FR 15.10.13 Platz vorm Bahnhof: Entree und Treffpunkt Neu

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FR 15.10.13 Platz vorm Bahnhof: Entree und Treffpunkt Neu
FR 15.10.13
Platz vorm Bahnhof: Entree und Treffpunkt
Neu-Isenburg - Ein Brunnen vor dem Bahnhof: Der Vorplatz ist neu gestaltet, der
Heegwaldpark lädt zum Verweilen ein. Nur der Anstrich fürs Bahnhofsgebäude lässt
auf sich warten.
© Postl
Die Eröffnung des neuen Westendplatzes entwickelte sich zu einem schönen
Bürgerfest.
So belebt wie zur Eröffnung am Sonntagnachmittag wird der neu gestaltete Platz vor
dem Bahnhof wohl selten sein. Dennoch wünscht sich die Stadt durch die Umgestaltung von Platz und angrenzendem Park eine „wesentliche Belebung“, wie es Bürgermeister Herbert Hunkel formuliert. Mit dem neuen Namen Westendplatz soll auch
das Engagement des Westend-Vereins, der 1910 den Brunnen im Park vor dem
Bahnhof aufstellte und sich nun für dessen Sanierung einsetzte, gewürdigt werden.
Mit der Enthüllung des Brunnens wird am Sonntag dem offiziellen Akt Genüge getan,
dann folgt ein fröhliches Bürgerfest.
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„Bahnhöfe sind nicht nur wichtige Verkehrsknotenpunkte, sie sind auch Zentren für
Begegnungen – und das Entree einer Stadt“, betont der Rathauschef. Das große
Areal vor dem Bahnhofsgebäude war bekanntlich als Teil der Initiative NH Projekt
Stadt mit Hilfe von öffentlichen Fördergeldern großzügig umgestaltet worden. Der
Brunnen wurde aus seinem Dornröschenschlaf unter der überwuchernden Eibe hervorgeholt. Nun spendet er Trinkwasser. Auf dem Platz selbst ist ein großer Bereich
mit Pflanzkübeln entstanden. Hüseyin Cavli, der Pächter der Bahnhofsgaststätte, will
dort künftig für Bewirtung sorgen.
„Die Geschichte unserer Stadt zeigt, dass die Isenburger sich schon recht früh für
ihren Bahnhof und seine Umgebung eingesetzt haben“, verweist Hunkel auf verschiedene Gestaltungsmaßnahmen des Westend-Vereins. Am 1. November 1852
hielt erstmals ein Personenzug am Haltepunkt Neu-Isenburg, in den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Haltestelle zum heutigen Bahnhof.
Mehr Qualität beim Aufenthalt
Im Jahr 1907 gründete sich der Bezirksverein Westend, der später zum Westendverein wurde. Schon ein Jahr später erreichte man das erste Ziel: Dank der Bemühungen des Vereins wurde ein Bürgersteig von der Mainstraße zum Bahnhof gebaut.
„Mit eigenen Mitteln hat der Verein drei Jahre später gar eine Allee entlang dieses
Weges pflanzen lassen“, würdigt Hunkel die Aktivitäten des Westend-Vereins, der
auch die Gründung des Kleingartenvereins Fischer Lucius initiierte. Später wurde das
Engagement aufs ganze Stadtgebiet ausgedehnt, die Gruppe nannte sich Verkehrsund Verschönerungsverein.
Zum Verweilen einladen soll auch der großzügig gelichtete und mit neuen Wegen
versehene Heegwaldpark. So erhöhen etwa nun neue Sitzbänke die Aufenthaltsqualität. Die Stadt hofft, dass sich das einst so triste Areal rund um den Bahnhof so auch
zum attraktiven Treffpunkt für die Menschen des Viertels entwickelt. Beim Fest am
Sonntag geht der Dank des Bürgermeisters auch an die Watze, das Team des Café
Lukas, den Verein Dino-Kindereisenbahn und Hüseyin Cavli. Sie alle sorgen mit der
Bewirtung der überraschend vielen Gäste dafür, dass die Eröffnung des Westendplatzes zum Bürgerfest wird. Hannelore Steffens, derzeitige Vorsitzende und Enkelin
des ersten Vorsitzenden des Kleingartenvereins Fischer Lucius, und Helga Bormann,
Leiterin des Café Lukas, enthüllen den Brunnen – und zwar mit der Isenburger Stadtflagge, die der Astronaut Thomas Reiter mit im Weltraum hatte.
Für Gregor Harburg ist der Platz vor dem Bahnhof zwar schön, aber er findet den
Aufenthaltsbereich zu groß. „Auf einer so großen Fläche Geselligkeit zu erreichen ist
schwer, aber ich lasse mich gerne überzeugen“, meint Harburg. Christa Rödig sieht
in der Umgestaltung von Platz und Park eine Bereicherung fürs Westend, auch Renate Pfaffe gefällt das neue Erscheinungsbild.
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„Nur die schreckliche blaue Farbe des Bahnhofsgebäudes passt nicht dazu“, so die
Westend-Bewohnerin. Dass die immer noch da ist, ist auch für Hunkel ein Ärgernis.
Seit langem verhandelt die Stadt mit der Bahn und hat dem Unternehmen inzwischen
auch die Zusage abgerungen, die Hälfte der Kosten für den Anstrich zu tragen. Allein: Die Gespräche zogen sich hin. Aber bis Mitte April soll die neue Farbe drauf
sein.
lfp
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