Prag - Hotel Carol

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Prag - Hotel Carol
Prag - Hotel Carol
Kurta Konràda 12
19000 Praha 9
Telefon: +42 (284) 019911
Reservierungsnummer: 21674
Ein U-Bahnhof 'Ceskomoravska' befindet sich 250 m. entfernt vom Hotel. In 8
Minuten bringt Sie die U-Bahn ins Zentrum. Eine Strassenbahn 100 m.
entfernt vom Hotel bringt Sie alle 10 Minuten ins Stadtzentrum. Autos und
Busse fahren über die Sokolovstrasse direkt ins Zentrum.
Wechselkurs (03.05.2007):
1 EUR = 28.16781 CZK
1 CZK = 0.03550 EUR
Quelle: ADAC TourSet ® min i
Prag in einem Tag
Ein Tagesaufenthalt in Prag reicht nur für einen bescheidenen Überblick. Der folgende Erkundungsgang macht deshalb gar nicht erst den Versuch, Sie
durch die gesamte Innenstadt zu führen. Wir begleiten Sie durch das Zentrum der Innenstadt hinauf zur Burg, ein bequemer Spaziergang, der Lust machen
soll auf mehr. Vorschläge für shopping, Einkehr und Unternehmungen am Abend sollen dabei nicht fehlen.
Die Altstadt
Unsere Route führt auf historischen Spuren: Wir folgen dem alten Königsweg vom Platz der Republik hinauf zur Burg. Dominantes Gebäude am Platz der
Republik ist das 1 Repraesentationshaus (s. Foto rechts), dessen Jugendstilfassade seit einer kürzlichen Renovierung in
neuem Glanz erstrahlt. Bekannte Prager Künstler des beginnenden 20. Jahrhunderts haben an seiner Gestaltung
mitgewirkt. Auf das königliche Prag des 15. Jahrhunderts verweist der angrenzende Pulverturm, einst Teil der Altstädter
Befestigungsanlage.
Die Fußgängern vorbehaltene Celetna bringt uns nach wenigen hundert Metern zum architektonisch vielleicht
eindrucksvollsten Platz der Stadt, dem Altstaedter Ring. Rund um das Jan-Hus-Denkmal erzählen Fassaden aus
unterschiedlichsten Jahrhunderten. Das Haus Zur Steinernen Glocke gehört zu den wenigen erhaltenen gotischen
Wohnhäusern und kontrastiert mit dem angrenzenden barocken Goltz-Kinsky-Palast. Etwas zurückgesetzt und am besten
vom gegenüberliegenden Rathausturm zu würdigen ist die Teynkirche, die Einblick in böhmisches Kunstschaffen gewährt.
Noch heute ist deutlich zu erkennen, daß das Altstaedter Rathaus, dominierender Bau des Platzes, aus mehreren Gebäuden
besteht, die ihm im Laufe der Zeit einverleibt wurden. Die berühmte, aus dem 15. Jahrhundert stammende Rathausuhr
versammelt zu jeder vollen Stunde Scharen von Touristen, die das Erscheinen der Apostel bestaunen. Am Rande des
Platzes die barocke St. Niklaskirche, in der Sie manch' hörenswertem klassischem Konzert lauschen können.
Zahlreiche Cafés und Restaurants am Platze verlocken zu einer Pause, bevor Sie nach wenigen Metern den
Kleinen Ring erreichen, den ehemaligen mittelalterlichen Obstmarkt. Von hier führt die schmale Karlsgasse,
die mit ihren zahlreichen Geschäften zum Bummeln einlädt, vorbei am monumentalen Clam-Gallas-Palast
und dem riesigen Komplex des Clementinums zum verkehrsumtosten Kreuzherrenplatz mit St. Salvatorkirche
und Kreuzherrenkirche . Die Statue Karls IV. verweist auf eine der großen Gestalten der Prager Geschichte.
Mit dem Altstaedter Brueckenturm eröffnet sich die berühmte Karlsbruecke, deren Anfänge in das 14.
Jahrhundert zurückgehen. Touristen aus aller Welt flanieren an den 30 Statuengruppen vorbei und genießen
das internationale Flair. Kleinhändler, Musiker und Maler buhlen um die Gunst der Passanten.
Die Kleinseite
Kurz bevor man durch die Kleinseitner Brueckentuerme die Kleinseite erreicht hat, lohnt ein Abstecher auf die Halbinsel Kampa zu einer Rast in einem der
Cafés oder einfach auf der Wiese des Parks.
Die Kleinseite lebt von ihrem adligen Gepräge, das ihr die zahlreichen Residenzen geben, die vor allem
während der Regierungszeit Rudolfs II., als Prag Sitz des Kaisers war, entstanden. Die von vielen Geschäften
gesäumte Mostecka bringt uns nach wenigen Schritten zum Kleinseitner Ring, der durch die St. Niklaskirche barockes Meisterwerk Prags - in zwei Teile geteilt wird. Rokoko, Renaissance, Klassizismus - die Fassaden des
Platzes bieten Architekturgeschichte auf engstem Raum. Im wiedereröffneten Kleinseitner Kaffeehaus waren
schon Franz Kafka und Franz Werfel Gäste. Vor allem der Garten des Waldsteinpalais lohnt während der
Sommermonate einen Abstecher, schon allein der herrlichen Bronzefiguren des Niederländers de Vries wegen.
Stetig geht es nun auf der Nerudova bergauf, unserem Ziel entgegen. Mächtige Palais säumen die Straße, nicht
selten als Botschaften genutzt. An vielen Häusern können Sie noch die alten Hauszeichen entdecken, wie z.B.
am Haus Zu den drei Geigen (Nr. 12) oder am barocken Gebäude Zu den zwei Sonnen. Hier wohnte übrigens der Schriftsteller Jan Neruda.
Burg und Burgvorstadt
Wenn Sie die steile Burgrampe überwunden haben, stehen Sie vor dem großen Komplex des Hradschin, der Prager Burg. Im dritten Burghof erhebt sich ein
gotisches Meisterwerk, der St. Veitsdom, mit dessen Bau man Mitte des 14. Jahrhunderts begonnen hatte und dem zahlreiche Baumeister ihre Handschrift
gaben. Doch auch Koenigspalast, St. Georgsbasilika und St. Georgskloster sind einen Besuch wert. Keinesfalls sollte man das Goldene Gaesschen
versäumen, wo Häuser wie Puppenstuben an der Burgmauer kleben. Auch Franz Kafka wohnte eine Zeitlang hier.
Wenn Sie jetzt noch Zeit und Kraft haben, dann schlendern Sie einfach durch die Burgvorstadt, vielleicht ist ja noch genug Zeit für einen Besuch des
Loreto-Heiligtums oder des Klosters Strahov.
Prag im Mittelalter
Wenn von Prag im Mittelalter die Rede ist, so herrschen meist Namen königlicher Häupter wie die von Wenzel I. oder Karl IV. vor. Nicht ganz zu Unrecht,
berichten doch die spärlichen historischen Quellen in erster Linie über Leben und Treiben, Taten und auch Untaten der weltlichen und geistlichen
Herrscherschicht. Über das Leben der breiten Masse der Bevölkerung erfährt man nur wenig, sie fand höchstens am Rande Erwähnung.
In der zweiten Hälfte des 14. Jh., zur Zeit Karls des IV., lebten zwischen 40 000 und 80 000 Menschen in Prag, so genau vermag das heute niemand mehr zu
sagen. Dabei ist zu bedenken, daß es sich ja eigentlich um mehrere eigenständige Städte handelte - Altstadt, Kleinseite, Neustadt, Hradschin -, die jedoch
von Fremden häufig als Einheit wahrgenommen wurden. Die Burg brachte es mit sich, daß ein gewichtiger Teil der städtischen Bevölkerung seinen
Lebensunterhalt mit Tätigkeiten für den Herrschersitz verdiente. Das Wachpersonal für Burg und König gehörten dazu ebenso wie die zahlreichen
Stallknechte und Futtermeister, die eine große Zahl von Pferden zu versorgen hatten. Zu den hohen Hofbeamten gesellten sich Kammerdiener und -Zofen,
Musikanten, Kellermeister, Köche u.v.a.m. - sie alle prägten das städtische Gesicht rund um den böhmischen Königssitz. Ganz zu schweigen von Adel und
Geistlichkeit samt Personal, die in großer Anzahl die Nähe des Hofes suchten oder vom König nach Prag gerufen wurden. So sollen zur Zeit Karls IV.
(1316-1378) mehrere tausend Geistliche Prag bevölkert haben. Sie waren in jener Zeit die einzigen, die über ein breites Allgemeinwissen verfügten, konnten
sie doch lesen und schreiben. Eine Fähigkeit, die selbst ein Großteil des Adels lange Zeit nicht vorweisen mußte, reichten doch Rang und Namen, aus edler
Geburt hergeleitet, für ein standesgemäßes Leben.
Durch die erfolgreiche Handels- und Machtpolitik Karls IV. weit über Böhmen hinaus wurde eine wachsende Schicht gebildeter Untertanen benötigt.
Elementare Lateinkenntnisse, wie sie die wenigen Pfarrschulen boten, reichten dafür nicht aus. Die vom König ins Leben gerufene Karlsuniversität muß in
diesem Zusammenhang gesehen werden. Sie gilt als erste europäische Universität, die jenseits kirchlicher Institutionen direkt von einem weltlichen
Herrscher gegründet wurde und bestand zunächst aus vier Fakultäten: einer artistischen ( = philosophisch), juristischen, theologischen und
medizinischen. Am Ende der Regierungszeit Karls IV. dürften um 1500 Studenten die Stadt bevölkert haben. Nur die wenigsten von ihnen kamen aus
Böhmen und Mähren; in Prag studierten junge Leute aus Polen, Ungarn, Schweden zusammen mit Bayern und Sachsen. Frauen waren unter den
Studenten nicht zu finden, Mädchen aus besseren Familien erhielten damals höchstens Privatunterricht im Lesen und Schreiben.
Mit dem 'internationalen' studentischen Leben erweiterte sich nicht nur der Wissensstand der Prager Durchschnittsbevölkerung, der nicht mit dem der
ländlichen Bevölkerung zu vergleichen war, auch das städtische Alltagsleben veränderte sich. Fast modern muten damalige Klagen über ausgelassenes
studentisches Leben und die 'Sittenlosigkeit' der jungen Leute an. In jener Zeit schien die studierende Jugend ausgiebig die Prager Kneipen und auch
Bordelle besucht zu haben, fielen Studenten durch 'unpassende Späße' und Lieder in der Öffentlichkeit auf. Selbst der Reformator Jan Hus klagte: " Welche
unverkennbar Schlechtigkeit tun sie in der Kirche".
Neben zahlreichen Bediensteten stellten die Handwerker und Händler einen gewichtigen Teil der Prager Bevölkerung. Einheimische Händler hatten ihre
Verkaufsstände häufig im Erdgeschoß der Häuser eingerichtet, fremde Kaufleute aus ganz Europa bildeten ein buntes Völkergemisch in den Prager Gassen:
sie kamen aus Frankreich und Italien mit riesigen Weinfässern, niederländische Kaufleute boten feines Tuch an, arabische Händler verkauften Gewürze
und Weihrauch, Seide und Elfenbein. Ein Arbeitstag im mittelalterlichen Prag lehnte sich nah an die Natur an, erstreckte sich also meist von
Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Überall wurde dann in den Gassen gehämmert und geklopft, gehandelt und gefeilscht, arbeiteten Waffenschmiede
und Kunsthandwerker, Sattler und Kürschner. Die in der Stadt verstreuten Märkte waren auf besondere Warengruppen spezialisiert und trugen
entsprechende Namen, die sich bis in die Neuzeit erhielten: Obstmarkt, Kohlenmarkt, Viehmarkt. Mit der Gründung der Neustadt durch Karl IV. wurden
vor allem Vieh- und Roßmärkte dorthin verlagert, ebenso wie besonders schmutzige und lärmende Handwerksstätten: Brauer und Radmacher, viele der
Schmieden und die wegen ihres Gestankes ungeliebten lederverarbeitenden Betriebe wie Gerber, Pergamenthersteller oder Buchbinder. Bis heute tragen
noch manche der Gassen ihren Namen nach den ehemals dort konzentrierten Handwerken: die Reznická (Fleischhauergasse), Zelezná (Eisengasse),
Celetná (Zeltnergasse), Masná (Fleischmarktgasse) oder die Zlatnická (Goldschmiedgasse).
Eine Stadt wie Prag zog natürlich auch die Gestrandeten der Gesellschaft an, Bettler und Prostituierte, kleine Gauner und Betrüger, die in der Anonymität
dieser 'Großstadt' ihr Auskommen suchten.
Zum Alltag im 14. Jh. zählten periodisch wiederkehrende Katastrophen wie Überschwemmungen, Großbrände, Hungersnöte und Pestepidemien.
Mißernten wie die von 1361 dezimierten die Bevölkerungszahl. Weitaus verheerender wirkten jedoch die immer wiederkehrenden Pestepidemien, die oft
mehrere Jahre lang anhielten (z.B. 1357-1363; 1369-1371; 1380). Bis zu 20 % der Bevölkerung fielen dem 'Schwarzen Tod' bisweilen zum Opfer.
Da Hintergründe und natürliche Zusammenhänge wie fehlende Hygiene nicht bekannt waren, lag es nahe, das vermeintlich sündige Leben der Menschen
für die Seuchen verantwortlich zu machen und das Unglück als Strafe Gottes zu interpretieren. Die 'Rettungsanker' in diesen persönlich ausweglosen
Situationen konnten verschiedene Gestalt annehmen: Judenpogrome dienten ebenso als 'Ventil' wie exzessiv gelebte Frömmigkeit, Askese und
Bußfertigkeit.
Quelle: http://www.schwarzaufweiss.de/Prag/prag_im_mittelalter.htm