Diese Forschungslücke sollte geschlossen werden
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Diese Forschungslücke sollte geschlossen werden
Diese Forschungslücke sollte geschlossen werden Die Geschichte der Wochenschau nach 1945 in Deutschland sei eine Forschungslücke - darin war man sich bei der Dokumentarfilm-Tagung »Zwischen Aktualität und Unterhaltung« einig. Auf Einladung des HAUSES DES DOKUMENTARFILMS trafen sich Wissenschaftler und Medienschaffende, um Rückblick zu halten auf ein Stück Mediengeschichte, das zwar beendet, aber längst nicht aufgearbeitet ist. Kay Hoffmann, der die Tagung für die Stuttgarter Institution organisierte, zieht im Folgenden ein Resumée - und spricht von einem notwendigen Neuanfang. Zwischen Kontinuität und Neuanfang Ein Resumée der Wochschautag »Zwischen Aktualität und Unterhaltung« Von Dr. Kay Hoffmann Den Anstoß für unsere Wochenschau-Tagung gab Jeanpaul Goergen, der bei dem Treffen einer informellen Wochenschau-Forschergruppe im Bundesarchiv-Filmarchiv in Berlin angeregt hatte, das HAUS DES DOKUMENTARFILMS könnte an seine Tagung »Schuss – Gegenschuss« aus dem Jahr 2001 anknüpfen und eine weitere Tagung zum Thema Wochenschau organisieren. Obwohl der Schwerpunkt der Forschergruppe auf die Entwicklung im »Dritten Reich« und den PK-Kompanien im Zweiten Weltkrieg lag, habe ich mich entschieden, die Phase nach 1945 in den Mittelpunkt zu stellen. Zum einen wurde dazu bisher wenig geforscht und zum anderen ist die Fortführung der Wochenschauen nach dem Zweiten Weltkrieg und die Konkurrenz durch das Fernsehen in den 1950er Jahren ein interessantes Thema. Die Wochenschau ist definitiv ein Phänomen des 20. Jahrhunderts. Intellektuelle Kritiker wie Siegfried Kracauer warfen ihr schon Anfang der 30er Jahre vor, dass sie die ganze Welt abbilden wolle. Er schrieb 1931: „Aber die Welt in diesen Wochenschauberichten ist gar nicht die Welt selber, sondern das, was von ihr übrigbleibt, wenn alle wichtigen Ereignisse aus ihr entfernt werden.“ (1) Er wirft den Wochenschauen vor, sie zeige Elementarkatastrophen, Kinder- und Tierszenen, Sensationen, Unterhaltung und Sport. Sie funktioniere als eine Ablenkung von der Wirklichkeit. Sie zeige das übliche un-unterrichtete Durcheinander, das den Einblick in die Welt nicht erleichtert, sondern verhindert. In eine ähnliche Richtung ging die Kritik von Hans Magnus Enzensberger (2) Ende der 1950er Jahre, der die Wochenschau als Scherbenwelt bezeichnete. Der Anspruch, die Welt abbilden 1/3 Diese Forschungslücke sollte geschlossen werden zu wollen, kommt im Logo vieler Wochenschauen zu Ausdruck, bei denen sich eine Weltkugel dreht und darauf der Titel eingeblendet wird – auch dies wurde von der Ufa-Tonwoche übernommen. Hinderikus Wiers, langjähriger Geschäftsführer Deutschen Wochenschau GmbH, widersprach der Behauptung, die Wochenschauen wollten ein umfassender Spiegel der Zeit sein. Denn schließlich habe die Wochenschau nur eine Länge von rund zehn Minuten. In den acht bis zwölf Kurzberichten hätte man gar nicht umfassend berichten können. Zudem habe das Geld und das Personal für umfassende Recherchen gefehlt. »Hinzu kommt: In einem Lande, in dem vier oder fünf Wochenschauen in den Kinos laufen, gibt es ja Konkurrenz. Der Konkurrent ist am erfolgreichsten, der in seiner Wochenschau eine Exklusivstory bringt, egal welche. Und wenn also eine Schlange eine andere auffrißt, dann ist das eine Exklusivstory, die wichtig ist. Die unterscheidet sich dann nämlich wesentlich von den anderen. So war der Wunsch, möglichst exklusiv zu sein, einfach schon wichtig aus Konkurrenzgründen und auch deshalb, weil die Wochenschauen verschiedene Verleihsysteme hatten. Auch das war im Grund genommen objektiv eine Fehlerquelle, nämlich die Notwendigkeit, exklusiv und sensationell zu sein und alleine die Katastrophe bringen zu müssen. Das hatte mit einer journalistisch aufgefaßten Arbeit nicht viel zu tun.« (3) Wenn man die Selbstdarstellung »Reporter aus Leidenschaft« aus dem Jahre 1954 betrachtet, dann entsprechen die Sujets sehr stark der Analyse von Kracauer, nur noch überhöht durch die marktschreierische Betonung des wagemutigen Kameramanns, der keine Mühen und Gefahren scheut, um spektakuläre Bilder zu drehen. Kameramann Justus Pankau, der Anfang der 1950er Jahren bei der Wochenschau in Hamburg sein Handwerk lernte, zeichnet in seinem Zeitzeugen-Gespräch ein etwas unaufgeregteres Bild seiner Arbeit. Die inhaltliche Seite zeigt starke Kontinuitäten der Wochenschauen seit den 1920er Jahren, die sich auch international nachweisen lassen. Schließlich gab es von den Anfängen an einen regen Austausch und deshalb mussten die Sujets bestimmten Konventionen folgen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Staates nutzen die Besatzungsmächte die Wochenschauen für eine Re-Education, um der deutschen Bevölkerung ihre Gesellschaftsmodelle und Ideale zu vermitteln. Dies zeigte bei der Stuttgarter Tagung Dr. Gleber am Beispiel der Filmpolitik in der französisch besetzten Zone auf. Zu dieser Wochenschau »Blick in die Welt« wurde bisher kaum geforscht. 2/3 Diese Forschungslücke sollte geschlossen werden Arbeitsplätze Überhaupt ökonomischen man durch Besatzungszonen vor 3.2.1950 werden, präsentieren und unterstützt Chefredakteur entlassen. Akten Nicht Losung Berichterstattung Sorgen, herantragen. Parteilinie Untersucht Hinsicht 1945. 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