2 - Constantin Medien AG

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2 - Constantin Medien AG
Quartalsbericht 2010
INHALT Q3
INHALT
|
2 Kennzahlen
3 Vorwort
4 Die Aktie der Constantin Medien AG
8 Konzernzwischenlagebericht
30 Konzernzwischenabschluss
38 Anhangsangaben
44 Finanzkalender 2011
44 Impressum
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Quartalsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren.
Eine Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren, wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen
und geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken
oder das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben,
dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen. Die Constantin Medien AG beabsichtigt nicht, die in dem
Quartalsbericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend
zu aktualisieren.
Q3 DAS UNTERNEHMEN | KENNZAHLEN
KENNZAHLEN
IN MIO. EURO
Langfristige Vermögenswerte
Filmvermögen
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Bilanzsumme
Gezeichnetes Kapital
Eigenkapital
Eigenkapitalquote (in Prozent)
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
30.9.2010
31.12.2009
311,1
165,6
62,2
660,8
85,1
70,3
10,6%
15,0
300,5
293,9
145,8
71,6
644,9
85,1
109,8
17,0%
86,3
214,5
1.1. bis
30.9.2010
Umsatzerlöse
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
319,2
109,8
154,8
54,6
356,3
123,6
187,5
45,2
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
Abschreibungen und Wertminderungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ergebnisanteil Anteilseigner
71,1
-67,2
3,9
0,1
-6,4
77,1
-79,3
-2,2
-0,5
-4,0
Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
166,1
-72,8
-26,1
48,1
-49,9
-4,0
Anzahl Aktien im Umlauf in Mio.
Aktienkurs in Euro
Marktkapitalisierung (bezogen auf Aktien im Umlauf)
30.9.2010
77,4
1,60
123,8
31.12.2009
77,7
2,00
155,4
Durchschnittliche Aktienzahl (unverwässert) in Mio.
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs (unverwässert) in Euro
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs (verwässert) in Euro
1.1. bis
30.9.2010
77,4
-0,08
-0,08
1.1. bis
30.9.2009
75,1
-0,05
-0,05
1.622
1.451
Mitarbeiter (Stichtag)
2
1.1. bis
30.9.2009 *
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
VORWORT | DAS UNTERNEHMEN Q3
VORWORT
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
der Konzern der Constantin Medien AG hat sich in den ersten
neun Monaten dieses Jahres insgesamt im Rahmen der Erwartungen des Vorstands entwickelt. Der Umsatz erreichte 319,2
Mio. Euro und lag damit um 10,4 Prozent unter dem Niveau
im gleichen Vorjahreszeitraum. Darin spiegelt sich die wie
erwartet schwächere Umsatzentwicklung in den Segmenten
Sport und Film. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde dagegen
um 6,1 Mio. Euro auf 3,9 Mio. Euro verbessert. Der Ergebnisanteil Anteilseigner beläuft sich nach drei Quartalen auf
–6,4 Mio. Euro nach -4,0 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Diese Kennzahlen stimmen uns zuversichtlich, dass
wir im Gesamtjahr 2010 unsere Guidance für Umsatz und
Ergebnis erreichen werden.
Im Segment Sport wurde im dritten Quartal die 2009 begonnene Restrukturierung erfolgreich abgeschlossen. Für die inhaltliche und gesellschaftsrechtliche Zusammenführung der
TV-, Online- und Mobile-Plattformen unter der MultimediaDachmarke SPORT1 haben wir eine positive Resonanz aus
dem Markt erhalten. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung unseres Sportgeschäfts erschließen wir nun gezielt
neue digitale Distributionskanäle. Die Verbreitung des TV-Programms im HD-Standard auf Basis von Vereinbarungen mit
dem Satellitenbetreiber Astra und der Deutschen Telekom
sowie der am 1. Oktober erfolgte Start unseres neuen Pay-TVSenders SPORT1+ sind erste wichtige Schritte auf diesem Weg.
Im Segment Film haben die bisher im zweiten Halbjahr erfolgten Kinostarts unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Dies
gilt für den dritten Teil der Tanzfilmreihe „Step Up 3D“
ebenso wie für den 3D-Horrorfilm „Resident Evil: Afterlife“,
der einer der erfolgreichsten internationalen Kinostarts in der
Geschichte der Constantin Film AG war. In der Schweiz feiert
der Film „Sennentuntschi“ des Erfolgsregisseurs Michael
Steiner große Erfolge an den Kinokassen und ist bereits heute
der erfolgreichste Schweizer Film des Jahres. Auch künftig
werden wir bei unseren Kinoproduktionen auf Filme im höheren
Budget-Bereich (z.B. in 3D), im Bereich Family Entertainment
sowie auf Bestseller-Adaptionen setzen.
Das Segment „Sport- und Event-Marketing“ setzte im dritten
Quartal die erfolgreiche Entwicklung des ersten Halbjahres
fort. Unsere Konzerngesellschaft TEAM betreut in der im
Spätsommer gestarteten Fußball-Saison pro Spielwoche europaweit mittlerweile rund 40 Spiele der UEFA Champions
League und der UEFA Europa League. Wir sind überzeugt,
dass TEAM diese Herausforderung gut meistern wird.
Mit der Anfang Oktober erfolgten Platzierung einer Anleihe im
Volumen von 30 Mio. Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren
haben wir zudem eine gute Basis für die langfristige Finanzierung des Constantin Medien-Konzerns geschaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
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Q3 DAS UNTERNEHMEN | DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
Entwicklung der Kapitalmärkte
Der volatilen Seitwärtsbewegung des deutschen Aktienmarktes und der internationalen Kapitalmärkte im zweiten Quartal
folgte unterstützt durch gute Unternehmenszahlen, einer höheren Risikobereitschaft der Anleger sowie eines weiterhin
historisch niedrigen Zinsniveaus im dritten Quartal insgesamt
eine volatile Aufwärtsbewegung.
Insgesamt konnte der deutsche Leitindex DAX im dritten
Quartal um 4,4 Prozent zulegen und schloss mit 6.229 Punkten (4,6 Prozent seit Jahresbeginn 2010). Die Neben- und
Medienwerte des deutschen Aktienmarktes konnten sich teilweise deutlich besser entwickeln, wobei diese Werte im Gegensatz zu den sogenannten „Blue Chips“ von den vorausgegangenen Kursrückgängen im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise stärker betroffen waren. So verzeichnete der SmallCap-Index SDAX im dritten Quartal 2010 einen Anstieg um
11,9 Prozent (23,1 Prozent seit Jahresbeginn 2010) und der
Index für deutsche Medienwerte (DAXsector Media) schloss
nach einem Kursanstieg von 16,1 Prozent im dritten Quartal
bei 113 Punkten (27,2 Prozent seit Jahresbeginn 2010).
Entwicklung der
Constantin Medien-Aktie
Der Kursverlauf der Constantin Medien Aktie war im dritten
Quartal 2010 insgesamt von einer leichten volatilen Aufwärtsbewegung gekennzeichnet. Der Kurs schloss zum Stichtag bei
1,60 Euro. Dabei lagen das 52-Wochen-Hoch bei 2,17 Euro
(7. Dezember 2009) und das 52-Wochen-Tief bei 1,50 Euro
(8. Juni 2010). Damit entwickelte sich der Kurs der Constantin
Medien-Aktie im dritten Quartal 2010 mit 3,9 Prozent (-20,0
Prozent seit Jahresbeginn 2010) deutlich unterhalb ihrer Vergleichsindizes für deutsche Nebenwerte SDAX und deutsche
Medienwerte DAXsector Media.
Von Unternehmensseite wurden im dritten Quartal 2010
neben den Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2010 der
Abschluss der Restrukturierung des Sportsegments, die Umsetzung der Multimedia-Strategie mit dem neuen Pay-TV Sen-
4
der SPORT1+ und Ausstrahlung des Senders in HD-Qualität
sowie der Verlängerung des Vermarktungsvertrages von TEAM
mit den Wiener Philharmonikern veröffentlicht. Im weiteren
Verlauf nach dem Bilanzstichtag folgte die Aktie der Constantin Medien AG einer Seitwärtsbewegung. Der Kurs der Aktie
schloss Ende Oktober 2010 bei 1,61 Euro.
Im dritten Quartal 2010 wurden rund 3,2 Mio. Stück der Constantin Medien-Aktie (Tagesdurchschnitt 48 Tsd. Stück) an
deutschen Börsen gehandelt. Damit verzeichnete der Wert im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang
des Handelsvolumens um 51,0 Prozent. Aufgrund der niedrigeren Handelsvolumina im Vergleich zum Vorjahr verringerte
sich die Umschlagshäufigkeit der umlaufenden Aktien über
zwölf Monate zum Stichtag auf den Faktor von 0,34 (Vorquartal: 0,37). Im Ranking der Deutschen Börse lag die Constantin Medien-Aktie unter allen MDAX- und SDAX-Werten zum
30. September 2010 auf Rang 97 nach Handelsvolumen in
den letzten zwölf Monaten bzw. auf Rang 105 nach der
sogenannten „Free-Float-Börsenkapitalisierung“.
Grundkapital und Aktionärsstruktur
Das Grundkapital der Constantin Medien AG veränderte sich
im dritten Quartal 2010 nicht und belief sich zum 30. September 2010 auf rund 85,1 Mio. Euro. Infolge der Vollkonsolidierung der Tochtergesellschaft Highlight Communications
AG qualifizieren deren Anteile an der Constantin Medien AG
als eigene Anteile, so dass die Gesellschaft über die Highlight
Communications AG zum 30. September 2010 insgesamt 7,7
Mio. eigene, nicht stimmberechtigte Aktien hielt (9,1 Prozent
vom Grundkapital). Nach Abzug dieser Aktien, befanden sich
zum Stichtag rund 77,4 Mio. Aktien im Umlauf.
Herr Burgener teilte der Gesellschaft am 26. Juli 2010 über
eine Directors’ Dealings-Meldung die Aufstockung seiner Beteiligung auf 5,9 Prozent am Grundkapital mit. Damit reduzierte sich der Streubesitz der Constantin Medien-Aktie zum
30. September 2010 auf 56,6 Prozent des Grundkapitals.
XETRA-SCHLUSSKURSE DER CONSTANTIN MEDIEN-AKTIE IM VERGLEICH ZU SDAX UND DAXSECTOR MEDIA
Indizes zum Vergleich indexiert auf den Constantin Medien-Schlusskurs zum 30. September 2010
Constantin Medien AG
SDAX
DAXsector Media
3,00
2,50
2,00
1,50
1,00
31.12.09
31.1.10
28.2.10
31.3.10
30.4.10
AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 30. SEPTEMBER 2010
Grundkapital: 85,1 Mio. Aktien
EIGENE ANTEILE1
9,1%
18,7%
KF 152
56,6%
6,7%
5,9%
DR. ERWIN CONRADI
BERNHARD BURGENER
3,0%
DR. DIETER HAHN
STREUBESITZ
1
2
Überwiegend gehalten über die Highlight Communications AG
Kaufoption für weitere 8,0 Prozent des Grundkapitals bis 31. März 2011
31.5.10
30.6.10
31.7.10
31.8.10
30.9.10
Investor Relations-Aktivitäten
Im Fokus der Investor-Relations-Aktivitäten der Constantin
Medien-Gruppe steht die umfassende und zeitnahe Information aller Kapitalmarktteilnehmer (institutionelle und private
Investoren, Analysten und Finanzpresse). Es ist unser erklärtes
Ziel, mit einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit eine faire
Bewertung der Constantin Medien-Aktie zu erreichen. Die Basis
dazu bilden unsere regelmässig veröffentlichten Geschäftsund Quartalsberichte, die einen detaillierten Einblick in die
aktuelle Entwicklung und die Perspektiven unseres Unternehmens vermitteln. Darüber hinaus werden umfangreiche Informationen zur Constantin Medien-Gruppe auf unserer Website
unter www.constantin-medien.de zur Verfügung gestellt.
Neben der Teilnahme an Veranstaltungen für Analysten und
Investoren, ist es unser Ziel, eine möglichst hohe Anzahl von
Analysten zu betreuen. Die Constantin Medien-Aktie wird aktiv
von acht Research-Häusern beobachtet. In den letzten 12 Monaten wurden von folgenden sechs unterschiedlichen Instituten
Studien zur Constantin Medien AG veröffentlicht:
– Close Brothers Seydler Bank
– Commerzbank
– Deutsche Bank
– DZ Bank
– Viscardi
– WestLB
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Q3 DAS UNTERNEHMEN | DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
Weitere Kapitalmarkttitel der
Constantin Medien AG
Der Kurs der 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013
stieg im dritten Quartal 2010 um 4,5 Prozent und schloss bei
5,75 Euro (14,8 Prozent seit Jahresbeginn 2010). Ende Oktober 2010 lag der Kurs bei 5,80 Euro. Jede Schuldverschreibung berechtigt zur Wandlung in 1,0123 Aktien der Constantin
Medien AG.
Die Aktien der Highlight Communications AG, ein Unternehmen der Constantin Medien-Gruppe, entwickelten sich im
dritten Quartal analog der Constantin Medien-Aktie unterhalb
ihrer Vergleichsindizes. Der Kurs schloss zum 30. September
2010 bei 3,97 Euro mit Kursanstieg von 5,6 Prozent im dritten Quartal 2010 (-22,2 Prozent seit Jahresbeginn 2010).
Ende Oktober 2010 lag der Kurs bei 3,75 Euro.
INFORMATIONEN ZU CONSTANTIN MEDIEN-WERTPAPIEREN PER 30. SEPTEMBER 2010
ISIN/Börsenkürzel
– Stammaktie (Prime Standard Segment)
– Aktie der Highlight Communications AG (Prime Standard Segment)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013 (Regulierter Markt)
Indizes
Schlusskurs 30.9.2010/52-Wochen-Hoch/52-Wochen-Tief
– Constantin Medien AG (Xetra)
– Highlight Communications AG (Xetra)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013 (Frankfurt)
6
DE0009147207 / EV4
CH0006539198 / HLG
DE000A0GQKR4 / VGQKR
SDAX, DAXsector Media
1,60 / 2,17 / 1,50 Euro
3,97 / 4,59 / 3,50 Euro
5,75 / 5,85 / 4,25 Euro
Grundkapital 30.9.2010 (inkl. Aktien aus Wandlung)
85,1 Mio. Stück
Aktien im Umlauf (30.9.2010)
Wandelschuldverschreibung 2006/2013 im Umlauf
77,4 Mio. Stück
7,5 Mio. Stück
Marktbewertung (bezogen auf Stück im Umlauf zum 30.9.2010)
– Constantin Medien AG (Xetra)
– Highlight Communications AG (Xetra)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013
123,8 Mio. Euro
183,0 Mio. Euro
43,1 Mio. Euro
Directors’ Dealings
Im dritten Quartal 2010 wurde der Gesellschaft von Mitgliedern
des Vorstands und des Aufsichtsrats das in nachfolgender Tabelle
aufgeführte mitteilungspflichtige Erwerbsgeschäft mitgeteilt:
NAME
DATUM DER TRANSAKTION
Vorstand
Bernhard Burgener
21.7.2010
GESCHÄFT
Kauf
Aktienbesitz von Organen zum
30. September 2010
Die Organmitglieder Herr Bernhard Burgener (Vorstandsvorsitzender), Herr Dr. Dieter Hahn (Mitglied des Aufsichtsrats)
und Herr Dr. Erwin Conradi (Mitglied des Aufsichtsrats) hielten
ORGAN
NAME
Vorstand
Aufsichtsrat
WERTPAPIER
Aktie
ANZAHL
KURS
GESAMT
in Stück
in EUR
in EUR
750.000
1,55
1.162.500
zum 30. September 2010 jeweils direkt oder indirekt einen
Bestand an Aktien bzw. Aktienanspruch von mehr als 1 Prozent vom Grundkapital. Der Aktienbestand und Aktienanspruch aus Optionsrechten der Organmitglieder sowie ihnen
nahestehender Personen stellt sich zum 30. September 2010
wie folgt dar:
AKTIENBESITZ
AKTIENANSPRUCH AUS OPTIONEN
Bernhard Burgener
Antonio Arrigoni
5.050.000
6.279
0
0
Fred Kogel
Werner E. Klatten
Dr. Erwin Conradi
Dr. Dieter Hahn
Dr. Bernd Kuhn
Jan P. Weidner
0
33.000
5.735.950
2.543.000
8.470
0
0
0
0
0
0
0
7
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
1 Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Geschäftstätigkeit
Die Constantin Medien AG ist ein international agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München und ist auf
das Segment Sport sowie über die Beteiligung an dem Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications AG auf die
Segmente Film und Sport- und Event-Marketing ausgerichtet.
Das Segment „Sport“ beinhaltet die Aktivitäten im Bereich
Fernsehen mit dem Free-TV-Sender SPORT1 (zuvor DSF,
Deutsches SportFernsehen) und im Online-Bereich das Sportportal SPORT1.de (zuvor Sport1). Der Einmarken-Strategie
folgend präsentieren sich sowohl der Sportsender als auch das
Sportportal seit 11. April 2010 unter der neuen Dachmarke
SPORT1. Im IPTV-Bereich veranstaltet das Tochterunternehmen Constantin Sport Medien den Bundesliga-Live-Sender
LIGA total! als eigenständiges Live-Programm, das über das
TV-Angebot Entertain und über MobileTV der Deutschen
Telekom verbreitet wird. Weitere wesentliche Konzerngesellschaft ist PLAZAMEDIA, die mit ihren Tochterunternehmen
umfangreiche Dienstleistungen im Bereich Produktion anbietet. Seit August 2010 ist zudem der neue Zentralvermarkter
Constantin Sport Marketing für die integrierte und plattformübergreifende Vermarktung der konzerneigenen Marken des
Sportsegments verantwortlich und als Drittvermarkter auch für
externe Anbieter und deren Plattformen tätig.
Im Segment „Film“ sind die Aktivitäten der Constantin Film
AG und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Communications-Tochtergesellschaften Rainbow Home Entertainment zusammengefasst. Die Constantin Film-Gruppe ist der
bedeutendste unabhängige deutsche Hersteller und Verleiher
von Kino-, Video/DVD- und Fernsehfilmen. Das Tätigkeitsfeld
der Constantin Film AG umfasst die Produktion und Herstellung von Filmen sowie die Auswertung von eigenproduzierten
und erworbenen Filmrechten. Bei der Auswertung der Filmrechte werden sämtliche Stufen der Verwertungskette vom
Kino über Video/DVD bis hin zum Fernsehen ausgeschöpft.
Die eigenproduzierten Filme werden in der Regel weltweit vermarktet, während die Fremdproduktionen im Wesentlichen im
deutschsprachigen Raum vertrieben werden. Darüber hinaus
8
erstellt die Constantin Film-Gruppe fiktionale sowie nonfiktionale Produkte für TV-Sender. Zur Verwertung der Videorechte an Eigen- und Lizenztiteln verfügt die Highlight Communications AG über eine eigene Vertriebsorganisation. In der
Schweiz und in Österreich erfolgt der Vertrieb über die Gesellschaften der Rainbow Home Entertainment. Im deutschen
Markt arbeitet die 100- prozentige Beteiligung Highlight Communications (Deutschland) GmbH mit der Paramount Home
Entertainment zusammen.
Das Segment „Sport- und Event-Marketing“ umfasst die Aktivitäten der Team Holding AG, (TEAM) die über ihre Tochtergesellschaften als Hauptprojekte die UEFA Champions League
und die UEFA Europa League vermarktet. Weitere Vermarktungsthemen sind der Eurovision Song Contest und die Wiener
Philharmoniker.
„Sonstiges“ beinhaltet die Aktivitäten der Constantin Medien
AG als Holdinggesellschaft sowie die Finanzierungstätigkeiten
der EM.TV Finance B.V.
1.2 Konzernstruktur
Die Constantin Medien AG ist als Obergesellschaft die konzernleitende Holding. Ihr obliegen die strategische Steuerung
des Konzerns sowie die Zentralfunktionen wie Personalwesen,
Rechnungswesen, Recht, Finanzierung sowie Unternehmenskommunikation und Investor Relations.
Die Constantin Sport Holding GmbH fungiert als Obergesellschaft der Tochtergesellschaften des Segments Sport und ist
zu 100 Prozent im Besitz der Constantin Medien AG. Sie hält
u.a. jeweils 100 Prozent der Anteile an der SPORT1 GmbH
(zuvor DSF Deutsches SportFernsehen GmbH) und bis zur
deren Verschmelzung auf die SPORT1 GmbH am 30. Juli
2010 auch an der SPORT1 Online GmbH (zuvor Sport1
GmbH), an der Constantin Sport Medien GmbH sowie an der
Constantin Sport Marketing GmbH. Auch die PLAZAMEDIA
GmbH TV- und Film-Produktion ist eine 100-prozentige
Beteiligung der Constantin Sport Holding. PLAZAMEDIA hält
ihrerseits Anteile an weiteren Konzerngesellschaften wie u.a.
jeweils 100 Prozent an der PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H.
und der PLAZAMEDIA Swiss AG.
Die Highlight Communications AG ist eine Aktiengesellschaft
nach Schweizer Recht, die seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist. Sie hält u.a. 100 Prozent an der Constantin Film AG, der Rainbow Home Entertainment AG,
Pratteln/Schweiz und der Rainbow Home Entertainment
Ges.m.b.H., Wien/Österreich. Seit dem 30. Juni 2010 hält sie
zudem 100 Prozent (zuvor 80 Prozent) an der Team Holding
AG, Luzern/Schweiz.
1.3. Wesentliche Ereignisse des dritten Quartals 2010
Abschluss der Restrukturierung im Sportsegment
Nach der inhaltlichen und gesellschaftsrechtlichen Zusammenführung der TV-, Online- und Mobile-Plattformen unter
der Multimedia-Dachmarke SPORT1, erfolgten im August
2010 die Abspaltung und Eingliederung des SPORT1Verkaufsbereichs in die AdImpulse Media GmbH und deren
Umfirmierung in die Constantin Sport Marketing GmbH. Mit
diesen Maßnahmen wurde die strukturelle und gesellschaftsrechtliche Restrukturierung des Sportsegments erfolgreich abgeschlossen. Der Constantin Medien-Konzern deckt nunmehr
die gesamte Bandbreite an Dienstleistungen im Sportmedienbereich ab: Von Rechten und Lizenzen über Content, Produktion und Technik bis hin zur Verbreitung über sämtliche
mediale Plattformen sowie der zentralen Vermarktung.
Erschließung neuer digitaler Distributionskanäle im Rahmen
der strategischen Neuausrichtung
Über seine Positionierung im Bereich Free-TV, Online und Mobile hinaus konnte der Constantin Medien-Konzern im Rahmen der strategischen Neuausrichtung seines Sportsegments
im dritten Quartal 2010 neue Kanäle und Distributionsmöglichkeiten für die Verbreitung des Programms von SPORT1 im
High-Definition-Standard erschließen und zudem seinen
neuen Pay-TV-Sender SPORT1+ starten.
SPORT1 im High-Definition-Standard
Mit Tochterunternehmen des Satellitenbetreibers SES Astra,
der über seine Plattform HD+ Programmangebote in HD verbreitet, und der Deutschen Telekom als Betreiber der TV-Plattform Entertain konnten langjährige Vereinbarungen über die
Verbreitung des TV-Programms von SPORT1 in HD-Qualität
geschlossen werden. SPORT1 HD ging am 1. September 2010
bei Entertain und am 1. November 2010 auch bei HD+ an
den Start. SPORT1 HD bildet sämtliche Programminhalte des
Free-TV-Senders SPORT1 (SD) zeitgleich und inhaltlich unverändert im High Definition-Standard ab.
Start des neuen Pay-TV-Senders SPORT1+
Darüber hinaus wurden mit Kabel Deutschland, Unitymedia
und Kabel BW langjährige Vereinbarungen über die Einspeisung von SPORT1+ in die Pay-TV-Pakete dieser Infrastrukturanbieter geschlossen. SPORT1+ ist ein neuer und eigenständiger Pay-TV-Sportkanal mit exklusiven Sportinhalten, die
zum großen Teil nicht im deutschen Free-TV ausgestrahlt werden. SPORT1+ wird SD und zeitgleich auch in HD-Qualität
verbreitet. Für das Programm SPORT1+ HD wird dabei mehr
als die Hälfte der Programminhalte aus nativem HD-Material
bestehen, also Inhalten, die originär in hochauflösendem
Standard produziert werden. SPORT1+ wird in SD seit 1. Oktober 2010 in ausgewählten Programmpaketen von Kabel BW,
seit 5. Oktober in SD und HD bei Unitymedia und seit 9. November 2010 in SD und HD auch in den Pay-TV-Paketen von
Kabel Deutschland angeboten.
SPORT1+ zeigt unter anderem die National Football League
(NFL), die Handball- und Basketball-Bundesliga, die Euroleague
Basketball, die Volleyball CEV Champions League, die Basketball-EM 2011 und die Eishockey-WM 2011, Top-Motorsport
mit der MotoGP sowie internationalen Spitzenfußball mit den
englischen, italienischen und französischen Pokalwettbewerben.
SPORT1 präsentiert sich auf der IFA
In diesem Jahr präsentierte sich SPORT1 vom 3. bis 8. September mit einem eigenen Messestand auf der Internationalen
Funkausstellung (IFA) in Berlin. In der SPORT1 Sportsbar veranstaltete der Sportsender unter anderem zweimal täglich
Talk-Runden mit prominenten Gesprächspartnern aus den
Bereichen Sport und Medien. Zudem wurden neben weiteren
Programmpunkten und Aktionen auf dem Messestand auch
Sendungen wie „Bundesliga Aktuell“ oder die „SPORT1
News“ produziert.
Sky Austria beauftragt PLAZAMEDIA Austria
Sky Austria hat die PLAZAMEDIA-Tochtergesellschaft PLAZA-
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Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
MEDIA Austria Ges.m.b.H., Wien im Berichtszeitraum mit der
Produktion der Österreichischen Fußball-Bundesliga für die
Spielzeiten 2010/2011 bis 2012/2013 beauftragt. Die Vereinbarung umfasst pro Spielzeit die Umsetzung von insgesamt
360 Spielen der tipp3-Bundesliga und der Ersten Liga für den
Rechtehalter und Produzenten des Basissignals Sky Austria
durch PLAZAMEDIA Austria.
Veränderungen im Aufsichtsrat der Constantin Medien AG
Mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung
der Constantin Medien AG vom 9. Juni 2010 endete die
Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Herr Dr. Erwin Conradi
und Herr Martin Wagner. In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat
wurde gemäß § 104 Abs 2 Satz 2 AktG die gerichtliche
Bestellung von Herrn Dr. Conradi und Herrn Rechtsanwalt
Dr. Bernd Kuhn beim zuständigen Registergericht beantragt,
da Herr Martin Wagner nicht mehr zur Verfügung stand. Mit
Beschluss vom 6. August 2010 hat das Registergericht die
Herren Dr. Conradi und Dr. Kuhn antragsgemäß zu Aufsichtsratsmitgliedern der Gesellschaft bestellt.
Auszeichnungen für Produktionen der Constantin Film AG
Auf dem Giffoni Kinder- und Jugendfestival Ende Juli 2010 wurden die Constantin Film Family-Entertainment-Produktionen
„Hier kommt Lola“ und „Vorstadtkrokodile 2“ mit dem ersten
Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt „Hier kommt Lola“
den Publikumspreis. Das Giffoni Festival ist Europas größte Veranstaltung in dieser Kategorie, an der jedes Jahr etwa 3.000
Kinder und Jugendliche aus 44 Ländern der Welt teilnehmen.
Vollständiger Erwerb der Kontraproduktion AG
Nach der im Mai 2010 erfolgten Akquisition einer 79-prozentigen Beteiligung an der Kontraproduktion AG, Zürich/Schweiz hat
die Constantin Film Schweiz AG, Basel/Schweiz am 13. August 2010 auch die restlichen Geschäftsanteile der Filmproduktionsgesellschaft zu einem Kaufpreis von 2 Euro erworben.
Erfolgreicher Kinostart von „Sennentuntschi“
Am 23. September 2010 feierte „Sennentuntschi“ – eine Produktion der Kontraproduktion AG, nunmehr 100-prozentige
Tochtergesellschaft der Constantin Film Schweiz AG – als
Eröffnungsfilm des Zürich Film Festivals seine Weltpremiere.
10
Der Mysterythriller des Schweizer Erfolgsregisseurs Michael
Steiner ist Mitte Oktober 2010 sehr erfolgreich in der Schweiz
angelaufen.
Wiener Philharmoniker und TEAM verlängern Marketingkooperation
Am 6. September 2010 hat die Highlight Communications
AG die vorzeitige Einigung über die Verlängerung der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen ihrer Tochtergesellschaft
TEAM Marketing und den Wiener Philharmonikern für weitere
fünf Jahre bis 2017 bekannt gegeben. Seit Beginn dieser
Partnerschaft im Jahr 2007 konnte die mediale Verbreitung
des traditionsreichen Neujahrskonzerts auf weltweit mehr als
70 Länder erhöht werden. Darüber hinaus entwickelte sich
auch das Sommernachtskonzert zu einem internationalen TVGroßevent, das inzwischen in über 60 Länder übertragen wird.
1.4 Gesamtwirtschaftliches Umfeld in den ersten neun
Monaten 2010
Die Weltwirtschaft hat sich nach dem Rezessionsjahr 2009 im
bisherigen Jahresverlauf stärker erholt als zunächst von Experten angenommen. Dieser Trend setzte sich grundsätzlich auch
im dritten Quartal 2010 fort. Der Internationale Währungsfonds (IWF) korrigierte deshalb Anfang Oktober zum wiederholten Mal seine Erwartungen für 2010 nach oben und rechnet
mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von 4,8 Prozent nach
zuvor 4,6 Prozent.
Der Währungsfonds stellt aber zugleich fest, dass die konjunkturelle Erholung nach wie vor fragil sei und das Wachstumstempo gegenüber dem ersten Halbjahr nachlasse. Angemahnt
werden vor allem Reformen im Finanzsektor und bei der Konsolidierung der Staatshaushalte. Die immer noch vorhandenen
Anfälligkeiten im Bankensystem und die angeschlagenen
Staatsfinanzen zahlreicher Industrienationen seien die größten Risiken für eine nachhaltige Erholung der Weltwirtschaft.
Für Deutschland hob der IWF seine Wachstumsprognose 2010
deutlich von 1,4 auf 3,3 Prozent an. Damit läge die deutsche
Wirtschaft an der Spitze der Volkswirtschaften in der EuroZone, für die ein Plus von nur 1,7 Prozent vorhergesagt wird.
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook,
Oktober 2010
1.5 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
1.5.1 Sport
Fernsehen
Im Zuge der verbesserten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
des TV-Werbemarktes im Jahr 2010 war im Vergleich zum Vorjahresquartal (2,56 Mrd. Euro) im dritten Quartal 2010 ein
Anstieg der Brutto-Werbeinvestitionen um gut 21 Prozent auf
3,10 Mrd. Euro zu verzeichnen. Im Vergleich zu den Bruttospendings im zweiten Quartal 2010 in Höhe von 3,46 Mrd.
Euro – u.a. geprägt durch die Investitionen in Kampagnen vor
und während der Fußball-Weltmeisterschaft – fielen die TVBruttowerbeausgaben im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erwartungsgemäß niedriger aus, und zwar um
etwa 10 Prozent.
Quelle: Nielsen Werbstatistik; Nielsen Media Research GmbH; Zeitraum:
Juli-September 2009; April-Juni & Juli-September 2010
Online
Die Online-Bruttowerbeumsätze sind nach den sehr guten Monaten Mai und Juni im dritten Quartal 2010 saisonbedingt
etwas zurückgegangen. Dabei lagen die absoluten Werte aber
weiterhin deutlich über denen des durch die Rezession
geprägten Vorjahres. Dabei übertrafen die Werbeumsätze im
Juli mit 44 Prozent und im August 2010 mit 52,7 Prozent
die Werte der jeweiligen Vorjahresmonate. Und auch im September 2010 lag der Anteil mit 23,7 Prozent noch immer
deutlich über dem Vorjahresmonat. In der Regel war im September der vergangenen Jahre bereits ein deutlicher Anstieg
der Werbeaufwendungen zum Jahresende hin zu verzeichnen.
Insofern ist der leichte Rückgang im September 2010 zwar
eher untypisch, lässt sich jedoch durch eine Fokussierung der
Online-Werbausgaben auf den Zeitraum vor und während der
Fußball-WM erklären. Insgesamt erwartet der Online-Vermarkterkreis (OVK) in seiner aktuellen Prognose für 2010 ein
Wachstum des Online-Werbemarktes um 19 Prozent.
Quelle: Nielsen Werbestatistik Nielsen Media Research GmbH/OVK Online
Report 2010/02
IPTV
Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die den Fernsehempfang über IPTV nutzen, hat sich 2009 einer aktuellen Studie
von PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge verdoppelt. Ende
des vergangenen Jahres belief sich die Zahl der Haushalte,
die ihr Fernsehprogramm über IPTV empfangen, auf über eine
Million.
Wesentliche Treiber für den Verbreitungsweg IPTV sind laut
der Studie − neben der Rückkanalfähigkeit, die verschiedene
interaktive Dienste wie zum Beispiel Video-on-Demand ermöglicht − neue Technologien wie HD. Demnach sind Konsumenten zunehmend bereit, für den Empfang von hochauflösenden
Programmen ihren Verbreitungskanal zu wechseln. Darüber
hinaus gewann in diesem Jahr das Thema 3D weiter an Bedeutung: Branchenexperten zufolge wird diese Technologie in
den kommenden drei bis fünf Jahren eine große Relevanz für
den Markt erlangen.
Bis zum Jahr 2014 prognostiziert PwC einen Anstieg der
IPTV-Abonnenten in Deutschland auf 2,9 Millionen. Dies entspräche einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von
17,9 Prozent. Mit diesen Wachstumsraten würde sich die IPTVDurchdringung in Deutschland von 2,6 Prozent im Jahr 2009
auf 7,5 Prozent in 2014 erhöhen. Die technische Nutzung
über den Verbreitungsweg IPTV wird sich der Studie zufolge
dabei in den kommenden vier Jahren signifikant verändern:
Fernsehen wird 2014 über entsprechende IP-fähige TV-Geräte
konsumiert, da Internet und Fernsehen verschmelzen werden.
Quelle: Studie „German entertainment and media outlook: 2010-2014“,
PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Produktionsdienstleistung
Trotz erhöhter TV-Werbeausgaben ist der Produktionsmarkt
unverändert durch den allgemeinen Konsolidierungs-, Preisund Veränderungsdruck in der Medienbranche – vor allem
auch im Pay-TV-Bereich – geprägt.
Weiterhin bestimmend sind einerseits die anhaltend starke
Nachfrage nach digitalen und günstigen Spartenkanälen, andererseits aber auch nach hochwertigen HD- und 3D-Produktionen. Laut der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GFU) wird sich der Anteil an HDTVGeräten im Vergleich zu herkömmlichen Fernsehern in 2010
auf rund 75 Prozent erhöhen. Gleichzeitig nimmt auch der
Anteil an HD-Inhalten und deren Verbreitung zu. So waren
11
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Mitte 2010 in Deutschland bereits 24 deutschsprachige Sender im HD-Format zu empfangen. Weiterer wichtiger Motor für
die Produktionsbranche ist das Thema 3D.
Erfahrung und Innovationskompetenz bleiben weiterhin wettbewerbskritische Faktoren, wenn es darum geht, auf budgetentlastende Produktionsmethoden umzustellen oder neue
Formate zu entwickeln und umzusetzen. Andererseits sind
auch Investitionen in hochwertige Produktionstechnologien
unerlässlich, um sich gerade in den Bereichen HD und 3D als
„First Mover“ positionieren und den Kundenbedürfnissen gerecht werden zu können.
Vermarktung
Auch im dritten Quartal 2010 hat sich die Gesamtsituation
des TV-Werbemarktes mit weiterhin konditionenorientierten
Geschäftsmodellen sowie der unverändert hohen Wettbewerbsintensität unter den TV-Vermarktern nicht signifikant verändert.
Der TV-Vermarktungsmarkt in Deutschland besteht im Wesentlichen aus neun Vermarktern und wird dominiert von den Vermarktungsgesellschaften der beiden großen Senderfamilien
ProSiebenSat.1 und der Mediengruppe RTL Deutschland.
SevenOne Media und IP Deutschland decken zusammen gut
75 Prozent der gesamten TV-Bruttowerbeinvestitionen ab.
Weitere knapp 10 Prozent liegen bei den beiden öffentlichrechtlichen Vermarktern.
Der Online-Vermarktermarkt ist dagegen deutlich fragmentierter. Im aktuellen Vermarkterranking nach Unique Usern der
Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) sind 70 Vermarkter vertreten. Hiervon decken die TOP 3-Vermarkter Interactive Media, Tomorrow Focus und SevenOne Media rund
46 Prozent der gesamten Online-Bruttowerbeumsätze ab.
Quelle: Nielsen Werbestatistik; Nielsen Media Research GmbH Zeitraum:
Januar bis September 2010 und Ranking der Vermarkter AGOF internet
facts 2010-II
1.5.2 Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
In den USA festigen derzeit die Independents ihre Marktposition. Viele Major-Studios haben ihre Labels für künstlerisch
ambitionierte Produktionen (Arthouse-Produktionen), bei denen
12
es im Zuge der Wirtschaftskrise zu Finanzierungsproblemen
kam, aufgelöst und somit den Independents den Weg geebnet,
mit niedrigen Marketingbudgets wieder anspruchsvolle Filme
herauszubringen. Arthouse-Produkte und Filme aus dem mittleren Budgetbereich könnten zukünftig zunehmend eine Alternative zu den teuren Blockbuster- und 3D-Produktionen der
großen Studios werden.
Für die deutsche Produktionslandschaft ist dagegen die Herstellung hochwertiger 3D-Filme – trotz der deutlich höheren
Kosten – ein wichtiges Thema. So sind die hohen Einspielergebnisse dieser Filme deutlicher Beleg für das große Interesse
des Kinopublikums an diesem Produkt. Da es in Deutschland
allerdings leider noch zu wenig 3D-fähige Leinwände gibt,
können viele 3D-Produktionen nur in geringem Maße kommerziell ausgewertet werden.
TV-Auftragsproduktion
Die meisten der großen europäischen Privatsender haben sich
in den letzten Monaten gut von der Wirtschaftskrise erholt.
Eine Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für audiovisuelle Medien zeigt, dass der Umsatz der zwölf größten Privatsender im ersten Halbjahr 2010 um mehr als 9 Prozent
auf 17,6 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 16,1 Mrd. Euro) angestiegen ist. So verzeichnete beispielsweise der ProSiebenSat.1-Konzern ein Umsatzwachstum von 7,4 Prozent. Die RTL
Group konnte beim operativen Gewinn ein Plus von 46 Prozent realisieren – das höchste Halbjahresergebnis in der Geschichte von RTL. Für die deutschen TV-Produzenten bleibt
zu hoffen, dass sich diese positiven Zahlen in absehbarer Zeit
auch wieder in höheren Budgets für Auftragsproduktionen niederschlagen.
Quelle: Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für audiovisuelle
Medien zur Auswirkung der Wirtschaftskrise auf die europäischen Privatsender
vom 13. September 2010; Marktanteile RTL und ProSiebenSat.1 von AFG/
GFK Fernsehforschung
Kinoverleih
Nach dem schwachen zweiten Quartal, das insbesondere
unter dem Einfluss der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika stand, hat die deutsche Kinobranche im Zeitraum Juli
bis September 2010 wieder Fahrt aufgenommen. Dank der
bislang erfolgreichsten Filmstarts dieses Jahres, „Eclipse –
Biss zum Abendrot“ (3,7 Millionen Besucher) und „Inception“
(3,3 Millionen Zuschauer), lagen die Ticketverkäufe wieder
auf dem hohen Niveau des ersten Quartals. Dennoch konnte
der Vorjahreswert, der von Blockbustern wie „Ice Age 3 – Die
Dinosaurier sind los“ und „Harry Potter und der Halbblutprinz“ geprägt war, nicht erreicht werden.
In den ersten neun Monaten 2010 besuchten insgesamt 91,5
Millionen Zuschauer die deutschen Kinos, was einem Minus
von 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (103,7
Millionen) entspricht. Der Umsatzvergleich fällt – aufgrund
höherer Preise für 3D-Vorführungen – deutlich besser aus: Mit
Gesamterlösen in Höhe von 674,4 Mio. Euro lag die Branche
in den ersten neun Monaten nur um 1,1 Prozent unter dem
entsprechenden Vorjahreswert von 681,9 Mio. Euro.
Im Vergleich dazu lag der Umsatzanteil deutscher Produktionen mit 11,6 Prozent deutlich hinter den 16,6 Prozent des
Vorjahreszeitraums. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass im August und September 2009 mit „Horst
Schlämmer – Isch kandidiere!“ und „Wickie und die starken
Männer“ zwei sehr besucherstarke Filme der Constantin Film
AG in die Kinos kamen. Erfolgreichster deutscher Film dieses
Jahres ist nach wie vor die im Januar 2010 gestartete Produktion „Friendship!“ mit 1,5 Millionen Besuchern.
Quelle: Alle Zahlen aus „Marktstatistik Deutschland 1.- 3. Quartal 2010,
4. Januar bis 12. Oktober 2010“ von Rentrak, Bericht veröffentlicht am 12.
Oktober 2010
Home Entertainment
Die deutsche Home-Entertainment-Branche ist auch im dritten
Quartal 2010 auf Wachstumskurs geblieben. Nach Auswertungen des Marktforschungsinstituts „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK) erhöhten sich die Neunmonatsumsätze auf
1,045 Mrd. Euro – ein Plus von mehr als 3 Prozent im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum (1,014 Mrd. Euro). Diese Entwicklung
ist auf den Videokaufmarkt zurückzuführen, dessen Umsatzvolumen auf 871 Mio. Euro (Vorjahr: 832 Mio. Euro) anstieg.
Motor des Wachstums war das High-Definition-Format Bluray, dessen Einzelhandelsumsatz sich von 65 Mio. Euro im
Vorjahr auf aktuell 117 Mio. Euro nahezu verdoppelte. Der
Blu-ray-Umsatzanteil im Videokaufmarkt hat sich damit binnen
Jahresfrist von 8 Prozent auf 14 Prozent erhöht. Das mit herkömmlichen DVDs realisierte Umsatzvolumen erreichte 753
Mio. Euro und lag somit um rund 2 Prozent unter dem Vorjahreswert von 767 Mio. Euro.
Ungebrochen blieb auch der Aufwärtstrend bei den Absatzzahlen. Mit insgesamt 74,7 Millionen Datenträgern, die bis
zum Ende des dritten Quartals über die Ladentische gingen,
konnte die Branche das Vorjahresergebnis (69,0 Millionen)
erneut um mehr als 8 Prozent steigern. Die deutliche Diskrepanz zwischen Mengen- und Umsatzwachstum dokumentiert
einmal mehr die Tatsache des kontinuierlichen Preisverfalls.
Während der durchschnittliche Endkonsumentenpreis für
einen bespielten Datenträger im Vorjahr noch bei 12,06 Euro
lag, hat er sich im laufenden Jahr um mehr als 3 Prozent auf
11,65 Euro reduziert.
Mit einem Umsatzrückgang um über 4 Pozent auf 174 Mio.
Euro (Vorjahr: 182 Mio. Euro) entwickelte sich der deutsche
Videotheken-Fachhandel in den ersten neun Monaten 2010
weniger erfreulich. Davon entfielen 16 Mio. Euro (Vorjahr:
8 Mio. Euro) auf den Verleih von Blu-ray-Discs, was einem
Umsatzanteil von rund 9 Prozent (Vorjahr: 4 Prozent) entspricht. Das von der GfK ermittelte Kundenaufkommen lag in
den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei 6,4 Millionen Ausleihern – ein erneuter Rückgang um rund 6 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr (6,8 Millionen).
Quelle: Alle Zahlen aus GfK Consumer Panel Report September 2010
„Video sell-through market“ und „Video rental market“, veröffentlicht am
9. November 2010
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Die TV-Branche befindet sich erneut in einem Wandlungsprozess. Laut einer Umfrage des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Red Shift werden innerhalb der nächsten fünf
Jahre einige Umwälzungen hinsichtlich der TV-Sehgewohnheiten deutscher Fernsehzuschauer erwartet. Das betrifft vor
allem das Internetfernsehen, das eine größere Vielfalt bietet,
unabhängig von Sendezeiten und weniger vom festgelegten
Programm der klassischen TV-Sender geprägt ist. Diese Erwartung ist bei den 20- bis 25-Jährigen besonders hoch. Unter
allen Befragten nutzt diese Altersgruppe bereits heute am
häufigsten den heimischen PC oder Laptop zum Fernsehen.
13
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin waren dieses
Jahr hybride TV-Geräte das große Thema von Geräteindustrie
und Medien. Internet-TV kann dabei in diese Fernsehgeräte
integriert werden. Mit Mobile-TV zeichnet sich der nächste
große Trend ebenfalls schon ab. Zwei Drittel der 20- bis 25Jährigen geben an, dass sie TV-Sendungen heute schon häufiger auf ihren Smartphones ansehen als vor zwei Jahren. Je
älter die Befragten, desto geringer ist jedoch das Interesse an
dieser Technologie.
Quelle: „Untersuchung zu den TV-Gewohnheiten der Deutschen und Briten
vor allem hinsichtlich ihrer Erwartungen an das Fernsehen der Zukunft“ vom
Marktforschungsunternehmen Red Shift im Auftrag von Rovi Corporation.
Veröffentlichung am 16. September 2010
1.5.3 Sport- und Event-Marketing
Sport-Sponsoring und TV-Vertrieb
Der Sponsoring-Markt hat die Rezession relativ unbeschadet
überstanden, wobei eine noch stärkere Konzentration der Marketingbudgets auf Top-Events stattgefunden hat. Darüber
hinaus führen Sponsoren in zunehmendem Maße sogenannte
Return-on-Investment-Programme ein, nach denen sie ihre
Ausgaben bemessen. Von daher erwarten sie auch noch innovativere Konzepte und detailliertere Auswertungen.
14
sammlungen und ähnliche Gremien.
Die Highlight Communications AG als Aktiengesellschaft nach
Schweizer Recht und die Constantin Film AG als Aktiengesellschaft nach deutschem Recht werden durch den Verwaltungsrat bzw. den Vorstand eigenständig geführt. Die Constantin
Medien AG nimmt auf die Highlight Communications-Gruppe
über ihre 47,3-Prozent-Beteiligung als Aktionär Einfluss.
Für den Constantin Medien-Konzern sind sowohl finanzielle
Kennzahlen als auch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
als Steuerungsgrößen für den Unternehmenserfolg von Bedeutung. Für Einzelheiten wird auf die Erläuterungen in Kapitel
1.8 im zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht des
Geschäftsberichtes 2009 verwiesen.
Musik-Sponsoring und TV-Vertrieb
Sowohl die Konzerte der Wiener Philharmoniker als auch der
Eurovision Song Contest werden hauptsächlich im öffentlichrechtlichen Netzwerk der Europäischen Rundfunkunion (EBU)
ausgestrahlt. Dort ist der Einfluss konjunktureller Schwankungen und herausfordernder Marktbedingungen deutlich weniger
spürbar als bei kommerziellen Sendern. Unter SponsoringAspekten bleiben die Bedingungen für den Eurovision Song
Contest weiterhin herausfordernd, während die Wiener Philharmoniker von einer langfristigen Vereinbarung mit Rolex
profitieren können.
1.7 Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage der
Segmente des Konzerns
1.7.1 Segment Sport
Fernsehen
SPORT1 erzielte im dritten Quartal 2010 Marktanteile von 0,8
Prozent in der Zielgruppe Zuschauer gesamt (Z 3+) und 1,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre
(M 14-49). Damit liegt SPORT1 im traditionell eher reichweitenschwachen Spätsommer in beiden Zielgruppen mit jeweils
0,1 Prozentpunkten insgesamt unter dem Niveau des dritten
Quartal des Vorjahres (Q3 2009: Z 3+ 0,9 Prozent, M 14-49
1,5 Prozent). Allerdings war das dritte Quartal durch starke Konkurrenz wie die FIFA WM 2010™, die Qualifikation zur UEFA
Europa League- und den späten Saisonstart der Fußball-Bundesliga in der zweiten August-Hälfte sowie das frühe Ausscheiden des DBB-Teams bei der von SPORT1 live übertragenen
Basketball-WM 2010 geprägt. Trotz dieser Faktoren blieben die
Marktanteile des Senders im Berichtsquartal nahezu stabil.
1.6 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren
Der Vorstand der Constantin Medien AG ist für die strategische Ausrichtung und Steuerung des Konzerns verantwortlich. Bei den Konzerngesellschaften des Segments Sport liegt
die operative Verantwortung bei den Geschäftsführungen der
jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Steuerung der Gesellschaften dieses Segments erfolgt über Gesellschafterver-
Vor allem die Live-Berichterstattung zum Rückspiel des VfB
Stuttgart gegen SK Slovan Bratislava in der Qualifikation zur
UEFA Europa League mit 1,3 Mio. Zuschauern im Durchschnitt und 2,4 Millionen in der Spitze sowie die Live-Spiele
der 2. Bundesliga am Montag (u.a. Fortuna Düsseldorf gegen
Hertha BSC mit 1,2 Mio. Zuschauern im Durchschnitt) waren
maßgeblich für die konstanten Reichweiten im dritten Quartal.
Auch die Sonderausgabe des Kult-Talks „Doppelpass – Der
funny frisch WM-Talk“ zur Fußball-Weltmeisterschaft und der
reguläre „Doppelpass – Die Krombacher-Runde“ rangierten
im Berichtszeitraum insgesamt neun Mal in den Top 25Reichweiten von SPORT1.
TOYOTA Handball-Bundesliga, SC Magdeburg vs. SG Flensburg-Handewitt
„Doppelpass – Der funny frisch WM-Talk“ vom 27. Juni 2010 mit Jörg
Wontorra, Udo Lattek und Gästen.
Neben der Fußball-Berichterstattung war SPORT1 vor allem
mit den in dieser Saison ereignisreichen Rennen der Motorrad-Weltmeisterschaft MotoGP erfolgreich und erzielte Marktanteile von bis zu 5,0 Prozent in der Zielgruppe Z 3+ und 7,2
Prozent in der Kernzielgruppe M 14-49.
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung 1.1. bis 30.9.2010
Online
Nach einem hervorragenden ersten Halbjahr 2010 setzte
sich die positive Reichweitenentwicklung von SPORT1.de
auch im dritten Quartal weiter fort. Im Vergleich zum dritten
Quartal 2009 stiegen im Monatsdurchschnitt die Visits um
8 Prozent auf 29,0 Millionen und die Seitenaufrufe um 42
Prozent auf 253 Mio. Page Impressions. Maßgeblich hierfür
waren vor allem die SPORT1.de-Berichterstattung zum Start
der Fußball-Bundesligasaison 2010/2011, zur UEFA Champions League und der UEFA Europa League sowie zu den
EM-Qualifikationsspielen des DFB-Teams. Darüber hinaus
wurde das im August gestartete Spiel „SPORT1 – BundesligaManager“ von den Usern sehr gut angenommen. Auch der
Saisonstart der TOYOTA Handball-Bundesliga und die Basketball-WM in der Türkei sorgten für erhöhte Zugriffszahlen
auf SPORT1.de.
Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) hat darüber
hinaus im September die Zahlen für das zweite Quartal 2010
veröffentlicht. Nach dem bereits sehr guten Start ins Jahr
2010 konnte SPORT1.de im zweiten Quartal einen neuen
Spitzenwert bei den Unique Usern erzielen. Von Anfang April
bis Ende Juni besuchten durchschnittlich 3,4 Millionen Unique User die Online-Plattform. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 erreichte SPORT1.de damit eine Steigerung von
900.000 Unique Usern und konnte die Marktführerschaft
unter den deutschen Sportportalen zurückerobern. Gründe
hierfür waren insbesondere die Berichterstattung zur Eishockey-WM in Deutschland, zur Fußball-Bundesliga, zur UEFA
Champions League sowie zur FIFA WM 2010™. Weitere Faktoren für die sehr positive Entwicklung der Unique User-Zahlen
auf SPORT1.de waren die Ausweitung und optimierte Positionierung multimedialer Inhalte und interaktiver Features.
Aufgrund der im ersten Quartal 2010 bei der AGOF erfolgten
Verfahrensänderung bei der Erhebung der Unique User Zahlen,
sind die Werte für das zweite Quartal 2010 nicht mit den Ausweisungen der AGOF für das zweite Quartal 2009 vergleichbar.
Quellen: AGOF internet facts 2010-II/IVW Juli, August und September 2010
Im Bereich Mobile bietet SPORT1 seit dem dritten Quartal
2010 die sehr erfolgreiche SPORT1-iPhone-App auch für das
iPad an – unter anderem mit umfassenden Infos, Features
und Diashows rund um den nationalen und internationalen
Spitzenfußball wie Bundesliga, DFB-Pokal, UEFA Champions
League und EM-Qualifikation sowie zur Formel1, MotoGP und
der Handball- und Basketball-Bundesliga.
15
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
IPTV
Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten BundesligaSaison von LIGA total! standen im dritten Quartal die Vorbereitungen für den Start der neuen Spielzeit am 20. August
im Fokus. Auch 2010/11 zeigt der Sender alle 612 Spiele
der Bundesliga und 2. Bundesliga live und in der Konferenz
sowie in ausführlichen Zusammenfassungen − ohne Werbeunterbrechungen. Die Spiele der ersten Liga und die entsprechenden Konferenzen werden zudem komplett in HD
ausgestrahlt.
Darüber hinaus präsentierte LIGA total! zum Saisonstart mit
der „persönlichen Konferenz“ eine weltweite Innovation: Die
LIGA total!-Abonnenten können dabei über ein einfaches
Menü aus allen parallel laufenden Spielen ihre persönliche
Konferenz mit den Partien ihrer Wahl zusammenstellen.
Produktionsdienstleistungen
Mit dem Beginn der neuen Fußball-Bundesliga-Saison starteten
ab August wie gewohnt die umfangreichen produktionstechnischen Dienstleistungen für Sky und LIGA total!.
Produktion der Live-Sendung am Samstag im LIGA total!-Studio mit
Bruno Labbadia und Moderator Johannes B. Kerner
Für Sky produziert PLAZAMEDIA seit dem Start der Saison
2010/11 die Konferenzen der Bundesliga und UEFA Champions League komplett im Full HD-Standard. Ebenso werden
die dazugehörigen Studiosendungen aus der neuen HD Regie
für alle Fußballformate sowie für die neue Sportshow „Samstag
LIVE!“ in HD erstellt und gesendet. Ferner ist PLAZAMEDIA –
ebenfalls im Auftrag von Sky – neben der Abwicklung der
16
bereits bestehenden 24-Stunden-SD-Kanäle Sky Sport1, Sky
Sport2, Sky Fußball-Bundesliga, Sky Sport Austria, des SkySportportals und Sky Sport HD1 seit dem dritten Quartal
2010 auch für die Umsetzung des zweiten HD-Sport-Kanals
Sky Sport HD2 verantwortlich. Seit Start der Saison 2010
werden zudem sämtliche Live-Inhalte und Highlights der Bundesliga, des DFB-Pokal, der UEFA Champions League, der
UEFA Europa League und der englischen Premier League in
vier Qualitätsstufen für das iPad encodiert und gestreamt.
Auch im dritten Quartal unterstrich PLAZAMEDIA erneut ihre
Positionierung als technischer Innovationsführer: So präsentierte die Deutsche Telekom am 3. September 2010 ihre Pressekonferenz auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin
erstmals in 3D für das Publikum vor Ort und die Zuschauer
der TV-Plattform Entertain. Für die technische Realisierung
dieser Produktion war PLAZAMEDIA verantwortlich.
In den PLAZAMEDIA-Studios gingen im September die im HDStandard hergestellten Formate „Bullet Points“ und „Road To
Racing“ in Regelproduktion. Die jeweils deutsch- und englischsprachigen Formate werden von Red Bull Media House für
deren österreichischen Fernsehsender Servus TV produziert.
Die PLAZAMEDIA Swiss AG produzierte im September im Auftrag der internationalen Sportmarketing-Agentur Infront
Sports & Media die beiden Qualifikationsspiele zur UEFA
EURO 2012™ zwischen Liechtenstein und Spanien sowie
Moldawien und Finnland. Insgesamt umfasst der Produktionsauftrag neun Qualifikationsspiele, von denen fünf im Jahr
2011 stattfinden werden. Und im Juli und August setzte
PLAZAMEDIA Austria die IRONMAN-Veranstaltungen in
Kärnten, Regensburg und in Wiesbaden in Szene.
Vermarktung
Mit Abschluss der Restrukturierung des Sportsegments hat
die Constantin Sport Marketing GmbH als zentraler Vermarkter
aller Marken des Sportsegments und Dritter im dritten Quartal
2010 ihren Betrieb aufgenommen.
Für das 2. Laureus Fußball-Benefizspiel konnte der neue Zentralvermarkter der Constantin Medien-Gruppe Mercedes Benz
als Presenting Partner für TV, Teletext, Online und Mobile
gewinnen und damit gleich zu Beginn der Geschäftstätigkeit
seine integrierte und plattformübergreifende Vermarktungsstrategie mit einem namhaften Partner umsetzen. Zum Start
der Fußball-Bundesliga Saison 2010/2011 wurden alle relevanten Sponsoring-Partnerschaften, u.a. die Kooperationen
bei „Doppelpass – die Krombacher Runde“, „Hattrick – die
2. Liga“ oder „Bundesliga Pur“ fortgeführt und teilweise ausgebaut.
Am 15. und 16. September 2010 fand in Köln die OnlineMesse dmexco (Digital Marketing Exposition and Conference)
statt, auf der die Constantin Sport Marketing mit einem eigenen Stand vertreten war und sich erstmals in neuer Struktur
und Aufstellung seinen B-2-B Partnern präsentierte.
1.7.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
Ende August 2010 fiel die erste Klappe zur internationalen
Constantin Film-Koproduktion „Die drei Musketiere“, die auch
in S3D produziert wird. Die spektakuläre Neuverfilmung des
Literaturklassikers mit hochkarätiger Besetzung wie Logan
Lerman, Matthew MacFadyen, Orlando Bloom, Milla Jovovich
und der diesjährige Oscar®-Preisträger Christoph Waltz soll
im September 2011 in Deutschland anlaufen. Gleiches gilt
für die S3D-Produktion „Wickie – Auf großer Fahrt“. Die Dreharbeiten zum zweiten Kinoabenteuer des cleveren Wikingerjungen haben ebenfalls Ende August begonnen und werden
voraussichtlich bis Ende November 2010 dauern.
„Wickie – Auf großer Fahrt“: Wickie (Jonas Hämmerle), Svenja (Valeria
Eisenbart, links), Ylvie (Mercedes Jadea Diaz), Halvar (Waldemar
Kobus) und Regisseur Christian Ditter während der Dreharbeiten.
In Postproduktion befand sich im dritten Quartal 2010 unter
anderem der mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnete Vampirfilm „Wir sind die Nacht“ mit Karoline Herfurth, Nina Hoss, Jennifer Ulrich und Anna Fischer in den
Hauptrollen. Das blutige Großstadtabenteuer, vom preisgekrönten Regisseur Dennis Gansel ist Ende Oktober 2010 in
Deutschland gestartet.
Im Bereich Fremdproduktionen hat die Constantin Film AG
die deutschen Auswertungsrechte des französischen Kinohits
„La Rafle“ erworben. Das Drama, das Anfang Februar 2011
in die deutschen Kinos kommen soll, thematisiert die sogenannte Pariser Razzia im Jahr 1942 und die aktive Mithilfe
vieler Franzosen bei der Deportation jüdischer Mitbürger.
Darüber hinaus konnte sich die Constantin Film AG die deutschen Verwertungsrechte an der US-Komödie „LOL“ mit
Teenie-Star Miley Cyrus und Demi Moore und dem actionreichen Fantasy-Historienfilm „War of Gods“ sichern. Die deutschen Kinostarts beider Filme stehen noch nicht fest.
TV-Auftragsproduktion
Bei der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung Rat Pack Filmproduktion wurde im Auftrag der ARD von Mitte August bis
Mitte September 2010 die Komödie „Die Mutter der Braut“
mit Jasmin Schwiers, Suzanne von Borsody und Henry Hübchen in den Hauptrollen gedreht. Die Polyscreen Produktionsgesellschaft für Film und Fernsehen produziert seit Anfang
September die bereits vierte Staffel des erfolgreichen bayerischen Dauerbrenners „Dahoam is Dahoam“. Ausführende
Produktionsfirma ist auch weiterhin die Constantin Film-Tochtergesellschaft Constantin Television.
Mitte September 2010 starteten unter der Regie von Matti
Geschonneck die Dreharbeiten zum Drama „Liebesjahre“, das
die Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung MOOVIE – the art
of entertainment im Auftrag des ZDF realisiert. In Postproduktion befand sich die vierte Folge der Johannes Mario SimmelReihe „Niemand ist eine Insel“ (ZDF). Der im ersten Quartal
2010 produzierte ARD-Tatort „Die Heilige“ erreichte bei seiner
Ausstrahlung Anfang Oktober mit 8 Mio. Zuschauern und
einem Marktanteil von 22,7 Prozent beim Gesamtpublikum
eine hervorragende Resonanz.
17
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Bei der Constantin Film-Tochtergesellschaft Constantin Entertainment waren im dritten Quartal 2010 u.a. das neue RealityFormat „Diagnose Hoffnung“ (im Auftrag von SAT.1) und die
dritte Staffel von „Extem schön! – Endlich ein neues Leben“
(Ausstrahlung 2011 auf RTL II) in Produktion. Zusätzlich wurden im Auftrag von RTL die Sketch-Comedy „Ich bin Boes
Staffel 2“ mit Mirja Boes und die Primetime-Show „Hitgiganten 2010“ realisiert, die seit Ende Oktober 2010 auf SAT.1
gesendet wird.
Im europäischen Ausland produzierte Constantin Entertainment
unter anderem die erste Staffel der Kochshow „Kuchenne
Rewolucje“ – eine polnische Version des internationalen
Erfolgsformats „Kitchen Nightmares“. Darüber hinaus waren
in Griechenland die Scripted-Doku „Family Affairs“ und die
Kochdokumentation „Come dine with me“, die seit September vom serbischen Sender Fox ausgestrahlt wird, in Arbeit.
Quelle: Quoten über AGF/GfK Fernsehforschung/TV Scope täglich aktuell
Kinoverleih
Die Anfang August 2010 von einem Teil der Medien beschworene „3D-Müdigkeit“ beim deutschen Kinopublikum, die aus
dem eher schwachen Start von „Toy Story 3“ resultierte, erwies sich bereits kurze Zeit später als zu voreilig: Ende August
startete mit dem Constantin-Lizenztitel „Step Up 3D“ der
dritte Teil der erfolgreichen Tanzfilm-Reihe und setzte sich sofort an die Spitze der deutschen Kinocharts. Mit bisher rund
1,03 Mio. Zuschauern ist „Step Up 3D“ einer der besucherstärksten Kinofilme der Constantin Film AG des laufenden
Jahres, der sein Publikum nach wie vor begeistert.
Für einen der erfolgreichsten internationalen Kinostarts in der
Geschichte der Constantin Film AG sorgte Anfang September
2010 „Resident Evil: Afterlife“. Der erstmals komplett in S3D
gedrehte und geschnittene vierte Teil der „Resident Evil“Reihe war bereits am Startwochenende die Nummer eins in
den weltweiten Kinocharts und konnte das Ergebnis seines
Vorgängers „Resident Evil: Extinction“ fast verdreifachen. In
Deutschland setzte sich der actionreiche Horrorfilm nach seinem Start Mitte September ebenfalls souverän an die Spitze
der Kinocharts und liegt mittlerweile bei hervorragenden 1,14
Mio. Besuchern.
18
Filmplakat-Ausschnitt – „Resident Evil: Afterlife“ mit Milla Jovovich in
der Hauptrolle
Der bereits Mitte April 2010 gestartete Überraschungserfolg
„vincent will meer“ der Constantin Film-Tochtergesellschaft Olga
Film läuft nun schon fast ein halbes Jahr in den deutschen Kinos
und behauptet sich mit bisher mehr als 900.000 Besuchern
kontinuierlich neben den großen Produktionen aus Hollywood.
Szene aus „vincent will meer“ mit Florian David Fitz in der Hauptrolle
Mit der Performance aller Filme, die in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 gestartet sind, erreichte die Constantin
Film AG einen Marktanteil von 7 Prozent nach Besuchern und
lag damit auf dem achten Rang unter allen Verleihern im
deutschen Kinomarkt.
Quelle: Alle Zahlen aus „Marktstatistik Deutschland 1.- 3. Quartal 2010,
4. Januar bis 12. Oktober 2010“ von Rentrak, Bericht veröffentlicht am 12.
Oktober 2010
Home Entertainment
Aufbauend auf einer attraktiven Programmstaffel 2010 und
einer Vielzahl absatzstarker Zweitvermarktungen konnte die
Highlight Communications-Gruppe ihre Marktposition im
Home Entertainment weiter festigen. Im Videotheken-Fachhandel konnte – zusammen mit dem Vertriebspartner Paramount Home Entertainment – der Marktanteil relativ stabil
bei 10 Prozent gehalten werden. Gleiches gilt für den Videokaufbereich, in dem der gemeinsame Marktanteil unverändert
bei 9 Prozent lag.
Toptitel des dritten Quartals war der Constantin-Kinoerfolg
„Vorstadtkrokodile 2“, von dem bis zum 30. September
60.000 Einheiten im deutschsprachigen Raum abgesetzt werden konnten. Zu den Höhepunkten im Zeitraum Juli bis September zählten außerdem die Bernd Eichinger-Produktion
„Zeiten ändern Dich“, die Doris Dörrie-Komödie „Die Friseuse“, der Jugendfilm „Hier kommt Lola“ sowie der Lizenztitel „Centurion“. Darüber hinaus ist das im März 2010
veröffentlichte Jugendabenteuer „Wickie und die starken
Männer“ mit bislang 560.000 verkauften Datenträgern nach
wie vor die erfolgreichste deutsche Produktion des Jahres.
1.7.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Sport-Sponsoring und TV-Vertrieb
Der operative Schwerpunkt von TEAM lag im Berichtsquartal
zunächst auf der Betreuung der letzten Qualifikationsrunde
für die UEFA Champions League, den sogenannten Play-offSpielen, die im August ausgetragen wurden. Der traditionelle
Auftakt der neuen Saison im europäischen Klubfußball fand
anschließend mit dem UEFA Super Cup in Monaco statt. Im
dortigen Stade Louis II trafen am 27. August 2010 der amtierende UEFA Champions League-Gewinner FC Internazionale Milano und der aktuelle UEFA Europa League-Sieger
Atlético Madrid aufeinander.
Quelle: Constantin Film AG
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Im Constantin Film-Geschäftsfeld Lizenzhandel wurden
wesentliche Umsatzerlöse im Free-TV-Bereich aus der Lizenzierung der TV-Rechte von Filmen wie „War“ und „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ erzielt. Für
das Pay-TV wurden unter anderem die TV-Rechte von „Effi
Briest“, „Männersache“, „Milk“, „Die Perlmutterfarbe“ und
„Vorstadtkrokodile 1“ lizenziert.
In der TV-Ausstrahlung erzielten einige Constantin Film-Titel erneut sehr erfreuliche Einschaltquoten: Mehr als 2,5 Millionen
Zuschauer sahen beispielsweise die Free-TV-Premiere von
„Resident Evil: Extinction“ Mitte September 2010 auf ProSieben. Damit erreichte die internationale Constantin Film-Eigenproduktion den hervorragenden Marktanteil von 24,7 Prozent in
der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der
auf RTL ausgestrahlte Constantin-Lizenztitel „Cube“ Anfang
August erzielte über eine Million Zuschauer und damit einen
Marktanteil von 17,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/TV Scope
Auslosung der Gruppenphase für die UEFA Europa League im Umfeld
des UEFA Super Cup 2010 in Monaco
Mit dem ersten Spieltag der Gruppenphase wurde dann Mitte
September sowohl die Saison 2010/11 der UEFA Champions
League als auch der UEFA Europa League erfolgreich gestartet. Im Hinblick auf die kommenden Monate steht TEAM
dabei erneut vor der großen Herausforderung, pro Spielwoche
europaweit insgesamt 40 Spiele beider Wettbewerbe zu betreuen.
Musik-Sponsoring und TV-Vertrieb
Parallel dazu liefen im Musikbereich die Vorbereitungen für
das Neujahrskonzert 2011 der Wiener Philharmoniker, das
erstmals vom Generaldirektor der Wiener Staatsoper Franz
Welser-Möst dirigiert wird, auf Hochtouren. Als Exklusivpartner
dieses Events wird erneut der Schweizer Luxusuhren-Hersteller
Rolex fungieren.
19
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Ertrags-, Finanz- und Vermögens2 lage
des Konzerns
2.1 Rechnungslegung und Berichtsstandards
Der vorliegende ungeprüfte Konzernzwischenabschluss zum
30. September 2010 wurde nach den Bestimmungen des Regelwerks der International Reporting Standards (IFRS), wie sie
in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Zu Einzelheiten der Rechnungslegung wird auf die Erläuterungen in
Kapitel 2 des Konzernanhangs dieses Berichtes verwiesen.
2.2 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums
Nach neun Monaten des Jahres 2010 liegt die Geschäftsentwicklung des Constantin Medien-Konzerns unverändert im
Rahmen der eigenen Erwartungen.
Der Umsatz lag in den ersten neun Monaten bei 319,2 Mio.
Euro und damit 10,4 Prozent unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums von 356,3 Mio. Euro. Im dritten
Quartal erzielte der Konzern Umsatzerlöse von 117,3 Mio.
Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 8,7 Prozent im Vergleich zu den Umsatzerlösen von 128,5 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Im Rückgang spiegelt sich die erwartet schwächere
Umsatzentwicklung in den Segmenten Film und Sport wider.
Das Betriebsergebnis (EBIT) des Constantin Medien Konzerns
konnte um 6,1 Mio. Euro auf 3,9 Mio. Euro im Vergleich zu
den ersten neun Monaten des Vorjahres gesteigert werden. Zur
Ergebnisverbesserung trug auch das Segment Sport- und EventMarketing mit einer Ergebnissteigerung um 3,1 Mio. Euro auf
7,3 Mio. Euro bei. Im Betriebsergebnis sind Sonderaufwendungen aufgrund von akquisitionsbedingten PPA-Abschreibungen von 14,9 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 17,9 Mio.
Euro) enthalten. Das Betriebsergebnis (EBIT) des dritten Quartals beträgt 0,3 Mio. Euro nach 6,4 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahresquartal.
Der Ergebnisanteil Anteilseigner beläuft sich nach den ersten
neun Monaten auf -6,4 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: -4,0
Mio. Euro). Davon entfiel ein Verlust von 3,1 Mio. Euro auf
das dritte Quartal (drittes Quartal 2009: Gewinnanteil von
0,6 Mio. Euro). Der erwartete Rückgang des Ergebnisanteils
20
Anteilseigner resultiert in erster Linie aus dem Segment Film.
2.3 Segmententwicklung
Das Segment Sport verzeichnete in den ersten neun Monaten
2010 einen Umsatz von 109,8 Mio. Euro, ein Rückgang um
11,2 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert
(123,6 Mio. Euro). Die Umsatzentwicklung spiegelt den vor
allem für kleinere Sender unverändert wettbewerbsintensiven
TV-Werbemarkt und die anhaltende Investitionszurückhaltung
der TV-Sender im Produktionsbereich wider. Zudem war die
Erlösentwicklung durch die Entkonsolidierung von im Jahr
2009 veräußerten Gesellschaften beeinträchtigt, insbesondere die der Creation Club (CC) GmbH. Gegenläufig wirkten
sich die Erlöse im Bereich IPTV (Bundesliga-Sender LIGA
total!) aus, die im Vorjahr erst mit Beginn des dritten Quartals
angefallen sind. Das Segmentergebnis nach neun Monaten
beläuft sich auf -1,7 Mio. Euro und lag trotz der saisonal
bedingten schlechteren Entwicklung im dritten Quartal leicht
über den Erwartungen. Gegenüber dem Segmentergebnis im
gleichen Vorjahreszeitraum von -2,0 Mio. Euro ergibt sich eine
Verbesserung um 0,3 Mio. Euro. Die Mitte 2009 eingeleitete
Restrukturierung des Segments wurde im dritten Quartal
2010 abgeschlossen.
Im Segment Film lag der Segmentumsatz in den ersten neun
Monaten mit 154,8 Mio. Euro um 17,4 Prozent unter dem
Wert des Vorjahreszeitraums (187,5 Mio. Euro). Der Umsatzrückgang, der den Erwartungen entsprach, ist vor allem auf
ein niedrigeres Produktionsvolumen im Bereich der TV-Auftragsproduktionen und auf niedrigere Umsätze im Bereich
Lizenzhandel zurückzuführen. Das Segmentergebnis Film belief sich auf 2,2 Mio. Euro nach 1,7 Mio. Euro in den ersten
neun Monaten 2009. Im Segmentergebnis sind planmäßige
PPA-Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation von 1,8 Mio.
Euro enthalten (Vorjahreszeitraum: 5,7 Mio. Euro). Bereinigt
um diesen Effekt belief sich das Segmentergebnis auf 4,0
Mio. Euro (neun Monate 2009: 7,4 Mio. Euro). Der Rückgang
der PPA-Abschreibungen beruht einerseits auf geringeren Abschreibungen auf PPA-Anpassungen im Filmvermögen. Andererseits waren im Vorjahreszeitraum noch PPA-Abschreibungen auf den Auftragsbestand einer Constantin Film-Tochtergesellschaft enthalten.
Das Segment Sport- und Event-Marketing wies für die ersten
neun Monate einen Umsatz von 54,6 Mio. Euro aus. Der Anstieg um 20,8 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2009 (45,2 Mio. Euro) beruht im Wesentlichen auf
höheren Vermarktungserlösen für die UEFA Champions League
und die UEFA Europa League. Das Segmentergebnis belief sich
für die ersten neun Monate auf 7,3 Mio. Euro und lag damit
erheblich über dem entsprechenden Vorjahreswert (4,2 Mio.
Euro). Der Anstieg des Segmentergebnisses um 3,1 Mio. Euro
ist teilweise auf den veränderten Ausweis des Ergebnisanteils
der UEFA an der Team Holding AG zurückzuführen. In dem
Segmentergebnis sind planmäßige PPA-Abschreibungen von
13,1 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 12,2 Mio. Euro) enthalten.
Auf bereinigter Basis errechnet sich ein Segmentergebnis von
20,4 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 16,4 Mio. Euro).
Das Ergebnis des Bereichs Sonstiges konnte - im Wesentlichen
durch Kostensenkungsmaßnahmen in der Holding - um 2,0
Mio. Euro auf -4,0 Mio. Euro verbessert werden.
2.4 Umsatz- und Ertragsentwicklung des Konzerns
Der Konzern erzielte in den ersten neun Monaten 2010 einen
Umsatz von 319,2 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 356,3 Mio.
Euro). Im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2009 reduzierten sich die Umsätze um 37,1 Mio. Euro bzw. 10,4 Prozent, insbesondere aufgrund der erwarteten schwächeren
Umsatzentwicklung in den Segmenten Sport und Film.
Der Posten „aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte
Eigenleistungen“ wird in den ersten neun Monaten mit 44,1
Mio. Euro um 5,8 Mio. Euro niedriger ausgewiesen als im gleichen Vorjahreszeitraum (49,9 Mio. Euro). Der Rückgang spiegelt im Wesentlichen das im Vergleich zu den ersten neun
Monaten 2009 niedrigere Produktionsvolumen bei den Eigenproduktionen im Segment Film wider.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 3,1 Mio. Euro
auf 15,2 Mio. Euro (neun Monate 2009: 12,1 Mio. Euro). Die
Erhöhung resultierte in erster Linie aus einem Anstieg der Erträge aus Schadensersatz wegen Urheberrechtsverletzungen
im Segment Film.
Der Material- und Lizenzaufwand ist im Wesentlichen aufgrund eines im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduzierten
Produktionsvolumens im Segment Film um 14,7 Mio. Euro
auf 173,6 Mio. Euro gesunken (neun Monate 2009: 188,3
Mio. Euro).
Der Rückgang des Personalaufwands um 15,9 Mio. Euro auf
90,3 Mio. Euro im Vergleich zu den ersten neun Monaten
2009 (106,2 Mio. Euro) ist zum einen auf die Entkonsolidierung von im Jahr 2009 veräußerten Gesellschaften zurückzuführen. Zum anderen spiegelt die Entwicklung die im zweiten
Halbjahr 2009 vorgenommenen Personalanpassungen wider.
Davon betroffen waren insbesondere freie Mitarbeiter in der
TV-Auftragsproduktion sowie Mitarbeiter in der Holding und
den Sportgesellschaften im Zuge der Restrukturierung des
Segments Sport.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 3,0 Mio.
Euro auf 43,5 Mio. Euro im Vergleich zu den ersten neun
Monaten 2009 (46,5 Mio. Euro) zurückgegangen. Die Verringerung ist zum einen auf die Entkonsolidierung von im Jahr
2009 veräußerten Gesellschaften und auf Kostensenkungen
zurückzuführen. Zum anderen waren im Vorjahreszeitraum in
dieser Position noch die Ergebnisanteile der UEFA an der
Team Holding AG ausgewiesen worden. Gegenläufig wirkten
erhöhte Aufwendungen im Zusammenhang mit der Geltendmachung von urheberrechtlichen Ansprüchen.
Der Constantin Medien-Konzern weist für die ersten neun
Monate 2010 ein um 6,0 Mio. Euro auf 71,1 Mio. Euro rückläufiges Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) aus (Vorjahreszeitraum: 77,1 Mio. Euro).
Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich in den
ersten neun Monaten auf 67,3 Mio. Euro und lagen damit um
12,0 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 79,3 Mio. Euro.
Der Rückgang resultierte vor allem aus der Verminderung der
Abschreibungen auf Filmvermögen um 9,1 Mio. Euro auf 44,8
Mio. Euro sowie der Verminderung der akquisitionsbedingten
PPA-Abschreibungen um 3,0 Mio. Euro auf 14,9 Mio. Euro. Die
außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Filmvermögen betrugen 1,6 Mio. Euro nach 1,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
21
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich im Vergleich zu
den ersten neun Monaten 2009 um 6,1 Mio. Euro auf 3,9
Mio. Euro. Davon entfielen 0,3 Mio. Euro auf das dritte Quartal (drittes Quartal 2009: 6,4 Mio. Euro). Der erwartete Rückgang des Betriebsergebnisses resultiert in erster Linie aus
dem Segment Film.
Die Finanzerträge der ersten neun Monate 2010 verminderten
sich um 6,3 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum:
10,5 Mio. Euro). Der Rückgang ist in erster Linie durch um
9,0 Mio. Euro niedrigere Erträge aus dem Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 begründet.
Die Finanzaufwendungen für die ersten neun Monate 2010
betrugen 8,3 Mio. Euro und verringerten sich um 0,7 Mio.
Euro, vor allem aufgrund eines im Vorjahreszeitraum erfassten
Verlusts aus der Bewertung einer Equity-Swap-Transaktion in
Höhe von 0,9 Mio. Euro (neun Monate 2010: Ertrag von 0,2
Mio. Euro).
Der Konzern verzeichnete in den ersten neun Monaten 2010
ein Ergebnis vor Steuern von 0,1 Mio. Euro, das damit um
0,6 Mio. Euro über dem Wert im gleichen Vorjahreszeitraum
(-0,5 Mio. Euro) lag.
Das Konzernperiodenergebnis der ersten neun Monate 2010
erhöhte sich um 1,6 Mio. Euro auf -1,3 Mio. Euro nach -2,9
Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im dritten
Quartal 2010 belief sich das Konzernperiodenergebnis auf
-2,1 Mio. Euro nach 3,6 Mio. Euro im dritten Quartal 2009.
Der Ergebnisanteil Anteilseigner beträgt in den ersten neun
Monaten 2010 -6,4 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: -4,0 Mio.
Euro) nach Berücksichtigung der den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zuzuweisenden Ergebnisanteilen in
Höhe von 5,1 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 1,1 Mio. Euro).
Das Ergebnis Anteilseigner entspricht einem Ergebnis je Aktie
sowohl auf unverwässerter als auch auf verwässerter Basis von
-0,08 Euro (Vorjahreszeitraum: -0,05 Euro je Aktie).
2.5 Vermögenslage des Konzerns
KONZERNBILANZ ZUM 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
30.9.2010
31.12.2009
Veränderung
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
311.118
349.614
29
293.870
350.923
92
17.248
-1.309
-63
Summe Aktiva
660.761
644.885
15.876
Die Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte um 17,2 Mio.
Euro auf 311,1 Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus der
Erhöhung des Filmvermögens um 19,8 Mio. Euro auf 165,6
Mio. Euro, dem Anstieg der latenten Steueransprüche um 5,9
Mio. Euro auf 8,5 Mio. Euro und der währungsbedingten Erhöhung der Geschäfts- oder Firmenwerte um 3,8 Mio. Euro
auf 43,5 Mio. Euro. Dem entgegen wirkte die vor allem abschreibungsbedingte Verringerung der sonstigen immateriellen
Vermögenswerte um 9,4 Mio. Euro auf 62,2 Mio. Euro und
22
die Abnahme der langfristigen Forderungen um 3,2 Mio. Euro
auf 7,5 Mio. Euro, im Wesentlichen bedingt durch eine Umgliederung in die kurzfristigen Vermögenswerte.
Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich geringfügig
um 1,3 Mio. Euro auf 349,6 Mio. Euro. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sanken
um 71,7 Mio. Euro auf 123,6 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des bereits im ersten Quartal verzeichneten Zahlungs-
eingangs von brutto 57,5 Mio. Euro aus den Vergleichen mit
den D&O-Versicherern im Zusammenhang mit Schadenersatzklagen gegen frühere Organmitglieder. Dagegen erhöhten sich
die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 70,8
Mio. Euro auf 219,3 Mio. Euro.
2.6 Finanzlage des Konzerns
KONZERNBILANZ ZUM 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
30.9.2010
31.12.2009
Veränderung
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Summe Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
33.754
36.556
70.310
52.848
537.602
1
54.790
54.992
109.782
112.978
422.078
47
-21.036
-18.436
-39.472
-60.130
115.524
-46
Summe Passiva
660.761
644.885
15.876
Die Finanzlage in den ersten neun Monaten 2010 wurde in
erster Linie durch den Erwerb des 20-prozentigen Anteils an
der Team Holding AG im zweiten Quartal durch die Highlight
Communications AG beeinflusst. Der Erwerb dieser Anteile
führte auf Ebene der Constantin Medien AG zur Verminderung
des Eigenkapitals der Anteilseigner um 17,7 Mio. Euro und
zur Verminderung der Anteile ohne beherrschenden Einfluss
um 21,7 Mio. Euro. Insgesamt reduzierte sich das Eigenkapital der Anteilseigner um 21,0 Mio. Euro auf 33,8 Mio. Euro.
Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss nahmen um 18,4
Mio. Euro auf 36,6 Mio. Euro ab.
Zum 30. September 2010 ergab sich eine rechnerische Eigenkapitalquote von 10,6 Prozent (Ende 2009: 17,0 Prozent). Die bereinigte Eigenkapitalquote (nach Saldierung der
erhaltenen Anzahlungen mit dem Filmvermögen sowie der
filmbezogenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
mit den entsprechenden Finanzverbindlichkeiten) betrug 15,0
Prozent (Ende 2009: 21,7 Prozent).
Die Verminderung der langfristigen Schulden um 60,1 Mio.
Euro auf 52,8 Mio. Euro ergab sich im Wesentlichen aus dem
Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um 71,3
Mio. Euro auf 15,0 Mio. Euro. Dieser Rückgang ist vor allem
bedingt durch die Umgliederung der Wandelschuldverschreibungen (44,3 Mio. Euro) und einer Darlehenstranche (15,0
Mio. Euro) in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie
durch den weiteren Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen (11,8 Mio. Euro). Gegenläufig wirkte der Anstieg der
sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten um 9,5 Mio. Euro
auf 9,6 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des Ansatzes
des bedingten diskontierten Kaufpreisanteils von rund 9,4
Mio. Euro für den Erwerb des 20-prozentigen Anteils an der
Team Holding AG.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 115,5 Mio. Euro
auf 537,6 Mio. Euro (31. Dezember 2009: 422,1 Mio. Euro).
Diese Veränderung ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der
kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 86,0 Mio. Euro auf
300,5 Mio. Euro zurückzuführen. Der Anstieg resultierte vor
allem aus den bereits erläuterten Umgliederungen der Wandelschuldverschreibungen und der Darlehenstranche sowie aus der
Aufnahme von Darlehen zur Filmfinanzierung. Des Weiteren
sind die erhaltenen Anzahlungen um 38,7 Mio. Euro auf 74,2
23
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Mio. Euro gestiegen, vor allem im Segment Film. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sanken hingegen um 6,0 Mio. Euro auf 128,4
Mio. Euro.
Die Nettoverschuldung des Konzerns konnte in den ersten
neun Monaten um 55,9 Mio. Euro auf 96,3 Mio. Euro per 30.
September 2010 verringert werden (31. Dezember 2009:
152,2 Mio. Euro), vor allem bedingt durch den höheren Liquiditätsbestand.
2.7 Liquiditätslage des Konzerns
Der Constantin Medien-Konzern weist für die ersten neun
Monate 2010 einen positiven Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs in Höhe von
166,1 Mio. Euro aus (Vorjahreszeitraum: 48,1 Mio. Euro). Die
deutliche Erhöhung resultierte in erster Linie aus der Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und sonstiger Forderungen, im Wesentlichen Folge der Zahlung der vereinbarten
Beträge aus den Vergleichen mit zwei D&O-Versicherern sowie
der Zunahme der erhaltenen Anzahlungen.
Aus der Investitionstätigkeit resultierte in den ersten neun Monaten 2010 ein Mittelabfluss von 72,8 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: Mittelabfluss von 49,9 Mio. Euro), der wie in der
Vorjahresperiode im Wesentlichen für Produktionen im Segment Film anfiel.
Die Finanzierungstätigkeit des Konzerns brachte einen Mittelabfluss von 26,1 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: Mittelabfluss von 4,0 Mio. Euro). Der Mittelabfluss resultierte im
Wesentlichen aus der Zahlung von 30,0 Mio. Euro für den Erwerb des restlichen 20-prozentigen Anteils an der Team Holding AG und aus der Nettoaufnahme von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 6,3 Mio. Euro.
In der Summe ergibt sich ein positiver Cash-Flow der Berichtsperiode von 67,1 Mio. Euro nach einem Mittelabfluss
von 6,1 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2009.
24
3 Personalbericht
Der Constantin Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag
30. September 2010 inklusive der freien Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter 1.622 Personen (30. September 2009:
1.451 Personen). Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belief sich zum 30. September 2010
konzernweit auf 1.049 Personen (30. September 2009: 997
Personen). Der Anstieg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ist vor allem auf projektbezogen beschäftigte Mitarbeiter im
Segment Film zurückzuführen.
4 Nachtragsbericht
Constantin Medien AG begibt Unternehmensanleihe
Der Vorstand der Constantin Medien AG hat am 5. Oktober 2010
mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine Unternehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. Euro zu begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 9,0 Prozent
p.a. verzinst. Die Anleihe wurde bei institutionellen Investoren
im In- und Ausland platziert und soll insbesondere zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten verwendet werden.
Die Unternehmensanleihe wurde am 13. Oktober 2010 begeben.
Weiterer Ausbau der digitalen Verbreitung von SPORT1 und
SPORT1+
Nachdem seit 5. Oktober 2010 der neue Pay-TV-Sender
SPORT1+ in SD und HD in ausgewählten Programmpaketen
von Unitymedia angeboten wird, konnte die SPORT1 GmbH
mit dem Kabelnetzbetreiber auch eine Vereinbarung über die
Verbreitung von SPORT1 HD schließen. Am 16. November
2010 ging SPORT1 HD auch bei Unitymedia an den Start und
zeigt seither im Simulcast-Modus das in SD ausgestrahlte Programm des Free-TV-Senders SPORT1 im HD-Standard.
zu wesentlichen Geschäften
5 Angaben
mit nahe stehenden Unternehmen
und Personen im Berichtszeitraum
Es wird auf Kapitel 11 des Konzernanhangs dieses Berichts
verwiesen.
6 Risikobericht
6.1 Risikomanagement
Risiken bezeichnen die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen, die mit einer signifikanten, wenn auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet
werden. Die Constantin Medien AG bewertet und steuert
Risiken auf Grundlage einer Risikomanagement-Richtlinie,
die das Risikomanagementsystem des Konzerns definiert.
Diese Richtlinie gilt für alle in den Konzern einbezogenen
Gesellschaften.
Das Risikoprofil des Constantin Medien-Konzerns für die kommenden Monate nach Abschluss der ersten neun Monate
2010 entspricht im Wesentlichen den Einschätzungen im
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 und den zusätzlichen Angaben im Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni
2010. Eine detaillierte Darstellung der Unternehmensrisiken
sowie des integrierten internen rechnungslegungsbezogenen
Kontroll- und Risikomanagementsystems befindet sich in
Kapitel 7 im zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht des Geschäftsberichts 2009. Ferner wird auf den Risikobericht des Zwischenlageberichts zum 30. September 2010
der Highlight Communications AG verwiesen.
Über diese Angaben hinaus ist auf folgende Risiken zu verweisen:
6.2 Risiken im Segment Sport
Für einen Sportsender wie SPORT1 ist die Verfügbarkeit attraktiver Sportrechte von großer Wichtigkeit. SPORT1 befindet
sich bei der Akquisition solcher Rechte in einem intensiven
Wettbewerb mit anderen Free- und Pay-TV-Sendern und auch
neuen Content-Anbietern wie Telekommunikationskonzernen
oder Internet-Diensten. Insbesondere die durch die GEZ-Gebühren mit erheblichen finanziellen Mitteln ausgestatteten öffentlich-rechtlichen Sender und auch die privaten Vollprogramme wie RTL, Sat.1 und ProSieben versuchen verstärkt,
das Profil ihrer Sender durch die Übertragung hochwertiger
Sportereignisse zu stärken. Es ist daher nicht ausgeschlossen,
dass sich der Sender SPORT1 in Zukunft einem nochmals verstärkten Wettbewerb zumindest um hochwertige Sportrechte
ausgesetzt sieht.
Der deutsche TV-Werbemarkt zeichnet sich durch einen verstärkt über massive Preisnachlässe geführten Wettbewerb der
TV-Sender aus. Sogenannte Trading Deals beschleunigen diesen Preisverfall. Der aggressive Preiswettbewerb könnte nachhaltige Auswirkungen auf das Preisgefüge und die Verteilung
der Werbeausgaben haben. Unverändert durch die Politik diskutierte Werbeverbote in den Bereichen Automobil und Alkohol
sowie die Unsicherheit über eine fortwährende staatliche Regulierung im Rahmen des Glückspielstaatsvertrags oder des
Jugendschutzes könnten das Erlösmodell von SPORT1 zusätzlich beeinträchtigen.
Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden
Wettbewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an Sättigungsgrenzen. Die Werbekunden der Dauerwerbesendungen
in der Tagschiene unterliegen einem steigenden Margendruck,
der auf rückläufige Resonanz und sinkende Bonität der Kunden sowie steigende Konkurrenz von Online-Vermarktern zurückzuführen ist. Im Markt für Dauerwerbesendungen in der
Nachtschiene sind nur noch wenige Marktteilnehmer aktiv, so
dass einerseits die Verhandlungsmacht der verbleibenden
Marktteilnehmer steigt und andererseits eine Risikostreuung
erschwert wird.
Die im Februar 2009 verabschiedete Gewinnspielsatzung der
Landesmedienanstalten sieht strengere Regelungen für die
Durchführung von Call-In-Formaten vor. Dabei stehen neben
dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Transparenzanforderungen an die Gewinnspiele und die
dazugehörigen Sendeformate im Vordergrund. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass die Landesmedienanstalten oder
der Gesetzgeber weitere Restriktionen zur Durchführung von
25
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Call-In Formaten beschließen. Zudem besteht aufgrund des
Rückgangs der Bereitschaft der Zuschauer zur Spielteilnahme
das Risiko geringerer Erlöse im Zusammenhang mit der Durchführung von Call-In-Formaten.
Risiken können auch aus einer weiteren Regulierung im Bereich Werbezeitenverkauf resultieren. Derzeit gehen die Behörden z.B. verstärkt gegen die Bewerbung von sogenannten
„Pokerschulen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man ohne
Einsatz das Pokerspielen erlernen kann) und „50 Cent Gewinnspielen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man gegen
einen maximalen Einsatz von 50 Cent an Gewinnspielen teilnehmen kann) vor. So werden nach wie vor gegen diverse private
Medienunternehmen und auch gegen die SPORT1 GmbH Verwaltungsverfahren wegen der Bewerbung vorgenannter Angebote geführt. Zudem könnte ein Verbot des Gesetzgebers ab
Anfang 2012 zur Aufgabe der Bewerbung von „Pokerschulen“
und „50 Cent Gewinnspielen“ zwingen. Derzeit evaluieren die
Bundesländer ihren noch bis Ende 2011 geltenden Glücksspielstaatsvertrags, der unter anderem die TV- und Internetbewerbung von Glücksspielen untersagt, „Pokerschulen“ und
„50 Cent Gewinnspiele“ aber bisher nicht erfasst.
Ende 2009 konnten mit den in Deutschland maßgeblichen
Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland (KDG) und Unitymedia Verträge zur mittelfristigen Absicherung der analogen und
digitalen Kabelverbreitung von SPORT1 abgeschlossen werden. Aufgrund vertraglicher Kündigungsrechte könnte sich jedoch auch während der Laufzeit dieser Verträge ein Risiko für
die analoge Kabelverbreitung von SPORT1 ergeben. Das Risiko, dass der Vertrag zur analogen und digitalen Kabelverbreitung mit der Kabel BW zum 31. Dezember 2010 beendet
wird, besteht aufgrund der Verlängerung um ein weiteres Jahr
nicht mehr. Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege schafft zusätzliche Übertragungswege für neue Free-TV
Angebote. Dies wird mittelfristig zu weiteren Mitbewerbern
beim Erwerb von Sportrechten und auf dem Werbemarkt führen. Zudem besteht das Risiko der Verringerung des Marktanteils durch eine wachsende Zahl von Free-TV-Sendern.
Im Bereich Produktionsdienstleistung bestehen bei PLAZAMEDIA weiterhin Risiken durch anstehende Vertragsverlänge-
26
rungen bzw. -verhandlungen mit verschiedenen wichtigen
Kunden.
6.3 Risiken im Segment Film
Die Risiken im Segment Film nach Abschluss der ersten neun
Monate 2010 entsprechen im Wesentlichen den Einschätzungen und Darstellungen im zusammengefassten Konzernlageund Lagebericht des Geschäftsberichts 2009 der Constantin
Medien AG bzw. im Konzernlagebericht des Geschäftsberichts
2009 der Highlight Communications AG. Die dort beschriebenen Rechtsstreitigkeiten im Hinblick auf zwei Eigenproduktionen zwischen der Constantin Film AG und einem externen
Verleiher bestehen nicht mehr.
6.4 Risiken im Segment Sport- und Event-Marketing
Im Segment Sport- und Event-Marketing können Risiken aus
der Abhängigkeit der TEAM-Gruppe von der UEFA entstehen.
Allerdings relativieren die bisherigen Erfolge, die Positionierung des Unternehmens im Markt, die erst kürzlich erfolgte
Vertragsverlängerung zwischen der TEAM und der UEFA sowie
die strategische Ausrichtung auf den Europäischen Fußballverband diese Situation. Des Weiteren besteht aufgrund des
Kursverfalls des Euro im Vergleich zum Schweizer Franken ein
erhöhtes Wechselkursrisiko.
7 Chancenbericht
Das Chancenprofil des Constantin Medien-Konzerns für die
kommenden Monate nach Abschluss der ersten neun Monate
2010 entspricht im Wesentlichen den Einschätzungen im
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 und den zusätzlichen Angaben im Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2010.
Eine detaillierte Darstellung der Unternehmenschancen des
Konzerns befindet sich in Kapitel 8 im zusammengefasstenKonzernlage- und Lagebericht des Geschäftsberichts 2009.
Ferner wird auf den Chancenbericht des Zwischenlageberichts
zum 30. September 2010 der Highlight Communications AG
verwiesen.
Über diese Angaben hinaus ist auf folgende Chancen zu verweisen:
7.1 Chancen im Segment Sport
Derzeit wird durch die Bundesländer die Fortführung des seit
Anfang 2008 geltenden Glücksspielstaatsvertrags, der ein
staatliches Monopol zur Veranstaltung von insbesondere Sportwetten und Online-Casinospielen sowie ein TV- und InternetWerbeverbot insbesondere für Sportwetten und Online-Casinospiele vorsieht, über den 31. Dezember 2011 hinaus geprüft.
Dabei ist die weitere Aufrechterhaltung des Staatsmonopols
für das gesamte Glücksspielwesen der Länder Gegenstand der
Prüfung, aber auch die Einführung eines Dualen Systems für
die Bereiche Sportwetten und/oder Online-Casinospiele, in
dem sowohl staatliche als auch private Anbieter Konzessionen
erhalten und in TV und Internet beworben werden können.
Letzteres insbesondere, nachdem der Europäische Gerichtshof
am 8. September 2010 in mehreren Vorabentscheidungsverfahren auf Vorlage deutscher Gerichte Regelungen zum Staatsmonopol nach dem derzeit geltenden Glücksspielstaatsvertrag
für rechtswidrig erklärt hat. Sollte es daher ab Anfang 2012
zu einer Zulassung privater Sportwett- und/oder Online-Casinospielangebote und damit zu einer Liberalisierung der Werbevorschriften kommen, könnten erhebliche Erlöse durch die
Bewerbung entsprechender Angebote erzielt werden.
oder von Infrastrukturanbietern und Plattformbetreibern nach
zukunftsträchtigen Technologien wie HD- oder 3D-Produktionen hat insbesondere im Sportproduktionsbereich gerade in
diesem Jahr einen massiven Schub erhalten. Für diese Entwicklung hat sich PLAZAMEDIA mit seiner umfassenden technologischen Kompetenz und Erfahrung bereits frühzeitig
positionieren können.
7.2 Chancen im Segment Film
Durch die gegenwärtig in Produktion und in Auswertung
befindlichen großen internationalen Projekte der Constantin
Film AG, insbesondere auch der 3D-Titel, besteht die Möglichkeit, dass nach erfolgreichen Starts, wie zum Beispiel dem
von „Resident Evil: Afterlife“, im nicht deutschsprachigen
Ausland über Erfolgsbeteiligungen signifikante Erlösbeteiligungen an die Constantin Film AG fließen.
8 Prognosebericht
Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege führt
national wie international zu neuen Kanälen und preiswerteren
Distributionsmöglichkeiten. Hierdurch ergibt sich zunächst
die Chance zur Realisierung von Einsparungen im Zusammenhang mit der Verbreitung des Programmangebotes. So haben
ARD, ZDF, die ProSiebenSat.1 Media AG und die Mediengruppe RTL Deutschland angekündigt, die kostenintensive
analog-satellitäre Verbreitung ihrer Programmsignale voraussichtlich zum 30. April 2012 einzustellen.
8.1 Konjunkturelles Umfeld
Ungeachtet der starken Intensität der weltweiten Konjunkturerholung seit Jahresbeginn gehen Experten davon aus, dass
der gesamtwirtschaftliche Aufschwung fragil bleibt. Gründe
sind unter anderem die ungleiche Wachstumsbilanz zwischen
Industrie- und Schwellenländern und die hohe Verschuldung
zahlreicher führender Industriestaaten. So rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2011 mit einem Rückgang
des globalen Wirtschaftswachstums auf 4,2 Prozentnach
prognostizierten 4,8 Prozent im laufenden Jahr. Für die EuroZone geht der Währungsfonds von einem Wachstum im Jahr
2011 von 1,5 Prozent aus nach 1,7 Prozent in diesem Jahr.
Über die im dritten Quartal 2010 geschlossenen Vereinbarungen mit Tochterunternehmen von SES Astra, der Deutschen
Telekom, Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW hinaus bieten Vereinbarungen über die Verbreitung von
SPORT1 HD bzw. des neuen Pay-TV-Kanals SPORT1+ mit
weiteren Infrastrukturanbietern die Chance zur Generierung
weiterer Erlöse für SPORT1.
Die Gefahr des Abrutschens der Weltwirtschaft zurück in eine
Rezession wird allgemein nicht gesehen. Die Schuldenkrise, so
analysierte der Bundesverband deutscher Banken, bleibe 2011
aber eine konjunkturelle Belastung und die zentrale Herausforderung für die Wirtschaftspolitik. Der IWF rechnet 2011 für
Deutschland mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um
2,0 Prozent nach einem Plus von 3,3 Prozent für dieses Jahr.
Die Nachfrage von Rechthaltern wie Verbänden und Ligen
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook,
Oktober 2010/Bundesverband Deutscher Banken, Konjunkturbericht, Oktober 2010
27
Q3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
8.2 Strategische Ziele
8.2.1 Konzern
Der Constantin Medien-Konzern verfolgt unverändert das strategische Ziel, einen im deutschsprachigen Raum führenden
Medienkonzern zu formen, der die gesamten Wertschöpfungsund Auswertungsketten in den Bereichen Sport sowie Film- und
TV-Produktion abdeckt und dabei stabile positive Ergebnisse
erwirtschaftet. Der Vorstand geht davon aus, dass der Konzern
von der Neuausrichtung des Sportbereichs, insbesondere den
Aktivitäten unter der Dachmarke SPORT1, der zentralen Vermarktung der Marken des Sportsegments und Dritter durch die
Constantin Sport Marketing sowie der Erschließung neuer digitaler Distributionswege zur Verbreitung von SPORT1 HD und
des Pay-TV-Senders SPORT1+ spürbar profitieren wird. Hierfür
ist darüber hinaus auch die Innovationsstärke der PLAZAMEDIA
im Hinblick auf die Umsetzung neuer Produktionstechnologien
von Bedeutung. Die Segmente Film sowie Sport- und EventMarketing sind grundsätzlich aussichtsreich in ihren Märkten
positioniert. Allgemeines Kostenbewusstsein sowie die Straffung der Strukturen und Prozesse werden im gesamten Konzern auch künftig einen hohen Stellenwert einnehmen.
8.2.2 Segment Sport
Die strategischen Schwerpunkte liegen nach Abschluss der
Restrukturierung des Sportsegments und der Zusammenführung der TV-, Online- und Mobile-Aktivitäten unter der Dachmarke SPORT1 auch weiterhin in der inhaltlichen Verzahnung
und Zusammenarbeit, der noch intensiveren Nutzung konzerninterner Synergien, der Realisierung übergreifender Projekte durch die Unternehmen des Sportsegments und nicht
zuletzt in der zentralen Vermarktung der Marken des Sportsegments der Constantin Medien AG.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der
Verbreitungswege – und damit verbunden neuen Kanälen und
Distributionsmöglichkeiten – führt SPORT1 im Sinne seiner
Positionierung als Multimedia-Dachmarke über die bestehenden Vereinbarungen hinaus auch mit anderen Infrastrukturanbietern intensive Gespräche über die Verbreitung von
SPORT1 HD bzw. SPORT1+.
Nach dem erfolgreichen Start und der Etablierung des Bundes-
28
liga-Live-Senders LIGA total! im Jahr 2009 steht für die Constantin Sport Medien im Hinblick auf die zu erwartenden interaktiven Funktionalitäten der TV- und Mobile-Plattform der
Deutschen Telekom künftig vor allem die Weiterentwicklung
innovativer Produktionstechnologien wie 3D im Fokus.
Der Schwerpunkt der PLAZAMEDIA liegt weiterhin auf der
Konzentration auf das Kerngeschäft sowie der Intensivierung
und Erweiterung der Beziehungen zu den Bestandskunden im
In- und Ausland. Der Ausbau der Technologie-Marktführerschaft im Bereich HD und vor allem die Weiterentwicklung
zukunftsträchtiger technologischer Innovationen wie 3D werden in den kommenden Monaten vor dem Hintergrund der
erhöhten Nachfrage eine wichtige Rolle spielen.
8.2.3 Segment Film
Um das Auswertungsrisiko signifikant zu begrenzen, wird die
Constantin Film AG bei ihren Kinoproduktionen oder beim
Rechterwerb auch zukünftig den Fokus auf international
erfolgreich vermarktbare Produktionen mit Event-Charakter
legen. Im Mittelpunkt stehen dabei Filme im höheren BudgetBereich (auch in 3D), Family-Entertainment-Produktionen
sowie Bestseller-Adaptionen.
In diesem Sinn werden voraussichtlich im vierten Quartal
2010 die Dreharbeiten zum Märchenfilm „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ nach dem gleichnamigen Roman von
Bestsellerautorin Cornelia Funke beginnen. Der Film wird voraussichtlich im November 2011 ins Kino kommen. In Postproduktion befindet sich derzeit unter anderem die Bernd
Eichinger-Produktion „Die Superbullen“ mit Tom Gerhardt,
deren Kinostart für Anfang Januar 2011 geplant ist.
Im Bereich TV-Auftragsproduktion stehen für die Constantin
Film AG weiterhin die Intensivierung und der Ausbau der Beziehungen zu den führenden TV-Sendern in Deutschland im
Mittelpunkt. Basis für die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit bilden die hochwertigen TV-Produktionen der
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften der Constantin Film AG.
Darüber hinaus zählen der Ausbau und die Erschliessung neuer
Märkte im europäischen Ausland zu den strategischen Zielen
in diesem Bereich.
Nach dem erfolgreichen Start der 3D-CGI-Produktion „Konferenz der Tiere“ am 7. Oktober 2010 mit bislang rund 1,05 Mio.
Zuschauern sind im Bereich Kinoverleih von den im vierten
Quartal 2010 noch geplanten Titeln Ende Oktober 2010 bereits der Vampirfilm „Wir sind die Nacht“ und am 11. November
2010 die US-Komödie „Umständlich verliebt“ mit Jennifer
Aniston angelaufen. Den Abschluss der Verleihstaffel der Constantin Film AG 2010 bildet nach der gegenwärtigen Planung
die Opernverfilmung „Der Freischütz“ – eine Schweizer Produktion, die am 23. Dezember 2010 in die deutschen Kinos
kommen wird.
Zur Festigung seiner Marktposition setzt der Konzern im
Bereich Home Entertainment in erster Linie weiterhin auf die
Erstveröffentlichungen der Constantin Film-Kinoerfolge der
ersten sechs Monate des laufenden Jahres. Für das letzte
Quartal 2010 ist deshalb mit Umsatzerlösen aus Titeln wie
„Hier kommt Lola“, „vincent will meer“ und „Tiger Team –
Der Berg der 1000 Drachen“ zu rechnen. Darüber hinaus werden die Constantin-Lizenztitel „Solomon Kane“, „13“ und
„The Experiment“ als Direct-to-Video-Veröffentlichungen auf
DVD und Blu-ray auf den Markt gebracht.
Im Bereich Lizenzhandel/TV-Auswertung werden die TV-Sender
auf absehbare Zeit aufgrund ihres anhaltenden Sparkurses
auch weiterhin verstärkt auf Produkte ihrer jeweiligen Library
zurückgreifen. Dennoch werden in der Free-TV-Auswertung vor
allem die Constantin Film-Lizenztitel „Michael Clayton“ und
„The Women – Von kleinen und großen Affären“ sowie der Kinoerfolg „Die Welle“ Umsatzerlöse generieren. Für Pay-TV werden unter anderem noch die Culture-Clash-Komödie „Maria, ihm
schmeckt’s nicht!“, und der Action-Film „Unbeugsam – Defiance“
lizenziert.
8.2.4 Segment Sport- und Event-Marketing
Im Fokus von TEAM stehen im laufenden Quartal die umfangreichen Vorbereitungen auf den anstehenden Vermarktungsprozess der TV- und Sponsorenrechte für die UEFA Champions
League und die UEFA Europa League (jeweils für die Spielzeiten
2012/13 bis 2014/15). Die konkreten Vermarktungsaktivitäten
für beide Wettbewerbe werden im kommenden Jahr beginnen
und frühestens im Sommer 2012 abgeschlossen sein. Der
Vermarktungsprozess erfolgt in einem strategisch gestaffelten
Verfahren, um die bestmöglichen Resultate erzielen zu können.
Darüber hinaus befindet sich TEAM in Gesprächen mit der
UEFA in Bezug auf die Bereitstellung von Leistungen rund um
die Organisation der Spiele der UEFA Champions League, der
UEFA Europa League und des UEFA Super Cups ab der Spielzeit 2012/13.
Im Musikbereich steht TEAM im Hinblick auf die Verlängerung des TEAM-Mandats für den Eurovision Song Contest
außerdem in laufenden Verhandlungen mit der Europäischen
Rundfunkunion (EBU).
8.3 Finanzielle Ziele des Konzerns
Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den Erwartungen über voraussichtliche Entwicklungen abweichen können, wenn sich die den zukunftsbezogenen Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen sollten.
Für 2010 geht der Vorstand aus heutiger Sicht unverändert
von einem auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis
in einer Spanne von -12 Mio. Euro bis -14 Mio. Euro und
einem Konzernumsatz zwischen 440 Mio. Euro und 460 Mio.
Euro aus.
Ismaning, 17. November 2010
Constantin Medien AG
Der Vorstand
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
29
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
AKTIVA
KONZERNBILANZ ZUM 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
30.9.2010
31.12.2009
Langfristige Vermögenswerte
Filmvermögen
165.602
145.834
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
62.233
71.590
Geschäfts- oder Firmenwerte
43.527
39.737
Sachanlagen
17.332
17.415
Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
6.177
5.680
Langfristige Forderungen
7.496
10.731
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
253
285
8.498
2.598
311.118
293.870
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Joint Ventures
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Ertragsteuern
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
SUMME AKTIVA
30
3.498
3.093
123.628
195.282
39
0
752
732
2.440
3.305
219.257
148.511
349.614
350.923
29
92
660.761
644.885
PASSIVA
KONZERNBILANZ ZUM 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
30.9.2010
31.12.2009
Gezeichnetes Kapital
85.131
85.131
Eigene Anteile
-7.729
-7.424
111.325
128.989
Eigenkapital
Kapitalrücklage
Andere Rücklagen
Verlustvortrag
12.341
9.045
-160.951
-169.660
Ergebnisanteil Anteilseigner
-6.363
8.709
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
33.754
54.790
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
36.556
54.992
70.310
109.782
15.000
86.263
Langfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
9.608
120
Pensionsrückstellungen
4.230
3.778
Rückstellungen
Latente Steuerschulden
600
313
23.410
22.504
52.848
112.978
300.526
214.466
Kurzfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Rückstellungen
Ertragsteuerschulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
SUMME PASSIVA
74.173
35.487
128.416
134.402
0
2.576
27.057
28.000
7.430
7.147
537.602
422.078
1
47
660.761
644.885
31
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERN-GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
Umsatzerlöse
Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
1.1. bis
30.9.2010
1.7. bis
30.9.2010
1.1. bis
30.9.2009 *
1.7. bis
30.9.2009 *
319.211
44.051
117.289
356.267
128.510
28.567
49.860
30.127
363.262
145.856
406.127
158.637
15.157
4.896
12.043
7.283
-48.147
-20.398
-51.595
-17.896
-125.434
-51.621
-136.663
-53.386
-173.581
-72.019
-188.258
-71.282
Gehälter
-79.585
-30.119
-93.552
-32.016
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
-10.666
-3.869
-12.683
-4.240
-90.251
-33.988
-106.235
-36.256
-48.111
-20.883
-58.825
-30.713
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Material- und Lizenzaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen und Wertminderungen auf Filmvermögen
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle
-19.153
-6.671
-20.504
-6.308
Abschreibungen und Wertminderungen
Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen
-67.264
-27.554
-79.329
-37.021
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-43.463
-16.930
-46.512
-14.914
3.860
261
-2.164
6.447
401
67
287
179
Betriebsergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Finanzerträge
4.228
2.217
10.477
2.630
-8.347
-3.901
-9.058
-2.872
-4.119
-1.684
1.419
-242
142
-1.356
-458
6.384
-6.879
-4.584
-4.061
-2.206
5.479
3.865
1.647
-541
Steuern
-1.400
-719
-2.414
-2.747
Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs nach Steuern
-1.258
-2.075
-2.872
3.637
-17
-3
-22
-4
-1.275
-2.078
-2.894
3.633
5.088
985
1.068
3.017
-6.363
-3.063
-3.962
616
Finanzaufwendungen
Finanzergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Latente Steuern
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Konzernperiodenergebnis
davon Ergebnisanteil Anteile ohne beherrschenden Einfluss
davon Ergebnisanteil Anteilseigner
32
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010
1.1. bis
30.9.2010
1.1. bis
30.9.2009 *
Ergebnis je Aktie
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
-0,08
-0,05
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
-0,08
-0,05
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
-0,08
-0,05
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
-0,08
-0,05
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
0,00
0,00
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
0,00
0,00
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert)
77.431.067
75.051.591
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert)
77.431.067
75.051.591
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis je Aktie des aufzugebenden Geschäftsbereichs
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
1.1. bis
30.9.2010
1.7. bis
30.9.2010
1.1. bis
30.9.2009
1.7. bis
30.9.2009
-1.275
-2.078
-2.894
3.633
Unterschiede Währungsumrechnung
3.191
-141
-540
212
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen nach Steuern
3.191
-141
-540
212
Gesamtperiodenergebnis
1.916
-2.219
-3.434
3.845
4.983
938
1.054
2.973
-3.067
-3.157
-4.488
872
Konzernperiodenergebnis
davon Ergebnisanteil Anteile ohne beherrschenden Einfluss
davon Ergebnisanteil Anteilseigner
33
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
1.1. bis
30.9.2010
Konzernperiodenergebnis
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Latente Steuern
-1.275
1.1. bis
30.9.2009 *
-2.894
17
22
-5.479
-1.647
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
6.879
4.061
Finanzergebnis
3.580
-1.529
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
-401
-287
Abschreibungen und Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
67.264
79.329
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Übrige nicht zahlungswirksame Posten
11
-16
492
-2.625
82.749
-20.196
22.250
2.769
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Abnahme (-)/Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Gezahlte Zinsen
Erhaltene Zinsen
443
-5.066
-8.903
504
1.377
Gezahlte Ertragsteuern
-7.200
-4.910
Erhaltene Ertragsteuern
1.281
3.159
166.060
48.153
Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Veränderung der liquiden Mittel durch Erwerbe von Unternehmen/Unternehmensanteilen, netto
Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte
Auszahlungen für Filmvermögen
Auszahlungen für Sachanlagen
Auszahlungen für Finanzanlagen
51
-3
-457
-1.243
-68.195
-67.454
-4.787
-8.896
-3
0
Ein-/Auszahlung durch Veräußerung von Unternehmen/Unternehmensanteilen, netto
0
4.732
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Filmvermögen
157
2
43
99
348
22.872
-72.843
-49.891
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
34
454
1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
1.1. bis
30.9.2010
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und aus der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten
Auszahlungen durch Kauf eigene Anteile
Einzahlungen durch Verkauf eigene Anteile
Auszahlungen durch Kauf Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Einzahlungen durch Verkauf Anteile ohne beherrschenden Einfluss
1.1. bis
30.9.2009 *
0
14.334
-601
-4.845
0
1.719
-30.375
-4.143
0
831
Auszahlungen durch Tilgung und Rückkauf von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
-12.543
-12.411
Auszahlungen durch Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
-27.163
-59.467
Einzahlungen durch Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
0
30.000
Einzahlungen durch Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
45.987
33.776
Ausschüttungen
-1.394
-3.833
-26.089
-4.039
-49
-326
67.079
-6.103
148.511
165.947
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Cash-Flow des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Cash-Flow der Berichtsperiode
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Berichtsperiode
Auswirkungen Währungsdifferenzen
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
3.667
-349
219.257
159.495
67.079
-6.103
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
35
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
Stand 1. Januar 2010
Gezeichnetes
Kapital
Eigene
Anteile
Kapitalrücklage
Andere
Rücklagen
85.131
-7.424
128.989
9.045
0
0
0
3.296
0
0
0
3.296
-305
14
Unterschiede Währungsumrechnung
Summe der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Posten
3.296
Konzernperiodenergebnis
Gesamtperiodenergebnis
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Kapitalerhöhung
Veränderung eigene Anteile
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
-17.678
Stand 30. September 2010
85.131
-7.729
111.325
12.341
Stand 1. Januar 2009
77.939
-5.956
158.020
9.737
77.939
-5.956
122.958
0
0
0
-526
0
0
0
-526
Rückwirkende Änderung der Bilanzierungsmethode für Transaktionen
mit Anteilen ohne beherrschenden Einfluss gemäß IAS 8
Angepasster Stand 1. Januar 2009
-35.062
Unterschiede Währungsumrechnung
Summe der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Posten
9.737
-526
Konzernperiodenergebnis
Gesamtperiodenergebnis
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Kapitalerhöhung
7.192
Veränderung eigene Anteile
7.142
-1.501
-20
-1.237
-754
-7.457
128.843
8.457
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand 30. September 2009
36
85.131
Verlustvortrag
Ergebnisanteil
Anteilseigner
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
Summe
-169.660
8.709
54.790
54.992
109.782
3.296
-105
3.191
0
3.296
-105
3.191
-6.363
-6.363
5.088
-1.275
0
-6.363
-3.067
4.983
1.916
8.709
-8.709
0
0
0
0
-291
0
-310
-601
0
-1.394
-1.394
-17.678
-21.715
-39.393
-160.951
-6.363
33.754
36.556
70.310
-37.178
-131.344
71.218
71.215
142.433
-160
-552
-35.774
-597
-36.371
-37.338
-131.896
35.444
70.618
106.062
-526
-14
-540
0
0
-526
-14
-540
-3.962
-3.962
1.068
-2.894
0
-3.962
-4.488
1.054
-3.434
-131.896
131.896
0
0
14.334
14.334
-98
-169.332
-3.962
-1.521
-1.605
-3.126
0
-3.833
-3.833
-2.089
337
-1.752
41.680
66.571
108.251
37
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
ANHANGSANGABEN
1. Allgemeine Angaben zum Konzern
Die Constantin Medien AG als Konzernobergesellschaft hat ihren
Sitz in der Münchener Straße 101g, Ismaning, Deutschland.
2. Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze
Die Erstellung des ungeprüften, verkürzten Konzernzwischenabschlusses für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. September
2010 erfolgte in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“ und in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS) und damit verbundenen
Interpretationen (SIC/IFRIC Interpretationen), soweit diese für
die Anwendung in der Europäischen Union (EU) anerkannt
wurden.
Die Erstellung des Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit IFRS verlangt vom Management, Einschätzungen und Annahmen zu treffen, welche die ausgewiesenen
Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten
und Eventualverbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Bilanzierung
beeinflussen. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf
der bestmöglichen Beurteilung durch das Management aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit und weiteren
Faktoren, einschließlich der Einschätzungen künftiger Ereignisse. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend
überprüft. Änderungen der Einschätzungen sind notwendig,
sofern die Gegebenheiten, auf denen die Einschätzungen
basieren, sich geändert haben oder neue Informationen und
zusätzliche Erkenntnisse vorliegen. Solche Änderungen werden in jener Berichtsperiode erfasst, in der die Einschätzung
angepasst wurde. Für weitere Informationen siehe Anhang
Kapitel 9, Ermessensausübungen/Schätzungsunsicherheiten
im Geschäftsbericht 2009.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss enthält nicht sämtliche für den Abschluss des Geschäftsjahres vorgeschriebene
Erläuterungen und Angaben und sollte im Zusammenhang mit
dem von der Gesellschaft veröffentlichten Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2009 gelesen werden.
3. Änderungen bei den Grundsätzen der Rechnungslegung
Der Konzern wendet seit Anfang des Geschäftsjahres 2010
die Rechnungslegungsstandards IFRS 3, Unternehmenszusammenschlüsse (Überarbeitung) und IAS 27, Konzern- und
separate Einzelabschlüsse (Überarbeitung) erstmalig an.
Die bei der Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen mit Ausnahme der unten erläuterten
Erstanwendung von geänderten Standards den bei der Erstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2009 angewandten Methoden. In Folge der im Geschäftsjahr 2009
vorgenommenen Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethode bei aktivierten Herstellungskosten für Filmproduktionen (siehe Geschäftsbericht 2009, Konzernanhang,
Kapitel 2.1) wurden die entsprechenden Posten der Gewinnund Verlustrechnung bzw. der Kapitalflussrechnung der Vergleichsperiode angepasst.
Der überarbeitete IFRS 3 führt insbesondere zu Änderungen
der Bilanzierung des Residualwerts „Geschäfts- oder Firmenwert“ (Wahlrecht zur Anwendung des sog. „Full Goodwill
Model“ bzw. des bisherigen „Partial Goodwill Model“), der Abbildung von sukzessiven Unternehmenserwerben (erfolgswirksame Neubewertung der Alttranchen), der Ermittlung der
Anschaffungskosten (direkt zurechenbare Nebenkosten der
Anschaffung werden i.d.R. sofort aufwandswirksam) sowie zu
Änderungen in einzelnen Bereichen des Ansatzes und der Bewertung identifizierbarer Vermögenswerte und Schulden. Der
überarbeitete IFRS 3 wurde erstmals auf den im Mai 2010
erfolgten Erwerb von 79 Prozent der Anteile an der Kontraproduktion AG, Zürich, Schweiz durch die Constantin Film
Schweiz AG, Basel, Schweiz angewandt. Die Auswirkungen
auf den vorliegenden Konzernzwischenabschluss sind in
Kapitel 4 dieses Konzernanhangs dargestellt.
Der Vorstand der Constantin Medien AG hat in seiner Sitzung
am 17. November 2010 den vorliegenden, ungeprüften, verkürzten Konzernzwischenabschluss zur Veröffentlichung freigegeben.
Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale und
die Berichtswährung der Konzernobergesellschaft darstellt.
Die Betragsangaben erfolgen grundsätzlich in Tausend Euro
(TEUR), sofern nichts anderes vermerkt ist.
38
Der überarbeitete IAS 27 führt insbesondere zu Änderungen in
Bezug auf Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen
sowie der den nicht beherrschenden Anteilen im Konzernabschluss zuzuweisenden Verluste. Weiterhin sind zurückbehaltene Anteile bei Übergangskonsolidierungen grundsätzlich
erfolgswirksam neu mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Eine Erhöhung oder Verminderung der Beteiligungsquote
an Tochterunternehmen ist zukünftig als erfolgsneutrale Eigenkapitaltransaktion darzustellen, solange die Muttergesellschaft
weiterhin über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. Der Erwerb der restlichen 20 Prozent der Anteile an der Team Holding
AG, Luzern, Schweiz durch die Highlight Communications AG
sowie der Erwerb der 21 Prozent an der Kontraproduktion AG
durch die Constantin Film Schweiz AG im zweiten bzw. dritten
Quartal des Geschäftsjahres wurde gemäß IAS 27 erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Die Auswirkungen
auf den vorliegenden Konzernzwischenabschluss sind in Kapitel 4 und 7 dieses Konzernanhangs dargestellt.
Aus der verpflichtenden Anwendung der folgenden überarbeiteten Rechnungslegungsvorschriften und Interpretationen im
Geschäftsjahr 2010 ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf diesen Konzernzwischenabschluss:
– IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung: Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Bargeldausgleich im Konzern
(Änderung)
– IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen
(Änderung)
– Änderung der IFRS 2009/Improvement-Projekt 2009*
– IFRIC 17, Sachdividenden an Eigentümer
– IFRIC 18, Übergang von Vermögenswerten von Kunden
* hiervon sind im Einzelnen folgende Standards und Interpretationen
betroffen: IFRS 2, IFRS 5, IFRS 8, IAS 1, IAS 7, IAS 17, IAS 18,
IAS 36, IAS 39, IFRIC 9, IFRIC 16
Die Constantin Medien-Gruppe hat auf die freiwillige vorzeitige Anwendung von neuen Standards, überarbeiteten Standards und Interpretationen, die noch nicht verpflichtend im
Geschäftsjahr 2010 anzuwenden sind, verzichtet. Für weitere
Informationen siehe Anhang, Kapitel 2.3 im Geschäftsbericht
2009. Neben den im Geschäftsbericht genannten geänderten
Standards und Interpretationen hat das IASB am 6. Mai 2010
den dritten Sammelstandard zur Vornahme kleinerer Änderungen an den IFRS, die sog. „Improvements to IFRSs**“ veröffentlicht. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen
Auswirkungen der Umsetzung der Änderungen.
** hiervon sind im Einzelnen folgende Standards und Interpretationen
betroffen: IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7, IAS 1, IAS 27, IAS 34, IFRIC 13
4. Veränderungen im Konsolidierungskreis
Am 14. Mai 2010 hat die Constantin Film Schweiz AG 79
Prozent der Anteile an der Kontraproduktion AG zu einem
Kaufpreis von 6 Euro erworben. Das operative Geschäft der
Kontraproduktion AG umfasst im Wesentlichen die Herstellung von Kino- und Fernsehfilmen. In Übereinstimmung mit
IFRS 3.45 erfolgt die Erstkonsolidierung vorläufig, da sich bezüglich der Kaufpreisallokation noch weitere Erkenntnisse im
Rahmen der Bewertung der Zeitwerte ergeben können. Die
Transaktion beinhaltete im Wesentlichen den Erwerb von Filmvermögen (3,8 Mio. EUR), Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten (0,1 Mio. EUR), erhaltenen Anzahlungen (1,9
Mio. EUR), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(1,8 Mio. EUR) und sonstigen Verbindlichkeiten (0,2 Mio.
EUR). Aus dem Unternehmenserwerb ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Die Ergebnisse der Kontraproduktion AG, die
seit dem 14. Mai 2010 im Konzernabschluss berücksichtigt
werden, sind unwesentlich. Am 13. August 2010 hat die Constantin Film Schweiz AG die restlichen Anteile in Höhe von
21 Prozent an der Kontraproduktion AG zu einem Kaufpreis
von 2 EUR erworben. Aus der Transaktion ergaben sich keine
wesentlichen Auswirkungen auf das Eigenkapital der Anteilseigner sowie der Anteile ohne beherrschenden Einfluss. Es ist
geplant, die Gesellschaft mit 0,2 Mio. EUR zu rekapitalisieren.
Am 30. Juni 2010 hat die Highlight Communications AG von
der UEFA einen 20 Prozent Anteil an der Team Holding AG
erworben. Somit besitzt die Highlight Communications AG ab
diesem Zeitpunkt 100 Prozent am Kapital der Team Holding
AG. Der Kaufpreis beträgt 30,0 Mio. EUR zuzüglich einer erfolgsabhängigen Kaufpreiszahlung von 10,0 Mio. EUR. Die
erfolgsabhängige Kaufpreiszahlung ist am 16. Januar 2013
bei Erreichen eines Leistungsziels zwischen dem Abschluss
der Transaktion und dem 15. Januar 2013 fällig. Wird dieses
39
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
Leistungsziel erreicht, verlängert sich der Agenturvertrag zwischen der Team-Gruppe und der UEFA automatisch bis 31.
Dezember 2018 respektive 31. Dezember 2019, in Abhängigkeit vom Entscheid der EU-Kommission.
Am 22. Juli 2010 und am 31. Juli 2010 hat die Constantin
Entertainment GmbH die Constantin Entertainment Middle
East FZ LLC, Abu Dhabi, VAE und die Constantin Entertainment SRB d.o.o., Belgrad, Serbien gegründet. Die Gesellschaften werden zu diesen Zeitpunkten erstmalig im Wege der
Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Constantin
Medien AG einbezogen.
5. Finanzielles Risikomanagement
Der Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus den betrieblichen Geschäftstätigkeiten und
den Finanzierungstätigkeiten des Konzerns ergeben. Die für
den Konzern bedeutendsten finanziellen Risiken ergeben sich
aus Änderungen der Fremdwährungskurse, aus Marktrisiken
der finanziellen Vermögenswerte sowie aus der Änderung der
Zinssätze, der Liquidität, der Kreditwürdigkeit und der Zahlungsfähigkeit der Geschäftspartner des Konzerns. Für weitere
Informationen siehe Anhang Kapitel 7, Angaben zum finanziellen Risikomanagement, im Geschäftsbericht 2009.
6. Aufzugebender Geschäftsbereich
Vermögenswerte, Schulden und Ergebnis des Geschäftsbetriebs der Life On Stage GmbH i.L. werden unverändert nach
IFRS 5.13 im aufzugebenden Geschäftsbereich ausgewiesen.
Gleiches gilt für die Darstellung in der Kapitalflussrechnung.
7. Erläuterungen zu ausgewählten Posten der Bilanz sowie der
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Bilanzsumme zum 30. September 2010 beträgt 660.761
TEUR im Vergleich zu 644.885 TEUR per 31. Dezember
2009. Die Erhöhung der Bilanzsumme resultiert im Wesentlichen aus einer Erhöhung des Filmvermögens um 19.768
TEUR. Auf der Passivseite verminderten sich das Eigenkapital
um 39.472 TEUR und die langfristigen Schulden um 60.130
TEUR, wohingegen sich die kurzfristigen Schulden um
115.524 TEUR erhöhten.
40
Die Erhöhung des Filmvermögens um 19.768 TEUR auf
165.602 TEUR resultiert im Wesentlichen auf im Vergleich
zu den Investitionen und der Zunahme durch Veränderung
Konsolidierungskreis niedrigeren planmäßigen Abschreibungen auf das Filmvermögen.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen um 71.654 TEUR auf
123.628 TEUR resultiert im Wesentlichen aus der Zahlung
der Vergleichsforderungen durch die D&O Versicherer ACE
und CHUBB in Höhe von brutto 57.500 TEUR.
Das Eigenkapital verminderte sich um 39.472 TEUR auf
70.310 TEUR. Die Verminderung resultiert im Wesentlichen
aus dem erfolgsneutral im Eigenkapital abzubildenden Erwerb
der restlichen 20 Prozent an der Team Holding AG im zweiten
Quartal des Geschäftsjahres. Durch diese Transaktion reduzierte sich das Eigenkapital der Anteilseigner um 17.678
TEUR und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss um
21.715 TEUR. Insgesamt reduzierte sich das Eigenkapital der
Anteilseigner um 21.036 TEUR und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss um 18.436 TEUR.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten betragen zum
Bilanzstichtag 15.000 TEUR (Vj. 86.263 TEUR). Der Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um 71.263
TEUR beruht im Wesentlichen auf Rückkäufen von Wandelschuldverschreibungen von 11.760 TEUR und den Umgliederungen der Wandelschuldverschreibungen von 44.303
TEUR sowie einer Darlehenstranche von 15.000 TEUR in die
kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Zum 30. September
2010 befanden sich insgesamt 7.465.357 Teilschuldverschreibungen im eigenen Bestand (Vj. 5.000.000) sowie noch
7.500.102 Teilschuldverschreibungen im Umlauf (Vj.
9.965.483).
Die Erhöhung der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten um
9.488 TEUR auf 9.608 TEUR basiert im Wesentlichen auf dem
Ansatz der diskontierten bedingten Kaufpreiszahlung im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der Team Holding AG.
Der Anstieg der kurzfristigen Schulden um 115.524 TEUR
auf 537.602 TEUR resultiert aus einer Erhöhung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 86.060 TEUR, im
Wesentlichen bedingt durch die oben erwähnten Umgliederungen der Wandelschuldverschreibungen und der Darlehenstranche, der Aufnahme von Darlehen zur Filmfinanzierung
sowie dem Anstieg der erhaltenen Anzahlungen um 38.686
TEUR auf 74.173 TEUR. Dem entgegen wirkten der Abbau der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
Verbindlichkeiten um 5.986 TEUR auf 128.416 TEUR, unter
anderem aufgrund der Zahlung von 9.167 TEUR aufgrund vertraglicher Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Vergleichen mit den D&O-Versicherern.
Die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2010 betrugen
319.211 TEUR im Vergleich zu 356.267 TEUR in den ersten
neun Monaten 2009. Der Rückgang um 37.056 TEUR beruht
auf rückläufigen Umsatzerlösen in den Segmenten Sport
(13.837 TEUR) und Film (32.653 TEUR), während im Segment Sport- und Event-Marketing die Umsatzerlöse um 9.434
TEUR gesteigert werden konnten.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 3.114
TEUR auf 15.157 TEUR verglichen zu den ersten neun Monaten des Vorjahres ist vor allem darauf zurückzuführen, dass
die Constantin Film-Gruppe höhere Erträge aus Kompensationen für Urheberrechtsverletzungen erhalten hat.
Der Rückgang der Personalaufwendungen um 15.984 TEUR
auf 90.251 TEUR im Vergleich zu den ersten neun Monaten
2009 ist auf die Reduzierung der Mitarbeiterzahl im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von Gesellschaften im
zweiten Halbjahr 2009 sowie auf den Mitarbeiterabbau vor
allem im Segment Sport und im Segment Film zurückzuführen.
Die Abschreibungen und Wertminderungen auf das Filmvermögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen für die ersten neun Monate
2010 von insgesamt 67.264 TEUR (Vj. 79.329 TEUR) enthalten 65.690 TEUR (Vj. 77.858 TEUR) planmässige Abschreibungen und 1.574 TEUR (Vj. 1.471 TEUR) Wertmin-
derungen, im Wesentlichen auf das Filmvermögen. In den
planmäßigen Abschreibungen sind 14.906 TEUR (Vj. 17.877
TEUR) Abschreibungen auf Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation enthalten. Die Verminderung der PPA-Abschreibungen ist im Wesentlichen auf verminderte Abschreibungen auf PPA-Anpassungen im Filmvermögen und auf den
Wegfall der PPA-Abschreibungen auf den Auftragsbestand
einer Constantin-Tochtergesellschaft zurückzuführen, da der
Auftragsbestand im Geschäftsjahr 2009 vollständig abgeschrieben wurde.
Die Finanzerträge verminderten sich um 6.249 TEUR auf
4.228 TEUR, im Wesentlichen bedingt durch geringere
Erträge aus dem Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen.
Durch den Rückkauf von 2.465.357 Teilschuldverschreibungen (Vj. 3.900.000) wurde in den ersten neun Monaten 2010
ein Finanzertrag von 76 TEUR (Vj. 9.069 TEUR) realisiert.
Die Finanzaufwendungen verringerten sich in den ersten neun
Monaten 2010 um 711 TEUR auf 8.347 TEUR. In der Vergleichsperiode sind darin Verluste im Zusammenhang mit
einer „Equity-Swap-Transaktion“ von 923 TEUR enthalten,
wohingegen in der Berichtsperiode ein Ertrag von 212 TEUR
angefallen ist, der unter den Finanzerträgen ausgewiesen ist.
8. Erläuterungen zum Eigenkapital und Ergebnis je Aktie
Zum 30. September 2010 belief sich die Position der direkt
und indirekt selbst gehaltenen stimmrechtslosen eigenen
Aktien unter Berücksichtigung der von der Highlight Communications AG gehaltenen Position auf 7.729.378 Constantin
Medien Aktien. Die Constantin Medien AG hat bereits im ersten Quartal 2010 24 eigene Aktien im Zusammenhang mit
der Wandlung von 24 Teilschuldverschreibungen verwendet.
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keinerlei Rechte
zu.
Die potenziellen Aktien enthalten keine möglichen Aktien aus
Mitarbeiter-Optionen oder aus der 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013, weil entweder der Ausübungspreis
oberhalb des zugrundeliegenden durchschnittlichen Aktienkurses liegt oder die potenziellen Aktien nicht verwässernd wirken.
41
Q3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
SEGMENTINFORMATIONEN 1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2010 in TEUR
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
Sport
Film
Sport- und
EventMarketing
109.783
154.813
54.615
165
0
0
109.948
154.813
54.615
Sonstiges
Überleitung
Konzern
0
0
319.211
0
-165
0
0
-165
319.211
Übrige Segmenterträge
3.931
54.029
228
3.536
-2.516
59.208
Segmentaufwendungen
-115.578
-206.643
-47.500
-7.519
2.681
-374.559
-4.247
-47.518
-13.809
-116
0
-65.690
-1
-1.573
0
0
0
-1.574
-1.699
2.199
7.343
-3.983
0
3.860
davon planmäßige Abschreibungen
davon Wertminderungen
Segmentergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures
401
Finanzerträge
4.228
Finanzaufwendungen
-8.347
Ergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs vor Steuern
142
SEGMENTINFORMATIONEN 1. JANUAR BIS 30. SEPTEMBER 2009 in TEUR*
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
123.620
187.466
45.181
0
0
411
0
0
0
-411
356.267
0
124.031
187.466
45.181
0
-411
356.267
Übrige Segmenterträge
6.862
52.968
57
4.809
-2.793
61.903
Segmentaufwendungen
-132.942
-238.741
-41.031
-10.824
3.204
-420.334
-4.316
-60.682
-12.727
-133
0
-77.858
-2
-1.469
0
0
0
-1.471
-2.049
1.693
4.207
-6.015
0
-2.164
davon planmäßige Abschreibungen
davon Wertminderungen
Segmentergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures
10.477
Finanzaufwendungen
-9.058
Ergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs vor Steuern
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
42
287
Finanzerträge
-458
9. Segmentberichterstattung
Die vorstehenden Segmentinformationen basieren auf dem sogenannten „Management Approach“.
Der Vorstand der Gesellschaft als Hauptentscheidungsträger
(„Chief Operating Decision Maker“) entscheidet über die Ressourcenzuteilung auf die Segmente und beurteilt deren Erfolg
unverändert anhand der Kennzahlen Umsatzerlöse und Segmentergebnis. Auf Basis des internen Management-Berichtssystems und der dem internen Berichtswesen zugrundeliegenden Organisationsstruktur ist der Konzern unverändert
in die drei operativen Segmente Sport, Film sowie Sport- und
Event-Marketing gegliedert. Zusätzlich werden unter Sonstiges
die administrativen Funktionen der Holdinggesellschaft Constantin Medien AG sowie die Tätigkeiten der EM.TV Finance
B.V. berichtet.
Das Segmentergebnis ist definiert als Ergebnis vor Ergebnis
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures,
vor Finanzergebnis, vor Steuern und vor Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs.
Verkäufe und Leistungen zwischen den Geschäftsfeldern werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten
vereinbart werden würden.
10. Haftungsverhältnisse, Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009
haben sich die Eventualverbindlichkeiten und die sonstigen
finanziellen Verpflichtungen am 30. September 2010 um
7.323 TEUR auf 138.346 TEUR vermindert.
11. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und
Personen
Die Gesellschaft unterhält mit assoziierten Unternehmen und
Joint Ventures sowie Unternehmen, die von Aufsichtsratsmitgliedern kontrolliert werden, Beziehungen im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Zwischen der Constantin Medien AG und assoziierten Unternehmen sowie Joint Ventures bestanden im Berichtszeitraum
keine Geschäftsbeziehungen. Die im Berichtszeitraum von der
Highlight Communications-Gruppe mit der PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH realisierten
Umsatzerlöse und übrigen Erträge von 779 TEUR (Vj. 797
TEUR) sind im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Auftragsproduktion „Dahoam is Dahoam“ entstanden. Die Aufwendungen gegenüber der PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH beliefen sich im Berichtszeitraum auf 0 TEUR (Vj. 4 TEUR). Zum 30. September 2010
bestehen Forderungen von 39 TEUR (Vj. 0 TEUR) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
0 TEUR (Vj. 2.576 TEUR).
Zwischen der Constantin Film-Gruppe und der Fred Kogel
GmbH besteht ein Beratervertrag in den Bereichen Lizenzhandel, TV-/Auftragsproduktion und Filmverleih. In den ersten
neun Monaten 2010 sind Aufwendungen von 226 TEUR (Vj.
75 TEUR) angefallen. Zum 30. September 2010 bestanden
hieraus keine Verbindlichkeiten.
Nahe stehende Personen umfassen die Vorstände und Aufsichtsräte sowie deren Angehörige.
Zwischen der Constantin Medien AG bzw. der Highlight Communications AG und Herrn Werner E. Klatten bestehen Beraterverträge. Die Aufwendungen aus den Verträgen betragen in
den ersten neun Monaten 2010 458 TEUR (Vj. 459 TEUR).
Die Verbindlichkeiten zum 30. September 2010 betragen
124 TEUR (Vj. 25 TEUR).
12. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die Constantin Medien AG hat am 13. Oktober 2010 eine Unternehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. EUR begeben.
Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 9,0
Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe wurde bei institutionellen
Investoren im In- und Ausland platziert.
Ismaning, 17. November 2010
Constantin Medien AG
Der Vorstand
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
43
Q3 DAS UNTERNEHMEN | FINANZKALENDER 2011 | IMPRESSUM
FINANZKALENDER 2011
März 2011
Jahresabschluss 2010
Mai 2011
Bericht zum 1. Quartal 2011
Juni 2011
Ordentliche Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2010
August 2011
Halbjahresfinanzbericht 2011
November 2011
Bericht zum 3. Quartal 2011
Impressum
Herausgeber
Constantin Medien AG
Münchener Straße 101g, 85737 Ismaning, Germany
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Redaktion
Constantin Medien AG Kommunikation/Investor Relations
Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH,
Westerkappeln
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Konzept und Gestaltung
Brandsome GmbH
Bildnachweis
Bildarchiv:
SPORT1 GmbH (Seite 15)
imago sportfotodienst GmbH (Seite 15)
Constantin Medien AG (Seite 16)
Constantin Film AG (Seiten 17, 18)
T.E.A.M. Marketing AG (Seite 19)
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