- Johanneskirche
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211. Estomihi, Karnevalssonntag 14.Februar 2010 Musik Wolfgang Abendroth Predigt Dr. Uwe Vetter Text des Sonntags 1.Korinther 13 (´Das Hohelied der Liebe`) Verse 1-8a/13 Narrenfreiheit oder Die tollen Tage der Wahrheit (1) Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. (2) Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. (3) Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wär´s mir nichts nütze. (4) Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, (5) sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, (6) sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber (vielmehr) an der Wahrheit; (7) sie verträgt alles, sie glaubt alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. (8) Die Liebe höret nimmer auf… … (13) Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Liebe Gemeinde, Karneval gibt´s in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Es gibt die alemannische Fassenacht mit ihren bizarren Masken und gruseligen Bräuchen1; es gibt den hoch erotisierten Karneval in Rio mit unbeschreiblichen Paradiesvogelkostümen; es gibt den graziös-geheimnisvollen Karneval in Venedig; und es gibt den Schunkel-, Prunk- und Stunksitzungskarneval im Rheinland. - Man hält es kaum für möglich, aber all das hat(te einmal) einen frommen christlichen Hintergrund. Bevor die österliche Fastenzeit anbricht und man dem Fleischgenuss Lebewohl sagte – im mittelalterlichen Lateinisch dem Carne (Fleisch) Valet (lebe wohl) sagen – wurde noch mal so richtig gefeiert, was das Zeug hielt. Lebenslust auf Vorrat für sieben-Wochen-ohne. Zugleich spielte Karneval in der alten feudalen Welt eine politische Rolle. Das ganze Jahr über war Obrigkeit die Obrigkeit und Untertanen waren Untertanen, und man konnte für Majestätsbeleidigung hinter Gittern landen. Die tollen Tage dagegen waren die Chance echter Meinungsfreiheit. Karneval war Hochsaison der Freiheiteines-Christenmenschen. Da setzten sich Jan und Hans die Narrenkappe auf und konnte sagen, was man immer schon mal anmerken wollte. Karneval verlieh dem Bürger Immunität 1 Der Fasching in München konzentriert sich, vom lebendigen Kinderfasching abgesehen, nur noch auf den Mummenschanz der Viktualienmarktfrauen; die Basler Fassenacht, eine Woche nach unserem Karneval, hat etwas beklommen-Melancholisches, wenn es morgens im Dunkeln mit dem heiseren Flötenspiel des Morgenstreichs beginnt, ein Ritual, das auf einen Feldzug zurück geht, bei dem morgens die armen Soldaten mit klingendem Spiel durch das Tor ins Feld zogen. 1 vor Strafverfolgung. Und soweit wir informiert sind, wurde das genutzt, weidlich, derb, und drastisch. Sogar in biblischer Zeit soll es einen Ritus des so genannten Bartraufens gegeben haben : Bürger konnten dem König am Barte ziehen, ein Vorgang vergleichbar mit dem Sturm der Altweiber aufs Rathaus, jedes Jahr am Donnerstag vor Rosenmontag. Die Letzten wurden für eine kurze Zeit die Ersten, der Fürst zum Vasallen seines Volks. In Jesaja 50 Vers 6 mag auf diese Praxis angespielt zu werden, um diesen Brauch dann in einen ernsteren Zusammenhang zu versetzen: Jesaja, der Prophet Gottes, bzw. der Gesalbte/Messias, der sich hier zu Wort meldet, sieht sich wie der König dem Bartraufen des Volkes ausgesetzt, er bezieht Prügel und lässt sich anspucken – Was beim inthronisierten Herrscher wohl eher symbolisch dezent ablief, wird später im Falle Jesu, des einen Gesalbten Gottes, brutaler Ernst, wie die Verhörszenen der Passionsgeschichten beziehungsreich berichten. Karneval war politisches Kabarett. Die Bütten, aufgesägte Fässer, waren improvisierte Rednerpulte, von denen jetzt mal all die Leute abgekanzelt werden durften, die man das ganze Jahr über reden hören musste. Die Prinzengarde mit Holzgewehr war Parodie auf alle militaristische Zackigkeit und auf die dünkelhafte Kaste der Offiziere (damals). Karneval waren die mächtigen Tage der Ohnmächtigen. Mit gewitzter Satire, treffsicherem Spott und beißender Häme stellten die Zerlumpten die „Betuchten“ bloß und holten für ein paar Tage die Könige vom Thron. Karneval öffnete den Kessel und ließ den Druck aus Gesellschaften. Unter der Narrenkappe, im Schutz seiner Verkleidung konnte jeder sagen, was er für Wahrheit hielt. Nicht alle Tränen, die zu Karneval vergossen werden, sind Lachtränen über gelungene Witze. Manch einer weint, wenn er das Niveau einzelner Darbietungen registriert, den Anfängen des närrischen Treibens eine heimliche Träne nach und denkt: wir Christen waren da schon mal besser. Nicht jeder ist eine Spaßbremse, der sich heute beim Karneval-auf-allen-TV-Kanälen langweilt, und nicht jeder ist bereits ein echter Jeck, bloß weil er irre Quanten an Bier, Korn und Killepitsch verträgt, ohne sich öffentlich zu übergeben. Man muss sich die pfiffigen Anfänge immer mal wieder vor Augen halten, wenn man sein Unbehagen an manchem, allzu flach geratenen Karnevalsklamauk ergründen möchte. Aber jetzt, liebe Gemeinde, kommt eine Frage, da werden Sie sagen: Merkt man gleich, dass unser Pastor kein richtiger Rheinländer ist. (Ich könnte drauf verweisen, dass auch der Herr Jesus kein Rheinländer war. Aber dann würden die Kölner rufen: „Awwer der Herrjott schonn!“). Ich stelle die Frage trotzdem, weil sie im Bibeltext des Sonntags steckt und Karneval, wie gesagt, immer noch ein Kind der christlichen Kirche ist. Die Frage lautet: Dürfen Christen spotten? Dürfen sie ironisch sein, sarkastisch werden, einseitig überziehen und andre durch den Kakao ziehen? Müssen wir nicht aus Liebe jeden Satz durch den Ganzkörperscanner der ´political correctness` schicken und ´kultursensibel` durchfiltern, Witze nur noch in ´inklusiver Sprache` passieren lassen und alles ertragen, alles erdulden und uns aufs Schunkeln beschränken? Umgekehrt gefragt: Wie geht christliche Narrenfreiheit? II Für diesen Karnevalssonntag ist ein Bibelabschnitt vorgeschlagen, der zweierlei tut: der den Narren (A) die Leviten liest, was geht und was nicht geht, ihnen aber (B) zugleich Mut macht, bloß nicht einzuknicken. Der Bibelabschnitt rät uns, (B) wie wir sagen sollen, was wir sagen wollen, so, dass es gut wird. Und er zeigt, was wir (A) vermeiden sollten, damit wir denen nicht ähnlich werden, die eine Plage sind. (A) Ich lese aus dem so genannten ´Hohenlied der Liebe`. Ich lese es in Luthers Deutsch, weil es einige unter uns gibt, die das auswendig können, sogar einige, die unter diesem Wortlaut an diesem Altar getraut worden sind. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Wären wir gefeierte Büttenredner und Meister der sardonischen Pointe, könnten auf Platt und in Reimen reden, könnten Säle in Stimmung versetzen, als wären wir nicht von dieser Welt, 2 und hätten der Liebe nicht, hätten kein Herz für die Menschen und Schwächen, über die wir kalauern, so wären wir nichts – nichts weiter als Entertainer, gebuchte Pausenclowns, eine Prunksitzungsnummer und schrille Gagas - beschwört uns der Paulus. Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse - wenn wir blitzgescheit wären und hätten Faktenwissen wie ein Lexikon und hätten Durchblick und wüssten genau, wo´s lang geht, und versprühten dabei so Selbstsicherheit, dass jeder denkt: das muss doch einfach begründet sein… und hätte Liebe nicht, keine Spur von Empathie, keinen Blick für die Sache durch die Augen andren, so wäre ich nichts. – schreibt der Apostel uns ins Karnevalshandbuch. den viel der des Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen …wenn ich der oberste Moralapostel wäre, der Asket vom Dienst, einer der zeichenhaft bei den Obdachlosen schläft, für Frieden und gegen Global Warming für jeden Basar häkelt, ein messianischer Nichtraucher , ja ein Vorbild selbst für Mutter Theresa … und hätte der Liebe nicht, so wär´s mir nichts nütze. Ich selber wäre möglicherweise denen gleich, auf die ich huste: ein υποκριτης / Gaugler (MatthEvg 6:5), ein Selbstvermarkter, Freund der großen Pose und hohler Narziss, der sich im Blitzlicht der Kollateralnutzeffekte sonnt. Narrenfreiheit ist wie Tabasco – es kann der Sache Geschmack, Würze, Schärfe und Feuer verleihen. Doch ein paar Spritzer zu viel und es ruiniert das Menu und verätzt einem den Rachen, dass man gar nichts mehr schmeckt und nicht mehr weiß, was da vor einem steht. Die Liebe freut sich an der Wahrheit, aber die Liebe eifert nicht, schreibt Paulus ins Karnevalshandbuch. Wahrheitsliebe – wenn sie zur Treibjagd bläst und zum blinden Eifer – zum „Zelotismus“ - wird, der verbal über Leichen geht, dann verlassen wir den Boden unserer christlichen Kultur. Dann beginnen wir denen zu ähneln, die uns zu schaffen machen. Verwechselt Wahrheitsliebe nicht mit Eifer-Sucht, schreibt der Paulus an die Karnevalsatiriker. Eifersucht ist Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Die Liebe freut sich an der Wahrheit, aber die Liebe eifert nicht, sie brennt nicht durch. …die Liebe eifert nicht, der Apostel Paulus weiß aus leidvoller Erfahrung, wovon er redet, denn er selbst kommt aus einer ganz eifernden, zelotischen Ecke des frommen Judentums, wie er oft zugegeben hat. Lasst, wenn ihr andre Menschen aufs Korn nehmen müsst, niemals die Beziehung reißen. Gebt sie nicht zum Abschuss frei. Werdet nicht fanatisch – auch nicht um der (meiner) Wahrheit willen, von der wir Menschen immer nur Stücke und Ansichten kennen „Denn unser Wissen ist /εκ εκ µερους /Stückwerk“, schärft Paulus im selben Liebesgedicht (1.Korinther 13 Vers 9) ein. Na toll, werden Sie denken. Es ist Karneval, und man will gerade so richtig loslegen, da kommen die Apostel und legen uns Maulkörbe an. Da ist man noch gar nicht richtig warm, drehen sie schon wieder die Heizung runter. Nein, der Paulus ist auch kein echter Jeck! – Da ist was dran, muss ich zugeben. Aber das heißt noch lange nicht, dass er keine Menschenkenntnis hat. Ja, wenn ich´s richtig verstehe, schreibt er sein Liebesgedicht aus Mitgefühl mit uns. Er moralisiert nicht, sondern er macht sich Gedanken über uns, und überlegt, was uns nütze ist. Und was uns schaden könnte. Lieblosigkeit unter der Narrenkappe ist nicht nur hässlich für andre, es machte mich selbst hässlich und wär mir (!) nichts nütze, schreibt Paulus. Lieblosigkeit entstellte uns selbst. Mutwillen macht hässlich und bitter. Sie bläht auf, verändert die Stimme, dass sie scheppernd klingt, ein tönend Erz, als hätte man an einen Eimer getreten, oder schrill, wie eine klingende Schelle, wie ein Topfdeckel, der auf den Küchenboden knallt. Lieblosigkeit macht überkritisch, geizig, muffig-verhockt, scheel und verkniffen, bis man es mit sich selbst nicht mehr aushält. Lieblosigkeit wär mir nichts nütze. Wir beginnen dem Übel ähnlich zu werden. III 3 (B) Nach all den Mahnungen könnten jetzt einige eingeschüchtert sein und falsche Konsequenzen ziehen, („Bevor wir zuviel sagen, sagen wir lieber nichts!“), sich über Karneval zuhause einschließen und drei tolle Tage lang Schicksal ergeben vor sich aufsagen: ein Christ verträgt alles, glaubt alles, duldet alles. Das steht auch geschrieben. – Aber das steht nicht allein, liebe Christen. Es steht da nämlich auch, dass die Liebe sich an der Wahrheit freut. Christentum ist praktizierte Wahrheitsliebe, nicht politisch korrekter Eiertanz. Das Evangelium sagt, dass Christen Mitverantwortung tragen für das, was passiert, und für das, was behauptet wird, und für das, was einem vorgespielt wird, und für alles, was geglaubt wird. Liebe ist, wenn man den Paulus nur ausreden lässt, nicht Duckmäuserei. Liebe schmeckt nicht nach Valium und riecht nicht nach Baldrian. Liebe ist nicht doof und hat nichts von der Unterbelichtung einer frommen Helene. Liebe ist gewitzt, klug wie die Schlange (MatthEvg10 Vers16). Und wenn Liebe nicht sündigt, dann nicht, weil sie einfach zu dämlich dazu wäre, sondern weil sie sich anders entschieden hat. Und deshalb merken Sie sich grade heute einen Satz aus dem Hohenlied: Die Liebe ist langmütig, schreibt Paulus. Langmütig. Nicht langweilig ! Liebe sagt, was nötig ist. Sie sagt es so, dass es verstanden wird. Sie sagt es so, dass der andere mitlachen kann, wenn er will. Liebe wartet nicht ab, bis die Irren die Welt beherrschen, sondern stellt sich ihnen in den Weg. Die Liebe ist langmütig. Nicht langweilig. Sie wollen Beispiele? – Hier kommt eins2. Wie holt man Menschen, die sich gerade auf Höhenflug wähnen, liebevoll auf den Boden der Tatsachen runter? (1) Man ist freundlich. Man gibt ihnen „einen echt guten Rat“. An der Rheinuferpromenade sitzt einer mit Malkasten und Staffelei. Nicht jeder Mensch ist ein vanGogh, das macht ja auch gar nichts. Es sei denn, er kommt sich wie einer vor. Da sitzt also ein Hobbymaler mit Beuys-Hut auf, den Schal theatralisch um den Hals geschlungen, und pinselt mit ausladenden Bewegungen die Häuserzeile von Oberkassel auf die Leinwand. Sie bleiben stehen, und schauen sich das Bild an. Schauen rüber nach Oberkassel, vergleichen, und unterdrücken einen auch-du-liebe-Zeit-ist-das-wirklich-Ihr-Ernst-?!-Seitenblick auf den Maler. VanGogh wähnt einen Bewunderer neben sich und sagt nonchalant: „Na, wie finden Sie es?“ – Was sagt man, ohne zu lügen und ohne zu vernichten? Sollen wir sagen: Der Schlabberlatz eines Säuglings, besprenkelt mit den Spritzern der ersten Möhrenmahlzeit seines Lebens3, hätte höhere künstlerische Qualität! - ? Das wäre ehrlich, aber lieblos. Sagen Sie lieber: „Darf ich Ihnen mal `n echt guten Rat geben? Nehmen Sie einen Schwamm, tauchen Sie ihn in Pinselwasser und wischen Sie die Farben in einander. Dann stellen Sie das Bild auf den Kopf und lassen einfach die andern raten, was das ist“. – Wenn der Mann helle, wechselt er in den Ikebana-Kurs. (2) Eine weitere Form christlicher Kritik ist die Kunst zu danken. Bedanken Sie sich für Kleinigkeiten, die der andre völlig unterschätzt hatte. Ein Gemeindepfarrer, der sich für einen guten Koch hielt, hatte die ultimative Idee in Sachen Männerarbeit. Einmal im Monat lud er die allein stehenden Männer ein und veranstaltete mit ihnen Kochkurse. Die Ergebnisse wurden dann anschließend miteinander verzehrt. Bis eines Tages ein Dankesbrief kam, ein Dankesbrief von einem Witwer (ein Mittefünfziger). Der schrieb: Als meine Frau gestorben war, habe ich versucht, für mich selbst zu kochen. Aber ich war so ein miserabler Koch, dass ich Essen-auf-Rädern bestellen musste. Nachdem ich jetzt erlebt habe, wie im Pfarrhaus 2 in Anlehnung an einen Cartoon von Jim Unger, in „Gute Besserung, Hermann!“ dtv, 1984. Eine andere Lesart dieser Antwort: „Ein Papier, mit der Boden eines Wellensittichkäfigs ausgelegt ist, zeigt nach einer Woche Berieselung von oben mehr Kunst als ihr Gemälde!“ 3 4 gekocht und gegessen wird, hab ich gedacht: So schlecht war ich gar nicht! Ich will es noch mal selbst versuchen. – Kritik ist die Kunst, gezielt zu danken. Eine weitere Erster-Korinther-Dreizehn-Methode ist die Kunst zu trösten. Stellen Sie sich vor, Sie werden zu neuen Bekannten nach Hause zum Abendessen eingeladen. Alle sind so ein bisschen unsicher mit einander, und man will nichts falsch machen. Und dann passiert eine Panne nach der anderen. Wie bedankt man sich für eine Einladung zum Abendessen, wenn das Essen schlicht ungenießbar war? Wie sagt man die Wahrheit, ohne Koch oder Köchin in den Selbstmord zu treiben? Sie könnten sagen: ´Kopf hoch: Ein zusammen gefallenes Soufflé ist immer noch ein luftiger Pfannkuchen! Oder noch besser, Sie solidarisieren sich. Sagen Sie an der Tür: ´Also immer wenn mir ein Essen so daneben geht, sag ich mir: genau für solche Abende hat der liebe Gott den PizzaService erschaffen´. (3) Beliebt ist auch ehrliche Sorge um den anderen. Wenn Sie z.B. wieder mal einen Gottesdienst durchlitten haben, von jener Art, mit der Gott unsern Glauben auf die Probe stellt - mit Liedern, die nicht mal der Chor singen kann, und Gebeten, so leidend, dass selbst der liebe Gott depressiv wird, und Predigten, so langatmig, dass man sich fragt, ob man noch im Zeitlichen weilt oder schon in die Ewigkeit gewechselt ist - wenn also dringend Wahrheit gesagt werden muss, dann nehmen Sie dem Pastor ein Sitzkissen mit. Und wenn er fragt, was Sie damit wollen, dann sagen Sie: Für Sie! Sagen Sie, Sie hätten gehört, es gibt in der Hölle einen Saal speziell für Pastoren. Da müssten die bis in alle Ewigkeit auf harten Kirchenbänken sitzen und sämtliche Predigten hören, die sie selber gehalten haben. - Wenn der Pfarrer helle ist, wird er kapieren, was Sie meinen. Liebe ist langmütig, nicht langweilig. Liebe bläst sich nicht auf, aber sie macht, wenn nötig, Dampf. Liebe freut sich an der Wahrheit, nicht an political correctness. Ich wünsche Ihnen tolle närrische Tage, im Namen Jesu Christi. Amén. Liturgie Eingangslied eg. 577 : 1-3 Kommt herbei, singt ein Lied Psalm 126 / eg. 754 Gnadenspruch : Seid in Wahrheit meine Jünger, und die Wahrheit wird euch frei machen. (JohEvg8:31/32) Lesung AT : 3.Mose 19 : 16-18 Wochenlied eg. 272 : 1 Ich lobe meinen Gott Lesung NT (Predigttext) 1.Korinther 13 - in Luthers Deutsch Lied vor der Predigt eg. 398 : 1+2 In dir ist Freude Predigt zu 1.Kor 13 „Narrenfreiheit“ Lied nach der Predigt eg. 136 : 1-4 O komm, du Geist der Wahrheit Abkdgen Lied eg. 302 : 1+2+6 Du meine Seele singe 5