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100 articles, 2016-01-31 20:14
301 Lewandowski: "Ich bin mein größter Konkurrent"
Star-Stürmer Robert Lewandowski vom Fußball-Rekordmeister Bayern München sieht
sich selbst als seinen größten Kritiker. "Ich bin quasi mein größter Konk...
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302 Sturmduo des Tages: Stefan Kießling/Javier Hernandez
(Bayer Leverkusen)
Stefan Kießling war wieder zu Scherzen zumute. "Anscheinend gönnt er mir nichts", sagte
der Torjäger von Bayer Leverkusen nach dem 3:0 gegen Hannov...
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303 Innenministerium: Russischer Geheimdienst könnte sich in
Deutschland einmischen
Der Fall der angeblich vergewaltigten 13-Jährigen in Berlin löste deutschlandweite
Proteste Russlanddeutscher aus. Dem deutschen Innenministerium liegen nun angeblich
Indizien dafür vor, dass der russische Geheimdienst die Gemeinschaft gezielt infiltriert, um
sich in innere Angelegenheiten Deutschlands einzumischen. 2016-01-31 10:42:16 3KB
www.focus.de
304 Sportbuzzer Masters in der Swiss Life Hall
Es ist Hannovers größte Amateurfußball-Veranstaltung seit Jahren: In der Swiss Life Hall
messen sich ab 12.15 Uhr die besten Hallenteams beim Sportbuzze...
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305 Pisten unbefahrbar: Weltcuprennen abgesagt
Der Slalom der Damen in Maribor wurde nach 25 Läuferinnen abgebrochen, der
Riesentorlauf der Herren in Garmisch-Partenkirchen startete erst gar nicht.
2016-01-31 10:34:00 4KB diepresse.com
306 Schnellstraße in Slowenien: Horror-Crash mit 70 Autos –
vier Tote!
Massenkarambolage auf einer Schnellstraße in Slowenien! 70 Autos wurden in den Unfall
verwickelt, mindestens vier Menschen starben. 2016-01-31 10:31:49 1KB www.bild.de
307 Russland soll hinter Cyberattacke stecken
Hinter dem Hackerangriff auf das Computersystem des Bundestags im Vorjahr steckt
nach Überzeugung deutscher Sicherheitsbehörden die russische Regierung. Die...
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308 Lego veröffentlicht Figur mit Behinderung
Behinderten-Initiativen kritisieren den Lego schon seit Langem dafür, dass das Thema im
Universum der kleinen Steine ausgespart wird. Nachdem nun eine Kampag...
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309 Erhitzte Kommissare: Faustschläge und ein Kuss in der
Dortmunder Sommerschwüle
In Dortmund haben es die vier Kommissare mit einem Familiendrama zu tun, dass auch
ihre persönlichen Probleme massiv beeinflusst. Starker Fall der coolen Ruhrpott-Truppe,
die sich diesmal nicht allzu sehr in den Vordergrund spielt. 2016-01-31 10:09:42 7KB
www.focus.de
310 Post schränkt Sonntagsleerung radikal ein
E-Mail, SMS und Co. machen dem Briefgeschäft der Deutschen Post Konkurrenz. Jetzt
streicht der gelbe Riese die Sonntagsleerung von Briefkästen drastisch zusa...
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311 Greenpeace will Kfz-Steuer umbauen
Staatliche Zuschüsse für Elektroautos werden wahrscheinlicher. Greenpeace hat einen
anderen Ansatz: Die gesamte Kfz-Steuer sollte umgebaut werden. Mit bisher...
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312 Händler sagen Kleinstgeld den Kampf an
Viele Einzelhändler in der Kleinstadt Kleve haben genug von dem Kleinstgeld. Ab Montag
wollen sie es aus ihren Kassen verbannen. Vorbild sind die benachbarte...
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313 Geheimdienste fragten Asylbewerber aus
Bundesnachrichtendienst
und
Verfassungsschutz
wollten
Informationen
von
Asylbewerbern - zu welchen Themen ist noch nicht bekannt. Im Gegenzug boten sie den
A... B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 1KB www.haz.de
314 Justizminister wird Chefankläger
Ein weiteres Gesetz wurde nun in Polen im Schnellverfahren verabschiedet: Die Ämter
von Justizminister und Generalstaatsanwalt werden zusammengelegt. "D...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 2KB www.haz.de
315 Reportage: Die traurige Routine von Lesbos
Vor der griechischen Insel Lesbos geraten fast täglich Flüchtlingsboote in Seenot.
Manchmal geht alles gut, gerade im Winter aber sterben auch viele Flüchtlinge. Wolfgang
Landmesser hat Helfer bei ihrer traurigen Routine begleitet. 2016-01-31 09:38:02 4KB
www.tagesschau.de
316 Mutig: Zwei Frauen schreiten ein, als Betrunkene einen
syrischen Flüchtling bedrängen
Zwei Männer hinderten einen Fahrgast am S-Bahnhof Lichterfelde-Ost in Berlin-Steglitz
am Verlassen des Zuges. Couragierte Zeugen informierten über den Bahnfahrer die
Polizei und ermöglichten so die Festnahme der Täter. Bei der Festnahme griff einer der
Männer die Beamten an, so dass es zum Einsatz von Pfefferspray kam.
2016-01-31 09:35:40 2KB www.focus.de
317 Exotische Brunchideen auf "Chestnut & Sage"
Julia Herrmann schläft sonntags gern aus. Also gibt es auf ihrem Blog "Chestnut & Sage"
leckere Brunch-Ideen wie Kokospudding mit Erdbeerpüree. 2016-01-31 09:24:08 5KB
www.zeit.de
318 Masterstudium: Masterstudium für Naturwissenschaftler
Naturwissenschaftler steigen selten nur mit einem Bachelor in den Job ein. Worauf
Arbeitgeber in der Wirtschaft und Wissenschaft achten. 2016-01-31 08:48:21 6KB www.zeit.de
319 Handballer wollen ersten EM-Titel seit 2004
Der Tag der Tage seit über einem Jahrzehnt ist für die deutschen Handballer gekommen.
Erstmals seit zwölf Jahren spielt die Auswahl des Deutschen Handballbun...
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320 Arbeitslose: Sozialverband kritisiert geplante JobcenterReform
Weniger Bürokratie – mehr Hilfe für Arbeitslose: Das sehen neue Gesetzespläne der
Regierung vor. Doch schon bevor sie ins Kabinett kommen, häufen sich kritische
Stimmen. 2016-01-31 07:37:16 3KB www.zeit.de
321 Helena geht baden - und muss (endlich) raus
Im Halbfinale ödet sich Helena endgültig aus der Show, aber davor liefert sie noch eine
unsportliche Dschungelprüfung inklusive Zickentheater auf dem SUP mit...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 5KB www.haz.de
322 Emnid-Umfrage: Union so schwach wie zuletzt 2012
Der Streit um die Flüchtlingspolitik hat Folgen für die Wählermeinung: CDU und CSU
fallen im Emnid-Sonntagstrend auf 34 Prozent ab, die AfD erreicht einen Rekordwert.
2016-01-31 07:00:25 3KB www.zeit.de
323 Russland: Fremdwährungs-Kredite werden zum Problem für
Europas Banken
Der schwache Rubel erschwert die Rückzahlung von Fremdwährungskrediten. In Moskau
kam es deswegen kürzlich zu Demonstrationen in Bankfilialen. 2016-01-31 00:45:26 3KB
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
324 Saudi-Arabien macht Syrien-Verhandlungen der UN zur
Farce
Eine von Saudi-Arabien gegründete „syrische Opposition“ narrt die Genfer
Verhandlungen. Die Kämpfer der Saudis setzen die UN unter Druck und weigern sich, mit
der syrischen Regierung zu sprechen. Die wirklich wichtigen Gruppen aus Syrien wurden
gar nicht zu dem Treffen eingeladen. 2016-01-31 00:45:00 5KB deutsche-wirtschaftsnachrichten.de
325 Wie geil, ich habe noch Resturlaub!
Wir haben für Sie gestöbert, wie Sie die Tage in der Sonne, im Schnee oder mit Wellness
bis Ende März los werden. 2016-01-31 00:03:49 3KB www.bild.de
326 Bewiesen: Ihr Hund liebt Sie fünfmal mehr als Ihre Katze
Mögen Sie lieber Hunde oder Katzen? Hunde gelten als anhänglich, Katzen als unnahbar.
Doch wer Sie mehr liebt darüber streiten Tierbesitzer. 2016-01-31 00:00:24 1KB www.bild.de
327 Bahn plant deutlich mehr Baustellen
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn erhöht die Zahl ihrer Bauprojekte in diesem Jahr
deutlich. Geplant sind nach Angaben des Unternehmens rund 2016-01-31 00:00:00 2KB
www.sueddeutsche.de
328 Meg Ryan will bei Liebeskomödie Regie führen
Los Angeles (dpa) - Die Schauspielerin Meg Ryan (54), Star von Hit-Komödien wie
2016-01-31 00:00:00 1KB www.sueddeutsche.de
329 Flüchtlinge in Thüringen: Die Nöte der Provinz
Deutschen Gemeinden fällt es immer schwerer, Flüchtlinge unterzubringen. Oft werden
Turnhallen zu Asylunterkünften. 2016-01-31 00:00:00 11KB www.nzz.ch
330 Schweizer Innovation: Superbatterie soll Milliarden
einbringen
Die zur Swatch Group gehörende Belenos hat mit der ETH eine Batterie entwickelt, die 30
Prozent mehr leistet. 2016-01-31 00:00:00 6KB www.nzz.ch
331 Nach dem Wind der Niederschlag: Auf stürmische Nacht
folgt viel Regen
Der Südwest- und Westwind hat der Schweiz eine stürmische Nacht beschert: Im
Flachland wurden Geschwindigkeiten von über 100 Kilometer 2016-01-31 00:00:00 1KB
www.nzz.ch
332 Afrikanische Union macht Rückzieher: Keine
Friedenstruppen ohne Zustimmung Burundis
Die Afrikanische Union (AU) nimmt offenbar Abstand von ihrem Plan zur Entsendung von
Friedenstruppen nach Burundi. 2016-01-31 00:00:00 2KB www.nzz.ch
333 Lawine verschüttet drei Personen: Tourenskifahrer am
Büelenhorn in den Tod gerissen
Ein 49-jähriger Tourenskifahrer ist am Samstag bei einem Lawinenabgang am
Büelenhorn bei Davos ums Leben gekommen. 2016-01-31 00:00:00 1KB www.nzz.ch
334 Kloten Flyers: Sehnsucht nach Liebe
Die Kloten Flyers kämpfen um sportlichen Erfolg – und um die Gunst der Zuschauer. Die
fühlen sich seit längerem zu wenig wertgeschätzt. 2016-01-31 00:00:00 5KB www.nzz.ch
335 Ausschaffungen: Tausende tauchen ab, und die Zahl wird
weiter steigen
Viele Wegweisungen aus der Schweiz lassen sich zwar auf dem Papier verfügen, in der
Praxis aber nicht umsetzen. 2016-01-31 00:00:00 4KB www.nzz.ch
336 Pechstein Achte in Stavanger - Ihle sichert sich WM-Ticket
Stavanger (dpa) - Nico Ihle stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
2016-01-31 00:00:00 2KB www.sueddeutsche.de
337 Deutsches Tischtennis-Duo verpasst Sieg bei German Open
Berlin (dpa) - Die German Open der Tischtennis-Profis in Berlin sind ohne Sieg für die
Gastgeber zu Ende gegangen. Irene Ivancan (Istanbul) 2016-01-31 00:00:00 2KB
www.sueddeutsche.de
338 Wilhelm Gustloff: Der «Blutzeuge» vom Bündnerland
Von der Davoser Bergwelt aus leitete Wilhelm Gustloff den NSDAP-Ableger in der
Schweiz. 2016-01-31 00:00:00 5KB www.nzz.ch
339 Belgien kämpft gegen das Terror-Image: Tunnel-Krise in
«Kaputtistan»
Belgiens Regierung startet eine Charmeoffensive, um das seit den Pariser
Terroranschlägen ramponierte Image des Landes zu korrigieren. 2016-01-31 00:00:00 6KB
www.nzz.ch
340 Flüchtlinge auf der Balkanroute: Tabletten und Trost am
berüchtigtsten Nadelöhr
An der Grenze zu Mazedonien warten Hunderte Flüchtlinge vergeblich auf die Weiterreise
nach Norden. 2016-01-31 00:00:00 9KB www.nzz.ch
341 Skandal um Malaysias Staatsfonds: Spuren eines
Milliardenbetrugs
Der Skandal um den Staatsfonds 1MDB dreht sich um dubiose Investitionen in
Energiefirmen. 2016-01-31 00:00:00 7KB www.nzz.ch
342 Teile des Vermögens eingefroren: Steuerbehörden gehen
gegen «Dolder»-Besitzer vor
Ein Arrestbefehl blockiert 200 Millionen von Investor Urs E. Schwarzenbach. So soll eine
Steuerforderung sichergestellt werden. 2016-01-31 00:00:00 4KB www.nzz.ch
343 Negativzinsen: Entscheid der Bank of Japan spaltet die
Geister
Die Bank of Japan ist dem Beispiel einiger europäischer Notenbanken gefolgt und hat
jüngst negative Zinsen eingeführt. 2016-01-31 00:00:00 4KB www.nzz.ch
344 Unfall in Oetwil an der Limmat: Junge Frauen auf
Zebrastreifen angefahren
Zwei Fussgängerinnen sind bei einem Zebrastreifen in Oetwil an der Limmat von einem
Auto angefahren und schwer verletzt worden. 2016-01-31 00:00:00 1KB www.nzz.ch
345 Abstimmung: Durchsetzungsinitiative im Gegenwind
Vier Wochen vor der Abstimmung über die Durchsetzungsinitiative der SVP nimmt der
Abstimmungskampf Fahrt auf. 2016-01-31 00:00:00 5KB www.nzz.ch
346 Surselva-Marathon: Sieg für Cologna beim Comeback in
Sedrun
Dario Cologna gewinnt erstmals den Surselva-Marathon. 2016-01-31 00:00:00 1KB
www.nzz.ch
347 Wilderer schiessen auf Helikopter: Britischer Pilot in
Tansania getötet
Er verfolgte Wilderer, die illegal Elfenbein erbeuten. Das ist dem britischen Piloten zum
Verhängnis geworden. 2016-01-31 00:00:00 1KB www.nzz.ch
348 Der sechste Sieg in Melbourne: Natürlich Novak Djokovic
Andy Murray macht im Final zu viele Fehler, um Novak Djokovic ernsthaft zu fordern.
2016-01-31 00:00:00 3KB www.nzz.ch
349 Oscar Wiggli gestorben: Das Lebensprinzip Eros
Oscar Wigglis Eisenplastiken sind keine redundanten Gelegenheitsschöpfungen, sondern
vielmehr Teil seiner Gesamtvision. 2016-01-31 00:00:00 4KB www.nzz.ch
350 Die Schauspielerin Manon Pfrunder: Ein Gesicht, das man
sich merken darf
Von Schafisheim bis Berlin hat ihr bemerkenswerter Werdegang sie schon geführt.
2016-01-31 00:00:00 6KB www.nzz.ch
351 Theater Neumarkt Zürich: Götter des Gemetzels
Ein Abendessen zu viert, das zum Desaster wird: Das Theater Neumarkt bringt Ayad
Akhtars «Geächtet» auf die Bühne – und macht es zum 2016-01-31 00:00:00 4KB www.nzz.ch
352 Unfall auf der A53 bei Wangen: Sechs Verletzte nach
Überholmanöver
Bei einem Überholversuch ist es am Samstagabend bei Wangen (ZH) zu einer Kollision
gekommen. 2016-01-31 00:00:00 1KB www.nzz.ch
353 Sprüche zum 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga
Berlin (dpa) - Die Deutsche Presse-Agentur hat zum 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga
aussagekräftige Sprüche zusammengestellt. 2016-01-31 00:00:00 3KB www.sueddeutsche.de
354 Den Winter zelebrieren: Buntes Kälte-Kaleidoskop
Fallen die Temperaturen in den Keller, ist dies Anlass für ein Fest – fünf Beispiele von
überall auf der Welt. 2016-01-31 00:00:00 6KB www.nzz.ch
355 Überholt Suchmaschine Google bald Elektronikkonzern
Apple im Wert?
Wenn Alphabet, Dachmarke von Google, am Dienstag seine Quartalsbilanz vorlegt,
könnte es so weit sein: Der Konzern könnte Apple im Wert überholen! 2016-01-30 23:40:53
2KB www.bild.de
356 1. Obdachloser akzeptiert Kreditkarten
„Ich nehme Visa, MasterCard und American Express“, sagt Abe Hagenston aus Detroit
(USA) dem Radiosender WWJ-AM. Das Karten-Lesegerät hat er für zehn Dollar
erworben. 2016-01-30 23:40:53 1KB www.bild.de
357 Werner Wagner ist Unternehmer des Jahres
Es ist eine klassische Geschichte: Vor 40 Jahren bastelte Werner Wagner in seiner
Garage in Winsen an Technologien, die seine Firma heute zu einem der techno...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 3KB www.haz.de
358 VW drosselt Produktion in Emden und Baunatal
Die Produktionsabläufe der VW-Werke sind eng aufeinander abgestimmt. Deswegen
bremst nun ein technisches Problem im Werk Emden auch die Arbeit im hessischen...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 3KB www.haz.de
359 Wellen, Blöcke und Varianten
Nun ist es also soweit: VW ruft die ersten Autos zurück. Wie 2,4 Millionen Kunden
bundesweit ist auch HAZ-Redakteur Enno Janssen vom VW-Skandal betroffe...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 3KB www.haz.de
360 Türkei meldet russischen Jet in ihrem Luftraum
Ein russischer Jagdbomber vom Typ SU-34 hat nach Angaben der Türkei ihren Luftraum
verletzt. Das Flugzeug habe auf Warnungen nicht reagiert, so das Außenministerium. Die
NATO mahnte Russland, solche Zwischenfälle zu vermeiden. Russland dementierte.
2016-01-30 22:42:28 3KB www.tagesschau.de
361 Moskau an Ankara: Zu viele Hollywood-Filme gesehen
Das
russische
Verteidigungsministerium
in
Moskau
hat
Vorwürfe
der
Türkei
zurückgewiesen, eine russische Maschine habe den türkischen Luftraum verletzt.
2016-01-30 22:36:16 3KB deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
362 Snowboard: Karl in Moskau knapp am Sieg vorbei
Benjamin Karl fehlten im Parallel-Slalom zwei Hundertstel auf Sieger Roland Fischnaller
(ITA). Claudia Riegler wurde als beste Dame Vierte. 2016-01-30 20:46:00 2KB diepresse.com
363 8 tolle Unterkünfte mit Hamam: Diese Hotels machen richtig
Dampf
Checken Sie doch mal in ein Hotel mit türkischem Bad ein! Wo Sie die besten HamamHotels finden und worauf Sie achten sollten, lesen Sie hier. 2016-01-30 20:27:30 7KB
www.bild.de
364 Bürgerkriegsflüchtlinge: Willkommen - aber nur
vorübergehend
Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak genießen in der Regel nur
vorübergehenden Schutz in Deutschland - daran hat Kanzlerin Merkel erinnert. Sie
mahnte, Flüchtlinge aus beiden Ländern müssten nach einem Ende der Kämpfe wieder
heimkehren. 2016-01-30 20:23:22 3KB www.tagesschau.de
365 Schlaf, Vitamine, Musik: Das verbessert die Performance im
Bett
Das Prädikat „Gut im Bett“ hätte wohl jeder gern. Das Prädikat „Sex-Gott“ noch viel lieber.
Und das ist nicht schwer! 2016-01-30 19:37:23 6KB www.bild.de
366 Türkisches Außenministerium: Wieder verletzt ein
russischer Jet türkischen Luftraum
Seit November sind die türkisch-russischen Beziehungen angespannt: Das türkische
Militär hatte einen russischen Kampfjet abgeschossen, weil es den türkischen Luftraum
verletzt hatte. Jetzt soll erneut ein russischer Bomber das Hoheitsgebiet der Türkei
verletzt und nicht auf Warnungen reagiert haben. 2016-01-30 18:58:45 3KB www.focus.de
367 „Rise of the Tomb Raider“ für PC: So scharf war Lara Croft
noch nie
„Rise of the Tomb Raider“ ist jetzt auch für PC erhältlich. BILD hat sich mit einem Test von
den Vorzügen dieser Ausgabe überzeugt. 2016-01-30 18:01:19 2KB www.bild.de
368 Seagate: Turbulente Zeiten
Nach zwei schwierigen Quartalen steigen Umsatz und Gewinn wieder. Im Vergleich zum
Vorjahr aber muss Seagate immer noch mit einem Rückgang leben. 2016-01-30 17:59:00
2KB www.heise.de
369 Dortmund müht sich gegen Ingolstadt, Schöpf feiert Debüt
Dortmund fixierte spät den 2:0-Heimsieg. Alessandro Schöpf wurde bei Schalke-Sieg
eingewechselt. Bremen erkämpfte gegen Hertha einen Punkt. 2016-01-30 17:58:00 4KB
diepresse.com
370 Wiesberger fällt in Katar aus den Top Ten
Bernd Wiesberger fiel mit einer 73er-Schlussrunde auf den 13. Rang zurück. Der
Südafrikaner Branden Grace gewann. 2016-01-30 17:49:00 2KB diepresse.com
371 Google Fiber soll in den USA künftig VoIP anbieten
Google versendet Einladungen an Fiber Trusted Tester, zusätzlich zum Gigabit-Internetund TV-Angebot einen neuen Telefoniedienst auszuprobieren. 2016-01-30 17:46:00 1KB
www.heise.de
372 Rodel-WM: Deutsches Doppel siegt, Österreicher weit
zurück
Tobias Wendl/Tobias Arlt gewannen nach dem Sprint auch den Hauptbewerb. Peter
Penz/Georg Fischler verpassten als 19. den zweiten Lauf. 2016-01-30 17:38:00 1KB
diepresse.com
373 Google SkyBender soll 5G-Internet per Drohne liefern
Solarbetriebene Drohnen sollen aus der Luft Internetzugang mit bis zu 40-facher LTEGeschwindigkeit liefern. Das testet Google angeblich auf einem Weltraumbahnhof in New
Mexico. 2016-01-30 17:18:00 2KB www.heise.de
374 Bundestags-Fahrdienst ab Sommer 2017 mit E-Autos
Der Ältestenrat des Bundestages hat entschieden, dass der Fuhrpark für die
Abgeordneten ab Sommer 2017 auch aus E-Autos bestehen soll. Einen Haken gibt es
aber. 2016-01-30 16:41:00 2KB www.heise.de
375 .shop: die 40-Millionen-Dollar-Domain
Neuer Rekord bei der Vergabe von Top Level Domains durch die ICANN: Für .shop
wurden in einer offiziellen Auktion 41,5 Millionen US-Dollar erzielt. 2016-01-30 16:26:00 3KB
www.heise.de
376 IWF will Regeln für hoch verschuldeten Länder lockern
Der Fonds zieht seine Lehren aus Girechenland und erwägt eine Verlängerung von
Laufzeiten kurzfristiger Schulden. 2016-01-30 16:03:00 2KB diepresse.com
377 Fragen für Tennis-Neulinge: Gibt's auch eine TennisNationalmannschaft?
BILD beantwortet die wichtigsten Frage für neue Fans 2016-01-30 15:59:11 5KB www.bild.de
378 Anschlagsversuch in Villingen-Schwenningen: Flüchtlinge
oder Sicherheitsleute im Visier? | Baden-Württemberg |
Nachrichten
Nach dem versuchten Granaten-Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in VillingenSchwenningen untersuchen die Ermittler, wer hinter der Attacke steckt. Unklar ist auch,
wer getroffen werden sollte. 2016-01-30 15:52:02 1KB www.swr.de
379 Nero stellt Cloud-Dienst BackItUp ein
Anfang 2014 stellte Nero einen Backup-Dienst mit kostenlosem Basisangebot vor. Nach
gut zwei Jahren geht das Cloud-Angebot vom Netz. Aktive Nutzer bekommen eine
Gnadenfrist. 2016-01-30 15:05:00 1KB www.heise.de
380 Anschober kritisiert Plan für "Kahlschlag" bei
Mindestsicherung
Der grüne Landesrat erwartet in Oberösterreich einen Run auf größere Städte und
"Billigstquartiere in Ghettos" Einen "Masterplan Integration" will er bis Jahresmitte
vorlegen. 2016-01-30 15:03:00 1KB diepresse.com
381 Pläne für mehr Rechte für Homosexuelle spalten Italien
Beim "Family Day" haben Zehntausende in Rom gegen die Pläne der italienischen
Regierung für eine eingetragene Partnerschaft demonstriert. 2016-01-30 14:36:00 2KB
diepresse.com
382 Werte: Was uns eint, was uns trennt
Was meinen wir, wenn wir von Werten sprechen: Menschenrechte oder Marillenknödel?
Die Gleichstellung von Homosexuellen oder das traditionelle Familienmodell? Versuch
einer Klärung. 2016-01-30 14:21:00 10KB diepresse.com
383 Bericht: Apple arbeitet an Virtual-Reality-Brille
Laut Financial Times hat Apple eine eigene Entwicklungsabteilung für Augemented und
Virtual Reality gegründet und dafür bereits zahlreiche Mitarbeiter von anderen Firmen
angeworben. 2016-01-30 14:11:00 2KB www.heise.de
384 Porträt: Wer ist der UN-Vermittler de Mistura?
Seine Aufgabe - Frieden in Syrien zu stiften - gilt vielen als "Mission Impossible". Doch
Staffan de Mistura ist ein "chronischer Optimist" und greift gerne zu unkonventionellen
Lösungen. Viele sagen: Wenn es einer schaffen kann, dann er. Georg Schwarte stellt den
UN-Vermittler vor. 2016-01-30 13:54:24 4KB www.tagesschau.de
385 FPÖ: Hofer will für Wahlkampf zwei Mio. Euro ausgeben
Der freiheitliche Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer will das Amt des
Bundespräsidenten und jenes des Kanzlers zusammenlegen, sagte er am Samstag im
Ö1-"Journal zu Gast". 2016-01-30 13:21:00 3KB diepresse.com
386 Facebook verbietet private Waffenangebote
Facebook reagiert auf Kritik in den USA und versucht den unlizenzierten Handel mit
Schusswaffen über seine Plattformen zu unterbinden. 2016-01-30 12:54:00 2KB www.heise.de
387 Zuwanderer gründen häufiger Firmen
Migranten gründen überdurchschnittlich oft Firmen - und schaffen überdurchschnittlich
viele Jobs. Das zeigt eine neue KfW-Studie. Doch sie brechen ihre Karriere auch schneller
als andere ab. Von Wirtschaftsverbänden kommen klare Forderungen an die Politik.
2016-01-30 12:48:20 4KB www.tagesschau.de
388 Rapid verpflichtet Thomas Murg von Ried
Der 21-jährige Offensivspieler erhält einen Vertrag bis 2019. "Er passt perfekt in unsere
Mannschaft", sagte Trainer Zoran Barisic. 2016-01-30 12:43:00 2KB diepresse.com
389 USA und Brasilien wollen Zika-Impfung entwickeln
Angesichts der rasanten Ausbreitung des gerade für schwangere Frauen gefährlichen
Zika-Virus wollen die USA und Brasilien rasch einen Impfstoff entwicke...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 2KB www.haz.de
390 Betrug mit Kassen kostet Staat Milliarden
Durch manipulierte Registrierkassen in Restaurants, Cafés oder Friseurläden gehen dem
Fiskus jedes Jahr 10 Milliarden Euro verloren, schätzt der Bundesrechnu...
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 3KB www.haz.de
391 Urteile des Monats: Keine Gnade für Koks-Fahrer
Lesen Sie hier die wichtigsten Urteile des Monats Januar aus den Bereichen Verkehr,
Internet, Hartz IV und Reise 2016-01-30 11:49:13 12KB www.bild.de
392 Netflix bestätigt "Gilmore Girls"-Comeback
Die Hauptdarstellerinnen Lauren Graham und Alexis Bledel sind bei der Neuauflage der
populären Serie mit an Bord. Einen Ausstrahlungstermin gibt es noch nicht.
2016-01-30 11:06:00 1KB diepresse.com
393 Schweres Erdbeben in Russland
Laut der US-Erdbebenwarte USGS erreichte es eine Stärke von 7,2, das Zentrum lag im
Süden der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka in etwa 160 Kilometern Tiefe. 2016-01-30 09:52:00
1KB diepresse.com
394 Blutiges Beziehungsdrama: Ex-Freund tötet 20-Jährige mit
Messerstichen
Ein schreckliches Beziehungsdrama spielte sich an einer Stadtbahnhaltestelle in KölnOstheim ab. Ein 21 Jahre alter Mann griff eine 20-jährige Kölnerin mit einem Messer an
und tötete sie. Danach stellte er sich selbst der Polizei. 2016-01-30 09:13:00 2KB
www.focus.de
395 Gabriel verkündet Einigung auf neues Asylpaket
Über eine Million Flüchtlinge sind 2015 nach Deutschland gekommen - und mit ihnen viele
Chancen und Herausforderungen. Zwischen CDU und CSU kriselt es wegen
unterschiedlicher Auffassung über die richtige Flüchtlingspolitik. Lesen Sie die aktuellen
Entwicklungen der Flüchtlingskrise im News-Ticker von FOCUS Online. 2016-01-30 09:12:21
7KB www.focus.de
396 Der Kreml ist fassungslos: Obama beschuldigt Putin der
Korruption
Im Kreml herrscht Fassungslosigkeit: US-Präsident Barack Obama beschuldigt den
russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich der Korruption. 2016-01-30 01:29:45 6KB
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
397 Keine Nachfrage: Volkswagen muss Produktion ruhen
lassen
Volkswagen unterbricht die Produktion in seinem Getriebe-Werk Kassel in Baunatal. Das
Getriebewerk ist die zweitgrößte VW-Produktionsstätte in Deutschland. 2016-01-30 00:38:05
1KB deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
398 Die Besten in 13 Segmenten: Diese Autos behalten ihren
Wert
Sofort nach dem Kauf schmilzt der Wert des Neuwagens wie Schnee in der Sonne. Nicht
bei diesen Autos – sind die Wertmeister in 13 Klassen! 2016-01-30 00:00:21 2KB www.bild.de
399 IWF erleichtert Kreditvergabe an Krisenländer
Washington (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) lockert seine Regeln für die
Vergabe von Rettungskrediten an hoch verschuldete Län 2016-01-30 00:00:00 2KB
www.sueddeutsche.de
400 «Trainer erreicht uns»: Schalkes Antwort auf die Unruhe
Darmstadt (dpa) - Ein kurzer Händedruck mit seinem Assistenten. Ein Kreis mit der
Mannschaft wie nach jedem anderen Spiel. Von einer großen 2016-01-30 00:00:00 3KB
www.sueddeutsche.de
Articles
100 articles, 2016-01-31 20:14
301
Lewandowski: "Ich bin mein größter Konkurrent"
München. Den Druck, dass die Bayern in der
letzten Saison unter Trainer Pep Guardiola die
Champions League quasi gewinnen müssen,
schiebt der polnische Nationalstürmer von sich:
"Ich sage nie: Ich muss! Ich sage: Ich kann!
Und: Ich möchte! Wenn du im Fußball etwas
musst, funktioniert es in der Regel nicht so gut.
Dann bist du nicht locker. Als Stürmer brauchst
du unbedingt diese Lockerheit. "
Lewandowski berichtete in der WamS, dass er
seine Ernährungsweise umgestellt habe. Er
verzichtet auf Milchprodukte, isst immer zuerst
den Nachtisch, dann die Hauptspeise und anschließend den Salat. "Ich fühle mich seitdem
noch fitter, habe mehr Kraft", betonte er.
© 2016 SID
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302
Sturmduo des Tages: Stefan Kießling/Javier Hernandez
(Bayer Leverkusen)
Leverkusen. Beim 5:0 im vorherigen Heimspiel
gegen Borussia Mönchengladbach hatte
Kießling zweimal getroffen - woraufhin
Chicharito dreimal traf.
Und spätestens die Tatsache, dass Kießling
von den sechs Toren seines Sturmpartners
auch noch drei vorbereitete, zeigt: Kießling und
Chicharito sind derzeit DAS Sturmduo der
Bundesliga.
"Es wird insgesamt besser, man gewöhnt sich
aneinander und weiß, wie der andere sich
verhält", analysierte Kießling: "Wir sind auf einem sehr guten Weg. " Bleibt nur die Frage:
Wieso führte Trainer Roger Schmidt die beiden erst am 16. Spieltag zusammen? Zuvor
betonte er zwar immer, sie könnten zusammen spielen, doch meistens bot er nur einen auf,
und das war Chicharito.
Kießling wollte den Klub verlassen, und hätte Schmidt nicht auf zwei Spitzen umgestellt,
würde er heute wohl für Hannover stürmen. Und Chicharito trifft noch häufiger als in seiner
guten Phase als alleiniger Stürmer. "Er knipst auch im Training alles weg", meinte
Weltmeister Christoph Kramer lächelnd.
"Dass die beiden funktionieren, sieht jeder", sagte Schmidt nun: "Das liegt an den beiden, die
eine gute Form haben. Aber es liegt auch daran, dass wir als Mannschaft besser
funktionieren. Dann kann es auch mit einer solch offensiven Aufstellung klappen. "
© 2016 SID
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303
Innenministerium: Russischer Geheimdienst könnte sich in
Deutschland einmischen
Die
deutschlandweiten
Proteste
Russlanddeutscher wegen des Falls einer
angeblich vergewaltigten 13-Jährigen in Berlin ,
an denen sich auch Rechtsextremisten
beteiligten, haben die Sicherheitsbehörden
alarmiert. Wie das Bundesinnenministerium auf
eine Anfrage der "Welt am Sonntag" mitteilte,
verfolgten die Behörden "die sich abzeichnende
Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit".
Es bestehe "die Möglichkeit, dass die durch den Vorfall mit dem 13-jährigen Mädchen
ausgelösten Proteste von Russlanddeutschen gegen Flüchtlinge, die Aussage von
Russlanddeutschen in Bezug auf mögliche Falschmeldungen der Presse ("Lügenpresse")
sowie die geäußerten Unterstellungen der mangelhaften Ermittlungstätigkeit der Polizei von
deutschen Rechtsextremisten als verbindendes Element zur Durchsetzung ihrer politischen
Ziele angesehen werden", erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. Könnte der russische
Geheimdienst die Gemeinschaft infiltrieren?
Auch die deutschen Nachrichtendienste sind sensibilisiert durch die aktuellen Ereignisse:
Man gehe der Frage nach, inwieweit der russische Geheimdienst die Gemeinschaft der
Russlanddeutschen möglicherweise gezielt infiltriere und instrumentalisiere, erfuhr die "Welt
am Sonntag" aus Sicherheitskreisen. Indizien dafür lägen vor.
Russische Medien und der russische Außenminister Sergej Lawrow hatten den deutschen
Behörden in der Angelegenheit mangelnden Aufklärungswillen vorgeworfen. Inzwischen
steht laut Berliner Staatsanwaltschaft fest, dass das Mädchen in der Zeit seines
Verschwindens vom 11. auf den 12. Januar bei einem 19-jährigen Deutschen übernachtet
hatte. Die erste Aussage der 13-Jährigen, wonach sie von einer Gruppe von Arabern entführt
und vergewaltigt worden sei, erwies sich demnach als falsch. Russland-Experte:
"Propagandistischer Angriff auf die Demokratie"
"Es ist eine ernstzunehmende Entwicklung, wenn sich die russische Regierung in innere
Angelegenheiten Deutschlands einmischt und im Verbund mit russischen Medien eine
Minderheit wie die Russlanddeutschen in der Flüchtlingsthematik instrumentalisiert. Das ist
ein propagandistischer Angriff auf die Demokratie und rechtsstaatliche Ordnung der
Bundesrepublik", sagte der Russland-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige
Politik, Stefan Meister, der "Welt am Sonntag". Diese neue Dimension der Einmischung
müssten die deutschen Sicherheitsbehörden im Blick haben.
Der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Hartmut Koschyk ( CSU ), warnte
unterdessen vor Pauschalurteilen gegenüber der Gruppe der Russlanddeutschen. "Wir
können nicht feststellen, dass rechtes Verhalten bei Russlanddeutschen überproportional zur
deutschen Bevölkerung zu beobachten ist", sagte er der "Welt am Sonntag". Es gebe auch
eine Reihe von Russlanddeutschen, die sich für Flüchtlinge oder anderweitig ehrenamtlich
engagierten.
Im Video: Bundesinnenminister de Maiziere warnt: Es bleiben nur noch wenige Wochen
wen
2016-01-31 10:42:16 FOCUS Online
304
Sportbuzzer Masters in der Swiss Life Hall
Hannover. Favoriten sind der Regionalligist
TSV Havelse und der 1. FC Germania
Egestorf/Langreder, der in der Oberliga eine
starke Hinserie gespielt hat. In der Qualifikation
haben aber die vier Landesligisten HSC, TSV
Burgdorf, TSV Krähenwinkel/Kaltenweide und
der TSV Barsinghausen einen noch stärkeren
Eindruck hinterlassen. In Gruppe B treffen drei
der Favoriten gleich in der Vorrunde
aufeinander. Es geht also von Anfang an zur
Sache.
Außerdem am Start sind TuSpo Schliekum, Germania Grasdorf, TSV Stelingen, FC Springe,
Koldinger SV – und als krasser Außenseiter die Kreisklasse-Mannschaft des DJK Sparta
Langenhagen, die überraschend die Qualifikation geschafft hat. Spielertrainer Jamal Miri
machen die großen Namen der Gegner aber nicht nervös: „In der Halle können wir jeden
schlagen. Wir wollen die anderen Teams richtig ärgern.“ Karten gibt es für fünf Euro an der
Tageskasse. Das 64-seitige Hochglanz-Programmheft ist inklusive.
In unserem Fußballportal HAZ-Sportbuzzer berichten wir live.
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305
Pisten unbefahrbar: Weltcuprennen abgesagt
Der Slalom der Damen in Maribor wurde nach
25 Läuferinnen abgebrochen, der Riesentorlauf
der Herren in Garmisch-Partenkirchen startete
erst gar nicht.
31.01.2016 | 10:34 |
( DiePresse.com )
Wegen der Witterungsverhältnisse sind am
Sonntag zwei alpine Ski-Weltcuprennen
abgesagt worden. Für die Herren in GarmischPartenkirchen bedeutete das den zweiten ausgefallenen Riesentorlauf in Folge nach
Adelboden. Der Damen-Slalom in Maribor war gestartet worden, nach 25 Läuferinnen wurde
aber - bereits überfällig - unterbrochen und wenige Minuten später abgesagt.
In Garmisch hatte Schneeregen der "Kandahar" derart zugesetzt, dass man eine
Viertelstunde vor Rennbeginn die Absage ausrief. "Wir haben alles probiert. Um 5 Uhr war
die Piste noch okay. Jetzt, durch den Nebel und den nassen Schnee, ist die Piste gekippt.
Wir haben es mit Salz probiert, aber der Schnee hat nicht mehr reagiert, weil er tot ist. Die
Sicherheit wäre nicht mehr gewährleistet", sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner.
Der abgesagte Adelboden-Riesentorlauf wird Ende Februar in Hinterstoder nachgetragen,
wohin das Garmisch-Rennen vergeben wird, steht noch nicht fest. Ihn an die JapanTechnikrennen Mitte Februar hinzuzufügen, ist kein Thema. Eine Möglichkeit wäre aber, das
Programm in Kranjska Gora in der ersten Märzwoche zu erweitern, wie auch Waldner
bestätigte. Am Samstag war bereits entschieden worden, dass der im November abgesagte
Levi-Slalom nicht nachgeholt wird.
"Die Entscheidung war richtig. Das Salz hat leider zu wenig gezogen, es war nur eine
Schicht von drei bis vier Zentimeter, für die ersten 20 wäre es vielleicht gegangen, der Rest
wäre durchgebrochen", sagte Österreichs Rennsportleiter Andreas Puelacher. Das mussten
auch die Läufer zur Kenntnis nehmen.
"Echt ärgerlich. Extrem schade und bitter für uns Riesentorläufer, wir hatten erst fünf Rennen.
Schön langsam würde ich auch gerne wieder fahren", meinte Philipp Schörghofer. "Man
muss sich überlegen, ob man nicht einen Riesentorlauf nach einem Durchgang werten kann.
Dann könnte man mit der Startzeit zuwarten. " Christoph Nösig hatte nach der Besichtigung
noch einen bessere Eindruck gehabt, "aber die Piste hat sich dann schlechter entwickelt, als
wir alle gedacht haben". Dank Europacuprennen hat er zuletzt versucht, im Rennrhythmus zu
bleiben.
In Maribor gingen 25 Läuferinnen über die Piste, sieben sahen das Ziel nicht. In Führung
lagen ex aequo die Schweizerin Wendy Holdener und die Tschechin Sarka Strachova.
Bereits nach einigen Läuferinnen gab es praktisch keine Chance mehr auf eine gute Zeit.
Michaela Kirchgasser mit Startnummer 14 hatte als Elfte 2,40, Carmen Thalmann mit 12 als
Zwölfte 2,42 Sekunden Rückstand. Es wurde sukzessive noch löchriger, von den letzten
sieben gestarteten Läuferinnen kamen nur zwei ins Ziel. Darunter Katharina Truppe mit 5,39
Rückstand.
Athletensprecherin Strachova hatte laut einem ORF-Interview vor Rennbeginn ihre
Kolleginnen befragt, die sich nach ihrer Aussage mehrheitlich gegen eine Durchführung
ausgesprochen hatten. "Ich habe unsere Meinung gesagt, wir müssen die Entscheidung den
Trainern und der FIS überlassen. Selbstverständlich ist es nicht fair. Hoffentlich wird es nicht
gefährlich für hohe Nummern", sagte die Tschechin vor dem Abbruch. Schon mit Nummer
vier sei die Piste bei ein paar Toren gebrochen.
ÖSV-Trainer Stefan Bürgler begrüßte die Absage, es sei für die Läuferinnen nicht nur
schwierig gewesen, sondern auch gefährlich geworden, vor allem natürlich auch für die Knie.
"Ich verstehe nicht, warum man so ein Rennen durchziehen muss. Es wäre kein faires
Rennen möglich gewesen. Ich bin erleichtert, dass abgesagt wurde", erklärte Thalmann.
"Es war die absolut richtige Entscheidung. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit Nummer
14 einmal so eine schlechte Piste gefahren bin. Unfair und gefährlich", meinte Kirchgasser.
"Für die hinteren Nummern wäre es überhaupt nicht mehr gegangen. Es war auch keine
Werbung für den Sport. " Die Salzburgerin hofft, dass das Rennen nachgetragen wird.
(APA)
2016-01-31 10:34:00 diepresse.com
306
Schnellstraße in Slowenien: Horror-Crash mit 70 Autos –
vier Tote!
Der
Unfall
ereignete
sich
am
Samstagnachmittag bei nebligem Wetter im
Südwesten des Landes nahe Senožeče (rund
50 Kilometer von der Hauptstadt Ljubljana
entfernt).
Dutzende Autos, aber auch mehrere Lastwagen
und ein Bus krachten ineinander, wie
die Nachrichtenagentur STA berichtet. Polizei
und Rettungskräfte waren stundenlang im
Einsatz, um alle Personen aus den demolierten Fahrzeugen zu befreien.
Am Montagmorgen löste ein Lkw-Unfall auf der B 73 eine Kettenreaktion aus – und sorgte für
erhebliches Verkehrschaos.
Bei einem Verkehrsunfall bei Stade waren am Montagabend insgesamt vier Autos und ein
Brummi beteiligt. Fünf Personen wurden leicht verletzt.
2016-01-31 10:31:49 www.bild.de
307
Russland soll hinter Cyberattacke stecken
Berlin. Es ist weiter unklar, welche
Informationen aus dem Netz des Bundestages
kopiert wurden. Angriffe nach dem gleichen
Muster habe es in den vergangenen Jahren
auch
schon
auf
deutsche
Rüstungsunternehmen und andere NatoStaaten gegeben.
Mitte Mai 2015 war bekanntgeworden, dass
Hacker einen Trojaner im Computersystem des
Bundestags eingeschleust und große Mengen
Daten abgezweigt hatten. Das Bundesamt für
Verfassungsschutz (BfV) machte den Bundestag auf die massive Attacke aufmerksam, das
Computersystem musste für mehrere Tage abgeschaltet werden. Die Bundesanwaltschaft
ermittelt in der Sache gegen unbekannt – nach "Spiegel"-Angaben wegen des Verdachts der
geheimdienstlichen Agententätigkeit.
dpa
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
308
Lego veröffentlicht Figur mit Behinderung
Lego bildet mit seinem Klötzchensystem praktisch alle Bereiche des Lebens auf der Erde ab.
Und mit der Star-Wars-Serie hat der größte
Spielzeughersteller der Welt auch den
Weltraum endgültig erobert. Doch an manche
Themen trauten sich die Dänen lange nicht
heran, so gab es in der heilen Lego-Welt bisher
keine Behinderten.
Behinderten-Initiativen kritisieren den Konzern
schon seit Langem dafür, dass das Thema im
Sortiment ausgespart und nicht die ganze
Vielfalt der Menschheit dargestellt wird. Warum
gibt es etwa keine Kinder mit Behinderungen? Sie verweisen darauf, dass weltweit mehr als
150 Millionen Kinder eine Behinderung haben. Eltern starteten im April 2015 bei Facebook
und auf Twitter die Kampagne „Toy Like Me“ („Spielzeug wie ich“), um ihrer Forderung
Nachdruck zu verleihen. Sie argumentieren, dass die betroffenen Kinder im Spielzimmer den
Eindruck bekommen müssten, als gäbe es nur alte Menschen in Rollstühlen – während junge
höchstens mal ein Gipsbein hätten.
Innerhalb weniger Monate sammelte die Gruppe rund 20.000 Unterschriften. Das
beeindruckte Lego – der Konzern hat bereits schlechte Erfahrungen mit
öffentlichkeitswirksamen Kampagnen gegen seine Figuren gemacht. Die Dänen wollen jetzt
erstmals ein im Rollstuhl sitzendes Spielzeug-Männchen auf den Markt bringen. Die Legotypische gelbe Figur mit einer grauen Mütze, grauen Jacke und blauen Hose komme im Juli
in die Läden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.
„Wir haben echte Tränen in den Augen“, teilte „Toy Like Me“ in einer ersten Reaktion mit.
Nicht nur behinderte Kinder, auch deren Eltern, Großeltern und Betreuer seien nun „sehr,
sehr, sehr glücklich“.
Auch das Internationale Paralympische Komitee (IPC) wandte sich auf Twitter an Lego: „Das
ist großartig, danke für die Förderung von Vielfalt!“ Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg ist
das lächelnde Männchen im Rollstuhl noch bis einschließlich Montag zu sehen. Ein
weibliches Pendant wird es vorerst nicht geben.
Von Teresa Tropf
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309
Erhitzte Kommissare: Faustschläge und ein Kuss in der
Dortmunder Sommerschwüle
Worum geht's eigentlich? Geschäftsführer Max
Dehlens (Ralf Drexler) ertrinkt im Dortmunder
Hafen, nachdem ihn ein Schuss getroffen hat.
Als Kommissarin Martina Bönisch (Anna
Schudt) die Leiche sieht, stellt sich heraus, dass
der aktuelle mit einem alten Vermisstenfall zu
tun hat, in dem sie vor 14 Jahren ermittelt, aber
versagt hat.
Damals verschwand der dreijährige Tommy Dehlens spurlos. Nun steht Judith Stiehler (Anne
Ratte-Polle), die mit Max Dehlens im Dortmunder Hafen im Wasser gefunden wird, unter
Verdacht, ihn als Kind entführt und nun seinen Vater erschossen zu haben.
Wann stirbt das Opfer? Nach achteinhalb Minuten. Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann)
versucht, die zwei ertrinkenden Personen aus dem Dortmunder Hafen zu retten, kann aber
nur eine an Land bringen: Judith Stiehler, die vermeintliche Mörderin und Kindesentführerin.
Die witzigste Szene: Daniel Kossik (Stefan Konarske) und Nora Dalay (Aylin Tezel) stehen
am Hafen und versuchen, den Mord nachzuspielen. Sie steigern sich in eine skurrile
Spinnerei hinein, bei der sie am Ende sogar miteinander Lachen können – zum ersten Mal
nach langer Zeit. Nicht nur der Szenenwitz, auch das leise Versprechen, dass sie ihr
Beziehungstrauma vielleicht endlich überwinden können, sorgt für ein Lächeln. Bönisch und
Faber wiederholen das Spiel übrigens später zweimal an selber Stelle, allerdings mit sehr
viel mehr Ernst.
Da bekommt man Gänsehaut: Faber besucht die Witwe Eva Dehlens (Maren Eggert) zur
Befragung über Waffen, sie gehen in den Garten. Auch der Polizeipsychologe Peter Lech
(Roland Kukulies), die Kinder Mel (Sinje Irslinger) und Leon Dehlens (Leonard Klemm) sind
anwesend und werden Zeuge einer skurrilen Aktion: Die Haushälterin öffnet plötzlich aus
unerfindlichen Gründen die Haustür, durch die man Martina Bönisch vor dem Haus stehen
sieht. Faber drückt Eva Dehlens seine Dienstwaffe in die Hand und lässt sie durch die Tür
auf die Kommissarin zielen. Drückt sie jetzt ab? Seltsame Art, eine Verdächtige zu prüfen.
Aber was an Fabers Verhalten war schon mal nicht seltsam unorthodox?
Der härteste Kampf: Faber gegen alle: Den Polizeipsychologen (der ihn mit Fragen wie:
„Warum sind Sie Polizist geworden?“ aus dem Konzept und sein Riesenego zum Schwanken
bringt), den Kollege Kossik (wegen dessen Dienstaufsichtsbeschwerde er zum Psychologen
muss), gegen sich und seine Dämonen (die bei diesem Familiendrama wieder
herumspuken).
Der schmerzhafte Dialog: Als Kossik und Dalay Max Dehlens Sekretärin befragen, schwärmt
diese von ihrem verstorbenen Chef, wie von einem Heiligen. Kossik kommentiert trocken:
„Tja, ein rundum guter Mensch.“ „Warum reden Sie denn so? Sie klingen so böse, dabei
haben Sie ihn doch gar nicht gekannt. Haben Sie eine Ahnung, was Herr Dehlens in seinem
Leben durchgemacht hat? Er hat ein Kind verloren.“ „Ich weiß. Aber das ist ja jetzt auch
schon fast 14 Jahre her, richtig?“ „Glauben Sie, das tut nicht mehr weh?“ Da verlässt Kossik
den Raum. Max Dehlens Sekretärin spricht aus, was allen vier Kommissaren zu Herzen geht:
Dass sie ihre Kinder verloren haben, jeder auf seine Weise.
Der Härtegrad des Kommissars: Kossik und Dalay gehen geradezu soft miteinander um,
machen sich nicht dauernd fertig, die Stimmung wirkt fast wieder normal. Kossik und Faber
dagegen sind zu echt harten Kontrahenten geworden, die kleine Feindschaft gipfelt in einem
Faustduell. Frau Bönisch geht dazwischen – mit Faber versteht sie sich diesmal besonders
gut: sie lästern gemeinsam über Daniel Kossik und öffnen sich gegenüber dem anderen,
geben persönliche Probleme preis. Angenehm, das diesmal nicht jeder gegen jeden kämpft.
Der romantischste Moment: Abendessen in der Dämmerung an der Pommesbude mit „lecker
Pils“. „Und jetzt wohin? Ins Hotel?“ fragt der Kommissar die Kollegin. Die lacht. Später noch
ein Bierchen im Auto, sie fasst ihm zärtlich an die Wunde aus dem Faustduell. „Muss man
nicht nähen.“ Im anschließenden Gespräch wird es sehr persönlich, plötzlich beugt sie sich
zu ihm und küsst ihn. „Lieber nicht“, beendet er die spontane Zärtlichkeit. Sie steigt aus.
Rund die Hälfte des Falles müssen Sie sehen, um zu erfahren, welche Kommissare sich hier
näher kommen.
Das ist der Action-Kracher: Negativ. Bis auf den kleinen Faustkampf der Kommissare und
Eva Dehlens Attacke auf Martina Böhnisch passiert nichts.
Wer ist der Episoden-Darling? Mel Dehlens. Von den Eltern mißachtet, den Bruder verloren
und gefangen in typischem Pubertätstrotz muss man sie einfach mögen.
Der Preis für das beste Outfit geht an: Paul Stiehler (Dirk Borchardt) repräsentiert mit seinem
siffiges-Unterhemd-blitzende- Tattoos -Look die Unterschicht.
Der???-Moment: Kann ein Polizeispürhund tatsächlich über viele Kilometer die Spur eines
Menschen verfolgen?
Kompliziertheit des Privatlebens der Kommissare von 1-10: Liegt bei allen diesmal in der
Mitte: Kommissar Faber muss zum Psychologen und hadert schwer mit seiner scheinbaren
Unfähigkeit als Polizist. Auch das Trauma der verlorenen Familie macht ihm hier wieder
besonders zu schaffen (6). Kommissarin Bönisch hat die bekannten Probleme mit ihrem
Sohn und Ex (5). Kossik und Dalay nähern sich immer wieder an, um sich doch gleich wieder
wegzustoßen. Versöhnungspotential ist aber vorhanden (5).
FOCUS-Online-Fazit: Spannendes Familiendrama, verpackt in einen klassischen „Tatort“Mordfall. Es macht diesmal wieder mehr Spaß, die vier Kommissare mit ihren schroffschrägen Eigenheiten bei der Ermittlungsarbeit und den persönlichen Dramen zu begleiten.
Diese wirken nicht mehr so trübsinnig und spielen auch nicht zu sehr im Vordergrund. Die
typischen, trockenen Kommentare der vier machen es heiter. Gute Mischung, nachdem die
vergangenen Fälle doch oft zu viel Augenmerk auf die privaten Geschichten legten.
Mancher Dialog geht unterwegs allerdings etwas schnell, man hat Mühe, alle Details
mitzubekommen und so den Fall zu verfolgen – Aufmerksamkeit ist gefragt. Wer sich auf das
alles einlässt, bekommt einen soliden Krimi mit erfrischendem Ende. Generator im Netz:
Basteln Sie sich Ihren eigenen Til-Schweiger-Pöbelpost!
2016-01-31 10:09:42 FOCUS Online
310
Post schränkt Sonntagsleerung radikal ein
Bonn. Briefeschreiber aufgepasst: Wer am
Sonntag Post abschicken möchte, muss in den
nächsten Wochen genau auf den Briefkasten
achten: Die Deutsche Post streicht nämlich die
Sonntagsleerung radikal zusammen. Es kämen
einfach keine großen Mengen mehr zusammen
und es gebe viele nutzlose Fahrten, begründete
ein Sprecher des Konzerns am Freitag den
Schritt. Die Verbraucherzentrale NRW sieht das
Herunterfahren der Leerungen derzeit als
unproblematisch.
Briefchef Ralph Wiegand hatte zuvor in einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“
angekündigt, die Leerungen drastisch herunterzufahren. „Die Sonntagsbriefkästen haben für
den Großteil unserer Kunden keine Bedeutung mehr, was wir auch an der Zahl der sonntags
eingeworfenen Sendungen ablesen können“, sagte er dem Blatt. Von den bundesweit
110.000 Briefkästen werden
Postmitarbeitern geleert.
derzeit 10
Prozent oder 11.000
am Sonntag
von
Künftig sollen es nur noch 2000 Briefkästen sein, die angefahren werden - und zwar in
Kreisstädten, kreisfreien Städten und an Bahnhöfen mit ICE-Anschluss. Zu erkennen sind
Briefkästen mit Sonntagsleerung weiterhin an einem roten Punkt. Die Standorte befänden
sich an stark frequentierten Plätzen wie Bahnhöfen, an größeren Postfilialen oder an
Briefzentren, sagte der Sprecher. Die Post werde in den kommenden Wochen und Monaten
schrittweise die Sonntagsleerung reduzieren. Dabei werde aber kein einziger Briefkasten
abgebaut, betonte er.
„Mit den Einsparungen vermeiden wir Sonntagsarbeit und können das gesparte Geld in den
Ausbau unserer Verteilzentren stecken“, sagte Briefchef Wiegand der „Rheinischen Post“
weiter. Die nun beschlossene Maßnahme der Post muss auch vor dem Hintergrund gesehen
werden, dass das klassische Briefgeschäft der Post in den vergangenen Jahr durch digitale
Formen der Kommunikation wie Email, SMS, Whatsapp & Co immer stärker verdrängt wird.
Außerdem fehlt am Wochenende die Geschäftspost, die mehr als 80 Prozent des
Briefgeschäftes ausmacht.
Dies führt auch dazu, dass die Briefzustellung montags nicht so stark ausfällt wie an andern
Wochentagen. Oft bleiben Briefkästen leer. Vor einigen Monaten war dem Unternehmen
vorgeworfen worden, die Montagszustellung zur reduzieren beziehungsweise ganz
abschaffen zu wollen. Das wies die Post entschieden zurück. Das Unternehmen hatte unter
anderem diesen Wochentag genutzt, um Mitarbeitern den Abbau von Überstunden zu
ermöglichen, die im Zuge des Poststreiks aufgelaufen waren.
dpa/afp
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
311
Greenpeace will Kfz-Steuer umbauen
Berlin.
Die
Umweltschutzorganisation
Greenpeace will statt Kaufprämien für
Elektroautos die öffentliche Busflotte in
Deutschland auf elektrische Antriebe umrüsten.
Dafür könnten bei einer Abschaffung der
bisherigen
Steuervergünstigung
für
Dieselkraftstoff Mittel in Höhe von sieben
Milliarden Euro verwendet werden, sagte
Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser der
Deutschen Presse-Agentur. "Das verbessert
nicht nur die Luftqualität in Deutschland, es
spart mit zwei Millionen Tonnen CO2 auch weit mehr, als eine Kaufprämie für E-Autos es
vermag. "
Am kommenden Dienstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Vorstandschefs der
Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW über das Thema Elektromobilität beraten. Dabei
werden zur Belebung der immer noch schwachen Nachfrage staatliche Kaufzuschüsse in
Höhe von 5000 Euro pro Elektroauto wahrscheinlicher. Geplant ist dabei aber laut "Spiegel"
auch eine Beteiligung der Autoindustrie.
Kaufprämien für E-Autos seien "doppelt unsinnig", sagte Greenpeace-Experte Moser. "Für
den Klimaschutz bringen sie wenig, in der Verkehrspolitik sind sie sogar schädlich. Statt
Porsche-Fahrern den Kauf einer schweren Hybridlimousine zu finanzieren, der für das Klima
nichts bringt, sollte die Bundesregierung die schädliche Dieselprämie von sieben Milliarden
Euro pro Jahr abschaffen. " Statt den noch immer gesundheitsschädlichen Dieselmotor zu
fördern, könnte mit dem Geld eine nachhaltige Verkehrswende angeschoben werden. Diesel
wird derzeit geringer besteuert als Benzin.
Greenpeace fordert generell einen umfassenden Umbau der Kfz-Steuer in Deutschland –
auch und gerade mit Blick auf den Klimawandel und die in Paris beschlossenen Ziele zum
Weltklima. Der Verkehrssektor sei einer der Hautquellen des klimaschädlichen
Treibhausgases CO2. Es sei eine "Mobilitätswende" notwendig.
Der Abgas-Skandal bei Volkswagen sei auch eine Chance. Durch einen Umbau der KfzSteuer könne ein Ausstieg aus der Dieseltechnologie mit dem Einstieg in die Elektromobilität
verknüpft werden.
dpa
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
312
Händler sagen Kleinstgeld den Kampf an
Kleve. Kampf dem
Kleinstgeld: Viele
Einzelhändler in der niederrheinischen Stadt
Kleve wollen ab Montag Ein- und Zwei-CentMünzen aus ihren Kassen verbannen.
Stattdessen soll die Endsumme auf dem
Kassenbon auf Fünf-Cent-Beträge auf- oder
abgerundet werden. Die Abwicklung der
Zahlvorgänge mit Kleingeld sei einfach zu teuer
geworden, begründete die Vorsitzende des
Händlerzusammenschlusses
Klever
City
Netzwerk, Ute Marks, die Initiative.
Das Netzwerk hat über 800 Händler in der 50.000-Einwohner-Stadt angeschrieben und
aufgefordert, ab 1. Februar auf die Ein- und Zwei-Cent-Münzen zu verzichten. Wie viele am
Ende mitmachen, ist aber ungewiss. Vorbild sind die benachbarten Niederlande, wo das Aufund Abrunden schon seit Jahren üblich ist. In Deutschland ist Kleve nach Informationen des
Handelsverbandes Deutschland (HDE) allerdings "die erste Stadt, die so etwas macht".
Die Teilnahme an der Aktion ist sowohl für Händler als auch für die Verbraucher freiwillig.
Wer als Kunde mit dem Runden nicht einverstanden ist, hat eine Anspruch darauf, sein
Rückgeld centgenau herauszubekommen. Und bezahlt werden kann natürlich auch weiter
mit den Ein- und Zwei-Cent-Münzen im Portemonnaie.
Macht der Kunde mit, so wird beispielsweise ein Einkaufsbetrag von 11,22 Euro auf 11,20
Euro abgerundet, ein Bon mit 11,23 Euro dagegen auf 11,25 Euro aufgerundet.
Kartenzahlungen sind nicht von der Regelung betroffen.
Hintergrund der Aktion ist, dass das Bevorraten des Kleingeldes und seine Einzahlung bei
den Banken in den vergangenen Jahren für den Handel zu einem spürbaren Kostenfaktor
geworden ist. Denn die meisten Geldinstitute lassen sich inzwischen die Ausgabe
von Münzrollen und das Zählen und Überprüfen eingezahlter Münzen honorieren. Die
Sparkasse Kleve etwa berechnet den Händlern bei Einzahlungen größerer Münzmengen
nach Angaben eines Sprechers einen Cent pro Münze für die Bearbeitung. Ein-Cent-Münzen
bei der Bank abzuliefern, wird damit zum Nullsummenspiel.
dpa
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313
Geheimdienste fragten Asylbewerber aus
Berlin. Bundesnachrichtendienst (BND) und
Verfassungsschutz sind zwischen 2000 und
2013 an 850 Asylbewerber herangetreten, um
von ihnen Informationen abzuschöpfen. Dies
geht aus der Antwort der Bundesregierung auf
eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag
hervor, über die der "Spiegel" am Samstag
berichtete und die auch der Deutschen PresseAgentur vorliegt.
477 der Asylbewerber wurde anschließend ein
Schutzstatus gewährt, mit dem sie in den
Deutschland bleiben können - also Asyl oder Flüchtlingsschutz. Die Linke mutmaßt nun,
dass die Geheimdienste den Asylbewerbern den Schutzstatus im Gegenzug für
Informationen angeboten haben.
"Flüchtlinge wurden jahrzehntelang faktisch von BND und BfV (Bundesamt für
Verfassungsschutz) erpresst - ein völlig inakzeptables Vorgehen in demokratischen
Rechtsstaaten", sagte die Linke-Politikerin Martina Renner der Deutschen Presse-Agentur.
Der Wahrheitsgehalt von so gewonnenen Angaben sei nicht belastbar. Um welche Themen
es bei der Kontaktaufnahme ging, ging aus der Antwort der Bundesregierung nicht hervor.
dpa
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314
Justizminister wird Chefankläger
Warschau.
Nach
der
Reform
des
Verfassungsgerichts und dem Mediengesetz ist
in
Polen
ein
weiteres
Gesetz
im
Schnellverfahren verabschiedet worden. Der
Senat
stimmte
am
Sonnabend
der
Zusammenlegung der Ämter von Justizminister
und
Generalstaatsanwalt
zu.
Die
Abgeordnetenkammer hatte das Gesetz in einer
Nachtsitzung in der Nacht zu Freitag
verabschiedet - nun fehlt nur noch die
Unterschrift von Präsident Andrzej Duda.
Mit dem Gesetz wird eine Rückkehr zur Verbindung von Justizministerium und
Generalstaatsanwaltschaft vollzogen, die es während der letzten nationalkonservativen
Regierung in den Jahren 2005 bis 2007 gab. Auch damals war Zbigniew Ziobro als
Justizminister in Personalunion Generalstaatsanwalt. Die Liberalkonservativen, die acht
Jahre lang regierten, hatten diese Regelung wieder aufgehoben. Kritiker hatten Ziobro
beschuldigt, die Staatsanwaltschaft im Kampf gegen politische Gegner zu missbrauchen.
Die liberalkonservative Opposition kritisierte das Gesetz der Partei Recht und Gerechtigkeit
(PiS), die in beiden Parlamentskammern die absolute Mehrheit hat. "Die PiS verhält sich wie
ein Krake: sie übernimmt immer neue gesellschaftliche und unabhängige Bereiche", warnte
der liberalkonservative Senator Bogdan Klich.
Der unabhängige Senator Marek Borowski verglich Ziobro mit einem "Sheriff, der zu schnell
zieht". Das neue Gesetz gebe ihm "ungeheure Macht", warnte er. Die Umgestaltung des
polnischen Staates seit Beginn der nationalkonservativen Regierung hat in anderen EUStaaten Besorgnis ausgelöst. Die EU-Kommission eröffnete kürzlich ein Prüfverfahren zur
Rechtsstaatlichkeit in Polen.
dpa
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315
Reportage: Die traurige Routine von Lesbos
Vor der griechischen Insel Lesbos geraten fast
täglich Flüchtlingsboote in Seenot. Manchmal
geht alles gut, gerade im Winter aber sterben
auch viele Flüchtlinge. Wolfgang Landmesser
hat Helfer bei ihrer traurigen Routine begleitet.
Gerade hat der Mitarbeiter des UNFlüchtlingshilfswerks UNHCR die Meldung
bekommen, dass sich wieder ein Boot der
Südküste von Lesbos nähert. Die Helfer, die auf
dem Ausblickpunkt von Katia gewartet haben, springen in ihre Autos und rasen los. Das
passiert oft an einem normalen Tag auf Lesbos.
Es sind etwa zehn Kilometer von Katia bis zur Stelle, wo das Boot gelandet ist - kein
Schlauchboot wie üblich, sondern eine Art Ausflugsschiff, das auf Grund gelaufen ist,
überladen mit rund 220 Menschen. Andere Helfer haben den Flüchtlingen bereits aus dem
Boot und die Böschung hinaufgeholfen.
Die freiwillige Helferin Astrid aus Rumänien war dabei. "Sehen sie, wie schlecht sie gelandet
sind. Alle sind hier und da über die Felsen geklettert. Sie waren erschöpft und durchnässt,
aber guter Stimmung. Vor allem wir Freiwilligen waren besorgt. "
Eine andere Überfahrt Richtung Lesbos endete am Morgen mit einer Katastrophe.
Mindestens 33 Menschen starben, als ihr Boot vor der türkischen Küste kenterte, unter den
Toten sollen fünf Kinder sein. Außer dem Ausflugsschiff sind im Laufe des Tages mindestens
sechs weitere Boote mit Flüchtlingen an der Südküste angekommen und einige im Norden.
Die Aufnahmekapazität der Insel ist an ihre Grenzen geraten. Das liegt auch daran, dass die
griechischen Fähren im Streik sind. Die Flüchtlinge müssen warten, bis sie nach Piräus
fahren können, und in den Übergangslagern wird es langsam eng.
Täglich wagen Hunderte Flüchtlinge die gefährliche Reise, und oft entgehen sie dem
Schlimmsten nur knapp, wie eine Frau aus Damaskus beschreibt. "Die türkische
Küstenwache hat versucht uns zu stoppen. Sie haben uns umkreist und Wellen gemacht. Wir
haben uns entschieden weiter zu fahren und sind angekommen, aber es war furchtbar und
sehr gefährlich. "
Sie ist mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern geflohen. 1800 Euro verlangten die Schlepper
pro Person. Und überließen die Flüchtlinge dann ihrem Schicksal. Die Ankunft in Lesbos sei
überwältigend gewesen, erzählt sie. "Ich musste aus tiefstem Herzen weinen, als ich die
Küste gesehen habe, mein Mann genauso, nicht aus Freude, sondern weil wir traurig sind,
dass wir unser Haus, unsere Stadt, unser Leben zurück lassen mussten. "
Und das ist noch nicht die schlimmste Schlepper-Geschichte. Vor zehn Tagen, als es
besonders kalt und stürmisch war, seien die Plätze in den überfüllten Booten zum
Schnäppchenpreis verkauft worden, sagt Boris Chershirkov, Sprecher des UNHCR auf
Lesbos. "Familien haben uns berichtet, dass sie einen 50-Prozent-Rabatt bekommen hätten.
Das zeigt, dass den Schmugglern Menschenleben komplett egal sind. Sie sind bereit, sie zu
opfern, und nur an ihrem Profit interessiert. "
Über 30.000 Menschen sind seit Anfang Januar auf Lesbos angekommen. Zum Vergleich:
Nur rund 720 Flüchtlinge waren es im Januar 2015. Die Hilfsorganisationen haben auf der
Insel inzwischen eine Infrastruktur geschaffen, die ausreicht für die aktuellen
Flüchtlingszahlen. Aber es ist damit zu rechnen, dass noch viel mehr Boote kommen, wenn
es in ein paar Wochen Frühling wird.
2016-01-31 09:38:02 tagesschau.de
316
Mutig: Zwei Frauen schreiten ein, als Betrunkene einen
syrischen Flüchtling bedrängen
In der Nacht von Samstag zu Sonntag gegen
00.35 Uhr forderten zwei angetrunkene Männer
in einer S-Bahn der Linie 25 einen Fahrgast auf,
seinen Fahrausweis vorzuzeigen. Als Grund
gaben die beiden an, dass Flüchtlinge die SBahn ohne Fahrausweis nützen dürften und sie
der Sache jetzt auf den Grund gehen wollen.
Bei dem angesprochenen Fahrgast handelt es
sich um einen syrischen Staatsangehörigen.
Der 22-Jährige wehrte sich gegen diese Art der Kontrolle und wollte den Zug am S-Bahnhof
Lichterfelde-Ost verlassen. Die Täter aus Brandenburg hinderten den Berliner am Aussteigen
und bedrängten ihn. Zwei couragierte, weibliche Fahrgäste und Zeugen der Tat, informierten
sofort den S-Bahnfahrer. Dieser ließ den S-Bahnzug am Bahnhof stehen und wartete das
Eintreffen der Polizisten ab. Angriff auf Polizisten
Bei der Festnahme griff einer der beiden Männer die Beamten an, so dass diese ihr
Pfefferspray einsetzten. Keiner der Beamten wurde verletzt. Die 45- und 48-jährigen Männer
aus Jüterbog und Niedergörsdorf müssen sich jetzt u. a. wegen Nötigung und Widerstand
gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Nach einer Blutentnahme konnten beide die
Bundespolizeidienststelle am Berliner Ostbahnhof wieder verlassen.
ujo/dpa
2016-01-31 09:35:40 FOCUS Online
317
Exotische Brunchideen auf "Chestnut & Sage"
Julia Herrmann schläft sonntags gern aus. Also
gibt es auf ihrem Blog "Chestnut & Sage" viele
leckere Brunch-Ideen wie duftende Bagels oder
Kokospudding mit Erdbeerpüree.
Von
Maria Timtschenko
Julia Herrmann ist im Winter meist ziemlich
glücklich. Denn nur dann riecht es so
wunderbar nach frisch gerösteten Maronen. Wenn sich dazu noch der herbe Duft von Salbei
mischt, ist das Winterglück der Augsburgerin perfekt. Und weil Salbei und Maronen auch
kulinarisch eine wunderbare Symbiose ergeben, hat die Hobbyköchin ihr Blog danach
benannt Chestnut & Sage. Auf Englisch, weil es dann, wie sie sagt, noch etwas weicher
klingt.
Die Liebe zum Kochen hat Herrmann von ihrem Vater gelernt. Der stand an den
Wochenenden stundenlang in der Küche und verköstigte die ganze Familie, mit klassischer
französischer Cuisine oder mit aufregenden japanischen Gerichten. Gemeinsam kochen und
das Selbstgemachte miteinander teilen hat einen festen Platz in Herrmanns Familie. In ihrem
Freundeskreis dagegen hat sie kaum jemanden gefunden, den sie mit ihrem Hobby
anstecken konnte. Durch das 2011 gegründete Blog aber hat sie sich selbst eine Plattform
geschaffen, auf der sie sich mit anderen Kochbegeisterten austauschen kann.
Während ihre Freunde alle Frühaufsteher sind, bleibt Herrmann gerne länger liegen. Ein
Brunch, also eine Mischung aus Frühstück und Mittagessen, ist daher die ideale Lösung. So
kann der Gast selbst entscheiden, ob er zur ersten oder zweiten Mahlzeit des Tages
vorbeikommt. Genauso flexibel gestaltet sich auch das Brunch-Menü.
Als Erstes gibt es Müsli, mit Mandeln und Aprikosen hat die 34-Jährige es am liebsten. Doch
auch mit Walnüssen und Schokostückchen schmeckt es ihr. Für das selbst gemachte
Granola vermengt sie die trockenen Zutaten wie Haferflocken, Mandelblättchen, Haselnüsse,
Sonnenblumenkerne und Schokostückchen, dann kommt die flüssige Mischung aus
Pfirsichsaft, Ahornsirup und Walnussöl dazu. Auf ein Backblech verteilt wird die Masse 30
Minuten im Ofen goldbraun gebacken. Damit es richtig knuspert, kommen zum Schluss noch
Dinkelflakes dazu.
Gute Zähne braucht man auch für diese Müsli-Dreingabe: Julia Herrmann röstet frische
Haselnüsse in der Pfanne und legt sie anschließend in Honig ein. Werden sie dunkel und
kühl aufbewahrt, kann man sie das ganze Jahr über essen – im Müsli, auf dem Apple
Crumble oder als Topping für ein Brot mit Ziegenfrischkäse und Feigen.
In ihrem Beruf als technische Redakteurin kann Herrmann ihrer Kreativität kaum freien Lauf
lassen, in der Küche dagegen schon. Dabei kommen dann Rezepte wie ihr bunter Kakisalat
mit Fenchel heraus. Als Erstes werden die orangenen Kakis in mundgerechte Stücke
geschnitten, danach gehackte Lauchzwiebeln, Granatapfelkerne, Minze, Koriander, Rucola
und Fenchel untergehoben. Das Dressing wird aus dem Saft von Orange und Zitrone
zusammengerührt und mit Olivenöl, Salz, Pfeffer abgeschmeckt. So schnell geht bunt und
lecker.
Zu jedem Brunch gehört auch etwas Warmes. Herrmann empfiehlt eine Kombination aus
Kürbis und Linsen. Dafür übergießt sie in einer Ofenform den in Stücke geschnittenen Kürbis
und die Zwiebelspalten mit dem Saft einer Satsuma – einer Kreuzung aus Orange und
Mandarine – sowie einem Schuss Olivenöl. Gewürzt wird mit im Mörser zermahlenen
Koriandersamen, Chiliflocken und einem Teelöffel Salz. Nach etwa 20 Minuten im Ofen
werden die gekochten Linsen untergehoben, anschließend kräftig umrühren.
Ein besonderes Frühstückshighlight sind Julias selbst gebackene Bagels. Der Teig bedarf
nur weniger Zutaten, die fast jeder zu Hause hat: Erst werden Wasser, Mehl, Hefe, Salz,
Zucker, etwas Öl und Ei miteinander vermengt. Eine Stunde muss die Masse gehen, dann
teilt Julia sie in gleich große Stücke. Diese werden zu Kugeln geformt, in die anschließend
ein Loch in die Mitte gebohrt wird. Nach vier Minuten im kochenden Wasserbad kann der
Bagel mit Sonnenblumenkernen, Sesam oder getrockneten Kräutern garniert werden. Erst
dann kommen sie für eine Viertelstunde in den Ofen, wo die Ringe goldbraun backen.
Was passt besser auf ein Bagel als frischer Lachs? Aber einfach eine Scheibe Fisch aufs
Brot zu legen, das wäre Hermann zu einfach. Sie will ihn rot färben und bereitet dafür eine
Paste aus pürierter roter Bete, Orangen- und Zitronenabrieb, Mehrrettich, Dill und Estragon
zu. Die Masse wird anschließend auf den Lachs gestrichen, der in Frischhaltefolie verpackt
für 24 Stunden im Kühlschrank ruhen muss. Nimmt man ihn am Morgen wieder heraus, strahlt
einem ein herrlich lila-roter Fisch entgegen. Bei der restlichen Zubereitung geht Herrmann
klassisch vor. Erst Frischkäse, ein paar Scheiben Lachs und zum Schluss einige Sprossen,
fertig ist der selbst gemachte New Yorker Klassiker.
Zum Abschluss, oder mittendrin, gibt es Herrmanns selbst gemachten Kokospudding mit
Erdbeeren. Für die Herstellung löst sie Speisestärke in Wasser und kocht sie mit Kokosmilch
und Zucker auf. Nachdem der Pudding im Glas erkaltet ist, kann er mit Erdbeerpüree und
einem Esslöffel ihres selbst gemachten Granolas garniert werden. Oder auch zwei, oder drei,
das hier ist schließlich Brunch.
2016-01-31 09:24:08 Maria Timtschenko
318
Masterstudium: Masterstudium für Naturwissenschaftler
Während im Bachelorstudium vor allem die
theoretischen Grundlagen gelegt werden, hat
man mit dem Master die Möglichkeit, eigene
Schwerpunkte zu setzen. "Spätestens im
Master findet die Spezialisierung statt", sagt
Kerstin Elbing vom Verband Biologie,
Biowissenschaften und Biomedizin (VBio). Zum
Teil geschieht das schon mit der Wahl des
Studiengangs.
In
den
Geound
Biowissenschaften gibt es zum Beispiel eine breite Auswahl an spezialisierten
Masterprogrammen. Die Studiengänge heißen dann etwa Geodäsie oder Molekularbiologie.
In Physik und Chemie macht man seltener einen spezialisierten Master, aber auch hier setzt
man Schwerpunkte.
Wer die Richtung noch weiter ändern möchte, kann für den Master auch das Fach wechseln
und beispielsweise von Physik auf Mathematik oder Elektrotechnik umsteigen. Dazu muss
man sich allerdings genau über die Voraussetzungen der Hochschule informieren, etwa
welche Module man für das Studienfach im Bachelor belegt haben muss. Vereinzelt gibt es
auch Masterprogramme, die Naturwissenschaften mit anderen Disziplinen kombinieren, wie
den Master in Life Science, Economics and Policy an der TU München oder BWL für
Ingenieure und Naturwissenschaftler an der Universität Jena.
Beim Schreiben von Hausarbeiten und der Masterarbeit merkt man, ob einem
wissenschaftliches Arbeiten liegt und ob man sich eine Promotion vorstellen kann. "Wenn
man in die Wissenschaft gehen möchte, ist es vorteilhaft, ein Masterprojekt zu wählen, das
nah an der aktuellen Forschung ist. Dann sind die Aussichten besser, später eine
Doktorandenstelle zu bekommen", rät Manfred Lein, Professor für theoretische Physik und
Fachstudienberater an der Universität Hannover. Sein Tipp: Viele wissenschaftliche
Arbeitsgruppen an den Unis informieren im Internet darüber, welche Forschungsergebnisse
in Zeitschriften publiziert werden. Daran kann man sich orientieren, wenn man ein relevantes
Masterarbeitsprojekt sucht.
Von Vorteil kann es auch sein, wenn man sich für die Masterarbeit einen Prof sucht, der gut
vernetzt ist. Vielleicht gehört seine Arbeitsgruppe zu einem internationalen
Kooperationsprojekt, dann ist eventuell ein
Auslandsaufenthalt, der bei Naturwissenschaftlern gern gesehen ist, einfacher zu
organisieren. Wer in die Wissenschaft möchte, sollte originelle Ideen mitbringen, außerdem
Geduld, Ausdauer und Frustrationstoleranz, schließlich funktionieren nicht alle
Forschungsversuche auf Anhieb. Man sollte sich auch klar darüber sein, dass die meisten
Doktoranden und Postdocs befristet beschäftigt sind und alle zwei, drei Jahre ihre Stelle
wechseln. Mit dieser Unsicherheit muss man umgehen können und auch flexibel sein, was
den Wohnort angeht.
Wer weiß, dass er nach dem Master in den Beruf einsteigen will, sollte noch während des
Studiums versuchen, Kontakt zu möglichen Arbeitgebern zu knüpfen – und am besten auch
zu halten. Eine erste Anlaufstelle, um an Unternehmen heranzutreten, können
Firmenkontaktmessen oder Exkursionen zu Unternehmen sein. Sind die Jobvorstellungen
schon konkreter, kann man versuchen, Erfahrung im Job zu sammeln, etwa als Werkstudent,
beim Schreiben einer Seminar- oder Abschlussarbeit in einer Firma oder durch
Praktika. "Je mehr praktische Erfahrung, desto besser", sagt Manuela Klimek, die im
Personalbereich der Wacker Chemie AG das Personalmarketing verantwortet. Ehemalige
Praktikanten werden von dem Chemiekonzern zu Workshops über das Thema Berufseinstieg
eingeladen oder bekommen Stellenausschreibungen zugeschickt, wenn sich das Studium
dem Ende nähert. "Uns ist es wichtig, dass ein Bewerber zeigen kann, dass er ehrgeizig und
engagiert dabei ist. Das kann durch Praxiserfahrung sein, aber auch durch einen
Auslandsaufenthalt oder soziales Engagement, etwa als Trainer in einem Verein", sagt
Klimek.
In den klassischen Naturwissenschaften ist der Master die Regel. Viele Studenten hängen
sogar noch eine Promotion dran. In Chemie sind es nach einer Statistik der Gesellschaft
Deutscher Chemiker 87 Prozent, bei den Physikern etwas weniger. Laut der Deutschen
Physikalischen Gesellschaft ist es rund die Hälfte der Masterabsolventen.
Ein Berufseinstieg mit Bachelorabschluss ist selten. Eine Ausnahme sind Absolventen der
Fachhochschulen: Diese steigen eher mit dem Bachelor in den Beruf ein. Häufig sind dort
aber auch naturwissenschaftliche und technische Inhalte kombiniert, etwa in Fächern wie
Chemieingenieurwesen oder Physikalische Technik. In solchen anwendungsbezogenen
Studiengängen schließt zum Teil nur die Hälfte eines Jahrgangs den Master an. "Wir suchen
Naturwissenschaftler vor allem als Laborleiter für die Grundlagenforschung und die Produktund Prozessentwicklung. Die Grundanforderung dafür ist eine Promotion", sagt Manuela
Klimek von Wacker Chemie. Es gebe aber auch Einstiegsmöglichkeiten für
Masterabsolventen, zum Beispiel in der Produktion als Betriebsassistent mit der Perspektive
auf den Posten als Betriebsleiter oder im Vertrieb. Zum Teil haben Firmen spezielle
Traineeprogramme für Naturwissenschaftler, die auch für Masterabsolventen offenstehen,
wie zum Beispiel das Chemieunternehmen Evonik oder der Pharmakonzern Sanofi. Dabei
lernt man in eineinhalb bis zwei Jahren verschiedene Abteilungen des Unternehmens
kennen und wird auf eine Führungsposition vorbereitet.
(1) In der Online-Datenbank master-bio.de kann man sich über 682 biowissenschaftliche
Masterstudiengänge informieren.
(2) Mit dem Rise-Programm unterstützt der DAAD Studenten und Nachwuchswissenschaftler
bei Auslandsaufenthalten: daad.de/rise
(3) Eine Praktikumsbörse für Physik-Studenten gibt es von der Gesellschaft Deutscher
Physiker: bit.ly/campus_phy. Chemiker finden Angebote für Praktika und Abschlussarbeiten
hier: bit.ly/campus_chemie
(4) Nach Traineestellen für Naturwissenschaftler kann man unter trainee-gefluester.de
suchen. Eine Stellenbörse für Naturwissenschaftler ist jobvector.de .
2016-01-31 08:48:21 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany
319
Handballer wollen ersten EM-Titel seit 2004
Krakau. Nach sechs Siegen in Serie soll im
Endspiel gegen Spanien die Krönung für das
mit 24,6 Jahren jüngste Team des Turniers in
Polen folgen: Die Goldmedaille inklusive der
direkten Qualifikation für die Olympischen
Spiele in Rio de Janeiro. Als Lohn für
mindestens Platz zwei hat sich das Team von
Bundestrainer Dagur Sigurdsson bereits ohne
Umweg die Teilnahme an der WM 2017 in
Frankreich gesichert.
"Jeder von uns glaubt an uns", sagte TorwartRoutinier Carsten Lichtlein. Dass die deutsche Mannschaft ausgerechnet das Auftaktspiel
gegen die Spanier mit 29:32 verloren hatte, stört ihn nicht im Geringsten. "Man weiß, was
man für Fehler gemacht hat. Das Spiel ist abgehakt. Wir wollen es auf jeden Fall besser
machen", kündigte der 35-Jährige an, der bereits 2004 beim Gewinn des EM-Titels in
Slowenien im Kader gestanden hatte.
Die Spanier gehören beileibe nicht zu den deutschen Lieblingskontrahenten. In 62 Duellen
gab es nur 24 Siege und fünf Unentschieden. Dafür aber 32 Niederlagen. Darunter waren
auch wesentlich schmerzlichere als zum EM-Einstand. So zum Beispiel das 24:28 im WMViertelfinale 2013 oder das 26:27 im olympischen Viertelfinale 2000 in Sydney. Die süße
Revanche kam vier Jahre später: Auf dem Weg zum Olympia-Silber in Athen gewann die
Mannschaft um Markus Baur, Christian Schwarzer und Stefan Kretzschmar mit 32:30 nach
zwei Verlängerungen und Siebenmeterwerfen.
dpa
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
320
Arbeitslose: Sozialverband kritisiert geplante JobcenterReform
Der Sozialverband Deutschland hat die
geplante Jobcenter-Reform zur besseren
Unterstützung von Langzeitarbeitslosen als
unzureichend kritisiert. Adolf Bauer und Sönke
Franz, der Präsident
und der Jugendchef des Verbands, forderten
noch vor Beginn der Verhandlungen in einem
Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU),
die Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger unter 25
Jahren
müssten wie versprochen gelockert werden. Davon sei bei den anstehenden Verhandlungen
keine Rede mehr gewesen.
"Bereits
bei Abbruch einer Jobcenter-Maßnahme kann eine Streichung des
kompletten Regelbedarfs für drei Monate erfolgen", heißt es in dem Brief. Bei
einer weiteren "Pflichtverletzung" könne zusätzlich der
Mietkostenzuschuss gestrichen werden. "In vielen Fällen folgen dann
Obdachlosigkeit und/oder Kriminalität, um den Lebensunterhalt
abzusichern. "
Das Bundeskabinett berät voraussichtlich am kommenden Mittwoch einen Gesetzentwurf ,
mit dem Sozialministerin Andrea
Nahles (SPD) die Mehrbelastung der Jobcenter durch Flüchtlinge abfedern will. Mit dem
neuen Gesetz sind schnellere
Verwaltungsabläufe und Erleichterungen bei der Berechnung von
Sozialgeldern geplant. Zudem sollen Leistungen für längere Zeit bewilligt
werden können.
Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zeigte sich auch die GrünenArbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer skeptisch über den Erfolg der Gesetzes. Das
"bürokratische
Hartz-IV-System" führe dazu, dass sich im Schnitt nur 41 Prozent des
Personals in den Jobcentern um die Integration der Betroffenen in den
Arbeitsmarkt kümmern könnten. "Eigentlich sollten es 80 Prozent der
Beschäftigten sein. " Wenn nur zehn Prozent der zurzeit in der Gewährung
von Leistungen eingesetzten Kapazitäten frei würden, könnten dadurch
über 2.200 Vollzeitstellen für andere Aufgaben mobilisiert werden. Das
Gesetz werde hier nur wenig verbessern.
Pothmer kritisiert
zudem, dass die Jobcenter immer mehr Geld aus dem Etat für die
Qualifizierung von Hartz-IV-Empfängern in den Topf für Verwaltung und
Personal verschieben.
Der Rat für Kulturelle Bildung in Essen
warf der Regierung vor, bei der Reform nicht auch Schwächen beim Bildungs- und
Teilhabepaket (BuT) anzupacken. Aus diesem Paket werden Kinder armer
Familien unterstützt, damit sie etwa an Klassenfahrten oder
Schul-Mittagessen teilnehmen können. Unter Berufung auf eine Evaluierung
der Regierung kritisierte der Rat, dass etwa zehn Euro Zuschuss für die
Teilnahmegebühr in der Musikschule sechs Euro Bürokratiekosten
erzeugten.
Nur ein Drittel der Kinder und Jugendliche mit einem
Anspruch beziehe auch Leistungen. Der Sprecher des Rates für Kulturelle
Bildung, Holger Noltze, sagte: "Die anstehende Jobcenter-Reform wäre
eine gute Gelegenheit, um auch die strukturellen Mängel des BuT zu
beseitigen. "
2016-01-31 07:37:16 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany
321
Helena geht baden - und muss (endlich) raus
Hannover. Nachdem gestern zweieinhalb Männer - Jürgen, Thorsten und Menderes - im
Miniauto auf einem Miniparcours einen riesigen Totalausfall hatten, schien es den Campern
wohl klüger, diesmal die beiden Frauen auf die Jagd zu schicken. Die gerade gestern heftig
aneinander geraten waren. Und sich auch direkt vor der RTL-Prüfung noch schön anzickten.
Beide behaupten jedoch, das währenddessen ausblenden zu wollen. Wenn das mal gut
geht… Der Zuschauer reibt sich gespannt die Hände und rückt die Chipstüte zurecht.
Und es kam, wie es kommen musste: Die paranoide Helena und die pralle Sophia machten
es nicht viel besser als die anderen. Kein Wunder, denn leider ging es auch diesmal um
Koordination und Teamgeist. Sie mussten
gemeinsam auf einem Stand-Up-PaddelingBrett über einen See paddeln. Am Ziel hingen
verschienden große Sternhälften, die sie am
anderen Ufer des Sees zusammensetzen
mussten.
Helena tritt zwar überraschenderweise zur
Prüfung an, sieht aber nicht gut aus dabei.
Nachdem sie das Gleichgewicht verloren und
das Brett zum Kentern gebracht hat, bekommt
sie eine Panikattacke. Die Zeit wird neu
gestartet und Helena steigt wieder auf das Brett. Steif und unsicher hält sie sich aufrecht.
Nach dem Abholen der ersten Sternhälfte kentert sie erneut. Dann braucht Helena erstmal
eine kleine Pause. Die Zeit läuft weiter. Beim Aufstehen bringt Helena das Brett wieder zum
Kentern. Doch Helena wäre nicht Helena, hätte sie nicht schon die Schuldige ausgemacht:
Sophia soll sie geschubst haben.
Die paddelt von nun an alleine, Helena hält sich an ihr fest. Trotzdem findet Helena einen
Grund, aufzugeben. "Noch zwei Minuten? Das schaffen wir eh nicht". Ihr Fazit: "Wir haben es
versucht. " Gereicht hat es nicht. Auf dem Weg zurück ins Camp schlägt Sophia vor "Du
solltest mal ein bisschen Sport machen". Darauf Helena: "Das sehe ich gar nicht ein. Ich
rauche jetzt erstmal eine. "
Die daheimgebliebenen Männer haben die Zeit im Camp genutzt. Menderes für ein bisschen
Camp-Arbeit - Wäsche, Abwasch, Aufräume -, ein fröhliches Liedlein auf den Lippen.
Frauenrechtler Torsten erklärt ihn dafür zum Hausmütterchen "Mandarine". Immerhin: "Du
bist fleißiger als jede Frau! " Gut, dass Alice Schwarzer das nicht hören muss. Thorsten
selbst hält lieber ein kleines Schläfchen und bewundert seinen Körpergeruch. Sein Fazit bei
der Rückkehr der beiden Damen: "Wir waren echt fleißig".
Zur Schatzsuche dürfen dann alle zusammen. Diesmal ist ein gutes Gedächtnis gefragt. Die
Camper müssen einer komplizierten Wegbeschreibung folgen, eine Truhe ausgraben und
einen komplizierten Code eingeben, den sie sich zuvor einprägen mussten. Schon vor
Beginn meldet sich Helena ab "Mir ist übel, ich bin nicht in der Lage, bei dieser Prüfung
mitzumachen. " Ihren Teil des Codes will sie Sophia aufs Auge drücken. Die lehnt aber ab.
Demonstrativ leidend bleibt Helena auf ihrer Pritsche liegen, und beobachtet, wie die
anderen um das Camp herumirren.
Helena hatte natürlich sofort verstanden, dass der Schatz im Camp ist. Vermutlich war ihr
aber zu übel, um die anderen Camper darauf hinzuweisen. Und zu übel, um sich ihren
Codeschnipsel zu merken. Während sie erfolglos am Schloss herumfummelt, nutzt Helena
die Zeit, Sophia anzuzetern. Helena: "Ist heut nicht mein Tag. " Das findet wohl auch Sophia.
Nach Thorsten schwindet nun auch bei ihr die Bereitschaft, sich Helena weiter anzuhören.
Sophia spricht stattdessen allerdings mit ihren Nägeln und den umliegenden Pflanzen und
singt von Wiener Schnitzeln. Auch nicht besser. Aber die Zuschauer haben ein Einsehen und wählen Helena kurz vor Schluss aus dem Camp.
Und jetzt sind es nur noch Drei. Ihre Chancen:
Der Legatinator:
Erwähnt gern, dass er 15 Jahre in der Bundesliga gespielt hat, nur wegen seiner Kinder im
Camp ist und überhaupt der erste Frauenrechtler am Platz ist. Für ihn zählt nur der Sieg, für
den er mit vollem Körpereinsatz und etwas irrem Blick kämpft. In den Blick der Zuschauer ist
er aber erst nach seiner Konfro mit Helena geraten. Außerdem hat er sich als Ziehvater von
Menderes, Kumpel von Jürgen und einer ergebnissoffenen Freundschaft zu Sophia
Menschlichkeit gezeigt und damit Sympathiepunkte gewwonnen.
Menderes:
Der ewige DSDS-Kandidat überraschte die Dschungel-Zuschauer mit ausgesuchter
Höflichkeit und Bodenständigkeit. Er ist nicht der realitätsfremde Möchtegern-Popstar.
Sondern weiß, dass er nicht singen kann, wünscht sich aber Erfolg und Bestätigung. Die
bekommt er von Jürgen und Torsten. Der ruhige Menderes hat im Camp Gesichtsbehaarung
und Profil gewonnen. Kaum jemandem würde man den Sieg so sehr gönnen.
Silikon-Sophia:
Von RTL als Blondchen mit Mega-Vorbau eingekauft. Gibt lustige Sprüche und heiße Bilder,
kalkulierten die Programmverantwortlichen. Zumal Sophia mit Kiezgröße Bert Wollersheim
verheiratet ist, der gut doppelt so alt ist wie sie. Erfüllt wurde den Dschungelcamp-Machern
zum Glück nur der Wunsch nach sexy Ansichten. Stattdessen entpuppte sich Sophia als
hässliches Entlein, dass sich zum Schwan operieren ließ. Bodenständig, reflektiert, direkt
und sympathisch. Das könnte was werden…
Von Cora Meyer
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
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322
Emnid-Umfrage: Union so schwach wie zuletzt 2012
Wenn aktuell Bundestagswahlen wären, stünde
die Union nach dem Emnid-Sonntagstrend
schlecht da, während die AfD mit einem
Rekordwert in den Bundestag einziehen
könnte. CDU und CSU erreichten bei der
Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut
wöchentlich
für die Bild am Sonntag erhebt, den
schlechtesten Wert seit vier Jahren: 34 Prozent.
Die SPD büßt
ebenfalls einen Prozentpunkt ein und landet bei 24 Prozent. Die FDP ist mit unverändert fünf
Prozent weiterhin abgeschlagen.
Die mit radikalen Forderungen in der Flüchtlingsdebatte auftretende Alternative für
Deutschland (AfD) erzielte mit zwölf Prozent hingegen ihr bislang bestes Ergebnis – zwei
Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Damit festigt die
rechtspopulistische Partei ihre Position als drittstärkste Kraft vor
der Linkspartei (zehn Prozent; plus einen Prozentpunkt) und den Grünen
(unverändert neun Prozent).
In einem am Samstag veröffentlichten Interview hatte die AfD-Vorsitzende Frauke Petry
gefordert, Flüchtlinge notfalls mit Waffengewalt aufzuhalten. Mit diesem Vorschlag löste sie
einen Sturm der Entrüstung aus. Vizekanzler Sigmar Gabriel sprach sich daraufhin für eine
Beobachtung der
rechtspopulistischen Partei durch den Verfassungsschutz aus.
Der SPD-Chef forderte in der Bild am Sonntag zudem, dass die AfD von
TV-Runden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgeschlossen werden
müsse: "Für mich gehört die AfD in den Verfassungsschutzbericht und
nicht ins Fernsehen. "
"Unglaublich, dass solche Parteien ihre
Parolen jetzt in öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern absondern
dürfen", sagte Gabriel der Zeitung und fügte hinzu: "Früher galt in
Deutschland eine klare Regel: Parteien, die sich gegen die
freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Landes wenden, denen
helfen wir nicht noch, ihre Propaganda über das Fernsehen zu
verbreiten. "
Gabriel
sagte der Zeitung weiter: "Bei der AfD gibt es massive Zweifel,
dass sie auf der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Republik
steht. " Dabei gehe es nicht nur um "schräge Forderungen" wie die von Frauke Petry,
dass alle Frauen mindestens drei Kinder bekommen sollten. Die
AfD-Chefin wolle an der Grenze auf unbewaffnete Flüchtlinge schießen
lassen. Gabriel verwies darauf, dass Petry in Dresden geboren sei und eigentlich wissen
müsse, was es heiße, wenn an einer Grenze auf Menschen geschossen werde.
Kanzleramtschef
Peter Altmaier (CDU) glaubt nicht, dass sich die AfD dauerhaft als
drittstärkste politische Kraft etablieren wird. "Keine vergleichbare
Partei hat es bislang geschafft, sich dauerhaft in Deutschland zu
etablieren", sagte Altmaier der Bild am Sonntag. "Das angebliche Hoch
wird in sich zusammenfallen, wenn die Herausforderung der
Flüchtlingskrise gemeistert ist. " Er hob hervor: "Diese rechten Parteien
taugen nur zum Protest und haben keinerlei Lösungen zu bieten. "
2016-01-31 07:00:25 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany
323
Russland: Fremdwährungs-Kredite werden zum Problem
für Europas Banken
+++WERBUNG+++
Am Dienstag besetzten mehrere Dutzend
Demonstranten die Moskauer Zentrale der
österreichischen Raiffeisen-Bank , um auf ihre
aussichtslose Lage bei der Rückzahlung von
Euro-Krediten aufmerksam zu machen, wie das
österreichische Wirtschaftsblatt berichtet. Der
Rubelkurs hat gegenüber dem Euro in den
vergangenen drei Jahren mehr als 50 Prozent
an Wert verloren, wodurch sich die Schuldenlast für die Kreditnehmer stark erhöht hat.
Die Raiffeisen Bank äußerte sich zu den Vorkommnissen: „Es waren nur 30 Personen in der
Filiale“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch gegenüber der Austria Presse Agentur. „Der
Geschäftsbetrieb war immer aufrecht, gelegentlich gab es Sprechchöre und
Flugblattverteilungen“. Die Bank betonte, dass das Problem mit Fremdwährungskrediten bei
Raiffeisen in Russland sehr klein sei. Von drei Millionen Kunden in Russland seien demnach
nur 1500 betroffen.
Die Aktionen zeigten trotzdem Wirkung: die erste russische Bank hat sich bereits flexibel
hinsichtlich der Rückzahlungsmodalitäten gezeigt. So kündigte die Sowkombank laut dem
Wirtschaftsblatt an, ihren Kunden bis zum Ende des Jahres Rückzahlungen zum Kurs von 60
Rubel pro Dollar einzuräumen. Zum Vergleich: Am Freitag mussten an den Märkten rund 75
Rubel für einen Dollar bezahlt werden. Das Einlenken der Sowkombank dürfte allerdings
eine Ausnahme in der Branche bleiben, die gut an den Fremdwährungskrediten verdient. Je
länger der Kurs des Rubel von tiefen Erdölpreisen gedrückt wird, desto wahrscheinlicher ist,
dass der russische Staat eingreifen muss, um Unruhen zu vermeiden. Theoretisch könnte er
sich dabei am Vorgehen europäischer Länder orientieren, die Banken aus demselben Grund
in der Vergangenheit enteigneten.
Ungarn nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein: 2014 zwang die Regierung Orban die Banken
des Landes, rückwirkend Zinsen und Gebühren für Kredite zu senken, diese vor der
Finanzkrise in Fremdwährungen wie dem Schweizer Franken vergeben hatten. Dies
bedeutete, dass die Kreditverträge von Seiten Ungarns gebrochen und die betroffenen
Banken faktisch enteignet wurden.
Kürzlich kündigte auch Polen ein entsprechendes Gesetz an. Dieses erlaubt, FrankenHypothekenkredite in polnische Zloty umzuwandeln, um polnische Kreditnehmer zu
entlasten. Der Franken hatte sich in wenigen Jahren um rund 80 Prozent gegenüber der
Landeswährung verteuert und brachte dadurch rund 500.000 Polen in Schwierigkeiten. Der
Vorstoß führte zu heftiger Kritik von Seiten der polnischen Banken und der EZB – Investoren
verkauften daraufhin Aktien der entsprechenden Institute.
Noch hält sich die russische Regierung zurück. Ein ähnliches Vorgehen wie in Ungarn oder
Polen könnte sich im Fall der Raiffeisen Bank jedoch indirekt auf die Finanzarchitektur
Österreichs auswirken: die Raiffeisen Bank befindet sich als Tochtergesellschaft der
österreichischen Landesbanken zu fast 90 Prozent in öffentlichem Besitz.
2016-01-31 00:45:26 Http Dev-dwn Deutsche-gesundheits-nachrichten De Autor Deutsche-wirtschaftsnachrichten
324
Saudi-Arabien macht Syrien-Verhandlungen der UN zur
Farce
+++WERBUNG+++
Wer immer die Idee zu einer neuen syrischen
Opposition hatte – ob die US-Geheimdienste
oder die Saudis -, ein Ziel hat die Gruppe schon
erreicht: Die Genfer Friedensverhandlungen
unter UN-Aufsicht werden dank der Erfindung
einer Opposition für Syrien zur Farce. Die
Gruppe wurde im Dezember ins Leben gerufen
und besteht aus islamistischen Kämpfern, die
den syrischen Präsidenten Assad stürzen
wollen. Die PR-Strategen haben ganze Arbeit
geleistet: Die Gruppe trägt den bombastischen Namen „Hohes Verhandlungskomitee (HNC)“
und wird in vielen Medien als „wichtigstes syrisches Oppositionsbündnis“ bezeichnet.
Tatsächlich sind die Abgesandten der Saudis der Versuch, nach den russischen
Militärerfolgen am Verhandlungstisch für Unruhe zu sorgen. Denn die Gruppe HNC kennt in
Syrien niemand. Der frühere indische Botschafter erläuterte kürzlich, dass der Krieg in Syrien
von den Golf-Staaten angezettelt worden sei, es habe keinen Volksaufstand gegen Präsident
Baschar al-Assad gegeben. Der HNC gehört keine bekannte Persönlichkeit an, die in Syrien
vor dem Krieg politisch in Erscheinung getreten wäre und damit die Bezeichnung
„Opposition“ verdienen würde.
Die Gruppe sieht ihre erste Aufgabe nun offenbar darin, die von den UN vermittelte
Friedenskonferenz zu desavouieren und den Gesprächen jeden Anschein der Relevanz zu
rauben. Die Delegation der saudischen Interessensvertreter reiste bereits erst nach langem
Zögern nach Genf und drohte kurz nach ihrer Ankunft am Samstag bereits wieder mit dem
Abbruch der Gespräche. Sie machte ein Ende der „Verbrechen“ der syrischen Regierung zur
Bedingung für eine Teilnahme.
Die HNC-Vertreter wollten eigentlich am Sonntag mit UN-Vermittler Staffan de Mistura
sprechen. De Mistura hatte bereits am Freitag mit Vertretern der syrischen Regierung in Genf
gesprochen. Allerdings weigerte sich die HNC-Delegation – auch indirekt – Gespräche mit
den syrischen Regierungsvertretern aufzunehmen. Wenn die syrische Regierung weiter
„Verbrechen“ begehe, dann werde die Anwesenheit des HNC in Genf nicht gerechtfertigt sein
, warnte HNC-Koordinator Riad Hidschab, der selbst nicht in Genf vor Ort war, in einer
Erklärung im Internet. Die HNC-Delegation werde de Mistura über ihre Absicht zum Abzug
ihrer Verhandler informieren, „wenn die UNO und die Weltmächte unfähig sind, diese
Verstöße (der syrischen Regierung) zu beenden“, hieß es in der Erklärung weiter, die auf
Arabisch kurz nach dem Eintreffen der HNC-Delegation veröffentlicht wurde. Über Twitter
hatte das Bündnis bereits klargemacht, es beteilige sich in Genf an „Diskussionen, nicht
Verhandlungen“.
Tatsächlich werden die Gespräche wenig bringen, weil die wichtigste Gruppe gar nicht
eingeladen wurde: Die kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) ist mit ihrem
bewaffneten Arm die Speerspitze im Kampf gegen die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) im
Norden Syriens.
Gegen die Teilnahme der Kurden hatte die Türkei erfolgreich opponiert: Ankara sieht in der
PYD den syrischen Ableger der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und
will das Entstehen einer autonomen kurdischen Region an der türkischen Grenze verhidern.
PYD-Vertreter reisten am Freitag aus Genf ab. Auch der Syrische Demokratische Rat, dem
kurdische, arabische und christliche Kräfte angehören, ist in Genf nicht vertreten.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow und US-Außenminister John Kerry wollen am 11.
Februar eine erste Bilanz der Gespräche in Genf ziehen , wie das russische
Außenministerium am Samstag mitteilte. Wo dies stattfinden soll, wurde nicht mitgeteilt.
Zuvor hatte es in Moskau aber geheißen, Russland wolle ein internationales Syrien-Treffen
am 11. Februar in München abhalten, wo am 12. Februar die Sicherheitskonferenz beginnt.
Tatsächlich haben weder die Russen noch die syrische Regierung aktuell einen erhöhten
Gesprächsbedarf. Der von der russischen Luftwaffe unterstützte Vormarsch der syrischen
Armee im Norden verläuft erfolgreich – sehr zum Missfallen Ankaras: Das Nato-Mitglied
Türkei eröffnete daher am Samstag einen Nebenkriegsschauplatz und behauptete, dass ein
russischer Kampfjet den türkischen Luftraum verletzt hätte. Moskau zeigte sich von den
türkischen Anschuldigungen wenig beeindruckt.
2016-01-31 00:45:00 Http Dev-dwn Deutsche-gesundheits-nachrichten De Autor Deutsche-wirtschaftsnachrichten
325
Wie geil, ich habe noch Resturlaub!
Jetzt hat in vielen Firmen wieder die Zeit des
Rechnens begonnen. Habe ich den gesamten
mir zustehenden Urlaub im vergangenen Jahr
genommen? Oder sind da etwa noch ein paar
Tage übrig? Wenn ja, dann müssen Sie sich
sputen. Bis Ende März müssen diese „weg". Wir
geben Ihnen Tipps, wie sie den Resturlaub in
der Sonne, im Schnee oder beim Wellness
verbringen können.
Im „3,5-Sterne-Rhön-Park-Hotel" werden Kinder tagsüber betreut, während Mama und Papa
im Spa entspannen. Sieben Übernachtungen im Studio für vier Personen mit
Selbstverpflegung ab 632 Euro. Alltours.
Das Viereinhalb-Sterne-Hotel „ Vier Jahreszeiten " liegt inmitten des Skigebiets Pitztal direkt
an der Talstation auf 1700 Meter Höhe. Bei eigener Anreise kosten sieben Übernachtungen
inklusive Halbpension ab 717 Euro pro Person. TUI.
Fünf Übernachtungen im 4,5-Sterne-Hotel „Iberotel Boltenhagen" inklusive Frühstück gibt es
ab 400 Euro pro Person. TUI.
In Andalusien an der Costa de la Luz scheint in den nächsten beiden Monaten die Sonne
durchschnittlich sechs Stunden am Tag. Sieben Übernachtungen im vier Sterne plus „Hipotel
Flamenco Conil", Frühstück, Flug, Transfers, ab 497 Euro pro Person. Thomas Cook.
Im „Strandhotel" in Heringsdorf gibt es Aquagymnastik am Morgen, Detox-Kochkurs,
Körperpackung mit grünen Algen. Vier Nächte, Halbpension, ab 399 Euro pro Person.
wellnesshotels-resorts.de
Auf 1450 Meter Höhe, im Zentrum des romantischen tiroler Wintersportortes, liegt das Hotel
„Gasthof Andreas" (3,5 Sterne). Fünf Übernachtungen inklusive Halbpension bei eigener
Anreise ab 270 Euro pro Person, Kinder ab 135 Euro. Dertour.
Durch die Gartenanlage des Hotels „Aspendos Beach" (4,5 Sterne) geht es direkt zum feinen,
flach abfallenden Sandstrand. Jetzt im Februar und März herrschen hier in Colakli an der
türkischen Riviera mit bis zu 20 Grad frühlingshafte Temperaturen. Sieben Tage alles
inklusive, Flug ab 425 Euro pro Erwachsener, 167 Euro pro Kind (2–12 Jahre). Öger.
Sich im Luxus-Badeort Abu Dhabi im Fünf-Sterne-Hotel "Beach Rotana" rund um die Uhr
verwöhnen lassen, sonnen und baden inklusive Flug kostet ab 993 Euro pro Person. JTTouristik.
Wer im Vier-Sterne-„Diamant Aparthotel" nicht nur am Pool liegen will – in der nahen
Umgebung liegen sieben idyllische Naturstrände sowie zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie
der Wehrturm in Canyamel oder die Höhle von Arta. Sieben Nächte mit Frühstück, Flug ab
267 Euro pro Person. L’Tur
Im neuen 4,5-Sterne-Hotel „Sensimar Royal Palm Resort und Spa" können Sonnenhungrige
ab 18 Jahren in Ruhe die frische Seeluft genießen. Das Hotel liegt direkt am Playa de Jandia
und hat einen großen Spa-Bereich. Fünf Übernachtungen, Halbpension, Zimmer mit
Meerblick, Flug ab 633 Euro pro Person. TUI.
Am Fuße von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2962), steht in Graínau, das
Berghotel „Sentido" (4 Sterne). Zwei Skigebiete liegen vor der Haustür. Die Zugspitze mit 22
Kilometer Naturschnee-Abfahrten, Garmisch mit 40 Pistenkilometer. Fünf Übernachtungen,
Frühstück bei eigener Anreise ab 195 Euro pro Person. Neckermann Reisen.
2016-01-31 00:03:49 ANNA MEISSNER
326
Bewiesen: Ihr Hund liebt Sie fünfmal mehr als Ihre Katze
Hunde gelten als anhänglich, Katzen als
unnahbar. Aber wer liebt Sie eigentlich mehr?
Darüber streiten Tierbesitzer mit Leidenschaft.
Verantwortlich dafür ist das Hormon Oxytocin,
gern als „Kuschel- oder Liebeshormon“
bezeichnet. Es wird im Hund freigesetzt, sobald
er Herrchen oder Frauchen sieht.
Einem Mieter ist wegen der Haltung von 18
Katzen fristlos gekündigt worden. Muss die
Tierhaltung im Mietvertrag geregelt sein?
Die Privathaftpflicht beinhaltet zwar eine Art Haustierversicherung, mitversichert sind aber nur
Schäden durch Kleintiere.
Bei Katzen wird es viel weniger ausgeschüttet. Bei einem Experiment wurden je zehn
Hunden und Katzen Blut- und Speichelproben entnommen. Danach spielten und kuschelten
sie zehn Minuten lang mit ihren Besitzern. Anschließend wurden weitere Proben entnommen.
2016-01-31 00:00:24 www.bild.de
327
Bahn plant deutlich mehr Baustellen
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn erhöht die Zahl ihrer Bauprojekte in diesem Jahr deutlich.
Geplant sind nach Angaben des Unternehmens
rund 850 Vorhaben, im vergangenen Jahr
waren es 500.
Mit einem besseren Baustellen-Management
sollten aber die Auswirkungen für die
Reisenden verringert werden, hieß es im
Konzern. Die Bahn will dazu die 850
Einzelprojekte zu 78 größeren Komplexen
zusammenfassen. So soll die mehrmalige
Sperrung der gleichen Strecke vermieden
werden.
Das seit 2015 laufende Modernisierungsprogramm für das Schienennetz umfasst 28
Milliarden Euro bis zum Jahr 2019. Davon kommen 16,6 Milliarden Euro vom Eigentümer
Bund und 11,4 Milliarden Euro aus Eigenmitteln der Bahn. Ein solides Schienennetz gilt als
Grundlage für einen zuverlässigen und pünktlichen Zugverkehr. 2015 erreichte jeder vierte
Fernzug sein Ziel verspätet.
Im vorigen Jahr flossen 5,3 Milliarden Euro in die bestehende Infrastruktur. In diesem Jahr
solle es mehr sein, kündigte die Bahn an. Die Arbeiten innerhalb eines der 78 Bau-Komplexe
sollen möglichst parallel erledigt werden, etwa an Ostern oder Pfingsten, wenn weniger Züge
als sonst unterwegs sind. Die Projekte sind unterschiedlich groß: Es kann sich zum Beispiel
um eine Brückensanierung handeln, um den Austausch von Gleisen oder um die Installation
neuer Leit- und Sicherungstechnik auf einer Strecke. Über die Bilanz 2015 und das
Programm 2016 will die Bahn am Montag in Berlin informieren.
2016-01-31 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
328
Meg Ryan will bei Liebeskomödie Regie führen
Los Angeles (dpa) - Die Schauspielerin Meg Ryan (54), Star von HitKomödien wie "Harry und Sally" und "Schlaflos in Seattle", will zum zweiten Mal Regie
führen.
Wie die Kinoportale "Variety" und "Deadline.com" berichten, soll Ryan zusammen mit der
Autorin Delia Ephron (71, "Verliebt in eine Hexe", "E-Mail für Dich") die Liebesromanze "The
Book" auf die Leinwand bringen. Über die Besetzung der Filmrollen wurde zunächst nichts
bekannt.
Ryan hatte kürzlich ihr Regie-Debüt "Ithaca" fertiggestellt. In dem Filmdrama, das
1942 in einer kalifornischen Kleinstadt spielt, wirken neben Ryan unter anderem Tom Hanks,
Sam Shepard und Jack Quaid mit. Der Film soll in diesem Jahr in die Kinos kommen.
Die Komödie "Harry und Sally" war 1989 der Startschuss für Ryans Hollywoodkarriere.
Nach
"Schlaflos
in
Seattle"
(1993)
und
"E-Mail
für
Dich"
(1999)
zählte
sie
eine
Weile
zu
den
gefragtesten
Schauspielerinnen.
Nach
einer
längeren
Drehpause
war
sie
zuletzt
2008
in
"The Women - Von großen und kleinen Affären" und in der Thriller-Komödie "Serious
Moonlight" (2009) zu sehen.
2016-01-31 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
329
Flüchtlinge in Thüringen: Die Nöte der Provinz
Der Anruf kam an einem Dienstag um 11 Uhr
07. Ralf Rubisch,
der Bürgermeister der Gemeinde Tiefenort nahe
Bad Salzungen im westlichen
Thüringen, erinnert sich ganz genau daran, wie
der Landrat des Wartburgkreises,
Reinhard Krebs, ihn mit der Entscheidung
konfrontierte, die Sporthalle am
Dorfeingang zur Notunterkunft für Flüchtlinge zu machen. So schnell wie möglich
musste die Bevölkerung offen informiert werden. Die Nachricht würde sich im Nu
im Dorf herumsprechen, und auf Facebook würde sie zur Entfachung
fremdenfeindlicher Stimmung genutzt – daran zweifelte Rubisch nicht. Am
übernächsten Abend war die Dorfkirche bis auf den letzten Platz besetzt. Auf dem
Marktplatz davor heizte eine Demonstration der NPD die Atmosphäre an.
Anfang Oktober, kurz nachdem die ersten Flüchtlinge aus
Syrien in die Turnhalle von Tiefenort eingezogen waren, schrieb der Landrat einen
offenen Brief an den thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow , in dem
er das vorläufige Ende der Aufnahmekapazität im Wartburgkreis mitteilte. Die
rot-rot-grüne Landesregierung in Erfurt, die Krebs seiner Ansicht nach auch aus
parteipolitischen Gründen wenig gewogen ist, äusserte sich nicht dazu. Unter den
anderen Landräten, auch jenen, die zu Ramelows Linkspartei zählen, fand er
Unterstützung, ebenso im Landesverwaltungsamt, das die Zuteilung der Flüchtlinge
vornimmt.
Für einige Wochen, bis im November, gab es einen Aufschub für
den Wartburgkreis. Seither nimmt er wieder Flüchtlinge auf, aber den dadurch
entstandenen Rückstand konnte er noch nicht aufholen. Krebs, ein
Agrarwissenschafter aus der Region Eisenach, der erst nach seiner Wahl in die
CDU eingetreten war, hatte sich lange dagegen gewehrt, Turnhallen zu
Flüchtlingsunterkünften umzubauen. Was in anderen Teilen der Bundesrepublik gang
und gäbe ist, wollte er nicht hinnehmen. Krebs weiss um die Stimmung in der
Bevölkerung und darum, dass die in der Region verwurzelte NPD und auch kleinere
Gruppen wie die Nationale Jugend Eisenach nur darauf warten, dass ihnen die
Politik Anknüpfungspunkte liefert für ihre rechtsradikalen Hetzkampagnen. Der
Wartburgkreis ist der flächenmässig grösste Landkreis in Thüringen. Seine
namengebende Sehenswürdigkeit, die Wartburg ob Eisenach, der Zufluchtsort des im
nahen Möhra geborenen Martin Luther, gehört nicht dazu: Eisenach ist kreisfreie
Stadt. Das, sagt Krebs, erschwere die Unterbringung der Flüchtlinge. Es fehlt in
dem Landkreis an der Grenze zu Hessen und Bayern an Städten mit entsprechenden
Wohnungsangeboten. Bad Salzungen, die Kreisstadt, hat, Stand Ende 2014, 15 700
Einwohner und ist vor allem als
Kurort bekannt. Durchs hügelige, anmutige Land schlängelt sich, von Eisenach
kommend, stündlich der Schienenbus der Südthüringen-Bahn. Bereits zu den
Nachbardörfern Tiefenort und Merkers ist das Auto das beste Verkehrsmittel.
Die von Beginn an nur als Notunterkunft geplante Turnhalle
von Tiefenort steht seit Anfang Dezember den Bürgern wieder zur Verfügung. Der
Landkreis hat neue Gebäude in Merkers und Barchfeld, Gemeinden in der Nähe von
Bad Salzungen, eingerichtet. Dort wiederholte sich das, was auch Bürgermeister
Rubisch in Tiefenort erlebt hatte: Die anfängliche Ablehnung wich Interesse und
Hilfsbereitschaft im Dorf. Dass zunächst nur Syrer in die als Notunterkunft
deklarierte Turnhalle in Tiefenort einzogen, habe die Akzeptanz erleichtert.
Kleider, Spielzeug und andere Sachspenden – auch Haushaltgegenstände für die in
einem Container daneben eingerichtete Küche – wurden abgegeben und von der
Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes sortiert und gelagert. Rubisch musste die
Bürger sogar zur Zurückhaltung auffordern, weil er die aus dem
Erstaufnahmezentrum in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt bereits mit dem
Nötigsten versorgten Flüchtlinge nicht überwältigen wollte. Auch galt es
klarzustellen, dass es sich nicht um eine reguläre Gemeinschaftsunterkunft mit
entsprechender Ausstattung, sondern eben um ein Provisorium handelt.
Wichtig war überdies, dass die Kreisbehörden von Anfang an
versprochen hatten, die Nutzung der Sporthalle sei nur vorübergehend. Sogleich
wurden auch entsprechende Vorkehrungen getroffen. Der Schul- und Vereinssport
fand während der knapp dreimonatigen Belegung durch die Flüchtlinge in
umliegenden Dörfern statt. Andreas Bertram vom Kreissportbund stellte gewiss ein
wenig Unmut fest. Die Wege zum Sport wurden länger, aber es mussten keine
Trainings oder Turniere abgesagt werden. Bertram, der sich seit den achtziger
Jahren hauptberuflich für den Sport engagiert, macht die negative
Berichterstattung über die Flüchtlinge grössere Sorgen, und er berichtet von
Vereinen, die Flüchtlinge integriert hätten – einfach so, aus Eigeninitiative.
Darin sieht er ein Potenzial der regionalen Sportklubs.
Von kleineren Missverständnissen abgesehen, fügten sich die
etwa sechzig Flüchtlinge rasch ins Dorfbild von Tiefenort ein und wurden auch
zur traditionellen Kirmes, zum herbstlichen Volksfest, eingeladen. Rubisch
freute sich auch darüber, dass ein paar Syrer auf ihn zukamen und fragten, ob
sie arbeiten dürften. Vierzig Stunden pro
Monat dürfen sie eingesetzt werden , zu einem Stundenlohn von 1 Euro 05. So
halfen sie, das Schwimmbad winterfest zu machen und am Friedhof Laub zu rechen.
Nur der frühe Arbeitsbeginn um 8 Uhr habe sie anfangs gestört, sagt Rubisch und
schmunzelt.
Für Aussenstehende Überraschendes bereitet der Bevölkerung
offenbar die grössten Sorgen: Die Geflüchteten hätten bald Velos geschenkt
bekommen und diese auch ausgiebig genutzt. Wer für Schäden bei einem Unfall mit
einem einheimischen Auto aufkomme, beschäftige die Dorfbewohner, besonders
deshalb, weil den Syrern die deutsche Strassenverkehrsordnung nicht genügend
bekannt sei. Rubisch ist nicht der Einzige, der das erwähnt. Auf Unverständnis
stiess auch, dass sich einige der Flüchtlinge Taxifahrten leisten konnten. Dass
sie damit auch das lokale Gewerbe unterstützten, ging im Vorurteil, es handle
sich gar nicht um «echte» Schutzsuchende, schnell unter.
Von Vorurteilen kann auch Sandra Blume, Pressesprecherin der
Kreisverwaltung in Bad Salzungen, berichten. Oft bestehe ein gewichtiger Teil
ihrer Arbeit darin, absurden Gerüchten, die sich blitzschnell über die sozialen
Netzwerke verbreiteten, entgegenzutreten. Blume, eine erfahrene
Kommunikationsfachfrau, sieht in der Erläuterung dessen, was die Behörden zur
Bewältigung des Flüchtlingszuzugs tun, eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Der
Thüringer NPD-Vorsitzende sitzt im Kreistag des Wartburgkreises, und
rechtsradikale Gruppierungen sind im Internet kräftig darum bemüht, Stimmung
gegen Flüchtlinge und Ausländer überhaupt zu machen. An einem Vormittag
spazieren allenfalls zwei, drei Flüchtlinge dem idyllischen Burgsee mitten in
Bad Salzungen entlang; auf dem Marktplatz und in den Gassen der Altstadt findet
sich kein einziger.
Dass sich gerade der Wartburgkreis heute schwer damit tut,
die ihm vom Bundesland zugeteilten Flüchtlinge unterzubringen, hat, abgesehen
vom Fehlen von Ballungsräumen, auch mit seiner wirtschaftlichen Stärke zu tun.
Er hatte in den vergangenen Jahren genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um
leerstehende Gebäude, auch Plattenbausiedlungen aus DDR-Zeiten, abzureissen. Vor
allem Stefan Hartung, dem Leiter des Amtes für Liegenschaften- und
Gebäudemanagement im Landkreis, erschwert das die Arbeit. Obwohl sich seine
Abteilung eigentlich auch mit Strassenbau und Schulgebäuden befasst, kümmern er
und seine Mitarbeiter sich derzeit hauptsächlich darum, Wohnraum für Flüchtlinge
zu finden. Weil der Landrat Krebs die Requirierung von Turn-, Sport- und
Gemeindehallen ablehnt, konzentriert sich die Suche vor allem auf kleinere
Strukturen: auf einzelne Wohnungen, ehemalige Heime oder auch auf Grundstücke
für Containersiedlungen.
Das hat den durchaus beabsichtigten Nebeneffekt, dass die
Flüchtlinge möglichst schnell aus der Massenunterkunft ohne Privatsphäre kommen.
Gerade der Bau einer Containersiedlung stösst aber auf fast unüberwindbare
Hürden der Bürokratie, wie Blume berichtet. Nutzungsänderungen für Gewerbezonen,
in denen diese zu stehen kommen sollten, werden stets nur auf drei Jahre hinaus
genehmigt. Um die Investitionspauschale des Landes für die Anschaffung der
Container zu bekommen, müsste die Nutzung aber für fünf Jahre gesichert sein.
Wohnungen von privaten Besitzern anzumieten, ist auch nicht einfach: Viele
treiben die Preise in die Höhe, wenn der Landkreis dringend auf den Wohnraum
angewiesen ist. Auch begründen sie das damit, dass sich die Wohnungen nach der
Unterbringung von Flüchtlingen nur noch schwer weitervermieten liessen.
Die Betreuung wird nicht einfacher, wenn die Flüchtlinge auf
viele Wohneinheiten verteilt leben. Ohnehin steht für 150 Flüchtlinge nur ein
Sozialarbeiter zur Verfügung. Ohne ehrenamtliche Helfer, die vor allem in den
Dörfern aus Kirchen, Sport- und Landfrauenvereinen kommen, wäre die Situation
nicht zu stemmen, sagen Blume und Hartung.
Die Nöte des Wartburgkreises bei der Unterbringung von
Flüchtlingen sind beispielhaft für ländliche Gebiete von Bayern bis
Nordrhein-Westfalen. Wie in Bad Salzungen und Umgebung auch dienen oft ehemalige
Pensionen, Schulheime und Sanatorien als Unterkünfte; Industriehallen eignen
sich wegen der Beheizung und der Schwierigkeit, zumindest ein wenig Privatsphäre
herzustellen, selten. Die einzelnen Verwaltungsebenen fühlen sich oft
gegenseitig unter Druck gesetzt: Der Landkreis bekommt vom Bundesland anteilig
Flüchtlinge aus den Erstaufnahmezentren zugeteilt, ist aber auf die Gemeinden
angewiesen, in deren Besitz die möglichen Unterkünfte sind. Die Kommunen
wiederum beklagen sich darüber, sehr kurzfristig Raum für Dutzende von
Neuankömmlingen schaffen zu müssen, obwohl sie ihre Kapazität längst ausgereizt
sehen. Eigeninitiative der Bürgermeister ist selten, vielfach aus Furcht vor dem
Unmut der Bürger und der fremdenfeindlichen Propaganda.
Betreffend neue Unterkünfte sehe es schlecht aus, sagt Sandra
Blume. Immerhin habe das Land Thüringen in den vergangenen Wochen «gut
abgeschoben». Die Genugtuung darüber ist ihr anzuhören. Im Herbst hatten sich
die Landesregierung und die Landkreise noch gegenseitig die Schuld für
Verzögerungen bei Abschiebungen abgewiesener Asylbewerber gegeben. Bei
Kreisbehörden und Bürgern haben die Ausschaffungen einen hohen Stellenwert. Sie
gelten als Beweis dafür, dass das geltende Recht durchgesetzt wird. Die
Verwaltungen wollen die frei werdenden Unterkünfte für Neuankömmlinge nutzen und
hoffen auf Verständnis in den Dörfern, wenn sie eine neue Notunterkunft
einrichten müssen.
2016-01-31 00:00:00 Markus Ackeret, Bad Salzungen
330
Schweizer
einbringen
Innovation:
Superbatterie
soll
Milliarden
Sie begleitet uns überall in unserem Leben – im
Mobiltelefon, Laptop-Computer, Elektrovelo
oder im Auto mit Hybridantrieb: Die
Energiequelle ist stets eine Batterie. Seit sechs
Jahren arbeiten Fachleute der ETH Zürich und
der Forschungsfirma Belenos an einer
neuartigen Version, die viel leistungsfähiger
sein soll als alles, was heute erhältlich ist.
Angestossen hat die Entwicklung Nicolas
Hayek senior, als er 2008 die Belenos Clean
Power Holding mit dem Ziel gründete, der emissionsfreien Mobilität zum Durchbruch zur
verhelfen. Dazu musste man neue Wege beschreiten. Der Patron der Swatch Group
skizzierte 2009 im Gespräch mit Professoren die Eigenschaften, die eine Batterie künftig
aufweisen sollte: Sie muss einem Auto die Reichweite von 500 km ermöglichen, darf nicht
schwerer als 50 kg sein und soll für 1000 Fr. hergestellt werden können. Nur einer der
Professoren traute sich die Aufgabe zu: Reinhard Nesper von der ETH Zürich. Er machte
gleich klar, dass man eher von 100 kg als von 50 kg Gewicht ausgehen müsse. Hayek hegte
grosse Hoffnungen: «Die Batterie ist das Element, das uns auf dem Weg zur sauberen
Energie entscheidend voranbringen wird», sagte Nicolas Hayek senior zwei Tage vor seinem
Tod im Juni 2010.
Jetzt, im Januar 2016, wird im basellandschaftlichen Itingen bei der Firma Renata eine
Produktionsstrasse für solche Prototypen eingerichtet. Renata, die täglich 800 000
Knopfbatterien vorwiegend für Uhren herstellt und zur Swatch Group gehört, wird künftig auch
deutlich grössere Batterien produzieren.
Um die Effizienz der Batterie zu verbessern, hat ein Team unter Leitung des heute
emeritierten Chemieprofessors Reinhard Nesper und von Semih Afyon lange nach der
idealen Materialkombination gesucht. Sie fanden die Lösung in einer Verbindung von
Vanadium: In einer bestimmten Form (Vanadiumpentoxid) kann sie dreimal mehr positiv
geladene Lithiumionen aufnehmen als das bisher eingesetzte Lithium-Eisen-Phosphat. «Es
geht darum, dass man totes Material in der Batterie aktiver und intelligenter macht», erklärt
Nesper. «Nicht konventionell» sei auch die Zusammensetzung des Elektrolyten, sagt Pascal
Häring, Forschungsleiter bei Renata.
Das Resultat lässt sich sehen: «Die neuartige Batterie ist bei gleichem Gewicht mindestens
um 30% leistungsfähiger als herkömmliche Modelle», betont Nick Hayek, der den BelenosVerwaltungsrat präsidiert und Chef der Swatch Group ist. Die Reichweite eines Elektroautos
würde so von 500 km auf gegen 700 km ansteigen. Ferner ist es gelungen, auf das schwierig
abzubauende Kobalt und das giftige Nickel zu verzichten. Vanadium fällt als Nebenprodukt
bei der Stahlherstellung an und ist in grossen Mengen verfügbar, die Produktionskosten sind
daher vergleichbar.
Dank einem neuartigen Design und dem Einsatz von anderen Stoffen lässt sich die BelenosBatterie verglichen mit einem herkömmlichen Modell in der Hälfte der Zeit aufladen. Das liegt
daran, dass die Batterie in der letzten Phase mit tieferer Spannung (Volt) aufgeladen werden
kann. «Wenn der konstante Volt-Modus in der Endphase reduziert werden kann, erhöht dies
die Lebensdauer der Batterie», nennt Cédric Pitteloud, Chef der Batterie-Division bei
Belenos, einen weiteren Vorteil. Gleichzeitig konnte auch die Sicherheit erhöht werden: Die
Brandgefahr ist gegenüber herkömmlichen Lithium-Batterien klar geringer.
Die Erfindung, die durch 20 Patente geschützt ist, eröffnet lukrative Perspektiven: «Das
Pulver für die Kathoden könnte in der Schweiz hergestellt werden, ebenso Batterien für
europäische Partner», erklärt Hayek. Nach Asien würde Belenos vermutlich das Pulver
liefern, und die Batterien würden unter Lizenz vor Ort hergestellt. «Wir haben aus dem SmartProjekt gelernt: Wir müssen uns auf unsere Basiskompetenzen konzentrieren – und nicht ein
ganzes Auto bauen», sagt Hayek. Dank Renata habe man Erfahrung in der
Massenproduktion und könne dies mit der Forschung ideal verbinden. «Ende Jahr können
wir in Itingen voraussichtlich die ersten Batterien für Konsumelektronik-Produkte und
Elektrovelos in Serie herstellen», so Hayek. «In einem ersten Schritt sehe ich das Potenzial
für 100 zusätzliche Arbeitsplätze in den nächsten Jahren. Möglich sind auch bis 400
Arbeitsplätze, wenn die Batterie in grosser Serie in der Schweiz hergestellt wird.»
Studien gehen davon aus, dass 2023 rund 10 Millionen Hybrid- und Elektroautos verkauft
werden – laut Hayek könnte das schon 2020 der Fall sein. Der Umsatz, der mit dem Pulver
für die Kathode zu erzielen ist, könnte in diesem Fall rund 17 Mrd. $ erreichen. «Ich würde
eine Abdeckung von eher 50% annehmen, was einem Umsatz von etwa 8,5 Mrd. $
entsprechen würde», präzisiert Hayek. «Diese Zahl kann man auf zirka 10 bis 15 Mrd. $
aufrunden, wenn man alle Nebenprodukte einbezieht.» Damit meint Hayek die Erlöse für den
Elektrolyten sowie die Umsätze, die mit Batterien für andere Zwecke (Elektroroller, -velos,
Drohnen) sowie der Energiespeicherung zu Hause generiert würden.
Der Zeitpunkt sei günstig: «Der VW-Abgasskandal hat alle aufgeschreckt, China leidet unter
extremem Smog», sagt Hayek. «In Schanghai werden Nummernschilder eines neuen Autos
mit konventionellem Antrieb zu bis zu 15 000 $ auktioniert.» Elektroautos würden jedoch mit
bis zu 10 000 $ subventioniert. «Der Markt, der sich uns eröffnet, ist riesig. Allein in China
sind 2015 rund 40 Mio. Elektrovelos und Elektroroller verkauft worden.» Nun klopfen
asiatische und europäische Konzerne bei Hayek an, darunter japanische Hersteller von
Motoren und Motorrädern sowie ein chinesischer Automobilhersteller.
Bekannt ist, dass sich Geely hohe Ziele gesetzt hat: Bis 2020 will der chinesische Autobauer
mehr als 90% seiner Modelle mit einem Elektromotor ausrüsten, ein Drittel der Fahrzeuge soll
rein elektrisch fahren. Geely wird 2016 bereits 100 000 Elektroautos bauen.
Angesichts der vielversprechenden Zukunft hat Belenos-Aktionär Joe Ackermann (ehemals
Chef der Deutschen Bank) die Idee eines IPO entwickelt: «Ein Börsengang ist im nächsten
Jahr denkbar. Das würde uns zusätzliche Aufmerksamkeit und Ansporn geben», betont
Hayek. Belenos könnte laut seiner Einschätzung von der Börse mit bis zu 20 Mrd. Fr.
bewertet werden.
2016-01-31 00:00:00 Daniel Hug
331
Nach dem Wind der Niederschlag: Auf stürmische Nacht
folgt viel Regen
Auf dem Jungfraujoch im Kanton Bern wurden
Windspitzen von 167 Kilometern pro Stunde
gemessen, wie der Meteo News am frühen
Samstagmorgen mitteilte. Es folgten der Pilatus
im Kanton Luzern (135 km/h), der Bantiger im
Kanton Bern (131 km/h) und der Säntis in
Appenzell Innerrhoden (130 km/h). Im
Flachland waren Rünenberg im Baselbiet mit
108 und Salen-Reutenen im Thurgau mit 102
Kilometern pro Stunde die Spitzenreiter.
Zu den starken Windböen gesellten sich kräftige Niederschläge. Vom Waadtland über den
Jura bis nach Basel-Land fielen bis um 5 Uhr teilweise über 30 Millimeter. Stürmisch und
nass respektive flockig geht es heute den ganzen Tag weiter: «Da die Schneefallgrenze auf
2000 Meter ansteigt, kommt viel Wasser in die Abflüsse», schreibt Meteo News.
Die Pegel würden zwar steigen, für grossflächige Überschwemmungen seien die
Niederschlagsmengen aber zu gering. Lokale Probleme mit dem vielen Wasser seien
dagegen nicht ausgeschlossen.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
332
Afrikanische
Union
macht
Rückzieher:
Friedenstruppen ohne Zustimmung Burundis
Keine
Die Afrikanische Union (AU) nimmt offenbar
Abstand von ihrem Plan zur Entsendung von
Friedenstruppen nach Burundi. Die Entsendung
einer Friedensmission ohne die Einwilligung
der dortigen Regierung sei «unvorstellbar»,
sagte der AU-Sondergesandte für Burundi,
Ibrahima Fall, am Sonntag dem Radiosender
Radio France Internationale.
Es
habe
dazu
offenbar
«eine
Fehlkommunikation» gegeben. «Es gab niemals die Absicht der Afrikanischen Union, eine
Mission nach Burundi zu entsenden ohne die Zustimmung der burundischen Behörden. Das
ist unvorstellbar», sagte Fall.
Er betonte zugleich, dass die Entscheidung über die Friedensmission bei den Staats- und
Regierungschefs der Mitgliedsländer liege, die seit Samstag am AU-Sitz in Addis Abeba über
die umstrittene Mission in Burundi beraten.
Bei einer Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats des afrikanischen Staatenbunds am
Freitag hatten sich mehrere Staatschefs kritisch zu der Idee geäussert, Friedenstruppen ohne
die Einwilligung von Burundis Präsident Pierre Nkurunziza zu entsenden. Dieser lehnt die
Entsendung von Truppen zur Stabilisierung seines Landes vehement ab und hat die
geplante Mission als «Invasionsarmee» bezeichnet.
Die AU hatte sich im Dezember im Grundsatz auf eine Friedenstruppe von 5000 Soldaten
geeinigt , um die Gewalt in Burundi einzudämmen, der seit Beginn der Krise im April
vergangenen Jahres mehr als 400 Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Gewalt lässt einen
Rückfall in den ethnisch motivierten Bürgerkrieg befürchten, bei dem zwischen 1993 und
2006 mehr als 300'000 Menschen getötet worden waren.
Nkurunziza hatte im vergangenen April angekündigt, für eine dritte Amtszeit anzutreten. Die
Opposition bezeichnete dies als illegal. Im Mai gab es einen Militärputsch gegen Nkurunziza,
der aber scheiterte.
Der Präsident liess sich im Juli wiederwählen, bleibt aber umstritten. Mindestens 230'000
Menschen flohen inzwischen vor der Gewalt in die Nachbarländer. Fall kündigte nun an,
dass die Staats- und Regierungschefs die Entsendung einer «hochrangigen Delegation» für
Gespräche mit Burundis Regierung erwägen würden.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
333
Lawine verschüttet drei Personen: Tourenskifahrer am
Büelenhorn in den Tod gerissen
Der 49-Jährige war rund 100 Meter hinter den anderen beiden Tourenskifahrern
aufgestiegen, als sich oberhalb der drei Männer eine Lawine löste. Alle drei wurden
verschüttet, wie die Kantonspolizei Graubünden am
Sonntag mitteilte.
Die zwei Tourenskifahrer, die gemeinsam
unterwegs gewesen waren, blieben unverletzt. Sie
konnten den dritten Skifahrer, der mit einem
Lawinenverschüttetensuchgerät ausgerüstet war,
bergen und begannen mit der Reanimation.
Als die Rega eintraf, konnte diese jedoch nur noch
den Tod des Mannes feststellen. Beim Opfer
handelt es sich um einen 49-jährigen Schweizer,
der alleine unterwegs gewesen war.
Glimpflicher kam ein Tourenskifahrer davon, der
ebenfalls am Samstag beim Ducangletscher bei Davos von einem Schneebrett erfasst wurde.
Der 36-Jährige musste mit leichten Verletzungen an Knie und Hüfte ins Spital geflogen
werden, konnte dieses jedoch noch am Samstag wieder verlassen.
Die Lawinengefahr ist derzeit in grossen Teilen des Alpenraums erheblich. Lawinen können
nach Angaben des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) schon von
einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden oder spontan abgehen.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
334
Kloten Flyers: Sehnsucht nach Liebe
Fehlender Erfolg macht nervös, ätzende Kritik
beisst, doch das Schlimmste für einen Klub ist:
Desinteresse. Das lernen die Kloten Flyers
derzeit
auf
die
harte
Tour.
Die
Eishockeymannschaft kämpft um die Play-offQualifikation, aber ihre Fans bleiben dem
Stadion am Schluefweg zunehmend fern. Die
Zuschauerzahlen, der einzig direkt messbare
Indikator für das Interesse, sind enttäuschend.
Beim Duell am Trennstrich gegen Lausanne vor
einer Woche wurden 4200 Zuschauer gemeldet; anwesend dürften aber deutlich weniger
gewesen sein.
Wenn nicht einmal alle kommen, die ein Billett haben, dann stimmt etwas nicht. 1000
zahlende Zuschauer pro Heimspiel haben die Flyers in den vergangenen zwei Jahren
verloren, mit dem peripheren Davos verzeichnen sie den tiefsten Zuschauerdurchschnitt der
gesamtem Nationalliga A. Derzeit beträgt der Durchschnitt noch gut 4600 Fans. Leicht tiefer
war diese Zahl vor zehn Jahren, wobei dies damals in der Liga noch den fünftbesten Wert
darstellte. Seither wuchsen die Zahlen auch dank den zusätzlichen Derbys im ganzen Land
kontinuierlich, nur in Kloten brachen sie wieder ein – und mindern die laufenden Einnahmen
um rund eine Million Franken.
Naheliegendster Grund für das schwindende Interesse ist der fehlende sportliche Erfolg. Die
Flyers sind auf dem Eis seit Monaten auf der Suche nach Konstanz. Zwei Erfolge
hintereinander gelangen ihnen letztmals im Oktober, die Play-off-Qualifikation ist zum dritten
Mal in vier Jahren akut in Gefahr. Auf ausbleibenden Erfolg reagiert das Klotener Publikum
seit je sensibel – oder zumindest seit der Zeit als Serienmeister von 1993 bis 1996. Die drei
Finalteilnahmen seit diesem Höhenflug festigten auf den Tribünen das Selbstverständnis, ein
Spitzenklub zu sein. Schon der gescheiterte Präsident Bircher konstatierte, dass in Kloten nur
«Spitzeneishockey» eine Chance habe.
Der sportliche Kriechgang erklärt das Desinteresse dennoch nicht hinreichend, auch wenn
bei einer allfälligen Play-off-Qualifikation wieder deutlich mehr Leute ins Stadion kämen. Die
Reibungen sind auch emotioneller Natur: Klub und Fans haben sich entfremdet. Die Fans
fühlen sich nicht ernst genommen, übergangen gar, der Klub auf der anderen Seite zu wenig
wertgeschätzt in seinen Bemühungen, Sport auf höchstem Niveau zu bieten. Möglicherweise
fehlt dem Verein ein Gesicht, ein Botschafter oder eine Galionsfigur, die der Headcoach und
Sportchef Sean Simpson als einzig exponierte Person nicht ist.
Die Entfremdung begann mit der Übernahme durch Philippe Gaydoul. Obschon in Kloten nur
dank ihm noch NLA-Eishockey gespielt wird, spürte er nie Dankbarkeit. Stattdessen nahm
man ihn als abgehoben wahr und verzieh ihm das personelle Hin und Her und die zwei
Entlassungen der Klublegende Felix Hollenstein nicht. Aus Sicht der Fans hatte der Klub
damit seine Identität verloren.
Nach 3 Saisons und 25 investierten Millionen hatte Gaydoul genug und übergab den Verein
für einen symbolischen Franken der Gruppe Avenir Sports Entertainment (ASE) des
kanadischen Milliardärs Bill Gallacher. Der ASE, obschon Eishockey-affin, scheint es ähnlich
zu ergehen wie Gaydoul: Man zeigt ihr die kalte Schulter. Oberflächlicher Grund dafür ist das
neu eingeführte, in Nordamerika gängige Ticketing-Modell, bei welchem die Play-offs nicht in
der Saisonkarte inbegriffen sind. Das kam nach der erfolglosen letzten Saison zur Unzeit,
doch irgendwie muss die Kluft zwischen den Ausgaben (19,5Mio. Fr.) und den Einnahmen
(12) kleiner werden.
Die Ursache für das kühle Verhältnis zwischen Fans und Klubführung ist letztlich dieselbe
Mischung von Gefühlen, in welcher schon die Ablehnung von Gaydoul gründete. Auch hier
geht es um verletzte Eitelkeiten, um das Gefühl fehlender Wertschätzung. Warum sich noch
freiwillig einsetzen und abmühen in der Freizeit, wenn doch so viel Geld vorhanden ist?
Sollen die doch selber schauen. Gross sind auch die Zweifel am Durchhaltevermögen der
Eigentümer; dass sie so schnell wieder gehen, wie sie gekommen sind, würde wenige
überraschen. Dann wäre in Kloten das seit 1962 gespielte NLA-Eishockey Geschichte.
Die Klubführung unter der Leitung des CEO Matthias Berner verspricht, langfristig zu planen,
und wünscht sich eigentlich dasselbe wie die Fans: Wenn nicht gerade Liebe, dann
wenigstens Wertschätzung. Dafür ist man daran, mit den Young Flyers das alte Image vom
Ausbildungsklub wieder aufzubauen. Um wieder mehr eigene Spieler nachziehen zu
können, was die Verankerung im Dorf erhöhen und die Kosten senken würde. Dazu ist ein
langer Atem nötig – und auch mehr Eis. Die finanziell klamme Stadt sendet diesbezüglich
immerhin verhalten positive Signale aus. Am Mittwoch hat der Stadtrat einen Projektkredit
von 90 000 Franken für die Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Aussen-Eisfeldes
bewilligt.
2016-01-31 00:00:00 Yves Tardent
335
Ausschaffungen: Tausende tauchen ab, und die Zahl wird
weiter steigen
Die Durchsetzungsinitiative, die am 28. Februar zur Abstimmung kommt, stellt in Aussicht:
Begeht ein Ausländer in der Schweiz ein
bestimmtes Delikt, wird er des Landes
verwiesen. Die Initianten der SVP erinnern gern
daran, dass mit dem Begehren die vom Volk
angenommene
Ausschaffungsinitiative
durchgesetzt werden soll. Was sie hingegen
kaum erwähnen: Viele Wegweisungen von
Ausländern aus der Schweiz lassen sich auf
dem Papier zwar verfügen, in Wirklichkeit aber
nicht vollziehen.
Das zeigt die Asylstatistik für das letzte Jahr, die
das Staatssekretariat für Migration (SEM) diese
Woche veröffentlicht hat. Vor den Medien verwies SEM-Direktor Mario Gattiker unter anderem
auf den «konsequenten Wegweisungsvollzug» und auf die 8929 abgewiesenen
Asylsuchenden, die letztes Jahr die Schweiz selbständig verliessen oder von den Behörden
ausgeschafft wurden. Was Gattiker allerdings verschwieg: 5347 Personen erhielten letztes
Jahr eine Wegweisungsverfügung und tauchten ab, sei es in der Schweiz, sei es ins
Ausland. Die Behörden wissen nicht, wo sich diese Ausländer aufhalten, und führen sie in
der besagten Statistik als Personen mit «unkontrollierten Abreisen». Letztes Jahr machten sie
37 Prozent aller weggewiesenen Asylsuchenden aus; die meisten stammen aus Gambia
(488), Nigeria (470), Eritrea (368), Algerien (319) und Marokko (316).
Statistisch nicht erfasst wird die Zahl der Ausländer, die mit einer Aufenthalts- oder
Niederlassungsbewilligung in der Schweiz leben und wegen einer Straftat des Landes
verwiesen werden. Geschweige denn die Zahl derjenigen von ihnen, die nach einer
Wegweisung abtauchen. Es gibt aber auch sie, wie eine Umfrage bei den kantonalen
Migrationsämtern ergibt. So spricht Georg Carl, Abteilungsleiter beim Bündner Amt für
Migration und Zivilrecht, von «vereinzelten unkontrollierten Abgängen» in diesem Bereich.
Was dagegen bekannt ist: Bei einer Annahme der Durchsetzungsinitiative werden künftig
jedes Jahr mehr als 10 000 zusätzliche Ausländer des Landes verwiesen. Das hat das
Bundesamt für Statistik errechnet. Der Leiter eines kantonalen Migrationsamts, der anonym
bleiben will, sagt dazu: «Es ist klar, dass die Initiative die Vollzugsprobleme bei den
Wegweisungen verschärft.» Beim Vollzug von Wegweisungen sind die kantonalen
Migrationsämter auch auf den Goodwill der Betroffenen angewiesen. So reisen heute fast
zwanzig Prozent der Weggewiesenen selbständig aus der Schweiz aus und lassen das von
den
Grenzbehörden
auf
sogenannten
Ausreisemeldekarten
bestätigen.
Die
Verwaltungspolizei des Kantons Appenzell Innerrhoden beispielsweise hat letztes Jahr zwei
Kriminaltouristen weggewiesen, wie Leiter Thomas Rickenbacher erzählt. «Die vorfrankierten
und abgestempelten Ausreisemeldekarten der beiden haben wir prompt zurückerhalten.» Es
liegt auf der Hand, dass der Anteil der selbständig Ausreisenden bei einer Annahme der
Durchsetzungsinitiative sinkt. Ausländer, die in der Schweiz leben und wegen eines Delikts
weggewiesen werden, haben kaum ein Interesse daran, das Land selbständig zu verlassen.
In diesen Fällen können die Migrationsämter zwangsweise Ausschaffungen anordnen und
die Betroffenen in sogenannte Administrativhaft nehmen. Das geschieht jedes Jahr rund
6000-mal, wie eine Erhebung des Staatssekretariats für Migration für die Jahre 2012 bis 2014
zeigt. Im Schnitt sassen die Weggewiesenen 21 Tage im Gefängnis; die meisten von ihnen
kamen aus Nigeria, Tunesien, Albanien, Kosovo und Marokko. Allerdings gelingt der Vollzug
der Wegweisung selbst nach Anordnung der Ausschaffungshaft nur in neun von zehn Fällen,
wie aus der Erhebung hervorgeht.
Daneben können viele Wegweisungen nicht vollzogen werden, weil Staaten bei
zwangsweisen Rückführungen von Landsleuten nicht Hand bieten, etwa Marokko oder
Algerien. Und schliesslich verbietet das völkerrechtliche Non-Refoulement-Prinzip
Ausschaffungen in Länder, in denen Menschenrechte verletzt werden.
2016-01-31 00:00:00 Lukas Häuptli
336
Pechstein Achte in Stavanger - Ihle sichert sich WM-Ticket
Stavanger (dpa) - Nico Ihle stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
"Das tat richtig weh heute", sagte der Chemnitzer Olympia-Vierte, nachdem
er sich in letzter Sekunde das Ticket zur Einzelstrecken-WM der Eisschnellläufer in Kolomna
gesichert hatte.
"Aber solche Rennen geben mir Mut und Motivation", bekannte er nach Platz zehn über 1000
Meter beim Weltcup in Stavanger. Nach oben zeigt die Formkurve bei Claudia Pechstein. Mit
Platz acht egalisierte die 43 Jahre alte Olympiasiegerin ihre beste Weltcup-Platzierung über
3000 Meter in diesem Winter.
In 4:08,77 Minuten trug das Training unter dem neuen Coach Peter Mueller damit erste
Früchte. Der Sieg ging erneut an Top-Favoritin Martina Sablikova in 4:00,08 Minuten. Die
Tschechin hatte tags zuvor auch erstmals die 1500 Meter gewonnen. Bente Kraus aus Berlin
überraschte am Sonntag als Zweite der B-Gruppe in 4:09,76 Minuten.
Tags zuvor hatte sich auch Patrick Beckert mit einem fünften Platz über 5000 Meter dem
Podest genähert. "Das macht Hoffnung für die WM", bekannte der Erfurter, der zuletzt unter
Knöchelproblemen zu leiden hatte.
Voll unter Druck stand vor der fünften Weltcup-Station Nico Ihle. In 1:09,51 Minuten war der
Sachse am Sonntag noch einmal 0,13 Sekunden schneller als am Vortag, als er gleichfalls
Zehnter geworden war. Er entschied damit das interne Duell gegen den Inzeller Hubert
Hirschbichler klar zu seinen Gunsten. "Das war wieder ein Schritt nach vorn, der mich
zuversichtlich in Richtung WM stimmt", sagte der Olympia-Vierte, der in der ersten
Saisonhälfte überhaupt nicht zurecht gekommen war.
Hirschbichler lief zwar in 1:10,43 Minuten so schnell wie noch nie auf einer Flachlandbahn,
hatte aber gegen Ihle keine Chance. Das Stechen war notwendig geworden, weil die
Deutschen bei den ersten Weltcups des Winters nur einen Startplatz über 1000 Meter für die
WM in Russland vom 11. bis 14. Februar erkämpft hatten. Der Sieg ging erneut an den
Russen Pawel Kulischnikow, der in 1:08,10 Minuten seinen inoffiziellen FlachlandWeltrekord egalisierte.
2016-01-31 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
337
Deutsches Tischtennis-Duo verpasst Sieg bei German
Open
Berlin (dpa) - Die German Open der Tischtennis-Profis in Berlin sind ohne
Sieg für die Gastgeber zu Ende gegangen. Irene Ivancan (Istanbul) und Han
Ying (Tarnobrzeg/Polen) verloren im Damen-Doppel das Endspiel gegen Jeon Jihee/Yang
Haeun aus Südkorea mit 1:3 Sätzen.
Im Herren-Einzel hatte erstmals seit 2010 kein einziger deutscher Spieler die
Vorschlussrunde erreicht. Der an Position zwei gesetzte Dimitrij Ovtcharov war ebenso im
Viertelfinale wie Rekord-Europameister Timo Boll gescheitert.
Weltmeister Ma Long holte sich mit nur einem Satzverlust im gesamten Turnier den Sieg. Im
Endspiel setzte sich die Nummer eins des Rankings vor 4200 Zuschauern in der MaxSchmeling-Halle mit 4:1 Sätzen gegen den Weißrussen Wladimir Samsonow durch. Der
holte sich zwar nach Abwehr zweier Matchbälle den vierten Satz, musste dem Dominator
dieser Tage aber wenig später gratulieren. Auch in der Vorschlussrunde hatte Ma mit
Landsmann und Olympiasieger Zhang Jike keine Mühe gehabt. Dieser klagte über
Rückenprobleme.
Der an Position zwei gesetzte Ovtcharov aus Hameln war bereits am Samstag im
Viertelfinale ausgeschieden. In fünf Sätzen unterlag er dem taiwanesischen WeltranglistenSiebten Chuang Chih-Yuan. Der Düsseldorfer Boll musste sich bei seinem internationalen
Comeback gut vier Monate nach einer Knie-Operation am selben Tag dem Weißrussen
Samsonow mit 0:4 geschlagen geben.
Irene Ivancan und Han Ying hatten ihren Konkurrentinnen im Finale nach einem
ausgeglichenen Beginn mit zunehmender Spielzeit immer weniger entgegenzusetzen. Die
Asiatinnen traten mit ihrem Erfolg die Nachfolge der Berlinerinnen Petrissa Solja und Shan
Xiaona an, die sie selbst bereits am Freitag ausgeschaltet hatten.
2016-01-31 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
338
Wilhelm Gustloff: Der «Blutzeuge» vom Bündnerland
Davos steckt mitten in der Wintersaison.
Während sich die Feriengäste den abendlichen
Vergnügungen hingeben, läutet kurz vor acht
Uhr an diesem Dienstagabend, dem 4. Februar
1936, ein untersetzter Mann von Mitte zwanzig
an einem Mehrfamilienhaus beim Kurpark. Die
Tür öffnet sich, und David Frankfurter steigt zum
zweiten Stock hoch, wo eine Frau am
Treppenabsatz steht. Der Gatte sei gerade am
Telefon, bescheidet sie dem unangemeldeten
Besucher, dieser möge doch im Arbeitszimmer
warten. Frankfurter setzt sich in einen Sessel
und betrachtet den Raum. An der Wand prangen ein Dolch und das Bildnis Adolf Hitlers.
Vier Tage zuvor ist Frankfurter in Bern in den Zug gestiegen, ohne Retourbillett, dafür mit
einer Pistole, die er beim Büchsenmacher Schwarz erstanden und im Schiessstand von
Ostermundigen ausprobiert hatte. Gut geht es ihm nicht. Der Sohn eines slawonischen
Rabbiners leidet seit Kindheitstagen an einer schmerzhaften Knochenmarkentzündung, die
seinen Gemütszustand wie auch sein Medizinstudium beeinträchtigt. Nicht weniger zugesetzt
hat ihm an den Universitäten von Leipzig und Frankfurt der unverhüllte Judenhass,
weswegen er nach Bern wechselte und dem er entgegenzutreten trachtet.
Aus einer Zeitung hat er die Fotografie von Wilhelm Gustloff ausgerissen. Dieser biedere
Bankbeamte aus Schwerin hat mit Frankfurter einzig die angeschlagene Gesundheit
gemeinsam, die ihn wie so viele Deutsche vor Jahren in den Luftkurort Davos führte. Als
früher und völlig ergebener Parteigänger stieg er zum Leiter der Landesgruppe Schweiz der
NSDAP auf, einer Zelle der Auslandsorganisation. Er ist der oberste Nationalsozialist im
Land.
«Diesen Schweinejuden werden wir es schon zeigen», ruft Gustloff im Flur draussen noch
ins Telefon, wie Frankfurter später angibt. Das lässt ihn den ersehnten Mut finden. Als der
Nazi ins Arbeitszimmer tritt, schiesst der junge Mann drauflos und trifft viermal. Das Opfer
sinkt tot zusammen. Der Mörder flieht, irrt zwanzig Minuten im Schnee herum und stellt sich
schliesslich im Polizeiposten von Davos Platz.
Ein jüdischer Student, der einen Repräsentanten des Nationalsozialismus meuchlings
ermordet – was könnte den Kesseltreibern aus Joseph Goebbels' Ministerium Besseres
widerfahren? Unverzüglich erheben sie Gustloff zum Märtyrer bzw. zum «Blutzeugen der
Bewegung», wie es im braunen Jargon heisst. Ein Sonderzug fährt den Leichnam quer
durchs Reich in die mecklenburgische Heimat. Hitler persönlich hält die Grabrede. Alle
erdenklichen Ehren werden dem Verstorbenen zuteil, so auch die Namenspatenschaft für
jenes Schiff, dessen Versenkung in der Ostsee 1945 Tausende Flüchtlinge töten wird.
Die offizielle Schweiz dagegen sieht sich in Verlegenheit gebracht. Es gilt, eigene Prinzipien
zu wahren und dabei das übermächtige Regime im Norden nicht zu erzürnen. Der deutsche
Gesandte wettert in einer Unterredung mit Aussenminister Giuseppe Motta, die «Hetze» von
Schweizer Zeitungen habe dem Attentat den Boden bereitet und die Regierung wende die
eigene Presseverordnung viel zu lasch an. Davon will Motta nichts wissen. Doch er verfasst
ein devotes Kondolenzschreiben. Andererseits wiederum untersagt es der Bundesrat am 18.
Februar, die Spitze der Landesgruppe neu zu besetzen. Er verbietet überdies die
Kreisleitungen, lässt aber die übrige Parteiorganisation in der Schweiz fortbestehen.
Die grösste Schwierigkeit für die Behörden liegt darin, den so arg politischen Mordfall rein
juristisch zu handhaben. Das Bündner Kantonsgericht gibt sich Mühe, dem deutschen Druck
standzuhalten. Nach einem international stark beachteten Prozess verurteilt es den Täter zu
18 Jahren Zuchthaus und zu lebenslangem Landesverweis.
Frankfurter verbüsst seine Haftstrafe, bis ihn der Grosse Rat wenige Wochen nach
Kriegsende begnadigt. Der Landesverweis bleibt vorerst in Kraft. Umgehend wandert
Frankfurter nach Palästina aus. Dort gelingt es ihm als Beamter im israelischen
Verteidigungsministerium endlich, eine stabile bürgerliche Existenz aufzubauen. Der Fall
Gustloff bot der Schweiz einen Vorgeschmack auf all die Pressionen und Dilemmata, denen
sie in den Kriegsjahren im Umgang mit dem «Dritten Reich» ausgesetzt sein sollte. Aber die
Bewandtnis des Falls geht darüber hinaus. Kaum einer wird heute einen schieren
Tyrannenmord verdammen, wie ihn die Attentäter des 20. Juli 1944 oder auch der Schweizer
Maurice Bavaud an Hitler zu verüben suchten. Was ist hingegen, wenn sich die Attacke
gegen ein kleines Rädchen der Maschinerie richtet, die durch dessen Ausfall nicht zum
Erliegen kommt, sondern ob des propagandistischen Nutzens sogar noch stärker wird? Die
Tat des David Frankfurter bleibt schwierig zu bewerten.
2016-01-31 00:00:00 Marcel Amrein
339
Belgien kämpft gegen das Terror-Image: Tunnel-Krise in
«Kaputtistan»
Belgien hat sich bereits eine geballte Ladung an Kritik
gefallen lassen müssen. Seit den Anschlägen
von Paris haben Brüssel und
insbesondere der Stadtteil Molenbeek weltweite
Bekanntheit als europäisches
«Terrornest»
erlangt.
Mit
entsprechend
bissigem Humor reagieren die Belgier auf
die jüngsten Äusserungen
des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump , der Brüssel
diese Woche wegen seines hohen Anteils muslimischer Einwohner als «hellhole»,
also «elendes Loch», bezeichnet hat. Unter
dem Hashtag #hellhole veröffentlichten Social-Media-Nutzer Bilder belgischer
Schokolade und idyllische Fotografien der Stadt – zum Beweis, dass es sich im
Brüsseler Rattenloch doch ganz gut leben lässt.
Für die belgischen Behörden aber ist die jüngste Entgleisung
Trumps ein weiterer Beweis dafür, dass das Image des Landes nach den Pariser
Anschlägen und der Kritik am mehrtägigen Ausnahmezustand
im November dringend einer Korrektur bedarf. Nach dem Beginn einer
Charmeoffensive am Weltwirtschaftsforum in Davos hat
Premierminister Charles Michel nun eine Reihe von Auslandsbesuchen
angekündigt – Belgien soll als innovativer Wirtschaftsstandort präsentiert
werden. Gegenüber dem Nachbarn Frankreich gab es auch scharfe Töne: «Wir müssen
uns von niemandem Lektionen erteilen lassen», sagte Michel. Immerhin gebe es
hierzulande anders als in Frankreich keinen Dschungel, meinte er in Anspielung
auf das Flüchtlingslager bei Calais.
Um den Ruf der EU-Hauptstadt sorgt sich auch der
Tourismusverband «Visit Brussels», der von Einbussen für die Hotellerie
berichtete, nachdem die Bilder Brüssels im Belagerungszustand um die Welt
gegangen waren. Anfang des Jahres lancierte der Verband eine ungewöhnliche Kampagne ,
um dem Terror-Image
entgegenzutreten. Während fünf Tagen wurden auf öffentlichen Plätzen spezielle
Video-Telefonkabinen aufgestellt, die verunsicherte Touristen aus dem Ausland
über eine Website gratis anrufen konnten. Brüsseler Passanten wurden eingeladen,
den Hörer abzunehmen und Fragen zur Sicherheitslage zu beantworten. Die Aktion
bewog fast zehntausend potenzielle Feriengäste aus aller Welt zu einem Anruf
nach Brüssel.
Doch das Image einer schlecht funktionierenden Stadt und
eines ineffizienten Landes hält sich hartnäckiger, als den Behörden lieb ist.
Ein Satiremagazin des deutschen Senders ZDF bezeichnete
Belgien jüngst als «Kaputtistan» , nachdem um die Jahreswende die veralteten
belgischen Atomkraftwerke zum wiederholten Male negativ in die Schlagzeilen
geraten waren. So musste der 40 Jahre alte Atomreaktor Doel 1 bei Antwerpen
mehrmals heruntergefahren werden. Die deutsche Bundesregierung äusserte
diese Woche erneut erhebliche Zweifel an der Sicherheit von Doel 1 und dem
nur 70 Kilometer von der Stadt Aachen entfernten Atomkraftwerk Tihange. Es geht
um mehr als 1000 Risse und Einlagerungen von Wasserstoff-Flocken in den
Druckbehältern der Reaktoren, deren Laufzeit Belgien letztes Jahr verlängert
hatte.
Damit nicht genug: Seit einigen Tagen sorgt in Brüssel auch
eine «Tunnel-Krise»
für Aufregung. Wegen der zahlreichen Autos und schlechten Verkehrsmanagements
stehen die Brüsseler laut
einer Studie ohnehin bereits 83 Stunden pro Jahr im Stau – ein europäischer
Spitzenwert. Nun hat sich das Chaos noch verschlimmert, da der wichtige
Stéphanie-Tunnel Hals über Kopf gesperrt werden musste. Der Grund: Inspektoren
entdeckten gefährliche Risse in der Tunneldecke – allerdings erst, nachdem ein
Betonbrocken auf die Fahrbahn gefallen war. Nun hat sich gezeigt, dass insgesamt
fünf Tunnel dringend saniert werden müssen.
Um die jahrelang vernachlässigte Wartung und Sanierung des
ausgedehnten Brüsseler Tunnelnetzes ist nun eine heftige Kontroverse entbrannt.
Das Problem ist nicht nur individuelles Fehlverhalten inkompetenter Politiker.
Die Schuldzuweisungen und die Streitigkeiten um die Finanzierung der Sanierungen
zwischen der Bundesregierung und den Exekutiven der drei Regionen Brüssel,
Flandern und Wallonien zeugen von grundsätzlichen Problemen.
Kompetenzstreitigkeiten und regionale Rivalitäten sind in
Belgien ein Dauerthema, und seit die flämischen Nationalisten in Flandern und
auf Bundesebene stärkste politische Kraft sind, hat sich die Kluft noch
vertieft. So
reiste die belgische Delegation im November zunächst ohne Ziele an die
Klimakonferenz in Paris , da sich Flamen und Wallonen nicht rechtzeitig auf
die Verteilung der Emissionsrechte einigen konnten. Solche Probleme finden in
der Brüsseler Lokalpolitik ihren Niederschlag, wo die sonst aneinander
vorbeilebenden Flamen und Wallonen zur Zusammenarbeit gezwungen sind. Doch die
Verantwortung wird nicht gemeinsam wahrgenommen, sondern zerstückelt, in vielen
Bereichen fehlt eine Gesamtstrategie. Brüssel ist eine vielfältige und
lebenswerte Stadt, und die politische Laissez-faire-Mentalität mag sogar zum
Gedeihen der innovativen Kulturszene beitragen. Um aber die Effizienzprobleme
Belgiens und seiner Hauptstadt zu lösen, wird eine Charmeoffensive der Behörden
nicht genügen.
2016-01-31 00:00:00 Niklaus Nuspliger, Brüssel
340
Flüchtlinge auf der Balkanroute: Tabletten und Trost am
berüchtigtsten Nadelöhr
Das derzeit berüchtigtste Nadelöhr auf der
Balkanroute besteht aus einem Metallzaun, der
mit einem chaotischen Muster aus Stacheldraht
und herumfliegendem Müll behangen ist. An
einer Stelle klafft ein Loch, durch das
Bahnschienen Richtung Norden führen.
Idomeni nennt sich der Ort, ein kleines Kaff
bestehend aus einer Ansammlung von
Häusern. An klaren Tagen hebt sich der blaue
Himmel von den in der Ferne sichtbaren
schneebedeckten Bergen Mazedoniens ab.
Idomeni ist der letzte griechische Ort vor der mazedonischen Grenze. Derzeit machen sich
laut dem Flüchtlingshochkommissariat UNHCR täglich etwa 3200 Flüchtlinge auf den Weg
hierhin, nachdem sie mit Booten und Schiffen nach Griechenland gelangt sind. Von dieser
Gruppe schaffen es lediglich etwas mehr als die Hälfte, nämlich 1800, durch das Nadelöhr
nach Mazedonien. Die mazedonischen Behörden lassen an der Grenze bei Idomeni seit ein
paar Wochen nur noch Syrer, Afghanen und Iraker einreisen. Nur Menschen mit Pässen
dieser Länder steigen darum auf der anderen Seite des griechisch-mazedonischen
Grenzzauns in einen Extrazug, der je nach Gutdünken der Zentralregierung in Skopje losfährt
– oder eben auch nicht. Einmal abgefahren, macht der Zug keinen Halt mehr bis zur
serbischen Grenze.
In Idomeni ist es elf Uhr nachts, als eine willkürlich zusammengestellte Gruppe von 50
Personen von der griechischen Polizei zum Grenzzaun geführt wird. Stunden davor hatten
die mazedonischen Behörden einmal mehr die Schliessung der Grenze angekündigt. Nun
wird erneut eine Gruppe durchgelassen. Zur Mehrheit sind es Familien, jeder und jede
Erwachsene behangen mit unhandlichen, schweren Plastictaschen, eines oder gleich zwei
Kinder tragend oder eine ältere Person stützend. Im Dunkeln überqueren sie die Grenze ins
Ungewisse.
Zurück in Idomeni bleiben, mitten im behördlichen Logistik-Chaos, internationale Hilfswerke
wie Ärzte ohne Grenzen, Save the Children und die französische Organisation Médecins du
monde. Letztere bieten den Flüchtlingen kostenlose ärztliche Versorgung an. Um elf Uhr
beginnt die Nachtschicht. Das Team von Médecins du monde, angeführt vom 67-jährigen
Schweizer Arzt Hansueli Albonico, holt sein Material aus dem Lager. Das weisse Zelt, zu
dem Wegweiser mit der Aufschrift «Free Doctor» führen, füllt sich langsam mit frierenden
Gestalten, die ihre Füsse der dieselbetriebenen Heizung entgegenstrecken. Draussen ist es
minus fünf Grad Celsius, feuchter Wind weht von den Bergen her.
Eine junge Syrerin schleppt sich am Arm ihres Mannes ins Zelt. Erschrocken springt sie zur
Seite, als plötzlich ein kurzbeiniger Hund auftaucht und an ihren Beinen schnüffelt. Sie tritt
nach ihm. Das Tier trottet unbeeindruckt von dannen und setzt sich hinter ein
zurücksetzendes Transportfahrzeug. Damit es nicht unter die Räder kommt, will Albonico das
Tier verscheuchen. Doch der Vierbeiner duckt sich devot unter den Händen des Arztes.
Kurzentschlossen packt dieser den Streuner und trägt ihn zur Überraschung der
umstehenden Syrer, Kurden und Afghanen ins Zelt, in dem die Patienten behandelt werden.
«Dummer, schwangerer Hund», sagt Albonico auf Englisch und lacht übers ganze Gesicht.
«Dummer, schwangerer, suizidaler Hund», ergänzt trocken Angelika, die griechische
Pädiaterin.
Die beiden britischen Krankenschwestern, die Köpfe in dicken Wollmützen, beginnen damit,
die Daten der ankommenden Patienten aufzunehmen. Die Bänke des Wartebereichs sind zur
Hälfte gefüllt. Die Mienen der Wartenden wollen erst nicht recht zur Heiterkeit der Ärzte und
Krankenschwestern passen. Abwartend beobachten sie den umhereilenden Albonico, der mit
seinem weissen Lockenkopf und dem gütig blickenden Augenpaar hinter der Brille sofort
Vertrauenswürdigkeit ausstrahlt. Der Arzt trägt jetzt eine Stirnlampe und ein Stethoskop um
den Hals. Eine leuchtend gelbe Outdoor-Jacke verrät den Hobby-Alpinisten.
Bevor Albonico seine Arbeit aufnimmt, will er klarstellen, worum es in diesem Zeitungsartikel
nicht gehen soll: um ihn. Denn er, das müsse man unbedingt festhalten, wäre nicht hier im
Freiwilligeneinsatz, hätte er zu Hause in der Schweiz nicht eine Gattin, die ihn während
seiner Abwesenheit in der gemeinsam geführten Hausarztpraxis vertritt. Spricht’s und holt
den ersten Patienten, der von den Krankenschwestern bereits befragt wurde und dessen
Probleme sie auf einen Zettel notiert haben. Albonico klopft dem Patienten, einem Mann mit
gequältem Gesichtsausdruck und entzündetem Auge, auf die Schulter und deutet auf eine
der zwei Liegen, die halb verborgen hinter Duschvorhängen zu sehen sind. Eine
Dolmetscherin, auch sie eine Freiwillige, kommt hinzu und übersetzt die Fragen des Arztes
auf Arabisch. Der Mann, ein Syrer um die vierzig Jahre, hat Augenschmerzen, Albonico kann
ihn nicht untersuchen. Aus einem der unzähligen Rucksäcke im Zelt zaubert er eine Ampulle
mit Lokalanästhetikum aus seinem Privatvorrat hervor, das er dem Patienten ins Auge
träufelt. Dann untersucht er ihn.
Albonico ist Präsident der Union komplementärmedizinisch tätiger Ärzte und als
ausgebildeter Schulmediziner überzeugt von der Wirksamkeit von Alternativmedizin wie der
Homöopathie. Es käme ihm jetzt aber auf keinen Fall in den Sinn, den Patienten mit einer
Packung Augentrost-Tee und ein paar Belladonna-Globuli wieder auf die Balkanroute zu
schicken. In den Kisten mit den Medikamenten sucht er ein entzündungshemmendes
Schmerzmittel und Antibiotika und schreibt das Dosierungsschema auf einen Zettel mit
kleinen Piktogrammen.
Über die Medikamente gebeugt steht Danny. Er ist ein junger Arzt aus Grossbritannien und
hat heute seine erste Nachtschicht. Er wird Albonico als leitenden Arzt ablösen, wenn dessen
mehrmonatiger Einsatz in den nächsten Tagen endet.
Die Symptome des ersten Dutzend Patienten waren: Husten, Halsweh, unspezifische
Unterleibsschmerzen bei einer Schwangeren. Eine stark erschöpfte Frau kam mit Diabetes
und Hypertonie. Ein Mann klagte über Schulterschmerzen, die er der unsanften Behandlung
durch mazedonische Grenzwächter zuschreibt. Für Danny, der während des EbolaAusbruchs mehrere Monate in Sierra Leone im Einsatz stand, steht jetzt schon fest: «Die
medizinische Versorgung, die wir hier bieten, hat häufig symbolischen Wert.» Und Harriet,
eine der zwei Krankenschwestern, ergänzt: «Medizinische Versorgung bietet den vielleicht
letzten Rahmen, in dem humanitäre Akte noch möglich sind.»
Wer das Team bei der Arbeit beobachtet hat, weiss, was Harriet damit meint. Die Ärzte und
Pfleger sind wohl seit Tagen die ersten Menschen, die den Flüchtlingen Aufmerksamkeit
schenken und Interesse zeigen für ihre Situation. Dabei geht es nicht nur um
beschwichtigende Worte, sondern auch um Berührungen wie ein Schulterklopfen, um das
Zuhören und eine verständnisvolle Reaktion. Neben diesem Trost freilich gibt es Tabletten
gegen die körperlichen Symptome, die den Strapazen der Flucht geschuldet sind. Dazu
gehören mitunter auch ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen. Im Regen
zwei Wochen zuvor war der Zustand der Flüchtlinge um einiges schlechter: Verletzungen von
der Überfahrt, Unterernährung und der sogenannte Schützengrabenfuss. Eine Erkrankung,
die entsteht, wenn Füsse über längere Zeit im Feuchten gehen müssen.
Jene, die momentan am meisten Zuspruch oder medizinische Versorgung nötig hätten,
kommen indes meist gar nicht erst bis in das Zelt der Médecins du monde. Sie stecken auf
einer Autobahnraststätte kurz vor Idomeni fest. Die griechische Polizei blockiert dort aus
Unsicherheit und Angst vor den Folgen eines Massenansturms Dutzende von Reisebussen,
mit denen Flüchtlinge von Athen nach Idomeni fahren. Mehr als ein Drittel der Insassen sind
Familien mit Kindern, darunter zahlreiche Säuglinge. Bis gestern Samstagabend waren dort
fast 3000 Menschen isoliert. Die Busfahrer, angestellt von privaten Reiseunternehmen,
haben die Leute aus dem Bus getrieben und lassen sie nicht wieder rein. Auch nicht, als das
Thermometer unter null Grad sinkt. Profiteur des unwürdigen Schauspiels ist der örtliche
Tankstellenbetreiber. Die Hilfsorganisationen, die Lebensmittel bei ihm kaufen und auf der
Raststätte verteilen, sowie Flüchtlinge, die noch Geld haben, bescheren ihm das Geschäft
des Jahrzehnts. In dieser Nacht erhält Médecins du mondenach geschickten Verhandlungen
mit der Polizei die Erlaubnis, mehrere Familien von der Raststätte abzuholen und zur
Begutachtung ins Flüchtlingscamp zu bringen. Mit solchen Aktionen hilft das Hilfswerk, die
Spannungen zwischen der Polizei und den Flüchtlingen etwas zu mindern.
Um acht Uhr ist die Schicht von Albonicos Team zu Ende. Auf dem Weg zurück in die
gemietete Wohnung in der nächsten Stadt versucht er das Fazit seines Einsatzes zu
formulieren. «Das UNHCR hat im vergangenen Monat 145 000 Wolldecken, 25 000
Schlafmatten, 11 000 Schlafsäcke und 55 000 Regenpelerinen abgegeben. Die Einsätze der
vielen Hilfsorganisationen kosten vermutlich nochmals so viel, wie die Mafia und
Schlepperbanden an der Misere verdienen», rechnet er vor. «Jeder Flüchtling hat bis und mit
Idomeni mehr als 3000 Dollar für die Flucht ausgegeben.» Ein Flug hätte ein Zehntel davon
gekostet. All das, sagt Albonico, müsse sich die EU überlegen, wenn sie sich denn endlich
auf eine tragende Flüchtlingspolitik einigen wolle.
2016-01-31 00:00:00 Katharina Bracher, Idomeni
341
Skandal um Malaysias
Milliardenbetrugs
Staatsfonds:
Spuren
eines
Für die Schweizer Bundesanwaltschaft steht
praktisch fest, dass im Zusammenhang mit dem
Skandal um Malaysia Development Berhad
(1MDB) hohe Geldsummen veruntreut worden
sind. In der Pressemitteilung aus Bern heisst es,
dass die seit August 2015 laufenden
Strafuntersuchungen «ernsthafte Anhaltspunkte
für eine Veruntreuung zum Nachteil von
Gesellschaften des malaysischen Staats»
ergeben hätten. Die Rede ist von ungefähr 4
Mrd. $, dies im Zeitraum von 2009 bis 2013. Der Verdacht steht im Raum: Der Staatsfonds,
der die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Malaysias hätte fördern sollen, ist
zweckentfremdet und mittels komplexer Transaktionen als Mittel zur Bereicherung
malaysischer und arabischer Persönlichkeiten verwendet worden.
Ein Teil der Summe sei über die Schweiz (via Konten von Schweizer Banken, die sich in
Genf und Singapur befinden) zugunsten ehemaliger malaysischer Beamter sowie von
Beamten der Vereinigten Arabischen Emirate geflossen, heisst es in der Pressemitteilung. In
diesem Zusammenhang ersucht die Schweiz die malaysischen Behörden um Rechtshilfe.
Am 15. September 2015 hatten Bundesanwalt Michael Lauber und sein malaysischer
Amtskollege in Zürich eine Grundsatzvereinbarung für eine solche Zusammenarbeit
getroffen.
Auf dieses Rechtshilfegesuch will Malaysia nun offenbar eingehen. Generalstaatsanwalt
Mohamed Apandi Ali hat am Wochenende jedenfalls erklärt, man werde mit den Schweizer
Behörden kooperieren und das in Bern zusammengetragene Material prüfen, abgleichen und
die angemessenen Schritte einleiten. Es hätte eigentlich auch umgekehrt laufen können –
oder müssen: Zur sauberen Aufklärung hätten die malaysischen Behörden Bern bereits
früher um Amtshilfe bitten können.
Was immer das Kooperationsversprechen von Apandi Ali unter den gegenwärtigen
rechtsstaatlichen Zuständen in Kuala Lumpur heisst: Man kann sich auf einen langwierigen
Prozess und auf nervtötende Verzögerungstaktiken gefasst machen. Aus Kreisen in Bern ist
nämlich zu vernehmen, dass die Malaysier schon im Herbst den Schweizer Behörden
nahegelegt hätten, den Fall ad acta zu legen. Schliesslich geht es um nichts Geringeres als
das politische Überleben der dortigen Machthaber. Auch steht die Zukunft der
Regierungspartei Umno von Ministerpräsident Najib Razak auf dem Spiel. Er hatte den
Staatsfonds 2009 ins Leben gerufen.
Die unverblümte Stellungnahme aus Bern hat in Malaysia Schockwellen ausgelöst. Sie ist
brisant, weil der Generalstaatsanwalt am vergangenen Dienstag alle entsprechenden
Untersuchungen als erledigt und die Vorwürfe als haltlos bezeichnet hat. Im Zusammenhang
mit Aktivitäten des Staatsfonds gebe es keine Hinweise auf Korruption, Bereicherung oder
Machtmissbrauch. Insbesondere stellte er Najib Razak einen Persilschein aus. Als
Finanzminister, Vorsitzender des Staatsfonds 1MDB und als Empfänger von rund 681 Mio. $,
die im März 2013 auf seine Privatkonten bei der AMBank in Kuala Lumpur flossen, steht
Najib im Zentrum des Skandals.
Najib hatte monatelang die Herkunft der Gelder verschwiegen. Später erklärte er, es handle
sich um eine persönliche Spende aus einem Königshaus im Mittleren Osten. Neuerdings
behauptet er, sie stamme vom unlängst verstorbenen saudischen König Abdullah. Es sei
eine «Donation» zur Bekämpfung der politischen Opposition, die angeblich radikalislamische
Ziele verfolge.
Die seltsamen Erklärungsversuche und jetzt die voreilige Schliessung des Verfahrens haben
nicht nur die malaysische Öffentlichkeit konsterniert. Auch die Antikorruptionsbehörde
(MACC) zeigt sich befremdet, weil sie ganz andere Folgerungen gezogen hat. Sie beantragte
die Eröffnung von Strafverfahren und legte Apandi Ali nahe, den Kontakt mit ausländischen
Ermittlern zu suchen. Zu dieser Einsicht war auch Apandis Vorgänger Abdul Gani gelangt. Er
wurde, nachdem sein Entwurf für eine Anklage gegen Najib durchgesickert war, aber
umgehend abgesetzt.
Ausser in der Schweiz laufen in Singapur, Hongkong und den USA Abklärungen wegen
vermuteter Geldwäsche. Bei den Banken, die bei diesem laut Bundesanwaltschaft
«ausgeklügelten Finanzkonstrukt» eventuell Sorgfaltspflichten verletzt haben, handelt es sich
unter anderen um RBS Coutts, JP Morgan (Suisse), BSI, Falcon Private Bank und Banque
Privée Edmond de Rothschild.
Im Fokus der Ermittlungen steht aber vor allem die in Genf domizilierte Firma PetroSaudi
International, die 2005 von dem in Erdölgeschäften tätigen Saudi Tarek Obaid gegründet
worden war. Bei einem früheren Angestellten von PetroSaudi, dem Genfer Xavier Justo, ist
denn auch das Leck anzusiedeln. Mit belastendem Material versuchte Xavier Justo seinen
früheren
Arbeitgeber
zur
Aufbesserung
seiner
(bereits
millionenschweren)
Abgangsentschädigung zu erpressen. Weil PetroSaudi darauf nicht einging, spielte Justo die
kopierten E-Mails dem «Wall Street Journal» und dem Onlineportal Sarawak Report zu.
Justo ist wegen dieses Erpressungsversuchs in Thailand, wo er seinerzeit residierte, zu einer
dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Najib wiederum hat nach der Veröffentlichung des
belastenden Materials beiden Publikationen mit Verleumdungsklagen gedroht. Juristische
Schritte hat er aber nicht unternommen. Angesichts der dicken Post fragt man sich: wieso
eigentlich nicht?
Weiteren Firmen kommen Schlüsselrollen zu. Etwa SRC International, einer
Tochtergesellschaft von 1MDB, die Exploration angeblich vielversprechender Ölfelder im
Auge hatte; der Plan wurde später fallengelassen. Von SRC flossen übrigens ebenfalls
Millionen auf Najibs Konten, wofür heute weder er noch sein Generalstaatsanwalt eine
Erklärung bereit haben.
Im Skandal spielen ferner die Konglomerate Genting und Tanjong, die sich in den Händen
malaysischer Tycoons befinden, sowie ein staatlicher Investmentfonds aus Abu Dhabi,
International Petroleum Investment Co. (IPIC), eine Rolle. Über die einen besorgte sich
Goldman Sachs 2009 für 1MDB rund 6,5 Mrd. $ am Kapitalmarkt. IPIC garantierte derweil
Bonds im Umfang von 3,5 Mrd. $, die 1MDB 2012 auflegte. Mit diesen Finanzmitteln, die
heute den Hauptteil des 11-Mrd.-$-Schuldenlochs von 1MDB ausmachen, wurde in
Energiefirmen und Immobilien in den Emiraten, Pakistan, Sri Lanka, Ägypten, Bangladesh
und Malaysia investiert. Dafür bezahlte 1MDB offenbar überhöhte Preise.
Wohin die Gelder überall flossen, gehört zu den Rätseln dieses Puzzles. Aufgrund von
Informationen, die Sarawak Report vorliegen, tauchten aber mindestens 2,32 Mrd. $ auf den
Cayman Islands auf. Oder eher unter: Jedenfalls waren undurchsichtige Transaktionen für die
Revisionsfirma KPMG Grund genug, 2013 Aufklärung zu fordern, worauf 1MDB dem Auditor
kündigte. Die danach beauftragte Revisionsgesellschaft Deloitte stellte weniger Fragen.
Und die Ironie der Geschichte: 1MDB war 2009 mit der Ambition angetreten, ein Imperium mit
Energiegesellschaften im arabisch-islamischen Raum aufzubauen, wo – so hoffte man
anscheinend – genügend Raum für lukrative Mauscheleien bestand. Zur Rettung von 1MDB
sah sich der malaysische Staat im November 2015 stattdessen gezwungen, Energiefirmen zu
verscherbeln, darunter fünf malaysische Kraftwerke. Käufer ist der Energiekonzern China
General Nuclear Power.
2016-01-31 00:00:00 Manfred Rist, Singapur
342
Teile des Vermögens eingefroren: Steuerbehörden gehen
gegen «Dolder»-Besitzer vor
Seit vergangenem Donnerstag kann Urs E.
Schwarzenbach, der Besitzer des Zürcher
Fünfsternhotels Dolder Grand, auf Teile seines
Vermögens nicht mehr zugreifen. Mit einem
sogenannten
Arrestbefehl
wollen
die
Eidgenössische
und
die
Kantonalzürcher
Steuerverwaltung Ausstände absichern, die ihnen
Schwarzenbach schulden soll.
Informierte Quellen nennen den Betrag von 200
Millionen Franken, um den es gehe. Vermögensund Gewinnsteuern sollen erhoben worden sein. Die
Behörden machen zudem geltend, der 67-jährige
Devisen- und Kunsthändler Schwarzenbach habe
wertvolle Gemälde illegal eingeführt und auch verkauft, ohne Mehrwertsteuern zu entrichten.
Der Milliardär hatte diesen Vorwurf, der 2013 zu einem von der Eidgenössischen
Zollverwaltung initiierten Strafverfahren führte, stets bestritten. Er stelle die Bilder lediglich im
Dolder aus, hatte Schwarzenbach verlauten lassen.
Offensichtlich erachten die Steuerämter ihren Anspruch auf die 200 Millionen aber als
erwiesen, wie der einstweilige Arrestbefehl gegen Schwarzenbach zeigt. Zum Fall wollen
weder die Eidgenössische Steuerverwaltung noch die Finanzdirektion des Kantons Zürich
mit Verweis auf das Steuergeheimnis Stellung nehmen. Roger Keller, Sprecher der
kantonalen Finanzdirektion, erklärt den Erlass eines Arrestbefehls aber allgemein: «So wird
vorgegangen, sofern der Steuerpflichtige keinen Wohnsitz in der Schweiz hat oder die
Bezahlung der von ihm mutmasslich geschuldeten Steuer als gefährdet erscheint.» In diesen
Fällen könnten das Steueramt des Kantons oder die Gemeinde die Sicherstellung des
ausstehenden Betrags verlangen. «Der Arrest wird durch das zuständige Betreibungsamt
vollzogen.»
Diese Sicherungsmassnahme vollziehen die Ämter ohne Anhörung der Gegenpartei, sie
beschlagnahmen die Werte «überfallartig», wie es ein Beteiligter ausdrückt. Ausgelöst wird
ein Arrestbefehl vom Kanton, dem die Aufsicht über die Steuern obliegt. Ob es später zu einer
Betreibung kommt, hängt vom Verlauf der Auseinandersetzung ab.
Seit Anfang 1992 hat Urs E. Schwarzenbach seinen Wohnsitz in England. In seiner
vorherigen Wohngemeinde Küsnacht hatte er sich auf Ende 1991 abgemeldet, wie dort zu
erfahren ist. An der Goldküste gehören Schwarzenbach nach wie vor Immobilien, und im
Handelsregister ist weiter auch eine Küsnachter Adresse – dort hatte er einen Familiensitz
errichtet – eingetragen. Die Gemeinde liess Fragen zu Schwarzenbachs Steuerpflicht im Ort
am Freitag unbeantwortet.
Der Arrestbefehl bedeutet für Schwarzenbach, dass er die gesperrten Vermögenswerte, etwa
Beteiligungen in Form von Aktien, derzeit nicht veräussern darf. So wollen die Behörden
verhindern, dass Geld an ihnen vorbeigeschleust werden kann. Betriebe, an denen
Schwarzenbach Anteile besitzt, wurden deshalb vom Betreibungsamt instruiert, dass dessen
Aktien für den Handel gesperrt seien.
Schwarzenbachs Büro gibt keinen Kommentar zum Vorgehen der Steuerbehörden ab. Der
Anwalt des Händlers hat nun befristet Zeit, um den Arrestbefehl anzufechten. Aus dem
Umfeld Schwarzenbachs heisst es, dieser bestreite die Steuerforderung nach wie vor. Die
Sperrung eines Teils der Vermögenswerte hindere ihn aber kaum an der Fortführung der
Geschäftstätigkeiten. Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» schätzt das Vermögen
Schwarzenbachs seit einigen Jahren konstant auf 1,25 Milliarden Franken.
Letzten Frühling hatte der Financier der Zürcher Kantonalbank ein 56 Hektaren grosses Areal
mit Ausflugsrestaurant und zwei Bauernhöfen auf der Forch bei Zürich abgekauft. Daneben
gehört ihm neben dem «Dolder» das Hotel Sonne in Küsnacht, und am Suvretta-Haus in St.
Moritz ist er beteiligt. In den zwischen 2004 und 2008 realisierten Umbau des von ihm 2001
übernommenen Hotels Dolder am Zürichberg hatte Schwarzenbach 440 Millionen Franken
investiert. Aus dem eigenen Sack, wie er stets betonte. Geplant worden war das Projekt vom
bekannten englischen Architekten Norman Foster, mit dem Schwarzenbach auch luxuriöse
Ferienwohnungen in St. Moritz gebaut hatte.
Ausser grossen Anwesen in der Schweiz erwarb der Pferdesport-Liebhaber über die Jahre
riesige Ländereien in England, Schottland, Wales und Australien, dem Heimatland seiner
Frau.
2016-01-31 00:00:00 Andreas Schmid
343
Negativzinsen: Entscheid der Bank of Japan spaltet die
Geister
Die Bank of Japan hat sich mit ihrem Entscheid,
für einige der bei ihr gehaltenen Einlagen einen
negativen Zins einzuführen, jener bisher auf
Europa beschränkten Gruppe von Notenbanken
angeschlossen, die ihre Zinsen bereits unter
null gedrückt hatten. Dies sind die Notenbanken
der Schweiz, Dänemarks, Schwedens und der
Euro-Zone.
An den globalen Kapitalmärkten hat sich diese
Ausweitung der Negativzinspolitik (im angelsächsischen Marktjargon «Nirp», «negative
interest rate policy») in einem zusätzlichen Druck auf das Zinsniveau bemerkbar gemacht.
Ende der vergangenen Woche wiesen laut JP Morgan Staatsanleihen im Wert von 5,5 Bio. $
negative Renditen auf. Bei japanischen Staatsanleihen ist bis zu einer Laufzeit von rund
neun Jahren die Rendite negativ, bei deutschen Staatsanleihen – um ein anderes wichtiges
Beispiel zu erwähnen – bis zu ungefähr acht Jahren, wobei kürzer als vier Jahre laufende
Obligationen sogar unter minus 0,4% rentieren.
Einige der Marktkommentare auf die nicht erwartete Massnahme der japanischen Notenbank
verdienen erwähnt zu werden. Die Investmentbank Goldman Sachs bewertet die Einführung
eines negativen Zinses und den Hinweis von Notenbankpräsident Kuroda, dass auch noch
tiefere negative Zinsen denkbar seien, als ein Eingeständnis der Notenbank, dass die Politik
der quantitativen Lockerung durch Käufe von Anleihen ein technisches Limit erreicht habe.
Nur so sei zu erklären, dass die Käufe von Staatsanleihen nicht ausgeweitet worden seien.
Die Analytiker haben den Eindruck, dass vor allem die Erwartungen am Devisenmarkt
gesteuert werden sollten, ein Gedanke, den die Deutsche Bank teilt. Sie schreibt in einer
Analyse, dass die Ausweitung der Zinsdifferenzen zu anderen Währungen den Druck auf den
Yen-Kurs verstärken und damit die Exportchancen der japanischen Industrie verbessern
werde.
Ein sinkender Kurs der japanischen Währung dürfte allerdings nicht ohne Antwort von
anderen Ländern bleiben. Valentin Marinov von Crédit Agricole befürchtet denn auch
kompetitive Abwertungen und eine «weitere Intensivierung des globalen Währungskriegs»
vor dem Hintergrund einer Verlangsamung von Welthandel und Wachstum und anhaltender
Disinflation von Rohwarenpreisen.
Vor allem wird der Druck auf China erhöht, weiter abzuwerten, wie beispielsweise Guy
Haselmann von der Scotiabank meint. Seit Anfang 2012 hat der Yen gegenüber dem Dollar,
an dem sich die chinesische Währung bisher orientiert hat, bereits mehr als einen Drittel
seines Wertes eingebüsst. Nicht von der Hand zu weisen ist die Gefahr, dass die Politik der
negativen Zinsen nach hinten losgeht. Die Analytiker der Deutschen Bank sehen durchaus
das Risiko, dass die japanische Nirp zu einem weiteren «China» führe, wo Bürger und
Unternehmen in einem «stillen Sturm auf die Banken» Aktiva ins Ausland transferieren und
so zu einem sich rasch beschleunigenden Kapitalabfluss beitragen. Negative Zinsen könnten
sich sogar zu einem teuren Entschluss entwickeln und die Stabilität des Bankensystems
beeinträchtigen.
Richtig ins Schimpfen gekommen ist Peter Boockvar, Chefanalytiker der Beratungsgruppe
Lindsey. Auch er befürchtet eine Verstärkung von Währungskriegen und spricht von
ökonomischem Kamikaze. Und er versteht nicht, warum die Märkte es dulden, wenn die
Notenbanken von Japan und der Euro-Zone ihre Währungen entwerten wollen, aber
ausflippen, wenn China das Gleiche tut.
Nicht erst seit dem Zinsentscheid der Bank of Japan sieht der amerikanische
Marktkommentator und Investor John Mauldin schwarz. Er erwartet ein Jahrzehnt der
Zerreissproben. Zu den Herausforderungen werde gehören, dass die Realität die Politik
einholen werde. Regierungen würden ihre Kredit- und Ausgabenlimite erreichen und ihre
sozialen und sonstigen Versprechen nicht mehr einhalten können. Die Währungskriege
verschärften
sich,
und
geopolitische
Probleme
einschliesslich
der
Bevölkerungswanderungen würden immer mehr die globale Agenda bestimmen. Obendrein
werde ein rascher technischer Fortschritt bestehende Strukturen völlig umkrempeln.
2016-01-31 00:00:00 Andreas Uhlig
344
Unfall in Oetwil an der Limmat: Junge Frauen auf
Zebrastreifen angefahren
Zwei junge Frauen sind am Samstagabend in Oetwil an der Limmat angefahren und schwer
verletzt worden. Sie waren dabei, einen
Zebrastreifen
zu
betreten,
wie
die
Kantonspolizei Zürich am Sonntag mitgeteilt
hat.
Ein 41-jähriger Autofahrer war kurz nach 22 Uhr
auf der Limmattalstrasse in Richtung Weiningen
unterwegs, als auf der Höhe Dorfstrasse zwei
Fussgängerinnen von links die Strasse
überqueren wollten. Laut Polizeiangaben kollidierte das Fahrzeug auf dem Zebrastreifen mit
den Frauen und schleuderte sie weg. Die beiden 17- und 19-jährigen Teenager blieben
schwer verletzt liegen. Nachdem Passanten bis zum Eintreffen der Ambulanz erste Hilfe
geleistet hatten, brachte das Rettungsteam die beiden ins Spital.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
345
Abstimmung: Durchsetzungsinitiative im Gegenwind
(sda) - Die Gegner, die vor einer Woche mit
einem
dringenden
Aufruf
zu
Spenden
und
Unterschriften aufforderten, haben bereits weit
über 600'000 Franken für eine Plakataktion
gesammelt. Über 41'000 Schweizerinnen
und Schweizer stehen mit ihrem Namen für ein
Nein ein. Zudem haben sich gleich
zwei Bundesräte mit deutlichen Worten zum
Volksbegehren geäussert.
Das Ziel der Initianten sei es, in der Schweiz einen Konflikt
zwischen dem Volkswillen und den internationalen Verpflichtungen zu schüren,
sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga in einem Interview mit der
Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Samstag. Mit der Initiative «Schweizer
Recht statt fremde Richter» wolle die SVP in der Sache noch weiter gehen.
Doch die Schweiz werde die Europäische
Menschenrechtskonvention (EMRK) nicht aufkünden, selbst wenn die
Durchsetzungsinitiative am 28. Februar angenommen werde. In diesem Punkt sei
sich der Bundesrat «sehr sicher», sagte Sommaruga.
«In der Geschichte gab es bislang eine einzige Kündigung der
Europäischen Menschenrechtskonvention: Sie betraf Griechenland in der Zeit der
Militärdiktatur. Soll die Schweiz als Land des humanitären Völkerrechts wirklich
diesem Beispiel folgen?», fragte die SP-Bundesrätin im Interview.
In der «Nordwestschweiz» und der «Südostschweiz» erinnert
Sommaruga einmal mehr daran, dass die «Initiative eine der grundlegendsten
Spielregeln unseres Rechtsstaates über Bord wirft: die Gewaltenteilung». Mit der
Initiative übernehme das Volk die Rolle des Parlaments, indem es direkt
anwendbare Artikel in die Verfassung schreibe und so die Gesetzgebung
überspringe.
In «Le Temps» zeigt sie die Folgen auf: So gebiete die
Verfassung den Respekt des Völkerrechts und, bei einem Ja zur SVP-Initiative,
die Verletzung desselben. Wie die Bundesrichter damit umgehen würden, könne sie
nicht sagen.
«Wir haben übrigens schon heute eine der europaweit härtesten
Ausschaffungsgesetzgebungen», erinnert Sommaruga. Ausserdem betreibe die SVP
«Etikettenschwindel: Sie nennt ihr Vorhaben Durchsetzungsinitiative, es ist aber
ganz klar eine Verschärfungsinitiative». Denn das Gesetz zur
Ausschaffungsinitiative sei verabschiedet.
Und darin sei der Volkswille respektiert, doppelte
Aussenminister Didier Burkhalter in einem Interview mit dem «Matin Dimanche»
nach. Das Gesetz sei hart aber gerecht und erlaube es, den Einzelfall zu
berücksichtigen.
Im Gegensatz dazu sei die Initiative der SVP «ungerecht und
inkohärent» mit einem Einheitstarif, der die Schwere des Delikts nicht
berücksichtige. So würden beispielsweise Personen, die ein Attentat planten oder
eine Zwangsheirat vorbereiteten, nicht bestraft.
Sowohl Burkhalter wie auch Sommaruga warnen davor, dass ein
Ja zur Durchsetzungsinitiative die Verhandlungen mit der EU über den bilateralen
Weg weiter erschweren wird. Die Schweizer wollten mehr Sicherheit und Wohlstand,
sagte Burkhalter. Doch mit einem Ja hätten sie weniger von beidem. Der
Aussenminister spricht von einem «Eigengoal».
Bei einem Ja sei es zudem denkbar, dass die SVP auch in
Zukunft versuchen könnte, das Parlament mit weiteren Durchsetzungsinitiativen
«in Geiselhaft zu nehmen», erklärte Sommaruga. «Dass die SVP nicht davor
zurückschreckt, noch radikalere Vorschläge zu lancieren, wissen wir inzwischen.»
Sie hofft deshalb, dass die Stimmbürger bemerkt haben, «dass man dieses Mal zu
weit gegangen ist».
Im Kampf gegen die Initiative haben sich zudem vor einer
Woche eine Reihe prominenter Schweizerinnen und Schweizer in einem «Komitee
gegen die unmenschliche SVP-Initiative» vereinigt und einen «dringenden Aufruf»
lanciert, um Geld für eine Plakatkampagne zu sammeln.
Das Ziel, 200'000 Franken zusammen zu bekommen, ist nach
einer Woche bereits weit übertroffen. Am Sonntagmittag lag der Sammelstand in
der Deutschschweiz bei 636'740 Franken. 38'142 Personen stehen bislang mit ihrem
Namen gegen die Initiative ein. Auf der später aufgeschalteten
französischsprachigen Webseite sind Spendenzusagen von 32'860 Franken und 3110
Unterschriften eingegangen.
Damit liegt der Sammelstand bei 669'660 Franken. Da die
Anzahl Plakatstellen vor der Abstimmung knapp ist, wird das Komitee mit dem Geld
auch Inserate in Zeitungen finanzieren, wie es am Sonntag auf Anfrage hiess.
Das Komitee «ParlamentarierInnen gegen die
Durchsetzungsinitiative» vermeldete am Sonntag, dass es von elf ehemaligen
Bundesrätinnen und Bundesräten unterstützt wird, obwohl es Tradition sei, dass
sich ehemalige Mitglieder der Landesregierung nicht in Abstimmungskämpfe
einmischten. Dazu gehören unter anderem Joseph Deiss (CVP), Elisabeth Kopp
(FDP), Samuel Schmid (BDP) und auch René Felber (SP).
Laut Umfragen wollen bei der Durchsetzungsinitiative 51
Prozent der Stimmenden ein Ja in die Urne legen. 42 Prozent sind dagegen, der
Rest ist noch unentschlossen. Das zeigt die am 22. Januar veröffentlichte
SRG-Trendumfrage.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
346
Surselva-Marathon: Sieg für Cologna beim Comeback in
Sedrun
Für Cologna war es der erste Wettkampf nach
seiner Wadenverletzung, die er vor drei
Wochen während der vorletzten Tour-de-SkiEtappe im Val di Fiemme erlitten hatte. Geplant
ist, dass der dreifache Olympiasieger nächste
Woche in den Weltcup zurückkehrt und am
Samstag das prestigeträchtige 50-km-Rennen
auf dem Holmenkollen in Oslo bestreitet.
Platz 3 hinter Cologna und Tschernoussow,
dem Ehemann von Selina Gasparin, ging in Sedrun an den Vorjahressieger Curdin Perl.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
347
Wilderer schiessen auf Helikopter: Britischer Pilot in
Tansania getötet
Die illegalen Elefantenjäger hätten auf den Helikopter von Wildhütern
gefeuert und dabei den Briten im Cockpit getroffen, sagte der
Tourismusminister am Sonntag. Der Co-Pilot wurde verletzt, drei Verdächtige wurden
festgenommen.
Der Zwischenfall ereignete sich demnach bereits am Freitag im Naturschutzgebiet Maswa
nahe dem Serengeti-Nationalpark. Der Brite sei als Mitglied einer gemeinsamen Mission mit
tansanischen Wildhütern Wilderern auf der Spur gewesen, teilte der Friedkin Conservation
Fund mit. Die Stiftung mit Sitz in Texas widmet sich dem Artenschutz in Tansania.
Wie ein Sprecher der Nationalparkbehörde erklärte, hatten die Wilderer mutmasslich drei
Elefanten getötet und waren daraufhin vor den Wildhütern geflohen. In den Nationalparks von
Tansania sind viele Wilderer aktiv, das von ihnen erbeutete Elfenbein wird vor allem in den
asiatischen Raum geschmuggelt. Seit 2009 ging der Elefantenbestand in Tansania so um 60
Prozent zurück. Im Moment leben dort noch rund 40 000 Elefanten.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
348
Der sechste Sieg in Melbourne: Natürlich Novak Djokovic
Es war eine Art Déjà-vu, ein Rückblick auf
2015, 2013, 2012, 2011, 2008: Novak Djokovic
mit dem Pokal. Das Australian Open ist sein
Turnier, und wenn nicht allzu viel täuscht, wird
es das auch noch eine Weile bleiben. Die nicht
allzu schnellen Hartplätze, die unter Flutlicht
noch einmal langsamer werden; die grosse
serbische Gemeinde der Stadt; und die
Erinnerungen natürlich an jenen Ort, an dem er
seine Karriere lanciert hat. All das macht
Melbourne für Djokovic zum perfekten Ort.
Es war deshalb keine grosse Überraschung, dass der Sieger auch 2016 Novak Djokovic
heisst. Dass auch er selber mittlerweile fast schon damit rechnet, zu gewinnen, verdeutlichte
sein Jubel, der nicht überschwänglich war. Djokovic hatte nach dem verwerteten Matchball
auch schon einmal sein Leibchen über der Brust zerrissen. Das war 2012, als ihn Rafael
Nadal über fünf Sätze gezwungen hatte.
Einfache Siege Djokovic’
Heute gewinnt Djokovic viel einfacher. Andy Murray, immerhin die Nummer 2 der
Weltrangliste, vermochte ihm nur knapp drei Stunden Gegenwehr zu bieten. Die
Entscheidung fiel im Prinzip schon im elften Spiel des zweiten Satzes, als Murray 40:0 führte
und seinen Aufschlag doch noch abgab. Game weg, Satz weg, Match weg.
Novak Djokovic umarmt seinen Coach Boris Becker.
(Bild: Reuters / Jason Reed)
Djokovic war schon mit der Überzeugung auf den Platz gegangen, am Ende zu siegen. «Es
gibt keinen Grund, nicht optimistisch zu sein. Ich habe in der letzten Zeit praktisch jedes
Turnier einmal gewonnen. Warum soll es nicht auch hier klappen», sagte er. Gewankt hat er
in den vergangenen zwei Wochen eigentlich nur gegen den Franzosen Gilles Simon, der ihn
über fünf Sätze und zu 100 Fehlern zwang. Doch jener Match ist nun nur noch eine Fussnote.
Mit dem sechsten Sieg in Melbourne hat er den Rekord von Roy Emerson egalisiert, er steht
nun bei elf Grand-Slam-Titeln. Weitere werden wohl folgen.
Die Gemütslage seines Gegners war eine andere. Andy Murray hat nun bereits zum fünften
Mal den Final in Melbourne verloren, viermal hiess sein Bezwinger Djokovic. Er wehrte sich,
so gut es ging, machte insgesamt aber zu viele Fehler, um seinen dritten Major-Titel zu feiern.
Mit Tränen in den Augen bedankte er sich beim Publikum und danach, per Fernsehen, auch
noch bei seiner Frau Kim, die in Erwartung ihres ersten Kindes in London geblieben war. Die
beiden hatten keine leichte Zeit.
Am Freitag vor einer Woche war Nigel Sears, der Vater von Murrays Ehefrau und der Trainer
der Serbin Ana Ivanovic, auf der Tribüne mit einem Herzstillstand zusammengebrochen.
Wahrscheinlich hat er den Zwischenfall nur überlebt, weil zufällig ein Arzt neben ihm sass.
Murray gab gestern zu, in diesem Moment sei er ganz nahe daran gewesen, die Koffer zu
packen und abzureisen. Nach der Niederlage hielt ihn definitiv nichts mehr in Melbourne. Mit
dem ersten Flug nur drei Stunden nach dem Match war er weg.
2016-01-31 00:00:00 Daniel Germann, Melbourne
349
Oscar Wiggli gestorben: Das Lebensprinzip Eros
Entspannt in sich selbst versunken, aber doch
aufmerksam – so sass Oscar Wiggli bei meinem
letzten Besuch vor knapp zwei Monaten in
Muriaux. Im Schauraum der Janine-und-OscarWiggli-Stiftung, einer lichten Halle, die sich seit
2002 an das alte Jurahaus und das grosse
Ateliergebäude anfügt, stehen auf Rollbrettern
Dutzende von Eisenplastiken aus allen
Werkphasen
in
dichtem
Gedränge.
Zeichnungen
und
Fotos
finden
sich
dazwischen, es gibt Bildschirme und Tuner, um seine elektroakustische Musik und Videos
vorzuführen. Keine Ordnung. Alles verschiebbar. Wiggli wollte sein Werk nie auf eine lineare
Abfolge reduziert sehen. Im Schauraum hat er seine Schöpfungen wie ein Schachspieler
ständig in neue Positionen gebracht, so dass sich das Ganze zu immer neuen
Spannungsbildern verdichtete.
Erst seit kurzem gehörten auch die figürlichen Jugendwerke aus Gips zum Spiel – sie waren
also nicht, wie es früher hiess, zerstört und verloren. Neu in der Gesamtschau im letzten
Dezember waren auch etliche Eisenplastiken, die ein junger Mechaniker nach Wigglis
Anweisungen gerade fertig montiert hatte.
Bis zuletzt hat Wiggli sein Werk erweitert. Die nach Jahrzehnten vollendeten Eisenplastiken
sind keine redundanten Gelegenheitsschöpfungen – Wiggli hatte eine Gesamtvision. In
diesem Gesamtbild waren die Eisenplastiken ein Aspekt. Ebenso wichtig waren ihm seine
fotografischen Experimente, die «Superpositions», die Zeichnungen, die Computergrafik und
natürlich die «Musik», die er aus dem aufgezeichneten Lärm des Schmiedens am PC mit
Geräuschen der Natur in innovative Kompositionen verwandelte. Alle diese Ausdrucksformen
waren ihm gleich wichtig; wer ihn nur als Eisenplastiker ernst nahm, sah sich schroff
zurückgewiesen.
Eisenplastik nach 1945 war Rebellion und Neubeginn: weg vom klassischen Kanon, weg
von Marmor und Bronze, hin zum Material der Technik, hin zur Realität der Konsumwelt. Die
Grundthemen, die Wiggli seit 1950 als Plastiker umkreiste, lassen sich mit den Kategorien
der Epoche nicht fassen: Sie sind weder dreidimensionales Informel wie bei Chillida und
Robert Müller noch mobile Schrottpoesie im Sinne Tinguelys oder Pop-Art wie Luginbühls
rote Monster. Alle seine Werke seien, so hat er mir einmal beim Wein anvertraut, letztlich
weibliche Körper – jedoch nicht abbildend, sondern im Sinn einer Konkretion verschiedener
Impulse und Erinnerungen, die er in der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit empfange.
Was das genau sei, gab er nicht preis. Aber es gibt Hinweise im Werk, wo die
Auseinandersetzung mit ephemeren Erscheinungen wie Licht und Klang, Fliessen und
Verströmen, Glanz und Geschmeidigkeit – darum die Liebe zu den Katzen, darum die
Wolkenfotos aus dem fahrenden Zug – die Klammer bildet, die alles zusammenhält. Thema
all seiner Werke ist die Suche nach formalem Ausdruck für das Lebensprinzip Eros.
Begonnen hat er mit experimentellen Gipstorsi, bis ihm klarwurde, dass das Thema Mensch
nach Alberto Giacometti grundsätzlich neu gedacht werden musste. Als Eisenplastiker suchte
er vorerst nach Analogien. Gespannte Hohlkörper in fragiler Knospen- und Larvenform
behaupten sich als abstrakte Gebilde im Raum, während das von den matt geschwärzten
Eisenschalen absorbierte Licht Assoziationen an Haut auslöst.
Mit der Verwendung immer dickerer Bleche wurde der ausgebildete Mechaniker Wiggli
Schmied. 1977 installierte er in Muriaux den gewaltigen mechanischen Schmiedehammer
aus einer aufgelösten Pflugschmiede. Damit liessen sich Platten von zwei Zentimeter
Mächtigkeit verformen. Seine Plastiken der 1960er und 70er Jahre bauen sich aus
organischen Schalenformen auf, die in ihrer Gespanntheit sinnliche Körperlichkeit
suggerieren. 1988 erlernte er in der Freiformschmiedeabteilung der Firma Von Roll die
Verformung tonnenschwerer glühender Rohlinge mittels eines Greiffahrzeugs. In dieser
Technik schuf er archaische Monolithe, die in der Eisenplastik ein neues Kapitel
aufschlagen. Mit seinen sinnlich breit geschmiedeten Stelenformen sind Wiggli Giacomettis
«Femme cuillère» ebenbürtige Vergegenwärtigungen des «élan vital» gelungen.
Am 26. Januar 2016 ist Oscar Wiggli in Muriaux gestorben.
2016-01-31 00:00:00 Matthias Frehner
350
Die Schauspielerin Manon Pfrunder: Ein Gesicht, das man
sich merken darf
Diese wohlgeformten Hände könnten durchaus eine Zündkerze wechseln, vielleicht auch ein
Rad, wenn es sein muss: Der malvenfarbige Lack auf den kurz geschnittenen Nägeln würde
dann wohl etwas abblättern, aber die kräftigen Finger signalisieren: Diese Frau kann
zupacken. Manon Pfrunder, deren Name Bodenständigkeit mit Eleganz kombiniert, passt
weder in geschlechter- noch in berufsspezifische Schubladen.
Soeben ist die Schauspielerin, die sich für Motorräder und Oldtimer ebenso begeistern kann
wie fürs Kochen, erstmals so richtig ins Rampenlicht gerückt. Dies mit ihrem Kinodebüt im
Eröffnungsfilm der Solothurner Filmfestspiele, der am Donnerstag in den Kinos anläuft: Mano
Khalils «Die Schwalbe». Der Regisseur sagt ihr
eine grosse Zukunft voraus, und das ist nicht
dahergeredet: Wie sie die Bernerin Mira, die im
kurdischen Nordirak ihren Vaters sucht,
changieren lässt zwischen Haltlosigkeit, Mut
und Übermut, ist eine reife Leistung. Dieses
offene Gesicht, das im Film fern an Claire
Danes erinnert, dieses einprägsame Lächeln
über diesem neckischen Kinngrübchen möchte
man noch oft wiedersehen auf den Leinwänden.
Beim Treffen am Tag nach Bekanntgabe der Nominationen für die Schweizer Filmpreise
kann die 27-Jährige eine leise Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung nicht ganz
verbergen. Das rundherum gehörte Lob hat Hoffnungen geschürt. Doch es überwiegt die
Freude, Teil eines Projekts geworden zu sein, für das sie sich beim Casting kaum Chancen
ausgerechnet hatte: Gesucht war eine Schweizerin mit kurdischen Wurzeln, wo sie doch gar
keine ausländischen Vorfahren vorzuweisen hat. Sie sprach ohne viel Erwartungen vor – und
erhielt die Rolle.
Das verdankt sie wohl auch ihrem Mix aus Keckheit und Seriosität, der im Interview zutage
tritt. Das zum Zopf geflochtene Haar ist über die eine Schulter gelegt, streng und verspielt
zugleich, das schwarze Tuch ist frech um den Hals geknotet wie bei Cowboys im Western,
dazu ein züchtiges weisses Hemd und ein karierter Blazer. Anfangs sind die Arme
verschränkt, die Antworten kommen etwas zögerlich. Dann wird die Haltung offener, die
Sätze fliessen weicher und formen eine erstaunliche Lebensgeschichte, die von Schafisheim
bis nach Berlin führt, wo sie zurzeit Regieassistentin des legendären Frank Castorf ist.
Aber von Anfang an: Die Liebe zur Schauspielerei war schon früh in Schultheatern geweckt
worden. Für die erste Rolle puderte sich Klein Manon das Haar, sie spielte eine Grossmutter
in einem selbst ersonnenen und inszenierten Stück. Im Anschluss an die Grundschule im
aargauischen 3000-Seelen-Dorf Schafisheim besuchte sie das Freie Gymnasium in Basel,
ehe sie an der Stiftsschule Engelberg die Sekundarschule absolvierte. Nach einem
Sprachaufenthalt in Australien schnupperte sie in diversen Berufen, interessierte sich sehr für
eine Ausbildung als Grafikerin, aber die Lehrstellensuche gestaltete sich harzig. Sie fühlte
sich ungewollt in der Berufswelt, fand ihren Platz darin nicht.
Das muss sie speziell geschmerzt haben, die in der Schulzeit schon früh derartigen
Lernwillen entwickelt hatte, dass Pädagogen irritiert waren: «Ich war der Schreck der Lehrer,
hatte nicht nur eine Legasthenie und Dyskalkulie, sondern ging zu allem Übel auch noch
sehr gern zur Schule, obwohl ich logischerweise nicht besonders gut war.» Für eine solche
Mischung, fügt sie lächelnd an, sei unser Schulsystem nicht eingerichtet.
Die Schreib- und Rechenschwäche ist inzwischen nicht nur überwunden, sondern hat
durchaus positive Effekte gezeitigt: Um bei Diktaten mithalten zu können, hat sie sich früh im
Auswendiglernen geübt – und ein fotografisches Gedächtnis entwickelt. Das kann beim
Einüben von Rollen ziemlich dienlich sein. Hinzu kam das Glück eines fördernden familiären
Umfelds: Die Eltern, beides Juristen, liessen das eigenwillige Kind fliegen und es gleichzeitig
wissen, dass da jemand war, falls es abstürzen sollte. Nicht zum Absturz aber führte die
vergebliche Lehrstellensuche, sondern auf die Bühne, zunächst 2007 in Form eines
einjährigen Praktikums am Jungen Schauspielhaus Zürich. Dabei lernte sie nach eigenem
Bekunden vor allem, wie viel Disziplin und Kritikfähigkeit der Schauspielerberuf voraussetzt.
Doch der Lernhunger der Manon Pfrunder war längst nicht gestillt. 2011 schloss sie die
dreijährige Ausbildung der European Film Actor School in Zürich ab, 2013 packte sie die
Chance, sich an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ins Regiefach zu
vertiefen – als Regieassistentin von Frank Castorf und Sebastian Klink. Castorfs grosse Ära
läuft 2017 aus, und dass sie nun noch durch seine «Schule» gehen kann, erfüllt sie mit
Dankbarkeit. Während Proben schnappe er sich ab und zu ihre NZZ, erzählt sie, ehe sie vom
Menschen und Künstler schwärmt, dessen Inszenierungen von einer Unmittelbarkeit seien,
wie sie sonst nur Filmen eigen sei.
Wenn sie von ihrem 64-jährigen Mentor spricht, wird die Stimme fast so sanft, wie wenn sie
über die von ihr verkörperte Filmfigur redet, als gelte es eine kleine Schwester zu
beschützen: Immer wieder kommt sie im Gespräch auf Mira zurück, die in ihr ein so starkes
Eigenleben entwickelt hat, in unzähligen inneren Dialogen, und deren Mischung aus
Verletztheit und Stärke sie fesselt.
Im Alltag faszinieren Manon Pfrunder nebst inneren Werten ganz besonders – Hände. Sie
mag es, wenn man ihnen ansieht, dass sie Arbeit nicht scheuen. Ja, ein handwerklicher Beruf
hätte ihr durchaus gefallen können. Doch nun ist es anders gekommen. Und es kommt gut.
So gut, dass sie nun ihre Faszination für Theaterregie zurück nach Zürich bringt: Just hat sie
erfahren, dass sie ab Herbst am Schauspielhaus für zwei Jahre die Regieassistenz von
Barbara Freys übernehmen darf, deren Inszenierung von Jon Fosses «Meer» sie für die
entschleunigende Wirkung aufs Publikum rühmt. So etwas will sie auch einmal schaffen. Und
der Spagat, der dazu führen soll, ist in ihrem Kopf schon klar vorgezeichnet: Schauspielerin
im Film, Regisseurin im Theater – das sieht sie als ideale Kombination für sich.
2016-01-31 00:00:00 Urs Bühler
351
Theater Neumarkt Zürich: Götter des Gemetzels
Ein schöner Mann, dieser Amir, ein schönes
Profil. Ein Mannsbild, ein Bild von einem Mann,
deshalb soll er porträtiert werden, von Emily,
seiner Frau. Dass er keine Hosen trägt, ist egal,
so beruhigt diese ihn aus Eigennutz – und hat
natürlich recht. Der Abend im Theater Neumarkt
beginnt
lustvoll,
geschmackvoll.
Vielversprechend.
Amirs Blösse ist nicht nur egal, sie ist
entscheidend. Emily (Claude De Demo) hält sich den erfolgreichen Wirtschaftsanwalt mit
pakistanischen Wurzeln (Ingolf Müller-Beck) seiner Attraktivität wegen: Er ist im Milieu des
New Yorker Upper East End ihr exotisches Tierchen. Und sie täuscht sich in ihm nicht. Wenn
Amir am Ende alles verloren hat, seine Karrierechancen und seine Frau, bleibt ihm nur noch
Wut: Er stürzt sich auf die Ehebrecherin und verprügelt sie tierisch. Was gesittet begann,
endet im Gemetzel: Amir hat nun auch moralisch die Hosen unten. Die Tätlichkeit ist die
stimmigste Szene der heiss erwarteten Premiere.
Mit feinem Gespür für Trends hat das Theater Neumarkt die US-amerikanische IslamKomödie «Geächtet» («Disgraced») in die Schweiz geholt und bringt sie zur Erstaufführung.
Der Autor Ayad Akhtar, der Hauptfigur Amir biografisch verwandt, schrieb 2011 ein
Konversationsstück über multikulturelle Liberalität und griff zur bewährten knackigen
Spielanlage: New Yorker Minderheiten – ein Muslim (und Islamkritiker), ein Jude, eine
Afroamerikanerin
und
eine
weisshäutige
angelsächsische
Protestantin
(und
Islamliebhaberin) – reissen sich zu grillierten Schweinelenden gegenseitig die Maske der
politisch Korrekten vom Gesicht. Akhtar gewann damit den Pulitzerpreis. Sein Stück ist witzig,
klug klischiert, nimmt den Zeitgeist auf die Schippe und meint Themen wie Islamophobie,
Antisemitismus, Assimilation und Identitätsverlust mit. «Geächtet» ist Boulevard mit Inhalt,
eine veritable Theaterschlacht, es ist Yasmina Rezas «Gott des Gemetzels» nach 9/11 am
Schauplatz New York.
Vor einigen Tagen wurde das Stück am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg zur
deutschsprachigen Erstaufführung gebracht, in Berlin hatte es am gleichen Abend Premiere
wie in Zürich. Weitere Bühnen, darunter das Residenztheater in München, folgen. Man hat
auf Akhtars clevere Schnurre gewartet.
Und was erwartet den Zuschauer der Schweizer Erstaufführung? Nicht wenig. Aber
keinesfalls das, womit zu rechnen war. Alexander Eisenachs Regie treibt der Komödie die
amerikanische Identität aus und jede Wiedererkennbarkeit – er verlegt sie in die Welt eines
Salons vor dem Ausbruch der Französischen Revolution. Der Hausherr heisst Verfremdung.
In dieser düster-morbiden Welt ist alles Schein und alles Schwarz oder Weiss; man trägt
umständliche historisierende Kostüme (eine Augenfreude von Lena Schmid) und übt sich in
formvollendeten Kratzfüssen. Die Figuren spielen Charade mit Imitation, Konvention, Zitat
und Plagiat. Das heisst auch: Eisenach schliesst die These des Autors mit der Funktion von
Theater kurz. Alles sei Spiel, Verabredung, genauso wie Rasse, Klasse und Identität.
Das ist gut gemeint und elegant gemacht. Der Regisseur gilt in Deutschland als junger
Wilder, kritisiert die Bequemlichkeit des Kulturbetriebs und fordert: «Das Theater muss
Unkonformität impfen.» Konform ist hier wirklich ein Fremdwort. Die Schauspieler sind
spielfreudig und energetisch gespannt, Amir von Müller-Beck changiert zwischen
Sympathling und Jammerlappen; Claude De Demo ist eine Entdeckung, Simon Brusis
glaubwürdig überfordert, und die Anwältin von Abak Safaei-Rad zeigt Härte, wenn auch spät.
Und doch bleibt etwas auf der Strecke, und womöglich das Entscheidende: das TheaterUreigene, die Dramatik. Soziale Rituale ohne gesellschaftliche Mitte zu inszenieren, kann
nicht die Lösung sein, um ein Stück Amerika EU-kompatibel zu machen. Akhtars Themen
sind auch unsere. Doch in starre Form gegossen, entkräften sie sich selbst und ermatten
noch rascher als ihr Publikum.
Zürich, Theater Neumarkt, 28. Februar.
2016-01-31 00:00:00 Daniele Muscionico
352
Unfall auf der A53 bei Wangen: Sechs Verletzte nach
Überholmanöver
Ein Überholmanöver hat auf der A 53 bei Wangen am Samstagabend zu
einem Unfall geführt. Zwei Fahrzeuge kollidierten dabei und sechs
Personen zogen sich Verletzungen zu, wie die Kantonspolizei Zürich am Sonntag mitgeteilt
hat.
Kurz nach 20 Uhr setzte ein 45-jähriger Mann mit seinem Personenwagen dazu an, eine
ebenfalls in Richtung Brüttisellen fahrende 23-Jährige zu überholen. Dabei kam es zu einer
Kollision der beiden Fahrzeuge. Die Gründe dafür sind laut Angaben der Polizei noch unklar.
Daraufhin überschlug sich der Wagen der Lenkerin, wobei sie selber sowie zwei
Mitfahrerinnen und ein Mitfahrer leicht verletzt wurden. Die fünfte Beifahrerin, die auf der
Rücksitz sass, zog sich schwere Verletzungen zu. Auch die Mitfahrerin des überholenden
Fahrzeuges wurde leicht verletzt, der Fahrer allerdings blieb unversehrt. Alle Verletzten
mussten sich nach dem Unfall in Spitalbehandlung begeben.
2016-01-31 00:00:00 www.nzz.ch
353
Sprüche zum 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga
Berlin (dpa) - Die Deutsche Presse-Agentur hat zum 19. Spieltag der
Fußball-Bundesliga aussagekräftige Sprüche zusammengestellt.
"Dortmund war so clever und hat das Tor über die Video-Leinwand gezeigt. So viel
Dummheit muss eigentlich bestraft werden. " (Ingolstadts Innenverteidiger Marvin Matip mit
Bezug auf das vom Schiedsrichter übersehene Abseitstor des BVB-Angreifers PierreEmerick Aubameyang zum zwischenzeitlichen 1:0)
"Ich finde es unerträglich, dass die Vier, die das Spiel leiten, es nicht wissen. Aber jeder der
ein Smartphone dabei hat, weiß es zehn Sekunden später. " (BVB-Coach Thomas Tuchel
Forderung nach der Einführung eines Videobeweises bei Toren)
"Die muss ich wohl wegschmeißen. " (VfB-Trainer Jürgen Kramny über seine beim Jubel
über den 2:1-Siegtreffer gegen den Hamburger SV kaputt gegangene Jeans)
"Bei der Tour de France würde ich sagen, wir haben das Hauptfeld erreicht. " (VfBSportvorstand Robin nach dem 2:1-Sieg gegen den HSV, durch den Stuttgart den Anschluss
ans Mittelfeld gefunden hat.)
"Eine abgezockte Mannschaft gewinnt hier. " (HSV-Trainer Bruno Labbadia über die
verpasste Chance, nach dem überraschenden Ausgleich beim letztlich 1:2 verloren
gegangene Spiel in Stuttgart noch nachzulegen)
"So blöd sich das anhört, aber wir haben trotz des 0:3 besser gespielt als gegen Darmstadt.
Das Problem ist, dass wir noch nicht herausgefunden haben, was mir mit dem Ball machen
sollen, wenn wir ihn haben. " (Hannover 96-Trainer Thomas Schaaf nach dem 0:3 bei Bayer
Leverkusen. Gegen Darmstadt verloren die Niedersachsen 1:2)
"Er lässt das Bein stehen und ich komme nicht durch. Soll ich rüberspringen? Ich bin doch
kein Hürdenläufer. " (Bayer Leverkusens Stürmer Stefan Kießling zu dem an ihm
verursachten Elfmeter im Spiel gegen Hannover 96)
"Diese Mannschaft steigt nicht ab. " (Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik nach dem 3:3
gegen Hertha BSC am Samstag.)
"Kleinheisler hat sehr gut gespielt. Das ist sehr gut für den ungarischen Fußball, aber im
Moment sehr schlecht für mich. " (Der Hertha- und ehemalige unagrische Nationaltrainer Pal
Dardai nach dem 3:3 zur Leistung seines Landsmanns Laszlo Kleinheisler als Neuzugang
von Werder Bremen)
"In der ersten Halbzeit waren unsere Standards eher als U-Boot unterwegs. " (Darmstadts
Trainer Dirk Schuster nach der 0:2-Niederlage gegen Schalke 04)
"Wir wollten jedem zeigen, wer Schalke 04 ist. " (Schalkes Mittelfeldspieler Johannes Geis
über die große Unruhe der vorangegangenen Tage und den 2:0-Sieg in Darmstadt)
"Mit einem 1:0-Sieg ohne eine einzige Parade von mir wäre ich aber auch zufrieden
gewesen. " (FC Augsburgs Torwart Marwin Hitz nach seiner überragenden Leistung beim 0:0
gegen Eintracht Frankfurt)
"Was er gehalten hat, war phänomenal. " (FC Augsburgs Dominik Kohr über die
herausragende Leistung von Torhüter Marwin Hitz beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt)
"Das ist ein Wahnsinns-Torhüter. " (Mainz-Trainer Martin Schmidt über Torwart Loris Karius)
2016-01-31 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
354
Den Winter zelebrieren: Buntes Kälte-Kaleidoskop
Feuer und Flamme für Eis
Lake
Louise,
das
grösste
Skigebiet
Nordamerikas, ist vor allem Alpinski-Fans ein
Begriff. Die Bilder, die uns jährlich im Dezember
von den dort ausgetragenen Ski-WeltcupRennen erreichen, lassen einen punkto
Schneemengen nicht selten vor Neid erblassen.
Was man allerdings unschwer an den mit Tape
abgeklebten Nasen und Wangen der Skiprofis
erkennen kann: Im 1500-Seelen-Dorf, das in
den Banff-Nationalpark eingebettet ist, kann es
mitunter frostig kalt werden. Ein Grund, die
Kälte zu zelebrieren: Das sogenannte Ice Magic Festival feierte vergangenen Winter sein 20Jahr-Jubiläum. Internationale Eisskulpturenkünstler schaffen jeweils auf dem zugefrorenen
See in einem Wettbewerb wunderschöne Figuren aus Eis. Dabei kommen nicht nur Geräte
wie Kettensägen, Feilen und Hobel zum Einsatz, sondern auch Bunsenbrenner und Föhn,
welche die Kunstwerke vom Eisstaub befreien und erst so richtig strahlen lassen.
Lake
Louise,
Kanada
Ice
Magic
Festival,
zweite
Januarhälfte
2017;
www.banfflakelouise.com/Area-Events/Festivals/Winter/SnowDays/Ice-Magic-Festival
Eismarathon und Party
Jeweils ab Mitte Dezember verwandelt sich der Weissensee, Österreichs höchstgelegener
Badesee, zum Zentrum des Natureislaufs. Während Hobby-Eisläufer auf den spiegelglatten
Bahnen genussvoll ihre Runden und Pirouetten drehen, gehen Eisschnellläufer beim
Eismarathon auf Rekordjagd. Besonders beliebt ist die Region bei den Eislauf-verrückten
Niederländern, die in Scharen kommen, um hier eiszulaufen. Seit 1988 wird am Weissensee
jährlich die sogenannte Alternative Elf-Städte-Tour, ein Eisschnelllauf für Profis und
Hobbysportler, ausgetragen. Als 1987 für den Film «Der Hauch des Todes» eine Szene am
Weissensee gedreht wurde, in der James Bond mit seinem Aston Martin in einer
Verfolgungsjagd über die Eisfläche düste, wurden in den Niederlanden die Veranstalter des
grössten Natureis-Langstreckenrennens der Welt, der Elf-Städte-Tour (Elfstedentocht), auf
den Kärntner Bergsee aufmerksam. Die Elfstedentocht, bei der man über zugefrorene
Kanäle, Seen und Flüsse elf Städte der Niederlande in einem 200 Kilometer langen
Eislaufrennen passieren muss, fand wegen ungünstiger klimatischer Bedingungen seit der
Premiere 1909 erst 15 Mal statt. Die Organisatoren waren somit auf der Suche nach einer
Alternative. Der Kärntner Weissensee – im Idealfall eine befahrbare Natureisfläche von 25
Hektaren – ist seither Schauplatz des Rennens.
Weissensee,
Österreich
www.pch.gc.ca/winterlude
Alternative
Elf-Städte-Tour,
bis
31.
Januar
2016;
Zum Dahinschmelzen
In der chinesischen Millionenstadt Harbin fällt das Thermometer in den Wintermonaten
konstant auf unter minus 25 Grad Celsius. Statt sich von der Kälte lahmlegen zu lassen,
zelebriert man in der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang (Mandschurei) die tiefen
Temperaturen. Seit 1985 findet dort jährlich das internationale Eis- und Schneefestival statt.
Auf einem Areal, das so gross ist wie 16 Fussballfelder, lassen mehr als 12 000 Arbeiter
innerhalb von drei Wochen eine Wunderwelt aus Eis entstehen. Die gigantischen, bis zu 50
Meter hohen Türme, die beeindruckenden Paläste, Brücken, Eisrutschen und spektakulären
Kathedralen werden aus einzelnen Eisblöcken oder -ziegeln gebaut. Gehauen werden diese
aus dem Eis des zugefrorenen Songhua-Flusses, der die Stadt in ein Nord- und Südufer teilt.
Sun Island, Harbins Sommererholungspark, verwandelt sich in den Wintermonaten in die
sogenannte Snow-World, in der internationale Künstler gigantische Skulpturen aus Schnee
kreieren.
Harbin, China International
www.icefestivalharbin.com/
Snow
and
Ice
Festival,
bis
25.
Februar
2016;
Natureislauf mitten in der City
Wenn in den Wintermonaten die Temperaturen in Kanadas Hauptstadt Ottawa in den Keller
fallen, jubeln nicht nur die knapp 900 000 Einwohner, sondern auch die zahlreichen
Touristen. Schliesslich hat die Kälte zur Folge, dass der Rideau-Kanal – er verbindet Ottawa
und Kingston auf 202 Kilometern – zufriert. Mitten in der Stadt bildet sich wegen der
sinkenden Temperaturen die längste städtische Natureislaufbahn der Welt. Von Januar bis
März erfreuen sich bis zu einer Million Freizeitsportler an der acht Kilometer langen urbanen
Eislaufstrecke. Zu Stosszeiten ziehen rund 20 000 Menschen gleichzeitig ihre Bahnen durch
die City. Manche sind in Anzug und Mantel auf dem Weg ins Büro, andere gleiten auf
Schlittschuhen zum Shopping. Und weil die Kälte so schön ist, hat man in Ottawa getreu dem
Motto «Enjoy the cold» das Festival «Winterlude» ins Leben gerufen. Seit 1979 dreht sich an
den ersten drei Wochenenden im Februar alles ums Thema Eis und Schnee. Auf dem Kanal
gibt es zahlreiche Aktivitäten, und der Jacques-Cartier-Park verwandelt sich in das
Snowflake-Kingdom, ein Paradies für Kinder und Schneeliebhaber.
Ottawa, Kanada Winterlude
www.pch.gc.ca/winterlude
Festival,
29.
Januar
bis
15.
Februar
2016;
Eiskonzert bei Vollmond
Im norwegischen Geilo findet seit 2006 ein faszinierendes Musikfestival statt. In der ersten
Vollmondnacht des Jahres treffen sich internationale Musiker im verträumten Wintersportort,
der 250 Kilometer nordwestlich von Oslo liegt, um auf Instrumenten aus Eis zu spielen. Da
sich der Klang des Eises bei tiefen Temperaturen stark verbessert, hängt diese magische
Veranstaltung noch mehr als andere von Minusgraden ab. Das Eis-Musik-Festival geht auf
die Initiative eines örtlichen Tourismusunternehmers und des norwegischen Jazzmusikers
Terje Isungset zurück. Renommierte Eisbildhauer «bauen» eigens für das Festival diverse
Instrumente: Cellos, Hörner, Trommeln, ja sogar Schlagzeuge sowie Streich- und
Zupfinstrumente entstehen in mühevoller Arbeit in den Wochen vor dem Festival. Das
Material hierfür liefert die Natur: Das Eis wird in Blöcken aus den nahe liegenden Gletschern,
Seen und Fjorden geschnitten. Dicke Daunenjacke und warme Stiefel sind unerlässlich,
wenn man das Eiskonzert besuchen will. Bei der Premiere im Jahr 2006 fiel das
Thermometer auf minus 38 Grad.
Geilo, Norwegen Ice-Music-Festival, Mitte Januar 2017; www.icemusicfestival.no/
2016-01-31 00:00:00 Johanna Stöckel
355
Überholt Suchmaschine Google bald Elektronikkonzern
Apple im Wert?
Software schlägt Hardware? Titelverteidiger
Apple stellt Produkte her, die man anfassen
kann. Herausforderer Google ist eine
gigantische Sortieranlage für Informationen, die
ausgeklügelt die Daten ihrer Nutzer vermarktet.
Den Tentakeln dieses Datenkraken kann man
kaum entrinnen.
Die Hoffnung auf weiteren Mega-Profit treibt die
Börse. Die US-Investmentbank JP Morgan hat
für die Alphabet-Aktie bereits ein Kursziel von 831 Euro ausgegeben, fast 150 Euro mehr als
derzeit. Marktführer Google, der seinen Umsatz zu 90 Prozent mit Netzwerbung macht,
wächst rasant – während Apple schwächelt.
Das Problem: Die Kultfirma konnte nur dank 74,8 Millionen verkaufter iPhone-Handys Kasse
machen. Apple ist abhängig vom iPhone, das 60 Prozent des Konzernumsatzes einspielt.
Der erfolgsverwöhnte Apple-Konzern hat den Absatz seines Kassenschlagers iPhone kaum
noch gesteigert.
Der Google-Dachkonzern Alphabet begeistert mit Quartalszahlen. Die Aktie stieg
nachbörslich auf ein Rekord-Hoch.
Es rächt sich, dass Apple keinen Verkaufsschlager in den Regalen hat. Um das Apple-Auto
ist es ruhig geworden. Eine Umtauschaktion für Millionen „Apple-Stecker“ kratzt am Image.
Analysten der US-Bank Citigroup empfehlen Apple-Aktien trotzdem zum Kauf. Denn für den
Herbst ist das neue iPhone 7 angekündigt; schon im Frühjahr soll ein Einsteiger-iPhone
kommen. Über eine eigene TV-Serie wird angeblich mit Hollywood verhandelt.
2016-01-30 23:40:53 OLAF WILKE
356
1. Obdachloser akzeptiert Kreditkarten
Das Karten-Lesegerät hat er für zehn Dollar
erworben, die WLAN-Verbindung bekommt er
von McDonald’s, vor deren Filiale er häufig sitzt.
► Um Spenden anzunehmen, nutzt Hagenston
ein Smartphone, das ihm der Staat gratis zur
Verfügung stellt, und die kostenlose App
„Square“.
„Und ich bin wahrscheinlich der einzige
Obdachlose in Amerika, bei dem ihr mit
Kreditkarten zahlen könnt. Aber keine Sorge, es ist alles sehr sicher.“
Sein Antrieb dafür: „Die Leute wissen nicht, wie es ist, nichts zu haben, wenn man auch keine
Freunde oder Familie hat“, sagte Hagenston.
Machen wir die Welt besser, wenn wir das Bargeld abschaffen? Ein Kommentar von Julian
Reichelt.
► Die Idee, auch Kreditkarten zu akzeptieren, kam ihm aus einer Not heraus: Er benötigte
eine neue Brille und bot Menschen an, im Winter Schnee zu schaufeln und ihnen dies dann
in Rechnung zu stellen.
Hagenston organisierte eine Gruppe Obdachloser und positionierte sie an verschiedenen
Standorten – da waren dann ein iPhone plus Kartenleser genau das Richtige, um ins
Geschäft zu kommen.
2016-01-30 23:40:53 www.bild.de
357
Werner Wagner ist Unternehmer des Jahres
Hannover. Zur Mystifizierung amerikanischer ITKonzerne gehört das Bild vom Bastler, der in
der heimischen Garage und mit einigen
wenigen Geldgebern die Grundlage für einen
Weltkonzern legte. Die Geschichte von Werner
Wagner ist keine andere – nur, dass seine
Garage bei seinen Eltern in Winsen an der Aller
stand und seine Mutter das Haus beleihen
musste,
um
dem
frisch
diplomierten
Elektrotechniker 30.000 D-Mark Startkapital zur
Verfügung stellen zu können. Von der
Technologie, an der Sohn da bastelte, verstand sie nichts, erzählt Wagner: „Aber sie kannte
ja mich.“
Das war vor 40 Jahren. Inzwischen belegt Wagners Firma eine Straßenseite im
Langenhagener Gewerbegebiet, hat mehr als 470 Beschäftigte weltweit und wird im
Geschäftsjahr 2015/16 (31. März) den Umsatz um 10 auf 85 Millionen Euro steigern. Mehr als
700 Patente hat die Wagner-Gruppe angemeldet und sieht sich als technologischer
Weltmarktführer bei der Brandbekämpfung. Der Sohn hat das Vertrauen der Mutter also mehr
als gerechtfertigt.
Solche Wachstumsstorys lieben sie bei den Familienunternehmern. Deshalb hat die
hannoversche Sektion dieses Verbands Wagner am Donnerstagabend im Lichthof der
Universität zum Unternehmer des Jahres gekürt. Wagner gebe nicht nur Firmen auf der
ganzen Welt mehr Sicherheit - er habe auch frühzeitig die Nachfolge in seinem Haus
geregelt, lobt der Regionalchef des Verbands, Kay Uplegger. Wagners Sohn Torsten ist
schon seit zehn Jahren mit in der Geschäftsführung - ohne dass ihn der Vater auf diesen Weg
gedrängt habe, betont er. „Ich bin einfach reingewachsen.“ Und auch die dritte Generation
steht schon bereit: Torsten Wagners Sohn will wie Vater und Großvater Elektrotechnik
studieren.
Wagners Anlagen zur Brandvermeidung und -bekämpfung finden sich heute nicht nur in der
britischen Nationalbibliothek oder im Moskauer Bolschoi-Theater. Hunderte Lager, IT-
Zentren, Tresore und Archive haben die Langenhagener ausgestattet. Gerade rüsten sie den
größten Tiefkühlschrank der Welt aus - ein Lager in den USA mit einem Gesamtvolumen von
einer Million Kubikmeter. Je wertvoller die Ware, desto mehr Interesse zeigten die Kunden für
die Produkte aus Langenhagen, erklärt der 70-Jährige.
Angeboten werden nicht nur Systeme, die schon bei der Entstehung Ort und Ursache des
Feuers erkennen können. Das Unternehmen verfügt mit dem „OxyReduct“-System auch über
ein Produkt, das Brände per se vermeidet - indem in den Räumen der Sauerstoffanteil so
verringert wird, dass sich zwar Menschen dort aufhalten können, die Menge für eine
Flammenbildung jedoch nicht ausreicht.
Wagner sieht noch kräftiges Wachstumspotenzial. „Der Markt ist grenzenlos“, sagt er. Die
kommenden Jahre würden entscheidend für die weitere Entwicklung. „Wir müssen noch viele
Hausaufgaben machen, um die Expansion zu stemmen.“ Zumindest so lange wolle er
operativ noch an Bord bleiben. Aber das mit klarer Arbeitsstruktur: von 9 bis 18 Uhr in der
Firma - und ansonsten nicht erreichbar.
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
358
VW drosselt Produktion in Emden und Baunatal
Wolfsburg. Wegen technischer Probleme muss
Europas größter Autobauer Volkswagen in
seinen Werken im hessischen Baunatal und im
niedersächsischen Emden die Produktion
teilweise drosseln. Dies habe aber nichts mit
der Abgaskrise zu tun, sagte ein VW-Sprecher
am Samstag in Hannover.
In Emden sei ein kaputtes Presswerk in der
Passatproduktion verantwortlich, aus diesem
Grund könne derzeit nur mit verminderter Kraft
gefertigt werden. Wann der Defekt behoben
werden könne, sei noch unklar. "Es wird wohl noch bis in die kommende Woche dauern",
sagte der Sprecher.
In Emden werden der Passat und das Coupé CC gefertigt - bis 2015 mehr als elf Millionen
Fahrzeuge. Die gedrosselte Produktion in Emden hat direkte Konsequenzen für das VWGetriebewerk Kassel in Baunatal. Bereits am Freitag mussten nach einem Bericht der
"Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen" (HNA) mit Sitz in Kassel rund 400 Mitarbeiter
des Werkes in Baunatal zu Hause bleiben, für den kommenden Montag seien sogar bis zu
2500 Beschäftigte des Getriebebaus betroffen.
In dem nordhessischen VW-Werk werden unter anderem Teile für den Passat gefertigt. Auch
für den 5. und den 8. Februar seien aufgrund der geringeren Abfrage an Fahrzeugteilen
Schließtage vorgesehen. "Wir haben Schließtage analog zu den fahrzeugbauenden
Werken", sagte Betriebsratschef Carsten Bätzold der Zeitung. In den nicht betroffenen
Bereichen "brumme" aber die Nachfrage an Bauteilen.
"Ursache ist nicht etwa eine rückläufige Nachfrage beim Passat, sondern sind einzig die
internen Abläufe bei der Getriebeproduktion", betonte der Konzernsprecher. Er widersprach
damit Berichten, wonach sich die gegenwärtige Abgaskrise auf die Nachfrage auf
Kundenseite bereits ausgewirkt habe.
Volkswagen hatte im vergangenen September zugegeben, bei weltweit mehr als elf Millionen
Diesel-Fahrzeugen mit einer verbotenen Software die Abgaswerte nach unten korrigiert zu
haben. Dem Konzern drohen deshalb Milliardenstrafen. In der vergangenen Woche hatte VW
in Deutschland bei dem ersten betroffenen Modell, dem Pick-Up Amarok, mit dem Rückruf
begonnen. Bis Ende des Jahres sollen die rund 2,5 Millionen in Deutschland von den
Manipulationen betroffenen Autos überarbeitet werden. Dazu sind entweder nur SoftwareUpdates oder auch bauliche Veränderungen am Motor nötig.
dpa
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
359
Wellen, Blöcke und Varianten
Der Amarok macht den Anfang bei der
Rückrufaktion
–
es
geht
dabei
um
deutschlandweit rund 8000 Wagen. Das
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erteilte dem
Konzern nach einigem Hin und Her die
Freigabe, um eine neue Software für das Pickup-Modell aufzuspielen. Für andere betroffene
Modelle werde das Verfahren noch immer
geprüft.
Doch warum ausgerechnet der Amarok?
Welche Strategie verfolgt VW mit seinem
Timing? Vermutlich fangen die Wolfsburger mit dem in Deutschland am wenigsten verkauften
VW-Modell an, um zu testen, wie sich der Andrang in den Werkstätten überhaupt bewältigen
lässt. Oder will VW auf diese Weise kurzfristig Erfolge erzielen, um die Kunden der
zahlenmäßig aufwendiger und technisch schwieriger nachzubessernden Fahrzeuge
zunächst zu beruhigen?
Nach dem Amarok will VW die ersten Varianten der Passat-Diesel mit 2,0 Litern Hubraum in
die Werkstätten rufen. Die ersten Passat-Halter werden also frühestens im Februar Post
bekommen. Wann genau die übrigen Passat an der Reihe sind, ist noch unklar. Auch zum
Verkaufsschlager Golf gibt es noch keine Details. VW wolle aber möglichst „zeitnah“
informieren.
Aber was heißt „zeitnah“? Eigentlich wollte Volkswagen längst alle betroffenen Halter in
einem ersten allgemeinen Brief darüber informieren, dass für ihren Wagen ein Rückruf
vorgesehen ist. In einem zweiten Brief wollte VW dann die Kunden bitten, einen Termin in
einem frei zu wählenden VW-Partnerbetrieb zu vereinbaren. Doch jetzt heißt es, VW plane,
die Halter in „mehreren Wellen“ anzuschreiben und die diversen Modelle und Varianten in
„Blöcken“ abzuarbeiten. Das geschehe nach technischen Gesichtspunkten und in
Abstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt, erklärt Volkswagen. Dabei seien unter anderem
die Motorleistungsstufe oder Getriebevariante wichtige Faktoren. Die Wellen und Blöcke
seien nicht einheitlich nach Marken oder Modellfamilien geordnet.
Wellen? Blöcke? Varianten? Was ist denn nur so schwer daran, zunächst alle betroffenen
Kunden anzuschreiben? Vermutlich gibt es noch immer Fahrzeughalter, die nicht einmal
wissen, dass sie betroffen sind. Da hilft es nicht gerade, dass der Bereich „Aktuelle
Kundeninformation“ auf der VW-Homepage noch immer auf dem Stand vom 16. Dezember
ist.
Zugegeben – es handelt sich um eine große logistische Herausforderung. Doch muss es jetzt
nicht darum gehen, das Vertrauen der Kunden wieder herzustellen?
Was haben Sie mit VW erlebt? Schreiben Sie Enno Janssen an [email protected]
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360
Türkei meldet russischen Jet in ihrem Luftraum
Ein russischer Jagdbomber vom Typ SU-34 hat
nach Angaben der Türkei ihren Luftraum
verletzt. Das Flugzeug habe auf Warnungen
nicht reagiert, so das Außenministerium. Die
NATO mahnte Russland, solche Zwischenfälle
zu vermeiden. Russland dementierte.
Die türkische Regierung hat erneut die
Verletzung seines Lauftraums durch einen
russischen
Kampfjet
vermeldet.
Der
Zwischenfall habe sich am Freitag 10.46 Uhr (MEZ) ereignet, teilte das türkische
Außenministerium mit. Der Jagdbomber vom Typ SU-34 sei auf Russisch und Englisch
gewarnt worden, habe aber nicht reagiert. Keine Angaben gibt es bislang darüber, wo genau
die Luftraumverletzung erfolgt sein soll.
Der russische Botschafter sei wegen der Luftraumverletzung einbestellt worden. In einer
Pressemeldung warf das türkische Außenministerium der Führung in Russland eine
Eskalation der Spannungen vor. Moskau werde für jegliche "schwerwiegenden" Folgen
verantwortlich gemacht und sei aufgefordert, "verantwortungsvoll zu handeln, damit der
türkische Luftraum, der ein Nato-Luftraum ist, nicht verletzt wird".
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte nach Vermeldung des Zwischenfalls,
er wolle seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu einem Gespräch treffen.
"Russland wird die Konsequenzen tragen müssen, wenn es weiterhin die
Souveränitätsrechte der Türkei verletzt. " Solch "unverantwortliche Taten" seien weder für
Russland, noch für die Beziehungen zwischen der NATO und Russland, noch für den
Frieden in der Region oder in der Welt förderlich.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bestätigte den Vorfall und forderte Russland auf,
alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um nicht wieder den Luftraum der Türkei und
damit der NATO zu verletzten. Vorherige Zwischenfälle hätten gezeigt, wie gefährlich ein
solches Verhalten sei.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die in Syrien stationierten russischen
Kampfflugzeuge hätten den Luftraum nicht verletzt. Diese Anschuldigungen seien reine
Propaganda,
zitiert
die
russische
Agentur
Tass
einen
Sprecher
des
Verteidigungsministeriums. Die türkischen Radaranlagen seien nicht in der Lage, den
konkreten Typ oder die Nationalität eines Flugzeugs festzustellen. Eine verbale Warnung
habe es weder in Englisch noch in Russisch gegeben.
Die Türkei hatte im November ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen, das türkischen
Angaben zufolge ihren Luftraum verletzt hatte. Russland besteht darauf, dass die Maschine
nicht im Luftraum der Türkei unterwegs war. Der Flugschreiber konnte nicht ausgewertet
werden, da er zerstört war.
Der Abschuss löste eine Krise zwischen beiden Ländern aus, die im syrischen Bürgerkrieg
gegnerische Seiten unterstützen. Russland steht auf der Seite des syrischen Präsidenten
Bashar al-Assad, die Türkei unterstützt Gegner des syrischen Machthabers. Die NATO rief
bereits damals die Türkei und Russland zur Deeskalation auf.
2016-01-30 22:42:28 tagesschau.de
361
Moskau an Ankara: Zu viele Hollywood-Filme gesehen
Die Nato und die Türkei haben am Samstag mit
erheblichem Pathos verkündet , dass es erneut
zu einer Luftraumverletzung des türkischen
Luftraums durch die Russen gekommen sei. Die
Türkei meldete, ein russisches Kampfflugzeug
vom Typ Su-34 habe am Freitag um 10.46 Uhr
(MEZ) den türkischen Luftraum verletzt. Die
TASS zitiert das türkische Statement: „Gestern
hat eine Su-34 der russischen Luftwaffe den
türkischen Luftraum verletzt. Vor der Verletzung
haben türkische Radar-Stationen das russische Flugzeug in Russisch und Englisch
gewarnt.“
Igor Konashenkov, Sprecher der russischen Verteidigungsministeriums, kontert dieses
Statement nicht ohne Witz: „Ich bin überzeugt, dass sogar türkische Spezialisten für die
Luftraum-Verteidigung wissen, dass Radar -Stationen nur die Flughöhe, den Kurs und die
Geschwindigkeit einer Maschine aufzeichnen können. Kein einziges dieser Radare ist in der
Lage, den Typ oder die Nationalität eines Flugzeugs festzustellen, ob dieses Flugzeug ein
russisches oder eines der von den USA geführten Koalition gegen ISIL ist.“ Er sagte, dies sei
„nur möglich, wenn ein anderes Flugzeug Sichtkontakt hat, und dies sei nicht der Fall“. Und
weiter: „Nur ahnungslose Propagandisten, die zu viele Hollywood Action-Filme gesehen
haben , können ernsthaft davon sprechen, dass ein Radar dazu verwendet wurde, jemanden
,in Russisch und Englisch‘ zu warnen.“
Dessen ungeachtet drohte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Moskau am
Samstag mit „Konsequenzen“ , wie die AFP berichtet. Die Nato rief Russland auf, den
Luftraum des Bündnisses „vollständig“ zu respektieren. Die Türkei hatte vor zwei Monaten ein
russisches Kampfflugzeug abgeschossen , was eine schwere Krise zwischen Ankara und
Moskau auslöste. Die Russen sahen sich in ihrem Kampf gegen die Terror-Miliz IS behindert
– zumal die US-Regierung sehr bald feststellte , dass die Maschine nicht über türkischem
Territorium, sondern über Syrien abgeschossen wurde.
Das Außenministerium in Ankara teilte am Samstag mit, dass es den russischen Botschafter
am Vortag einbestellt und den Vorfall „nachdrücklich verurteilt“ habe. Das Ministerium gab
salbungsvoll bekannt: „Wir unterstreichen ein weiteres Mal, dass Russland die volle
Verantwortung für alle schweren Konsequenzen trägt, die aus einer solch unverantwortlichen
Haltung entstehen.“ Präsident Erdogan sagte vor Journalisten in Istanbul: „Russland wird die
Konsequenzen tragen müssen, wenn es weiterhin die Souveränitätsrechte der Türkei
verletzt.“ Solch „unverantwortliche Taten“ wären weder für Russland, noch für die
Beziehungen zwischen der Nato und Russland, noch für den Frieden in der Region oder in
der Welt förderlich.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland auf, den Luftraum der Nato, der auch
die Türkei angehört, „vollständig“ zu respektieren. Moskau solle verantwortlich handeln, sagte
er. „Russland muss alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass solche
Verletzungen nicht mehr vorkommen.“ Stoltenberg rief zur „Ruhe und Deeskalation“ auf.
Frühere Vorfälle hätten gezeigt, wie „gefährlich“ ein derartiges Verhalten sei.
2016-01-30 22:36:16 Http Dev-dwn Deutsche-gesundheits-nachrichten De Autor Deutsche-wirtschaftsnachrichten
362
Snowboard: Karl in Moskau knapp am Sieg vorbei
Benjamin Karl fehlten im Parallel-Slalom zwei
Hundertstel auf Sieger Roland Fischnaller
(ITA). Claudia Riegler wurde als beste Dame
Vierte.
30.01.2016 | 20:46 |
( DiePresse.com )
Benjamin Karl hat am Samstag zum ersten Mal
in der laufenden Snowboard -Weltcup-Saison
den Sprung auf das Podest geschafft. Der
Niederösterreicher musste sich beim Parallel-Slalom in Moskau nur dem Südtiroler Roland
Fischnaller geschlagen geben. Die Entscheidung fiel denkbar knapp, Karl fehlten am Ende
zwei Hundertstelsekunden auf seinen 15. Weltcupsieg. Bei den Damen wurde Claudia
Riegler Vierte.
Der vierfache Weltmeister Karl lieferte sich beim Nachtrennen auf einer Rampe im
Krylatskoye Sports Centre mit Fischnaller ein Duell auf Biegen und Brechen, wobei sein
Gegner auf der Ziellinie die Fingerspitzen vorne hatte. "So knapp war ich den vergangenen
vier Jahren nicht mehr an einem Weltcupsieg dran", wusste Karl. Er hatte deshalb gemischte
Gefühle. "Einerseits ist es hart, im Finale so knapp zu verlieren, andererseits bin ich auch
stolz darauf, dass ich Roland Fischnaller voll fordern konnte. Ich habe wieder gezeigt, dass
ich sehr gut drauf bin. Ich werde weiterkämpfen, denn mein Ziel bleibt ein Sieg", sagte der 30Jährige.
Karl belegte damit wie im Vorjahr und 2010 bei dem Stadtrennen Platz zwei, seinen bisher
letzten Parallel-Slalom-Sieg hat er im Dezember 2011 in Carezza geholt. Der Slowene Rok
Marguc komplettierte als Dritter das Podest. Mit Alexander Payer (7.), Andreas Prommegger
(8.) und Sebastian Kislinger (9.) schafften drei weitere ÖSV-Fahrer den Sprung unter die Top
Ten.
Titelverteidigerin Riegler verpasste einen Podestplatz nur knapp. Sie zog im "kleinen Finale"
gegen die tschechische Weltcup-Führende Ester Ledecka den Kürzeren und wurde Vierte,
durfte sich damit aber über ihre beste Saisonplatzierung freuen. "Ich bin in jedem Lauf voll auf
Angriff gefahren, und das ist mir mit Ausnahme des kleinen Finales auch aufgegangen. Da
waren im oberen Teil die Verhältnisse schon so schwierig, dass ich einen Fehler nicht mehr
vermeiden konnte. ", resümierte Riegler.
Während Ina Meschik (5.), Julia Dujmovits (8.) und Daniela Ulbing (10.) ebenfalls einen TopTen-Platz holten, wurde Sabine Schöffmann 13.. Patrizia Kummer führte vor Ladina Jenny
einen Schweizer Doppelsieg an. Für die Race-Boarder geht die Saison erst Ende Februar in
Kayseri in der Türkei weiter.
(APA)
2016-01-30 20:46:00 diepresse.com
363
8 tolle Unterkünfte mit Hamam: Diese Hotels machen
richtig Dampf
Ein Besuch in einem Hamam ist eine Reinigung
für Körper und Seele: Nach dem traditionellen
Waschungsritual
fühlt
man
sich
wie
neugeboren!
Sie brauchen dafür nicht in den Orient zu reisen
– auch in Deutschland, Österreich und der
Schweiz gibt es Hotels, in deren Spabereich ein
echter Hamam Besucher in ein Märchen aus
1001 Nacht entführt.
Die Hotelsuche Trivago hat acht besonders schöne herausgesucht. Genießen Sie im Hotel
Palace Gstaat orientalische Bäderkultur mitten in den Schweizer Alpen oder lassen Sie sich
im Bankenviertel Frankfurts mit einem rauen Seidenhandschuh von Kopf bis Fuß abrubbeln...
Die Hamam-Tradition ist Jahrhunderte alt, schon die Sultane von früher schworen auf ihre
reinigende Wirkung. Allerdings hat sich ihre Bedeutung über die Jahre gewandelt: „Früher
war der Hamam eine Notwendigkeit“, sagt Ingo Hoberg. „Die Menschen hatten zu Hause kein
warmes und kein fließendes Wasser. Also gingen sie in öffentliche Bäder, um sich gründlich
waschen zu lassen.“
Ein typisches Hamam-Ritual folgt festen Regeln:
1. Zunächst hält sich der Gast eine Weile im 40 Grad heißen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit
auf, bis seine Haut weich wird und sich die Poren öffnen.
2. Es folgt ein Peeling – von Kopf bis Fuß – auf dem heißen Marmorstein mit einem rauen
Handschuh aus Wildseide oder Ziegenfell, das sogenannte „Kese“, bei dem abgestorbene
Hautzellen entfernt werden. Zwischendurch wird immer wieder warmes Wasser aus einer
Kupferschale über den Stein gegossen.
3. Danach wird der Gast von einem „Tellak“ (Bademeister und Masseur) gründlich eingeseift,
meistens mit schäumender Oliven- oder Kernseife. Einige Hamams stellen diese Seife nach
„Geheimrezepten“ sogar selbst her.
4. Anschließend wird der Gast bei einer kräftigen Ganzkörperseifenmassage verwöhnt.
5. Im Ruheraum wird Pfefferminztee gereicht, Gäste können sich mit „Kolonya“ (orientalisches
Kölnisch Wasser) einreiben. Danach fühlt man sich wie neugeboren.
► Hygiene: Sauberkeit ist oberstes Gebot! Die Räumlichkeiten sollten frei von Schmutz
(Haare, Hautreste) und Schimmel sein.
► Personal: Die Behandlung steht und fällt mit dem Tellak (Bademeister / Masseur). Rufen
Sie ruhig vorab mal im Hamam an und fragen Sie, wer massiert und welche Ausbildung die
Person hat. Manchmal finden Sie diese Informationen auch auf der Homepage des Hamams.
► Ausstattung: Ein Hamam sollte über ein Minimum an Ausstattung verfügen – darunter der
heiße Marmorstein in der Raummitte und/oder in Einzelkabinen, auf dem die Anwendungen
stattfinden. Die Räumlichkeiten sollten so gestaltet sein, dass sie Besuchern genügend
Intimsphäre bieten.
Gäste bekommen in der Regel einen Pestemal (kariertes Baumwolltuch) gereicht, das sich
Männer um die Hüften, Frauen um die Brust binden. In einigen Häusern sind Textilien
ausdrücklich verboten, in anderen ist es in Ordnung, unter den Tuch ein Bade- oder
Bikinihose zu tragen. Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt. Niemand sollte gezwungen sein,
mehr zu zeigen als er/sie möchte.
Bei Herz-Kreislauferkrankungen sowie bei orthopädischen Problemen sollte unbedingt
vorher ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Mit Hautkrankheiten oder offenen Wunden sollte man von einem Gang ins Hamam absehen.
Eingelullt in Dampf und schummriges Licht erleben Gäste im Hamam im Schweizerhof
Lenzerheide eine Welt aus Tausendundeiner Nacht. In den Räumen des Hamams gilt das
Gebot der Stille, damit die Seifenschaum- und Bürstenmassagen nicht nur den Körper,
sondern auch den Geist reinigen. Pärchen können mit dem „Du & Ich”-Paket romantische
Hamam-Stunden zu zweit erleben.
Mitten im Bankenviertel Frankfurts gelegen, kombiniert der Spabereich im mehr als 140 Jahre
alten Hotel Steigenberger Frankfurter Hof osmanische Elemente mit moderner Wellness.
Zwischen schwarz glänzenden Mosaikkacheln entspannen Gäste beim traditionellen Ritual.
Auf der beheizbaren Steinmassagebank unterziehen sie sich einem gründlichem
Ganzkörperpeeling. Dabei „häuten“ sich die Gäste regelrecht, eine Massage belebt müde
Muskeln.
Mehr als 1700 Meter über dem Meeresspiegel prallt auf der Turracher Höhe in Kärnten im
Hotel Hochschober alpines Bergleben auf eine orientalische Badewelt. Liebhaber der
Massagekunst lassen sich hier seit 1998 waschen und pflegen. Das meditative Plätschern
des Wassers wirkt zwischen den hellen Marmorsteinen beruhigend. Nach der Behandlung
relaxen Gäste stilecht im Sultansgemach auf orientalischen Kissen mit türkischem Tee und
kandierten Früchten.
Im Herzen von München liegt das Ambiance Rivoli Hotel, das Wellnessgäste in eine
orientalische Wohlfühloase entführt. Vorab legt der Besucher fest, ob der Aufenthalt im Bad
El Hamam zur Entspannung oder zum Stressabbau dient. Unter dem Sternenhimmel im
Rasul beginnt bei gedämpftem Licht zu sanfter Musik das Einreiben mit speziellen
Schlämmen zur Pflege der Haut. Spätestens auf dem angenehm temperierten Nabelstein fällt
der Alltagsstress ab, während Dampf und Wassergüsse das Hautbild verfeinern.
Mit Blick auf die imposante Schweizer Bergwelt heißt das Hotel Palace Gstaad seine Gäste
in der Gemeinde Saanen willkommen. In einem rund zweistündigen Aufenthalt durchlaufen
Hamamgäste insgesamt sieben Räume. Zunächst kommen die Füße bei einem Bad zur
Ruhe, in dem abgedunkelten „Endlosraum“ lassen Besucher den Alltag komplett hinter sich.
Nach der Seifenschaummassage bei flackerndem Kerzenschein erhält der Köper bei einer
sanften Ölmassage die nötige Feuchtigkeit zurück.
Für die Hamam-Anwendungen nutzt das direkt an der Ostsee gelegene Grandhotel
Heiligendamm Produkte aus dem Meer. Sobald der Körper vom heißen Dampf ausreichend
warm ist, peelen die Hamam-Meister die Haut gründlich durch eine Meerschaumwaschung
mit Grünalgenseife. Indem sie mit nativem Olivenöl eingerieben wird, erhält die Haut die
nötige Pflege.
Inmitten der Schweizer Bergwelt im Kanton Graubünden steht die Badewelt des Hotel
Castells ganz im Zeichen der orientalischen Badekultur. Entworfen von holländischen
Architekten lädt der Hamam mit fünf Räumen und bunten Lichteffekten zum Schwitzen ein.
Der Besuch beginnt im Kräuterdampfraum, der auf die Reinigung mit Olivenseife und
Peelinghandschuh vorbereitet. Anschließend entspannt der Körper unter dem leichten Druck
der Unterwasser-Massagedüsen und kühlt im Ruheraum ab.
Für den neuen Relax-Guide 2016 wurden 1338 Wellness-Hotels in ganz Deutschland
geprüft. Die 20 besten Häuser sehen Sie hier.
Ein Gang in ein traditionelles Türkisches Dampfbad ist – gerade in der kalten Jahreszeit –
eine Wohltat für Körper und Seele.
Im Kreis Ahrweiler entführt in Sinzig das Hotel Maravilla seine Gäste in den Orient. Im
Maravilla Spa laden ein türkischer Hamam, aber auch ein Rasul für
Heilschlammbehandlungen sowie ein Dampfbad Wellnessgäste ein. Der Körper stimmt sich
beim Schwitzen im Dampfbad ganzheitlich auf das Peeling und die gründliche Waschung
ein. In der europäischen Interpretation eines osmanischen Bades sorgen die abwechselnd
kalten und warmen Güsse und die Eisdusche dafür, dass der Kreislauf in Schwung kommt.
2016-01-30 20:27:30 www.bild.de
364
Bürgerkriegsflüchtlinge:
vorübergehend
Willkommen
-
aber
nur
Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak
genießen in der Regel nur vorübergehenden
Schutz in Deutschland - daran hat Kanzlerin
Merkel erinnert. Sie mahnte, Flüchtlinge aus
beiden Ländern müssten nach einem Ende der
Kämpfe wieder heimkehren.
In der Debatte um die Flüchtlingszahlen hat
Bundeskanzlerin Angela Merkel syrische und
irakische Flüchtlinge daran erinnert, dass sie
nach dem Ende der Kämpfe in ihre Heimatländer zurückkehren müssen. Auf einer CDUVeranstaltung in Neubrandenburg wies sie darauf hin, dass die meisten Flüchtlinge, die im
vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen seien, nur einen vorübergehenden
Schutzstatus erhalten hätten.
Das müsse man den Flüchtlingen deutlich sagen. Auch 70 Prozent der
Bürgerkriegsflüchtlinge, die Deutschland in den 1990er-Jahren aus dem ehemaligen
Jugoslawien aufgenommen habe, seien später wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.
Merkel bekräftigte aber auch, dass die EU Flüchtlingen weiter helfen müsse. Es leuchte ihr
nicht ein, sagte sie, "dass eine EU mit 500 Millionen Menschen nicht eine Million Syrer
aufnehmen kann". Über die bisherige Zusammenarbeit in der EU sei sie enttäuscht, räumte
die Kanzlerin ein. Es gebe aber keine Alternative zu EU - ein Scheitern des SchengenRaums hätte negative Auswirkungen auf alle. Die Flüchtlingszahlen dürften aber nicht wieder
ansteigen, betonte die Kanzlerin.
Auch Innenminister Thomas de Maizière drängte auf eine Senkung der Flüchtlingszahlen.
Dem "Spiegel" sagte er, die Bundesregierung müsse auf jeden Fall verhindern, dass der
Zustrom im Frühjahr wieder massiv ansteige. Bis dahin brauche man "Klarheit", sagte der
Christdemokrat, und fügte hinzu: "Die Zeit läuft davon. "
Den derzeitigen Rückgang der Zahlen führte de Maizière vor allem auf die Witterung zurück.
Im Januar seien im Schnitt etwa 2000 Menschen pro Tag gekommen. Aufs Jahr
hochgerechnet sei das zuviel. Der Innenminister forderte deshalb die Türkei auf, ihre Grenze
- wie zugesagt - besser zu sichern.
De Maizière machte zugleich deutlich, dass die Beziehungen zwischen den
Schwesterparteien CDU und CSU erheblich belastet sind. Der Minister kritisierte
insbesondere
die
Drohung
der
bayerischen
Landesregierung,
vor
dem
Bundesverfassungsgericht gegen die Flüchtlingspolitik des Bundes zu klagen. Das sei "kein
konstruktiver Ansatz". Es würden derzeit "zu viele Briefe" geschrieben von Menschen, "die
sich oft sehen", bemängelte er. Besser wäre es, die Dinge intern anzusprechen und
gemeinsam zu lösen.
Sein Parteifreund, Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier, warf der CSU
vor, sie habe sich "in etwas hineingesteigert, ohne es wirklich zu Ende zu denken". Die von
der Partei geforderte Obergrenze sei unsinnig und nicht umsetzbar. Dass die CSU "auf stur
und bockig" stelle, sei nicht hilfreich.
2016-01-30 20:23:22 tagesschau.de
365
Schlaf, Vitamine, Musik: Das verbessert die Performance
im Bett
Gerade wenn man merkt, dass man weniger
Lust als sonst hat, sollte man zu diesen
einfachen Mittelchen greifen.
Wie man noch mehr Spaß haben kann? Genug
schlafen gehört ebenso auf den Plan wie die
richtigen Filme anschauen. Soviel sei verraten:
Pornos gehören nicht dazu...
Wer nicht genug schläft, hat nicht genug
Energie. Plant man also eine heiße Nacht,
sollte man also einfach mal richtig ausgeschlafen sein. Dann läuft man auch keine Gefahr,
nach dem Sex sofort wegzuschlummern. Das finden Frauen ja nicht unbedingt toll.
Einfach mal nichts tun, ist oft das beste Mittel, um wieder Lust zu bekommen. Also legen Sie
einfach mal eine Sex-Pause ein. Frei nach dem Motto: Nur gucken, nicht anfassen. Man will
schließlich immer das haben, was man gerade nicht haben kann... Alte Lust-Weisheit!
Wer jetzt an Pornos denkt, liegt falsch. Schließlich können die Herrschaften da immer – und
vor allem immer hammerhart. Doch das setzt unnötig unter Druck. Gerade wenn ER vielleicht
gerade Schwierigkeiten hat, seine Erektion zu halten, sollte man auf diese Art von Filmen
einfach mal eine Zeit lang verzichten. Stattdessen lieber einen Actionfilm einlegen. Oder
etwas schwer Romantisches. Da wird SIE nämlich automatisch ganz schmusig. Und das ist
schon der halbe Weg ins Bett.
Chips und Fastfood machen träge und dick. Wer fit im Bett sein will, sollte zu gesunden
Lebensmitteln greifen. Ganz vorn dabei: Avocado, Olivenöl, Eier und Fisch. Wirkt sich auch
positiv auf SEINE Standfestigkeit aus.
Entspannen Sie sich! Stress kann die männliche Libido nämlich zerstören. Durchatmen, ruhig
bleiben – dann klappts auch mit dem Sex.
Es muss nicht jeden Tag Bodybuilding sein. Aber ein leichtes Training, ein bisschen laufen
oder Liegestütze machen sex-fit! Außerdem setzt Sport Glückshormone, die sogenannten
Endorphine frei und DIE liefern Energie und gute Laune. Die besten Voraussetzungen für
mehr Spaß im Bett.
Sex in einem frisch bezogenen Bett ist um Klassen besser als in Bettwäsche, die schon
anschmuddelt. Deshalb: Wer Damen-Besuch bekommt und weiß, dass es zum Sex kommen
könnte, der tut gut daran, sein Schlafzimmer darauf vorzubereiten. IMMER das Bett neu
beziehen und aufräumen! Dann kommen die Frauen auch gerne wieder...
Wo wir schon im Schlafzimmer sind: Mit Musik geht alles besser! Auch der Sex natürlich.
Checken Sie vorher ab, auf welche Richtung SIE steht. Musik macht geschmeidig und offen.
In jeder Hinsicht.
Was den Sex-Drive auch eher behindert als fördert: zu viel Alkohol. Zuerst lockert er auf, aber
dann lockert er ein bestimmtes Körperteil zu SEHR auf. Wer zu viel getrunken hat, legt meist
keine gute Performance im Bett hin. Merke: kleiner Schwipps ist okay, ein Totalabsturz ist es
nicht.
Was IMMER funktioniert: Machen Sie ihr Komplimente. „Du bist die Schönste!“, „Du duftest so
gut“, „Ich hab den ganzen Tag an dich gedacht!“. Wer ihr das ins Ohr säuselt, hat den halben
Weg in ihr Höschen schon geschafft. Merke: Wir Frauen hören so etwas einfach gerne und
können nie genug davon bekommen. Es kann wirklich so einfach sein...
Wer nicht genug schläft, hat nicht genug Energie. Plant man also eine heiße Nacht, sollte
man also einfach mal richtig ausgeschlafen sein. Dann läuft man auch keine Gefahr, nach
dem Sex sofort wegzuschlummern. Das finden Frauen ja nicht unbedingt toll.
Einfach mal nichts tun, ist oft das beste Mittel, um wieder Lust zu bekommen. Also legen Sie
einfach mal eine Sex-Pause ein. Frei nach dem Motto: Nur gucken, nicht anfassen. Man will
schließlich immer das haben, was man gerade nicht haben kann... Alte Lust-Weisheit!
Wer jetzt an Pornos denkt, liegt falsch. Schließlich können die Herrschaften da immer – und
vor allem immer hammerhart. Doch das setzt unnötig unter Druck. Gerade wenn ER vielleicht
gerade Schwierigkeiten hat, seine Erektion zu halten, sollte man auf diese Art von Filmen
einfach mal eine Zeit lang verzichten. Stattdessen lieber einen Actionfilm einlegen. Oder
etwas schwer Romantisches. Da wird SIE nämlich automatisch ganz schmusig. Und das ist
schon der halbe Weg ins Bett.
Chips und Fastfood machen träge und dick. Wer fit im Bett sein will, sollte zu gesunden
Lebensmitteln greifen. Ganz vorn dabei: Avocado, Olivenöl, Eier und Fisch. Wirkt sich auch
positiv auf SEINE Standfestigkeit aus.
Entspannen Sie sich! Stress kann die männliche Libido nämlich zerstören. Durchatmen, ruhig
bleiben – dann klappts auch mit dem Sex.
Es muss nicht jeden Tag Bodybuilding sein. Aber ein leichtes Training, ein bisschen laufen
oder Liegestütze machen sex-fit! Außerdem setzt Sport Glückshormone, die sogenannten
Endorphine frei und DIE liefern Energie und gute Laune. Die besten Voraussetzungen für
mehr Spaß im Bett.
Sex in einem frisch bezogenen Bett ist um Klassen besser als in Bettwäsche, die schon
anschmuddelt. Deshalb: Wer Damen-Besuch bekommt und weiß, dass es zum Sex kommen
könnte, der tut gut daran, sein Schlafzimmer darauf vorzubereiten. IMMER das Bett neu
beziehen und aufräumen! Dann kommen die Frauen auch gerne wieder...
Wo wir schon im Schlafzimmer sind: Mit Musik geht alles besser! Auch der Sex natürlich.
Checken Sie vorher ab, auf welche Richtung SIE steht. Musik macht geschmeidig und offen.
In jeder Hinsicht.
Was den Sex-Drive auch eher behindert als fördert: zu viel Alkohol. Zuerst lockert er auf, aber
dann lockert er ein bestimmtes Körperteil zu SEHR auf. Wer zu viel getrunken hat, legt meist
keine gute Performance im Bett hin. Merke: kleiner Schwipps ist okay, ein Totalabsturz ist es
nicht.
Was IMMER funktioniert: Machen Sie ihr Komplimente. „Du bist die Schönste!“, „Du duftest so
gut“, „Ich hab den ganzen Tag an dich gedacht!“. Wer ihr das ins Ohr säuselt, hat den halben
Weg in ihr Höschen schon geschafft. Merke: Wir Frauen hören so etwas einfach gerne und
können nie genug davon bekommen. Es kann wirklich so einfach sein...
2016-01-30 19:37:23 ANTONIA WAGNERS
366
Türkisches Außenministerium: Wieder
russischer Jet türkischen Luftraum
verletzt
ein
Zwischen der Türkei und Russland gibt es neue
Spannungen: Der türkische Präsident Recep
Tayyip Erdogan drohte Moskau am Samstag mit
"Konsequenzen", weil erneut ein russisches
Kampfflugzeug den türkischen Luftraum verletzt
habe. Die Nato rief Russland auf, den Luftraum
des Bündnisses "vollständig" zu respektieren.
Die Türkei hatte vor zwei Monaten ein
russisches Kampfflugzeug abgeschossen, was
eine schwere Krise zwischen Ankara und Moskau auslöste. "Russland trägt die volle
Verantwortung für alle schweren Konsequenzen"
Das Außenministerium in Ankara teilte am Samstag mit, dass es den russischen Botschafter
am Vortag einbestellt und den Vorfall "nachdrücklich verurteilt" habe. Ein russisches
Kampfflugzeug vom Typ Su-34 habe am Freitag um 10.46 Uhr (MEZ) den türkischen
Luftraum verletzt. Das Ministerium fügte hinzu: "Wir unterstreichen ein weiteres Mal, dass
Russland die volle Verantwortung für alle schweren Konsequenzen trägt, die aus einer solch
unverantwortlichen Haltung entstehen. "
Präsident Erdogan sagte vor Journalisten in Istanbul: "Russland wird die Konsequenzen
tragen müssen, wenn es weiterhin die Souveränitätsrechte der Türkei verletzt. " Solch
"unverantwortliche Taten" wären weder für Russland, noch für die Beziehungen zwischen
der Nato und Russland, noch für den Frieden in der Region oder in der Welt förderlich. Das
Verteidigungsministerium in Moskau wies die Anschuldigungen zurück. "Das ist Propaganda
ohne Beweise", sagte Generalmajor Igor Konaschenkow der Agentur Interfax zufolge. Nato
stellt klar: Luftraum muss vollständig respektiert werden
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland auf, den Luftraum des Bündnisses, dem
auch die Türkei angehört, "vollständig" zu respektieren. Moskau solle verantwortlich handeln,
sagte er. "Russland muss alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass
solche Verletzungen (des Luftraums) nicht mehr vorkommen. " Stoltenberg rief zugleich zur
"Ruhe und Deeskalation" auf. Frühere Vorfälle hätten gezeigt, wie "gefährlich" ein derartiges
Verhalten sei.
Im November hatte die türkische Armee ein russisches Kampfflugzeug im türkisch-syrischen
Grenzraum abgeschossen. Ankara begründete den Abschuss damit, dass der Jet türkischen
Luftraum verletzt habe. Russland bestritt dies. Der Vorfall hatte eine schwere Krise in den
Beziehungen zwischen Moskau und Ankara zur Folge, die im syrischen Bürgerkrieg auf
jeweils unterschiedlichen Seiten stehen.
Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die Türkei wiederum die
teils islamistischen Gegner des syrischen Machthabers. Seit September fliegt Russland
massive Luftangriffe in Syrien , um die Armee von Assad zu unterstützen. Im Video: Aus
Angst vor IS-Entführungen: Russland warnt vor Reisen in die Türkei
wen/AFP/dpa
2016-01-30 18:58:45 FOCUS Online
367
„Rise of the Tomb Raider“ für PC: So scharf war Lara Croft
noch nie
Inhaltlich sind beide Versionen identisch. In
„Rise of the Tomb Raider“ ist Lara Croft im
kalten Sibirien auf der Suche nach einem
Artefakt, das ewiges Leben spenden soll. Ein
Relikt, dem vor ihr schon ihr Vater hinterher
jagte.
Dabei kommt Lara der Trinity-Orden in die
Quere. Sie muss sich außerdem mit wilden
Tieren auseinandersetzen und erforscht – ganz
klassisch – geheimnisvolle Grabmäler. Laras Ausrüstung und Waffen muss der Spieler aus
gefundenen Ressourcen selbst zusammenbasteln.
Dank packender Action, kniffliger Rätsel und einer spannenden Geschichte wird man hier
stundenlang bestens unterhalten. Schon die Xbox-One-Version wusste so zu begeistern.
Der Vorteil der PC-Fassung liegt eindeutig auf der technischen Seite – was sich durchaus
auch aufs Spiel auswirken kann. Etwa, weil der Bildaufbau viel flüssiger ist.
Um das Spiel in Full HD (1920x1080 Bildpunkte) mit allen Details ohne störende Ruckler in
rasanten Actionszenen zocken zu können, sollte mindestens eine GTX 960 von nVidia bzw.
eine R9 380X von AMD verbaut sein. Empfehlenswert ist jedoch eine GTX 970 oder besser
(AMD: R9 390).
Wer „Rise of the Tomb Raider“ in noch höheren Auflösungen spielen möchte – etwa 4K –
wird derzeit wohl keine Grafikkarte finden, die das im Alleingang stemmen kann, ohne
Abstriche hinnehmen zu müssen.
In der Praxis führen die technischen Tricks etwa dazu, dass man hübschere Wettereffekte zu
sehen bekommt, es bei Kameraschwenks des Spielers nicht zu Rucklern oder gar
Verzögerungen kommt (wie bei der Xbox One).
Außerdem reagiert die Umgebung präziser auf Laras Aktionen – kleine Grasbüschel
bewegen sich hier im Gegensatz zur Konsolenfassung, wo nur gröbere Strukturen eine
Reaktion zeigen. Darüber hinaus überzeugt auch Laras feinere Mimik. Kurz: „Rise of the
Tomb Raider“ sieht auf dem PC nicht nur viel besser, sondern auch realistischer aus.
Lara Croft wandelt sich von der Helden-Anwärterin zum Abenteuer-Profi. Der BILD-Test sagt
Ihnen, wie gut das klappt.
Mit dem neuen „Ausdauer“-Modus wird das Action-Abenteuer „Rise of the Tomb Raider“ zu
einer echten Herausforderung auf Leben und Tod.
Weitere spannende Spiele-News finden Sie hier.
2016-01-30 18:01:19 Nedžad Hurabašić
368
Seagate: Turbulente Zeiten
Nach zwei schwierigen Quartalen steigen
Umsatz und Gewinn wieder. Im Vergleich zum
Vorjahr aber muss Seagate immer noch mit
einem Rückgang leben.
Im gerade abgeschlossenen zweiten Quartal
des Finanzjahres 2016 hat Seagate einen
Umsatz von 2,986 Milliarden US-Dollar
erwirtschaftet. Das sind zwar 24,6 Prozent mehr
als im vorangegangenen Quartal, aber 19
Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2015, den die Firma mit 3,696 Milliarden
abschloss. Ähnlich verhielt es sich beim bereinigten Gewinn, der mit 165 Millionen Dollar
beinahe fünfmal höher lag als in Q1/2016, gegenüber dem Vorjahr jedoch um 80 Prozent
einbrach. Das Muster wiederholt sich auch bei der Dividende: Aktionäre dürfen sich über eine
Ausschüttung von 0,55 Dollar pro Aktie freuen, mehr als im Q1/2016, deutlich weniger als im
Q2/2015.
Umsatz und Gewinn stiegen gegenüber dem letzten Quartal, der Vorjahreszeitraum sah aber
deutlich besser aus.
Bild: Seagate
Auch wenn vor allem die Schwäche gegenüber dem Vorjahr ins Auge springt, scheint sich
Seagate zu erholen. Mit 60,6 Exabyte an Kapazität hat die Firma rund 10 Prozent mehr
Speicher verkauft als im Quartal zuvor. Das Portfolio umfasst zudem diverse Festplatten mit
sehr hoher Kapazität, darunter die 10 TByte große Enterprise HDD mit Helium-Füllung , eine
NAS-HDD mit 8 TByte sowie die ebenfalls 8 TByte große, auf Videoaufzeichnungen
spezialisierte Surveillance HDD. Mit dem Zukauf der Firma Dot Hill im Oktober 2015 hat sich
Seagate auch Know-How im Bereich großer Speicher-Arrays ins Haus geholt.
Im schnell wachsenden SSD-Markt ist Seagate jedoch noch vergleichsweise schwach
aufgestellt. Dort hofft man unter anderem mit der kürzlich vorgestellten Seagate 1200.2 SSD
zu punkten. Das Modell wurde gemeinsam mit Micron entwickelt; dort heißt das Laufwerk
S600DC Enterprise SAS SSD. ( bkr )
2016-01-30 17:59:00 Benjamin Kraft
369
Dortmund müht sich gegen Ingolstadt, Schöpf feiert Debüt
Dortmund fixierte spät den 2:0-Heimsieg.
Alessandro Schöpf wurde bei Schalke-Sieg
eingewechselt. Bremen erkämpfte gegen
Hertha einen Punkt.
30.01.2016 | 17:58 |
( DiePresse.com )
Borussia Dortmund hat sich am Samstag in der
deutschen Bundesliga zu einem 2:0-Heimsieg
über Ingolstadt gemüht. Das erste Gegentor
durch Pierre-Emerick Aubameyang kassierte ÖFB-Teamgoalie Ramazan Özcan erst in der
78. Minute, und das auch noch aus Abseitsposition. Der BVB verkürzte damit den Rückstand
auf Spitzenreiter Bayern zumindest vorerst auf fünf Punkte.
Lange schien sich ein torloses Remis in Dortmund abzuzeichnen, ehe Aubameyang nach
einer Flanke von Lukasz Piszczek per Kopf erfolgreich war. In der 86. Minute sorgte wieder
Aubameyang - diesmal regelkonform - für die Entscheidung.
Davor hatten die Dortmunder in der 65. Minute Glück, als ein Eigentor von BVB-Abwehrchef
Mats Hummels aus über 20 Metern wegen eines angeblichen Fouls von Dario Lezcano wohl
fälschlicherweise aberkannt wurde. So blieb der Klub von Coach Ralph Hasenhüttl, der
Lukas Hinterseer auf die Bank setzte und den wiedergenesenen Markus Suttner noch nicht in
den Kader holte, auf Tabellenplatz zehn.
Am anderen Ende der Tabelle verließ Werder Bremen dank eines Heim-3:3 nach
spektakulärer Aufholjagd den Relegationsplatz und ist nun 15. Darmstadt verlor vor eigenem
Publikum gegen Schalke mit 0:2, Leverkusen setzte sich daheim gegen Schlusslicht
Hannover mit 3:0 durch. Die Partie Augsburg - Frankfurt endete 0:0.
Die Bremer verbesserten sich zumindest vorläufig auf Rang 15, weil sie einen 0:2- und 1:3Rückstand gegen den Dritten Hertha BSC noch in ein 3:3 verwandelten. Maßgeblich daran
beteiligt war Zlatko Junuzovic, der die Assists zum ersten und dritten Treffer der
Norddeutschen lieferte und wenige Sekunden vor Schluss aufgetauscht wurde. Sein
Landsmann Florian Grillitsch hatte bereits in der 63. Minute den Platz verlassen.
Für Grillitsch' ÖFB-U21-Teamkollegen Alessandro Schöpf gab es doppelten Grund zum
Jubeln. Der Tiroler gewann mit Schalke 2:0 in Darmstadt und gab dabei ab der 89. Minute
sein Bundesliga-Debüt. Bei den Verlierern spielte György Garics durch.
Dem VfB Stuttgart ist ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf gelungen. Die Schwaben, bei
denen Florian Klein auf der Bank saß und der im Aufbautraining befindliche Martin Harnik
fehlte, setzten sich daheim gegen den Hamburger SV mit 2:1 durch.
Artem Krawets (87.) erzielte den entscheidenden Treffer kurz vor dem Ende. Ein Eigentor des
Hamburgers Aaron Hunt (66.) hatte die Gastgeber in Front gebracht, der kurz zuvor
eingewechselte Artjoms Rudnevs schaffte neun Minuten später den zwischenzeitlichen
Ausgleich für die Hanseaten, bei denen Michael Gregoritsch in der 62. Minute eingewechselt
wurde. Die Stuttgarter blieben nach dem fünften Spiel ohne Niederlage auf Tabellenplatz 15,
der HSV ist Elfter.
Bereits am Freitag hatte Martin Hinteregger die erste richtige Bewährungsprobe in der
Bundesliga absolviert. Der im Winter von Salzburg nach Mönchengladbach gewechselte
ÖFB-Teamspieler musste sich mit den "Fohlen" am Freitagabend in Mainz mit 0:1
geschlagen geben. Hinteregger selbst war nach seinem ersten Einsatz in der Startelf mit
seiner Vorstellung durchaus zufrieden.
"Auch wenn es ein negatives Erlebnis war, kann ich persönlich auf meiner Leistung
aufbauen", meinte der Innenverteidigung in einem Interview auf der Borussia-Homepage. "In
der ersten Halbzeit habe ich mich etwas ruhiger in das Spiel hereingetastet, die Bundesliga
ist ja doch eine andere Welt. Aber in der zweiten Hälfte hat man schon ungefähr sehen
können, wie meine Spielweise ist", meinte Hinteregger. Er wolle sich in den kommenden
Wochen seinen Platz in der Stammelf sichern.
Die Statistik untermauerte Hintereggers Aussagen. In der ersten Spielhälfte verlor der 23Jährige deutlich mehr Zweikämpfe als er gewann, er steigerte sich aber nach der Pause.
Beim Tor der Mainzer durch Christian Clemens (21.) war Hinteregger wie seine
Teamkollegen nicht ganz im Bilde. Die "Rheinische Post" (Online-Ausgabe) gab dem
Österreicher die Durchschnittsnote 3 und bescherte ihm "kein allzu auffälliges Startelf-Debüt".
(APA)
2016-01-30 17:58:00 diepresse.com
370
Wiesberger fällt in Katar aus den Top Ten
Bernd Wiesberger fiel mit einer 73erSchlussrunde auf den 13. Rang zurück. Der
Südafrikaner Branden Grace gewann.
30.01.2016 | 17:49 |
( DiePresse.com )
Bernd Wiesberger hat am Schlusstag des Katar
Masters der Golfprofis in Doha mit einer 73
seine schwächste der vier Runden gespielt und
rutschte damit im Gesamtklassement um drei
Positionen auf dem geteilten Endrang 13 ab. Mit 281 Schlägen war der Burgenländer auf
dem Par-72-Kurs vom siebenten Rang nur einen Versuch weg. Es gewann der Südafrikaner
Branden Grace mit 274 Schlägen.
"Zu viele Fehler heute", gab Bernd Wiesberger über seine Schlussrunde auf Facebook
bekannt. "Aber die Dinge gehen in die richtige Richtung. " Besonders seinen letzten der 281
Schläge hob der 30-Jährige hervor: "Netter 3-m-Putt, um die Woche mit einem Birdie zu
beenden. "
Wiesberger - am Samstag auf seiner Runde mit fünf Bogeys und vier Birdies - näherte sich im
mit 2,5 Millionen Dollar dotierten zweiten Turnier des "Desert Swing" zumindest näher seiner
Vorjahres-Leistung an, als er auf den betreffenden drei Events die Plätze 6, 3 und 4 erreicht
hatte. Diesmal war er in der Vorwoche zum Auftakt in Abu Dhabi nur 26. gewesen, in der
kommenden Woche steht das Turnier in Dubai auf dem Programm.
Ergebnisse Katar Masters - 2,5 Mio. Dollar (Endstand nach vier Runden): 1. Branden Grace
(RSA) 274 (70-67-68-69) Schläge - 2. Rafa Cabrera-Bello 276 (67-68-71-70) und Thorbjörn
Olesen (DEN) 276 (67-69-69-71). Weiter: 13. u.a. Bernd Wiesberger (AUT) 281 (68-70-70-73)
(APA)
2016-01-30 17:49:00 diepresse.com
371
Google Fiber soll in den USA künftig VoIP anbieten
Google versendet Einladungen an Fiber
Trusted Tester, zusätzlich zum Gigabit-Internetund TV-Angebot einen neuen Telefoniedienst
auszuprobieren.
Google
will
offenbar
sein
Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz
Google
Fiber in den USA um einen neuen Dienst
erweitern. Bisher können Kunden bis zu 1
GBit/s Up- und Downstream sowie ein TVAngebot nutzen. Nun soll ein Telefoniedienst hinzukommen.
Fiber Phone setzt ein Gerät voraus, das von einem Google-Mitarbeiter beim Endanwender
installiert wird. Der Dienst soll eine eigene Telefonnummer mitbringen, sich aber auch vom
Smartphone oder Festnetztelefon nutzen lassen.
Google Fiber ist bisher nur in den US-Regionen Kansas City, Provo, Salt Lake City und
Austin, Texas verfügbar. Etliche weitere Standorte sind in Planung, darunter Los Angeles und
Chicago, jedoch keine Regionen außerhalb der USA. ( akr )
2016-01-30 17:46:00 André Kramer
372
Rodel-WM: Deutsches Doppel siegt, Österreicher weit
zurück
Tobias Wendl/Tobias Arlt gewannen nach dem
Sprint
auch
den
Hauptbewerb.
Peter
Penz/Georg Fischler verpassten als 19. den
zweiten Lauf.
30.01.2016 | 17:38 |
( DiePresse.com )
Die Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt haben
sich am Samstag bei den Weltmeisterschaften
der Kunstbahnrodler in Königssee am Tag nach
Sprint-Gold auch den Titel im Hauptbewerb der Doppelsitzer geholt. Die beiden siegten mit
äußerst komfortablen 0,611 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsleute Toni Eggert/Sascha
Benecken. Österreichs Schlitten waren im zweiten Lauf nicht mehr dabei.
Die Sprint-Zweiten Peter Penz/Georg Fischler hatten im ersten Lauf einige schwere Fehler
verzeichnet und landeten nur auf Endrang 19. Thomas Steu/Lorenz Koller kamen gar zu
Sturz und blieben im ansteigenden Schlussteil der Strecke stehen. Bronze sicherten sich
schließlich Christian Oberstolz/Patrick Gruber, der Abstand der Italiener war mit 1,753
Sekunden auf Wendl/Arlt extrem groß.
(APA)
2016-01-30 17:38:00 diepresse.com
373
Google SkyBender soll 5G-Internet per Drohne liefern
Solarbetriebene Drohnen sollen aus der Luft
Internetzugang mit bis zu 40-facher LTEGeschwindigkeit liefern. Das testet Google
angeblich auf einem Weltraumbahnhof in New
Mexico.
Projekt SkyBender liest sich wie der Plot zum
neuen Bond-Film. Google schickt von einem
privaten Weltraumbahnhof in New Mexico
solarbetriebene Drohnen in die Luft, die
Internetzugang über Millimeterwellen liefern sollen. Das berichtet die britische Tageszeitung
The Guardian.
Schauplatz ist der privat geführte Spaceport America in der Nähe der Kleinstadt Truth or
Consequences. Für 1000 US-Dollar pro Tag soll Google von Richard Bransons
Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic 1400 Quadratmeter Hangarfläche gemietet haben. Im
letzten Sommer hat Google dort mehrere Sende- und Empfangsstationen installiert und
abseits des Terminals ein eigenes Flugkontrollzentrum gebaut.
Aktuell testet Google den Betrieb mit mehreren Drohnen, die bis zu fünf Jahre in der Luft
bleiben können. Die Bruchlandung einer Drohne des Typs Solara 50 machte im Mai 2015 auf
das Projekt aufmerksam. Letztlich plant Google laut Guardian, mehrere Tausend Drohnen
weltweit für die Internetversorgung zu installieren.
Theoretisch soll die Technik Daten mit 40-facher LTE-Geschwindigkeit liefern können. Bei
SkyBender handelt es sich um ein Partnerprojekt von Google Loon, ein Projekt, mit dem
Google aus 20 km Höhe Internetzugang per Ballon in unzugängliche Gegenden bringen will.
Der Vorteil von Millimeterwellen verglichen mit dem gegenwärtig genutzten
Mobilfunkspektrum ist, dass sie ein neues Spektrum erschließen. Das getestete 28-GHzBand hat allerdings verglichen mit 4G nur ein Zehntel der Reichweite.
Durch Wetterphänomene wie Wolken, Nebel und Regen kann die Verbindung abreißen.
Daher verwendet Google Phased-Array-Antennen, die das Signal über lange Distanzen
fokussieren können, allerdings sehr viel Energie verbrauchen. Bis Juli 2016 hat Google die
Erlaubnis der Kommunikationsbehörde FCC, die Tests durchzuführen. ( akr )
2016-01-30 17:18:00 André Kramer
374
Bundestags-Fahrdienst ab Sommer 2017 mit E-Autos
Der Ältestenrat des Bundestages hat entschieden, dass der Fuhrpark für die Abgeordneten
ab Sommer 2017 auch aus E-Autos bestehen soll. Einen Haken gibt es aber.
Die Abgeordneten des Bundestages sollen ab
dem Sommer 2017 auch in Elektroautos durch
Berlin gefahren werden. Mit deren Einsatz solle
"der Einstieg in das Konzept nachhaltiger
Mobilität vollzogen und der CO2-Ausstoß
deutlich gesenkt werden", hieß es in einem
Schreiben von Bundestagspräsident Norbert
Lammert (CDU) an die Parlamentarier, das der
dpa vorlag. Über das Vorhaben hatte zuerst die
Bild-Zeitung berichtet.
In Lammerts Schreiben hieß es: "Der
Ältestenrat ist der Empfehlung der Inneren Kommission gefolgt, dass das bundeseigene
Unternehmen BwFuhrparkService GmbH als neuer Vertragspartner gewonnen werden soll. "
Ein Grund dafür sei, dass die Firma Interesse an Bewerbungen von Fahrern des bisherigen
Betreibers signalisiert habe. "Dies soll nach dem Beschluss des Ältestenrates Bestandteil der
Verhandlungen der Bundestagsverwaltung mit dem Dienstleistungsunternehmen sein. "
Der Ältestenrat möchte die bislang genutzten Mittelklasse-Limousinen durch äquivalente EAutos ersetzen - sofern verfügbar.
Bild: „Vorfahrt Paul-Löbe-Haus“ von Blunt.
Der Vertrag mit der bisherigen Betreiberfirma des Fahrdienstes läuft am 31. Juli 2017 aus.
Bislang setzt diese nach Angaben des Bundestages etwa 100 Fahrzeuge der oberen
Mittelklasse für den Transport der Abgeordneten in Berlin ein. Insofern diese Typen im
Sommer 2017 als E-Auto-Version zur Verfügung stünden, sollten sie entsprechend zum
Einsatz kommen. Schaut man sich das bislang zögerliche Engagement der deutschen
Autohersteller auf dem Gebiet der Elektromobilität an, steht allerdings zu bezweifeln, dass
dies möglich sein wird.
Die Nachfrage nach E-Autos in Deutschland ist immer noch schwach. Im vergangenen Jahr
waren nur 12.363 Elektroautos neu zugelassen worden - verglichen mit insgesamt 3,2
Millionen Personenwagen. Die Bundesregierung will, dass bis zum Jahr 2020 eine Million
Elektroautos auf den Straßen rollen. Dieses Ziel aber gilt als gefährdet. Als Hauptprobleme
gelten neben dem vergleichsweise hohen Preis für Elektroautos und der geringeren
Reichweite der Fahrzeuge die unzureichende Infrastruktur mit Ladestationen.
( dpa ) /
( bkr )
2016-01-30 16:41:00 heise online News 2016 KW 4
375
.shop: die 40-Millionen-Dollar-Domain
Neuer Rekord bei der Vergabe von Top Level Domains durch die ICANN: Für.shop wurden
in einer offiziellen Auktion 41,5 Millionen US-Dollar erzielt.
Neun Bewerbungen um die E-Commerce-Domain .shop gingen im Frühjahr 2012 bei der
Internetverwaltung ICANN ein. Amazon und Google waren interessiert; das höchte Gebot
kam jedoch von einem japanischen Domain-Unternehmen.
Gibt es für eine Top Level Domain (TLD) mehrere Interessenten und einigen die sich nicht
untereinander, sieht das ICANN-Prozedere eine
Versteigerung unter allen Interessenten vor. Zu
denen zählten unter anderem die drei größten
Massenbewerber Donuts sowie Google und
Apple. Am 27. Januar wurde.shop von der
ICANN versteigert.
Die japanische Registry GMO, der .shop mehr
als 40 Millionen Dollar wert war, ist ein eher
kleines Domainunternehmen, das ursprünglich
zehn TLD-Bewerbungen abgegeben hat, vor allem für regionale Endungen. Zur Zeit betreibt
GMO unter anderem die Geo-Endung.tokyo und zählt noch zum Bewerberkreis um .mail und
.inc. Wann.shop startet und zu welchen Preisen die Adressen (Second Level Domains)
verkauft werden, ist noch nicht bekannt. Die TLD ist bei potenziellen Registranten sehr
begehrt. .shop führt unter anderen bei United Domains mit 142.627 Interessensbekundungen
klar die Liste der unverbindlichen Vorbestellungen an.
Das bisherige Höchstgebot in einer ICANN-Auktion lag bei 25 Mio. Dollar, so viel war Google
die Endung.app wert. Bisher gab es 15 Auktionen , dabei kamen insgesamt 117 Millionen
Dollar zusammen. Über die konkrete Verwendung der Auktionserlöse diskutiert die ICANNCommunity zur Zeit noch.
Um das Prozedere bei der Vergabe von .shop hatte es im Vorfeld viel Verwirrung gegeben.
Mit.shopping ist eine ähnlich lautende Endung geplant, für die es ursprünglich zwei
Interessenten gab. Fürchtet ein Bewerber, dass eine Endung der eigenen zu ähnlich ist und
für Verwechslungsgefahr sorgen könnte, kann er dies in einer "String Confusion Objection"
prüfen lassen.
Einen solchen Einspruch legte einer der Bewerber um .shop ein, allerdings nur gegen einen
der beiden Interessenten für .shopping, den TLD-Giganten Donuts. Dem Einspruch wurde
stattgegeben. Üblicherweise führt das dazu, dass die zwei betreffenden Endungen nur als
Paar versteigert werden, in dem Fall aber nicht. Donuts hatte vor wenigen Tagen nach einer
privaten Einigung mit dem zweiten.shopping-Bewerber Uniregistry seinen Antrag bei der
ICANN zurückzogen. Für den einzig verbleibenden Bewerber Uniregistry galt die String
Confusion-Entscheidung nicht. Somit wird.shopping separat starten.
Der Rekordpreis von mehr 40 Millionen Dollar sorgt für Verwunderung in der Branche. Der
Branchen-Blogger von Domainnamewire etwa fragt sich , wie um alles in der Welt jemand
durch den Verkauf von Adressen einen Preis von 40 Millionen Dollar refinanzieren will. Er
meint: ".shop ist eine Monster-TLD. Aber es ist schwer, solche Ausgabe für eine Endung zu
rechtfertigen, egal für welche. " ( akr )
2016-01-30 16:26:00 Stefan Mey
376
IWF will Regeln für hoch verschuldeten Länder lockern
Der Fonds zieht seine Lehren aus Girechenland und erwägt eine Verlängerung von
Laufzeiten kurzfristiger Schulden.
30.01.2016 | 16:03 |
( DiePresse.com )
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Regelungen für die Kreditvergabe an hoch
verschuldete Länder wie etwa Griechenland
überarbeitet. Statt eine Restrukturierung von
Staatsanleihen zu erzwingen, könnten künftig
auch die Laufzeiten kurzfristiger Schulden
verlängert werden, erklärte der IWF am Freitag.
Damit solle vermieden werden, dass sich die
Schuldenkrise weiter verschärfe.
Nach den neuen Regeln könnte der IWF auch
dann finanziell eingreifen, wenn andere
Gläubiger dem hoch verschuldeten Land
ausreichend Geld zur Verfügung stellen, dass es wieder auf die Beine kommt und
sicherstellen, dass der Kredit des IWF zurückgezahlt wird.
Der IWF zieht damit seine Konsequenzen aus der wenig erfolgreichen Rettung
Griechenlands im Jahr 2010, als die Gläubiger aus Furcht vor einer Ausweitung der Krise auf
eine Restrukturierung von Anleihen verzichtet hatten. Diese "systemische Ausnahme" habe
sich bei der Krisenbekämpfung nicht bewährt und überdies "erhebliche" Kosten für den IWF
und Mitgliedstaaten verursacht, heißt es jetzt in dem IWF-Bericht.
Athen hatte sich mit den internationalen Gläubigern nach schwierigen Verhandlungen im
vergangenen Juli auf ein drittes Kreditpaket von 86 Milliarden Euro über drei Jahre geeinigt.
Im Gegenzug verpflichte sich die Regierung von Alexis Tsipras, die damit verbundenen
Sparauflagen und Maßnahmen zu erfüllen.
(APA/AFP)
2016-01-30 16:03:00 diepresse.com
377
Fragen für Tennis-Neulinge: Gibt's auch eine TennisNationalmannschaft?
In Melbourne finden die Spiele seit den
Australian Open im Januar 2008 auf einem
blauen Hartplatz statt. Damals änderte man den
Belag von grünem Rebound-Ace, der bei Hitze
oft
stumpf
und
tückisch
war,
zu
blauem „Plexicushion“. Ziel: Schönere Optik,
Spieler und Fans können die Bälle besser
sehen und das Risiko einer Knöchelverletzung
der Profis wird minimiert, weil der Belag bei
Hitze weniger stark aufheizt. Die Profis stört
dagegen, dass der Platz in Melbourne große Ähnlichkeit mit dem in New York bei den US
Open hat. Andy Murray: „Zu den Dingen, die den Reiz der Grand-Slam-Turniere ausmachen,
sollte auch gehören, dass die Böden unterschiedlich sind.“
Konkrete Vorschriften zur Rocklänge im Profitennis gibt es nicht, wenn überhaupt sind die
Regeln im offiziellen Dresscode schwammig: Von den Spielerinnen wird erwartet, dass sie
sich professionell kleiden und präsentieren. Sie sollen angemessene und saubere
Tenniskleidung tragen. Nicht angezogen werden dürfen laut Reglement: Sweatshirts,
Jogginghosen, T-Shirts, Jeans und abgeschnittene Kleidung. Generell gilt: Es muss in kurzen
Sachen gespielt werden. Wie knapp der Schnitt genau zu sein hat, ist im Gegensatz zum
Beachvolleyball, wo das Hosenbündchen der Damen nicht breiter als sieben Zentimeter sein
darf, im Tennis nicht festgelegt. Lange Kleidung ist nur beim Aufwärmen erlaubt, es sei denn
es ist besonders kalt.
Boris Becker und Steffi Graf sorgten in den 80er-Jahren für den ultimativen Tennis-Boom.
1985 siegte Becker als erster Deutscher in Wimbledon. Am legendären 9. Juli 1989 folgte der
Doppelsieg von Boris und Steffi in Wimbledon.
Mit dem Karriereende von Graf und Becker ging auch Deutschlands Tennis-Boom vorüber.
Der weiße Sport verkam in der öffentlichen Wahrnehmung und im TV zur Randsportart.
Kerbers Sieg, der erste deutsche Grand-Slam-Titel nach 17 Jahren, ist ein Meilenstein, doch
König Fußball kann er in der Publikumsgunst nicht gefährden.
Es ist die aktuelle Tabelle der Tennis-Profis, die es für Damen und Herren gibt. Gewertet
werden die Ergebnisse der Profis aus den besten 18 Turnieren. Die jeweils erspielten Punkte
der vergangenen 52 Wochen werden addiert und daraus wöchentlich eine Rangliste für die
Tennis-Profis erstellt. Aktuelle Weltranglisten-Erste sind Novak Djokovic (Herren) und Serena
Williams (Damen). Angelique Kerber kletterte durch ihren Australian-Open-Sieg bei den
Damen auf Platz 2. Die Weltranglistenposition ist für die Setzliste der Turniere von
Bedeutung. Die Setzliste legt fest, welche Spieler wann gegeneinander antreten. Mit ihr wird
unter anderem gewährleistet, dass die besten Spieler nicht schon in den ersten Runden
aufeinandertreffen. Am Ende eines Tennisjahres wird das „ATP World Tour Final“ (früher
Masters) ausgespielt. Teilnehmen dürfen die besten acht Spieler der Weltrangliste.
Amtierender Deutscher Meister im Einzel ist Oscar Otte (Kölner HTC Stadion Rot-Weiss), bei
den Damen Anna-Lena Friedsam (BASF TC Ludwigshafen). Deutscher Mannschaftsmeister
ist der TC BW Halle.
Seit die großen deutschen Tennis-Zeiten mit Steffi Graf und Boris Becker vorbei sind, ist das
Interesse der Fernseh-Zuschauer deutlich abgeflacht. Die Öffentlich-Rechtlichen haben sich
in den vergangenen Jahren deshalb nur noch mit kleinen Rechtepaketen beim Vermarkter
IMG beworben, sind damit aber regelmäßig abgeblitzt. Das Grand Slam Turnier in Melbourne
wurde in diesem Jahr von Sky und Eurosport übertragen. Für Tennis-Bundestrainerin
Barbara Rittner ist dies „ein Unding”. Rittner: „Ich weiß, wie schwierig es mit den TV-Rechten
ist, und wie teuer das werden kann. Aber ich meine, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihrem
Auftrag nicht mehr nachkommen.”
Deutschlands Tennis-Damen starten Samstag im Fed Cup (bis 1995 Federation Cup) im
ersten Spiel 2016 gegen die Schweiz (6./7.2. in Leipzig). Angeführt wird das Team von
Angelique Kerber, Teamchefin ist Ex-Profi Barbara Rittner. Weiter dabei: Andrea Petkovic,
Australian-Open-Achtelfinalistin Annika Beck und Julia Görges. Im Fed Cup spielen über
hundert Nationen in Gruppen und Runden gegeneinander, das jährlich von der International
Tennis Federation (ITF) ausgetragen wird. Aktueller Fed-Cup-Sieger sind Tschechiens
Damen.
Bei den Herren spielen die Tennis-Nationalteams im Davis Cup gegeneinander. England
gewann 2015 u.a. mit Andy Murray 3:1 gegen Belgien. Es war der erste Titelgewinn der
Briten seit 1978.
Den früher weißen Sport bestimmen auf den Centre Courts der Welt inzwischen knallige
Sportdresses. In Melbourne siegte die gestreifte Angie gegen die knallgelbe Serena. Gespielt
wird bei den Damen in Top, Tennisrock oder Tenniskleid. Nur in Wimbledon muss es weiter
Weiß sein. Ausnahmen werden nicht geduldet. Bei den Spielerinnen und Spielern werden
auch Unterwäsche und Büstenhalter auf ihre Farbe kontrolliert. Sollte sich ein Spieler der
Kleiderordnung widersetzen, drohen saftige Geldstrafen bis hin zum Turnierausschluss. Die
Regeln sind klar: Ein kleiner bunter Zierstreifen auf der Kleidung ist erlaubt. Er darf aber nicht
breiter sein als ein Zentimeter.
2016-01-30 15:59:11 www.bild.de
378
Anschlagsversuch in Villingen-Schwenningen: Flüchtlinge
oder Sicherheitsleute im Visier? | Baden-Württemberg |
Nachrichten
Anschlagszahlen auf Flüchtlingsunterkünfte
Landespolizeipräsident Gerhard Klotter
Fr, 29.1.2016 | 19.30 Uhr
| SWR Fernsehen in Baden-Württemberg
Tödliches Unglück in Göppingen
Leiche von 20-Jährigem in Crailsheim
Verkehrschaos im Höllental
Fußball | 2:1 gegen den HSV
Fußball | Bundesliga
Ringen | Deutsche Meisterschaft
Nach Anschlagsversuch in Villingen-Schwenningen
Verschärfungen im Asylrecht
2016-01-30 15:52:02 www.swr.de
379
Nero stellt Cloud-Dienst BackItUp ein
Anfang 2014 stellte Nero einen Backup-Dienst
mit kostenlosem Basisangebot vor. Nach gut
zwei Jahren geht das Cloud-Angebot vom Netz.
Aktive Nutzer bekommen eine Gnadenfrist.
Anfang 2014 stellte Nero den Cloud-Dienst
BackItUp vor. Nach etwa zwei Jahren gibt Nero
das Ende des Dienstes bekannt. Aktive Nutzer
haben bis zum 5. Mai 2016 Zeit, online
gesicherte Dateien herunterzuladen. Danach
werden sie dauerhaft vom Nero-. Server gelöscht.
Die Backup-Lösung umfasste ein Windows-Programm und Apps für Android, iOS und
Windows Phone. Dort ausgewählte Dateien sicherte der Dienst lokal auf der Festplatte
beziehungsweise einer SD-Karte oder online auf einem Nero-Server. So sollten sich auf dem
Smartphone Fotos, Videos, Musik und Kontakte unabhängig von Apple, Google und
Microsoft sichern lassen.
Das Angebot umfasste ein kostenloses Basisangebot mit fünf GByte Online-Speicher sowie
ein gestaffeltes Abomodell, das gegen Aufpreis Verschlüsselung und mehr Speicher anbot.
Offenbar blieben die Nutzer aus. ( akr )
2016-01-30 15:05:00 André Kramer
380
Anschober
kritisiert
Mindestsicherung
Plan
für
"Kahlschlag"
bei
Der grüne Landesrat erwartet in Oberösterreich
einen Run auf größere Städte und
"Billigstquartiere in Ghettos" Einen "Masterplan
Integration" will er bis Jahresmitte vorlegen.
30.01.2016 | 15:03 |
( DiePresse.com )
Der von ÖVP und FPÖ geplante "Kahlschlag"
bei der Mindestsicherung gefährde die
Integrationsoffensive in Oberösterreich. Das
kritisierte der für Integration zuständige Landesrat Rudi Anschober (Grüne) am Samstag in
einer Aussendung. Er befürchtet einen Run auf die großen Städte und "Billigstquartiere in
Ghettos", weil die Menschen in die Armut abgedrängt werden.
Bis Jahresmitte will Anschober einen "Masterplan Integration" für Oberösterreich erstellen. Er
soll aus den fünf Säulen Sprachausbildung, Orientierung über Menschen- und Grundrechte
oder Gleichberechtigung, Bildung, Arbeit und Wohnen bestehen. Die Integration nach einem
Asylbescheid solle möglichst dezentral in der Region erfolgen, nennt Anschober als Ziel.
Bisher seien 90 Prozent der Menschen, die einen positiven Asylbescheid erhalten haben, in
die großen Städte gezogen. Durch soziale Bindung und eine offensive Integration vor Ort soll
das in Zukunft verhindert werden.
(APA)
2016-01-30 15:03:00 diepresse.com
381
Pläne für mehr Rechte für Homosexuelle spalten Italien
Beim "Family Day" haben Zehntausende in
Rom gegen die Pläne der italienischen
Regierung für eine eingetragene Partnerschaft
demonstriert.
30.01.2016 | 14:36 |
( DiePresse.com )
Mit
einer
Massenkundgebung
haben
Zehntausende Menschen in Rom gegen die
Pläne der Regierung für mehr Rechte für
Homosexuelle demonstriert. Beim "Family Day" versammelten sich am Samstag Menschen
aus dem ganzen Land auf dem Gelände des Circus Maximus, um für das traditionelle
Familienmodell einzutreten.
"Verteidigen wir unsere Kinder", "Gegen Adoptionsrechte für Homosexuelle" und "Gott hat
Mann und Frau geschaffen" stand auf Transparenten. Der Protest richtete sich gegen die
Pläne der sozialdemokratischen Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi für eine
eingetragene Partnerschaft homosexueller Paare.
Das katholisch geprägte Italien ist eines der wenigen EU-Länder, in denen
gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt sind. Die Regierung will
keine Homo-Ehe, dafür aber die eingetragene Lebenspartnerschaft für hetero- und
homosexuelle Paare durchsetzen. Die Diskussion über einen dementsprechenden Entwurf
hat am vergangenen Donnerstag im Senat begonnen.
Zu der Kundgebung in Rom strömten Menschen aus ganz Italien. "Wir wollen unsere Kinder
vor der Propaganda der Gender-Theorie schützen", erklärten die Veranstalter. Die
Organisatoren, die mit der Unterstützung des Vatikan rechnen können, verlangen
Maßnahmen für die auf Mann und Frau gegründete Ehe.
Die Verbände wollen dadurch die derzeitige Debatte über den Gesetzesentwurf im Senat
beeinflussen. Besonders umstritten ist die sogenannte "Stepchild-Adoption", ein
Schlüsselelement des neuen Gesetzesentwurfs. Dieses sieht vor, dass ein Partner das Kind,
das der Lebensgefährte in die Beziehung mitbringt - das Stiefkind - adoptieren darf. Verboten
bleibt die Leihmutterschaft. Konservative und rechtsorientierte Gruppierungen im Senat
halten die "Stiefkind-Adoption", obschon sie von einem Richter gutgeheißen werden müsste,
für eine Ermunterung zur Leihmutterschaft. "Kinder kauft man nicht", war auf Transparenten
der Demonstranten zu lesen.
Das Gesetz enthält weitere umstrittene Neuerungen. So sollen hetero- und homosexuelle
Partner vor Gericht, am Finanzamt oder im Krankenhaus wie Eheleute behandelt werden. Sie
können einander auch ihre Namen geben. Im Todesfall gehen Pensionsbezüge auf den
Hinterbliebenen über.
(APA)
2016-01-30 14:36:00 diepresse.com
382
Werte: Was uns eint, was uns trennt
Was meinen wir, wenn wir von Werten
sprechen:
Menschenrechte
oder
Marillenknödel?
Die
Gleichstellung
von
Homosexuellen
oder
das
traditionelle
Familienmodell? Versuch einer Klärung.
30.01.2016 | 14:21 | Von Bettina Steiner
( DiePresse.com )
Der Begriff „Werte“ stammt aus der Ökonomie.
Dass er verwendet wird, um wünschenswertes
Verhalten, Ideale, Normen und Errungenschaften zu bezeichnen, ist relativ neu. Früher
sprach man von Gesetzen, an die man sich zu halten hatte, von Moral, von Etikette, auch von
religiösen Vorstellungen – aber einen diffusen Sammelbegriff für all dies scheinen wir seit
Ende des 19. Jahrhunderts zu brauchen, und der Begriff „Werteverfall“ ist gar erst ein paar
Jahrzehnte alt.
Wo moralische Gewissheiten aufweichen, wo die Einheitlichkeit einer Gesellschaft bedroht
ist, ob durch langhaarige Hippies oder bärtige Muslime, ob durch Minirock oder Kopftuch,
schlägt die Stunde „unserer Werte“. Auf sie scheinen wir uns leicht einigen zu können. Dabei
meint der eine die Gesetze, auf denen die moderne Gesellschaft beruht, der andere die
Ideale des christlichen Abendlandes, der Dritte vielleicht Plakate ohne Anglizismen und eine
Straße ohne türkischen Pizzabäcker.
Die Folgen der Aufklärung. Nimmt man die 2013 vom damaligen Integrationsstaatssekretär
Sebastian Kurz verantwortete Broschüre über das „Zusammenleben in Österreich“ zur Hand,
ist die Sache klar: Die „Werte, die uns verbinden“ (so der Untertitel) stehen in
Verfassungsrang: Gewaltenteilung, Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit. Weiter hinten
wird erklärt, dass der Staat „die Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger“ hochhalten
muss. Dass jeder die Freiheit habe, „eigener Meinung zu sein und diese auch öffentlich
kundzutun“. Dass Österreich eine demokratische Republik ist, ihr Recht vom Volke ausgeht
und der Staat ein Gewaltmonopol hat.
Es sind Prinzipien, auf die man sich geeinigt hat. Sie sind hart errungenes Erbe der
Aufklärung. Und doch waren und sind sie immer noch wild umstritten, die Gesellschaft ist im
steten Wandel: Für wen gilt etwa der Gleichheitsgrundsatz? Noch 1965 wurden in den USA
Schwarze, die für ihr Wahlrecht demonstrierten, von Polizisten mit Schlagstöcken geprügelt,
zum Teil durch Pferde niedergetrampelt und von weißen Passanten beschimpft und
bespuckt. Frauen waren bis zur großen Gesetzesreform durch Kreisky 1975 den Männern
unterstellt, diese durften ihren Frauen verbieten zu arbeiten und mussten unterschreiben,
wenn sie ein Konto eröffnen wollten. Bis vor 1977 hatten Eltern ein verbrieftes
Züchtigungsrecht für ihre Kinder.
Längst sind Frauen zumindest rechtlich gleichgestellt, dass Schwarze nicht wählen durften,
erscheint uns als ungeheuerlich, und statt des Züchtigungsrechts gibt es ein Recht des
Kindes auf gewaltlose Erziehung. Gesetze sind der direkteste Ausdruck der Werthaltung
einer Gesellschaft – jeder Wandel lässt sich an ihnen ablesen.
Und ihr großer Vorteil: Man muss gar nicht darauf pochen, dass die dahinter stehenden
Prinzipien geteilt werden, der Staat muss nicht unsere Gedanken kontrollieren. Es reicht,
dass die Übertretung des Gesetzes geahndet wird.
Das Dilemma mit dem Händeschütteln. Wie agieren wir Frauen, wenn uns ein Mann den
Handschlag verweigert? Eine Grazer Lehrerin will den Vater einer Schülerin deshalb sogar
klagen – die steirische Gleichbehandlungsanwältin meinte dazu, dass hier zwei Grundrechte
einander gegenüberstünden: Gleichbehandlung und freie Religionsausübung. Auch wenn
die Klage wohl auf tönernen Füßen steht – am Thema Handschlag lässt sich gut die
Komplexität sozialer Normen erläutern. Denn einerseits erscheint er uns als
selbstverständlich, ein Handschlag ist Zeichen des Respekts, andererseits weiß man, dass
manche Kinder sich gegen dieses Ritual sträuben: Jemandem die Hand zu geben bedeutet
eine Berührung. Soll man eine Berührung durch ein Gesetz erzwingen dürfen?
Die Durchsetzung von gesellschaftlichen Normen geschieht oft über sozialen Druck. Wir
bestehen etwa auf Pünktlichkeit, wir rufen zur Ordnung, wenn sich einer in der Schlange
vordrängt, bitten denjenigen um Ruhe, der im Zug neben uns allzu laut in sein Handy brüllt.
Unser Zusammenleben ist durch viele unausgesprochene Regeln geprägt, die uns zum Teil
gar nicht mehr auffallen, weil wir sie längst internalisiert haben: Wie viel Abstand wir halten,
wie laut wir sprechen, wie sich Frauen gegenüber Männern, Männer gegenüber Frauen,
beide gegenüber Kindern verhalten.
Zum Teil werden, wenn sozialer Druck nicht genügt, um ein erwünschtes Verhalten
herbeizuführen, Gesetze erlassen: In Österreich wurde der sogenannte Grapsch-Paragraf
eingeführt. Bestraft wird, „wer eine andere Person durch eine intensive Berührung einer der
Geschlechtssphäre zuzuordnenden Körperstelle in ihrer Würde verletzt“.
Hatte Houellebecq recht? Wenn wir von österreichischen Werten sprechen, gehen wir davon
aus, dass sie einander ergänzen, dass sich, wenn wir die unterschiedlichen Puzzlesteine nur
korrekt aneinanderfügen, ein kohärentes Bild ergibt. Doch sehr häufig schließen diese Werte
einander sogar aus, und unterschiedliche Vorstellungen, etwa aufklärerische und religiöse,
geraten miteinander in Konflikt. Deutlich wird dies etwa in der Debatte um die Ehe, die laut
katholischer Denkschule heterosexuellen Paaren vorbehalten sein soll. Auch die Rolle der
Frau wird von der Kirche prinzipiell konservativer definiert als vom Gesetzgeber. Selbst
innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen verlaufen Bruchlinien. Die einen halten das
Gleichnis des barmherzigen Samariters hoch, während etwa ein katholischer
Präsidentschaftskandidat, damit das Gleichnis Jesu sehr eigenwillig interpretierend, einen
Gegensatz zwischen „Nächstenliebe“ und „Fernstenliebe“ konstruieren will.
Immer wieder wird dabei betont, dass das Christentum sich an die Gesellschaft angepasst
habe und nun der Islam gefordert sei, Gleiches zu tun. Tatsächlich hat die katholische Kirche
einen weiten Weg zurückgelegt, von einer Abweichler mit Folter und Tod strafenden Macht
zu einer Religion, die kompatibel mit der modernen Gesellschaft scheint und die Trennung
zwischen Staat und Religion weitgehend akzeptiert hat.
Gerade dies gereicht ihr aber in Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ zum Nachteil. Der
weich gewordene Katholizismus hat keine Widerstandskraft mehr; eine Gesellschaft, die sich
modern gibt, sich aber in Wirklichkeit zutiefst nach verbindlichen Werten sehnt, wird vom
Islam im Sturm genommen. Dieses Gedankenexperiment funktioniert freilich nur, weil sich die
Werte beider Religionen ähneln, ob beim Keuschheitsgebot vor der Ehe, der Ablehnung der
Homosexualität oder der Rolle der Frau – und auch in der Überzeugung, dass Moral Religion
braucht, dass der Mensch ohne Glauben dem Bösen anheimfalle. Letzteres ein klarer Irrtum:
In einer von US-Psychologen durchgeführten Studie erwiesen sich christliche und
muslimische Kinder als weniger großzügig und empathisch als atheistische („Die Presse“
berichtete am 6. November 2015).
Aber warum hat das Christentum den Schritt in Richtung Moderne getan, während der Islam
wesentlich autoritärer strukturiert ist? Das mag zu einem Teil daran liegen, dass es neben
dem Alten noch ein Neues Testament gibt: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster
einen Stein auf sie“, antwortete Jesus jenen, die von ihm wissen wollten, ob eine
Ehebrecherin getreu dem Gesetz Mose gesteinigt werden soll. Tatsächlich ist das
Christentum so besser für die demokratische Gesellschaft gerüstet.
Entscheidender ist: Die Kirche hat ihre Macht nicht freiwillig abgegeben, sie wurde ihr Schritt
für Schritt, Jahrhundert um Jahrhundert abgerungen.
Und unsere Wirtschaft? „Kostbare Ware, Herrlichkeit, Geld, Lohn, Preis“, so umreißt Kluges
„Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ den Begriff „Wert“. In der Einzahl
meinen wir heute noch vor allem Materielles, in der Mehrzahl dagegen fast ausschließlich
Immaterielles: Aber natürlich befürchtet mancher auch finanzielle Nachteile durch
Flüchtlinge, etwa, dass unser Sozialsystem zu sehr strapaziert oder gar zerschlagen werden
könnte. Ob Asylwerber uns längerfristig wirtschaftlich schaden (weil manche von ihnen keine
Arbeit finden werden) oder nützen (weil Zuwanderung notwendig ist, um die sinkenden
Geburtenzahlen auszugleichen), ist Gegenstand heftiger Debatten, wobei verschiedene
Wissenschaftler aufgrund unterschiedlicher Daten zu einander widersprechenden Prognosen
kommen.
Angst vor dem Wandel. „Trachten“, sagt das in Loden gewandete Paar zum Journalisten der
ORF-Sendung „Report“: Unter österreichische Werte fallen für sie auch Trachten, und sie
hätten gern, dass die Flüchtlinge sie kennenlernen. Muss ein Asylwerber wissen, wie man
ein Schnitzel zubereitet – oder meinetwegen Nudelsalat? Und auf welche kulturellen Werte
genau können wir uns einigen? Ist es egal, ob man Mozart schätzt, oder Falco oder Gabalier
– Hauptsache, die Musik klingt nicht orientalisch?
Das mag überspitzt formuliert sein, aber dahinter steckt ein ernstes Problem: In einer
Gesellschaft, die sich rasend wandelt, begegnen manche Menschen Veränderungen mit
zunehmendem Unbehagen. Unbehagen, weil ihre Straße, ihr Viertel, ihre Stadt sich von der
Straße, dem Viertel, der Stadt ihrer Kindheit unterscheidet – unter anderem, weil sich ein
Dönerspieß dreht, wo früher Würstel gebraten und gesotten wurden, und der kleine Laden im
Haus nun Kopftücher statt Eisenwaren feilbietet.
Doch kulturelle Werte können nicht verbindlich sein, das unterscheidet sie von Gesetzen und
von Normen des Zusammenlebens. Wir können zwar verlangen, dass jeder, der in Österreich
leben will, unsere Sprache lernt, weil das die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe ist
– aber ob jemand in der Straßenbahn mit seinen Freunden Deutsch spricht, bleibt seine
Angelegenheit.
Andere Fragen sind komplizierter zu klären: Wie halten wir es mit dem Kopftuch, gar mit dem
Niqab, in der Schule und vor Gericht? Geht es hier um eine Äußerung kultureller Identität,
oder tangiert das unser Zusammenleben, inwieweit hindert etwa ein Schleier, der nur die
Augen frei lässt, die offene Kommunikation?
2016-01-30 14:21:00 Von Bettina Steiner
383
Bericht: Apple arbeitet an Virtual-Reality-Brille
Laut Financial Times hat Apple eine eigene
Entwicklungsabteilung für Augemented und
Virtual Reality gegründet und dafür bereits
zahlreiche Mitarbeiter von anderen Firmen
angeworben.
Nach einem Bericht der Financial Times hat
Apple eine geheime Forschungsabteilung
gegründet, die sich mit Augemented und Virtual
Reality beschäftigt und bereits erste GerätePrototypen fertiggestellt haben soll. Damit könnte der Hersteller eines Tages der Oculus Rift
von Facebook oder der Hololens von Microsoft Konkurrenz machen.
Apple hat laut Financial Times bereits mehrere Hundert Spezialisten von anderen Firmen wie
Microsoft oder dem Hersteller der Lichtfeldkamera Lytro abgeworben oder über
Firmenübernahmen eingekauft. Zu Letzteren zählt unter anderem der Kauf des Start-Ups
Flyby Media, das für Google die Ortungs-Software für das mit einer 3D-Kamera ausgestattete
Tablet Project Tango entwickelt hat.
Erst kürzlich heuerte Apple die Virtual-Reality-Koryphäe Doug Bowman an, der zuvor an der
US-Universität Virginia Tech als Professor tätig war. Zudem äußerte sich Apple-Chef Tim
Cook anlässlich der jüngsten Quartalsergebnisse ungewöhnlich positiv über die VirtualReality-Technologie, bei der man mit speziellen Brillen in virtuelle Welten eintauchen kann.
"Ich denke nicht, dass VR in einer Nische spielt. Das ist wirklich cool und hat einige
interessante Auswirkungen", sagte der Apple-Chef. ( chh )
2016-01-30 14:11:00 Christian Hirsch
384
Porträt: Wer ist der UN-Vermittler de Mistura?
Seine Aufgabe - Frieden in Syrien zu stiften gilt vielen als "Mission Impossible". Doch
Staffan de Mistura ist ein "chronischer Optimist"
und greift gerne zu unkonventionellen
Lösungen. Viele sagen: Wenn es einer schaffen
kann, dann er.
Im Juli 2014 klingelt auf Capri ein Telefon in der
Villa
Michele,
einer
schwedischen
Kulturstiftung. Geleitet wird sie von einem
Menschen, der sich selbst einmal einen "chronischen Optimisten" nannte: Staffan de Mistura.
Damals war er 68 Jahre alt, 42 davon hat er im Dienst überall dort auf der Welt verbracht, wo
es brannte, wo Hunger, Krieg und Terror herrschten: Somalia, Äthiopien, oder der Balkan.
19 Auslandsmissionen hat er geleitet, war UN-Sonderbeauftragter im Irak und später in
Afghanistan. Und dann steht er im Juli 2014 am Telefon auf Capri und Ban Ki Moon, der UNGeneralsekretär, bittet de Mistura ihm ein letztes Mal zu helfen, diesmal, um das Morden, das
Sterben den Krieg in Syrien zu beenden.
Das Gefühl "genug ist genug" hat de Mistura nach eigener Aussage mehr als einmal gehabt
im Leben. In Kabul überredete er einst kommerzielle Fluglinien, kostenlos Lebensmittel
einzufliegen. In Sarajevo war er es, der Schmuggler dazu brachte, Medikamente und
Nahrung in die belagerten Stadt zu schaffen. Im Sudan mietete er - als gar nichts mehr ging Kamele, um Impfstoffe zu den Dörfern zu bringen. Er ist ein Mann für das, was sie bei den
Vereinten Nationen gemeinhin "Mission Impossible" nennen.
"Vielleicht wird das hier in Syrien nun doch eine Mission possible", sagt er dennoch. Denn er
bleibt immer hoffnungsvoll. Damals sagte er Ban Ki Moon zu, Sondergesandter für Syrien zu
werden. Zwei vor ihm hatten aufgegeben, beide erfahrene Spitzendiplomaten: Lakhdar
Brahimi und Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan. Sie sind gescheitert an dem Krieg, den
Rebellen, Machthaber Baschar al-Assad, IS-Terroristen.
De Mistura, der gern Maßanzüge und Zwicker trägt und den italienischen Adelstitel Marchese
führt, sieht die Sache anders: "Keine Waffen, nur Dialog wird die Lösung bringen. " Monat um
Monat hat er jetzt verhandelt, vor und hinter den Kulissen. Seine Kritiker werfen ihm
Blauäugigkeit vor. Der Sohn einer schwedischen Mutter und eines Vaters aus dem früheren
Dalmatien lächelt das einfach weg.
Manchmal weiß er schon gar nicht mehr, mit wieviel verschiedenen Parteien er im
Syrienkonflikt schon gesprochen hat. Allein die syrische Opposition passt kaum in einen
Raum. "Schätzen Sie mal, mit wieviel Unterhändlern ich schon gesprochen habe - es waren
18", erklärt der Diplomat.
Deshalb schätzen sie ihn in Diplomatenkreisen als den Mann für die unmöglichen Missionen.
Wenn es einer schaffen kann, dann er, der sieben Sprachen spricht und damals seiner
Verlobten nach dem Anruf von Ban Ki Moon erklären musste, warum der ruhige Job auf Capri
in der schwedischen Kulturstiftung der Villa Michele vorerst zu Ende ist. Weil ihn offenbar
antreibt, was er selbst einmal "konstruktive Empörung" nannte. und weil die Zeit drängt für
Syrien: "Die Menschen in Syrien sagen selbst 'Es reicht'. Es gibt zu viel Leid und zu viel
Sterben. "
De Misturas Vater war einst nach dem Zweiten Weltkrieg selbst ein staatenloser Flüchtling.
Der Diplomat habe damals als Zehnjähriger gelernt, was es heißt, als Flüchtling seine Würde
zu verlieren. Jetzt will er die Würde von Millionen Syrern bewahren helfen. Mission
Impossible? De Mistura hat den Begriff scheinbar aus seinem Wortschatz gestrichen. Fürs
erste jedenfalls.
2016-01-30 13:54:24 tagesschau.de
385
FPÖ: Hofer will für Wahlkampf zwei Mio. Euro ausgeben
Der
freiheitliche
Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer
will das Amt des Bundespräsidenten und jenes
des Kanzlers zusammenlegen, sagte er am
Samstag im Ö1-"Journal zu Gast".
30.01.2016 | 13:21 |
( DiePresse.com )
Für
den
Wahlkampf
von
Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer
will die FPÖ rund zwei Mio. Euro ausgeben. Hofer zeigte sich am Samstag im Ö1-"Journal zu
Gast" sehr motiviert für die Stichwahl, würde aber generell - eine Volksentscheidung
vorausgesetzt - das Amt des Bundespräsidenten und jenes des Kanzlers zusammenlegen.
Hofer hält es weiters für möglich, dass im Herbst neu gewählt wird.
"Ich bin sehr, sehr hungrig auf die Stichwahl", betonte Hofer nach seiner Nominierung am
Donnerstag und zeigte sich erfreut über die zahlreichen Reaktionen aus der Bevölkerung.
Der Dritte Nationalratspräsident räumte im Interview ein, dass er das Modell in Frankreich für
ein gutes hält und die Ämter des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers verschmelzen
würde. Vor einer solchen Änderung müsste jedoch die Bevölkerung befragt werden, so Hofer.
Hofer ist derzeit auch stellvertretender Bundesparteichef - diese Funktion werde er in den
nächsten Wahlkampf-Wochen, anders als jene des Dritten Nationalratspräsidenten, nicht
ausüben können. Apropos Wahlkampf, wie angekündigt, will Hofer diesen vor allem über
soziale Medien und Medientermine absolvieren. Hausbesuche werde es auch geben, diese
würden aber von den blauen Ortsgruppen absolviert.
Die Wahlkampfkosten sind mit zwei Mio. Euro recht niedrig angesetzt, denn es sei möglich,
dass noch im Herbst Nationalratswahlen stattfinden. Hofer meinte, dass bei einem schlechten
Abschneiden eines Kandidaten der Regierungsparteien die Gräben in der Bundesregierung
noch größer würden. Die Freiheitlichen wären jedenfalls für eine Wahl "gewappnet". Dazu
passt auch, dass Hofer an der Entwicklung eines Regierungsprogramms beteiligt ist: "Man
muss gut vorbereitet in Verhandlungen gehen. "
Zum Thema Neutralität erklärte der Präsidentschaftskandidat, wenn diese in eine
Bündnisfreiheit umgewandelt werden könnte, würde er auf einer Volksbefragung bestehen.
Als oberster Befehlshaber des Bundesheeres würde er sich dafür aussprechen, dass das
Militär ordentlich ausgestattet wird, denn es sei "fahrlässig", dieses über Jahre
auszuhungern. Einen längeren Grundwehrdienst hält er aktuell für nicht nötig, dies sei jedoch
in Sondersituationen möglich. Ehrenmitglied in der schlagenden Burschenschaft MarkoGermania würde er auch als Staatsoberhaupt bleiben.
(APA)
2016-01-30 13:21:00 diepresse.com
386
Facebook verbietet private Waffenangebote
Facebook reagiert auf Kritik in den USA und
versucht den unlizenzierten Handel mit
Schusswaffen über seine Plattformen zu
unterbinden.
Facebook erweitert seine Richtlinie für
reglementierte Güter in den USA so, dass
private Anbieter keine Schusswaffen mehr
offerieren und keine Geschäfte damit anbahnen
dürfen. Die Regel gilt für die Dienste Facebook
und Instagram. Lizensierte Waffenhändler dürfen ihre Ware dort jedoch weiter anbieten. In
Deutschland verweist die Richtlinie hinsichtlich von Schusswaffen auf geltendes Recht.
Facebook gibt damit dem politischen Druck in den USA nach, den Waffenhandel über soziale
Medien einzuschränken. Kritiker weisen darauf hin, dass auf diesem Wege häufig
Beschränkungen des Waffengesetzes umgangen würden. Shannon Watts von der
Organisation Everytown for Gun Safety sagte, dass 40 Prozent der Schusswaffen-Verkäufe
von unlizenzierten Händlern und ohne Überprüfung der Käufer abgewickelt würden. Auch
Facebook habe es unbeabsichtigt gefährlichen Leuten ermöglicht, an illegale Waffen zu
kommen.
Monika Bickert, bei Facebook zuständig für Richtlinien, erklärte, man beobachte seit zwei
Jahren, dass Facebook zunehmend zur Suche nach und zum Handel mit Produkten genutzt
werde. Man passe daher sowohl den Dienst wie auch die Richtlinien daran an. Ein weiterer
Grund dürften die Änderungen am US-Waffengesetz sein, die Präsident Barack Obama
durchsetzen will. Danach benötigen künftig private Waffenverkäufer eine Genehmigung. ( ad
)
2016-01-30 12:54:00 Axel Kossel
387
Zuwanderer gründen häufiger Firmen
Migranten gründen überdurchschnittlich oft Firmen - und schaffen überdurchschnittlich viele
Jobs. Das zeigt eine neue KfW-Studie. Doch sie brechen ihre Karriere auch schneller als
andere ab. Die Wirtschaft drängt aber darauf, das Potential der Migranten stärker nutzen zu
können.
Die Wirtschaft kann von Migration profitieren - und sie möchte die Fähigkeiten der
Zuwanderer stärker nutzen als bisher. Wie ihr Potential dem Arbeitsmarkt in Deutschland
zugute kommt, zeigt eine neue Studie der
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Demnach
wagen Migranten häufiger den Schritt in die
Selbstständigkeit und beschäftigten zudem
mehr Mitarbeiter als Durchschnittsgründer in
Deutschland.
Jeder fünfte Unternehmensgründer hat laut der
Studie ausländische Wurzeln oder eine
ausländische Staatsbürgerschaft. Damit liegt
die jährliche Gründerquote (1,86 Prozent) um ein Zehntel über der allgemeinen Quote (1,68
Prozent). Diese Quote beschreibt den Anteil der Günder an der Bevölkerung im Alter
zwischen 18 und 65 Jahren. Auch die Zahl der Beschäftigten lag im Schnitt mit umgerechnet
zwei Vollzeitstellen etwas höher.
Die meisten Neu-Unternehmer starten im Dienstleistungssektor, Migranten setzen dabei
überdurchschnittlich oft auf den Handel. Allerdings brechen sie ihre Karriere der Studie nach
häufiger ab als andere. Nach drei Jahren bestehen 70 Prozent aller Existenzgründungen
noch, bei Migranten sind es nur noch 60 Prozent.
Laut der Studie beruht der häufigere Schritt in die Selbständigkeit auf mangelnden
Alternativen auf dem Arbeitsmarkt. Da viele Unternehmensgründer aber aus der
Arbeitslosigkeit kommen und vergleichsweise jung sind, scheitern sie auch schneller.
Das Problem der überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit von Flüchtlingen möchten Industrie
und Handel angehen. Der Präsident des Bundesverbandes der Industrie, Ulrich Grillo, rief die
Bundesregierung auf, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um Flüchtlinge einstellen
zu können. Gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio betonte Grillo, wichtig sei nun, die
Qualifikation von Zuwanderern festzustellen und voranzutreiben. Ebenso konsequent müsse
in Bildung und Wohnungsbau investiert werde.
Grillo bemängelte, von der Großen Koalition habe er in den vergangenen Wochen wenig
große Taten gesehen, vor allem aber "großen Streit". Jetzt müssten die Beschlüsse des
Asylpakets II auch konsequent umgesetzt werden. Merkels Feststellung "Wir schaffen das"
könne sich erfüllen, "wenn wir mehr lernen, wie wir das schaffen". Dafür müsse die Koalition
aber zusammenarbeiten und sich nicht in Streitereien ergehen.
Auch die Vertreter anderer Verbände forderten von der Bundesregierung, bessere
Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen. Bei einer erfolgreichen Ausbildung müsse
eine grundsätzlich unbefristete Anschlussbeschäftigung möglich sein, sagte der
Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Holger
Schwannecke, der "Rheinischen Post". Er verlangte auch eine Vertrauensschutzregelung für
Betriebe mit Auszubildenden aus Ländern, die nach Beginn der Ausbildung zu sicheren
Herkunftsländern erklärt wurden.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, fordert
ebenfalls eine Perspektive für eine Anschlussbeschäftigung junger Flüchtlinge, die in
Deutschland eine Ausbildung machen. Es komme jetzt darauf an, dass die Politik "kurzfristig
eine klare Regelung schafft", sagte er der Zeitung.
Die Parteichefs von Union und SPD hatten sich am Donnerstagabend darauf geeinigt, dass
Flüchtlinge eine in Deutschland angefangene Ausbildung beenden und im Anschluss zwei
Jahre beschäftigt bleiben können.
2016-01-30 12:48:20 tagesschau.de
388
Rapid verpflichtet Thomas Murg von Ried
Der 21-jährige Offensivspieler erhält einen
Vertrag bis 2019. "Er passt perfekt in unsere
Mannschaft", sagte Trainer Zoran Barisic.
30.01.2016 | 12:43 |
( DiePresse.com )
Zwei Tage vor Ende des Transferzeit hat
Österreichs Rekordmeister Rapid Wien am
Samstag Mittelfeldspieler Thomas Murg vom
Ligarivalen SV Ried verpflichtet. Der bis
Sommer 2019 gültige, ohne jegliche Ausstiegsklausel ausgefertigte Vertrag des 21-jährigen
Offensivspielers soll nach positiver Absolvierung sportmedizinischer Tests Gültigkeit
erlangen. Diese werden in den nächsten Tagen durchgeführt.
"Schon in seiner Anfangszeit beim GAK war absehbar, welch großes Talent er mitbringt",
wurde Rapid -Trainer Zoran Barisic in einer Aussendung zitiert. "Mit seiner Verpflichtung
werden wir noch unberechenbarer. Er ist ein Spieler, der perfekt ins unsere Mannschaft
passen sollte. " Sportdirektor Andreas Müller: "Thomas Murg passt genau in unsere
Philosophie. Er ist ein junger, aber trotzdem schon recht erfahrener österreichischer Spieler. "
Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Murg wechselte 2012 vom
GAK zu Austria Wien, hatte da u.a. vier Champions-League-Einsätze. 2014 wurde er nach
Ried transferiert. "Ich bin überzeugt, dass ich sehr gut zu dieser Mannschaft passe und weiß
aus vielen Duellen als Gegner auch die unglaubliche Atmosphäre, für die Rapid -Fans bei
jedem Match sorgen, zu schätzen", sagte der schon sechste Steirer im Rapid -Kader.
(APA)
2016-01-30 12:43:00 diepresse.com
389
USA und Brasilien wollen Zika-Impfung entwickeln
Washington/Brasilia. Angesichts der rasanten
Ausbreitung des gerade für schwangere Frauen
gefährlichen Zika-Virus wollen die USA und
Brasilien rasch einen Impfstoff entwickeln. Dazu
werden US-Präsident Barack Obama und
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff eine
hochrangige Expertengruppe einsetzen, wie
beide Freitagabend laut Rousseffs Büro in
einem Telefonat vereinbarten. Es gehe darum,
den "Kampf zu verstärken und einen Impfstoff
gegen das Zika-Virus zu entwickeln". Allein in
Brasilien könnten bis zu 1,5 Millionen Menschen bereits mit dem Zika-Virus infiziert sein, das
auch in die USA eingeschleppt worden ist.
Da sich in Brasilien parallel die Fälle von Schädelfehlbildungen dramatisch erhöht haben –
es gibt seit Oktober 4180 Verdachtsfälle –, gehen die brasilianischen Behörden davon aus,
dass die sogenannte Mikrozephalie ausgelöst wird, wenn Schwangere sich mit dem ZikaVirus infizieren. Erkrankte Kinder sind in der Regel stark geistig behindert.
"Wir werden diesen Krieg gewinnen", sagte Rousseff nach einer Videokonferenz mit
Gouverneuren betroffener Bundesstaaten. An einem Aktionstag am 13. Februar sollen
landesweit bis zu 220.000 Soldaten zur Bekämpfung der Moskitoart Aedes aegypti eingesetzt
werden, die Zika überträgt.
Besondere Aufmerksamkeit erfährt das Thema auch durch zwei nahende Großereignisse:
Nächste Woche werden Hunderttausende Menschen zu den Karnevalsfeiern erwartet, im
August stehen die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro an.
dpa
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen,
Germany
390
Betrug mit Kassen kostet Staat Milliarden
Hannover.
Das
Problem
betrifft
die
sogenannten bargeldintensiven Branchen.
2012 machten Taxis bundesweit 4 Milliarden
Euro Umsatz. Niedersächsische Steuerfahnder
schätzen, dass 1 bis 1,3 Milliarden Euro davon
schwarz erwirtschaftet wurden. Ein großes
Arbeitsfeld sind aber auch elektronische
Registriertkassen etwa für Restaurants. Diese
sind in der Regel so programmierbar, dass sie
den Gegebenheiten des Restaurants angepasst
werden können. Gleichzeitig erlauben sie aber
auch Manipulationen, wenn etwa „Trainingskellner“ angegeben werden können. Diese
rechnen ihren Einzelumsatz ganz normal über die Kasse ab, tauchen aber am Ende im
Tagesumsatz nicht mehr auf.
Das sei nur ein Beispiel für Manipulation von Kassen, sagt Steuerfahnder Frank Schnitter.
Um die Tricks zu beherrschen, müsse man kein Fachmann sein. Bei inkognito geführten
Gesprächen mit Kassenverkäufern hätten sie zudem die Erfahrung gemacht, dass diese
Manipulationsmöglichkeiten Teil der Verkaufsgespräche seien. Die Hersteller der Kassen
müssten die Manipulationsoption anbieten, sonst hätten sie auf dem Markt keine Chance,
sagt Steuerfahnder Martin Thünemann.
Wenn der Restaurantbetreiber keine Fehler mache, indem er zum Beispiel laut seinen
Büchern deutlich mehr Waren bestelle als er laut Kasse umgesetzt haben könne, sei ihm nur
schwer beizukommen. „Wer das im Griff hat, dem kann die Steuerverwaltung nichts
nachweisen“, so Schnitter. In manchen Branchen sei die „Durchseuchung“ so groß, dass
legales Wirtschaften fast unmöglich gemacht werde, kritisieren die Fahnder.
Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer der Dehoga in Niedersachsen, widerspricht der
Einschätzung: „Das sind Einzelfälle. Wir haben keine Erkenntnisse, dass es auf breiter Front
solche Manipulationen gibt.“ Der Bund verlange außerdem ab 2017, dass alle
Rechnungsdaten maschinell lesbar aufbewahrt werden – das mache Manipulationen nur
schwer möglich.
Die Steuerfahnder halten die aktuell geltenden Regeln für nicht ausreichend. Die Vorschriften
für Registrierkassen müssten verschärft werden, fordern sie. Darauf würden die Länder seit
Langem pochen, meint Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD): Man
wäre schon erheblich weiter, „wenn sich der Bund aus für mich unerklärlichen Gründen nicht
so lange verwehrt hätte“.
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391
Urteile des Monats: Keine Gnade für Koks-Fahrer
Die deutschen Gerichte (lat.: Judikative) sind
neben den Parlamenten (lat.: Legislative) und
den Regierungen (lat.: Exekutive) die dritte
Säule der sogenannten Gewaltenteilung.
Deshalb kommt ihren Urteilen eine besondere
Bedeutung zu. Für BILD fasst der bekannte
Rechtsexperte Wolfgang Büser (77) deshalb
jeden Monat die wichtigsten Urteile der 1102
Gerichte in Deutschland zusammen. Allein die
Amtsgerichte müssen jedes Jahr über 560 000
Klagen entscheiden, bei den Sozialgerichten sind es 375 000.
► Steht fest, dass ein Autofahrer Kokain konsumiert hat, wenn auch nur einmal, so kann ihm
bereits der Führerschein entzogen werden, und zwar mit sofortiger Wirkung. Das heißt: Der
Betreffende kann nicht verlangen, dass erst noch ein von ihm in Gang gesetztes Verfahren
gegen die Entscheidung der Behörde abgewartet wird. Der „sofortige Vollzug“ ist aus
Gründen der Verkehrssicherheit erforderlich, „das Führen von Kraftfahrzeugen sofort zu
unterbinden“.
(Az. VwG Trier, 1 L 3706/15)
► Ist im Winter ein Fußweg gestreut und benutzt ein Fußgänger einen nicht gestreuten Weg,
der ihm „ohne Zeitverzögerung zur Verfügung steht“, so kann er den
Verkehrssicherungspflichtigen nicht für einen Sturz verantwortlich machen. Grund: Ihn trifft
„ein weit überwiegendes Mitverschulden“. Dazu das Landgericht Karlsruhe: Auf die durch
winterliche Witterung entstehenden Gefahren muss sich grundsätzlich jeder
Verkehrsteilnehmer selbst einstellen und im eigenen Interesse der Schadensverhütung die
Maßnahmen ergreifen, die nach der gegebenen Gefahrenlage geboten sind. Dazu gehört es
auch, Gefahren nach Möglichkeit zu umgehen.
(Az.: LG Karlsruhe, 6 O 205/12)
► In Ostfriesland müssen die Kommunen wintertags ihre Deiche nicht ununterbrochen durch
Kontrolleure begehen lassen, um etwaige vereiste Stellen unschädlich zu machen. Es
genügt, wenn sie an den Aufgängen der Deichpromenade Warntafeln aufstellen. Im
konkreten Fall war eine Rechtsanwältin auf einer vereisten Stelle ausgerutscht und hatte sich
schwere Verletzungen zugezogen. Ihre Klage auf Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe
von 40 000 Euro ging ins Leere.
(Az.: OLG Oldenburg, 6 U 102/15)
► Auch ein 70-jähriger Mann muss in der Lage sein, einen 45 Minuten zuvor von Schnee und
Eis befreiten Bürgersteig folgenlos begehen zu können, wenn es in der Zwischenzeit
Neuschnee von einem Zentimeter Höhe gegeben hat. Mit dieser Begründung wies das
Oberlandesgericht Oldenburg die Klage eines Seniors auf Schmerzensgeld und
Schadenersatz ab, der sich einen Arm gebrochen hatte, weil er auf dem Neuschnee
ausgerutscht war: "Die rechtlich gebotene Verkehrssicherung umfasse nur die Maßnahmen,
die ein vernünftiger Mensch für notwendig halten müsse, um andere vor Schäden zu
bewahren.“ Da der Gehweg bei der Kontrolle gegen 10:30 Uhr frei gewesen sei und es
außerdem getaut habe, sei um 11:15 Uhr, als das Malheur passierte, trotz des Neuschnees
nicht mit einer signifikanten Rutschgefahr für Fußgänger zu rechnen gewesen.
(Az.: LG Aurich, 2 O 1293/13)
► Ein Autofahrer, der sein Handy in die Hand nimmt, um die „Sprechfunktion“ z. B. für ein
Diktat zu nutzen, muss ein Bußgeld zahlen. Im konkreten Fall hatte der Mann während einer
Fahrt sein Mobiltelefon mit der Hand vors Gesicht gehalten und es über die
Lautsprecherfunktion genutzt. Ein Polizeibeamter hatte ihn beobachtet. Das Gericht ging von
einer „verbotenen Nutzung“ des Mobiltelefons aus und bestätigte die Geldbuße in Höhe von
60 Euro und einem Punkt im Flensburger Register.
(Az.: AmG Landstuhl, 2 OWi 4286 Js 1076/15)
► Ein Lkw-Fahrer, der sein Handy in die Hand nimmt und es zum Laden anschließt, muss
ebenfalls mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in der Flensburger
Verkehrssünderkartei rechnen. In der Straßenverkehrsordnung stehe nun mal, dass es
verboten sei, ein Mobiltelefon „aufzunehmen oder zu halten“. Er habe dann nicht „beide
Hände für die Bewältigung der Fahraufgabe frei“.
(Az.: OLG Oldenburg, 2 Ss OWi 290/15)
► Die Ordnungsbehörde einer Kommune kann einem Hauseigentümer, der vor seinem
Gebäude auf dem Bürgersteig zehn Blumenkübel aufgestellt hat, ohne zuvor nach einer
Genehmigung zu fragen, mit sofortiger Wirkung diese "Sondernutzung" untersagen. Die
Entscheidung hat keine aufschiebende Wirkung, bis die vom Blumenfreund angekündigte
Klage gegen den Bescheid entschieden ist. Das Verwaltungsgericht Aachen: Die im
öffentlichen Straßenraum, zu dem unter anderem auch die Gehwege zählen, aufgestellten
Blumenkübel "verdrängen Verkehrsteilnehmer von den in Anspruch genommenen Flächen
und behindern damit zumindest den Gemeingebrauch erheblich".
(Az.: VwG Aachen, 6 L 316/13)
Mit keinem anderen Thema beschäftigen sich Gerichte im Zivilrecht häufiger als mit dem
Streit zwischen Mieter und Vermieter. BILD klärt auf!
► Das Landgericht Berlin hat Eltern einer verstorbenen 15jährigen Tochter, das Recht
eingeräumt, deren Facebook-Account nachlesen zu können. Sie wollten auf diese Weise
unter anderem erfahren, ob das Mädchen vielleicht sich selbst vor einen Zug geworfen haben
könnte. Denn der geschockte Zugführer hat bereits gegen die Erben auf die Zahlung von
Schmerzensgeld und Schadenersatz für Verdienstausfall geklagt. Datenschutzrecht, so das
Gericht, stehe dem "Anspruch auf Zugangsgewährung" nicht entgegen.
(Az.: LG Berlin, 20 O 172/15)
► Die mithilfe der Funktion "Freunde finden" des Internet-Dienstes "Facebook" versendeten
Einladungs-E-Mails an Personen, die nicht als Facebook-Mitglieder registriert sind, stellen
"eine wettbewerbsrechtlich unzulässige belästigende Werbung" dar. Anderes würde nur
gelten, wenn die Angeschriebenen ihre Zustimmung ausdrücklich erteilt hätten. Denn die
Empfänger, also die nicht bei Facebook registrierten "Außenstehenden", sähen die
Einladung "nicht als private Mitteilung des Facebook-Nutzers", sondern als Werbung von
Facebook an. Außerdem habe Facebook seine Mitglieder bei der Frage nach deren E-MailAdresse darüber getäuscht, dass damit Werbung betrieben werden solle.
(Az.: BGH, I ZR 65/14)
► Geht eine Beziehung in die Brüche, so kann die Ex-Partnerin beziehungsweise der ExPartner verlangen, dass intime Fotos und Videos gelöscht werden. Hier ging es um das
Bildmaterial eines Fotografen, das er reichlich mit seiner Geliebten angefertigt hatte. Nach
dem Auszug der Frau wollte sie verhindern, dass ihr Ex Szenen veröffentlicht, in denen sie
unbekleidet war. Immerhin ging der damit eröffnete Streit bis zum Bundesgerichtshof, wo dem
Wunsch der früheren Geliebten entsprochen wurde - mit Ausnahme der Szenen, in denen sie
bekleidet in Alltags- und Urlaubssituationen zu sehen ist.
(Az.: BGH, VI ZR 271/14)
Die Nutzung eines privaten Facebook-Kontos während
Menschenrecht. Eine Kündigung kann rechtens sein.
der
Arbeitszeit ist kein
► Zieht eine schwangere Bezieherin von Hartz-IV-Leistungen in eine größere Wohnung, und
will sie die dadurch entstehende höhere Miete vom Jobcenter bezahlt bekommen, so ist dies
"in der Regel drei Monate vor der geplanten Entbindung gerechtfertigt". Soll der Umzug früher
stattfinden, so muss dafür ein besonderer Grund vorliegen. Dieser Nachweis ist der Frau in
dem konkreten Fall nicht gelungen. Die Frau war bereits fünf Monate vor dem erwarteten
Niederkunftstermin in eine größere Bleibe umgezogen, was einen Mietanstieg von 304 € auf
460 € zur Folge hatte. Für zwei Monate musste sie die Mietdifferenz selbst tragen.
(Az.: SG Dortmund, S 30 AS 3105/13)
► Kinder von Hartz-IV-Empfängern haben nur dann Anspruch auf die Bezahlung von
Nachhilfestunden, wenn ihre Versetzung gefährdet ist. Soll eine solche Förderung eingesetzt
werden, um die Note „3“ zu halten, so muss das Jobcenter die Förderung nicht bezahlen. Im
konkreten Fall ging es um einen Fünftklässler, dessen Eltern Arbeitslosengeld II beziehen
und der auf einer Gesamtschule seine „schlechte Drei“ in Englisch durch Förderung
stabilisieren wollte. Der Antrag der Eltern auf die Bezahlung der Nachhilfestunden wurde
abgelehnt.
(Az.: Hessisches LSG, L 9 AS 192/14)
► Reicht die Mitarbeiterin eines Automobilherstellers manipulierte ärztliche Bescheinigungen
ein, so kann sie eine fristlose Kündigung nicht abwenden, wenn ihr der Arbeitgeber auf die
Schliche kommt. Ihm ist die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zuzumuten. Im
konkreten Fall hatte der Arbeitgeber Verdacht geschöpft und sich beim Arzt erkundigt. Da
kam heraus, dass die Frau zu den auf den Bescheinigungen angegebenen Zeitpunkten gar
nicht in der Praxis gewesen ist.
(Az.: Hessisches LAG, 16 Sa 646/14)
► Das Verwaltungsgericht Trier hat die Entfernung eines Polizeibeamten aus dem Dienst
bestätigt, der im so genannten Rotlicht-Milieu tätig war und damit Geld verdiente. Er
vermietete eine Wohnung zu Prostitutionszwecken und betrieb eine Internetseite dazu.
Schließlich kaufte er sogar einen Wohnwagen, um dadurch weitere Einkünfte zu erzielen.
Sein Dienstherr und das Gericht sahen darin eine erhebliche Pflichtverletzung hinsichtlich
des Ansehens der Polizei in der Öffentlichkeit. Wer Straftaten zu verhindern habe, könne sich
nicht zugleich als Zuhälter betätigen.
(Az.: VwG Trier, 3 K 2121/15)
► Kommt es auf einer betrieblichen Karnevalsfeier an "Weiberfastnacht" zu einer Prügelei,
bei der mehrere Kolleginnen versuchen, einem Kollegen die Krawatte abzuschneiden, und
kommt es dabei zu Beleidigungen durch einen männlichen Kollegen, was dazu führte, dass
der Angegriffene diesem in den Unterleib getreten sowie mit einem Bierglas ins Gesicht
geschlagen hat (mit anschließendem Einsatz eines Notarztes), so kann dem Schläger fristlos
gekündigt werden. Dies ungeachtet dessen, dass er bereits seit 28 Jahren dem Betrieb
angehört und er sich unter anderem damit verteidigt, dass er sich angegriffen gefühlt. Auch
seine Einlassung, dass er wegen einer krankheitsbedingten Angststörung schuldunfähig
gewesen sei, half ihm nichts.
(Az.: Landesarbeitsgericht Düsseldorf, 13 Sa 957/15)
Heute: Die wichtigsten Urteile aus dem Flüchtlingsrecht, dem Verbraucherrecht und dem
Versicherungsrecht!
► Hat ein Ehepaar eine Reise nach Dubai gebucht und unter anderem 700 Euro vorab für ein
Galadinner bezahlt, das am Heiligen Abend stattfinden sollte, so kann das Paar den
gesamten Reisepreis nachträglich (hier um 15 %) mindern, wenn am 24. lediglich ein
"Dinner-Büffet" aufgebaut wird, das sich nicht großartig von den sonstigen Büffets zu den
Abendessen im Verlauf der Reise unterscheidet. Das Amtsgericht München hat deutlich
gemacht, dass der "objektive Empfängerhorizont" unter einem "Galadinner" - gerade, wenn
es 350 Euro pro Person kostet - nur ein mehrgängiges Menü verstehen kann, das im
festlichen Rahmen mit Bedienung serviert wird. Weil das als "Höhepunkt" der Reise ausfiel,
sei die Minderung gerechtfertigt.
(Az.: AmG München, 213 C 18887/14)
► Das Amtsgericht Düsseldorf hat einer Frau ein Schmerzensgeld in Höhe von 750 Euro
zugesprochen. Sie wurde in einem Hotel unter der Dusche durch zu heißes Wasser verbrüht
und erlitt Verbrennungen zweiten Grades. Problem war der abrupte, plötzliche Wechsel von
warmem zu sehr heißem Wasser.
(AmG Düsseldorf, 31 C 12351/14)
► Das Landgericht Düsseldorf hat entschieden, dass eine Fluggesellschaft (hier: Air Berlin)
eine Ausgleichsleistung in Höhe von 250 bis 600 Euro zu zahlen hat, wenn sich ein Flug
deshalb um mehr als drei Stunden verzögert, weil Passagiere nach reichlichem
Alkoholgenuss randalieren und die Maschine zum Abflughafen zurückkehren musste. Dieses
Recht ergibt sich auch dann, wenn die Passagiere bereits alkoholisiert eingestiegen sind. Sie
hätten zuvor "aussortiert" werden müssen. Eine Airline, die an Bord Alkohol ausschenke,
nehme aggressives Verhalten ihrer Passagiere billigend in Kauf und könne sich nicht auf
außergewöhnliche Umstände berufen.
(Az.: LG Düsseldorf, 22 S 97/15)
2016-01-30 11:49:13 WOLFGANG BÜSER
392
Netflix bestätigt "Gilmore Girls"-Comeback
Die Hauptdarstellerinnen Lauren Graham und
Alexis Bledel sind bei der Neuauflage der
populären Serie mit an Bord. Einen
Ausstrahlungstermin gibt es noch nicht.
30.01.2016 | 11:06 |
( DiePresse.com )
Im Herbst wurde bekannt, dass Netflix eine
Neuauflage der "Gilmore Girls" plant. Nun ist es
offiziell. Die US-Erfolgsserie feiert auf dem
Streamingdienst ein Comeback. Die Hauptdarstellerinnen Lauren Graham (48) und Alexis
Bledel (34) sind bei der Neuauflage mit an Bord, wie das US-Unternehmen am Freitag
(Ortszeit) mitteilte. "Es ist Zeit für mich...wieder zur Arbeit zu gehen", twitterte Graham.
Einen Ausstrahlungstermin gibt es noch nicht. Die Kultserie, die bekannt für ihre extrem
schnellen und witzigen Dialoge war, erzählt in sieben Staffeln die Geschichte der
alleinerziehenden Lorelei (Graham) und ihrer smarten Tochter Rory (Bledel). Sie wohnen in
der fiktionalen Stadt Stars Hollow in Connecticut. Bereits im Oktober hatten US-Medien über
ein geplantes Comeback spekuliert.
Nach Angaben des Branchenblatts "Variety" soll es zunächst vier 90-minütige Episoden
geben. Auch die damaligen Hauptdarsteller Scott Patterson, Kelly Bishop, Sean Gunn und
Keiko Agena sind Netflix zufolge mit an Bord. "Gilmore Girls" ist nicht die einzige TV-Serie,
die der Streamingdienst wiederbelebt. Auch die Comedy "Full House" erlebt dort demnächst
ein Comeback, unter dem Namen "Fuller House".
(APA/dpa)
2016-01-30 11:06:00 diepresse.com
393
Schweres Erdbeben in Russland
Laut der US-Erdbebenwarte USGS erreichte es eine Stärke von 7,2, das
Zentrum lag im Süden der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka in etwa 160
Kilometern Tiefe.
30.01.2016 | 09:52 |
( DiePresse.com )
Ein schweres Erdbeben hat am Samstag den Osten Russlands erschüttert. Laut der USErdbebenwarte USGS erreichte es eine Stärke von 7,2, das Zentrum lag im Süden der
Pazifik-Halbinsel Kamtschatka in etwa 160 Kilometern Tiefe.
Die Seismologen der Russischen Akademie der Wissenschaften bezifferten die Stärke des
Bebens nach Angaben des Nachrichtenportals Sputnik auf 7,3. Ein Sprecher des
Zivilschutzministeriums wurde dort mit den Worten zitiert, es habe keine Tsunami-Warnung
und nach ersten Erkenntnissen auch keine Opfer oder besonderen Schäden in der dünn
besiedelten Region gegeben. Dem Bericht zufolge gab es einige Minuten später noch zwei
schwächere Nachbeben der Stärke 5,2 und 4,0.
Die US-Erdbebenwarte hatte die Stärke des ursprünglichen Bebens zunächst mit 7,0
angegeben, später dann aber nach oben korrigiert. Das Zentrum lag rund 90 Kilometer
nördlich der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski.
Unter der Halbinsel Kamtschatka kommt es immer wieder zu Erdbeben, weil dort drei
Kontinentalplatten kollidieren.
(APA/dpa)
2016-01-30 09:52:00 diepresse.com
394
Blutiges Beziehungsdrama: Ex-Freund tötet 20-Jährige mit
Messerstichen
Die Ermittlungen nach der Tötung einer 20
Jahre
alten
Frau
an
einer
Straßenbahnhaltestelle
in
Köln
am
Freitagabend dauern an. Der mutmaßliche
Täter, ein 21-Jähriger, hatte sich nach der Tat
der Polizei gestellt. Die Staatsanwaltschaft Köln
rechnet damit, dass der Mann noch am
Samstag einem Haftrichter vorgeführt wird.
Der Tatverdächtige hatte ausgesagt, die Frau
an der Haltestelle im Stadtteil Ostheim mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt zu
haben. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Eine Mordkommission ermittelt.
Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Mehrere Messerstiche in den
Oberkörper
"Das Opfer wurde durch mehrere Einstiche in den Oberkörper getötet", sagte ein Sprecher
der Staatsanwaltschaft. Die Frau habe sich gegen den Angreifer nicht wehren können. Dies
habe eine Obduktion ergeben. Ein Richter verhängte Untersuchungshaft wegen
Mordverdachts.
Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus. Der Tatverdächtige und die Frau soll nach
ersten Erkenntnissen zum Zeitpunkt der Tat aber kein Paar mehr gewesen sein.
ujo/dpa
2016-01-30 09:13:00 FOCUS Online
395
Gabriel verkündet Einigung auf neues Asylpaket
Griechische Küstenwache und Frontex retten
mehr als 400 Menschen
Sonntag, 31. Januar 2016, 10.40 Uhr:
Die griechische Küstenwache und die
europäische
Grenzschutzagentur
Frontex
haben am Wochenende insgesamt mehr als
400 Menschen aus der Ägäis gerettet. Zwei
Schleuser wurden festgenommen, wie die
griechische Küstenwache mitteilte. Auch sei ein
weiteres Todesopfer zu beklagen: Vor der Insel Lesbos wurde am Freitagnachmittag eine
Leiche geborgen.
Vor der türkischen Küste waren am Samstag bei einem Bootsunglück 37 Flüchtlinge und
Migranten ums Leben gekommen. Der Seeweg von der Türkei zu den vorgelagerte
griechischen Inseln ist seit dem vorigen Jahr die Hauptroute von Flüchtlingen auf dem Weg
nach Europa. Mehr als 850.000 Menschen kamen 2015 auf diesem Weg, mehr als 52.000
sind es nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) seit Anfang
Januar. Seit Jahresbeginn kamen mehr als 200 Menschen bei der gefährlichen Reise ums
Leben. De Mazière fordert Lösung der Flüchtlingskrise bis zum Frühjahr
16.12 Uhr: Der Bundesregierung bleiben nach Einschätzung von Bundesinnenminister
Thomas de Maizière ( CDU ) nur noch wenige Wochen, um die Flüchtlingskrise zu lösen.
"Die Zeit läuft davon", sagte de Maizière dem "Spiegel". "Wir möchten Klarheit, bis der
Frühling kommt. " Kritik gibt es weiterhin an dem Kompromiss der Regierungsparteien zum
zweiten Paket mit Asylrechtsverschärfungen.
Der Rückgang der Flüchtlingszahlen im Januar hängt nach Einschätzung de Maizières im
Wesentlichen mit der Witterung zusammen. Bislang seien in diesem Jahr im Schnitt circa
2000 Menschen täglich gekommen. Aufs Jahr hochgerechnet sei das zu viel. Der
Innenminister forderte daher, es müsse verhindert werden, "dass der Zustrom im Frühjahr
wieder massiv ansteigt". Mehrheit der Deutschen hat Angst vor zunehmender Kriminalität
13.36 Uhr: Wenig Hoffnung gibt es unter den Deutschen laut ZDF-"Politbarometer" auf eine
europäische Einigung in der Flüchtlingskrise. Nur knapp ein Fünftel (17 Prozent) der
Befragten rechnet mit einer solchen Einigung, die zu einer deutlichen Verringerung der
Flüchtlingszahlen in Deutschland führt. Das teilte das ZDF am Freitag mit. Eine
überwältigende Mehrheit (80 Prozent) hat keine Hoffnung auf eine europäische Lösung.
Dass es Deutschland alleine gelingt, die Flüchtlingszahlen deutlich zu verringern, meinen 19
Prozent. Gut drei Viertel aller Befragten (77 Prozent) erwarten das nicht. Zwei Drittel
befürchten, dass durch die Flüchtlinge die Kriminalität in Deutschland zunehmen wird. Weit
verbreitet ist diese Furcht bei Anhängern von AfD, FDP , CDU/ CSU und SPD. Anhänger der
Linken sind geteilter Auffassung, bei den Grünen rechnet eine Mehrheit nicht mit einer
solchen Zunahme.
Zwar glauben nur 41 Prozent, dass Kanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik einen
guten Job macht. Dennoch sprechen die Befragten der Union (38 Prozent) die größte
Kompetenz in der Flüchtlingspolitik zu - gefolgt von der SPD (14 Prozent), den Grünen und
der AfD (jeweils 6 Prozent). B ericht: BND wirbt Asylbewerber als Informanten an
10.29 Uhr: Der Bundesnachrichtendienst (BND) und das Bundesamt für Verfassungsschutz
sind von 2000 bis 2013 offenbar an 850 Asylbewerber herangetreten, um von ihnen
Informationen abzuschöpfen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine
Anfrage der Linken-Fraktion im Parlament hervor, die dem Nachrichtenmagazin "Spiegel"
vorliegt.
Die Praxis der Bundesregierung ist demnach umstritten, da den Flüchtlingen oftmals ein
Schutzstatus zugesprochen wurde, den sie unter Umständen ohne die Kooperation gar nicht
hätten erhalten können. Möglicherweise wurden potenzielle Informanten mit der rechtlichen
Besserstellung auch angelockt, berichtet der "Spiegel" weiter.
Beim Bundesnachrichtendienst hatten Mitarbeiter der "Hauptstelle für Befragungswesen" die
Asylbewerber ausgehorcht. Die Abteilung wurde im Juni 2014 geschlossen, allerdings
schöpft der BND auch weiterhin Flüchtlinge in Deutschland ab, berichtet das Magazin unter
Berufung auf Sicherheitskreise. Im Video: Bilder zeigen die unmenschlichen Zustände auf
einem Flüchtlingsboot
Frauke Petry: Polizisten müssen an Grenze "notfalls" Waffe einsetzen
07.09 Uhr: AfD-Chefin Frauke Petry verlangt angesichts des großen Flüchtlingsandrangs
umfassende Kontrollen an den deutschen Grenzen und sorgt dabei mit einer Forderung
erneut für Schlagzeilen. Es müsse verhindert werden, dass "weiter so viele unregistrierte
Flüchtlinge über Österreich einreisen können, sagte die Vorsitzende der rechtspopulistischen
Alternative für Deutschland dem "Mannheimer Morgen". Die Polizei müsse "notfalls auch von
der Schusswaffe Gebrauch machen".
"Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima
Ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt", sagte Petry. Entscheidend sei es jedoch, die
Flüchtlingszahlen zu verringern. Hierfür seien Abkommen mit Österreich und Kontrollen an
EU-Außengrenzen erforderlich.
Deutschland hatte wegen der Flüchtlingskrise am 13. September wieder Kontrollen an der
Grenze zu Österreich eingeführt. Seitdem hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière
(CDU) die Kontrollen mehrfach verlängert - letztmalig im November um nochmals drei
Monate. Sie laufen nun vorerst bis zum 13. Februar.
Serbischer Regierungschef lobt Flüchtlingspolitik von Merkel
Samstag, 30. Januar, 8.42 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für ihre
Flüchtlingspolitik von unerwarteter Seite Unterstützung bekommen. "Ich halte Angela Merkel
für eine geschätzte, engagierte und verantwortungsvolle Person", sagte der serbische
Regierungschef Aleksandar Vucic in Belgrad. "Deutschland ist unzweifelhaft erst zur Zeit von
Kanzlerin Merkel" zur führenden europäischen Kraft aufgerückt, begründete er seine Position.
"Aus meinem persönlichen Blickwinkel kann ich sagen, dass Angela Merkel mehr als alle
anderen Deutschen zusammen, auch mehr als der große Goethe, Serbien Deutschland
nähergebracht hat". Im Video: Langsame Asylverfahren: So viele Flüchtlinge ziehen bereits
frustriert vor Gericht
2016-01-30 09:12:21 FOCUS Online
396
Der Kreml ist fassungslos: Obama beschuldigt Putin der
Korruption
Der Kreml hat US-Korruptionsvorwürfe gegen
den russischen Präsidenten Wladimir Putin
scharf zurückgewiesen. Die Äußerungen eines
hohen Beamten des US-Finanzministeriums
seien „empörend und beleidigend“, sagte Putins
Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau.
Der Kreml erwarte von der US-Regierung eine
Erklärung. Peskow sagte, dass er gefeuert
worden wäre, hätte er wie sein US-Kollege
derartige Anschuldigungen öffentlich verkündet,
berichtet die TASS. Putin wisse von den
Anschuldigungen und halte sie für beispiellos und empörend. Die in der TASS referierte
Reaktion des Kreml ist von auffallender Schärfe, weil die Russen darin eine Verletzung aller
internationalen Gepflogenheiten sehen. Allerdings ist die Verteidigungslinie des Kreml nicht
stringent, was darauf hindeutet, dass die Attacke aus Washington eine gewisse Wirkung
gezeigt hat.
Der Beauftragte des US-Finanzministeriums für den Anti-Terror-Kampf und Sanktionen,
Adam Szubin , hatte Putin in einer am Montag ausgestrahlten BBC-Dokumentation direkt der
Korruption bezichtigt. Am Donnerstag stellte sich der Sprecher von US-Präsident Barack
Obama, Joshua Earnest, hinter Szubin. Dessen Erklärung decke sich mit der Position der
US-Regierung. In Ausschnitten aus einer Reportage des BBC-Programms „Panorama“ vom
Montagabend wirft Szubin dem russischen Präsidenten vor, mit Bestechung zu arbeiten. Er
habe seinen Freunden und engen Verbündeten mit staatlichen Mitteln zu Reichtum verholfen
und diejenigen, denen er nicht zugetan sei, leer ausgehen lassen.
Zu einem von der BBC erwähnten Bericht der CIA aus dem Jahr 2007, der Putins Vermögen
auf 40 Milliarden Dollar (37 Milliarden Euro) schätzte, wollte sich Szubin nicht äußern.
Angeblich beziehe der russische Präsident ein jährliches Staatssalär in Höhe von etwa
110.000 Dollar. Das entspreche aber nicht Putins „wirklichem Reichtum“. Der Präsident
verfüge über eine „lange Erfahrung“, seine wahre finanzielle Lage zu verschleiern.
Putins Sprecher warf der US-Regierung vor, sich mit den Korruptionsvorwürfen in die 2018
anstehende Präsidentschaftswahl einmischen zu wollen. Obwohl in Russland erst in mehr
als zwei Jahren gewählt werde, habe die „Vorbereitung“ offenbar schon begonnen, sagte
Peskow. Es sei „klar“, dass „negative“ Informationen über Putin gestreut würden, um „Druck
auszuüben“ und den bevorstehenden Wahlkampf zu „beeinflussen“. Putin hat sich noch nicht
dazu geäußert, ob er 2018 erneut kandidiert.
Allerdings sind die Anschuldigungen für Putin nicht ungefährlich: Die USA verfügen über
ausgefeilte Mechanismen, um Sanktionen gegen Einzelpersonen zu verhängen. Es wäre
denkbar, dass Washington Putin von den internationalen Finanz-Strömen abschneidet: Das
ist wegen des Dollar über Swift in Sekundenschnelle möglich, wie Michael Maier in seinem
neuen Buch im Detail erklärt. Dies würde sowohl Putin persönlich treffen, als auch seine
Wahlkampf-Finanzierung beeinträchtigen – gleichgültig, ob er selbst antritt oder einen
anderen Kandidaten unterstützt.
Die US-Regierung fährt offenkundig eine Doppelstrategie in ihrer Russland-Politik. Während
Putin direkt attackiert wird, sendet die Nato freundliche Signale in Richtung der russischen
Militär-Führung: „Wir prüfen die Möglichkeit, einen Nato-Russland-Rat zu organisieren“,
bestätigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag. Die transatlantische
Militärallianz hatte ihre praktische Zusammenarbeit im Zuge der Ukraine-Krise im März 2014
ausgesetzt. Der Nato-Russland-Rat ist seit Juni 2014 nicht mehr zusammengekommen. Im
Zuge der Ukraine-Krise hatte Washington im Jahr 2014 Sanktionen gegen zahlreiche PutinVertraute verhängt.
Nato-Diplomaten zufolge ist das Treffen des Gremiums für Ende Februar oder Anfang März
vorgesehen. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, es werde aber mit der russischen
Delegation bei der Nato darüber beraten, sagte Stoltenberg in Brüssel.
Stoltenberg sagte, die Wiederaufnahme des Dialogs solle helfen, „Missverständnisse und
Vorfälle“ zu vermeiden – wie den Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische
Luftwaffe vor zwei Monaten im türkisch-syrischen Grenzgebiet.
Putin hat wiederholt davor gewarnt, die US-Regierung könne einen Putsch gegen ihn
anzetteln. Die US-Geheimdienste haben erst vor wenigen Tagen eine Untersuchung gegen
euro-skeptische und rechtsradikale Parteien in Europa eingeleitet. Dienste vermuten, dass
Russland eine Spaltung der EU betreibe. Der Kreml wiederum sieht die Attacke gegen Putin
als Versuch, Russland zu destabilisieren. Peskow sagte am Freitag, mit den aus russischer
Sicht haltlosen Entscheidungen würden 100 Millionen Russen beleidigt, die Putin gewählt
hätten.
Es ist durchaus denkbar, dass die US-Regierung mit den Anschuldigungen eine
Positionierung für die Wahlen in Russland vornimmt. Allerdings warnen sogar USGeopolitiker davor, in Russland Chaos stiften zu wollen. George Friedman, der vor einiger
Zeit in Moskau Gespräche geführt hatte, kommt in einem Bericht zu der Einschätzung, dass
der Westen mit Putin gut bedient sei. Friedman schreibt, dass die Alternativen zu Putin
wesentlich schlechter für den Westen wären.
Kämen nämlich tatsächliche radikale Nationalisten in Moskau ans Ruder, würde die
Wirtschaft vermutlich vollständig kollabieren. Der Preis für die EU wäre in diesem Fall
bedeutend höher. Der EU-Observer zitiert Offizielle, die geradezu bedauernd feststellen, dass
der Kreml dann nicht von Oligarchen regiert würde, die ihre wirtschaftlichen Interessen
verfolgen und denen daher ein gewisses Maß an Berechenbarkeit und Rationalität im
westlichen Sinn beigemessen wird.
Wenn radikale Nationalisten im Kreml das Sagen hätten, würden die Kosten für die EU
erheblich steigen: Sie müsste den dauerhaften Verlust des russischen Absatzmarktes
verkraften, was die ohnehin lahme Wirtschaft in Europa möglicherweise entscheidend
schwächen könnte.
2016-01-30 01:29:45 Http Dev-dwn Deutsche-gesundheits-nachrichten De Autor Deutsche-wirtschaftsnachrichten
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Keine Nachfrage: Volkswagen muss Produktion ruhen
lassen
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Grund seien geringere Abfragen für Teile von
den Fahrzeugwerken, teilte ein VW-Sprecher
am Freitagabend mit. Europas größter
Autobauer lasse die Herstellung in einigen
Teilen der Anlage in Kassel am 1., 5. und am 8.
Februar ruhen. Für diese Tage seien
Schließtage vorgesehen. Bereits am Freitag
stand das Werk still. Dabei waren 400
Mitarbeiter betroffen. Insgesamt beschäftigt VW
dort 16.000 Angestellte. Das Werk fertigt keine
Fahrzeuge, sondern liefert Komponenten an andere Werke des Konzerns. Es ist die
zweitgrößte VW-Produktionsstätte in Deutschland.
Hinzu kämen offenbar technische Probleme im Werk Emden, wo der Passat gebaut werde,
sagte der Sprecher. In Emden könnte die Produktion am Montag ebenfalls ruhen nach einem
Schließtag am Freitag. Dort sind derzeit 9600 Mitarbeiter beschäftigt. Volkswagen hatte im
September auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, eine Software zur
Manipulation des Schadstoff-Ausstoßes eingesetzt zu haben. Weltweit sind davon etwa 11
Millionen Fahrzeuge des Konzerns betroffen, davon insgesamt 8,5 Millionen in Europa.
2016-01-30 00:38:05 Http Dev-dwn Deutsche-gesundheits-nachrichten De Autor Deutsche-wirtschaftsnachrichten
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Die Besten in 13 Segmenten: Diese Autos behalten ihren
Wert
Die Schmelze lässt sich aber eindämmen,
indem Sie zum Beispiel
► sinnvolle Extras bestellen,
► einen angemessenen Motor wählen,
► auf eine ausgefallene Lackfarbe verzichten.
Wer seinen Wagen irgendwann für einen
überdurchschnittlichen Preis wieder verkaufen
möchte, sollte sich an diese Regeln halten.
Denn der Wertverlust nagt an manchen Marken mehr als an anderen. Welche Modelle am
wenigsten anfällig sind, untersuchten AUTO BILD und der Marktbeobachter Schwacke.
Bewertung historischer und aktueller Gebrauchtwagenpreise von circa 50 000 verschiedenen
Pkw-Modellen in Deutschland anhand von über 1,5 Millionen monatlichen
Marktbeobachtungen (Internet-Portale, Händler, Hersteller, Importeure). Außerdem fließen
statistische Daten zu Neuzulassungen, Besitzumschreibungen, Bestandszahlen und
Standzeiten mit ein.
Es gibt elf Hauptsegmente, das sind die Klassen mit der größten Marktabdeckung. Jedes
Segment hat eine klassenspezifische durchschnittliche Laufleistung, ausgehend von
vierjähriger Haltedauer (48 Monate):
• 11 000km/Jahr für die Kleinst-und die Kleinwagen
• 15 000 km/Jahr für die Kompakt- und Mittelklasse, die Kompakt-SUV sowie die Sportwagen
• 20 000 km/Jahr für die Oberklasse, Luxusklasse, die Kompakt-Vans, die Vans und die
größeren SUV
Pro Segment gelten spezifische Ausstattungen, die für die einzelnen Fahrzeuge im
jeweiligen Segment als Maßstab dienen. Die Fahrzeuge wurden entsprechend der
Ausstattungsvorgabe mit Sonderausstattung ausgerüstet, sofern diese noch nicht
serienmäßig an Bord war.
•Allgemeine Wirtschaftsentwicklung
• Neue Gesetze und Regelungen
• Kundentrends
• Produktkonzept, Design, Spezifikationen, Ausstattungslinien, Sonderausstattungsoptionen
• Preis inklusive Rabattniveau und -verhalten
• Betriebskosten
• Produktqualität
• Volumen- und Segmentplanung des Herstellers oder Importeurs
• Alter des Fahrzeugs (Lebenszyklus): Wie lange gibt es das Modell? Stehen Facelift oder
Modellwechsel an?
2016-01-30 00:00:21 www.bild.de
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IWF erleichtert Kreditvergabe an Krisenländer
Washington (dpa) - Der Internationale
Währungsfonds (IWF) lockert seine Regeln für
die Vergabe von Rettungskrediten an hoch
verschuldete Länder wie Griechenland.
So will der IWF nicht mehr wie bisher eine
Restrukturierung
der
Schulden
als
Voraussetzung für die Gewährung von
Hilfsgeldern erzwingen, wie es in einer
Mitteilung am Wochenende hieß.
Stattdessen können künftig auch die Laufzeiten
für kurzfristige Schulden verlängert werden,
wenn das Land während des Programms auch Gelder von anderen Gläubiger - öffentliche
oder auch private - erhält. Der IWF verspricht sich von einer größeren Flexibilität eine
erfolgreichere Krisenbekämpfung.
Die neuen Regeln sind nicht direkt auf Griechenlands derzeitige Bedürfnisse zugeschnitten,
sie wurden nach Angaben des Währungsfonds im Laufe der vergangenen vier Jahre
entwickelt. Sie sind eine Konsequenz aus den "Mängeln" beim Rettungsversuch für
Griechenland im Jahr 2010, die sich dem IWF zufolge im Laufe der Zeit herausgestellt haben.
Die neuen Regeln könnten auch Auswirkungen auf die laufenden Verhandlungen
internationaler Gläubiger über weitere Hilfskredite mit dem pleitebedrohten Land haben. Im
Sommer 2015 war nach schwierigen Verhandlungen ein drittes Kreditpaket von 86 Milliarden
Euro im Zeitraum von drei Jahren geschnürt worden. Griechenland kann nur auf neue
Hilfskredite hoffen, wenn das Parlament weitere Maßnahmen wie Steuererhöhungen und
Rentenkürzungen beschlossen hat.
2016-01-30 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
400
«Trainer erreicht uns»: Schalkes Antwort auf die Unruhe
Darmstadt (dpa) - Ein kurzer Händedruck mit seinem Assistenten. Ein Kreis
mit der Mannschaft wie nach jedem anderen Spiel. Von einer großen
Erleichterung oder gar Genugtuung war bei André Breitenreiter nach dem bislang wichtigsten
Sieg in dieser Saison nicht viel zu sehen.
Das 2:0 (1:0) bei Darmstadt 98 sicherte dem FC Schalke 04 und seinem Trainer wenigstens
wieder ein paar Tage der Ruhe. Doch Breitenreiter tat danach so, als hätten dieser Erfolg und
die heftigen Diskussionen um seine Arbeit nichts miteinander zu tun.
Hat die Mannschaft die richtige Reaktion gezeigt? "Der Sieg war deshalb wichtig, weil wir
letzte Woche gegen Bremen drei Punkte liegen gelassen haben", sagte er nur. Sieht er seine
eigene Position nun wieder gestärkt? Darum sei es nie gegangen.
Der einzige, der zu dem angeblich belasteten Verhältnis zwischen Spielern und Trainer klar
Stellung bezog, war der nie um solche Aussagen verlegene Johannes Geis. "Wenn man
sieht, wie wir heute gespielt haben, erübrigt sich die Diskussion", sagte der Mittelfeldspieler.
"Jeder tritt für jeden ein. Der Trainer erreicht uns. Wenn er uns nicht erreichen würde, hätten
wir heute nicht so ein Spiel abliefern können. Wir können stolz auf uns sein. "
Es herrscht mal wieder große Unruhe auf Schalke und um Schalke herum. Ausgangspunkt
war ein Beitrag des TV-Senders Sky, der von interner Kritik an Breitenreiters Trainingsarbeit
und seinem Umgang mit den Spielern erfahren haben will. Je länger das Spiel in Darmstadt
vorbei war, desto deutlicher wurde auch, dass der 42-Jährige damit nicht ganz so gelassen
umgeht, wie er vorgab.
Dem Reporterteam von Sky verweigerte er nach der Partie das obligatorische Interview. Vor
allem aber lobte Breitenreiter seine eigenen Spieler derart demonstrativ, dass es auch
genauso rüberkam: etwas zu dick aufgetragen, ein bisschen zu demonstrativ. "Die Jungs
haben Darmstadt mit ihren eigenen Mitteln geschlagen", meinte er. "Sie haben das tadellos
gemacht, sie haben über 90 Minuten fast fehlerlos gespielt. Im Defensivverhalten war das ein
Maßstab für die nächsten Wochen. Großes Kompliment an das Team. "
Eigentlich gab es aber nur zwei Gründe für diesen Sieg. Der eine hieß Maximilian Meyer, der
andere Leroy Sané. Beim ersten Tor leistete Sané die Vorarbeit für Meyer (43.), beim zweiten
legte Meyer für Sané auf (53.). "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Darauf können wir
aufbauen", sagte Meyer. Aber das war kein Sieg der ausgefeilten Spielidee oder einer
unbeugsamen Willenskraft. Das war ein Sieg der individuellen Klasse. Schalke hatte sie,
Darmstadt nicht.
Für den Moment sind die Schalker wieder bis auf einen Punkt an den vierten Platz
herangerückt. Doch die beiden nächsten Gegner heißen VfL Wolfsburg und Mainz 05. Der
eine ist ein direkter Konkurrent im Rennen um die Champions-League-Qualifikation, beim
anderen arbeitet zurzeit noch der designierte Schalker Sportchef Christian Heidel.
Beide Spiele haben das Potenzial, wieder große Unruhe in den Verein hineinzutragen. Es
wird sich zeigen, ob die Spieler ihrem Trainer tatsächlich noch folgen auf dem von
Breitenreiter so oft zitierten "Weg". Oder ob es diesen Weg, die kontinuierliche
Weiterentwicklung eines jungen und ohne Zweifel talentierten Teams, womöglich gar nicht
gibt. "Druck ist immer da", sagte Geis am Samstag. "Aber den haben wir heute besonders gut
gemeistert. "
2016-01-30 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
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Created at 2016-01-31 20:14