Fachlicher Teil B 10 Verkehr und Nachrichtenwesen 179
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Fachlicher Teil B 10 Verkehr und Nachrichtenwesen 179
Fachlicher Teil B 10 Verkehr und Nachrichtenwesen sicherstellen. Von großer Bedeutung ist der Bau einer Magnetschwebebahn, der eine ebenso innovative wie für die Benutzer attraktive und schnelle Verbindung vom Flughafen zum Hauptbahnhof und damit zugleich an das Fernbahnnetz schaffen wird. Verkehrsflughafen Nürnberg (LEP 1994 B X 5.2) In den Jahren 1998 bis 2002 hat sich das Verkehrsaufkommen am Flughafen Nürnberg von 2,52 Mio. Fluggästen um 0,69 Mio. Fluggäste (27 %) auf 3,21 Mio. Fluggäste erhöht. Diese Steigerungsrate liegt beträchtlich über dem durchschnittlichen Zuwachs aller deutschen Verkehrsflughäfen. Das Aufkommen der geflogenen Fracht hat sich in diesem Zeitraum mehr als halbiert (von 35.501 t auf 16.174 t). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Wegfall einer Luftfrachtverbindung zurückzuführen. Die Flughafen Nürnberg GmbH hat in den vergangenen vier Jahren über 100 Mio. h in den weiteren Ausbau der Flughafeninfrastruktur investiert. Ein wesentliches Ausbauvorhaben war die Erweiterung des Flughafen-Terminals. Damit ist es der Flughafen Nürnberg GmbH möglich, das in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegene Fluggastaufkommen, insbesondere die Drehkreuze der Air Berlin, abzuwickeln. Zur Erhöhung der Sicherheit des aufgegebenen Gepäcks wurde im Jahre 2002 eine neue Gepäcksortier- und -kontrollanlage errichtet. Entsprechend der Zunahme der Passagierzahlen wurden auch die Parkkapazitäten ausgebaut. Im November 1999 wurde die U-Bahn zum Flughafen eröffnet. Der Fluggast kann innerhalb von 12 Minuten den Hauptbahnhof oder innerhalb von rd. 25 Minuten mit einmaligem Umsteigen das Messegelände erreichen. Die durchschnittliche Anzahl der bei der Flughafen Nürnberg GmbH einschließlich Tochtergesellschaften Beschäftigten stieg von 592 Mitarbeiter im Jahre 1998 auf 811 Mitarbeiter im Jahre 2002. 10.5.2 Verkehrslandeplätze und Luftsportschwerpunkte (LEP 1994 B X 5.3) Neben den internationalen Verkehrsflughäfen München und Nürnberg stehen in Bayern weitere 24 Verkehrslandeplätze für die Zwecke der Allgemeinen Luftfahrt, vor allem zur Abwicklung des individuellen Geschäftsreise- und Privatluftverkehrs sowie des Werkluftverkehrs zur Verfügung. Als hervorgehobene Verkehrslandeplätze verfügen die Flugplätze Augsburg, Bayreuth, Coburg (seit 2001), Eggenfelden (seit 1999), Hof und Straubing (seit 2001) über Einrichtungen für den Instrumentenflugbetrieb. Diese Plätze erlauben insbesondere dem gewerblichen Luftverkehr einen zuverlässigen Flugbetrieb auch bei ungünstigen Wetterlagen. An den Verkehrslandeplätzen Augsburg und Hof wird Linienflugverkehr zu innerdeutschen Zielen durchgeführt, die weit überwiegend von Geschäftsreisenden aus Gründen der Zeitersparnis genutzt werden. Mit bis zu 70-sitzigen Flugzeugen wurden von der Augsburg Airways - seit Sommer 2002 in Kooperation mit der Deutschen Lufthansa - mehrmals täglich Linienflugverbindungen nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln/Bonn angeboten. Auf den Fluglinien wurden im Jahr 2002 insgesamt 140.252 Fluggäste befördert. Das Streckennetz wurde von der Augsburg Airways im Jahr 2002 reduziert und im Mai 2003 vollständig eingestellt. Seit Juni 2003 wird die Flugverbindung nach Düsseldorf, seit Oktober 2003 nach Berlin durch die Fluggesellschaft Denim Air weitergeführt; die Aufnahme weiterer Strecken wird angestrebt. Die vom Verkehrslandeplatz Hof-Plauen aus seit 1972 bestehende Fluglinie nach Frankfurt am Main, die bis Oktober 2001 auch den Verkehrslandeplatz Bayreuth einbezogen hat, dient der Erschließung der verkehrsfernen und zugleich stark industrialisierten Region Oberfranken-Ost sowie auch der Räume Plauen und Zwickau in Sachsen. Die Linie wurde nach einer europaweiten Ausschreibung ab November 2001 für weitere drei Jahre an die Augsburg Airways vergeben und finanziell abgesichert. Auf der Linie wurden im Jahr 2002 insgesamt 20.768 Fluggäste befördert. Schwerpunkt der Ausbauvorhaben auf den Verkehrslandeplätzen waren in den Jahren 1999 bis 2002 die Regionen Oberfranken Ost (Flugplatz Bayreuth), Oberfranken West (Flugplatz Coburg), Augsburg (Flugplatz Augsburg), Ingolstadt (Flugplatz Manching), Donau Wald (Flugplatz Straubing) und Landshut (Flugplatz Eggenfelden). Das Investitionsvolumen für den Ausbau der Verkehrslandeplätze belief sich in den Jahren 1999 bis 2002 auf rd. 7,4 Mio. h. Hierfür wurden Landesmittel und Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Höhe von insgesamt 3,2 Mio. h gewährt. 10.6 Binnenschifffahrt (LEP 1994 B X 6) Der Main-Donau-Kanal bietet eine leistungsfähige Transportalternative zu Straßenverkehr und Eisenbahn. Die 171 km lange und für ein jährliches Gütervolumen von 14 Mio. t ausgelegte Strecke von Bamberg nach Kelheim kann von Güterschiffen der Europaklasse und von Schubverbänden mit einer Ladungsfähigkeit von bis zu 3.300 t befahren werden. Während das Verkehrs- und Transportaufkommen auf dem Main-Donau-Kanal (MDK) die letzten beiden Jahre konstant blieb, entwickelte es sich auf der Donau weiterhin positiv. Jahr MDK Donau Mio. t Mio. t _____________________________________________________ 1999 7,6 7,1 2000 8,5 8,1 2001 7,5 7,8 2002 7,5 8,3 Um die Vorteile der Wasserstraße auch für die angrenzenden Regionen zu erschließen, wurden bzw. werden Häfen und Güterländen errichtet. Diese zukunftsweisenden Investitionen fördert der Freistaat Bayern durch die Gewährung zinsverbilligter Darlehen und Zuschüsse in erheblicher Höhe. Im Jahre 2000 konnte die Lände Zeil a. Main eröffnet werden. Im Jahre 2001 wurde die zum Hafen Kelheim gehörende Lände Riedenburg ihrer Bestimmung übergeben. 2002 konnte dort ein mobiles Umschlaggerät in Betrieb genommen werden. 179