PDF Ansicht - Aero-Club Schwarzheide eV

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Flugplatzgeschichte
Im Mai 2009 beging der Flugplatz Schwarzheide sein 50-jähriges Bestehen.
Aus so einem Anlaß erinnert man sich gern wie alles begann.
Die Segelflieger im damaligen Kreis Senftenberg waren seit Jahren auf dem Flugplatz Buchwalde beheimatet
, als der Bergbau immer näher an die Kreis-Stadt heran rückte und 1958 klar wurde , der Flugplatz muß
spätestens 1959 geräumt sein , um die darunter liegende Braunkohle zu bergen . ( heute ist an dieser Stelle
der Senftenberger See )
Eine Ersatzfläche für den Flugplatz wurde gesucht und gegenüber des damaligen Synthesewerkes
Schwarzheide bereitgestellt. Zur Unterstützung der heimischen Segelflieger begann durch die Flugsportler
des damaligen Bezirk Cottbus in solidarischer Hilfe in mehrwöchigen Arbeitseinsätzen das Vorbereiten der
geplanten Flugplatzfläche zum Flugplatz . In der Praxis hieß das , Bäumchen und Sträucher entfernen ,
Bombentrichter zuschütten und die Fläche begradigen . Die heimischen Betriebe halfen kostenlos mit
Großgeräten dieses umfassende Vorhaben zu verwirklichen . Aus den „Sozialfonds“ der Großbetriebe
wurden , wie üblich in der DDR , finanzielle Mittel bereitgestellt.
In ehrenamtlicher Arbeit wurden durch die Flugsportler 1958/1959 insgesamt 60 000 Arbeitsstunden beim
Flugplatzbau geleistet . Eine unglaubliche Leistung !
Und endlich war es dann soweit . Am 8. Mai 1959 erfolgte der erste Segelflugstart auf dem neuen Flugplatz
Schwarzheide . Arbeiten und fliegen , das war dann der weitere Ablauf im „neuen Zuhause“ und 1960 fand
dann der erste mehrwöchige Lehrgang mit großer Anteilnahme und beachtlichen fliegerischen Ergebnissen
statt.
1979 wurde der Flugplatz als Sportflugplatz geschlossen . Die Flugsportler , inzwischen nicht nur
Segelflieger, sondern auch Fallschirmsportler, mußten am Flugplatz Bronkow (bei Calau)
ihrem Sport nachgehen . Am Flugplatz Schwarzheide war eine Agrarflugstaffel der DDR-Fluggesellschaft
INTERFLUG angesiedelt, die ihre Arbeit dann zur Wendezeit einstellte . Erst mit der Wende 1989/90 gab es
wieder Hoffnung an den Heimatflugplatz zurück zu kehren . Eine kleine Gruppe „mutiger“ Flieger begann im
Frühjahr 1990 Flugplatz und Gebäude zu sichten und umfangreiche Aufräum- und Reinigungsarbeiten
durchzuführen.
Die angrenzenden Gemeinden Schwarzheide und Schipkau gaben als Eigner des Geländes umfangreiche
Unterstützung , sodaß Ostern 1990 wieder Segelflugbetrieb an historischer Stätte durchgeführt werden
konnte.
Die staatliche Genehmigung zum Betreiben des Flugplatzes Schwarzheide/Schipkau wurde erteilt und
erlaubt Segelflug , Motorflug , Fallschirmspringen und Flugmodellfliegen.
Und inzwischen sind drei Vereine am Flugplatz angesiedelt , der Aero-Club Schwarzheide , der Deutsche
Präzisionsflugverein und die Akaflieg Dresden .
Aber auch Privat- und Geschäftsflugzeuge besuchen unseren Flugplatz.
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Und das der Flugplatz Schwarzheide nicht unbekannt ist , läßt sich an den zahlreichen überregionalen
Veranstaltungen und Wettkämpfen belegen. Gastflugvereine aus den unterschiedlichsten Regionen in
Deutschland führen ihre jährlichen Fliegerlager durch.
Fakten
Flugplatzfeste / Tag der offenen Tür
1999 (40.Jahrestag Flugplatz ) / 2000 / 2002 / 2003 / 2005 / 2007
Segelflug : eigene Sommerlager und Gastvereine
1999
-Sommerfluglager des Aero-Club Schwarzheide
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Ratingen
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSC Unna
2000
-Sommerfluglager des Aero-Club Scwarzheide
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LFV Mainz
2001
-Frühjahrs-Fliegerlager Aero-Club Scwarzheide
-Sommerfluglager des Aero-Club Scwarzheide
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Dorsten
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSC Unna
2002
-Sommerfluglager des Aero-Club Scwarzheide
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Delmenhorst
2003
-Frühjahrs-Fliegerlager der Akaflieg Dresden
-Sommerfluglager des Aero-Club Scwarzheide
2/19
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Münster
-Herbstfliegerlager der Akaflieg Dresden
2004
-Jugendlager Aero-Club Schwarheide
-Frühjahrs-Fliegerlager der Akaflieg Dresden
-Sommerfluglager des Gastflugvereins Strausberg
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Münster
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Königsdorf
-Herbstfliegerlager der Akaflieg Dresden
2005
-Frühjahrs-Fliegerlager der Akaflieg Dresden
-Streckenfluglager Jugend und Frauen mit Sportsoldaten der Sportfördergruppe der Bundeswehr
-Flugmeßpraktika der UNI Dresden
-Sommerfluglager des Gastflugvereins FSV Rudolstadt
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Münster
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Schneverdingen
-Herbstfliegerlager der Akaflieg Dresden
2006
-Frühjahrs-Fliegerlager der Akaflieg Dresden
-Streckenfluglager Jugend und Frauen mit Sportsoldaten der Sportfördergruppe der Bundeswehr
-Flugmeßpraktika der UNI Dresden
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Landshut
-Sommerfluglager des Gastflugvereins Ueckerfalken e.V. Pasewalk
-Herbstfliegerlager der Akaflieg Dresden
2007
-Frühjahrs-Fliegerlager der Akaflieg Dresden
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-Flugmeßpraktika der UNI Dresden
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSV Königsdorf
-Sommerfluglager des Gastflugvereins LSG Wolfenbüttel
-Sommerfluglager des Gastflugvereins Neuhausen
-Herbstfliegerlager der Akaflieg Dresden
2008
-Frühjahrs-Fliegerlager der Akaflieg Dresden
-Flugmeßpraktika der UNI Dresden
-Sommerfluglager des Gastflugvereins FSV Rudolstadt
-Herbstfliegerlager der Akaflieg Dresden
Fallschirmsport :
1999
-Lausitzpokal
2000
-Lausitzpokal
2001
-Lausitzpokal
-Deutsche Meisterschaften im Fallschirmsport (Zielspringen)
2002
-Lausitzpokal
2003
-Lausitzpokal
2004
-Lausitzpokal
2005
-Lausitzpokal
2006
-Lausitzpokal
2007
-Lausitzpokal
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2008
-Lausitzpokal
Motorflug :
1998
1999
- Deutsche Meisterschaften im Rallye-Flug
- Deutsche Meisterschaften im Präzisionsflug
- Brandenburger Meisterschaften im Präzisionsflug
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2000
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2001
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2002
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2003
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2004
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2005
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2006
- Landewettbewerb Präzisionsflug
2007
- Landewettbewerb Präzisionsflug
- Rallyeflug Rund um Berlin
2008
- Landewettbewerb Präzisionsflug
Modellflug :
Jährliche Schaufliegen mit Gästen befreundeter Vereine
Nutzung des Flugplatzes durch Flugschulen und Luftfahrtunternehmen :
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-
Aer-Lloyd GmbH
-
SP-Luftbild GmbH
-
Flug-Center Milan Kamenz
-
Spree-Neiße-Flug GmbH Cottbus-Drewitz
Checkflüge der ADAC – Hubschrauberbesatzungen , jährlich bis 2003
Landungen von Geschäftsflugzeugen bei Veranstaltungen auf dem Lausitzring und zu anderen
geschäftlichen Anlässen in der Region
Fremdnutzung :
2006 Konzert BOSC ( Boehse Onkels Supporter Club)
Zur Vorgeschichte
Mit der Gründung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) am 7. August 1952 als eine Wehrsportorganisation, die
auf Gewinnung von militärischem Nachwuchs aus-gerichtet war, waren in unserer Region nach Ende des 2.
Weltkrieges wieder flug-sportliche Aktivitäten möglich.
Erste Aktivitäten wurden bereits Ende 1951 in Senftenberg u.a. durch Siegfried Kaiser verzeichnet. So erfolgte auf dem
Flugplatz Buchwalde bei Senftenberg am 5. August 1954 der erste Start mit einem Schulgleiter „SG 38", nachdem
schon Ende 1952 mit einer theoretischen Ausbildung in Senftenberg begonnen wurde. Ab Oktober 1954 stand hier ein
Segelflugzeug „Baby IIb" zur Verfügung. Als Fluglehrer zu dieser Zeit werden Heinz Böhme, Walter Mudraschk, Rudi
Enzfelder sowie ab 1958 Walter Klemm genannt. Die Fluggruppe bestand aus 60-50 Flugsportlern. Am 3.11.1 954
absolvierte Heinz Böhme den 1.000. Start mit einem „Baby IIb". Gestartet wurde mit einer Eintrommel-Maybachwinde.
Am 7. 8. 1955 stand für die Ausbildung ein doppelsitziges Segelflugzeug vom Typ „Pionyr" aus der CSSR zur
Verfügung.
1958 standen den Flugsportlern 1 Schulgleiter „SG 38", 3 Segelflugzeuge „Baby IIb" sowie 2 doppelsitzige
Segelflugzeuge „Lehrmeister" aus DDR-Produktion zur Verfü-gung.
Im Zeitraum 1954-1956 wurden durch die Flugsportler beim Bau ihres Ausbildungs-objektes durchschnittlich
1.000-1.500 unentgeltliche Arbeitsstunden/Flugsportler ge-leistet.
Dem fortschreitenden Braunkohlenbergbau fiel zu Ende der 50-er Jahre der Flugplatz Buchwalde zum Opfer. In
diesem Bereich wurde der Großtagebau Niemtsch erschlos-sen. Nach Auslaufen dieses Tagebaues wurde in diesem
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Gebiet das Naherholungsge-biet „Senftenberger See" geschaffen.
Der Anfang
Auf einem Gelände in der Nähe des ehemaligen Synthesewerkes Schwarzheide, heute BASF Schwarzheide GmbH,
wurde beginnend 1958 eine Nachfolgeeinrichtung für den Flugplatz Buchwalde geplant und geschaffen. Dieses Gelände
war überwiegend Ödland, zum großen Teil bewaldet sowie von zahlreichen Bombenkratern zerfurcht.
Ehrenamtlich und unentgeltlich wurden durch Flugsportler der Region im Jahr 1958 sowie im ersten Halbjahr 1959
60.000 Arbeitsstunden zur Herrichtung einer Flugflä-che sowie beim Bau einer Flughalle geleistet. Besondere
Aktivitäten gingen hierbei vom Leiter des Aufbaustabes Helmut Mudraschk, Siegmund Jannasch sowie von Siegfried
Kaiser u.a. aus.
Der erste Start auf dem Flugplatz Schwarzheide erfolgte am 8. Mai 1 959 durch den Fluglehrer Walter Mudraschk mit
dem Segelflugzeug „Baby IIb" DDR-111 5.
Die reguläre Segelflug-Ausbildung begann im 2. Halbjahr 1960. Im gleichen Jahr wur-den 1.608 Segelflugstarts
durchgeführt. Die Gesamt-Segelflugzeit betrug 170:06 h.
1960 wurden 20 „A" - Prüfungen, 5 „B" - Prüfungen sowie 2 „C" - Prüfungen ab-solviert. 3 Segelflieger erwarben die
Segelflugerlaubnis (S1). Ab 1961 standen den Segelfliegern folgende Ausbildungsgeräte zur Verfügung:
•
2 Segelflugzeuge FES „Lehrmeister"
•
2 Segelflugzeuge „Meise"
•
2 Segelflugzeuge „Baby IIb"
•
1 Schlepp - Winde Maybach
•
1 Schlepp - Winde Herkules 3
•
1 Rückholwagen
•
1 Startwagen sowie
•
1 Segelflug - Transporthänger
Aus unvollständig erhaltenen Unterlagen für die folgenden Jahre können wir folgende Informationen entnehmen:
1963
Bau eines Kraftstoff- und Schmierstoffbunkers, der 1966 durch ein Farbenlager er-gänzt wurde. (Rückbau 1997) 6. 8.
- 28. 8. 1966 Lehrgang zur Segelflugausbildung
1964
5. 7. - 26. 7. 1964 Lehrgang zur Segelflugausbildung. 1964 und auch in den fol-genden Jahren fand am Flugplatz
Schwarzheide auch eine Fallschirmsportausbildung statt. Als Absetzflugzeuge wurde eine L-60 „Brigadyr" sowie die
„AN-2" verwendet. Die verwendeten Fallschirme waren zum größten Teil sowjetische Baumuster vom Typ PD-47.
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1965
9. 5. 1965 Tag der Bereitschaft.
6. 8. - 28. 8. 1966 Lehrgang zur Segelflugausbildung
1995 wurden 2.361 Windenstarts absolviert. Die Gesamt-Segelflugzeit betrug 367:19h. Es wurden 1965 624
Strecken-km mit Segelflugzeugen geflogen.
1966
6. 3. 1966 Tag der Bereitschaft.
6. 8. - 28. 8. 1966 Lehrgang zur Segelflugausbildung
Die Segelflieger starteten 1966 2.759 mal an der Winde, 288 Segelflugstarts erfolg-ten im F-Schlepp. Als Motorflugzeug
kam ein „Trener 226" zum Einsatz. Am 28. 8. 1966 fand auf dem Flugplatz Schwarzheide der 1. Großflugtag statt.
Tau-sende begeisterte Zuschauer erlebten mehrstündige Flugvorführungen.
1967
Im Frühjahr wurde durch einen Sturm die gesamte Dachhaut der Flughalle zerstört, auch bei den in der Flughalle
befindlichen Segelflugzeugen entstand beträchtlicher Sachschaden. An insgesamt 8 Segelflugzeugen mussten
Reparaturarbeiten durchge-führt werden. Segelflugausbildungslehrgänge wurden im Zeitraum-3. 7.-15. 7. 67 sowie 7.
8.-19. 8. 67 durchgeführt. Die sozialen Bedingungen waren hierbei unzureichend. Die Wasserversorgung erfolgte über
einen Speicher, der durch die Werksfeuerwehr des Synthesewerkes regelmäßig aufgefüllt wurde. Die Essenversorgung
erfolgte eben-so durch das Synthesewerk. Die Lehrgangsteilnehmer schliefen in Zelten.
1968
Tag der Bereitschaft am 12. April. Am 27./28. April fanden auf dem Flugplatz Modellflug - Meisterschaften statt. Der
Sommerlehrgang der Segelflieger fand im Zeitraum 8. 7. - 20. 7. 68 statt. Hier-bei wurden je eine „A"- und „B" - Prüfung
sowie 3 Bedingungen zur Silber - „C" ab-solviert. Es wurden 572 Strecken - km mit Segelflugzeugen bei insgesamt 441
Segel-flugstarts geflogen.
Weitere Ausbildungslehrgänge wurden in den Zeiträumen 27. 7. - 11. 8. 68 sowie 19. 7. - 9. 8. 68 durchgeführt.
1969 wurden 1.542 Segelflug - Windenstarts sowie 51 F - Schleppstarts absolviert.
Die Flugzeit mit Segelflugzeugen betrug 211:44 h.
1969 wurden 320 Strecken-km mit Segelflugzeugen geflogen.
1960-1970 standen den Segelfliegern folgende Segelflugzeuge zur Verfügung:
1964 - 1968
„Libelle" - Standard
DM - 2548
1962- 1969
„Libelle" - Laminar
DM - 2599
1960 - 1972
„Meise"
ab 1960
„FES - Lehrmeister"
DM - 2051 und DM - 2150
DM - 3267 (DM - 3128 ?)
In diesem Jahr begannen die Aktivitäten zur Schaffung eines Trinkwasseranschlusses, der Ende des Jahres in Betrieb
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genommen werden konnte. Hierbei betrugen die Ei-genleistungen der Flugsportler 6.500 Arbeitsstunden.
1971
Es wurden 1.544 Windenstarts, 193 F-Schleppstarts bei einer Gesamt-Segelflugzeit von 298:07 h sowie 398
Strecken-km mit Segelflugzeugen absolviert.
1972
Der Tag der Bereitschaft erfolgte am 12. April 1972. Es wurden 1.686 Windenstarts bei einer Gesamt-Segelflugzeit von
244:29 h sowie 215 Strecken-km absolviert. In diesem Jahr begannen Bemühungen, die Flugplatzflächen zu sanieren
und zu erwei-tern.
1973 wurde auf dem Flugplatz Schwarzheide kein Flugbetrieb durchgeführt, da das gesamte Flugplatzgelände unter
maßgeblicher Leitung von Werner Schreier grundle-gend rekultiviert wurde. Die Segelflugausbildung wurde auf den
benachbarten Flug-plätzen Bronkow und Finsterwalde fortgesetzt.
1974
Am 28. 4. erfolgte der erste Start auf der rekultivierten Flugplatzfläche. Sie hat nun eine Größe von ca. 100 ha.
1974 absolvierten die Segelflieger 1.262 Windenstarts, 68 F-Schlepp-Starts bei einer Gesamt-Segelflugzeit von 178:11
h sowie 214 Strecken-km
1975 wurden insgesamt 1.743 Windenstarts, 188 F-Schleppstarts bei einer Gesamt-Segelflugzeit von 320:55 h sowie
345 Strecken-km absolviert.
Am 19. 7. Konnte eine erneuerte Elektroenergieversorgung in Betrieb genommen wer-den, die eine provisorische
Elektroenergieeinspeisung aus dem Synthesewerk ablöste. Hierbei wurde von den Flugsportlern Eigenleistungen in
Höhe von 140 TM erbracht.
1976
Es wurden 2.354 Windenstarts, 176 F-Schleppstarts sowie 318 Strecken-km mit Se-gelflugzeugen bei einer
Gesamtflugzeit von 476:02 h absolviert. Folgende Prüfungen wurden erfolgreich abgelegt: 12x „A", 6x „B", 7x „C" sowie
8 Segelflugerlaubnisse (S1) und 9 Silber-„C"-Bedingungen. Durchführung einer Großflugveranstaltung am 5 . 9. 1976.
1977
Zu Beginn des Jahres begann der Anbau eines Sozialgebäudes, die Bauleitung erfolgte durch Winfried Peterson. Anbau
von 5 Klein-Garagen 1977 wurden 1.641 Windenstarts sowie 462 Flugzeug-Schleppstarts durchgeführt.
Die Gesamt-Segelflugzeit betrug 392:06 h.
1978
Die feierliche Übergabe des neuen Sozialgebäudes erfolgte am 20. 10 1978. Während der 18-monatigen Bauzeit
wurden durch die Flugsportler insgesamt 13.800 unentgelt-liche Arbeitsstunden geleistet. An der Spitze dieser Bilanz
steht Andreas Schultz mit 1.360 Arbeitsstunden. In diesem Jahr wurden 1.619 Windenstarts sowie 188
Flugzeug-Schleppstarts bei ei-ner Gesamt-Segelflugzeit von 424:27 h absolviert, Es wurden 2.204 Strecken-km mit
Segelflugzeugen geflogen.
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1979
Flugsportler absolvierten 1.538 Windenstarts, 263 Flugzeug - Schleppstarts bei einer Gesamt-Segelflugzeit von 360:19
h und 904 Strecken-km mit Segelflugzeugen. Es wurden je 5 „A"- und „B"-Prüfungen sowie 3 „C"-Prüfungen abgelegt. 3
Segelflieger erwarben die Segelflugerlaubnis (S1).
Hier endet die Geschichte des DDR-Flugsportes auf dem Flugplatz Schwarzheide. In-folge fortschreitender
politischer Deformationen in der Gesellschaft, einer völlig über-zogenen Sicherheitsdoktrin sowie weiterer
Querelen wurde der Flugplatz Schwarzhei-de geschlossen. Gelegentlich wurde er in den folgenden Jahren für
den Agrarflug ge-nutzt. Teilflächen des Flugplatzes wurden in der Folge landwirtschaftlich genutzt. Erst mit der
politischen Wende in der DDR und der Wiedervereinigung Deutschlands ergaben sich Chancen für eine
Entwicklung des Flugsportes ohne die aus der Vergan-genheit sattsam bekannten Restriktionen.
Viele Flugsportler fanden sich wieder und blieben ihren Idealen treu. Es begann eine hoffnungsvolle
Entwicklung, die sich an hohen kulturellen und sportlichen Maßstäben orientiert. Eine Wertung der durch uns
verfolgten Visionen und Ziele soll den kom-menden Generationen vorbehalten bleiben.
Ein neuer Anfang
(Alle Angaben, wenn nicht besonders gekennzeichnet, beziehen sich auf den Aero-Club Schwarzheide e.V.)
1990
38 Flugsportler gründeten am 10. Februar 1990 den Aero-Club Schwarzheide e.V., nachdem bereits im November 1989
Aktivitäten zur Wiedereröffnung des Flugplatzes Schwarzheide/Schipkau verzeichnet wurden. Aus dem Bestand der
ehemaligen GST werden dem Verein zur kostenlosen Nutzung 6 Segelflugzeuge, 1 Motorflugzeug, 1 Schleppwinde, 11
Rettungsfallschirme sowie um-fangreiches Zubehör zur Verfügung gestellt. Die Nutzung aller Baulichkeiten am
Flug-platz Schwarzheide/Schipkau kann ebenso unentgeltlich erfolgen. Der Verein will sich ein flugsportlich und
jugendorientiertes Profil geben und in den Mittelpunkt seiner Tä-tigkeit stellen. Nach intensiven Vorbereitungen und
Herrichtung eines Teiles der Flugplatzfläche so-wie der maroden Gebäude findet am 14. April 1990 (Karfreitag) der
erste Flugbetrieb des Vereins statt. Roland Köckritz absolviert den ersten Start des Vereins mit einem Segelflugzeug
„Pirat". Am 15. September 1990 führt der Verein ein gesamtdeutsches Luftsportfest mit sehr hoher Resonanz in der
Öffentlichkeit durch. Durchführung eines Sommerlagers. Umfangreiche Weiterbildungen zum Erwerb von
Luftfahrerscheinen und Flugfunksprechzeugnissen.
1991
Der Verein erhält ca. 20.000 DM Fördermittel zur Anschaffung eines Segelflug-Transport-Anhängers sowie zur
Grundinstandsetzung eines weiteren vorhandenen Se-gelflug-Transport-Anhängers. Der Verein wird im Rahmen der
DAeC-Luftfahrerschule eine zugelassene Ausbildungs-stätte für Segelflug. Auch eine Teilbetriebsstätte eines
luftfahrttechnischen Betriebes (LtB) etabliert sich im Verein.
Im September Durchführung eines Flugplatzfestes und der 1. Landes-Meisterschaften der Fallschirmsportler. Die
Segelflieger führen ein Sommerlager durch. An einem Segelflugzeug "Pirat" wird im Verein eine Grundüberholung
durchgeführt. Ein Segelflugzeug "Pirat" wird im Zusammenhang mit der Gründung eines Flugsport-Vereins nach
Finsterwalde abgegeben.
1992
Neuwahl des Vorstandes. Verein gibt sich nach den Anforderungen des BGB eine neue Satzung.
Der Verein erwirbt ein Ultraleichtflugzeug "Ikarus" C-22 Sport, welches anfangs sehr intensiv genutzt wird.
Verein erhält weitere Fördermittel, um für alle Sportflugzeuge, die der Verein nutzt, geforderte neue Flugfunkgeräte
anzuschaffen. In den Verein wird das 100. Mitglied aufgenommen.
Der Verein richtet die 2. Brandenburgischen Landes-Meisterschaften im Fallschirm-sport aus. Ebenso findet
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wiederum ein Flugplatzfest mit großer Resonanz der Öffent-lichkeit statt.
Die Segelflieger führen ein Sommerlager durch. Am 28. 3. 1992 erfolgt die Gründung einer kommunalen
Flugplatz-Betriebsgesellschaft. Von Anfang an verfolgen Verein und Flugplatzbetriebsgesell-schaft ein gemeinsames
Entwicklungskonzept, unterstützen sich und gewähren sich gegenseitig viele Vorteile. Mitglieder des Vereines
qualifizieren sich, um die Flugplatz-betriebsgesellschaft bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen.
1993
Unter maßgeblicher Beteiligung des Vereines wird auf der Nordseite des Flugplatzes eine ca. 1.200 x 100 m Fläche als
Start- und Landebahn hergerichtet. Sie genügt al-len Anforderungen des Sportfluges.
Beim Triebwerk des Motorflugzeuges "Wilga" wird zu Saisonbeginn ein Schaden fest-gestellt. Aus den Beständen der
ehemaligen GST kann ein Ersatz-Triebwerk zur Verfü-gung gestellt werden.
Durchführung eines Flugplatzfestes und der 3. Brandenburgischen Meisterschaften im Fallschirmsport am 3.-5.
September 1993.
Der Verein erhält von der Treuhand für einen symbolischen Preis einen großen Teil des Inventars der Baulichkeiten am
Flugplatz sowie die Schleppwinde, Werkzeuge und weiteres Zubehör. Weiterhin werden ca. 4.500 I Flugkraftstoff
kostenlos aus den Be-ständen der ehemaligen NVA zur Verfügung gestellt, Durchführung eines Sommerlagers der
Segelflieger.
Der Deutsche Präzisionsflug - Förderverein e.V. (später in Deutscher Präzisionsflug-Verein e.V. umbenannt) wird
am 10. 7. 1993 auf dem Flugplatz heimisch. In ihm sind eine Reihe von hochqualifizierten Piloten der
BRD-Auswahlmannschaft im Präzisions-flug vereint.
1994
5. 3. 1994 Neuwahl des Vereins-Vorstandes.
Am 26. 2. 1994 erhält der Verein die am Flugplatz Schwarzheide stationierten 6
Sportflugzeuge kostenlos in sein Eigentum übertragen.
Am 8. Mai feiert der Verein den 35. Jahrestag der Eröffnung des Flugplatzes Schwarzheide. Im Zeitraum 15.-24. 7. 1994
finden in Schwarzheide die 1. Landes-Meisterschaften der Segelflieger statt. Die Fallschirmsportler tragen vom 17.
-19. 6. 1994 den Lausitzpokal aus. Die Segelflieger führen ihr traditionelles Sommerlager durch. In der
DMSt-Landeswertung der Segelflieger erreicht der Verein in der Vereinswertung einen 3. Platz. Durchführung der 4.
Landes Meisterschaften der Fallschirmsportler. Die Fallschirmsportler schaffen sich eine moderne Zielsprunganlage
an. Die Finanzie-rung erfolgt aus Fördermitteln und Spenden. Der Vorstand führt eine qualifizierte Finanz- und
Kostenrechnung ein, um die Voraus-setzungen für seine weitere Entwicklung zu verbessern. Ein Heißluft-Ballonfahrer
wird Mitglied im Verein. Somit haben im Verein 6 Flugsport-arten ihre Heimat gefunden. Im Vereinsheim wird eine
moderne Heizungsanlage installiert. Die Finanzierung erfolgt zum großen Teil aus sponsierten Geldern. Ein Wasch- und
Duschraum sowie Toiletten werden unter maßgeblicher Beteiligung von Mitgliedern des Vereins geschaffen bzw.
grundlegend modernisiert.
1995
Verein regelt wichtige Haftungsfragen bei Schäden an Vereinsflugzeugen und führt ei-ne
Bruchkasse/Vereinsversicherung ein. Die bestehenden Kasko-Versicherungen wer-den aufgegeben. Durchführung
eines Fallschirmsport-Wettbewerbes am 26.121. Juli 1995. Die vom Verein organisierten 5. Landes-Meisterschaften
der Fallschirmsportler fallen widrigen Witterungsverhältnissen zum Opfer. Durchführung eines Flugplatzfestes am
26.121. August 1995. Hierbei wird die Modell-fluganlage feierlich eröffnet. Die Segelflieger des Vereins führen ein
Sommerlager durch. In der DMSt-Vereinswertung der Segelflieger erreicht der Verein wiederum einen 3. Platz in der
Landeswertung. Zu Ende der Saison erwirbt der Verein ein weiteres doppelsitziges Segelflugzeug "Bocian". Es befinden
sich ca. 25 meist jugendliche Flugschüler in der Segelflugausbil-dung. Schaffung einer Modellflugwerkstatt, um
insbesondere bei der Nachwuchsarbeit gute Bedingungen zu schaffen. Hierfür erhalten die Modellflugsportler
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umfangreiche För-dermittel.
1996
21. Januar 1996 Neuwahl des Vereins-Vorstandes. Zu Beginn der Flugsaison werden der 10.000. Start mit
Vereins-Segelflugzeugen so-wie der 15.000. Start mit Flugzeugen des Vereines seit seiner Gründung durchge-führt.
Ausrichtung der 2. Landes-Meisterschaften im Segelflug vom 21 .-29. Juni 1 996. 15.-30. Juli Durchführung eines
Sommerlagers. Im August wird ein besonders gelun-genes Flugplatzfest durchgeführt. Zu Ende der Flugsaison
werden 2 Segelflugzeuge zu einer Grundüberholung in das polnische Herstellerwerk geliefert.
In der DMSt-Landeswertung der Segelflieger belegt der Verein in der Vereinswertung den 1. Platz. An den
Baulichkeiten werden durch den Verein umfangreiche Moderni-sierungsarbeiten aus Mitteln des Vereins durchgeführt.
Verein präsentiert sich mit einer eigenen Homepage im Internet und kann nun am weltweiten Informationsaustausch
der Sportflieger teilnehmen.
1997
Im Februar Anschaffung einer Schleppwinde vom Typ Herkules "H4" sowie eines wei-teren
Segelflug-Transportanhängers für das doppelsitzige Leistungs-Segelflugzeug "Puchacz". Ausrichtung der
Block-Meisterschaften im Segelflieger vom 19.7. bis 3. 8. 1997 in den Kategorien Standard- und Doppelsitzerklasse.
Ausrichtung des Lausitzpokals der Fallschirmsportler. Fallschirmsportler nehmen an den Landes-Meisterschaften
teil. Durchführung eines Sommerlagers der Segelflieger. Verein erreichte den 4. Platz in Landeswertung bei den
DMSt der Segelflieger, wobei sich die Teilnahme an der DMSt der Segelflieger gegenüber den vergangenen Jahren
bedeutend erhöht hat. Der Verein macht erhebliche Anstrengungen zur Gewinnung neuer vorrangig jugendli-cher
Mitglieder. Im Bereich Segelflug befinden sich 22 Mitglieder des Vereins in der Ausbildung.
Am 25. August Durchführung eines Flugplatzfestes gemeinsam mit der Flugplatzbe-triebsgesellschaft.
1998
25. Januar Neuwahl des Vereinsvorstandes und Verabschiedung einiger Satzungsän-derungen, die zum Ziel haben,
den Verein effektiver zu organisieren. Der Verein hat zu Beginn des Jahres 111 Mitglieder in 6 Flugsportarten.
Am 10. Mai führten die Flugsportler den 20.000. Start mit Flugzeugen des Vereins durch.
Am 5./6. Juni Durchführung des inzwischen traditionellem Flugplatzfestes, welches wie in den vergangenen Jahren
gemeinsam mit der Flugplatzbetriebsgesellschaft durchgeführt wurde.
6. Juni Lausitz-Pokal der Fallschirmsportler.
13.-27. Juli Sommerlager des Vereins mit Beteiligung vom Aero-Club Ratingen e.V. sowie dem LSV Unna e.V..
Im August Sommerlager des LSV Delmenhorst e.V.. mit ca. 45 Teilnehmern. Im Juli Verkauf des vereinseigenen
Ultraleichtflugzeuges, da die Nutzung dieses Flug-zeuges in keinem Verhältnis mehr zu den Aufwendungen steht.
Die Segelflieger des Vereins erreichen in der DMST-(Vereins-) Landeswertung wieder-um einen 4. Platz. Zwei
Segelflieger erreichen in der zentralen DMSt - Wertung her-vorragende vordere Plätze. Cornelia Gregur und Klaus
Wonneberger nahmen an den Deutschen Segelflug - Meisterschaften teil und erreichten hier ebenso vordere Plätze.
Der Deutsche Päzisionsflug-Verein e.V. richtete im Zeitraum 1.-4. Juli die 19. Deutschen Meisterschaften im
Motorflug aus. An diesem Wettbewerb nehmen 54 Be Satzungen teil. Heimische Piloten erreichten hervorragende
Platzierungen.
12/19
1999
28. / 29. März Saisonstart / Tag der Bereitschaft.
Zu Beginn der Flugsaison zählt der Verein 116 Mitglieder, davon 64 Segelflieger. Das doppelsitzige Segelflugzeug D 6618 „Puchacz" kommt nach einer Grundüber-holung im polnischen Herstellerwerk zum Einsatz.
Ankündigung der Feierlichkeiten zum 40. Gründungstages des Flugplatzes Schwarzheide /Schipkau in der örtlichen
Presse (7. Mai 1999, Lausitzer Rundschau)
Vor 40 Jahren erster Flugzeugstart
Flugplatz Schwarzheide - Schipkau feiert Geburtstag / Zeitzeugen gesucht
Am 8. Mai 1959 fand auf dem Flugplatz Schwarzheide / Schipkau der erste Start eines Flugzeuges statt. Mit der
Geschichte dieses Flugplatzes kann man auch gut die Ge-schichte des Flugsportes in unserer Region beschreiben. Die
überaus erfolgreiche Tätig-keit des 1990 gegründeten Aero-Clubs Schwarzheide e.V. hat seine Wurzeln in der Flugsportgeschichte, die bereits zu Beginn der 50-er Jahre in Senftenberg begann. Auf dem heute nicht mehr existierenden
Flugplatz Buchwalde wurde am 5. August 1954 der erste Start nach Ende des 2. Weltkrieges durchgeführt.
Das Gelände des Flugplatzes Buchwalde wurde zu Ende der 50-er Jahre vom fortschrei-tenden Braunkohlebergbau in
Anspruch genommen. In Folge der bergbaulichen Tätigkeit entstand auf dem Gelände des Flugplatzes Buchwalde eine
heute attraktive Bergbaufol-gelandschaft, in deren Zentrum sich der Senftenberger See befindet. 1958/59 wurde ein
Gelände in der Nähe des Synthesewerkes Schwarzheide, heute BASF Schwarzheide GmbH gefunden und zu einem
Flugplatz hergerichtet. Die Chronik weiß von einem schweren Anfang zu berichten - durch die Flugsportler der Region
wurden in dieser Zeit über 60.000 unentgeltlich und ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden geleistet. Es entstand
zunächst ein kleineres Fluggelände sowie eine Flugzeughalle. Segelflugzeuge der Typen „Baby IIb", „Meise",
„Lehrmeister" und „Libelle" waren bald am Schwarzheider Himmel zu sehen. Schon in dieser Zeit machten Segelflieger,
Modellflug-sportler, Fallschirmsportler durch gute flugsportliche Leistungen auf sich aufmerksam. So flog der heute
76-jährige langjährige Fluglehrer Walter Mudraschk am 25. 6. 1960 mit ei-nem Segelflugzeug einen DDR-Rekord über
eine Distanz von 495 km. Die Schwarzheider Bestmarke wurde im Mai 1998 mit einem Dreiecksflug über 788 km durch
Klaus Wonne-berger und Günter Kunitz mit einem Hochleistungs-Segelflugzeug ASH-25 gesetzt.
Auf dem Flugplatz Schwarzheide endete 1979 die Geschichte des DDR-Flugsportes. Erst die politische Wende in der
DDR und die Wiedervereinigung Deutschlands schufen grundle-gende Voraussetzungen zur Fortsetzung und weiteren
Entwicklung des Flugsportes in un-serer Region.
Ein Meilenstein war die am 10. Februar 1990 erfolgte Gründung des Aero-Clubs Schwarz-heide e.V., der gegenwärtig
116 Flugsportler aus 6 Flugsportarten vereint. In den letzten Jahren organisierte der Verein bedeutende flugsportliche
Wettbewerbe und genießt in der Öffentlichkeit hohe Anerkennung. Im Mittelpunkt der Tätigkeit des Vereins stehen
Jugend- und flugsportlich orientierte Aktivitäten. Allein im Bereich des Segelfluges befinden sich gegenwärtig über 20
überwiegend jugendliche Flugschüler und Flugschüle-rinnen, die in der Segelflug - Ausbildungsstätte des Vereins unter
Leitung des Senftenber-ger Fluglehrers Klaus Wonneberger das fliegerische Handwerk erlernen, um sie hierbei solide
Voraussetzungen für eine berufliche oder sportliche Laufbahn zu schaffen. Die Se-gelflieger und Modellflugsportler des
Vereins erreichten in den letzten Jahren in bedeuten-den flugsportlichen Wettbewerben vielfach sehr gute
Platzierungen.
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Verpflegung:
Verantw. f. Kfz:
Tagebuchführung:
Tankwart:
Tagesablauf:
5.30 Uhr
5.40 Uhr
5.50 Uhr
6.00 Uhr
6.20 Uhr
6.30 Uhr
7.15 Uhr
12.00 Uhr
13.30 Uhr
18.30 Uhr
19.15 Uhr
19.30 Uhr
21.30 Uhr
Leonhardt, Petra; Thiel, Hans-Joachim
Günther, Walter; Bartsch, Dieter; Kokot, Wolfgang
Koall, Renate
Günther, Walter
Wecken
Frühsport
Revierreinigung
Frühstück
Morgenappell und Bekanntgabe der Tagesaufgaben
Ausräumen der Maschinen und Startaufbau
Flugbetrieb
Mittagessen
Flugbetrieb
Flugbetriebsende, Auswertung, Maschinenpflege und
Einräumen
Abendessen
Dienstschluss
Bettruhe
Verantwortlich für Maschinenpflege:
FES - 3267
Lehmann, Bernd FES - 3128
Heymann, Wolfgang Meise - 2079 Büttner, Matthias Libelle-2548 Pilot
FES-3103 Baby IIb-1676 Meise - 2051 Libelle 2599
Hinzer, H.-Günther Schneider, Karl-Heinz Hübner, Kurt Pilot
Lehrgangsteilnehmer:
Name
Kunitz, Günther
Günther, Walter
Mudraschk, Helmut
Noatnick, Henner
Jank, Hans
Bartsch, Dieter
Morgenstern,
Hartmut Kurt
Hübner,
Ausbildungsstand
Fluglehrer
Fluglehrer
Fluglehrer
S1
S1
S1
S1
81
Lehrgangsziel
Ergebnis
eventuell Strecken
eventuell Strecken
eventuell Strecken
Strecken, Kunstflug
Strecken, Kunstflug
Strecken, Kunstflug
Strecken, Kunstflug
Silber-,,C"-Bedingung
14/19
Thomas, Ekkehard
Rother, Klaus
Koall, Renate
Schneider,
Karl-Heinz
Thiel,
H.-Joachim
Hinzer, H.-Günther
Heymann, Wolfgang
Kiel, Konrad
Kokot, Wolfgang
Büttner, Mattias
Lessei, Wolfgang
Lehmann, Bernd
Gärtner, Eberhard
Leonhardt, Petra
Ettrich, ?
Stäche, Regina
S1
Stufe III n
Stufe III l\
Stufe III/l
Stufe III /1
Stufe III /1
Stufe III /(
Stufe III /(
Stufe III /[
Stufe III /1
Stufe III/l
Stufe III/l
Stufe III /{
Stufe III/l
Stufe III /1
StufeIII/Übung 3
Jbung
Jbung 6
Jbung 11
Jbung 9
Jbung 10
Jbung 9
Jbung 8
Jbung 7
Jbung 5
Jbung 5
Jbung 4
Jbung 5
Jbung 1+2
Jbung 1+2
Silber-,,C"-Bedingung
Thermik, S 1
Thermik, S 1
Stufe II/Übung 1-3
Stufe II/Übung 1-3
Stufe II/Übung 1-3
Stufe II/Übung 1-3
„C" - Prüfung
Stufe III/Übung 10
Stufe III/Übung 11
Stufe III/Übung 11
Stufe III /Übung 10
Stufe III/Übung 8
Stufe III/Übung 3
Stufe III /Ubung^
Stufe III/Übung 6
Vor über 30 Jahren Flugsport in Schwarzheide
Einem handgeschriebenen Tagebuch des Fliegerklubs Schwarzheide 1965 -1969 entnehmen wir viele interessante
Bemerkungen aus dem Alltag des Fliegerklubs Schwarzheide. Obwohl die „offizielle Linie" schon deutlich auf
militärische Nachwuchsgewinnung und ideologischen Einfluss setzte, widerspiegeln die vorliegenden Eintragungen, was
die Segelflieger wirklich bewegte. In den „selbstkritischen" Auswertungen der Sommerlager dieser Jahre ist mehrfach zu
lesen, dass neben einer vorbildlichen Einsatzbereitschaft und Arbeitseifer die vormilitärische Ausbildung etwas zu kurz
gekommen sei, weil... man einfach fliegen wollte. Anhand einer detailgetreuen Abschrift über den Verlauf eines
Sommerlagers der Segelflieger aus dem Jahr 1968 kann das gut verdeutlicht werden.
Lehrgang vom 27, Juli -11. August 1968
Der Lehrgang wird in der Zeit vom 27. 7. -11. 8. 68 durchgeführt, vom 3. 8 - 11 8. 68 wurde
F-Schlepp-Betrieb eingeplant.
Ziele des Lehrganges:
500 Starts
75 Flugstunden
4 Prüfungen Stufe III
2 Prüfungen Stufe II
1000Strecken-km
2 Silber - „C" Bedingungen
verantwortlich für den Ablauf dieses Segelflug-Lehrganges ist als Lehrgangsleiter der Kamerad Noatnick, Henner.
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Für den Lehrgang wurde folgender Dienstplan aufgestellt:
27.7.1968
bis 12.00 Uhr Anreise
13.00 Uhr Eröffnung des Lehrganges mit Fahnenappell, anschließend Durchführung der Belehrungen (SBO,
Arbeitsschutz)
vom 27. 7. -11. 8. 68
täglich Flugbetrieb (Winde). An Tagen, an denen Flugsperre ist, wird 1.
Baudienst und 2. vormilitärische Ausbildung durchgeführt. Die flugbetriebsfreien Tage können außerdem zu
Kinobesuchen und zum Baden genutzt werden.
11. 8. 68
Lehrgangsabschluss mit Auswertung und anschließender
Funktionen:
Lehrgangsleiter:
Noatnick, Henner
Flugleiter:
Mudraschk, Helmut; Jannasch, Siegmund; Mudraschk, Walter
Fluglehrer:
Kunitz, Günther; Günther, Walter (Mechaniker)
Schleppflugzeugführer:
Windenmechaniker:
Mudraschk, Walter
Morgenstern, Hartmut; Jank, Hans; Bartsch, Dieter
Techniker:
Machill, Hans; Kunitz, Günther
Sanitäter:
Machill, Hans
FDJ-Sekretär:
Fallschirmwart:
Vormilitärische Ausbildung:
Hübner, Kurt
Kiel, Konrad
Rother, Klaus
Lehrgangsverlauf
27.7.1969-Sonnabend
Bis 12.00 Uhr Anreise und Besorgungen für die Unterkünfte. 12.30 Uhr Mittagessen.
Um 13.00 Uhr wurde der Segelfluglehrgang mit einem Fahnenappell eröffnet. Anschließend wurden
Belehrungen (SBO, Arbeitsschutz) mit allem Kameraden durchgeführt und die Aufgaben der einzelnen
Kameraden im Lehrgang festgelegt. Von 14.00 -16.00 Uhr wurde Flugbetrieb durchgeführt. Wegen Gewitter musste der
Flugbetrieb abgebrochen werden.
Beim FES - 3103 wurde die fällige Wartungskontrolle durchgeführt. In der Flugleitung und in der
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Werkstatt wurde an der Lichtleitung gearbeitet und der Kabelgraben zum Flugplatz wurde gegraben.
28.8.1968-Sonntag
Flugbetrieb von 7.30 -18.00 Uhr. Der Flugbetriebstag brachte kein besseres Ergebnis, da 1. wegen zu starkem
Seitenwind die Schüler nicht eingesetzt wurden und 2. waren nicht genügend gepackte Fallschirme vorhanden, um noch
mehr Maschinen zum Zeit- und Streckenflug einzusetzen. Es wurden nur 165 km geflogen. Bau der Lichtleitung in der
Werkstatt wurde weitergeführt. Windenstarts: 48 Flugzeit: 13:25 h
29.8.1968-Montag
Flugsperre für den ganzen Tag.
Im Laufe des Tages wurden Arbeiten am Platz durchgeführt, so z.B. Maschinenpflege, Inventur beim Medienschrank.
Die Arbeiten am Kabelgraben und an der Lichtleitung wurden fortgesetzt. Fallschirme wurden gepackt, der Meisen Anhänger wurde repariert. Der Nachmittag wurde zum Baden genutzt. Reparaturarbeiten an der Meise - 2051 wurden
durchgeführt.
30.7.1968-Dienstag
Flugbetrieb von 7.00 -19.00 Uhr. Es wurden 165 km geflogen. Die Arbeiten am Kabelgraben und an der Lichtleitung
wurden fortgesetzt. Die Reparaturarbeiten an der Meise - 2051 wurden abgeschlossen. Windenstarts: 43 Flugzeit: 22:00
h
31.7.1968-Mittwoch
Fluqsperre (150 m Höhenbegrenzunq) bis 14.00 Uhr
Ab 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr Flugbetrieb. Kamerad Schneider flog die „C" - Prüfung. Am Vormittag wurde der
Seilrückholhänger repariert; d.h. neue Federn eingebaut. Die Libelle - 2599 wurde repariert. Windenstarts: 35 Flugzeit:
27:00 h
1.8.1968-Donnerstag
Bis 14.00 Uhr 450 m Höhenbegrenzung.
Von 8.00-19.00 Uhr wurde Flugbetrieb durchgeführt. Eine
„B" - Prüfung wurde geflogen und 210 km 5 Maschinen mussten von Außenlandungen zurückgeholt werden.
Windenstarts: 81
Flugzeit: 22:10 h
2.8.1968-Freitag
Flugsperre für den ganzen Tag.
Sämtliche Maschinen, die am vorangehenden Tag außengelandet waren, wurden aufgerüstet und gewaschen. Die
Arbeiten am Kabelgraben und an der Lichtleitung in der Werkstatt wurden weitergeführt und der Windsack fertiggestellt.
Der Nachmittag wurde zum baden genutzt.
3.8.1968-Sonnabend
Flugbetrieb von 7.00 -19.00 Uhr. 250 km wurden geflogen. Eine Maschine wurde von einer Außenlandung zurückgeholt.
Am P2M wurde eine Kupplung angebaut. Windenstarts: 71
17/19
Flugzeit: 17:15 h
4.5.1968 -Sonntag
450 m Höhenbegrenzung.
Von 7.00 -17.00 Uhr wurde Flugbetrieb durchgeführt. Die Arbeiten am
Kabelgraben und an der Lichtleitung wurden fortgesetzt Bei der Libelle - 2548 wurde die fällige
Wartungskontrolle durchgeführt.
Windenstarts: 61
Flugzeit: 7:20 h
5.8.1968 -Montag
Flugsperre für den ganzen Tag.
Am Vormittag wurden Arbeiten am Platz durchgeführt. Bei der Libelle - 2599 und beim FES - 3103
wurden Wartungsarbeiten durchgeführt. Die Arbeiten am Kabelgraben und an der Lichtleitung wurden fortgesetzt.
Im Rahmen der vormilitärischen Ausbildung wurden KK-Schiessen durchgeführt, am Nachmittag Badengehen.
6.8.1968-Dienstag
450 m Höhenbeqrenzung.
Es wurde F-Schlepp- und Windenbetrieb durchgeführt von 8.00 -18
Windenstarts: 17
Flugzeit: 4:24 h
F-Starts: 14
Flugzeit: 2:13 h
7.8.1969-Mittwoch
Flugsperre bis 12.00 Uhr.
Am Vormittag wurden Aufräumungsarbeiten am Platz durchgeführt, die
Maschinen gewaschen, die Lichtleitung weiter verlegt und am Kabelgraben weiter gearbeitet.
Von 13.00 bis 17.00 Uhr wurde Windenbetrieb durchgeführt, der wegen schlechtem Wetter vorzeitig
abgebrochen wurde.
Windenstarts: 29
Flugzeit: 2:25 h
8.8.1968-Donnerstag
18/19
Flugbetrieb von 8.00 -16.00 Uhr. 2 Prüfungen Stufe II wurden geflogen. Der Flugbetrieb musste wegen Gewitter
abgebrochen werden.
Am Abend wurde die Lehrgangsabschlußfeier durchgeführt, in deren Verlauf ein Hammel am Spieß gebraten und
anschließend verspeist wurde. Außerdem wurden erhebliche Mengen von Getränken „vernichtet". Zu dieser Feier waren
der Ökonomische Direktor des Synthesewerkes und der Vorsitzende der Grundorganisation der GST im Synthesewerk
eingeladen.
Windenstarts: 50
Flugzeit: 7:33 h
F-Starts: 10
Flugzeit: 2:03 h
9.8.1968 -Freitag
Flugbetrieb von 10.00 -16.00 Uhr. Es wurden 1 „B" - Prüfung eine „C" - Prüfung und 220 km Strecke
geflogen. Der Flugbetrieb wurde wegen Waldbrand, bei dem die Kameraden löschen halfen,
abgebrochen.
Windenstarts: 32
Flugzeit: 17:12 h
F-Starts: 8
Flugzeit: 1:09 h
10.8.1969-Sonnabend
Flugbetrieb von 8.00 -15.00 Uhr. 140 km wurden geflogen. Alle Maschinen mussten wegen Gewitter
außenlanden und zurückgeholt werden. Eine Prüfung Stufe II wurde geflogen.
Windenstarts: 27
Flugzeit: 9:22 h
F-Starts: 9
Flugzeit: 2:15 h
11.8.1868-Sonntag
Flugbetrieb von 8.00 -16.00 Uhr. Der Flugbetrieb musste wegen Gewitter abgebrochen werden. 1 „B" Prüfung und 360 km Strecke wurden geflogen. 3 Maschinen wurden von Außenlandungen zurückgeholt.
Windenstarts: 20
Flugzeit: 12:05 h
F-Start: 11
Flugzeit: 2:15 h
http://www.aecschwarzheide.de/index.php?page=257&pdfview=1
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