dörfer der tradition

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dörfer der tradition
WIE UND WO
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Ampezzo
Camino
al Tagliamento
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
DÖRFER DER TRADITION
Kleinode der Kunst in Friaul Julisch Venetien
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DÖRFER DER TRADITION
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Ampezzo erstreckt sich entlang dem
Tal des oberen Tagliamento und ist bekannt für seine Handwerkstraditionen,
wie die Kunst der Holzschnitzerei und
der Weberei. Auf einer einsamen Felsnase 560 m ü.d.M. gelegen, zwischen
dem Tagliamento und dem Wildbach
Lumiei, genießt es eine beneidenswerte Lage, immer der Sonne ausgesetzt.
Der Ort liegt an der Staatsstraße, die
zum Passo della Mauria hinaufführt
und dann ins Cadore. Es ist das natürliche Zentrum des oberen Tagliamentotals und wird in einem Dokument
aus dem Jahr 762 als “vicus Ampitio”
erwähnt. Zahlreich sind die Beispiele
für typische Häuser sowohl am Hauptplatz als auch in den Gassen des Ortes
und in den beiden Ortsteilen Oltris und
Voltois. Unter dem Namen Wald von
Ampezzo versteht man das Gebiet der
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Gemeinde Ampezzo zum oberen Val
Lumiei hin. Zum Wald von Ampezzo
gehören einige der schönsten Wälder Karniens: der Bosco Bernon, der
Bosco della Stua, der Bosco Cavallo,
der Bosco Flobia und der Bosco Colmajer. Vom Südufer des Sees von Sàuris und vom Rand der wilden Schlucht
des Wildbachs Lumiei erstrecken sich
diese Wälder lückenlos bis zum Passo
del Pura und zum Fuß des Monte Tinisa. Der Wald war schon immer ein
grundlegendes Element für die Wirtschaft der Gemeinschaft von Ampezzo,
und die Verbindung zwischen Mensch
und Natur hat an diesen Orten eine
jahrhundertealte Geschichte.
Wer gern typische historische Dörfer
Karniens besichtigt, findet in Oltris
und Voltois zwei Beispiele für Dörfer in
den Bergen, die nicht weit entfernt von
Ampezzo und leicht erreichbar sind.
Die beiden Ortsteile haben durch die
Jahrhunderte eine klassische mittelalterliche Struktur bewahrt und enthalten herrliche Beispiele für karnische
Häuser. Jedes Jahr findet in Ampezzo
im Juni das traditionelle Brotfest statt,
eine Veranstaltung mit dem Ziel, die
Backwaren Karniens zu fördern: verschiedene Arten von Brot und ähnliches (Grissini, Pizza, Erzeugnisse aus
Brotteig), die von Bäckern aus ganz
Karnien zubereitet werden.
Camino al Tagliamento, zwischen den
Flüssen Corno, Varmo und Tagliamento gelegen, ist für seine alte Tradition
der Orgelbauer bekannt und hat seine
Bausubstanz gut bewahrt: auf einem
Spaziergang durch die Straßen des
Ortskerns kann man zweistöckige historische Palazzi bewundern, die den
Grundbesitzern der Gegend gehörten.
Heutzutage ist die Agrarlandschaft
das kennzeichnende Element dieser
Gegend, mit zahlreichen noch intakten
ländlichen Dörfern, in denen man die
alten typischen Bauformen der bäuerlichen Kultur wiederfindet. Die Dörfer liegen auf dem offenen Land und
weisen eine lückenlose Häuserreihe
auf, nur von den Toren unterbrochen,
durch die man in die Innenhöfe kommt.
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Alle Mauern sind aus Ziegelstein und
Steinen aus dem Kiesbett des Flusses
Tagliamento. Sehenswert ist das Borc
dai Siors, ein typisches Beispiel dieser
Bauformen, bestehend aus Palazzi und
Wohnhäusern von Adelsfamilien, die
längs des Tagliamento lebten.
Im Dorf gibt es auch bedeutende Beispiele für religiöse Bauten, wie die
Chiesa Arcipretale di Ognissanti (Erzpriesterkirche Allerheiligen), in typisch
neuromanischem Stil, und die Pfarrkirche von Rosa, das älteste Gebäude
der Gemeinde, aus dem 13. Jahrhundert, mit herrlichen Altarbildern und
Fresken.
Camino bewahrt auch bemerkenswerte Beispiele für bürgerliche und
ländliche Architektur: die Mühle von
Glaunicco, die bis 1967 in Betrieb war
und von Ippolito Nievo in seinem Werk
“Il Varmo” erwähnt wird, der Palazzo
Luccardi aus dem 18. Jahrhundert, Villa Colloredo Mels in Gorizzo mit einem
jahrhundertealten Park ringsherum, in
der Ippolito Nievo Aufnahme fand.
Im Dorf, das dem romantischen
Schriftsteller sehr lieb war, gibt es
eine Route zu den in seinen Werken
beschriebenen Orten.
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Regione Friuli Venezia Giulia
AUSTRIA
AUSTRIA
Arta Terme
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Cividale del Friuli
Clauiano
DÖRFER DER TRADITION
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
Tarvisio
A23
Tolmezzo
Gemona
del Friuli
Piancavallo
San Daniele
del Friuli
SLOVENIA
Europa
Cividale
del Friuli
Regione
Friuli Venezia Giulia
UDINE
SLOVENIA
Italia
PORDENONE
Palmanova GORIZIA
A28
A4
TREVISO
Aeroporto FVG
Ronchi dei Legonari
A4
Aquileia
VENEZIA
Lignano
Sabbiadoro
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80 km von Pordenone
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ZEICHENERKLÄRUNG LANDKARTE FRIAUL JULISCH VENETIENS
Projekt und Realisierung: Five Zone Udine _ Kartografie: LAC Firenze _ Druck: La Tipografica - Basaldella _ Deutsche Ausgabe gedruckt in April 2011 _ Texte vom Touristbüro Agenzia TurismoFVG
Übersetzung: D’Agostini Organizzazione Dipartimento linguistico Dagoservice _ Fotos von: Archivio Turismo FVG, A. Castiglioni, U. Da Pozzo, Pro Loco Gemona, Pro Loco Venzone, L. Stefanutti.
Schnellverkehrsstraßen
Regionalstraßen
Sonstige Strassen
Autobahntunnel
Straßentunnel
Autobahn und Strassen im Bau
Nationalstrasse-Nummer
oder ehem. Nationalstraße-Nummer
Eisenbahn mit Bahnhof und Tunnel
Schifffahrtslinien
Naturpark
Naturschutzgebiet
Staatsgrenzen
Regionengrenzen
Provinzgrenzen
Entfernungen Autobahn
Landstraße in Kilometern
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Höhenangaben in Metern
Seilschwebebahn - Sessellift
Besonders sehenswerte Orte
Sehenswerte Orte
Beachtenswerte Orte
Flughäfen
Hafen
Grenzzollämter
Schlösser, Burgen und Festungen
Turm - Kloster
Kunstvilla
Denkmal
Leuchtturm
Thermen
Archäologisches Gebiet
Natursehenswürdigkeit
Schöner Ausblick, Rundblick
Kirchen, Wallfahrtskirchen
Monumentalfriedhof
Höhlen
Hütte
Campingplätze
Autobahn numerierte
Auffahrt - Gebührenstellen
Tankstelle
TOURISTISCHE INFORMATIONEN
AGENZIA TURISMOFVG
Villa Chiozza - Via Carso, 3
I - 33052 Cervignano del Friuli (UD)
tel +39 0431 387111 / fax +39 0431 387199
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Presidenza del Consiglio dei Ministri
DIPARTIMENTO PER LO SVILUPPO E LA COMPETITIVITÀ DEL TURISMO
Discovery Card
Erstellt im Rahmen des überregionalen Projekts zur
Entwicklung des Tourismus L.135/01 “Ospitalità nei
Borghi”, mit Kofinanzierung der Abteilung für die
Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus,
Vorsitz des Ministerrats.
DÖRFER AUF DER KARTE
01 Ampezzo
02 Camino al Tagliamento
03 Cividale
04 Clauiano
05 Comeglians
06 Cordovado
07 Erto e Casso
08 Fagagna
09 Forni di Sopra
10 Gemona
11 Gradisca
12 Lauco
13 Ovaro
14 Poffabro
15 Prato Carnico
16 Preone
17 Ravascletto
18 Raveo
19 Sauris
20 Socchieve
21 Sutrio
22 Valvasone
23 Venzone
Cividale del Friuli, Schatzkammer der
Kunst Friaul Julisch Venetiens, wurde
53 v.Chr. von Julius Cäsar unter dem
Namen Forum Iulii gegründet. Es war
Kreuzungspunkt der Kulturen und Völker, von den Kelten zu den Römern,
von den Langobarden - die es zur
Hauptstadt ihres ersten Herzogtums in
Italien machten - bis zum Patriarchat
von Aquileia: alle haben dazu beigetragen, Cividale zu einem Kleinod der
Kunst zu machen. Es gibt zahlreiche
Kunstschätze, darunter die Basilika
Santa Maria Assunta, der Dom der
Stadt, wo jedes Jahr am Dreikönigstag
der reizvolle Ritus der Schwertmesse
stattfindet.
Sehenswert ist das Museo Cristia-
no mit einigen der repräsentativsten
Zeugnisse der Bildhauerkunst des
Hochmittelalters, vor allem aus der
Langobardenzeit. Nicht versäumen
sollte man einen Besuch des Museo
Archeologico Nazionale im Palazzo dei
Provveditori Veneti, der wie ein Bühnenbild die Ostseite der Piazza Duomo abschließt. Vom Domplatz gelangt
man mit einem kurzen Spaziergang
durch einen der reizvollsten Teile von
Cividale zum Tempietto longobardo,
der als eines der geheimnisvollsten
Bauwerke des Hochmittelalters gilt.
Eines der Wahrzeichen der Stadt ist
die Teufelsbrücke, die sich kühn über
den Natisone spannt und in Legen-
den gehüllt ist. Die beiden Ufer waren
mindestens seit dem 13. Jahrhundert durch eine Holzbrücke verbunden, die, nach mehreren gescheiterte
Versuchen, durch den Bau aus Stein
ersetzt wurde. Die Volksfantasie hat
den Brückenbau dem Übernatürlichen
zugeschrieben, so dass die Legende
entstand, mit Varianten, der Teufel
habe beim Bau der Brücke mitgeholfen und sich dafür die Seele des ersten Einwohners ausbedungen, der sie
überschritt. Die Einwohner von Cividale aber foppten den Teufel, indem sie
zuerst ein Tier darüberlaufen ließen,
einen Hund oder eine Katze, je nach
Version.
Das mittelalterliche Dorf Clauiano, das
als eines der Schönsten Dörfer Italiens anerkannt ist, wurde Ende des 16.
Jahrhunderts nach der Invasion der
Türken von drei Polen aus wiederaufgebaut: der Ecke der Kirche San Giorgio, der Ecke von San Martino und
der Nordecke von Piazza Giulia. Im 18.
Jahrhundert verschmolzen diese drei
Pole durch die Erweiterung des Dorfes, in dessen Mitte sich heute Piazza
Giulia befindet, eine frühere Sammelstelle für das Regenwasser.
Es ist bei Wissenschaftlern und Fotound Architektur-Liebhabern sehr bekannt und wurde 2004 in den renommierten Club “Die schönsten Dörfer
Italiens” aufgenommen.
Clauiano hat seinen ursprünglichen
mittelalterlichen Grundriss beibehal-
ten, mit den typischen friaulischen
Bauten mit der Hauptfront zur Straße und einem Innenhof. Typisch und
gut erhalten sind die Steinbögen der
alten Tore, die unregelmäßig nebeneinanderstehenden Häuser und vor
allem die Innenhöfe, von denen die der
Agrar- und Weinbaubetriebe, die den
Kunden ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten, immer für Besucher
geöffnet sind.
Villa Manin ist eine prächtiger Herrensitz aus dem 18. Jahrhundert in der
friaulischen Ebene. Sie gehörte einer
der wichtigsten Familien der Serenissima, die auch für die majestätische
Villa von Passariano bekannt ist. Die
Villa von Clauiano muss eine große
Produktionsstätte gewesen sein, wie
die Gebäude zeigen, die früher für die
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Comeglians
Cordovado
Erto und Casso
Fagagna
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
Landwirtschaft bestimmt waren. Die
Villa hat klassische Formen, mit einem
Ehrenhof davor.
Villa Ariis ist ein Herrenhaus im Stil der
venetisch-friaulischen Architektur des
18. Jahrhunderts, bestehend aus dem
Wohnhaus, den Wirtschaftsgebäuden
und einem großen Gemüsegarten, umgeben von einer Mauer mit Zinnen.
Die Gebäude, die die Casa Palladino bilden, stehen in einem typischen
friaulischen Innenhof des 18. Jahrhunderts, der seine ursprünglichen
Merkmale vollständig bewahrt hat. Die
Anlage hat die Form eines Z mit zwei
Höfen, auf die die Wohnungen gehen,
die Wirtschaftsgebäude und das Herrenhaus.
DÖRFER DER TRADITION
Kleinode der Kunst in Friaul Julisch Venetien
Unverfälschte Dörfer Italiens - www.borghiautenticiditalia.it
Einen Urlaub in einem der unverfälschten Dörfer Friaul Julisch Venetiens zu verbringen, bedeutet Gäste
eines einzigartigen Volkes zu sein, das einen gern in seine Gemeinschaft aufnimmt:
Überall sieht man eine wie durch Zauberhand bewahrte Unverfälschtheit.
“Unverfälschte Dörfer” ist ein Verband kleiner Gemeinden, die sich der manchmal komplexen Aufgabe
verschrieben haben, die Dorfsubstanz, die Dienstleistungen für die Bürger, das soziale Umfeld, die Umwelt
und Kultur stetig zu verbessern. Der Verband betrachtet die Dorfgemeinschaft als entscheidendes Element
für seinen Entwicklungsplan. Die Gemeinschaft als Ort und menschliches und kulturelles Umfeld ist Synonym für Wohlgefühl, kreatives Wissen und angenehmes soziales Klima.
Die unverfälschten Dörfer Italiens in Friaul Julisch Venetien sind: Ampezzo, Comeglians, Erto e Casso, Forni
di Sopra, Lauco, Ovaro, Prato Carnico, Preone, Ravascletto, Raveo, Sauris, Socchieve, Sutrio.
Die schönsten Dörfer Italiens - www.borghitalia.it
In Friaul Julisch Venetien gibt es nicht weniger als sechs Dörfer, die auf der renommierten Rangliste
der Schönsten Dörfer Italiens stehen: Orte, die magisch die Faszination des verborgenen Italiens bewahren.
Ein Land mit kleinen Gemeinden und malerischen Dörfern, Symbolen einer fernen Tradition aus Geschichte,
Kunst, Kunsthandwerk, Düften und Aromen, die sich in vielen Fällen erhalten haben und von einer
Generation auf die andere überliefert werden. An diesen Orten finden Sie die Atmosphäre, die Düfte und
Aromen einer anderen Zeit.
Die schönsten Dörfer Italiens in Friaul Julisch Venetien sind: Clauiano, Cordovado, Fagagna, Gradisca,
Poffabro, Valvasone.
Dörfer der Tradition
Eine einzigartige Mischung aus Geschichte und Natur: Camino al Tagliamento, Cividale, Gemona und
Venzone sind Dörfer wo die Zeit stehengeblieben ist, Kleinode der Kunst, in eine unberührte Natur versenkt,
mit Handwerkstraditionen und typischen Spezialitäten, die man in aller Ruhe entdecken kann, in einer
menschengerechten Umgebung, wo die Räume immer weit sind und die Atmosphäre erholsam.
Sauris
Clauiano
Venzone
Das kleine Dorf Comeglians liegt im
Herzen des Val Degano, an den Hängen des Monte Crostis und des Monte
Zoncolan. Man kann in den Appartements des Hoteldorfs wohnen und
einen angenehmen Urlaub inmitten
der Natur verbringen und sich prächtig erholen. Die Gemeinde besteht aus
sieben Ortsteilen: Povolaro, Maranzanis, Mieli, Noiaretto, Tualis, Runchia
und Calgaretto. Zu letzterem gelangt
man über das Vorgebirge S. Giorgio
mit der gleichnamigen Kirche, in der
ein Grabmal aus dem 1. Jahrhundert
nach Christus aufbewahrt wird, Zeugnis der Existenz eines Dorfes in der
Römerzeit. Die Hoteldörfer Friaul Julisch Venetiens bieten Wohnungen mit
eigenem Eingang für Paare, Familien
und kleine Gruppen, in traditionellen
Häusern, alten Bauernhöfen und sorgfältig renovierten Ställen.
Nur wenige Schritte von der Dorfmitte entfernt und in geringer Entfernung
von den Pisten des Skigebiets Ravascletto - Zoncolan, in einem altertümlichen Dorf das von der Moderne
verschont geblieben ist, mit typischen
Häusern dieser Täler, liegt das Hoteldorf Comeglians, je zur Hälfte in den
bezaubernden Ortsteilen Maranzanis und Povolaro, in einem reizvollen
Landhaus, das früher die alte Molkerei
des Dorfes war.
Die Lage von Comeglians ist optimal
um die Umgebung zu besichtigen: die
felsigen karnischen Dolomiten an der
Grenze zum nahen Venetien; der Gipfel
des Zoncolan, in wenigen Minuten mit
der Seilschwebebahn erreichbar, die
von Ravascletto abfährt, oder von Ovaro über den kurvenreichen Aufstieg,
großes Ziel für verwegene Radfahrer;
österreichisches Gebiet ist zu Fuß erreichbar, von dem Wolayer Pass, wo
die beiden Hütten, die italienische und
die österreichische, durch einen kristallklaren See getrennt sind.
“Curtis de Vado” ist der lateinische
Name für einen Hof – d.h. einen großen
Bauernhof – in der Nähe einer Furt (vadum) am Fluss Tagliamento. Die heutige Festung von Cordovado, bekannt
als die Burg (11. Jahrhundert), ist das
Ergebnis von Um- und Anbauten im
Laufe der Zeit, insbesondere zwischen
dem 17. und 19. Jahrhundert.
Das mittelalterliche Cordovado konzentriert sich also im Bereich der Burg,
in dem einige interessante Bauten
Platz finden wie Palazzo Ridolfi, das
frühere Haus des Capitano, Palazzo
Bozza Marrubini, innen von Francesco
Zimolo (1704-1712) mit Fresken bemalt, und der elegante Palazzo Agricola im Renaissancestil mit großen Arkaden und dreibögigen Fenstern.
In dem Mauerkreis finden wir den
Palazzo Freschi Piccolomini (16691704), einen imposanten Bau im Renaissancestil mit drei Stockwerken
und großem Eingangsportal, mitten
im Grünen eines jahrhundertealten
Parks.
Längs der Südoststadtmauer sieht
man die Reste des Grabens und die im
19. Jahrhundert innerhalb der Einfriedung erbauten Häuser.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde ein
Teil der Festung abgerissen oder in
bürgerliche Wohnungen umgewandelt,
was in den Palazzo Freschi Piccolomini
Leben brachte.
Der Spaccafumo, die Süßspeise, die
Cordovado seit einigen Jahren anbietet, trägt den Namen einer Figur aus
dem Roman von Ippolito Nievo. Er wird
aus trockenen Feigen gemacht, Rosinen, Walnüssen, Haselnüssen, Pinienkernen, Mandeln, Arancini (frittierte
Reisbällchen) und Honig..
Inmitten der Natur und eingerahmt von
herrlichen Landschaften des Gebirges
der Provinz Pordenone liegen die kleinen Dörfer Erto und Casso, die für ihren Baustil, so einfach und gleichzeitig
außergewöhnlich, 1976 zum Nationaldenkmal erklärt wurden.
Ihr typisch ländliches Aussehen führt
uns zurück in der Zeit, zur Wiederentdeckung von alten Bräuchen und
besonderen Handwerkstechniken, die
jahrelang den Alltag in diesen Dörfern
bildeten.
Da sie verschiedenen Ursprung haben,
besitzen die beiden Dörfer verschiedene Dialekte, Legenden und Traditionen: in Erto spricht man eine Mischung
aus Dolomitenladinisch und Friaulisch,
in Casso einen venezianischen Dialekt
aus der Gegend von Belluno, ähnlich
dem Altvenetischen.
Die Geschichte dieser Dörfer ist wirklich faszinierend und ungewöhnlich;
leider wurden sie von der Katastrophe
des Vajont-Staudamms schwer getroffen.
In den engen Kopfsteinpflastergassen, zwischen den hohen Häusern aus
Stein, muss man auch daran denken,
und wie nach dem Unglück aus dem
heiteren Leben der Gemeinschaft eine
neue Lebensart und ein neues Dorf
wurde.
Noch heute kann man an den Straßen
die Fundamente der von der Flutwelle
zerstörten Häuser erkennen, und den
Erdrutsch sieht man mächtig in der
Nähe des Deiches.
Die Katastrophe des Vajont-Staudamms wird im Besucherzentrum von
Erto “Uno Spazio alla Memoria” (Raum
zur Erinnerung) ausführlich behandelt,
das vom Naturpark der Friaulischen
Dolomiten verwaltet wird, zu dem die
Gegend von Erto und Casso gehört.
Dank einer Vereinbarung mit dem nationalen Institut des Gebirges wurde
auch das Projekt “EcoMuseo Vajont:
continuità di vita (das Leben geht weiter) entwickelt, um die Entwicklung
der Gegend zu unterstützen und die
alten Ortskerne zu fördern.
Hier erinnern auch die Speisen der
traditionellen Küche an alte Bräuche,
z. B. die klassische Polenta mit Wild
und Frico und köstliche Gerichte mit
einfachen Kräutern, die spontan auf
unseren Wiesen wachsen.
Erto und Casso lohnt es sich wirklich
zu entdecken und zu erkunden, weil
hier alles, von den einfachen Rezepten
bis zu den alten Pfaden im Gebirge, auf
der alten Weisheit beruht, die die Jahrhunderte überdauert hat.
Fagagna besteht aus sieben Dörfern,
die durch die Bautätigkeit der letzten
Jahrzehnte zu einer einzigen Ortschaft
zusammengewachsen sind.
Vom Rathaus kann man bis zum Burghügel hinaufwandern, auf einer alten
gepflasterten Straße (Vicolo Morcjùte
und Via Cecconaia).
Dort oben befinden sich der Palazzo
della Comunità, Verwaltungs- und Gerichtssitz der Gemeinde Fagagna vom
Anfang des 16. Jahrhunderts bis 1797,
und die Ruine der Burg, deren ältester
Teil aus dem 11. Jahrhundert stammt.
Das Museum des bäuerlichen Lebens
in der Cjase Cocèl ist ein typisch friaulisches Wohnhaus auf dem Lande
aus dem 17. Jahrhundert. Hier lohnt
es sich, etwas länger zu bleiben, weil
es sich um eines der lebendigsten
Beispiele des Landlebens in Italien
handelt. Alle Zimmer der friaulischen
Tradition sind nachgebaut, von der Küche mit dem fogolâr über das Schlafzimmer bis zum Getreidespeicher. Die
Aromen bestechen: Weinmost, Kohle
in der Schmiede, der Duft des Brotes
im Herd und des Mehls in der Mühle.
Auch die Handwerke der Vergangenheit kann man wiederentdecken: man
trifft auf die Spitzenklöpplerinnen, die
Spinnerin, den Müller und den Schlosser.
Einen Besuch verdient auch die Burg
Villalta, und sei es nur von außen, da
sie Privateigentum ist: schon seit mindestens 1216 erhebt sie sich mitten auf
dem Lande mit ihrem Turm und der
Mauer mit Zinnen, als sie zum ersten
Mal in den Chroniken erschien als Lehen der Adelsfamilie Villalta.
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Forni di Sopra
Gemona
Gradisca
Lauco
Ovaro
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
DÖRFER DER TRADITION
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
Forni di Sopra, beherrscht von den
majestätischen Gipfeln der Dolomiten,
empfängt Sie mit großen Höfen und
engen Gassen mit ländlichen Wohnhäusern aus Stein und Holz mit großen
Balkons, wo man in den oberen Stockwerken früher das Heu trocknen ließ.
Forni di Sopra, von den herrlichen Gipfeln der Ostdolomiten beherrscht, ist
ein renommierter Touristenort in den
Bergen Friaul Julisch Venetiens und
als “Bellezza Alpina” (Alpenschönheit)
anerkannt.
Seit Februar 2006 trägt das Dorf den
Titel “Perle der Alpen”, im Rahmen
des Projekts “Alps Mobility II - Alpine
Pearls”, ein europäisches Programm
für die Entwicklung in den Bergregionen.
Das Gebiet liegt im Naturpark der
Friaulischen Dolomiten und erstreckt
sich von den 900 Metern Höhe der Ortschaft bis zu den fast 2600 Metern des
höchsten Dolomitengipfels und umfasst eine breite Palette von Naturwegen, Wanderwegen und Klettersteigen.
Der Ort bietet außerdem ein großes
Skigebiet.
Die insgesamt 15 km Pisten sind dank
einer imposanten Schneekanonenanlage schneesicher.
Neben den Abfahrtspisten weist Forni
di Sopra eine herrliche 10 km-Rundloipe auf, in einer bezaubernden Landschaft von Wäldern und Lichtungen.
Sowohl im Winter als auch im Sommer
gibt es zahlreiche Ausflüge, die vom
Naturpark der Friaulischen Dolomiten
veranstaltet werden: Lehr- und Naturrundwege für jedes Alter, Skiwanderungen, Skibergsteigen, Ausflüge auf
Schneeschuhen.
Gemona, einer der schönsten historischen Orte Friaul Julisch Venetiens,
erstreckt sich am Fuß der Julischen
Voralpen und ist ein mittelalterliches
Städtchen vorrömischen Ursprungs,
das vom Erdbeben zerstört, aber bewundernswert wiederaufgebaut wurde. Das Städtchen wurde so nach dem
Erdbeben von 1976 eines der wichtigsten Symbole der Wiedergeburt der
Region.
Von Rathausplatz, wo der Palazzo Comunale (Rathaus) aus der Renaissance
steht, weiter auf der Via Bini, einer
reizvollen Straße aus dem Mittelalter,
kann man Palazzi aus jener Zeit bewundern, die unter Beibehaltung des
ursprünglichen Aussehens restauriert
wurden, wobei manchmal herrliche
Fresken zutagetraten.
Darunter ragt Palazzo Elti hervor, heute Sitz des Museo Civico (Städtisches
Museum), der im 15. Jahrhundert
Herrensitz der Gemoneser Familie
De’ Cramis war, deren Wappen (Drachen auf Helmbusch), zusammen mit
Jagdszenen, auf die Konsolen der Laube geschnitzt ist, die in den Innenhof
führt.
Eines der Juwelen des Dorfes ist der
Dom Santa Maria Assunta, ein majestätischer romanisch-gotischer Bau,
Ein gemütliches Städtchen im k.u.k.
Stil, von einer mächtigen Stadtmauer
umschlossen. Von der Republik Venedig wurde es als Bollwerk gegen die
Überfälle der Türken entworfen, die in
Friaul furios und häufig waren, und daher von den Architekten der Serenissima als befestigter Ort angelegt, mit
breiten Straßen, die sich rechtwinklig
überschneiden (zur Erleichterung der
Manöver der Soldaten) und ein regelmäßiges Baugefüge bilden, in kompakte Häuserblöcke unterteilt.
Die Wohnhäuser aus dem 15. Jahrhundert sind verloren gegangen.
Aus dem ältesten Zeitraum von Gradisca verbleiben das Haus der venezianischen Amtsleiter, jetzt Sitz der Regionalen Vinothek, und das Finanzamt,
auch Palazzo Coassini genannt.
Gegenüber dem venezianischen Ge-
der im Blickfeld erscheint, wenn man
von der reizvollen Via Bini ankommt.
Die Kirche, die nach den schweren
Schäden durch das Erdbeben von ‘76
wiederhergestellt wurde, steht auf
dem Fundament von Bauten aus dem
10. und 11. Jahrhundert, aber dieser
Ort war schon in der Römerzeit besucht, wie Basreliefs aus dem 2. und
3. Jahrhundert n.Chr bezeugen, die
heute in die Stützmauer des Kirchenvorplatzes eingearbeitet sind.
Traditionell wird jedes Jahr am 6. Januar der alte Brauch der Talermesse
zelebriert, der bis ins Mittelalter zurückreicht.
Die Zeremonie ist reich an rituellen
Gesten, die bis heute praktisch unverändert geblieben sind; es sind die gleichen, die die Magnifica Comunità von
Gemona jahrhundertelang vollführte.
Die Übergabe des Talers an den Capitano del popolo, der Festzug der
Adligen in ihren reichen Anzügen, begleitet von dem Ton der Trommeln und
eskortiert von dem Trupp der Wachen,
die mittelalterliche Atmosphäre und
die Auftritte von Musikanten in den
reizvollen Gassen der Altstadt locken
die Liebhaber des Mittelalters an, um
diese jahrhundertealte Tradition mitzuerleben.
bäude befindet sich die Loggia dei
Mercanti, früher Treffpunkt der Aristokratie von Gradisca und jetzt Sitz des
Lapidariums der Stadt, wo zahlreiche
Zeugnisse aus der Geschichte des Ortes aufbewahrt werden.
Die Regierungszeit der Fürsten von
Eggenberg (1647-1717) ist das goldene Zeitalter von Gradisca, das eine
bemerkenswerte wirtschaftliche, allgemeine, demographische und städtebauliche Entwicklung erfährt.
Es verändert sich daher das Stadtbild
auch baulich gesehen, und der befestigte Ort vom Ende des 15. Jahrhunderts verwandelt sich in eine herrschaftlich wirkende Wohnzitadelle.
Auf einem Spaziergang längs der venezianischen Stadtmauer, die von Leonardo Da Vinci entworfen wurde, zählt
man sechs mächtige Wachttürme und
zwei Tore: Porta Nuova und Porta del
Soccorso.
Innerhalb der Stadtmauer befindet
sich die Burg, deren Kern der Palazzo
del Capitano bildet.
Auf dem Platz gegenüber dem Neuen
Tor erblickt man die Büste von Leonardo Da Vinci, dessen Genius einen Entwurf der Verteidigungsanlagen schuf,
die die venezianische Festung von
feindlichen Angriffen schützen sollte.
Hinter dem Tor links erblickt man eine
winzige Kapelle. Sie ist der Madonna
des Tors gewidmet, die seit alten Zeiten als Beschützerin der Soldaten galt,
die den dortigen Standort bewachen
sollten.
Die Bürger von Gradisca fühlen sich
mit der Madonna des Tors besonders
verbunden.
In Karnien, dem Bergland im Nordwesten Friaul Julisch Venetiens, liegt
auf einer herrlichen sonnigen Hochebene über dem Tal des Tagliamento
die Gemeinde Lauco.
Die weite Hochebene bietet den Liebhabern der Kultur und der Kunst ein
Füllhorn von Schätzen: Nekropolen
des Hochmittelalters, Kirchen und Votivaltäre von besonderem architektonischem Wert, Waschtröge und Brunnen, Zeugnisse der einheimischen
bäuerlichen Tradition.
Man sieht auch Häuser mit den typischen Holzbalkons und herrlichen Bogengängen, Emblem der traditionellen
Architektur dieser Orte.
Die unberührte Naturlandschaft ringsum ist die ideale Kulisse für kurz-
weilige Wanderungen, Ausritte und
Mountainbike-Touren, in einer landschaftlich besonders reizvollen Umgebung mit sehr reicher Flora und Fauna.
Für die Liebhaber der wilden Natur
und für die verwegensten und erfahrensten bietet Emotionen der teils erst
vor kurzem angelegte Weg durch die
spektakuläre Schlucht des Vinadia, die
aus drei großen Abgründen besteht, in
denen ebensoviele Wasserläufe fließen: der Rio Chiantone, der Rio Pichions und der Rio Vinadia.
Nicht entgehen lassen sollte man sich
den Ritus keltischen Ursprungs des
Wurfs “des cidules”, brennender Buchenscheiben:
Von einer bescheidenen Anhöhe in
der Nähe des Dorfes aus werfen die
Jungen des Ortes (die sogenannten
cidulârs, die in einigen Orten, vor der
Abschaffung der Wehrpflicht, die Eingezogenen waren), nachdem man ein
Feuer angezündet hat, das man vom
Dorf aus sehen kann, lis cidulis, d.h.
Holzscheiben (üblicherweise Tannenoder Buchenholz), die vorher angezündet werden.
Gemäß der Tradition wird jeder Wurf
von einem wohlwünschenden oder
scherzhaften Reim über ein wirkliches
oder erfundenes Paar begleitet, oder
von der Enthüllung einer Liebe eines
anderen, die bis dahin geheimgehalten
worden war.
Das Val Degano zu durchmessen ist
wie eine Reise in die Vergangenheit,
in das einzigartige Grün einer wilden
Natur, die aber gleichzeitig einladend
ist, um die vielen Spuren einer Vergangenheit zu entdecken, die weit zurückreicht, aber noch gegenwärtig ist.
Ovaro mit seinen dreizehn Ortsteilen
ist der wichtigste Ort des unteren Val
Degano.
Malerische Motive lugen aus den grünen Wäldern, die es umgeben: die
Pfarrkirche von Gorto, ein altes und
bedeutendes Gotteshaus, und die Casa
Micoli-Toscano, oder “das Haus der
hundert Fenster”, bleiben vielleicht am
stärksten dem in Erinnerung, der sich
ihnen sich zum ersten Mal nähert.
Ovaro verdankt seinen Namen der üp-
pigen Vegetation ringsherum und insbesondere dem opulus, einem Ahorn,
der in der Umgebung weit verbreitet
ist. Die Republik Venedig bevorratete
sich in seinen Wäldern mit dem notwendigen Holz für den Bau der Schiffe und der Pfähle, auf denen die Stadt
steht.
Es gibt zahlreiche Anziehungspunkte
in der Gegend, von den Fundstücken
von Ausgrabungen bei der frühchristlichen Taufkapelle in der Kapelle von S.
Martino in Ovaro über die Herrenhäuser und die eleganten Steintore bis zu
den vielen Natursehenswürdigkeiten.
Einen Besuch verdienen auch die über
das Gebiet verstreuten historischen
Kirchen, wie auch die Pfarrkirche Santa
Maria in Gorto, die Ausgrabungsstätte
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Poffabro
Prato Carnico
Preone
Ravascletto
Raveo
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
Das Dorf liegt im Herzen des Val Colvera, an den Hängen
des Karnischen Voralpen. Es ist ein Ortsteil der Gemeinde
Frisanco in der Provinz Pordenone und ist eines der vielen
Juwelen, auf die Friaul Julisch Venetien stolz ist.
Es hat eine lange Geschichte, wie die Römerstraße Julia
Concordia bezeugt, die früher einen wichtigen Zugang zu
den Alpen darstellte. Aber Poffabro ist vor allem für seine
ganz besondere ländliche Architektur bekannt, die die natürlichen Materialien der Gegend benutzt.
Seine Zauberkraft beruht auf der magischen Wirkung der
kantig geschnittenen Steine und der Balkons aus Holz,
schlichte und schmucklose architektonische Elemente, die
dennoch Geborgenheit ausstrahlen und zeigen, mit welcher
Beharrlichkeit und Geduld diese Häuser erbaut wurden. Die
Innenhöfe, in die man durch enge Bogendurchgänge gelangt, wirken wie ein geheimes Dorf, intim und vertraut, und
die Wohnhäuser aus dem 16. Jahrhundert stehen unbefangen da und lassen sich gern bestaunen.
Eine Besonderheit von Poffabro ist, dass es keine luxuriösen, großartigen, reich dekorierten Palazzi gibt: die Einwohner bevorzugten die Unverfälschtheit der Bögen aus Stein,
der Wendeltreppen und Pfeiler.
Das Dorf kann daher nicht mit prunkvollen Kirchen aufwarten, die Schätze von unschätzbarem Wert enthalten, sondern zeigt einen aufrichtigen und demütigen Glauben in Gestalt von kleineren Kirchen und zahlreichen Votivkapitellen,
die überall in der grünen friaulischen Landschaft verstreut
sind.
Der Bau von bestimmten Sakralbauten ist auf besondere
Ereignisse zurückzuführen, vielleicht legendäre, wie im Fall
des Oratoriums San Floriano in crociera: die genaue Stelle,
an der es errichtet wurde, im 15. Jahrhundert, soll von einer
Schafherde angezeigt worden sein. So ist auch die Kirche
San Nicolò zuallererst das Zeichen eines unbestreitbaren
Glaubens, dargestellt durch die anormale Größe im Vergleich zu den anderen Bauten des Dorfes.
Prato Carnico, die einzige Gemeinde
des Val Pesarina, liegt prachtvoll auf
den Terrassen zwischen den Flüssen
Agaz und Denti und besteht, neben
dem Hauptort Prato, aus nicht weniger als 9 Ortsteilen, unter denen durch
Charakter und Schönheit Pesariis herausragt.
Auf einem Spaziergang durch seine
abschüssigen Gassen kann man zahlreiche sehenswerte Bauten bewundern: Palazzo Casali-Giorgessi und
das Pfarrhaus, herrliche Beispiele für
Wohnhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Laubengängen, und die
Kirche San Canciano mit einem herrli-
chen Flügelaltar und einem Holzaltar,
beide aus dem 16. Jahrhundert.
Bemerkenswert sind auch die Casa
Solari oder das Haus der Uhr, aus dem
16. Jahrhundert, in dem Papst Gregor
XVI. geboren wurde, Casa Bruseschi,
Sitz des Volkskundemuseums, und
Casa della Pesa, das alte Zollhaus
zwischen der Republik Venedig und
Österreich.
Auch in die Gadoria sollte man gehen,
eine Straße mit Kopfsteinpflaster, in
der eines der seltenen Beispiele für
ein typisch karnisches Haus zu sehen
ist. Der Ortsteil Pesariis ist bekannt
für die handwerkliche Herstellung von
Uhren, die wohl Ende des 17. Jahrhunderts begann, dank Auswanderern aus
Pesariis, die diese Kunstfertigkeit aus
dem Schwarzwald mitbrachten.
Die Familie Solari, deren Name heute
Synonym für Uhren ist, begann Ende
des 18. Jahrhunderts mit der Herstellung der berühmten Turmuhren, nicht
nur für den einheimischen Markt, sondern für die ganze Welt.
Pendel und Uhren aus jeder Epoche,
die die technologische Entwicklung
vom 18. bis zum 20. Jahrhundert darstellen, sind im Uhrenmuseum von Pesariis ausgestellt.
Preone, ein kleines Dorf in den Bergen,
ist eine Oase der Ruhe mitten in einer
unberührten gebliebenen Umgebung.
Hier ist vom Verkehr und vom chaotischen Leben in den Städten nichts zu
spüren. Seiner jahrtausendealte Geschichte tritt zutage in den Fossilien in
den Felsen des Wildbachs Seazza und
in den Erzählungen der Dörfler, echte
Verwahrer der Werte und Traditionen
der Einwohner des karnischen Berglands.
Die Luft, die man in diesem tiefen von
den Zeiten geprägten Tal atmet, und
die Stille und der Frieden, die man an
den Hängen dieser Berge spürt, sichern die hohe Lebensqualität, nach
der alle suchen. Das Vorgebirge von
Preone, am Fluss Tagliamento, gehört
zu den sogenannten “karnischen Hügeln”: sanfte Erhebungen, die von den
Gletschern der Eiszeit und vom Wasser
geformt wurden, im weitläufigsten und
sonnigsten Teil des Tals, der früher von
Wiesen und Weiden bedeckt war.
Auch Preone selbst folgt mit seinen
Straßen und seinen Häusern diesem
Auf und Ab, was den Ortskern von der
Bebauung her sehr interessant macht.
Die Form des Dorfes entstand nicht zufällig: geologische Studien beweisen,
dass der Ort auf den von den Ablagerungen und Erosionen des Tagliamento gebildeten Terrassen liegt.
Wer dieses Dorf besucht, darf auf keinen Fall die Wasserfälle des Wildbachs
Arzino versäumen, wie auch das Valle
di Preone (Chiampon), ein weiter Sattel
mit einer großen Wiese und rund dreißig Ställen mit Heuboden. Sehenswert
ist auch der Palazzo Lupieri aus dem
18. Jahrhundert im Herzen des Dorfes,
ein edles Beispiel für ein karnisches
Haus, Sitz des Naturmuseums “Preone, 200 milioni di anni” und der damit
verbundenen Lernwerkstatt.
Im Saal im ersten Stock wurden einige Sequenzen des mehrfach ausgezeichneten Films “La ragazza del
lago” (2007) des Regisseurs Molaioli
gedreht.
An folkloristischen Ereignissen sind
zu nennen: Da Preone alla Valle, am
ersten Sonntag im August, eine Gelegenheit, um sich durch eine Führung
in den Rhythmen der Wälder und der
Natur der Kultur der Gegend anzunähern; der Karneval von Preone, am
letzten Karnevalssonntag, eine sehr
beliebte Veranstaltung, deren Tradition
seit Generationen überliefert wird, und
im Juli und August die Konzerte im Hof
des Palazzo Lupieri.
Das kleine Dorf Ravascletto mit seinen
642 Einwohnern liegt 950 m ü.d.M. in
einer Panoramalage an der Straße
durch das Valcalda.
Den Historikern zufolge ist die ganze
Gegend seit dem 13. Jahrhundert bewohnt, wie die interessanten Beispiele
von alten karnischen Häusern im Dorf
beweisen. Es ist einer der größten
Sommer- und Winter-Touristenorte
der Region, dank der Schönheit der
Umgebung und der Skipisten des Monte Zoncolan.
Zeiten der Armut trieben viele seiner
Einwohner dazu, Richtung Deutschland auszuwandern. Erwähnenswert
sind davon die cramars, die wandern-
den Händler, die nur mit ihrer craminga, einem Korb voller Gewürze, Kräuter und Stoffe, loszogen, um ihr Glück
zu suchen. Viele von ihnen fanden es
und trugen nach ihrer Rückkehr in die
Heimat zum Bau nützlicher Einrichtungen für die Gemeinschaft bei.
An religiösen Bauten sind im Dorf die
Kirche San Matteo Apostolo aus dem
18. Jahrhundert zu sehen, mit 2 großen Gemälden, einem Flügelaltar aus
dem 16. Jahrhundert und Fresken von
G. Moro aus dem 20. Jahrhundert; die
Kirche von Zovello, von typisch karnischer Geistlichkeit, bewahrt Holzstatuen und Altarbilder des 17. Jahrhunderts als letzten Rest eines Holzaltars
von G.A. Agostini; und die Kirche San
Giovanni in Campivolo, in der es ein
traumhaftes Gemälde des Evangelisten Johannes aus der Hand des deutschen Malers Ignazio Baldauff gibt.
Es gibt zahlreiche traditionelle Ereignisse, die im Dorf im Laufe des Jahres
angeboten werden, wie die Fiestas Tas
Corts, im August, bei der die Häuser
des Dorfes offenstehen und die Frauen
traditionelle Gerichte zubereiten, und
die beiden Sonnenwendfeste, im Juni
und im Dezember.
Raveo, eines der kleinsten Dörfer Karniens und ganz Friaul Julisch Venetiens, liegt in einer Gegend, die von 300
m ü.d.M. bis zu den 2.064 m ü.d.M. des
Col Gentile reicht.
In eine sonnige Mulde an den Hängen
des Col Gentile gebettet, strahlt es
ganz und gar die Faszination eines unverfälschten Dorfes aus.
Hier werden während der Schau Sapori di Carnia (Die Küche Karniens) die
Spezialitäten einer Küche gefeiert, die
von der Kultur und Geschichte dieser
Orte durchdrungen ist.
Zum ersten Mal erwähnt wird Raveo 1234; damals war es der Pfarrei
Enemonzo unterworfen.
In Wirklichkeit lassen Funde aus der
Kelten- und Römerzeit, insbesondere
auf dem Monte Sorantri, die zur Zeit
vom Aufsichtsamt für Archäologie Fri-
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Sauris
Socchieve
Sutrio
Valvasone
Venzone
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
UNVERFÄLSCHTE DÖRFER ITALIENS
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
DÖRFER DER TRADITION
In der kleinen Bergregion Karnien liegt Sauris, das mit seinen kaum mehr als 400 Einwohnern eins der kleinsten Dörfer Friaul Julisch Venetiens ist und dazu der höchstgelegene
Ort der Region.
In Sauris, einem außergewöhnlichen Dorf deutschen Ursprungs, können Sie in Alpenhäusern aus Stein und Holz
wohnen.
Die Gemeinde besteht aus den 5 Ortsteilen Sauris di Sopra,
Sauris di Sotto, Lateis, La Maina und Field. Sie reicht von
den 766 m ü.d.M. von Sauris di Sotto bis zu den 2474 m des
Monte Bivera und kann mit einem der größten Stauseen der
Region aufwarten.
Der Legende nach wurde das Dorf um das 13. oder 14. Jahrhundert von zwei deutschen Soldaten auf der Flucht vor dem
Krieg gegründet. Es ist kein Zufall, dass noch heute Sauris
seine alte Sprache bewahrt, Saurisch, das dem Deutschen
sehr ähnelt, wie auch die religiösen Traditionen und die Verehrung für einige Heilige (St. Oswald) aus dem Herkunfts-
landes seiner ersten Einwohner. Die Einflüsse dieser Kultur
von jenseits der Alpen sind noch tief verwurzelt. Das sieht
man schon auf einem Spaziergang auf den engen gepflasterten Gassen vorbei an den vollständig erhaltenen malerischen Häusern aus Stein und Holz mit den typischen Schindeldächern und eleganten Balkons und Balustraden, von
denen aus man einen herrlichen Ausblick auf das ganze Tal
genießt. In solchen unverfälschten Häusern nimmt das Hoteldorf Sauris, mit einer Reihe von komfortablen Unterkünften, seine Gäste auf: es duftet nach Stein und Holz, und auf
keinen Fall hat man die Schönheit eines kleinen Balkons, eines Querbalkens oder eines Gartens verändern wollen. Die
Wärme des Holzes, die Aufmerksamkeit auf die Einzelheiten
und die sorgfältige Einrichtung vermitteln Wohlgefühl, wie
auch die vollständig erhaltene Umgebung.
Seit kurzem wird das Hoteldorf auch vom Umweltschutzbund Legambiente und von Turismo per l’impegno in difesa
dell’ambiente empfohlen.
Socchieve ist eines der ältesten Dörfer Karniens. Sein lateinischer Name,
“Sub Clivo”, der im Laufe der Jahrhunderte zu “Sot la Cleva” wurde, bezieht
sich auf die Lage unter dem Hügel, am
Fuße des Konglomerats, wo sich die
Pfarrkirche von Castoia erhebt.
Das Gebiet der Gemeinde liegt im Tal
des Oberen Tagliamento und ist weitgestreut: es reicht von den Hängen des
Col Gentile im Norden bis zum Pass
Rest im Süden.
Alle Ortsteile, wenn sie auch voneinander entfernt liegen, sind durch As-
phaltstraßen verbunden, die Panoramaausblicke auf die Alpenlandschaft
bieten.
Die Gegend ist nicht nur für ihr Naturerbe interessant, sondern auch für
ihre Architektur, da die Orte ihre alte
mittelalterliche Struktur bewahrt haben und einige Häuser ihre karnische
Art mit Laubengängen und Dachtraufen aus Holz.
Jeder Ortsteil besitzt eine eigene Kirche. Um sie herum entwickelte sich
das Leben der Dorfgemeinschaften.
Sie bergen wertvolle Kunstschätze von
Gianfranco da Tolmezzo, Domenico da
Tolmezzo, Nicolò Grassi und anderen.
Zu den Kunstschätzen kommt eine
große Vielfalt an Routen, mehr oder
weniger anspruchsvoll, entlang an der
spontanen Architektur, die es in den
Dörfern noch gibt, und in engem Kontakt mit der Natur.
Beim Spazierengehen durch die Höfe
und Gassen des herrlichen Bergdorfs
Sutrio entdeckt man auch die zahlreichen Geschäfte von geschickten Handwerkern, die jedes Jahr im September
auf der Veranstaltung Magia del Legno
(Zauber des Holzes) große Kreativität
und Meisterschaft in den Höfen der
Häuser zeigen.
Die Handwerkstradition des Dorfes
Sutrio findet ihren höchsten Ausdruck
in der Veranstaltung “Borghi e Presepi”. Diese Handwerksschau findet
in den kleineren Ortsteilen des Dorfes statt, wo in der Weihnachtszeit in
den Laubengängen, Höfen und Keller
die Krippen aufgestellt werden, die
von den Handwerkern aus Sutrio und
aus anderen Gegenden Friaul Julisch
Venetiens geschaffen wurden. Die
Hauptattraktion der Veranstaltung ist
die Krippe von Teno, eine Sammlung
traditioneller Holzminiaturen eines
Meisters aus dem Dorf. In dem Werk
von Teno werden die wichtigsten Momente des Lebens im Gebirge dargestellt, wie die Arbeit des Schlossers
und der Sägewerke, die Weiden und
die berühmten Almhütten. Das Ganze
ist höchst reizvoll dank eingebauter
Bewegungen, mittels mechanischer
Räderwerke, die dem Werk “Leben”
zu geben scheinen. Die typischsten
und repräsentativsten Bauten der typischen karnischen Architektur bilden
die Kulisse für die Ausstellung in den
gepflasterten Straßen des Dorfes.
Das Ganze wird natürlich durch die typischen Erzeugnisse der friaulischen
Weingastronomie bereichert, insbesondere der Karniens.
Um Ihren Aufenthalt im Dorf noch
unverfälschter zu machen, müssen
Sie unbedingt im Hoteldorf des Dorfes wohnen, für das rund dreißig typische Häuser renoviert wurden, um die
Touristen wie richtige “Nachbarn” zu
empfangen.
Am rechten Ufer des Flusses Tagliamento, in der mittleren
friaulischen Ebene, liegt Valvasone; ein kleines Dorf, aber
reich an geschichtlichen Erinnerungen und kulturellen und
sozialen Initiativen.
Valvasone ist sehr alt: Legenden und archäologische Funde
zeigen, dass hier schon zur Römerzeit Siedlungen bestanden und wichtige Verbindungsstraßen verliefen. Zahlreiche
Schriften auf alten Pergamenten bezeugen, dass der Ort
römischen Ursprungs ist und durch die Langobarden zu einer Festung ausgebaut wurde. Sichere Datierungen gehen
jedoch nur auf die Zeit gleich nach dem Jahr 1000 zurück, in
Patriarchen-Investiturdokumenten.
Die Altstadt, rundum vom Kanal umgeben, bietet neben der
Burg auch andere wichtige Bauten: darunter ist der Dom,
die Kirche der Heiligen Petrus und Paulus und Antonius’ des
Großen, die ehemalige Kirche San Giacomo - jetzt Verkehrsverein - und das alte ehemalige Kloster, erst der Serviten
und dann der Dominikaner, jetzt Gemeindehaus.
Das erste Dokument über die Burg besagt, dass dort eine
Familie wohnte, die mit den Sbrojavaccas verwandt war, die
für die Patriarchen von Aquileia ein umfangreiches Gebiet
an den beiden Ufern des Flusses Tagliamento verwalteten.
Heute zeigt sie sich im Renaissancestil, mit Zimmern mit
Stuck und Fresken aus dem 14. Jahrhundert und einem kleinen Theater aus dem 18. Jahrhundert.
Die Altstadt mit Häusern mit Bogengängen und alten Wohnhäusern aus dem Mittelalter und der Renaissance umfasst
auch den Dorfplatz im Renaissancestil und eine alte Wassermühle aus dem 15. Jahrhundert. Auf einem Spaziergang
durch die Gassen und die typischen Calli von Valvasone
trifft man auf charakteristische Lokale, in denen man die
typischen Spezialitäten der einheimischen weingastronomischen Tradition probieren kann.
Das Städtchen liegt am Zusammentreffen zweier wichtiger Täler: dem des
Tagliamento, das nach Karnien führt,
und dem Kanaltal. Ein Teil der Gemeinde liegt im Naturpark der Julischen
Voralpen. Das Städtchen hat nach dem
Erdbeben von 1976 sein reizvolles altes
Stadtbild wiedererlangt und wurde so
wiederaufgebaut, wie es im Mittelalter
war, in seiner Glanzzeit. 1965 wurde
es zum Nationaldenkmal erklärt. Es
ist eines der schönsten Beispiele für
architektonischen und künstlerischen
Wiederaufbau. Auch die mächtige mittelalterliche Stadtmauer und der Dom
Sant’Andrea wurden wiederaufgebaut.
Gegenüber von diesem Gebäude können Sie die geheimnisvolle Kapelle
San Michele besichtigen, wo die berühmten Mumien aufbewahrt werden.
von San Martino, die Kohlenbergwerke
von Cludinico, eine Perle der Industriearchäologie, der Palazzo MicoliToscano (auch genannt das Haus der
hundert Fenster), in dominanter Lage
im Ortsteil Mione, in dem Toskaner
wohnten, die in Friaul Julisch Venetien
der Pest zu entkommen hofften.
Nicht entgehen lassen sollte man sich
die folkloristischen Veranstaltungen,
wie zum Beispiel die Sagra del malgaro (Volksfest des Almhirten), die Dorffeste, den alten Markt von San Martino,
die verschiedenen Musikevents und die
Sportwettkämpfe, die das ganze Jahr
über abgehalten werden.
aul Julisch Venetiens beurteilt werden,
vermuten, dass das Dorf viel früher
entstand als oben angedeutet.
Obwohl das Erdbeben von 1976 das
ursprüngliche Gesicht von Raveo für
immer zerstört hat, bleiben noch heute interessante Bauten, die man auf
einem Spaziergang durch die stillen
Gassen des Dorfes betrachten kann.
Das Heiligtum der Madonna del Monte Castellano, 1619 an dem Ort einer
alten Kapelle der Mutterschaft Mariä
entstanden, gilt als Ort einer Erscheinung (was oft der Grund für die Errichtung eines Marienheiligtums ist). Es
liegt an einem alten Weg, der zu den
Orten des Heumachens führte: Vailde,
Luvieis und Pani, und wurde oft genutzt, um ein Gebet einzulegen.
Die Kapelle der Seligen Jungfrau
(Chiesetta della Beata Vergine), hinter
der sich das kleine Kloster des Monte
Castellano erhebt, das 1686 von den
Franziskanermönchen gegründet wurde. Das Kloster, dessen Mönchschar
wuchs, blühte bis zur Auflösung des
Ordens durch das Gesetz von 1810.
Heute ist es Privatbesitz und nur bei
besonderen Gelegenheiten zugänglich.
Der Ort Pani, auf einer herrlichen
Hochebene in 900 m Höhe gelegen, wo
verschiedene Landhäuser nach dem
typischen Modell Karniens stehen; einige von ihnen sind sorgfältig restauriert worden.
Ihre Geschichte geht auf das Jahr 1647
zurück, als die Mumie des “Buckligen”
entdeckt wurde, die erste von rund
vierzig, die man aus den Gräbern des
Domes herausholte. Die Mumien von
Venzone, die zu einer Epoche zwischen
dem 14. und dem 19. Jahrhundert gehören, sind das Ergebnis eines besonderen Mumifizierungsprozesses, der
nicht auf den Eingriff des Menschen
zurückzuführen ist, sondern auf natürliche Ursachen (Temperatur und
Luftfeuchtigkeit sowie hohe Mengen
von Kalksulfaten im Boden). In Venzone findet jedes Jahr eine renommierte
gastronomische Veranstaltung statt:
das Kürbisfest (Festa della Zucca). Da
kommen sie in der Altstadt des mittelalterlichen Städtchens wie von Zauberhand hervor - wie aus einem Märchen-
buch herausgestiegen oder, wenn man
es lieber will, aus einem Geschichtsbuch - Musikanten und Jongleure,
Feuerschlucker, Hofdamen und Ritter,
Persönlichkeiten wie der Bürgermeister des Kürbis und die Mitglieder der
Heiligen Erzbrüderschaft des Kürbis,
die schrecklichen Knappen, der Scharlatan und der Bettler, der Bauer mit
dem Federvieh und viele andere. Aber
im Mittelpunkt steht seine Majestät der
Kürbis. Die Höfe der wichtigsten Palazzi, die aber auch während des ganzen
Jahres zugänglich sind, werden zu
Tavernen: die Orte, an denen die Kürbisgerichte angeboten werden. Kostümierte Wirte und Kellner servieren die
Speisen in Töpfen und Schüsseln aus
Holz und aus Brot, nach mittelalterlichen Rezepten.

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