Léon - filmpodium thalwil
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Léon - filmpodium thalwil
Dienstag, 24. Februar 2004, 20:00 Uhr, Bar offen ab 19:40 Uhr Singsaal Schulhaus Feld, Tödistrasse 77, 8800 Thalwil Léon Der Profi Regie Produktion Drehbuch Kamera DarstellerInnen Musik Version Spieldauer Altersempfehlung Luc Besson, Frankreich 1994 Claude & Luc Besson Luc Besson Thierry Arbogast Jean Reno, Natalie Portman, Gary Oldman, Danny Aiello Eric Serra, Sting Deutsch 109 Minuten Ab 16 Jahren In Luc Bessons 1990 gedrehtem Film „Nikita“ tritt als markante Nebenfigur ein als „Aufräumer“ bezeichneter Killer auf, der nicht zuletzt deswegen nachhaltig in Erinnerung bleibt, weil er nicht nur tote, sondern auch bloss verletzte Verbrechensopfer rabiat mit Salzsäuremischungen zu „entsorgen“ pflegt. In diesem Werk, „Léon“, stellt Besson einen solchen „cleaner“ in den Mittelpunkt der Handlung. Äusserlich sieht der Titelheld mit dem schwarzen Mantel, den zu kurzen Hosen, dem stoppelbärtigen Gesicht und den meist hinter dunklen Brillengläsern versteckten Augen aus wie ein heruntergekommener, versoffener Clochard. Tatsächlich trinkt Léon keinen einzigen Tropfen Alkohol und konsumiert stattdessen täglich zwei Liter Milch. Diese lässt er sich gelegentlich von seiner zwölfjährigen Nachbarin Mathilda besor- gen. Und deswegen bekommt der Mann, der in New York als Profikiller für den Paten Tony arbeitet, eines Tages Probleme. Mathildas Vater ist Mitglied eines Heroinschiebersyndikats und hat die wenig glorreiche Idee, Stoff zu unterschlagen. Der psychopathische Gangsterboss Stansfield lässt ihn deshalb samt seiner Familie ermorden. Mathilda befindet sich zur Zeit des Massakers in einem Supermarkt und sucht dann Hilfe bei Léon. Der könnte nun seine Wohnungstüre verriegelt lassen und zuschauen, wie Mathilda dasselbe Schicksal wie ihre Angehörigen erleidet. Indes, Morde an Frauen und Kindern widerstreben Léons Berufsethos. Deshalb öffnet er seine Tür und lässt Mathilda herein. Das ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Am Anfang fliegt die Kamera übers Meer und über Wälder in den Häuserdschungel von New York, dann schildert Regisseur Luc Besson ein Mafiakneipengespräch in extremen Nahaufnahmen, in denen man von zwei Männern nur Lippen, Augen, Brillen, Hände und Zigaretten sieht. Von den ersten Bildern an ist somit klar, dass Besson in seinem Kriminalfilm nichts im Sinn hat mit Realismus à la Scorsese („Goodfellas“) oder Cassavetes („Gloria“), sondern pures Genre-Kino im Stil von Jean-Pierre Melville oder Sergio Leone anstrebt. Jürg Sutter