Wiederum zwangsweiser Abriss von tibetischen Gebaeuden

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Wiederum zwangsweiser Abriss von tibetischen Gebaeuden
Newsletter Juni 2016
Bild vom Abriss im Juni (Foto: RFA)
Wiederum zwangsweiser Abriss von tibetischen Gebäuden am Koko-nor
Wie bereits im Mai und Oktober 2015 wurden im Juni wiederum zahlreiche Gebäude von
Tibetern am Koko-nor (chin. Qinghai Lake) zerstört. Mehr als 600 Gebäude, Geschäfte und
Restaurants, aber auch Wohngebäude, wurden in einer konzertierten Aktion unter
Polizeibegleitung mit schwerem Gerät abgerissen. Als Begründung wurde mitgeteilt, die
Gebäude seien «illegal» errichtet. Betroffene Tibeter berichteten, sie hätten ordnungsgemäss Anträge auf Genehmigung gestellt, aber die von Funktionären geforderten
Bestechungsgelder nicht gezahlt.
Etwa ein Drittel der zerstörten Gebäude gehörte Tibetern, aber auch Muslime und HanChinesen waren von der Zerstörungsaktion betroffen. Fünf Eigentümer, drei Tibeter und zwei
Muslime, wurden in Handschellen abgeführt. Die Betroffenen fürchten, dass noch weitere
Siedlungen vom Abriss betroffen werden. Es kommt nicht selten vor, dass reiche Chinesen
Bestechungsgelder an die Verwaltung zahlen, damit diese die Verkäufe forcieren, um sich
danach die lukrativen Lagen selbst zunutze zu machen.
Im Oktober 2015 wurden etwa 300 Geschäfte und Restaurants abgerissen. Die offizielle
Begründung lautete damals, dass die Tibeter die Gegend „verschmutzt“ hätten, und im Mai
2015 wurden Abrisse damit begründet, dass die Gebäude die „schöne Aussicht“ auf den See
störten.
Quelle: Radio Free Asia