Reisebericht

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Reisebericht
Familie Schärer on Tour
in Namibia
September 2015
Vor 1 ½ Jahren haben wir mit Patrice die Reise geplant und gebucht – Das Erlebnis war für
Eltern und Kinder (6 + 9 Jahre) einzigartig. Von der ersten Kontaktaufnahme mit TRAVELKID
bis zur Überraschung bei der Heimkehr hat alles reibungslos funktioniert und die Betreuung
durch Patrice war spitze. Hier unser Reisebericht zum Nachlesen:
FR. 18. SEPT
So, heute geht’s nun also endlich los. Noch drei Stunden bis zum Startschuss... Die Kiddies
entspannen vor den TV und Dani ist in der Apotheke. Luc hat Husten und Schnupfen. Na
super! Wenn alles passt, sind wir morgen um 14.00 in Windhoek. Bis dann...
Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Zürich, British Airways Check-In.
Grüezi, ihri Päss bitte... Momänt ich muess öppis kläre... Aha... Also, leider isch de Flug nach
London überbuechet und mir müend si umbueche! Si flüüged mit SWISS diräkt vo Züri uf
Johannesburg. De Flüüger gaht am 22.45. Stimmt das so für Si? :-) :-) Natürlech isch das
guet! U erscht no 2h wenjger warte z Joburg... Also neue Flugzeit: ZRH - JHB 22.45 09.15h, weiter nach WDH 12.00 - 14.00h...
SA. 19. SEPT
Endlich. Nach langem Flug nach Joburg und turbulentem Anflug auf Windhoek sind wir um
14.10h angekommen. Dank vorbereitetem Formular haben wir die Einreise rasch bewältigt.
Unser Fahrer war schon bereit und rasch ging's Richtung unsere Pension in Windhuk. Nach
3/4 stündiger Autofahrt waren wir froh, unsere Zimmer zu beziehen.
Frisch gemacht, gingen wir in die Wernhill Mall um erste Einkäufe zu machen und uns mit
Bargeld zu versorgen.
Nach ausgiebigem Abendessen spazierten wir zurück in unsere Pension wo wir nach kurzem
Bad im Pool um 20.15h ins Bett sanken.
Unterkunft: Note 4: Zentrale Lage, wirkt etwas steril und unpersönlich
SO. 20. SEPT
So, jetzt beginnt das Abenteuer! Um 9.00h werden wir nach ausgiebigem Frühstück zu
unserem Auto gefahren. Obwohl der Formularkrieg rasch erledigt ist, müssen wir noch fast 2
Std. warten, bis wir unser Auto erhalten. Endlich werden wir von Frank eingewiesen und in
einer stündigen Schnellbleiche schliessen wir Freundschaft mit unserem Toyota und den
kleinen Afrikahäusern, wo wir nun schlafen werden.
Jetzt ab zum Einkaufen in den Maerua Superspar. Hier gibt's mehr gluten- und milchfreie
Lebensmittel als bei uns im Migros! Nach 2 Stunden sitzen wir endlich im Auto und gehen
"on Pad". Leider will das Navi nicht so wie wir und so nehmen wir nach einigen Umwegen die
geteerte B1 und dann die Gravelroads Richtung Spreetshoogte Pass, wo wir uns zum ersten
Mal einrichten und übernachten.
Unterkunft am Spreetshoogte Pass: Note 6: Schöne Lage in Felsen, eigene offene Dusche
und WC.
MO. 21. SEPT
Das erstaunlichste ist die Stille am Morgen beim Aufwachen. Nur die Vögel sind zu hören,
etwas später auch Luc... Nach unserem ersten Frühstück im Freien mit Rührei und Speck,
fahren wir über den Spreetshoogte Pass hinunter Richtung Solitaire. Hier müssen wir
natürlich unbedingt den besten Apfelkuchen der Welt probieren, bevor wir weiter nach
Sossusvlei fahren. Heute besuchen wir den Sesriem Canyon und die Elim Düne. Dann
richten wir uns im Camp ein, nehmen ein erfrischendes Bad und braten Fleisch am
Lagerfeuer. Heute geht‘s früh ins Bett, denn morgen stehen wir vor Sonnenaufgang auf!
Unterkunft: Campsite in Sesriem. Note 5, schöne Campsite, Anlage wirkt etwas steril.
DI. 22. SEPT
Heute Nacht war es saukalt und so sind wir froh, um 6.00h aufzustehen. Bei Sonnenaufgang
bauen wir unsere Zelte ab und fahren ins Sossusvlei. Thierry und ich besteigen zusammen
die Düne 45 und geniessen den frühen Morgen und das Farbenspiel der roten Sanddünen.
Zurück beim Auto essen wir im Sonnenschein unsere Sandwichs und ziehen endlich die
Jacken aus.
Jetzt geht‘s ab ins Death Vlei. Ein weisses, ausgetrocknetes Flussbett mit abgestorbenen
Bäumen ist die ideale Fotokulisse. Und endlich hat auch Luc bessere Laune...
Um 15.00h sind wir in unserem Camp kurz vor Solitaire und geniessen ein kühles Bad und
endlich ein funktionierendes Wlan...
Unterkunft: Camping nähe Solitaire. Note 4: Pool und Bar/Restaurant schön angelegt,
Campsite und Toiletten wirken lieblos und ungepflegt.
MI. 23. SEPT
Nachdem wir früh von den heimischen Hähnen aus dem Schlaf gerissen wurden, haben wir
erst einmal ein ausgiebiges Frühstück genossen und uns für die anstehende Fahrt gestärkt.
Heute steht die längste Etappe vor uns: 267km Gravel durch die Namibwüste. Nachdem wir
den Gaub- und den Kuisebpass unterquert haben (erst geht‘s runter, dann auf der anderen
Seite wieder rauf), fahren wir stundenlang geradeaus durchs Nichts. Beim einzigen Halt im
Nichts entdeckt unser Adlerauge dann tatsächlich ein Chamäleon!
Von Walvis Bay bis Swakopmund fahren wir entlang dem Ozean mit riesigen Sandstränden
(menschenleer). Unsere Pension finden wir problemlos und nach unserem letzten Camp in
der Wüste, erschient sie uns wie das Paradies. Hier wird zum erstem mal Wäsche
gewaschen, die Badewanne erscheint dazu prädestiniert...
Frisch geduscht, rasiert und mit neuen Kleidern stürzen wir uns ins Nachtleben und
genehmigen uns in Kückis Pub ein feines Abendessen, bevor wir um 20.15h müde in die
Federn sinken.
Unterkunft: Guesthouse in Swakopmund. Note 5: Zentrale Lage in Gehdistanz zum Zentrum,
persönliche Betreuung.
DO. 24. SEPT
Nach einem leckeren Frühstück mit Rührei, Omelett und Pannekoeken sollten wir um 8.00 h
zur Little Five Tour abgeholt werden. Um 8.20 h rufen wir an und fragen was denn los ist.
Chris wollte uns abholen, er stand leider zur verabredeten Zeit vor einer anderen Villa. Unser
Tour-Operator hatte leider nicht gemeldet, dass wir in einem anderen Pension nächtigen!
Kein Problem! Nach 10 Minuten hat uns Grant abgeholt und wir haben die Tourgruppe mit
Chris und Douglas schon nach 15 Minuten eingeholt. Schwein gehabt, wir haben noch nichts
verpasst! Nun spazieren wir unter der kundigen Führung von Chris durch die Dünen hinter
Swakopmund und er zaubert unter dem Sand Lizards, Geckos, Spinnen und Schlangen
hervor. Sogar ein Chamäleon finden wir, welches er mit Mehlwürmern füttert. Die Kids und
die Eltern kommen aus dem Staunen nicht heraus: Die Wüste lebt!
Die anschliessende Wüstentour mit den Jeeps durch die riesigen Sanddünen gleichen
teilweise eine Achterbahnfahrt und das Panorama ist einzigartig. Nach dem Mittag zurück im
Guesthouse wir die Reiseseite aktualisiert. Man weiss ja nicht, wann das nächste Mal Zeit
dazu bleibt...
Unterkunft: Guesthouse in Swakopmund. Note 5: Zentrale Lage in Gehdistanz zum Zentrum,
persönliche Betreuung.
FR. 25. SEPT
Schon wieder ist ein Tag vorbei! Heute fahren wir mit dem Katamaran ab Walvis Bay aufs
Meer hinaus. Unsere Ausbeute: Pelikane und Robben, die Luc und Thierry fast auf dem
Schoss gesessen sind, Delfine, Tölpel und sogar ein Buckelwal direkt neben dem Schiff!
Leider war das Wetter nicht so super. Vorherrschend war Nebel, den es hier an der Küste
während 300 Tagen im Jahr hat.
Zurück in Swakopmund, haben wir unsere Vorräte für die nächsten 4 Tage aufgefüllt. Und
zum Abschluss haben wir mit den Kids eine feine, glutenfrei Pizza genossen.
Morgen geht‘s wieder in die Wildnis. Wo wir das nächste Mal Wlan haben, wissen wir noch
nicht. Und Fotos hochladen ist mit der hiesigen Bandbreit eh schwierig...
SA. 26. SEPT
On the Road again! Endlich wieder Gravel, Waschbrett und Staub... Nach einem letzten
feinen Frühstück sind wir jetzt wieder auf uns alleine gestellt. Nach ein paar Kilometern auf
der Teerstrasse sind wir bereits wieder auf fast 1000m ü. M. und biegen ab Richtung Süden
auf die Gravelroads. Unser Zwischenziel ist Spitzkoppe, das Matterhorn Namibias. Aus der
Ferne sieht sie wirklich fast so aus. Aus der Nähe betrachtet, wähnt man sich dann eher im
Arches NP. Rote Felsformationen, runde Felsen wie grosse Murmeln und Bridges. Nach
einem Picknick unter der Steinbrücke, umfahren wir auf einem Karrenweg in ca. 1 Std. das
gesamte Massiv. Was sind wir froh um unseren Toyota Hiace mit 2 lt Dieselmotor und 4x4.
So ist Afrika! Wir übernachten in Uis, einem Kaff im Nichts, immerhin ein Camp mit Pool!
Unterkunft: Camping Uis. Note 4: Umschlossener Hof, gemeinsame Du/WC, Anlage sauber,
und etwas steril
SO. 27. SEPT
Am Morgen gilt es, rasch die Zelte abzubrechen, Frühstück zu machen (Eier mit Speck) und
unsere gesamte Habe im Auto zu verstauen. Mit Routine geht das mittlerweile rasch und
ohne geknorz. Neben einer langen Fahrstrecke durchs Damaraland, wollen wir heute die
Felszeichnungen von Twyfelfontein anschauen. Der Rundgang führt uns in 1 Std. durch die
sonnenverbrannte Felslandschaft. Sylvia, unser Guide, erklärt uns die über 6000 Jahre alten
Gravuren und erzählt uns zudem viel über sich, ihre Familie und das Leben im Damaraland.
Wir machen uns weiter auf den Weg via Palmwag und Grootbergpass (1250m) zum
Campsite. Dieser liegt in einer malerischen Felsenlandschaft eingepasst und umfasst nur 6
Camps. Wir beschliessen, den morgigen Tag hier zu verbringen und einen Ruhetag
einzulegen. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang werfen wir unser Fleisch auf den Grill
und geniessen den Abend und die Vorfreude auf die Mondfinsternis...
Unterkunft: Camping Nähe Palmwag. Note: 6: schöne Anlage, natürlich in Felsen eingefügt,
liebevolle und persönliche Betreuung, eigene Du/WC im Freien
MO. 28. SEPT
Wir verbringen den Tag mit Spielen, lesen und baden, nachdem wir in der Nacht zweimal
aufgestanden sind um den Mond zu sehen, oder eben nicht... Das Sternenmeer war
einmalig!
Wir geniessen den Sundowner von der Aussichtsplattform und am Abend kommt der lokale
Kirchenchor und singt bei jeder Campsite ein paar Lieder am Lagerfeuer. Der Campingplatz
wie auch die Lodge wird von der hiesigen Damarakomune geführt und die Einnahmen
werden für Schule, Spital und zur Unterstützung der Alten verwendet. Super Sache finden
wir und füllen den schamhaft hingestreckten Spendenkorb!
DI. 29. SEPT
Wir gehen den Tag langsam an und geniessen aus unseren Dachzelten den Sonnenaufgang
und beobachten in 200m Entfernung wie die Paviane auf den Felsen herumturnen.
Nun gilt es wieder, die Zelte abzubrechen und weiterzuziehen. Unser Ziel ist die
Cheetahfarm. Unterwegs in Kamanjab stocken wir im örtlichen Supermarkt unsere Wasserund Brotvorräte auf, bevor wir nach nur 1,5 Std. Fahrt unser neues Lager aufschlagen. Bis
zum Abend baden wir und plauschen mit Peter und Silvia, unseren Campnachbarn. Sie sind
pensioniert und für 3 Monate mit dem Buschcamper unterwegs.
Am Abend werden wir zur Cheetah-Tour vom Besitzer Marco abgeholt. Im offenen Pickup
oder wahlweise Anhänger fahren wir zur Farm. Die Familie lebt mit 3 zahmen Cheetahs
zusammen, die wir mit gebührender Vorsicht auch streicheln dürfen. Danach fahren wir raus
auf die Farm, wo in einem 5000 Acres-Gehege 11 Grosskatzen gehalten werden. Wir dürfen
bei der Fütterung zuschauen und natürlich Fotos machen. Das Abendessen geniessen wir
gemeinsam mit unseren Schweizer Nachbarn.
Unterkunft: Cheetah Farm. Note 4: Gemeinsame Du/WC, Anlage wirkt etwas lieblos.
MI. 30. SEPT.
So, heute geht es endlich auf in den Etosha. Luc kann‘s kaum mehr erwarten. Die Vorräte
stocken wir in Outjo auf. Eine typische namibische Kleinstadt mit super Supermarkt.
Im Etosha angekommen melden wir uns erst mal im Okaukuejo für unsere Campsite und
essen zu Mittag. Dann geht's auf grosse Pirsch und wir sehen die ersten Giraffen, Kudus,
Springböcke, und, und, und...Nach Sonnenuntergang im Camp besuchen wir ein erstes Mal
das Wasserloch, wo gerade ein paar Antilopen trinken. Na ja...
Nach dem Abendessen wieder am beleuchteten Wasserloch: 6 Rhino mit Jungen beim
Baden und eine Elefantenfamilie im Anmarsch... Einfach unglaublich, das Erlebnis!
Unterkunft: Okaukuejo Camp. Note 4: Gemeinsame Du/WC, grosse Anlage, Wasserloch in
Gehdistanz.
DO. 1. OKT
Heute geht‘s den ganzen Tag auf Pirschfahrt. Und wir sehen fast alles, was Etosha zu bieten
hat. Unter einem Baum döst sogar eine Löwenfamilie. So ein Glück!
Wir übernachten heute im Halali und beziehen mit Genuss unseren Bungalow. Während
Mama wäscht, geniessen die drei Männer den Pool.
Und nach dem Abendessen schlüpfen wir frisch geduscht und unsere weiss bezogenen
Betten. Das ist Luxus...
Unterkunft: Halali Bush-Chalet. Note 4: Bungalow einfach und sauber, Essen durchschnittlich
(Buffet), Wasserloch klein und weit weg.
FR. 2. OKT
Unser letzter Tag im Etosha. Wir hoffen auch heute auf Glück bei unserer Safari. Und
wirklich, wir können sogar das Eland und den Sekretär erwischen! Von West nach Ost ändert
sich der Tierbestand stetig.
Wir übernachten auf Onguma, direkt ausserhalb Etosha in einem schönen Camp. Mit Wlan!
Ich sitze hier am wunderschönen Pool mit Sicht aufs Wasserloch und geniesse den
Sonnenuntergang.
Unterkunft: Omguma Bushcamp. Note: 5: saubere Campsite am Schatten mit eigenem
WC/Du, Pool zu Mitbenutzung bei Lodge.
SA. 3. OKT
Mit Onguma haben wir den nordöstlichsten Punkt unserer Tour erreicht und die Reise
wendet sich nicht nur gegen Süden, sondern auch langsam dem Ende entgegen.
Wir haben heute eine Etappe von fast 230 km zu fahren. Unser erster Etappenort ist
Tsumeb. Die Provinzhauptstadt ist das Industrie- und Handelszentrum, was sich in einem
bunt belebten Stadtzentrum niederschlägt. Hier ist Afrika, wie man es sich vorstellt:
Marktstände, Anhalter, Kleinbusse, ein Geschrei und Getratsche überall. Wir kaufen im
Supermarkt ein letztes Mal ein, und siehe da: Ein dreipoliger Adapter!!!!!
Als nächstes steht der Besuch des Hoba-Meteoriten auf dem Programm. Es ist nur ein
kleiner Umweg auf unserer Reiseroute und Thierry ist begeistert ab dem 3 x 1 x 1 m grossen
Eisenbrocken, der da liegt. Weiter geht die Fahrt Richtung Waterberg und wir fahren
während fast 2 ½ Std. durch die Kalahari mir ihrem roten Sand. die Strasse führt geradeaus,
unterbrochen von einzelnen Farmen und Zauntoren, die geöffnet und geschlossen werden
müssen.
Um 16.30h erreichen wir schliesslich Waterberg und beziehen unsere Campsite. Als erstes
wird der Lapi an den Strom genommen und der Akku geladen.
Nach dem Abendessen mit Lagerfeuer verkriechen wir uns in unsere kleinen Dachhäuser
und geniessen die friedliche Nacht.
Unterkunft: Waterberg Campsite. Note: 6: schöne Campsite mit eigenem Du/WC, täglich
Holz für Lagerfeuer, Pools in Gehdistanz, persönliche Betreuung.
SO. 4. OKT
Es ist kaum zu glauben, in der Nacht wurden wir durch Donnergrollen geweckt und es hat
wirklich für 20 Minuten geregnet! Wir mussten sogar unsere Taschen unters Dach stellen.
Der Waterberg macht seinem Namen alle Ehre!
Wir haben uns für einen gemütlichen Tag entschieden und werden am Abend einen
Gamedrive machen. Ein letztes Abenteuer für Eltern und Kiddies...
Beim Morgenessen (Rührei und Speck) erklärt Thierry, er wolle jetzt eine Wanderung
machen... Und so machen wir zwei uns auf den Dassietrail, der auf 5 km durch das Tal, bis
an den Felsabbruch führt. Wir wandern durch pure Wildnis: Sand, Fels, Dornenbüsche und
Termitenhügel. zuhinterst im Tal treffen wir auf die Lodge, wo Thierry sich in den Pool mit
Quellwasser stürzt. Brrrr.....
Dani und Luc haben einen kürzeren Ausflug gewählt und geniessen von der Plateau Lodge
den Ausblick über die Kalahari, bevor sie sich im Restaurant an die Homepage machen. So
die Seite ist aktualisiert und wir werden nun noch das Auto räumen und uns dann auf unsere
Safari machen...
Morgen kommt die letzte Etappe. Die Kinder möchten gerne noch bleiben (und die Eltern
auch). Ich glaub, der Namibvirus hat uns voll erwischt!
MO. 5. OKT
Die Rhinotour am Abend war toll! Wir wurden um 16 Uhr beim Campingkiosk von einem
Safarifahrzeug aufgeladen. Danach ging‘s vom Waterbergtal hinunter ins "Flachland", wo ein
Teil des Waterberg-Reservats ist und eben auch die Breitmaulnashörner leben. Sie haben
dort 1 männliches und 2 weibliche Tiere, die natürlich zuerst einmal aufgespürt werden
mussten. Dabei haben wir noch einige Giraffen, Dikdiks, Warthogs und viele, viele
Laufhühner gesehen. Zuerst haben wir den Rhinobullen gefunden, welcher gemütlich neben
unserem Auto vorbeizockelte. Die Suche ging weiter kreuz und quer durchs Reservat
(welches riesig ist) und schlussendlich hat eines der anderen Autos die beiden Weibchen
aufgespürt. Da auch der "Rhinoranger" Frans dabei war, konnten wir aus dem Fahrzeug
aussteigen und die beiden Rhinodamen kamen bis auf 4-5 Meter an uns heran. Alles
natürlich gut bewacht von Frans, welcher die Beiden mit einem Ministöcken "unter Kontrolle"
hielt. Nach diesem tollen Erlebnis fuhren wir noch ein bisschen weiter und hielten auf einer
grossen Wiese in der Nähe einer Gnuherde und bekamen einen Sundowner serviert. Frans
hat uns dann noch einiges über die Rhinos erzählt, u.a. wieso sie eine Rhinodame mit
spitzigem und eine mit einem stumpfen Horn haben. Und dass auf dem Waterberg Plateau
19 Spitzmaulnashörner leben. Das nächste Mal müssen unsere Jungs wohl dran glauben
und wir machen uns auf die 3 stündige Plateauwanderung (auch mit Guide).
Nach dem Sundowner wurden wir wieder zur Campsite gebracht und auf dem Rückweg
sehen wir sogar noch einen Hasen, Kakadus und noch einmal den Nashornbullen.
Nach der Rückkehr hiess es schnell, schnell Feuer machen. Da wir uns noch mit unseren
neuen Platz-Nachbarn ausgetauscht haben (auch Schweizer, welche ihre Reise gerade erst
begonnen haben, was uns irgendwie ein bisschen neidisch macht), gab es halt erst wieder
im Finstern zu essen.
Heute Morgen hiess es dann das letzte Mal die Zelte zusammenpacken und alles ins Auto
laden. Thom durfte das letzte Mal Gravelroads fahren (er hat es immer unheimlich
genossen) und schon bald kamen wir auf die geteerte B2 Richtung Okahandja. Dort gibt es 2
Holzschnitzmärkte. Wir haben schon bald wieder die Flucht ergriffen. Da es an allen Ständen
fast das Gleiche gibt und alle möchten, dass man bei ihnen schauen kommt, fühlten wir uns
ein bisschen bedrängt. Gegenüber gab es eine Ladenzeile mit Bäckerei, Biltongladen (ja, wir
haben noch einmal eingekauft) und einem tollen Einrichtungsladen, wo ich tausende Sachen
hätte kaufen können (bloss, wie bringt man die nach Hause?). Jedenfalls sassen dann noch
ein Elefant und ein Erdmännchen aus Plüsch im Auto.
Danach ging‘s sehr rasch bis wir kurz vor Windhoek waren. Da die Ausfahrt, die wir nehmen
mussten gesperrt war, mussten wir ein bisschen suchen, fanden schlussendlich den Weg zur
Lodge, kurz vor Windhuk doch noch. Hier hiess es, alles Gepäck aus dem Auto ausladen
und umpacken, so dass wir morgen bei der Autovermietung nur unsere Taschen und
Rucksäcke ausladen müssen.
Apropos Autovermietung: wir sind sehr gespannt, wenn sie das Auto komplett ausräumen:
wir vermuten, dass wir einen blinden Passagier haben. Wenn wir nämlich unsere
Lebensmittel nicht in der dafür vorgesehenen Foodkiste gelagert haben, waren z.T. das Brot
und die Früchte angenagt und heute Morgen haben wir Mäusegagi in einer Kiste
gefunden.....
Jetzt geht‘s dann noch das letzte Mal unter die Dusche und frisch anziehen, um 18.30h
werden wir zum Abendessen erwartet.
Unterkunft: Lodge kurz vor Windhuk. Note: 6: schöne Anlage mit 9 Zimmern und Pool mit
Sonnendeck, Essen sensationell (Eigentümer kocht selber!), persönliche und liebevolle
Betreuung.
DI. 6. OKT
Das Abendessen war der Hammer. Wir mussten 2 Wochen durch Namibia fahren, um
Stefans Küche zu geniessen... Stefan und Sabine führen die Lodge, nachdem sie aus
Deutschland ausgewandert sind. Die Lodge mit ihren 9 Zimmern ist mit viel Liebe gebaut und
eingerichtet. Stefan kocht mit Hingabe und alle Produkte werden frisch zubereitet. Unser
Abendmenu: Brühe vom Oryx und Kudu mit Thymianflädli, Salatteller, Steak vom Wildebeest
(Kuhantilope) mit Countrypotatoes und Rahmwirsing, selbstgemachtes Yoghurteis auf
Fruchtspiegel. Dazu eine Falsche Shiraz von Glen Carlou (unser Hochzeitswein) und zum
Abschluss ein Kaffee aus der Juramaschine!
Am Morgen freuten wir uns aufs Frühstück, wo es neben einer Auswahl namibischen Käses,
Wildaufschnitt und -wurst auch selbst gebackene Brötchen gab. Der Hammer! Leider galt es
nach dem Essen Abschied zu nehmen. Nicht nur von der Lodge, sondern auch von Namibia.
Luc hat beim Abfahren das purlautere Wasser geheult...
Nachdem wir uns durch Windhoek zur Autovermietung durchgekämpft hatten, war unser
Toyota schnell abgegeben (Sniff!). Nach 20 Minuten war auch der Bürokram erledigt und wir
warteten auf unseren Fahrer. Und warteten, und warteten,... Nach mehrmaligem Nachfragen
wurde uns dann mitgeteilt, er sei in 5 Minuten da und nach einer halben Stunde wurden wir
wahrhaftig abgeholt und an den Flughafen gebracht. Das einchecken ging flott und dank des
verspäteten Transports mussten wir auch nicht lange warten. Pünktlich um 15.00h hoben wir
ab und waren 2 Std. später in Joburg. Hier nutzen wir die Zeit für letzte Mitbringsel und
Reisesouvenirs, bevor um 19.30h unser Airbus A380 Richtung London abhob.
MI. 7. OKT
Der Flug im A380 ist wirklich super. Kaum Lärm, viel Kopffreiheit, bequeme Sitze (na ja, halt
Flugzeugsitze...) und ein perfektes Boardentertainmentsystem. Dieses wurde von Thierry
dann natürlich auch ausgiebig genutzt. Mit leichter Verspätung landeten wir sanft in London,
wo unser Anschlussflug nach nur 1 1/2 Std. Richtung Zürich abhob.
Über die Fahrt von Zürich bis Münsingen brauche ich nichts zu schreiben, schliesslich
transportierte uns ja die SBB!
So sind wir also nach genau 19 Tagen und 30 Minuten wieder glücklich und gesund zuhause
angekommen. Wir haben 2'966 km gefahren, unzählige Schlaglöcher mitgenommen,
wunderbare Landschaften gesehen, fast alle erhofften Tierbeobachtungen gemacht, nicht zu
zählende Fotos geschossen, herrliche Stunden auf Campgrounds verbracht und viele
freundliche und aufgeschlossene Menschen getroffen. Nur eines fehlt in unserem
Erfahrungsschatz: Wir hatten keinen Reifenschaden!
Die letzte Überraschung der Reise gab's zuhause: Vielen lieben Dank Patrice für das liebe
Willkommenskärtchen, welches uns riesig gefreut hat!
Das Fazit unsres Afrikaabenteuers: NAMIBIA, WIR KOMMEN WIEDER!!!!!