Entwicklungstendenzen beim Intelligenten Netzwerk

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Entwicklungstendenzen beim Intelligenten Netzwerk
Entwicklungstendenzen beim Intelligenten Netzwerk
Matthias Glauser, Daniel Schrag
Einleitung
Heute besteht die Notwendigkeit, dass
unterschiedliche Netze wie Internet und
Telefonnetz in geeigneter Form verküpft
werden.
Treibende Kräfte der IN Evolution
Im wesentlichen sind folgende Punkte für
das Vorantreiben der IN Entwicklung
verantwortlich:
Reduktion der Entwicklungszeit für neue
Services
Unabhängigkeit
der Netzwerkbetreiber
von den Hardware Lieferanten
Bereitstellung von Services von Dritten
Durch die globale Deregulierung des
Telekommunikationsmarktes entsteht ein
Markt für neue Serviceanbieter, die Zugang
zum öffentlichen Telefonnetz wünschen.
Trotz des IN CS−2 Standarts ist dies noch
nicht möglich
So haben sich drei Konsortien gebildet, die
sich mit der Weiterentwicklung des IN
beschäftigen und drei unterschiedliche An−
sätze verfolgen, es sind dies PINT, Parlay
und IN/CORBA Interworking.
PINT
Die PINT Arbeitsgruppe ist Teil von der IETF
Transport Area und wurde 1997 gegründet,
um Telekommunikationsservices für Inter−
netapplikationen zugänglich zu machen.
Es soll ermöglicht werden, dass ein Service
sowohl im traditionellen Telefonnetz als auch
teilweise in der Internet Domain ablaufen
kann.
Die IETF verzichtet auf die Definition eines
Standart API, was zu anbieterspezifischen
Lösungen führt und die Portierung des
Codes erschwert. Auch die Schnittstelle
zwischen PINT Gateway und SCF ist nicht
spezifiziert.
Parlay
Die Parlay Gruppe entstand 1998, sehr
namhafte Unternehmen sind vertreten wie
BT, Ulticom, Microsoft, Nortel Networks,
Siemens, AT&T, Cegetel, Cisco, Ericsson,
IBM und Lucent.
Als Ziel soll eine offene, objektorientierte API
für Telecommunication Service Control
spezifiziert werden, unabhängig von der
unterliegenden Transporttechnologie (PSTN,
wireless, IP Network). Die API ist spezifiziert
in der Universal Markup Language (UML)
und
unterstützt
die
Middleware−
Technologien DCOM, CORBA und JAVA.
Sehr umfassend sollen Telefon mit IT
verschmelzen, um Zugriff und Konfiguration
der traditionellen Telefon IN Services zu
ermöglichen, was die Nutzung eines
heterogenen Media−Netzes (PSTN, wireless,
VoIP) ermöglicht. Auch Online−Brokerage
und Billing−Mechanismen sollen spezifiziert
werden. So können auch kleine IT−Firmen
Telekommunikationsservices entwickeln, und
Netzwerkoperatoren können Zugriff zu ihre
IN−Infrastruktur verkaufen.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind allerdings
viele Features, welche dieses Konzept
auszeichnen, noch nicht implementiert. Trotz
Absicht von Parlay werden die Hersteller
nicht alle Middleware Technologien imple−
mentieren, was zu Inkompatibilität führt.
IN/CORBA Interworking
Die vorallem aus Telekommunikations−
unternehmen zusammengesetzte Gruppe
legte 1998 den Grundstein für ein Interface
zwischen CORBA basierten Systemen und
den Telekommunikation Signalisierungs−
systemen. CORBA wird erfolgreich in
verteilten Systemen eingesetzt und wird als
gute Infrastruktur für zukünftige Servicenetze
betrachtet. Mechanismen wie Security,
Naming, Messaging und Notification werden
bereits zur Verfügung gestellt. Wie auch von
Parlay wird von der IN/CORBA Interworking
Gruppe
ein standardisiertes
Interface
angestrebt, welches offenere, verteilte
Implementationen von IN Services erlaubt.
Es gibt genau ein homogenes Interface für
alle SS7 Protokoll Stackimplementationen,
was technologische Lock−ins verhindert.
Eine sehr kurze Markteinführungszeit wird
durch die offenen Schnittstellen leicht
erreicht.
Das sehr allgemeine Konzept von CORBA
bietet allerdings keine IN−Service Entwick−
lungsunterstützung. CORBA ist nicht Echt−
zeitfähig und bei weitem nicht so fehler−
tolerant wie das Telekommunikations−
system. Verbesserungen diesbezüglich sind
nicht zu erwarten, da die Weiterentwicklung
von CORBA von IT−Konzernen kontrolliert
wird.
Wie wir erst vor Kurzem in einer Fachzeit−
schrift gelesen haben, beschäftigt sich die
Internet Engineering Task Force (IETF) mit
Enum (Telephone Number Mapping). Das
Konzept ist einfach: Man tippt eine
Telefonnummer als eine Art Webadresse in
den Webbrowser ein und erhält die damit
korrespondierende URL, Faxadresse, E−
Mail−Adresse, Mobiltelefonnummer und IP−
Adressen.
In den USA verwaltet die Federal
Communications Commission (FCC) die
Telefonnummern, während das Handels−
ministerium für das DNS zuständig ist.
Mit Enum müssen diese beiden Ministerien
sehr eng zusammenarbeiten, denn es wird
schon im nächsten Jahr von Unternehmen
eingesetzt werden, sagen Szenekenner
voraus.
Fazit
Zur Zeit ist noch nicht klar, welches dieser
Ansätze sich zum Standart durchsetzen wird.
Das
Telekommunikationssystem
muss
offener werden, um mit der schnellen
Entwicklung in diesem Bereich mithalten zu
können. Dabei werden standardisierte
Schnittstellen zur IT zunehmend wichtiger.
Referenzen
[1] IEEE Communication Magazine June
2000, Evolutionary Trends in Intelligent
Networks, Brennan, Jennings, McArdle,
Curran, Teltec Ireland
[2] Computerworld 25. Mai 2001, Enum auf
dem Vormarsch, Manfred Weiss

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