Schlesische Privilegirte Staats- Kriegs- und Friedens

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Schlesische Privilegirte Staats- Kriegs- und Friedens
Anno 1759* Mondtags den 12. November No. 132.
Cosil, vom 8 Novembr.
dem V: asid Grasen von Lansch Abends znnor
Henke ist d:'r Hr« Generalmajor von Werner als die Husaren dahin <<kommen,nocd genes
von sein c nach d m Te'chni^chen gemoch en fen; obgielch derselbe solcherMal: ftu stnie ^
excursion wie^rum a lhero zurück gekommen; Perion lhrm Händen e twisch^t, so b^o n
seins Husaren haben biß über Iabluncka nnd dennoch silbe in Teschen sich wenigstens stiauch rechter Hand bis in Mähren gestmfftt. ner Garde Robe und andern Effecten ver¬
W^s hier und davon feindlichen Truppen sichert und selbe zum Andencken mugenom*
g? oesm, hat sich auf dls Annäherung dlefts ms«. ^ '
Corps m Zeiten in Sicherheit gesetzet. I n . Schreiben eines Preußischen Offl iers aus dem
dessen hätte es denen Husaren bald geglu¬
Hauptquartier Meurvf ohaweit Prttsch/
vom Fo October.
ckst, denen neuen Mißio anum, den treuloserSe Königl. H o ^ ' t , der Prinz Heinrich, bewetse ron hlerenllauffenenBischofvonSch^ff-l
gotsch/ lu Carwia zu attrapplren, «lwo er bey "ördettm den 23. dttsts Monats, den General-
ilche
lnajor von Platen,
von
Pretsch. Hätte nicht der Feind an die¬
Dragonerregimente, und einigen Escadrons
sem
Orte
die Brücken abgeworfen gehabt ; so
Husaren, unttr dem Commando des General¬
würdees
ihm
auf siiner Retraite sehr übel er¬
majors von Rebcntisch, welcher 2 Bataillons
Infanterie bey sich hatte, aus dem Lager bey gangen seyn. Es retirirtesichzwar dilsesBrmTorgau aufzubrechen, und nach Düben zu mar- tanosche Corps vor unserm Angesicht ; aber in
schiren, um den Obersten von Gersdorffmit sei¬ einer solchenEntfernung,daß man es auch nicht
nem Husarenregimente, und dem Sälomon- einmal mit i2pfündigmKanonen erreichen tons
schen Freydataillon, welchefichwegen Urberle- te. WirhattenesunsersOltsmit demOestergenheit der Feinde vorhero ausEulenburg nach reichschenGeneralfeldwarschallleutenant/FreyF
Leipzig retiriren müssen, ansichzu ziehen.Diese Herr vonGemmingen,der das so beruffene feindi
Llbsichtwurdezwarglücklich bey Düben errei¬ liche Grenadiercorps commandite, daß aus
chet. Der ftindlicheGeneral von Gemmingen 6000 Mann bestanden hat, vorzüglich zu thun.
abn,deff<nColpsaus 12 oO^Mann bestanden, Wir attaquirten selbiges von Kemberg an, ho¬
schnitt dem Rebentischischen Corps in dem Au¬ ben ihre Vorposten, so aus 1 Offlcier,und eini¬
genblick, da essichmit dem Gersdorfischen Hus- ger Mannschft bestand, auf, und jagten das ges
saren, und dem gedachtenFreybataillon conjunzl sammle Gemminglsche Corps von einer Anhö,
giren wollte, den Rückweg zu der Prinz Hein- he, und von einem Dorffe zum andern, bis sich
tichschen Armee dergestalt ab, daß er einen jeden selbiges endlich überSackwitz durch einenWald
Weg zu dieser Armee von Wittenberg bis Tor¬ welchersichbis nach Düben erstreckte, zu rttigau mit besondern Corps besetzte. I n dieser riren suchte. Gleich bey dem Eingänge des
Verlegenheit, da man des Prinzen Heinrichs Waldes war ein sehr enges Defilee,das auf bey¬
M n i g l . Hoheiten von unsrer gefährlichen Si¬ den Seiten sehr viele Moräste hatte, zu paßiren.
tuation anfänglich keineNachricht geben tonn? Der grosse Theil des feindlichen Corps war bes
te, wurde beschlossen durch einen gewaltigen reits über dieses Defilee hinüber, und nur die
Umweg, nemlich durch das Zerbstische über Arriergarde desselben war noch auf dieser Geite
Magdeburg, zu I h r o König! Hoheit, den Prin¬ desDsfilees, Der Generallieutenant von Gemzen Heinrich, zurück zu kehren Doch die Klug, mingsn commandttte die Arriergarde selbst,und
heit diHs Prinzen riß uns aus der Noth, und hatte noch einige Cavallerie zu seinerBedeckung
«trsparn uns jenen beschwerlichen und weiten bey sich« Sogleich wurde der Generalmajor
Marsch über Magdeburg. Um uns Luft, und von Platen mit seinem Negimente, mit dem
fich dem Feind aus dem Rücken zu schaffen, des GersdorfschenHusaren,uttd4OoHusaren,theils
tachirte der Prinz Heinrich den würdigen Ge¬ von Ziethenschen,cheils von Möhringischen Reneralmajor von Wunsch mit 6 Bataillons I n ¬ gimente, welche l tztere der Major von Lossow
fanterie, und den Iungplatenschen Dragoners anführte, commandirt,den Feind anzugreifenregimente am 27. dieses Monats, des A bends, Der Generalmajor von Platen ließ mit den Ka¬
«us dem La er bey Torgau Gedachter Gene¬ nonen, wrlche sein Regimmt beysichzu haben
ralmajor von Wunsch paßirte noch an diesem pfiegt, einigemal auf die feindliche Cavallerie
Tage bey Torgau die Elbe ; cbcn diesiA Fluß feuern. Wie diese in Confusion war, gieng
repaßirte er wieder den 28. bey Wittenberg, und der Generalmajor von Platen mit den Dragos
vereinigte sick den 29. zu Kemberg mit dem nern und Husaren in vollm Trap aufden Feind
Corps des Generalmajors von Rebentisch.Der loß,attaquirte ihn, und brachte solchen in eine
Generallieutenant von Fink marschirte gleich¬ völlige Déroute Die feindlichen Grenadiers,
falls von Torgau w t S M d deiogirtt das seitlh. so mcht nildlrgehaM wulhfn, g^ifthm M
W unsere Gefangenschaft Die Dragoner und wecden können, und eine Ltfie der Artillerie unb
Hussaren haben den Generalfeldmarschallieute Kriegsgerächschaften in der Stadt sowol,kals
nant, Freyherrn von Aemingen, welchen der auch derjenigen, die als eine Folge des Sieges
Capttain, von Frankenbecg, von Iungplaten- uns zu Beauport in dieHände gefallen sind,beyDragonerreqinmlte gefangen genommen, nebst zuschliessen. Durch Ueberläuffer erfahret man
dem Obersten vonHaller, 24Officiers,und 1276 daß der Feind so viel Truppen, als ihmimöglich
Gemeine zu Kriegsgefangenen gemacht. Wie hinter dem Cape-Rouge wieder versammle.und
denn auch das Iungplatensche Dragonerregi¬ daß der Hr. von Levy von der Seite von Mon¬
ment dm? Feinde eine Canons abgenommen. treal herunter gekommenlsey, um diese Truppen
Dem flüchtigen Feinde wurde noch das Frey- zu comnlandiren. Einige sagen/er habe zwey
bataillon von Salomon, und 3 Escadrons vom Bataillons mitsichgebracht. Wen dem als»
OZürtembergiscken Dragonerregimente nachge¬ ist, so ist disser Coup den General Amherst b«schickt, umsievöllig zu verfolgen Wäre dem seits zu statten gekommen. Von andern UcFeinde der Busch nicht so nahe gewesen, daß er berlsufern verrimmt man, daß der Hr. Bous
sich bey Zeiten dahin retiriren können ; so wäre qainville mit 8c>o Mann, nebst Provision, im
de sehr wenig vom Gemmingischen Corps zu¬ Marsch begriffen gewesen,sichden iZten, näms
rück gekommen seyn. Der Generalmajor von lich am eben denselben Morgen, da Quebek ca^
NebtNtisch, der das ganze Corps commandirte, pitulirte, in dieStadtzu werffen,alsan wel¬
kann die Bravour der Dragoner und Husaren chem Tage die Berennung des Platzes noch
nicht genug rühmen. Cs hat auch wohl nie, nicht völlig zu Stande gekommen war, indent
mals «ine Cavallerie geschlossener, und mit grös¬ die Feinde die Schiffbrücke ruiniret, und Detas
serer Ordnung aufdem Exercierplatze eine At- sckements in sehrstarkenWerken jenseits des
laque machen können, wie diese. Selbst die Flusses S t Charles posiiret hatten.
Zuschauer davon versichern, daßsienicht einen
Ich würde denAdmirals und überhaupt dem
Traineur gesehen. Bey dem Iungplatenschen ganzen Seedienste keine Gerechtigkeit wieder¬
Dragonerregimente bisteht der Verlust an Tod¬ fahren lassen, wenn ich diese Gelegenheit ver¬
ten, und Bleßirten, in 52 Mann, unter wel¬ säumte, öffentlich zu gestehen, wie sehr viel wir
chen letztere sich der Lieutenant von Dyl/ern, dem immerwährenden Beystände und der Un¬
der jüngere, befindet, und am Kopfe einen leich¬ terstützung, die wir von ihnen allen erhalten has
ten Streifschuß bekommen. Von den Husaren ben, und der vollkommenen Eintracht und Ue¬
ist der Major von Lossow 2 mal bleßirl, und ein bereinstimmung wegen des glücklichen Aus¬
Officier vom Gersborfschm Husarcnregimente schlages schuldig sind, welche durch alle unsere
lst tödlich verwundet. An gemeinen Hussaren Operationen in den ungemeinen Schwierigkeit
besteht der Verlust au Tobten und Bleßirten, in ten geherrschet haben, die die Beschaffenheit
etliche 20 Mann. Nack Aussage der Dsser, dieses Landes insonderheit den Kriegsoperati¬
teurs, und Gefangenen, soll der Feind sehr viele onen von einem so grossen Un fange darstellet,
Bleßirte,die er mitsichfortgeführet, und Todte und in welchensichkeine Armee allein selbst uns
haben, welche letzter: im Walde liegen geblie¬ terstützen kann, Wegen der gewaltigen Ars
ben sind.
beit von der Artillerie, Ammunition und Pro?
Beschluß des Briefs des Generals Towns- Vision, wegen des langen Wachensund des be¬
hendan bem Hrk Pitt.
ständigen Aufer thalls in Böten, wie auch desi
Ich habe die Ehre, eine Liste det Getödteten wegen, daß unftre Artillerie durch Malrosen,
und Verwundeten eine Nste der Gefangenen, selbst in der Hitze der Acllon, aufgezogen wer,
so PMVNMN, als ichsiebis itzt hqbf habhast PfN mWN/ist fWfiqtSch«Wkfi^so fulz q«O
mem commando gewesen seyn m a ; , öftTm^ ge z vl.rpfuudlg.., 2 z Deypm>?d?ge. An eistts
lich ;u bekennen, daß für diestsmal öle Ochlffss nenCanonen: io ?rchs ^nd dleyßtuplündlge,
stotte einen sehr grossen Anthu! a'^ diestrgluct^ 45 vi r und zwüNzigpsundige, - z zwöl pfundi¬
lichen Campagne gehabt hat. Ich hade die Eh¬ ge, l49<Hcht-b'sza)eyftf.nldige l metalimee
re, zu ftyn;c.
und l5 eisern^ Möritr, am Caliber von l^bis
Georg Townshend.
7 3oU. ^ achtzöllige Haub tzen. 2Pnaro^n.
Summarisches Verzeichnlß der in der Schlacht yloBomd.n von »z bis d Zollen ^m Du:chs
bey Quebec am i j Scpc Getödttten, Ge^ schntt; nedst e^ner crossen Menge Pulvn, Ku^
fangenen und V rwundecm,
geln, keinem O wehr:c.
Todt? : M l ^ r a ! ^?olf, i Capitain, 6 Lieu¬ Summarische sVerz chnlß der Artillerie so die
tenants i Fähnrich, z Sergeanten, 4^ G.mei¬
Engländer z <sch n d m Kluss St.Churles
ne und l Ccllionler Verwundtte: Der Geuno G^N'port ^ngttc^ffm habul:
Neralbriqadier Morkton, 4 Htabs fficiers,
Z7 C^nonenund l gorier.
Z2Capttains, 26 Lieuteoancs, i o Käimncks,
Colbni), vom 2, Oct.
25 Sergeanten, 4 Tambours 506 G^neluc;
Gestern lief aUdier ein ^chlff eln mit izH
und von der Artillerie, i Luu enant l Bom¬ Preuß. Matrosen und 27 Svldattn, welche
bardier, 1 Consiabler und 5 Matrosen« Vec^ durch ^in n Schwedischen Schlfecepitcin, ^u
Mißte: z Gemeine
n-mUnttlcss;cir, ^Ozmnne, und ^7 Ma^
SummartchksVerzeichnißdes von den Cnge- trozen nach sarlscron in dk Gesangs: tchafft
lättdi>rilin Quch.c Mlgttrcffenen Vonalhs gebracht weroen sollen, abrr Gclegenh'it ge<
an Geschütze W^ffen:c
funden, sich thcer Wache Uich des E chiffs zu
A'^meßma nen Ccmonen: 1 secbspfündie bt'lmizkern.
^^^^
NaC/tra^zur Sammlung der in dem souverawen Hcl zcgchlun Schi>esi>ii und d<ssen l?.corporirtenGraffchafftGl^ßmFmanz^Ittstz-Eliminal-Gusill^en ^onsisso wlllUuchen>EQHentc.
pr.bttcirttn und crganqenen OcdsUlngen, Mandaten, R ^ ' M n ze< welche ^nter der glorwürs
digsten Reyw-ung Fnedrichs KümZeS in Preufstn a!s wuvnainen obersten Herzogs von
Schlesien von 1741. bis zum Ende "des I7^ssen I.chre s Hexaus g-fommcnund größtm
Tdetls noch nicht durch den Druck betannt gemachl worden, nedsi di-r Fortsetzung duser
Sammlung welche die Verordnungen dcrI^hre 1754« und 1755. insichenthält. 4lo 3759.
! Rthl. IQ s l.
^ 3 , I n dl-ftm ncuen Band, welckrs eigentlich der ^te ist>sindunter and?rn auch alle diejentt
gen Verordnunqen, die damahls bey der neuen Einrichtung
tz m y befindlich. Zuglc?ch werden diejenigen ersucht, d'Nenvon dieser Eanmllung etwan noch
einzelne Bände abgehen,sichdieserwegen in Zelten zu melden. Alle 5 Bände zusammen to' sien ZRthl. 2O sgl.
Merkwürdige Nachricht von der wunderbaren Bekehrung e'mes grossen Naturalisten an dem
Ex mpcl des Hrn. Gecrg Carl Baron von Dybem clewesenm Generalisestcnans des Chursichsiich n ln Könlgl. Französinn DienstenstchendenCorps, mitgetheilet von D . Johann
PH !ipp Frestnio inFrankmrt am Mayn. 2 sgl.
KurzeBschrelbung der Hauptstadt Queb kin Canada, die am i8^n Sept. dieses Jahres von
den Kntzelländern erobert worden, nebst einer Nachricht von der ohnweit davon llegcnden
Insel Orleans, dem Haven Tadussak und der Bucht ^ t . Paul. 4to ,759« ? Ggl
Dlese 3'itüngen werden wöchmtUch dreymal, Mondtags, MittwockS uno Kvnuad<ttos zu
Breßlau in der Johann Jacob RorniscbenBuckhandlung amRtnge in dem vonGiesischen
Hauss, ausgegeben, undsind auch anfallen Königl. Postämtern zu haben.