Keine Gnade für Internetpiraten

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Keine Gnade für Internetpiraten
W E LT K O M PA K T
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* D I E N S TA G , 19 . J A N U A R 2 010
D I E N S TA G , 19 . J A N U A R 2 010
W E LT K O M PA K T
INTERNET
INTERNET
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BOOKMARKS
also seinen Freunden auf Twitter
und Facebook posten. Das wiederum verschafft dem Anbieter des
Rabatts Bekanntheit. So wäscht
eine Hand die andere.
Die Aktionen wechseln nach
einigen Tagen. In Berlin ist momentan das Angebot eines Steakhauses aktuell, das ein Essen für 25
statt für 50 Euro anbietet, also
einen Nachlass von 50 Prozent
gewährt. In Frankfurt am Main
wird ein Kletterkursus offeriert, in
Hamburg wie in Berlin ein Menü
in einem Steakhaus.
Nach Abschluss des Angebots
erhalten die Teilnehmer ein PDF,
das sie im Restaurant vorlegen
können, und der entsprechende
Betrag wird von ihrem Konto
abgebucht. In den USA sei diese
Idee sehr erfolgreich, heißt es bei
der betreuenden PR-Agentur. Die
Prominenz der Kapitalgeber lässt
Ähnliches für den hiesigen Markt
Jürgen Stüber
vermuten.
Twittern Sie
über Multimedia mit
Jürgen Stüber
twitter.com/wk_stueber
DER MOBILE VIDEO-TIPP
Ist ein Blog eine Wunderwaffe?
Und: „Gebe deine Mailadresse nie
an ominösen Ecken
preis.“
„Wahrheiten“ über
das WWW
in: „Willkommen
im Interhttp://bit.ly/MXbHf
net“
POSTINGS, TWEETS UND LESERBRIEFE
Twitter
wk_luettgemann ein mann mit 14
hotels spendet ca 2 mios an fdp
und csu,und kurz danach machen
die ein gesetz zu seinen
gunsten.hm.morgen in
#weltkompakt! vor
ungefähr 16 Stunden
from web
hemzet: @wk_luettgemann vetternwirtschaft? ist das
neu in deutschland? dumme waehler, dummes volk, dass alles glaubt!
#weltkompakt
wk_rudelt Ungewöhnliche Geschichte, interessanter Mann und
vielversprechender Film: Interview mit Benjamin Prüfer morgen
(Anm. d. Red.: gestern) in #weltkompakt
wk_obschinsky @wk_rudelt: wann
ist die premiere des films in berlin?
wk_rudelt @wk_obschinsky: Am
21.1. Werde ihn mir bestimmt anschauen...
Facebook
Jan-Thomas Riemenschneider Meine
absolute Lieblingszeitung! Das
niveauvolle Gegenstück zur Morgenpost.
Petra Sperrer Bräuchte
bitte für eine Recherche Menschen, bei
denen virtuelle Kontakte dann im realen Leben Bedeutung bekommen haben. Ob nun
daraus eine Beziehung, Freundschaft oder Job entstanden ist.
Können auch negative Erlebnisse
sein. Falls jemand damit Erfahrung
gemacht hat, bitte bei mir per PN
melden! Danke!
Thomas Döring Großartig ein Montag steht an! Morgen früh darf ich
wieder meine Welt Kompakt aus
dem Briefkasten befreien! Ich bin
reif für eine neue Zeitung! ;-)
Leserbriefe
Zu: „Ein bisschen Angst
verbreiten“
Die Bundesliga-Konkurrenz
braucht sich vor Bayern München
nicht zu fürchten. Bellende Hunde
beißen bekanntlich nicht und wer
seit über eineinhalb Jahren nicht
mehr an der Tabllenspitze gestanden hat, der zählt trotz Rekordinvestitionen nicht mehr zu
einem Top-Favoriten, sondern nur
noch zum erweiterten Spitzenkreis. Zudem lässt sich das Spiel
des Vizemeisters auch in dieser
Saison sehr leicht ausrechnen, da
man mit Arjen Robben lediglich
über einen gesunden Kreativspieler verfügt. Nimmt man ihn in
Manndeckung und spielt über die
Zweikämpfe aggressiv, besteht
deshalb für jeden Gegner eine gute
Chance, die drei Punkte selbst zu
Rasmus Ph. Helt
behalten!
Leserbriefe bitte an die folgende Mailadresse: [email protected]
Keine
Gnade für
Internetpiraten
Horrende
Streitwerte
deckeln
Das Problem
sind die Esel
Christian Solmecke ist Anwalt in
der Kölner Kanzlei Wilde, Beuger
und Solmecke. Sie vertritt 5000
Filesharer gegen die Film- und Musikindustrie. Solmecke hat sich auf
IT- und Telekommunikationsrecht
spezialisiert. Jürgen Stüber sprach
mit dem Anwalt.
Musikindustrie verfolgt illegalen
Download – Andere sehen im Filesharing
ein Erfolgsmodell der Zukunft
WELT KOMPAKT: Was raten Sie Internetnutzern, denen wegen Filesha-
Ich wäre so gern ein Hai. Haie
verbreiten Angst, Furcht und Panik. Sie sind große, gefräßige Raubtiere. So wäre ich auch gerne.
Leider bin ich ein Fisch. Ein ziemlich kleiner. Und auch alles andere
als gefräßig. Ich werde gefressen
anstatt zu fressen. Meisten warten
die Haie nur auf mich. Aber – Gott
sei dank – bin ich auch kein Esel,
kein „donkey“. Das wäre noch viel
schlimmer. Esel sind noch dümmer
als Fische. Und die sind schon
nicht besonders schlau.
Ich spreche nicht von der großen
weiten Tierwelt sondern vom
harten Leben am Pokertisch. Bist
du hier Fisch oder Esel, kannst du
davon ausgehen, dass die Haie
gerne mit dir spielen. Aus gutem
Grund: Sie werden dein ganzes
Geld kriegen. Haie werden beim
Pokern die Spieler genannt, die
aggressiv spielen und dadurch
Beute (Cash) machen. Fische
hoffen, dass die richtigen Karten
kommen, sind aber in ihrer Spielweise ängstlich. Und Esel? Tja,
Esel. Die spielen alle Karten und
jede Hand um jeden Betrag und
haben dabei häufig einen direkten
Draht zur Glücksgöttin Fortuna.
Sie gewinnen die unmöglichsten
Hände. Ich kenne viele Esel. Treffe
sie jeden Tag online am Pokertisch.
Viele von meinen Freunden sind
Verlust von 500 bis 1000 Millionen
Euro“, sagt er.
Markus P. war neugierig. Seine ElDie Medienindustrie sieht ihre
tern hatten einen Spielfilm im Ki- Felle davon schwimmen: Von 1995
no gesehen und waren begeistert. bis 2005 sei die Musiknutzung um
Ihre Erzählungen weckten das In- den Faktor drei gestiegen, zitiert
teresse des Sohnes. Der Student Knöll eine Studie. Im vergleichbafuhr seinen PC hoch, tippte die Ad- ren Zeitraum seien aber die Umresse der Internet-Tauschbörse sätze der Branche um 41 Prozent
www.bittorrent.com und den Titel auf 1,6 Milliarden Euro gesunken.
des Films in seinen Browser. Dann „Noch nie war Musik so begehrt
klickte
er
auf
und allgegenwärtig
„Download“. Tage
wie heute, nur ist
später überbrachte ■ „Die
keiner mehr bereit
der Postbote das Wahrnehmung
für Kreativität zu
Einschreiben einer
zahlen.“ Als Grund
Münchner Anwalts- von geistigem
für dieses Missverkanzlei. Es enthielt Eigentum hat
hältnis hat er das ildie Forderung über
legale
Filesharing
956 Euro – 506 Euro sich verändert,
ausgemacht.
Die
Anwaltskosten und
Zahl der rechtswiddementsprechend rig
450 Euro Schadenergetauschten
satz für den Verlei- müssen wir
Tracks liegt bei 316
her des illegal koMillionen, sagt er.
umdenken“
pierten Films.
Naive ComputerDie Medienindu- Katharina Scheid, Rapidshare
nutzer tappen leicht
strie kennt bei Interin die Download-Falnetpiraten
keine
le. Sie loggen sich bei
Gnade. Hunderte Verfahren be- eDonkey, eMule, BitTorrent oder
schäftigen Gerichte und Anwälte. ähnlichen Seiten ein, finden
Und angesichts Abmahnungen in schnell, was sie suchen, und drüMillionenhöhe stellt sich die Fra- cken den Download-Button. Viele
ge, ob die Medienindustrie neue wissen nicht, dass sie damit autoGeschäftsmodelle braucht.
matisch zum neuen Anbieter dieFälle wie der von Markus P. lan- ser Software werden – so funktioden massenweise auf dem Schreib- niert Filesharing. Damit hat der Intisch von Christian Solmecke. Er ternetnutzer gegen das Recht verist Anwalt für Internetrecht. Seine stoßen.
Kanzlei verteidigt momentan
„Der Download einer Datei zu
mehr als 5000 Tauschbörsennut- privaten Zwecken ist erlaubt, sozer (im Jargon Filesharer) wie fern sie nicht aus einer offensichtMarkus P. gegen Klagen der Medi- lich
rechtswidrigen
Quelle
enindustrie. Also Leute, die im In- stammt“, sagt Christian Solmecke.
ternet Bild- oder Tondokumente Wer also im Freundeskreis einen
heruntergeladen und zum Upload USB-Stick voller Musik weiterangeboten haben. Manche sind reicht, kann nicht belangt werden.
nicht einmal volljährig. Sie sitzen „Wenn aber jemand im Internet eiin ihrem Kinderzimmer am PC, nen Link zu den Top 100 der aktusaugen Gigabytes von Musik und ellen Charts anbietet, ist das
Videos von Plattformen aus dem rechtswidrig“, sagt Solmecke.
Internet und denken dabei nichts
Dazwischen liegt eine juristiBöses, bringen aber ihre Eltern, die sche Grauzone, die ein Anwalt
meist ahnungslos das Netzwerk vielleicht, ein 15 Jahre alter Schüler
betreiben, in Teufels Küche.
eher nicht durchschaut. Wer mitDaniel Sebastian Knöll sieht das tels Freeware ein YouTube-Video
anders. Er ist Sprecher des Bun- auf seine Festplatte lade, müsse
desverbandes Musikindustrie, der keine Strafverfolgung fürchten.
Lobby der großen und kleinen Bei einem Download von RapidPlattenlabel. „Auf einen legalen share.com sei das nicht mehr so ofDownload kommen acht illegale fensichtlich, sagt der Anwalt. YouTracks – das können wir nicht ak- Tube teilte auf Anfrage mit, der
zeptieren“. sagt er. Er beziffert den Download sei nicht gestattet und
Umsatzverlust der Musikbranche könne zum Ausschluss aus der
im Jahr 2008 durch Internetpirate- Community führen.
rie sowie Privat- und Raubkopien
Internetpiraterie als Teenagerauf 5,3 Milliarden Euro nach End- Unsinn zu abzutun, trifft die Wahrverbraucherpreisen. Dass das eine heit nur zum Teil. Sie ist längst
hoch gegriffene Schätzung ist, Volkssport geworden. Eine Studie
räumt auch Knöll ein. „Wir legen der Musikindustrie aus dem Jahr
eine faire Schätzung zugrunde. 2007 fragte nach dem Alter der
Wenn man annimmt, dass nur Filesharer: 53 Prozent der Befragzehn bis zwanzig Prozent dieser ten waren 20- bis 39 Jahre, 35 ProTitel wirklich gekauft worden wä- zent älter als 40 Jahre und zwölf
ren, macht das immer noch einen Prozent jünger als 19 Jahre.
Von Tobias Manzke
VON JÜRGEN STÜBER
PRIVAT
■ Millionendeal Eine Kapitalspritze von vier Millionen Euro
zum Start von www.citydeal.de:
Das kann sich für ein InternetStart-up sehen lassen – zumal die
Risikokapitalgeber Unternehmensangaben zufolge nicht irgendwer sind: die Brüder Samwer,
die einst den erfolgreichen Klingeltonanbieter Jamba gegründet
haben (Rocket Internet GmbH),
die Beteiligungsgesellschaft Holzbrinck Ventures (Parship, DaWanda, MyHammer) und eVenture
Capital Partners, hinter denen die
Hamburger Otto Group steht, der
weltweit zweitgrößte eCommerce-Händler. Der Großteil des
Geldes solle in eine Marketingkampagne investiert werden.
Das Geschäftsmodell des Portals
ist relativ simpel: Es bietet zunächst in Berlin, Frankfurt und
Hamburg Rabattgutscheine in
Restaurants, Hotels oder beim
Sport an. Voraussetzung für den
Citydeal ist, dass eine bestimmte
Zahl von Nutzern die Gutscheine
kauft. Erst dann kommt der Vertrag zustande. Wer also will, dass
aus dem Deal etwas wird, sollte
für das Angebot Reklame machen,
Anwalt Christian Solmecke
ring eine Abmahnung ins Haus flattert?
Christian Solmecke: Auf keinen Fall
eine Vogel-Strauß-Haltung, sondern die Abgabe einer modifizierten Unterlassungserklärung. Ansonsten droht ein Verfahren, das
pro Instanz 20 000 bis 30 000 Euro
kosten kann.
BRASIL2/ISTOCKPHOTO.COM
UPLOAD – DIE SOCIAL MEDIA KOLUMNE
Die Piraten der Gegenwart surfen im
Web: Wenn mit Up- und Downloads das
Urheberrecht verletzt wird, wird es teuer
Die Ermittlung von Tauschbörsen-Besuchern folgt einem einfachen Schema: Dienstleister der
Musikindustrie wie zum Beispiel
der ProMedia in Hamburg durchforsten das Internet nach illegalen
Angeboten. Finden sie ein Album,
laden sie es herunter. Durch den
Download erhalten sie die IP-Adresse des Anbieters. Das ist eine
meist zwölfstellige Ziffernreihe,
die den Computer des Anbieters
eindeutig identifiziert. Die Plattenfirma macht mit diesen Daten
vor Gericht einen Verstoß gegen
das Urhebergesetz geltend und beantragt eine Auskunft des Internetproviders über den Namen des
Nutzers. Dieser erhält daraufhin
eine Unterlassungserklärung und
pro angebotenem bzw. heruntergeladenem Album eine Abmahnung über cirka 1200 Euro.
Es könnte noch schlimmer kommen. Rechtsanwalt Solmecke befürchtet, dass die Musikindustrie
beginnt, zusätzlich Lizenzgebüh-
ren einzuklagen. Erste Gerichtsurteile sprächen für diesen Trend.
Diese Gebühren orientierten sich
daran, was es wohl kosten würde,
wenn der Filesharer von der Plattenfirma die Erlaubnis erhalten
hätte, das Lied weltweit kostenfrei
im Web anzubieten. „Das würde
Leute in die Privatinsolvenz treiben“, sagt der Anwalt.
Doch wie soll es weiter gehen?
Die Musikindustrie hofft auf das
französische Modell, wo Internetpiraten die Bandbreite der Netz-
Ratgeber
verbindung
gedrosselt
wird.
Downloads sind dann nur noch
mit Modemgeschwindigkeit möglich. Das tut weh.
„Piraterie sollte obsolet werden“, sagt hingegen Katharina
Scheid, Sprecherin des professionellen Filehosters Rapidshare, auf
deren Servern Daten mit einem
Volumen von zehn Petabyte (10
Mio. Gigabyte) liegen. „Die Wahrnehmung von geistigem Eigentum
hat sich verändert, dementsprechend müssen wir alle umdenken“,
Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen in Internettauschbörsen ’04-’08
■ Auch für Verbraucherzentralen in
den Bundesländern ist der illegale
Download bei Musiktauschbörsen
ein Thema. Informationen und ein
Faltblatt als PDF gibt es hier (verkürzte URL): http://bit.ly/6urIZE
Zivilverfahren
■ Weitere Informationen bietet
auch www.klicksafe.de, ein EUgefördertes Projekt der Landeszentralen für Medien in NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz.
120
15 699
Illegale
Downloads
in Mio. Stück
480
383
412
13 562 12 000
374
360
9000
312
240
0
20
2004
395
316
6000
3000
2811
0
’05
’06
’07
Quelle: Bundesverband Musikindustrie/GfK
’08
sagt sie und verweist auf einige
Beispiele für Musikvermarktung.
Wenn eine Band ein Album vor
dem Verkaufsstart zum Runterladen ins Netz stellt, steigert das ihre
Bekanntheit und fördert den Verkauf von Konzerttickets. „Piraterie
betrachten wir nicht als Problem,
da jede Weitergabe des DownloadLinks durch einen Fan als kostenlose Empfehlung der Band gesehen werden kann“, sagte Digby Pearson, der Gründer des Labels Earache, der mit der Kooperation mit
Rapidshare gute Erfahrungen gemacht hat. Die schnelle Verbreitung von Inhalten werde „zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Zukunft“ werden,
Der Technikphilosoph Sandro
Gaycken geht weiter: Er meint,
dass Überwachungsszenarien zu
Selbstzensur führen und damit die
informationelle
Selbstbestimmung des Einzelnen und damit
letztlich seine Freiheit beschränken. Insofern bedrohe der Kampf
gegen illegale Downloads die Informationsgesellschaft,
schrieb
der Philosoph in der „Zeit“.
Müssen Eltern immer für das Filesharing ihrer Kinder gerade stehen?
Solmecke: Es ist umstritten, ob die
Eltern haften. Dabei geht es um
die Frage, ob sie ihre Aufsichtspflichten verletzt haben. Wenn
sie nachweisen, dass sie ihre Kinder belehrt, entsprechende Software installiert und ihren Router
richtig konfiguriert haben, bestehen gute Chancen, sich gegen
die Höhe der Abmahnung zu
wehren. Es gibt keine pauschale
Haftung.
Was fordern Sie vom Gesetzgeber?
Solmecke: Die horrenden Streitwerte müssen gedeckelt werden. Es
kann nicht sein, dass ein 16-Jähriger mit einem Streitwert von
400 000 Euro überzogen wird, woraus sich eine Abmahnung von
über 4000 Euro ergibt sowie gegebenenfalls Gerichtskosten von
mehr als 20 000 Euro pro Instanz.
Doch grundsätzlich wird das Problem damit nicht gelöst?
Solmecke: Gelegentlich hört man
den Ruf nach einer Kulturflatrate.
Das klingt zunächst reizvoll und
würde es erlauben, geistiges Eigentum zu teilen und weiterzuentwickeln. Geistiges Eigentum muss
wie materielles Eigentum behandelt werden. Aber da gibt es keine
Konzepte für eine Entlohnung der
Urheber.
Brauchen wir ein neues Urheberrecht?
Solmecke: Das deutsche Urheberrecht ist nicht ausreichend auf das
digitale Zeitalter abgestimmt.
■ Die Kanzlei betreibt eine
Filesharing-Hotline: 0221/9515 6352.
Auf der Website www.wb-law.de
findet sich ein Blog, in dem auf aktuelle Urteile verwiesen wird.
auch Esel. Das stellt die Freundschaft oft auf eine harte Probe.
Fortuna kennt mich nicht.
Aber woher ich weiß, dass ich
ein Fisch bin? Sharkscope.com
erzählt es mir. Auf der Web-Site
kann jeder seine bisherige OnlinePoker-Karriere verfolgen. Meine
verlief bisher eher suboptimal: Die
Statistik zeigt, dass ich nach knapp
1000 gespielten Turnieren 402
Dollar im Minus bin. Es gibt sicherlich schlimmere Statistiken, es
könnte aber besser sein. Andere
sind Tausende von Dollar im Plus.
Das will ich auch. Ich will Hai sein.
Sharkscope soll mir dabei behilflich sein. Durch Abfragen lässt sich
feststellen, wie meine Gegenspieler in Form sind. Haben sie in
letzter Zeit viel Geld gewonnen
oder verloren? Fünf freie Abfragen
stehen pro Tag zur Verfügung. Für
mehr ist eine Registrierung auf
sharkscope.com erforderlich. Das
Tool erfreut sich in der Szene
großer Beliebtheit: Häufig lese ich
im Chat beim Online-Pokern: „Ich
hab dich bei sharkscope gefunden.
Miese Statistik.“ Danke. Ich weiß.
Bei sharkscope.com lassen sich
Turniere finden, bei denen besonders viele Fische, Haie oder
Esel mitspielen. Mein Problem ist
nur: Ich verliere gegen Haie, gegen
Esel und zu häufig auch gegen die
anderen Fische. Trotzdem glaube
ich, dass mir der ganz große Coup
noch gelingt. Und dann bin ich der
Hai, der die Fische frisst. Das Problem bleiben die Esel. Sie können
weder schwimmen noch pokern.

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