Der Reichsbankschatz
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Der Reichsbankschatz
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH Der Reichsbankschatz Los 1228 8. Spezialauktion am 27. April 2013 in Wolfenbüttel Programm Anreise Auktionsort Zentrum für Historische Wertpapiere Salzbergstraße 2 D-38302 Wolfenbüttel … von der A 2 kommend: am Kreuz Braunschweig-Nord auf die A 391 Richtung Salzgitter/Kassel … von der A 7 kommend: am Salzgitter-Dreieck auf die A 39 Richtung Braunschweig/Berlin Programm Freitag, 26. April 2013 9 - 18 Uhr Tag der offenen Tür beim Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat 18.30 Uhr Sammlertreffen in der Gaststätte »Zum Eichenwald« Braunschweig-Mascherode Salzdahlumer Straße 313 in beiden Fällen dann weiter: – am Dreieck Braunschweig-Südwest einordnen auf die A 39 Richtung Berlin – am Kreuz Braunschweig-Süd rechts ausfahren auf die A 395 Richtung Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar – 3. Ausfahrt Stöckheim/Mascherode (nach dem Lärmschutzwall auf der rechten Seite) ausfahren, am Ende der Ausfahrtrampe links fahren Richtung Mascherode Sonnabend, 27. April 2013 8 - 11 Uhr 11.00 Uhr Vorbesichtigung der Auktionslose 8. Spezial-Auktion »Der Reichsbankschatz« Übernachtungen Arcadia Hotel (4 Sterne) ehemals PLAY OFF Salzdahlumer Straße 137 38126 Braunschweig-Südstadt (ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt) Telefon 05 31 - 2 63 10 Fax 05 31 - 6 71 19 eMail [email protected] Web www.arcardia-hotel.de Sonderpreis für unsere Auktionsbesucher: 50 E pro Zimmer/Nacht (EZ oder DZ, plus Frühstück p.P. 15 E) kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung von Sauna und Fitnessräumen Fragen zur Auktion? Michael Weingarten, Tel. 05331-9755-33 Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22 Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21 wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen: – in Mascherode am Kreisverkehr 3. 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Aktie Sept. Riebe 1.000 ta II I n 1 c w 927 k‘sche Mark erke A Halle 2008 C A. a/S. G Monta 2 III/ Aktie Jan. 1 Th. M 8.000 1.000 IV 2 nwerk 899 eiflner Mark Halle 009 e AG AG A. Zale a/S. 3 III/ Aktie Febr. 2.000 1.000 wski A IV 1 909 Mark Halle 2009 G A. Zale (Saale 1 IV 4,5 % April 1 3 1 .0 .0 0 ) 0 w 0 0 Mark 911 Schuld ski AG Halle 2009 C Aa v. 1.0 (Saale 1 IV Aktie April 1 chene 7.000 ) 00 Ma 912 r Klein Stadti 2009 C Aa rk O bahn-G lm 3 IV Aktie chene 6 2 k .5 0 t. 0 0 e 1 0 RM sellsc 920 r Klein Honn 2009 haft bahn-G Aache ef am 1 IV Aktie Aug. 1 1000 ner Kle Rhein esells 943 RM Honn 2009 C Aa chaft inbah ef am 5 IV Aktie Aug. 1 chene n-Ges 2 1 .7 0 0 R 6 Lit. A 0 hein RM 943 r Lede ellsch Aache 2009 C Aa 900 aft rfabrik n Aktie 73.62 26.2.1 chene 100 R II/III AG Lit. 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Los 1 Schätzwert 30-60 € A. Frohmuth Holzwaren- und Holzstoff-Fabrik AG Mellenbach, Aktie 1.000 Mark 15.12.1923. Gründeraktie (Auflage 10000, R 5) EF Gegründet zur Weiterführung der Fabrik der Fa. Alfred Frohmuth. Nach der Inflation kam die Firma in’s Straucheln: 1926 verschaffte ein Zwangsvergleich noch einmal kurz Luft, aber schon 1929 ließ sich der Konkurs doch nicht mehr vermeiden. Los 2 Los 5 Schätzwert 50-125 € Los 11 Aafa-Film AG Aeternitas AG für naturwissenschaftliche u. medizinische Dauerpräparate Gründung 1920 als Radio-Film AG, Firma 1921-25 Aafa-Althoff-Ambos-Film AG. Herstellung und Verleih von Filmen, Betrieb von Lichtspieltheatern. Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. Die Gesellschaft produzierte eine große Menge an Filmen in der Stummfilm-Ära, vor allem im Filmwerk Staaken. Darunter waren auch Produktionen mit Filmgrößen wie Leni Riefenstahl (z.B. Stürme über dem Montblanc). Der Film “Kunterbunt” wurde 1932 von der Zensur mit Jugendverbot belegt. 1934 ging die Gesellschaft in Konkurs, vermutlich unter dem Druck der Nationalsozialisten. Berlin-Dahlem, Aktie 1.000 RM Sept. 1928 (Auflage 150, R 7) EF A. Riebeck’sche Montanwerke AG Halle (Saale), Aktie 200 RM Aug. 1943 (Auflage 2760, R 3) EF Schätzwert 250-400 € Actien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Actie Lit. A 1.000 Mark 25.3.1898 (Auflage 300, R 7) VF Vorher nicht bekannt gewesen. Gründung 1927 zur Verwertung des von Prof. Hochstetter und Dr. Gustav Schmeidel in Wien erfundenen Verfahrens zur Dauerkonservierung von Menschen, Tieren und Pflanzen. Aeternitas, lateinisch = Ewigkeit. Das Geschäft mit der Ewigkeit hielt nicht ewig, im Febr. 1934 wurde die Firma gelöscht. Originalunterschriften. Los 12 Schätzwert 75-150 € AG Breslauer Zoologischer Garten Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage 202, R 5) EF Kleiner Tigerkopf im Unterdruck. Los 6 Schätzwert 175-300 € Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr Essen, Prior.-Stamm-Actie 2.000 Mark 31.12.1897 (Auflage nur 90 Stück, R 6) UNC-EF Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke als ARVorsitzender). Gründung 1872. Übernommen wurden später die PhönixBrauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei der DomBrauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in KölnHitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düsseldorf börsennotiert. Seit 2008 nach Insolvenz als GmbH weitergeführt. Los 3 Los 8 1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte der Gesellschaft auch die Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit 1890 bei äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen. Schätzwert 30-60 € Das von Kommerzienrat Riebeck begründete Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien. Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen. 1923 weitere Ausdehnung des Bergwerksbesitzes mit dem Erwerb der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 als “Paraffin- und Mineralölwerk Messel” ausgegliedert, 1959 an die schwedische Ytong AB verkauft; der ehemalige Braunkohlentagebau Grube Messel gehört heute übrigens als überragender Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher Mineralöl-Interessen aus dem Stinnes-Einflussbereich, in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung in “Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG”. 1926 Abschluss eines Interessenvertrages mit der I.G. Farbenindustrie AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis Ende der 80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G. Farben und waren dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Aktien wieder bei I. G. Farben (rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von Halle (Saale) nach Frankfurt (Main), Schätzwert 75-150 € Berlin, Aktie 100 RM 29.4.1933 (Auflage 4000, R 5) EF Schätzwert 80-185 € Aachener und Burtscheider Pferdeeisenbahn-Gesellschaft Los 9 Schätzwert 60-120 € Actien-Brauerei Ohligs Ohligs, 6 % Teilschuldv. 1.000 Goldmark 20.5.1926 (Auflage 1000, R 5) VF Gründung 1899 durch die Brauerei C. Beckmann in Solingen, die für die ersten 10 Jahre auch eine Dividendengarantie abgab. Neben der Brauerei und Mälzerei auch Eisfabrikation, außerdem Wirtschaftsanwesen in Köln, Düsseldorf und SolingenOhligs. 1972 Fusion mit der schon 1753 gegründeten Brauerei Beckmann AG in Solingen, 1973 Umfirmierung in AktienBrauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung des Braubetriebes und erneute Umfirmierung in Beckmann Beteiligungs-AG, 1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zuletzt an etwa 10 Autohäusern in Bielefeld, Oberhausen, Duisburg, Ansbach, Gera sowie in Frankreich beteiligt. Nach dem großen Erfolg bei der Gründung des Berliner Zoos kam 1858 auch in Breslau der Wunsch nach einem eigenen Tiergarten auf. Unter Führung des damaligen Oberbürgermeisters Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von Interessenten im Febr. 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben auf. Nachdem ein Grundkapital von 30.000 Thalern, eingeteilt in 600 Aktien à 50 Thaler gezeichnet wurde, konstituierte sich die AG Breslauere Zoologischer Garten am 10.Juli 1865. Der Zoo war sehr beliebt, die Besucherzahler waren hoch (an einem verbilligten Sonntag kamen 6000 Personen). Auf Grund der Folgen des Ersten Weltkrieges mußte der Zoo im Jahr 1921 für mehrere Jahre geschlossen werden. Bis 1927 wurde er als Konzertgarten geführt. Durch finanziele Unterstützungen konnte der Tierbestand 1927 stark erweitert werden, so daß bei Wiedereröffnung ca. 1850 Tiere in 480 Arten gezeigt werden konnten. Bei der Sanierung im Jahr 1937 zeichneten die Stadt Breslau und die Provinz Schlesien den größten Teil einer Kapitalerhöhung, mit der der Zoo sogar erweitert und mit einer Robbenund Bären sowie einer Pavian-Freianlage ausgebaut werden konnte. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche Tiere aus anderen deutschen Zoos nach Breslau evakuiert. In den letzten Monaten des Krieges litt Breslau unter den Folgen der Bombenangriffe. Nur 70% des Tierbestandes überlebte den Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt der damalige Direktor Dr. Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach Polen in die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau zu transportieren. 1948 wurde der Zoo wiedereröffnet als Miejski Ogrod Zoologiczny, Wroclaw. Seit 1952 ist der Zoo in der Hand der Stadt, die ihn mit staatlicher Unterstützung betreibt. Berlin, Aktie 500 Mark 15.6.1881 (Auflage 1400, R 4) VFGründung 1880 als Aachener und Burtscheider Pferdeeisenbahn, Dampfbetrieb ab 1884, elektrischer Betrieb ab 1895. Zeitweise über 200 km Betriebslänge. 1894 Umfirmierung in Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute börsennotierte) Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG. Großaktionäre sind seit langer Zeit Stadt und Landkreis Aachen. Los 13 Los 10 Schätzwert 30-60 € Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG Los 7 Schätzwert 100-200 € Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr Essen, Aktie 1.000 Mark 3.3.1908 (Auflage 500, R 5) EF Nr. 4 2 Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke). Rudolstadt-Volkstedt, Aktie 100 RM März 1933 (Auflage 6330, R 4) EF Gründung 1898. 1936 Vergleichsverfahren infolge Verschlechterung der Geschäftslage auf den Auslandsmärkten. 1937 Gründung der Auffanggesellschaft “Thüringische PorzellanManufaktur vorm. Aelteste Volkstedter GmbH”. 1972 VEB Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, nach 1990 Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur GmbH. Schätzwert 60-120 € AG Eintracht Braunkohlenwerke und Briketfabriken Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1900 (Auflage 1000, R 3) VF Gründung 1887 unter Übernahme der früheren Gewerkschaft Eintracht I (letztere gegründet 1881 auf dem verliehenen Bergwerk Gustav Ferdinand bei Bennfeld im Mansfelder Seekreis). Zunächst Erwerb der Grube Louise bei Domsdorf (Kreis Liebenwerda), hinzu kamen 1883 die Grube Emilie in Hennersdorf und 1886 die Grube Henriette in Sallgast. 1887 Umwandlung in eine AG, danach 1892 Erwerb der Kohlenfelder in Welzow und Aufschluß der Grube Clara-Welzow. Hier entstanden die Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:08 Seite 3 Hauptbetriebe, deshalb 1905 Sitzverlegung nach Neu-Welzow, N.-L. Zuletzt waren mit über 3.000 Mann Belegschaft in Betrieb in der Niederlausitz die Gruben Clara in Welzow (Kr. Spremberg), Henriette (1932 wegen Erschöpfung der Vorräte stillgelegt) und Louise in Domsdorf b. Beutersitz sowie in der Oberlausitz die Grube Werminghoff (Kreis Hoyerswerda) und Clara III bei Zeißholz (1934 wegen Erschöpfung der Vorräte stillgelegt). Außerdem Betrieb von 9 Brikettfabriken. Die zuletzt zum tschechischen Petschek-Konzern gehörende Gesellschaft wurde 1939 auf Beschluß des Treuhänders des Reichswirtschaftsministers aufgelöst, den Aktionären wurde von Bankseite ein Ankaufsangebot zu 185% gemacht (Börsennotiz bis dahin Berlin und Leipzig). Los 16 Schätzwert 75-125 € AG Ferd. Lipfert Annaberg, Erzgeb., Aktie 100 RM Dez. 1937 (Auflage 200, R 6) EF Gründung 1923. Ausführung von Bankgeschäften aller Art, insbesondere Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte. 1925 wurde mit der Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt- Dresden (heute Landesbank Sachsen) der Ausbau zu einer Zweiganstalt der Girozentrale unter voller Wahrung der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbständigkeit der Bank vereinbart. Los 22 Schätzwert 25-50 € AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain Berlin, Aktie 100 RM Berlin April 1930 (Auflage 12500, R 2, nach Kapitalherabsetzung 1937 noch 5000) EF Los 17 Schätzwert 75-125 € AG für Biervertrieb Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1928 (Auflage 150, R 6) EF Die 1900 gegründete AG übernahm die Berliner Generalvertretung der Pilsener Genossenschaftsbrauerei. Über vier TöchterGmbH’s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen und Flaschen. Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr. Arthur Kallman aus New York angegeben. 1953 nach Abschluß der Abwicklung gelöscht. Los 14 Gegründet 1921 durch die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft als STASSFURTER EISENBAHNGESELLSCHAFT AG mit Sitz in Stassfurt. 1923 umfirmiert in Niederrheinische Elektrobank AG, ohne dass zunächst ein Geschäftsbetrieb aufgenommen wurde, zugleich Sitzverlegung nach Rheydt (in Rheydt betrieb die Contigas nach Erwerb der Werke von der Stadtgemeinde die Strom- und Wasserversorgung und war außerdem an der Elektrotechnischen Fabrik vorm. Max Schorch beteiligt). 1926 Sitzverlegung zum Alleinaktionär nach Dessau und erneut umfirmiert in “Vereinigte Elektrizitäts- und Gaswerke Mitteldeutschlands AG”. Die Ges. hielt nun jeweils 100 %ige Beteiligungen an der Gewerkschaft Bornsdorf (Braunkohlenbergbau, rugender Betrieb), der Herzberger Licht- und Kraftwerke GmbH in Herzberg/Harz und der Berlin-Anhaltisches Handelskontor für Gas- und Elektrizitätswerke GmbH. Letzte Umfirmierung in “AG für Grundstücks- und Industriewerte” dann 1938. Schätzwert 225-300 € AG “Ems” Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1908 (Auflage 350, R 7) EF Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickelte. Außerdem besitzt die AG “Ems” die “Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG” (heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Los 21 Los 18 Schätzwert 50-150 € AG für Elektrizitäts-Industrie Hamburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1913. Gründeraktie (Auflage 1000, R 3) EF Gründung am 18.9.1912. Handel mit Erzeugnissen der Elektrizitätsindustrie. 1929/30 übernahm die Gesellschaft die Deutsche Leuchtröhren GmbH in Berlin. 1931 Umbennung in Agelindus AG, Hamburg. Niederlassungen in Berlin, Dresden, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart. 1938 Sitzverlegung nach Berlin, Wilhelmstrasse 6. Haupttätigkeit: mietweise Lieferung von Glühlampen und Lichtreklame-Anlagen. Betrieb während des Krieges ausgebombt und stillgelegt. Los 19 Gründung 1868 als Aktien-Brauerei Friedrichshain. 1920 Verkauf der Brauerei unter Ausschluß des Grundbesitzes an die Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen gegen 2,7 Mio. M in bar und 1,2 Mio. M in Löwenbrauerei-Aktien (mit 7,5 % Dividendengarantie für 8 Jahre), zugleich Umfirmierung in “AG für Brauereiunternehmungen”. Erneute Umbenennung 1926 in AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain und 1934 (auf Verlangen des Registergerichts) in AG für Grundstücksverwaltung am Friedrichshain. 1935/36 Verkauf des Grundstücks Am Friedrichshain 16-23, 1937 Verkauf des letzten bebauten Grundstücks in Berlin-Grunewald. 1960 wegen Nichtaufstellung einer DM-Eröffnungsbilanz aufgelöst. Los 23 Schätzwert 600-750 € AG für Korbwaarenindustrie vormals Amédée Hourdeaux Lichtenfels, Aktie 1.000 Mark 30.1.1890. Gründeraktie (Auflage 500, R 10) EF-VF Originalunterschriften Amédée Hourdeaux und Georg Saussenthaler für den Vorstand sowie Kommerzienrat Dr. Gustav Strupp (Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp) als AR-Vorsitzender. Sämtliche Vorkriegs-Ausgaben dieser Ges. waren bislang vollkommen unbekannt. Diese nach der Inflation zunächst auf 60 RM umgestellten Aktien wurden 1928 an sich komplett in neue Stücke zu 100 und 1.000 RM getauscht. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist jetzt das letzte noch verfügbare. Schätzwert 75-125 € AG für hygienischen Lehrbedarf Dresden, Sammelaktie 500 RM o.D. (R 6) EF-VF Ausgegeben wohl nach 1943. Gegründet 1923 zwecks Fortführung der Lehrmittelwerkstätten des Deutschen Hygiene-Museums GmbH und des Pathoplastischen Instituts GmbH in Dresden. Die Gründung des Deutschen Hygiene-Museums (1912) geht auf die Initiative des Dresdner Industriellen und Odol-Fabrikanten Karl August Lingner (18611916) zurück. Lingner war 1911 einer der Mitgestalter der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung, zu der über 5 Mio. Besucher nach Dresden gekommen waren. Immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, trug das Museum während der Weimarer Republik mit seinen allgemeinverständlichen Präsentationsformen maßgeblich zu einer Demokratisierung des Gesundheitswesens bei. Nach 1933 wurde das volksaufklärerische Gedankengut des Museums in den Dienst der nationalsozialistischen Rassenideologie gestellt. Während der DDR-Zeit nahm das Museum eine vergleichbare Aufgabe wahr, wie in der BRD die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Kinderwagen von 1957 der HourdeauxBergmann AG Aus dem im 18. Jh. noch zunftmäßig organisierten Handwerk der Weißkorbmacher entwickelte sich im Obermaingebiet eine vielfältige Korbindustrie, seit 1825 ein lizenzpflichtiges Gewerbe. In manchen Orten war 1/3 der gesamten Bevölkerung in der Korbmacherei beschäftigt. Davon zeugt noch heute das Deutsche Korbmuseum in Michelau. Für den Absatz sorgten Korbhändler mit einem weltweiten Absatznetz selbst bis nach Amerika, Australien und Südafrika. Die wichtigsten Korbhandelshäuser wurden in Lichtenfels ansässig, wobei interessanter Weise nahezu alle der wohlhabenden Korbhandelsherren keine Einheimischen waren, sondern Zugewanderte wie der Franzose Amédée Hourdeaux. Er wandelte seine Firma 1890 in die “AG für Korbwaarenindustrie vormals Amédée Hourdeaux” um, und Schätzwert 30-80 € AG für Gas und Elektrizität Los 15 Schätzwert 200-250 € AG “Ems” Emden, Actie 1.000 Mark 20.5.1922 (Auflage 350, R 7) EF Breslau, Aktie 1.000 RM März 1940 (Auflage 600, R 4) UNC-EF Gasversorger, gegründet 1887 in Solingen, Sitz zeitweilig in Köln, Breslau, ab 1943 Berlin. 1961 verlagert nach Bad Oeynhausen, 1972 erloschen. Los 20 Schätzwert 400-500 € AG für Grundstücksund Industriewerte Dessau, Interimsschein über 1.000 Aktien zu 500 RM und 500 Aktien zu 1.000 RM vom 31.3.1939 (verbriefte 100 % des Kapitals, R 12), ausgegeben an den Alleinaktionär Deutsche Continental-GasGesellschaft, Dessau F Maschinenschriftliche Ausführung auf Firmenbriefbogen, mit Originalunterschriften. Nr. 23 3 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:08 Seite 4 Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk) sowie Bautzen (Busch-Werke) wurden Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen, Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven, Dieselmotoren und Dampfkesselanlagen hergestellt, im (1934 verkauften) Werk Warmbrunn bei Hirschberg (Füllnerwerk) Maschinen für Papierherstellung und -verarbeitung. 1934 wurde das operative Geschäft in die neugegründete Linke-HofmannWerke AG ausgegliedert (nach 1945 nach Salzgitter verlagert, heute Alsthom), die AG für Waggonbau-Werte wurde nach Verwertung des Restvermögens 1943 gelöscht. zwar mit Hilfe der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp in Meiningen und des Dresdner Bankhauses Gebr. Arnhold. 1908 mit dem Erwerb der Kinderwagen- und Holzwarenfabrik GmbH i.L. in Wasungen (1910 stillgelegt) Einstieg auch in die Produktion. 1909 Fusion mit dem Mitbewerber Bergmann & Co. in Hirschaid und Lichtenfels, deshalb Umfirmierung in “AG für Korbwaren- und Kinderwagen-Industrie Hourdeaux-Bergmann”. Hergestellt wurden jetzt Kinder-, Puppen- & Stubenwagen, Holzwaren wie z.B. Kinderstühle, ferner Puppensportwagen, Schlitten, Korbwaren und Korbmöbel, Polstermöbel. 1921 Interessengemeinschaft mit der Bing-Werke AG in Nürnberg und Ausgliederung der Korbwarenabteilung in das Gemeinschaftsunternehmen Hourdeaux-Bing GmbH (1931/38 nach dem Zusammenbruch der Bing-Werke wieder zurück eingegliedert). 1924 Börseneinführung in Berlin (nach dem Krieg dann in München notiert). 1943 bestanden Werke in Lichtenfels, Seubelsdorf, Hirschaid und Zapfendorf. Dann mußte das Werk Hirschaid auf höheren Befehl zur Rüstungsproduktion der Firma Kugelfischer in Schweinfurt zur Verfügung gestellt werden. 1952 Umfirmierung in Hourdeaux-Bergmann AG sowie Verlegung der Holzwarenfertigung von Seubelsdorf nach Hirschaid und Umsiedlung der Polstermöbelfertigung vom Werk Lichtenfels nach Seubelsdorf. Nach einem erneuten Aufschwung, der die Beschäftigtenzahl auf über 1.000 brachte, musste 1971 die Produktion eingestellt werden. Danach nur noch Verpachtung und schrittweise Verwertung der Grundstücke, der Sitz wurde nach Köln verlegt. 1978 wurde die AG aufgelöst. Richter im Besitz der Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM AG), heute mgvv ag. Los 27 Schätzwert 275-350 € leichter interessieren konnte. Immerhin wurden ab 1892 bis zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegründet. 1/3 davon baute die Lenz & Co. GmbH, deren Hausbank die BHG war. Nach Fusionen mit der Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927), der Westdeutschen Eisenbahn-Ged. (1928) und der Deutschen Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100 km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern, außerdem war die AGV Aktionärin dutzender weiterer Kleinbahnen. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt. 1973 Fusion mit der ALOKA Allgemeine Organisations- und Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV. Mit der BHF-Bank als Großaktionär jahrzehntelang eine Holding mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-, Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit der HBAG Real Estate AG (ehemals Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach ausschließlich im Immobiliengeschäft tätig. Ende 2004 endet die einst glorreiche Firmengeschichte mit dem Insolvenzantrag. Los 31 Schätzwert 25-50 € AG für Webwaren und Bekleidung Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1940 (Auflage 800, R 3) EF Gegründet 1921. Hergestellt und verkauft wurde Herrenoberbekleidung. 1947 verlagert nach Herford, 1952 erloschen. AG für Steinindustrie Rengsdorf bei Neuwied, Aktie 1.000 RM 15.11.1929 (Auflage nur 30 Stück, R 9) VF Interessante Gestaltung im geometrischen Art Déco. Stücke dieser Ges. waren zuvor unbekannt gewesen! Kleine Randschäden fachgerecht restauriert. Los 24 Schätzwert 20-40 € AG für Kraftstoff-Anlagen Los 32 Dresden, 4 % Teilschuldv. 10.000 RM Nov. 1941 (Auflage 750 in 15 Serien zu 50, R 4) EF Gründung 1940 durch die Deutsche Revisions- und Treuhand AG und die Garantie-Abwicklungsges. mbH (beide Berlin) und die Sächsische Staatsbank, die Sächsische Bank und die Industriefinanzierungs-Ges. mbH (alle Dresden) zur Errichtung von Anlagen für die Erzeugung von Kraftstoff. Die staatlich gelenkte Finanzierungsgesellschaft mit 150 Mio. RM Aktienkapital und 205 Mio. RM in drei Anleihen übernahm Beteiligungen bei den rechtlich selbständigen Hydrierwerks-Betreiberfirmen. Hintergrund war der kriegsbedingt immense Bedarf an synthetischem Kraftstoff, nachdem dem Deutschen Reich nur in Rumänien eigene Erdölreserven zugänglich waren, und auch das nur bedingt. Deshalb entschied man sich etwa 1935 zum Bau von Hydrierwerken, in denen durch Hochdrucksynthese Benzin aus Kohle gewonnen wurde. Zur Anwendung kamen zwei Verfahren: Das Verfahren Bergius (der dafür 1931 den ChemieNobelpreis erhalten hatte) und das Fischer-Tropsch-Verfahren. Die größten Anlagen mit 400.000 t Jahreskapazität standen in Leuna-Merseburg, Pölitz bei Stettin (Bergius) sowie Schwarzheide (FT). Nach dem Krieg wurde die Technologie wegen des billigen Rohöls bedeutungslos, wurde aber in den 1970er Jahren in Südafrika wieder aufgegriffen (Anlagen Sasol 1 bis 3), nachdem gegen das Land wegen der Apartheid-Politik ein Ölembargo verhängt worden war. Los 29 Tagebau der AG für Steinindustrie Bei der Gründung 1921 durch Hermann und Robert Tedden mit Sitz in Rengsdorf, Kreis Neuwied (bis 1938, danach in Oberhausen, ab 1949 Neuwied) sicherte man sich erste Abbaurechte an enormen Vorkommen von Bims, Kies und Lava im Neuwieder Becken und in der Vordereifel, die die bis heute bestehende AG aus heutiger Sicht für noch einmal 80 Jahre beschäftigen können. Zunächst Bimsgewinnung auf einem vom Fürsten zu Wied gepachteten Gelände, 1922 Errichtung einer Bimssteinfabrik beim Bahnhof Neuwied und Erwerb der Schwemmsteinfabrik auf dem Werftgelände in Bendorf. 1931 Beginn der Produktion von Hohlblocksteinen. 1942/43 kriegsbedingte Betriebsstilllegung. Die Gründer Hermann und Robert Tedden scheiden 1949 aus Altersgründen aus, Friedrich Wilhelm 7. Fürst zu Wied wird Hauptaktionär. Ab 1969, nach Abbau und Rekultivierung aller rechtsrheinischen Flächen, wird massiv in neue Vorkommen in der Vordereifel investiert. 1992 Erwerb eines Perlite-Vorkommens in Marokko. 2009 verkauft das Fürstenhaus die Aktienmehrheit an Erwin Hassel. Ein noch heute bedeutender Hersteller von Bau- und Zuschlagstoffen insbesondere für wärme- und schalldämmende Bausteine. Los 28 Schätzwert 75-100 € AG für Verwertung von Kartoffelfabrikaten Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1923 (Auflage 18000, R 8) EF Gründung 1912 zwecks Übernahme und Fortführung der Geschäftsbetriebe der “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate mbH” in Berlin und der “Fabriken für Kartoffelfabrikate Frankfurt a.O. und Wronke GmbH i.L.”. Herstellung und Verwertung von Kartoffelmehl, Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und anderen Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt a.O., Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in Wronke, Bronislaw und Birnbaum als Folge des 1. Weltkrieges 1919/20 an eine zu diesem Zweck neu gegründete poln. AG abgegeben werden mussten. Ab 1921 in Berlin börsennotiert. Ende 1925 nach erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen. Schätzwert 50-100 € AG für Licht- und Kraftversorgung München, Aktie 100 RM Aug. 1929 (Auflage 3300, R 4) EF Aschaffenburg, Aktie 1.000 Mark 12.5.1917 (Auflage 10500, R 2) EF Großformatig. Umrandung mit keltischem Flechtband. Gründung 1872 als AG für Maschinenpapier-Fabrikation. Papierfabriken in Aschaffenburg und Memel. Ihren Holzbedarf deckte die Gesellschaft aus mehreren eigenen Waldgütern in Deutschland und Österreich-Ungarn, vor allem aber in Russland in den Gouvernements Pskow, Nowgorod und Oleniz. 1936 umfirmiert in Aschaffenburger Zellstoffwerke AG. 1970 Fusion mit der Zellstofffabrik Waldhof (gegr. 1884) zur PWA Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg AG mit Sitz in München. 1998 vom schwedischen Konkurrenten Svenska Cellulosa AB übernommen und in SCA Hygiene Products AG umfirmiert. Das Werk Aschaffenburg-Stockstadt firmierte ab 1999 unter Modo Paper GmbH. 2000: Übernahme des Modo-Konzerns durch die finnische Metsä-Serla. Es entstand die größte Feinpapiergruppe in Europa. 2001: Umfirmierung des Mutterkonzerns in M-real und des Werkes Aschaffenburg-Stockstadt in M-real GmbH. Los 33 Bensheim, Aktie 1.000 Mark Juni 1887. Gründeraktie (Auflage 180, R 5) EF- Schätzwert 20-50 € Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage 20000, R 3) EF Los 30 Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. AG für Waggonbau-Werte Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (als BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär der AGIV) und die Privatbanken Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie den A. Schaafhausen’schen Bankverein (Köln). Grundlegende Idee war, die im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding einzubringen, für die man das anlagesuchende Publikum Berlin, Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage 2195, R 4) EF Schätzwert 30-75 € Gründung 1871 als “Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau”, bis 1934 als Linke-Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In den Werken Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk), Köln- Gegründet 1886 als “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909 nach Anschluß auch der Gemeinden Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch der Stromversorgung 1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und Zwingenberg (13,3 %) und die Gemeinden Alsbach (5,8 %), Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz und beliefert rd. 140.000 Kunden. Der Strom wird von der Heag bezogen, Ferngas von der Südhessischen Gas- und Wasser AG in Darmstadt. Gründung 1904 als AG Gaswerk Volkach, ab 1913 AG für Licht- und Kraftversorgung Dresden, 1919 Sitzverlegung nach München. Die 1923 gegründete Fränkische Licht- und Kraftversorgung AG, Bamberg, war die erste von zuletzt 15 größeren Beteiligungen (außer der Frankenluk auch beim Fränkischen Überlandwerk und der Württ. Elektrizitäts-AG). Unmittelbar wurden mit Schwerpunkt in der Pfalz über 1.000 Orte mit Strom und fast 200 Orte mit Gas versorgt. Börsennotiz München, 1978 mit dem Großaktionär ThüGa fusioniert. Los 26 Schätzwert 125-200 € AG für Metallindustrie vormals Gustav Richter Pforzheim, Aktie 1.000 Mark 17.10.1899. Gründeraktie (Auflage 400, R 6) EF Gründung 1899 in Pforzheim zwecks Fortführung des Betriebes der Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben, Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitzverlegung nach Karlsruhe. 1955 AG für Metallindustrie vorm. Gustav 4 Nr. 27 Schätzwert 125-250 € AG Gaswerk Bensheim AG für Verkehrswesen Los 25 Schätzwert 20-50 € AG für Zellstoffund Papierfabrikation Nr. 37 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:08 Seite 5 Nr. 33 Los 36 Los 34 Schätzwert 80-185 € Hamburg, Aktie 1.000 Mark 2.12.1922 (Auflage 8000, R 10) EF Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1893 (Auflage 1000, R 5) VF Großformatig, dekorative Ornamentumrandung. Ebenfalls mit Originalunterschriften, für den Aufsichtsrat: Prof. Dr. Carl von Linde. Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in München ansässig, 1909 Sitzverlegung nach Hamburg. An der Gründung war Dr. Carl von Linde maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft besaß zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in Hamburg und Berlin, heute ist sie der größte deutsche Kühlhausbetreiber und Marktführer im Bereich der Tiefkühllogistik. Neben der Zentrale im Norden von München gibt es heute 26 MUK-Niederlassungen. Los 35 Schätzwert 75-150 € AG Gesellschaft für Markt- & Kühlhallen München, Aktie 1.000 Mark 27.4.1899 (Auflage 1500, R 4) EF-VF Für den Aufsichtsrat unterschrieb die Aktie original der seinerzeitige Vorsitzende Dr. Carl von Linde (*1842 in Berndorf/Oberfranken, +1934 in München). Linde entwikkelte 1873-76 die Ammoniak-Kompressionskältemaschine und gründeDr. Carl von Linde 1872 te 1879 die “Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen”, die heutige Linde AG. 1895 gelang es ihm, Luft in kontinuierlichem Betrieb zu verflüssigen, woraus die weitere bedeutende Sparte “Technische Gase” seiner Firma entstand. Ein wichtiger Industrie-Autograph. Identische Gestaltung wie voriger Titel. Anstrichfarben, Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HHEidelstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-, Stärkungsund Entfettungsmitteln, insbesondere Kindernährzucker in der Nährmittelfabrik München GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflösungsbeschluß, 1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß. Sitzverlegungen 1959 nach Hamburg und 1975 nach Köln. Ebenfalls 1975 Produktionseinstellung, fortan nur noch Verwaltung des Fabrikareals in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien in Köln, Berlin und Wuppertal. Seit 1990 fokussierte sich die immer noch börsennotierte Jeserich AG auf Logistikimmobilien und Gewerbeparks. Nach größeren Mietausfällen 2004 insolvent geworden. AG Gesellschaft für Markt- & Kühlhallen AG Gesellschaft für Markt- & Kühlhallen Originalsignaturen. Nr. 46 Nr. 41 Schätzwert 60-120 € Los 37 Schätzwert 125-250 € Los 41 AG Glashüttenwerke “Adlerhütten” AG Norddeutsche Steingutfabrik Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage 1000, R 5) VF Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark Mai 1899 (Auflage nur 40 Stück, R 8) VF Sehr großformatig, mit prächtiger Umrahmung im Historismus-Stil in kräftigen Farben. Originalunterschriften. Wie auch das folgende Los ein zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang! Nach Inbetriebnahme der Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr 1846 siedelte sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am Ostufer der Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich zu Görlitz gehörend, heute Piensk) die erste von später insgesamt 8 Glashütten an, begünstigt durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen (Sand aus der Görlitzer Heide und reichlich Braunkohle). Die Einwohnerzahl des einstigen Bauerndorfes Penzig verzehnfachte sich dadurch bis zur Jahrhundertwende auf ca. 7.000. Die größte Penziger Glashütte war die 1887 gegründete und 1896 in eine AG umgewandelte “Adlerhütte”, mit 1200 Beschäftigten genauso gross wie Osram im benachbarten Weißwasser. Sie stellte zunächst Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und Schleifglas. Eine besondere Spezialität waren Konservengläser, von denen riesige Mengen die Fabrik verließen (der Schlüssel zum späteren Interesse der Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und Breslau, Großaktionär waren die von Poncet Glashüttenwerke AG, Friedrichshain N.L. Beteiligt an der Deutschen Luxor Prismen Ges. mbH, Berlin-Weisensee und der Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft in Oeflingen (Baden). 1944 wurde in der Adlerhütte der erste Tonfilm über die Glasherstellung gedreht (der heute im Hessischen Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbewahrt wird). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde Penzig weitgehend zerstört. Nach Vertreibung der deutschen Bewohner bauten die Polen drei der zerstörten Glashütten wieder auf. Piensk wurde erneut ein bedeutender Standort der Glasproduktion. Die AG selbst, ihres Werkes in Penzig verlustig gegangen, verlegte 1949 ihren Sitz nach Fürstenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH. 1958 in der Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die mit ihren Einmachgläsern (“Einwecken”) eine heute verloren gegangene Haushaltstradition mit ihrem Namen prägte. Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000 qm großen Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung werden glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen, Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines der erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche. Los 39 Schätzwert 125-200 € AG Isselburger Hütte vorm. Johann Nering Bögel & Cie. Isselburg, Aktie 1.000 Mark 7.3.1906 (Auflage 125, R 6) EF Faksimile-Unterschrift J.D. Nering-Bögel. Gegründet 1794 als Eisenhütte Minerva, AG ab 1874 als AG Isselburger Hütte vorm. Johann Nering Bögel & Cie., ab 1.7.1939 Klöckner-Humboldt-Deutz Isselburger Hütte AG. Motorenguß, Bearbeitung von Eisen- und Stahlguß, Bau von Verbrennungsmotoren. 1988 wurde das Werk Isselburg an die niederländische Gießereigruppe VGN verkauft. Heute Isselburg Guss und Bearbeitung GmbH. Los 40 Schätzwert 50-175 € AG Glashüttenwerke “Adlerhütten” Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.7.1901 (Auflage 500, R 4) VF Nr. 36 Originalunterschriften. Los 42 Schätzwert 100-200 € AG Norddeutsche Steingutfabrik Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark 1.10.1905 (Auflage 200, R 5) VF Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000 qm großen Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung werden glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernah- Schätzwert 25-50 € AG Johannes Jeserich Los 38 Schätzwert 300-500 € Berlin-Charlottenburg, Aktie 100 RM Okt. 1936 (Auflage 3000, R 3, kpl. AktienNeudruck) EF+ Gründung 1862, Umwandlung 1888 in die “AG für Asphaltierung und Dachbedeckung vorm. Johannes Jeserich”, seit 1913 kurz “AG Johannes Jeserich”. Straßen- und Straßendeckenbau (Niederlassungen in Berlin-Charlottenburg, Königsberg i.Pr., Breslau, Stettin und Posen), Herstellung von Rostschutz- und me der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen, Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines der erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 5 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:08 Seite 6 Los 45 Schätzwert 20-40 € AG Schwabenbräu Düsseldorf, Aktie 100 RM Jan. 1929 (Auflage 3000, R 2) EF Mit Firmensignet. Los 43 Schätzwert 125-200 € AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm Bad Berka, 5,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 2.1.1918 (Auflage 600, R 7) EF- Gründung 1875 zum Fortbetrieb der seit 1823 bestehenden “Brauerei-Gesellschaft Schwabenbräu Kels & Wiedemeyer” (die in der Münster Straße gelegene Brauerei existierte schon seit 1755). Übernommen wurden ferner die Alemannia-Brauerei in Rheydt und die Gambrinus-Brauerei in Moers (1905), die Adler-Brauerei in Düsseldorf (1918), die Brauerei Tivoli in Krefeld (1921) sowie die bis heute für ihr Altbier weit bekannte Brauerei Schlösser GmbH in Düsseldorf (1929). Ferner besaß die AG das Hotel “Fürstenhof” am Kölner Dom. Bis 1944 in Berlin, ab 1948 in Düsseldorf börsennotiert. 1967 Eingliederung in den DUB-Konzern (heute Brau und Brunnen AG). 1926 aufgewertet auf 120 RM. Bereits 1899 trafen sich 30 finanzkräftige lokale Investoren unter Führung des Weimarer Bankhauses Elkan im Hotel “Russischer Hof” in Weimar, um das Projekt zu diskutieren. 1901 wurde die AG gegründet, noch im gleichen Jahr ging das Zementwerk nahe dem Haltepunkt Schloßberg der Weimar-Berkaer Bahn mit 77 Arbeitern und 10 Angestellten in Betrieb. Der dort bis zu 80 m hoch anstehende Muschelkalkstein wurde nördlich der Ilm an der Rauschenburg abgebaut und per Seilbahn in das 80 m tiefer liegende Zementwerk geschafft. Der notwendige Mergelton kam per Kippwagen aus einer Tongrube im Ilmtal. Außerdem betrieb die Ges. ab 1908 auch eine Ueberlandzentrale und versorgte den bekannten Kurort Bad Berka bei Weimar und umliegende Ortschaften mit elektrischer Energie. Technische Probleme beeinträchtigten das relativ kleine Werk immer wieder, das schließlich nur noch saisonal produzierte und 1939 vorläufig ganz stillgelegt wurde; die Gebäude wurden zu Lagerzwecken an die Wehrmacht vermietet. 1946 wurde die Zementproduktion wieder aufgenommen, 1948 enteignet und als VEB Zementwerk Bad Berka der VVB Zement Halle unterstellt (1964 Anschluss an den VEB Zementwerke Göschnitz und 1968 an den VEB Zementwerke Karsdorf). Gegen eine 1961 geplante Werkserweiterung liefen wegen der erhöhten Staubbelastung der Luft vor allem die örtlichen Kureinrichtungen Sturm und setzten sich auch durch: Statt Zement wurden in dem Werk an der Ilm ab 1971 Dämmstoffe (Mineralwolle) produziert. Nach der Wende 1991 zunächst als “Vereinigte Dämmstoffwerke und Mineralwolle GmbH” tätig. Der Gesamtvollstreckung 1993 folgte eine Neugründung als Berkatherm GmbH (ab 1994 Thüringer Dämmstoffwerke GmbH). Nach Investitionen von über 30 Mio. DM mit rd. 160 Mitarbeitern am Markt sehr erfolgreich, 1999 durch die österreichische Heraklith-Gruppe übernommwn worden. Los 46 Schätzwert 500-625 € AG Thonwerke Kandern Kandern, Namensaktie 1.000 Mark 1.7.1899 (Auflage nur 82 Stück, R 9), ausgestellt auf den seinerzeitigen Vorstand der Gesellschaft A. Dewitz EFGroßformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Gründung 1889, hervorgegangen aus der schon seit 1837 im badischen Kandern bestehenden Firma Wolman, Dewitz & Co. In zwei Werken in Kandern mit rd. 150 Mann Belegschaft wurden in drei Brennöfen Dachziegel aller Art und Backsteine hergestellt. Großaktionär war mit zuletzt über 80 % die Badische Bank, Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg Gott GmbH. 1998 schließlich wurde der Betrieb stillgelegt. Das Gaswerk in Göggingen (mit zwei Gasbehältern) Los 48 AG Vereinigte Gaswerke Augsburg, Aktie 4. Em. 1.000 Mark 11.3.1910 (Auflage 1000, R 6) EFOriginalunterschrift Gust. Riedinger (aus der Familie der Textilfabrikanten) für den Vorsitzenden. Wertpapiere dieser einstmals bedeutenden Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt! Nach der Gründung 1883 durch Augsburger Kaufleute und Industrielle wurden 24 Gasanstalten erbaut oder erworben (Asch, Baja, Bozen, Chrudim, Donzdorf, Göggingen, Grosswardein, Gunzenhausen, Isola, Kalisch, Königenhof, Langenschwalbach, Neusatz, Osiwecim, Parenzo, Petrikau, Pirano, Rovigo, Sennheim, Stuhlweissenburg, Szczakowa, Tomaschow, Warnsdorf) sowie 7 Elektrizitätswerke (Chrudim, Gunzenhausen, St. Joachimstal, Königswart, Langenschwalbach, Lussin, Pirano), außerdem Betrieb der elektrischen Strassenbahn Pirano-Portorose-Santa Lucia im Südwesten des heutigen Slowenien. Ab 1910 in Augsburg börsennotiert. Als Folge des 1. Weltkrieges gingen die meisten Werke verloren, der Rest bis auf das 1911 in Betrieb genommene Gaswerk Göggingen wurde später verkauft. 1937 Sitzverlegung nach München, nachdem die AG für Licht- und Kraftversorgung die Aktienmehrheit erworben hatte. Diese stellte im Rahmen eines Beratungs- und Betriebsführungsvertrages auch den Vorstand und die leitenden Angestellten, die AG selbst hatte nur noch 16 Beschäftigte im Gaswerk Göggingen (Bayerstr. 135, Einstellung der Eigenerzeugung 1951 nach Anschluss an das Ferngasnetz, heute ist auf dem Gelände die Erdgas Schwaben ansässig). 1979 aufgegangen in der Thüga. Los 47 Schätzwert 75-150 € AG Tonwerke Kandern Kandern, Namensaktie 1.000 Mark 15.12.1921 (Auflage 400, R 7) EFGroßformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. AG Reederei “Norden-Frisia” Schätzwert 125-200 € Aktien-Brauerei Cöthen AG Cöthen, VZ-Aktie 25.000 Mark 11.8.1923 (Auflage 140, R 7) EF- Schätzwert 30-75 € Mittweida, Aktie 100 RM 7.5.1930 (Auflage 2950, R 3, kompletter Aktienneudruck) UNC-EF Im Unterdruck Ansicht einer Oase mit zwei Löwen an der Tränke. Norderney, Aktie 1.000 Mark 1.12.1917 (Auflage 322, R 7) VF+ Minimale Randeinrisse fachgerecht restauriert, insgesamt weit über Durchschnitt erhalten. 6 Los 51 Aktien-Bierbrauerei Mittweida Gründung 1900 unter Übernahme der 1874 errichteten Brauerei von Keilhauer & Liebers in der Bahnhofstr. 15; eine Niederlage bestand in Chemnitz. Der kleine Betrieb (mit ca. 50 Mitarbeitern wurden knapp 40.000 hl jährlich gebraut) war mit oft zweistelligen Dividenden hochrentabel. 1953 verstaatlicht und als “VEB Mittweidaer Löwenbräu” fortgeführt, 1968 Anschluß an das Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt. Dem Mittweidaer Betrieb zugeordnet wurden 1981 auch die Brauereien Penig und Hartmannsdorf sowie die Erfrischungsgetränke Burgstadt. 1994 wurde die inzwischen unter Denkmalschutz stehende Mittweidaer Löwenbräu GmbH als letzte sächsische Brauerei wieder privatisiert. Schätzwert 175-300 € 1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie Norddeich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Norddeich” in Norddeich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Reederei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie Norddeich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur “AG Reederei Norden-Frisia”, nachdem die Reederei “Norden” 1910 in eine AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden” ausgegliedert worden war. 1931 Inbetriebnahme der ersten Großgarage in Norddeich. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen dem Festland und den Nordseeinseln. keller in der Chemnitzer Straße lieferte Biersorten wie Pilsperle, Kernbräu und Lagerkeller Kulm. Ab 1911 auch kgl. sächsischer Hoflieferant. 1920 wurde der Betrieb für 15 Jahre an die Schloßbrauerei Niederporytz eGmbH verpachtet. Wegen unzureichender Erträge führten beide Brauereien danach lange Prozesse, die Vertragskündigung 1938 zog einen erneuten Prozeß nach sich. Später firmierte die Brauerei als “Falkenbrauerei GmbH” (Marke Bärenbräu). 1980 nach Fertigstellung der neuen Großbrauerei in Dresden-Coschütz endgültig stillgelegt. Gründung 1861, AG 1883 (ABC). In der Brauerei in der Stiftstr. 7 wurden untergärige Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener Meisterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alkoholfreie Getränke, Eis und Futtermittel produziert. Großaktionär war die Engelhardt-Brauerei AG, Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei GmbH, die im Jahr 1992 aus der ehemaligen Brauerei Köthen entstand, aus den historischen Gemäuern um, in ein modernes, neu gebautes Logistikzentrum. Neben dem Köthener und dem Hubertus Sortiment vertreibt die Köthener Brauerei auch das neue Köthener Brauhaus Premium Pils. Los 49 Los 44 Schätzwert 150-250 € Los 52 Schätzwert 20-40 € Aktien-Maschinenfabrik “Kyffhäuserhütte” vormals Paul Reuß Artern, Aktie 100 RM 20.9.1941 (Auflage 1300, R 3) EF Gründung 1881, AG seit 1897. Die Gesellschaft stellte landwirtschaftliche Maschinen her (Milch-Separatoren, Dämpfapparate, Lupinen-Entbitterungs-Anlagen, Kartoffel-Waschmaschinen, Schrotmühlen, Jaucheschleudern und -pumpen). 1910 Aufnahme der Produktion von Motoren durch Fusion mit der Ergon-Kosmos AG in Karlsruhe. 1912 Angliederung der Ruhrwerke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in Duisburg. 1937/38 Erweiterung bzw. Errichtung von Filialen in Elbing und Nürnberg. Börsennotiz Berlin und Halle, später Leipzig. Zu DDR-Zeiten war die Kyffhäuserhütte der größte Hersteller von Molkereimaschinen. Nach der Wende von der Treuhandanstalt privatisiert, bald darauf stillgelegt: 2200 Menschen wurden arbeitslos. Los 53 Schätzwert 100-200 € Aktien-Ziegelei Langensalza AG Los 50 Schätzwert 125-200 € Aktien-Bierbrauerei zum Lagerkeller Dresden, VZ-Aktie 1.000 Mark Sept. 1921 (Auflage 150, R 6) EF-VF Nr. 48 1872 Gründung als Actien-Bierbrauerei zum Plauenschen Lagerkeller (1919 umbenannt wie oben). Der Plauensche Lager- Langensalza, Aktie 1.000 Mark 29.1.1891 (überdruckt 4.6.1923; Auflage 387, R 5) EF Sehr dekorative Umrahmung im Historismus-Stil. Über ein halbes Jahrhundert lang backte der Betrieb im Tal der Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus nichts als Ziegel. Besonderen Ehrgeiz kann der Chronist dem Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:08 Seite 7 Los 57 Schätzwert 25-50 € Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft) Berlin, Anteil 1.000 RM Jan. 1933 (Auflage 1800, R 3) EF Jahresumsatz durfte man schon als Spitzenwert betrachten. Meist reichte es dennoch zu einer Dividende. Nach 1945 dann enteignet. 1881 Gründung der Baufirma Friedrich Lenz. Ausführung von Hoch- und Tiefbauarbeiten, insbesondere Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes, vor allem in Pommern und Mecklenburg. 1892 Umwandlung in Lenz & Co. GmbH. 1901 Gründung der AG für Verkehrswesen in Berlin als Finanzierungsgesellschaft der Firma Lenz & Co. GmbH, gleichzeitig Sitzverlegung von Stettin nach Berlin. Als 1904 große Tiefbauten, vorwiegend Eisenbahnbauten in den deutschen Kolonien in Afrika, begonnen wurden, gründete die AG für Verkehrswesen 1905 die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft. Diese teilte sich mit der Lenz & Co. GmbH die Tätigkeit in den Kolonien. Von den insgesamt 4.348 km fertiggestellten afrikanischen Bahnen wurden allein 1.702 km von diesen beiden Gesellschaften erstellt. Mit dem Ende der Kolonialtätigkeit durch den 1. Weltkrieg verlagerten sich die Interessen wieder nach Deutschland. 1927 änderte die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau ihren Namen in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft) und übernahm das Personal sowie den gesamten Bestand an Bauaufträgen der Lenz & Co GmbH. 1947 Umwandlung in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. AG. 1948 Sitzverlegung nach Hamburg. 1952 Umbenennung in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs. Los 58 Los 54 Schätzwert 30-50 € Albingia-Keks-Werke Bolle & Heinrich AG Schönebeck-Elbe, Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 21000, R 6) EF Gründung 1923 unter Übernahme und Fortführung des von der oHG Albingia-Keks-Werke Bolle & Heinrich betriebenen Handelsgeschäftes. 1925 bereits Konkurs. Los 55 Schätzwert 200-250 € Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 8.3.1928 (Auflage 20000, R 9) EF Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang, nur 7 schon alt entwertete Stücke lagen im Reichsbankschatz. Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt um 1935 streit mit Siemens & Halske um den ersten Platz unentschieden. Der Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mündete schließlich 1985 in der Mehrheitsübernahme durch den DaimlerBenz-Konzern, der unter dem Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter (Sohn des legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau eines umfassenden Technologiekonzerns als Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die AEG 1996 auf. Los 62 Los 60 Schätzwert 75-125 € Allgemeine Deutsche Ziegel-AG Berlin, Aktie 1.000 RM März 1933 (Auflage 150, R 7) EF Wien, Aktie 300 RM Sept. 1940 (Auflage 20000, R 6) EF Los 61 Berlin, 7 % Gold Debenture 500 $ 15.1.1925 (R 5) VF Olivgrün/schwarzer Stahlstich, allegorische Vignette mit Elektromotor. Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 4.6.1932 (Blankette, R 5) EF Geschichte siehe voriges Los. Los 56 Schätzwert 75-125 € Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Schätzwert 40-80 € Schätzwert 75-125 € Allgemeine Elementar-Versicherung Schätzwert 75-125 € Los 59 Geschichte siehe voriges Los. Los 63 Alfred Gutmann AG für Maschinenbau Gründung 1898 unter Übernahme der 1885 gegründeten Firma Alfred Gutman, Altona-Ottensen. Erzeugnisse: Sandstrahlgebläse für alle Zweige der Industrie, Formmaschinen, Kupolöfen, Misch- und Mahlmühlen, Begichtungsanlagen, Aufzüge, Hebezeuge, Schmelzöfen, Zerkleinerungsmaschinen, Wasserfilter. Ab 1998 mehrfacher Besitzerwechsel, zuletzt, 2004 an die Wheelabrator mit Sitz in Köln. Die letzten Produktionsstandorte der vormaligen Alfred Gutmann Ges. für Maschinenbau GmbH wurden 2006 geschlossen. Berlin, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM März 1943 (R 7) UNC Gründung im Aug. 1929. Herstellung und Vetrieb von Ziegeleierzeugnissen. 3 Ziegeleien in Weseram und Götz bei Brandenburg und in Nitzow bei Havelberg. Ab 1937 in stiller Abwicklung. Die ADCA entstand 1858 nach dem Vorbild des französischen Credit Mobilier auf Initiative seinerzeit maßgeblicher Kaufleute und Politiker wie Gustav Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie war die erste Aktienbank moderner Prägung in ganz Deutschland. Anfangs stand das Gründungs- und Beteiligungsgeschäft im Vordergrund. So gehörte die ADCA z.B. zu den Mitgründern der Lübecker Handelsbank (heute Deutsche Bank Lübeck) und der Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach der Jahrhundertwende dehnte sie sich durch stetige Übernahme anderer Institute soweit aus, dass sie zu den Großbanken gezählt wurde. Nach 1945 wurde der ADCA ihre schwerpunktmäßige Betätigung in Mitteldeutschland zum Verhängnis. Erst 1964 konnte, aufbauend auf der einzig verbliebenen Berliner Niederlassung, ein Neuanfang versucht werden. Nach glückloser Entwicklung und mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo und die NORD/LB) wurde die ADCA schließlich Anfang der 1990er Jahre von der niederländischen Rabobank übernommen und entsprechend umbenannt. Hamburg, Aktie 1.000 RM Mai 1931 (Auflage 354, R 6) EF Schätzwert 225-375 € Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Gründung 1883 durch Emil Rathenau als “Deutsche EdisonGesellschaft für angewandte Elektricität”, 1887 Umfirmierung in AEG. Beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachenden Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau als der Begründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was mit der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle spielte - lange blieb der Wett- Gründung 1898 zum Zwecke, dem 1896 gegründeten Versicherungsverband österr. und ung. Industrieller Rückendeckung zu gewähren. 1901 wurde die Transportversicherung, 1902 und 1903 die Unfall- und Haftpflicht und 1909 die Versicherung gegen Einbruchdiebstahl und die Versicherung von Renn, Luxus- und höherwertigen Pferden aufgenommen. Ab 1921 Anglo-Elementar-Versicherungs-AG, ab 1939 Allgemeine Elementar Versicherungs-AG, seit 1946 wie vorher. 1997 endgültige Eingliederung in den Allianz-Konzern (Allianz Elementar Versicherungs-AG, Wien). Los 64 Schätzwert 125-250 € Allgemeine Gold- & Silber-Scheide-Anstalt Pforzheim, (Interims)-Namens-Actie 500 Mark 1.4.1897 (Auflage 500, R 5) UNCBlumenrankwerk-Umrahmung, Originalunterschriften, u.a. Ferd. Kiehnle als Vorsitzender des Aufsichtsrates und Carl Mondon als Direktor. Gründung 1891 in Pforzheim, bis heute das Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. Das Werk in der Kanzler- Schätzwert 75-125 € Allgemeine Baugenossenschaft Stettin eGmbH Stettin, 4,5 % Teilschuldv. 100 Mark Sept. 1912 (Auflage 2121, R 7) EF-. Der Baugenossenschaft gehörten in Stettin Wohnhäuser am Hans-Hoffmann-, Graßmann-, Lorenz- und Hildebrandt-Weg. Nr. 58 Nr. 62 7 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:08 Seite 8 die “freiwillige Gleichschaltung”, der Stahlhelm wurde in die Sturmabteilungen (SA) als so genannte SA Reserve I eingegliedert. Das Stahlhelmheim wurde bis 1945 von der SA genutzt. Nach Ende des II. WK übernehm der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) das Objekt und betrieb es als Erholungsheim. Seit 1989 steht es leer. Los 67 strasse wurde im Laufe der Zeit zu einer der führenden Scheideanstalten in Europa ausgebaut. Neben der Scheidung von gold- und silberhaltigen Barren und dem Verkauf von Feingold und Feinsilber sind auch die für die Schmuckwarenfabrikation erforderlichen Chemikalien und Edelmetall-Legierungen im Lieferprogramm. Bis hin nach Thailand werden vor allem Goldschmiedewerkstätten beliefert. Daneben auch eigene KupferElektrolyse sowie Aufbereitung von und Handel mit Basismetallen aller Art. In den 60er Jahren begann der Frankfurter Konkurrent Degussa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten Agosi-Aktien aufzukaufen und besaß zuletzt über 90 %. 2002 ging das Aktienpaket an die belgische Umicore-Gruppe. Los 65 Schätzwert 150-200 € Kassel, 6 % Schuldv. Reihe A 1.000 RM 1.1.1928 (R 10) VF Los 70 Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert. Amperwerke Elektricitäts-AG Gründung 1902. Aufgegangen in der Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel. Schätzwert 25-50 € Der 1880 gegründeten “Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft” gelang ein atemberaubender Aufstieg: Alles begann mit der gerade einmal 6 km langen Pferdebahn Mönchengladbach-Rheydt, am Ende war die 1890 in “Allgemeine Lokal- und Straßenbahn-Gesellschaft” umbenannte Firma der größte deutsche Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen reichten von der Zugspitzbahn bis zu den Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen. 1890 übernahm die AEG die Mehrheit, um sich bei der Umstellung der bis dahin pferde- oder dampfbetriebenen Bahnen auf elektrischen Antrieb einen bedeutenden Absatz der eigenen Produkte zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahnund Kraftwerke AG. Sitzverlegungen 1949 nach Hannover und 1954 nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme der AG für Verkehrswesen und Verschmelzung zur AGIV, einer Verkehrs-, Bauund Maschinenbau-Holding, die bis zu ihrer Zerschlagung 2002 mehrheitlich der BHF-Bank gehörte. Los 68 Schätzwert 75-150 € Schätzwert 25-50 € München, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923 (Auflage 20000, R 1) EF Gründung 1908 unter Übernahme der “Industrielle Unternehmungen GmbH” und der “Süddeutsche Wasserwerke AG”. Zwei Wasserkraftwerke und ein Dampfkraftwerk versorgten damals 24 Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkunden. 1909/10 Inbetriebnahme der Wasserkraftwerke Unterbruck und Kranzberg, 1923 Gründung der “Neue Amperkraftwerke AG, München” zum Bau des Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 ebenso wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, München” durch Fusion in den Amperwerken auf, deren Großaktionär die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) in Berlin war. 1955 Fusion mit der Isarwerke AG (gegr. 1921) zur Isar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke Höllriegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk Essenbach bei Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar II (1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 % des Kapitals der Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wiederum zu 45 % dem Bankhaus Merck, Finck & Co. in München, zu 25 % dem RWE und zu 10 % der Allianz-Versicherung gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten das Bayernwerk und die PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun direkt und indirekt eine Dreiviertelmehrheit der Isar-Amperwerke AG, die 2001 in E.ON Bayern AG umbenannt wurde. Gleichzeitig wurden die bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen (u.a. Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, Energieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg u.a.) in die E.ON Bayern AG eingebracht. Die Gesellschaft besaß in Wellingsbüttel, Poppenbüttel und Sasel fast 4 Mio. qm Land mit 3,2 km Frontlänge zur Alster. Zur besseren Erschließung ihrer Terrains ließ die Gesellschaft die preußische Staatsbahn Blankenese-Altona-Hamburg auf eigene Kosten bis nach Poppenbüttel verlängern. Los 71 Schätzwert 75-150 € Schätzwert 30-60 € Altmärkischer Heimstättenverein e.V. Für die Anleihe über 80.000 RM wurde eine Hypothek auf das Grundstück in Arendsee, Holzung, die Sandberge und Hofraum am See (Stahlhelmheim) aufgenommen. Der Stahlhelm war ein paramilitärisch organisierter Wehrverband im Deutschen Reich, der kurz nach Ende des I. WK von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg gegründet worden war. Der Stahlhelm galt als bewaffneter Arm der DNVP. Er verstand sich als Personalreserve der Reichswehr, die durch den Versailler Vertrag auf 100.000 Mann beschränkt war. 1934 erfolgte Halle (Saale), Sammelaktie 10 x 1.000 RM 5.12.1944 (R 6) EF Frankfurt a. M., Aktie 100 RM 19.6.1928 (Auflage 7000, R 6) EF Maschinenschriftliche Ausfertigung. Die 1923 gegründete J.M. Andreae AG geht auf eine vor über 150 Jahren in der Frankfurter Innenstadt von Johann Matthias Andreae eröffnete “Material- und Farbwaaren-Handlung” zurück. Sein Geschäftshaus kaufte er von der Dame Melber, einer Tante von Johann Wolfgang von Goethe. Aus der Fusion mit der Nürnberger Handelsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand dann das noch heute als ANZAG börsennotierte Pharmagroßhandels-Unternehmen. Los 75 Schätzwert 50-175 € 1867 wurden die Abbaurechte für die Froser Kohlenfelder durch das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung der Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braunkohlengrube Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881 Stendal, 4 % Teilschuldv. 500 RM Sept. 1936 (Auflage 160, R 6) VF+ 8 Schätzwert 50-100 € Anhaltische Kohlenwerke Los 69 Gründung 1910 unter Übernahme der Firma Aug. Heuser GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie Spedition und Lagereibetrieb. Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (Rhenania-Konzern). Heute gehört Rhenania zur Wicaton Gruppe. 1936 als Ersatz für die beschädigte und eingezogene Vz-Aktie mit gleicher Nummer ausgefertigt. Mit angeheftetem Vermerk „Diese VZ-Aktie ist trotz des Fehlens der ... Unterschrift des Kontrollbeamten am 16.4.36 von der Dreimännerkommission für lieferbar erklärt worden.“ Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 74 Frose in Anhalt, VZ-Aktie 1.000 Mark 22.5.1902 (Auflage 1000, R 4) VF- Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG Frose in Anhalt, VZ-Actie 1.000 Mark 22.5.1902 / 6.4.1936 (Auflage 1000, R 12) VF Aparte Gestaltung, viele Liquidationsstempel der Vereinsbank in Hamburg. Anhaltische Kohlenwerke Duisburg, Aktie 1.000 Mark 1.1.1916 (Auflage 300, R 7) EF-VF Schätzwert 300-375 € Anhaltische Kohlenwerke Wellingsbüttel, Aktie 1.000 Mark 15.11.1912. Gründeraktie (Auflage 4000, R 5) EF-VF Los 72 Schätzwert 150-250 € Los 73 Alsterthal-Terrain-AG Andreae-Noris Zahn AG Los 66 Identische Gestaltung wie folgendes Los. Allgemeine Wohnungs- und Spargenossenschaft zu Kassel eGmbH Allgemeine Lokalbahnund Kraftwerke-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 6000, R 3) EF+ Umwandlung der Gewerkschaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach Halle a.S. und 1940 nach Berlin. Die Betriebe in der Sowjetzone wurden nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert nach Berlin (West), 1983 umgewandelt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, Berlin (West), heute mit Geschäftssitz in Düsseldorf. Werksruine der Anhaltischen Kohlenwerke 2009 Schätzwert 300-375 € Annaburger Steingutfabrik AG Annaburg, Actie 1.000 Mark Juli 1895. Gründeraktie (Auflage 1000, R 10) VF-F Mit kleiner Abb. des Werkes aus der Vogelperspektive. Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Papier ganzflächig angeschmutzt. Bereits 1874 nahm die Steingutmanufaktur in Annaburg (Kreis Torgau) ihren ersten Rundofen in Betrieb, hergestellt wurden vornehmlich Küchengarnituren. 1883 übernahm Adolph Hekkmann die Manufaktur mit 10 Mitarbeitern. Unter seiner Leitung nahm das Werk (zu dem auch ein Zweigbetrieb in Magdeburg-Neustadt gehörte) einen enormen Aufschwung. Zwölf Jahre später bei Umwandlung in eine AG im Jahr 1895 (mit Börseneinführung in Berlin) waren nicht mehr 10, sondern bereits 325 Mitarbeiter beschäftigt. Auf dem riesigen Werksareal von 220.000 qm waren nun 12 Brennöfen in Betrieb, in denen hochwertige Steingutgeschirre, Kunsttöpfereien und Plastiken gebrannt wurden. Bis 1906 (in diesem Jahr wurde das Werk durch einen Brand teilweise zerstört) wuchs die Belegschaft weiter auf rd. 600 Leute. Danach folgte ein Auf und Ab in Inflation, Weltwirtschaftskrise und Krieg. Während des 2. Weltkrieges wurde die Produktion mit Kriegsgefangenen aufrecht erhalten. Der Großaktionär und Vorstand Hans Untucht beging am 9.7.1945 Selbstmord. In der Folge wurde das Werk enteignet und 1948 der VVB der Bau- und Baustoffindustrie Sachsen-Anhalt zugeschlagen, später ab 1970 zum VEB Porzellankombinat Colditz gehörig. Ab 1990 von der Treuhandanstalt als “Annaburg Porzellan GmbH” geführt, 1992 an die CERAPLAN GmbH verkauft. Heute der einzige noch produzierende Geschirrporzellan-Hersteller in Sachsen-Anhalt, spezialisiert auf den Bedarf von Hotellerie und Gastronomie. Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 9 Los 84 Schätzwert 25-50 € Askaniawerke AG vormals Centralwerkstatt-Dessau und Carl Bamberg-Friedenau Dessau, Aktie 100 RM Okt. 1932 (Auflage 1300, R 3) EF Nr. 75 schen und war zu 100 % im Familienbesitz. Die europaweit größte Fabrik für Gebäck- und Schokoladenformen aus Weißblech beschäftigte bis zu 900 Arbeiter. Das Werk wurde in der DDR vom Kombinat NAGEMA übernommen (nach 1990 geschlossen). Nr. 77 Los 81 Schätzwert 200-275 € Arn. Georg AG Neuwied, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage nur 100 Stück, R 10) VF Zuvor unbekannt gewesen, nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Sengfleck und linke Seite leicht angeschmutzt. Los 76 Gründung 1877 als Einzelfirma. 1919 Umwandlung in eine AG, zugleich Zukauf von Gelände, Errichtung weiterer großer Fabrikhallen und Einrichtung einer Maschinenfabrik mit den modernsten Maschinen. Hergestellt wurden Eisenkonstruktionen aller Art, Wellblechbauten, Gittermaste, Stahlhäuser, Garagen, Stahltore etc., außerdem Lohnverzinkung. 1949 fusionsweise Übernahme der Norddeutsche Eisen-Schramm KompressorenAG (gegr. 1923 als Norddeutsche Eisengesellschaft AG bzw. Schramm Kompressoren- und Baumaschinen GmbH), die für Arn. Georg in Berlin als Werksvertretung fungierte. 1993/94 wurden Stahlbau und Verzinkerei, die zuletzt rd. 50 bzw. 25 Mio. DM Jahresumsatz machten, in Tochter-GmbH’s ausgegliedert. Seitdem nur noch Vermögens-, Beteiligigungs- und Grundstücksverwaltung. Bis heute im Freiverkehr Düsseldorf börsennotiert, Großaktionär ist der Fürst zu Wied. Schätzwert 30-60 € ANNAWERK Schamotte- und Tonwarenfabrik AG vormals J. R. Geith Oeslau bei Coburg, Aktie Lit. A 1.000 RM 3.10.1941 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1899 unter Übernahme der seit 1857 bestehenden Firma J.R. Geith. Herstellung von Schamotte, Porzellan und Steingut für sanitäre Spülwaren, Steinzeugtöpfe und -röhren, Dachziegeln, Klinkern und Leichtbauplatten. Börsennotiz Leipzig, Berlin und Frankfurt. Großaktionär: Deutsche Steinzeug, Mannheim-Friedrichsfeld (heute Friatec). Nicht ohne Ironie ist eine Meldung im Jahr 1939: “Ein Teil der Fabrik für feuerfeste Erzeugnisse (ausgerechnet!) durch Brandunglück vernichtet.” Los 77 Schätzwert 400-500 € Annweiler Email- u. Metall-Werke vorm. Franz Ullrich Söhne Annweiler, Aktie 100 RM 1.2.1939 (Auflage nur 80 Stück, R 11) VF+ Vorher nicht bekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz (das erste wurde 2009 für 580 Euro versteigert, somit das letzte zur Verfügung stehende Stück). Gründung 1897 als “Annweiler Emaillirwerke vorm. Franz Ullrich Söhne”, 1909 umbenannt wie oben. Auf dem über 200.000 qm großen Werksareal in Annweiler (Pfalz) befand sich ein Stanzwerk mit Glühanlagen, ein Emaillierwerk und eine Aluminiumwarenfabrik, außerdem wurde in Bellheim eine Verzinkerei betrieben. Die Firma produzierte mit ca. 500 Mitarbeitern Haus-und Küchergeräte sowie Stahlgeschirr, im 2. Weltkrieg ab 1939 aber auch Eierhandgranaten. Alliierte Bombenangriffe zerstörten deshalb 1944 nicht nur die Werksanlagen, sondern auch große Teile des kleinen, heute rd. 7.000 Einwohner zählenden Landstädtchens Annweiler am Trifels. 1954 Stilllegung des Bellheimer Werkes, zugleich umbenannt in “Annweiler Email- und Metallwerke Ullrich AG”. 1972/73 letztmals im AG-Handbuch verzeichnet. Heute ein Standort der voestalpine HTI zur Herstellung von Präzisionsstahl- und Aluminiumrohrprodukten für Automobilindustrie und Maschinenbau. Los 79 Gründung 1921 durch Zusammenschluss der Central-Werkstatt Dessau der Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft und der Firma Karl Bamberg in Berlin-Friedenau (1871 von Carl Bamberg, Sohn eines Uhrmachers und Schüler von Carl Zeiss, gegründete Manufaktur für Präzisionsgeräte für Marine, Observatorien etc.). Hergestellt wurden feinmechanische und optische Instrumente, Registrierinstrumente für Gas, Wasser und Elektrizität, astronomische, nautische und kinotechnische Apparate, Feldstecher, Gaskocher, Gasherde, Heizöfen und Warmwasserapparate. Die Askaniawerke waren der bedeutendste deutsche Hersteller von Luftfahrt- und Navigationsinstrumenten. Aus der Kinosparte ist erwähnenswert, daß z.B. der Film “Der Blaue Engel” mit Marlene Dietrich mit einer Askania-Filmkamera gedreht wurde. Zwischen 1922 und 1927 außerdem an der Anhaltische Fahrzeugwerke AG beteiligt (eine der Keimzellen der Opel-Automobilproduktion). Zur Bearbeitung des amerikansichen Ölmarktes wurde 1929 in Houston (Texas) die American Askania-Corp. errichtet. 1937 wurde die Gasgerätefabrik in Dessau an die Junkers & Co. GmbH verkauft. In Berlin börsennotiert, Großaktionäre waren die Contigas (51 %), Fabrikbes. Paul Bamberg (17 %) und die Charlottenburger Wasser- und Industriewerke (8 %). 1947 als Askaniawerke AG Bodenseewerk Überlingen in die Westzonen verlagert, 1949 in eine GmbH umgewandelt, 1971 vollständig von SIEMENS übernommen worden. 2006 wurde in Berlin-Friedenau nahe dem alten Stammsitz die Askania AG neu gegründet. Sie fertigt mechanische Armbanduhren auf Basis historischer Vorlagen. Im Zweigwerk Rathenow (vormals Rathenower Optische Werke) werden Mikroskope hergestellt. Schätzwert 100-125 € Arca-Regler AG Berlin, Aktie (Zwischenschein) 90 x 200 RM 8.5.1943 (R 10) VFMaschinenschriftliche Ausfertigung. Originalunterschrift des Vorstandes: Regierungsbaurat a.D. Erwin Koehnhorn, Berlin-Steglitz. Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fleckig. 1917 entwickelt RagnAR CArlstedt das Ursprungspatent für das Düse-Prallplatte-System in Schweden. Ein Jahr später Gründung der Firma in Schweden, 1922 in Berlin. Großaktionär 1942 waren die Mannesmannröhren-Werke AG mit 33%. Nach dem Krieg 1949 als ARCA Regler GmbH in Tönisvorst am Niederrhein von Dr. Ing. Ludwig Kaspers und Adolf Paulsen neugegründet. Heute ein Familienunternehmen von Weltruf mit ca. 500 Mitarbeitern. Einsatzgebiete sind Kraftwerke, Chemieanlagen, Pharmazie- und Lebensmittelproduktionen sowie Stahlwerke. Los 85 Schätzwert 30-75 € Asphaltwerke R. Tagmann AG Leipzig, Aktie 100 RM Febr. 1933 (Auflage 450, R 4) EF Los 82 Schätzwert 75-125 € Arthur Trägner & Co. Maschinenbau-AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 19.12.1922 (Auflage 6000, R 7) EF-VF Gründung 1885 als Leipziger Asphaltwerk R. Tagmann, seit 1923 AG als Asphaltwerke R. Tagmann AG. 1934 umfirmiert in R. Tagmann Straßenbau-AG. Überregional tätiger Straßenbaubetrieb mit Filialen in Berlin, Breslau, Erfurt, Kiel, Königsberg i.Pr., München, Nürnberg, Rostock, Schneidemühl und Weimar. Gründung als AG 1921 zur Fortführung der Werkzeugmaschinenfabrik der Firma Trägner & Co.; Interessengemeinschaft mit der Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl). 1925 in Liquidation. Los 80 Schätzwert 20-40 € Armaturen- und Maschinenfabrik AG vormals J. A. Hilpert Nürnberg, Aktie 100 RM 4.7.1935 (Auflage 5200, R 2) EF Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1857 bestehenden Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg (1939 Umfirmierung in Amag-Hilpert-Pegnitzhütte AG). 1891 Errichtung einer Gießerei in Pegnitz, 1896 Ankauf der Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien und Pest (1918 mit der Wiener Niederlassung der Fa. Bopp & Reuther, Mannheim, in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert wurden im Werk Nürnberg Kreiselpumpen, Säurepumpen und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art. 1959 Umwandlung auf die Großaktionärin Klein, Schanzlin & Becker AG in Frankenthal. Los 78 Schätzwert 60-120 € Lössnitz (Erzgeb.), Aktie 100 RM 17.12.1934 (R 7) EF Gegründet 1921 zum Betrieb einer Schuhfabrik. 1930 wurde die Schuhfabrikation aufgegeben und die AG als Grundstücksgesellschaft weitergeführt. 1941 sollte über Auflösung beschlossen werden. Schätzwert 75-125 € ARWIES Wiesbadener Schokoladenwerke AG Dresden, Namensaktie 1.000 Mark 28.12.1912. Gründeraktie (Auflage 2750, R 4) EF Wiesbaden-Biebrich, VZ-Aktie 5 RM 1.10.1925 (Auflage 1000, R 8) EF Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Nr. 81 Schätzwert 75-125 € Auerswald & Sauerbrunn AG Los 83 Anton Reiche AG Gründung Dez. 1912 zur Weiterführung der gleichnamigen Schokoladenformen-, Blechemballagen- und Blechplakatfabrik. Ferner Vertrieb von Kunstharzgegenständen und Maschinen. Die Ges. besaß Grundstücke in Dresden, Plauen und Dölz- Los 86 Gründung im März 1922 zum Erwerb und Fortbetrieb des unter der Firma Aug. Reith, Wiesbaden betriebenen Fabrikationsgeschäftes. 1932 wurde der Betrieb nach mehrmaligen erfolglosen Sanierungen stillgelegt. Los 87 Schätzwert 150-250 € Aufsicht Revisions-AG Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 2.1.1916. Gründeraktie (Auflage 200, ab 1924 nach Umstellung auf 50 RM nur noch 100 Stück, R 6) EF-VF Dekorativ, farbiges Siegel mit Adler über Büchern. Mit Original-Unterschrift des Mitbegründers und 9 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 10 Nathan Marx in Stettin und Änderung in “Aurag” AusrüstungsAG für baumwollene Gewebe vormals Nathan Marx. Zweigniederlassung in Berlin. Los 93 Schätzwert 30-90 € Badische Gas- und Elektrizitätsversorgung AG Lörrach, Aktie 1.000 RM 5.12.1933 (Auflage 1680, R 4) EF Gegründet 1923. Gas- und Stromversorger für den Raum Lörrach. Jüngst schloss sich die Gesellschaft mit anderen südbadischen Energieversorgern zu badenova AG & Co. KG mit Sitz in Freiburg zusammen. Los 96 Schätzwert 40-50 € Bank für Handel und Filmindustrie AG München, Aktie Lit. A 1.000 Mark 29.3.1923. Gründeraktie (R 8) EF Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung im März 1923, im Januar 1925 in Liquidation. Zweck: Beleihung und Bevorschussung von Waren, Beteiligungen an Geschäften und Unternehmungen, Förderung des Exund Imports, Kreditgewährung an die Filmindustrie. AR-Vorsitzenden Albrecht Graf zu Stolberg-Wernigerode. Gründung 1915. Eines der ersten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen als AG. 1926 umbenannt in “Treuhandgesellschaft für Kommunale Unternehmungen AG”, gleichzeitig übernahm die Deutsche Landesbankenzentrale AG (ein Vorläufer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes) die Aktienmehrheit, anschließend war die Deutsche Revisions- und Treuhand-AG Alleinaktionär. Geprüft wurden vorzugsweise Unternehmen und Betriebe der Kommunen sowie anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften. Kapital auf DM umgestellt, aber seit Ende des 2. Weltkrieges inaktiv. Los 91 Los 88 Schätzwert 60-120 € August Hübsch AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 18.7.1921. Gründeraktie (Auflage 3000, R 5) EF Gründung 1857, als AG ab 1921. Herstellung und Vertrieb von Möbelstoffen und anderen Erzeugnissen der Textilindustrie. Die Aktien waren in Familienbesitz. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft und Abwicklung. Schätzwert 125-250 € Los 97 Bad-Wildunger Heilquellen-AG Königsquelle Los 94 Bad Wildungen, Aktie 1.000 Mark 30.9.1907. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF Badische Motor-Lokomotivwerke AG Die Gesellschaft geht zurück auf die 1869 von dem Wildunger Arzt Dr. Carl Rörig entdeckte Königsquelle. Rörig vermarktete seine Entdeckung und begründete so den Kurort Bad Wildungen. Er baute ein Sanatorium und zog einen Flaschenversand des Heilwassers auf. 1907 gingen Bauten und Betrieb an die neu gegründete AG über. Im 2. Weltkrieg war das Sanatorium Lazarett, nach der Besetzung wurde es von der amerikanischen Militärpolizei genutzt. 1953 Übernahme durch das Staatsbad. 1962 Einstellung des Flaschenversands, 1968 blieb nur noch das Sanatorium stehen, das aber 2006 der Landesgartenschau weichen mußte und dann auch abgerissen wurde. Schätzwert 100-125 € Mosbach, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921 (Auflage 10000, R 9) VF Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ursprung ist eine 1913 in Mosbach als Steinmetz & Gmeinder KG begründete Fabrik (ab 1916 Anton Gmeinder & Cie.), die bereits 1919 die ersten Lokomotiven mit Benzol-Motor auslieferte. Hergestellt wurden ferner Motorfahrzeuge und Eisenbahnmaterial aller Art. 1921 Einbringung der Aktivitäten in die neu gegründete Badische Motor-Lokomotivwerke AG. Gemeinsam mit der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe und der Motorenwerke Mannheim kommt es zur Gründung der MBG Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Ges. Baden mbH. 1925 geht die AG in Konkurs. Nachfolger wird die Gmeinder & Co. GmbH, die Anton Gmeinder mit Unterstützung von Carl und Hermann Kaelble gründet. Die Fertigung von Feldbahn- und Normalspur-Lokomotiven sowie Grubenlokomotiven wird weiter ausgebaut. 1932 wird Gmeinder zum Hauptlieferanten der Standard-Rangierlokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Später werden für die Deutsche Bundesbahn Rangierlokomotiven der Baureihe V 60 gebaut, außerdem einige Dieseltriebwagen wie der WEG T 23 und 24. 1996 Neugründung als “Gmeinder Lokomotivenund Maschinenfabrik GmbH”, 2004 Ausgliederung des Lokomotivenbaus in Mosbach an die “Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH”, deren alleiniger Gesellschafter heute die LBBW Venture Capital GmbH ist. Schätzwert 75-150 € Bank für Handel und Grundbesitz AG Leipzig, Aktie Reihe A 1.000 Mark 30.7.1923 (Auflage nach Kapitalumstellung 2000, R 7) EF Herrliche Umrahmung im geometrischen Jugendstil. Gründung 1902 als “Spar- und Darlehnskasse der Hausbesitzer eGmbH”, 1910 Umbenennung in Leipziger HausbesitzerBank, AG seit 1923. Die Bank hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute vom 14.8.1945 erlosch die Bank am 29.5.1947. Los 98 Schätzwert 75-125 € Bank für Handel und Verkehr AG Chemnitz, Aktie 1.000 RM 3.5.1943 (Auflage 200, R 6) EF Los 89 Schätzwert 25-50 € August Schmits Kohlengroßhandlung AG Berlin, Aktie 1.000 RM 13.12.1927 (Auflage 300, R 5) EF Nennwert 1941 auf 1.800 RM heraufgesetzt. Gegründet 1923 unter Übernahme der Beußeleck Grundstükks-AG. Vertrieb von Brennstoffen aller Art und deren Nebenerzeugnissen, hauptsächlich Handel mit Braunkohle und Briketts. Großaktionär (1943): Ilse, Bergbau AG. 1952 als vermögenslose Gesellschaft von Amts wegen gelöscht. Los 90 Schätzwert 20-50 € Aurag Ausrüstungs-AG für baumwollene Gewebe Stettin, Aktie 10.000 Mark 7.6.1923. Gründeraktie (Auflage 2400, R 2) EF 1924 Umstellung auf 250 RM und 1928 auf 500 RM. Gründung 1923. Herstellung u. Vertrieb von Textilwaren u. anderen Waren. Im Juni 1923 Übernahme des Geschäfts der Fa. 10 Los 92 1883 als Chemnitzer Viehmarktsbank eGmbH gegründet, AG seit 1917. Bankgeschäfte insbesondere zur Förderung des Mittelstands. Börsennotiz Leipzig. 1963 Abwicklung von Westvermögen durch die Preußische Staatsbank (Seehandlung), Berlin (West). Schätzwert 60-120 € Badische Bank Mannheim, Actie 350 Gulden = 200 Thaler 1.10.1871. Gründeraktie (Auflage 15000, R 1) EF-VF Äußerst dekoratives Stück mit allegorischer Umrandung, Originalunterschriften. Ursprünglich errichtet 1870 als Badische Bank in Mannheim, eine Privatbank mit Notenbank-Privileg (auf das erst 1931 verzichtet wurde). Seit 1923 Vertrauensbank des Badischen Staates, der 1931 durch Übernahme eines größeren, bis dahin von der Deutschen Bank gehaltenen Aktienpaketes auch Mehrheitsaktionär wurde. 1932 Sitzverlegung nach Karlsruhe, weitere Niederlassungen bestanden in Freiburg i.B. (seit 1937, ehem. Bankgeschäft Carl Trautwein), Pforzheim (seit 1935/36, ehem. Bankhaus Carl Schmitt & Cie. sowie der Pforzheimer Bankverein) und zeitweise Straßburg (Elsaß). 1977 mit der Württembergischen Bank (früher: Württ. Notenbank) und der Handelsbank Heilbronn AG zur Baden-Württembergische Bank AG fusioniert. Auf Betreiben der baden-württembergischen Landesregierung unter Erwin Teufel übernahm die öffentlichrechtliche Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) 2001 die Aktienmehrheit der BW-Bank. Danach wurden die Kleinaktionäre per Squeeze-out rausgeworfen und die BW-Bank als unselbständige Anstalt ab 1.8.2005 vollständig in die LBBW integriert. Los 95 Schätzwert 50-100 € Bank für Brau-Industrie Berlin-Dresden, 6,5 % Teilschuldv. 500 RM 9.7.1928 (Auflage 900, R 6) EF Gründung 1899. Beteiligungen u.a. an der Dortmunder Ritterbrauerei, der Berliner Engelhardt-Brauerei, der Radeberger Exportbierbrauerei und der Schöfferhof-Binding-Brauerei. Ende 1950 Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Gehörte dann als “Frankfurter Bankgesellschaft gegr. 1899 AG” zum OetkerKonzern, schließlich mit der ebenfalls Oetker gehörenden Bielefelder Lampe-Bank fusioniert. Los 99 Schätzwert 75-125 € Bank für Kommunalwirtschaft AG Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1932 (Auflage 500, R 6) EF Gründung 1924 in Berlin. Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Ab 1934 Universum-Bank AG, Sitz bis 1935 in Münster, dann wieder in Berlin. 1931 erweiterte die Bank ihr Geschäftsfeld, Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 11 schen Adler-, Ahrensburger-, Pestalozzistraße und Lämmersieth, fertiggestellt. 1942 Umbenennung in Bau-Verein zu Hamburg AG. Heute konzentriert sich das Tätigkeitsgebiet auf die Bestandsentwicklung von Wohnimmobilien in etablierten Lagen, Erstellung von Neubauten, vorrangig aber Privatisierung, Altbausanierung und städtebauliche Fortentwicklung sowie Revitalisierung von Büro- und Geschäftshäusern. Der Objektbestand der Gesellschaft von heute rd. 4.000 Wohneinheiten setzt sich hauptsächlich aus traditionellen Wohnanlagen zusammen, die in den 20er und 30er Jahren sowie nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden. Seit 1998 börsennotiert. Hauptaktionär war zunächst die (inzwischen insolvente) Wünsche AG, heute liegen über 90 % der Aktien bei der TAG Tegernsee Immobilien AG. Nr. 100 Nr. 105 sie widmete sich verstärkt dem Geld- und Kreditverkehr katholischer Orden und Genossenschaften und katholisch-kirchlicher Institute. 1937 in Liquidation. Los 100 Schätzwert 300-375 € Bank für Landwirtschaft AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.1.1922 (Auflage 110000, R 10) VF Mit Getreideähren in der Umrandung. Hätte an sich schon beim Aktienumtausch 1925, spätestens aber beim kpl. Neudruck 1938 umgetauscht werden müssen. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz, vorher nur 2 x katalogisiert. Eine von der Geschichte her sehr interessante und bis heute bestehende Bank: Gegründet 1908 als “Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG”. 1923 in der ersten großen Kalikrise komplette Umstrukturierung und Umfirmierung wie oben. 1924 dann Übernahme der Potsdamer Creditbank. 1925 wurden 24 Zweigniederlassungen unterhalten. 1950 Neugründung als Westdeutsche Bank für Landwirtschaft AG in Köln (der Zusatz “Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in Hamburg (1961) und der Kreditbank für Gartenbau und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Handels- und Privatbank AG mit Sitz in Köln. 1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam Bank N.V. als Aktionär ein, 1986 Umfirmierung in Amro Handelsbank AG (heute ABN-AMRO Bank AG). Los 101 Los 108 Leipzig, 6 % Na.-Schuldv. 100 RM 3.1.1927 (R 8) EFDekorativ mit Gebäude-Vignette. Gegründet 1899. Gehört heute zur Baugenossenschaft Leipzig eG. Steinbrüche (Basalt-Steinbrüche im Westerwald, in der Pfalz, in der Eifel und in Mitteldeutschland, Grauwackebrüche in den Kreisen Gummersbach und Olpe, Diorit- und Melaphyr-Steinbrüche in der Pfalz, Granit-Steinbrüche in Sachsen). Mehr als ein Dutzend Beteiligungen an anderen Steinbrüchen und Wegebaugesellschaften in Deutschland, Holland und Schweden, außerdem gehörten der Basalt-AG über 90 % der Aktien der Rhein-Sieg Eisenbahn-AG in Beuel. Börsennotiz Berlin und Köln. 1967 Abschluß eines Gewinngemeinschaftsvertrages mit der Strabag Bau-AG sowie Erwerb der Aktienmehrheit der Dolerit-Basalt AG in Köln. Heute mit der Werhahn-Gruppe als Alleinaktionär Marktführer in Deutschland als Produzent von Baustoffen. Schätzwert 150-200 € 5, sowie mit dem Rat der Stadt Leipzig (1911 für seine Rechnung vom Westdeutschen Bankverein AG zu Hagen erworben) für die Grundstücke Brühl 57 und Parkstraße 4. Äußerer Anlaß für die Gründung des Unternehmens war die Tatsache, daß das Grundstück Brühl 57 schon seit 1908 eine Baulücke war, was die Stadt Leipzig dazu bewog, die Grundstücke Brühl 55 und 57 zur Verlängerung der Nikolaistraße nach Norden zu verwenden, so daß sich seit 1912 Nikolaistraße und Brühl kreuzen. Ende Okt. 1912 wurde mit dem Abbruch der alten Gebäude begonnen, genau ein Jahr später konnte der neue Gebäudekomplex schon eröffnet werden. 1916 umbenannt in “Park-Hotel AG”. Börsennotiz Freiverkehr Leipzig und Köln. Großaktionär war zuletzt die Stadt Leipzig. Nach dem Krieg nicht verlagert. 1992 zwecks Mobilisierung der wertvollen Innenstadtgrundstücke Fortsetzung der Gesellschaft und Abwicklung als ParkHotel AG i.L. Das prachtvolle, auf der Aktie im Unterdruck groß abgebildete Eckgebäude Brühl/Nikolaistraße überstand den 2. Weltkrieg einigermaßen unbeschädigt. Im Laden im Erdgeschoß (auf der Aktie ebenfalls zu erkennen) befand sich zu DDR-Zeiten der Staatliche Kunsthandel mit einem Münzgeschäft, nach der Wende wurde das Ladenlokal für einige Jahre von der Leipziger Münzhandlung Heidrun Höhn genutzt. Bankverein Artern Spröngerts, Büchner & Co. AG Artern, Aktie 1.000 RM Juni 1940 (Auflage 700, R 8) EFGründung 1862 als Arterner Darlehns-Verein, ab 1895 Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in Rossleben a.U., Rossla a.Harz, Nebra a.Unstrut, Allstedt i.Thür. und Sangerhausen. 1940 wurde die bisherige KGaA in eine reine AG umgewandelt. 1950-1986 treuhändische Verwaltung und Abwicklung des Westvermögens in Mülheim a.d.R. Schätzwert 75-100 € Baugenossenschaft des Leipziger Mietervereins eGmbH Los 109 Schätzwert 75-125 € Baugenossenschaft Dresden-Land eGmbH Dresden, Namens-Anteil o.N. 30.12.1942 (R 6) EF Los 104 Originalunterschriften. Schätzwert 25-50 € Als eines der ersten Projekte erschloß die Genossenschaft mit nach einheitlichem Konzept errichteten Reihen- und Doppelhäusern in Niedersedlitz den Rosenweg im Zusammenhang mit dem Bau der sog. “Blumensiedlung”, womit an die einst in den östlichen Dresdner Vororten zahlreich ansässigen Gärtnereien erinnert werden sollte. Ein weiteres großes Vorhaben war 1919/20 die Wohnsiedlung in der Talstraße in Dresden-Cossebaude. Der teilweise wegweisende Baustil dieser Genossenschaft ist auch in einigen Architekturzeitschriften besprochen. Bau- und Finanz-AG des Schlesischen Handwerks Breslau, Namensaktie 200 RM 27.6.1939 (Auflage 2375, R 2) EF Ausgestellt auf das Baugeschäft Richard Stenzel in Gottesberg. 1933 gegründet zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen. 1943 Umfirmierung in Schlesische Wohnstätten AG. Los 105 Schätzwert 275-350 € Bau- und Wirtschafts AG Bausparkasse Mainz Mainz, Aktie 1.000 RM o.D. (ca. Aug. 1932, Auflage 150, R 9) VF Los 102 Schätzwert 25-50 € Bartsch, Quilitz & Co. AG Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1926 (Auflage 8400, R 4) EF Gegründet 1919, AG seit 1921. Herstellung von Flaschen und Gläsern aller Art für pharmazeutische und chemische Zwecke, Apotheken, Krankenhaus- und Sanitätsbedarf, von Laboratoriums-Apparaten und Geräten aller Art für chemische Fabriken, Wissenschaft und Untersuchungszwecke. 1934 ging die Glashütte vollständig auf die Bartsch, Quilitz & Co. AG über. Ab 1952 GmbH. Los 103 Schätzwert 30-60 € Basalt-AG Linz a. Rhein, 8 % Teilschuldv. 1.000 Goldmark 14.11.1924 (Auflage 3000, R 6) EF Gründung 1888 in Köln mit der Filiale Basalt-Maatschappij in Rotterdam, 1892 Sitzverlegung nach Linz am Rhein. Die Gesellschaft beschäftigte über 4.000 Arbeiter und besaß rd. 80 Sehr schöne Art-Deko-Umrahmung. Zuvor unbekannte Ausgabe, nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kleiner Rostfleck am oberen Rand. Bei der Gründung 1930 wurde der Vertragsbestand von sieben älteren Bausparkassen übernommen. Der neue Firmenname “Bausparkasse Mainz AG” wurde 1934 angenommen. Noch heute als AG bestehende Bausparkasse. Los 106 Schätzwert 75-150 € Bau-AG Brühl Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1912. Gründeraktie (Auflage 1300, R 3) EF-VF Gegründet im März 1912. Zweck: Verwertung der Besitzungen Brühl 57 und 59 sowie Parkstraße 4 und 5 durch entsprechende Bebauung mit einem Hotel, Läden etc. Initiator der Gesellschaft, an der sich auch vermögende Privatmänner aus Bochum, Letmathe, Halle a.S. und der Graf von der Schulenburg (Rittergut Emden, Krs. Neuhaldensleben) interessierten, war der Leipziger Kaufmann Adolph Kirschberg. Er brachte die Rechte aus zwei Grundstückskaufverträgen ein: Mit den Erben Kratzsch/Bässler für die Grundstücke Brühl 59 und Parkstraße Los 107 Schätzwert 150-250 € Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bauund Spar-Verein zu Hamburg) AG Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 500, R 7), ausgestellt auf Senator Dr. Heinr. Traun zu Hamburg, der die Aktie als Vorstand auch in Faksimile unterschrieb EF Gegründet 1903 zur Fortführung der seit 1892 bestehenden Bau- und Sparverein zu Hamburg eGmbH. Firmenzweck war die Beschaffung gesunder, billiger Wohnungen für weniger Bemittelte, durch Vermietung von Wohnungen und durch Ermöglichung des allmählichen Erwerbs von Einzelwohnungen zur Verbesserung der Hamburger Wohnungsverhältnisse. 1922 wurden Neubauten mit 265 Wohnungen in Barmbeck, belegen zwi- Los 110 Schätzwert 100-150 € Baugenossenschaft Glauchau eGmbH Glauchau, 4 % Na.-Teilschuldv. 100 Mark 6.4.1913 (R 8) EF Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1910. U.a. wurde eine Gartenstadtsiedlung errichtet. 11 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 12 Weberei Bamberg AG” zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen. Los 111 Schätzwert 125-180 € Baugenossenschaft Grünhain eGmbH Die Baumwollspinnerei Mittweida im Zschopautal Grünhain, Namens-Anteil 200 Mark 6.8.1908 (R 8) EF Originalunterschriften. Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 114 Schätzwert 100-200 € Baumwollspinnerei Germania Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark 1.6.1898. Gründeraktie (Auflage 1200, R 4) EF-VF Hochdekorativ verzierter G&D-Druck. Los 112 Schätzwert 25-50 € Baugesellschaft für die Residenzstadt Dresden AG Dresden, Aktie 1.000 RM Okt. 1941 (Auflage 2100, kpl. Aktienneudruck, R 3) EF Gründung 1885 als “Baubank für die Residenzstadt Dresden”, 1935 Umfirmierung wie oben. Umfangreicher innerstädtischer Grundbesitz u.a. an der König-Johann-Straße (13 Grundstükke), der Schießgasse (7 Grundstücke), der Moritzstraße (6 Grundstücke) und am Altmarkt (2 Grundstücke). Bis 1934 in Dresden, dann in Leipzig börsennotiert. Gründung 1897 unter der Firma Baumwollspinnerei Germania. Vollstufiger Betrieb, neben zwei Baumwollspinnereien waren auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei vorhanden. 1992 Einstellung des operativen Geschäftes, ab 1993 Vermögensverwaltung. Neben der Vermietung der Gewerbeimmobilien (ehemalige Textilfabrik) in Gronau plante man auch Investments in “Sozialimmobilien” für Senioren. Darlehensverluste in Millionenhöhe und reihenweise Insolvenzen größerer Mieter machten die noch heute in Düsseldorf börsennotierte Germania-Epe AG zum Pennystock. Los 115 Schätzwert 200-250 € Baumwollspinnerei Gronau Gronau i.W., Aktie 1.000 Mark 31.12.1910 (Auflage 250, R 10) EF-VF grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die vor allem auf Handstrickgarn spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben wollte. Die 1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion mit der bedeutendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-, Immobilien- und Dienstleistungsholding. Abb. einer Kardiermaschine in der Umrahmung. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 118 Schätzwert 200-250 € Baumwollspinnerei Mittweida Mittweida, Actie 1.000 Mark 1.3.1895 (Blankette, R 8) EF-VF Nur 17 Stück lagen im Reichsbanktresor, davon nur 5 ausgestellt, der Rest Blanketten. Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wurde die Hälfte des Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche wurde eine Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als VEB Baumwollspinnerei weitergeführt, angegliedert wurden 1951 Weißthaler Spinnerei als Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. 1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer der letzten heute noch produzierenden Textilbetriebe der Region. Identische Gestaltung wie folgendes Los. Los 119 Schätzwert 350-450 € Baumwollspinnerei Mittweida Mittweida, Aktie 1.000 Mark 11.10.1919 (Auflage 1500, R 10) VF+ Zuvor ganz unbekannter Jahrgang, nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947 Fusion mit der benachbarten “Westfälische Baumwollspinnerei”. 1987 Übernahme der “Textilwerke Ahaus AG”. Der Dauerkrise der deutschen Textilindustrie hat dieses Unternehmen noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch hier das Insolvenzverfahren. Los 120 Schätzwert 15-30 € Baumwollspinnerei Mittweida Los 116 Schätzwert 125-250 € Baumwollspinnerei Kolbermoor Los 113 Schätzwert 75-150 € Baumwollspinnerei Erlangen Erlangen, Aktie 1.000 Mark 9.4.1906 (Auflage 400, R 5) EF Gründung 1880 als “Spinnerei und Weberei Erlangen”. Herstellung von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der “Oberfränkisches Textilwerk AG” und der “Mech. Baumwoll-Spinnerei und München und Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark 9.12.1922 (Auflage 17000, R 6) EF-VF Der größere Teil dieser Kapitalerhöhung wurde bei einem Bankenkonsortium zum Schutz gegen Überfremdung gesperrt gehalten. Hochdekorativ mit zwei Fabrikansichten in der floralen Umrandung. Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie viele andere Textilbetriebe dieser Zeit wurde das Werk auf der Mittweida, Aktie 100 RM Jan. 1942 (Auflage 2500, R 2) EF Los 117 Schätzwert 75-150 € Baumwollspinnerei Lengenfeld i.V. AG Lengenfeld i.V., Aktie 1.000 Mark 1.10.1906 (Auflage 1200, R 3) EF Dekorative Gestaltung im Jugendstil. Gründung 1906. Betrieb einer Baum- u. Zellwoll-Spinnerei und Zwirnerei. 1942 Stilllegung der Spinnerei und Umstellung der Produktion auf andere Erzeugnisse. U.a. an der Sächs. Zellwolle AG in Plauen beteiligt. Inhaberwertpapiere seit 1994 kraftlos. Los 121 Schätzwert 75-150 € Baumwollspinnerei Speyer AG Speyer, Aktie 1.000 RM 1.9.1936 (Auflage 250, R 8) EF Gründung 1889. Herstellung von Baumwoll- und Zellwollgarnen sowie Zwirnen und Papiergarnen. 1931 erwarb die “Vereinigte Textilwerke Wagner & Moras AG”, Zittau i.Sa. die Aktienmehrheit und pachtete den Betrieb für wenige Monate, bis sie noch im gleichen Jahr in der Weltwirtschaftskrise 1931 zusammenbrach und die Aktien wieder in andere Hände gingen. Noch 1963/65 wurde eine völlig neue Spinnerei gebaut, zwei Jahre später 1967 erzwang die erste Textilkrise die Liquidation der AG. Börsennotiz bis 1955 im Frankfurter Freiverkehr, danach in München. Mehrheitsaktionär war die Bayerische Staatsbank in München. 1970 abgewickelt. Mindestgebot: 80 % Nr. 115 12 Nr. 119 vom unteren Schätzwert Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 13 Los 122 Schätzwert 75-150 € Baumwollspinnerei und Warperei Furth (vormals H. C. Müller) Furth bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 3.5.1921 (Auflage 1000, R 5) EF Gegründet 1888 nach Übernahme der Spinnerei und Zwirnerei H. C. Müller. 1943 waren 21.540 Spindeln (einschließlich 4420 Zwirnspindeln) in Betrieb. 1993 Fortsetzung der Gesellschaft, 1994 aufgelöst, 1998 Baumwollspinnerei und Warperei Furth AG i.L., Chemnitz. Gegründet 1897 als Bavaria Brauerei AG in Altona. 1922 Fusion mit der 1863 gegründeten Actien-Bierbrauerei in Hamburg-St. Pauli und Umbenennung wie oben. 1917-27 Übernahme diverser Brauereien in Norddeutschland. 1931/32 Sitzverlegung von Altona nach Hamburg. 1959/60 wurde auf dem Brauereigelände in Hamburg-St. Pauli ein Mineralbrunnen erbohrt, der die Voraussetzung für ein Brunnengetränke-Programm schuf, das seit 1961 unter dem Namen St. Michaelis vertrieben wird. Ab 1964 eröffnete die damalige Tochtergesellschaft ASTRA Bowling Betriebs-GmbH (die spätere Norddeutsche Gaststätten GmbH) mehrere Bowling-Anlagen im Großraum Hamburg. 1973 Verlagerung der Harburger Produktion auf das Hauptbrauhaus in Hamburg-St. Pauli. Neben dem ASTRA-Pils gehörte auch die Marke Jever zum Programm. Die Schließung der traditionsreichen, heute zum Holsten-Konzern gehörenden Brauerei Ende der 90er Jahre war in Hamburg von erbitterten Auseinandersetzungen begleitet. 1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion der weiter vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der EichbaumWerger-Brauereien AG aufgegangen. dustriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller auf. Los 127 Los 129 Schätzwert 30-75 € Bayerische Elektrizitäts-Werke München, Aktie 100 RM Nov. 1941 (Auflage 1510, R 5) EF Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm die der AG für Elektricitäts-Anlagen in Köln erteilten Konzessionen und die bereits errichteten Anlagen für die Versorgung mit elektrischer Energie in einem Teil des Bezirksverbandes Schwaben und Neuburg. 1899 wurde die Konzession zur Versorgung der Stadt Neu-Ulm (Donau) erworben und ein Kraftwerk an der Iller errichtet. 1902 übernahm dei Gesellschaft das Vermögen der Bayerischen Elektricitäts-Gesellschaft Helios. Die Städte Freising, Tauberbischofsheim, Ochsenfurt wurden versorgt. Außerdem Grundbesitz in Landshut, wo zeitweilig das Zentralbüro war. Großaktionär 1943: Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin. Börsennotiz Berlin und München. Schätzwert 50-100 € Bayerische Stickstoff-Werke AG München, Aktie 1.000 Mark Jan. 1914 (Auflage 1400, R 4) EF Gründung 1908. Angegliedert wurde 1933 die Mitteldeutsche Stickstoffwerke AG und 1941 die Braunschweigische Harzkalkwerke GmbH. 1978 Umfirmierung in SKW Trostberg AG mit der VIAG als Großaktionär. Nach der Fusion der SKW Trostberg AG mit der Degussa-Hüls im Febr. 2001 ist Trostberg heute ein bedeutender Forschungs- und Produktionsstandort im DegussaKonzern. Die BMW R68 von 1954 Los 128 Los 123 Schätzwert 200-250 € Bauverein Kriegerfamilien-Heim mbH Dresden, Anteilschein 500 Mark 12.1.1942 (Ersatzurkunde auf Vordruck vom 31.12.1916, R 11), ausgestellt auf die Dresdner Handelsbank AG EF-VF Zuvor unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Zwischen Schützenhof-, Stephan-, Platanen- und Böttgerstraße wurden nach dem 1. Weltkrieg 121 Wohnungen für Kriegerfamilien gebaut. In den 1930er Jahren umbenannt in Baugesellschaft Familien-Heim GmbH. Los 124 Schätzwert 500-625 € Bayerische Motoren Werke AG Los 126 Schätzwert 125-250 € Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft, vormals H. Schwartz Speyer, Aktie 1.000 Mark 27.9.1888 (Auflage 400, R 5) VF Großformatig, sehr dekorativ verziert mit Wappen und kalligraphierten Initialbuchstaben. Gründung 1886 als Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme der Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei Schwartz-Storchen AG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1922 Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz (diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt. München, 4 % Sammel-Teilschuldv. 200 x 500 RM Sept. 1943 (Auflage nur 20 Stück, R 8) UNC Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus August Otto war. Seit 1916 AG als “Bayerische Flugmotorenwerke AG”. Nach dem verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM anderweitige Betätigung suchten: 1922 Erwerb der Motorenbau-Sparte von der Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in “Bayerische Motoren Werke AG”. 1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andauernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand BMW vor der Pleite, der Konkurrent Daimler-Benz legte ein Übernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg damals die In- Los 130 Schätzwert 15-30 € Bayerischer Sparkassen- und Giroverband - Bayer. Gemeindebank München, Schuldv. 25 RM 31.12.1927 (R 4) EF Bayerische-Kommunal-Sammel-Ablösungsanleihe. Mit anh. Auslosungsschein. Die Bayerische Gemeindebank wurde als Girozentrale für Bayerns Sparkasse 1914 errichtet. 1972 Zusammenschluß mit der staatlichen Bayerischen Landesbodenkreditanstalt zur Bayerischen Landesbank. Sie ist die Hausbank des Freistaates Bayern und Zentralbank für die bayerischen Sparkassen. Schätzwert 75-100 € Bauverein zur Beschaffung preiswerter Wohnungen in Leipzig eGmbH Leipzig, 4,5 % Na.-Schuldv. 1.000 RM 1.11.1940 (R 10) EF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. 1898 gegründete Baugenossenschaft. 1929 hatte die Genossenschaft 6000 Mitglieder. 1952 Integration in die Arbeiterwohnungsgenossenschaft (AWG). Los 125 Schätzwert 25-50 € Bavaria- und St. Pauli-Brauerei Hamburg, Aktie 5 x 100 RM Dez. 1941 (Auflage 7000, R 3) UNC-EF Mit Firmensignet. Nr. 128 Nr. 164 13 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 14 Nr. 135 Los 131 Schätzwert 30-60 € Beamten-Wohnungs-Verein Neukölln eGmbH Berlin-Neukölln, 5,5 % Schuldv. 200 Goldmark 1.9.1936 (R 7) EF Gründung 1902 von engagierten Lehrern im damaligen Rixdorf. Bis 1914 Bau von 500 Wohnungen. Nach ersten Erfolgen in Neukölln weitete sich die Genossenschaft vor allem in den 20er Jahren mit bedeutenden Reformsiedlungen auch auf andere Bezirke aus. Nachfolgegesellschaft ist der wbv Wohnungsbau-Verein Neukölln eG. Los 134 Berberich AG Säckingen a. Rh., Aktie 1.000 RM 28.11.1929. Gründeraktie (Auflage 1200, R 6) EF Großes Prägesiegel mit prachtvollem Wappen. 1929 hervorgegangen aus dem Zusammenschluß der Unternehmen Berberich & Co. oHG (gegr. 1857) und der J. Berberich Söhne (gegr. 1888) in Säckingen. Die Baumwollweberei und -druckerei war bis Mitte des 20. Jh. Deutschlands größte Fahnenfabrik. 1956 kaufte der Hanauer Geschäftemacher Albin Witter der Familie Berberich 95 % des Aktienkapitals der inzwischen fast insolventen AG (nom. 1,2 Mio. DM) zum Kurs von 10 % des Nennwertes ab. Anstatt die Firma zu sanieren verschleuderte Witter das Anlagevermögen und verkaufte u.a. das firmeneigene Kraftwerk. Für Löhne und Gehälter war trotzdem kein Geld mehr da, die Arbeiter und Angestellten erhielten statt Bargeld aus den unverkauften Restbeständen Naturalleistungen in Form von Tischdecken, Taschentüchern, Kopftüchern, Halstüchern und Schürzen. Nachdem die Mitarbeiten 1958 Konkursantrag gestellt hatten, wurde Albin Witter wegen dringenden Verdachts eines Konkursvergehens verhaftet. Los 135 Los 132 Schätzwert 30-75 € Becker & Kirsten AG Dresden, Aktie 1.000 RM Juni 1941 (Auflage 500, R 4) EF Gegründet 1878, AG seit 1923. Herstellung und Vertrieb von Drogen, Chemikalien und anderen chemisch-technischen und pharmazeutischen Erzeugnissen sowie Farben und Großhandel mit derartigen Produkten. Großaktionär (1943): H.Th. Böhme AG, Chemnitz. Die Firma wurde nach dem Krieg enteignet. Los 133 Schätzwert 60-120 € Schätzwert 150-250 € Bergbahn AG St. Anton am Arlberg Innsbruck, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage 500, R 8) UNC Das Kapital wurde 1939/40 von Schilling auf RM und dann 1956 wieder 1:4 auf Schilling umgestellt. Gründung 1937, zunächst konzessioniert für die Seilschwebebahn von St. Anton am Arlberg auf den Galzig. Die Seilbahn wurde nach dem System Zuegg-Bleichert erbaut und am 19.12.1937 eröffnet. Die Zahl der Fahrgäste stieg beständig von rd. 100.000 in den Jahren nach der Eröffnung bis knapp 300.000 in den 1960er Jahren. 1953-60 Errichtung von vier Skiliften in St. Christoph sowie vom Feldherrnhügel auf den Galzig. 1962 Verleihung der eisenbahnrechtlichen Konzession für die Gampbergbahn (Seilbahn von St. Anton a.A. auf den Gampberg). Zu den Beteiligungen gehört auch ein Anteil von 26 % an der Zugspitzbahn AG, Ehrwald. Schätzwert 30-90 € Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage 1500, R 3) EF Nr. 134 14 Los 137 Los 136 de über den Inneren Schacht mit 195 m Teufe und den Hauptmaschinenschacht mit 484 m Teufe. Zu den Übertageanlagen gehörte auch eine Kirche und eine Schule. Die Grubenbahn zum Bahnhof Friedrichssegen war als kombinierte Adhäsionsund Zahnradbahn die erste dieser Art in ganz Preußen. Anfang 1907 ferner Ankauf des Blei- und Zinkerzbergwerks Gutehoffnung der Werlauer Gewerkschaft in St. Goar, das schon fast 100 Jahre in Betrieb war und aus zwei Gangzügen förderte. Der im März 1908 getätigte Kauf des Zinkerzbergwerkes Laura bei Mehlen (Verkäufer: R. Mannesmann) wurde später wegen unbefriedigender Erzförderung rückgängig gemacht. Obwohl die Ges. zu der Zeit schon defizität und chronisch kapitalschwach war, plante man nahe der Grube Friedrichssegen noch 1912 die Errichtung einer Zinkhütte und einer Schwefelsäurefabrik. Ebenfalls 1912 löste man die Grube Friedrichssegen, deren teure weitere Erschließung nicht mehr finanzierbar war, in Form einer neuen tausendteiligen Gewerkschaft heraus. Der AG blieb danach nur noch die profitable Grube Werlau. Aber zu spät: 1913 ging die AG in Konkurs. Die Zwangsversteigerung des Bergwerkseigentums (ein erster Termin im Nov. 1914 war mit Rücksicht auf den gerade begonnenen 1. Weltkrieg abgesagt worden) fand im Okt. 1918 statt. Die Grube Werlau wurde dann wieder in der Form einer bergrechtlichen Gewerkschaft betrieben, ging 1934 an die AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen (Stolberger Zink AG) und stellte erst 1961 die Förderung ein. Die immer noch metallreiche Halde der Grube Friedrichssegen wurde schließlich von 1950 bis 1957 noch einmal mittels Haldenflotation ausgebeutet. Schätzwert 600-750 € Bergbau-AG Friedrichssegen Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark 5.2.1904 (Gründeraktie, Auflage urspr. 1000, R 10). Ab 1910 VZ-Aktie, ab 1912 mangels erneuter Zuzahlung wieder Stammaktie VF Zuvor ganz unbekannte Emission, von den nur zwei im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies das letzte noch verfügbare. Minimale Randschäden fachgerecht restauriert. Der Abbau von Blei- und Silbererzen im Gebiet von Bad Ems wurde schon von den Römern betrieben. Vorläufer von Friedrichssegen sind erstmals 1209 urkundlich erwähnt. Nach einer 1768 vom Mainzer Fürstbischof erteilten Schürferlaubnis im Lahnsteiner Wald gründete sich erstmals 1853 eine AG unter der Firma “Ges. des Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen”. 1900 bis 1903 dann eine bergrechtliche Gewerkschaft. 1903 auf Betreiben von Berliner Privatbankiers erneut in eine AG umgemodelt und in Berlin an die Börse gebracht. Das auf Silber, Blei, Kupfer, Nickel, Eisen, Mangan, Schwefelkies und Dachschiefer verliehene Bergwerk Friedrichssegen, das auch alle diese Mineralien förderte, lag an der Lahn 7 km von Bad Ems und 10 km von Koblenz entfernt. Gefördert wur- Bellevue-Immobilien AG Gründung 1926 als “Canada Land Comp. AG”, 1928 Umfirmierung wie oben. Trotz Weltwirtschaftskrise gelang es 1930, die Baufinanzierungsmittel für das neunstöckige “Columbushaus” am Potsdamer Platz zu beschaffen. Die Fertigstellung dieses nach modernsten Grundsätzen erbauten Bürohochhauses erfolgte im Frühjahr 1932. Wegen Bombenschäden wurde das Columbushaus, das sich nunmehr im Ostsektor der Stadt befand, 1945 abgerissen. Das 1.900 m◊ große Grundstück am Potsdamer Platz befand sich fortan im Niemandsland der Berliner Mauer. 1974 wurde die Bellevue-Immobilien-AG im Handelsregister gelöscht, aber dann 1991 nach der Wiedervereinigung reaktiviert, nachdem das Grundstück plötzlich immens wertvoll geworden war (heute steht darauf ein 16-geschossiges Bürogebäude). Zurückgekommen war der Zipfel Land übrigens schon in den 80er Jahren als Teil eines Grundstücks-Deals mit der DDR, damit man entlang der Mauer auf westlichem Gebiet eine neue Straße bauen konnte. Großaktionär war die seinerzeit noch zu Delbrück & Co. Privatbankiers gehörende “Berliner AG für Industriebeteiligungen”. Nr. 137 zen konnte, wo sie das später 1000 Jahre lang betriebene Bergwerk im Rammelsberg gründeten. Bei Goldkronach unterlag der Bergbau großen Schwankungen und kam in den Hussittenkriegen ganz zum Erliegen. 1792 fielen die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen, 1793 wurde der Universalgelehrte Alexander von Humboldt preußischer Bergbeamter für die Reviere Goldkronach, Naila und Wunsiedel. Er bereiste das Revier ausgiebig, steigerte Abbau und Verhüttung erheblich und sammelte hier für das Berliner Mineralienkabinett. Nach einer weiteren Periode des Darniederliegens wurde um 1850 der Bergbau vom Bayerischen Staat auf der Fürstenzeche wieder begonnen, wo auch ein Stempelpochwerk errichtet wurde. Wegen Unrentabilität hatten auch diese Aktivitäten nur sehr kurzen Bestand. Schließlich verzichtete der Staat auf seine Rechte. Die BergbauAG “Fichtelgold” trieb nach ihrer Gründung 1920 die Aufschlußarbeiten in den Gruben “Fürstenzeche” und “Silberne Rose” voran, brachte bis März 1922 den 200 m tiefen Ludwig-WittmannSchacht bei Goldmühl nieder (benannt nach dem AR-Vorsitzenden Kommerzienrat Ludwig Wittmann vom Bankhaus L. Wittmann & Co. aus Stuttgart, wo der überwiegende Teil des Kapitals eingeworben worden war), richtete von hier aus auf zwei Sohlen den Abbau des goldhaltigen “Spiesglasganges” her und stellte am Schacht ein Krupp’sches Stempelpochwerk auf. Im Juli 1923 verließen die ersten Goldbarren das Bergwerk. Am 26.8.1925 wurde über das Vermögen der Ges das Konkursverfahren eröffnet. Der 2. Weltkrieg setzte dem Bergbau im Fichtelgebirge ein endgültiges Ende. Der 1981 unternommene Versuch einer Nürnberger Explorationsfirma, die Förderung der Erze mit einem Goldgehalt von 11 Gramm pro Tonne wieder aufzunehmen, scheiterte. Aber noch heute finden in Goldkronach jährliche Goldsuchertreffen statt und die “Deutsche Goldsuchervereinigung e.V.” hat hier ihren Sitz. Los 138 Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark 20.3.1907 (Auflage urspr. 1400, R 10). Ab 1910 Stammaktie und 4:3 zusammengelegt, ab 1912 nach Zuzahlung dann VZ-Aktie VF Ebenfalls unbekannt gewesene Emission, auch dies von den nur drei im Reichsbankschatz gefundenen Stücken das letzte verfügbare. Schätzwert 75-100 € Bergbau-AG Fichtelgold Brandholz, Aktie 1.000 Mark Nov. 1921 (Auflage 3400, R 10) EF 1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1920 zur Ausbeutung von Gold-, Silber-, Antimon-, Arsen- u. Schwefelkiesgruben im Fichtelgebirge, wobei Dir. Otto Heer in Steinach die ihm gehörenden sämtlichen Kuxe der Gewerkschaften “Fürstenzeche”, “Schickung Gottes” sowie die sechs Bergwerke der “Gew. für Antimon- und Goldgewinnung im Fichtelgebirge” einbrachte. Dazu kamen vier Gold-, Silber- und Arsen-Gruben im Kreis Löwenberg (Schlesien) und die Manganerzfelder der sächsischen Gewerkschaft “Adelma” bei Geyer im Erzgebirge. Weiter hinzuerworben wurde 1922 das Grubenfeld Markus Röhling unter den erzgebirgischen Städten Annaberg und Buchholz. Nachweislich bereits im 6. Jh. wurde im Weißmaintal bei Bad Berneck Waschgold gefunden. Beim Verfolgen des Waschgoldes im Fluß entdeckten die Bergleute schließlich die Erzgängen des “Goldberges” bei Goldkronach. Der Bergbau gelangte dort zu einer solchen Blüte, daß Kaiser Otto der Große 968 einen Stamm fränkischer Bergleute nach Goslar verpflan- Schätzwert 500-625 € Bergbau-AG Friedrichssegen Förderanlagen der Grube Friedrichssegen um 1905 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 15 Los 139 Schätzwert 25-50 € Bergbau-AG Lothringen Los 147 Bochum, Genußschein 500 RM Jan. 1934 (Auflage 2000, R 4) EF Berliner Bankverein AG Gründung 1872 als Gewerkschaft der Zeche Lothringen u.a. durch Friedrich Funke und Carl und Friedrich Wilhelm Waldthausen. 1880 Aufnahme der Förderung. 1912 bedeutende Ausdehnung durch Erwerb der Kuxenmehrheit der Gewerkschaft Freie Vogel und Unverhofft (1923 dann verschmolzen). 1920 Umwandlung der Gewerkschaft in die Bergbau-AG Lothringen. Ein sehr interessanter Aspekt ist die “Flucht” der Gesellschaft vor der französischen Ruhrbesetzung und der Versuch, die Geschäftsschwerpunkte weiter nach Osten zu verlegen: Der Firmensitz wurde 1923 (bis 1932) nach Hannover verlegt. 1924 Beteiligung an der Hannoversche Maschinenbau-AG (Hanomag) und der Lindener Eisen- und Stahlwerke AG. 1925 Erwerb der Mathildenhütte AG in Bad Harzburg, der Eisenerzgruben Friedrike bei Harzburg und Hansa bei Harlingerode (alle drei 1937 an ein Konsortium aus Krupp und Hoesch verkauft) sowie einer Flußspatgrube bei Rottleberode (Südharz). Außerdem Gießereibetriebe und Erzgruben in Blankenburg und Zorge im Harz, schließlich auch an der Halberstadt-Blankenburger EisenbahnAG beteiligt. 1933 Sanierung durch Kapitalzusammenlegung 12:1, im Jahr 1936 verkaufte der Großaktionär Deutsche Bank seine Beteiligung an den Wintershall-Konzern, 1956 weiterverkauft an die ARBED-Tochter Eschweiler Bergwerksverein. Berlin, Aktie 20 RM Febr. 1926 (Auflage 10000, R 8) EF für Industrie und Gewerbe, Kühlanlagen, industrielle Separatoren. 1967 umfirmiert in Alfa-Laval Bergedorfer Eisenwerke GmbH, seit 1974 Alfa-Laval GmbH, 1991 durch Tetra Pak aufgekauft. Jugendstilelemente im Unterdruck. Schätzwert 300-375 € Bergwitz, 5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Nov. 1921 (Auflage 400, R 12) VF+ Bergbaugesellschaft “Fichtelgold” Brandholz / Stuttgart, NamensAnteilschein 1 Anteil Febr. 1933 (R 8) VF Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Verfärbt. Auffanggesellschaft der Bergbau-AG Fichtelgold (siehe Los 136). Schätzwert 50-100 € Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1921 (Auflage 5000, R 7) EF-VF Bergwitzer Braunkohlen AG Schätzwert 30-40 € Los 145 Berlin-Burger Eisenwerk AG Los 143 Los 140 Schätzwert 150-200 € Wunderschöne Mäander-Umrahmung, Schlegel und Eisen im Unterdruck ausgespart. Zuvor unbekannt gewesen, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Bei der Gründung 1905 als “Gniest-Bergwitzer Braunkohlenwerke zu Wittenberg” wurden die Braunkohlenwerke und Dampfziegelei Gniest GmbH bei Kemberg erworben. Auf einem 400 ha großen Gelände am Rande des Urstromtals der Elbe wurde ein Braunkohlentagebau betrieben. Bis zu 700 Mitarbeiter förderten bis in die 1950er Jahre zuletzt über 2 Mio. t Braunkohle im Jahr. Mehrheitlich beteiligt an der (1935 stillgelegten) Braunkohlen-Abbaugesellschaft Friedensgrube AG in Meuselwitz und der Kleinbahn Bergwitz-Kemberg, die vor allem der Abfuhr der Kohle zur Anhalter Bahn Berlin-Wittenberg-Bitterfeld-Halle-Leipzig diente. Großaktionäre waren die Dresdner Bank und die Reichselektrowerke. Seit der Stilllegung Anfang der 1950er Jahre füllt sich der Tagebau, in dem bis Ende der 1980er Jahre noch bedeutende Funde aus der Bronzezeit gemacht wurden, mit Wasser. Heute erinnert an die Bergbauperiode nur noch der im Tagebau entstandene Bergwitzsee. Gründung 1913 als Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt wie oben anläßlich der Übernahme des Burger Eisenwerks von F. Angrick. Neben Erzeugnissen der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie wurden von 1923-1927 unter der Marke Be-Be auch Motorräder hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger als 8 Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs und entwickelte sich zu einer umfassenden Holding der Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-, Stahl- und Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Magdeburg, b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Heidenau bei Dresden (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen- und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen- und Badeöfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte Jaeger, Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH Isolierrohrfabrik in Dresden-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik S. Aston AG in Burg bei Magdeburg. Ferner beteiligt bei der Bayerische Eisenhandels-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr, Eisengroßhandlung Gebr. Noether KG in Bruchsal i. Baden, Eisenhandel-AG in Duisburg, R. Dolberg Maschinen- und Feldbahnfabrik AG in Berlin, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile Deutsche Verkaufs-AG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in Wien, Dajac Deutsch-Amerikanische Automobil-Industrie AG in Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen b. Magdeburg, Stahl- und Eisen-AG in Königsberg i. Pr., “Momentag” Moment-Büro-Bedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH Heizungsanlagen in Stendal. Das hastig zusammengezimmerte Firmenimperium war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang 1925, als die Gläubiger nervös wurden. In Folge der schlechten Konjunktur fand der Konkursverwalter für keines der Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren-Gießerei in Burg wurde zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren 1929 aus der Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und Heidenau zwangsversteigert. Das Konkursverfahren dauerte länger als die kurze, aber intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats: Erst 1936 war es nach über 10 Jahren Dauer beendet. Los 146 Gegründet 1877 als Berliner Makler-Verein zwecks Betrieb und Vermittlung von Börsengeschäften. Es war die zweitälteste deutsche Maklerbank. 1891 außerdem namhafte Beteiligung an dem Prämien-Vermittlungsgeschäft von Alex. Löwenherz Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim Bankhaus Veit, Selberg & Co. in Berlin beteiligt. 1904 außerdem Übernahme des Geschäftsbetriebs des in Liquidation getretenen Börsen-HandelsVereins, wobei auch der größte Teil der zuvor dort organisierten Händler übertrat. Dabei wurde auch der renommierte “Hertelsche Kursbericht” übernommen, den der Börsen-Handels-Verein schon bei seiner Gründung 1872 erworben hatte. Verluste bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei den Beteiligungen zehrten zu Beginn des 1. Weltkrieges Reserven und Kapital auf. Im Verlauf des Krieges, als sich die Situation nicht besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation. Im März 1923 erfolgte, nachdem 90 % des Aktienkapitals in andere Hände übergegangen waren, die Umwandlung von einer Maklerbank in eine normale Geschäftsbank. In dem Zusammenhang 1923 Umfirmierung in “Berliner Bankverein AG”. (Gleichzeitig gründeten 1923 die früheren Aktionäre zunächst nur aus Gründen des Namensschutzes eine neue AG namens Berliner Makler-Verein). Der nunmehrige Berliner Bankverein übernahm 1926 im Wege der Fusion noch die Dünger-Kreditbank AG. Bald darauf zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die 1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung der Börsennotiz in Berlin. Los 148 Schätzwert 75-150 € Berliner Dampfmühlen-AG Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1930 (Auflage 1400, R 8) EF Mit Berliner Bär in der Umrandung. Gründung 1888 zum Erwerb, Errichtung und Betrieb von Getreidemühlen. 1921 Aufstellung der aus dem Cöpenicker Betrieb ausgebauten Müllereimaschinen in der Berliner Mühle. Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michaelkirchstr. 22/23 (Getreide-Wäscherei und Trockenanlage, Getreide-Silos) und Getreidespeicher Berlin-Cöpenick (Mechanische Förderanlagen). Lediglich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit der Berliner Victoriamühle, der Humboldtmühle und der Weizenmühle Karl Salomon AG in Berlin zu einer “Betriebsgesellschaft Berliner Mühlen mbH & Co., Berlin”. Börsen-Notiz: Berlin und Köln. Schätzwert 75-125 € Berliner AG für Eisengiesserei und Maschinenfabrikation Charlottenburg, Aktie 1.200 Mark Jan. 1923 (Auflage 4500, R 7) EF-VF Los 141 Schätzwert 30-75 € Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG Hamburg, Genußschein Lit. A o. N. 2.5.1931 (Auflage 5400, R 5) EF Gründung 1905. Strecken (zus. 65 km): Bergedorf-Geesthacht, Bergedorf-Zollerspieker (Vierländer Eisenbahn), GeesthachtBillwerder Moorfleet (Hamburger Marschbahn, 1928 eröffnet). 1921 Übernahme der Billwärder Industriebahn (eröffnet 1907). 1954 Fusion mit den “Verkehrsbetrieben des Kreises Storman” zur Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG” (VHH). 1965 schließen sich VHH, HHA und die DB zum Hamburger Verkehrsverband (HVV) zusammen. 2000 Zusammenschluß mit der “Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH”. Los 142 Schätzwert 30-90 € Bergedorfer Eisenwerk AG Astra-Werke Lohbrügge/Bergedorf, 5 % VZ-Aktie 20.000 RM Sept. 1936 (Auflage 300, R 5) EF Gegründet 1859, AG seit 1907. Spezialmaschinenbau: AstraMolkerei-Maschinen, Alfa-Milchseparatoren, Kältemaschinen Los 144 Schätzwert 50-80 € Berlin-Borsigwalder Metallwerke Löwenberg AG Borsigwalde, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Febr. 1920 (Auflage 2000, R 8) EF Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von Kupfer- und Messingfabrikaten, u.a. für Schiff- und Lokomotivbau. 1925 Vergleich, Liquidation bis Anfang der 30er Jahre. Gründung 1871 unter Übernahme der Eisengießerei “J. C. Freund & Co.”. Durch den Gründerkrach wurde die Gesellschaft schwer in Mitleidenschaft gezogen: 1881 wurden zwei alte Aktien zu 600 M in eine neue Aktie zu 300 M zusammengelegt. Hergestellt wurden Dampfmaschinen, Pumpmaschinen für Wasserwerke und Kanalisation, Asphaltaufbereitungsmaschinen, bewegliche Brücken, Motorpflüge und Kältemaschinen. Ende 1922 wurde noch eine Stahlgießerei in Betrieb genommen. Während der Inflationszeit brach der Absatz der Gesellschaft derart ein, daß 1927 die Produktion eingestellt werden mußte. Bis 1929 in Berlin börsennotiert. 1928/30 Umfirmierung in Freund-Stahl-AG. Die Ges. hatte eine Stahlsorte von besonders grosser Streckgrenze erfunden (den Siliciumstahl), jedoch blieben grössere Aufträge des größten Abnehmers (der Deutschen Reichsbahn) auf Jahre hinaus aus. Statt dessen wurde das Verfahren von Konkurrenten kopiert. Ein Finanzkonsortium unter Führung der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft finanzierte der Ges. ihre Patentverletzungsklagen, verweigerte aber weitere Mittel, nachdem schon 2 Mio. RM in die Prozesse investiert waren, ehe es zu einer Entscheidung des Reichsgerichts kam. Schlußendlich gingen die Patente an das Finanzkonsortium, mit Unterstützung früherer FreundStahl-Mitarbeiter wurden sie von US-Firmen verwendet, die AG selbst ging 1932 in Liquidation. Los 149 Schätzwert 50-100 € Berliner Düngerhandel AG Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1931 (Auflage 140, R 6) EF Gründung im Mai 1931 durch Zusammenschluß der Firmen Sarbok & Witzleb, Berlin und der Dungabteilung der Ein- und Verkaufsgenossenschaft Berliner Melkerei-Besitzer, Berlin. Zweck: Ein- und Verkauf von Dünger der Berliner Tierhaltungen und alle hiermit zusammenhängenden Geschäfte. 1943 besaß das Unternehmen einen Fuhrpark mit 45 Pferden, Umsatz jährlich etwa 2 Mill. Ztr. Dung aus Berliner Tierhaltungen. 1951 in eine GmbH umgewandelt, die AG ist erloschen. Los 150 Schätzwert 200-250 € Berliner Lombardkasse AG Berlin, Aktie (Zwischenschein) 2 x 1.000 RM Aug. 1931 (R 10), ausgestellt auf Firma Gebrüder George, Berlin VF+ Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem Karton, rückseitig Dividendenstempel bis 1942 und 15 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 16 lung, die 1922 als “Berliner Viehverkehrs-Bank AG” verselbständigt wurde. 1919/1922 Umfirmierung in “Handelsbank AG in Berlin”. Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypothekenund Wechselbank. 1932 in der großen Bankenkrise Zahlungseinstellung, Zwangsvergleich und Auflösung der Gesellschaft. Los 157 Schätzwert 100-200 € Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 15.5.1902 (Auflage 500, R 5) EF-VF Geschichte und Gestaltung wie voriges Los. Umschreibungen. Zuvor unbekannt gewesen, nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG durch Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung) und der Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum Zwecke des Namensschutzes, nachdem der “alte” 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner MaklerVerein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli 1931 äußerte die Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte der Abzug von Kundengeldern auf dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine außerordentliche Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank) in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben der Banken-Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf in der Privatwohnung des Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet. 1959 entsprach die Bankenaufsicht dem Antrag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seitdem stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist. Gründung von Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover (1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG. Berliner Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner Revisions-AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft. Gründung 1923 zur Versorgung Berlins mit Elektrizität und Wärme. Kraftwerke: Klingenberg, West, Charlottenburg, Moabit, Rummelsburg, Oberspree, Spandau, Steglitz und Weißensee. 1931 - die Stadt Berlin hatte gerade wieder einmal riesige Haushaltslöcher zu stopfen - ging die Konzession an die von der Privatwirtschaft getragene und finanzierte Berliner Kraftund Licht-AG (Bekula) über. Die Betriebsführung behielt die BEWAG. 2001 übernahm der schwedische Energiekonzern Vattenfeld die Aktienmehrheit. 2002 Zusammenschluss mit der hamburgischen HEW, der Lausitzer LAUBAG und der mitteldeutschen VEAG zur Vattenfall Europe AG, die sich damit als “vierte Kraft” in der deutschen Stromversorgung etablierte. 2005 squeeze-out der letzten Kleinaktionäre der bis dahin börsennotierten früheren Bewag. Los 155 Schätzwert 150-250 € Berliner Terrain- und Bau-AG Berlin, Aktie 1.200 Mark 15.12.1903. Gründeraktie (Auflage 1875, R 7) VF+ Im Unterdruck fotographische Abb. von Stadtvillen. Los 153 Schätzwert 300-375 € Schätzwert 15-30 € Berliner Maschinenbau-AG vormals L. Schwartzkopff Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1932 (Auflage 5375, R 2) EF Gründung 1852, AG seit 1870. Zunächst Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in der Chausseestraße. Der 1866 begonnene Lokomotivbau war bald der wichtigste Geschäftszweig. 1897 wurde in Wildau mit dem Bau einer neuen Lokomotivfabrik begonnen (1900 fertiggestellt, ab ca. 1950 “VEB Schwermaschinenbau Heinrich Rau Wildau”, 1970 als Werk Wildau Teil des VEB Schwermaschinenbau-Kombinat Ernst Thälmann = SKET in Magdeburg geworden). Ebenfalls 1897 Beginn der Produktion der Linotype-Setzmaschine, dann auch Fabrikation von Druckluftgrubenbahnen und Glasflaschen-Maschinen sowie ab 1926 von Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen. 1908 gemeinsam mit J. A. Maffei, München, Gründung der MaffeiSchwarzkopff-Werke GmbH, die Zentrifugalpumpen, Dampfturbinen und elektrische Lokomotiven herstellte (die Beteiligung wurde 1931 an die AEG verkauft). Nach Kriegsende wurden die schwer beschädigten Werke noch zu 95 % demontiert, der Gesellschaft blieb im Westen lediglich das Werk Scheringstraße. Großaktionär war nun die Berliner Handels-Gesellschaft (BHFBank). 1967 wurde die Gesellschaft im Zuge der Förderung des Berliner Maschinenbaus mit anderen bekannten Fabriken in der Deutsche Industrieanlagen GmbH (DIAG) zusammengeschlossen, die 1976 dann 98 % der Aktien hielt und das gesamte Vermögen übernahm. Eine der ehedem wichtigsten Firmen der Berliner Industriegeschichte hörte damit auf zu existieren. Los 152 Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage 1160, R 3) EF Gegründet 1858, AG seit 1907. Herstellung von Herrenwäsche, insbesondere von Oberhemden und Schlafanzügen. Betriebseinstellung in Folge der Weltwirtschaftskreise, 1935 umbenannt in “Grundstücksgesellschaft Gerichtstraße 27 AG”. 1937 Konkurseröffnung, 1944 in Abwicklung getreten. Berliner Schlossbrauerei AG Berlin-Schöneberg, VZ-Aktie 100 RM 28.5.1934 (Auflage nur 10 Stück, R 10) EF-VF Los 159 Bernburg, Aktie 100 RM März 1928 (Auflage 2000, R 3) EF Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier. 1921 durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden übergegangen. Seit 1926 als Schloßbrauerei AG wieder eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner Schloßbrauerei AG”. Zu dem umfangreichen Gaststätten- und Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant “Zum Prälaten” in 9 Stadtbahnbogen am Alexanderplatz, das “Prälaten am Zoo”, das “Cafe Corso”, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Hardenbergstraße 27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das “Prälaten in Schöneberg” sowie die Goldener Schlüssel Restaurant-Betriebsges. mbH, die Gaststätten-Gesellschaft Zentrum mbH und die Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit dem Spezialausschank “Bärenschänke” in der Friedrichstr. 124 sowie die Kronprinzengarten Bornstedt bei Potsdam GmbH. 1960 Übernahme durch die Berliner Kindl Brauerei AG und Weiterführung als BärenbierBrauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung der Braustätte, Weiterführung der Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei. Los 154 Schätzwert 15-30 € Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (BEWAG) Gründung 1887, Betrieb der von der damaligen Anhaltischen Finanz-Direktion gepachteten Saalemühlen. Börsennotiz Halle/Leipzig, letzter Großaktionär war die Stadtmühle Alsleben AG. Die Bernburger Mühle beherbergt heute ein Wasserkraftwerk. Los 160 Berlin, Aktie 500 RM Mai 1942 (Auflage nur 10 Stück, R 12) VF- Los 156 Schätzwert 125-250 € Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 15.7.1893. Gründeraktie (Auflage 600, R 5) VF Grün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette. Initiatoren waren führende Leute des Berliner Fleischergewerbes. Neben dem insbesondere für diese Berufsgruppe betriebenen Bankgeschäft (in der Königstraße und auf dem Städt. Vieh- und Schlachthof) besaß die Bank eine Viehagentur-Abtei- Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt gewesen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Links leicht wasserfleckig, Rostspur. Gründung 1922 im heutigen Landkreis Cuxhaven als Basbekker Tonwerke, ab 1929 Basbecker Portland Zement- und Tonwerke AG. Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art (Mauersteine, Dachziegel, Drainröhren u.dergl.). 1938 Verschmelzung mit der 1905 gegr. Beton- und Tiefbaugesellschaft Mast mbH in Berlin. Heute Beton- und Tiefbau Mast Hermann Hein AG, Berlin. Der Ursprungsbetrieb in Basbeck nahm seine Tätigkeit 1948 unter dem Namen “Basbecker Baustoffindustrie, Zweigniederlassung der Beton- und Tiefbau Mast AG” wieder auf, in den 1960er Jahren Stilllegung. Heute ist das Areal ein Wohngebiet. Schätzwert 60-120 € Berlin, Namensaktie 100 RM 5.6.1928. Gründeraktie (Auflage 500, R 5), ausgestellt auf Eduard Schlüter, Berlin Frohnau, Vorstandsmitglied der Ges. EF 16 Schätzwert 300-375 € Beton- und Tiefbau Mast mit Basbecker Baustoffindustrie AG Berlin, 6,5 % Debenture 1.000 $ 1.2.1929 (R 1) EF Nr. 155 Schätzwert 30-75 € Bernburger Saalmühlen Berliner Revisions-AG Gründung 1927. Übernahme und Ausführung von Bücher- und Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten, Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschaftsgründungen, auch treuhänderische Funktionen. 1950 Schätzwert 25-50 € Berliner Wäschefabrik AG vorm. Gebr. Ritter Bei der Gründung 1903 brachte die Allgemeine Berliner Omnibus-AG vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße und Kottbuser Damm) als Sacheinlage ein. Mit der Parzellierung und Veräußerung von Grundstücken in Steglitz, Zehlendorf, Reinickendorf, Wittenau und am Hohenzollerndamm war die Gesellschaft nicht sonderlich erfolgreich. Sie erlitt außerdem große Forderungsverluste bei der Passage-Kaufhaus-AG. Es folgten 1912 und 1914 Sanierungsversuche. Nach der Inflation konnte 1924 das Kapital nur im extrem schlechten Verhältnis 60:1 umgestellt werden. 1936 wurde bei dieser in Berlin börsennotierten AG die Eröffnung des Konkursverfahrens mangels Masse abgewiesen. Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat und Richard Müller für den Vorstand. Los 151 Los 158 Nr. 160 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 17 Los 164 Schätzwert 400-500 € Bitterfelder Actien-Bierbrauerei vormals A. Brömme Bitterfeld, Actie 1.000 Mark 20.4.1891. Gründeraktie (Auflage 400, R 9) VF Hübsche Ornament-Umrahmung, zwei BrömmeOriginalunterschriften. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1880 durch den Brauereibesitzer Albert Brömme, seit 1891 AG. Die Brauerei lag an der Inn. Zörbiger Straße 25, auch eigene Mälzerei. 1920 Erwerb der Uhlemann’schen Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972 als Werk Brauerei Bitterfeld zum VEB Getränkekombinat Dessau gekommen. 1990 als Brauerei Bitterfeld reprivatisiert, aber ohne anhaltenden Erfolg: 1995 Einstellung der Produktion, wenig später wurde die Brauerei abgerissen. Los 161 Los 167 Schätzwert 30-80 € Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik u. Hanfschlauchweberei AG Gotha, VZ-Aktie 1.000 RM Dez. 1932 (Auflage 200, R 5) EF Schätzwert 20-40 € Bei der Gründung 1870 wurde die ein Jahr zuvor errichtete A. Knoblauch’sche Lagerbier-Brauerei in der Landsberger Allee 11/13 übernommen. Von den in der Gründerzeit in eine AG umgewandelten Berliner Brauereien war dies eine der solideren. Auch nach dem Gründerkrach fiel der Kurs nicht unter den Nennwert und war damit der mit Abstand höchste aller Berliner Brauereien. 1897 Errichtung einer Mälzerei auf dem angrenzenden Grundstück Friedenstr. 89. Ferner erworben wurden 1908 die ehemals Westphalsche Brauerei in Zossen und 1911 die Exportbierbrauerei in Ketzin. 1910 Umfirmierung in “Böhmisches Brauhaus-AG”. 1922 Zusammenschluß mit der Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen zur “Löwenbrauerei Böhmisches Brauhaus AG”. 1927 Fusion mit der 1867 gegründeten Bergschloßbrauerei AG in Berlin-Neukölln. 1954/55 Abschluß eines Organvertrages mit dem neuen Hauptaktionär Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Dividende für die freien Aktionäre. 1975 Verkauf der Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenheide und Betriebsverlegung in die gepachtete Braustätte in der Bessemerstr. 84. 1979 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG verschmolzen. Gegründet am 16.3.1878 als oHG, 1922 umgewandelt in eine AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei. Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche, Konservenringe, sämtliche technische Gummiwaren in Natur- und Kunstkautschuk, außerdem Feuerwehrschläuche. Nach 1945 neben mehreren anderen Firmen in der VEB Gummiwerke (“Kowalit”) aufgegangen. Nach 1990 von der Phoenix AG übernommen. Bezirksverband für den Regierungsbezirk Kassel Kassel, 8 % Schuldv. 500 RM 1.10.1928 (R 4) EF-VF Los 168 Schätzwert 125-175 € Boden-AG Steglitz Los 165 Schätzwert 150-250 € Bitterfelder Louisen-Grube Kohlenwerk- und Ziegelei-AG Bitterfeld, St.-Prior.-Actie Lit. B 200 Thaler = 600 Mark 23.10.1874 (Auflage 150, R 5) VF+ Hübsche Girlanden-Umrahmung. Zuvor ganz unbekannter Jahrgang. Los 162 Schätzwert 30-50 € Bezirksverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke Biberach, 7 % Teilschuldv. 2.000 RM Jan. 1927 (Auflage 1500, R 6) EF- Gründung 1873. Die Gesellschaft übernahm von der Firma Keferstein, Köppen & Co. die auf der Sandersdorfer Flur gelegenen Braunkohle- und Tonfelder. Braunkohlenabbau auf den Gruben Louise und Karl Ferdinand, außerdem Betrieb einer Ziegelei, die zuletzt 3 Mio. Mauersteine jährlich produzierte. 1910 nahm die Ges. 2,5 Mio. Mark in die Hand (das 4-fache des Aktienkapitals zu dieser Zeit!) und erwarb von Lehmann & Kühle in Bitterfeld die Grube Vergißmeinnicht. Nach 1945 enteignet worden. Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1909 (Auflage 1200, R 8) VF Los 171 1918 umgewandelt in Vorzugsaktie, 1924 herabgesetzt auf 100 RM. Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Links Rostfleck. Böhmisches Brauhaus CommanditGesellschaft auf Actien A. Knoblauch Neben der Tätigkeit als Terraingesellschaft auch Darlehns- und Diskont-Geschäft. Auf einem der ursprünglich von dieser Gesellschaft erschlossenen Grundstücke steht heute übrigens die Hauptverwaltung der BfA. Die Gesellschaft besaß bei Kriegsende noch drei Häuser in Neukölln und Pankow. Los 169 Schätzwert 125-200 € Bodenbank-AG Görlitz, Aktie Reihe C 1.000 Mark 2.9.1923 (R 8) EF Gründung 1923 zwecks Betrieb eines Bankgeschäftes speziell für die Interessen der städtischen und ländlichen Grund- und Bodenbesitzer. 1926 Sitzverlegung nach Berlin. 1931 von Amts wegen für nichtig erklärt. Gemeinsame Anleihe der öffentlichen Stromversorgungsunternehmen der Städte/Landkreise Balingen, Biberach, Blaubeuren, Ehingen, Laupheim, Leutkirch, Münsingen, Ravensburg, Reutlingen, Rietlingen, Saulgau, Tettnang, Urach, Waldsee und Wangen. Schätzwert 100-300 € Berlin, Namens-Actie 200 Thaler 25.6.1870. Gründeraktie (Auflage 3000, R 4, aber später fast die Hälfte in neu gedruckte RM-Aktien getauscht), ausgestellt auf Otto Hochheimer in Berlin VF Ebenfalls mit Originalunterschrift Armand Knoblauch als persönlich haftender Gesellschafter. Von den knapp 500 Aktien aus dem Reichsbank-Schatz waren nur 36 Stück in sammelwürdiger und restaurierungsfähiger Erhaltung. Los 172 Schätzwert 150-250 € Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark 31.12.1919 (Auflage nur 100 Stück, R 6) EF Gründung der Maschinenfabrik und Brunnenbau-Anstalt 1907 in Bremen als “Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG vorm. L. Otten” mit Zweigniederlassung in Berlin. 1919 Sitzverlegung nach Grünberg in Schlesien. Bau von Brunnen und Wasserversorgungsanlagen, Fabrikation von Pumpen, Enteisenungs- und Filtrationsanlagen. 1950 verlagert nach Berlin, dort noch heute als Bohr-, Brunnenbau- und WasserversorgungsAG mit dem Arbeitsschwerpunkt Baugrunduntersuchung und Grundwasserhaushalt tätig. Alte Briefmarke Los 166 Los 163 Schätzwert 75-150 € Bibliographisches Institut AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.4.1915. Gründeraktie (Auflage 4500, R 2) EF Fortführung der traditionsreichen, seit 1826 bestehenden Firma Bibliographisches Institut Meyer in Leipzig. Herausgabe von Lexika, Wörterbüchern, Atlanten und Landkarten. 1953 Sitzverlegung nach Mannheim, 1984 Fusion mit der F. A. Brockhaus GmbH, Wiesbaden. Marken: Brockhaus, Duden und Meyer. Seit 1989/90 auch wieder Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Stammhaus in Leipzig. Altes Werbeplakat der Bitterfelder Brauerei Schätzwert 60-120 € Bleiindustrie-AG vormals Jung & Lindig Freiberg, Aktie 1.000 Mark 1.2.1908 (Auflage 500, R 4) EF-VF Großformatiges Papier, original signiert von Lindig. Gegründet 1896. Hergestellt wurden mit rd. 250 Beschäftigten Walzblei, Bleirohre und Bleiapparate für die chemische Industrie. Zweigfabriken im oberschlesischen Friedrichshütte, Eidelstedt bei Hamburg und Klostergrab (Böhmen). Börsennotiz Dresden. 1947 Sitzverlegung nach Hamburg-Eidelstedt und Umfirmierung in eine GmbH. 2000 Fusion mit der über 100 Jahre alten Metallwerke Goslar und der Neue Apparatebau Goslar (vormals Bleiwerk Goslar) zur JL Goslar. Der dortige Geschäftsbereich Strahlenschutz fertigt u.a. die weitbekannten Castor-Behälter. Nr. 170 Los 170 Schätzwert 250-500 € Böhmisches Brauhaus CommanditGesellschaft auf Actien A. Knoblauch Berlin, Namens-Actie 200 Thaler 25.6.1870, ausgestellt auf C. A. F. Kahlbaum in Berlin (die spätere SCHERING AG). Gründeraktie (Auflage 3000, R 11, aber später fast die Hälfte in neu gedruckte RM-Aktien getauscht) VF Herrliche Gestaltung mit Abbildung des BrauereiGebäudes. Mit Originalunterschrift Armand Knoblauch als persönlich haftender Gesellschafter. Ausgestellt auf C. A. F. Kahlbaum wurden überhaupt nur 2 Stück gefunden. Los 173 Schätzwert 100-125 € Bohrgesellschaft Bergfrei Berlin, Namens-Anteil 3/1.000 20.8.1908 (Auflage 1000, R 9) EF Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1905. Bohrungen auf Kali bei Lauterbach in Hessen blieben ohne Erfolg. Nr. 172 17 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 18 Los 174 Schätzwert 75-150 € Bohrgesellschaft Heinrichshall [Berlin], Namens-Anteil 1/1.000 13.6.1906 (Auflage 1000, R 7) EF Gründung 1905. Sitz in Magdeburg. Gerechtsame: 15000 Morgen in den Gemeinden Brome, Zicherie, Croya und Voitze Provinz Hannover, benachbart mit Bismarckhall und Centrum. Die Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger Heide bei Wittingen) blieben ohne Erfolg. Nr. 197 Los 182 Nr. 177 Los 175 Schätzwert 75-150 € Schätzwert 75-150 € Brauerei Bergschlößchen GmbH Bohrgesellschaft Nordstern Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 25.4.1908 (Auflage 1000, R 7) EF-VF Sagan, Anteilschein 500 RM Dez. 1937 (R 7) EF Gründung 1905 durch das Berliner Bankhaus Max Ulrich & Co. Zweck: Gerechtsame auf Kali-, Stein- und beibrechende Salze, auf Kohlen und andere Mineralien zu erwerben und durch Bohrung aufzuschließen. In der nördlichsten Ausdehnung des Ruhrreviers wurde bereits 1857 Schacht 1 im Feld Blücher III abgeteuft, 1860 ersoffen, 1865 gesümpft, 1866 umbenannt in Nordstern, 1868 Förderbeginn. 1982 durchschlägig mit Zollverein, seit 1983 Verbundbergwerk Nordstern-Zollverein, 1993 endgültig stillgelegt. Nachnutzung als Standort der Bundesgartenschau (“Nordstern-Park”). Gründung als AG im Nov. 1923 zum Betrieb von Brauereien mit den erforderlichen Hilfs- und Nebenbetrieben, insbesondere Erwerb und Fortbetrieb der bisherigen Genossenschaftsbrauerei in Sagan. Bierniederlagen in Ost- und Westpreußen. Von 1937 bis 1945: Brauerei Bergschlößchen GmbH. Los 181 Los 178 Schätzwert 25-50 € Bonner Portland-Zementwerk AG Oberkassel (Siegkreis), Aktie 1.000 RM Febr. 1944 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1856 als Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein AG, 1938 Umbenennung in Bonner Portland-Zementwerk AG, seit 1966 Bonner Zementwerk AG. Mehrheitsaktionär waren die Dyckerhoff-Zementwerke in Wiesbaden; 1985 mit Dyckerhoff verschmolzen. Los 176 Schätzwert 75-150 € Bohrgesellschaft Philippshall Magdeburg, Namens-Anteil 1/1.000 25.8.1907 (Auflage 1000, R 6) EFGroßformatiges Papier. Sehr dekorative Umrandung, Hammer und Schlegel in allen vier Ecken. Kalibohrgesellschaft, verliehene Konzession in Bermuthshain (Vogelsberg) in Hessen. Die Bohrungen hatten aber keinen Erfolg. Los 177 Schätzwert 600-750 € Bohrgesellschaft “Vereinigte Ridderburg” Los 179 Recklinghausen, Antheilschein über 1 Anteil 2.1.1872 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt auf Gebr. Steinberg in Münster VF Brackwede, Aktie Ser. B 10.000 Mark 1.10.1923 (Auflage 50000, R 8) EF Sehr hübsche Umrahmung mit Lochblechmäandern, Hammer und Schlegel in allen vier Ecken, oben und unten Wappen mit “Glückauf!”. Vier Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesener Bergwerksanteil, nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Gründung 1923. Herstellung von Teilen für Fahrräder. Schon 1924 wieder in Konkurs. Bohrgesellschaften suchten die Vorkommen auf und waren Vorläufer späterer Bergwerke, wenn eine Fündigkeit eintrat. Unter der Stadt Recklinghausen wurde von 1874 bis 2001 Steinkohle abgebaut, was im Stadtgebiet Bergsenkungen bis zu 11 m mit sich brachte. Größere Zechenstandorte waren neben König-Ludwig 1/2/6 und 4/5 vor allem Recklinghausen I und II. Diese früheren Clerget-Schächte (von den Bergleuten bald “Klärchen” gerufen) begann 1869 die belgische “Société Civile Belge des Charbonnages d’Herne-Bochum” abzuteufen. Der deutsch-französische Krieg 1870/71 unterbrach diese Arbeiten, dafür engangierten sich wie z.B. bei “Vereinigte Ridderburg” vermehrt deutsche Investoren. Ende 1871 wurden die Arbeiten am Clerget-Schacht wieder aufgenommen, 1873 wurde in einer Teufe von 225 m die Steinkohle erreicht. 1889 wurde das Bergwerk von der Harpener Bergbau AG übernommen. 1974 Stilllegung der Zeche, das Baufeld kam zum Bergwerk Ewald der Ruhrkohle AG und wurde 1988 abgeworfen. Zuletzt arbeitete unter Recklinghausen das Bergwerk Ewald/Hugo (zuvor Ewald/Schlägel & Eisen). Noch heute betreibt hier die DSK Deutsche Steinkohle-AG an der Wanner Straße ein Trainingsbergwerk. 18 Schätzwert 150-200 € Brackweder Metallwerk AG Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Schätzwert 30-90 € Brandenburgische Städtebahn-AG Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 18.6.1923 (Auflage 77724, R 2) EF Die Bahn wurde bereits im 19. Jh. als Teil eines aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Gegründet am 2.3.1901 in Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, den Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Brandenburg, die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und die Stadtgemeinde Brandenburg. Sitz ab 1914 in Brandenburg a.H., seit 1921 wieder in Berlin. Normalspurige 125 km lange Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904. Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die Gesellschaft den Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehenden Hauptstrecken nach Hamburg, Stendal, Magdeburg und Dessau miteinander und war eine der bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Obwohl sich bei Ende des 2. Weltkrieges ohnehin über 95 % der Aktien im Besitz der öffentlichen Hand befanden, wurde die Bahn enteignet und ging 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. In den 1960er Jahren forderte die UdSSR von der DDR einen weiteren Ausbau, um der Tschechoslowakei für den Güterverkehr einen Berlin umfahrenden Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab 1998 wurde die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf den 37 km langen Abschnitt Brandenburg-Rathenow, der 2003-05 für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wurde und heute von Regionalzügen der Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird. Dabei kam es zu einem bemerkenswerten Schildbürgerstreich der Bürokratie: Auch der Abschnitt Rathenow-Neustadt wurde, einschließlich der Neubauten der Brücken, für zig Millionen saniert, aber schon am 31.5.2006 nach nur 11-monatiger Betriebszeit wieder stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon 1959 als vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht BerlinCharlottenburg gelöscht worden. Los 183 Schätzwert 125-200 € Brauerei Cluss Heilbronn a.N., Aktie 1.000 RM Aug. 1929 (Auflage 650, R 7) EF-VF Gründung 1865, ab 1898 AG. Seinerzeit die größte Brauerei des württembergischen Unterlandes. Mehrheitsaktionär war zwischenzeitlich die später in der Baden-Württembergischen Bank aufgegangene Handels- und Gewerbebank Heilbronn AG (über 50 %). 1988 zur Cluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute über die Dinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener SpatenFranziskaner-Bräu. Los 184 Schätzwert 20-75 € Brauerei Schwartz-Storchen AG Speyer, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922 (Auflage 5000, R 2) EF-VF Großformatig. Los 180 Schätzwert 25-50 € Brandenburgische Parzellierungs-AG Berlin, Aktie 100 RM Juni 1928. Gründeraktie (Auflage 750, R 3) EF Gründung 1928. Parzellierung von Grundstücken in der Provinz Brandenburg sowie die Vermittlung von Grundstücksgeschäften aller Art. 1937 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Nr. 182 Gründung 1886 als Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme der Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei Schwartz-Storchen AG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1922 Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz (diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt. 1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion der weiter vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der EichbaumWerger-Brauereien AG aufgegangen. Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 19 Los 188 Schätzwert 500-625 € Braunkohlen-Abbaugesellschaft Friedensgrube Meuselwitz, Aktie 300 Mark 2.2.1882 (Auflage 1285, R 9) VF Zuvor unbekannt gewesen, nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kleine Randschäden fachgerecht restauriert. Los 185 Schätzwert 150-200 € Brauerei-Gesellschaft zur Löwenburg vormals Karl Diehl Bereits 1670 war bei Meuselwitz im Dreiländereck der heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen Braunkohle gefunden worden. Gegründet wurde die Friedensgrube 1871, eingetragen 1876. Betrieb eines Braunkohlenbergwerks auf ca. 300 ha Abbaugerechtsame. In Betrieb waren der Schenken-, der Alfreds-, der Karls-, der Kiefern- und der Ottoschacht. Oberirdisch war außerdem eine Brikettfabrik in Betrieb. Seine Glanzzeit hatte das Unternehmen 1921 mit 500 Beschäftigten und einer Jahresförderung von rd. 400.000 t Braunkohle. Damit stand die Friedensgrube unter den 14 Bergwerken des Meuselwitz-Rositzer Reviers an 8. Stelle. Die Aktien waren in Leipzig börsennotiert, Großaktionäre mit je fast 50% waren die Bergwitzer Braunkohlenwerke AG und die Braunschweigischen Kohlenbergwerke. Teils der Erschöpfung der Lagerstätten, teils den Folgen der Weltwirtschaftskrise geschuldet wurde die Förderung zwischen 1927 und 1935 auf allen Schächten eingestellt, nachdem schon seit 1927 mit den Kostenstrukturen eines Tiefbaubetriebes in Konkurrenz zu den Tagebaubetrieben nicht mehr rentabel gearbeitet werden konnte. bäude übernommen (heute Sitz des Oberlandesgerichts). 1936 Eingliederung der Hannoversche Bodenkredit-Bank in Hildesheim (vorher zur gewerkschaftseigenen Bank der deutschen Arbeit, der späteren BfG gehörig). Großaktionär war zu dieser Zeit die Braunschweigische Staatsbank mit ca. 60 %. 1996 Verschmelzung mit der 1868 gegründeten Berliner Hypotheken- und Pfandbriefbank AG zur “Berlin-Hannoversche Hypothekenbank”. Großaktionäre sind jetzt die Bankgesellschaft Berlin (87,7 %) und die NORD/LB (10 %). Los 193 Helmstedt, Aktie 1.200 Mark 26.10.1915 (Auflage 3925, R 2) EF Los 191 Schätzwert 200-250 € Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-AG Zweibrücken, Actie 1.000 Mark 24.12.1896 (Auflage 300, R 8) VF-F Braunschweig, Actie 1.000 Mark 27.2.1901. Gründeraktie (Auflage 3950, R 8) VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Schöner G&D-Druck, mit Originalunterschriften. Gründung 1887. 1906 Erwerb der Carl Mayer’schen Brauerei in Zweibrücken und sämtlicher Aktien der Zweibrücker Exportbrauerei. Nach der Jahrhundertwende konnte überhaupt nur in drei Jahren eine magere Dividende von 2 % erwirtschaftet werden, ansonsten gab es nix. Kein Wunder, daß man 1920 die Auflösung der Gesellschaft beschloß. Gründung 1901. Vollspurige Nebeneisenbahnen SchöningenHötzum-Braunschweig Bahnhof (Nord-Ost) und Hötzum-Mattierzoll (Gesamtlänge 73,6 km). Gründer waren der HerzoglichBraunschweigische Staat, die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft und die Actien-Zuckerfabrik Rautheim. Die Aktionäre hatten denkbar wenig Freude an der Bahn: In dem dreiviertel Jahrhundert des Bestehens reichte es nur vier Mal zu einer Dividende von 1 bzw. 2 %. 1950-71 sukzessive eingestellt, 1974 Umwandlung in die “BSE Verwaltungs- und Beteiligungsges. mbH”. Börsennotiz bis 1934 in Braunschweig, danach im Freiverkehr Hannover. Reste der Bahnanlagen sind noch bei Riddagshausen und über Hötzum bis Schöningen zu finden, auch die meisten der alten Bahnhöfe stehen noch (und das heutige Betriebsgelände der AG Hist, das früher zur Zuckerfabrik Salzdahlum gehörte, hatte einen eigenen Gleisanschluß der BSE ...) Los 189 Schätzwert 30-75 € Braunkohlenabbau-Verein zum Fortschritt Meuselwitz, Aktie 100 RM 30.11.1928 (Auflage 6395, R 5) EF Los 186 Schätzwert 30-90 € Braunkohlen- und Briket-Industrie AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1911 (Auflage 2000, R 3) VF Vorliegende Kapitalerhöhung diente zum Aufbau des fünften Werks (Marie-Anne bei Kleinleipisch). Gründung 1873 zum Erwerb der früher braunschweigisch-fiskalischen Braunkohlengruben “Prinz Wilhelm”, “Trendelbusch” und “Treue”. 1895/96 wurden die Kohlenfelder “Joseph” und “Otto” sowie “Glück auf” und “Friedrich” hinzuerworben. Langfristige Verträge mit der “Ueberland-Zentrale Helmstedt AG” (ÜZH) führten 1913 zum Erwerb des gesamten ÜZH-Aktienkapitals durch die BKB. 1928 Erwerb der Kuxe der Jacobsgrube bei Stassfurt. Zunächst als Pächterin betrieben die BKB auch die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe der Harbker Kohlenwerke AG und der Norddeutschen Braunkohlenwerke; 1936 wurden diese Gesellschaften auf die BKB verschmolzen. Mitten durch diese Grubenfelder hindurch ging nach 1945 die Zonengrenze und führte später zu so kuriosen Dingen wie einer zwischenstaatlichen deutsch-deutschen Vereinbarung über den Abbau der “Grenzpfeilerkohle”. 1954 wurde das Kraftwerk Offleben in Betrieb genommen und immer weiter ausgebaut, ab 1963 der Tagebau Alversdorf aufgeschlossen, stillgelegt wurden die Tagebaue Wulfersdorf und Victoria (1952), die Brikettfabrik Trendelbusch (1959), das Schwelwerk Offleben (1967) und die Ziegelei Alversdorf (1968). In eine existenzbedrohende Krise geriet das Unternehmen in den 80er Jahren durch die Auseinandersetzungen um das neue Kraftwerk Buschhaus. Heute ist das Auslaufen der Braunkohleförderung absehbar, statt dessen suchen die BKB neben der Stromversorgung neue Standbeine in der Entsorgungswirtschaft (Müllverbrennung) etc. Aufgrund historisch gewachsener Strukturen lagen jahrzehntelang je 49,86 % des Kapitals bei der PreußenElektra (später VEBA) und der Elektrowerke AG (später VIAG). Heute ist die e.on AG Alleinaktionärin, nachdem die letzte Handvoll freier Aktionäre 2002 per squeeze-out herausgedrängt wurde. Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrichund Wilhelmschacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben den Tief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfabriken und Ziegeleien sowie einer Landwirtschaft. Ab 1899 in großem Stil Hinzuerwerb weiterer Kohlenfelder. Die Gesellschaft gehörte der Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzig sowie der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an. Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Dividenden hoch rentabel. 1947 Enteignung durch das Land Thüringen, weshalb der Firmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel (zur mit 95 % beteiligten Wintershall AG) verlegt wurde. Seit 1968 in Liquidation. Gründung 1900. In kurzer Zeit entwickelte sich die “Bubiag” zu einem der bedeutendsten Bergbaubetriebe der Niederlausitz. Großaktionär war die Schaffgotsch Bergwerksges. in Gleiwitz. 1947 wurden die Tagebaue und Brikettfabriken Marie-Anne bei Kleinleipisch (heute ein Stadtteil von Lauchhammer) und Karl Büren entschädigungslos enteignet. Es verblieb der Gesellschaft das Braunkohlenbergwerk der 1923 erworbenen Gewerkschaft Frielendorf im Bezirk Kassel. 1947 Sitzverlegung nach München, Verwaltung in Hannoversch-Münden. 1951 wurde die Majorität an der traditionsreichen “Elektrische Lichtund Kraftanlagen AG” übernommen. 1970 Verschmelzung der Bubiag mit der Elikraft. Los 192 Schätzwert 25-50 € Braunschweigische AG für Jute- und Flachs-Industrie Braunschweig, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 1748, R 3) EF Los 190 Schätzwert 30-80 € Braunschweig-Hannoversche Hypothekenbank Braunschweig, Aktie 1.200 Mark 2.1.1911 (Auflage 2000, R 2) EF Das einzige Realkreditinstitut, das es in Braunschweig je gab, wurde 1871 gegründet - als eine der wenigen grundsoliden Neugründungen im Boom der ansonsten hochspekulativen “Gründerzeit” (auch während des Gründerkrachs sank der Aktienkurs der in Berlin, Hannover und Braunschweig notierten “Braunen Hanne” kaum unter pari). Zunächst wurde am Bankplatz das vorher der Braunschweigischen Bank gehörige Ge- Los 187 Schätzwert 60-120 € Braunschweigische Kohlen-Bergwerke Gründung 1868 als erste Jute-Spinnerei und Weberei auf dem europäischen Kontinent, außerdem bedeutende Sacknäherei. Bereits 1874 beschäftigte der Betrieb 400 Leute. 1920 wurde die riesige Fabrik an der Spinnerstraße (von der heute nur noch das imponierende, fast 15 m hohe Eingangsportal steht) durch einen Brand völlig zerstört: 2400 Braunschweiger wurden von heute auf morgen arbeitslos. Auch die Zweigwerke PotsdamBabelsberg und Vechelde mußten 1926 wegen Arbeitsmangel stillgelegt werden. 1932 Verschmelzung mit der “Deutsche Jute-Spinnerei und -Weberei” in Meißen, deren Aktien aus dem Besitz der Darmstädter und National-Bank übernommen wurden. 1944 wurden die Braunschweiger Werksanlagen bei einem Bombenangriff erneut schwer beschädigt, nur ein ganz bescheidener Neubeginn gelang nach dem Krieg; über die bauliche Nutzung des Trümmergeländes wird in Braunschweig bis heute diskutiert. Das Werk Meißen, in seiner Größe Braunschweig ebenbürtig, wurde nach 1945 enteignet. 1990 erwarben die Brüder Rothenberger aus Frankfurt die Aktienmehrheit, danach Umbenennung in “Rothenberger AG” und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Noch heute börsennotiert. Los 194 Schätzwert 20-40 € Bremen-Mindener Schiffahrt AG Bremen, Aktie 1.000 RM Dez. 1939 (Auflage 3979, R 3) EF+ Gründung 1886 als “Bremer Schleppschifffahrts-Gesellschaft” für die Schiffahrt auf der Weser und den mit ihr in Verbindung stehenden Flüssen und Kanälen. 1939 Verschmelzung mit der “Mindener Schleppschiffahrts-Gesellschaft” und Umfirmierung wie oben, im gleichen Jahr Übernahme der Lagerhäuser und Anlagen am Fuldahafen in Kassel. Der überwiegende Teil der zuletzt aus rd. 250 Binnenschiffen bestehenden Flotte ging im 2. Weltkrieg verloren, auch die Lagerkapazitäten im Kasseler Fuldahafen wurden zerstört. Nach Neuaufbau und Modernisierung wurde 1965 schließlich ein großer Teil der Kahnflotte verkauft. 1971 übergegangen an die zum Stinnes-Konzern gehörende Fendel Schiffahrts-AG in Mannheim. Los 195 Schätzwert 150-250 € Bremer Pferde-Bahn Bremen, Actie 1.200 Mark 16.11.1886. Gründeraktie (Auflage 165, R 7) EF-VF Mit Abb. des Pferdebahnwagens No. 8 (auf später ausgegebenen Aktien nach der Elektrifizierung dann durch eine “Elektrische” ersetzt). Schätzwert 30-80 € Braunkohlen- und Briketwerk Berggeist AG Brühl, Aktie 1.000 Mark 9.5.1908. Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) EF-VF Mit Hammerschlegel in allen vier Ecken, Berggeist als Bergmann mit Grubenlicht im Unterdruck. Bei der Gründung 1908 brachte die Zuckerfabrik Brühl AG das ihr gehörende Braunkohlenwerk Berggeist ein. 1910/11 Ankauf der markscheidenden Konzession Hedwig, 1913/14 der Konzessionen Katharinenberg, Müllersgrube, Raymannsgrube und Hültersberg. 1914/15 Erwerb der Braunkohlen-Brikettwerke Lucretia GmbH in Badorf. Ende 1920 übernahm zur Sicherung ihrer Brennstoffversorgung die Rheinische Metallwaarenund Maschinenfabrik in Düsseldorf (Rheinmetall) die BerggeistAktienmehrheit. Später ging die Majorität an die Bank für Industrie und Verwaltung AG in Berlin, auf die Berggeist 1937 verschmolzen wurde. Nr. 188 Nr. 201 19 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:09 Seite 20 und wurde 1898 um 300 Aktien aufgestockt. Da der gesamte Aktiendruck aber erst 1900 nach Volleinzahlung der Aktien erfolgte, lassen sich die beiden Emissionen praktisch gar nicht unterscheiden. Vegesack um 1900 Gründung 1896, Betriebsbeginn 1901/02. Die schmalspurige Nebenbahn (1.000-mm-Spur) führte von Brohl am Rhein hinauf in die Eifel über Niederzissen und Weibern bis nach Kempenich. Die 23,8 km lange Bahn überwand dabei einen Höhenunterschied von fast 400 m, beim Bahnhof Engeln sogar im Zahnstangenbetrieb. Alleiniger Aktionär war die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln. Als weit über die Grenzen der Region bekannte Museumsbahn noch heute in Betrieb, sogar an der Autobahn stehen große Hinweisschilder auf die Brohlthal-Bahn. Gründung 1876 (Neuausgabe der Aktien 1886). Eröffnet am 4.6.1876 als Pferdebahn, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892. Normalspurige Strecken von zus. 67 km Länge. Noch heute als Bremer Strassenbahn AG börsennotiert. Los 199 Schätzwert 60-120 € Bremer Woll-Kämmerei Los 196 Schätzwert 30-90 € Los 203 Schätzwert 15-30 € Brown, Boveri & Cie AG Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907 (R 3) EF-VF Mannheim, Aktie 1.000 RM Jan. 1934 (Auflage 10000, R 2) EF Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außerdem 1932 Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei der Gründung der Hamburger Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg. Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschäden, wurde allerdings nach dem Einmarsch der Alliierten größtenteils von der US-Besatzung genutzt und erst im März 1947 wieder freigegeben. Nachdem im Laufe der Jahrzehnte alle deutschen Konkurrenten (Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döhren) aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer Woll-Kämmerei das größe Unternehmen seiner Branche in ganz Europa. Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien, mit denen man den Woll-Erzeugern räumlich näherrückte - im Gegenzug beteiligte sich ein australischer Wollkonzern mit einem größeren Anteil an der Bremer Wolle. G & D-Druck. Bremer Silberwarenfabrik AG Gründung 1900 durch die Schweizer BBC. Das breite Produktionsprogramm umfasste im Laufe der Geschichte u.a. Dampfturbinen und Verdichter sowie den Bau kompletter Kraftwerke, Hoch- und Niederspannungsschaltanlagen, elektrische Bahnen aller Art (incl. Seil- und Schwebebahnen), Signalanlagen, Triebwagen, Lokomotiven, Oberleitungs-Omnibusse, elektrische Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Hebezeug- und Transportanlagen, Bagger, Abraum-Förderbrücken sowie Dreh-, Hub- und Klappbrücken. Seit dem Zusammenschluss der Schweizer BBC mit dem schwedischen Asea-Konzern im Jahr 1988 als Asea Brown Boveri AG (ABB) firmierend und innerhalb des Konzerns mit Produktionsstandorten in 9 Ländern (davon 44 allein in Deutschland) die weltweit größte Einzelgesellschaft. Bis heute an sechs deutschen Börsen notiert. Gründung 1904 zur Übernahme des Brauerei- und Wirtschaftsbetriebes von Wilh. Loeschigk in Nordhausen, Hallesche Str. 32. Außerdem wurde 1919 die Brauerei Ziegler in Sondershausen angekauft und gleich darauf stillgelegt. Knapp 20.000 hl Roland-Bräu und Diadem-Pilsener jährlich betrug der Ausstoß. Die Brauerei am Taschenberg überlebte auch die DDR mit “Nordquell” und “Roland Bräu” und rettete sich nach der Wende in die Reprivatisierung (woran wir allerdings ungute Erinnerungen haben, denn die neuen Eigentümer ersteigerten vor Jahren auf unserer Auktion eine Historische Aktie vom Bürgerlichen Brauhaus; bezahlt haben sie die bis heute nicht). Im Jan. 2007 schloß sich ein Investoren-Konsortium für den Abriß und kompletten Neubau der Brauerei am traditionellen Standort zusammen, die Mitte 2008 als “Bürgerliches Brauhaus” ihren Betrieb dann wieder aufnehmen soll. Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1928 (Auflage 240, R 5) EF Gründung 1905, mit dem Großaktionär Wilkens & Söhne AG 1969 Verschmelzung zur Wilkens Bremer Silberwaren AG. Das ehemalige Betriebsgelände der BSF ist heute Teil des Mercedes-Werks. Heute existiert nur noch der Mantel und wird unter der alten WKN an der Börse gehandelt. Los 207 Schätzwert 30-75 € Bürgerliches Brauhaus AG Saalfeld (Saale), Aktie 1.000 RM Nov. 1925. Gründeraktie (Auflage 2400, R 3) EF Los 197 Schätzwert 450-750 € Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik Los 204 Vegesack, Actie 1.000 Mark März 1900 (Auflage 500, R 8) VF+ Los 200 Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte in der Werftenkrise der 1970er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan das Instrument der Werftenpolitik des Bremer Senats unter der hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem - trotzdem (oder gerade deswegen?) ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten. Auch die immensen Fördergelder für die nach der Wende zusätzlich noch übernommenen ostdeutschen Werften wurden in Bremen noch “verzockt”, ehe man das Schiff sinken ließ. Danzig, Aktie 100 Danziger Gulden April 1925 (Auflage 482, R 6) EF Schätzwert 50-80 € Briefumschlagfabrik Hansa AG Schönes großes Löwen-Logo im Unterdruck. Herstellung von Briefumschlägen und Briefpapier aller Art sowie von Selbstklebe-Postkarten. Laut HV vom 21.6.1941 wurde die Satzung neu gefaßt. Los 201 Schätzwert 200-250 € Schätzwert 50-100 € Brüder Reininghaus AG für Brauerei und Spiritus-Industrie Graz, Aktie 1.000 RM März 1942 (Auflage 31250, R 7) EF Gründung 1853, AG seit 1903. Die Firma geht auf ein bereits 1696 von Lorenz Schaupp am derzeitigen Betriebsstandort errichtetes Brauhaus zurück. 1935 Erwerb von Beteiligungen an der Gösser Brauerei AG und der Ersten Grazer Actien-Brauerei (1944 auf Reininghaus fusioniert). Börsennotiz in Wien, seit 1960/61 auch Frankfurt/Main, München und Düsseldorf. Heute Brau-AG. Brikettwerke Friedland AG Gründung 1892 als Privatbrauerei durch die Familie Gütermann, die in der Pößnecker Straße 35 nahe beim Bahnhof auf einem 218.000 qm großen Areal eine neue Brauerei errichtete und dort das “Bürgerbräu” braute. Zuvor war in Saalfeld in kommunalen Brauhäusern gebraut worden. Ein Filialbetrieb mit eigener Brauerei bestand in Schmiedefeld (Rennsteig). 1918 Übernahme des einzigen Lokalrivalen “Vereinigte Dampfbierbrauerei Saalfeld”. Deren Brauerei wurde sofort stillgelegt, die Mälzerei dagegen noch bis 1952 weiter betrieben. Umgewandelt 1908 in eine GmbH und 1925 in eine AG (letzter Großaktionär war die Leipziger Riebeck-Brauerei), mit der ebenfalls zum Riebeck-Konzern gehörenden Brauerei Hack AG in Meiningen wurde 1926 ein Interessengemeinschaftsvertrag geschlossen. Seit 1948 VEB, 1990 von der Treuhandanstalt in die “Bürgerliches Brauhaus Saalfeld GmbH” umgewandelt, 1991 von privaten Investoren übernommen, die in die maroden Gebäude und Anlagen dann über 7 Mio. € investierten (eine Schachtelbeteiligung übernahm u.a. die Kulmbacher Brauerei AG). Heute mit der Marke “Saalfelder” regional sehr erfolgreich. Friedland, Aktie 1.000 Mark 24.4.1922. Gründeraktie (Auflage 10000, R 10) VF+ Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt, von den nur 3 im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies das allerletzte noch verfügbare. Gegründet zur Errichtung und zum Betrieb eines Brikettwerkes in Friedland in Mecklenburg. 1927 in Liquidation gegangen, AG 1931 gelöscht. Los 205 Schätzwert 30-90 € Brunsviga-Maschinenwerke Grimme, Natalis & Co. AG Braunschweig, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 920, R 3) UNC-EF Vignette mit Abb. einer Brunsviga-Rechenmaschine. Gegründet 1871 als KGaA , AG seit 1921. Die Firma lautete bis 1927 Grimme, Natalis und Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen und Apparaten oder Teilen derselben und der Handel damit. Erzeugnisse waren die noch heute bekannten Rechenund Addiermaschinen “Brunsviga”. Im Jan. 1959 erfolgte die Umwandlung auf die Olympia Werke AG. Los 206 Los 198 Schätzwert 300-500 € Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik Vegesack, Actie 1.000 Mark Aug. 1900 (Auflage 1000, R 6) EFGeschichte siehe voriges Los. 20 Los 202 Schätzwert 30-80 € Schätzwert 150-250 € Bürgerliches Brauhaus AG Köln, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage 3700, R 2) EF- Nordhausen, Namensaktie 200 Mark 1.4.1905. Gründeraktie (Auflage 750, R 7) VF Schöne Umrandung im Historismusstil. Das Kapital betrug ursprünglich 3,4 Mio. M in 3.400 Aktien Äußerst dekorativ, mit postkartengroßer Abb. von Brauerei und Biergarten. Brohlthal-Eisenbahn-Gesellschaft Los 208 Schätzwert 200-250 € Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG Ravensburg, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 3300, R 8) EF-VF Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb der früher im Besitz der Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen Bierbrauerei. Hinzuerworben wurden die Brauerei des Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst Mälzerei “Zur Räuberhöhle” in Ravensburg (1907), die Bergbrauerei bei Frie- Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 21 drichshafen (1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg (1927) und die Gambrinusbrauerei in Weingarten (1930). Vom Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wurde 1972 deren Brauereibetrieb übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute börsennotierte AG machte bis zur Stilllegung der Brauerei Ende 2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio. € Jahresumsatz, davon fast 1/3 aus Vermietung und Verpachtung. Heute werden die meisten Umsätze mit der Aufstellung von Geldspiel- und Unterhaltungsgeräten sowie dem Betrieb von Spielhallen erzielt. Los 212 Schätzwert 25-50 € C. F. Heyde Chemische Fabrik AG Berlin-Britz, Aktie 100 RM 14.7.1932 (Auflage 1100, R 3) EF+ Schöne Jugendstil-Umrandung. Los 209 Schätzwert 75-125 € Bürstenfabrik Emil Kränzlein AG Ehemalige Werkshalle von Capito & Klein in Benrath am Rhein Gegründet 1876 durch Carl Friedrich Heyde, AG seit 1922. Herstellung und Vertrieb von Farben und Lacken und Linoleumkitten. 1960 umgewandelt in eine GmbH. Erlangen, Aktie 1.000 RM Nov. 1929 (Auflage 185, R 8) EF börsennotierten Gesellschaft ist heute eine indirekte Beteiligung am Otto Versand in Hamburg, umgekehrt ist die Otto AG für Beteiligungen mit über 96 % Großaktionär. schon die Bereiche Alcatel Air Navigation Systems und SEL Verteidigungssysteme übernommen hatte. Gründung 1872, AG seit 1896. Fabrikation von Bürsten für Toilette und Haushalt, Zahn- und Nagelbürsten, Rasierpinseln. 1922 Erwerb einer stillgelegten Brauerei und Ausbau derselben zu Arbeitsräumen, ferner Angliederung der Borstenzurichterei Heidecker in Neustadt a.A. 1995/2000 völlige Umstrukturierung und in Cranz net. AG umfirmiert. Zweck ist nunmehr die Beteiligung an anderen Unternehmen (u.a. Halle plastic GmbH und Thermoplast Schwarzhausen GmbH). Zuletzt umfirmiert in Hench-Thermoplast AG. Bis heute in Frankfurt und München börsennotiert, allerdings nähert sich der Kurs langsam der Nulllinie. Los 213 Schätzwert 50-100 € Los 215 C. H. F. Müller AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1942 (Auflage 1499, R 5) EF Los 210 Schätzwert 25-50 € Gründung 1927 als “Röntgen- und Radioröhrenwerke AG”, einen Monat nach der Gründung Erwerb der schon seit 1865 bestehenden Firma C. H. F. Müller (“Röntgen-Müller”) und Umfirmierung wie oben. Das Werk in der Röntgenstr. 24/26 in Hamburg-Fuhlsbüttel produzierte Röntgen- und sonstige elektrotechnische und medizinische Erzeugnisse. Sitz der Zentralverwaltung war Berlin, Charitestr. 3. Großaktionär war der holländische Philips-Konzern. 1960 Umwandlung in eine GmbH, heute die Philips Industrial X-Ray GmbH. Büttner-Werke AG Los 214 Schätzwert 75-125 € C. J. Vogel Draht- und Kabelwerke AG Berlin, 7 % Obl. 1.000 hfl. 1.4.1928 (R 6) EF Zweisprachig. Schätzwert 25-50 € Gründung am 9.7.1912. Betrieb von Geschäften der Textil-Industrie, mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an Unternehmen gleicher oder verwandter Art. Gleich nach der Gründung wird die Existenz der Firma durch andauernde Färberstreiks gefährdet. Los 216 Los 217 Schätzwert 30-80 € C. Lorenz AG Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. A 5.000 RM März 1943 (Auflage 450, R 4) EF Geschichte siehe voriges Los. Schätzwert 200-250 € C. Lorenz AG Zuvor ganz unbekannt gewesene Emission. Gründung 1874 als “Rheinische Dampfkessel- und Maschinenfabrik Büttner GmbH”, AG unter obigem Namen seit 1920. Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Trocknen, Kühlen, Zerkleinern, Sichten, Mischen und Entstauben. 1929 Abtretung des Dampfkesselbaus an L. & C. Steinmüller in Gummersbach. Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Düsseldorf. 1969 verschmolzen auf die Büttner-Schilde-Haas AG (BSH). Umfirmiert 1977 in BABCOCK-BSH AG, 1995 Umwandlung in die BABCOCK-BSH GmbH. Nach dem Zusammenbruch des Babcock-Konzerns 2002 übernommen durch die Firma Grenzebach, danach Grenzebach BSH GmbH, Bad Hersfeld. Busch-Jaeger Lüdenscheider Metallwerke AG Krefeld (Rhld.), Aktie 1.000 Mark 1.1.1914. Gründeraktie (Auflage 296, R 5) EF Berlin, Aktie 1.000 RM 20.9.1928 (Auflage 2700, R 9) EF Uerdingen am Rhein, Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Los 211 Schätzwert 60-120 € C. L. Senger Sohn AG Gründung 1858 in Berlin als C. J. Vogel Telegraphendrahtfabrik. Seit 1897 AG (Fabrik isolierter Drähte zu elektrischen Zwecken AG), 1899 Betriebsverlegung nach Adlershof. 1945/46 als “VEB Kabelwerk Köpenick” in Volkseigentum überführt. 1965 Verschmelzung mit der nunmehr in Köln (vorher Apolda) ansässigen “Thüringische Elektrizitäts- und Gaswerke AG”. Sitzverlegungen 1969 nach Köln, 1982 nach Hannover. 1998/99 Umfirmierung in C. J. Vogel AG für Beteiligungen und weitere Sitzverlegung nach Hamburg. Einziges Aktivum der immer noch 1880 gründete Carl Lorenz in Berlin eine Telegraphenbauanstalt. Die Herstellung von Morseapparaten und Streckenläutwerken für die Eisenbahn wuchs bald rasant, doch nur 10 Jahre nach der Gründung starb Lorenz. Seine Witwe verkaufte das Unternehmen, das dann 1906 in die “C. Lorenz AG, Telephon- und Telegraphenwerke Eisenbahnsignal-Bauanstalt” umgewandelt wurde. Ab 1908 werden auch drahtlose Sendeanlagen für Marine und Heer gebaut, 1909 richtet die Firma eine Versuchsfunkstelle in Eberswalde ein (aus der ab 1919 probeweise auch Rundfunk gesendet wird), 1917 wird der neue Firmenkomplex in Tempelhof bezogen. 1922 werden die ersten Rundfunksender und -Empfänger hergestellt, 1940 erfolgt zur Verstärkung dieses Bereiches die Übernahme des Konkurrenten G. Schaub Apparatebau GmbH in Pfornheim. Schon 1930 hatte zuvor die International Telephone & Telegraph Corporation (ITT) in New York die Aktienmehrheit erworben und hielt schließlich 98 %. 1956-1958 verschmelzen die Standard Elektrizitäts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG, die Mix & Genest AG, die Telephonfabrik Berliner AG, die Süddeutsche Apparate-Fabrik GmbH und die G. Schaub Apparatebau-GmbH zur Standard Elektrik Lorenz AG (SEL). Diese steigt mit der Übernahme der Graetz KG 1961 auch in die Fernsehgeräteproduktion ein. 1987 verkauf ITT die Beteiligung an die französische Cie. Générale d’Electricité (CGE), die zusammen mit eigenen Telekommunikationsaktivitäten daraus die Alcatel N.V. formt. 1993 wird die Standard Elektrik Lorenz AG umbenannt in Alcatel SEL AG. Nach der Fusion von Alcatel und Lucent Technologies 2006 ermeute Umfirmierung in Alcatel-Lucent Deutschland AG. Der Bereich Bahnsicherungstechnik, der über ein Jahrhundert lang Stellwerke, Signale, Weichenantriebe und Zugbeeinflussungssysteme geliefert hatte, wird 2007 an den Thales-Konzern verkauft, der zuvor 1996 auch Los 218 Schätzwert 75-100 € C. W. Emmrich Nachf. & Franz Wiegand AG Leipzig, VZ-Aktie 1.000 Mark 6.5.1922 (Blankette, R 9) EF Gründung 1921 als Maschinen- und Armaturenfabrik AG. Herstellung von Staufferbüchsen, Maschinen und Armaturen sowie Holzbearbeitung. 1926 in Liquidation. Los 219 Schätzwert 300-375 € Capito & Klein AG Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Feb. 1921 (Auflage nicht ermittelbar, da lt. Handbuch 1921 gar keine Kapitalveränderung, R 10) VF Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Lüdenscheid, Aktie 100 RM Juni 1940 (Auflage 400, R 4) UNC-EF Gründung 1911 als F. W. Busch AG unter Übernahme der seit 1892 betriebenen Busch’schen Fabrik. 1926 Fusion mit der Gebr. Jaeger in Schalksmühle zur “Vereinigte elektrotechnische Fabriken F.W. Busch und Gebr. Jaeger AG”. 1932 Fusion mit der Lüdenscheider Metallwerke AG vorm. Jul. Fischer & Basse zur “Busch-Jaeger Lüdenscheider Metallwerke AG”. Neben Elektro-Installationsmaterial aller Art (Werke Lüdenscheid und Schalksmühle i.W.) auch (im Werk Aue i.W.) Herstellung von Porzellan für technische Zwecke und von Kunstharz-Erzeugnissen.1953 mit der Dürener Metallwerke AG (gegr. 1885 als “Dürener Phosphorbronce-Fabrik & Metallgießerei Hupertz et Banning”, AG seit 1901) zur “Busch-Jaeger Dürener Metallwerke AG” fusionert. Neben der Rheinmetall-Borsig AG war jahrzehntelang der Industrielle Günther Quandt beteiligt (zuletzt über die Altana). 1974 wurden die inzwischen in Tochter-GmbH’s eingebrachten Metallwerke in Lüdenscheid und Düren veräußert und die Ges. in Busch-Jaeger Gesellschaft für Industriebeteiligungen AG umbenannt (als Zwischenholding u.a. für die Beteiligungen an der Milupa AG, der Byk Gulden Lomberg Chem. Fabrik GmbH und der Mouson Cosmetic GmbH). Gleichzeitig Sitzverlegung nach Frankfurt/M. und in die VARTA AG (ab 1977 in die Altana) eingegliedert. Nr. 216 Nr. 219 21 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 22 Gründung 1876 als oHG, seit 1906 AG. Betrieben wurde am Bahnhof Benrath ein Feinblechwalzwerk, das über fünf Blechstraßen verfügte. Seinerzeit eines der bedeutendsten deutschen Unternehmen dieser Branche. In Berlin börsennotiert. 1938 Betriebsüberlassungsvertrag mit der Fried. Krupp AG (1953 wieder aufgelöst). 1962 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Liquidation auf die Hauptgesellschafterin “Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG”. Die Feinblechfertigung im Walzwerk I an der Benrather Telleringstraße wurde erst 1976 eingestellt. Erst im Juli 2010 fiel das Walzwerk der Abrissbirne zum Opfer. Los 220 Schätzwert 75-150 € Capito & Klein AG Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922 (Auflage 15000, R 7) EF-VF Geschichte und Gestaltung wie voriges Los. Nr. 236 Nr. 223 Schätzwert 75-125 € Los 223 Carl Kästner AG Leipzig, Aktie 20 RM 13.5.1925 (Auflage 1350, R 6) EF Los 221 Schätzwert 50-80 € Carl Dürfeld AG Gründung 1823 durch den Schlossermeister Carl Kästner. Seit 1900 AG unter Übernahme der “Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG”. Die Fabrik in der Berliner Str. 69 stellte Geldschränke und Tresoranlagen her. Bis 1927 in Berlin und Leipzig amtlich notiert. Die Olsen-Bande spezialisierte sich auf Geldschränke der fiktiven Firma Franz Jäger, Berlin. In Wahrheit aber spielten in den meisten Olsenbande-Filmen Geldschränke von Carl Kästner mit, der mit seinen Produkten vor dem Krieg Weltruf genoss! Chemnitz, Aktie 100 RM März 1930 (Auflage 1200, R 6) EF Gründung 1907. Die Weberei speziell für Möbelstoffe in der Röslerstr. 27 besaß ca. 300 Webstühle und beschäftigte knapp 300 Leute. Börsennotiz in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Die Übernahme des Betriebes der Chemnitzer Teppichfabrik Oscar Kohorn & Co. im Jahr 1930 konnte die in der Weltwirtschaftskrise chronisch unterbeschäftigte Weberei nicht mehr retten: Die AG ging in Liquidation und ist 1934 erloschen. Los 222 Leinen, Tischzeug, Taschentücher und Bettwäsche. 1969 schlossen sich die Bielefelder Webereien AG sowie die Leinenwebereien A.W. Kisker und Carl Weber & Co. GmbH in der Bielefelder Textilwerke GmbH zusammen. Schätzwert 20-40 € Carl Ernst & Co. AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 7000, R 4) EF Gründung 1899. Herstellung und Vertrieb von Luxuspapieren, Papierwaren, Artikeln für photographische Zwecke. 1925 Auflösung der Gesellschaft und damit in Liquidation. Los 224 Schätzwert 200-250 € Carl Kästner AG Leipzig, VZ-Aktie Lit. B 20 RM 5.11.1927 (Auflage 450, R 9) EF Die Vorzugsaktien waren zuvor unbekannt, nur 7 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Geschichte siehe voriges Los. Los 225 Los 227 Schätzwert 30-75 € Carlshütte AG Eisengießerei und Maschinenbau Waldenburg-Altwasser i.Schl., Aktie 20 RM Juni 1932 (R 4) EF Gründung 1821, 1837 Beginn des Maschinenbaus. Als AG 1890 in Breslau, ab 1892 in Altwasser. Hauptsächlich Bau von Bergwerksmaschinen und -anlagen (Waldenburg-Altwasser), Kranen und Hebezeugen sowie Baggern (Ober-Salzbrunn). 1923 Vereinigung mit dem Waldenburger Werk der Wilhelmshütte. 1934 Übernahme durch die neugegründete GmbH, die im Aufbereitungsfach in Interessengemeinschaft mit KlöcknerHumboldt-Deutz steht. 1935 wurde die AG aufgelöst, an der GmbH beteiligt sich die Humboldt-Deutzmotoren maßgeblich. 1940-41 wird die Beteiligung von Klöckner-Humboldt-Deutz an der Carlshütte veräußert. Schätzwert 50-100 € Carl Prinz AG für Metallwaren Solingen-Wald, Aktie 1.000 RM Febr. 1942 (Auflage 900, R 5) EF Gründung 1913 durch Albert Prinz (1886-1966) zur Fortführung der von seinem Vater Carl Friedrich Prinz übernommenen Firma Carl Prinz vorm. Hermes & Zeyen GmbH. Albert Prinz war auch Mitbegründer des Felgenherstellers Kronprinz AG in Solingen-Ohligs (später Mannesmann-Kronprinz). Haupterzeugnisse: Preß-, Stanz- und Ziehteile, Bestecke aller Art, Koch- und Bratgeschirre, Haushaltsgeräte. In Langenfeld (Rhld.) bestand ein Zweigwerk. 1961 Abkürzung des Firmennamens auf Carl Prinz AG. Die Aktienmehrheit lag bei der Familie Prinz, aber die Aktien notierten auch im Düsseldorfer Freiverkehr. Zuletzt noch knapp 400 Beschäftigte. 1979 in eine GmbH umgewandelt. Los 226 Schätzwert 40-75 € Carl Weber & Co. GmbH Oerlinghausen bei Bielefeld, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM Juni 1943 (Auflage 300, R 6) UNC-EF. Werbeanzeige für einen Tresor der Carl Kästner AG von 1895 22 durch Arbeitslosigkeit, Invalidität, Krankheit und Alter in Folge der Frühindustrialisierung zu Tage trat. Nach der Märzrevolution 1848, die die Kirchenoberen als „Gottlosigkeit“ mißbilligten, entstanden die ersten Einrichtungen der Inneren Mission, bei denen im Unterschied zur bisherigen Armenpflege soziale und kulturelle Zuwendung verbunden wurde mit dem Versuch der Re-Christianisierung und der Stabilisierung der Gesellschaft. Mit dem ersten Evangelischen Kirchentag in Wittenberg am 21./22.9.1848 beginnt die Geschichte der organisierten Diakonie. Der Hamburger Pfarrer und Anstaltsleiter des „Rauhen Hauses“ Johann Hinrich Wichern regt als neues Netzwerk protestantischer Sozial- und Kulturarbeit ein Koordinierungsgremium für die zahlreichen christlichen Initiativen und Vereine an. So konstituierte sich, getragen von Protestanten aus Wissenschaft und Rechtspflege, Theologen sowie höheren Staatsbeamten der preußischen Ministerial-Bürokratie, am 9.1.1849 der erste „Central-Ausschuss der Inneren Mission der deutschen evangelischen Kirche“ mit Sitz in Hamburg und Berlin. Trotz eines Erlasses des Evangelischen Oberkirchenrates in Berlin, der den Geistlichen jedes sozialpolitische Engagement untersagte, bekräftigte der Central-Ausschuß 1896 sein Anliegen, als überparteiliche Instanz auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einzuwirken. 1899 machte der Ausschuß seine Arbeitsgebiete, Vereine, Konferenzen und organisatorischen Grundlagen erstmals in einer „Statistik der Inneren Mission der deutschen evangelischen Kirche“ öffentlich. Als Folge von 1. Weltkrieg, Inflation und später Weltwirtschaftskrise plagten den CentralAusschuss immer größer werdende Geldnöte, die 1926 zur Aufnahme einer Anleihe von 5 Mio. $ in den USA führten. Doch nur wenig später spitzte sich die finanzielle und innere Krise noch zu, als 1931 die zum Central-Ausschuß gehörende Bausparkasse „Devaheim“ Konkurs anmelden mußte. Nach 1945 kam es zu einer Doppelgleisigkeit mit dem neu ins Leben gerufenen „Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland“, das bald ein kirchenpolitischer Machtfaktor wurde und die Arbeit der Inneren Mission mit dem Central-Ausschuß West mit Sitz in Bethel und dem Central-Ausschuß Ost mit Sitz in Ost-Berlin in den Schatten stellte. Ab 1957 ruhten die Organe des Central-Ausschusses. Mit Gründung des „Diakonischen Werkes der EKD“ 1975 wurde das Hilfswerk aufgelöst und die Innere Mission der Evangelischen Kirche auf eine neue Grundlage gestellt. Los 228 Schätzwert 150-250 € Central-Ausschuss für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche (Protestant Church in Germany Welfare Institut) New York, 7 % Gold Bond 500 $ 1.10.1926 (R 6) EF- Wertpapiere dieser Jahrhunderte alten Textilfirma waren zuvor völlig unbekannt. Teil einer in den USA aufgelegten Anleihe von 5 Mio. US-$. Dieser Dollar-Bond war zuvor unbekannt! Gründung ca. 1684, GmbH seit 1908. Flachsspinnerei, Leinenweberei, Bleiche und Ausrüstumg. Erzeugt wurden Bielefelder Die Anfänge der sozialen Arbeit der „Inneren Mission“ liegen zwischen 1810 und 1848, als in Preußen eine neue Armut Los 229 Schätzwert 60-120 € Charlottenburger Wasserwerke Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.5.1888 (Auflage 1000, R 4) VF-F Gründung 1878 unter Übernahme des auf fiskalischem Gelände liegenden Wasserwerks am Teufelssee. Später Errichtung der eigenen Wasserwerke Beelitzhof (am Wannsee), Jungfernheide, Johannisthal und Tiefwerder. Die Wasserwerke am Teufelssee und in der Jungfernheide wurden 1906 an die Stadt Charlottenburg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlottenburger Wasser- und Industriewerke AG. Die Gesellschaft belieferte im Westen und Süden von Groß-Berlin etwa 20 % der Berliner Gesamtbevölkerung mit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor der Bildung Groß-Berlins vor allem mit den Umland-Gemeinden geschlossen, hatten eine Laufzeit teilweise bis zum Jahr 2000. Immer wieder gab es aber Streit wegen ständiger Versuche, die Wasserversorgung zu kommunalisieren, aber auch wegen der Wasserpreise. Dieser Streit wurde beendet durch Ablösung der insgesamt 23 Konzessions-Verträge, an deren Stelle ab 1.10.1935 der “Vertrag über die einheitliche Bewirtschaftung der Wasserversorgung Groß-Berlins” trat, der auch eine Dividendengarantie beinhaltete. Zwischen der Gesellschaft und Gross-Berlin wurde am 31.12.1947 ein Übertragungsvertrag für sämtliche Aktiven und Passiven geschlossen. Die Aktionäre erhielten 60 % des RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM ausgezahlt. Für die Restansprüche, insbesondere hinsichtlich des Ostvermögens, wurden (noch heute börsennotierte) Anteilscheine ausgegeben. Die Aktien der Gesellschaft waren an den Börsen von Berlin und Amsterdam notiert. Los 230 Schätzwert 30-75 € Chemische Düngerfabrik Rendsburg Rendsburg, Aktie 100 RM 30.6.1932 (Auflage 4000, R 3) EF Die 1876 gegründete AG besaß an der Kieler Str. 73 c ein riesiges, über 500.000 qm großes Werksareal mit Schwefelsäurefabrik, Superphosphatfabrik, knochenverarbeitungs- und Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 23 Leimfabrik, außerdem Thomasschlackenmüllerei. Eine reine Familien-AG mit zuletzt rd. 300 Beschäftigten, Großaktionäre waren Dir. Herm. Eggers (ca. 60 %, Vorstand) und Konsul Thomas Entz (ca. 15 %, AR-Vorsitzender). Nach dem Tod von Eggers verkauften seine Erben die Aktienmehrheit an die BASF, in die das Unternehmen 1967 vollständig eingegliedert wurde. Los 234 Schätzwert 25-50 € Chemische Werke Albert Mainz-Amöneburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1941 (Auflage 3550, R 3) EF Geschichte siehe voriges Los. Nr. 238 Los 231 Schätzwert 30-75 € Chemische Fabrik in Billwärder vorm. Hell & Sthamer AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1929 (Auflage 500, R 4) EF Bereits 1846 wurde das Stammhaus als “Kampfer- und Salmiakfabrik von A. L. W. Jacobi” gegründet. 1865 Firmenänderung in Hell & Sthamer, 1889 Umwandlung in eine AG. Produziert wurden auf dem 94.000 qm großen Fabrikareal in HH-Billbrook, Billbrookdeich 28 mit rd. 350 Mitarbeitern Schwerchemikalien (u.a. Kali- und Natronsalpeter, Borax und Borsäure, Arseniate, Chromalaun, Chromoxyde, Natronwasserglas, xantogensaures Kali, Schwefel, Phosphor, Thioharnstoff, Schwefelkohlenstoff), Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel. 1927 Übernahme der “Jan” Kemisk Fabrik im norwegischen Frederiksstad, die Phosphor herstellte (bereits 1930 wieder verkauft). Das Werk Billbrook erlitt im 2. Weltkrieg erhebliche Schäden, erst 1950 konnte wieder halbwegs normal produziert werden. Vor 1945 in Hamburg börsennotiert, Großaktionär war früher der Michael-Konzern, zuletzt die Dr. Jacob Chemische Fabrik GmbH, Kreuznach. 1962 Umwandlung in eine GmbH. Los 235 blenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG”. Heute werden 217 Stadt- und Landgemeinden in der Stadt Koblenz, dem Landkreis Mayen-Koblenz und dem Westerwaldkreis mit Strom versorgt. Großaktionäre sind das RWE (über 50 %) und die Stadt Koblenz (40 %). Schätzwert 100-150 € Chemnitzer Actien-Spinnerei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.5.1922 (Auflage 9700, R 8) EF-VF Los 239 Altes, bereits 1857 gegründetes Textilunternehmen, das in AltChemnitz zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wurden Garne und Zwirne, außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener Verluste eine Sanierung mit einem Kapitalschnitt 5:1 erforderlich, dessen Durchführung sich wegen kriegsbedingter Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik in den 1920er Jahren hatte erneut hohe Verluste zur Folge und erzwang schließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und Dresden börsennotierten AG. Mühlhausen i. Thür., Aktie 1.000 Mark 27.11.1916. Gründeraktie (Auflage 1200, R 4) EF Los 236 Schätzwert 60-120 € Christoph Walter AG Gegründet 1916 unter Übernahme des seit 1830 bestehenden Spinnereiunternehmens Christoph Walter GmbH, Mühlhausen (Thür.), Dachrieden und Beyrode. Herstellung von Hand- und Maschinenstrickgarnen. Im 2. Weltkrieg Einbeziehung in die Rüstungsproduktion. Im Lager Dachrieden der Kammgarnspinnerei befand sich eine Station für Säuglinge von “Ostarbeiterinnen”. Firma nicht verlagert. Los 242 Schätzwert 75-150 € Collet & Engelhard Werkzeugmaschinenfabrik AG Offenbach a. M., Aktie 1.000 RM Febr. 1942 (Auflage 1276, R 7) VF Gründung 1862 als eine der ersten deutschen Werkzeugmaschinen-Fabriken, die Weltausstellung in Paris 1867 brachte ihr die Bronzemedaille. AG seit 1913. Ab 1936 war der Raketenpionier und Enkel Adam Opels, Fritz von Opel, im Aufsichtsrat. 1971 Schließung des Betriebes. Schätzwert 300-375 € Chemnitzer Actien-Spinnerei Chemnitz, Aktie 5.000 Mark 27.4.1923 (Auflage 2200, R 10) VF+ Zuvor ganz unbekannte Ausgabe, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 237 Schätzwert 200-250 € Chemnitzer Wirkwarenfabrik AG vorm. Weicker & Hempfing Chemnitz, Aktie 300 RM Aug. 1929 (Auflage 3100, R 9) VF Los 232 Schätzwert 150-200 € Chemische Fabrik v. Westernhagen AG Hannover, Aktie 5.000 Mark Juli 1923. Gründeraktie (Auflage 6000, R 8) EF Aktien dieser Ges. waren zuvor unbekannt. Gegründet 1923 zur Übernahme der Chem. Fabrik v. Westernhagen & Co. GmbH. Hergestellt wurden Waschmitteln aller Art. Bereits 1924 wieder in Liquidation gegangen. Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesen. Gründung 1922. Die zunächst auch betriebene Trikotagen- und Wäschefabrikation wurde später eingestellt, zuletzt nur noch Strumpffabrikation. Eines der zahllosen Opfer der Weltwirtschaftskrise: Ende 1930 wurde der Betrieb stillgelegt, ein Konkursantrag im Nov. 1932 wurde mangels Masse abgelehnt. Das Fabrikareal Annaberger Str. 91 wurde später von der Firma Liebold & Reißig Strumpfappretur weitergenutzt. Los 238 Schätzwert 75-150 € Chr. Prinzler & Söhne AG Halle a.d.S.-Büschdorf, Aktie 1.000 Mark 1.5.1919. Gründeraktie (Auflage 300, R 4) EF Gründung 1889, AG seit 1918. Betrieb einer Eisengießerei und Maschinenfabrik. Eine reine Familien-AG der Famile Eberhardt. Nach dem Krieg nicht verlagert. Los 233 Los 240 Schätzwert 50-100 € Claudius Peters AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1933. Gründeraktie (Auflage 300, R 5) EF Das 1906 von Claudius Peters gegründete technische Büro und Spezial-Maschinenvertriebsgeschäft wurde 1933 in eine AG umgewandelt. Spezialisiert auf Maschinen und Anlagen für die Zement-, Kalk- und chemische Industrie (vor allem im Bereich Materialfördertechnik), den Bergbau sowie Ölgewinnungsanlagen, die mit rd. 150 Mitarbeitern teils in der heute in Buxtehude befindlichen Produktionsstätte selbst, teils bei Unterlieferanten produziert werden. Nach mehr als einem halben Jahrhundert Zugehörigkeit zum Konzern Babcock International 2002 durch die britische Ingenieurfirma Langley Holding übernommen und in eine GmbH umgewandelt worden. Los 241 Schätzwert 30-90 € Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft Koblenz, Aktie 1.000 Mark 18.4.1912 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1886. Zunächst Pferdebahnbetrieb, später 51 km elektrifizierte Strecken mit 11 Linien. Außerdem Betrieb der Standseilbahn Laubach-Rittersturz. 1939 Umfirmierung in “Ko- Los 243 Schätzwert 150-200 € Commerz- und Privat-Bank AG Jamaica, N.Y., Namenskreditbrief 1.400 RM 29.11.1938 (R 10) EF-VF Ausgestellt auf John Budelmann, Kaufmann in Jamaica, N.Y. Gründung 1870 in Hamburg als “Commerz- und DiscontoBank”, 1920 Umfirmierung wie oben wegen Fusion mit der Mitteldeutschen Privatbank in Magdeburg. 1929 Angliederung der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin und Frankfurt/Main. 1932 Übernahme des Barmer Bank-Vereins. Die Bank besaß jetzt reichsweit über 400 Geschäftsstellen. 1940 Abkürzung Schätzwert 25-50 € Chemische Werke vorm. H. & E. Albert Amöneburg bei Biebrich a.Rh., Aktie 1.000 Mark 23.7.1895. Gründeraktie (Auflage 10000, R 2) VF Dekorative Umrandung. Mit Firmensignet. Fleckig. Die erste Albert’sche Fabrik in Amöneburg bei Wiesbaden-Biebrich (später nach Mainz-Kastel eingemeindet) wurde bereits 1858 errichtet, 1895 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. Zunächst Produktion von Thomasphosphatmehl und anderen Düngemitteln, später kamen Lack-Kunstharze, Säuren aller Art, Insektizide und Pharmazeutika hinzu. Heute gehört das Unternehmen als “Werk Albert” zur Hoechst AG. Nr. 237 Nr. 255 23 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 24 heim die “Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik”. Trotz der räumlichen Nähe sind sich die beiden Auto-Pioniere zeitlebens nie persönlich begegnet. Ihre Firmen, die beiden ältesten Automobilfabriken der Welt, wurden 1926 zur Daimler-Benz AG verschmolzen. 1999 Fusion mit der Nr. 3 am US-Automobilmarkt zur DaimlerChrysler AG, Trennung von Chrysler im August 2007 und Umbenennung in Daimler AG. der Firmierung auf “Commerzbank AG”. 1952 auf alliierte Anordnung in drei Nachfolgebanken zerschlagen, die 1958 unter gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf wieder zusammengeführt wurden, weitere Hauptverwaltungen verblieben in Frankfurt/Main und Hamburg. Erst 1990 Verlegung des juristischen Sitzes nach Frankfurt/Main. 1993 Fusion mit der bis dahin getrennt geführten Berliner Commerzbank AG. Nach Übernahme des jahrzehntelangen Erzkonkurrenten Dresdner Bank seit 2008 die Nr. 2 im deutschen Bankgewerbe. Los 249 Schätzwert 75-150 € Curabank AG Los 244 Schätzwert 10-20 € Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1924 (Auflage 2250, R 7) EF-VF Commerzbank AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Juni 1941 (Auflage 90000, R 1) EF G & D-Druck. Geschichte siehe voriges Los. Los 245 Denkwürdiges spielte sich zu dieser Zeit hier ab: 1899 beantragte die Arbeiterschaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein Crimmitschau die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden. Als dies 1901/02 in Meerane und Forst/Lausitz erreicht war, die Crimmitschauer Fabrikanten aber weiter ablehnten, kam es zu einem gewaltigen Arbeitskampf, der 1903 in der Aufforderung des Fabrikantenverbandes an seine Mitglieder gipfelte, sämtlichen Arbeitern zu kündigen. Dies zu tun weigerte sich die Tricotagen-Fabrik, die ohnehin nur 10 Stunden/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr der Verband eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte. Im August/September werden 7.000 Arbeiter gekündigt, es kommt zu Streiks und Massenaussperrungen, Clara Zetkin ruft im Odeum zur (tatsächlich dann europaweiten) Unterstützung der Streikenden auf. Am 10.12.1903 hält August Gründung 1920 als Cura-Privatbank AG, 1923 umbenannt wie oben. Spezialisiert auf Bevorschussung von Entschädigungsansprüchen gegen Versicherungsgesellschaften sowie Warenlombardkredite. Die Bank war außerdem beteiligt an einem Unternehmen, das sich mit der Herstellung eines Mittels gegen Malaria befasste. Die große Bankenkrise nach dem Zusammenbruch der DANAT-Bank überlebte die Curabank nicht: 1931 erloschen. Schätzwert 25-50 € Los 250 Concordia Spinnerei und Weberei zu Marklissa und Bunzlau Schätzwert 50-100 € Curt Kuhn & Co. AG Marklissa, Aktie 1.000 RM Juni 1938 (Auflage 2196, R 3) EF Elbing, Aktie 10.000 Mark Okt. 1923. Gründeraktie (Auflage 20000, R 7) EF Gründung 1888 unter Übernahme der Firma Gebr. Woller in Marklissa und Bunzlau. In den Werken Marklissa, Bunzlau und Friedersdorf wurden Web-, Strick-, Handarbeits- und Fantasiegarne sowie Stoffe aus Kunstseide, Zellwolle und Wolle für Damen- und Herrenkleidung, Futter und Wäsche hergestellt. Beteiligungen bestanden u.a. an: Schlesische Zellwolle Hirschberg, Thüringische Zellwolle Schwarza, Zellwolle und Zellue Küstrin, Spinnstofffabrik Zehlendorf Berlin, Wotirag Berlin. 1950 verlagert nach Wassenberg bei Aachen, 1995 nach Berlin und umfirmiert in Concordia Industrie Holding AG. Seit 2001 als Valarte Group AG tätig, Produktion von hochwertiger Damenmode (ST. EMILE). Kleinformat. Los 253 Schätzwert 20-40 € Dampfschifffahrts-Gesellschaft “Neptun” Bremen, Aktie 1.000 RM Nov. 1940 (Auflage 1000, R 2) EF+ Gründung 1873 mit einer Flotte von 5 Schiffen für die Skandinavien-Fahrt. Später auch Verbindungen nach Holland, Riga, Spanien und Portugal, 1889 Aufnahme des unmittelbaren Rhein-See-Verkehrs ab Köln. Die auf 76 Schiffe angewachsene Flotte ging als Folge des 1. Weltkrieges weitgehend verloren. In der Weltwirtschaftskrise 1930 erwarb der Norddeutsche Lloyd die Aktienmehrheit (zuletzt 98 %). Von der wiederaufgebauten Flotte beließen die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg der “Neptun” wieder nur 16 ältere Dampfer und 4 Leichter. Bis 1972 konnte die Flotte ein drittes Mal auf dann 25 Schiffe neu aufgebaut werden. Neben der Linienschiffahrt in Europa, nach Westafrika und Übersee spezialisierte sich die Ges. ab 1970 besonders auf Flüssiggastanker und die Meeresforschung zur Auffindung unterseeischer Rohstoffvorkommen. Inzwischen hatten die Commerzbank AG in Hamburg und die Persil GmbH in Düsseldorf (später Henkel) je eine Schachtel von über 25 % erworben, Anfang der 70er Jahre kam die Bremer Landesbank mit einer weiteren Schachtel hinzu. 1973/74 erwarb die Sloman-Gruppe über 75 % der Aktien, zugleich Umfirmierung in SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG. Noch heute in Bremen und Hamburg börsennotiert. Gründung im Juni 1923 zwecks Übernahme und Weiterführung der Fleischwarenfabrik von Curt Kuhn in Elbing (dem heutigen Elblag). Bereits 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet. August Bebel (1840-1913) - Begründer der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung Bebel zum Crimmitschauer Streik und der Behördenwillkür eine große Rede im Reichstag. So hat der Große Streik ungeahnte Folgen: Zwar brach er am 17.1.1904 zusammen, doch im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die Arbeitszeit gesetzlich zu regeln. Das entsprechende Gesetz trat am 1.1.1908 in Kraft. 1925 sind von 27.000 Einwohnern in Crimmitschau immer noch 12.000 in der Textilindustrie beschäftigt. Ihr fortschrittliches Verhalten im Streik nützte der Trikotagenfabrik (Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts: Nach 1945 wie fast alle anderen Betriebe der Stadt auch in Volkseigentum überführt. Los 254 Dampfziegelei Schmiedeberg AG Bad Schmiedeberg, VZ-Aktie 1.000 Mark 16.2.1923 (Auflage 500, R 7), umgestellt erst auf 10 RM und 1929 auf 100 RM EF Großformatig, schöne kräftige Umrahmung. Los 251 Los 246 Schätzwert 30-90 € Bacharach, Kuxschein 1/1.000 9.10.1907 (Auflage 1000, R 7) EF-VF Im Laufe der Jahrhunderte hat es rund 1300 Schiefergruben in der Region auf dem Kauber Schieferzug, der den Rhein zwischen Bacharach und Oberwesel in westöstlicher Richtung durchzieht, gegeben. Mit dem Einzug des Kunstschiefers Mitte der 60er Jahre des 20. Jh. begann der Niedergang der Schiefergruben. Brandenburg a.H. , Aktie 1.000 Mark Mai 1923 (Auflage 15500, R 4) EF Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Die 1896 als Corona Fahrrad-Fabrik vormals Ad. Schmidt AG gegründete Gesellschaft war sowohl in der Fahrradproduktion tätig als auch in der Herstellung von Fahrradteilen, Motor-Zweirädern und Automobilen. 1930 Interessengemeinschaftsvertrag mit der Brennabor-Werke AG in Brandburg a.H. 1931 traten hohe Verluste auf. Auch die Ausstellung eines Besserungsscheines seitens des Hauptgläubigers konnte die Firma nicht mehr retten. Heute Verwendung des Markennamens Corona für die Fahrräder durch Peugeot. Los 247 Schätzwert 75-150 € Dachschiefer-Bergwerke Charlottenburg-Blücher in Gotha Corona Fahrradwerke und Metallindustrie AG Gegründet 1901 in Crimmitschau, damals mit fast 100 Textilbetrieben eine der Hochburgen der deutschen Textilindustrie. 24 Schätzwert 300-375 € Dampfziegelei Schmiedeberg AG Bad Schmiedeberg, Aktie 1.000 Mark 8.3.1924 (Auflage 18000, R 10), umgestellt erst auf 20 RM und 1929 auf 100 RM EF Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH Hochdekorative Umrahmung im Historismus-Stil mit Putten. Originalunterschriften Schönherr und Fiedler. Gründung im Febr. 1922 zur Errichtung einer Dampfziegelei auf dem Gelände der abgebrannten ehemaligen Schmiedeberger Verblendwerke vorm. Heymann & Co. in der Dübener Heide (zwischen Dessau und Torgau). Hergestellt wurden Mauerziegel und Dachziegel aller Art. 1926 umbenannt in “Schmiedeberger Klinker- und Dachsteinwerke AG”. 1929 vollständige Erneuerung der Ziegeleimaschinenanlage. Das Kapital wurde nach diversen Wandlungen schließlich 1931 eingeteilt in 750 Aktien zu 100 RM. Zu diesem Zweck wurden in bunter Mischung Stücke der Emissionen 11/1922, 2/1923 und 3/1924 entsprechend überstempelt. Die reine Familien-AG (vom Kapital hielten Ing. W. Eichberg und Marianne Schmidt je 3/7 und Karl Schmidt 1/7) ging in der DDR schließlich im VEB Steinzeugwerk Bad Schmiedeberg auf (dem 1968 auch der VEB Baustoffkombinat Bitterfeld angeschlossen wurde). Nach der Wende stillgelegt. Das ehemalige Ziegeleigebäude wird heute als Ausstellungshalle genutzt. Los 255 Schätzwert 300-375 € Leitelshain, Anteil-Schein 5.000 Mark 1.8.1901. Gründeranteil (Auflage nur 48 Stück, R 8), ausgestellt auf und als Geschäftsführer original unterschrieben von Hermann Fiedler in Leitelshain VF Schätzwert 75-150 € Los 248 Schätzwert 300-375 € Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH Los 252 Crimmitschau-Leitelshain, Anteil-Schein 6.000 Goldmark 15.8.1934 (R 11), ausgestellt auf Frau Helene Zinkel, Rudolstadt VF+ Daimler-Benz AG Hochdekorative Umrahmung im Historismus-Stil mit Putten. Originalunterschriften Meyer und Fritzsche. Von diesem Jahrgang lagen nur 2 Stück im Reichsbankschatz. Schätzwert 20-40 € Stuttgart, Aktie 1.000 RM Nov. 1940 (Auflage 11066, R 2) EF Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine Versuchswerkstatt in Cannstadt, erhielt 1883 das Patent für den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor und gründete 1890 die “Daimler-Motoren-Gesellschaft”. Carl Benz gründete 1883 in Mann- Zuvor ganz unbekannt gewesen, von den lediglich 3 im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies das allerletzte noch verfügbare. Geschichte siehe voriges Los. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 25 rung in CONTIGAS Deutsche Energie AG, eine noch heute börsennotierte Holding für vielfältige Beteiligungen an Energieversorgungsunternehmen. 1988 Sitzverlegung nach München. Los 264 Schätzwert 300-375 € Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft Dessau, Aktie 80 RM März 1925 (Auflage 30000, R 10) EF-VF Hochdekorativer G & D-Druck mit Abb. von stilisierten Lampen, Putten, Greifen und Rocailles. Die 80-RM-Aktien wurden bereits 1929 in solche zu 400 RM umgetauscht. Lediglich 3 danach nicht vernichtete Exemplare blieben im Reichsbankschatz erhalten. Geschichte siehe voriges Los. Los 256 Nr. 256 Schätzwert 200-250 € David Richter AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 5.8.1922 (Auflage 3000, R 8) VF+ Gründung 1894. Auf den 12,8 km langen normalspurigen Strecken beförderten 20 Triebwagen und knapp 40 Beiwagen bis zu 3 Mio. Fahrgäste im Jahr. Offenbar als Referenz an den Großaktionär (Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft) bis 1901 mit Gasmotorbetrieb, erst danach elektrifiziert. Tolle Gestaltung in der Art eines Teppichs, mit Umrahmung im Historismus-Stil. Für die Zeit ungewöhnlich großformatig (28,5 x 35 cm). Zuvor völlig unbekannt gewesen! Um 1860 erringt Chemnitz Weltruf als Zentrum der Textilindustrie und des Maschinenbaus. Die Tradition des Chemnitzer Textilmaschinenbaus geht mit der Fertigung von Krempel- und Spinnmaschinen durch die Gebr. Bernhard bereits bis 1789 zurück! 1887 gründet Abraham David Richter eine Strumpfmaschinenfabrik, 1907 Umwandlung in die David Richter AG. Die DARAG zählte nun zu den fünf bedeutendsten Industriebetrieben in Chemnitz. Interessanterweise war die Ges. sowohl in der Herstellung von Textilmaschinen wie auch in der Textilproduktion selbst tätig: Das Werk Annaberger und Sedanstraße in Chemnitz besaß zum einen eine Maschinenfabrik, wo Strumpfmaschinen System “Cotton”, Fersen-, Spitzen- und Tüllmaschinen hergestellt wurden. Zum anderen wurden in einer Tüllfabrik Baumwoll- und Seidentülle hergestellt. 1939 wurde auch der schon früher betriebene Bau von Werkzeugmaschinen wieder aufgenommen. Ab 1942 liefert die DARAG vornehmlich Revolverdrehmaschinen und Waffen, 1945 wird der Betrieb durch Luftangriffe und Demontage zerstört, 1946 ist er einer der ersten Chemnitzer Betriebe, der die Produktion wieder aufnimmt. 1954 auf Antrag der Belegschaft in Volkseigentum überführt (VEB Tüllmaschinenbau Karl-Marx-Stadt, ab 1963 VEB Nähwirkmaschinenbau Malimo, ab 1985 VEB Textimaforschung im Kombinat Textima Karl-Marx-Stadt). 1991 als Textimaforschung Malimo Chemnitz + Malimo Maschinenbau GmbH reprivatisiert. 1992 von Karl Mayer übernommen und mit der Kändler Textilmaschinenbau zur KARL MAYER MALIMO Textilmaschinenfabrik GmbH verschmolzen. Der Betrieb in Chemnitz in der Mauersberger Str. 2 ist heute eines der modernsten Unternehmen der Branche. Los 257 Schätzwert 30-80 € Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Berlin, Aktie 100 RM März 1932 (Blankette, R 3) EF Die Deutsche Bank wurde 1870 gegründet, die traditionsreiche “Direction der Disconto-Gesellschaft” in Berlin bereits 1851. Beide Banken fusionierten 1929 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise. Der dabei angenommene neue Name wurde schon 1937 wieder schlicht auf “Deutsche Bank” verkürzt. Nach dem 2. Weltkrieges wurde die Hauptniederlassung in Berlin auf alliierte Anordnung stillgelegt, die Niederlassungen in der russischen Zone wurden enteignet. In Westdeutschland ordneten die Alliierten die Zerschlagung der Deutschen Bank an, 1952 wurden aufgrund des Großbankengesetzes drei Nachfolgeinstitute ausgegründet: Norddeutsche Bank AG in Hamburg, Rheinisch-Westfälische Bank AG (ab 1956 Deutsche Bank AG West) in Düsseldorf und Süddeutsche Bank AG in München. Auf hartnäckiges Betreiben von Hermann Josef Abs 1956 im Wege der Verschmelzung wieder vereinigt. Nach der Wende 1990 auch Verschmelzung mit der 100%igen Tochter Deutsche Bank Berlin AG, 1999 Übernahme der US-amerikanischen Bankers Trust und Übertragung des Teilbereiches Privat- und Geschäftskunden auf die Deutsche Bank 24 AG - was aber bald wieder rückgängig gemacht wurde. Los 259 Los 265 Schätzwert 10-25 € Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft Dessau, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (R 2) UNC-EF G&D-Druck. Schätzwert 20-40 € Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft Berlin, 4 % Genussrechts-Urkunde A 100 RM 1.3.1926 (R 4) EF Gründung 1899 in Köln (Sitz 1924-1950 zwischenzeitlich in Berlin). 1900 wurde das erste Nordamerikakabel Emden-Azoren-New York verlegt. 1905 wurde von der Deutschen Seetelegraphengesellschaft das Kabel Emden-Vigo (Spanien) übernommen. Der gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabelstümpfe in der Nordsee in Folge des Versailler Vertrages verloren. Die danach mühsam wieder in Gang gebrachten Kabel wurden bei Ausbruch des 2. Weltkrieges von den Alliierten erneut getrennt. 1952 konnte der Betrieb auf dem Emden-Vigo-Kabel und dem Azorenkabel wieder aufgenommen werden. Nach dem ersten Schritt 1966 durch Drittel-Beteiligung an der Computer GmbH in Lintorf wurde die Datenverarbeitung bald der wichtigere Geschäftszweig. 1987 mit der zur Quandt-Familie gehörenden ALTANA als übernehmender Gesellschaft verschmolzen. Schätzwert 75-150 € Delitzscher Kleinbahn-AG Delitzsch, Aktie 1.000 RM 25.2.1929 (Auflage 164, R 6, weitere 2808 waren in vier Sammelurkunden verbrieft) EF Gründung 1911 als Neue Kleinbahn-AG Crensitz-Crostitz mit Sitz in Halle (Saale). Name 1914-1927 Crostitzer Kleinbahn AG mit Sitz in Großerositz, umbenannt 1927 in Delitzscher Kleinbahn-AG und 1942 in Delitzscher Eisenbahn-AG. Normalspurige Nebenbahn Crensitz-Crostitz-Rackwitz-Delitzsch (35 km). Strecken 1933: Crensitz-Crostitz (3,9 km, eröffnet 1902), Crostitz-Rackwitz (6,8 km, eröffnet 1915) und Rackwitz-Delitzsch (24 km, eröffnet 1929). Mit dem Einmarsch der Amerikaner am 20.4.1945 wurde der Kleinbahnbetrieb eingestellt, aber bereits am 12.5.1945 in Maßen wieder aufgenommen. 1946 Unterstellung unter die direkte Aufsicht des Präsidenten der Provinz Sachsen, später unter die Reichsbahn. 1972 Einstellung des Betriebes. Nr. 264 Los 261 Los 260 Schätzwert 50-100 € Los 266 Schätzwert 20-40 € Deutsche DampfschifffahrtsGesellschaft Hansa Bremen, Aktie 100 RM Juli 1933 (Auflage 23000, R 1) UNC-EF Los 262 Schätzwert 125-200 € Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse Heidelberg, Aktie 1.000 RM 29.10.1934 (Auflage 857, R 7) EF Vorher nicht bekannt gewesen. Gründung 1920 in Berlin als Deutsche Bergin-AG für Kohleund Erdölchemie. Ab 1924 Sitz in Mannheim. Name ab 1932: Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse. 1916 begannen unter Friedrich Bergius, dem Forschungsleiter und Vorstandsmitglied der Th. Goldschmidt AG groß angelegte Versuche im Werk Mannheim-Rheinau zur Kohlehydrierung (Gewinnung von Benzin aus Kohle). Die Versuche schlugen fehl, Bergius verbrauchte rund 5 Mio. Goldmark. 1919 trennte sich Bergius von seinem ehemaligen Gönner Karl Goldschmidt und gründete die Deutsche Bergin AG, wo er seit 1924 mit der Zuckergewinnung aus Holz experimentiert. Erzeugnisse: Holzzucker, Traubenzukker, Nähr- und Futterhefe sowie Lignin. 1931 erhielt Bergius den Nobelpreis. Aber die Gesellschaft macht Verluste infolge des geringen Produktionsumsatzes. 1938 Sanierung durch Kapitalherabsetzung. Im Febr. 1945 erhebliche Schäden durch Fliegerangriffe, aber im Dez. 1946 Aufnahme der Zellstoffverarbeitung und 1949 der Holzverarbeitung. 1956 wurde die Umwandlung der AG in eine GmbH unter der Firma “Rheinauer Holzhydrolyse GmbH” mit Sitz in Mannheim beschlossen. Kleine Vignette mit Reederei-Flagge. Gründung 1881 durch Bremer Kaufleute für die Große Fahrt nach Ostindien, die Mittelmeerfahrt und die Ostseefahrt. 1898 konnten Pläne für regelmäßige Liniendienste nach Portugal, zum La Plata, in den Golf von Mexico und nach Ostindien verwirklicht werden. Nach 1900 besaß die Ges. mit 80 Schiffen die größte Frachtschiffsflotte der Welt! Alles ging als Folge des 1. Weltkriegs verloren. Nach erfolgreichem Wiederaufbau stand die Reederei nach dem 2. Weltkrieg erneut vor dem Nichts, wieder ging sie aller ihrer 53 Frachtschiffe verlustig. Erneut gelang der Wiederaufbau, aber nicht von Dauer: Finanziell zu sehr geschwächt ging die AG nach mehrfachem Auf und Ab letztendlich 1980 doch in Konkurs. Deutsche Asphalt-AG der Limmer und Vorwohler Grubenfelder Braunschweig, Aktie 100 RM Aug. 1937 (Auflage 200, R 7) VF+ Vorher nicht bekannt gewesen. Gründung 1873, seither kontinuierlicher Aufkauf von Konkurrenz-Firmen. Asphalt-Gruben bei Eschershausen und Hannover. Gehört über die Braunschweig GmbH zur heutigen NORD/LB (vorm. Braunschweigische Staatsbank). Los 267 Schätzwert 40-75 € Deutsche Destillerie AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1923 (Auflage 32850, R 5) VF Los 263 Schätzwert 75-150 € Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft Los 258 Dessau, Actie 1.200 Mark 2.1.1901 (Auflage 2500, R 2) VF- Schätzwert 60-120 € Dessauer Strassenbahn-Gesellschaft Hochdekorativer G & D-Druck mit Abb. von stilisierten Lampen, Putten, Greifen und Rocailles. Dessau, Actie 1.000 Mark 22.6.1900 (Auflage 1300, R 2) EF-VF Großformatiges, dekoratives Papier. Originalunterschriften. Nr. 261 Gründung 1855 als älteste Gasgesellschaft Deutschlands. Seit 1886 auch in der Elektrizitätswirtschaft tätig. In Dessau wurde die nach Berlin älteste Elektrizitäts-Zentrale in Deutschland errichtet. 1946 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1979 Umfirmie- Gründung 1922. Herstellung von Likören, Weinbrand und Spirituosen, außerdem Weinhandel. 1924 Konkurs. Los 268 Schätzwert 30-75 € Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank Frankfurt a.M., Aktie Lit. E 1.000 RM 15.5.1929 (Auflage 5000, R 5) EF Hervorgegangen aus dem seit 1821 bestehenden Bankhaus L.A. Hahn. Seit 1872 AG als Deutsche Effecten- und WechselBank. 1929 Fusion mit der Deutschen Vereinsbank. 1969 Übertragung des Bankgeschäftes auf die neugegründete Effectenbank-Warburg AG und Umfirmierung in Deutsche Effecten- 25 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 26 und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG. 2000 Sitzverlegung nach Jena, heute als Tochtergesellschaft der von Lothar Späth geführten JENOPTIK eine Holdinggesellschaft für deren Beteiligungen an jungen Technologie-Firmen. Städtische Gasanstalt am Stralauer Platz um 1900 der westliche (GASAG) und der östliche (zuletzt Berliner Erdgas AG) Teil wieder getrennte Wege, ehe sie nach der Wende 1993 erneut zusammengeführt wurden. Los 276 Schätzwert 20-75 € Deutsche Grundcredit-Bank Gotha, Communal-Schuldv. Lit. L 200.000 Mark 1.6.1923 (R 9) VF Gründung 1867 mit Herzogl. Sachsen-Coburg-Gothaischer Landesherrlicher Bestätigung. 1921 Übernahme der Schwarzburgischen Hypothekenbank in Sondershausen. Die Pfandbriefe notierten an allen großen deutschen Börsen. Los 269 beck Montan- und Oelwerke AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung und Übernahme durch die Aral AG. Schätzwert 25-50 € Deutsche Fensterglas-AG Los 274 Berlin, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 38000, R 5) VF+ Schätzwert 300-375 € Deutsche Girozentrale -Deutsche Kommunalbank- Gründung 1909. Handel mit Flachglas. 1927 unter Geschäftsaufsicht, 1928 Beschluß der Liquidation. Berlin, 4 % Sammelschuldv. Lit. E 10.000 x 100 RM 1.7.1942 (R 12) EF Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 272 Schätzwert 300-375 € Deutsche Gasgesellschaft AG Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Juli 1919 (Auflage 2500, R 9) EF Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften. Geschichte und Gestaltung wie voriges Los. Los 270 Schätzwert 75-125 € Deutsche Gartenbau-Kredit AG Los 273 Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 650, R 7) EF Deutsche Gasolin AG Gründung 1925, vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft als Entschuldungsstelle für den gesamten deutschen Erwerbsgartenbau bestellt. In der Spitze hatte die Bank über 60 Mitarbeiter. Mehrere interessante Beteiligungen, u.a. an der “Frühgemüsebau Achern GmbH” (Achern/Baden) und an der “Deutsche Spargelhochzucht GmbH” (Osterburg-Altmark). Los 271 Schätzwert 200-250 € Schätzwert 50-100 € Berlin, Aktie 100 RM 6.10.1942 (Auflage 22245, R 5) EF Gründung 1920, die AG übernahm dabei die Deutsche Schmiermittel GmbH in Frankfurt/Main. Bis 1922: Olea Mineralölwerke AG, bis 1925 Oleawerke AG für Mineralöl-Industrie mit Sitz in Halle (Saale), dann bis 1926 Hugo Stinnes-Riebeck Oel-AG. Destillation und Raffination von Mineralölen, Braunund Steinkohlenteer und Fabrikation von Schmiermitteln. Börsennotiz Frankfurt. Großaktionär war die Hugo Stinnes - Rie- Gegründet wurde die Deutsche Girozentrale 1918 als Bankanstalt des Deutschen Zentralgiroverbandes für den zentralen Geldausgleich und den Anschluss der Sparkassenorganisation an den Geld- und Kapitalmarkt, zehn Jahre nachdem bei den Sparkassen der Giroverkehr Einzug gehalten hatte. 1919 übernahm die DGZ auch die “Geldvermittlungsstelle der deutschen Städte” und erhielt das Recht, zur Refinanzierung ihrer langfristigen Kommunalkredite die “Deutschen Kommunal-Anleihen” aufzulegen. Die Bezeichnung der Deutschen Girozentrale wurde deshalb 1921 um den Zusatz “Deutsche Kommunalbank” ergänzt. Im sowjetisch besetzten Sektor von Berlin liegend, wurde die DGZ 1945 zunächst geschlossen, 1947 mit Einschränkungen in Düsseldorf reaktiviert, 1954 nahm sie ihre volle Geschäftstätigkeit wieder auf. 1965 Verlegung des Hauptsitzes nach Frankfurt/Main, 1999 Fusion mit der DekaBank GmbH zur “DekaBank Deutsche Girozentrale”. Los 275 Schätzwert 200-250 € Deutsche Girozentrale -Deutsche KommunalbankBerlin, Sammelschuldv. Lit. D 2.000 x 500 RM = 1.000.000 RM 1.7.1942 (R 9) UNC Geschichte und Gestaltung wie voriges Los. Los 277 Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1931 (Auflage 7500, R 5) EF Gründung 1923 als Spezialfinanzierungsinstitut für die Forstwirtschaft unter Fortführung des Betriebes der Genossenschaftsbank des Stralauer Stadtviertels zu Berlin eGmbH. Mehrheitsaktionär war die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt. Seit 1933 in Liquidation. Los 278 Berlin, 4% Sammel-Schuldv. 5.000.000 RM März 1944 (Auflage nur 20 Stück, R 8). Gestückelt im einzelnen in 1000 x 500 RM, 2500 x 1.000 RM, 400 x 5.000 RM EF-VF Hektographierter Vordruck, Stückenummern maschinenschriftlich ergänzt, mit Originalunterschriften. 4 Seiten Anleihebedingungen auf zwei separaten Blättern angeheftet. Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juli 1919 (Auflage 13500, R 8) UNC-EF Schöner Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften. Wertpapiere dieser Ges. waren zuvor unbekannt. 26 Nr. 274 Schätzwert 200-250 € Deutsche Industriebank Deutsche Gasgesellschaft AG Bereits 1825 erhielt die britische Imperial Continental Gas Association die Konzession, die Straßen der preußischen und später gesamtdeutschen Hauptstadt Berlin zu beleuchten. Nach Bau der ersten Gaserleuchtungsanstalt in der Gitschiner Straße brannten 1826 erstmals Gaslaternen in der Straße Unter den Linden bis zur Schlossbrücke. 1847 nahmen die Städtischen Gaswerke die Produktion auf, da der Konzessionsvertrag mit der ICGA der Stadt Berlin ab diesem Jahr das Recht einräumte, die öffentliche Beleuchtung selbst zu übernehmen. Daraus entstand 1912 die “Städtische Gaswerke AG”, damals der größte Gasversorger in ganz Europa (nach Gründung von Gross-Berlin 1923 neu gegründet als Städtische Gaswerke AG - Gasag, 1937 in einen Eigenbetrieb der Stadt umgewandelt). In den Berlin umgebenden Städten und Gemeinden (Gross-Berlin entstand bekanntlich erst 1920) blieb die ICGA aber weiter tätig. 1918 übernahm die “Deutsche Gasgesellschaft AG” (gegründet 1899 als Gaswerk Grünau (Mark) AG und 1918 entsprechend umfirmiert) den größten Teil der Grossberliner Gasversorgungsaktivitäten vom Liquidator der Imperial Continental Gas Ass. zum Preis von 75,45 Mio. Mark, nachdem der 1. Weltkrieg das Verhältnis zum (als Feindvermögen behandelten) Konzessionsnehmer irreparabel gestört hatte. Aktionäre der Deutschen Gasgesellschaft waren die Kreise Teltow und Niederbarnim sowie die Städte Schöneberg und Wilmersdorf, die als industriellen Partner die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau, mit einem Minderheitsanteil mit an Bord nahmen. Zu den von der ICGA übernommenen Gaswerken Mariendorf, Schöneberg, Gitschiner Straße, Holzmarktstraße und Grünau wurde noch das Gaswerk Hohenschönhausen hinzuerworben. Auch nach dem Entstehen von Gross-Berlin blieb die Deutsche Gasgesellschaft in ihrem Konzessionsgebiet unabhängig von der Gasag weiter tätig. Das lag auch daran, daß der Betrieb ihrer Gaswerke von Anfang an mit einer Laufzeit bis 1969 der Gasbetriebsgesellschaft AG in Berlin-Mariendorf übertragen war, deren Aktien zu 2/3 die Contigas besaß. Nur die Aktionärsstruktur der Dt. Gasgesellschaft änderte sich: 45 % besaß jetzt die Stadt Berlin, je rd. 27 % der Kreis Teltow und die Contigas. Erst 1940 waren sämtliche Aktien auf die Stadt Berlin übergegangen und die Deutsche Gasgesellschaft wurde in den städtischen Eigenbetrieb Gasag eingegliedert. Nach der Teilung von Berlin gingen Schätzwert 50-100 € Deutsche Holzwirtschaftsbank AG Nr. 278 Reichsbank8_Reichsbank 2012 18.03.13 18:14 Seite 27 Gründung 1924 als “Bank für deutsche Industrie-Obligationen” als Finanzier für die im Rahmen des Dawes-Plans belastete deutsche Industrie. 1939 Umfirmierung in Deutsche Industriebank. Zweck war nun die Gewährung lang- und mittelfristiger Kredite vor allem an Klein- und Mittelbetriebe. 1974/75 Fusion mit der 1949 in Düsseldorf gegründeten Industriekreditbank AG. 1993 hatte die BHF-Bank einen 10 %-Anteil, den später die Allianz übernahm. 2001 übernahm die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Anteile von Allianz und Münchener Rück übernommen, was ihr übel bekam: Der Beinahe-Zusammenbruch der IKB in der Finanzkrise 2008 belastete auch die KfW schwer. 2008 Übernahme der KfW-Anteile in Höhe von 90,8 % durch den amerikanischen Finanzinvestor Lone Star. Los 279 Schätzwert 100-150 € Deutsche Länderbank AG Berlin, Aktie 1.000 RM Nov. 1942 (Blankette, R 9) EF Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1909 als Kolonialbank AG, 1922 umbenannt wie oben. Ihr Bankgebäude Unter den Linden 82 besaß die Bank über ihre Tochtergesellschaft Fugger Grundstücks-AG. 1924 wurde die Badische Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) größter Aktionär und damit später der I.G. Farben-Konzern. Das erklärt, warum die außerordentliche verschwiegene Bank neben der Deutschen Bank eine der beiden Hausbanken von I.G. Farben war. 1945 Schließung der Bank durch die russische Besatzungsmacht. 1953 Errichtung eines zweiten Firmensitzes in Frankfurt/Main und bis 1960 vorübergehend als Westdeutsche Handelsbank AG firmierend. Alleinaktionärin wird 1965 die Schweizerische Bankgesellschaft, Zürich, nach Übernahme des I.G. Farben-Ablegers Interhandel AG, Basel. Die SBG gibt 1969 erst 75 % und 1980 auch den Rest der Länderbank-Aktien an die Dresdner Bank ab, die danach 1981 die traditionsreiche Privatbank Hardy & Co. GmbH auf die Länderbank verschmilzt. Das Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel endet 1986, als die Länderbank an die SBG zurückverkauft wird und in “Schweizerische Bankgesellschaft (Deutschland) AG” umfirmiert. Um aber die Verwirrung komplett zu machen: Unter dem Namen “Deutsche Länderbank” betreibt die Dresdner Bank weiterhin einige Niederlassungen in Berlin. Nr. 283 dann das Magnetkieserz im Tagebau abgebaut. Etliche Jahre später wurde der Nickelgehalt des Erzes entdeckt, danach wurde von wechselnden Besitzern mehr als ein halbes Jahrhundert lang Nickelerz im Untertagebau gefördert. Die Gründung dieser AG im Jahr 1934 fällt schon in die Endzeit dieses Bergbaus. Ausgebeutet wurden die Felder des “Nickelerz-Bergwerks Compagnie Feld” in den Gemarkungen Horbach, Innerurbeg, Ruchenschwand und Wittenschwand und des Bergwerks “Schwarzwälder Nickelkompagnie” in den Gemarkungen Todtmoos-Weg, Vordertodtmoos und Todtmoos-Schwarzenbach. Schon 1937 wurden angesichts mannigfacher technischer Schwierigkeiten und sinkender Erzpreise die Gruben endgültig aufgegeben und die AG ging in Liquidation. 1988 begannen dann im Hoffnungsstollen in Todtmoos die Arbeiten zur Einrichtung des schließlich 2000 eröffneten Schaubergwerks als Zeugnis des früheren Nickelerzabbaus. Nr. 284 nen, Pressluftwerkzeuge) in Berlin-Weißensee und SiegmarSchönau. Die Firma bestand bis Kriegsende als AG und arbeitete auch in der DDR als VEB weiter. 1990 wurde das VEB Werkzeugmaschinenkombinat 7. Oktober Berlin aufgelöst. 1993 wurde NILES privatisiert und von der Fritz Werner Werkzeugmaschinen AG, Berlin-Marienfelde, übernommen. 1995 Fusion zur FRITZ Werner & Niles Werkzeugmaschinen AG, 1996 Konkursantrag. 1997 wurde die Niles Werkzeugmaschinen GmbH von dem Unternehmen Kapp GmbH Werkzeugmaschinenfabrik, Coburg übernommen. Produktionsstandort ist seit 2000 Berlin-Falkenberg im Bezirk Lichtenberg an der Grenze zu Marzahn-Hellersdorf, wo eine der modernsten Fertigungsstätten für den Werkzeugmaschinenbau errichtet wurde. Los 283 Schätzwert 1200-1500 € Deutsche Reichsbank Berlin, Sammelanteilschein (Gesamturkunde) 2.000 x 100 RM 12.5.1944, ausgegeben an die Deutsche Golddiskontbank, Berlin (R 12) EF Los 280 Schätzwert 75-100 € Deutsche Nähfaden-AG Hamburg, Aktie Lit. A 20 Goldmark 3.7.1924 (Auflage 9750, R 8) EF Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 282 Gründung 1922, bereits 1925 wieder in Konkurs. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. Deutsche Niles Werke AG Schätzwert 20-40 € Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM April 1942 (Auflage 2000, R 3) EF Gründung 1898 als “Deutsche Niles-Werkzeugmaschinen-Fabrik”, seit 1915 “Maschinenfabrik Oberschöneweide AG” (das Werk Oberschöneweide wurde später an die AEG veräußert und die Produktion nach Weissensee verlagert). Werkzeugmaschinenfabriken (Drehbänke, Fräsmaschinen, Schleifmaschi- Los 281 Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck, gedruckt auf dem bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier mit der (beabsichtigten) dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften des Reichsbankpräsidenten Walther Funk (1890-1960, bis 1939 Reichswirtschaftsminister und als Reichsbankpräsident Nachfolger von Hjalmar Schacht, gehörte 1946 im Nürnberger Prozess zu den 24 angeklagten HauptkriegsverbreWalther Funk (1890 - 1960), chern und wurde zu lebenslanger Haft Reichsbankpräsident verurteilt) und des Reichsbankvizepräsidenten Emil Puhl (18891962, wegen seiner herausragenden Rolle bei der Verwertung des SS-Raubgoldes 1947 im Wilhelm- straßen-Prozeß zu 5 Jahren Haft verurteilt, 1949 vorzeitig entlassen, danach Leiter der Auslandsabteilung bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel und Vorstandsmitglied der Hamburger Kreditbank, einem der Nachfolgeinstitute der Dresdner Bank, 1952-57 Mitglied des Zentralbeirats der Dresdner Bank). Historisch hochbedeutendes Unikat aus dem Reichsbankschatz. Rostspur von Büroklammer links oben. Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch das Bankgesetz vom 14.3.1875, ging aus der Preußischen Bank hervor, die ursprünglich unter dem Namen Königliche Giro- und Lehnbank in Berlin im Jahre 1765 von Friedrich dem Großen gegründet worden war. Zunächst war die Reichsbank keine Staatsanstalt und ausschließlich im Besitz von Privatkapital. Dennoch war sie keine gewöhnliche Aktiengesellschaft: Sie war nicht im Handelsregister eingetragen, sondern durch Gesetz gegründet, die Befugnisse der Generalversammlung waren eingeschränkt. Die Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, der wiederum drei Deputierte bestimmte, die eine fortlaufende Kontrolle über die Verwaltung der Bank zu führen hatten. Leitung und Aufsicht der Bank übte das Reich aus. Diese Funktion beschränkte das Gesetz über die Autonomie der Reichsbank vom 26.5.1922 auf das reine Aufsichtsrecht. Die Leitung stand von da an ausschließlich dem Reichsbankdirektorium zu, dessen Präsident auf Vorschlag des Reichsrats vom Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt wurde. Diese Autonomie hörte de facto schon vorher, de jure am 30.1.1937 auf, als sich Hitler das Reichsbankdirektorium direkt unterstellte. Bis zuletzt hatte die Bank aber private Anteilseigner. Nach 1945 wurden die ReichsbankAnteilscheine in Bundesbank-Genussscheine umgetauscht. Los 284 Schätzwert 1200-1500 € Deutsche Reichsbank Berlin, Gesamturkunde für 5000 Anteile á 100 RM 12.5.1944 (R 12), ausgestellt auf die Deutsche Golddiskontbank, Berlin VF+ Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck, gedruckt auf dem bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier mit der (beabsichtigten) dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften des Reichsbankpräsidenten Walther Funk des Reichsbankvizepräsidenten Emil Puhl. In dieser Stückelung ein (bei Peus nicht katalogisiert gewesenes) Unikat aus dem Reichsbankschatz. Schätzwert 60-120 € Deutsche Nickel-Bergwerk AG Los 285 Wittenschwand (Schwarzwald), Aktie 1.000 RM 25.9.1934. Gründeraktie (Auflage 150, R 5) EF Deutsche Steinindustrie AG Bereits 1798 fanden zwei Bewohner von Todtmoos im Südschwarzwald Erze auf ihren Wiesen. Einige Jahre lang wurde Schätzwert 30-75 € Reichenbach i.Odenw., Aktie 100 RM Nov. 1929 (Auflage 480, R 4) EF Gebäude der Deutschen Reichsbank um 1900 Gründung 1889 in Ludwigshafen (Rhein) mit Betrieben in Ludwigshafen und Reichenbach (Odw.). 1899 Umwandlung in die 27