Einfacher als wegwerfen.
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www.osram.de Einfacher als wegwerfen. OSRAM Ratgeber für richtige Leuchtmittel-Entsorgung. Einleitung „Wir achten die Umwelt und übernehmen Verantwortung für sie. Wir gehen mit Ressourcen sparsam um und vermeiden Abfall. Durch energiesparende Lampen und Systeme tragen wir weltweit zum Umweltschutz bei.“ Umwelt zu gestalten, vom umweltgerechten Produktdesign über umweltschonende Produktionsprozesse bis hin zu umweltverträglicher Entsorgung am Lebensdauerende der Produkte. Zitat aus dem OSRAM Unternehmensleitbild: Globaler Klimawandel durch eine von Menschen beeinflusste starke Zunahme klimaschädlicher Treibhausgase, steigender Verbrauch begrenzter natürlicher Ressourcen, Energie- und Wassermangel in einigen Regionen sind für viele Menschen schon jetzt spürbar. Daher müssen wir alle den Schutz unserer Umwelt durch nachhaltige Programme vorantreiben, um das Leben zukünftiger Generationen zu sichern. Dazu muss jeder beitragen, der Einzelne ebenso wie Organisationen oder Unternehmen. Wir erleben jetzt gerade eine Phase, in der ineffiziente Lichtquellen in vielen Ländern die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an Energieeffizienz nicht mehr erfüllen und durch energiesparende Lampen ersetzen werden müssen. Als Ersatz für Glühlampen bietet OSRAM mit den Halogen-, Kompaktleuchtstoff- und LED-Lampen gute Alternativen, bei Leuchtstofflampen kommen nur noch Varianten mit LUMILUX® Dreibandenleuchtstoffen zum Einsatz und für die Quecksilberdampflampen HQL® werden energieeffizientere Alternativen aus dem Bereich der Produktfamilien POWERSTAR® und POWERBALL® sowie der VIALOX NAV® angeboten. OSRAM hat es sich zur Unternehmensaufgabe gemacht, mit dem Nachhaltigkeitsprogramm „Global Care“ weltweit sozial und umweltverträglich zu handeln. Als einer der führenden Hersteller innovativer Lichtlösungen leistet das Unternehmen mit nachhaltigen Produkten und Prozessen einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Entwicklung, Herstellung und Einsatz energieeffizienter Lampen und Beleuchtungssysteme helfen mit, den Energieverbrauch zu senken und dadurch den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Gleichzeitig ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus dieser energiesparenden Lösungen im Einklang mit unserer 2 Damit die Belastung der Umwelt so gering wie möglich ausfällt, muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass gesundheitsgefährdende und umweltrelevante Substanzen nicht oder, falls unvermeidbar, nur in geringsten Mengen in Lampen, Elektronischen Vorschaltgeräten und Leuchten enthalten sind. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass diese Produkte am Ende ihrer Lebensdauer einem Recyclingprozess zugeführt werden. Wie das im Einzelnen geschieht, darüber will diese Broschüre informieren. ÜBERSICHT INHALTE Welche Gesetze gelten für Lampen, Leuchten und Vorschaltgeräte? Seite 04–05 Welche Unterschiede gibt es bei den Lampentechnologien? Seite 06–09 Welchen Nutzen hat das Lampen-Recycling? Seite 10–13 Wo gibt es weitere Informationen? Seite 14–15 3 GESETZLICHE GRUNDLAGEN Welche Gesetze gelten für Lampen, Leuchten und Vorschaltgeräte? Um sicher zu stellen, dass von Produkten im Laufe Ihres gesamten Produktlebenszyklus keine Gefahren für Menschen und Umwelt ausgehen, wurden von der Europäischen Union in den letzten Jahren einige Richtlinien erlassen, die zum einen darauf abzielen, gefährliche Stoffe zu reduzieren oder zu verbieten und zum anderen die Entsorgung am Ende der Produktlebensdauer regeln. Die folgenden Richtlinien regeln auch für Lampen, Elektronische Vorschaltgeräte und Leuchten die Verwendung bestimmter Stoffe und die Entsorgung dieser Produkte. WEEE (Waste of Electrical and Electronic Equipment) – regelt die Rücknahme von Altgeräten: Die Europäische Richtlinie 2002/96/EG über die Rücknahme von Elektro- und Elektronik-Altgeräten trat im Februar 2003 in Kraft und wurde anschließend von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht überführt. Darin sind alle Hersteller und Importeure der elektrischen und elektronischen Geräte verpflichtet, ihre Produkte zurückzunehmen und für die Behandlung, Verwertung oder das Recycling zu sorgen. Hersteller oder Importeure müssen sich in den Mitgliedsstaaten registrieren lassen. Die Mitgliedsstaaten erstellen ein Verzeichnis der Hersteller und erheben jährlich Daten über die Mengen und Kategorien von Elektro- und Elektronikgeräten, die auf ihrem Markt in Verkehr gebracht, gesammelt, wieder verwendet, dem Recycling zugeführt und verwertet wurden, sowie über die ausgeführten gesammelten Altgeräte unter Angabe des Gewichts oder, wenn dies nicht möglich ist, der Anzahl der Geräte. Außerdem müssen alle von WEEE betroffenen Elektro- und Elektronikgeräte mit einer durchgekreuzten Mülltonne gekennzeichnet werden. Für die Umsetzung und Überwachung der Gesetze sind die Mitgliedsstaaten verantwortlich. So sorgt z. B. in Deutschland das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Geräten (ElektroG) für die Umsetzung der europäischen Richtlinie. Welche Gesellschaften sich im Auftrag von Herstellern und Importeuren um Sammlung, Recycling und Verwertung in den EU-Mitgliedsstaaten kümmern, können Sie auf Seite 14 erfahren. 4 RoHS (Restriction of the Use of Certain Hazardous Substances in Electrical and Electronic Equipment) – beschränkt gefährliche Stoffe: Die Europäische Richtlinie 2002/95/EG regelt die Verwendung von Gefahrenstoffen in Geräten und Bauteilen. Das Ziel dabei ist, umweltgefährdende Stoffe aus Produkten und Produktkomponenten vollständig zu verbannen. Davon betroffen sind z. B. • Blei z. B. im Lötzinn, • polybromierte Biphenyle (PBB) und polybromierte Diphenylether (PBDE) als Flammschutzmittel oder Weichmacher in Kunststoffen und Kabeln, • Cadmium z. B. auch zu finden in Lacken und Kunststoffen, • sechswertiges Chrom in der Verchromung von Metallen und Kunststoffen. Die Verordnung verpflichtet alle Hersteller, diese Substanzen nicht mehr einzusetzen. Da diese Forderung produktionstechnisch nicht umsetzbar gewesen wäre und kleine Mengen analytisch nicht nachgewiesen werden können, wurden in einer Änderung der Richtlinie vom 18. August 2005 konkrete Grenzwerte für die im Produkt enthaltenen gefährlichen Substanzen festgelegt. Zusätzlich gibt es für einige Produkte – z. B. für Quecksilber in Entladungslampen – zumindest vorläufig noch eine Reihe von Ausnahmen, die jedoch Schritt für Schritt verschärft oder abgebaut werden. Auch in Staaten außerhalb der Europäischen Union sind ähnliche Verordnungen zum Schutz von Mensch und Umwelt im Gespräch oder bereits in Kraft, so z. B. in der Schweiz und Norwegen, in den USA, in Japan, China und Südkorea. § REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) – regelt das Inverkehrbringen von Chemikalien: Die Verordnung EG 1907/2006 ist seit dem 1. Juli 2007 in Kraft und regelt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung aller chemischen Stoffe auf dem europäischen Markt. Dadurch werden Hersteller und Importeure von Chemikalien verpflichtet, die Verantwortung für den sicheren Umgang mit diesen Stoffen zu übernehmen. In den Märkten der Europäischen Union dürfen nur noch Chemikalien importiert oder hergestellt werden, die vorher erfasst und bei der Europäischen Chemikalienagentur in Helsinki registriert wurden. Die Registrierungspflicht gilt für alle chemischen Stoffe, deren jährliche Menge eine Tonne überschreitet. REACH betrachtet den Einsatz von chemischen Substanzen nicht nur speziell für die Elektro- oder Elektronikindustrie, sondern für alle Güter und hat damit einen weiter gefassten Anwendungsbereich als RoHS, das ausschließlich gefährdende Chemikalien in elektrischen und elektronischen Produkten behandelt. 5 LAMPENTECHNOLOGIEN Welche Unterschiede gibt es bei den Lampentechnologien? Glühlampen Funktionsprinzip Eine Wolframwendel wird durch elektrischen Strom auf etwa 2700° Kelvin erhitzt und strahlt so warmweißes Licht ab. Dieser Prozess läuft in einem Glaskolben in einer Stickstoffoder Edelgasatmosphäre ab. Die mittlere Lebensdauer beträgt 1000 Stunden. Hauptanwendung Glühlampen sind oder waren in fast allen Anwendungsgebieten zu finden außer in der Büro- und Industriebeleuchtung. Energieeffizienz Aufgrund ihrer geringen Lichtausbeute von ca. 10 lm/W (Lumen pro Watt) sind Glühlampen heute die Lichtquelle mit der geringsten Energieeffizienz und werden daher in vielen Ländern auf Grund gesetzlicher Regelungen vom Markt verbannt. In der EU dürfen die verbliebenen Leistungsstufen 15, 25 und 40 W ab 1. September 2012 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Hinweise zur Entsorgung Glühlampen können mit dem Haushalts-Restmüll entsorgt werden. 6 Halogen-Glühlampen Leuchtstofflampen Das Funktionsprinzip gleicht dem der Glühlampe mit dem Unterschied, dass Halogenzusätze zum Füllgas eine Schwärzung des Glaskolbens vermeiden. Der sog. HalogenKreisprozess ermöglicht kleinere Kolbenformen und führt so zu höheren Lichtausbeuten, längeren Lebensdauern und hellerem, brillanteren Licht, das mit 3000 K auch etwas weißer ist und damit frischer wirkt als das der Glühlampe. Zwischen zwei Elektroden findet in einer NiederdruckGasentladung die Anregung von Quecksilberatomen statt, die überwiegend ultraviolette Strahlung aussenden. Diese Strahlung wird von Leuchtstoffschichten auf der Innenseite der Glasröhre in sichtbares Licht umgewandelt. Je nach Mischung einzelner Leuchtstoffe lassen sich von warmweiß bis tageslichtweiß alle Lichtfarben erzeugen. Als punktförmige Lichtquelle eignen sich Halogen-Glühlampen besonders gut zur Akzentbeleuchtung im ShopBereich oder in Museen und Galerien. Wegen ihres warmen und dennoch brillanten Lichts und der einfachen Dimmbarkeit werden Halogen-Glühlampen aber auch in der Allgemeinbeleuchtung von Hotels, Restaurants und in vielen Haushalten eingesetzt. Wegen ihrer hohen Lichtausbeute, langen Lebensdauer und ihrer „flächenhaften“ Lichtabstrahlung eignen sich Leuchtstofflampen besonders gut für hocheffiziente Allgemeinbeleuchtung. Daher kommen sie überwiegend in der Bürobeleuchtung und auch in Industrieanlagen zum Einsatz. Halogen-Glühlampen halten bis zu 5 mal länger. Besonders HALOGEN ECO sind für die kommenden Jahre eine hervorragende Alternative zur Glühlampe. Mit Lichtausbeuten bis zu über 100 lm/W gehören besonders T5 Leuchtstofflampen mit 16 mm Durchmesser zu den effizientesten und langlebigsten Lichtquellen heutzutage. In Kombination mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten, Tageslichtsensoren und Präsenzmeldern sind sogar bis zu 80 % Energieeinsparung gegenüber älteren Systemen mit Leuchtstofflampen möglich. Wie die Glühlampen enthalten auch Halogen-Glühlampen keine Schadstoffe und können daher mit dem HaushaltsRestmüll entsorgt werden. Da alle Leuchtstofflampen geringe Mengen Quecksilber enthalten, dürfen sie seit 2006 nur noch über die öffentlichen und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und Landkreise entsorgt werden. 7 LAMPENTECHNOLOGIEN Kompaktleuchtstofflampen LED-Lampen (sog. Retrofits) Funktionsprinzip Kompaktleuchtstofflampen funktionieren genau wie eine Leuchtstofflampe mit dem Unterschied, dass das Entladungsrohr gefaltet oder schraubenförmig gedreht ist, um eine möglichst kompakte Form zu erhalten. Bei LED wandern nach Anlegen einer Spannung zwischen zwei kristallinen Schichten Elektronen von einer Schicht zur anderen. Dort rekombinieren Sie mit Atomen, denen Elektronen fehlen und senden dabei eine für das Schichtmaterial charakteristische Strahlung aus. Das Licht von weißen LED setzt sich zusammen aus blauem Licht einer LED, das eine gelbe Leuchtstoffschicht durchstrahlt. Blaue und gelbe Spektralanteile ergeben dabei je nach Leuchtstoff die Lichtfarben warmweiß bis tageslichtweiß. Hauptanwendung Sowohl in der Version mit Stecksockel als auch mit Schraubsockel und integriertem Vorschaltgerät sind diese Lampen in der Allgemeinbeleuchtung verschiedenster Anwendungen im Einsatz und dabei am häufigsten in Deckeneinbauleuchten. LED-Lampen mit weißem Licht sind die innovativsten Alternative zur Glühlampe und werden sowohl in der Allgemeinbeleuchtung als auch in der Akzentbeleuchtung eingesetzt. Energieeffizienz Ursprünglich entwickelt als Alternative zur Glühlampe sparen Kompaktleuchtstofflampen bis zu 80 % an elektrischer Energie im Vergleich zur Standard Glühlampe und halten bis zu 20 mal länger. Heutige LED-Lampen liegen beim Energie sparen gleichauf mit Kompaktleuchtstofflampen mit Schraubsockel und integriertem Vorschaltgerät. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass LEDLampen in den kommenden Jahren die Lichtausbeuten von Kompaktleuchtstofflampen deutlich übertreffen werden. Die typische mittlere Lebensdauer dieser Produkte ist mit 25 000 Stunden schon deutlich länger als die langlebigste Kompaktleuchtstofflampe. Hinweise zur Entsorgung Da alle Kompaktleuchtstofflampen geringe Mengen Quecksilber enthalten, dürfen sie seit 2006 nur noch über die öffentlichen und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und Landkreise entsorgt werden. LED-Lampen enthalten zwar kein Quecksilber, müssen aber dennoch wegen ihrer Elektronischen Bauteile wie Entladungslampen über die öffentlichen und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und Landkreise entsorgt werden. 8 Quecksilberdampflampen Halogen-Metalldampflampen Natrium-Dampflampen Zwischen zwei Elektroden wird Quecksilber unter Hochdruck durch Elektronen angeregt. Dabei entsteht blau-grünes Licht. Eine Leuchtstoffschicht sorgt für eine Verbesserung der Lichtfarbe und für mäßige Farbwiedergabe. Eine Mischung aus Quecksilber und Metallhalogeniden wird unter Hochdruck durch Elektronen angeregt. Dabei entsteht zwischen zwei Elektroden ein weißer Entladungsbogen, der je nach Zusammensetzung der Elemente warmweiße bis tageslichtweiße Lichtfarben mir guter bis sehr guter Farbwiedergabe erzeugt. Zwischen den Elektroden regen Elektronen Natrium an – bei Hochdrucklampen unter Hochdruck und bei Niederdrucklampen unter Niederdruck. Dabei wird gelbes Licht emittiert, das unter Niederdruck monochromatisch abgestrahlt wird und daher außer gelb keine anderen Farben erkennen lässt. Natrium-Hochdrucklampen dagegen lassen das Erkennen einiger Primärfarben zu. Aufgrund der mäßigen Farbwiedergabe werden Quecksilberdampflampen fast ausschließlich in der Beleuchtung von Straßen und Plätzen eingesetzt, vereinzelt auch noch in der Industriebeleuchtung. Halogen-Metalldampflampen sind wegen der punktförmigen Lichterzeugung besonders gut zur Anstrahlung geeignet. Daher findet man Lampen mit kleiner Leistung häufig in der Shop-Beleuchtung und seit kurzem auch in der Straßenund Wegebeleuchtung, Lampen mit Leistungen ab 400 W meist in der Beleuchtung von Industriebetrieben und Sportstätten. Wegen des gelben Lichts und der daraus resultierenden ungenügenden Farbwiedergabe werden NatriumDampflampen fast ausschließlich in der Außenbeleuchtung auf Straßen und Plätzen, bei der Gebäudeanstrahlung oder zur Beleuchtung von Gleis- und Industrieanlagen eingesetzt. Quecksilberdampflampen haben mit bis zu 60 lm/W die geringste Lichtausbeute aller Hochdruck-Entladungslampen. Daher werden sie in der EU verboten und dürfen ab 2015 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Halogen-Metalldampflampen zeichnen sich durch sehr hohe Lichtausbeuten von über 100 lm/W bei sehr guter Farbwiedergabe aus. Dabei sind Lampen mit Keramiktechnologie den Versionen mit Quarzglasbrenner hinsichtlich Effizienz, Farbwiedergabe und Lebensdauer deutlich überlegen. Natrium-Dampflampen sind sehr effizient und erreichen bei den Hochdrucklampen bis zu 150 lm/W. Die Niederdrucklampen haben mit bis zu 174 lm/W die derzeit höchste Lichtausbeute aller Lampen; allerdings ist das monochromatische gelbe Licht nur auf wenige Anwendungen im Außenbereich begrenzt. Quecksilberdampflampen enthalten Quecksilber und dürfen daher seit 2006 nur noch über die öffentlichen und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und Landkreise entsorgt werden. Halogen-Metalldampflampen enthalten Quecksilber und dürfen daher seit 2006 nur noch über die öffentlichen und privaten Entsorgungsträger der Gemeinden, Städte und Landkreise entsorgt werden. Natrium-Dampflampen enthalten meist Quecksilber und mit Natrium ein sehr reaktionsfreudiges Element, das heftig mit Luftfeuchtigkeit reagiert. Daher müssen auch alle Natrium-Dampflampen am Lebensdauerende umweltgerecht entsorgt werden. 9 RECYCLING Welchen Nutzen hat Lampen-Recycling? Recycling von Produkten zielt immer darauf ab, möglichst viele Stoffe sortenrein zurückzugewinnen, um unsere begrenzten Ressourcen zu schonen und durch fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen unsere Umwelt zu entlasten. Das Sammeln von Lampen erfolgt entweder durch eigenes Anliefern in den Sammelstellen oder Wertstoffhöfen der Gemeinde oder, bei größeren Mengen, auch durch Abholung eines beauftragten Entsorgungsunternehmens. Genaue Informationen zur Abfallentsorgung findet man in der Regel auf der Internetseite der Gemeinde. In der europäischen Lampenindustrie wird das Recycling von Leuchtmitteln durch zertifizierte Fachbetriebe für Entsorgung wahrgenommen. Auskünfte über die Vertragspartner erteilen die nationalen Recyclingorganisationen gerne auf Anfrage. Kontaktadressen finden Sie auf Seite 14 in dieser Broschüre. Welche Recycling-Verfahren gibt es? Für die Verwertung von Entladungslampen haben sich verschiedene Recycling-Verfahren für den stationären als auch mobilen Betrieb etabliert. Ziel dieser Verfahren ist es, die Bestandteile der Lampen sauber zu trennen und die Reststoffe so weit wie möglich wieder zu verwenden. Sauberes Glas wird zur Produktion neuer Lampen eingesetzt, Mischglas wird dem Glasrecycling zugeführt. Metallteile gehen in die Metallverwertung und Kunststoffe werden meist thermisch verwertet. Leuchtstoffe werden ausgeblasen oder ausgewaschen und können ebenso wie der separierte Quecksilberanteil wieder der industriellen Produktion zugeführt werden. Besonders beeindruckend zeigt dies z. B. der OSRAM Recyclingpartner DELA (ab 01.01.2012 WEEE Service GmbH) in Deutschland, der fast alle Komponenten von Altlampen wieder für die Produktion aufbereitet. So wird das Quecksilber aus Destillation entweder sortenrein gewonnen oder in einem eigens von DELA entwickelten Verfahren zu Quecksilbersulfid – chemisch stabilem Zinnober – umgewandelt. Alle Prozesse arbeiten mit Unterdruck und mit speziellen Systemen zur Abluftreinigung, um eine Gefährdung von Mensch und Umwelt auszuschließen. Die heute üblichen Verfahren sind im Folgenden aufgeführt: Bislang betrug das Verhältnis gesammelter Leuchtstofflampen zu anderen Lampentypen etwa 85 zu 15 Prozent. Der Anteil der Energiesparlampen nimmt jedoch zu. (Foto: Dr. Jürgen Kroll) 10 Die in Rungenpaletten angelieferten, stabförmigen Lampen werden ohne weitere Vorbehandlung in die Glasbruchwaschanlage eingeführt. (Foto: Dr. Jürgen Kroll) Kapp-Trenn-Verfahren: Dieses Verfahren wurde für stabförmige Leuchtstofflampen entwickelt und erreicht heute die höchsten Recyclingquoten aller Verfahren. Dabei werden bis zu 90 % des Glases wieder direkt der Lampenproduktion zugeführt. Schredder-Verfahren: Mit dem Schredder-Verfahren lassen sich sowohl alle Entladungslampen als auch Lampenbruch und Produktionsabfälle verarbeiten. Es ist besonders geeignet für die Verwertung von Altlampen, die aus unterschiedlichen Formen und Glassorten bestehen. Nach dem Separieren von Leuchtstoffen, Kunststoffen und Metallen kann das Glas für Produkte mit niedrigeren Anforderungen an Reinheit verwendet werden. Verschiedene Siebe und Metallabscheider trennen das gewaschene und zerkleinerte Material. (Foto: Dr. Jürgen Kroll) Glasbruchwaschverfahren: Bei diesem Prozess werden große Volumen von unsortierten Leuchtstofflampen und auch Lampenbruch in einer automatischen Anlage zerkleinert. In einem geschlossenen Kreislauf werden Leuchtstoffe ausgewaschen und vom Quecksilber durch Destillation befreit. Danach werden die restlichen Bestandteile gesiebt und nach Materialart getrennt. Anschließend wird das Glas wieder für die Neuproduktion von Lampen verwendet. Zentrifugal-Separation: Ein Verfahren für alle Kompaktleuchtstofflampen und nicht stabförmigen Entladungslampen, bei dem in einer Zentrifuge Fassungen, Elektronikteile, Metalle und Kunststoffe vom Glasanteil separiert werden. Das Glas geht wieder in die Herstellung von Glasprodukten, Metall in die Metallverwertung, Kunststoffe werden thermisch verwertet. Das in dieser Flasche gesammelte Quecksilber enthält den Ertrag aus rund 200 000 Energiesparlampen. (Foto: Dr. Jürgen Kroll) Produktspezifische Zerlegeverfahren: Diese Verfahren verarbeiten ausschließlich Lampen ähnlicher Bauart mit dem Vorteil der exakten Trennung des Kolbens vom Sockel. Dabei wird Quecksilber im ersten Behandlungsschritt von allen anderen Lampenkomponenten separiert. Nachteil zu den vorher beschriebenen Verfahren ist, dass alle gesammelten Lampen vor der Behandlung manuell nach ihrer Bauart sortiert werden müssen. 11 RECYCLING Was geschieht mit den Komponenten? Die sortenreine Gewinnung der Lampenbestandteile Glas und Metall durch moderne Recycling-Verfahren reduziert den anfallenden Restmüll um bis zu 95 %. Dennoch lohnt es sich, die Prozesse des Recyclings weiter zu entwickeln und die Anteile der noch verbleibenden Reststoffe so gering wie möglich zu halten. In jüngster Zeit rückt in der Diskussion um Rohstoffe eine Gruppe von Metallen, die sogenannten Seltenen Erden, in den Vordergrund. Seltene Erden werden weltweit für elektrotechnische Produkte wie z. B. Permanentmagnete in Motoren von Elektro- und Hybridfahrzeugen, aufladbare Batterien, Mobiltelefone, Flachbildschirme und auch Entladungslampen – der überwiegende Anteil von Leuchtstoffen und das Licht von Halogen-Metalldampflampen wird mit Seltenen Erden erzeugt – benötigt. Der Bedarf an diesen Elementen wächst kontinuierlich, die Ressourcen sind begrenzt, die Förderung wird immer teurer und der Preis stieg um ein Vielfaches. Daher ist es sinnvoll, diese Metalle auch im Recyclingprozess zurück zu gewinnen und vermehrt als Sekundärrohstoffe zu nutzen. Es gibt bereits bestehende Verfahren zur Gewinnung der Seltenen Erden aus dem Leuchtstoffpulver. Zur weiteren Verbesserung wird derzeit verstärkt in Forschungs- und Entwicklungsprojekte investiert. 12 Red Eu, Y Eu Y Eu White Light La Blue Eu Ce TB Green Ce, La, Tb Seltene Erden werden zur Herstellung des Leuchtstoffs für Leuchtstoff- und Kompakt-Leuchtstofflampen benötigt. Was tun bei zerbrochenen Entladungslampen? Die meisten Entladungslampen enthalten eine geringe Menge Quecksilber (je nach Lampentyp zwischen 1,5 und 5 mg), die beim Recycling fachgerecht entsorgt wird. Die einzige Möglichkeit für Anwender mit Quecksilber in Kontakt zu kommen, ist beim Zerbrechen einer Lampe. Sollte dieser seltene Fall einmal eintreten, helfen die folgenden Maßnahmen, um eine Gefährdung auszuschließen: • • • • Trennen Sie Lampe oder Leuchte vom Stromnetz Lüften Sie den Raum 10 bis 15 Minuten Kehren Sie alle Lampenteile auf Sammeln Sie verbliebene kleine Reste mit einem Einwegtuch oder Klebeband auf • Wenn Sie einen Staubsauger benutzen müssen (z. B. bei Teppich), entsorgen Sie anschließend den Staubsaugerbeutel • Verpacken Sie die gesammelten Lampenreste in einen fest verschließbaren Beutel, bewahren Sie diesen außerhalb Ihrer Wohnung auf und geben Sie ihn bei der nächsten Annahmestelle für Altlampen ab. OSRAM: Verantwortungsbewusster Einsatz von Quecksilber. Der Großteil aller OSRAM Energiesparlampen enthält gerade einmal bis zu 2,5 Milligramm Quecksilber mit einem Volumen von weniger als 0,2 mm3. Diese Menge würde auf der Spitze eines Kugelschreibers Platz finden. Der Quecksilberinhalt von mehr als 1000 Milligramm in alten, mit Quecksilber gefüllten Fieberthermometern würde für 300 – 1000 Energiesparlampen ausreichen. OSRAM verwendet fortschrittliche Dosierungstechnologien um schon bei der Herstellung der Lampen das Quecksilber auf ein Minimum zu reduzieren. Wertstoffhof entsorgt werden. OSRAM hatte großen Anteil daran, ein funktionierendes System zum Einsammeln und Verwerten der Lampen aufzubauen. Energiesparlampen helfen, den Quecksilberausstoß insgesamt zu vermeiden – trotz ihres Quecksilbergehalts. Denn in Kohlekraftwerken wird erheblich mehr Quecksilber ausgestoßen, als in Energiesparlampen zum Einsatz kommt. Muss aufgrund des Einsatzes von Energiesparlicht weniger Strom erzeugt werden, sinkt dieser Quecksilberausstoß. 13 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN Wo gibt es weitere Informationen? Um ein umweltgerechtes Sammeln und Recycling von Entladungslampen, Elektronischen Vorschaltgeräten und Leuchten zu ermöglichen wurden in den Mitgliedsstaaten der EU von Unternehmen der Beleuchtungsindustrie die nachstehenden Gesellschaften gegründet, die Sammlung und Abtransport für ihre jeweiligen Partner organisieren. 14 Code Land Organisation Link AT Österreich UFH www.ufh.at BE Belgien LightRec (Recupel) www.recupel.be CH Schweiz Stiftung Licht Recycling Schweiz (SLRS) www.slrs.ch CZ Tschechische Republik Ekolamp www.ekolamp.cz DE Deutschland Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH www.lightcycle.de DK Dänemark Lyskildebranches WEEE Forening (LWF) www.LWF.nu EE Estland Ekogaisma SIA www.ekogaisma.ee ES Spanien Ambilamp www.ambilamp.com FI Finnland FLIP www.flip.fi FR Frankreich Récylum www.recylum.fr GB Großbritannien Recolight Limited www.recolight.uk GR Griechenland Appliances Recycling S.A. www.electrocycle.gr HU Ungarn Electro-Coord Kht. www.electro-coord.hu IE Irland Recolight Ireland www.weeeireland.ie IT Italien Ecolamp www.ecolamp.it LT Litauen Epa www.epa.lt LU Luxemburg Ecotrel asbl www.ecotrel.org LV Lettland Ekogaisma SIA www.ekogaisma.lv NL Niederlande Lightrec www.lightrec.nl NO Norwegen El-Retur www.elretur.no PL Polen ElektroEko www.elektroeko.pl PT Portugal Amb3E www.amb3e.pt RO Rümänien Asociatia Recolamp www.recolamp.ro SE Schweden El-Kretsen i Sverige AB www.el-kretsen.se SI Slowenien Ekosij Zeos www.zeos.si SK Slowakische Republik Ekolamp www.ekolamp.sk Weitere Adressen für mehr Information: www.osram.de/global-care www.lichtzeichen.de ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e. V. www.zvei.de licht.de www.licht.de ELC – Dachverband der Europäischen Lampenindustrie www.elcfed.org www.celma.org Detaillierte Informationen zur europäischen WEEE-Richtlinie und zu RoHS oder REACH finden Sie unter: Europäische Kommission: www.ec.europa.eu/environment RoHS Konformität in der EU: www.rohs.eu Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): www.baua.de 15 Hauptverwaltung Hellabrunner Straße 1 81543 München Tel. +49 (0) 89-6213-0 Fax +49 (0) 89-6213-20 20 www.osram.de 462W001DE 03/12 VO OSRAM CC & IR PAF CPM Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten. OSRAM AG