Elektronisches Gefahrgut Management in Kiel und Lübeck

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Elektronisches Gefahrgut Management in Kiel und Lübeck
Elektronisches Gefahrgut Management
in Kiel und Lübeck
Travemünder Datenverbund GmbH (TraDaV)
Seelandstraße
D-23569 Lübeck
Tel.: 0451/3909-409
Fax: 0451/3909-499
Web: www.tradav.de
Email: [email protected]
Gefahrgut Management
Welche Meldeverpflichtungen und Meldesysteme gibt es?
Zentrales Meldesystem für Gefährliche Güter auf See (ZMGS)
Das Zentrale Meldesystem für Gefährliche Güter auf See ist ein von der Bundesanstalt für
Wasserbau entwickeltes System zur elektronischen Anmeldung aller Gefahrguttransporte in
deutschen Gewässern.
Die Reedereien sind verpflichtet, in deutsche Seehäfen ein- und auslaufende Schiffe mit
ihrer gesamten Gefahrgutladung elektronisch anzumelden. Diese Anmeldung erfolgt in der
Regel über Schnittstellen, kann aber in Einzelfällen auch manuell über eine im Internet zur
Verfügung gestellte Eingabemaske erfolgen (www.zmgs.de).
Es wurden zwei Standardschnittstellen definiert, eine Edifact-Schnittstelle und eine XMLSchnittstelle, deren jeweils aktuelle Definition im Internet veröffentlicht ist.
Die Kommunikation erfolgt nicht direkt mit der zentralen Meldestelle sondern über
Kommunikationsknoten (Point of Contacts), die die Daten der Reedereien entgegen nehmen
und an die Zentrale Meldestelle verschlüsselt weiterleiten. Für die Schleswig-Holsteinischen
Häfen hat TraDaV die Rolle des Point of Contact oder Kommunikationsknotens
übernommen.
Gefahrgut Management System in Kiel und Lübeck
Das Gefahrgut Management System ist ein für alle am Gefahrguttransport beteiligten Firmen
und Behörden zur Verfügung stehendes System zur Online-Anmeldung und -Bearbeitung
von Gefahrgutanmeldungen und –transporten bei den jeweiligen Hafenbehörden.
Berücksichtigt sind in diesem System sowohl die Akteure wie Versender, Spediteure,
Reedereien, Umschlagbetriebe als auch die Kontrollorgane wie Hafenbehörde und
Wasserschutzpolizei.
Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die zwischen den Akteuren ablaufenden
Prozesse und deren Allgemeingültigkeit und damit universelle Einsetzbarkeit gelegt. Durch
die Integration einer Gefahrgutdatenbank und die intelligente Steuerung des Systems wurde
ein hocheffizientes, ständig aktuelles Gefahrgut Management System geschaffen.
Das System bietet sowohl komfortable Masken für die manuelle Bearbeitung als auch
Schnittstellen zur Anbindung an die Inhouse-Systeme der Beteiligten.
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Gefahrgut Management
Meldeverpflichtungen in der Übersicht
In der folgenden Tabelle sind die Meldeverpflichtungen einmal ganz kurz zusammengefasst.
Die in der Hafensicherheitsverordnung des Landes Schleswig-Holstein enthaltenen
Anmeldefristen wurden weggelassen, da sie bei der Nutzung des Gefahrgut Management
Systems für die meisten Gefahrgüter entfallen, d.h. es kann „On Gate“ angemeldet werden.
Wer
Wann
Bei wem
System
Spediteur
Vor Einbringen in den Hafen
Hafenamt
Gefahrgut Management System
Reederei
Vor Einlaufen in deutsche
Gewässer
ZMGS
ZMGS
Reederei
Vor Einlaufen in den Hafen
Hafenamt
Gefahrgut Management System
Reederei
Bei Auslaufen aus dem
deutschen Hafen
ZMGS
ZMGS
Anmeldung von landseitig in den Hafen eingebrachten
Gefahrgütern
Für die Anmeldung von landseitig in den Hafen eingebrachten Gefahrgütern mit dem
Gefahrgut Management System gilt derzeit folgende Prozeßablauf:
1) Die Versender/Frachtführer des Gefahrgutes erfassen eine entsprechende
Gefahrgutanmeldung bzw. stellen die Daten aus ihrem Inhouse-System zu Verfügung.
2) Die Gefahrgutanmeldung wird dann einem vor Ort – in diesem Fall Lübeck oder
Travemünde – ansässigen Spediteur zur Prüfung zugeleitet. Diese Prüfung ist oftmals
notwendig, da die Reedereien ab Lübeck nach unterschiedlichen Vorschriften (ADR,
IMDG, Memorandum of Understanding) fahren.
3) Ist die Prüfung erfolgreich, erfolgt die Weiterleitung an die Reederei
4) Die Reederei prüft, ob sie dieses Gefahrgut bei der gewünschten Abfahrt transportieren
kann. Dies wurde auf Wunsch der Anwender eingeführt, um dem Spediteur
Informationen über die möglichen Schiffspassagen zu liefern und somit eventuell die
Verweildauer im Hafen zu verkürzen.
5) Im Falle der positiven Bestätigung erfolgt die Anmeldung an das Hafenamt.
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Gefahrgut Management
Reederei
Spediteur
Versender
3
1
5
Erfassung
Änderung
2
Erfassung
Prüfung
Weiterleitung
Änderung
4
Prüfung
Änderung
Hafenamt
Prüfung
Normalfall
Ablehnung
Entlang der geschilderten Kommunikationskette sind, je nach Berechtigung, auch
Korrekturen, Stornierungen und Ablehnungen möglich.
Die Steuerung der Kommunikationskette erfolgt, neben Absender und Adressat, durch
unterschiedliche Stati, die den jeweiligen Bearbeitungszustand darstellen. Die genannten
Daten regeln auch die Zugriffsberechtigung und die Möglichkeiten der Datenkorrektur bzw.
Änderung.
So ist z.B. ein Spediteur nicht in der Lage die Anmeldung nach Weitergabe an das Hafenamt
einfach unbemerkt zu ändern. Wenn er eine Anmeldung modifizieren muss, werden die
Reederei und Hafenamt automatisch von der Änderung benachrichtigt.
Zusätzlich zu den oben genannten aktiv an der Kommunikationskette Beteiligten gibt es auch
noch passive Teilnehmer, wie die Wasserschutzpolizei und die Lübecker Hafen-Gesellschaft.
Diese Teilnehmer erhalten einen rein lesenden Zugriff eingeschränkt auf die wesentlichen
Gefahrgutdaten.
Nach der Anmeldung am System kommt man auf diese Such- und Übersichtsmaske:
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Gefahrgut Management
In dieser Maske kann man sich einen Überblick über die für den jeweiligen Anwender im
System enthaltenen Gefahrgutanmeldungen und deren Bearbeitungszustand (Status)
verschaffen.
Durch die Eingabe von Suchbegriffen können gezielt bestimmte Anmeldungen aufgelistet
werden, z.B. alle Anmeldungen für eine bestimmte Verschiffung. In der Trefferliste werden
die gefundenen Anmeldungen übersichtlich angezeigt, die Farben verdeutlichen den
Bearbeitungszustand der Anmeldungen.
Die Maske ist für jede Firmenart hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Suchbedingungen
und Suchbegriffe und der in der Trefferliste dargestellten Informationen spezifisch
angepasst. Außerdem sind für jede Firmenart Anmeldungen, die gerade für die Bearbeitung
relevant sind, gelb bzw. orange dargestellt, positiv geprüfte grün, abgelehnte rot usw.
Aus der Liste werden Gefahrgutanmeldungen zur Bearbeitung aufgerufen. Es wird auf die
zweite Maske geblättert, in der die Detaildaten angezeigt werden.
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Gefahrgut Management
In dieser Maske werden die Daten zum Gefahrgut, zur Unit, auf der das Gut transportiert
wird und zur geplanten Schiffsreise eingegeben bzw. angezeigt.
Die Erfassung wird durch die integrierte Gefahrgutdatenbank wesentlich vereinfacht. Nach
der Eingabe der UN-Nr. werden alle zugehörigen Daten aus der Gefahrgutdatenbank
gelesen und in die Maske eingetragen. Anhand des gewählten Gefahrguts werden
Pflichtfelder definiert, die dann gelb hinterlegt sind. Das Programm prüft dann vor dem
Versand der Anmeldung, ob alle Pflichtfelder ausgefüllt sind und gibt auch Hinweise, welche
Daten fehlen.
Ein Änderungsmanagement erlaubt allen Beteiligten bei modifizierten Anmeldungen schnell
festzustellen, welche Daten wie geändert wurden. Zusätzlich ist es möglich, Kommentare für
den Kommunikationspartner zu hinterlegen.
Natürlich stehen dem Nutzer auch eine Reihe von Druckfunktionen zur Verfügung.
Die Bedienung ist so intuitiv, dass aufwendige Schulungen oder Einarbeitungen überflüssig
sind. Sollten doch einmal Probleme auftreten, gibt die integrierte Online-Hilfe Auskunft.
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Gefahrgut Management
Kombinierte ZMGS- und Hafenamts-Meldung für die seeseitige
Einbringung
Anmeldepflichtig für seeseitig in den Hafen eingebrachte Gefahrgüter sind die Reedereien,
so dass eine Kombination von ZMGS-Meldung und Gefahrgutmeldung an das Hafenamt mit
nur einer Meldung möglich ist.
Die Meldung erfolgt im ausgewählten ZMGS-Format (Edifact oder XML) und wird von
TraDaV sowohl an ZMGS weitergeleitet als auch in die Datenbank des Gefahrgut
Management Systems als Anmeldung an das Hafenamt integriert.
1. Die Mitarbeiter der Reederei erfassen die Buchungen inklusive der Gefahrgutdaten in
ihrem Inhouse-Buchungssystem.
2. Nach Abfahrt des Schiffes erfolgt eine Datenübertragung des Gefahrgut-Manifestes im
ZMGS-Format (Protect-Edifact- oder XML-Format)
3. Die ZMGS-Daten werden von TraDaV an das ZMGS weitergeleitet und in das Gefahrgut
Management System mit dem Status „angemeldet“ integriert.
4. Die Mitarbeiter im Hafenamt können diese Daten nun sichten und prüfen.
ZMGS-Gefahrgutmeldung bei
Auslaufen des Schiffes aus
dem ausländischen Hafen
Weiterleitung der ZMGSGefahrgutmeldung
Reederei
TraDaV
Hafenamt
Auslesen der ZMGSMeldung und Integration
der Daten in das GefahrgutManagement-System als
Anmeldung für das
Hafenamt
Im Gefahrgut Management System können die integrierten Gefahrgutmanifeste gesichtet
und deren Ladungen aufgelistet werden.
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Gefahrgut Management
Durch die Eingabe von Suchbegriffen können gezielt bestimmte Manifeste aufgelistet
werden, z.B. alle Manifeste einer Reederei. In der oberen Trefferliste werden die gefundenen
Manifeste angezeigt. Nach Doppelklick auf ein Manifest werden in der unteren Liste die darin
enthalten Gefahrgutladungen angezeigt, die Farben verdeutlichen den Bearbeitungszustand
der einzelnen Anmeldungen.
Die Detailansicht ist identisch zu der für landseitige Anmeldungen.
ZMGS-Meldung von auslaufenden Schiffen mit Gefahrgütern
In diesem Fall ist bisher noch keine Kombination mit der Meldung an das Hafenamt möglich,
da die ZMGS-Meldung erst bei Auslaufen aus dem Hafen gesendet werden muss, während
die Gefahrgutmeldung an das Hafenamt bereits vor Einbringung in den Hafen erfolgen muss.
(siehe Anmeldung von landseitig eingebrachten Gefahrgütern)
Eine Kombination wäre jedoch zukünftig möglich, wenn die Reedereien die
Gefahrgutanmeldung im Auftrag für die Spediteure über die ZMGS-Schnittstelle senden
würden. Diese Vorgehensweise würde allen Beteiligten den größtmöglichen Nutzen des
Systems ermöglichen.
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Gefahrgut Management
Vorteile des elektronischen Gefahrgut Managements
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Es besteht keine Anmeldungsfrist mehr! Bei Nutzung des Gefahrgut Management
Systems reicht es, die Gefahrgüter „on Gate“ anzumelden, also kurz bevor sie in den
Hafen eingebracht werden.
Schnelle und einfache Erfassungsmöglichkeit durch Vorbelegungen vieler Felder aus der
Gefahrgutdatenbank und die Anzeige der jeweils benötigten Pflichtfelder.
Keine Doppelerfassungen durch Schnittstellen zu Inhouse-Systemen.
Kombination von ZMGS-Meldung und Hafenamtsanmeldung mit nur einer Schnittstelle.
Schneller Zugriff auf die relevanten Daten rund um die Uhr für alle Beteiligten.
Eine intelligente Workflowsteuerung sorgt für einen reibungsfreien Ablauf auch bei
Modifizierungen und Korrekturen.
Es ist für alle Beteiligten leicht zugänglich (internetfähig).
Hohe Datensicherheit und Verfügbarkeit.
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Der Kommunikationsknoten zum ZMGS und das Gefahrgut Management System stehen 7
Tage/24 Stunden zur Verfügung.
Alle eingehenden Daten, egal ob manuell erfasst oder über eine Schnittstelle übertragen,
werden täglich gesichert und archiviert. Alle Datenübertragungen erfolgen verschlüsselt.
Die Daten des Gefahrgut Management Systems sind vor unberechtigten Zugriffen geschützt.
Neben den üblichen Sicherheitsmaßnahmen wie Passwortschutz, Firewalls usw. bietet die
System-Architektur des Gefahrgut Management Systems einen besonderen Schutz vor
unberechtigten Zugriffen.
Gefahrgutserver
1. Überprüfung von
Name und Passwort
Anmeldung
Client A
Registrierung
Kommunikation nur über den
persönlichen Server.
Keine Direktverbindung zur
Datenbank.
Server kennt Identität des
Clients.
2. Zuweisung eines
„persönlichen“
Servers
TraDaV
DB
Server A
Server B
Gefahrgut
DB
Client B
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Gefahrgut Management
Bei der Anmeldung am System werden für jeden Anwender die Zugangsdaten
(Benutzername und Passwort) geprüft, die Zugehörigkeit zur Firma und zur Firmenart aus
der Benutzerverwaltung ausgelesen und ein persönlicher „Gefahrgutserver“ erzeugt, der die
gesamte Kommunikation mit dem Client durchführt. Dieser Server „weiß“, welche Zugriffe
wann für welchen Anwender erlaubt sind und lässt nur diese zu. Das Client-Programm kann
niemals direkt auf die Daten zugreifen, sondern nur über seinen zugeordneten Server.
Was muss ich tun, um teilzunehmen?
Bevor eine Firma am Gefahrgut Management System teilnehmen oder den
Kommunikationsknoten für ZMGS nutzen kann, muss sie von der TraDaV GmbH als Nutzer
registriert werden. Alle dazu benötigten Informationen und Unterlagen stehen im Internet
unter folgenden Adressen:
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Das Gefahrgut Management System ist in die Internetplattform Logistik Portal Lübeck
integriert und ist dort für die Teilnehmer aufrufbar. (www.logistikportal-lübeck.de)
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Ausserdem ist das Gefahrgut Management System natürlich über unsere Homepage
www.tradav.de erreichbar.
Oder wenden Sie einfach per Email an [email protected].
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