PDF - Kölner Philharmonie
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Baroque … Classique 5 Kristian Bezuidenhout Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Donnerstag 22. April 2010 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Baroque … Classique 5 Kristian Bezuidenhout Klavier Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Dirigent Donnerstag 22. April 2010 20:00 Pause gegen 20:40 Ende gegen 22:00 2 Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Ouvertüre zu H. J. von Collins Trauerspiel »Coriolan« c-Moll op. 62 (1807) Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-Moll op. 40 (1837) Allegro appassionato Adagio. Molto sostenuto Finale. Presto scherzando Pause Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (1803) »Eroica« Allegro con brio Marcia funebre. Adagio assai Scherzo. Allegro vivace Finale. Allegro molto 3 Zu den Werken des heutigen Konzerts Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu Collins Trauerspiel Coriolan c-Moll op. 62 Coriolan, ein römischer Patrizier, der im Kampf gegen die Volsker als Kriegsheld Triumphe feierte, machte sich später wegen seiner Abneigung gegen die Herrschaft des Volkes in Rom verhasst und wurde von den Plebejern vertrieben. In seiner Erbitterung ging er zu den Volskern über und zog als ihr Anführer gegen Rom. Durch die flehenden Bitten seiner Mutter und seiner Gattin ließ er sich jedoch zum Abzug bewegen und soll kurz darauf von den Volskern ermordet worden sein. Diesen bereits von Shakespeare dramatisierten Stoff aus der Epoche sagenhafter römischer Geschichte verarbeitet Heinrich Joseph von Collin (1772 – 1811), ein als Autor von Dramen und patriotischen Hymnen seinerzeit hochgeschätzter Wiener Dichter, zu einem Trauerspiel, das seit November 1802 mit großem Erfolg über die Bühne ging. Collins Drama ist freilich keine Umdichtung des (damals im deutschen Sprachbereich noch kaum bekannten) Shakespeare-Stücks, vielmehr eine eigenständige, unmittelbar auf Plutarchs Überlieferung der Geschichte basierende Dichtung. Und bei Collin ist Coriolan kein rachsüchtiger, schuldbeladener Held, sondern ein unbeugsamer Individualist, der sich nicht den von der Gesellschaft diktierten Moralgesetzen unterordnen will. Er geht nicht als Opfer einer gemeinen Intrige zugrunde, sondern gibt sich selbst den Tod. Zu diesem Trauerspiel schrieb Beethoven in den ersten Monaten des Jahres 1807 seine Coriolan-Ouvertüre – sicher aus Sympathie für die Figur des Titelhelden und aus Verehrung für den ihm freundschaftlich verbundenen Dichter, wohl aber auch um seine Beziehungen zum Wiener Hofburgtheater zu festigen. Im Januar 1807 nämlich hatte Beethoven ein Gesuch um Anstellung als Hauskomponist mit festem Jahreseinkommen an die Theaterdirektion gerichtet. – In seinem berühmten Beethoven-Essay hat Richard Wagner versucht, die Coriolan-Ouvertüre psychologisch zu deuten: als inneren Konflikt des Helden, der zwischen dem trotzigen Ehrgefühl des Kriegers und der zur Vernunft mahnenden Stimme des Herzens hin- und hergerissen wird. Paul Bekker dagegen spricht in seiner Interpretation vom »musikalischen Kontrast der rückhaltlos stürmenden Willensmacht und der Empfindung«. 4 Ein pointierter Dualismus von Hauptsatz (c-Moll, kraftvoll pulsierend, synkopisch, schroff gezackte Melodiekonturen, herbe Harmonik) und Seitensatz (C-Dur, kantable, gebundene Phrasen, weiche Harmonik) ist in der Tat der treibende musikalische Impuls dieser Ouvertüre. Sie ist, etwa im Vergleich zu den drei im Vorjahr entstandenen LeonoreOuvertüren, auffallend kurz: formal ein Sonatensatz mit Exposition und überaus knapper Durchführung, mit geraffter, harmonisch umgedeuteter Reprise und einer Coda, die beide Themen noch einmal in umgekehrter Reihenfolge kontrastiert, bevor sie – nach jäher Klimax – im pianissimo verklingt. Beethovens Coriolan-Ouvertüre wurde erstmals im März 1807 bei einem Subskriptionskonzert im Wiener Palais des Fürsten Lobkowitz gespielt. Am 24. April 1807 folgte dann im Hofburgtheater die öffentliche Premiere in Verbindung mit dem Trauerspiel Collins, dem Beethoven die Partitur gewidmet hat. Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (Eroica) Es gibt wohl kein anderes Werk, in dem sich der »Mythos Beethoven« derart brennpunktartig konzentriert hätte, wie in der dritten Sinfonie. Modellhaft exponiert wird hier einerseits, was Beethoven 1802 im Brief an seinen Verleger als »eine wirklich ganz neue Manier« bezeichnete – die Nachwelt nannte es den »heroischen Stil« (Romain Rolland) der mittleren Schaffensperiode, die etwa bis 1813 – 14 reichte. Exemplarisch erscheint hier andererseits die Konfiguration von autobiographischen, zeit- und ideengeschichtlichen Momenten in einem Schlüsselwerk von höchstem ästhetischem und moralischem Anspruch. Diese von revolutionärem Pathos getragene »Sinfonia grande« wandte sich ideell nicht mehr nur an »Kenner und Liebhaber«, sondern an die »ganze Menschheit«. Wie Anton Schindler berichtete, war Beethoven bereits 1798 von Marschall Bernadotte, dem französischen Gesandten in Wien, dazu angeregt worden, den Konsul der jungen Republik Napoleon Bonaparte »in einem Tonwerke zu feiern«. Die ersten Skizzen stammen von 1801, doch erst im Sommer und Herbst 1803 konnte Beethoven das Werk in Baden bei Wien und Döbling ausarbeiten. Das Autograph der Anfang 1804 vollendeten Partitur ist verschollen, doch eine in Wien 5 aufbewahrte, von Beethoven überprüfte Abschrift zeigt auf dem Titelblatt Spuren der (ausradierten) eigenhändigen Bezeichnung »Sinfonia Grande Intitolata Bonaparte« und darunter die (offenkundig spätere) Bleistifteintragung »Geschrieben auf Bonaparte Sinfonie 3 Op. 55«. Sinfonia Eroica … composta per festeggiare il sovvenire di in grand Uomo lautete dann der definitive Titel, den Beethoven der Wiener Erstausgabe vom Oktober 1806 voranstellte. Nach Aufführungen im privaten Kreis folgte die öffentliche Premiere am 7. April 1805 unter Beethovens Leitung im Theater an der Wien. Unmut erregte bei Publikum und Presse nicht nur die »unerhörte Länge« der Sinfonie und ihr »Mangel an Licht, Klarheit und Einheit«. Befremdlich wirkte auch das imposante, vielfach als aggressiv empfundene Klangbild: stürmisches Brio und metallischer Bläserglanz, stampfende Marschrhythmen, donnernde Paukenschläge und scharfe Farbkontraste, kurz der höchst ungewöhnliche Einsatz eines enorm erweiterten Orchesterapparats. Die neuartigen, provokanten Charaktere, von denen alle Kritiken der Zeit sprechen, erschienen umso verblüffender, als die älteren Beethoven-Sinfonien sich, bei allem eigenständigen Profil, durchaus im Rahmen der Haydn-Mozart-Tradition gehalten bewegt hatten. Für den erstaunlichen kompositionstechnischen »Qualitätssprung« sind gewiss mehrere Gründe anzuführen: Zum einen der inhaltliche Rekurs auf die von Napoleon getragene, wenn auch nur unzulänglich realisierte Revolutionsidee, die die Emphase und das extravertierte Pathos der Eroica, ihre ins Monumentale geweiteten und dramatisch pointierten Formen gewiss mitgeprägt hat; zum andern die ästhetische »Wendung nach innen«, die Abkehr von aller nur irgend gefälligen, unterhaltenden, verbindlichen Diktion, die strukturelle Differenzierung und Psychologisierung des Tonsatzes, die bereits in Beethovens Klavier- und Kammermusik ab etwa 1802 vorgezeichnet war und die er selbst als ganz »neuen Weg« empfand. 6 Felix Mendelssohn Bartholdy: Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll op. 40 Schon im Sommer 1829, als Zwanzigjähriger, hatte Mendelssohn mit seinem Jugendfreund Karl Klingemann eine erste ausgedehnte Reise durch England und Schottland unternommen, der er wichtige musikalische Anregungen (etwa Ideen zu seiner »Schottischen Sinfonie« und zur Konzertouvertüre Die Hebriden) verdankte. Kein anderes Land hat er so häufig – insgesamt zehnmal bis zum Todesjahr 1847 – besucht, und nirgendwo wurde er als Komponist und Dirigent, als Pianist und Orgelspieler so enthusiastisch gefeiert wie in England. Das galt nicht nur für die Metropole London, sondern auch für Provinzstädte wie Liverpool, Manchester und vor allem Birmingham, wo seit 1768 im Dreijahresturnus renommierte Musikfeste unter Mitwirkung berühmter Künstler aus dem In- und Ausland stattfanden. Zum 19. Birmingham Music Festival hatte man den Komponisten eingeladen, sein Oratorium Paulus zu dirigieren und ein eigens für diesen Anlass komponiertes neues Klavierkonzert vorzustellen. »Das neue Konzert ist schon angefangen und wird mir wieder wie gewöhnlich schrecklich sauer – es ist ein Elend mit dem Klavier und seinen 100000 Nötchen«, bekannte er im Juni 1837 in einem Brief an Klingemann. Vordringlich war er zu jener Zeit mit anderen Gedanken beschäftigt. Im Herbst 1836 hatte er sich mit Cécile Jeanrenaud verlobt, und nach der Hochzeit am 28. März 1837 ging er mit seiner jungen Frau auf Reisen – zunächst ins obere Rheintal, nach Straßburg, Freiburg, Rastatt, Heidelberg und dann über Frankfurt nach Kreuznach, Bingen, Koblenz und Horchheim, wo die Partitur des d-Moll-Konzerts am 5. August 1837 vollendet werden konnte. Zwei Wochen zuvor, am 22. Juli, hatte er in einem Brief an die Familie berichtet: »Das Concert wird zwar nicht besonders als Composition, aber das letzte Stück macht soviel Effekt als Clavierfeuerwerk, dass ich oft lachen muss und Cécile es nicht oft genug hören kann.« Auf die stürmisch akklamierte Premiere am 21. September 1837, zu der Mendelssohn allein nach Birmingham gereist war, folgte zwei Monate später die nicht minder erfolgreiche deutsche Erstaufführung, ebenfalls mit dem Komponisten am Klavier, am 19. Oktober 1837 im Leipziger Gewandhaus. »Clavierfeuerwerk« entfaltet sich nicht nur im Presto-Finale, einem Rondo-Scherzando von spielerischem Witz und sprühender 7 Lebendigkeit. Es prägt auch die Faktur des eröffnenden Allegro appassionato, das Mendelssohn als originellen Sonatensatz ausgeformt hat. Wie schon in seinem g-Moll-Konzert op. 25 verzichtet er auch hier auf eine eigene Orchesterexposition, lässt vielmehr das Klavier schon ab Takt 5 mit kadenzartigen Passagen brillieren, die die »Setzung« des Hauptthemas im Orchestertutti wirkungsvoll hinauszögern – ein Kunstgriff, den Liszt später in seinem Klavierkonzert Nr. 1 wieder aufgegriffen hat. Den lyrischen Ruhepunkt markiert das Adagio, ein notturnoartiges Intermezzo, das in seiner schlichten Innigkeit an manche »Lieder ohne Worte« Mendelssohns erinnert. Monika Lichtenfeld 8 Kristian Bezuidenhout Kristian Bezuidenhout wurde 1979 in Südafrika geboren. Er begann sein Studium in Australien, beendete es an der Eastman School of Music in den USA und lebt heute in London. Zunächst studierte er Klavier bei Rebecca Penneys, dann entdeckte er die historischen Tasteninstrumente für sich und vertiefte seine Studien auf dem Cembalo bei Arthur Haas, auf dem Hammerklavier bei Malcolm Bilson und in Continuospiel und Aufführungspraxis bei Paul O’Dette. Kristian Bezuidenhout erlangte erste internationale Aufmerksamkeit im Alter von 21 Jahren, als er den Ersten Preis und den Publikumspreis beim Festival in Brügge gewann. Er gastiert regelmäßig mit den weltweit führenden Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, dem Orchestre des Champs Élysées, dem Orchestra of the 18th Century, Concerto Köln und dem Collegium Vocale Gent, häufig in der Rolle des künstlerischen Leiters. Er konzertierte mit berühmten Künstlern wie Philippe Herreweghe, Frans Brüggen, Christopher Hogwood, Pieter Wispelwey, Daniel Hope und Viktoria Mullova und gibt regelmäßig Liederabende mit Carolyn Sampson, Mark Padmore und anderen. Kristian Bezuidenhout gastiert mit Soloabenden wie auch als Liedbegleiter und Kammermusikpartner bei den Festivals für Alte Musik in Barcelona, Boston, Brügge, St. Petersburg, Venedig, Utrecht, Saintes, La Roque d’Anthéron, Bremen, New York und dem Chopin Festival Warschau, außerdem in solch bedeutenden Konzertsälen wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Kölner und Berliner Philharmonie, der Symphony Hall und der Carnegie Hall. Bei uns war er zuletzt im April 2009 zu hören. 9 Freiburger Barockorchester Das Freiburger Barockorchester blickt heute auf eine über zwanzigjährige Erfolgs geschichte zurück und ist ein gefragter Gast in den bedeutendsten Konzert- und Opernhäusern. Ein Blick auf den Konzertkalender des Ensembles zeigt die Vielfalt des Repertoires und der Auftrittsorte, die sich vom Barock bis in die musikalische Gegenwart und von Freiburg bis in den Fernen Osten erstreckt. Unverändert geblieben ist das künstlerische Credo des Orchesters: die kreative Neugier, mit dem Ziel, Kompositionen so lebendig und sprechend wie nur irgend möglich zu spielen. Dazu gehört auch die Besetzung anspruchsvoller Solokonzerte mit Mitgliedern aus den eigenen Reihen. Ein kultiviertes und zugleich mitreißendes Ensemblespiel ist so zum internationalen Markenzeichen geworden. Das Freiburger Barockorchester arbeitet kontinuierlich mit Künstlern wie René Jacobs, Andreas Staier und Thomas Quasthoff zusammen. Der künstlerische Erfolg des Ensembles zeigt sich in zahlreichen CD-Produktionen und der Verleihung prominenter Auszeichnungen wie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2009, dem Edison Classical Music Award 2008, dem ECHO Klassik Deutscher Musikpreis 2007 oder dem Classical Brit Award 2007. Unter der künstlerischen Leitung seiner beiden Konzertmeister Gottfried von der Goltz und Petra Müllejans sowie unter der Stabführung ausgewählter Dirigenten präsentiert sich das Freiburger Barockorchester mit rund einhundert Auftritten pro Jahr in unterschiedlichen Besetzungen vom Kammer- bis zum Opernorchester: ein selbstverwaltetes Ensemble mit eigenen Konzertreihen im Freiburger Konzerthaus, in der Stuttgarter Liederhalle und der Berliner Philharmonie und mit Tourneen in der ganzen Welt. In der Kölner Philharmonie war das Freiburger Barockorchester zuletzt im Dezember 2008 zu Gast. 10 Die Besetzung des Freiburger Barockorchesters Violine I Anne Katharina Schreiber Brian Dean Martina Graulich Gerd-Uwe Klein Eva Borhi Hongxia Cui Varoujan Doneyan Tami Troman Violine II Beatrix Hülsemann Christa Kittel Brigitte Täubl Peter Barczi Marie Desgoutte Katharina Grossmann Lotta Suvanto Viola Annette Schmidt Ulrike Kaufmann Christian Goosses Werner Saller Jane Oldham Violoncello Guido Larisch Stefan Mühleisen Patrick Sepec Ute Sommer Kontrabass Dane Roberts Martin Heinze Matthias Scholz Flöte Susanne Kaiser Daniela Lieb Oboe Susanne Regel Lars Hendrikson Klarinette Lorenzo Coppola Tindaro Capuano Fagott Javier Zafra Eyal Streett Horn Bart Aerbeydt Gijs Laceulle Gilbert Cami Farras Trompete Friedemann Immer Francois Petit-Laurent Pauke Charlie Fischer 11 Gottfried von der Goltz Gottfried von der Goltz hat sich als Barockgeiger und als künstlerischer Leiter des Freiburger Barockorchesters einen international beachteten Namen gemacht. Wie im 18. Jahrhundert üblich, leitet er das Freiburger Barockorchester vom Pult des Konzertmeisters aus. Darüber hinaus vertauscht er gelegentlich die Geige mit dem Dirigentenstab, wie beispielsweise in dem auf mehrere Jahre hinaus angelegten Beethoven-Zyklus des Freiburger Barockorchesters. Mit erfolgreichen CD-Einspielungen der lange zu Unrecht vergessenen Musik des Dresdner Barocks und der Bach-Söhne ließ Gottfried von der Goltz die Fachwelt aufhorchen. Dennoch möchte er sich nicht als Spezialist auf ein bestimmtes Repertoire festlegen lassen. Seine umfangreiche Diskographie, die sich vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart erstreckt, weist ihn vielmehr als einen besonders vielseitigen und flexiblen Musiker aus. Unter seiner Leitung erschien zuletzt zum Haydn-Jahr 2009 eine CD mit Joseph Haydns Violinkonzert C-Dur und den Sinfonien Hob. I:49 und I:80. Neben zahlreichen kammermusikalischen Engagements hat Gottfried von der Goltz auch die künstlerische Leitung des Norsk Barokkorkesters inne. Darüber hinaus ist er als Professor an der Hochschule für Musik Freiburg ein gefragter Lehrer für barocke und moderne Violine. Bei uns war er zuletzt erst am 9. April als Violinist mit dem Bundesjugendorchester zu Gast. 12 Jugendprojekt der Kölner Philharmonie Zur Vorbereitung auf das heutige Konzert besuchten die Jugendreferentinnen Andrea Tober und Lioba Bärthlein zwei 10. Klassen und einen Grundkurs aus der Jahrgangsstufe 11 in ihrem Musikunterricht. Im Mittelpunkt der Konzerteinführung stand Beet hovens dritte Sinfonie Eroica. Zunächst wurde die politische Situation in Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts thematisiert. Nach Informationen zur Entstehungsgeschichte der Eroica formulierten die Schülerinnen und Schüler Hörerwartungen in Bezug auf eine »Heldensinfonie«, welche anschließend beim Hören des Stückes kritisch überprüft wurden. Dabei wurde herausgearbeitet, dass Beethovens dritte Sinfonie keine plakative »Heldenmusik« darstellt, sondern das Revolutionäre des Werkes u. a. in der neuartigen Rhythmik und Harmonik begründet liegt. Am Projekt teilgenommen haben folgende Klassen: Bettina-von-Arnim-Gymnasium Dormagen, Grundkurs Musik 11 Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl, Klassen 10b und 10c Zu folgendem Konzert bietet die KölnMusik ebenfalls kostenlose Unterrichtsimpulse in Schulen an: Sonntag 06.06.2010 20:00, Thomas Quasthoff, Max Raabe u. a. singen BrahmsVolkslieder, lustige Trinklieder und sehr bekannte Volkslieder wie »Der Mond ist auf ge gangen« oder »Die Gedanken sind frei« – eine herrliche Mischung aus unsterblichen Texten und Melodien, die von einzigartigen Künstlern interpretiert werden. Empfohlen für die Jahrgangsstufen 11 und 12. Seit über 15 Jahren bietet die Betreibergesellschaft der Kölner Philharmonie, die KölnMusik GmbH, zu ausgewählten Konzerten Jugendprojekte für weiterführende Schulen an. Diese Projekte werden gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Wenn Sie Informationen über unsere Jugendprojekte haben möchten, informieren Sie sich unter www.koelner-philharmonie.de oder schreiben Sie uns: KölnMusik GmbH Kinder- und Jugendprojekte Agnes Rottland, Andrea Tober, Lioba Bärthlein Bischofsgartenstr. 1 50667 Köln Telefon: 0221 – 20408-350 oder -355 E-Mail: [email protected] 13 KölnMusik-Vorschau 25.04.2010 Sonntag 20:00 Nach dem Konzert direkt vom Foyer ins Café-Restaurant »Ludwig im Museum« »Ludwig im Museum« ist der Name des Café-Restaurants im Museum Ludwig, zu dem Sie ab sofort über die Wendeltreppe im Foyer direkten Zugang haben. Lassen Sie Ihren Konzertbesuch bei einem Essen oder aber auch nur bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen! Das Café-Restaurant hat bis auf montags an allen Wochentagen zwischen 10 Uhr und 23 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf ludwig-im-museum.de 24.04.2010 Samstag 20:00 MusikTriennale Köln Jan Vogler Violoncello WDR Sinfonieorchester Köln Semyon Bychkov Dirigent Eröffnungskonzert: Riten der Heimat Silvestre Revueltas La noche de los Mayas Suite für Orchester Tigran Mansuryan Ubi est Abel frater tuus? (2010) für Violoncello und Orchester Kompositionsauftrag des WDR Uraufführung Igor Strawinsky Le Sacre du printemps Bilder aus dem heidnischen Russland in zwei Teilen ON – Schlüsselwerke der Neuen Musik Im Radio: live, WDR 3 Konzert Im Fernsehen: live ab 20:15, 3sat Westdeutscher Rundfunk MusikTriennale Köln Mahler Chamber Orchestra Janine Jansen Violine und Leitung Angekommen: Späte Werke Dmitrij Schostakowitsch / M. Zinman, A. Pushkarev Sonate für Violine und Klavier op. 134 Bearbeitung für Solovioline, Streichorchester und Schlagzeug Ludwig van Beethoven / Dimitri Mitropoulos Streichquartett cis-Moll op. 131 Bearbeitung für Streichorchester Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW, DER MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN TV-Mitschnitt | Sendetermin wird später bekannt gegeben. Im Radio: Mi., 28. 04. 2010, 20:05, WDR 3 Konzert MusikTriennale Köln 14 26.04.2010 Montag 20:00 28.04.2010 Mittwoch 21:00 MusikTriennale Köln MusikTriennale Köln Szabolcs Zempléni Horn Dénes Várjon Klavier Buika voc Ivan González p Fernando Favier perc Keller Quartett Heimat Ungarn György Ligeti Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes« Musica ricercata für Klavier Streichquartett Nr. 2 Nr. 4 Fanfares aus: Etudes, premier livre für Klavier Trio für Violine, Horn und Klavier« Béla Bartók 44 Duos für 2 Violinen Sz 98 (Auswahl) Ludwig van Beethoven Große Fuge für Streichquartett B-Dur op.133 George Enescu Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 a-Moll op. 25 im Stil der rumänischen Volksmusik 2 Pausen, Ende gegen 23:00 El último trago Im Foyer gibt es ab 20 Uhr bis Konzertbeginn spanische Tapas zur Einstimmung auf den Abend. 29.04.2010 Donnerstag 12:30 MusikTriennale Köln MusikTriennaleLunch Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Mit Auszügen aus Werken von Joseph Haydn und Thomas Adès Die Serie »MusikTriennaleLunch« wird von der RheinEnergie AG unterstützt. 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. 27.04.2010 Dienstag 20:00 PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. MusikTriennale Köln Die Kunst des Liedes 4 KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Stella Doufexis Mezzosopran Axel Bauni Klavier Eintritt frei MusikTriennale Köln Heimat Griechenland Franz Schubert Lieder (Auswahl) Hans-Jürgen von Bose Sappho-Gesänge (Auszüge) Arghyris Kounadis Drei Lieder nach Gedichten von G. Seferis sowie Werke von Claude Debussy Christian Jost Dimitri Mitropoulos Maurice Ravel 15 Liebe Konzertbesucher, liebe Abonnenten, 30.04.2010 Freitag 20:00 MusikTriennale Köln WDR Großes Abonnement 11 Claudia Barainsky Sopran Niclas Oettermann Tenor WDR Sinfonieorchester Köln Emilio Pomárico Dirigent Zerstörte Heimat | Musik der Zeit Luigi Nono Canti di vita e d‘amore: Sul ponte di Hiroshima Mark Andre * hij * Kompositionsauftrag des WDR, Uraufführung Karl Amadeus Hartmann Symphonie L‘Œuvre Westdeutscher Rundfunk 02.05.2010 Sonntag 20:00 Till Fellner Klavier Arditti Quartet SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Roland Kluttig Dirigent Tanzsuite mit Deutschlandlied Claude Debussy / Hans Zender Fünf Préludes (instrumentiert für kleines Orchester) Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 18 B-Dur KV 456 Claude Debussy Rondes de printemps Helmut Lachenmann Tanzsuite mit Deutschlandlied mit dem heutigen Konzert endet Ihr Abonnement Baroque … Classique! Auch für die kommende Saison haben wir fünf Konzerte dieser beliebten Konzertreihe zu einem Abonnement zusammengefasst, ein vielseitiges Programm mit ausgezeichneten Interpreten und Musik von Rameau, Bach und Mozart erwartet Sie. Wir freuen uns, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können! Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2010/2011«, die am 21. Mai 2010 erscheinen wird. In der neuen Vorschau finden Sie neben den Konditionen für den Erwerb Ihres Abonnements ebenfalls Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten!« (auch auf koelner-philharmonie.de). Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: Rottke Werbung Textnachweis: Der Text von Monika Lichtenfeld ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Marco Borggreve S. 9 und 11; Paul Miller S. 8 Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer Umschlagsabbildung: Jörg Hejkal Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH koelner-philharmonie.de Roncalliplatz 50667 Köln Philharmonie Hotline 0221.280 280 in der Mayerschen Buchhandlung Neumarkt-Galerie 50667 Köln