Schnupfen - Vier Pfoten

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Schnupfen - Vier Pfoten
Schnupfen
Vermehrtes Niesen bei Katzen kann unterschiedliche Ursachen haben. Zu unterscheiden ist das
harmlose Niesen bei intensiver geruchlicher Erkundung vom echten Schnupfen (Fachbegriff:
Rhinitis). Beim echten Schnupfen niest die Katze unabhängig von Schnuppereien, aus der Nase
kommt sichtbar Flüssigkeit (Achtung! Die Katzenzunge ist oft schneller als unser Blick!), die in
milderen Fällen durchsichtig, in schwereren weißlich bis gelblich und in sehr ernsten Fällen sogar
grünlich und /oder mit Blut vermischt ist. Eine Katze mit echtem Schnupfen benötigt tierärztliche
Hilfe, insbesondere, wenn es sich um ein junges Kätzchen handelt!
Sind beide Nasenlöcher betroffen, muss man in der Regel von einer infektiösen Ursache ausgehen.
In den meisten Fällen handelt es sich um Erreger aus der Gruppe des Katzenschnupfenkomplexes
(Feline Rhinotracheitis ). Selbst geimpfte Tiere können erkranken, je nach Immunstatus zum
Zeitpunkt der (Erst)-Impfung und Erregertyp. Allerdings ist der Krankheitsverlauf bei geimpften
Katzen durchweg erheblich milder.
Allergische Ursachen für Schnupfen bei der Katze sind die Ausnahme. Katzen können zwar am
sogenannten Felinen Asthma leiden, dies äußert sich jedoch in aller Regel durch vermehrtes
Husten, wobei Katzen typischerweise in Kauerhaltung mit weit vorgestrecktem Kopf hörbar
zischend Luft auspressen, oft unter Seitwärtsbewegung des Kopfes. Vorsicht: wird oft mit Würgen
verwechselt!
Bei besonders trockener Luft (Heizungsluft im Winter) kann unter Umständen vermehrtes Niesen
auftreten, da die Nasenschleimhäute der Katze die Trockenheit durch vermehrte Sekretion zu
kompensieren suchen. Im Interesse aller Wohnungsinsassen, egal auf wie vielen Pfoten/Füßen,
sollte die Luftfeuchtigkeit um die 40 Prozent betragen.
Ist eindeutig nur ein Nasenloch betroffen, befindet sich im Inneren der entsprechenden
Nasenseite höchstwahrscheinlich etwas, was dort nicht hingehört. Das kann in vielen Fällen z.B.
ein Pflanzenanteil (Katzengrashalm!) sein, der unter Umständen vom Tierarzt entfernt werden
muss. Gerade bei älteren Tieren können aber noch andere Dinge die Nasengänge verstopfen und
damit zum Niesen führen, dies können gutartige „Polypen“ aber auch Tumore der
Nasenschleimhaut sein. Auch hier ist tierärztlicher Rat gefragt.
Unter allen Umständen sollte eine Behandlung der Katze nur durch einen Tierarzt erfolgen,
insbesondere sollte man niemals sogenannte „Hausmittelchen“ wie Salben oder Tropfen auf Basis
von ätherischen Ölen in die Nähe der Katze bringen, die Mittel sind hochgradig gefährlich für
Katzen und können zum schnellen Tod durch Atemwegs-Schock führen. Auch „milde“
Erkältungsmittel, die beispielsweise oft Paracetamol enthalten, sind hochgiftig für unsere
geliebten Stubentiger!
Die Behandlung richtet sich nach der Krankheitsursache und kann in der Gabe von Immunserum
(besonders für junge Kätzchen), Antiinfektivum, Inhalation bestehen.
Stand: März 2012
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Die Gabe von L-Lysin kann bei chronischen Katzenschnupfenpatienten sowohl die Schnupfen- als
auch Augensymptomatik deutlich verbessern, weil diese Aminosäure die Vermehrung von
Herpes-Viren (mitverantwortlich für Katzenschnupfen-Komplex) hemmt.
Stand: März 2012
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