3. Ausgabe Januar 2014
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3. Ausgabe Januar 2014
D I E M U LT I K U LT U R E L L E S TA D T T E I L Z E I T U N G Januar 2014 // Nr. 3 www.mensch-westend.de INITIATIVE WESTEND // Seite 5 Gewerbeverein löst sich auf HILFE // Seite 15 Schulden ohne Ende – was tun? MIT KOCHREZEPT // Seite 6-7 Very British im Westend DER NEUE PLATZ DER DEUTSCHEN EINHEIT BAUARBEITEN AN HALLE UND BÜROKOMPLEX GEHEN GUT VORAN – SO KÖNNTE DAS GELÄNDE AUSSEHEN // Seiten 12-13 2 // INHALT Januar 2014 // Nr. 3 ERDITORIAL Jahreswechsel, Umzug – und Deniz wird noch immer vermisst Ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gekommen – nochmals alles Gute! Für die Redaktionen des Wiesbadener Kurier, Wiesbadener Tagblatt und Mensch!Westend stand kurz vor dem Jahreswechsel der Umzug in die Kleine Schwalbacher Straße 3-7 an. Wir mussten das Pressehaus in der Langgasse 21 verlassen, weil das Gebäude komplett saniert wird. Etwa zwei Jahre machen wir Zeitung im neuen Zuhause – das uns noch näher ans Westend gebracht hat. Aber viel wichtiger als unser Umzug ist ein Thema, das ganz Wiesbaden zurzeit beschäftigt. Der 14-jährige Deniz wird seit Wochen vermisst (siehe Seite 11). Wir hoffen alle, dass der Junge bald gefunden wird. Halten auch Sie die Augen offen! Ihr Erdal Aslan Zuhause bei der Familie Westerdale Internationales Fußballturnier 6-7 Gesundheit: Diabetes erkennen 9 14 Grafik zum neuen Platz der deutschen Einheit Familie des vermissten Deniz verzweifelt 12-13 11 INHALT RATGEBER WESTEND Luft-Varieté im Kinderzentrum Wellritzhof SEITE 3 Wie erkennt man Diabetes? SEITE 14 Hoffnung für kleinen Baran SEITE 4 Tipps bei Schulden SEITE 15 Gewerbeverein löst sich wohl auf SEITE 5 UNTERHALTUNG KONTAKT t 0611/355-5252 a [email protected] w www.mensch-westend.de f facebook.com/ menschwestend IMPRESSUM Verlag und Herausgeber: Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG Erich-Dombrowski-Str. 2, 55127 Mainz Postfach 3120, 55021 Mainz Telefon: 06131/48-30 Telefax: 06131/48-5868 Amtsgericht Mainz, HRA 0535 (zugleich auch Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen) phG Verlagsgruppe Rhein Main Verwaltungsgesellschaft mbH Geschäftsführung: Hans Georg Schnücker (Sprecher), Dr. Jörn W. Röper, Mainz Redaktionell verantwortlich: Stefan Schröder Redaktionelle Leitung: Erdal Aslan Anzeigen: Gerhard Müller (verantw.), Rudolf Speich Wirtschaftlich beteiligt i.S.d. § 9 Abs. 4 LMG Rh.Pf.: Verlagsgruppe Rhein Main Holding GmbH & Co. KG (100%), Erich-Dombrowski-Straße 2, 55127 Mainz, phG: Verlagsgruppe Rhein Main Holding Verwaltungsgesellschaft mbH, Geschäftsführer Hans Georg Schnücker (Sprecher), Dr. Jörn W. Röper Druck: Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim ZUHAUSE IM WESTEND Besuch bei der englisch-deutschen Familie Westerdale SEITE 6 Zwei Kochrezepte der Familie Westerdale SEITE 7 SEITE 8 WESTEND UND DIE WELT Liliencup: Internationales Fußballturnier SEITE 9 SEITE 10 Bosniakische Gemeinde feiert 20-Jähriges Deniz wird vermisst SEITE 11 Rauchmelder sind Pflicht TITELTHEMA Neuer Platz der deutschen Einheit Sprichwörter aus 101 Nationen SEITE 17 Westend Cartoon Shopping-Tipps SEITE 18 Leserbrief SEITE 19 KRUSCHEL – KINDERSEITE SEITE 20 UMFRAGE 2014: Was haben Sie für Ziele? WIESBADEN Jeder Sechste in Wiesbaden überschuldet SEITE 16 WEST(R)END PORTRÄT Die Wiesbadener Schule für Schauspiel stellt sich vor Tipps: Konzert, Kino und Buch SEITE 12-13 SEITE 21 DAMALS IM WESTEND Schickels Geschichten des Westends: Comics in den Kriegsjahren SEITE 22 TIPPS UND TERMINE SEITE 23 SILVESTER IM WESTEND SEITE 24 WESTEND //3 Januar 2014 // Nr. 3 Luft-Varieté im Kinderzentrum Wellritzhof ARTISTINNEN ZEIGEN IHR KÖNNEN Erstmals fand Mitte Dezember ein Luft-Varieté im Kinderzentrum Wellritzhof statt. Die Luftartistinnen vom Kinderzirkus „Flambolino“ und vom Jugendzirkus „Flambolé“ gaben eine gelungene Kostprobe ihres Könnens. Die Artistinnen im Alter zwischen neun und 21 Jahren begeisterten die Zuschauer mit ihren Kunststücken am Trapez, am Doppeltrapez und am Vertikaltuch. Die Trapeznummern von Anne und Lotte, Rebecca und Nora, Lisa, Anne, sowie den Übungen am Vertikaltuch von Fee, Kyra, Angelina, Amelie und Angi, haben die Zuschauer beeindruckt. Sichtlich stolz waren dann auch die drei Trainerinnen der Truppe, Kaylina Merkel, Amina El Zenary und Lea Mäuer. „So bekommen auch die Luftartistinnen mal die Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren“, sagte Merkel. Text: Michael Liesch, Fotos: E. Aslan ➊ Helenenstraße 2 - 65183 Wiesbaden ➋ Michelsberg 32 - 65183 Wiesbaden 4 // WESTEND KURZ & KNAPP Café Wellritz kann weiter machen „Wir haben es geschafft, die Finanzierung des Café Wellritz für 2014 zu sichern“, sagte Bürgermeister Arno Goßmann rechtzeitig zum Jahreswechsel. Das Projekt, das Stadtteil- und Familienarbeit mit Beschäftigungsförderung unter dem Dach der Bauhaus-Werkstätten verbindet, war bis 2012 aus Geldern des Bundes finanziert worden. Im Jahr 2013 dann von der Stadt. In den Beratungen für den neuen Haushalt war die Förderung noch unsicher. Nun geht‘s vorerst weiter. „Was 2015 wird, müssen wir noch sehen“, sagte Goßmann. (hz) Januar 2014 // Nr. 3 „Bund der Arbeiter aus der Türkei“ mit Benefizveranstaltung HOFFNUNG FÜR BARAN Hilfe aus dem Westend für den kleinen Baran in Istanbul: Am Ende der Benefiz-Veranstaltung im Georg-Buch-Haus für den Neunjährigen ist Abdullah „Apo” Düzgün überglücklich. „Wir haben rund 6100 Euro gesammelt. Damit können wir seine Operation bezahlen”, sagt er. Der neunjährige Baran aus Istanbul hat einen Herzfehler und braucht für eine wichtige Operation Ende Januar 16 000 Türkische Lira, das sind etwa 5400 Euro. Die gespendeten 6100 Euro der vielen Sponsoren sowie der rund 100 Gäste, die dem Aufruf des Vereins „Bund der Arbeiter aus der Türkei” gefolgt sind, machen umgerechnet rund 18 000 Türkische Lira. „Wir hatten vom Drama des kleinen Baran gehört und wollten etwas zu tun”, sagt Kenan Taskesen, Theaterregisseur beim Bund. „Deshalb haben wir vor zwei Wochen ein Ba- ran-Komitee mit Apo abi und Selvinaz Gündogan gegründet.” Innerhalb von 14 Tagen hat der Verein die Veranstaltung im Bürgersaal des Georg-Buch-Hauses organisiert. Musikdarbietungen, Gedichte und eine Tombola gehörten zum Programm. „Die Musiker um Nihat Yurtsever aus unserem Verein sowie vom Verein „Baris evi” aus Rüsselsheim haben kein Honorar verlangt. Auch das Essen wurde kostenlos von Bekannten und Mitgliedern mitgebracht”, sagt Taskesen. Der Vater von Baran habe sich vor einigen Tagen noch gegen solch eine Veranstaltung ausgesprochen, erzählt Taskesen weiter. „Vielleicht war er zu stolz. Er ist verzweifelt und traurig, dass er als normaler Arbeiter seinem Sohn nicht alleine helfen kann. Ich habe ihm gesagt, dass er uns bitte unsere menschliche Pflicht erledigen lassen soll. Das hat er eingesehen – zum Glück!” Baran und seine Eltern befinden sich in der Türkei und konnten nicht an der Veranstaltung in Wiesbaden teilnehmen. „Wir haben nach der Veranstaltung mit dem Vater telefoniert, er weiß nicht, wie er den Menschen danken soll“, erzählt Selvinaz Gündogan. Der Verein „Bund der Arbeiter aus der Türkei” sitzt in der Walramstraße 16. Er bietet unter anderem Theater-, Folkloretanz- und Musikunterricht (Saz, türkische Laute) an. Viele Mitglieder sind kurdischstämmige Türken und Deutsche. „Aber unser Verein ist multikulturell, zu uns kommen Jugendliche aus ganz verschiedenen Nationen und kulturellem oder religiösem Hintergrund”, betont Kenan Taskesen. Foto & Text: Erdal Aslan KUBIS-BLICK Projekte im neuen Jahr Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich im Namen von Kubis e.V. bei allen Menschen, die sich in dem vergangenen Jahr mit uns für das gemeinschaftliche Zusammenleben im Westend eingesetzt haben, zu bedanken. Hier ein Ausblick für das Jahr 2014: Das Projekt „Hallo und Willkommen in Wiesbaden“ geht erfolgreich in die dritte Runde. Der Westend-Newsletter erscheint weiterhin regelmäßig mit allen wichtigen Veranstaltungen und Informationen. Der „Bürgerservice Katip“ (bisher immer dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr) muss aufgrund der vielen Hilfesuchenden im vergangenen Jahr um einen dritten Termin erweitert werden. Ab dem 21. Januar startet ein kostenloses Sprachtraining mit Kinderbetreuung in den Räumen von Kubis (mehr Infos siehe Veranstaltungshinweise auf Seite 23). Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht: Das Projekt „Grundschulpaten“ wird mit dem Beginn der Sommerferien 2014 beendet werden müssen, weil bisher keine neuen Finanzierungsmöglichkeiten gefunden wurden. Nichtsdestotrotz wünscht Kubis allen für 2014 ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr! Ute Ledwoyt, Stadtteilmanagerin Westend Die Organisatoren und Helfer vom „Bund der Arbeiter aus der Türkei“ stehen am Ende der Veranstaltung gemeinsam auf der Bühne. Moscheegemeinden informieren Jugendliche IM INTERNET DROHT GEFAHR „Macht euch bewusst, dass das Internet zwar viele Chancen bietet, aber mindestens genau so viele Risiken hat“, sagt Enes Sahin von der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße. Ihm gegenüber sitzen Jugendliche aus seiner Gemeinde sowie der DitibMoschee aus der Holzstraße. Die zwei muslimischen Gemeinden kooperieren, um das Thema „richtige Internetnutzung“ den Jugendlichen näherzubringen und sie zu sensibilisieren. „Durch das Internet können Jugendliche auch radikalisiert werden. Mehr als die religiöse Radikalisierung sehe ich eher die Gefahr, dass die Jugendlichen in Deutschland sich zum Beispiel Rockerbanden wie den Hells Angels anschließen“, sagt Erhan Gürliyen. Ein früherer Koran-Mitschüler von ihm sei in so einer Rockerbande gelandet. Eine weitere Gefahr des Internets – CyberMobbing – hat der stellvertretende Imam der Süleymaniye-Moschee, Murat Celik, beschrieben: „Wenn man zum Beispiel ein Foto aus der Privatsphäre eines Bekannten auf Facebook veröffentlicht, muss man aufpassen, dass man nicht unbewusst demjenigen damit schadet.“ Foto & Text: Erdal Aslan Die Chancen und Risiken des Internets: In der Süleymaniye Moschee wurden Jugendliche aus zwei Moscheegemeinden zu dem Thema geschult. WESTEND //5 Januar 2014 // Nr. 3 Gewerbeverein löst sich wohl Ende des Jahres auf „Es gibt keine Zukunft“ Meinungen Hans-Peter Pischinger, 56, Pischinger Berufskleidung, Wellritzstraße 8: Mustafa Akbulut, 2. Vorsitzender von „Initiative Westend“, sieht keine Zukunft für den Verein. Auch als Integrationsbeauftragter möchte er aufhören. „Der Gewerbeverein Initiative Westend wird sich bis Ende 2014 auflösen“, sagt Mustafa Akbulut, 2. Vorsitzende des Vereins. „Darüber bin ich wahnsinnig enttäuscht, doch ich sehe keine Zukunft mehr für den Verein.“ Arash Jamali, der 1. Vorsitzende des Vereins, befinde sich derzeit im Ausland und sei nicht erreichbar. „Ich bin mir aber sicher, er sieht das ähnlich“, sagt Akbulut. Die Stadt habe ihre Gelder für den Verein gestrichen. „Und wir können uns finanziell nicht selbst tragen“, sagt Akbulut. Bürgermeister Arno Goßmann teilt auf Anfrage dieser Zeitung mit, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) für die Stadterneuerung den Verein vergangenes Jahr mit 25000 Euro unterstützen wollte, damit dieser ein Konzept hätte erarbeiten können, wie er sich selbst tragen könne. „Dies wurde von Seiten des Vereins 2013 nicht im Sinne der vereinbarten Ziele eingesetzt“, sagt Goßmann. Deshalb sei die Förderung nicht zustande gekommen. Doch nicht nur das fehlende Geld habe dem Verein zu schaffen gemacht, auch der Zusammenhalt unter den Mitgliedern habe nicht wirklich funktioniert: „Bei den Mitgliederversammlungen kamen immer nur fünf bis sechs der rund 40 Mitglieder“, sagt Akbulut. Er könne das teilweise sogar verstehen. Viele arbeiteten rund um die Uhr. Da wolle „man am Abend eben heim zu seiner Familie. Manche konnten auch einfach nicht weg, da sie alleine im Laden arbeiteten“. Der Gewerbeverein „Initiative Westend“ entstand aus „Wellritz 2000“, einem früheren Verein, der 2000 gegründet wurde, mit dem Ziel, eine Weihnachtsbeleuchtung in der Wellritzstraße anzubringen. Der Nachfolgeverein „Initiative Westend“ engagierte sich ebenfalls dafür, das Umfeld der Unternehmen im Westend schöner zu gestalten. Auch sie hätten Lichterketten zur Weihnachtszeit aufgehängt, sagt Akbulut. 2013 ist die Beleuchtung ausgefallen. Außerdem nutzte der Verein EU-Gelder, um 70 Blumenkübel im ganzen Viertel aufzustellen und finanzierte gemeinsam mit der Stadt Gaby Herzog Blücherstraße 20 65195 Wiesbaden Tel.:0611/712259 www.flamenco-jaleo.de l www.kastagnetten.de FLAMENCO für Kinder und Erwachsene BALLETT für Kinder einen Stadtteilhausmeister, der dafür sorgte, dass es vor den Geschäften sauber blieb. „Die Zukunft des Hausmeisters konnte wenigstens gerettet werden, der Verein Kubis wird sich um ihn kümmern“, sagt Akbulut. „Ich habe die Mitglieder sehr bewundert, die sich im Gewerbeverein engagiert haben. Denn nur so kann ein Verein überleben. Doch ich selbst habe immer weniger getan. Zum einen, weil ich gesundheitliche Probleme hatte. Zum anderen, weil ich zu sehr im Berufsleben stecke und so geht es mit Sicherheit vielen anderen auch. Ich bedauere die Auflösung des Vereins, weil mir das Viertel sehr am Herzen liegt. Jetzt plötzlich fragen alle nach der Weihnachtsbeleuchtung. Doch sich darum kümmern wollte eben auch niemand und das ist jetzt das Resultat.“ Doch es sei dem Verein nicht nur um die Verschönerung des Viertels gegangen. „Wir wollten auch die Unternehmer untereinander vernetzen, sie zusammenbringen“, sagt Akbulut. Kein Integrationsbeauftragter mehr Doch damit soll nun Schluss sein. Der Verein werde alle seine Verbindlichkeiten nach und nach auflösen, erklärt Akbulut, warum es noch einige Monate dauern wird, bis der Verein endgültig aufhört. Er werde als 2. Vorsitzender zurücktreten. Akbulut wolle auch sein bisheriges Amt als Integrationsbeauftrager nicht weiterführen. „Ich werde mich nur noch um unser Schmuckgeschäft kümmern, zu groß ist die Enttäuschung über das Scheitern“, sagt Akbulut. Text: Elena Weidt Archivfotos: RMB/Friedrich Windolf Ismail Bakirtas, 44, Inhaber Sema Moden, Helenenstraße 31: „Ich bin seit etwa fünf Jahren beim Gewerbeverein Mitglied. Einige Male habe ich auch an den Treffen teilgenommen, vor allem weil ich das persönliche Engagement von Herrn Akbulut unterstützen wollte. Außer ihm war der Verein leider sonst nicht sehr aktiv. Es entstand nie ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Auflösung ist nicht überraschend für mich.Wenn ein Gewerbeverein bestehen will, müssen Menschen diesen leiten, die mit den vielen Migranten hier gerne Kontakt haben.“ 6 // ZUHAUSE IM WESTEND Januar 2014 // Nr. 3 Bei Familie Westerdale spielt Kunst eine große Rolle: Natalie und Tochter Becky lieben das Stepptanzen, Ehemann und Vater Edward liefert mit seiner Geige die passende Musik dazu. ENGLAND Das Vereinigte Königreich besteht aus den Ländern England, Wales und Schottland (die zusammen Großbritannien bilden) und Nordirland. In England herrscht eine parlamentarische Monarchie, das Staatsoberhaupt ist Queen Elizabeth II. Der Regierungschef heißt David Cameron. Auf der Insel wohnen 63 Millionen Menschen, die Hauptstadt London hat über acht Millionen Einwohner. In Wiesbaden leben 968 Menschen mit Wurzeln im Vereinigten Königreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Verhältnis zwischen Deutschland und England sehr angespannt. Jüngere britische Generationen sehen das mittlerweile anders. Viele englische Fachkräfte kommen, um hier zu arbeiten. Familie Westerdale lebt seit 16 Jahren im Westend „BEIM RUGBY BIN ICH EIN ENGLÄNDER“ Auf die Frage, wann Edward (42) und Natalie Westerdale (45) sich kennengelernt haben, antworten beide fast gleichzeitig: „Februar 1997.“ Im Oktober 1997 dann, nur acht Monate später, zog Ed, so lautet sein Spitzname, in Natalies Wohnung im Westend ein. „Das ist es“, sagt Ed. Das habe er damals gedacht und tut es noch immer. Deswegen habe er auch nie hinterfragt, warum er damals so schnell sein Heimatland England verlassen hat. Die beiden wohnen bis heute im Westend. Sie wechselten nur irgendwann in eine größere Wohnung, als Tochter Rebecca, mittlerweile neun Jahre alt, auf die Welt kam. „Das Westend ist ein so kreatives Viertel“, ZUHAUSE IM WESTEND In der Rubrik „Zuhause im Westend“ stellen wir Familien aus dem Westend vor. Für jede Folge besuchen wir eine Familie, die ihre kulturellen Wurzeln im Ausland hat. Als einen besonderen Bonus nehmen wir ein Kochrezept der Familie mit, das Sie auf der folgenden Seite 7 finden. Sie kennen eine Familie, die wir an dieser Stelle vorstellen sollten? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail: [email protected] Das Wohnzimmer der Familie Westerdale. sagt Natalie. Und da fühlten sich die beiden Künstler heimisch. Natalie ist Stepptänzerin und hat ihre eigene Tanzschule „Fiddle&Feet“. Ed ist Geiger in der Band „Scotch 4“. Oft musiziert er, wenn seine Frau auftritt. „Er weiß einfach, was er spielen muss, damit ich gut tanzen kann“, sagt Natalie. Ed sieht das anders herum: „Sie ist eine fantastische Tänzerin und passt hervorragend zu unserer Musik.“ Mittlerweile tanzt auch Tochter Rebecca, die die Eltern nur Becky nennen, in Mamas Tanzschule. „Sie hat sogar die Zeiten richtig geformt“, erinnert sich der Vater noch genau an diesen Augenblick. Die Familie wechsle seitdem immer zwischen den Sprachen hin und her. Sie könne sogar mittlerweile in Englisch fluchen, sagt Natalie. Unabhängig von den Sprachen, hat Ed seine ganz eigene Theorie über seine neue Heimat aufgestellt. „Ich fühle mich hier immer weniger britisch, doch auch irgendwie nicht mehr deutsch“, sagt der Geiger und lacht. Er sei einfach internationaler geworden. Fließender Sprachwechsel Doch manchmal komme die Heimat dann doch durch. „Wenn ich mit meinen Kumpels im Pub Rugby schaue, dann bin ich ein wahrer Engländer“, gibt Ed zu. Und auch in der Küche bereite er gerne englische Gerichte wie die Scones zu, ein englisches Gebäck für die Tea Time. Anstatt englischen Tee bieten die Westerdales ihren Gästen jedoch Espresso an. Und der wird auf ganz besonderen Untersetzern serviert: Auf ihnen lächelt einem niemand anderes als die Queen persönlich entgegen. Die Westerdales harmonieren nicht nur in der Musik. Natalie spricht fließend Englisch. Ed sehr gut Deutsch. Beide haben auch, als hätten sie ihre Begegnung geahnt, Berufe gewählt, die mit der Muttersprache des Partners zu tun haben. Natalie studierte Anglistik an der Universität in Mainz. Ed ist Übersetzer vom Englischen ins Deutsche. Auch Tochter Becky könne mühelos zwischen den Sprachen wechseln. Das sei jedoch nicht immer so gewesen. „Bis sie drei Jahre alt war, antwortete sie immer nur auf Deutsch.“ Und dann sei es aus ihr heraus gesprudelt. Sie sprach plötzlich Englisch in ganzen Sätzen. Text: Elena Weidt Fotos: Erdal Aslan ZUHAUSE IM WESTEND // 7 Januar 2014 // Nr. 3 Zwei Kochrezepte der Familie Westerdale CAULIFLOWER AND POTATO CHEESE Zutaten (für 4 Personen) 1 Blumenkohl 4 Kartoffeln 40g Mehl 40g Butter oder Margarine 0,5l Milch 200g Käse (kräftiger Cheddar, mittelalter Gouda) 1 TL Senf Worcestersoße Semmelbrösel oder Paniermehl, Salz, Pfeffer Zubereitung: Die Kartoffeln halbieren und in Salzwasser kochen, bis sie fast gar sind. Abschütten und zur Seite stellen. Cauliflower and Potato Cheese: Blumenkohl- und Kartoffelauflauf auf die englische Art Blumenkohl waschen und in Röschen teilen. In Salzwasser bissfest kochen. Abschütten und zur Seite stellen. lassen und etwas mehr als die Hälfte des Käses mit einrühren. schung geben. Den restlichen Käse und Semmelbrösel über die Mischung verteilen. Butter erhitzen, Mehl dazugeben und mit dem Schneebesen verrühren. Die Milch langsam dazugeben und glatt rühren, aufkochen Die Soße mit Senf, Salz, Pfeffer und Worcestersoße würzen und aufkochen lassen. Die Käsesoße auf die Kartoffel-Blumenkohl-Mi- Im vorgeheizten Backofen, ca. 175 Grad, etwa 40 Minuten backen. Fertig ist das Gericht. Foto: Peredniankina- fotolia Vorbereitungszeit: etwa 30 Minuten Zubereitungszeit: etwa 40 Minuten 2. Rezept: Resteverwertung am nächsten Tag CAULIFLOWER AND POTATO PASTIES Zutaten (für 4 Personen) Cauliflower and Potato Cheese (Reste vom Vortag) 6 Scheiben Blätterteig 1 Ei Zubereitung: Die Reste mit einem Messer grob klein schneiden. Die Blätterteigscheiben ein wenig ausrollen, nicht zu dünn, und etwa 2 Esslöffel der Reste auf den Teig geben, die Ränder mit Ei bestreichen und den Teig umklappen, um ein kleines Paket zu formen. Die fertigen Pasties, Taschen, mit Ei bestreichen und etwa 20 Minuten in einem vorgeheizten Backofen bei 175 Grad backen. Vorbereitungszeit: etwa 15 Minuten Zubereitungszeit: etwa 20 Minuten Ed Westerdale denkt in der Küche praktisch: Aus den Essensresten vom Vortag zaubert er seine leckeren Teigtaschen namens Cauliflower and Potato Pasties. Fotos: Nick Freund - Fotolia, Picture Partners - Fotolia, dimakp - Fotolia 8 // PORTRÄT Januar 2014 // Nr. 3 „Wiesbadener Schule für Schauspiel“ stellt sich vor DEUTSCHLANDWEIT EIN TOLLER RUF Bereits seit 1952 gibt es in Wiesbaden eine Schauspielschule – seit 2008 sitzt sie im Georg-Buch-Haus im Westend. Doch wenn man Wiesbadener Bürger nach der Schule fragt, sind die meisten überrascht. Glücklicherweise genießt die Fachschule aber deutschlandweit unter den staatlich anerkannten privaten Schauspielschulen einen hervorragenden Ruf. Das liegt auch an einigen Besonderheiten. Einmalig in Deutschland ist zum Beispiel das dreimonatige Vorstudium. Darin erhält der Schüler bereits Unterricht in allen wichtigen Fächern und kann sich erst mal ausprobieren. Erst nach diesen drei Monaten legt der Schüler die Aufnahmeprüfung ab. So ist es möglich, interessierten jungen Menschen die Chance zu geben, sich ein Bild von der Ausbildung und dem Beruf zu machen. Aus verschiedenen Kulturen Die Schüler der Wiesbadener Schule für Schauspiel (Wsfs) kommen aus verschiedenen Kulturkreisen und haben eine ganz unterschiedliche Vorbildung. Egal ob schulischer Art oder durch das Erlernen eines Handwerks. Eine weitere Besonderheit ist die Schülerzahl. Die Anzahl der Schüler liegt an der Wsfs – im Gegensatz zu vielen anderen Schulen – immer unter 35. Das hat auch damit zu tun, dass die Wsfs eine der wenigen Schulen ist, die Einzelunterricht im Rollenfach anbietet. Hier Seit 2008 probt die deutschlandweit anerkannte Wiesbadener Schule für Schauspiel im Georg-Buch-Haus im Herzen des Westends. Jedes Jahr werden mindestens drei Stücke produziert, die dann im Theatersaal der Schule aufgeführt werden. arbeitet ein Dozent 120 Minuten mit einem Schüler. Im Grundstudium werden in diesem Fach Duo-Szenen erarbeitet, auf zwei Schüler kommt hier also ein Dozent. Obwohl die Schule, was die Schülerzahl angeht, vergleichsweise „klein“ bleibt, ist das Lehrplan-Angebot in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Das führte dazu, dass seit 2005 nach neuen, größeren Räumen gesucht wurde. Bald kam ein Hinweis auf das Dachgeschoss des Georg-Buch-Hauses. 2008 wurden die neuen Räume, nachdem sie neu eingerichtet wurden, im Herzen des Westends bezogen. Seitdem ist die Schule an einem der sicherlich spannendsten, lebendigsten Orte Wiesbadens zu Hause. Auch die Wahrnehmung der Schule in der Stadt hat sich seit dem Umzug verbessert. Jedes Jahr inszeniert die Schule mindestens drei Theaterproduktionen, die im schuleigenen Theatersaal aufgeführt werden. Dazu kommen öffentliche Lesungen und immer wieder Projekte wie der diesjährige „Zeitfenster“-Spaziergang im Rahmen des „Wiedersehens im Hotel Westend“. Auch für 2014 ist wieder eine Zusammenarbeit mit Kubis geplant. Übrigens: Unter der neuen Intendanz hat mit Cain van Cauwenbergh ein Wsfs-Absolvent einen Zweijahres-Vertrag am Wiesbadener Staatstheater unterschrieben. Wsfs-Absolvent Cain van Cauwenbergh (rechts) hat unter der neuen Theaterleitung einen Zweijahres-Vertrag am Wiesbadener Staatstheater unterschrieben. Fotos & Text: Martin Plass (Leitung Wsfs) INFOS & KONTAKT Unterrichtsfächer an der Wiesbadener Schule für Schauspiel (Auszug): Ensemble-Unterricht, Rollenstudium, Sprechen, Ballett, Stockkampf, Fechten, Camera-Acting, Theatergeschichte. Telefon: 06 11 / 30 35 26 Bürozeit: Mo, Di, Do 10 bis 14 Uhr, Mi 14 bis 18 Uhr Nächste Produktion: „Nach dem Regen“ von Sergi Belbel, Produktion der Abschlussklasse der Wsfs. Premiere ist am Mittwoch, 26. Februar, 19.30 Uhr. Ort: Theatersaal der Wsfs, Wellritzstraße 38, Kartenvorbestellung unter Telefon 06 11 / 3 34 97 95 Weitere Informationen zur Wiesbadener Schule für Schauspiel sowie Fotos und einen Newsletter im Internet unter schauspielschule-wiesbaden.de. Auch im Internet: f DIE MULTIKULTURELLE STADTTEILZEITUNG facebook.com/menschwestend www.mensch-westend.de WESTEND UND DIE WELT // 9 Januar 2014 // Nr. 3 21. Wiesbadener Liliencup: Internationales B-Jugend-Turnier am Elsässer Platz BALLZAUBERER AUS GANZ EUROPA Die Welt zu Gast bei Freunden, die Stars von morgen zum Anfassen. Der Wiesbadener Liliencup lockt am 18. und 19. Januar wieder die Nachwuchsteams vieler Bundesligaclubs und europäischer Topvereine an den Elsässer Platz. Bereits zum 21. Mal veranstaltet die Spielvereinigung Sonnenberg das internationale B-Jugend-Turnier. Lukas Podolski, Roman Weidenfeller oder Thomas Müller haben als 16-jährige Jugendspieler hier gekickt und auch diesmal wirbeln wohl wieder Talente über das Parkett, die bald schon BundesligaLuft schnuppern. - Anzeige - Oder im Ausland für Furore sorgen. Denn mit Aston Villa, Slavia Prag, Red Bull Salzburg, Young Boys Bern, Rapid Wien und FC Basel nehmen gleich sechs internationale Teams beim Liliencup teil, so viele wie noch nie. „Das sorgt natürlich für ein ganz besonderes Flair“, sagt Jörg Wintermeyer, der gemeinsam mit Norbert Roth die Großveranstaltung koordiniert. Mehr als 100 ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz, um die erwarteten 2000 Zuschauer zu versorgen. Die meisten Besucher kommen aus der Region, viele wollen die Nachwuchsschmieden von Mainz 05 und Eintracht Frankfurt genau unter die Lupe nehmen. Während Hertha BSC Internationale Talente, wie hier vom FC Basel, sind beim Liliencup dabei. Mainz staunt, die Eintracht jubelt. Bei den Spielen der Nachwuchsteams vom FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt geht es in der Sporthalle am Elsässer Platz meist emotional zu, wie hier beim Derby 2012. Berlin und Bayer Leverkusen ebenfalls auflaufen, fehlt Vorjahressieger FC Bayern München. „Die sportliche Leitung der Bayern hat entschieden, so kurz vor dem Start der Rückrunde in der Junioren-Bundesliga keine Hallenturniere mehr zu spielen“, weiß Wintermeyer. Der Chef-Organisator freut sich besonders auf die englischen Gäste von Aston Villa. Mit dem Team aus Birmingham verbindet die Sonnenberger eine Freundschaft mit vielen gegenseitigen Besuchen. In diesem Jahr haben die Engländer sogar ein zweites, jüngeres Team mit dabei, welches mit dem Gastgeber sowie dem SV Wehen Wiesbaden und der TSG Bretzenheim einen Mini-Cup des Jahrgangs 2002 ausspielt. Derweil haben die B-Jugendlichen der Spielvereinigung Sonnenberg beim Liliencup meist wenig zu bestellen. Nur einmal konnten sie einem übermächtigen Gegner Paroli bieten: 2009 schaffte Sonnenberg das „Wunder gegen Bern“ und bezwang die schweizerische Mannschaft 3:2. Auch diesmal begegnen sich beide Teams in der Vorrunde. Spendenaktion für Lebenshilfe Das Turnier beginnt am Samstag, 18. Januar, um 12 Uhr. Am Sonntag finden die letzten Gruppenspiele statt, ehe in der Endrunde die Finalteilnehmer ermittelt werden. Das Endspiel steigt am Sonntag um 16 Uhr. Im Rahmen des Liliencups wird es eine Spendenaktion geben, die dem Wohnhaus der Schiersteiner Lebenshilfe zugutekommt. Text: Olaf Streubig Archivfotos: René Vignéron TICKETS GEWINNEN Die Tickets kosten für Erwachsene sieben Euro (Kombi-Karte für beide Tage zehn Euro) und für Jugendliche drei Euro (fünf Euro). Für Familien (zwei Erwachsene, zwei Kinder) gibt es die Tageskarte zu 16 Euro, die Kombi-Karte für 22 Euro. Tickets sind ausschließlich an der Halle erhältlich, es gibt keinen Vorverkauf. Unter allen, die uns bis Mittwoch, 15. Januar, eine E-Mail an [email protected] senden, verlosen wir fünf Mal zwei Eintrittskarten für den Liliencup. Alles über den Fußball im Westend und in Wiesbaden finden Sie auf unserem Portal www.fupa.net/wiesbaden Hier gibt es auch Berichte, Live-Ticker, ein Voting und Fotos zum Liliencup. Datenrettung ttung von Medien aller Art Kostenlose Analyse Datenrettung vor Ort Emser Str. 2 . 65195 Wiesbaden esbaden 0611. 710 926 -10 www.datenrettung-wiesbaden.com 10 // WIESBADEN Inhalte von: & Januar 2014 // Nr. 3 KURZ & KNAPP Viele können ihre Schulden nicht mehr abbezahlen EBS gibt Projekt Moritzstraße auf JEDER DRITTE IM WESTEND IST ÜBERSCHULDET Fünf Jahre nach dem Umzug des Gerichts an die Mainzer Straße ist die Zukunft des Gerichtsareals an der Moritzstraße wieder ungewiss. Die European Business School (EBS), die das gesamte Gelände, zuletzt aber nur das denkmalgeschützte alte Gebäude für ihre neue Law School nutzen wollte, zog Mitte Dezember alle Pläne zurück. In den vergangenen Wochen hatte es erneut Berichte über Finanzprobleme der privaten Hochschule gegeben. Unter anderem ist die EBS auch 2014 darauf angewiesen, dass ihr die städtische WVV Holding einen Teil der Miete für das Atrium-Haus am Gustav-Stresemann-Ring stundet, wo derzeit die Law School untergebracht ist. Die private Hochschule Fresenius hält an ihren Plänen fest, mit dem Fachbereich Wirtschaft und Medien sowie dem Fachbereich Design nach Wiesbaden in die Moritzstraße umzuziehen. (MK/chs) Stadtbibliothek öffnet erst im März Am 7. Januar ist die Stadtbibliothek in der Neugasse und die Musikbibliothek am Schillerplatz für mehrere Wochen geschlossen. Doch Leiterin Irene FriedrichPreuß verspricht, dass sich das Warten lohnt. Im März wird, wenn alles glatt läuft, die „Stabi“ in ihrem neuen Zuhause in der Mauritiusgalerie, eine ehemalige Einkaufspassage, öffnen. Die neue Adresse hat dann Platz für 170 000 Bücher, Hörbücher, DVDs und Zeitschriften sowie weitere 60 000 Medien der Musikbücherei, darunter die riesige Notensammlung. (MK) Jeder sechste Wiesbadener ist hoffnungslos überschuldet. Das ergibt der Schuldneratlas 2013 der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Das heißt: 16,18 Prozent der Einwohner ab 18 Jahren können ihre Schulden in absehbarer Zeit nicht mehr bezahlen. Mit dem Wert ist Wiesbaden im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten in der negativen Spitzengruppe. Zum Vergleich: Das benachbarte Frankfurt hat eine Schuldnerquote von 11,04 Prozent, Offenbach (18,61 Prozent) und Wuppertal (17,89 Prozent). ÜBERSCHULDUNGSQUOTE IN WIESBADEN Wiesbaden gesamt 16,18% +0,64% Nach Postleitzahl-Gebieten Quote und Differenz zu 2012 1 Mitte, PLZ 65183 PLZ 65193 Schuldneranteil 8,9% +0,22% PLZ 65195 Schuldneranteil 17,9% +0,41% 35,82% +0,71% 2 Westend, PLZ 65185 27,89% +4,17% PLZ 65191 Schuldneranteil 10,46% +0,14% PLZ 65199 Schuldneranteil 15,15% +0,78% Nordost Aber südlich und westlich dieser Stadtteile steigt die Schuldnerquote auf über 14 Prozent. Man kann hier von einem Sozialäquator sprechen, der sich durch die Stadt zieht. Negativer Spitzenreiter ist die Innenstadt (Postleitzahlengebiet 65183) mit den Stadtteilen Mitte, Westend und ein kleiner Teil Nordost. Hier ist mehr als jeder dritte Ortsteil-Bewohner hoffnungslos verschuldet. Kaum besser sieht es im Innenstadtbezirk Westend / Mitte (Postleitzahl 65185) aus. Hier beträgt die Überschuldungsquote 27,89 Prozent. Bürgermeister und Sozialdezernent Arno Goßmann (SPD) macht zwei Gründe für Igstadt Igstadt Breckenheim Bierstadt 1 3 PLZ 65201 Schuldneranteil 10,09% +0,53% Medenbach Kloppenheim 2 Sozialäquator durch die Stadt Auringen Sonnenberg Klarenthal Dotzheim Südost Frauenstein Alarmierend ist, dass die Verschuldung in Wiesbaden stetig zugenommen hat. Von 2004 bis 2013 stieg die Verschuldung. Es gibt heute 7500 mehr überschuldete Einwohner als noch vor neun Jahren. In den östlichen Vororten Rambach, Naurod, Auringen, Medenbach, Igstadt, Kloppenheim und Medenbach sowie Nordost und Sonnenberg liegt die Überschuldungsquote unter neun Prozent, ein guter Wert. Naurod Rambach 3 Rheingauviertel, PLZ 65197 19,65% +0,89% PLZ 65207 Schuldneranteil 8,09% +0,23% PLZ 65189 Schuldneranteil 11,55% +0,55% PLZ 65187 Schuldneranteil 13,84% -0,41% Schierstein Nordenstadt Erbenheim Biebrich Delkenheim Amöneburg PLZ 65203 Schuldneranteil 20,68% +1,04% Schuldneranteil in % Wiesbaden auf PLZ-Ebene 8 bis unter 9 9 bis unter 10 10 bis unter 11 11 bis unter 12 12 bis unter 14 14 und größer PLZ 65205 Schuldneranteil 14,57% + 0,7% Kastel PLZ 55252 Schuldneranteil 17,66% +1,14% Kostheim PLZ 55246 Schuldneranteil 13,15% +0,25% Quelle: Creditreform Wiesbaden Hoffmann & Nikbakht KG Grafik:VRM/SB die hohe Zahl verschuldeter Bürger aus: eine zu hohe Konsumquote und zu geringe Einkommen. „Wer in Wiesbaden lebt, will zeigen, was er hat“, sagt Goßmann. Für die hohe Überschuldung in Nordenstadt, Delkenheim und Erbenheim könnte verantwortlich sein, dass sich Hausbauer zu hohe Belastungen aufgebürdet haben, meint Goßmann. Ein weiteres Problem in Wiesbaden sei, dass es zu wenige Jobs für gering Qualifizierte gebe und Wohnungen in der Landeshauptstadt teuer seien. Deshalb wird die Stadt über die GWW 1.200 bis 1.300 neue, günstige Wohnungen in den nächsten Jahren bauen. Ratgeber zu Schulden auf Seite 15 Grafik: Sabine Bartsch Text: Patrick Körber Islamische Gemeinschaft der Bosniaken feiert 20-jähriges Bestehen STOLZ, EIN TEIL WIESBADENS ZU SEIN Am Ende der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken in Wiesbaden kam Imam Fahrudin Dzinic auf den Journalisten zu. „Haben Sie gemerkt, worauf es uns heute wie auch in den letzten 20 Jahren angekommen ist? 90 Prozent der Vorträge waren heute auf Deutsch. Wir wollen zeigen, dass wir ein Teil dieser Stadt, dieser Gesellschaft sind“, sagte der Imam. Diesen Willen zur Integration zu betonen, war ihm bei der Jubiläumsfeier im vollen Tattersall Mitte Dezember immens wichtig. „Ich bedanke mich für die Solidarität des deutschen Volkes, welche es während des Angriffskrieges auf unsere Heimat Bosnien-Herzegowina in den Jahren 1992 bis 1995 bewiesen hat – und die bis heute andauert. Die Stadt Wies- baden ist meine zweite Heimat geworden.“ Seit dem 14. Dezember 1993, also seit der Gründung der Islamischen Gemeinschaft in Wiesbaden, ist Dzinic Imam der Gemeinde. Zunächst war sie in der Helenenstraße, dann in der Hellmundstraße untergebracht. Seit 2011 ist das Haus in der Rheinstraße 64 nicht nur Sitz der Wiesbadener Gemeinde, sondern auch des Dachverbands der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken. „Dieser Gebäudekauf ist das Wichtigste, was unserem Verein in den letzten 20 Jahren passiert ist“, sagte Adnan Dzonlic, Vorsitzender des Vereins mit rund 200 Mitgliedern. Insgesamt leben in und um Wiesbaden etwa 600 bosnische Familien. Religiöser Gesang zwischen den Reden: die Kinder und Jugendlichen der bosniakischen Gemeinde bei der Feier im Tattersall. Foto & Text: Erdal Aslan Januar 2014 // Nr. 3 Inhalte von: & WIESBADEN //11 Die Eltern sind verzweifelt – seit Wochen ist ihr 14-jähriger Sohn verschwunden „DENIZ, KEHRE BITTE ZURÜCK“ Die Mutter des 14-jährigen Deniz, der seit Wochen vermisst wird, ist mit den Nerven am Ende. Noch gibt es keine Spur von ihrem Jungen, der am 18. Dezember aus dem Elternhaus in Kostheim verschwunden ist. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei haben keine Anhaltspunkte erbracht. Auch nachdem Familie, Bekannte und Helfer Hunderte Plakate mit dem Foto des Vermissten in der Stadt aufgehängt hatten, ging kein entscheidender Hinweis bei der Polizei ein. „Ihm ging es Wer hat Deniz gesehen? doch so gut bei uns. Ich kann es nicht verstehen“, sagt die 44-jährige Mutter kopfschüttelnd. Deniz’ Familie ist verzweifelt, weiß nicht, was den introvertierten, schüchternen Jungen, wie sie ihn beschreiben, zur Flucht getrieben haben könnte. „Denn Deniz hängt sehr an uns und seinen zwei älteren Schwestern“, sagt die Mutter. Die Eltern können auch dem Inhalt des Abschiedsbriefes, den Deniz hinterlassen hat, nicht wirklich Glauben schenken. „In dem Brief schreibt Deniz, dass er geflüchtet ist, weil er in Französisch die Note Vier erhalten hat. Dass er uns, ‚die beste Mutter und den besten Vater’, nicht weiter traurig machen und sich daher das Leben nehmen will“, erzählt Süleyman, der Vater. „So was passt aber gar nicht zu unserem Sohn.“ Der Achtklässler sei zwar ein ehrgeiziger, guter Schüler. Aber dass er so weit gehen würde, wie er es in dem Brief beschreibt, scheint für die Familie sehr unrealistisch. Haben die Eltern vielleicht doch mehr Druck ausgeübt, als sie denken? „Nein, wir wollen zwar, dass er einen guten Abschluss macht. Aber er ist unser Nesthäkchen, wir haben uns um ihn besonders gut gekümmert“, betont Vater Süleyman Sengezer, Mutter Kiymet Sengezer und Schwester Betül Sengezer hoffen darauf, dass Deniz schnell wieder nach Hause kommt. die Mutter. Der Vater kann sich nicht vorstellen, dass Deniz die Flucht alleine geplant hat. Die Familie appelliert an Deniz: „Du musst keine Angst haben, deine Schulnoten sind egal, Hauptsache es geht dir gut. Wir lieben dich, bitte melde dich, wir brauchen ein Lebenszeichen von dir.“Und die Mutter fügt hinzu: „Wenn du mich liebst, kehre bitte zurück.“ Foto & Text: Erdal Aslan DENIZ Deniz Sengezer ist 1,60 Meter groß, schlank, hat dunkle, kurze Haare und war zum Zeitpunkt seines Verschwindens vermutlich mit einer dunkelblauen Jogginghose und einer schwarzen Winterjacke bekleidet. Hinweise zum Aufenthaltsort von Deniz Sengezer sollen bitte sofort der Polizei 0611/345-3201 gemeldet werden. Vermieter sind dafür verantwortlich, die Geräte bis Ende 2014 zu installieren RAUCHMELDER MÜSSEN SEIN Bis Ende 2014 müssen Wohnungen mit Rauchmeldern ausgerüstet sein. Das sieht die Hessische Bauordnung vor. Bei Mietwohnungen ist der Vermieter verantwortlich dafür, dass die Rauchmelder installiert werden. Der Vermieter darf die Kosten für die Rauchmelder anteilig auf die Nebenkosten umlegen. Die Rauchmelder müssen in Schlafräumen, Kinderzimmern und im Flur angebracht sein. Wenn die Rauchmelder installiert sind, ist der Mieter verpflichtet, jährlich zu über- prüfen, ob der Rauchmelder funktioniert. Es ist im Interesse des Vermieters, die Rauchmelder zu installieren. Denn sollte es zu einem Brandschaden kommen, könnte es passieren, dass die Versicherung eine Teilschuld feststellt. Sollte der Vermieter bis Ende des Jahres noch keine Rauchmelder installiert haben, kann man ihm schriftlich eine Frist setzen. Ist er mit der ersten Frist in Verzug, muss man noch ein Mal eine zweite, kürzere Frist setzen und dem Vermieter androhen, die Installation der Rauchmelder selbst zu beauftragen und die Kosten von der Miete abzuziehen. Rauchmelder können Leben retten, denn bei einem Brand sterben Opfer häufig durch eine Rauchgasvergiftung und nicht unbedingt durch die Flammen. Text: Patrick Körber Archivfoto: dpa Bei stärkerer Rauchentwicklung schlagen Rauchmelder Alarm. 12 // TITELTHEMA Januar 2014 // Nr. 3 Meinungen So sieht der vorläufige Plan der Stadt aus / Zeitpunkt und Finanzierung stehen noch nicht fest DER NEUE PLATZ DER DEUTSCHEN EINHEIT Er ist nicht zu übersehen, der neue Gebäudekomplex am Platz der deutschen Einheit. Die Außenfassade ist auch schon fast fertig, in den nächsten Monaten folgt der Innenausbau. Die Arbeiten sollen bis Mai dieses Jahres beendet werden. Dann soll die offizielle Eröffnung des Bürokomplexes und der Großsporthalle erfolgen. Wenn alles nach Plan läuft, hat der verantwortliche Unternehmer Max Bögl für den Bau nur 20 Monate gebraucht. Die Kosten betragen 48,88 Millionen Euro. Ob die Kosten tatsächlich um weitere 4,54 Millionen Euro gestiegen sind, prüft ein Revisionsausschuss in diesem Jahr. Doch was ist mit dem Rest des Platzes? Wie weit steht die Gestaltung fest? Die Stadt arbeitet schon länger an ihren Plänen – wie man auf der vorläufigen Grafik rechts sehen kann. Aber: Einiges kann sich hier noch ändern – und vor allem steht die Finanzierung sowie der Zeitplan für den Rest des Platzes noch nicht fest. Sporthalle und Bürokomplex Trotzdem lohnt es schon mal, einen Blick in die Pläne zu werfen. Beziehungsweise in den Siegerentwurf des Wettbewerbs für den Platz der deutschen Einheit. Falls der Gewinnerentwurf realisiert werden sollte, würden etwa der sogenannte Stadtplatz zwischen Halle und Elly-Heuss-Schule sowie der grüne „Quartiersplatz“ zwischen Bleichstraße und Bertramstraße neu entstehen. 10 000 Kubikmeter Beton, 2000 Tonnen Betonstahl und 350 Tonnen Stahl sind für die Sporthalle und das Bürogebäude verbaut worden. Die Halle wird 12,5 Meter hoch sein, somit können die Frauen des Volleyballclubs Wiesbaden ihre Bundesligaspiele dort absolvieren. Auch die Elly-Heuss-Schule wird die Halle nutzen. Unter dem Bürokomplex entstehen Geschäfte, Rewe steht schon als Mieter fest. In der Tiefgarage wird es Platz für 101 Autos geben. Text: Erdal Aslan INFOS AM 28. JANUAR Die SEG veranstaltet am Dienstag, 28. Januar, 19 Uhr, in der Mauritiusgalerie eine Informationsveranstaltung für die Bürger. Thema: die Gestaltung des Platz der deutschen Einheit. Quartiersplatz Der neue Quartiersplatz zwischen dem Polizeirevier und der Halle soll laut diesem Plan als grüner Aufenthaltsort dienen. Der Platz wäre etwa 4500 Quadratmeter groß. Mittendrin verläuft der Wellritzbach, den das Umweltamt offenlegen will. Stadtplatz Bertramstraße Falls dieser Plan umgesetzt werden sollte, wird der Wendekreis am Ende der Bertramstraße etwas versetzt werden. Er befindet sich dann nicht vor dem Spielbeziehungsweie Bolzplatz, sondern vor dem Polizeirevier. Events, Markt und Schulhof der Elly-Heuss Schule: Wenn der sogenannte Stadtplatz realisiert wird, soll ein „multifunktionaler“, 4000 Quadratmeter großer Stadtraum entstehen. Die Parkplätze der Elly-Heuss-Schule würden wegfallen, weil der vordere Teil der Schule dann zum Platz gehört, wo sich die Oberstufenschüler aufhalten könnten. Das frühere (gelbe) Arbeitsamt-Gebäude würde nach diesem Plan abgerissen und auf Höhe des Haupteingangs der Elly-Heuss-Schule neu erbaut werden. So dass man von der Schwalbacher Straße freie Sicht auf den Platz hätte. Abdullah Zadran, 37, Inhaber des Restaurants Fasan, Friedrichstraße 37: „Der alte Platz der deutschen Einheit war ein Schandfleck mitten in der Stadt. Daher ist es gut, dass der neue Platz entsteht. Wir als Gastronomie-Betrieb erhoffen uns neue Kundschaft durch die Angestellten im neuen Bürogebäude und die Besucher der VCWSpiele in der Halle. Der Spitzensport wird den Platz beleben. Das Einzige, was mir während des Baus negativ aufgefallen ist, war die Kommunikation des Unternehmens Max Bögl. Wir wurden nicht einmal informiert, was sich hier abspielt. Und vielleicht kann man sagen, dass der Bau nicht in die Umgebung passt, wie ein Fremdkörper wirkt.“ Ali Ungan, 39, arbeitet im Kiosk („Mahsum“, Bleichstraße) seines Cousins: „Auf der einen Seite freuen wir uns, dass der Platz erneuert wird. Auf der anderen Seite machen wir uns Sorgen, dass hier ein ReweMarkt entsteht. Denn wir haben schon genug Konkurrenzkampf mit sechs Kiosken in der Bleichstraße. Aber wir hoffen, dass sich die Kioskkultur durchsetzt. Denn viele gehen in ein Kiosk, weil sie dort alles auf einem Fleck finden. Die Bauarbeiten haben uns nicht gestört, weil viele Arbeiter hier eingekauft haben. Hoffentlich lockt der neue Quartiersplatz viele junge Menschen an – und Kunden. Da das Polizeirevier sich gleich nebenan befindet, wird der Platz auch sauber bleiben.“ 14 // RATGEBER Januar 2014 // Nr. 3 Gesundheitstipps von Dr. Jerzy Jasinski DIABETES – DIE VOLKSKRANKHEIT Die Adventszeit, Weihnachten und Silvester sind vorbei. Ich stelle mich auf die Waage und was sehe ich? Drei Kilogramm mehr. Es wiederholt sich jedes Jahr. Und dann geht es einem durch den Kopf: Übergewicht, Fettstoffwechselstörung und vielleicht sogar Diabetes. Zu viele Pfunde tragen zur Entwicklung des metabolischen Syndroms und Diabetes bei. Diabetes mellitus ist die Volkskrankheit Nummer 1. Nach der neuesten Erhebung sind in Deutschland rund acht Millionen Menschen daran erkrankt. Der Begriff Diabetes mellitus bedeutet „honigsüßer Durchfluss“ und setzt sich aus dem altgriechischen Wort „hindurchgehen“, „hindurchfließen“ und dem lateinischen Wort (mellitus) „honigsüß“ zusammen. Hierbei handelt es sich um eine Kohlenhydratstoffwechselstörung, sprich einer Zuckerkrankheit, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Es gibt zwei Formen der Erkrankung: Typ 1, der wesentlich seltener ist, und den viel häufigeren Typ 2 Diabetes, der primär auf die Fehlernährung zurückzuführen ist. Die hyperkalorische Ernährung – das heißt, wenn mehr Brennstoff in Form von Nahrung zugeführt wird, als benötigt – und ein Mangel an körperlicher Bewegung, führen zu Fettleibigkeit und später zu Diabetes. Auch Stress trägt zur Entwicklung der Erkrankung bei. Wie man Diabetes erkennt: Typische Symptome: • starker Durst, • vermehrtes Wasserlassen, • Heißhunger, • Juckreiz, • Müdigkeit, • Konzentrationsstörung, • Schläfrigkeit Dr. Jerzy Jasinski ZUR PERSON Dr. Jerzy Jasinski ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Diabetologe (Deutsche Diabetes Gesellschaft / Landesärztekammer Hessen). Er hat eine Weiterbildungsberechtigung der Landesärztekammer zum Diabetologen. Seine Praxis, das „Diabetes Zentrum Wiesbaden“, befindet sich in der Bleichstraße 1 (Telefon 06 11 / 37 32 76). Er ist der Gründer des Diabeteszentrums. • und später die Infektionsanfälligkeit. Die Diagnose wird dann durch die Blutzuckerbestimmung gestellt. Als Grenzwerte gelten: ckerspiegel reicht die Ernährungsumstellung und regelmäßige körperliche Bewegung, die zu Gewichtsreduktion führt, aus. Bei höheren Werten müssen dann Medikamente als Tabletten verabreicht werden, und bei unzureichender Wirkung der Tabletten, muss Insulin gespritzt werden. Die frühzeitige Erkennung des Diabetes bietet die Chance, den eigenen Lebensstil zu verändern und dadurch nicht nur den Diabetes zu „heilen“, sondern auch die weiteren Risikofaktoren wie Fettstoffwechsel, Blutdruck und die Herzkreislauferkrankung zu minimieren. Gerade deshalb sollte man es nicht als eine Strafe, sondern als Ansporn zu einer gesunden Lebensführung verstehen und ergreifen. Dafür wird ein Patient durch die Teilnahme an speziellen und intensiven Seminaren geschult. Die Schulung stellt die Grundlage für die erfolgreiche Behandlung dar. Eine rechtzeitige Erkennung und die erfolgreiche Therapie ermöglichen ein normales Leben und die Lebenserwartung, wie bei gesunden Menschen. Bei keiner anderen Erkrankung sind die Betroffenen selbst so sehr für die Verbesserung ihrer Gesundheit verantwortlich. Auf dieser Basis kann durch intensive Zusammenarbeit eine Partnerschaft mit den Ärzten und Diabetesberatern entwickelt und gestärkt werden. 1. Nüchternblutzucker über 126mg/dl (Milligramm Zucker pro Deziliter Blut) 2. oder Blutzucker über 200mg/dl, gemessen 2 Stunden nach dem Essen. Text: Jerzy Jasinski Foto: claudio - Fotolia, ehrenberg-bilde - Fotolia Die Therapie richtet sich nach der Ausprägung der Krankheit. Bei gering erhöhtem Blutzu- Typ 1 Diabetiker erzählt, wie er mit der Zuckerkrankheit im Alltag umgeht LEBEN MIT DER STOFFWECHSELSTÖRUNG Hendrik von Hülst hat mit 15 Jahren Diabetes bekommen, weil seine Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin nicht mehr produziert. Der 33Jährige aus dem Westend hat gelernt mit der Krankheit zu leben: „Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als die Krankheit bei mir festgestellt wurde. Es war der Tag der Zeugnisausgabe und ich habe in der Schule groß gefrühstückt mit allem was dazu gehört. Da ich so Durst hatte, habe ich allein einen Liter Apfelsaft getrunken. Mein Zeugnis habe ich mir nicht mal angesehen. Meine Mutter und Schwester haben mich, weil ich kreidebleich war, sofort zum Arzt gebracht, der dann meinen Zucker schon nicht mehr messen konnte, weil er zu hoch war. Im Krankenhaus hat das Labor dann 980 festgestellt - normal ist ein Blutzucker zwischen 80 und 120. Ich hatte Diabetes. Das war eine große Umstellung für mich, weil ich ab dann mein Essen planen musste. Damals mussten Diabetiker noch etwa eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit eine ent- sprechende Insulindosis spritzen. Das ist heute mit neueren Insulinen einfacher. Jetzt kann ich auch nach dem Essen genau soviel Insulin spritzen, wie der Körper benötigt um den Zucker abzubauen. Jetzt spritze ich einmal morgens und abends Langzeitinsulin, und Kurzzeitinsulin nach jedem Essen. Um meinen Blutzuckerspiegel zu regeln, treibe ich außerdem viel Sport.“ (naz) RATGEBER //15 Januar 2014 // Nr. 3 Stefanie Kessler vom Diakonischen Werk gibt Tipps WAS TUN BEI SCHULDEN? Sie bekommen Rechnungen und Mahnungen und wissen nicht, wie Sie diese bezahlen sollen? Jeden Monat herrscht Ebbe im Portemonnaie? Ihre Bank fordert Sie auf, den Überziehungskredit zu bezahlen? Der Gerichtsvollzieher möchte mit Ihnen sprechen? Wenn Sie Schulden haben, gibt es einige Tipps, was Sie tun können: • Prüfen Sie, ob Sie Anspruch auf Zuschüsse wie Wohngeld, Kindergeldzuschlag, Arbeitslosengeld oder andere Sozialleistungen haben. Gibt es die Möglichkeit, das Einkommen durch höhere Arbeitszeit oder berufliche Weiterbildung zu verbessern? Stefanie Kessler von der Schuldnerberatung des Diakonischen Werks. Foto: Kessler KONTAKT In Wiesbaden gibt es vier gemeinnützige Schuldnerberatungsstellen. Die Zuständigkeit richtet sich nach der Meldeadresse der Ratsuchenden. Das Diakonische Werk ist unter anderem für den Stadtteil Westend zuständig. Um einen Termin zu vereinbaren, melden Sie sich bitte telefonisch oder per EMail. Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werkes Wiesbaden, Luisenstraße 26, 65185 Wiesbaden Ansprechpartner: Stefanie Kessler: 0611 / 33 49 65 10 E-Mail: [email protected] Klaus Hoffmeister: 0611 / 33 49 65 11 E-Mail: [email protected] Marianne Zimmermann: 0611 / 33 49 65 12 E-Mail: marianne.zimmermann@ dwwi.de • Machen Sie eine Liste mit den monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Wie viel Geld steht für die Lebenshaltungskosten zur Verfügung? In einem Haushaltsbuch können die täglichen Ausgaben notiert werden. Bleibt Geld für Ansparungen übrig, oder um offene Rechnungen zu bezahlen? • Um die Kündigung der Wohnung oder eine Energiesperre, bei der Strom und Gas abgestellt werden, zu verhindern, ist es unbedingt notwendig, die Miete und die Energiekosten regelmäßig zu bezahlen. • Ein Termin in einer Schuldnerberatungsstelle kann hilfreich sein. Dieses Hilfsangebot berät Menschen, die anderen Geld schulden oder die merken, dass ihre Einnahmen am Monatsende aufgebraucht sind und eine Budgetberatung wünschen. • Um das Gespräch in einer Beratungsstelle vorzubereiten, können Sie Ihre Unterlagen sortieren. Rechnungen, Verträge, Mahn- und Vollstreckungsbescheide werden nach Gläubiger, demjenigen, dem man Geld schuldet, und Aktualität abgeheftet. • Sind die Unterlagen unvollständig, fordern Sie Kopien, Kontoauszüge oder eine aktuelle Forderungsaufstellung an. Bei der Schufa kann jeder Bürger einmal im Jahr kostenlos eine Selbstauskunft anfordern. Auch bei anderen Auskunfteien, zum Beispiel „infoscore“, besteht diese Möglichkeit. • Gehen Sie keine neuen Zahlungsverpflichtungen ein. Auch ein noch so reizvoll scheinendes ‘Umschuldungsangebot’ sollte genau geprüft werden und bringt häufig weitere Kosten mit sich. Unterschreiben Sie kein Schuldanerkenntnis oder einen Selbstauskunftsbogen des Gläubigers. • Hausbesuche von Gläubigern müssen Sie nicht zulassen, allein der Gerichtsvollzieher oder Vollstreckungsbeamte hat das Recht, in Ihre Wohnung zu kommen. • Für einen Termin in der Schuldnerberatung nutzen Sie das kostenfreie Angebot der gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände. Die Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter stehen unter Schweigepflicht. • Große Vorsicht ist bei gewerblichen Anbietern geboten. Bei diesen kostenpflichtigen Angeboten steht nicht der Schuldner im Mittelpunkt, sondern der Verdienst für den Anbieter. Text: Stefanie Kessler (Schuldnerberatung) Fotos: michaeljung - Fotolia, Michael Nivelet - Fotolia 16 // UNTERHALTUNG NOTFALLNUMMERN Giftinfozentrale: 0 61 31 / 1 92 40 KONZERT // TIPP „Lieder und Geschichten des Judentums“ mit Dany Bober & Frank D. Koblinsky Evangelische Kirche Auringen, Kirchenhügel 1, Sonntag 26. Januar, 19.30 Uhr Polizeinotruf: 110 Am Vorabend zum Tag des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes: Feuerwehr / Rettungsdienst: • Notruf: 112 • Krankentransport: 19 222 Jüdische Kultur ist sehr vielschichtig. Dies gilt auch für die Musik. Mit dem Nationalsozialismus kam die Entwicklung jüdischer Lieder in Europa weitgehend zum Erliegen. Heute denken viele in diesem Zusammenhang sofort an Klezmer. Dass jüdische Musik viel mehr beinhaltet, zeigen Dany Bober (Moderation, Gesang und Gitarre) und Frank-D. Koblinsky (Klavier und Vibraphon). Für ihren Vortrag haben sie die in der Zeit der Weimarer Republik auf deutschen Kleinkunstbüh- Sperr-Notruf: (zur Sperrung von EC- und Kreditkarten sowie elektronischen Berechtigungen) 116 116 Zahnärztliche Notdienste: Notdiensthabender Zahnarzt: 01 80 / 5 60 70 11 Januar 2014 // Nr. 3 KINO // TIPP Ärzte / Kliniken: „Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt“ Caligari Kino, 16. Januar um 17.30 Uhr, Eintritt: 6 Euro / ermäßigt 5 Euro folg nach dem anderen. Während sich Daniel von dem auffälligen und geltungssüchtigen Assange an den Rand gedrängt fühlt, sorgt WikiLeaks 2010 mit einer Fülle an geheimen US-Army-Dokumenten für Furore – und ruft mächtige Feinde auf den Plan. Apotheken-Notdienst: „Inside Wikileaks“ basiert hauptsächlich auf der gleichnamigen Buchveröffentlichung von Daniel Domscheit-Berg über seine Zusammenarbeit mit Julian Assange. Beide lebten auch einige Zeit zusammen im Westend. Der Film erzählt die Geschichte der Enthüllungsplattform, von den ersten Leaks bis hin zur Abschaltung der WikiLeaks-Server im Jahr 2010 aufgrund der Veröffentlichung geheimer US-Militärdokumente. Inhalt: Bei einer Veranstaltung des Chaos Computer Clubs in Berlin lernt Julian Assange 2007 den Informatiker Daniel DomscheitBerg kennen, der dem australischen Hacker hilft, seine Idee eines Enthüllungsportals zu verwirklichen. WikiLeaks nimmt sich zunächst kleinere Ziele vor und landet einen Er- USA 2013, 128 Minunten, DF, FSK: ab 12 Jahren, FBW: besonders wertvoll Ärztlicher Notdienst: Asklepios-Paulinen-Klinik, Geisenheimer Straße 10 Tel. 06 11 / 46 10 10, montags, dienstags und donnerstags ab 20 Uhr; mittwochs ab 14 Uhr; freitags ab 17 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen. Kostenlose Servicerufnummer: 08 00 / 0 02 28 33 Tierärztlicher Notdienst Tel. 0611 / 4 68 70, www.wiesbadener-tieraerzte.de Technische Notdienste: ESWE-Versorgung: Entstörungsdienste Gas/Wasser/Strom: 06 11 / 7 80-22 01 Beratung: Frauen helfen Frauen: Beratung für von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen, Mo – Fr, 9 – 16 Uhr, 06 11 / 5 12 12 Polizeiliche Beratungsstelle: 06 11 / 3 45-16 12 (AB), Bleichstraße 16 Alle Angaben ohne Gewähr. nen beliebte Form des ‘Features’ gewählt. Hierbei tragen die unterschiedlichsten Stilelemente wie Lieder, Berichte, Mundartgedichte und Jüdische Weisheiten zu einem kurzweiligen und doch informativem Abend bei. Von teilweise eigenen Vertonungen der Psalmen König David und Salomo führt ihr Programm über das babylonische Exil, die hellenistisch-römische Zeit zum deutschen Judentum und den jiddischen Volksweisen Osteuropas. Zwischen den Liedern wird die Geschichte erzählt. Die Veranstaltung endet mit dem Jüdischen Totengebet ‘El Maale Rachamim’ (Herr voller Barmherzigkeit). Benedict Cumberbatch als Assange und Daniel Brühl als Domscheit-Berg spielen die Hauptrollen in dem spannenden Politthriller. Regie: Bill Condon Drehbuch: Josh Singer Foto: Dreamworks BUCH // TIPP „Deutschland allein zu Haus“ Polit-Satire von Osman Engin Der überintegrierte »Deutschländer« Osman will es nicht glauben: Als er aus dem obligatorischen Familienurlaub in der Türkei zurückkehrt, sind die Neofaschisten bei den Wahlen zweitstärkste Partei geworden. Verzweifelt versucht er, ihre Forderung »Ausländer raus« zu ignorieren. Vor allem Onkel Ömer, der zum ersten Mal die Heimat seines Neffen besucht, darf nichts von der dramatischen Lage mitbekommen. Aber gibt es eine Alternative zur Flucht? „Seine Geschichten haben immer etwas Skurriles, lassen schmunzeln oder herzhaft lachen. Aber immer steckt ein Funken Wahrheit darin. Schließlich versteht Osman Engin es brillant, seine deutschen Mitmenschen zu beobachten.“ (Klaus Schneider, BR 2) Osman Engin, 1960 in der Türkei geboren, lebt seit 1973 in Deutschland. Nach seinem Studium der Sozialpädagogik in Bremen wurde er freier Schriftsteller. Monatlich schreibt er Satiren für die Bremer Stadtillustrierte Bremer, außerdem arbeitet er unter anderem für Titanic und die Zeitung „taz“. Verlag: dtv, Originalausgabe, 256 Seiten, 9,95 Euro (Taschenbuch), Juni 2013 ISBN 978-3-423-21447-6 Foto: dtv //17 Januar 2014 // Nr. 3 Sprichwörter aus 101 Nationen GHATRE GHATRE JAM GARDAD WANFAHI DARJA SHWAD MUSTAFAS WELT Das Westend hat seine eigenen Regeln Dieses Sprichwort stammt aus dem Persischen. Es bedeutet übersetzt etwa „Tropfen für Tropfen wurde es zum Meer“ . Man soll also Geduld haben, eins nach dem anderen erledigen und man wird am Ende das erreiche, was man sich als Ziel gesetzt hat. Das Sprichwort wird zum Beispiel auch beim Geldsparen angewendet. Immer wieder ein wenig Geld zurücklegen, so dass man eines Tages eine große Summe sein nennen kann. Ohne den vierjährigen „Ciccio“ kann man sich das Westend nicht vorstellen. Der flauschige Mischling (Pudel und Golden Retriever) gehört einfach dazu. Wenn Ciccio und sein Herrchen Mario unterwegs sind, müssen sie alle paar Meter halten – weil alle Ciccio streicheln oder ein Foto machen wollen. Foto: Elena Weidt Im Westend kann man etwas beobachten, was in anderen Stadtteilen zu täglichen Streitereien und Anzeigen führen dürfte. Nicht so in diesem Viertel: Da die Straßen relativ eng und Parkplätze kaum vorhanden sind, halten die Leute auch mal mitten auf der Straße, um sich ein warmes Fladenbrot beim Bäcker zu holen oder einfach mal eben mit einem Kumpel am Straßenrand zu quatschen. Da macht es auch nichts, wenn dahinter Autos warten und ein Hupkonzert geben. Was immer geht: In der Helenenstraße in der zweiten Reihe parken und mal kurz für eine Dreiviertelstunde beim Harput essen gehen. Und wenn dann einer lautstark hupt, kommt man ganz schnell mit der Serviette um den Hals und sagt: „Sorry Kumpel“. Und dann ist wieder alles gut – fast immer. Man geht hier etwas lockerer miteinander um. Ich glaube, anderswo würden schon mal die Fetzen fliegen. Aber so sind eben manche Westendler. Locker und manchmal nicht so ganz genau mit Vorschriften... Mustafa Akbulut, Integrationsbeauftragter Westend STRASSENLEXIKON Na, haben Sie den Fehler gefunden? Nein? Dann schauen Sie sich das Schild aus dem Westend nochmals genau an. Wenn das die Lebensmittel sind, die wir alle kennen, dann ist definitiv ein „B“ zu viel vorhanden. An der Bleichstraße befanden sich Wiesen, an denen früher die Wäsche in der Sonne gebleicht wurde. Das war eine Methode, um die Wäsche wieder „weiß und rein“ zu bekommen. Das konnte manchmal bis zu einigen Wochen dauern. Die Bleichwiesen reichten bis an die Schwalbacher Straße. (Quelle: Wiesbadens Straßennamen, Thorsten Reiß) 18 // WEST(R)END Januar 2014 // Nr. 3 Handytasche Wer sein Mobilgerät vor Kratzern schützen will, liegt mit einer Handytasche nicht falsch. Wie zum Beispiel mit dieser aus dem City Markt, Bleichstraße 11. Ohne die Tasche aufzuklappen, kann man die Uhr sehen und Anrufe entgegennehmen. Kalaideng, Modell Oscar, Leder 9,99 Euro. Trinkflasche Für Abenteurer, Camper oder Liebhaber: eine Original-Trinkflasche von der Bundeswehr aus Aluminium gibt es im Laden „Noon“ in der Bleichstraße 15. Die Flasche ist gebraucht und fasst 500 ml. Für 24,99 Euro kann man seine Campingausrüstung erweitern. SHOPPING // TIPPS Kamerastativ Leicht, vielseitig und magnetisch: Mit dem Kamerastativ „Gorillapod magnetic“ von Joby mit seinen flexiblen biegsamen und drehbaren Beingelenken kann man seine kompakte Digitalkamera auf nahezu jeder Oberfläche befestigen. Bei Foto Lehmann, Bleichstraße 40, für 27 Euro. Cocktailstuhl Wer auf Möbel aus den 50er-Jahren steht, ist im Laden „Eigenart, das Zeitfenster am Sedanplatz 7“ genau richtig. Dort findet sich auch dieser Cocktailstuhl aus rotem Kunststoffleder mit Buchenholzfüßen. Das Schmuckstück gibt es für 30 Euro. LESERBRIEF //19 Januar 2014 // Nr. 3 IHK: Wahl zur Vollversammlung Leserbrief Gaby Herzog hat eine andere Meinung als Mustafa Akbulut, der in seiner Kolumne „Mustafas Welt“ (Ausgabe Nr. 1) fragte, ob die Leser auch sofort an die Wellritzstraße denken, wenn vom Westend die Rede ist: „Mir geht es nicht so wie Herr Akbulut. Natürlich ist die Wellritzstraße ein bedeutender Teil des Westends und ich gehe dort auch gerne einkaufen oder essen. Aber wenn jemand über das Westend redet, denke ich sofort an ein tolles internationales Viertel voller Künstler (ich habe mal gehört, es gebe hier über 60 Künstlerateliers) und interessanten Leuten, wunderschönen Altbauten, ausgefallenen Cafés, tollen Yogaschulen, Bioläden, vegetarische Restaurants. Ich wohne und arbeite im äußeren Westend, daher ist für mich der Blücherspielplatz mit der schönen Blücherschule und den Kunstkoffern der Mittelpunkt des Viertels. Wenn ich hier vorbeilaufe, treffe ich immer jemanden, den ich kenne und mit dem ich ein Schwätzchen halten kann. Ich freue mich, dass ich immer öfter auch Spanisch sprechen höre auf unseren Straßen, was mich an meine Heimat Peru erinnert. So haben wir ein unterschiedliches Bild vom Westend.“ „Denken Sie auch sofort an die Wellritzstraße (Foto), wenn vom Westend die Rede ist?“, fragte Mustafa Akbulut in seiner Kolumne. Nein, sagt Gaby Herzog in ihrem Leserbrief. Archivfoto: RMB/Friedrich Windolf 104 Unternehmer gehen ins Rennen um die 63 Sitze im „Parlament der Wirtschaft“: Sie kandidieren für die Vollversammlung der Industriehandelskammer (IHK) Wiesbaden, die vom 22. Januar bis zum 18. Februar gewählt wird. Die gewählten Unternehmer legen künftige Forderungen an die Politik fest, bestimmen Schwerpunkte der IHK-Arbeit und entscheiden über die Beiträge. In ihrer ersten Sitzung wird ein neuer Präsident gewählt, denn der jetzige Präsident Gerd Eckelmann tritt nach rund 20 Jahren nicht mehr an. Gewählt wird alle fünf Jahre. Die Unterlagen werden an alle Gewerbetreibenden am 20. Januar verschickt und können ausgefüllt ohne Porto in den Briefkasten zurückgeschickt werden. Jedes Unternehmen hat dieselben Rechte – egal ob groß oder klein. Wahlberechtigt sind knapp 39 000 Inhaber, Vorstände und Geschäftsführer aus Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus-Kreis und Hochheim. Elisabeth Ganss, Vorsitzende des IHK-Wahlausschusses: „Nirgendwo sonst haben kleine und mittelständische Unternehmen eine vergleichbare Chance, mitentscheiden zu dürfen.“ Weitere Infos zu Kandidaten und zur Wahl im Internet unter www.unternehmenentscheiden.de. 20 // Januar 2014 // Nr. 3 Ein Haus aus Schnee IGLU Warum man darin übernachten kann Bei Tipp-Kick drückt man auf einen roten Knopf auf dem Kopf, dann hebt die Figur ihren Fuß und kann sogar Tore schießen. Normalerweise haben diese Männchen kurze, dunkle Haare. Nun gibt es eine neue Figur mit Locken. Das soll der brasilianische Spieler Dante sein, der beim FC Bayern München spielt. Der Figur ist das Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft aufgemalt, denn 2014 ist dort Fußball-WM. (lef) Witz des Monats „Der Zirkus lle schreien: ine Pabrennt!“ „Ke der Zirnik!“, brüllt „Holt kusdirektor. uerrasch den Fe schlucker!“ A Von Ann-Kathrin Staßen E in Iglu ist ein Haus aus Schnee. Es hat eine runde Form wie eine Kugel und wird aus vielen, sehr großen Schneeblöcken gebaut. Diese Schneeblöcke werden kreisförmig nebeneinander aufgebaut. Ein Iglu sollte am besten an einem leichten Hang gebaut werden. Dort gibt es genügend Schnee oberhalb des Iglus für die Schneeblöcke und man kann die Liegefläche innerhalb des Iglus höher bauen als die Eingangstür. Das sorgt dafür, dass es innen noch wärmer bleibt. Der kalte Schnee selbst sorgt im Iglu dafür, dass Wär- me gespeichert wird. Der Schnee lässt die kalte Luft von außen nämlich nicht ins Iglu und die Wärme, die die Menschen innen abgeben, kann nicht nach draußen entweichen. Sommerlich warm ist es in einem Haus aus Schnee deshalb aber noch nicht! Die Temperaturen liegen meistens bei etwa 0 Grad Celsius oder knapp darüber. Das macht aber zu den Temperaturen draußen, zum Beispiel in der Arktis, einen Unterschied bis zu 50 Grad. Früher wurden Iglus noch sehr häufig von den Inuit genutzt, also den Menschen im arktischen Kanada und auf Grönland. Aber auch damals - Anzeige Aktuelle Nachrichten, spannende Wissensthemen, Rätsel und Witze gibt es jeden Samstag in der Kinderzeitung. Die Wochenzeitung für Kinder im Abo. Jetzt vier Wochen gratis lesen: 06131 / 484950 www.kruschel.de/abo Deine Zeitun Fotos: mario beauregard / Steve Young / Ericos / Michael Rosskothen / NJ (alle Fotolia.de), dpa (2) Rätsel a g Impressum: Kruschel-Redaktion: Eva Fauth / Lena Fleischer Gestaltung: Carina Ess Kontakt: [email protected] Tel.: 06131 / 485816 lebten die Inuit nicht dauerhaft in diesen Schneehäusern, obwohl man sich das heute oft so vorstellt. Die Iglus wurden eigentlich nur dann gebaut, wenn man im Winter bei längeren Reisen irgendwo übernachten musste. Im Sommer lebten die Inuit in einfachen Zelten aus Fellen. Heute werden die Iglus von den meisten Menschen nur noch als Schutzhütte bei der Jagd oder bei plötzlichem, sehr schlechtem Wetter benutzt. Velociraptor Wie heißen die Dinos? Ordne zu! Pte b 4 ran o 2 1 don Liopleurodo c 3 n d ps o Tricerat Lösung: 1c / 2d / 3b / 4a Fußballspieler aus Metall UMFRAGE //21 Januar 2014 // Nr. 3 2014: WAS HABEN SIE FÜR ZIELE? Klaus Kugler, 61, Busfahrer, deutsche Wurzeln Sadika Mehned, 26, Schneiderin, bulgarische Wurzeln Enzo Forgione, 37, selbstständig, italienische Wurzeln Ana Novakova, 30, Juristin, moldawische Wurzeln Ich wünsche mir, noch einmal mit dem Bus mit meiner Familie nach Marokko fahren zu können. Ich mag das Westend sehr, ich lebe schon seit 30 Jahren hier. Doch eine Reise nach Marokko, das reizt mich. Drei Tage braucht man mit dem Bus dorthin. Tagelang ziehen die unterschiedlichen Landschaften an einem vorüber. Die lange Fahrt macht mir wirklich nichts aus. Für mich bedeutet das Fahren Freiheit. Meine Frau würde aber auch lieber fliegen. Ich habe schon viele arabische Länder mit dem Bus bereist, war oft in Tunesien und Ägypten, aber am meisten habe ich mich in Marokko verliebt. Warum, kann ich gar nicht genau sagen, ich mochte einfach die Landschaft, die Leute und die Farben dort. 2014 wird mein Jahr. Ich heirate meinen Freund. Und darüber bin ich sehr glücklich. Mein Freund hat jetzt auch eine Arbeit gefunden, der erste Schritt, hier Fuß zu fassen, ist also getan. Deswegen habe ich eigentlich für dieses Jahr gar nicht mehr so viele Wünsche oder Vorsätze. Außer, dass alles so gut bleibt, wie es gerade ist. Das Einzige, was ich mir für meine kleine Familie wünsche – ich habe zwei Töchter – ist, dass wir alle besser die deutsche Sprache lernen, um uns noch heimischer hier fühlen zu können. Vielleicht können wir uns auch bald ein Auto leisten, das wäre mein Traum. Ich habe in Bulgarien den Führerschein gemacht und würde so gerne auch in Deutschland fahren. Ich habe mir fest vorgenommen, in diesem Jahr noch mehr Zeit für meine Familie, meine drei Kinder zu nehmen. Ich habe schon 2013 extra meine Öffnungszeiten geändert. Ich schließe jeden Tag etwas früher, fange dafür aber auch früher an und mache keine Mittagspause, um abends meinen Kindern noch einen Gute-Nacht-Kuss geben zu können. Das konnte ich früher oft nicht, weil ich spät nach Hause kam. Dafür verzichte ich jetzt lieber auf ein paar Scheine in der Kasse. Denn darauf kommt es doch im Leben viel mehr an: Die Familie um sich zu haben. Miteinander lachen zu können. Das ist mir auch wichtig im Umgang mit meinen Gästen. Jeder soll mit einem Lächeln aus meinem Laden raus. Ich habe mir fest vorgenommen, besser Deutsch zu lernen. Damit ich meine Ausbildung hier endlich anfangen kann. In meiner Heimat in Moldawien bin ich Anwältin. Ich habe dort studiert. Um hier jedoch arbeiten zu können, muss ich noch mal drei Jahre an einer deutschen Uni studieren, um die deutschen Gesetze zu lernen. Noch kann ich aber zu schlecht Deutsch, um die Vorlesungen zu besuchen. In diesem Jahr soll das anders werden. Das ist mein großer Wunsch. Denn meine Arbeit bedeutet mir sehr viel. Für mich und meine Familie will ich unbedingt wieder als Juristin arbeiten. BÜRGER FRAGT, ORTSBEIRAT ANTWORTET Ugur Bezci „Immer wenn ich durch die Wellritzstraße laufe, fällt es mir immer wieder auf: Der frühere Waschsalon steht schon seit so vielen Jahren leer, ein toter Fleck schon seit Ewigkeiten. Ist da etwas geplant? Genauso passiert auch beim ehemaligen Billardcafé „City Bistro“ am Ende der Wellritzstraße nichts, obwohl man immer wieder Bauarbeiter sieht.“ Michael Bischoff, Westend-Ortsvorsteher, beantwortet die Bürgerfrage: „Was aus leer stehenden Geschäftsräumen wird, ob Sie weiter vermietet werden oder ob etwa Umplanungen stattfinden sollen, dem Ortsbeirat ist darüber nichts bekannt. Die Handelnden sind immer private Vertragspartner. Lediglich wenn bauliche Veränderungen vorgenommen werden, die anzeigepflichtig gibt es eine Information des Bauaufsichtsamtes. Dazu liegen zur Zeit keine Erkenntnisse vor.“ Haben Sie eine Frage an den Ortsbeirat? Etwas, was Ihnen im Westend aufgefallen ist und Sie neugierig gemacht hat? Oder schon seit Längerem stört und Sie gerne eine Antwort auf Ihre Frage hätten? Dann schicken Sie eine EMail an [email protected]. Wir leiten Ihre Frage an den Ortsvorsteher des Westends, Michael Bischoff, weiter. Auch Anregungen an den Ortsbeirat sind willkommen. Michael Bischoff WestendOrtsvorsteher (SPD) Fotos: ErdalAslan, RMB/Kubenka (Archiv) Fotos & Text: Elena Weidt 22 // DAMALS IM WESTEND Januar 2014 // Nr. 3 Schickels Geschichten des Westends Comic-Helden der 40er Jahre Hans-Peter Schickel (77) lebt seit seiner Geburt im Westend. Auf dieser Seite erzählt er aus seinem Leben im Viertel. In der dritten Folge der Serie geht es um die Comicfiguren, die ihn als Kind in den 40er-Jahren begleitet haben. Gekauft hat er seine Zeitschriftenschätze im „Konsum“, einem Laden an der Ecke Wellritzstraße/Hellmundstraße, in dem er sich auch gerne hinter der Theke „herumtrieb“. Mir gefiel er sofort, der „Kohlenklau“. Obwohl die Karikatur des schwarzgekleideten, dicken Mannes von seinen Erfindern anders gemeint war. In den frühen Vierzigern entsprach er dem Klischeebild eines Kleinganoven, eines ungepflegten Finsterlings, der gefahrvoll und abstoßend wirken sollte. Es war für mich als Kind nicht wichtig, ob er als Warnung gedacht war: ‚Hüte Dich vor dem Dieb, der es auf Deine Eierkohlen (eiförmig gepresste Kohlen) in Deinem Vorratskeller abgesehen hat‘ oder als Mahnung, die wichtigste Haushalts-Energiequelle Kohle nicht zu vergeuden. Mich interessierte allein seine Gestalt, die auf meine kindliche Phantasie so anregend wirkte, dass ich ihn immer wieder in meinem Malheft nachzeichnete. Mit seiner Schiebermütze und Dreitagebart wäre er heute eine eher unauffällige Erscheinung. So ändern sich die Zeiten. „Unheimlicher Schatten“ auf Plakaten Dagegen ließ mich der unheimliche Schatten, der ab 1944 immer häufiger auf Plakaten an Häuserwänden mahnte: „Pst. Feind hört mit“ ziemlich gleichgültig. Meine liebsten Freunde waren Hanni, Fritz, Putzi und Kolk. Die Charaktere aus Bildergeschichten begleiteten mit ihren Abenteuern meine Kindheit. Insbesondere der lustige Hund Putzi und der kluge Rabe Kolk waren meine Lieblinge. Mit ihnen zusammen konnte ich in meiner Phantasie Reisen rund um die Welt unternehmen. Diese Bildergeschichten von Joachim Rohde erschienen (wie ich heute weiß) ab 1933 in der Kinderzeitung der „Kleine Genossenschaftler“ und waren in meiner Kinderzeit in Buchform erhältlich. Sie wurden von der Konsumgenossenschaft verkauft, die um 1900 von den Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei (SPD) im Dienste günstiger Lebensmittelpreise für die arbeitenden Schichten gegründet worden war. Ihr Laden befand sich im Haus der Bäckerinnung in der Wellritzstraße/Ecke Hellmundstraße. Heute werden die Räume von einer Spielothek genutzt.. Begehrte Streichhölzer Hans-Peter Schickel „Ich gehe ins Konsum“ hieß, ich gehe dort einkaufen. Die freundliche Bedienung hieß Fräulein Höhn, denn damals und noch lange danach wurden unverheiratete Frauen unabhängig von ihrem Lebensalter mit „Frollein“ angesprochen. Frollein Höhn ließ es während eines Plauschs mit meiner Mutter zu, dass ich mich hinter der Theke „herumtrieb“. Das hob mein kindliches Selbstbewusstsein. Die „vier treuen Freunde“ Hund Putzi, Fritz, Hanni und Rabe Kolk waren Hans-Peter Schickels liebste Comic-Charaktere. Foto: Verlagshaus Thüringen Streichhölzer waren damals Mangelware und wurden für Stammkunden reserviert. Als ein sogenannter Laufkunde auftauchte und nach einer Packung Streichhölzer fragte, wurde er mit der Begründung abgewiesen, es seien keine vorrätig. Von meinen Exkursionen hinter der Theke wusste ich es besser. Naseweis krähte ich: „Aber hier sind doch welche!“ Das war mein letzter Aufenthalt hinter der Theke… Text: Hans-Peter Schickel Plakat aus dem Jahr 1942. Die „Kohlenklau“-Karikatur diente als Mahnung. Foto: privat SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG Sie halten die dritte Ausgabe von Mensch!Westend in den Händen. Ein noch sehr junges Blatt mit einem Team, das sich weiterentwickeln möchte. Dafür brauchen wir Sie, liebe WestendBewohnerinnen und -Bewohner: Schreiben Sie uns Ihre Meinung über die neue multikulturelle Stadtteilzeitung. Was gefällt Ihnen besonders gut, wovon würden Sie gerne mehr lesen? Aber auch konstruktive Kritik ist jederzeit willkommen. Was gefällt Ihnen nicht so gut, wo sehen Sie noch „Luft nach oben“? Gerne können Sie mit Beiträgen auch mitwirken, vor allem auf unserer Website www.mensch-westend.de. Oder haben Sie Ideen für Artikel? Themen aus dem Westend, die Sie beschäftigen? Veranstaltungen, die Sie für berichtenswert halten? Wir freuen uns auch über spannende Fotos aus dem Westend, die wir veröffentlichen können. Schreiben Sie uns eine E-Mail an: [email protected] TIPPS UND TERMINE // 23 Januar 2014 // Nr. 3 VERANSTALTUNGEN IM WESTEND Vortrag: Umweltchemikalien in Schulen und Gebäuden Liliencup: Fußballturnier am Elsässer Platz Professor Erich Schöndorf hält am Donnerstag, 16. Januar, einen Vortrag zum Thema „Umweltchemikalien in Schulen und öffentlichen Gebäuden – Chronisch Kranke als Opfer. Wie Behörden und Gutachter damit umgehen“. Die Veranstaltung der Asta-Hochschule Rhein-Main findet von 19 bis 21.30 Uhr im Georg-BuchHaus, Wellritzstraße 38, statt. Professor Schöndorf lehrt an der Fachhochschule Frankfurt Umweltrecht. Er machte 1992 als Staatsanwalt in dem HolzschutzmittelProzess Erfahrungen mit den verantwortlichen Behörden, Gutachtern und Vertretern der Chemischen Industrie. Zum 21. Mal findet das Internationale Hallenfußballturnier der Spielvereinigung Sonnenberg für B-Junioren in der Halle am Elsässer Platz statt. Nachwuchstalente, hochklassiger Fußball, Spitzenatmosphäre und Top-Organisation: Dafür steht der Wiesbadener Liliencup. Deswegen genießt er europaweit einen ausgezeichneten Ruf. Das Turnier steigt am Samstag, 18. Januar, 10.30 bis 18 Uhr (Vorrunde), sowie am Sonntag, 19. Januar, 9.45 Uhr bis 16.30 Uhr (Vorrunde und Finalspiele). Teilnehmer: SK Rapid Wien, SK Slavia Prag, Red Bull Salzburg, FC Basel, Young Boys Bern, Aston Villa, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, 1. FSV Mainz 05, Hertha BSC Berlin, SV Wehen Wiesbaden, Spvgg. Sonnenberg. Repair Café führt kostenlos Reparaturen durch Viele Menschen ärgern sich darüber, Dinge wegwerfen zu müssen, obwohl sie nur wenig beschädigt sind. Kleinstreparaturen, die sich für Handwerksbetriebe wirtschaftlich nicht lohnen, können im Repair Café kostenlos durchgeführt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Hilfe zur Selbsthilfe. Annahmeschluss für Reparaturen ist 12.30 Uhr. Das Repair-Café kann am Samstag, 18. Januar, von 10 bis 13 Uhr besucht werden. Öffnung ist um 10 Uhr. Veranstaltungsort ist das Café Anderswo in der Blücherstraße 17. Kubis: Dialoge für alle – ein praktisches Sprachtraining Ein Sprech- und Erlebniskurs für Männer und Frauen: aktives Sprechen trainieren und mit Spaß spielerisch Alltagssituationen bewältigen. Das Üben von kleinen Dialogen hilft, sich sicherer im Alltag auszudrücken. Der Kurs beginnt am 21. Januar und dauert bis zum 17. Dezember. Er findet jeden ersten und dritten Dienstag im Monat statt, immer von 18 bis 19.30 Uhr. Eine Kinderbetreuung wird angeboten. Veranstalter ist der Stadtteilverein Kubis, das Training findet bei Kubis in der Wellritzstraße 49 statt. Den Kurs leitet Birgit Rittershofer. Die Kosten betragen zehn Euro inklusive Arbeitsheft „Dialoge für alle“. Anmeldung bei Kubis unter Telefon 06117247963 oder per E-Mail an [email protected]. „Neue Väter – alte Rollen“: Informieren und diskutieren Ohne es zu wollen, rutschen manche Eltern in traditionelle Rollen und sind unzufrieden damit. Christian Frick und Georg Hallmann, beide therapeutische Berater im Zentrum für Beratung und Therapie, informieren und diskutieren mit interessierten Eltern am Donnerstag, 23. Januar, zu folgenden Fragen: Welche Bedeutung haben Väter für Kinder? Welche Vorstellungen haben moderne Väter und Mütter von Vaterschaft? Die Veranstaltung findet von 18 bis 20 Uhr im Café Wellritz, Wellritzstraße 38a, statt. Eine Anmeldung ist für die Kinderbetreuung auf jeden Fall erforderlich. Kostenbeitrag: eine Spende nach eigenem Ermessen. Weitere Infos bei Petra Schierholz, E-Mail: [email protected] oder unter Telefon 0611 / 41187612. Bilderbuchkino: „Der kleine Polarforscher“ Am Samstag, 25. Januar, ist um 17 Uhr wieder Bilderbuchkino-Zeit im Café Well- ritz: Der kleine Polarforscher stellt fest, dass sich heimlich jemand von seinen Vorräten bedient: Wer kann das sein? Der Polarforscher macht bei seiner Suche eine rührende und lustige Bekanntschaft. Die Geschichte wird von Katrin Theobald vorgelesen und die Bilder werden groß an die Wand projiziert. Wer mag, kann nach der Geschichte an einer kreativen Mitmachaktion teilnehmen. Abschließend gibt es ein gemeinsames Abendessen. Veranstaltungsort ist das Café Wellritz, Wellritzstraße 38a. Kostenbeitrag: eine Spende nach Selbsteinschätzung. Anmeldung unter Telefon 0611 / 41187612 oder per E-Mail an [email protected] möglich. Weitere Infos im Internet unter www.cafe-wellritz.de. Flamencoschule Jaleo: Tag der offenen Tür Die Tanzschule Jaleo, Blücherstraße 20, veranstaltet am Samstag, 1. Februar, 16 Uhr, einen Tag der offenen Tür. Kostenloses Probetraining, Flamenco für Kinder und Erwachsene, Cajón, Gitarre, Gesang, Kastagnetten und eine Vorführung mit Tanz und Live-Musik erwartet die Besucher. Sie haben eine interessante Veranstaltung, die wir ankündigen sollen? Dann schicken Sie uns alle wichtigen Informationen an folgende E-Mail-Adresse: [email protected] Im Stadteil leben rund 17 000 Menschen / Bismarckring ist inoffizielle Grenze zwischen innerem und äußerem Westend DAS WESTEND IN ZAHLEN Neubürger Wohndauer unter 2 Jahren Westend 27,5 % Wiesbaden gesamt: 17,2 % Alteingesessene Wohndauer über 20 Jahre Westend 16 % Wiesbaden gesamt: 27,6 % 24 // SILVESTER IM WESTEND Januar 2014 // Nr. 3 Fotos: Erdal Aslan