Einfacher als wegwerfen.

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Einfacher als wegwerfen.
www.osram.de
Einfacher als wegwerfen.
OSRAM Ratgeber für richtige Leuchtmittel-Entsorgung.
Einleitung
„Wir achten die Umwelt und übernehmen Verantwortung für sie. Wir
gehen mit Ressourcen sparsam um
und vermeiden Abfall. Durch energiesparende Lampen und Systeme tragen
wir weltweit zum Umweltschutz bei.“
Umwelt zu gestalten, vom umweltgerechten Produktdesign über umweltschonende Produktionsprozesse
bis hin zu umweltverträglicher
Entsorgung am Lebensdauerende
der Produkte.
Zitat aus dem OSRAM Unternehmensleitbild: Globaler Klimawandel durch
eine von Menschen beeinflusste starke
Zunahme klimaschädlicher Treibhausgase, steigender Verbrauch begrenzter
natürlicher Ressourcen, Energie- und
Wassermangel in einigen Regionen sind
für viele Menschen schon jetzt spürbar.
Daher müssen wir alle den Schutz
unserer Umwelt durch nachhaltige Programme vorantreiben, um das Leben
zukünftiger Generationen zu sichern.
Dazu muss jeder beitragen, der Einzelne ebenso wie Organisationen oder
Unternehmen.
Wir erleben jetzt gerade eine Phase,
in der ineffiziente Lichtquellen in vielen
Ländern die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an Energieeffizienz
nicht mehr erfüllen und durch energiesparende Lampen ersetzen werden
müssen. Als Ersatz für Glühlampen
bietet OSRAM mit den Halogen-,
Kompaktleuchtstoff- und LED-Lampen
gute Alternativen, bei Leuchtstofflampen kommen nur noch Varianten mit
LUMILUX® Dreibandenleuchtstoffen
zum Einsatz und für die Quecksilberdampflampen HQL® werden energieeffizientere Alternativen aus dem
Bereich der Produktfamilien
POWERSTAR® und POWERBALL®
sowie der VIALOX NAV® angeboten.
OSRAM hat es sich zur Unternehmensaufgabe gemacht, mit dem Nachhaltigkeitsprogramm „Global Care“ weltweit
sozial und umweltverträglich zu handeln.
Als einer der führenden Hersteller innovativer Lichtlösungen leistet das Unternehmen mit nachhaltigen Produkten
und Prozessen einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen.
Entwicklung, Herstellung und Einsatz
energieeffizienter Lampen und Beleuchtungssysteme helfen mit, den Energieverbrauch zu senken und dadurch den
CO2-Ausstoß zu reduzieren. Gleichzeitig ist es wichtig, den gesamten
Lebenszyklus dieser energiesparenden
Lösungen im Einklang mit unserer
2
Damit die Belastung der Umwelt so
gering wie möglich ausfällt, muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass
gesundheitsgefährdende und umweltrelevante Substanzen nicht oder, falls
unvermeidbar, nur in geringsten Mengen
in Lampen, Elektronischen Vorschaltgeräten und Leuchten enthalten sind.
Außerdem muss dafür gesorgt werden,
dass diese Produkte am Ende ihrer
Lebensdauer einem Recyclingprozess
zugeführt werden. Wie das im Einzelnen
geschieht, darüber will diese Broschüre
informieren.
ÜBERSICHT INHALTE
Welche Gesetze gelten
für Lampen, Leuchten
und Vorschaltgeräte?
Seite 04–05
Welche Unterschiede gibt es
bei den Lampentechnologien?
Seite 06–09
Welchen Nutzen hat das
Lampen-Recycling?
Seite 10–13
Wo gibt es weitere
Informationen?
Seite 14–15
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GESETZLICHE GRUNDLAGEN
Welche Gesetze gelten für Lampen, Leuchten
und Vorschaltgeräte?
Um sicher zu stellen, dass von Produkten im Laufe Ihres gesamten Produktlebenszyklus keine Gefahren
für Menschen und Umwelt ausgehen, wurden von der Europäischen Union in den letzten Jahren einige
Richtlinien erlassen, die zum einen darauf abzielen, gefährliche Stoffe zu reduzieren oder zu verbieten
und zum anderen die Entsorgung am Ende der Produktlebensdauer regeln. Die folgenden Richtlinien
regeln auch für Lampen, Elektronische Vorschaltgeräte und Leuchten die Verwendung bestimmter Stoffe
und die Entsorgung dieser Produkte.
WEEE (Waste of Electrical and Electronic Equipment) –
regelt die Rücknahme von Altgeräten:
Die Europäische Richtlinie 2002/96/EG über die Rücknahme
von Elektro- und Elektronik-Altgeräten trat im Februar 2003
in Kraft und wurde anschließend von den Mitgliedsstaaten
in nationales Recht überführt. Darin sind alle Hersteller und
Importeure der elektrischen und elektronischen Geräte
verpflichtet, ihre Produkte zurückzunehmen und für die
Behandlung, Verwertung oder das Recycling zu sorgen.
Hersteller oder Importeure müssen sich in den Mitgliedsstaaten registrieren lassen. Die Mitgliedsstaaten erstellen ein
Verzeichnis der Hersteller und erheben jährlich Daten über die
Mengen und Kategorien von Elektro- und Elektronikgeräten,
die auf ihrem Markt in Verkehr gebracht, gesammelt, wieder
verwendet, dem Recycling zugeführt und verwertet wurden,
sowie über die ausgeführten gesammelten Altgeräte unter
Angabe des Gewichts oder, wenn dies nicht möglich ist, der
Anzahl der Geräte.
Außerdem müssen alle von WEEE betroffenen Elektro- und
Elektronikgeräte mit einer durchgekreuzten Mülltonne gekennzeichnet werden. Für die Umsetzung und Überwachung
der Gesetze sind die Mitgliedsstaaten verantwortlich. So
sorgt z. B. in Deutschland das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Geräten (ElektroG) für
die Umsetzung der europäischen Richtlinie. Welche Gesellschaften sich im Auftrag von Herstellern und Importeuren um
Sammlung, Recycling und Verwertung in den EU-Mitgliedsstaaten kümmern, können Sie auf Seite 14 erfahren.
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RoHS (Restriction of the Use of Certain Hazardous
Substances in Electrical and Electronic Equipment) –
beschränkt gefährliche Stoffe:
Die Europäische Richtlinie 2002/95/EG regelt die Verwendung
von Gefahrenstoffen in Geräten und Bauteilen. Das Ziel dabei
ist, umweltgefährdende Stoffe aus Produkten und Produktkomponenten vollständig zu verbannen.
Davon betroffen sind z. B.
• Blei z. B. im Lötzinn,
• polybromierte Biphenyle (PBB) und polybromierte
Diphenylether (PBDE) als Flammschutzmittel oder
Weichmacher in Kunststoffen und Kabeln,
• Cadmium z. B. auch zu finden in Lacken und Kunststoffen,
• sechswertiges Chrom in der Verchromung von Metallen
und Kunststoffen.
Die Verordnung verpflichtet alle Hersteller, diese Substanzen
nicht mehr einzusetzen. Da diese Forderung produktionstechnisch nicht umsetzbar gewesen wäre und kleine Mengen
analytisch nicht nachgewiesen werden können, wurden in
einer Änderung der Richtlinie vom 18. August 2005 konkrete
Grenzwerte für die im Produkt enthaltenen gefährlichen
Substanzen festgelegt.
Zusätzlich gibt es für einige Produkte – z. B. für Quecksilber
in Entladungslampen – zumindest vorläufig noch eine Reihe
von Ausnahmen, die jedoch Schritt für Schritt verschärft
oder abgebaut werden.
Auch in Staaten außerhalb der Europäischen Union sind
ähnliche Verordnungen zum Schutz von Mensch und Umwelt
im Gespräch oder bereits in Kraft, so z. B. in der Schweiz
und Norwegen, in den USA, in Japan, China und Südkorea.
§
REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and
Restriction of Chemicals) – regelt das Inverkehrbringen
von Chemikalien:
Die Verordnung EG 1907/2006 ist seit dem 1. Juli 2007 in
Kraft und regelt die Registrierung, Bewertung, Zulassung
und Beschränkung aller chemischen Stoffe auf dem europäischen Markt. Dadurch werden Hersteller und Importeure
von Chemikalien verpflichtet, die Verantwortung für den
sicheren Umgang mit diesen Stoffen zu übernehmen. In den
Märkten der Europäischen Union dürfen nur noch Chemikalien
importiert oder hergestellt werden, die vorher erfasst und
bei der Europäischen Chemikalienagentur in Helsinki
registriert wurden.
Die Registrierungspflicht gilt für alle chemischen Stoffe,
deren jährliche Menge eine Tonne überschreitet.
REACH betrachtet den Einsatz von chemischen Substanzen
nicht nur speziell für die Elektro- oder Elektronikindustrie,
sondern für alle Güter und hat damit einen weiter gefassten
Anwendungsbereich als RoHS, das ausschließlich gefährdende Chemikalien in elektrischen und elektronischen Produkten behandelt.
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LAMPENTECHNOLOGIEN
Welche Unterschiede gibt es bei den Lampentechnologien?
Glühlampen
Funktionsprinzip
Eine Wolframwendel wird durch elektrischen Strom auf etwa
2700° Kelvin erhitzt und strahlt so warmweißes Licht ab.
Dieser Prozess läuft in einem Glaskolben in einer Stickstoffoder Edelgasatmosphäre ab. Die mittlere Lebensdauer
beträgt 1000 Stunden.
Hauptanwendung
Glühlampen sind oder waren in fast allen Anwendungsgebieten
zu finden außer in der Büro- und Industriebeleuchtung.
Energieeffizienz
Aufgrund ihrer geringen Lichtausbeute von ca. 10 lm/W
(Lumen pro Watt) sind Glühlampen heute die Lichtquelle mit
der geringsten Energieeffizienz und werden daher in vielen
Ländern auf Grund gesetzlicher Regelungen vom Markt
verbannt. In der EU dürfen die verbliebenen Leistungsstufen
15, 25 und 40 W ab 1. September 2012 nicht mehr in
Verkehr gebracht werden.
Hinweise zur Entsorgung
Glühlampen können mit dem Haushalts-Restmüll entsorgt
werden.
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Halogen-Glühlampen
Leuchtstofflampen
Das Funktionsprinzip gleicht dem der Glühlampe mit dem
Unterschied, dass Halogenzusätze zum Füllgas eine
Schwärzung des Glaskolbens vermeiden. Der sog. HalogenKreisprozess ermöglicht kleinere Kolbenformen und führt so
zu höheren Lichtausbeuten, längeren Lebensdauern und
hellerem, brillanteren Licht, das mit 3000 K auch etwas
weißer ist und damit frischer wirkt als das der Glühlampe.
Zwischen zwei Elektroden findet in einer NiederdruckGasentladung die Anregung von Quecksilberatomen statt,
die überwiegend ultraviolette Strahlung aussenden. Diese
Strahlung wird von Leuchtstoffschichten auf der Innenseite
der Glasröhre in sichtbares Licht umgewandelt. Je nach
Mischung einzelner Leuchtstoffe lassen sich von warmweiß
bis tageslichtweiß alle Lichtfarben erzeugen.
Als punktförmige Lichtquelle eignen sich Halogen-Glühlampen besonders gut zur Akzentbeleuchtung im ShopBereich oder in Museen und Galerien. Wegen ihres warmen
und dennoch brillanten Lichts und der einfachen Dimmbarkeit werden Halogen-Glühlampen aber auch in der
Allgemeinbeleuchtung von Hotels, Restaurants und in vielen
Haushalten eingesetzt.
Wegen ihrer hohen Lichtausbeute, langen Lebensdauer
und ihrer „flächenhaften“ Lichtabstrahlung eignen sich
Leuchtstofflampen besonders gut für hocheffiziente
Allgemeinbeleuchtung. Daher kommen sie überwiegend
in der Bürobeleuchtung und auch in Industrieanlagen zum
Einsatz.
Halogen-Glühlampen halten bis zu 5 mal länger. Besonders
HALOGEN ECO sind für die kommenden Jahre eine hervorragende Alternative zur Glühlampe.
Mit Lichtausbeuten bis zu über 100 lm/W gehören besonders
T5 Leuchtstofflampen mit 16 mm Durchmesser zu den
effizientesten und langlebigsten Lichtquellen heutzutage. In
Kombination mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten,
Tageslichtsensoren und Präsenzmeldern sind sogar bis zu
80 % Energieeinsparung gegenüber älteren Systemen mit
Leuchtstofflampen möglich.
Wie die Glühlampen enthalten auch Halogen-Glühlampen
keine Schadstoffe und können daher mit dem HaushaltsRestmüll entsorgt werden.
Da alle Leuchtstofflampen geringe Mengen Quecksilber enthalten, dürfen sie seit 2006 nur noch über die öffentlichen
und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und
Landkreise entsorgt werden.
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LAMPENTECHNOLOGIEN
Kompaktleuchtstofflampen
LED-Lampen (sog. Retrofits)
Funktionsprinzip
Kompaktleuchtstofflampen funktionieren
genau wie eine Leuchtstofflampe mit
dem Unterschied, dass das Entladungsrohr gefaltet oder schraubenförmig gedreht ist, um eine möglichst kompakte
Form zu erhalten.
Bei LED wandern nach Anlegen einer
Spannung zwischen zwei kristallinen
Schichten Elektronen von einer Schicht
zur anderen. Dort rekombinieren Sie mit
Atomen, denen Elektronen fehlen und
senden dabei eine für das Schichtmaterial charakteristische Strahlung
aus. Das Licht von weißen LED setzt
sich zusammen aus blauem Licht einer
LED, das eine gelbe Leuchtstoffschicht
durchstrahlt. Blaue und gelbe Spektralanteile ergeben dabei je nach Leuchtstoff die Lichtfarben warmweiß bis tageslichtweiß.
Hauptanwendung
Sowohl in der Version mit Stecksockel
als auch mit Schraubsockel und
integriertem Vorschaltgerät sind diese
Lampen in der Allgemeinbeleuchtung
verschiedenster Anwendungen im
Einsatz und dabei am häufigsten in
Deckeneinbauleuchten.
LED-Lampen mit weißem Licht sind die
innovativsten Alternative zur Glühlampe
und werden sowohl in der Allgemeinbeleuchtung als auch in der Akzentbeleuchtung eingesetzt.
Energieeffizienz
Ursprünglich entwickelt als Alternative
zur Glühlampe sparen Kompaktleuchtstofflampen bis zu 80 % an elektrischer
Energie im Vergleich zur Standard
Glühlampe und halten bis zu 20 mal
länger.
Heutige LED-Lampen liegen beim
Energie sparen gleichauf mit Kompaktleuchtstofflampen mit Schraubsockel
und integriertem Vorschaltgerät. Doch
schon jetzt zeichnet sich ab, dass LEDLampen in den kommenden Jahren die
Lichtausbeuten von Kompaktleuchtstofflampen deutlich übertreffen werden. Die
typische mittlere Lebensdauer dieser
Produkte ist mit 25 000 Stunden schon
deutlich länger als die langlebigste
Kompaktleuchtstofflampe.
Hinweise zur Entsorgung
Da alle Kompaktleuchtstofflampen
geringe Mengen Quecksilber enthalten,
dürfen sie seit 2006 nur noch über die
öffentlichen und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und
Landkreise entsorgt werden.
LED-Lampen enthalten zwar kein
Quecksilber, müssen aber dennoch
wegen ihrer Elektronischen Bauteile wie
Entladungslampen über die öffentlichen
und privaten Entsorgungsträger der
Gemeinden, Städte und Landkreise
entsorgt werden.
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Quecksilberdampflampen
Halogen-Metalldampflampen
Natrium-Dampflampen
Zwischen zwei Elektroden wird
Quecksilber unter Hochdruck durch
Elektronen angeregt. Dabei entsteht
blau-grünes Licht. Eine Leuchtstoffschicht sorgt für eine Verbesserung
der Lichtfarbe und für mäßige Farbwiedergabe.
Eine Mischung aus Quecksilber und
Metallhalogeniden wird unter Hochdruck durch Elektronen angeregt.
Dabei entsteht zwischen zwei Elektroden ein weißer Entladungsbogen,
der je nach Zusammensetzung der
Elemente warmweiße bis tageslichtweiße Lichtfarben mir guter bis sehr
guter Farbwiedergabe erzeugt.
Zwischen den Elektroden regen Elektronen Natrium an – bei Hochdrucklampen
unter Hochdruck und bei Niederdrucklampen unter Niederdruck. Dabei wird
gelbes Licht emittiert, das unter Niederdruck monochromatisch abgestrahlt
wird und daher außer gelb keine anderen
Farben erkennen lässt. Natrium-Hochdrucklampen dagegen lassen das
Erkennen einiger Primärfarben zu.
Aufgrund der mäßigen Farbwiedergabe
werden Quecksilberdampflampen fast
ausschließlich in der Beleuchtung von
Straßen und Plätzen eingesetzt, vereinzelt auch noch in der Industriebeleuchtung.
Halogen-Metalldampflampen sind wegen
der punktförmigen Lichterzeugung besonders gut zur Anstrahlung geeignet.
Daher findet man Lampen mit kleiner
Leistung häufig in der Shop-Beleuchtung
und seit kurzem auch in der Straßenund Wegebeleuchtung, Lampen mit
Leistungen ab 400 W meist in der Beleuchtung von Industriebetrieben und
Sportstätten.
Wegen des gelben Lichts und der
daraus resultierenden ungenügenden
Farbwiedergabe werden NatriumDampflampen fast ausschließlich in der
Außenbeleuchtung auf Straßen und
Plätzen, bei der Gebäudeanstrahlung
oder zur Beleuchtung von Gleis- und
Industrieanlagen eingesetzt.
Quecksilberdampflampen haben mit bis
zu 60 lm/W die geringste Lichtausbeute
aller Hochdruck-Entladungslampen.
Daher werden sie in der EU verboten
und dürfen ab 2015 nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
Halogen-Metalldampflampen zeichnen
sich durch sehr hohe Lichtausbeuten
von über 100 lm/W bei sehr guter Farbwiedergabe aus. Dabei sind Lampen
mit Keramiktechnologie den Versionen
mit Quarzglasbrenner hinsichtlich
Effizienz, Farbwiedergabe und Lebensdauer deutlich überlegen.
Natrium-Dampflampen sind sehr
effizient und erreichen bei den Hochdrucklampen bis zu 150 lm/W. Die
Niederdrucklampen haben mit bis zu
174 lm/W die derzeit höchste Lichtausbeute aller Lampen; allerdings ist
das monochromatische gelbe Licht
nur auf wenige Anwendungen im
Außenbereich begrenzt.
Quecksilberdampflampen enthalten
Quecksilber und dürfen daher seit
2006 nur noch über die öffentlichen
und privaten Entsorgungsträger der
Gemeinden, Städte und Landkreise
entsorgt werden.
Halogen-Metalldampflampen enthalten
Quecksilber und dürfen daher seit
2006 nur noch über die öffentlichen
und privaten Entsorgungsträger der
Gemeinden, Städte und Landkreise
entsorgt werden.
Natrium-Dampflampen enthalten meist
Quecksilber und mit Natrium ein sehr
reaktionsfreudiges Element, das heftig
mit Luftfeuchtigkeit reagiert. Daher
müssen auch alle Natrium-Dampflampen am Lebensdauerende umweltgerecht entsorgt werden.
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RECYCLING
Welchen Nutzen hat Lampen-Recycling?
Recycling von Produkten zielt immer darauf ab, möglichst viele Stoffe sortenrein zurückzugewinnen, um
unsere begrenzten Ressourcen zu schonen und durch fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen unsere
Umwelt zu entlasten.
Das Sammeln von Lampen erfolgt entweder durch eigenes
Anliefern in den Sammelstellen oder Wertstoffhöfen der Gemeinde oder, bei größeren Mengen, auch durch Abholung
eines beauftragten Entsorgungsunternehmens. Genaue
Informationen zur Abfallentsorgung findet man in der Regel
auf der Internetseite der Gemeinde. In der europäischen
Lampenindustrie wird das Recycling von Leuchtmitteln durch
zertifizierte Fachbetriebe für Entsorgung wahrgenommen.
Auskünfte über die Vertragspartner erteilen die nationalen
Recyclingorganisationen gerne auf Anfrage. Kontaktadressen
finden Sie auf Seite 14 in dieser Broschüre.
Welche Recycling-Verfahren gibt es?
Für die Verwertung von Entladungslampen haben sich verschiedene Recycling-Verfahren für den stationären als auch
mobilen Betrieb etabliert. Ziel dieser Verfahren ist es, die Bestandteile der Lampen sauber zu trennen und die Reststoffe
so weit wie möglich wieder zu verwenden. Sauberes Glas
wird zur Produktion neuer Lampen eingesetzt, Mischglas
wird dem Glasrecycling zugeführt. Metallteile gehen in die
Metallverwertung und Kunststoffe werden meist thermisch
verwertet. Leuchtstoffe werden ausgeblasen oder ausgewaschen und können ebenso wie der separierte Quecksilberanteil wieder der industriellen Produktion zugeführt werden.
Besonders beeindruckend zeigt dies z. B. der OSRAM
Recyclingpartner DELA (ab 01.01.2012 WEEE Service GmbH)
in Deutschland, der fast alle Komponenten von Altlampen
wieder für die Produktion aufbereitet. So wird das Quecksilber aus Destillation entweder sortenrein gewonnen oder
in einem eigens von DELA entwickelten Verfahren zu Quecksilbersulfid – chemisch stabilem Zinnober – umgewandelt.
Alle Prozesse arbeiten mit Unterdruck und mit speziellen
Systemen zur Abluftreinigung, um eine Gefährdung von
Mensch und Umwelt auszuschließen. Die heute üblichen
Verfahren sind im Folgenden aufgeführt:
Bislang betrug das Verhältnis gesammelter Leuchtstofflampen zu anderen Lampentypen etwa 85 zu 15 Prozent. Der Anteil der Energiesparlampen nimmt jedoch zu.
(Foto: Dr. Jürgen Kroll)
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Die in Rungenpaletten angelieferten, stabförmigen Lampen werden ohne weitere
Vorbehandlung in die Glasbruchwaschanlage eingeführt. (Foto: Dr. Jürgen Kroll)
Kapp-Trenn-Verfahren: Dieses Verfahren wurde für stabförmige Leuchtstofflampen entwickelt und erreicht heute
die höchsten Recyclingquoten aller Verfahren. Dabei werden
bis zu 90 % des Glases wieder direkt der Lampenproduktion
zugeführt.
Schredder-Verfahren: Mit dem Schredder-Verfahren lassen
sich sowohl alle Entladungslampen als auch Lampenbruch
und Produktionsabfälle verarbeiten. Es ist besonders geeignet für die Verwertung von Altlampen, die aus unterschiedlichen Formen und Glassorten bestehen. Nach dem
Separieren von Leuchtstoffen, Kunststoffen und Metallen
kann das Glas für Produkte mit niedrigeren Anforderungen
an Reinheit verwendet werden.
Verschiedene Siebe und Metallabscheider trennen das gewaschene und zerkleinerte
Material. (Foto: Dr. Jürgen Kroll)
Glasbruchwaschverfahren: Bei diesem Prozess werden
große Volumen von unsortierten Leuchtstofflampen und auch
Lampenbruch in einer automatischen Anlage zerkleinert. In
einem geschlossenen Kreislauf werden Leuchtstoffe ausgewaschen und vom Quecksilber durch Destillation befreit.
Danach werden die restlichen Bestandteile gesiebt und nach
Materialart getrennt. Anschließend wird das Glas wieder für
die Neuproduktion von Lampen verwendet.
Zentrifugal-Separation: Ein Verfahren für alle Kompaktleuchtstofflampen und nicht stabförmigen Entladungslampen,
bei dem in einer Zentrifuge Fassungen, Elektronikteile,
Metalle und Kunststoffe vom Glasanteil separiert werden.
Das Glas geht wieder in die Herstellung von Glasprodukten,
Metall in die Metallverwertung, Kunststoffe werden thermisch
verwertet.
Das in dieser Flasche gesammelte Quecksilber enthält den Ertrag aus rund 200 000
Energiesparlampen. (Foto: Dr. Jürgen Kroll)
Produktspezifische Zerlegeverfahren: Diese Verfahren
verarbeiten ausschließlich Lampen ähnlicher Bauart mit dem
Vorteil der exakten Trennung des Kolbens vom Sockel. Dabei
wird Quecksilber im ersten Behandlungsschritt von allen
anderen Lampenkomponenten separiert. Nachteil zu den
vorher beschriebenen Verfahren ist, dass alle gesammelten
Lampen vor der Behandlung manuell nach ihrer Bauart
sortiert werden müssen.
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RECYCLING
Was geschieht mit den Komponenten?
Die sortenreine Gewinnung der Lampenbestandteile Glas
und Metall durch moderne Recycling-Verfahren reduziert
den anfallenden Restmüll um bis zu 95 %. Dennoch lohnt es
sich, die Prozesse des Recyclings weiter zu entwickeln und
die Anteile der noch verbleibenden Reststoffe so gering wie
möglich zu halten.
In jüngster Zeit rückt in der Diskussion um Rohstoffe eine
Gruppe von Metallen, die sogenannten Seltenen Erden,
in den Vordergrund. Seltene Erden werden weltweit für
elektrotechnische Produkte wie z. B. Permanentmagnete
in Motoren von Elektro- und Hybridfahrzeugen, aufladbare
Batterien, Mobiltelefone, Flachbildschirme und auch Entladungslampen – der überwiegende Anteil von Leuchtstoffen
und das Licht von Halogen-Metalldampflampen wird mit
Seltenen Erden erzeugt – benötigt.
Der Bedarf an diesen Elementen wächst kontinuierlich,
die Ressourcen sind begrenzt, die Förderung wird immer
teurer und der Preis stieg um ein Vielfaches. Daher ist es
sinnvoll, diese Metalle auch im Recyclingprozess zurück zu
gewinnen und vermehrt als Sekundärrohstoffe zu nutzen.
Es gibt bereits bestehende Verfahren zur Gewinnung der
Seltenen Erden aus dem Leuchtstoffpulver. Zur weiteren
Verbesserung wird derzeit verstärkt in Forschungs- und
Entwicklungsprojekte investiert.
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Red
Eu, Y
Eu
Y
Eu
White
Light
La
Blue
Eu
Ce
TB
Green
Ce, La, Tb
Seltene Erden werden zur Herstellung des Leuchtstoffs für Leuchtstoff- und
Kompakt-Leuchtstofflampen benötigt.
Was tun bei zerbrochenen Entladungslampen?
Die meisten Entladungslampen enthalten eine geringe
Menge Quecksilber (je nach Lampentyp zwischen
1,5 und 5 mg), die beim Recycling fachgerecht entsorgt
wird. Die einzige Möglichkeit für Anwender mit Quecksilber in Kontakt zu kommen, ist beim Zerbrechen einer
Lampe.
Sollte dieser seltene Fall einmal eintreten, helfen die folgenden Maßnahmen, um eine Gefährdung auszuschließen:
•
•
•
•
Trennen Sie Lampe oder Leuchte vom Stromnetz
Lüften Sie den Raum 10 bis 15 Minuten
Kehren Sie alle Lampenteile auf
Sammeln Sie verbliebene kleine Reste mit einem
Einwegtuch oder Klebeband auf
• Wenn Sie einen Staubsauger benutzen müssen
(z. B. bei Teppich), entsorgen Sie anschließend den
Staubsaugerbeutel
• Verpacken Sie die gesammelten Lampenreste in einen
fest verschließbaren Beutel, bewahren Sie diesen
außerhalb Ihrer Wohnung auf und geben Sie ihn bei
der nächsten Annahmestelle für Altlampen ab.
OSRAM: Verantwortungsbewusster Einsatz
von Quecksilber.
Der Großteil aller OSRAM Energiesparlampen
enthält gerade einmal bis zu 2,5 Milligramm
Quecksilber mit einem Volumen von weniger
als 0,2 mm3. Diese Menge würde auf der
Spitze eines Kugelschreibers Platz finden.
Der Quecksilberinhalt von mehr als 1000
Milligramm in alten, mit Quecksilber gefüllten
Fieberthermometern würde für 300 – 1000
Energiesparlampen ausreichen.
OSRAM verwendet fortschrittliche Dosierungstechnologien um schon bei der
Herstellung der Lampen das Quecksilber
auf ein Minimum zu reduzieren.
Wertstoffhof entsorgt werden. OSRAM hatte
großen Anteil daran, ein funktionierendes
System zum Einsammeln und Verwerten
der Lampen aufzubauen.
Energiesparlampen helfen, den Quecksilberausstoß insgesamt zu vermeiden – trotz
ihres Quecksilbergehalts. Denn in Kohlekraftwerken wird erheblich mehr Quecksilber
ausgestoßen, als in Energiesparlampen zum
Einsatz kommt. Muss aufgrund des Einsatzes
von Energiesparlicht weniger Strom erzeugt
werden, sinkt dieser Quecksilberausstoß.
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WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
Wo gibt es weitere Informationen?
Um ein umweltgerechtes Sammeln und Recycling von Entladungslampen, Elektronischen Vorschaltgeräten und Leuchten zu ermöglichen wurden in den Mitgliedsstaaten der EU von Unternehmen der
Beleuchtungsindustrie die nachstehenden Gesellschaften gegründet, die Sammlung und Abtransport
für ihre jeweiligen Partner organisieren.
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Code
Land
Organisation
Link
AT
Österreich
UFH
www.ufh.at
BE
Belgien
LightRec (Recupel)
www.recupel.be
CH
Schweiz
Stiftung Licht Recycling Schweiz (SLRS)
www.slrs.ch
CZ
Tschechische Republik
Ekolamp
www.ekolamp.cz
DE
Deutschland
Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH
www.lightcycle.de
DK
Dänemark
Lyskildebranches WEEE Forening (LWF)
www.LWF.nu
EE
Estland
Ekogaisma SIA
www.ekogaisma.ee
ES
Spanien
Ambilamp
www.ambilamp.com
FI
Finnland
FLIP
www.flip.fi
FR
Frankreich
Récylum
www.recylum.fr
GB
Großbritannien
Recolight Limited
www.recolight.uk
GR
Griechenland
Appliances Recycling S.A.
www.electrocycle.gr
HU
Ungarn
Electro-Coord Kht.
www.electro-coord.hu
IE
Irland
Recolight Ireland
www.weeeireland.ie
IT
Italien
Ecolamp
www.ecolamp.it
LT
Litauen
Epa
www.epa.lt
LU
Luxemburg
Ecotrel asbl
www.ecotrel.org
LV
Lettland
Ekogaisma SIA
www.ekogaisma.lv
NL
Niederlande
Lightrec
www.lightrec.nl
NO
Norwegen
El-Retur
www.elretur.no
PL
Polen
ElektroEko
www.elektroeko.pl
PT
Portugal
Amb3E
www.amb3e.pt
RO
Rümänien
Asociatia Recolamp
www.recolamp.ro
SE
Schweden
El-Kretsen i Sverige AB
www.el-kretsen.se
SI
Slowenien
Ekosij Zeos
www.zeos.si
SK
Slowakische Republik
Ekolamp
www.ekolamp.sk
Weitere Adressen für mehr Information:
www.osram.de/global-care
www.lichtzeichen.de
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e. V.
www.zvei.de
licht.de
www.licht.de
ELC – Dachverband der Europäischen Lampenindustrie
www.elcfed.org
www.celma.org
Detaillierte Informationen zur europäischen WEEE-Richtlinie und zu RoHS
oder REACH finden Sie unter:
Europäische Kommission: www.ec.europa.eu/environment
RoHS Konformität in der EU: www.rohs.eu
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): www.baua.de
15
Hauptverwaltung
Hellabrunner Straße 1
81543 München
Tel. +49 (0) 89-6213-0
Fax +49 (0) 89-6213-20 20
www.osram.de
462W001DE 03/12 VO OSRAM CC & IR PAF CPM Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
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