04-15-Kieler Express
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04-15-Kieler Express
Anzeige Vorurteile bringen nicht weiter! Ein eindrucksvolles Youtubevideo regt zum Nachdenken an… (www.dasbringtmichweiter.de) Arbeitslose sind faul, Schmarotzer, häufig krank und sterben früher. Hartz-IV-Empfänger sind Parasiten und Langzeitarbeitslose der Bodensatz der Gesellschaft. Das sehen sie anders? Ein Glück – aber das sind Vorurteile denen sich viele Menschen ausgesetzt sehen. Erschreckenderweise sind das einige Ergebnisse der Autovervollständigung, wenn man in Internetsuchmaschinen die Begriffe „Arbeitslose sind“, „Hartz IV Empfänger sind“ sowie „Langzeitarbeitslose sind“ eintippt – überzeugen sie sich selbst davon. Auch wer nichts gegen Arbeitslose, Hartz IV Empfänger oder Langzeitarbeitslose hat, hat Bilder im Kopf, erwartet und assoziiert gewisse Eigenschaften. Jeder Mensch hat Vorurteile. Und fast jeder kennt auch die andere Seite. Wer alleinerziehend oder geschieden ist, blond oder dunkelhäutig, arbeitslos oder gehandicapt weiß, wie es sich anfühlt, in Schubladen gesteckt und stigmatisiert zu werden. Dabei haben Vorurteile mit der Realität nichts zu tun. Sie sind einer falschen Wahrnehmung oder schlichtweg der puren Unwissenheit geschuldet. Vorurteile schaden dem sozialen Zusammenleben. Die Schablonen des menschlichen Denkens bilden sich schon früh, sie sind sogar Teil unserer Entwicklung. Wenn Kinder von ihrer Umgebung lernen, die Welt zu verstehen, ordnen sie sie in Gut und Böse, in Schwarz und Weiß. Ausgehend von den Konzepten in unserem Kopf, unterstellen wir anderen spezifische Eigenschaften oder Verhaltensweisen, nur weil sie einer bestimmten Gruppe angehören. 55 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass sich Arbeitslose nicht aktiv um einen neuen Job bemühen. Jeder dritte Bundesbürger glaubt sogar, dass Hartz-IV-Empfänger gar nicht arbeiten wollen. Doch die Realität sieht ganz anders aus. Arbeitsuchende sind nicht fauler, antriebsärmer oder weniger sozial als ihre Mitmenschen mit Job – viele Studien belegen das. Der Großteil der Erwerbslosen möchte wieder arbeiten, und tut sehr viel dafür, um wieder in Lohn und Brot zu kommen. Selbstverständlich gibt es auch diejenigen, die nicht arbeiten wollen – dies ist aber eine kleine Minderheit. Die Meisten sind unverschuldet in eine private Schieflage geraten oder sind psychisch oder physisch nicht in der Lage zu arbeiten. Hier helfen keine Ausgrenzungen – hier ist die Unterstützung der Gesellschaft gefragt, und sich zu informieren eine Bürgerpflicht. Vorurteile gibt es viele! Vorurteile bringen nicht weiter! Informieren schon! Spiel, Sport, Spaß und Abenteuer mit dem FamilienPass Kiel Seit dem 1. April gibt es ihn wieder. Der Familien-Pass, ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt Kiel mit der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH und dem Jobcenter Kiel, bietet in seiner 18. Auflage bis zum 31. September 2015 über 90 vergünstigte Freizeitangebote für Familien. Der FamilienPass umfasst Rabatte und Sonderaktionen aus den Bereichen Kultur, Sport, Wissen, Natur und Abenteuer. In vielen Museen, Schwimmbädern, Tierparks, Theatern, Veranstaltungszentren und anderen Einrichtungen in Kiel und weit darüber hinaus gibt es diese Ermäßigungen für Familien, wenn der Pass an der Kasse vorgelegt wird. Sie erhalten den FamilienPass gegen eine Schutzgebühr von 2,50 Euro in vielen Einrichtungen der Stadt Kiel (z. B. Schwimmbädern, Büchereien), der Tourismusinformation, den Obolusfilialen und an diversen weiteren Verkaufsstellen. Weitere Informationen zum FamilienPass Kiel erhalten Sie unter www.kiel.de/familienpass. „Mut tut gut!“ – tut wirklich gut! Seit neun Jahren bietet die psychosoziale Frauenberatungsstelle in Kiel das Kursprogramm „Mut tut gut!“ zur Stabilisierung der psychischen Gesundheit für langzeitarbeitslose Frauen an. Dieses Angebot wird von der Landeshauptstadt Kiel finanziert und in Kooperation mit dem Jobcenter Kiel durchgeführt. 2007 erhielt „Mut tut gut!“ das „Good Practice-Label“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Fachöffentlichkeit wurde über die Landesgrenzen Schleswig-Holsteins hinaus aufmerksam. So entstand 2011 der Kontakt zum Zentrum für pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau, das im Rahmen seiner Forschung zur Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Menschen das Angebot auf seine Wirkung auf die Teilnehmerinnen untersuchte. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. In den Bereichen psychische Gesundheit, Selbstwertgefühl und Selbstregulationsfähigkeit konnten wissenschaftlich bedeutsame Verbesserungen nachgewiesen und belegt werden. Sowohl die Wirksamkeit als auch die gute inhaltliche und methodische Qualität des Konzeptes werden durch die Studie bestätigt. Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle allen Teilnehmerinnen, die an der Studie mitgewirkt haben. Im Rahmen einer Fachveranstaltung werden die Ergebnisse der Studie am 20. Mai in Kiel vorgestellt werden. (Kontakt: Tel. 0431-5579344, [email protected]) Busfahrer/-in – Ein Beruf mit Perspektive Die Fahrlehrer Kay Hegewald (TÜV Nord, ganz links) und Frank Nitschmann (KVG, ganz rechts) mit den angehenden Busfahrerinnen und Busfahrern. Neue Runde neues Glück. Ende September 2014 startete ein neuer Lehrgang zur Qualifizierung zur EU-Berufskraftfahrerin/ zum EU-Berufskraftfahrer im Personenverkehr – im Volksmund „Busfahrer/-in“ genannt. Der 6-monatige Lehrgang ist eine Gemeinschaftsaktion vom TÜV Nord, der Kieler Verkehrsgesellschaft mbH (KVG) und dem Jobcenter Kiel. Im Vorfeld des Qualifizierungslehrgangs werden zunächst eine Eignungsfeststellung und eine einwöchige Hospitation durchgeführt. „Die Interessenten wissen dann worauf sie sich einlassen und was sie erwarten wird“, erklärt Wilfried König vom TÜV Nord und ergänzt, „das führt zu einer sehr geringen Abbruchsquote und stellt eine sinnvolle und wirtschaftliche Verwendung der eingesetzten Steuermittel sicher.“ Während der 6-monatigen Qualifizierung beim TÜV Nord absolvieren die Teilnehmenden eine beschleunigte Grundqualifikation mit IHK-Prüfung, erwerben den Führerschein der Klasse D und durchlaufen eine spezielle Busschulung inklusive eines Fahrsicherheitstrainings. Anschließend wird ein zweimonatiges Praktikum bei der KVG oder einem anderen Busunternehmen durchgeführt. 14 der 22 Teilnehmenden am Qualifizierungslehrgang erhielten am 7. April die erhoffte Nachricht – sie wurden als Busfahrer/-in eingestellt. 3 weitere befinden sich aktuell im Praktikum und werden voraussichtlich ebenfalls einen Arbeitsvertrag erhalten. Zusammen entspricht das einer Übernahmequote von stolzen 78 Prozent. Seit 13. April sind 10 Absolventinnen und Absolventen für die KVG auf Kiels Straßen unterwegs. „Locke“, wie er von allen genannt wird, Faruk Celik und Oliver Jokel sind drei von ihnen. „Locke“ ist gelernter Kfz-Mechaniker, arbeitete als Garten- und Verkaufshelfer sowie als Sicherheitsfachkraft. „Ich war oft der Letzte, der gekommen ist, und der Erste, der gehen musste.“ Auf seine vielen Bewerbungen erhielt er nur Absagen, und zwischen den Zeilen den Hinweis, dass er mit 45 zu alt sei. Auch Faruk Celik ist gelernter Kfz-Mechaniker. Er träumte den Traum, den viele Jungen träumen – er wollte Profifußballer werden. Doch sein Traum ging nicht in Erfüllung. Im Café seiner Freundin kam er ins Gespräch mit dem Fahrschullehrer Herrn Peschke, der ihm vom Qualifizierungslehrgang zum Busfahrer berichtete. „Busfahrer ist ein Beruf mit Perspektive“, erklärt Faruk Celik. „Man denkt schließlich auch an die Zukunft, möchte eine Familie gründen und vielleicht ein Haus bauen.“ Oliver Jokel, hat keine abgeschlossene Ausbildung. Er war in der Vergangenheit als Sicherheitsfachkraft und als Altenpflegehelfer beschäftigt. „Ich wollte aus Hartz-IV heraus und suchte eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit Kundenkontakt, bei der ich außerdem viel unterwegs bin.“ Daher zögerte er nicht lange als er von dem Qualifizierungsangebot im Kieler Express gelesen hatte. „Während der 6 Monate gab es viele schöne Momente, aber der schönste war der Moment als ich erfahren habe, dass ich einen Arbeitsvertrag bei der KVG bekomme, sagt „Locke“. Und Oliver Jokel ergänzt, „das war wie ein 6-er im Lotto. Wir haben eine echte Perspektive und verdienen vernünftiges Geld für gute Arbeit.“ Die KVG, das Jobcenter Kiel und der TÜV Nord bilden seit 2006 langzeitarbeitslose Menschen zu Busfahrerinnen und Busfahrern aus. „Dies ist ein wichtiger Beitrag, um unseren permanenten Personalbedarf zu decken und dem Fachkräftemangel zu begegnen, so Thomas Mau, Betriebs- und Technikleiter bei der KVG. Neben der Reaktivierung der Fahrschule wurde in die Ausstattung sowie in die Zertifizierung investiert. „Besonders stolz sind wir auf die Nachhaltigkeit der Qualifizierung“, ergänzt Thomas Mau. „Knapp 170 Absolventinnen und Seit 13. April für die KVG auf Kiels Straßen unterwegs (von links „Locke“, Faruk Celik und Oliver Jokel). Absolventen haben wir seit 2006 eingestellt und knapp 70 Prozent davon sind bis heute bei uns beschäftigt.“ Neben einer übertariflichen Bezahlung bietet die KVG flexible Arbeitszeitmodelle, eine betriebseigene Kantine und eine betriebliche Rente. Das Ende des Bahnmonopols mit dem dadurch resultierenden Boom bei Fernbusreisen sorgt neben dem demographischen Wandel und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel für rosige Zukunftsaussichten für Busfahrerinnen und Busfahrer – einem Beruf mit Perspektive. Aktuelle Maßnahme-Starttermine vom 22. April 2015 bis 19. Mai 2015 Die Zugangsvoraussetzungen für die ausgewählten Förderungen sind sehr unterschiedlich. Bitte informieren Sie sich bei einem Gesprächstermin in Ihrem Jobcenter vor Ort über weitere, für Sie besonders geeignete Maßnahmen und Möglichkeiten. Beginn Inhalt Zielgruppe Projektmanagement Arbeitsuchende Akademikerinnen und Akademiker unterschiedlicher Fachrichtungen. laufend Umschulung zur Fachlageristin / zum Fachlageristen Arbeitsuchende mit Interesse an dieser Tätigkeit und körperlicher Eignung. laufend P.R.O.F.I., modulares Selbstlernen Arbeitsuchende mit konkretem Qualifizierungsbedarf. laufend Hauswirtschafter/ -in Arbeitsuchende ab 20 Jahren mit Interesse im hauswirtschaftlichen Bereich. laufend Schweißen Arbeitsuchende mit Berufserfahrung im metallverarbeitenden Bereich. laufend Kompass Gaardener Familien im ALG II-Bezug, die bereits Erwerbseinkommen erzielen und vollständig beruflich integriert werden möchten. laufend Bewerbungsbüro Arbeitsuchende der Jobcenter Mettenhof, Gaarden und Süd. laufend Existenzgründung „Leuchtturm“ Arbeitsuchende, die sich selbständig machen wollen und eine konkrete Geschäftsidee haben. 22.06.2015 6 Mo.