Bericht - Hochschule Karlsruhe

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Bericht - Hochschule Karlsruhe
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Freitag, 6. Mai 2016
KARLSRUHE
.
Ausgabe Nr. 104 – Seite 23
Bauschutt als
wertvoller Rohstoff
HsKA: Gemeinsames Projekt mit Kuba
Von unserem Redaktionsmitglied
Patrizia Kaluzny
wie mit den Universitäten in Havanna
und Santiago de Cuba an dem Forschungsprojekt, bei dem es um das ReCayo Santa Maria – das klingt nicht
cycling von Baumaterial geht. „In Kuba
nur nach einem Urlaubsparadies wie
wüten regelmäßig Wirbelstürme. Dabei
aus dem Bilderbuch. Die kleine Insel an
werden auch regelmäßig Häuser zerder Nordküste Kubas, die zum Archipel
stört. Es geht deshalb um die Frage, wie
„Jardines del Rey“ (Königsgärten) geman den Bauschutt so aufarbeiten kann,
hört, lockt mit üppigen Mangroven, eindamit er wieder als Baumaterial einsamen
puderzusetzbar ist“, erläuckerweißen Sandtert Stefan Linsel
Verfahren entwickelt,
stränden und türvon der Fakultät
kisfarbenem Meer.
für
Architektur
um Beton zu recyceln
Touristen schätzen
und Bauwesen an
das hübsche Fleckder
Hochschule
chen kubanischer Erde, doch auch StuKarlsruhe – Technik und Wirtschaft.
denten und Mitarbeiter der Hochschule
Der Professor mit den Schwerpunkten
Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
Baustofftechnologie, erweiterte Beton(HsKA) zieht es regelmäßig nach Cayo
technologie, Baumanagement und BauSanta Maria. Jedoch weniger wegen der
betrieb betreut das deutsch-kubanische
Urlaubsidylle, der Blick der Karlsruher
Projekt von Anfang an. „Wir haben verrichtet sich vor allem auf wuchtige Beschiedene, neuartige Verfahren entwitonblöcke, die an einem Strandabckelt, um das Material abzudichten und
schnitt unter der karibischen Sonne lazu homogenisieren“, so Linsel, der dagern, dort der Witterung und dem Meermit rechnet, mit dem Recycling-Beton
wasser ausgesetzt sind. Mit Absicht. Die
2017 auf den Markt zu gehen. Denn: Die
Blöcke bestehen aus recyceltem Beton.
Frage, was tun mit dem wertvollen RohAuf der Auslagerungsfläche, die von
stoff Bauschutt, treibt nicht nur die KuWellen umspült wird und manchmal sobaner um. „Bei uns wird viel abgerissen,
gar komplett unter Wasser steht, testen
es fällt dabei sehr viel Baustoff an, den
deutsche und kubanische Wissenschaftman wiederverwerten kann“, so Linsel,
ler, ob der Beton der Witterung standder zuletzt im November eine Woche in
hält oder ob die Chloride aus dem MeerSanta Clara und auf Cayo Santa Maria
wasser das Material angreifen und in
verbrachte.
den Beton eindringen.
Von der deutsch-kubanischen PartnerSeit 2011 arbeitet der Studiengang
schaft im Bauingenieurwesen profitieBauingenieurwesen in Kooperation mit
ren aber auch die Hochschulen. „Seit
der Öffentlichen Baustoffprüfstelle
2011 waren bereits zwölf unserer Stu(ÖBP) der HsKA mit der Universität in
denten auf Kuba, um dort ihre BachelorSanta Clara, der Universidad Central
und Masterabschlussarbeiten anzuferti„Marta Abreu“ de las Villas (UCLV) sogen. Für die jungen Menschen ist der
EIN MODERNES LABOR entsteht derzeit an der Universität von Santa Clara. Das Bild
zeigt Fernando Martirena (links), Professor für Baustofftechnologie, und seinen Karlsruher
Kollegen Stefan Linsel.
Der Ökumenische Arbeitskreis der
Kirchen um das Mühlburger Tor lädt in
der Christi-Auferstehungskirche, Ökumeneplatz, Röntgenstraße 1, ab heute,
Freitag, 6. Mai bis Samstag, 14. Mai
täglich von 19 bis 19.30 Uhr zum Gebet
um den Heiligen Geist.
Die
Europa-Union
Deutschland,
Kreisverband Karlsruhe und Land organisiert während der Europa-Woche
zusammen mit Europa Direct am morgigen Samstag, 7. Mai, in der Zeit von
10 bis 16 Uhr auf dem Ludwigsplatz (an
der Waldstraße) einen Infostand. Neben
Infomaterial und der Möglichkeit zum
Stadtnachrichten
Tunnelröhren gesperrt
Jeweils eine Tunnelröhre des Edeltrudtunnels der Südtangente wird
von Montag bis Donnerstag, 9. bis
12. Mai, für Reinigungs- und Wartungsarbeiten jeweils von 18.30 bis
5 Uhr gesperrt. Für Autos wird Begegnungsverkehr in der jeweils freien Tunnelröhre eingerichtet.
Bauvergaben
Sanierungsarbeiten im Technischen Rathaus, am Sirenenwarnsystem und Rohbauarbeiten zur Erweiterung des Krematoriums auf dem
Hauptfriedhof Karlsruhe vergibt
der Bauausschuss in öffentlicher
Sitzung am Montag ab 16 Uhr im
Rathaus am Marktplatz.
Gespräch können Besucher an einem
Europa-Quiz für Fahrten nach Straßburg teilnehmen.
Der ADFC unternimmt am Sonntag,
8. Mai, eine Radtour in die „Nibelungenstadt Worms“. Weitere Infos und
Anmeldung bis Samstag, 7. Mai, unter
Telefon (01 72) 7 11 06 43.
Die Karlsruher Gruppe „Christen in
Verantwortung“ trifft sich am Samstag
von 9 bis 11 Uhr zu einer Gesprächsrunde im Hanns-Löw-Haus, Kreuzstraße 13. Thema: „Alter in Würde“.
Eine Wanderung im Südschwarzwald
unternimmt der Schwarzwaldverein
SCHÖNHEIT IM VERFALL: Kuba – hier eine Aufnahme aus der Hauptstadt Havanna – zieht nicht nur Touristen an. Seit 2011 besteht eine
Partnerschaft zwischen der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und der Universität in Santa Clara. Bauingenieur-Experten
forschen gemeinsam daran, wie sich der wertvolle Rohstoff Bauschutt am effektivsten recyceln lässt.
Fotos: Joachim Lembach
mehrmonatige Aufenthalt eine sehr große Lebensbereicherung“, berichtet Linsel. Die angehenden Bauingenieure
lernten auf Kuba auch das Bauen unter
anderen Bedingungen, das bringe neue,
andere Gedanken, ist der Professor
überzeugt. Das Interesse bei den künftigen Bauingenieuren an dem Projekt sei
groß. „Ich hätte noch viel mehr Studenten nach Kuba schicken können“, sagt
Linsel. Dafür reichten allerdings dort
die Kapazitäten noch nicht. Unterstützung erhielt das Team um Fernando
Martirena – er ist der zuständige Professor für Baustofftechnologie an der Universität in Santa Clara – auch von ÖBPLabormitarbeiter Ralf Hilpert. Er flog
im vergangenen Jahr in die Karibik, um
beim Aufbau eines modernen Labors an
der Universität von Santa Clara und auf
dem Forschungsversuchsfeld auf Cayo
Santa Maria mitzuhelfen. „Wissenschaftlich sind die Kubaner nicht
schlechter als wir“, betont Linsel. „Es
mangelt allerdings – bedingt durch die
politischen Einwirkungen der vergangenen Jahrzehnte – an Ausstattung, wie sie
international Standard ist, an modernen
Labortechnologien.“ Manchmal fehlten
auch ganz banale Dinge – Strom zum
Beispiel. „Es kommt vor, dass es drei
Tage dauert, bis der Strom wieder
kommt“, sagt Linsel.
Die Partnerschaft mit Kuba ist keine
Einbahnstraße: Auch zwei Doktorandinnen aus Kuba, von der Universität in
Havanna und in Santiago de Cuba, waren bereits in Karlsruhe, um in der ÖBP
Versuche für ihre Promotionsarbeiten zu
machen. „Unser Ziel ist es, den Austausch auf wissenschaftlicher und studentischer Ebene weiter auszubauen“,
sagt Linsel. Im nächsten Schritt sollen
Kurz notiert
Karlsruhe am Samstag, 7. Mai. Die
Tour geht über eine Strecke von 21 Kilometern. Treffpunkt zur Bahnfahrt ist
um 5.40 Uhr im Hauptbahnhof.
Das Deutsche Sportabzeichen in
leichtathletischen Disziplinen können
Interessierte am morgigen Samstag,
7. Mai, ab 10 Uhr beim MTV, Kanalweg
1, ablegen. Für eine Abnahme „Nordic
Walking“ bitte unter Telefon 9 41 86 64
anmelden.
kubanische Studenten nach Karlsruhe
kommen. Bislang fehlten den jungen
Kubanern die finanziellen Mittel dafür.
Für den gebürtigen Pfälzer, der seit
2005 an der HsKA lehrt, hat die Zusammenarbeit mit Kuba längst auch eine
persönliche Ebene erreicht: „Es sind tiefe Freundschaften entstanden, ich fühle
eine enge Verbundenheit mit den Menschen dort“, sagt Linsel. Er hofft, dass es
in Kuba nach der politischen Öffnung
TESTFELD IM URLAUBSPARADIES: Auf der kleinen Insel Cayo Santa Maria wird der mit
Hilfe spezieller Verfahren recycelte Beton auf seine Widerstandsfähigkeit – beispielsweise
gegenüber Salzen – getestet.
Bei der Kontaktstelle „Frau und Beruf“ steht am Samstag, 7. Mai, von 11
bis 12.30 Uhr ein Vortrag auf dem Programm. Thema: „Stress und Karriere“.
Veranstaltungsort:
Stadtbibliothek,
Ständehausstraße.
Ein Vortrag „Wildkatzen am Oberrhein“ erwartet am Sonntag, 8. Mai, ab
14 Uhr die Besucher des Naturschutzzentrums in Rappenwört, HermannSchneider-Allee 47. Weitere Infos und
Anmeldung unter Telefon 95 04 70 oder
unter [email protected].
Zu einem Wiesenspaziergang nördlich
von Stupferich treffen sich Interessierte
Aussegnungshalle bleibt auf Wunschliste
Wolfartsweier fürchtet Sparkurs der Stadt / Sanierung von Straßen soll weitergehen
eki. Der Ortschaftsrat Wolfartsweier
kämpft weiter für den Bau einer Aussegnungshalle auf dem Friedhof Mergeläcker. Bei der Ortschaftsratssitzung am
Dienstagabend stellte sich das Gremium
einstimmig hinter das Investitionsprogramm für den Teilhaushalt 2017/18,
das die Ortsverwaltung in Absprache
mit den städtischen Ämtern erarbeitet
hatte. Mehr als 900 000 Euro sind in dem
Teilhaushalt für den Bau der Aussegnungshalle vorgesehen, die restlichen
200 000 Euro für das gesamte Bauvolumen sind bereits in den diesjährigen
Haushalt eingestellt.
Ob die Summen tatsächlich in den
städtischen Doppelhaushalt aufgenommen werden, entscheidet am Ende aber
der Gemeinderat. Hinter vorgehaltener
Hand machen Gerüchte die Runde, dass
die Aussegnungshalle dem städtischen
Haushaltskonsolidierungskurs zum Opfer fallen könnte, um Betriebskosten zu
sparen. Bislang war Wolfartsweier nicht
von den städtischen Sparmaßnahmen
betroffen.
Weitere große Posten im Teilhaushaltsentwurf sind die Sanierung des Außenbereichs der Kita Katze für 180 000
Euro, die Teilsanierung der Kreuzackerstraße zwischen Rathaus und Mergelackerstraße für 200 000 Euro sowie die
Anschaffung zweier neuer Löschfahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr Wolfartsweier für insgesamt 575 000 Euro.
Bei der Sitzung warf auch der Doppelhaushalt 2019/20 schon seinen Schatten
voraus. Das Tiefbauamt antwortete auf
eine CDU-Anfrage, dass das derzeit in
der Wettersteinstraße verbaute Natursteinpflaster wegen hoher Folgekosten
für die Instandsetzung bei der fälligen
nun wirtschaftlich aufwärtsgeht, „jedoch ohne dass das Land seine Eigenart
verliert“. Den 44-Jährigen beeindruckt
vor allem die Lebensfreude der Kubaner, die sich trotz der Armut und der
schwierigen Verhältnisse tagtäglich
nicht unterkriegen ließen. Das schätzen
auch andere an den Menschen von der
größten Karibikinsel. „In Südamerika
genießen Kubaner ein hohes Ansehen“,
sagt Linsel.
Sanierung in Straßenabschnitten mit
Kfz-Verkehr nicht mehr verbaut werde.
Nun soll der Bauausschuss des Ortschaftsrats frühzeitig Alternativen für
die Pflasterung der Straße ausloten.
Zufriedene Gesichter gab es bei der
Präsentation der Kriminalitätsstatistik
durch Gabi Evers, Leiterin des Polizeireviers Durlach. Die Zahl der Straftaten
in Wolfartsweier sank von 67 im Jahr
2014 auf 60 im vergangenen Jahr. Allerdings stieg die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle im selben Zeitraum
von einem auf vier. „Das sind aber immer noch sehr kleine Zahlen“, betonte
Evers. Grund zur Sorge sei eher der Anstieg der Diebstahlsdelikte von 23 auf
31, denn immer wieder würden in Wolfartsweier Fahrräder gestohlen oder
Wertsachen sowie Navigationsgeräte
aus Autos entwendet.
am Sonntag, 8. Mai, ab 10.30 Uhr am
Thomashof, Einmündung Stupfericher
Weg in die Thomashofstraße. Es lädt
ein Bürgermeister Michael Obert und
der stellvertretende Leiter des Gartenbauamtes, Klaus Weindel.
Der Musikverein Hohenwettersbach
lädt am Sonntag, 8. Mai, ab 11.30 Uhr
auf dem Vorplatz der katholischen Kirche in Hohenwettersbach zu seinem
Muttertagsfest ein. Zur Unterhaltung
spielt das Schüler- und Jugendorchester, eine Musik-AG der Grundschule
sowie befreundete Musikvereine aus
Aue und Stupferich.
Kartoffelernte
aus dem Eimer
BNN – Dass man für eine eigene kleine
Kartoffelernte keinen Garten benötigt,
sondern Erdäpfel auch zuhause in einem
Eimer anbauen kann, zeigt Susanne
Butz am kommenden Sonntag im „Grünen Zimmer“ des Bürgerzentrums Südweststadt in der Redtenbacherstraße
10-14.
Der gärtnerische Workshop unter dem
Motto „Kartoffeln in den Topf!“ beginnt
um 14 Uhr. Butz stellt den Teilnehmern
im „Grünen Zimmer“ außerdem verschiedene Kartoffelsorten vor. Auf dem
Programm steht auch ein GemüsePflanzentausch.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen nimmt Susanne Butz unter Telefon (01 51) 56 08 02 43 oder per E-Mail
unter [email protected] entgegen.
Der Workshop ist eine Kooperation zwischen dem Quartiersprojekt Südweststadt und dem badischen Landesverein
für Innere Mission.