Madagaskar

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Madagaskar
WARUM MADAGASKAR?
Madagaskar ist eines der schönsten Länder der Welt – und eines der verwundbarsten. Häufige Wirbel- und
Tropenstürme, gepaart mit starken Winden und Überschwemmungen, hinterlassen eine Spur der Verwüstung:
Menschen ertrinken, Häuser und Ernten werden zerstört, Wasserquellen verschmutzt. Ansteckende
Krankheiten verbreiten sich stark. In Bezug auf Naturkatastrophen steht Madagaskar auf Platz drei der
anfälligsten Länder weltweit.
Hunderte entlegene Gemeinschaften im Landesinnern können lediglich per Boot erreicht werden. Von der
Aussenwelt abgeschiedene Dörfer sind höchst anfällig für Sturmschäden und die in diesem Zusammenhang
häufig auftretenden Krankheiten. Unterkünfte sind baufällig, das Hygienebewusstsein mangelhaft. Auch
wissen die Bewohnerinnen und Bewohner in der Regel nicht, wie sie Katastrophen vorbeugen oder die Gefahr
von Schäden durch künftige Wirbelstürme minimieren könnten.
Der Zugang zu sicherem Wasser und sanitären Anlagen ist ebenfalls nicht gewährleistet. Das macht die
Bevölkerung anfälliger für Durchfallerkrankungen und andere hygienebedingte Krankheiten.
WO WIR ARBEITEN
Mit einem Büro in der Hauptstadt Antananarivo leistet Medair Nothilfe im Nordosten des Landes,
insbesondere in Maroantsetra und Mananara Nord. Bedarfsanalysen zufolge gelten die beiden Bezirke als
ausgesprochen anfällig für Schäden durch Überschwemmungen und Wirbelstürme. Auch ist hier der Bedarf an
sicherem Trinkwasser und Latrinen am höchsten. Medair arbeitet seit 2002 in Madagaskar.
FRÜHERE PROJEKTE
Nothilfe bei Wirbelstürmen und Überschwemmungen
Medair leistete unverzügliche Nothilfe für Gemeinschaften im ganzen Land in Form von:
 Desinfizierung von Brunnen
 Verteilung von WASH-Sets (Eimer, Chlorlösung, Becher, Seife)
 Hygieneförderung zum Schutz vor Krankheiten
 Bargeldleistungen, um Familien beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu helfen und um
Nahrungsmittelknappheit zu überwinden
 Installation von Frühwarnsystemen
 Errichtung von Schutzunterkünften, erhöhten Wasserstellen durch Schwerkraft betriebene
Wassersysteme sowie Latrinen
 Schulung von Bauarbeitern in katastrophensicherer Bauweise
 Einsatz kreativer Methoden (Filme, Puppentheater, Simulationen, Radio, Brettspiele), um eine positive
Änderung des Verhaltens herbeizuführen
AKTUELLES PROJEKT
Sicheres Wasser und sanitäre Anlagen (Latrinen)
Dies sind die zwei dringendsten Bedürfnisse in der Region. Deshalb verschafft Medair Gemeinschaften
verbesserten Zugang zu sicherem Trinkwasser und Latrinen. Die jeweilige Gemeinschaft wird dazu ermutigt,
sich am Projekt zu beteiligen (z. B. bei Bohrungen für Brunnen). Das weckt ein Gefühl der Eigenverantwortung
für das Projekt und führt zu nachhaltigeren Ergebnissen.
Rano Tsara 2, das aktuelle Projekt im Bereich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH), hat folgende
Ziele:
 Installation von genügend sicheren Wasserstellen (Handpumpen und durch Schwerkraft betriebene
Systeme) für 113`200 Menschen
Diese Meldung wurde auf Basis von Informationen von Mitarbeitenden von Medair im Einsatzland sowie am internationalen Hauptsitz erstellt. Die darin
geäusserten Meinungen von Medair geben nicht notwendigerweise die offizielle Meinung anderer Hilfsorganisationen wieder und sollten in keiner Form
dazu verwendet werden.
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Ausbildung von genügend lokalen Unternehmern, um 800 verbesserte EcoSan-Latrinen anzufertigen
und zu verkaufen
Schulung von 1600 Freiwilligen, die ihre Nachbarn im Bereich Hygiene und dem sicheren Gebrauch von
Latrinen aufklären
Sämtliche Aktivitäten werden unterstützt von einem Team, das sich für die Förderung von
Verhaltensänderungen einsetzt. Im gesamten Projektgebiet erhöhen sie das Bewusstsein zu den Themen
Händewaschen, Gebrauch von Latrinen und zur sicheren Aufbewahrung von Trinkwasser. Das tun sie mithilfe
von Puppentheatern und mobilen Filmvorstellungen.
„Medair hat hier Handwasserpumpen installiert, EcoSan-Latrinen errichtet und diese bekannt gemacht. Seit das
Team bei uns ist, hat sich das Niveau der sanitären Anlagen und der Hygiene drastisch verbessert. Seit 2010
nutzen 600 neue Haushalte Latrinen. Wenn das Projekt zu Ende ist, werden 800 weitere davon Gebrauch
machen. Unter anderem hilft das, Fliegen fernzuhalten, üble Gerüche zu vermeiden und die Verschmutzung des
Grundwassers zu reduzieren.“ – Philippe Michel AH LONE, Bürgermeister von Maroantsetra
Auswirkungen 2015 (ab 31. Oktober 2015):
 Seit Beginn des Projekts wurden 134 Bohrlöcher angefertigt und mit dazugehörenden Handpumpen
erfolgreich in Betrieb genommen. Diese ermöglichen sauberes Trinkwasser für 16`750 Menschen.
 Ein Prototyp wurde entwickelt, um überschüssiges Eisen aus dem Wasser zu filtern – bisher ein grosses
Problem. 14 weitere Wasserpumpen können mit diesem Eisenbehandlungssystem kombiniert werden.
 7 lokale Unternehmen wurden im Bau von EcoSan-Latrinen ausgebildet. 15 Maurer/Zimmerleute
wurden darin geschult, wie sie mit Grubenabdeckplatten (SanPlat) ausgestatte Latrinen errichten
können.
 347 EcoSan-Latrinen fanden bereits vor der Anfertigung Abnehmende. Bisher wurden 196 EcoSanLatrinen gebaut. 2`124 Menschen profitieren davon.
 2015 nahmen 4`352 Menschen an Hygieneschulungen einschliesslich einer Open-Air-Filmvorstellung
teil.
 1`043 Freiwillige aus dem Dorf wurden in langfristiger Hygieneförderung geschult. Sie besuchten 8`700
Haushalte.
 160 Komitees (mit je drei Mitgliedern) wurden im Unterhalt und der Wartung von lokalen
Wasserstellen geschult.
 Eine vierteilige Zeichentrickserie „The Adventures of Godro“ zum Thema Hygienepraktiken wurde
produziert. Die Premiere fand am 15. Oktober 2015 statt (Internationaler Hände-Waschtag).
Institutionelle und private Spendende
Der humanitäre Hilfseinsatz von Medair in Madagaskar wird unterstützt von: Stiftung Glückskette,
Europäisches Amt für Zusammenarbeit (DG DEVCO), Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA),
Agence de l’eau Rhone Méditerranée Corse (FR), Zürich Zoo (CH), Leopold Bachmann Foundation (CH) und
grosszügigen privaten Spendenden.
Diese Meldung wurde auf Basis von Informationen von Mitarbeitenden von Medair im Einsatzland sowie am internationalen Hauptsitz erstellt. Die darin
geäusserten Meinungen von Medair geben nicht notwendigerweise die offizielle Meinung anderer Hilfsorganisationen wieder und sollten in keiner Form
dazu verwendet werden.
Kontakt für Medien
Fotos sowie Interviews und Berichte auf Englisch erhältlich.
Für Anfragen und Interviews mit Mitarbeitenden auf Madagaskar wenden Sie sich an:
Holisoa Rasamoelina, Leiterin Kommunikation und Kontakte (Englisch/Französisch/Malagassisch) |
E-Mail [email protected] | Tel. +261 (0)32 05 146 68
Weitere Informationen erhalten Sie auch am Hauptsitz von Medair in der Schweiz:
Nathalie Fauveau, Mitarbeiterin Pressestelle (Französisch, Englisch, Deutsch) | E-Mail [email protected] |
Tel. +41 (0) 21 694 84 72 oder +41 (0) 78 635 30 95
Web: www.medair.org | Twitter: https://twitter.com/MedairDE & https://twitter.com/Medair_MDG |
Facebook: www.facebook.com/pages/MedairDE/
Überschüssiges Eisen im Wasser ist in
manchen Regionen ein Problem, da der
Boden sehr eisenhaltig ist. Im Juni 2015
entwickelte Medair einen Prototypen,
mit dem Eisen aus dem Wasser
herausgefiltert werden kann. Aufgrund
der guten Ergebnisse wurden 15 weitere
Wasserpumpen mit dem Prototyp
ausgestattet. Dieses Mädchen aus
Ampatakana geniesst das saubere
Wasser.
© Medair / Nadège Villard
August 2015
Onette ist überglücklich mit der Latrine, die sie
vor einem Jahr über Medair gekauft hat. Als
ihre Nachbarn sahen, wie sehr sich die Latrine
bewährt, bestellten sie kurzerhand selber eine.
Hier wird die Latrine gerade gebaut (im
Hintergrund des Bildes ersichtlich).
© Medair / Valérie Kummer
Oktober 2015
Medair nahm an einer lokalen Feier im
Rahmen des Internationalen HändeWaschtags am 15. Oktober 2015 in
Manambolo, Maroantsetra teil. Mit
Unterstützung der anwesenden
Lehrerinnen und Lehrer demonstriert
Medair, wie man sich richtig die Hände
mit Seife wäscht.
© Medair / Valérie Kummer
Oktober 2015
Schlechte Reisebedingungen machen das Erreichen
von Dörfern zu einer täglichen Herausforderung für
das Medair-Team. Einer der schwierigsten Abschnitte
in Mananara ist der steile Hang, der ins Dorf
Tanambao Tsaravolo hinaufführt. Noch nicht mal das
Allradfahrzeug von Medair schaffte es ohne Hilfe auf
den Hügel: Die Dorfbewohner mussten helfen und
das Auto den Hang hochziehen. © Medair / Alberto
Mahafeno Oktober 2015
Diese Meldung wurde auf Basis von Informationen von Mitarbeitenden von Medair im Einsatzland sowie am internationalen Hauptsitz erstellt. Die darin
geäusserten Meinungen von Medair geben nicht notwendigerweise die offizielle Meinung anderer Hilfsorganisationen wieder und sollten in keiner Form
dazu verwendet werden.

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