Greifswalder Zeitung - Gerechtigkeit für Manfred Theißen
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Greifswalder Zeitung - Gerechtigkeit für Manfred Theißen
Greifswalder Zeitung OZ-Lokalzeitung für die Universitäts- und Hansestadt und Umgebung Redaktion: 03 834 - 793 687 Leserservice: 01 802 - 381 365 Anzeigenannahme: 01 802 - 381 366 Mittwoch, 2. September 2009 9 Diese sechs sind jetzt die Küken in der Stadtverwaltung DAS LOKALE WETTER vormittags nachmittags wolkig wolkig Niederschlagsrisiko G 30% Wind 10% 3 3 15 km/h 13 km/h Temperaturen Höchsttemperatur: 23° Tiefsttemperatur: 14° Sonne & Mond Aufgang Untergang 6.17 19.55 Morgen 19.00 3.36 Daten: Schauer , 22° Guten Tag, liebe Leser! Gestern zeigte er uns allen noch einmal, was ihn ihm steckt – der Sommer. Ein warmer Tag, der auch Anfang September noch immer Lust auf mehr macht. Doch die warmen Tage sind gezählt. Also freuen wir uns auf den Herbst. Ihnen fällt das schwer? Bloß keine Wehmut aufkommen lassen, immerhin hat auch die kommende Jahreszeit ihre tollen Seiten. Momentan gehe ich gern durch unseren Obstgarten und freue mich auf die nahende Apfelernte. Zwei, drei reife Birnen habe ich schon vernascht, die schmackhafte japanische Apfelbirne, auch Kumoi genannt, ist bereits abgeerntet. Blieben noch ein paar Pflaumen der Sorte Stanley, die die Stare übrig ließen. Und eben die Äpfel! Vom Baum pflücken und dann hinein beißen – so schmecken sie am besten! Mein absoluter Favorit: die Goldparmäne. Eine der ältesten Apfelsorten, deren französische Bezeichnung „Königin der Prinzessinnen“ ist. Sagt doch alles oder? Ihre Petra Hase u Matschke leitet Finanzausschuss Innenstadt. Prof. Manfred Matschke (FDP) ist neuer Vorsitzender des Finanz- und Wirtschaftsausschusses der Bürgerschaft. Der 66-Jährige wurde Montag einstimmig vom Gremium gewählt. 1. Stellvertreter ist Thomas Mundt (CDU), 2. Stellvertreter Birgit Socher (Linkspartei). Die FDP-Fraktion hatte laut Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) das Vorschlagsrecht. Deutsch-Polnische Woche wird eröffnet Greifswald. Jugendbegegnungen, Ausstellungen, Präsentationen, Konzerte, Lesungen und kulinarische Verkostungen – die 10. Deutsch-Polnische Woche bietet für jeden Geschmack etwas. Traditionell präsentiert sich jeweils eine der insgesamt 16 Wojewodschaften an unterschiedlichen Veranstaltungsorten. Diesmal ist es die Wojewodschaft Kujawien-Pommern, gelegen im Norden des Nachbarlandes. Zwischen dem 4. und 10. September sind mehr als 20 Veranstaltungen in neun verschiedenen Orten Mecklenburg-Vorpommerns geplant. Die festliche Auftaktveranstaltung findet am 4. September in Greifswald statt. Aus diesem Anlass wird um 18 Uhr vor dem Pommerschen Landesmuseum eine Kinderausstellung unter dem Motto „Farben von Kujawien und Pommern“ eröffnet. Außerdem spielt die Kammermusikgruppe Multikamerata, das Jugendblasorchester aus Brodnica, die Zirkusgruppe „Bedekus“ sowie die Tanzgruppe Kujawien. Fahrspurwechsel wird teuer Greifswald. Ein Fehler beim Fahrspurwechsel verursachte gestern einen Sachschaden von rund 4000 Euro. An dem Unfall in der Goethestraße, der sich gegen 11.20 Uhr ereignete, waren zwei Pkw beteiligt. Zudem beschädigte der Fahrer einer Sattelzugmaschine gestern gegen 7.30 Uhr auf dem Rewe-Parkplatz in der Hans-Beimler-Straße beim Vorbeifahren einen parkenden Pkw. Der Schaden wurde von der Polizei mit etwa 550 Euro beziffert. roßer Tag für die neuen Auszubildenden der Stadtverwaltung. Sie bekamen gestern ihre Ausbildungsverträge von Oberbürgermeister Arthur König (CDU) höchstpersönlich überreicht. Vier der sechs starten als angehende Verwaltungsfachangestellte durch. Hinzu kommen ein Straßenbauer und eine Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste. „Wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs“, sagte König während der kleinen Feierstunde. Wie das Hauptamt mitteilte, konnten alle Ausbildungsstellen besetzt werden. Innerhalb der Stadtverwaltung gibt es damit insgesamt 32 Lehrlinge. Trotzdem macht der drohende Fachkräftemangel auch vor dem Rathaus nicht halt. Um dem langfristig vorzubeugen, hat die Stadtverwaltung acht der neun Jugendlichen, die in diesem Jahr ihre Ausbildung beendet Die neuen Gesichter der Stadt: Marcel Schuhardt, Theresa Steffen, Diana-Ruth Semchen, Nadine Schulz, Dennis Kadow und Laura Hasselmann (v.l.) Foto: P. B. haben, übernommen. „Ich musste ums Leben betteln“ Der eigene Ehemann hetzte Möbelhaus-Inhaberin Sabine T. einen Killer auf den Hals. In der OSTSEE-ZEITUNG spricht sie zum ersten Mal selbst über den grausamen Plan. Von BENJAMIN FISCHER Greifswald. Die Greifswalder Geschäftsfrau Sabine T. (42) wirkt konsterniert, aber sie gibt sich gefasst – so gut es eben geht. Heute sollen es ihre zwei Kinder, neun und elf Jahre alt, zum ersten Mal wieder mit der Schule versuchen. Seit dem Wochenende werden sie rund um die Uhr betreut, seitdem ihr Mann Manfred T. (65) festgenommen wurde. Er soll einen Auftragskiller für seine Frau engagiert haben. Dem Usedomer Uwe S. (51) bot T. 600 000 Euro, wenn der sie umbringt. Auch bei ihm klickten die Handschellen (die OZ berichtete). Erst im Juni, sagt Sabine T., sei ihr Mann zu Hause ausgezogen. Die Scheidung stand an. Es war der Beginn des Trennungsjahres. haus und packte aus. „Das Gespräch dauerte rund 25 Minuten“, erinnert sich das Opfer. Uwe S. kam schnell auf den Punkt. „Nach zwei, drei Sätzen sagte er, was er wollte.“ Wenn Sabine T. 250 000 Euro zahlt, darf sie am Leben bleiben. Was sie besonders schockte: Uwe S. war ein Bekannter der Familie. „Es ist erbärmlich, Dass er deshalb immer wieder mal einen „Ausraster hatte“, wie sie sagt, war nicht neu. Er versuchte seine Frau mit aggressiven Einschüchterungen unter Druck zu setzen. Das Paar begann damit, nur noch über Anwälte miteinander zu kommunizieren. Sabine T.: „Ich habe ihm einen großzügigen Unterhalt bezahlt.“ Manfred T. hätte auf nichts verzichten müssen und sogar seinen teuren Wagen behalten können. Er habe trotzdem immer mehr gefordert. „Das waren irrationale Summen bis zu zwölf Millionen Euro.“ Sabine T. übernahm das Möbelhaus, nachdem er bei den Banken keine Kredite mehr bekam. Jetzt war sie die Chefin. Am 17. August betrat der von Manfred T. angeheuerte Auftragskiller Uwe S. ihr Büro im Möbel- An diesem Tisch saß Sabine T. dem Auftragskiller gegenüber. Gestern sprach sie zum ersten Mal selbst über die Pläne ihres Mannes. Foto: Peter Binder Hitzige Debatte um den großen Sohn der Stadt Innenstadt. Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum in der Langen Straße soll dank zusätzlicher Mittel aus dem Konjunkturpaket II erweitert werden. Im Finanzausschuss wurde darüber heftig diskutiert. Es gibt zwei Fragen, die das Kulturamt der Stadt im Moment nicht beantworten kann: Die erste lautet: Welche Folgekosten für Bewirtschaftung und dergleichen kommen auf den städtischen Haushalt zu, wenn das Zentrum fertig ist? Und die zweite heißt: Was wird aus der sich derzeit hier befindlichen Greifen-Galerie? Sie muss nämlich raus und das ziemlich schnell. Daran ließ Kulturamtsleiterin Barbara Resch Montag vor dem Finanzausschuss keinen Zweifel. Denn sollten die Pläne zur Erweiterung des Zentrums greifen, heißt das für für die älteste private Galerie unserer Stadt, dass sie sich einen neuen Standort suchen muss. Möglichst noch dieses Jahr. Sie habe die Galerie Freitag darüber informiert und ihr bereits drei Vorschläge gemacht, so Barbara Resch. Eine Reaktion gebe es noch nicht, sagte sie. Dr. Andreas Kerath (SPD) findet diese Art und Weise „einfach undiskutabel“. So könne man nicht miteinander umgehen, betonte der SPD-Fraktionschef der Bürgerschaft. Auch andere finden darin Befremden. Birgit Socher (Linke) sagte: „Ich habe bislang die Symbiose Galerie und Friedrich-Zentrum sehr geschätzt“. Die Bürgerschatfsvizepräsidentin hat aber noch ganz andere Bedenken. „Was wird mit den Folgekosten, wenn das Friedrich-Zentrum fertig ist“, stellte sie als Frage in den Raum und bekam darauf keine befriedigende Antwort. „Ich fühle mich überfordert, eine Entscheidung zu treffen“, betonte Socher daraufhin: „Wir haben schon so viele andere Objekte, wie St. Spiritus, das Koeppenhaus und künftig auch die Stadthalle. Alle sollen finanziert werden wollen, mahnte sie. Anderen fiel die Entscheidung für das Zentrum offenbar einfacher: Egbert Liskow (CDU) plädierte nämlich für den Ausbau. Er sei dem Sanierungsträger BauBeCon dankbar, dass er im Rahmen des Konjunkturpaketes II den Antrag gestellt habe, diese Einrichtung in der Langen Straße zu erweitern. Diese Chance, ein städtisches Haus mit 85 Prozent wenn man ums Leben betteln muss. Ich sollte es mir zurückkaufen.“ S. hatte ihren Alltag bereits komplett ausspioniert. „Er kannte jedes Detail und wollte herausfinden, wann ich am besten aus dem Weg geräumt werden kann.“ Nachdem S. wieder verschwunden war, behielt Sabine T. die Nerven und rief ihren Anwalt an. Städtebaufördermitteln saniert zu bekommen, werde so schnell nicht wiederkommen, warb der Bürgerschaftspräsident für das Anliegen. Liskow betonte weiter: „Der größte Sohn unserer Stadt ist in Greifswald nach wie vor unterrepräsentiert. Das können wir jetzt ändern.“ Unterstützt wurde er dabei von der Kulturamtsleiterin, die meinte, dass schon jetzt jährlich 6000 Besucher wegen des berühmten Romantik-Malers die Stätte aufsuchen würden. Künftig werden es noch mehr, denn geplant sei ein Rundgang durchs Haus, bei dem die Besucher Einblicke in die Zeit Friedrichs bekommen sollen. 566 000 Euro soll der Ausbau kosten. Lediglich 84 900 Euro davon zahlt die Stadt. Mit der Sanierung des Vorderhauses würde damit das gesamte Quartier, auf dem einst das Geburtshaus Caspar David Friedrichs stand, für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Bisher wird nur die seit 1993 bestehende Seifensiederei als CDF-Zentrum genutzt. Der Finanzausschuss stimmte wenn auch knapp, der Vorlage mit vier zu zwei Stimmen bei fünf Enthaltungen zu. R. AMLER Abends um 20.30 Uhr erstatteten sie Anzeige bei der Polizei. „Die erkannten sofort den Ernst der Lage.“ Die Beamten wollten, dass sie untertaucht. „Aber meine Firma und Mitarbeiter allein lassen? Nein!“ Also ging sie weiter arbeiten. Ihr Mann machte derweil Urlaub in Kroatien. Die Kinder waren bei ihm. Deshalb hatte es bei der Polizei oberste Priorität, dass weder der Auftragskiller noch ihr Mann etwas mitbekamen. „Der Kontakt zwischen beiden durfte nicht abreißen.“ Am Sonnabend hatte der Spuk ein Ende. Sabine T. fährt gemeinsam mit der Polizei nach Traunstein an der Grenze zu Österreich. Manfred T. glaubt, er kommt in eine Verkehrskontrolle, als er von der Autobahn gezogen wird. Doch die Beamten hatten einen richterlichen Beschluss. Sie wollten die Kinder. Sabine T. wartete wenige hundert Meter entfernt und nahm ihre Schützlinge kurz darauf in die Arme. Manfred T. durfte weiterfahren. Er wurde später in Greifswald festgenommen. „Das Schlimme ist, dass er trotz allem ihr Vater bleibt“, sagt Sabine T.. „Was soll ich ihnen jetzt sagen? Der Vater ist ein Monster . . .“ Piratenpartei gründet in Greifswald landesweit ersten Kreisverband Greifswald. Die Piratenpartei gründete gestern knapp vier Wochen vor der Bundestagswahl in Greifswald ihren ersten Kreisverband im Land. Ziel der Gründung des Kreisverbandes Greifswald, Demmin und Ostvorpommern mit rund 25 Aktiven sei die Koordination der Arbeit vor Ort und des Wahlkampfes, sagte Ini- tiator und Jurastudent Martin Hackbarth. Die Piratenpartei tritt neben acht weiteren Parteien mit Landeslisten zur Wahl an, schickt aber keine Direktbewerber in den Wahlkreisen ins Rennen. Der Kreisverband wurde im Café Caspar in der Fischstraße ins Leben gerufen. Einen Landesverband gibt es seit Juni. ANZEIGE