Effizient und flexibel – MPLS-Management mit NovaTEN
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Effizient und flexibel – MPLS-Management mit NovaTEN
InNovation Netzmanagement Effizient und flexibel – MPLS-Management mit NovaTEN In den letzten Jahren haben paketorientierte Netzstrukturen mehr und mehr Time-Division-Multiplexing-basierte Netzstrukturen ersetzt. Deshalb müssen über ein „All IP Net“ neben der Datenübertragung auch Dienste mit hohen Anforderungen an die Dienstgüte bereitgestellt werden; hierzu zählen etwa Internetfernsehen oder Voiceover-IP-Anwendungen. Klassische IPNetze haben diesbezüglich allerdings Schwächen u.a. aufgrund unterschiedlicher Paketlaufzeiten oder fehlender Bandbreitengarantien. Mit dem Übertragungsprotokoll Multiprotocol Label Switching (MPLS) steht eine Technologie zur Verfügung, die auch in verbindungslosen, IP-orientierten Netzen eine hohe Dienstgüte gewährleistet. Bei der Verwaltung eines MPLS-Netzes sind zwei Aspekte essenziell, die Überwachung und Analyse eines bestehenden Netzes sowie die Konfiguration eines neuen Netzes bzw. einer Netzerweiterung. Die Netzmanagement-Lösung NovaTEN bietet für beides die optimale Unterstützung. 12 “ telent als Vertriebspartner der MicroNova AG beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Netzmigration der Transporttechnologie. Die MPLSManagement-Funktionen von NovaTEN decken die aktuellen Marktanforderungen optimal ab und erlauben einen effizienten Betrieb der Netze unser ” Kunden. Andreas Born Senior Manager, Technology Center Software Solutions, telent GmbH Eine der großen Stärken von NovaTEN ist die übersichtliche, klar strukturierte Oberfläche, auf der Anwender Netzwerkprobleme sofort erkennen können; dank der intuitiven Navigation lassen sich die Ursachen schnell nachvollziehen. Ab Version 2.5 identifiziert NovaTEN MPLS-Geräte im Netz, gleicht deren Konfiguration regelmäßig ab und zeigt Fehler in der Alarmliste an. Zudem visualisiert NovaTEN MPLSVerbindungen automatisch in einer grafischen Darstellung und kennzeichnet deren Zustand farblich. Damit sieht der Anwender immer als erstes, was im MPLS-Netz vorgeht oder wenn eine Fehlfunktion auftritt. MPLS-Arbeitsweise In einem verbindungslosen Netz ermöglicht MPLS die verbindungsorientierte Übertragung von Datenpaketen entlang einem zuvor aufgebauten Pfad. Die technische Basis des MPLS bildet ein Weiterleitungsmechanismus, der auf Etiketten, so genannten Labels, basiert: IP-Pakete werden entsprechend ihrer Priorität mit Labels versehen, die Übertragung erfolgt anschließend über den Label Switched Path (LSP). Sollen z.B. IP-Pakete von IP-Netz A (siehe Abbildung) über das MPLS-Netz an das IP-Netz B übertragen werden, so fügt der Eingangs-Router LabelEdge-Router-(LER) 3 den ankommenden IP-Paketen ein passendes MPLS- Auszug aus der MicroNova-Kundenzeitschrift "InNOVAtion" (Dezember 2011, Seiten 12-15) Netzmanagement Label hinzu und leitet sie dann über den LSP 1 weiter (Label-SwitchingRouter-(LSR) 4, LSR 6). Am AusgangsRouter LER 8 wird das ursprüngliche IP-Paket durch Entnahme des Labels wiederhergestellt und an das Ziel-IPNetz übergeben. Das Forwarding der Pakete entlang der LSPs ist gegenüber IP-Netzen stark vereinfacht: Es werden lediglich Labels ausgetauscht, dem so genannten Label Switching – nach dem Motto „Router am Edge, Switches im Core“. Dabei hat nur im einfachsten Fall jedes Paket genau ein Label; mit Hilfe des so genannten Label Stacking kann der Anwender LSPs ineinander verschachteln, was die Router im Core-Netz entlastet und die Administration vereinfacht. Diese strikte Trennung zwischen Routing (L3) und Forwarding (L2) ermöglicht z.B. die Erweiterung der RoutingFunktionalität ohne Änderung des Forwarding-Algorithmus. Daher kann MPLS-Forwarding entweder in Kombination mit IP-Routing (LSPs folgen dem IP-Routing) oder mit explizitem IP-Netz (A) 2 1 Routing (LSPs werden von einem Netzmanagement-System eingerichtet) verwendet werden. MPLS-Forwarding mit IP-Routing skaliert sehr gut, arbeitet vollautomatisch und ist einfach zu betreiben, während MPLS-Forwarding mit explizitem Routing sowohl Traffic Engineering (MPLS-TE) als auch schnelle Schutzmechanismen (z.B. MPLS-FRR) erlaubt. Hier erhöht die Verwaltung der eingerichteten expliziten TE-LSPs die Komplexität. Multiprotocol drückt die Möglichkeit eines MPLS-Netzes aus, neben IPPaketen prinzipiell beliebige andere Datenpakete oder Time-Division-Multiplexing-(TDM)-Signale zu übertragen. Beispielhaft eingezeichnet ist die Übertragung der TDM-Signale von TDM-Netz Y über das MPLS-Netz an TDM-Netz Z. Je nach der Art des Datenverkehrs, der über das MPLS-Netz übertragen wird, spricht man von MPLS-L3 (Layer3-Traffic, z.B. IP-Traffic), MPLS-L2 (Layer2-Traffic, z.B. Ethernet-Traffic) oder MPLS-L1 (Layer1-Traffic, z.B. TDM-Traffic). LSP 1 Mit der Einführung von MPLS wurden die Vorteile von verbindungslosen IPNetzen und verbindungsorientierten Netzen kombiniert. Dazu gehören z.B.: Möglichkeit zur Erbringung von Diensten mit Qualitätsgarantien in einem IP-Netz, z.B. MPLS Layer3 VPN oder MPLS Layer2 VPN Abschaltung des Border-GatewayProtocol-(BGP)-Prozesses zur Reduktion des BGP Control Traffic und Entlastung der Core-Router, weil nur die Edge-Router die BGP-Ziele kennen müssen Schnelle Schutzmechanismen (Protection) bei Ausfall eines Routers oder Links z.B. mit „MPLS Fast Re-Route“ über einen Ersatz-LSP Gegenüber IP erweitertes Traffic Engineering durch Vorgabe von Pfaden (auf Überlast kann reagiert werden, bei IP dagegen nur auf den Ausfall eines Links) Kostensenkung gegenüber TDMbasierten Netzen Label Edge Router: LER „Egress“ 11 8 Label Edge Router: LER „Ingress“ 3 4 Label Switching Router: LSR 5 TDM-Netz (Y) 6 MPLSNetz 10 12 IP-Netz (B) Label Edge Router: LER „Egress“ 7 14 13 InNovation 9 Label Edge Router: LER „Ingress“ TDM-Netz (Z) LSP 2 MPLS-Arbeitsweise www.micronova.de | 13 InNovation Netzmanagement MPLS-Unterstützung in NovaTEN Bei der Analyse von Netzwerkkonfigurationen und damit verbundenen Pro blemen assistiert die neue Service anzeige, welche MPLS-relevante Konfigurationsdaten wie LSPs und VRFs (Virtual Routing and Forwarding) tabellarisch darstellt. Filter- und Navigationsmöglichkeiten im neuen MPLSService-Display bieten dem Anwender die bewährten, intuitiven Be dienkonzepte – z.B. werden von einem VPN durch Doppelklick die zugehörigen Interfaces erreicht. Ergänzend können Anwender mit dem TemplateModul Ping- und Traceroute-Befehle absetzen. Letztere reichert NovaTEN sogar mit Zusatzinformationen aus der Netzwerkmanagement-Datenbank an und visualisiert sie übersichtlich. MicroNova hat das Konfigurationskonzept speziell für MPLS-Netze entwickelt, die meistens offline geplant werden, um Fehler bei der Netzkonfiguration frühzeitig ausschließen zu können und eine schnelle Dienstakti- Monitoring eines MPLS-Netzes durch NovaTEN MPLS-Plandaten-Tool 14 Auszug aus der MicroNova-Kundenzeitschrift "InNOVAtion" (Dezember 2011, Seiten 12-15) Netzmanagement vierung zu ermöglichen. NovaTEN importiert die geplanten Netzwerkdaten (Plandaten) aus CSV-Dateien und stellt die Unterschiede zum Netzstand (Istdaten) in logisch gruppierten Datensätzen dar. Die Oberfläche wurde auf Batch-Konfigurationen optimiert, so dass auch große Änderungen in wenigen Schritten umgesetzt werden können. Dabei behalten Anwender jedoch immer den Überblick über alle Parameter und können auch selektive Konfigurationen einfach vornehmen. Der Workflow reicht von der Konfiguration von Interfaces bis zum Erstellen von L3-VPNs inklusive BGP-Routing. Diese Funktionen und Arbeitsweisen spiegeln die Markterfordernisse von Anwendern wider. Die Kundenbedürfnisse waren über den gesamten Entwicklungsprozess hin das entscheidende Element, was einen entsprechenden Praxisbezug gewährleistet – derzeitige MPLS-Szenarien sind dafür der passende Beleg. Aktuelle MPLS-Szenarien Die Motivation von Anwendern, auf eine andere Transporttechnologie zu schwenken, sind so vielfältig wie die heutigen Transporttechnologien selbst (L2-MPLS, L3-MPLS, Industrial Ethernet etc.). Die Entscheidung für eine bestimmte Technologie ist somit anwendungsgebunden und -getrieben. Aufgrund der technologischen Entwicklung und hier besonders dem Siegeszug der IP-Technologie ist vor allem die Netzmigration hin zu heutigen Transporttechnologien ein aktuelles Szenario. Zentrale Aspekte sind Sicherheit, Skalierbarkeit, Zukunftssicherheit und möglichst einfache Bedienung – speziell auch während der Netzmigration. L3-MPLS erfüllt diesen Anforderungskatalog optimal. Es ist von vornherein mit Funktionen ausgestattet, die eine Trennung der zu übertragenden einzelnen Dienste oder Anwendungen ermöglichen und so ein Eindringen in fremde Dienste ausschließen. Über die dedizierte Zuordnung von Datenver- kehr zu VPNs kann das Netz einfach verwaltet und letztendlich auch effektiv ausgelastet werden. Somit eignen sich L3-MPLS-Netze exzellent, um den Netzbetreibern ein skalierbares Übertragungsnetz zu liefern, welches sich an die stetig wachsenden Anforderungen der Applikationen anpasst. Auch für kommende Anwendungen ist L3-MPLS bestens gerüstet: Besteht z.B. die Anforderung, IPv6-Dienste zu übertragen, ist dies mit einem MPLS-L3-Backbone ohne Weiteres möglich. Auch technisch werden die Kosten und Risiken reduziert, die mit einer IPv6-Einführung einhergehen können. Durch die Vergabe von Labels werden die IPv4- und IPv6-Welten transparent übertragen und beeinflussen sich nicht gegenseitig. Unternehmen können auch einen Schwenk von traditionellen Sprachdiensten hin zu Voice-over-IP-(VoIP) mit L3-MPLSNetzen realisieren. VoIP und L3-MPLS sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass z.B. im Falle eines Faserbruchs das L3-MPLS-Netz einen neuen Weg etabliert, so dass die VoIP-Verbindung nicht abbricht. Die Quality-of-Service(QoS)-Anforderungen eines VoIPDienstes sind gerade mit MPLS-Netzen durch Features wie Fast-Reroute und MPLS-DiffServ perfekt realisierbar. Wie bei den traditionellen TDM-Technologien ist auch in L3-MPLS-Netzen eine Ende-zu-Ende-Dienstkonfiguration möglich. Während diese Konfigurationen im TDM-Umfeld zentral über ein Netzmanagement realisiert und gespeichert wurden, so erfolgt diese Art der Konfigurationen bei L3-MPLS im Netz. Die Verbindungsdaten sind somit nicht zentral sondern dezentral gehalten und über ein intuitiv bedienbares, vom Netzwerk unabhängiges Management-System konfigurierbar. Unabhängig davon bietet ein L3-MPLS-Netz bei Bedarf auch die Möglichkeit des sogenannten Traffic-Engineerings. In diesem Fall wird der Dienst nach einer entsprechenden Planungs- und Konfiguration von Knoten zu Knoten geführt. InNovation Ausblick NovaTEN wird auch in Zukunft mit neuen Funktionen zur durchgängigen Verkehrssteuerung in Multi-Technologie-Netzen überzeugen: Neben Erweiterungen für den L3-MPLS-Workflow sind Element-Management-Funktionen und neue MPLS-Szenarien geplant. MicroNova wird NovaTEN für zusätzliche Einsatzszenarien mit neuen Technologien ausstatten; diese enthalten die Abbildung gerätespezifischer Informationen in ein standardisiertes Datenmodell, das Mapping und die Synchronisation von Alarmen sowie grafische Bedienelemente zum Darstellen und Ändern der Konfiguration. Damit bleibt NovaTEN auch künftig state of the art im Bereich Netzmanagement – zum Nutzen von Netzbetreibern, die von leistungsstarken Netzen profitieren. Dipl.-Ing. Andreas Born Senior Manager, Technology Center Software Solutions, telent GmbH - ein Unternehmen der euromicron-Gruppe Dipl.-Ing. Hannes Oberländer Leiter Netzmanagement MicroNova AG [email protected] www.micronova.de/netzmanagement www.micronova.de | 15