Bericht von Dr. Eva Elisa Fischerauer „Ba-CA
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Bericht von Dr. Eva Elisa Fischerauer „Ba-CA
Bericht von Dr. Eva Elisa Fischerauer „Ba-CA-Visiting Scientists Stipendiantin“ Forschungsaufenthalt in Davos, Schweiz vom 15.9. – 10.10.2008 im AO-Forschungsinstitut Das Ziel meines Forschungsaufenthalts in Davos im AO-Forschungszentrum war die Erlernung der immunhistochemischen Färbetechnik und Etablierung eines Protokolls zur Färbung von Gefäßmarkern, Angiogenesefaktoren und Kallusgewebe anhand von Kryoschnitten der Wachstumsfugen von Ratten. Prof. Milz, der Leiter der Abteilung „Tissue Morphology“ und als Anatom in München tätig, führte mich gezielt in die Technik der Immunhistochemie und Immunfluoreszenz ein. Aufgrund seiner Expertise ist es uns gelungen, folgende Faktoren sowohl per Immunhistochemie als auch Immunfluoreszenz darzustellen: Collagen I, II und IV, Laminin, Vascular endothelial growth factor receptor 1 und 2. Weiters erlernte ich im Rahmen meines Aufenthalts die Schneidetechnik am Kryomicrotom und stellte Schnitte von distalen femoralen Wachstumsfugen, die in Graz gesammelt wurden, her, die anschließend färbte. Die aufgestellten Protokolle ermöglichen es mir, in dem von dem AO-Foundation geförderten Projekt: „Physeal reactions to growth plate lesions – focusing on the formation of bone-bridges.“ Wachstumsfugenprozesse im Bereich einer Fugenläsion bildlich darzustellen. Klinisch können nach Frakturen in Zusammenhang mit großen Weichteildefekten, epiphysären Frakturen sowie bei fugenkreuzenden Operationen und anderen schweren Knochentraumen Knochenbrücken, die sich von metaphysär nach epiphysär über die Wachstumsfuge ziehen, auftreten, die zu einem partiellen aber auch vollständigen Verschluss der Wachstumsfuge führen und somit das Wachstum negativ beeinflussen. Um das Phänomen der Knochenbrückenbildung morphologisch zu erforschen, wurde von uns (Leiterin der Arbeitsgruppe: Priv. Doz. Weinberg) ein Projekt entwickelt, in dem anhand eines lebenden Rattenmodells Wachstumsfugenprozesse nach dem Setzen einer transphysären Wachstumsfugenläsion an der Tibia sowohl mittels Magnet Resonanz Tomographie als auch per quantitativer Real-Time Polymerase Chain Reaction und Immunhistochemie/-fluoreszenz analysiert werden. Aufgrund eingeschränkter Erfahrungen der Färbung von knöchernen Strukturen, insbesondere der Immunfluoreszenz an der Medizinischen Universität Graz, ist die von mir gelernte Immunhistochemie- und Immunfluoreszenz-Technik für weitere Projekte unserer Arbeitsgruppe von nachhaltiger großer Bedeutung. Die durchgeführte Färbung von Kollagen I (knochen- und bindegewebsspezifisch) und II (knorpelspezifisch) dienen der Verfolgung einer erwarteten Heilung entsprechend einer Frakturheilung im Bereich der Wachstumsfugenläsion. Collagen 4 und Laminin stellen Molekühle einer Basalmembran dar, die es ermöglichen eine Gefäßeinsprossung in den Fugendefekt darzustellen. Der Gefäßeinsprossung geht eine Expression von dem angiogenetischen Wachstumsfaktor VEGF voraus (dieser konnte aufgrund verspäteter Lieferung des sekundären Antikörpers bis jetzt nicht an Kryoschnitten der Fuge nachgewiesen werden), der sowohl an VEGFR1 und VEGFR2 bindet. VEGFR 1 und VEGFR2 konnten sowohl an knorpeligen Strukturen wie der Wachstumsfuge als auch in Gefäßen dargestellt werden. In weiterer Folge werden nun die oben genannten Proteine und Faktoren laut aufgestellter Protokolle an der Medizinischen Universität Graz im Zentrum für medizinische Forschung an den eigentlichen Kryoschnitten der proximalen Tibiawachstumsfugen gefärbt und ausgewertet. Graphik 1 und 2 VEGFR2 grünlich fluoreszierend an Membranen der hypertrophen Knorpelzellen der Wachstumsfuge (1) und an der Gefäßwand (2). Graphik 2 und 3 Collagen 4, Bestandteil von Basalmembranen von Gefäßen. Immunhistochemische Färbung von Collagen 4 durch DAB im Bereich der Eröffnungszone der Wachstumsfuge (3) und rot fluoreszierende Färbung von Gefäßbasalmembranen (4). Ich möchte mich herzlichst für die finanzielle Unterstützung meines Forschungsaufenthalts in Davos, Schweiz, durch das „BA-CA Visiting Scientists Program“-Stipendium der Medizinischen Universität Graz bedanken – dieser Aufenthalt ist für mich durch die erworbenen Kenntnisse für meine weiteren wissenschaftlichen Tätigkeiten von großem Wert und Nutzen. Dr. med. Eva Elisa Fischerauer Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Medizinische Universität Graz Auenbruggerplatz 34 8036 Graz