Urologische Online-Beratung im deutschsprachigen World Wide Web

Transcription

Urologische Online-Beratung im deutschsprachigen World Wide Web
Aus dem Arbeitsbereich
Medizinpublizistik und –kommunikation der
Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Heinz-Dietrich Fischer
Urologische Online-Beratung im deutschsprachigen World Wide Web
Evaluation und Perspektiven
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Christian Juhnke
aus Salzgitter
2002
Dekan:
Prof. Dr. med. G. Muhr
Referent:
Prof. Dr. H.-D. Fischer
Koreferent: Prof. Dr. med. Th. Senge
Tag der mündlichen Prüfung: 08.05.2003
Meiner Mutter, Waltraut Juhnke gewidmet
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
3
2.
Das Internet
7
2.1
Historie und Zukunft
7
2.2
e-Health und Cybermedizin
9
2.3
Beispiele für medizinische Beratung im deutschsprachigen WWW
10
2.4
Ethik-Codizes und Qualitätssicherung medizinischer Webseiten
14
2.5
Standesrechtliche Situation der Online-Beratung
18
3.
Material und Methoden
20
3.1
Die Recherche nach deutschsprachigen Urologie-Foren
20
3.2
Das eigene Urologie-Forum
22
3.3
Die Klassifizierung der Anfragen im eigenen Urologie-Forum
25
3.4
Die Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.)
27
3.5
Die Umfrage unter den Foren-Moderatoren deutschsprachiger
Medizin-Onlinedienste (II.)
31
3.6
Statistische Auswertungen
35
4.
Ergebnisse
36
4.1
Die Suchergebnisse zu deutschsprachigen (Urologie-/)Foren
36
4.2
Die Anfragen in dem eigenen Urologie-Forum
38
4.3
Ergebnisse der Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.)
43
4.4
Korrelationen zwischen den Angaben der Nutzer-Umfrage im
eigenen Urologie-Forum (I.)
4.5
49
Ergebnisse der Umfrage unter den Foren-Moderatoren
deutschsprachiger Medizin-Onlinedienste (II.)
54
5.
Diskussion
69
5.1
Die urologischen Beratungsangebote im deutschsprachigen WWW
69
5.2
Aspekte zu den Nutzerbeiträgen und der Moderation im eigenen
Urologie-Forum
72
5.3
Vor- und Nachteile von Online-Erhebungen
75
5.4
Die Teilnehmer der Nutzer-Umfrage im eigenen
Urologie-Forum (I.)
77
1
5.5
Die Einschätzungen der Teilnehmer an der Nutzer-Umfrage im
eigenen Urologie-Forum (I.)
5.6
81
Die Einschätzungen der Foren-Moderatoren deutschsprachiger
Medizin-Onlinedienste (II.)
83
5.7
Chancen und Risiken der Cybermedizin
87
6.
Zusammenfassung
90
7.
Quellenverzeichnis
95
Anhang
I.: HON Code of Conduct (HONcode) für medizinische Seiten im
Gesundheitsbereich der Health On Net Foundation
II.: Nutzung von Sexualmedizin.de 15.07.2000 - 31.01.2001
III.: Auflistung und Rubrifizierung der Anfragen im
Urologie-Diskussionsforum vom 15.07.2000 bis zum 31.01.2001.
2
1.
Einleitung
Die Entwicklung des Hypertext Markup Language (HTML)-Standards hat das World
Wide Web in den 90er Jahren zu einem Massenmedium werden lassen. Binnen
weniger Jahre ist das Surfen im Netz in vielen Bevölkerungsschichten und Berufen
selbstverständlicher Bestandteil des Alltags geworden (VAN EIMEREN B,
GERHARD H (2000)). Laut den Angaben des New Yorker Marktforschungsinstitutes
Cyber-Dialogue waren im Jahr 2000 von den etwa 74 Millionen Internet-Nutzern
über 40 Millionen so genannte Health-Seeker auf der Suche nach medizinassoziierten Informationen.
Die Mediennutzung bezieht sich dabei nicht nur auf das Aufsuchen von Webseiten
mit Hilfe von Suchmaschinen, Suchkatalogen, Hyperlinks oder der Eingabe eines
bekannten oder erdachten Domainnamens in das Adresseneingabefeld des WebBrowsers. Eine rege Nutzung erfahren auch die vielseitigen Kommunikationsplattformen im Internet. Im World Wide Web lassen sich dabei vor allem Chatrooms
und – zeitunabhängiger – E-Mail-basierte Diskussionsforen („elektronische BulletinBoards“)
beziehungsweise
Newsgroups
(s.
Kap.
2.3)
unterscheiden.
Die
Gemeinsamkeit dieser zumeist nach einem vorgegebenen Thema organisierten, an
„schwarze Bretter“ erinnernden Kommunikationsformen ist, dass jedes Mitglied
einen eigenen Beitrag verfassen („posten“) kann und dass alle bislang
angesammelten Einzelbeiträge vollständig einsehbar sind. Während bei einem Chat
die einzelnen Beiträge in Anlehnung an eine reale Diskussion unmittelbar und in
streng chronologischer Abfolge der Zusendung dargestellt werden, kann bei einem
Diskussionsforum auch einem früheren Erstbeitrag zu jedem späteren Zeitpunkt ein
Folgebeitrag hinzugefügt werden, um den „Thread“ - die Abfolge aller „Postings“ zu
einem Erstbeitrag zu verlängern.
In dem vielfältigen Angebot an Online-Diskussionsforen finden sich gerade bei
medizinischen Fach-Onlinediensten oder bei Gesundheitsprovidern für Patienten
themenspezifische Foren, die von Ärzten betreut werden – sei es für die
Veröffentlichung unverbindlicher medizinischer Erläuterungen für Laien oder für
„Online-Konsile“ unter Kollegen.
3
Bereits 1995 verwies LINCOLN TL auf die Bedeutung der „Newsgroups“.
Nichtsdestotrotz haben sich die zahlreichen nachfolgenden Veröffentlichungen zu
dem neuen Massenmedium Internet fast ausschließlich mit Webseiten „statischen“
medizinischen
Inhaltes
beschäftigt.
Womöglich
auch
ob
ihrer
schweren
wissenschaftlich-methodischen Zugänglichkeit befassten sich nur sehr wenige
Autoren mit den beliebten „kommunikationsbasierten“ Anwendungen (z.B. CULVER
JD et al. (1997), WOOTON JC (1998), SCHLOMAN BF (2002)).
Insbesondere in Bezug auf medizinische Themen ist daher bislang ungeklärt,
welche Risiken oder Chancen mit derartigen interaktiven Informationsangeboten
verbunden sind.
Die vorliegende Untersuchung bedient sich vier aufeinander aufbauender Schritte,
um sich der komplexen Thematik „Internet-Diskussionsforen“ zu nähern:
1. Der Recherche nach einschlägigen medizinischen Diskussionsforen,
2. dem Aufbau und der Betrachtung eines eigenen Diskussionsforums,
3. einer Nutzer-Umfrage im eigenen Diskussionsforum und
4. einer Online-Umfrage unter den Foren-Moderatoren von deutschsprachigen
Medizin-Onlinediensten.
Als inhaltliche Eingrenzung dieser Ansätze boten sich die beiden folgenden
Möglichkeiten für die vorliegende Arbeit an: Die Einschränkung auf deutschsprachige Diskussionsforen und die weitestmögliche Fokussierung auf das
Fachgebiet Urologie.
Die Recherche nach den relevantesten Webseiten mit forenbasierten urologischen
Beratungsangeboten war die Grundlage für die nachfolgenden Schritte. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass es vereinzelt auch „E-Mail-basierte“ Beratungsangebote gibt.
Diese „geschlossene“ und „asynchrone“ Kommunikationsform erscheint jedoch
hinsichtlich seiner Nutzerschaft und seiner Zielsetzung genauso wenig mit dem
Phänomen der Diskussionsforen vergleichbar wie theoretisch denkbare „Chatrooms
für urologische Fragestellungen“ oder jene Patienten bzw. deren Freunde oder
Angehörige, die im Internet quasi passiv nach „statischen“ Informationen
recherchieren.
Gegenstand
der
Recherche
Diskussionsforen im World Wide Web.
4
waren
demnach
einzig
die
Da im Internet keine geographischen Grenzen gegeben sind, erschien eine
Beschränkung auf die hiesige Landessprache als sinnreiche Alternative. Darüber
hinaus konnte bei der anschließenden übergreifenden Literaturrecherche keine
Studie gefunden werden, die eine Sichtung von Webseiten mit verschiedenen
Landessprachen beinhaltet. Als gleichermaßen nahe liegende Eingrenzung des
Untersuchungsfeldes wurde – abgesehen von der abschließenden Umfrage bei den
wenigen ärztlichen Foren-Moderatoren – das urologische Fachgebiet gewählt.
Da die ermittelten – zumeist kommerziell ausgerichteten – Betreiber von
medizinischen Onlinediensten mit moderierten Diskussionsforen weder Interesse
zeigten, ihre internen Regelungsanweisungen gegenüber ihren Foren-Moderatoren
preiszugeben, noch quantitative Angaben zu der Foren-Nutzung zu nennen, wurde
im Interesse einer weiterführenden Beobachtung als zweiter Schritt eigens eine
Webseite mit mehreren ärztlich moderierten Diskussionsforen für Patienten
eingerichtet. Im Sinne des oben Genannten beschränkte sich die anschließende
Nutzer-Umfrage auf das eigene Forum für urologische Fragestellungen innerhalb
der rege genutzten Webseite „sexualmedizin.de“.
Als dritter Schritt wurde eine Online-Erhebung bei den Forum-Moderatoren aller
zuvor recherchierten medizinischen Onlinedienste durchgeführt, um die Ergebnisse
einiger gemeinsamer Aspekte deskriptiv gegenüberzustellen.
Die vorliegende Untersuchung ist demnach begleitet von den folgenden vier
Fragestellungen:
1.
Welche forenbasierten Online-Angebote für Patienten-Beratung gibt es im
deutschsprachigen World Wide Web?
2.
Welche Arten von Anfragen werden in dem eigenen UrologieDiskussionsforum an die ärztlichen Moderatoren gestellt?
3.
Welche Einstellungen haben die Teilnehmer der Online-Umfrage in dem
Urologie-Diskussionsforum gegenüber den entsprechenden Angeboten im
WWW?
4.
Welche Einstellungen haben die Foren-Moderatoren deutschsprachiger
Medizin-Onlinedienste gegenüber den entsprechenden Angeboten im
WWW?
5
Zielsetzung dieser Untersuchungen ist eine erste Annäherung an die bislang nicht
untersuchten ärztlich moderierten Diskussionsforen.
Bestandteile sind eine
Bestandsaufnahme der noch wenigen Betreiber im deutschsprachigen Raum sowie
die Gewinnung von ersten Eindrücken über die und von den Nutzern und Betreibern
dieser Anwendungen. Dabei sollen die Möglichkeiten
und Grenzen auch
perspektivisch
für
kritisch
beleuchtet
und
Betrachtungen aufgezeigt werden.
6
Anregungen
weiterführende
2.
Das Internet
2.1
Historie und Zukunft
Bereits in den sechziger Jahren gab das US-Verteidigungsministerium einen
Forschungsauftrag mit dem Ziel heraus, bestehende Computer unabhängig von
Ihrer geographischen Lokalisation zu vernetzen. Mit Hilfe der vielfältigen
Verbindungswege zwischen zwei Punkten dieses Netzes war auch bei lokalen
Zerstörungen eine maximale Konsistenz des Kontaktes gewährleistet. Darüber
hinaus wird eine Botschaft bei dem Versand in einzelne Pakete unterteilt, die völlig
verschiedene Verbindungswege zu der Zieladresse durchlaufen, bevor sie beim
Empfänger wieder zusammengesetzt werden. Aus den initial nur für militärische und
wissenschaftliche Zwecke entwickelten Netzen ging das Internet hervor. Dessen
Anwendungsverbreitung stieg mit der Entwicklung des einfach zu handhabenden
World Wide Web im Jahre 1991 (CERN - Genfer Institut für Teilchenphysik) rasant
an (s. Abb. 1).
Dank der HyperTextMarkupLanguage (HTML) als Basis-Sprache des Internet und
der MultipurposeInternetMailExtension (MIME) ist auch der Versand von Bildern,
Ton oder Video-Dateien möglich. Zudem vermögen Internet-Browser neben der
Betrachtung von Internet-Dokumenten auch andere Dienste des Internet zu nutzen,
wie ftp, news, gopher oder archie.
7
Nutzer in den USA
(Mio.)
100
80
60
40
Radio
20
Kabelfernsehen
TV
WWW
0
1922
1930
1938
1946
1954
1962
1970
1978
1986
1994
2002
Abb. 1: Die Entwicklungsgeschwindigkeit Internet/Online (Cyberdialog (2000))
Der Zeitraum, in dem 50 Mio. Nutzer in den USA erreicht wurden, betrug beim
Radio 38 Jahre, beim TV 13 Jahre, beim Kabelfernsehen 10 Jahre und beim World
Wide Web nur 5 Jahre.
Als Maßstab für die weitere Internet-Entwicklung eines einzelnen Landes kann die
Telekommunikationsinfrastruktur und die Anzahl der Endgeräte (v. a. Personal
Computer) angesehen werden. Hierbei nimmt Deutschland mit einem im
internationalen Vergleich besonders fortschrittlichen Telekommunikationsnetz bei
vergleichsweise geringen PC-Rate (Anzahl Endgeräte/100 Einwohner) eine
Sonderrolle ein (INITI@TIVE D 21 (2000)): Während in Deutschland auf 100
Einwohner nur 32 PCs zu vermerken sind, weist Schweden eine Verbreitungsrate
von 58,0% auf und die USA sogar eine PC-Rate von 61,0% (BITKOM (2000)).
8
2.2
e-Health und Cybermedizin
„Electronic Health“ („e-Health“) umfasst das gesamte Angebot an Online-Information
zu den Themen Gesundheit / Krankheit, das von Privatpersonen, Unternehmen oder
sonstigen Institutionen publiziert wird“ (MUMMERT + PARTNER (2000)). Eine
andere Beschreibung des Begriffes e-Health umfasst „sämtliche Facetten des
Themas
Gesundheit
und
dessen
Vermarktung
im
Internet
und
über
Telekommunikation“ (KRÖHER M (2000)). In Anlehnung an eine Definition des
Begriffes „e-Health“ von DIETZEL GTW (2000) sei an dieser Stelle folgende
Begriffserläuterung
verwendet:
„e-Health
umschreibt
die
Gesamtheit
aller
Dokumentations-, Kommunikations- und Behandlungschancen, die sich aus der
Online-Präsenz gesundheitsbezogener
Informationen ergeben, sei es für
behandelnde Ärzte oder für gesundheitsinteressierte WWW-User.“
Gemäß der Studie „The Future of e-Health“ (Cyberdialogue (2000)) werden im Jahr
2005
ca.
88,5
Millionen
Gesundheitsinformationen
Erwachsene
zu
das
recherchieren
Internet
nutzen,
(sogenannte
um
nach
„Health-Seeker“).
Angesichts der bereits über 30.000 Internetadressen unter dem Begriff „Health“ bei
der bekannten Suchmaschine „Yahoo“, die nur bis zu 30,0% des Internet zu
erfassen vermag, wird die Anzahl der Webseiten mit gesundheitsbezogenen
Informationen auf mindestens 100.000 geschätzt (EYSENBACH G et al. (1999)). Zu
beachten ist dabei jedoch, dass dieser Fülle von Suchtreffern ein nicht
unerhebliches Maß an Redundanzen (mehrere Suchtreffer, die einer Site zugehörig
sind) zuzurechnen ist und dass bekanntermaßen bei einem großen Anteil von
diesen − auch privat zusehends einfach zu erstellenden − Webseiten mit einem
minderwertigen bzw. unrelevanten Inhalt zu rechnen ist. Die Untersuchung der
vielfältigen Internetangebote für Patienten und die Entwicklung von „KonsumentenInterfaces im Gesundheitswesen“ entwickelt sich zu einer eigenständigen Disziplin
innerhalb der Medizininformatik (FERGUSON T (1996)).
Weiterhin ungeklärt ist hingegen die Definition von Cybermedicine. Eine vielerorts
propagierte Definition lautet: „Cybermedicine is the science of applying internet and
global networking technologies to medicine and public health, of studying the impact
and implications of the internet, and evaluating opportunities and the challenges for
9
health care” (EYSENBACH G (1999)). Mit dieser Umschreibung siedelt er die
Cybermedizin zwischen Medizininformatik und Public Health an – dass sie in etwa
für die Präventivmedizin eine Position einnimmt, wie sie die Telemedizin für die
angewandte (klinische) Medizin innehat. In einem umfassenden Vergleich
verschiedenster Definitionen argumentieren DYER KA und THOMPSON CD (1999)
überzeugend gegen diese Eingrenzung. Ihr Vorschlag ist es, sich auf die zwar
allgemeiner
gehaltene,
so
doch
praxisnähere
Zuordnung
des
Begriffes
Cybermedicine zu einigen, die sich schlicht auf „die mit Hilfe des Computers
verbesserte klinische Medizin“ bezieht (SLACK W (1997)).
In dem folgenden Abschnitt werden zur Erläuterung einige Anbieter von
medizinischen
Recherche
Diskussionsforen
nach
vorwegnehmend
urologischen
beschrieben,
Beratungsangeboten
die
gefunden
bei
der
wurden
(vgl. Kap. 4.1).
2.3
Beispiele für medizinische Online-Beratung im deutschsprachigen
WWW
1997 begann der geschlossene Fachonlinedienst multimedica von der BertelsmannSpringer-Gesundheitsgesellschaft mbH &Co. KG (nunmehr HOS multimedica
Online Service GmbH&Co. KG der BertelsmannSpringer Science + Business
Media), einen Expertenrat für Kollegen aufzubauen. Da dieser Beratungsdienst nur
für Ärzte angeboten wird, die in dem teilweise geschlossenen Onlinedienst
registriert sind und demnach Patienten vorenthalten bleibt, findet er bei den weiteren
Betrachtungen keine Berücksichtigung.
Ein für jedermann offen zugängliches, forenbasiertes Beratungsangebot bietet der
Onlinedienst Medizin-Forum. Während das Programmangebot dieser umfassenden
Webseite kaum einen eigenen „statischen“ bzw. redaktionell zu erstellenden Inhalt
aufweist,
zeigen
sich
neben
den
Dutzenden
teils
ärztlich
moderierten
Diskussionsforen eine Fülle von datenbankbasierten Linklisten zu fundierten
Internetquellen. (s. Abb. 2 und 3).
10
Abb. 2: Screenshot der Homepage des „Deutschen Medizin Forums“, dem ersten
umfassenden medizinischen Internet-Portal im deutschsprachigen Raum mit
zahlreichen
teils
ärztlich
moderierten
Diskussionsforen
(http://www.medizin-
forum.de).
Ebenfalls BertelsmannSpringer Science + Business Media zugehörig ist das eher
populär ausgerichtete Gesundheits- und Wellness-Portal Lifeline (s. Abb. 3).
Abgesehen von dem eher oberflächlicheren Informationsangebot und den rege
besuchten Diskussionsforen für die Nutzer unter sich, bietet auch dieser
Onlinedienst von Experten unterstützte Diskussionsforen zu verschiedenen Fachgebieten an.
11
Abb. 3: Screenshot von Lifeline, einem führenden Onlinedienst für Gesundheit und
Wellness,
mit
teilweise
ärztlich
moderierten
Online-Diskussionsforen
(http://www.lifeline.de).
Aus dem Deutschen Gesundheitsnetz, dem von der Apotheker- und Ärztebank
finanzierten deutschen Online-Portal der Körperschaften der Bundes- und
Landesärztekammern, sowie den Kassenärztlichen Vereinigungen sind nach 5jährigem Bestehen des Deutschen Gesundheitsnetzes (http://www.dgn.de) das
Deutsche Ärztenetz (http://www.arzt.de) und ein Patientenorientierter Onlinedienst
mit dem international tragfähigen Namen Yavivo entstanden (http://www.yavivo.de)
(s. Abb. 4).
12
Abb. 4: Screenshot eines Onlinedienstes für Patienten mit 17 Diskussionsforen mit
ärztlicher Beratung (http://www.yavivo.de).
Gemessen an Nutzerzahlen ist auch der Onlinedienst Netdoktor als eines der
maßgeblichen Angebote für Gesundheitsinteressierte im deutschsprachigen Netz
anzusehen. Die dort vorzufindenden Diskussionsforen werden jedoch nicht ärztlich
moderiert. Stattdessen wird für verschiedene Fachthemen eine direkte Beratung
durch Experten via E-Mail angeboten. Da diese Form der Kommunikation eher dem
nichtöffentlichen Informationsaustausch auf postalischem Wege gleicht, als einem
für alle Nutzer einsehbaren Diskussionsforums, lassen sich Vergleiche hinsichtlich
der Nutzung bzw. der Inhalte zwischen diesen beiden Informationsmöglichkeiten
kaum vornehmen.
Das Informationsangebot von Netdoktor oder vergleichbare Angebote einer
Beratung via E-Mail durch niedergelassene bzw. in Kliniken tätige Ärzte sind
demnach – auch bei der Veröffentlichung häufiger Fragen und Antworten (FAQ`s) –
nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.
13
2.4
Ethik-Codizes und Qualitätssicherung medizinischer Webseiten
Der
unmittelbare
und
beinahe
unbegrenzte
Zugang
zu
medizinischer
Fachinformation für Fachgruppen und Laien wird die Arzt-Patient-Beziehung
maßgeblich beeinflussen. Der absehbaren Entwicklung stehen jedoch einige
Aspekte der Online-Informationen entgegen. Hervorgehoben seien an dieser Stelle
die sehr große Spannbreite bei der Qualität der entsprechenden Webseiten, die
vielfältigen Einflussmöglichkeiten kommerzieller Interessenträger und die nicht
sichere Gewährleistung der persönlichen Privatsphäre (JADAD AR (1999), Federal
Trade Commission privacy initiatives (2000), California Health Care Foundation
(2000)). Bereits 1997 warnten SILBERG WM et al ausdrücklich vor inkompletten, in
die Irre führenden oder unkorrekten Webseiten medizinischen Inhaltes. Ein Jahr
darauf wies ARUNACHALAM S (1998) darauf hin, dass auch in den unzähligen
Usenet-Gruppen,
Listservern
und
E-Mail-Boards
keinerlei
Qualitätskontrolle
gegeben ist. Auch ist die Ankündigung, dass der Privatsphäre genügend Rücksicht
geboten werde, auf den meisten Webseiten nicht zutreffend (GOLDMANN J et al.
(2000)).
Der bekannteste Versuch, einen Qualitätsstandard für medizinische Webseiten zu
formulieren, ist die Arbeit der schweizerischen Health On Net Foundation (BOYER
C et al. (1998)). Die Stiftung wird maßgeblich von SUN Microsystems, dem Swiss
Institute of Bioinformatics und dem Kanton Genf getragen. Das Kernelement der
Arbeit ist der so genannte HON Code of Conduct (HONcode) – ein Regelkatalog, an
dem sich Webseiten-Betreiber bei der Veröffentlichung medizinischer Informationen
orientieren sollen (s. Anhang). Die deutsche Übersetzung erfolgte 1997 durch
EYSENBACH G. Die vielbeachtete Regelung wies als einzige konzeptionelle
Fehlkalkulation auf, dass die mit der Einhaltung der Leitsätze verbundene
HONcode-membership keinerlei Kontrollfunktion beinhaltet (NATER et al. (2000)).
Mittlerweile tragen ca. 3000 medizinische Internetauftritte das HONcode-Siegel, von
denen einige als missbräuchlich verwendet deklariert werden mussten (SHON J und
MUSEN MA (1999)). Seit 1999 werden daher die so genannten „Second generation
trustmarks“ verwendet – als von dem Informations-Provider publiziertes Logo,
welches per Hyperlink mit einem die Nutzungsquoten aller einzelnen Webadressen
unter „Sexualmedizin.de“ dokumentierenden Rating-Service verbunden ist. Diese
14
Maßnahme erlaubte eine gewisse Kontrollfunktion und die Abgrenzung von
vergleichbaren, aber eher marktwirtschaftlich orientierten Bestrebungen.
Die American Medical Association (s. Abb. 5) veröffentlichte im März 2000 die
„Guidelines for Medical and Health Information Sites on the Internet” (WINKER MA
et al. (2000)). Auch diesen Richtlinien mangelt es an einer Kontrollinstanz im Sinne
einer
sicheren
Bewertungskontrolle.
Die
bestehenden
Webseiten-
Bewertungssysteme, die dem Nutzer Aufschluss über die Qualität der online
dargebotenen Informationen bieten sollen, sind in vielen Fällen als ungenügend
einzustufen (EYSENBACH G und DIEPGEN TL (1998), JADAD AR und
GAGLIARDI A (1998)).
Abb. 5: Homepage der American Medical Association (http://www.ama-assn.org)
Im Mai 2000 publizierte die Hi-Ethics Alliance, die 20 führenden Betreiber von
Gesundheitsinformations-Seiten, einen eigenen ethischen Standard (Health Internet
15
Ethics (2000)), der viele der wesentlichen Bestandteile der genannten Initiativen
beinhaltet.
In demselben Monat publizierte das Expertengremium der Internet Healthcare
Coalition (IHC) (2000) zusammen mit der WHO und der PAHO (Pan. American
Health Organisation) den e-Health Code of Ethics (e-Health Ethics Initiative (2000)
und RIPPEN H, RISK A (2000)). Die vieldiskutierte Frage der Qualitätssicherung
(KIM et al. (1999), EYSENBACH G (2000a) und SCHWARTZ J (2000)) bleibt damit
jedoch weiterhin unbeantwortet.
Tab. 1: Zusammenfassung des e-Health Code of Ethics von der IHC, der WHO und
der PAHO. (e-Health Ethics Initiative (2000), RIPPEN H und RISK A (2000)).
1. Candor: Disclose Information that if known by consumers would likely affect
consumers` understanding or use of the site or purchase or use of a
product or service.
2. Honesty: Be truthful and not deceptive
3. Quality: Provide health information that is accurate, easy to understand, and up
to date. Provide the information users need to make their own
judgements about the health information, products, or services
provided by the site.
4. Informed Consent: Respect users` right to determine whether or how their
personal data may be collected, used, or shared.
5. Privacy: Respect the obligation to protect users` privacy.
6. Professionalism in Online Health Care: Respect fundamental ethical
obligations to patients and clients. Inform and educate patients and
clients about the limitations of online health care.
7. Responsible Partnering: Ensure that organisations and sites with which they
affiliate are trustworthy.
8. Accountability: Provide meaningful opportunity for users to give feedback to
the site. Monitor their compliance with the e-Health Code of Ethics.
Die Konsensus-Kriterien des e-Health Code of Ethics stellen auch bei der
Qualitätskontrolle „medCERTAIN“ (vormals: http://www.medcertain.org). und dem
Folgeprojekt „medCIRCLE“ (http://www.medcircle.org) die wesentlichen Kriterien für
die Beurteilung einer Webseite dar Diese beiden Projekte ermöglichen erstmals eine
16
tatsächliche Qualitätskontrolle. Bereits 1998 hatten ROBINSON TN et. al. die
Notwendigkeit eines WWW-basierten Evaluations-Templates verkündet, dessen
Parameter z. B. von GUSTAFSON DH et al. im Jahr 1999 näher beschrieben
wurden. Bei dem Konzept von medCERTAIN werden die Webseiten von einem
Fachgremium
bewertet
und
eventuelle
Bedenken
und
Beschwerden
der
Konsumenten dokumentiert (s. a. CHARNOCK D et al. (1999)). Bei Aufsuchen einer
der Webseiten mit dem „medCERTAIN“-Logo − einem „Third generation trustmark“
− erfolgt über den Browser eine dem Provider weder erkennbare noch
beeinflussbare Datenbank-Abfrage der bis zu diesem Zeitpunkt zentral erfassten
Bewertungen.
Das medCERTAIN-System baut auf dem so genannten PIC-Standard (Platform for
Internet Content Selection) des World Wide Web Consortiums (W3C) auf
(http://www.w3.org/PICS). Die Bewertungskriterien sind dabei in Analogie zu der
heterogenen Struktur des Internet von bewusst relativer Bedeutung, denn:
Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens können und sollen
ihrerseits Kriterien definieren und für die Vergabe eines eigenen digitalen
Gütesiegels voraussetzen (EYSENBACH G und DIEPGEN TL (1999)). Auch sollen
bestehende Ansätze, wie z. B. der HONcode durch „medCERTAIN“ ergänzt und
nicht ersetzt werden (EYSENBACH G (2000b)). MedCertain selbst ist demnach
keine Bewertungsinstanz, sondern lediglich als technische Plattform zu verstehen,
die beliebige Maßstäbe zu verwalten erlaubt, wie z. B. auch die von WYATT JC
bereits
1997
für
medizinische
Webseiten
zusätzlich
geforderte
Benutzerfreundlichkeit.
Hervorzuheben
ist,
dass
sich
die
beschriebenen
Bemühungen
um
eine
Qualitätssicherung medizinischer Informationen im Internet auf die unzähligen
„statischen“ Webseiten beziehen. Eine Übertragbarkeit auf die Gegebenheiten in
Diskussionsforen ist nur bedingt möglich.
17
2.5
Standesrechtliche Situation der Online-Beratung
Ein großer Teil der Landesärztekammern arbeitet an der Einrichtung von OnlineBürgerinformationssystemen (s. a. die Übersicht der LÄK-Webseiten unter:
http://www.arzt.de). Das Anbieten von umfangreichen Arztverzeichnissen oder
spezifischen ärztlichen Beratungsleistungen im Internet erfordert jedoch eine
Änderung des Heilberufsgesetzes, wie sie von der Landesärztekammer Nordrhein
bereits gefordert wird (RIESER S (2000)). Dennoch plant zum Beispiel die
Landesärztekammer Baden-Württemberg ein, im Rahmen eines auf Nordbaden
beschränkten Pilotprojektes, mit Ärzten besetztes Telefon-Beratungsteam für
Auskünfte über stationäre und ambulante Versorgungsmöglichkeiten mit einer
Internet-Präsenz auszuweiten.
Der deutsche Arzt unterliegt im internationalen Vergleich einer besonders strikten
Regelung: „Der Arzt darf individuelle ärztliche Beratung von Patienten, insbesondere
auch Beratung, weder ausschließlich brieflich noch in Zeitungen oder Zeitschriften
noch ausschließlich über Kommunikationsmedien oder Computerkommunikationsnetzen durchführen“ (Bundesärztekammer (1997)). Demgegenüber zeigt sich die
Schweizerische Standesordnung mit der Feststellung etwas liberaler, dass die
„regelmäßige Behandlung allein aufgrund schriftlich, telefonisch oder elektronisch
übermittelter Auskünfte oder Berichte von Drittpersonen mit einer gewissenhaften
Berufsausübung unvereinbar“ ist (FMH (1996)).
Bezogen auf medizinische Beratungsleistungen über das Internet sei auch auf die
Problematik einer aktuellen e-Commerce-Richtlinie der EU-Kommission verwiesen,
laut der das nationale Recht des Anbieters und des Nutzers entscheidend ist.
Da z. B. in Portugal keinerlei einschränkende Regelung besteht, könnten von einem
dort ansässigen Internet Access Provider (IAP) aus, zur Zeit sogar „Nicht-Mediziner“
europaweite Beratung über das Internet anbieten.
Die American Medical Association (AMA) warnt davor, klinische Prognosen allein
aufgrund einer Internet-Diagnose zu erstellen. In einigen US-Staaten besteht
mittlerweile die Regelung, dass der Arzt den Patienten voruntersucht haben muss,
bevor er spezifische E-Mail-Beratungsdienste anbieten darf. Strikt untersagt ist dem
Arzt hingegen lediglich, im Rahmen einer Fernsprechstunde Medikamente zu
verschreiben. Insgesamt wird eine bedachte Internet-Beratung als „hilfsvolle Quelle
18
medizinischer Informationen für die Öffentlichkeit“ begrüßt (WINKER MA et al.
(2000)). Angesichts der im Vergleich zu Europa frühzeitigeren Verbreitung der
Möglichkeit einer E-Mail-Nutzung für Patienten und Ärzte in den USA (NEILL RA et
al. (1994)) liegen dort bereits mehrjährige – positive – Erfahrungen auch mit
konkreter Beratung von nicht persönlich bekannten Patienten via E-Mail vor
(BOROWITZ SM und WYATT JC (1998)).
Der kürzlich in Großbritannien eingeführte Internetdienst des staatlichen Gesundheitsdienstes (NHS), namens NHS Direct Online, zählt laut Gesundheitsminister
Alan Milburn mit geschätzten 25 Millionen Hits vor Jahresende zu den beliebtesten
Internetadressen des Landes. Der National Health Service will bis Jahresende
mindestens 65,0% aller britischen Patienten in die Lage versetzen, anstatt in die
Hausarztpraxis zu gehen, entweder telefonische ärztliche Hilfsdienste (z. B. NHS
Direct) oder interaktive Internetmedizindienste zu benutzen (CHADWICK DW et al.
(2000), GODDEN S et al. (2000), JONES J (2000)). Bei diesem Projekt ist darauf
hinzuweisen, dass trotz aller Sicherheitsmaßnahmen das vieldiskutierte Problem
des Schutzes der Patientendaten nicht gänzlich gelöst werden konnte (ANDERSON
R (1995)). Die British Medical Association sieht als noch bedeutenderes Problem
dieses Vorhabens, dass es potentiell tausende NHS-Hausarztpraxen mit der
Schließung bedroht (Redaktion der Ärztezeitung (2000)).
19
3.
Material und Methoden
3.1
Die Recherche nach deutschsprachigen Urologie-Foren
Das Aufsuchen von spezifischen Informationsseiten im Internet setzt sich
vornehmlich aus der Nutzung von Suchmaschinen oder von Hyperlink-Sammlungen
gut sortierter Übersichtsseiten (z. B. Online-Kataloge) zusammen. In Tab. 2 sind die
Ausgangspunkte der im Oktober 2000 durchgeführten Recherche und die dafür
verwendeten Suchmaschinen aufgeführt, mit denen alle relevanten Urologie-Foren
im deutschsprachigen World Wide Web ausfindig gemacht werden sollten. Das
Rechercheergebnis hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da dieser unabhängig
von der gewählten Methodik angesichts der Gegebenheiten des Internet als
unerreichbar erscheint: Neben der stetig ansteigenden Anzahl von Webseiten
haben auch die Eigenschaften der verwendeten Suchmaschine einen erheblichen
Einfluss auf das Suchergebnis. So ist es vorstellbar, dass zum Beispiel eine mehr
private Initiative eines einzelnen Urologen von den Webseiten-Administratoren nicht
in den Suchmaschinen angemeldet wurde oder nicht von den so genannten Spidern
beziehungsweise Suchrobots der verschiedenen Suchmaschinen ausfindig gemacht
werden konnte. Als relevante Urologie-Foren werden demnach in der vorliegenden
Untersuchung jene
eingestuft, die anhand der nachfolgend beschriebenen
Suchstrategie eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, von einem Health-Seeker
gefunden zu werden.
Ausgangspunkt der Recherche war die gesonderte Sichtung der Jahrgänge 1999
und 2000 von 3 Fachzeitschriften, um bei der dadurch möglichen Auswahl von
Onlinediensten für die Linklisten-basierte Recherche von der Internet-Erfahrung der
jeweiligen Autoren bzw. Redaktionen zu profitieren. Auch die verwendeten
Suchmaschinen ließen sich unabhängig von den eigenen Vorkenntnissen über
diese Vorgehensweise ermitteln.
Der Sichtung von Linklisten beziehungsweise anderweitig gestalteten Internet-Tipps
in den derart ermittelten Onlinediensten folgte der wesentlichste Teil der Recherche
– die Nutzung von Suchmaschinen (s. Tab. 2).
20
Tab. 2: Auflistung der Informationsquellen und Recherche-Tools, von denen aus die
Online-Recherche durchgeführt wurde und verwendete Suchbegriffe.
1. Print-Publikationen (Jahrgang 1999 / 2000)
Der Urologe A / B
Deutsches Ärzteblatt
Münchener Medizinische Wochenzeitschrift (MMW)
2. Onlinedienste
Arztpartner/Almeda:
Deutsches Ärztenetz:
Deutsches Medizinforum:
Gesundheitsscout 24:
Multimedica Health Online Service:
Lifeline Online Service:
http://www.almeda.de
http://www.arzt.de
http://www.medizin-forum.de
http://www.gscout24.de
http://www.multimedica.de
http://www.lifeline.de
3. Suchmaschinen
Excite (Online):
http://www.excite.com
Fireball:
http://www.fireball.de
Google (Online):
http://www.google.de
Copernic (Metasuchmaschine/Download):http://www.copernic.com
4. Verwendete Suchbegriff-Paare
Medizin+Beratung
Medizin+Forum
Urologie+Beratung
Urologie+Forum
Urologie+Experte
In der Annahme, dass die Mehrzahl der Health-Seeker – möglicherweise im
Gegensatz zu professionellen Internet-Nutzern – nicht mehr als 2 Suchbegriffe
verwenden, beschränkte sich die Recherche auf die in Tab. 2 genannten
Kombinationen der Stichwörter „Medizin“, „Urologie“, „Forum“, „Beratung“ und
„Experte“. Gleichermaßen im Interesse einer möglichst realitätsnahen Simulation
des vermutlich eher laienhaften Suchverhaltens eines Health-Seekers ist die
Beschränkung auf die ersten 50 Einträge bei der Sichtung der Trefferlisten (vgl.
HELLAWELL GO et al. (2000)). Konkret liegt dieser Einschränkung die Annahme
zugrunde, dass von vielen Nutzern nur die ersten Seiten der Trefferliste auch
tatsächlich gelistet werden. Diese Annahme spiegelt sich auch in der verbreiteten
Bestrebung von Webseiten-Betreibern wieder, mit der eigenen URL bei den für ihr
Thema gängigsten Suchbegriffen eine möglichst hohe Positionierung in den
Trefferlisten zu erzielen. Von der alternativ vorstellbaren Vorgehensweise, die
21
Begrenzung auf die in der Trefferliste obenan genannten Einträge mit Hilfe einer
vorab definierten Höhe der Trefferquote vorzunehmen, wurde Abstand genommen,
da diese Prozent-Angabe nicht von allen verwendeten Suchmaschinen dargeboten
wurde.
3.2
Das eigene Urologie-Forum
Auf der Startseite http://www.Sexualmedizin.de wurde gemäß der in Kapitel 2.5
beschriebenen
Qualitätskriterien
auf
die
Verantwortlichkeit
der
Seite,
das
Impressum und die E-Mail-Adresse des Webmasters verwiesen. Unmittelbar nach
dem
Begrüßungssatz
und
einigen
kurzen
Erläuterungen
waren
die
Nutzungsbedingungen für die kurz beschriebenen Diskussionsforen aufgeführt
(s. Tab. 3).
Tab. 3: Nutzungsbedingungen der Diskussionsforen auf Sexualmedizin.de
Die Auskünfte, die unsere Experten und Mediziner Ihnen in den Diskussionsforen erteilen, sind
generelle und unverbindliche Stellungnahmen, die einen Besuch bei einem Arzt oder Apotheker
keinesfalls ersetzen. Die Initiatoren von Sexualmedizin.de sind der Überzeugung, dass eine
ärztliche Diagnose oder Therapieentscheidung nur im persönlichen Kontakt verantwortet
werden kann. Angesichts der Gegebenheiten dieses Mediums vermögen wir uns demnach für
die Genauigkeit oder Richtigkeit eines Kommentars eines Forum-Betreuers nicht verantwortlich
zu zeichnen. Das Medium Internet kann bestenfalls über unverbindliche Anmerkungen dazu
anregen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das
Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der
gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann, so das LG, nur dadurch verhindert
werden, dass man sich von diesen Inhalten distanziert. Die Betreiber dieser Website
distanzieren sich daher ausdrücklich von allen Inhalten aller Seiten, auf die bei den Link-Tipps
verwiesen wird und machen sich diese Inhalte nicht zu eigen. Die Betreiber behalten sich vor,
vulgäre oder medizin-ethisch unvertretbare Inhalte aus den Seiten zu entfernen. Unter keinen
Umständen sind die Initiatoren von Sexualmedizin.de oder die für die Foren-Betreuer für
irgendwelche Folgen und Schäden haftbar, die dem Nutzer dadurch entstehen können, dass er
auf eine Information vertraut, die er im Rahmen der Nutzung von Sexualmedizin.de erhalten hat.
Die Homepage von Sexualmedizin.de (s. Abb. 6) beinhaltete am unteren Ende des
Bildschirms (Seitengestaltung standardmäßig in einer Auflösung von 800x600 Pixel)
einen Hyperlink zu dem ärztlich betreuten Diskussionsforum „Sexualmedizin“ und
den entsprechenden Foren für die Gebiete „Gynäkologie“ und „Urologie“. Die
Aktivierung des Links erfolgte über das Anklicken des Satzes „Ja, ich habe die
Nutzungsbedingungen von Sexualmedizin.de gelesen. Weiter zu den Foren.“
Die Forentechnologie bestand aus einem im Jahr 1999 sehr verbreiteten, nur leicht
abgewandelten und im Internet frei herunterladbaren CGI-Script von Mc Wright.
22
Die Foren waren, wie die gesamten Webseiten, optimiert für die beiden
verbreitetsten Internet-Browser Netscape Navigator (Netscape Communications,
California, USA) und Microsoft Internet Explorer (Microsoft, Redmond, USA).
Abb. 6: Homepage von Sexualmedizin.de (http://www.Sexualmedizin.de)
Bei der Betreuung der Foren wurde auf diagnostische oder therapeutische
Aussagen verzichtet, da eine derartige Betätigung mit der Berufsordnung nicht in
Einklang zu bringen wäre und ohne persönlichen Kontakt auch nicht möglich ist.
Moderiert wurden nur Forenbeiträge, die explizit an „die Ärzte“ gerichtet waren oder
medizinische Fragestellungen beinhalteten. Vereinzelt auftauchende Beiträge, die
keinen medizinischen Inhalt als Thema hatten, wurden entweder ignoriert oder im
Sinne einer redaktionellen Zensur gelöscht.
23
Die Diskussionsforen waren derart konstruiert, dass die Titel aller Beiträge in der
Hauptseite eines jeden Forums als unmittelbare Übersicht dienen (s. Abb. 7). In der
chronologischen
Auflistung
aller
„Erstbeiträge“
waren
alle
dazugehörigen
„Folgebeiträge“ mit Einzug darunter angeführt, so dass die jeweilige Ansammlung
aller Beiträge zu dem Thema des Erstbeitrages als so genannter „Thread“ gut
erkennbar war. Da die Beiträge im Gegensatz zu der Gegebenheit in einem
anmeldepflichtigen „geschlossenen“ Forum für jedermann einsehbar und eine
eigene Beitragserstellung unlimitiert war, ist diese Form von Diskussionsforum als
„offen“ zu bezeichnen. Als ein weiteres Differenzierungsmerkmal gilt die Moderation:
Während diese auch bedeuten kann, dass ein Moderator die Beiträge vor dem
Erscheinen
sichtet,
filtert
und
editiert,
bestand
die
Kontrolle
gegenüber
unerwünschten Beiträgen in den Foren von Sexualmedizin.de darin, dass jeder
ärztliche Moderator nach eigenem Ermessen seine Administratorenrechte nutzen
konnte, um einen Beitrag nachträglich zu löschen.
Während die Beiträge von den Nutzern in blauer Typo dargestellt wurden,
generierte das CGI-Script bei Verwendung eines nur den Ärzten bekannten
Passwortes den Titel ihres Experten-Beitrags in roter Schrift. Zu eigentlichen
Beiträgen
oder
Folgebeiträgen
gelangte
entsprechenden Beitragstitels.
24
man
über
das
Anklicken
des
Abb. 7: Screenshot des Urologie-Diskussionsforums
(http://www.Sexualmedizin.de/wwwboard/uroforum.html)
3.3
Die Klassifizierung der Anfragen im eigenen Urologie-Forum
Von dem Veröffentlichungstermin der Seite am 15.07.2000 bis zum Ende des
Erhebungszeitraumes
eingegangenen
der
Erstbeiträge
Onlineumfrage
des
am
31.01.2001
wurden
alle
Urologie-Diskussionsforums
gesichtet
und
klassifiziert (s. Tab. 4). Der erste Parameter war dabei das Geschlecht des
„Erstbeitrag-Autors“, dessen Einschätzung sich anhand der Email-Adresse oder
anderweitigen Hinweisen im Text vornehmen ließ („Vermutlich männlich“ /
„Vermutlich weiblich“ / „Nicht zu zuordnen“). Die weitere Einschätzung erfolgte in
Bezug auf die Frage, ob der Erstbeitrag-Autor mit dem Posten seiner Anfrage in
dem Urologie-Forum in thematischer Hinsicht die richtige Forenwahl getroffen hat
(„Angemessene Foren-Zuordnung des Erstbeitrages“ / „Falsche Foren-Zuordnung
des Erstbeitrages“). Die drei weiteren Parameter beziehen sich auf die
Sinnhaftigkeit einer ärztlichen Bearbeitung des Erstbeitrages durch einen Arzt
(„Fachliche Moderation erforderlich“ / „Fachliche Expertise für eine Moderation nicht
25
erforderlich“)
und
die
Konsequenz
dieser
Moderation
hinsichtlich
einer
möglicherweise notwendigen „realen“ ärztlichen Hilfestellung („Kein Erfordernis
eines „realen Arztbesuches“ / „Erfordernis der Empfehlung, einen „realen
Arztbesuch“ vorzunehmen / “Erfordernis des dringenden Anratens, umgehend einen
„realen Arztbesuch“ vorzunehmen“). Als weiterer Parameter galt die Einschätzung,
ob der Anfrage bereits eine ärztliche Konsultation vorausgegangen sein könnte
(„Anfrage entspricht dem Einholen einer „Second Opinion““ / „Anfrage entspricht
nicht dem Einholen einer „Second Opinion““).
Tab. 4: Klassifizierungsparameter für die Erstbeiträge (Anfragen) der Nutzer des
eigenen Urologie-Forums
Parameter
Differenzierungsmöglichkeiten
Geschlecht des
• Vermutlich Männlich
Nutzers
• Vermutlich Weiblich
• Nicht zu zuordnen
Zuordnung zu dem
• Angemessene Foren-Zuordnung des Erstbeitrages
Fachgebiet
• Falsche Foren-Zuordnung des Erstbeitrages
Urologie
Sinnhaftigkeit einer
• Fachliche Moderation erforderlich
Moderation durch
• Fachliche Expertise für eine Moderation nicht
einen Experten
erforderlich
Eingeschätzte
• Kein Erfordernis eines „realen Arztbesuches“
Dringlichkeit einer
• Erfordernis der Empfehlung, einen „realen
„realen“ ärztlichen
Arztbesuch“ vorzunehmen
Hilfestellung
• Erfordernis des dringenden Anratens, umgehend
einen „realen Arztbesuch“ vorzunehmen.
Entsprechung einer
• Anfrage entspricht dem Einholen einer „Second
„Second Opinion“
Opinion“
• Anfrage entspricht nicht dem Einholen einer „Second
Opinion“
Die Klassifizierung der Folgebeiträge wurde nach den in Tabelle 5 dargestellten
Parametern vorgenommen. Dabei wurden die Folgebeiträge von ErstbeitragAutoren danach differenziert, ob es sich um einen „Fachlichen Folgebeitrag
(Rückfrage, Relevante Zusatzinformation)“ oder einen „Nichtfachliche Folgebeitrag
(Dankeswort, unrelevante Anmerkung)“ handelt. Analog wurden die Beiträge
beurteilt, die von anderen Nutzern, als dem Autor des Erstbeitrages erstellt worden
sind, wobei als „Fachlicher Beitrag“ das Posten einer auf den Erstbeitrag bezogenen
persönlichen
Erfahrung,
eines
Gesundheitstipps
Anmerkung galt.
26
oder
einer
empathischen
Tab. 5: Klassifizierungsparameter der „Folgebeiträge“ der Nutzer in den Threads
des eigenen Urologie-Forums
Parameter
Differenzierungsmöglichkeiten
Folgebeitrag eines
• Fachlicher Folgebeitrag
Erstbeitrag-Autors
(Rückfrage, Relevante Zusatzinformation)
• Nichtfachlicher Folgebeitrag
(Dankeswort, unrelevante Anmerkung)
Folgebeitrag eines
• Fachlicher Folgebeitrag
Erstbeitrag(Persönliche Erfahrung, Gesundheitstipp,
Nichtautors
Empathische Anmerkung)
• Nichtfachlicher Folgebeitrag
(Dankeswort, unrelevante Anmerkung)
3.4
Die Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.)
Für die erste Online-Erhebung unter den Nutzern des Urologie-Forums auf
Sexualmedizin.de wurde mit der Verwendung eines webbasierten Fragebogens ein
so genanntes reaktives Erhebungsverfahren gewählt. Um eine Repräsentativität der
selbstselektiven Stichprobenauswahl zu gewährleisten, wurde – nunmehr als nichtreaktives
Verfahren
eine
Logfile-Analyse
durchgeführt.
Der
mehrmonatige
Erhebungszeitraum wurde gewählt, um damit eine gebührende Repräsentativität zu
erzielen (vgl. LANNINGER T (2001)).
Die vom Verfasser formulierte und ausgewertete Online-Erhebung war vom
Urologie-Diskussionsforum des Online-Angebotes Sexualmedizin.de per direktem
Mausklick zugänglich. Nach einem über Checkboxen durchzuführendem Ausfüllen
des Fragebogens und der Online-Versendung der Ergebnisse an den Server,
bekam der anonyme Teilnehmer das aktuelle Gesamtergebnis aller bisherigen
Teilnehmer automatisch und unmittelbar mitgeteilt, um die Durchschnittswerte mit
den eigenen Angaben vergleichen zu können.
Der Pearl-unterstützte Fragebogen bestand aus 2 Bestandteilen und war derartig
konzipiert, dass die Darstellung in den beiden am häufigsten verwendeten InternetBrowsern nahezu identisch war. Teil A umfasste 6 Fragen zur Person und Teil B 12
Fragen zum Thema „Urologie und Internet“. Während des Erhebungszeitraumes
vom 01.09.2000 bis zum 31.01.2001 wurde die Online-Umfrage live gestellt (s.
Tab.6 und Tab.7).
27
Teil A der Nutzer-Umfrage beinhaltete 5 demographische Angaben (Geschlecht,
Lebensalter, Schulabschluss, Berufsgruppe, Anzahl der Einwohner des eigenen
Wohnortes) und eine Frage nach der Internet-Nutzung (Stunden pro Woche).
Tab. 6: Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.), Teil A: Angaben zur Person
Nr.
Frage
Antwortmöglichkeiten
1.
Bitten nennen Sie
• männlich
uns Ihr Geschlecht
• weiblich
2.
Bitte ordnen Sie
• < 20
Ihr Lebensalter
• 21 – 30
den genannten
• 31 – 40
Altersgruppen zu
• 41 – 50
• > 50
3.
Welchen
• Keinen der Genannten / zur Zeit Schüler
Schulabschluss
• Hauptschulabschluss
haben Sie inne?
• Mittlere Reife
• Fachhochschulreife
• Allgemeine Hochschulreife
4.
Bitte ordnen Sie
• Schüler / Auszubildender / Student (nicht Med.)
sich einer
• Medizinstudent / Med. Assistenzberuf
Berufsgruppe zu
• AIP, Assistenzarzt
• Facharzt / Niedergelassener Arzt
• Alle sonstigen Berufe
5.
Wie groß ist die
• < 10.000
Gemeinde in der
• 10.001 – 100.000
Sie leben (Anzahl
• 100.001 – 500.000
der Einwohner)?
• 500.001 – 1.000.000
• > 1.000.000
6.
Wie viele Stunden
• <1
pro Woche surfen
• 2–5
Sie privat im
• 6 – 10
Internet?
• 11 – 20
• > 20
Die Beantwortung der 12 Fragen zum Thema „Urologie und Internet“ bestand in
einer persönliche Einschätzung der vorgegeben Aussagen anhand einer Skala von
1 („Trifft überhaupt nicht zu“) bis 5 („Trifft absolut zu „) (s. Tab. 7).
Die ersten beiden auf Übereinstimmung mit der persönlichen Einschätzung hin zu
beurteilenden Aussagen bezogen sich auf die individuelle Vorgeschichte („Ich habe
bereits ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, die man der Urologie zuordnen
könnte.“ / „Ich fühlte mich durch diese Hilfe gut und ausreichend betreut.“) und
28
allgemeinere Angaben gegenüber Internet-Informationen („Ich schätze die
Informationsangebote im Internet für Patienten zu urologischen Fragestellungen als
vertrauenswürdig ein.“ / „ Ich habe das Internet bereits bei Fragestellungen aus dem
urologischen Bereich genutzt.“ / „Ich wünsche mehr fachlich fundierte
Informationsangebote zu dem Thema Urologie im Internet.“). Die 3 nachfolgenden
Aussagen beziehen sich auf die denkbaren Einsatzmöglichkeiten von
Diskussionsforen – von der Austauschplattform unter Laien bis hin zu einer
angewandten Cybermedizin („ Ich halte freie Online-Diskussionsforen zum Thema
Urologie als Austauschmöglichkeit von „Laien“ untereinander für sinnreich.“ / „Ich
halte eine ärztliche Moderation von derartigen Online-Diskussionsforen für
sinnreich.“ / „Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender medizinischer
Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich einschätzen.“). Während
die nachfolgenden beiden Aussagen auf die praktischen Einsatzmöglichkeiten von
medizinischen Diskussionsforen abzielen („Mit Hilfe des Internet kann man
Betroffene mit urologischen Fragestellungen erreichen, die anderweitig noch keine
Hilfestellung in Anspruch genommen haben.“ / „Ich wäre bereit, für medizinische
Hilfestellung im Internet Geld zu bezahlen.“) beziehen sich die abschließenden
Aussagen auf eine übergreifende Beurteilung in Bezug auf denkbare Auswirkungen
für das hiesige Gesundheitswesen („Die künftigen Möglichkeiten des Internet
werden die Kosten für das hiesige Gesundheitssystem senken.“ / „Die künftigen
Möglichkeiten des Internet werden die Leistungen des hiesigen
Gesundheitssystems verbessern.“).
Vorwegnehmend sind den Nummerierungen der Fragen an dieser Stelle fett
hervorgehobene Verweise auf analoge Formulierungen der nachfolgend
beschriebenen Umfrage bei Foren-Moderatoren (II.) von deutschsprachigen
Medizin-Onlinediensten hinzugefügt.
29
Tab. 7: Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.), Teil B: Fragen zum Thema
Urologie und Internet.
1. „Ich habe bereits ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, die man der
Urologie zuordnen könnte.“
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
2. „Ich fühlte mich durch diese Hilfe gut und ausreichend betreut.“
(Bitte freilassen, wenn Sie oben „1“ angekreuzt haben)
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
3. „Ich schätze die Informationsangebote im Internet für Patienten zu
urologischen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein.“ [vgl. II. A1]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
4.: „Ich habe das Internet bereits bei Fragestellungen aus dem
urologischen Bereich genutzt.“
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
5.: „Ich wünsche mehr fachlich fundierte Informationsangebote zu dem Thema
Urologie im Internet.“
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
6. „Ich halte freie Online-Diskussionsforen zum Thema Urologie als
Austauschmöglichkeit von „Laien“ untereinander für sinnreich.“ [vgl. II. A5]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
7. „Ich halte eine ärztliche Moderation von derartigen Online-Diskussionsforen für
sinnreich.“ [vgl. II. A6]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
8. „Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender medizinischer Beratung
hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich einschätzen.“ [vgl. II. A7]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
9. „Mit Hilfe des Internet kann man Betroffene mit urologischen Fragestellungen
erreichen, die anderweitig noch keine Hilfestellung in Anspruch genommen
haben.“ [vgl. II. A4]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
10. „Ich wäre bereit, für medizinische Hilfestellung im Internet Geld zu bezahlen.“
[vgl. II. A8]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
11. „Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Kosten für das hiesige
Gesundheitssystem senken.“ [vgl. II. A9]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
12. „Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Leistungen des hiesigen
Gesundheitssystems verbessern.“ [vgl. II. A10]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
30
4
5
trifft absolut zu
3.5
Die Umfrage unter den Foren-Moderatoren deutschsprachiger
Medizin-Onlinedienste (II.)
Zusätzlich zu der vorab beschriebenen webbasierten Nutzer-Umfrage im eigenen
Urologie-Forum auf „Sexualmedizin.de“ (01.09.2000 bis 31.01.2001) wurde im
August 2002 eine E-Mail-basierte Online-Befragung bei 242 Experten durchgeführt,
die Erfahrung mit der geregelten Moderation von medizinisch ausgerichteten
Diskussionsforen haben. Die berücksichtigten Diskussionsforen entsprechen dem
Ergebnis der in Kap. 4.1 beschriebenen Ergebnisse der eigenen Recherche (s. Tab.
10). In Tabelle 11 angefügt ist zudem die Anzahl jener Foren-Moderatoren, die in
dem Zeitraum vom 01.01.2002 bis zum 31.07.2002 teilweise oder dauerhaft aktiv
waren. Somit sind auch z.B. Foren-Moderatoren des Onlinedienstes „yavivo“ befragt
worden, die ihre Tätigkeit zwischenzeitig eingestellt haben. Der Unterschied zu den
Ergebnissen der eigenen vorangegangenen Recherche in Tabelle 10 ist einzig,
dass nach einer erneuten Sichtung einer Link-Auflistung zu moderierten Foren im
Juli 2002 auch der Onlinedienst „Medicine Worldwide“ (http://www.m-ww.de)
zusätzlich berücksichtigt wurde. Dieser Dienst beschäftigte zu diesem Zeitpunkt für
seine moderierten Foren 8 ärztliche Fachkräfte.
Angesichts des vorhandenen Adressenpools bietet die gewählte Erhebungsform
des E-Mail-Fragebogens als Push-Medium die Vorteile einer guten zeitlichen
Positionierung und einer gezielten Ansprache. Darüber hinaus konnten die „NonResponder“, die der ersten Bitte um Beantwortung des als Word-Dokument an die
E-Mail angehängten Fragebogens nicht nachgekommen waren, genau erfasst und
nach zwei Wochen erneut angeschrieben werden. Nach weiteren 3 Wochen wurden
keine weitere E-Mail-Antwort mehr berücksichtigt, so dass 6 „Nachzügler“ (mit bis zu
9 Wochen Verzögerung) bei der Auswertung nicht mehr berücksichtigt wurden.
Analog zu der Umfrage unter den Nutzern des Urologie-Forums (I.) bestehen 10 der
15 Fragen aus einer Aussage, deren persönliche Zustimmung über die Skala 1
(„trifft überhaupt nicht zu“) bis 5 („trifft absolut zu“) vorgenommen werden soll (s.
Tab. 8). Der bereits in der Nutzer-Umfrage (I.) zu beurteilenden Aussage „Ich
schätze die Informationsangebote im Internet für Patienten zu gesundheitlichen
Fragestellungen als vertrauenswürdig ein.“ folgen zwei eher administrative
31
Aussagen zu dem von dem jeweiligen Experten betreuten Forum („Der Betreiber der
Webseite des von mir bearbeiteten Forums hat mir Handlungsanweisungen bzw.
Richtlinien zur Bearbeitung der Anfragen vorgegeben.“ / „In dem von mir
bearbeiteten Forum wird die „real existierende“ Arzt-Patient-Beziehungen unterstützt
und in keinem Falle ersetzt.“). Anschließend wird um die persönliche Einschätzung
der ebenfalls aus der Nutzer-Umfrage (I.) bekannten Aussagen zu den denkbaren
Einsatzmöglichkeiten von Diskussionsforen gebeten („Ich halte freie OnlineDiskussionsforen zum Thema Urologie als Austauschmöglichkeit von „Laien“
untereinander für sinnreich.“ / „Ich halte eine ärztliche Moderation von derartigen
Online-Diskussionsforen für sinnreich.“ / „Ich würde Online-Sprechstunden mit
eingehender medizinischer Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als
sinnreich einschätzen.“). Weiterhin in der selben Reihenfolge, wie in der Umfrage
bei den Nutzern des Urologie-Forums folgen die beiden auf die praktischen
Einsatzmöglichkeiten von medizinischen Diskussionsforen abzielenden Aussagen,
wobei bei letzterer statt der persönlichen Ich-Form nach einer Einschätzung der
Nutzer des betreuten Forums gefragt wird („Mit Hilfe des Internet kann man
Betroffene mit gesundheitlichen Fragestellungen erreichen, die anderweitig noch
keine Hilfestellung in Anspruch genommen haben.“ / „Die aktiven Nutzer des von
mir bearbeiteten Forums wären m. E. bereit, für gesundheitliche Hilfestellungen im
Internet Geld zu bezahlen.“). Die den ersten Teil der Umfrage abschließenden
Aussagen beziehen sich wieder auf die denkbaren Auswirkungen für das hiesige
Gesundheitswesen („Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Kosten für
das hiesige Gesundheitssystem senken.“ / „Die künftigen Möglichkeiten des Internet
werden die Leistungen des hiesigen Gesundheitssystems verbessern.“).
Vorwegnehmend sind den Nummerierungen der Fragen an dieser Stelle fett
hervorgehobene Verweise auf analoge Formulierungen der vorab beschriebenen
Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum hinzugefügt.
32
Tab. 8: Online-Umfrage unter den Foren-Moderatoren deutschsprachiger
medizinischer Onlinedienste (II.),
Teil A:
1. Ich schätze die Informationsangebote im Internet für Patienten zu gesundheitlichen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein. [vgl I. B3]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
2.: Der Betreiber der Webseite des von mir bearbeiteten Forums hat mir Handlungsanweisungen bzw. Richtlinien zur Bearbeitung der Anfragen vorgegeben.
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
3.: In dem von mir bearbeiteten Forum wird die „real existierende“ ArztPatient-Beziehung unterstützt und in keinem Falle ersetzt.
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
4. Mithilfe des Internet kann man Betroffene mit gesundheitlichen Fragestellungen
erreichen, die anderweitig noch keine Hilfestellung in Anspruch genommen
haben. [vgl. I. B9]
Trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
5. Ich halte „freie“ Online-Diskussionsforen zu gesundheitlichen Fragestellungen als
Austauschmöglichkeit von Laien untereinander für sinnreich. [vgl. I. B6]
trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
6. Ich halte eine ärztliche Moderation von derartigen Diskussionsforen für sinnreich.
[vgl. I. B7]
trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
7. Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender medizinischer Beratung
hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich einschätzen. [vgl. I. B8]
trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
8. Die aktiven Nutzer des von mir bearbeiteten Forums wären m. E. bereit, für
medizinische Hilfestellungen im Internet Geld zu bezahlen. [vgl. I. B10]
trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
9. Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Kosten für das hiesige
Gesundheitssystem senken. [vgl. I. B11]
trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
10. Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Leistungen des hiesigen
Gesundheitssystems verbessern. [vgl. I. B12]
trifft überhaupt nicht zu
1
2
3
4
5
trifft absolut zu
Teil B der Umfrage unter den Moderatoren deutschsprachiger Foren (s. Tab. 9)
bezieht sich auf die konkreten Inhalte der moderierten Anfragen, wobei mit der
Skala 1 („nie“) bis 5 („immer“) nach der geschätzten Häufigkeit des Auftretens des
genannten Sachverhaltes bei der Bearbeitung des Forums gefragt wird („Der Inhalt
der Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum erfordert(e)n eine
33
„Moderation“, die auch nur von einem Experten durchgeführt werden sollte.“ / „Die
Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum erforder(te)n die Empfehlung,
einen „realen Arztbesuch“ vorzunehmen.“ / „Die Online-Anfragen in dem von mir
bearbeiteten Forum erforder(te)n das dringende Anraten, umgehend einen „realen
Arztbesuch“ vorzunehmen.“ / „Den Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten
Forum ist (/war) zu entnehmen, dass sie dem Einholen einer „Second Opinion“
entsprechen (/entsprachen). Die abschließende Frage wurde offen gehalten, um
den Foren-Moderatoren die Möglichkeit für eine Anregung für die Qualitätssicherung
von Diskussionsforen zu geben: „Nennen Sie uns bitte die eine oder andere
Anregung, welche Aspekte der Qualitätssicherung Ihrer Meinung nach für eine
ärztliche Moderation von Online-Foren eine besondere Berücksichtigung finden
sollten“).
Tab. 9: Online-Umfrage unter Foren-Moderatoren deutschsprachiger MedizinOnlinedienste (II.), Teil B:
1.:
Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum erforder(te)n eine
„Moderation“, die auch nur von einem Experten durchgeführt werden sollte.
Nie
2:
3
4
5
immer
1
2
3
4
5
immer
Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum erforder(te)n
das dringende Anraten, umgehend einen „realen Arztbesuch“ vorzunehmen.
Nie
4:
2
Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum erforder(te)n
die Empfehlung, einen „realen Arztbesuch“ vorzunehmen.
Nie
3:
1
1
2
3
4
5
immer
Den Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum ist (/war) zu
entnehmen, dass sie dem Einholen einer „Second Opinion“ entsprechen
(/entsprachen).
Nie
1
2
3
34
4
5
immer
3.6
Statistische Auswertungen
Für die deskriptive Bearbeitung der Umfrage wurden Teil A und Teil B zunächst
gesondert betrachtet.
Auch bei der Erfassung eventueller Korrelationen wurden jene zwischen Teil A und
Teil B gegenüber jenen innerhalb der Fragen von Teil B gesondert ermittelt.
Angesichts der zahlreichen Korrelationen sind nachfolgend nur Signifikanzen mit
einem Niveau von 0,001 beschrieben. Bei Variablen, die nur aus 2 Kategorien
bestehen, sind zur näheren Betrachtung die Mittelwertsunterschiede herangezogen
worden.
Verwendet
wurde
der
T-Test
für
Mittelwertgleichheit
(Test
bei
unabhängigen Stichproben).
Bei der statistischen Auswertung der Nutzer-Umfrage (I.) wurden für die
Gegenüberstellung der personenbezogenen Daten des Teil A (s. Tab. 6) mit den
Angaben der in aufgeführten Fragen zum Thema Urologie und Internet des Teil B
(s. Tab. 7) folgende Gruppierungen vorgenommen:
•
Frauen vs. Männer
•
Jüngere Nutzergruppen (< 41 LJ) vs. Ältere Nutzergruppen (> 41 LJ)
•
„Nicht-Mediziner“ (Schüler / Auszubildender / Student (nicht Medizin) / Alle
sonstigen Berufe) vs. Mediziner (Medizinstudent / Med. Assistenzberuf / AIP,
Assistenzarzt / Facharzt / Niedergelassener Arzt)
•
Einwohner kleinerer Städte (bis 100.000) vs. Einwohner mittlerer und größerer
Städte (ab 100.001)
•
„Wenig-Surfer“ (< 5h/Woche) vs. „Viel-Surfer“ (> 5h/Woche)
Für die Auswertung der Online-Umfrage unter den Foren-Moderatoren
deutschsprachiger Medizin-Onlinedienste (II.) wurden keine Korrelationen zwischen
dem Antwortverhalten der verschiedenen Fragen ermittelt.
35
4.
Ergebnisse
4.1
Die Suchergebnisse zu deutschsprachigen (Urologie-/)Foren
Die bereits im Oktober 2000 durchgeführte Recherche nach deutschsprachigen und
fachlich moderierten Diskussionsforen von medizinischen Webseiten bezog sich
nicht nur auf Urologie-Foren sondern auch auf Angebote aller anderen
medizinischen Fachrichtungen. Dies ermöglichte es auch, die Zielgruppe für die
Umfrage unter den ärztlichen Moderatoren zu erfassen.
Bei der Recherche in den Zeitschriften „Urologe A / B“, „Deutsches Ärzteblatt“
„Münchener Medizinische Wochenzeitschrift“ (jeweils die Jahrgänge 1999 und
2000) wiesen vor allem das „Supplement Praxis Computer des Deutschen
Ärzteblattes“ und die „Münchener Medizinische Wochenzeitschrift“ zahlreiche
Empfehlungen für medizinische Internet-Adressen auf. Diese Quellen ermöglichten
auch die Zusammenstellung der 6 medizinischen Fachportale (vgl. Tab. 2) für die
darauf folgende Recherche in Online-Auflistungen von Link-Tipps oder in
redaktionell erstellten Online-Beiträgen, die begleitend oder vom inhaltlichen
Schwerpunkt her Internet-Adressen bieten. Die mit Abstand umfassendsten online
dargebotenen URL-Empfehlungen fanden sich in dem Angebot des „Deutschen
Medizinforums“ (http://www.medizin-forum.de), während auch der Onlinedienst für
Ärzte „multimedica Health Online Service“ (http://www.multimedica.de) noch deutlich
mehr wertvolle Hinweise beinhaltete als die verbleibenden 4 der gesichteten
Anbieter:
In
dem
Informationsangebot
von
„Arztpartner/Almeda“
(http://www.almeda.de), dem „Deutschen Ärztenetz“ (http://www.arzt.de), dem
„Gesundheitsscout 24“ (http://www.gscout24.de) oder dem „Lifeline Online Service“
(http://www.lifeline.de) fanden sich keine Verweise auf − im Falle von Lifeline
konkurrierende – Anbieter von ärztlich moderierten Diskussionsforen.
Nach Ausschluss dreier Forenbetreiber, die entweder nur Ärzten zugänglich waren
(http://www.multimedica.de), keine Ärzte für die Moderation verpflichtet hatten
(http://www.almeda.de), oder nur einen E-Mail-basierten Beratungsdienst angeboten
haben (http://www.netdoktor.de), verblieben fünf Anbieter von tatsächlich ärztlich
moderierten und für Patienten zugängliche Diskussionsforen (s. Tab. 10). Die
abschließende Online-Recherche mit vier Suchmaschinen (vgl. Tab. 2) bestätigte
36
die Rechercheergebnisse, erbrachte jedoch keinen Hinweis auf weitere moderierte
Foren mit gesundheitsrelevanten Themen.
Tab. 10: Ergebnis einer crossmedialen Recherche im Oktober 2000 nach Betreibern
von deutschsprachigen Medizinonlinediensten mit fachlich moderierten
Diskussionsforen für Patienten.
Nennung
Nennung
URL
Nennung
in mindestens
des Fachportals
in mindestens
in mindestens
drei von vier
/ der Webseite
einer von drei
einem von sechs
Suchmaschinen
Onlinediensten
Zeitschriften
http://www.lifeline.de
ja
ja
ja
http://www.medizinforum.de
ja
ja
ja
http://www.sexualmedizin.de
nein
ja
ja
http://www.wunschkinder.de
nein
ja
ja
http://www.yavivo.de
nein
ja
ja
Die Nutzung der Suchmaschinen „Excite“ (http://www.excite.com) „Fireball“
(http://www.fireball.de), „Google (Online)“: (http://www.google.de) und „Kopernicus“
(Metasuchmaschine zum Downloaden, http://www.kopernic.com) hatte eine
maßgebliche Bedeutung bei der Recherche, um eine reine Online-Recherche eines
durchschnittlichen Internet-Nutzers zu simulieren. Bei dem Einsatz der OnlineSuchmaschinen wurden, wie bereits beschrieben, 5 verschiedene Kombinationen
von Suchbegriffs-Paaren verwendet, um auch die mögliche Suchstrategie eines
durchschnittlichen Internet-Nutzers zu simulieren („Medizin“ + „Beratung“; „Medizin“
+ „Forum“; „Urologie“+ „Beratung“; „Urologie“ + „Forum“; „Urologie“ + „Experte“). Die
Trefferlisten der verschiedenen Suchmaschinen und Suchstrategien wurden bis auf
die 50. Position hin gesichtet. Dabei stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der
ermittelten Forenbetreiber bereits auf dem initial nach der Sucheingabe sichtbaren
Screen aufgeführt waren, der jeweils nur eine sehr begrenzte Auswahl der „TopTreffer“ darbietet. Nachfolgend wurden zumeist verschiedene, den bereits
ermittelten Forenbetreibern zugehörige URLs oder mitunter auch
Mehrfachnennungen derselben Adresse gesichtet. Keine der den ermittelten
Forenbetreibern zugehörigen URLs wurde erstmalig erst jenseits der 20. Position
innerhalb der Trefferliste aufgefunden. Die gesonderte Verwendung weiterer
Spezifizierungen z.B. mithilfe eines dritten Suchbegriffes ergab keinen Hinweis auf
nicht bereits vorhandene Ergebnisse.
37
Angesichts des verbreiteten Einsatzes von Suchmaschinen kann davon
ausgegangen werden, dass zumindest eines der drei ersten oder ein vergleichbares
Angebot auch einem unerfahrenen Internet-Nutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit
zugänglich ist, zumal auch anderweitige Suchmaschinen zumindest teilweise
ähnliche Ergebnisse erwarten lassen würden. Da zudem alle 6 ermittelten
Fachportale bzw. Webseiten mit ärztlich betreuten Foren für Patienten mit
mindestens 3 der 4 verwendeten Suchmaschinen gefunden werden konnten,
wurden diese Forenbetreiber im Sinne dieser Untersuchung im Gegensatz zu
möglichen weiteren Angeboten als relevant eingeschätzt. In Tab. 11 ist dargestellt,
welcher der Forenbetreiber in dem Zeitraum innerhalb des 01.01.2002 und dem
31.07.2002 teilweise oder durchgehend ein Urologie-Forum angeboten hat, wie
viele Foren insgesamt in dieser Zeit angeboten wurden und von wie vielen
Moderatoren diese betreut wurden.
Tab. 11: Angaben zu den ermittelten Betreibern von deutschsprachigen
Medizinonlinediensten mit fachlich moderierten Diskussionsforen innerhalb des
Zeitraumes vom 01.01.2002 bis zum 31.07.2002 mit einer zeitweiligen oder
fortwährenden Forenmoderationen.
URL
Vorhandensein
Anzahl der
Anzahl der
des medizinischen Fachportals eines Urologiemoderierten
Moderatoren
/ der Webseite
Forums
Foren
http://www.lifeline.de
ja
61
123
http://www.medizinforum.de
ja
48
66
nein
8
8
http://www.sexualmedizin.de
ja
3
8
http://www.wunschkinder.de
nein
3
2
ja
35
35
Summe: 4
Summe: 158
Summe: 242
http://www.m-ww.de
http://www.yavivo.de
4.2
Die Anfragen im eigenen Urologie-Forum
Im Zeitraum vom 15.07.2000 bis zum 31.01.2001 sind insgesamt 180 Erstbeiträge
in dem Urologie-Diskussionsforum eingetragen worden (s. Anhang III.). Sofern
anhand des freiwillig eintragbaren Namens oder anderer Textbestandteile
rückzuschließen war, wurde das Geschlecht aller Erstbeitrag-Autoren eingeschätzt.
Im Urologie-Diskussionsforum waren allem Anschein nach nur 6,7% der ErstbeitragAutoren Frauen und mit einem Beitrag nur 0,6% keinem Geschlecht zuzuordnen (s.
38
Tab. 12). 168 der 180
Erstbeiträge (93,3%) waren dem Forum angemessen
zugeordnet. Diese 168 und weitere 5 der falsch zugeordneten Erstbeiträge
erforderten eine Moderation durch einen Experten. Nur 7 der nicht aus Gründen der
Zensur gelöschten 180 Erstbeiträge hatten keinerlei fachlichen Bezug und
erforderten demnach auch keine fachliche Moderation.
Tab. 12: Klassifizierungsparameter für die Erstbeiträge (Anfragen) der Nutzer des
eigenen Urologie-Forums (n = 180).
Parameter
Differenzierungsmöglichkeiten
Anzahl Prozent
Geschlecht des
Nutzers
Zuordnung zu
dem Fachgebiet
Urologie
Sinnhaftigkeit
einer Moderation
durch den
Experten
Eingeschätzte
Dringlichkeit einer
„realen“ ärztlichen
Hilfestellung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Entsprechung
einer „Second
Opinion“
•
•
Vermutlich männlich
Vermutlich weiblich
Nicht zu zuordnen
Angemessene Foren-Zuordnung des
Erstbeitrages
Falsche Foren-Zuordnung des
Erstbeitrages
Fachliche Moderation erforderlich
Fachliche Expertise für eine Moderation
nicht erforderlich
167
12
1
168
92,7
6,7
0,6
93,3
12
6,7
174
6
96,7
3,3
Erfordernis einen „realen
Arztbesuches“ vorzunehmen
Kein Erfordernis der Empfehlung, einen
„realen Arztbesuch“ vorzunehmen
Erfordernis des dringenden Anratens,
umgehend einen „realen Arztbesuch“
vorzunehmen
Anfrage entspricht dem Einholen einer
„Second Opinion“
Anfrage entspricht nicht dem Einholen
einer „Second Opinion“
103
57,2
69
38,3
8
4,5
26
14,4
154
85,6
In 103 der Fälle (57,2%) beinhaltete die Moderation die Empfehlung, einen Arzt
aufzusuchen, wobei die Entscheidung zu diesem Rat nicht nur zur eigenen Absicherung sehr großzügig getroffen wurde, sondern auch, um allen Forenmitgliedern
die Begrenztheit der Möglichkeiten einer nichtpersönlichen Beratschlagung
aufzuzeigen.
Nur 8 der Erstbeiträge (4,5%) erforderten das dringende Anraten eines Arztbesuches,
weil die Möglichkeit einer umgehenden Behandlungsbedürftigkeit zu
bestehen schien oder zumindest möglichst sicher gewährleistet sein sollte, dass der
Beitragsschreiber auch wirklich einen Arzt aufsucht (s. Abb. 9 und 10).
39
„ gesendet von Willi am 06. Januar 2001 um 17:53 Uhr
silvester hatte ich ungeschützten sex mit einem mädchen. seit einigen tagen
habe ich auf meiner eichel einige rote punkt bzw. juckreiz und ein ganz leichtes
brennen beim urinieren. handelt es sich hierbei um einen tripper?? was können
diese roten punkte noch bedeuten und soll ich hier den hausarzt oder einen
urologen aufsuchen?? bitte um antwort, es "brennt".“
Abb. 9: Beispiel 1 für eine Anfrage in dem Urologie-Diskussionsforum von
sexualmedizin.de, die mit der Notwendigkeit einer umgehenden fachärztlichen
Untersuchung verbunden ist.
„gesendet von Dieter am 01. Dezember 2000 um 22:08 Uhr
Woran erkennt man einen Penisbruch und welche Sofortmassnahmen sollte
man ergreifen? Kann eine extreme Schwellung am Glied etwas anderes als ein
Penisbruch sein? Diese Schwellung entstand durch Masturbation ohne Hilfsmittel. Ich habe allerdings keine / kaum Schmerzen. Vielen Dank für Ihre Hilfe. „
Abb. 10: Beispiel 2 für eine Anfrage in dem Urologie-Diskussionsforum von
sexualmedizin.de, die mit der Notwendigkeit einer umgehenden fachärztlichen
Untersuchung verbunden ist.
26 Erstbeiträge (14,4%) sind eindeutig dem Einholen einer „Second Opinion“ zu
Diagnostik oder Therapie zuzuordnen. Die Mehrzahl dieser Beiträge ließ vermuten,
dass
in
der
bestehenden
Arzt-Patient-Beziehung
entweder
keine
dem
Beitragsthema entsprechende Beratung stattgefunden hat, die Information nicht
verstanden wurde oder vergessen worden ist (s. Abb. 13 und 14).
„gesendet von Katrin am 03. November 2000 um 11:30 Uhr
Hallo, ich habe seit vielen Jahren eine immer wiederkehrende
Blasenentzündung. Die Urologen konnten mir nie wirklich dauerhaft helfen.
Meine Frage Mein Urologe meint ich hätte eine verengte Harnröhre und kann
deshalb mein Blase nicht vollständig entleeren. Die würde die Bakterien
begünstigen. Jetzt will er meine Harnröhre weiten. Ist das denn gut? Vo
anderen Seiten höre ich, das wäre gwefährlich. Grüße Kathrin „
Abb. 13: Beispiel 1 für eine Anfrage in dem Urologie-Diskussionsforum von
Sexualmedizin.de, mit der das Einholen einer Second Opinion verbunden ist.
40
„gesendet von astral am 20. November 2000 um 22:00 Uhr
Guten tag, ich habe mal eine Frage! Bei mir ist das Fernulum eingerissen.
Nun habe ich mehrere Urologen besucht und gefragt. Alle sagten mir das man
es durchschneiden muss. Jedoch will die eine helfte es wieder zusammen
nähen und die andere nicht. Als ich fragte welche Bedeutung das Frenulum hat
konnte
mir
leider
keiner
der
Ärzte
info
darüber
geben.
Jetzt weiß ich nicht mehr was ich machen soll!!! Wenn ich es nur
durchschneiden lassen was können die Folgen sein (jetzt oder in Jahren)
?? Wenn ich es Nähen lasse wie groß ist die Chance das es wieder reißt??
Weiß jemand die Bedeutung des Fernulums?? Was halten sie für die beste Art
und warum!! Für jede Info wäre ich sehr dankbar Gruss pefect „
Abb. 14: Beispiel 2 für eine Anfrage in dem Urologie-Diskussionsforum von
sexualmedizin.de, mit der das Einholen einer Second Opinion verbunden ist.
Von den 12 dem Urologie-Forum falsch zugeordneten Beiträge (6,7%) brachten die
eine Hälfte den Verweis auf einen anderen Facharzt mit sich, während die andere
Hälfte keine Moderation erforderte. Mit den weiteren 168 Erstbeiträgen wurden
somit 174 (96,7%) der 180 Erstbeiträge fachlich moderiert. Mit der zusätzlichen
Moderation der insgesamt 63 fachlich relevanten Folgebeiträge (s. Tab. 13) wurden
demnach in dem Untersuchungszeitraum von den insgesamt 305 Erst- und
Folgebeiträgen 237 moderiert (77,7%).
Von den insgesamt 125 Nutzer-Folgebeiträge sind 81 von dem Erstbeitrag-Autor,
während davon jedoch nur 35 (43,2%) von fachlicher Relevanz sind. 44
Folgebeiträge sind von anderen Nutzern, von denen wiederum 28 (63,6%) einen
fachlichen Bezug hatten, wie z.B. eine empathische Anmerkung oder einen
Gesundheitstipp.
Tab. 13: Klassifizierungsparameter der
„Nutzer-Folgebeiträge“ innerhalb der
Threads des eigenen Urologie-Forums (n = 125)
Parameter
Differenzierungsmöglichkeiten
Anzahl Prozent
Folgebeitrag
eines
ErstbeitragAutors
(n = 81)
Folgebeitrag
eines
ErstbeitragNichtautors
(n = 44)
•
•
•
Fachlicher Folgebeitrag
(Rückfrage, Relevante
Zusatzinformation)
Nichtfachlicher Folgebeitrag
(Dankeswort, unrelevante Anmerkung)
Fachlicher Folgebeitrag
(Persönliche Erfahrung,
Gesundheitstipp, Empathische
Anmerkung)
41
35
43,2
46
56,8
28
63,6
16
36,4
•
Nichtfachlicher Folgebeitrag
(Dankeswort, unrelevante Anmerkung)
Ohne dass eine klare Abgrenzungsmöglichkeit vorhanden wäre, sei auf zahlreiche
Anfragen hingewiesen, bei denen die Anonymität des Mediums eine bedeutsame
Rolle zu spielen scheint. Teilweise kommt dabei die Scheu vor einem Arztbesuch
häufiger zum Ausdruck (s. Abb.15 und 16).
„gesendet von anonym am 12. Dezember 2000 um 23:11 Uhr
ich bin sehr leicht erregbar und möchte deshalb mit meinem problem nicht zu
meiner hausärztin gehen. andererseits weiß ich auch nicht was mich beim
hautazt oder urologen erwartet. was kann eine teilweise stark "verschrumpelte"
haut am hodensack bedeute - so wie haut bei alten menschen? was macht der
arzt, wenn ich ein steifes Glied bekomme, wenn er mich anfaßt?“ „gesendet von
Mqann am 01. November 2000 um 20:07 Uhr
Abb. 15: Beispiel 1 einer anonymen Anfrage im Urologie-Diskussionsforum von
sexualmedizin.de, deren Beantwortung einem zu empfehlenden Arztbesuch
förderlich sein könnte.
„gesendet von papa am 24. Oktober 2000 um 21:04 Uhr
Hallo erst mal. meine Frau will das unser sohn im alter von 12j. schon zu einen
urologen geht. da ihr Vater im alter von 45j gestorben ist an krebs hat sie angst
das auch unser sohn es bekommen könnte. Sie will bei denn unetrsuchungen
dabei sein. meine fragen Muss ein 12j bub schon zum urologen gehen und
kann er mit 12 schon hodenkrebs bekommen ? er hate bis zum alter von 5j
hodenhochstand> und was meinen sie das meine Frau bei denn
untersuchungen dabei ist ? ich danke für die antwort, der papa „
Abb.16: Beispiel 2 einer anonymen Anfrage im Urologie-Diskussionsforum von
sexualmedizin.de, deren Beantwortung einem zu empfehlenden Arztbesuch
förderlich sein könnte.
Zusätzlich sei noch auf die bislang nicht genannten 3 Erst- und 9 Folgebeiträge
hingewiesen, die unmittelbar nach dem Posten aus Gründen der Zensur komplett
aus dem Diskussionsforum entfernt werden mussten und daher auch keinen
Eingang in die Auswertung gefunden haben. Hinzuweisen sei dabei darauf, dass 5
der zensierten Folgebeiträge die grundsätzlich unerwünschte Empfehlung eines
Medizinproduktes beinhalteten – zumal hinter dieser Art „Empfehlungen“ auch
kommerzielle Interessen eine Rolle spielen könnten.
42
4.3
Ergebnisse der Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.)
An der Online Erhebung haben in dem Erhebungszeitraum vom 01.09.2000 bis zum
31.01.2001 367 Besucher der Webseite teilgenommen. In diesem Zeitraum wurden
laut den Logfiles des Servers von Sexualmedizin.de 59.317 Visits bzw. einzelne
Besucher registriert. Davon entfielen 7.016 Visits auf das Urologie-Forum. Somit
sind 5,2% Besucher des Urologie-Forums der Bitte um eine Teilnahme an der
Online-Erhebung nachgekommen. Gemäß Frage I, A1 waren von den 367
Umfrageteilnehmern
267
(72,7%)
männlichen
und
97
(26,4%)
weiblichen
Geschlechts. Keine Angaben machten 3 (0,8%) der Teilnehmer. Die größte
Altersgruppe bei den Umfrageteilnehmern sind mit 132 Teilnehmern die 21-30jährigen (36,0%), gefolgt von 108 Teilnehmern der Altersgruppe 31. - 40.
Lebensjahr (29,4%). An jüngeren Teilnehmern mit einem Alter von weniger als 20
Jahren wurden nur 49 gezählt (13,4%). Die 41 - 50-jährigen und die Teilnehmer mit
einem Lebensalter von über 50 Jahren sind mit einer Anzahl von 44 (12,0%) bzw.
34 (9,3%) die am wenigsten vertretenen Altersgruppen (s. Tab. 14).
Tab. 14: Dynamisch generiertes Online-Ergebnis zur Frage I. A2 nach dem Lebensalter (n=367).
A2: Bitte ordnen Sie Ihr Lebensalter
den genannten Altersgruppen zu
40%
36,0%
29,4%
20%
13,4%
11,0%
9,3%
0%
jünger als 20
21-30
31-40
43
41-50
älter als 50
167 der Teilnehmer (45,5%) gaben an, die Allgemeine Hochschulreife zu besitzen.
Demgegenüber verfügten 55 (15,0%) über die Fachhochschulreife, 72 (19,6%) über
die mittlere Reife und 45 (12,3%) über einen Hauptschulabschluss. Nur 26
Teilnehmer (7,1%) waren ihren Angaben zufolge noch Schüler oder verfügten aus
anderen Gründen über keinen Schulabschluss. Keine Angabe machten 2 der
Teilnehmer (0,5%) (s. Tab. 15).
Tab. 15: Dynamisch generiertes Online-Ergebnis zur Frage I. A3 nach der
Schulbildung (n=367).
A3: Welchen Schulabschluß haben Sie inne?
60%
45,50%
40%
19,6%
20%
15%
12,3%
7,1%
ife
H
Al
lg
em
ei
ne
ch
ho
c
Fa
oc
hs
hs
ch
ch
u
ul
re
lre
ife
ei
fe
R
le
re
itt
m
au
p
H
ke
in
e
n/
zu
rZ
ts
ch
ul
a
ei
tS
ch
ü
le
r
bs
ch
lu
ß
0%
Lediglich insgesamt 56 Umfrageteilnehmer (15,3%) gehören zu der Gruppe
angehender oder examinierter Mediziner. 216 (58,9%) verfügen über einen anderen
Beruf und 95 (25,9%) gaben an, sich noch in der Schulausbildung oder in einem
(nichtmedizinischen) Studiengang zu befinden.
Mit 112 Umfrageteilnehmern kamen die meisten aus einem Ort zwischen 10.000
und 100.000 Einwohnern (30,5%) – knapp gefolgt von 93 Teilnehmern aus kleinen
Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern (25,3%). Aus mittelgroßen Städten mit
44
100.001 bis 500.000 Einwohnern kamen 69 der Teilnehmer (18,8%), aus Städten
mit 500.001 bis 1 Million Einwohnern nur noch 33 (9,0%) und aus Großstädten
wieder 60 Teilnehmer (16,4%).
.
Als Parameter für die Internet-Nutzung wurde die private Surfdauer pro Woche in
Stunden verwendet. Mit 132 schätzten mit Abstand die meisten Teilnehmer (36,0%)
ihre wöchentliche Internet-Nutzung mit 2-5 Stunden ein. Eine längere InternetNutzung gaben mit 6-10 Stunden 87 Teilnehmer (23,7%), mit 11-20 Stunden 70
(19,1%) und mit über 20 Stunden sogar noch 44 Teilnehmer (12,0%) an. Mit
weniger als 1 Stunde Internet-Nutzung stellten 33 Teilnehmer mit einem Anteil von
9,0% die kleinste Gruppe dar. Keine Angabe machte 1 Teilnehmer (0,3%) (s. Tab.
16).
Tab.16: Dynamisch generiertes Online-Ergebnis zur Frage I. A6 nach der Surfdauer
pro Woche (n=367).
A6: Wieviele Stunden pro Woche
surfen Sie privat im Internet?
40%
36,0%
23,7%
19,1%
20%
12,0%
9,0%
0%
<1
2-5
6-10
11-20
>20
Der Umfrageteil B der Nutzer-Umfrage (I.) begann mit der Einschätzung der
Aussage "Ich habe bereits ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, die man der
45
Urologie zuordnen könnte". Da die Zuordnung eines gegebenenfalls stattgehabten
Problems zum urologischen Fachgebiet nicht nur für Laien mit Schwierigkeiten
verbunden sein kann, ermöglichte es das für Teil B standardisierte Antwortschema,
der Aussage auch mit Einschränkung zuzustimmen oder sie abzulehnen. Die
Einschätzung wurde anhand einer Skala von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“
(trifft absolut zu) vorgenommen:
Während 24 Teilnehmer (6,5%) der Aussage bedingt zustimmten (Skalenwert 4)
und 39 (10,6%) sie eher ablehnten (Skalenwert 2), waren 25 Teilnehmer (6,8%)
unentschieden (Skalenwert 3). Keine Angaben machte 1 Teilnehmer (0,3%).
In die weitere Ergebnisbetrachtung einbezogen wurden hingegen nur die 209
Teilnehmer (56,9%), die die Frage nach einem stattgehabten Arztbesuch definitiv
ablehnen konnten (Skalenwert 1) und die 69 Teilnehmer (18,8%), die der Frage
eindeutig zugestimmt haben (Skalenwert 5). Die Beurteilung der „stattgehabten
urologischen Hilfestellung“ sollten nur jene 157 Teilnehmer (42,8%) vornehmen, die
die vorangegangene Fragestellung nach einer stattgehabten Behandlung nicht klar
verneint haben. Da die subjektive Einschätzung zu der Qualität der urologischen
Betreuung jedoch von 189 Teilnehmern (51,5%) beurteilt wurde, also auch von
Umfragenteilnehmern, die ihrer zuvorigen Aussage nach keine urologische Hilfe in
Anspruch genommen haben, können die Angaben zu dieser Folgefrage nicht weiter
berücksichtigt werden.
Der Aussage „Ich schätze die Informationsangebote im Internet für Patienten zu
urologischen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein“ stimmten nur 38 Teilnehmer
der Umfrage (10,4%) absolut und 87 (23,7%) bedingt zu. Mit 153 Teilnehmern hatte
die Mehrzahl der Teilnehmer (41,7%) keine wertende oder eine ablehnende
Einstellung
zu
der
Vertrauenswürdigkeit
urologischer
Online-Informationen
(Skalenwert 3). 54 Teilnehmer (14,7%) konnten der Aussage eher nicht und 27
absolut nicht zustimmen (7,4%) (s. Tab. 23). Keine Angabe machten 8 der
Umfrageteilnehmer (2,2%).
Der Aussage "Ich habe das Internet bereits bei Fragestellungen aus dem
urologischen
Bereich
genutzt“
stimmten
88
Umfrageteilnehmer
(24,0%)
uneingeschränkt und 44 (12,0%) bedingt zu. Unentschlossen waren 36 Teilnehmer
(9,8%). 48 Teilnehmer (13,1%) lehnten die Aussage eher ab und 145 (39,5%)
46
hatten das Internet überhaupt noch nicht bei Fragestellungen aus dem urologischen
Bereich genutzt. Keine Angabe machten 6 der Teilnehmer (1,6%).
Der Aussage "Ich wünsche mehr fachlich fundierte Informationsangebote zu dem
Thema Urologie im Internet" stimmten viele Umfrageteilnehmer zu: 166 (45,2%)
absolut und 79 (21,5%) bedingt. 66 Teilnehmer (18,0%) waren unentschieden und
nur 25 Nutzer (6,8%) standen der Aussage kritisch bzw. 23 (6,3%) völlig ablehnend
gegenüber (s. Tab. 17). Keine Angabe machten 8 der Teilnehmer (2,2%).
Tab. 17: Dynamisch generiertes Online-Ergebnis zu der Frage I. B5: Einschätzung
der Aussage "Ich wünsche mehr fachlich fundierte Informationsangebote zu dem
Thema Urologie im Internet" (n=367). Bewertung von „1“ (trifft überhaupt nicht zu)
bis „5“ (trifft absolut zu).
I. B5: "Ich wünsche mehr fachlich fundierte Informationsangebote
zum Thema Urologie im Internet."
60%
45,2%
40%
18,0%
20%
6,3%
6,8%
1
2
21,5%
0%
3
4
5
Der Aussage "Ich halte freie Online-Diskussionsforen zum Thema Urologie als
Austauschmöglichkeit von 'Laien' untereinander für sinnreich" stimmten viele
Umfrageteilnehmer zu: 146 (39,8%) absolut und 93 bedingt (25,4%). 68 (18,5%)
Teilnehmer waren unentschieden und nur 34 Nutzer (9,3%) standen der Aussage
kritisch bzw. 22 (6,0%) völlig ablehnend gegenüber. Keine Angabe machten 4
(1,1%) der Teilnehmer (s. Tab. 26).
47
Die Aussage "Ich halte eine ärztliche Moderation von derartigen OnlineDiskussionsforen für sinnreich" erhielt die deutlichste Zustimmung aller zu
beurteilenden Aussagen der Umfrage bei den Nutzern des Urologie-Forums. 227
(61,9%) stimmten der Aussage absolut und 73 (19,9%) einigermaßen zu. Nur 32
Teilnehmer (8,7%) zeigten sich unentschlossen, 15 (4,1%) standen der Aussage
kritisch und 12 (3,3%) völlig ablehnend gegenüber. Keine Angabe machten 8 der
Umfrageteilnehmer (2,2%) (s. Tab. 27).
Der Aussage "Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender medizinischer
Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich einschätzen" stimmten
mit 125 Umfrageteilnehmern (34,1%) nur noch gut die Hälfte der Teilnehmer, die der
Notwendigkeit der ärztlichen Moderation zustimmten, uneingeschränkt zu (s. Tab.
28). 94 Teilnehmer (25,6%) teilten die Aussage mit Einschränkung. Unentschlossen
waren 76 Teilnehmern (20,7%). 27 Teilnehmer (7,4%) lehnten die Aussage eher ab
und 39 (10,6%) sahen keinerlei Sinn in einer eingehenden medizinischen Diagnostik
und Therapie über das Internet. Keine Angabe machten 6 (1,6%) der Teilnehmer.
Der Aussage "Mit Hilfe des Internet kann man Betroffene mit urologischen
Fragestellungen erreichen, die anderweitig noch keine Hilfestellung in Anspruch
genommen haben" stimmten 189 Umfrageteilnehmer (51,5%) uneingeschränkt und
87 (23,7%) bedingt zu. Unentschlossen waren 56 Teilnehmer (15,3%). 14
Teilnehmer (3,8%) lehnten die Aussage eher ab und 11 (3,0%) sahen keinerlei Sinn
in einer eingehenden medizinischen Diagnostik und Therapie über das Internet (s.
Tab. 29). Keine Angabe machten 10 (2,7%) der Teilnehmer.
Die Aussage "Ich wäre bereit, für medizinische Hilfestellung im Internet Geld zu
bezahlen" erhielt die deutlichste Ablehnung aller zu beurteilenden Aussagen der
Umfrage: Nur 31 Teilnehmer (8,5%) stimmten absolut und 34 (9,3%) einigermaßen
zu. 87 Teilnehmer (23,7%) zeigten sich unentschlossen und 70 (19,1%) standen der
Aussage kritisch gegenüber. 139 Teilnehmer (37,9%)
lehnten die Bereitschaft,
medizinische Hilfestellungen zu vergüten, völlig ab (s. Tab. 30). Keine Angabe
machten 6 (1,6%) der Umfrageteilnehmer.
48
Der Aussage "Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Kosten für das
hiesige Gesundheitssystem senken" wurde weder mehrheitlich zugestimmt noch
wurde sie überwiegend abgelehnt: Nur 45 (12,3%) Umfrageteilnehmer stimmten ihr
uneingeschränkt und 62 (16,9%) bedingt zu. Unentschlossen waren 112 (30,5%)
der Teilnehmer. Nur 78 (21,3%) der Teilnehmer lehnten die Aussage eher ab und
61 (16,6%) lehnten sie uneingeschränkt ab. (s. Tab. 31). Keine Angabe machten 9
(2,5%) der Teilnehmer.
Der Aussage "Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Leistungen des
hiesigen Gesundheitssystems verbessern" wird im Vergleich zur vorangegangenen
Fragestellung eher zugestimmt (s. Tab. 32). 65 (17,7%) der Umfrageteilnehmer
taten dies uneingeschränkt und 87 (23,7%) bedingt. Unentschlossen waren auch
hier mit 121 (33,0%) die meisten Teilnehmer. Nur 48 (13,1%) der Teilnehmer
lehnten die Aussage eher ab. 39 (10,6%) lehnten sie uneingeschränkt ab. Keine
Angabe machten 7 (1,9%) der Teilnehmer.
4.4
Korrelationen zwischen den Angaben der Nutzer-Umfrage im eigenen
Urologie-Forum (I.)
Bei der nachfolgenden Betrachtung von Zusammenhängen zwischen den
personenbezogenen
Angaben
des
Umfrageteils
A
und
den
thematisch
ausgerichteten Angaben des Umfrageteils B der Nutzer-Umfrage (I.) sind nur die
Korrelationen mit einer Signifikanz von mindestens 0,001 beschrieben:
Bei Betrachtung der Einschätzungen der Aussagen von Teil B in Abhängigkeit von
dem Geschlecht ist einzig die Aussage zu den künftigen Leistungen des
Gesundheitswesens mit einer mittleren Differenz von 0,64 signifikant verschieden.
Die
männlichen
Teilnehmern
Umfrageteilnehmer
eher,
dass
das
glauben
Internet
im
die
Gesundheitssystems verbessern wird (s. Tab. 18).
49
Gegensatz
Leistungen
zu
des
weiblichen
hiesigen
Tab. 18: Einschätzung der Aussage "Die künftigen Möglichkeiten des Internet
werden die Leistungen des hiesigen Gesundheitssystems verbessern" (Frage I.
B12) in Abhängigkeit von der Angabe des Geschlechts (Frage I. A1). Bei einer
mittleren Differenz von 0,64 und einer Signifikanz von 0,001 glauben Männer
(n=276) eher an das Potential des Internet für die Leistungsverbesserung des
hiesigen Gesundheitssystems als Frauen (n=97).
I. B12: "Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden
die Leistungen des hiesigen Gesundheitssystems
verbessern"
Zustimmung
5,00
4,00
3,37
2,73
3,00
2,00
1,00
Ablehnung
männlich
weiblich
Zur Betrachtung der Einschätzungen der Aussagen von Teil B in Abhängigkeit von
dem Beruf sind aus den Auswahlmöglichkeiten von Frage I. A4 zwei Gruppen
gebildet worden: 311 „Nicht-Mediziner“ (Schüler / Auszubildender / Student (nicht
Medizin) / sonstige Berufe) und 56 „Mediziner“ (Medizinstudenten / Angehörige
medizinassoziierter Berufe / Ärzte).
Die beiden Aussagen „Ich schätze die Informationsangebote im Internet für
Patienten zu urologischen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein" und "Ich würde
Online-Sprechstunden
mit
eingehender
medizinischer
Beratung
hinsichtlich
Diagnostik und Therapie als sinnreich einschätzen" wurden von Medizinern bei einer
mittleren Differenz von 0,52 bzw. 0,73 signifikant kritischer eingeschätzt als von
„Nicht-Medizinern“ (s. Tab. 19 und Tab. 20).
50
Tab. 19: Einschätzung der Aussage "Ich schätze die Informationsangebote im
Internet für Patienten zu urologischen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein."
(Frage I. B3) in Abhängigkeit von der zugewiesenen Berufsgruppe (Frage I. A4). Bei
einer mittleren Differenz von 0,52 und einer Signifikanz von 0,001 glauben
Mediziner weniger an die Vertrauenswürdigkeit der Online-Informationen als „NichtMediziner“.
Zus tim m ung
Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit von Informationsangeboten im Internet für Patienten zu urologischen
Fragestellungen (I. B3) in Abhängigkeit vom Beruf (I. A4)
5 ,0 0
4 ,0 0
3 ,1 6
2 ,8 4
3 ,0 0
2 ,0 0
1 ,0 0
A b le hnung
N ic h t M e d iz in e r
M e d iz in e r
Tab. 20: Einschätzung der Aussage "Ich würde Online-Sprechstunden mit
eingehender medizinischer Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als
sinnreich einschätzen" (Frage I. B8) in Abhängigkeit von der zugewiesenen
Berufsgruppe (Frage I. A4). Bei einer mittleren Differenz von 0,73 und einer
Signifikanz von 0,001 glauben Mediziner weniger an die Vertrauenswürdigkeit der
Online-Informationen als „Nicht-Mediziner“.
Einschätzung von Online-Sprechstunden mit eingehender
Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie (I. B8) in
Abhängigkeit vom Beruf (I. A4)
Zustimmung
5,00
4,00
3,71
2,98
3,00
2,00
1,00
Nicht Mediziner
Mediziner
Ablehnung
51
Während medizinische Laien gemäß Tab. 20 einer medizinischen Beratung
hinsichtlich Therapie und Diagnostik weniger kritisch gegenüberstehen, gilt dies
auch für Vielsurfer: Die Surfdauer korreliert mit einem Koeffizienten von 0,19 mit der
Zustimmung zu der Aussage "Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender
medizinischer Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich
einschätzen" (s. Tab. 21).
Tab. 21: Einschätzung der Aussage "Ich würde Online-Sprechstunden mit
eingehender medizinischer Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als
sinnreich einschätzen" (Frage I. B8) in Abhängigkeit von der Dauer der privaten
Internetnutzung (Stunden/Woche) (Frage I. A6). r= 0,19, Signifikanz 0,001. Mit
zunehmender Internetnutzung stehen die Umfrageteilnehmer einer „InternetSprechstunde“ unkritischer gegenüber.
Einschätzung von Online-Sprechstunden mit eingehender
Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie (I. B8)
in Abhängigkeit von der
Dauer der privaten Internetnutzung (I. A6)
5,00
4,14
4,00
3,00
3,47
3,63
3,76
6-10
11-20
3,00
2,00
1,00
<1
2-5
>20
Private Internetnutzung [Stunden/Woche]
Wie bereits beschrieben, ist bei Diskussionsforen mit urologischer Thematik die
Zustimmung für eine ärztliche Moderation im Vergleich zu einem nur von Laien
betriebenen
Diskussionsforum
am
stärksten,
während
eine
eingehende
medizinische Therapie und Diagnostik vergleichsweise kritischer betrachtet wird.
Tab. 22 zeigt die Einschätzung zu den erwähnten Online-Anwendungen in
Abhängigkeit
von
Informationsangebote
der
im
Bewertung
Internet.
der
Mit
52
Vertrauenswürdigkeit
dem
steigenden
urologischer
Vertrauen
in
das
Informationsangebot des Internet wächst die Zustimmung gegenüber den
genannten Kommunikationstools.
Tab. 22: Einschätzung der Fragen I. B6 - I. B8 nach urologischen Diskussionsforen
von Laien, einer ärztlichen Moderation derselben und „Online-Sprechstunden“ inkl.
Diagnostik und Therapie in Abhängigkeit von dem in Frage I. B3 geäußerten
Vertrauen in urologische Informationsangebote im Internet.
Beantwortung der Fragen I. B6, I. B7, I. B8 in Abhängigkeit
der Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit von
Informationsangeboten im Internet (I. B3)
Mittelwerte für B6, B7 und B8
5
4
3
2
1
niedrig
geht so
ausreichend
hoch
sehr hoch
Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit von
Informationsangeboten im Internet
B6: für freie Online-Diskussionsforen (r=0,36)
B7: für ärztliche Moderation (r=0,34)
B8: für Online-Sprechstunden (r=0.39)
53
4.5
Ergebnisse der Umfrage unter den Foren-Moderatoren
deutschsprachiger Medizin-Onlinedienste (II.)
Von den 242 angemailten (und im Anschluss einmalig an das Anliegen erinnerten)
Moderatoren deutschsprachiger Diskussionsforen kamen mit 91 Rücksendungen
der den E-Mails angehängten Word-Dokumente 37,6% der Bitte um die
Beantwortung der 14 Fragen nach. Eine wiederholte Teilnahme der E-Mail-basierten
Erhebung konnte anhand der vergleichenden Sichtung der E-Mail-Adressen aller
Absender – wenn auch ohne Absolutheitsanspruch – ausgeschlossen werden.
Den nachfolgenden Darstellungen der Angaben von den Foren-Moderatoren
medizinischer Onlinedienste sind teilweise Angaben zu gleich- oder ähnlich
lautenden Anfragen der vorab beschriebenen Online-Erhebung I unter den Nutzern
des Urologie-Forums von Sexualmedizin.de gegenübergestellt. Dabei ist anzumerken, dass eine vergleichende Beurteilung angesichts der Variationen im
Umfragendesign, der unterschiedlichen Rekrutierungsverfahren und der verschiedenen Erhebungszeiträume nur sehr bedingt möglich ist. Zudem bringt die Umfrage
bei den Foren-Moderatoren deutschsprachiger Medizin-Onlinedienste eine höhere
Repräsentativität der Ergebnisse mit sich. Die Gegenüberstellungen sind demnach
rein deskriptiv zu verstehen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die
Moderatoren aus verschiedenen Onlinediensten bzw. Foren stammen, während sich
die Nutzer einzig aus den Umfragen-Teilnehmern eines einzelnen Diskussionsforums des spezifischen Fachgebietes Urologie generieren.
In Tabelle 23 ist das Antwortverhalten gegenüber der Aussage „Ich schätze die
Informationsangebote im Internet für Patienten zu gesundheitlichen Fragestellungen
als vertrauenswürdig ein“ aufgezeigt. Während nur 3,4% bzw. 7,9% der
Moderatoren dem Internet-Angebot absolut („trifft absolut zu“) oder bedingt kritisch
gegenüber stehen, geben 38,2% weder eine negative noch eine positive Einstellung
an. 31,5% bzw. 18,0% der Moderatoren stimmen der Aussage zu der vorhandenen
Vertrauenswürdigkeit von Patienteninformationen im Internet bedingt bzw. absolut
(„trifft überhaupt nicht zu“) zu. Im rein deskriptiven Vergleich zu den Angaben der
Nutzer des eigenen Urologie-Forums zeigt sich die Tendenz, dass die Moderatoren
mit ihren Angaben den Internet-Informationen eher positiver gegenüberstehen.
54
Tab. 23: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A1.: „Ich schätze die Informationsangebote im Internet für Patienten
zu gesundheitlichen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein“. Parallel dargestellt
ist die Einschätzung von 367 Nutzern des Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de zu
der spezifischeren Aussage I. B3: „Ich schätze die Informationsangebote im Internet
für Patienten zu urologischen Fragestellungen als vertrauenswürdig ein.“
Bewertungen jeweils von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
II A1, (I B3): Vertrauenswürdigkeit von Internet-Informationen
Nutzer
Moderatoren
60%
41,7%
38,2%
40%
31,5%
23,7%
18,0%
20%
14,7%
10,4%
7,9%
7,4%
3,4%
2,2%
1,1%
0%
1
2
3
4
5
Fehlend
In dem noch jungen und in Deutschland nicht spezifisch geregelten Betätigungsfeld
der fachlichen Moderation von Diskussionsforen ist es von besonderem Interesse,
wie von seiten der Anbieter der Medizin-Onlinedienste mit diesem Sachverhalt
umgegangen worden ist. Die Beurteilung der Aussage „Der Betreiber der Webseite
des von mir bearbeiteten Forums hat mir Handlungsanweisungen bzw. Richtlinien
zur Bearbeitung der Anfragen vorgegeben“ zeigt eine deutlichen Trend
dahingehend, dass die
55
Moderatoren in der Mehrzahl der Fälle keine oder wenige Anweisungen erhalten zu
haben scheinen: Mit 28,1% bzw. 22,5% haben über die Hälfte der
Umfragenteilnehmer der genannten Aussage absolut nicht oder nur sehr wenig
zugestimmt (s. Tab.24). Demgegenüber stimmten mit 16,9% bzw. 14,6% nur ein
knappes Drittel bedingt bzw. absolut der Aussage zu, eine Hilfestellung von ihrem
Provider erhalten zu haben.
Tab. 24: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A2: „Der Betreiber der Webseite des von mir bearbeiteten Forums
hat mir Handlungsanweisungen bzw. Richtlinien zur Bearbeitung der Anfragen
vorgegeben“. Bewertung von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
II. A2: Handlungsanweisungen
zur Anfragen-Moderation erhalten
30,0%
28,1%
25,0%
22,5%
20,0%
16,9%
16,9%
14,6%
15,0%
10,0%
5,0%
1,1%
0,0%
1
2
3
4
5
Fehlend
Noch eindeutiger ist das Anwortverhalten der Umfragenteilnehmer bei ihrer
Einschätzung, mit der Online-Aktivität in ihrem Forum letztlich konstruktiv an der
gesundheitlichen Versorgung zu partizipieren: 61,8% der Teilnehmer stimmten der
Aussage „In dem von mir bearbeiteten Forum wird die „real existierende“ Arzt56
Patient-Beziehung“ unterstützt und in keinem Falle ersetzt“ absolut und 24,7%
bedingt zu (s. Tab. 25). Bei nur 6,7% Antworten ohne Tendenz, äußerten sich mit
1,1% bzw. 3,4% der Teilnehmer noch weniger bedingt oder absolut kritisch
gegenüber dem Bezug Ihres Diskussionsforums auf die reale Arzt-PatientBeziehung.
Tab. 25: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A3.: „In dem von mir bearbeiteten Forum wird die „real existierende“
Arzt-Patient-Beziehung unterstützt und in keinem Falle ersetzt.“. Bewertung von „1“
(trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
II. A3: Unterstützung der realen Arzt-Patient-Beziehung
70,0%
61,8%
60,0%
50,0%
40,0%
30,0%
24,7%
20,0%
6,7%
10,0%
3,4%
2,2%
1,1%
0,0%
1
2
3
4
5
Fehlend
Wie schon in Umfrage I die Nutzer des eigenen Urologie-Forums wurden die ForenModeratoren medizinischer Onlinedienste nach ihrer Einschätzung zu den
verschiedenen Formen von Diskussionsforen befragt – zunächst mittels der
Aussage: „Ich halte „freie“ Online-Diskussionsforen zu gesundheitlichen
Fragestellungen als Austauschmöglichkeit von Laien untereinander für sinnreich“
(s. Tab. 26). Die befragten Foren-Moderatoren zeigten hierzu keine eindeutige
57
ablehnende oder zustimmende Haltung: 11,2% bzw. 18,0% äußersten sich bedingt
bzw. absolut kritisch, 30,3% ohne eine wertende Stellungnahme und 21,3% bzw.
18,0% positiv gegenüber nicht moderierten Foren mit gesundheitsrelevanten
Themen. In der graphischen Gegenüberstellung zeigt sich bei den Nutzern des
eigenen Urologie-Forums eine deutlich positive Haltung gegenüber „freien“ Foren.
Tab. 26: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A5.: „Ich halte „freie“ Online-Diskussionsforen zu gesundheitlichen
Fragestellungen als Austauschmöglichkeit von „Laien“ untereinander für sinnreich.“
Parallel dargestellt ist die Einschätzung von 367 Nutzern des Urologie-Forums auf
Sexualmedizin.de zu der spezifischeren Aussage I. B6: "Ich halte freie OnlineDiskussionsforen zum Thema Urologie als Austauschmöglichkeit von 'Laien'
untereinander für sinnreich." Bewertungen jeweils von „1“ (trifft überhaupt nicht zu)
bis „5“ (trifft absolut zu).
II A5, (I B6): Zustimmung zu
nichtmoderierten Diskussionsforen
Nutzer
Moderatoren
60%
39,8%
40%
30,3%
25,3%
18,0%
20%
21,3%
18,5%
18,0%
11,2%
9,3%
6,0%
1,1% 1,1%
0%
1
2
3
4
5
Fehlend
Deutlicher bei beiden Umfragen ist die Zustimmung gegenüber einer fachlichen
Moderation von Diskussionsforen: 31,5% bzw. 44,9% der Foren-Moderatoren
stimmen einer fachlichen Begleitung bedingt bzw. absolut zu und nur 10,1% haben
eine eher neutrale, 3,4% eine bedingt ablehnende und 7,9% eine absolut
58
ablehnende Haltung gegenüber der Aussage: „Ich halte eine ärztliche Moderation
von derartigen Diskussionsforen für sinnreich“ (s. Tab. 27).
Tab. 27: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A6: „Ich halte eine ärztliche Moderation von derartigen
Diskussionsforen für sinnreich.“ Parallel dargestellt ist die Einschätzung von 367
Nutzern des Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de zu der gleichlautenden
Aussage I. B7. Bewertungen jeweils von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft
absolut zu).
II A6, (I B7): Zustimmung zu
ärztlicher Foren-Moderation
Nutzer
Moderatoren
80%
61,9%
60%
44,9%
40%
31,5%
19,9%
20%
7,9%
3,3%
8,7%
10,1%
4,1% 3,4%
2,2% 2,2%
0%
1
2
3
4
5
Fehlend
Die abschließende Frage zu den verschiedenen Formen von Diskussionsforen
bezieht sich auf die im Internet selten angebotene direkte medizinische
Dienstleitung: „Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender medizinischer
Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich einschätzen“ (s. Tab.
28). Beide Umfragen zeigen hier weniger Zustimmung als zu fachlich moderierten
Foren. Die Foren-Moderatoren stimmen der Aussage zu 25,8% bzw. 23,6% bedingt
bzw. absolut zu, geben in 11,2% der Fälle keine tendentielle Antwort und lehnen die
Aussage in 23,6% bzw. 13,5% bedingt bzw. absolut ab.
59
Tab. 28: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A7: „Ich würde Online-Sprechstunden mit eingehender
medizinischer Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie als sinnreich
einschätzen.“ Parallel dargestellt ist die Einschätzung von 367 Nutzern des
Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de zu der gleichlautenden Aussage I. B8.
Bewertungen jeweils von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
II A7, (I B8): Zustimmung zu
Online-Sprechstunden
Nutzer
Moderatoren
60%
40%
34,1%
25,6% 25,8%
23,6%
23,6%
20,7%
20%
13,5%
10,6%
11,2%
7,4%
1,6%
2,2%
0%
1
2
3
4
5
Fehlend
Im Hinblick auf die Anonymität des Internet wurden auch die Foren-Moderatoren zu
der Erreichbarkeit von Betroffenen befragt: Der Aussage „Mithilfe des Internet kann
man Betroffene mit gesundheitlichen Fragestellungen erreichen, die anderweitig
noch keine Hilfestellung in Anspruch genommen haben“ wird von je 34,8% der
Befragten bedingt bzw. absolut zugestimmt (s. Tab. 29). Neutral oder bedingt
kritisch äußern sich je 13,5% und absolut kritisch nur 2,2%. Bei den Nutzern des
eigenen Urologie-Forums fällt auf, dass der ähnlichen, sich allerdings auf das
Fachgebiet Urologie beziehenden Aussage von über der Hälfte der UmfragenTeilnehmer absolut zugestimmt wird.
60
Tab. 29: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A4: „Mithilfe des Internet kann man Betroffene mit gesundheitlichen
Fragestellungen erreichen, die anderweitig noch keine Hilfestellung in Anspruch
genommen haben.“ Parallel dargestellt ist die Einschätzung von 367 Nutzern des
Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de zu der spezifischen Aussage I. B9: „Mithilfe
des Internet kann man Betroffene mit urologischen Fragestellungen erreichen, die
anderweitig noch keine Hilfestellung in Anspruch genommen haben.“ Bewertungen
jeweils von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
II A4, (I B9): Bessere Erreichbarkeit von Betroffenen
Nutzer
Moderatoren
60%
51,5%
40%
34,8%
34,8%
23,7%
20%
13,5%
15,3%
13,5%
3,0%
3,8%
2,2%
2,7%
1,1%
0%
1
2
3
4
61
5
Fehlend
In der Grundtendenz ähnlich sind die Angaben der beiden Umfragen, die sich auf
die Zahlungsbereitschaft von Internet-Nutzern beziehen. Die Foren-Moderatoren
stimmen der Aussage: „Die aktiven Nutzer des von mir bearbeiteten Forums wären
m. E. bereit, für gesundheitliche Hilfestellungen im Internet Geld zu bezahlen“ in
18% der Fälle bedingt und nur in 6,7% der Fälle absolut zu (s. Tab. 30). 27,0% der
Foren-Moderatoren zeigen keine positive oder negative Meinung und 32,6% bzw.
11,2% sind bedingt bzw. absolut kritisch.
Tab. 30: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A8: „Die aktiven Nutzer des von mir bearbeiteten Forums wären
m. E. bereit, für gesundheitliche Hilfestellungen im Internet Geld zu bezahlen.“
Parallel dargestellt ist die Einschätzung von 367 Nutzern des Urologie-Forums auf
Sexualmedizin.de zu der entsprechende Aussage I. B10: „Ich wäre bereit, für
medizinische Hilfestellungen im Internet Geld zu bezahlen. Bewertungen jeweils von
„1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
Nutzer
Moderatoren
II. A8, (I. B10): Zahlungsbereitschaft der Nutzer
60%
40%
37,9%
32,6%
27,0%
23,7%
18,0%
19,1%
20%
11,2%
8,5%
9,3%
6,7%
4,4%
1,6%
0%
1
2
3
4
62
5
Fehlend
Die beiden nachfolgenden Fragen wiederholen die von der ersten Umfrage unter
den Nutzern des eigenen Urologie-Forums bekannten Formulierungen zu einer
allgemeinen Einschätzung des Potentials des Internets im Hinblick auf das
Gesundheitswesen: „Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Kosten für
das hiesige Gesundheitssystem senken“ (s. Tab. 31). Mit 33,7% absoluter und
20,2% bedingter Ablehnung erwarten über die Hälfte der Foren-Moderatoren keine
Einsparmöglich-keiten. 18,0% bzw. 4,5% stimmen der Aussage – bei 22,5%
ungewichteten Einschätzungen – bedingt oder absolut zu. Hier äußerten sich die
Nutzer des eigenen Urologie-Forums verhaltener, aber auch ohne eine
gegensätzliche Tendenz.
Tab. 31: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A9: „Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die Kosten für
das hiesige Gesundheitssystem senken.“ Parallel dargestellt ist die Einschätzung
von 367 Nutzern des Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de zu der gleichlautenden
Aussage II. B11. Bewertungen jeweils von „1“ (trifft überhaupt nicht zu) bis „5“ (trifft
absolut zu).
Nutzer
Moderatoren
II. A9, (I. B11): Internet senkt Gesundheitsausgaben
60%
40%
33,7%
30,5%
21,3%
22,5%
20,2%
20%
18,0%
16,6%
16,9%
12,3%
4,5%
2,5% 1,1%
0%
1
2
3
4
63
5
Fehlend
Optimistischer sind die Zustimmungen zu der Aussage „Die künftigen Möglichkeiten
des Internet werden die Leistungen des hiesigen Gesundheitssystems verbessern“:
41,6% der Foren-Moderatoren teilen diese Prognose bedingt und 15,7% absolut
(s. Tab. 32). 21,3% der Umfragenteilnehmer wählten die mittlere Antwortoption und
13,5% bzw. 5,6% äußerten sich skeptisch oder völlig ablehnend.
Tab. 32: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. A10: „Die künftigen Möglichkeiten des Internet werden die
Leistungen des hiesigen Gesundheitssystems verbessern.“ Parallel dargestellt ist
die Einschätzung von 367 Nutzern des Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de zu
der gleichlautenden Aussage I. B12. Bewertungen jeweils von „1“ (trifft überhaupt
nicht zu) bis „5“ (trifft absolut zu).
Nutzer
Moderatoren
II. A10 (I. B12): Internet verbessert Gesundheitsleistungen
60%
41,6%
40%
33,0%
23,7%
21,3%
17,7%
20%
13,1%
15,7%
13,5%
10,6%
5,6%
1,9%
2,2%
0%
1
2
3
4
64
5
Fehlend
Teil B der zweiten Umfrage beinhaltete 4 Fragen, die sich auf die Inhalte der
Nutzerbeiträge beziehen. Die Antwortmöglichkeiten reichten hierbei von „nie“ (1) bis
„immer“ (5). Bei der Aussage „Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten
Forum erforder(te)n eine „Moderation“ die auch nur von einem Experten
durchgeführt werden sollte“ gaben 39,3% der Foren-Moderatoren an, dass diese
Expertise immer und 24,7%, dass sie oft vonnöten sei (s. Tab. 33). 19,1% gaben
eine mittlere Häufigkeit an und je 7,9% meinten, selten oder nie die Notwendigkeit
einer Fachkenntnis bei der Moderation zu sehen.
Tab. 33: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. B1: „Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum
erforder(te)n eine „Moderation“, die auch nur von einem Experten durchgeführt
werden sollte.“ Bewertungen jeweils von „1“ (nie) bis „5“ (immer).
II. B1: Moderation erforderte Expertise
45,0%
39,3%
40,0%
35,0%
30,0%
24,7%
25,0%
19,1%
20,0%
15,0%
10,0%
7,9%
7,9%
5,0%
1,1%
0,0%
1
2
3
65
4
5
Fehlend
Die Aussage „Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum erforder(te)n
die Empfehlung, einen „realen Arztbesuch“ vorzunehmen“ wurde von der Mehrzahl
der Foren-Moderatoren bestätigt: 49,4% der Foren-Moderatoren sprachen diese
Empfehlung oft und 9,0% sprachen sie immer aus (s. Tab. 34). 30,3% sahen noch
eine mittlere Häufigkeit für dieses Erfordernis und 9,0% eine seltene. Auffällig ist,
dass keiner der Foren-Moderatoren angab, diese Empfehlung nie für angemessen
gehalten zu haben.
Tab. 34: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. B2: „Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum
erforder(te)n die Empfehlung, einen „realen Arztbesuch“ vorzunehmen.“ Bewertung
von „1“ (nie) bis „5“ (immer).
II. B2: Häufigkeit der Empfehlung eines Arztbesuches
60,0%
49,4%
50,0%
40,0%
30,3%
30,0%
20,0%
0,0%
9,0%
9,0%
10,0%
2,2%
0,0%
1
2
3
66
4
5
Fehlend
Die deutlichere Aussage „Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum
erforder(te)n das dringende Anraten, umgehend einen „realen Arztbesuch“
vorzunehmen“ war gemäß der Angaben der Foren-Moderatoren seltener
angebracht, als die vorab beschriebene Empfehlung: Nur 2,2% sahen bei allen
Nutzerbeiträgen eine Veranlassung, einen alsbaldigen Arztbesuch nachdrücklich zu
empfehlen (s. Tab. 35). 14,6% gaben an, dies oft getan zu haben und 32,6%
schätzten eine mittlere Häufigkeit. Der mit 39,3% größte Anteil der ForenModeratoren sah nur in selteneren Fällen die Dringlichkeit eines umgehenden
Arztbesuches geboten und 9,0% bei keiner der Anfragen.
Tab. 35: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. B3: „Die Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum
erforder(te)n das dringende Anraten, umgehend einen „realen Arztbesuch“
vorzunehmen.“ Bewertungen jeweils von „1“ (nie) bis „5“ (immer).
45,0%
II. B3: Häufigkeit des dringenden Anratens eines umgehenden
Arztbesuches
39,3%
40,0%
32,6%
35,0%
30,0%
25,0%
20,0%
14,6%
15,0%
10,0%
9,0%
5,0%
2,2%
2,2%
5
Fehlend
0,0%
1
2
3
67
4
Die abschließende Aussage zu den inhaltlichen Bewertungen der Nutzerbeiträge
lautete: „Den Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum ist (/war) zu
entnehmen, dass sie dem Einholen einer „Second Opinion“ entsprechen
(/entsprachen).“ Während nur 3,4% der Foren-Moderatoren angaben, das alle
Beiträge einer „Second Opinion“ entsprechen, war dies gemäß 39,3% der Antworten
in vielen, in 40,4% regelmäßig und gemäß 15,7% selten der Fall. Wie auch bei der
Frage nach der Häufigkeit der Empfehlung, einen Arzt aufzusuchen, gab keiner der
Umfragenteilnehmer an, dass die Nutzerbeiträge nie einer „Second Opinion“
entsprechen würden.
Tab. 36: Einschätzung von 91 Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste zu
der Aussage II. B4: „Den Online-Anfragen in dem von mir bearbeiteten Forum ist
(/war) zu entnehmen, dass sie dem Einholen einer „Second Opinion“ entsprechen
(/entsprachen).“ Bewertungen jeweils von „1“ (nie) bis „5“ (immer).
II. B4: Anfragen entsprechen einer "second opinion"
45,0%
40,4%
40,0%
39,3%
35,0%
30,0%
25,0%
20,0%
15,7%
15,0%
10,0%
3,4%
5,0%
0,0%
1,1%
0,0%
1
2
3
68
4
5
Fehlend
5.
Diskussion
5.1
Die urologischen Beratungsangebote im deutschsprachigen WWW
Die Recherche nach urologischen Beratungsangeboten im Internet hat in dem
angewandten Rahmen Hinweise ergeben auf einen gleichwertigen Vorteil beider
Online-Recherchemöglichkeiten
gegenüber
der
Nutzung
von
redaktionell
zusammengestellten Empfehlungen in Zeitschriftenartikeln (s. Tab. 10):
Die Zeitschriftenartikel nannten trotz der teils sehr umfangreichen Aufbereitungen
von Webseiten-Empfehlungen nur zwei der fünf letztlich ermittelten Anbieter von
moderierten Diskussionsforen.
Demgegenüber ergab die Inanspruchnahme der von Online-Redaktionen im Internet
veröffentlichten Linklisten zu empfehlenswerten Internetadressen die gleich guten
Ergebnisse, wie die eher zeitraubende Suche über verschiedene Suchmaschinen
mit der vorab definierten Sichtung der jeweils ersten 50 Treffer. Die Position der
relevanten Suchergebnisse in den Trefferleisten der verschiedenen Suchmaschinen
ergab jedoch, dass eine Sichtung jenseits der ersten 20 Treffer keinen zusätzlichen
Nutzen
erbringt.
Ein
entsprechend
weniger
zeitaufwendiges
und
dem
durchschnittlichen Suchverhalten womöglich ähnlicheres Vorgehen hätte demnach
zu keinem schlechteren Rechercheergebnis geführt. Da zudem 4 der 5 Anbieter bei
der Fachgebiete-Auswahl ihrer Diskussionsforen auch die Urologie berücksichtigt
haben (s. Tab. 11), kann davon ausgegangen werden, dass auch ein „InternetAnfänger“ nach einer kurzen Beschäftigung mit der Bedienung von InternetSuchmaschinen in der Lage ist, ein fachlich moderiertes Diskussionsforum zu
urologischen Fragestellungen aufzufinden – die Verwendung eines der verwendeten
Begriffspaare vorausgesetzt („Medizin“ oder „Urologie“ und „Beratung“ oder „Forum“
oder „Experte“). Darüber hinaus ist zu beachten, dass je nach Indizierung der
Angebote bei den verschiedenen Suchmaschinen zumindest teilweise die Eingabe
von spezifischeren Fachbegriffen (z.B. eine Diagnose) in den Trefferlisten einen
direkten Verweis auf einzelne Forenbeiträge mit sich bringt.
Während also das Auffinden eines Diskussionsforums grundsätzlich auch dem
Laien gut möglich erscheint, verwehrt sich ihm die unmittelbare Erkenntnis darüber,
welcher qualitative Anspruch sich hinter dam Angebot verbirgt. Der so genannten
„Demokratisierung der Information“ steht demnach die Schwierigkeit vieler Patienten
69
gegenüber, zu unterscheiden, welche Quelle für ihr Anliegen gut und welche
schlecht ist (MEACHAM R (1999)). Darüber hinaus ist die Machart vieler Webseiten
einer verständlichen Informationsdarbietung abträglich (BOWER H (1996), TUFTE
ER (1997)), was angesichts der vielfältigen und komplexen Benutzer-Oberflächen
auch für Diskussionsforen gelten dürfte. Qualitätsstandards sind demnach nicht nur
hinsichtlich der Vollständigkeit und der fachlichen Qualität medizinischer InternetSeiten gefordert, sondern auch in Bezug auf eine verständliche patientengerechte
Darstellung, der heutzutage viele Webseiten noch nicht genügen (GRABER MA et
al (1999)).
Das Aufkommen von Diskussionsforen mit gesundheitsrelevanter Ausrichtung bringt
auch
die
Frage
mit
sich,
inwieweit
sich
auch
Ärzte
in
diesen
neuen
Kommunikationsplattformen beteiligen dürfen oder gar sollten. 1997 wurde das
standesrechtliche Verbot einer ausschließlich über den Postweg, die Printmedien
oder anderweitige Kommunikationsmedien fungierenden individuellen ärztlichen
Beratung eigens um den Bereich Computerkommunikationsnetze erweitert (vgl.
Kap. 2.4). Angesichts der Situation außerhalb Deutschlands und der tatsächlichen
Gegebenheiten im deutschsprachigen WWW scheint diese standesrechtliche
Regelung jedoch bereits wenige Jahre später in Frage gestellt. Vielerlei
kommerzielle Betreiber von Internetportalen mit medizinischer Ausrichtung bieten
Beratungsleistungen durch Ärzte via E-Mail – zumeist in öffentlich zugänglichen
Diskussionsforen – an (s. Kap. 4.1).
Zur Klärung der Rechtslage und zur Diskussion eventueller Weiterentwicklung der
berufsrechtlichen Regelungen bedarf es einer klaren Trennung einer „individuellen
ärztlichen Beratung im Sinne der klassischen Telemedizin“ und der einer „eher
allgemeingültigen
informellen
Dienstleistung
im
Rahmen
einer
ärztlichen
Forenmoderation“.
Die eingehende individuelle ärztliche Online-Beratung, die auch diagnostische und
therapeutische Leistungen beinhaltet, wird – einzig mit Hilfe der E-MailFunktionalität durchgeführt – als medizinethisch nicht vertretbar eingeschätzt
(BOWER H (1996), EYSENBACH G und DIEPGEN TL (1999a), SILBERG WM et al
(1997), SPIELBERG AR (1998)).
70
Um dem Bürger eine verständliche und dabei qualitativ fundierte Recherche nach
Gesundheitsinformationen im Internet zu ermöglichen, bestehen hingegen auf
nationaler und auf europäischer Ebene von staatlicher Seite her vielseitige
Initiativen (DIETZEL GTW (2001), WEIHRAUCH B und REDDERS M (2001)). Zu
dem heutigen Stand dieser Initiativen zur Qualitätssicherung von OnlineInformationen ist jedoch anzumerken, dass diese sich bislang nicht auf
kommunikationsbasierte
Anwendungen
beziehen,
sondern
auf
„statische“
Informationen (s. Kap. 2.4). Obschon einige Gesetze der Ethik-Codizes durchaus
auf die Eigenarten der kommunikationsbasierten Internet-Anwendungen übertragen
werden können, bleibt festzuhalten, dass es keine spezifischen Regelungen gibt, die
es
dem
Nutzer
erleichtern
würde,
die
Qualität
eines
recherchierten
Diskussionsforums gesichert in Erfahrung zu bringen.
Zu
dem
derzeitigen
Status
urologischer
Informationsmöglichkeiten
im
deutschsprachigen World Wide Web lässt sich zusammenfassend feststellen, dass
die vielseitigen Angebote oft keiner ersichtlichen Qualitätssicherung unterliegen und
in vielen Fällen dem Vollständigkeitsanspruch seitens des Patienten noch nicht
Genüge tun können.
71
5.2
Aspekte zu den Nutzerbeiträgen und der Moderation im eigenen
Urologie-Forum
Von den hinsichtlich ihres Geschlechtes augenscheinlich identifizierbaren Autoren
der Erstbeiträge in dem eigenen Urologie-Forum waren nur 6,7% Frauen – also
weniger als die Teilnehmerschaft an der Umfrage unter den Nutzern und
Nutzerinnnen dieses Diskussionsforums hätte erwarten lassen können (s. Kap. 5.4).
Da hingegen ein Großteil der urologischen Fragestellungen das männliche
Geschlecht betrifft und die Zuordnung des Erstbeitrages zu diesem Forum gemäß
der Sichtung aller Beiträge mit 93,3% als sehr zielgerichtet betrachtet wird, scheint
das Forum geeignete Nutzer und Nutzerinnen zu erreichen (s. Tab. 12).
Eine fachliche Moderation wurde bei 96,1% der Beiträge als sinnreich eingeschätzt.
Dabei ist anzumerken, dass auch bei jenen Inhalten, die letztlich auch ein
Nichtmediziner hätte beantworten können, eine fachliche Moderation als wichtig
angesehen wurde. Dies wurde auch deshalb als sinnreich angesehen, weil somit die
Einstellung um die Ernsthaftigkeit der Themen untermauert und dem bereits im
Internet zu beobachtenden ungeregelten Austausch von Laien untereinander mit
den bescheidenen Möglichkeiten des eigenen Forums entgegengewirkt werden
konnte. Analog ist die Einschätzung zu deuten, dass immerhin 57,2% der Anfragen
die Empfehlung erforderten, einen „realen“ Arztbesuch vorzunehmen:
Die großzügige Vergabe dieser Empfehlung beruht darauf, dass sie bei allen
Beiträgen
ausgesprochen
wurde,
deren
Moderation
über
die
reine
Informationsvermittlung von allgemeingültigen Sachverhalten hinausgegangen
wäre,
unabhängig
von
dem
eingeschätzten Ausmaß eines medizinischen
Handlungsbedarfes. Demgegenüber erschien eine tatsächliche und vor allem
umgehende Dringlichkeit einer persönlichen Vorstellung bei einem Arzt in nur 4,5%
der Fälle vonnöten, z. B. bei der Möglichkeit einer Infektion im Genitalbereich.
Zwischen diesen beiden Häufigkeiten ist der Eindruck des Einholens einer Second
Opinion einzuordnen (s. Tab. 12):
In 14,4% der Fälle war dem Erstbeitrag zu entnehmen, dass ein Arztbesuch zu dem
jeweiligen Thema bereits erfolgt ist und dass nunmehr ein weiterer Fachmann
Stellung beziehen soll. Während auch hier nur allgemein gültige Kommentare
gegeben werden konnten, eine Second Opinion im engeren Sinne also nicht
72
erfolgen
konnte,
war
zumeist
ein
die
bestehende
Arzt-Patient-Beziehung
unterstützender und den Nutzer zufrieden stellender Kommentar möglich.
Während 43,2% der Folgebeiträge der Erstbeitrag-Autors eine Rückfrage oder eine
relevante Zusatzinformation wie z.B. die Antwort auf eine Rückfrage des Moderators
beinhalteten, waren die Mehrzahl der Folgebeiträge der Erstbeitrag-Autoren fachlich
nicht relevant (s. Tab. 13).
Gemäß der umfassenden Literaturrecherche ist nur eine einzige Studie bekannt, die
sich mit den Inhalten der Beiträge in einem medizinischen Diskussionsforum
befasst: Eine Analyse von 1997 über ein nicht moderiertes Forum zu dem Thema
„Painful hand and arm conditions“ (s. CULVER JD et al. (1997)). Das Fehlen einer
Moderation bei diesem Forum könnte ein Grund sein, warum dort die eine Anfrage
beinhaltenden Beiträge nur 24,5% aller Einträge ausmachten, während in dem
eigenen Forum 68,2% aller nicht von den Moderatoren getätigten Beiträge Anfragen
oder diesbezügliche Zusatzinformationen enthielten. Während in dem von Culver et
al. beobachteten nichtmoderierten Forum nur 5,1% der Beiträge Informationen von
augenscheinlich medizinisch geschulten Autoren stammten, war dies in dem
eigenen Forum bereits in 54,4% aller Beiträge gesichert gegeben – vereinzelte
Beiträge von „externen“ medizinisch geschulten (jedoch mangels Nachweisbarkeit
nicht erwünschten) Autoren nicht mit einberechnet.
Die vorab beschriebene, geringe Anzahl von Beiträgen in dem eigenen UrologieForum, die ein dringendes Anraten zu einem umgehenden Arztbesuch erforderten,
erlauben nicht den Rückschluss, dass die Forennutzer bereits im Vorfeld eine
differenzierte
Unterscheidung
zwischen
der
Notwendigkeit
eines
„realen
Arztbesuches“ und der Sinnhaftigkeit eines moderierten Forums für ihre eigene
Situation vorzunehmen in der Lage sind. Zahlreiche Beiträge ließen den Eindruck
entstehen, dass die Nutzer einen konkreten diagnostischen oder therapeutischen
Hinweis erwarten, ohne sich dabei den Begrenzungen des Mediums bewusst zu
sein. Dennoch wurde die häufige Zurückweisung von Bitten um eindeutig
diagnostische oder therapeutische Hilfestellungen angesichts der Limitierungen des
Mediums zumeist sehr verständnisvoll aufgegriffen. Auch die Ablehnungen der
vereinzelt geäußerten Wünsche nach der Möglichkeit, selbst angefertigte Bilder von
körperlichen Befunden zusenden zu können, wurde – im Gegensatz zu verzögerten
73
Moderationen – stets akzeptiert. Mit dieser Art von Hinweisen konnte nicht nur der
für das eigene Diskussionsforum gewünschte Modus eingeführt und aufrecht
erhalten werden, sondern den Nutzern vielleicht auch die medizinische Denk- und
Handlungsweise per se etwas näher gebracht werden.
Die Sichtung der zahlreichen Online-Beratungsforen bestätigt, dass es innerhalb der
Bulletin-Boards eines Anbieters auch keinerlei interne Regelungen zu geben
scheint, wie die Online-Experten mit den berufsrechtlichen Regelungen umzugehen
haben. Abgesehen von den allgegenwärtigen Haftungsausschlüssen obliegt es
zumindest aus Sicht des Nutzers jedem einzelnen fachlichen Moderator, was der
Nutzer von diesem erwarten kann und ab welcher Grenze der Moderator bei den
jeweiligen Anfragen auf die Begrenzungen des Mediums bzw. eine reale ärztliche
Konsultation verweist. Auf die Notwendigkeit von praktisch verwertbaren Studien
über die Patienten-bedürfnisse in elektronischen Diskussionsforen oder den damit
verbundenen Limitierungen aus klinischer Sicht haben im Jahr 2000 bereits MAIR F
und WHITTEN P hingewiesen.
Unklar ist auch, welche Geschäftsmodelle die Onlinedienst-Betreiber dem Betrieb
ihrer Online-Beratungsforen zugrunde legen. Eine dauerhafte Refinanzierung zum
Beispiel über die Einführung einer Erstattungspflicht für den Nutzer ließ sich bei
keinem der erwähnten Onlinedienst-Betreiber beobachten.
Obschon bei der Beantwortung der Online-Anfragen im Urologie-Forum von
Sexualmedizin.de sehr großzügig auf die Notwendigkeit eines Arztbesuches
verwiesen wurde, war ein derartiger Verweis nur bei 57,2% von 180 Erstbeiträgen
sinnreich – obschon auch hier zumeist eine allgemein gehaltene vorwegnehmende
Beantwortung durch die Forenbetreuer als risikolos angesehen wurde. Unbedingt
notwendig erschien er bei 4,5% der Anfragen, z. B. bei der Möglichkeit einer
Infektion im Genitalbereich. 42,8% der Anfragen waren eindeutig allgemeingültig zu
beantworten, ohne dass nach Ermessen der Forenbetreuer ein medizinethisches
Problem zu erkennen wäre (s. Tab. 12). Dennoch stellt sich praktisch bei einer
jeden einzelnen ärztlichen Beitrags-Moderation die in Kap. 5.1 beschriebene und
bereits 1998 von Ferguson T postulierte Frage nach der Grenze zwischen der
„Versorgung mit medizinischer Information“ und der „Vergabe eines medizinischen
Rates“ (FERGUSON T (1998)).
74
Im Vergleich zu der Erhebung von HUNTLEY C (1999) von E-Mail Fragestellungen,
die Dermatologen in den USA unaufgefordert erhalten haben, kann mit 14,4% von
180 Erstbeiträgen die Beobachtung geteilt werden, dass Patienten öfter eine
Second Opinion oder eine direkte diagnostische bzw. therapeutische Auskunft
einzuholen versuchen. Nicht geteilt werden kann die Beobachtung von HUNTLEY C
(1999), dass die Patienten öfter nach anderweitigen Informationsquellen oder
Spezialisten fragen oder gar die Zuordnung zu dem gegebenen Fachgebiet in Frage
stellen
Wie eingangs beschrieben, können diese Sachverhalte jedoch nur bedingt bewertet
werden, da eine „direkte“ E-Mail-Kommunikation als nicht vergleichbar angesehen
wird mit der „offenen“ E-Mail-Kommunikation über ein Diskussionsforum.
5.3
Vor- und Nachteile von Online-Erhebungen
Mit der Verbreitung der Nutzung des Internet etabliert sich eine interdisziplinäre
Online-Forschung, die das Medium einerseits als Untersuchungsgegenstand und
andererseits als Instrument für eine wissenschaftliche Datenerhebung analysiert
(BOSNJAK, M und BATINIC, B (1999)). Die Eigenart von Online-Befragungen
beruht in erster Linie auf der neuartigen Technik der Übertragung des Fragebogens
zum Befragten: Online-Befragungen sind Erhebungen, bei denen „die Teilnehmer
den auf einem Server abgelegten Fragebogen im Internet online ausfüllen, den
Fragebogen von einem Server herunterladen und per E-Mail zurücksenden oder
den Fragebogen per E-Mail zugeschickt bekommen und zurücksenden (ADAM et al.
(2001)).
Obschon sich die Fehlerquellen von Internetbasierten Erhebungen von denen
anderer Erhebungsarten nicht wesentlich unterscheiden (DILLMANN und BOWKER
(2001)) sind doch einige medienspezifische Eigenarten hervorzuheben:
Ein wesentlicher Vorteil der erstgenannten Vorgehensweise, die auch bei der
Umfrage bei den Nutzern des Urologie-Forums auf Sexualmedizin.de Verwendung
fand, ist die schnelle Verfügbarkeit der Antworten (vgl. Kap. 3.4): Die DatenbankAnbindung ermöglichte die unmittelbare Zusendung des Zwischenergebnisses der
zu dem jeweiligen Zeitpunkt vorliegenden Daten. Dieses Feedback-Angebot dient
neben der eigentlichen Auswertungsfunktion motivierend für die potentiellen
75
Umfragenteilnehmer
(GRÄF,
L
(1999)).
Als
weitere,
die
Motivation
der
Umfragenteilnehmer steigernde Aspekte könnten die im Vergleich zu einer auf
postalischem Wege durchgeführten Umfrage vereinfachte Handhabbarkeit oder die
– auch gegenüber einer z.B. telefonischen Erhebung – „terminlich unabhängigere“
Beantwortungsmöglichkeit postuliert werden. Vailde Untersuchungen zu diesen
Fragestellungen haben sich jedoch in der gängigen Literatur nicht auffinden lassen.
Auch der angesichts der teils permanenten IP-Adressen zumindest in Bezug auf
den verwendeten Rechner nicht gänzlich zu gewährleistende Aspekt der Anonymität
im Internet ist mit Hilfe der vorliegenden Literatur noch nicht einhellig zu bewerten
(vgl. GRÄF, L und HEIDINGSFELDER, M (1999)).
Ein offenkundiger Vorteil von Internetbasierten Erhebungen ist demgegenüber der
geringere finanzielle Aufwand der Erhebung. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass
die eingesparten Aufwendungen zumindest partiell in Form der InternetNutzungsgebühren für den Provider des Umfragen-Teilnehmers an eben diesen
übertragen werden (HAUPTMANNS, P (1999)).
Besonders kritisch diskutiert wird die Stichprobenziehung für Online-Erhebungen
(BANDILLA, W (1999)). Angesichts der noch limitierten und ungleich verteilten
Verbreitung von Computern bzw. Internetzugängen ist die Beschreibung z.B. der
Gesamtbevölkerung als Grundgesamtheit nicht möglich – eine Repräsentativität für
mehr als eine eher eingeschränkte Teilpopulation ist prinzipiell nicht zu erreichen
(HAUPTMANNS , P (1999)).
Um die Auswirkungen der möglichen Fehlerquellen auf die methodische Relevanz
von printbasierten Fragebögen (mit ihren z.B. durch das mögliche Vorhandensein
eines Interviewers bedingten Fehlerquellen) insbesonders gegenüber den im
Internet
auszufüllenden
Fragebögen
(mit
den
z.B.
durch
die
denkbare
Mehrfachbeantwortung diskutierten Fehlerquellen) übergreifend beurteilen zu
können, bleiben weiterführende Untersuchungen abzuwarten.
Anders stellt sich die Situation bei der unter den ärztlichen Moderatoren von
deutschsprachigen Diskussionsgruppen durchgeführten Umfrage dar: Die direkte
Zusendung
des
Fragebogens
via
E-Mail
76
und
die
vergleichsweise
kleine
Grundgesamtheit ermöglichte den Erhalt von Daten deutlich unstrittigerer Güte.
Nach einer umfangreichen Forenbetreuung schätzten bereits 1998 BOROWITZ SM
und WYATT JC den durchschnittlichen Zeitaufwand für die Beantwortung einer EMail-Patientenanfrage auf 4 Minuten. Der zeitliche Aufwand wäre demnach
vergleichbar
mit
der
durchschnittlichen
Dauer
einer
Patienten-Initiierten
telefonischen Anfrage bei dem Arzt (JOHNSON BE und JOHNSON CA (1990)). Für
das Urologie-Forum auf Sexualmedizin.de kann mit der Schätzung von 5 Minuten
Bearbeitungszeit pro Erstbeitrag ein ähnlicher Zeitaufwand postuliert werden.
Ausgenommen sind davon jedoch einige seltene Beiträge, die aufgrund des
thematischen Umfeldes der Sexualmedizin ein besonderes Einfühlungsvermögen
erfordern und somit eine erheblich längere Bearbeitungszeit mit sich bringen
können. Bemerkenswert ist hierbei, dass auch bei jenen Beiträgen, bei denen das
Medium an seine Grenzen zu stoßen scheint, die rein textbasierte Empathie immer
wieder auf Anerkennung und Dankbarkeit stößt und die vieldiskutierte fachliche
Problematik an Bedeutung verliert.
5.4
Die Teilnehmer der Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum (I.)
Wenn das Medium bzw. die Nutzerschaft einer definierten URL-Adresse sowohl das
Objekt der wissenschaftlichen Betrachtung als auch die Datenerhebungsquelle
darstellt,
relativieren
sich
viele
der
zuvor
genannten
Probleme
der
wissenschaftlichen Auswertbarkeit, da der Pool aller Nutzer des Urologie-Forums
als Grundgesamtheit definiert werden kann.
Aber auch die Beschränkung der Betrachtung auf die Nutzerschaft des eigenen
Urologie-Forums
birgt noch kritische Argumente zur Einschätzung der Reprä-
sentativität: An der vorliegenden Erhebung haben nur 8,1% der Visits des eigenen
Urologie-Forums ein Weiterklicken auf die Adresse mit dem Online-Fragebogen mit
sich gebracht bzw. nur 5,2% eine Beantwortung der Fragen zur Folge gehabt.
Hierbei ist zu beachten, dass „Visits“ nicht mit „Nutzern“ gleichzusetzen sind.
Angesichts der über die Zeit mehrfach zu beobachtenden Verwendung ein und
desselben („Phantasie-)namens in der Absenderzeile der Beitrag-Eingabemaske
bzw. der bei Sichtung aller Beiträge augenscheinlichen Anwesenheit von mehreren
„Stammgästen“ unter den Nutzern, kann davon ausgegangen werden kann, dass
77
eine nicht definierbare Anzahl von Nutzern die Seite mehrfach besucht haben. Die
zu postulierende Anzahl der Nutzerschaft des Urologie-Forums ist demnach
geringer als die Zahl der Visits. Trotz der nicht gänzlich auszuschließenden
Möglichkeit
einer
Mehrfachbeantwortung
des
Online-Fragebogens
zu
verschiedenen Zeitpunkten bzw. von verschiedenen Rechnern aus, drängt sich der
Rückschluss auf, dass der Prozentsatz der Teilnehmer an der Nutzer-Umfrage (I.)
von der Nutzerschaft des Urologie-Forums höher liegt, als der über die Visits
ermittelte Prozentsatz von 5,2%. Die Repräsentativität der Online-Umfrage wäre
demnach höher zu bewerten, als es die Relationen der Visits vermuten lassen
könnten.
Demgegenüber bleibt offen, inwiefern der Sachverhalt, dass 44,0% der Visits der
Adresse der Online-Erhebung keine Beantwortung zur Folge hatten, einen Bias im
Antwortverhalten mit sich bringen kann. Als weiteres Problem könnte die Möglichkeit
angesehen werden, dass die zufällige Eingabe der URL-Adresse des OnlineFragebogens theoretisch einen Zugang zu dem Fragebogen auch für Nicht-Nutzer
des
eigenen
Urologie-Forums
ermöglichen
könnte.
Angesichts
der
recht
spezifischen Internet-Adresse des Online-Fragebogens ist dies jedoch als sehr
unwahrscheinlich einzuschätzen, zumal während des Erhebungszeitraumes keine
direkte Verlinkung dieser Adresse über Suchmaschinen, die für Ihren Bestand in
regelmäßigen Abständen das Internet nach verschiedenen Kriterien automatisch
durchsuchen, beobachtet werden konnte.
78
Die Validität einer Online-Erhebung (ob mit den Fragen auch gemessen wird, was
gemessen werden soll) unterscheidet sich dennoch nicht zwangsläufig von einer
real in Papierform durchgeführten Befragung. Eine angemessene Reliabilität (ob die
Angaben von verschiedenen Individuen aus der avisierten Versuchsgruppe
stammen, oder eine Person auch zweimal befragt wird) ist hingegen schwieriger zu
erzielen. Auch die Dokumentation und Überprüfung der Internet Provider (IP)Adressen anhand der Nutzungs-Logfiles des eigenen Servers stellt keine Lösung
dieses Problems dar. Da gerade Nutzer von größeren Internet-Providern (z. B. AOL
oder T-Online) über den selben Einwahlknoten zu der Seite mit der Online-Umfrage
gelangen können, verbietet sich der Umkehrschluss, dass das mehrfache Erfassen
ein und derselben IP-Adresse auf ein und dasselbe Individuum zurückgeführt
werden könnte. Hier sind die Webseitenbetreiber stets darauf angewiesen, dass die
Umfrageteilnehmer den Erhebungsregeln folgen, wie ja oft die Versuchsleiter in den
weniger anonymen, real in Papierform durchgeführten Erhebungen auf die ehrliche
Auskunftsbereitschaft der Teilnehmer angewiesen sind.
Auch
die
soziodemographischen
Angaben
einer
Online-Umfrage
erlauben
angesichts der nicht teilnehmenden Webseitenbesucher nur einen bedingten
Rückschluss auf die tatsächliche Nutzerschaft einer Webseite (WYATT JC (1997)).
Dieses Problem verstärkt sich, wenn die Teilnahmerate an der Online-Umfrage
niedrig ist (FRIEDMANN C und WYATT JC (1997)).
Es lässt sich jedoch rein deskriptiv für die vorliegenden Angaben der
Umfrageteilnehmer feststellen, dass gerade die demographischen Mittelwerte
anderweitige Ergebnisse unterstützen (s. Kap. 4.3). So entspricht laut einer
ARD/ZDF-Online-Studie – abgesehen von 3 Nichtnennungen – die Geschlechterverteilung von 72,8% Männern zu 26,4% Frauen den gerundeten Prozentangaben
der Geschlechterverteilung aller Onlinenutzer ab 14 Jahren in Deutschland im Jahr
1997 (VAN EIMEREN B und GERHARD H (2000)). Für das Jahr 2000 hingegen
wird in der ARD/ZDF-Online-Studie eine Zunahme der Frauen auf 39,0%
festgestellt. Im Vergleich haben demnach von den Teilnehmern der OnlineErhebung etwas mehr Männer an der vorliegenden Erhebung teilgenommen, als es
ihrem
Gesamtanteil
aller
Online-Nutzer
in
Deutschland
entspricht.
Dem
entgegengesetzt ist der Vergleich mit den Erhebungen von Jupiter MMXI (2001), die
79
von einem geringeren Anteil der Männer bei der Nutzerschaft deutscher Webseiten
ausgehen, als es den hier erhobenen Relationen entspricht.
Beim Vergleich der Altersverteilung der hier beschriebenen Erhebung mit der
genannten
ARD/ZDF-Online-Studie
2000
fällt
besonders
auf,
dass
die
Altersgruppen unter 20 Jahren und über 40 bzw. 50 Jahren bei der Umfrage
unterrepräsentiert sind (s. Tab. 14). Dies kann als ein Hinweis darauf gesehen
werden, dass die Besucher des eigenen Urologie-Forums von Sexualmedizin.de zu
einem relativ höheren Anteil den mittleren Altersklassen zugehörig sind.
Die Angaben der Schulbildung lassen im analogen Vergleich mit der genannten
Studie den Rückschluss vermuten, dass gemäß der Online-Angaben der
Umfragenteilnehmer ein etwas geringerer Anteil über die Allgemeine Hochschulreife
verfügt als dies bei der Gesamtheit aller Online-Nutzer in Deutschland der Fall ist
(s. Tab. 15). Für die Auswertung Bewertung der Online-Umfrage erscheint dies
jedoch vernachlässigbar, da der Parameter Schulbildung – wie auch die Größe des
Wohnortes – keinerlei signifikante Unterschiede im Antwortverhalten mit sich
gebracht hat. Hervorzuheben sind auch die Angaben zur durchschnittlichen
wöchentlichen Internet-Nutzung (s. Tab. 16). Im Mittel kommen diese den in der
ARD/ZDF-Online-Studie 2000 ermittelten ca. 10,5 Stunden/Woche sehr nahe.
Trotz dieser Parallelen zu anderweitigen repräsentativen Studienergebnissen sind
die nachfolgend diskutierten Stellungnahmen der Online-Umfrage im UrologieForum von Sexualmedizin.de einzig auf die Nutzer des Urologie-Forums zu
beziehen. Die Stellungnahmen sind demnach weder für die Gesamtheit aller
deutschsprachigen Internet-Nutzer repräsentativ, noch für die Gesamtheit aller
Besucher von Sexualmedizin.de. Letzteres ist unter anderem darin begründet, dass
der Link zu der beschriebenen Umfrage einzig in dem Urologie-Forum platziert war.
80
5.5
Die Einschätzungen der Teilnehmer an der Nutzer-Umfrage im
eigenen Urologie-Forum (I.)
SPIELBERG AR (1998) postuliert, dass die Patienten das Internet auf der Suche
„nach mehr“ aufsuchen, als ihnen das traditionelle Angebot in der Praxis zu geben
vermag. Auch von den Teilnehmern der Umfrage in dem eigenen Urologie-Forum
gaben 36,0% eingeschränkt oder uneingeschränkt an, im Vorfeld bereits eine
Internet-Recherche nach urologischen Informationen durchgeführt zu haben (s. Kap.
4.3). Das generelle Interesse an vermehrter fachlich fundierter Information zu
urologischen Themen wird von den Teilnehmern dieser Umfrage nachdrücklich
kundgetan (s. Tab. 17).
Dem
Interesse
an
vermehrter
Internet-Information
steht
eine
verhaltene
Einschätzung zu der Vertrauenswürdigkeit der gegebenen Inhalte im World Wide
Web gegenüber (s. Tab. 23). Die erhobenen Angaben entsprechen einer
Untersuchung von MEDSTAT Group im Jahre 1999, in der 600 Konsumenten zu
ihrer Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit medizinischer Online-Information im
allgemeinen befragt wurden. Die Skepsis der Umfrageteilnehmer der OnlineErhebung
im
eigenen
Urologie-Forum
gegenüber
medizinischen
Online-
Informationen im allgemeinen wird von den angehenden oder praktizierenden Angehörigen medizinischer bzw. medizinassoziierter Berufe noch übertroffen (s. Tab. 19).
Ein weiterer Teil der Umfrage beschäftigte sich mit der Einschätzung von
verschiedenen denkbaren Varianten von Diskussionsforen:
Sogenannte „freie“, also nicht moderierte Diskussionsforen für Laien bzw. Patienten
untereinander ohne fachliche Betreuung wurden mit 65,1% mehrheitlich positiv
beurteilt (s. Tab. 26). Die ärztliche Moderation von Diskussionsforen fand mit 81,8%
die deutlichste Zustimmung der gesamten Umfrage (s. Tab. 27).
Ähnlich verhält es sich mit der vorab genannten Studie von 1997 zu einem
Diskussionsforum mit dem Thema „Painful hand and arm conditions“ (s. CULVER
JD et al. (1997)). Da während des 5-monatigen Beobachtungszeitraumes 89,3% der
Beiträge
mit
medizinischem
Inhalt
von
nicht
medizinisch
geschulten
Forenteilnehmern erstellt worden sind, wird die Sinnhaftigkeit eines – nicht ärztlich
moderierten – Diskussionsforums zu Recht in Frage gestellt.
81
Vergleichsweise kritisch wurde die Einschätzung von "Online-Sprechstunden mit
eingehender
medizinischer
Beratung
hinsichtlich
Diagnostik
und
Therapie"
vorgenommen. Vielen Umfrageteilnehmern scheint bewusst zu sein, dass E-Mailbasierten Online-Foren medientechnologische Grenzen gesetzt sind, die ein
gebührendes ärztliches Handeln deutlich einschränken. Eine differenziertere
Betrachtung verweist hier jedoch auch auf einen gegensätzlichen Aspekt: Während
die der Gruppe der Mediziner zugeordneten Umfrage-Teilnehmer des eigenen
Urologie-Forums, mit ihrer im Durchschnitt neutralen Einstellung die im Vergleich
signifikant kritischste Einstellung gegenüber „Online-Sprechstunden“ aufwiesen
(s. Tab. 20), erwiesen sich andere Teilnehmern als besonders unkritisch:
Mit der zunehmenden Dauer der privaten Internetnutzung (s. Tab. 21) oder dem
zunehmendem Vertrauen in die Informationsangebote im Internet (s. Tab. 22)
korreliert die positive Sichtweise nicht nur gegenüber Laien-Foren oder einer
ärztlichen
Moderation
derselben,
sondern
auch
gegenüber
eingehender
medizinischer Diagnostik und Therapie über das Internet.
Die zum Teil auch gegenüber den eher bedenklichen Aspekten positive Beurteilung
der Möglichkeiten des Internet durch die Umfrageteilnehmer wird untermauert durch
ihre Einschätzung, dass angesichts der Anonymität Betroffene erreicht werden
könnten, die sich sonst der Reichweite medizinischer Hilfsangebote verschließen (s.
Tab. 29). Diese Auffassung entspricht der Umschreibung von BOROWITZ SM und
WYATT JC (1998), dass einige E-Mail-Patienten die „Online-Konsultation“ mit einem
anonymen Arzt als weniger einschüchternd empfanden als die persönliche
„Konfrontation“ mit dem eigenen Arzt.
Bei der Betreuung des Urologie-Diskussionsforums konnte – parallel zu einigen
Dankesbekundungen – regelmäßig eine ausgeprägte Erwartungshaltung seitens der
Forenbesucher festgestellt werden. So wurde mitunter auf Antwortverzögerungen
von 2 Tagen mit Erstaunen und erneutem Nachfragen reagiert und nicht selten trotz
eindeutiger Stellungnahmen zu vorangegangenen Nutzerbeiträgen der gleiche
Sachverhalt immer wieder erneut nachgefragt. Umso interessanter ist die
Beobachtung, dass die erfragte Zahlungsbereitschaft gegenüber medizinischen
Dienstleistungen als äußerst schwach angesehen werden muss: Nur 18,2% der
Teilnehmer gaben an, mit oder ohne Einschränkung zahlungswillig zu sein.
82
5.6
Die Einschätzungen der Foren-Moderatoren medizinischer Onlinedienste (II.)
Die
91
Foren-Moderatoren,
die
den
als
E-Mail-Attachement
zugesandten
Fragebogen zurückgesandt haben, stehen im Durchschnitt der Vertrauenswürdigkeit
von Internet-Informationen eher positiv als kritisch gegenüber. Diese Einstellung
steht im Gegensatz zu den zahlreichen kritischen Beurteilungen von ärztlicher Seite
in Bezug auf die Qualität von gesundheitsrelevanten Internet-Informationen (z.B.
SIBERG WM et al. (1997), EYSENBACH G und DIEPGEN TL (1998), KIM P et al.
(1999)), denen jedoch entgegenzusetzen ist, dass die Qualität medizinischer
Informationen in den letzten Jahren besser geworden ist, wenn auch das Angebot
insgesamt weiterhin lückenhaft ist und sich als für Patienten zu kompliziert
geschrieben erweist (BERLAND et al. (2001)). Nicht geklärt werden kann demnach
an dieser Stelle, ob die unterschiedliche Beurteilung der Qualität von medizinischer
Information im Internet in den verschiedenen Erhebungszeiträumen bzw. einem
Wandel gegenüber der allgemeinen Einstellung gegenüber begründet sein könnte
oder ob die Auswahl der in Diskussionsforen aktiven Ärzte den maßgeblichen
Einfluss hat.
Wie
bereits
beschrieben,
gibt
es
keine
allgemeingültigen
spezifischen
Qualitätskriterien oder Handlungsanweisungen für die fachliche Moderation von
Diskussionsforen mit gesundheitsrelevanter Thematik. So obliegt es gemäß
Sichtung der recherchierten Diskussionsforen, angesichts des sehr heterogenen
Moderationsstiles auch innerhalb der Foren ein und desselben Providers, scheinbar
dem einzelnen Experten, ab welcher Grenze er bei den individuellen Anfragen auf
die Begrenzungen des Mediums bzw. eine reale ärztliche Konsultation verweist.
Einzig ein Passus zu dem Haftungsausschluss ließ sich bei allen Providern finden.
Ein Hinweis auf die Problematik der aktuellen berufsrechtlichen Regelungen fand
sich bei keiner der ermittelten Webseiten. Auch das Antwortverhalten gegenüber der
Aussage „Der Betreiber der Webseite des von mir bearbeiteten Forums hat mir
Handlungsanweisungen bzw. Richtlinien zur Bearbeitung der Anfragen vorgegeben“
bestätigt, dass die Mehrzahl der aktiven Foren-Moderatoren keine oder nur wenige
Handlungsrichtlinien erhalten haben (s. Tab. 24).
83
Trotz der Ermangelung gebührender Richtlinien ist die große Mehrheit der ForenModeratoren der Überzeugung, mit ihrer Tätigkeit die „real existierende“ ArztPatient-Beziehung zu unterstützen und in keinem Falle zu ersetzen (s. Tab. 25).
Dies
kann
als
Hinweis
verstanden
werden,
dass
fachlich
moderierte
Diskussionsforen oder vergleichbare Anwendungen dereinst für die gesundheitliche
Versorgung z.B. im Rahmen der Gesundheitsaufklärung oder der „informellen
Nachsorge“ des „realen“ Arztbesuches eine Rolle spielen könnten, wie dies auch in
der
Einschätzung
der
Sinnhaftigkeit
einer
ärztlichen
Moderation
von
Diskussionsforen zum Ausdruck kommt (s. Tab. 27). Auch gaben die ForenModeratoren an, dass die Moderation der Nutzerbeiträge in mehr als der Hälfte der
Fälle einer Expertise bedurfte, dass also ein Bedarf nach fundierter Information
vorliegt (s. Tab. 33).
Zu hinterfragen wäre jedoch, ob die Foren-Moderatoren betreute Diskussionsforen
per se als sehr sinnreich erachten oder ob diesem Antwortverhalten womöglich die
Einstellung zugrunde liegt, dass nichtmoderierte Diskussionsforen sehr kritisch zu
betrachten sind und deshalb quasi als „gegebenes Übel“ wenigstens einer
fachlichen Kontrolle bedürfen. Letztere Möglichkeit wird jedoch von dem eher zur
Mitte hin ausgewogenen Antwortverhalten zu der Einschätzung nichtmoderierter
Foren nicht unterstützt (s. Tab. 26).
Ohne eine deutlich wertende Tendenz sind auch die Meinungen der ForenModeratoren gegenüber Online-Sprechstunden mit eingehender medizinischer
Beratung hinsichtlich Diagnostik und Therapie (s. Tab. 28) – ungeachtet der nicht
nur in Deutschland eindeutigen berufsrechtlichen Beschränkung einer solchen
Anwendung (s. Kap. 2.4).
ausschließlich
über
den
1997 wurde das standesrechtliche Verbot einer
Postweg,
die
Printmedien
oder
anderweitige
Kommunikationsmedien fungierenden individuellen ärztlichen Beratung eigens um
den Bereich Computerkommunikationsnetze erweitert (vgl. Kap. 2.4). Diese
standesrechtliche Regelung erscheint jedoch angesichts der 242 ermittelten, teils
namhaften
Experten,
die
die
neuartigen
Kommunikationsmöglichkeiten
in
medizinischen Diskussionsforen vorurteilsfrei nutzen, um Patientenfragen zu
moderieren (und dabei keineswegs
diagnostisch oder therapeutisch tätig zu
werden), nicht differenziert genug formuliert.
84
Für die Diskussion um eine eventuelle Weiterentwicklung der berufsrechtlichen
Regelungen bedarf es einer klaren Trennung der Definitionen einer „individuellen
ärztlichen Beratung im Sinne der klassischen Telemedizin“ und der einer „eher
allgemeingültigen
informellen
Dienstleistung
im
Rahmen
einer
ärztlichen
Forenmoderation in Diskussionsforen oder vergleichbaren Online-Anwendungen“.
In anderen Worten – es bedarf der Klärung der Grenze zwischen der „Versorgung
mit medizinischer Information“ und der „Vergabe eines medizinischen Rates“.
(FERGUSON T (1998))
Grundlage einer solchen Diskussion sind praktisch verwertbare Studien über die
Patientenbedürfnisse in Diskussionsforen oder die mit diesen verbundenen
Limitierungen aus klinischer Sicht, auf deren Notwendigkeit MAIR F und WHITTEN
P bereits im Jahr 2000 hingewiesen haben.
Festgehalten werden sollte in jedem Falle, dass eine individuelle ärztliche OnlineBeratung, die auch diagnostische und therapeutische Leistungen beinhaltet, und
einzig mit Hilfe der E-Mail-Funktionalität durchgeführt wird, als medizinethisch nicht
vertretbar einzuschätzen ist (BOWER H (1996), EYSENBACH G und DIEPGEN TL
(1999), SILBERG WM et al. (1997), SPIELBERG AR (1998)). In diesem Sinne gab
auch keiner der befragten Foren-Moderatoren an, auf den Hinweis, doch bitte einen
„realen Arztbesuch“ vorzunehmen, immer verzichtet zu haben (s. Tab. 34).
Für die dereinst denkbare Rolle von fachlich moderierten Diskussionsforen in der
gesundheitlichen Versorgung ist es eine wesentliche Fragestellung, ob über das
Medium Internet Patienten erreicht werden können, die ansonsten einer –
angemesseneren – Möglichkeit der Erstkontaktes mit einem Arzt nicht zugänglich
wären. Hierzu ist hervorzuheben, dass etwa 2/3 der Foren-Moderatoren (wie in etwa
auch der Teilnehmer der Umfrage im eigenen Urologie-Forum) absolut oder bedingt
der Meinung sind, dass Betroffene erreichbar sind, die anderweitig noch keine
Hilfestellung in Anspruch genommen haben (z.B. wegen eines bewussten
Entziehens von der medizinischen Versorgung oder aufgrund von Hemmungen,
persönlich einen Arzt aufzusuchen) (s. Tab. 29). Diese Einschätzung teilt auch
MEACHAM R (1999), der auf die Chancen der so genannten cybermedizinischen
Vorabinformation in elektronischen Bulletin-Boards und Chats und geschlossener EMail-Kommunikation hinweist, medizinische Problemfälle selektieren und delegieren
85
zu können, die zuvor nicht oder verzögert den Weg in eine kompetente Behandlung
gefunden haben. Auch die häufige Angabe der Foren-Moderatoren, selten, bzw.
mehr oder weniger oft, das dringende Anraten eines umgehenden Arztbesuches
vorgenommen zu haben, könnte ein Hinweis sein, dass Nutzer erreicht werden
können, die andernfalls womöglich erst zu einem späteren Zeitpunkt den Weg zu
einer kompetenten Behandlung finden.
Wie auch in dem eigenen Forum beobachtet, entspricht ein relevanter Anteil der
Nutzerbeiträge gemäß Aussage der Foren-Moderatoren dem Einholen einer Second
Opinion. Auch dies kann ein Hinweis für ein Informationsbedürfnis sein, dass die
„praktische Medizin“ nicht immer zu erfüllen vermag. Da zumindest gemäß der
eigenen Erfahrung bei dieser Art Anfragen eher die Möglichkeit besteht, das
Vertrauensverhältnis
zu
der
real
existierenden
Arzt-Patient-Beziehung
zu
unterstützen, als eine „echte Second Opinion“ zu bieten, könnte mit derartigen
„informellen Anwendungen“ unter Umständen dem teils zu beobachtenden „doctor
hopping“ entgegengewirkt werden.
Relevant
für
die
perspektivische
Einschätzung
der
möglichen
Rolle
von
Diskussionsforen in der medizinischen Informationsvermittlung bzw. Versorgung
könnte in diesem Sinne auch die stattgehabte Frage nach der Zahlungsbereitschaft
der Betroffenen sein. Hier äußern sich die Foren-Moderatoren, wie auch zuvor die
Nutzer des eigenen Urologie-Forums (s. Tab. 30), eher kritisch. Gleichermaßen wird
auch das Einsparpotential durch die Möglichkeiten des Internet als eher gering
eingeschätzt – im Gegensatz zu einer möglichen Verbesserung der medizinischen
Versorgung in qualitativer Hinsicht (s. Tab. 31 und 32).
86
5.7
Chancen und Risiken der Cybermedizin
Im Vergleich zu Patienten-initiierten telefonischen Anfragen bei dem Arzt
(JOHNSON BE und JOHNSON CA (1990)) beruht der ökonomische Vorteil der –
direkten oder „offenen“ – E-Mail-Funktionalität z.B. in der Möglichkeit, den Zeitpunkt
der Beantwortung selbst bestimmen zu können. Ein weiterer Nutzen ist die
schriftliche Dokumentation des Informationsaustausches zwischen Arzt und Patient.
Ausgenommen von der Einschätzung des durchschnittlichen Zeitaufwandes sind
einige seltene Beiträge, die aufgrund des thematischen Umfeldes der
Sexualmedizin ein besonderes Einfühlungsvermögen erfordern und somit eine
deutlich längere Bearbeitungszeit mit sich bringen können. Bemerkenswert ist
hierbei, dass auch bei jenen Beiträgen, bei denen das Medium an seine Grenzen zu
stoßen scheint, die rein textbasierte Empathie immer wieder auf Anerkennung und
Dankbarkeit stößt und die vieldiskutierte fachliche Problematik an Bedeutung
verliert.
Obschon man den Unterschied zwischen einer direkten E-Mail Kommunikation
einerseits und dem „offenen“ Online-Austausch über ein Diskussionsforum
andererseits auf den ersten Blick hin auf die „Veröffentlichung ein und desselben
online übermittelten Inhaltes gegenüber einem größeren Publikum“ reduzieren
könnte, sind der mögliche Nutzen und die potentiellen Risiken doch sehr
unterschiedlicher Natur, so wie auch die der „statischen Informationsvermittlung“ im
Internet, die ebenfalls gesondert betrachtet werden sollte und wird.
Die vorliegende Erhebung hat verschiedene Hinweise aufzeigen können, dass
relevante Patientengruppen sich selbständig mit den Möglichkeiten des Internet
beschäftigen, um ihren Informationsbedarf über inhaltliche Online-Angebote oder
kommunikative Anwendungen zu decken. Andererseits hat ADELHARD K noch im
Jahr 2000 belegen können, dass die niedergelassenen Ärzte in Deutschland das
Internet weniger nutzen als die Gesamtbevölkerung. Die Patienten sind demnach
dem Arzt im Internet voraus und stellen einen maßgeblichen Grund für den
Mediziner dar, „online“ zu gehen (EYSENBACH G et al. (1999)). Die Nutzung
derselben Informationsquellen durch Arzt und Patient wird den Qualitätsanspruch an
die medizinische Versorgung steigern (SILAGY C (1999)), da selbst jene Patienten,
die die neue Information für sich nicht aktiv umzusetzen vermögen, ihren Arzt mit
87
einzelnen Informationen konfrontieren können (EYSENBACH et al. (1999)).
EYSENBACH leitet daraus im selben Jahr sogar ab, dass Ärzte sogar die Pflicht
haben, ihre Patienten durch den Informationsdschungel Internet zu begleiten. Da für
ein effizientes Auffinden und Beurteilen medizinischer Online-Information der Weberfahrene
Arzt
besonders
geeignet
erscheint,
entsteht
hier
eine
neue
Herausforderung für den Arzt gegenüber seinen Patienten (SACCHETI P et al.
(1999)).Während manche Ärzte sich zunächst durch den Dominanz- bzw.
Kontrollverlust gegenüber ihren Patienten irritiert gefühlt haben mögen, werden Sie
nach der Umstellung mit ihren Patienten und deren unterstützenden Systemen
Teams bilden. (MITTMANN R und CAIN M (1999)). Vor diesem Hintergrund und
angesichts der unbegrenzten, ungeregelten und international divergierenden
Gesundheitsinformationen im Internet wird der Arzt die Rolle eines „InformationBrokers“ einnehmen müssen, um sein ureigenes Berufsfeld nicht in den Hintergrund
geraten zu lassen. Anstelle einer gewissen Bevormundung des Patienten durch den
Arzt
tritt
das
Modell
des
Patienten
als
Partner
und
Komplize
im
Informationsdschungel.
Die eher informell ausgerichtete ärztliche Moderation in Online-Diskussionsforen ist
dabei nur ein weiterer möglicher Tätigkeitsbereich. Die Begleitung des Patienten bei
der Nutzung künftiger, so genannter „Interactive health communication (IHC)
applications“ (GUSTAFSON et al. (1999)) ist eine weitere, eventuell noch
bedeutsamere Herausforderung, da neueste Anwendungen nicht nur „statische“
Informationen vermitteln, sondern aktiv in die Arzt-Patient-Beziehung eingreifen
(z.B. http://www.cancerfacts.com).
Angesichts der Gegebenheit, dass es noch sehr viel mehr E-Mail-User als aktiv
surfende WWW-Nutzer gibt, liegt der dringlichste Handlungsbedarf für den Arzt
womöglich in dem Bereich der direkten E-Mail-Kommunikation mit dem Patienten –
unabhängig jedweder WWW-Anwendung. Es ist mehrfach postuliert worden, dass
die Qualität in der Gesundheitsversorgung von einer erfolgreichen Kommunikation
zwischen Arzt und Patient abhängig ist (z. B. KANE B und SANDS DZ (1998),
BERTAKIS KD (1977)). Für die Gegebenheiten in den USA stellten NEILL RA et al
bereits 1994 fest, dass die schnelle Kommunikation via E-Mail für viele Patienten
und Gesundheitsversorger zugänglich ist. Sie verweisen darauf, dass Patienten die
E-Mail-Kommunikation mit ihrem Hausarzt nicht nur als schneller und praktischer,
88
sondern auch als Verbesserung ihres Zuganges zu medizinischer Versorgung
allgemein einschätzen. Bereits 1994 gaben in einer Untersuchung der Stanford
University School of Medicine mehr als die Hälfte der Patienten mit E-MailAnschluss an, diesen auch für die Kommunikation mit der Klinik nutzen zu wollen
(FRIDSMA DB et al. (1994)).
Seit einigen Jahren wird nunmehr über die „von den Patienten zur E-Mail
gedrängten Ärzte“ diskutiert und dass die Ärzte „auf Drängen der Patienten“ ihre
Bedenken
angesichts
der
berufs-
und
datenschutzrechtlichen
Probleme
zurückstellen müssen (EYSENBACH G und DIEPGEN TL (1998), SPIELBERG AR
(1998)). MITTMANN R und CAIN M (1999) gehen davon aus, dass Ärzte die direkte
E-Mail-basierte Kommunikation akzeptieren werden, wie auch Telefon und Fax.
Während in den USA zahlreiche medizinische Fachgesellschaften begonnen haben,
verschiedene E-Mail-basierte Anwendungen für praktizierende Ärzte zu entwickeln
(KANE B und SANDS DZ (1998)), gilt nicht nur in Europa, dass Ärzte und
Fachgesellschaften Ihre Rolle in der e-Health Revolution erst gänzlich verstehen
müssen,
um
die
Kommunikationsformen
mit
ihren
weiterentwickeln zu können (BALL, MJ und LILLIS, J (2001)).
89
Patienten
gebührend
6.
Zusammenfassung
Die zügige Entwicklung des World Wide Web und dessen rege Akzeptanz durch
Gesundheitsinteressierte
und
Patienten
hat
die
Akteure
im
deutschen
Gesundheitswesen einem Handlungsbedarf ausgesetzt, dem die medizinischen
Professionen erst seit wenigen Jahren gewahr werden:
Patienten oder deren Angehörige tauschen sich in Diskussionsforen untereinander
aus und nutzen die neuen Recherchemöglichkeiten des Internet, um ihren
behandelnden Arzt mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu konfrontieren.
Parallel bieten kommerzielle Medienunternehmen, ungeachtet berufsrechtlicher
Regelungen, gesundheitsrelevante Beratung in Online-Diskussionsforen an, die
zum Teil die Grenzen der medizinethischen Vertretbarkeit erreicht.
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich unter Einschränkung auf die
urologisch ausgerichteten Online-Angebote im deutschsprachigen World Wide Web
mit den genannten Phänomenen und versucht – in diesem Kontext erstmalig – die
Meinungen der Nutzer und der Moderatoren von Diskussionsforen zu eruieren.
Konkret wurde mit den nachfolgend aufgeführten Schritten und den daraus
resultierenden vier Fragestellungen versucht, sich der Thematik zu nähern:
•
Die Recherche nach fachlich moderierten Diskussionsforen in medizinisch bzw.
urologisch ausgerichteten Webseiten zur Erstellung einer Bestandsaufnahme im
deutschsprachigen World Wide Web,
•
der Aufbau eines eigenen urologischen Diskussionsforums, um das
Nutzerverhalten und insbesondere die Art der Nutzerbeiträge zu beobachten,
•
einer Online-Umfrage bei den Nutzern des eigenen Diskussionsforums und
•
einer Online-Umfrage bei Foren-Moderatoren deutschsprachiger MedizinOnlinedienste.
Bei
diesem
stufenweisen
beziehungsweise
Vorgehen
urologischen
wurden
zunächst
Beratungsangebote
in
die
medizinischen
moderierten
deutsch-
sprachigen Diskussionsforen mit einer standardisierten und dem durchschnittlichen
Online-Suchverhalten
angenäherten
Recherche
erfasst.
Im
Interesse
einer
weitestgehenden Vollständigkeit des Rechercheergebnisses wurden auch dem
90
Laien nicht zugängliche Fachzeitschriften hinzugezogen, die jedoch keine
zusätzlichen Ergebnisse mit sich brachten.
Es
konnte
aufgezeigt
Diskussionsforen
mit
werden,
ihren
dass
insgesamt
die
242
Mehrzahl
der
fachlichen
158
ermittelten
Moderatoren
dem
durchschnittlich geübten Internet-Nutzer auch mit einer weniger aufwendigen
Vorgehensweise zugänglich sein dürften. Die Bestandsaufnahme zeigt deutlich,
dass medizinische Beratung durch Fachexperten ungeachtet der zum größeren Teil
berechtigten Kritik seitens der Ärzteschaft auch im deutschsprachigen World Wide
Web vielfach praktiziert wird. Unter Berücksichtigung der nachfolgend auch im
eigenen Diskussionsforum ermittelten Relationen zwischen den „aktiven“, eigene
Beiträge verfassenden Nutzern und der vielfach höheren Anzahl von „passiven“
Nutzern, lässt sich schlussfolgern, dass die in Diskussionsforen vermittelten
Informationen eine nicht unerhebliche Reichweite bei den Internet-Nutzern erzielt.
Vorangestellt war dieser Recherche die Zusammenfassung der relevanten Aspekte
des Internet, inklusive der Fragestellung der Qualitätssicherung im Allgemeinen und
den Problemstellungen ärztlicher Aktivitäten im Internet im Speziellen. Dabei lässt
sich hervorheben, dass die vielseitigen und teilweise vielversprechenden Initiativen
zur Qualitätssicherung von medizinischen Internetseiten weder für „statische“
Informationen als ausreichend, beziehungsweise genügend verbreitet, eingeschätzt
werden können, noch spezifische Regelungen für interaktive Anwendungen wie
Diskussionsforen beinhalten. Da die Grenze zwischen einer allgemeingültigen
Informationsvermittlung und einer individuellen medizinischen Beratung schwer zu
definieren ist, könnten auch die in Deutschland bestehenden berufsrechtlichen
Regelungen als für die genannten Problemstellungen nicht ausreichend differenziert
angesehen werden.
Bestandteil des stufenweisen Vorgehens ist auch der eingehend beschriebene
Aufbau und die Gestaltung der Moderation eines eigenen Diskussionsforums im
deutschsprachigen World Wide Web. Die Anfragen aus einem Zeitraum von 6 ½
Monaten wurden anschließend auch im Bezug auf die Problematik des anonymen
ärztlichen Engagements gesichtet und klassifiziert. Die inhaltliche Begutachtung
ergab die Einschätzung, dass eine fachliche Moderation der Forenbeiträge sinnreich
ist, in einigen Fällen einer „Second Opinion“ entspricht und in nur wenigen Fällen
91
das dringende Anraten erforderte, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Darüber
hinaus ergaben sich Hinweise, dass die Anonymität des Internet in nicht wenigen
Fällen geeignet erscheint, Hemmungen des Nutzers überwinden zu helfen, während
sich für eine missbräuchliche Verwendung der Foren kaum Anhaltspunkte ergeben
haben, da eine Zensur nur in 12 der ursprünglich 425 Beiträge vonnöten war.
Der in dem eigenen Urologie-Forum erzielte „Traffic“ wurde genutzt, um bei den
Foren-Nutzern eine – bestenfalls nur für diese Nutzerschaft repräsentative –
Erhebung durchzuführen. Ergänzt wurde diese von einer gezielten Umfrage unter
allen ermittelten Foren-Moderatoren deutschsprachiger Medizin-Onlinedienste.
Während z.B. die Health On the Net Foundation auf ihrer Homepage
http://www.hon.ch seit Jahren verschiedene Umfragen unter Internet-Nutzern und
Ärzten durchführt, sind spezifische Erhebungen bei den Nutzern oder Moderatoren
von nicht nur deutschsprachigen Diskussionsforen des World Wide Web erstmalig.
Obschon eine Umfrage über das Internet weder für die Gesamtbevölkerung noch für
die Gesamtheit aller Internet-Nutzer repräsentativ sein kann, weisen die Ergebnisse
des demographischen Teils der Umfrage unter den Nutzern des eigenen UrologieForums eine deutliche Übereinstimmung mit vergleichbaren Untersuchungen über
die deutschsprachigen Internet-Nutzer im Allgemeinen auf.
Die inhaltlich auf die Thematik Urologie und Internet ausgerichteten Fragestellungen
des zweiten Teils der Online-Umfrage verweisen auf verschiedene Aspekte, die aus
den methodischen Gründen zwar keine generelle Aussagekraft beinhalten können,
jedoch als Anregung für weitere, durch Mediziner vorzunehmende Entwicklungen
und Regelungen, Berücksichtigung finden könnten.
Bei der übergreifenden Betrachtung der einzelnen Ergebnisse imponieren zum
Einen die Hinweise darauf, dass die Zielgruppe Patient – ohne gebührend geregelte
fachliche Betreuung – bereits sehr zahlreich und mit einer sehr hohen Motivation im
World Wide Web aktiv ist und von den live gestellten Foren auch erreicht wird. Zum
anderen beeindruckt die positive Resonanz auf das eigene Diskussionsforum und
vergleichbare Beratungsangebote bzw. deren perspektivische Chancen. Auffällig
bleibt das eher kritiklose Interesse an fachlichen Informations- und Beratungsangeboten im Internet.
92
Die letztgenannte Beobachtung korreliert signifikant mit der zunehmenden Dauer
der Internet-Nutzung oder der Nichtzugehörigkeit zu einem medizinisch ausgerichteten Ausbildungsgang bzw. Beruf. Dennoch zeigten sich auch die mehrheitlich als Nichtmediziner eingestuften Umfrageteilnehmer gegenüber einer
ärztlichen Therapie und Diagnostik kritischer als gegenüber der deutlich begrüßten
ärztlichen Moderation eines Online-Diskussionsforums. Gleichermaßen deutlich
zeigten die Teilnehmer im Durchschnitt eine sehr geringe Bereitschaft, für
medizinische Dienstleistungen im Internet Geld zu bezahlen. Bei der Einschätzung
der künftigen Bedeutung des Internet für das hiesige Gesundheitswesen sahen die
Teilnehmer eher eine Perspektive in der Verbesserung der Gesundheitsdienstleistungen als in der Chance auf eine Kostenersparnis.
Als
repräsentativ
Diskussionsforen
Ausrichtung
für
in
können
die
242
ermittelten
deutschsprachigen
die
91
fachlichen
Onlinediensten
Beantwortungen
des
per
Moderatoren
mit
von
medizinischer
E-Mail
versandten
Erhebungsbogens angesehen werden. Erstmals wurden diese teils namhaften
Experten zu der Einstellung gegenüber dieser Art der Informationsvermittlung
befragt. Es konnte gezeigt werden, dass die mit der Moderatoren von
Diskussionsforen den neuen Möglichkeiten eher positiv gegenüberstehen:
Sie betrachten die Vertrauenswürdigkeit von Internet-Informationen eher als
gegeben an, sehen mit ihrer Tätigkeit keinesfalls eine Gefährdung der realen ArztPatient-Beziehung und betrachten sogar eine vorstellbare Therapie und Diagnostik
über das Internet wenig kritisch. Darüber hinaus bestätigen sie – wie auch die
Teilnehmer der Nutzer-Umfrage im eigenen Urologie-Forum – die Hypothese, dass
über das Internet Patienten erreicht werden können, die ansonsten der gegeben
medizinischen Versorgung im deutschsprachigen Raum nicht (oder noch nicht)
zugänglich sind. Die ermittelte Einstellung, dass ein relevanter Anteil der
Forenbeiträge dem Einholen einer Second Opinion entspricht, könnte als Hinweis
darauf gesehen werden, dass in den Diskussionsforen ein Bedarf gedeckt werden
kann, der im realen Medizinbetrieb in dem gewünschten Ausmaß womöglich nicht
erfüllt werden kann. Zu erwähnen ist dabei jedoch, dass dieser Bedarf auch gemäß
der Ergebnisse der Einschätzung der Moderatoren eher nicht von einer
entsprechenden Zahlungsbereitschaft begleitet ist.
93
Dennoch zeigen nicht nur die eigenen Erfahrungen mit der Betreuung und
Moderation
eines
Diskussionsforums
für
Patienten,
dass
es
neben
den
herausgearbeiteten Problemstellungen einen Anwendungsbereich für die so
genannte Cybermedizin gibt, der unter Ausnutzung der Anonymität des Internet
besonders im präventivmedizinischen und „präklinisch-informativen“ Bereich zu
sehen sein könnte.
Im Hinblick auf Diskussionsforen besteht jedoch unabhängig von dieser Perspektive
die vordringliche Notwendigkeit, Regelungen zur Moderation derselben zu
spezifizieren, wobei die Abgrenzung der Weitergabe allgemeingültiger Informationen
von der individuellen ärztlichen Beratung von besonderer Bedeutung sein wird.
94
7.
Quellenverzeichnis
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Yavivo
URL: http://www.yavivo.de [Stand: 14.08.01]
103
Anhang I. - III.
I.: HON Code of Conduct (HONcode) für
Gesundheitsbereich der Health On Net Foundation:
medizinische
Seiten
im
1. Alle medizinischen und gesundheitsbezogenen Ratschläge, die auf dieser
Website erteilt werden, werden nur von
medizinisch/gesundheitswissenschaftlich geschulten und qualifizierten
Fachleuten gegeben; andere Information wird eindeutig als nicht von
Fachleuten bzw. medizinischen Organisationen stammend gekennzeichnet.
2. Die Information auf der Website ist so angelegt, dass sie die existierende ArztPatienten-Beziehung unterstützt und keinesfalls ersetzt.
3. Diese Website respektiert die Vertraulichkeit von Daten, die sich auf
individuelle Patienten und Besucher von medizinisch beziehungsweise
gesundheitsbezogenen Websites beziehen, einschließlich derer Identität. Die
Website-Betreiber verpflichten sich, die juristischen Mindestanforderungen, die
für medizinische/gesundheitsbezogene Daten im jeweiligen Land/Staat der
Website und ihrer Mirrorsites existieren, einzuhalten oder zu übertreffen.
4. Wo immer möglich und sinnvoll, werden alle Informationen auf der Website mit
Referenzen auf die Quelle oder mit entsprechenden HTML-Links versehen.
Auf Seiten mit klinischen Informationen wird das Datum, an dem die Seite das
letzte Mal geändert wurde, klar angezeigt (z. B. am Fuß der Seite).
5. Alle Angaben bezüglich des Nutzens/der Wirksamkeit einer bestimmten
Therapie, eines kommerziellen Produkts oder Dienstes werden durch
geeignete, ausgewogene wissenschaftliche Beweise unterstützt
(vgl. Prinzip 4).
6. Die Gestalter der Informationen auf der Website bieten Informationen so klar
wie möglich dar und geben Kontaktadressen für Benutzer mit Fragen nach
weiteren Informationen oder Hilfestellung an. Der Webmaster gibt seine/ihre
Email-Adresse auf der gesamten Website an.
7. Sponsoren und Unterstützer der Website werden klar genannt, einschließlich
kommerzielle und nicht-kommerzielle Organisationen, die finanzielle Mittel,
Dienstleistungen oder Material für die Website zur Verfügung gestellt haben.
Sofern Werbung eine Einnamensquelle ist, wird auf diese Tatsache klar
hingewiesen. Eine kurze Darstellung der Werberichtlinien der Websitebetreiber
findet sich auf der Site. Werbung und anderes der Verkaufsförderung
dienendes Material wird Benutzern in einer Art und in einem Kontext
dargeboten, der eine klare Trennung zwischen Werbung und originalem
Inhalt, der von der Website-betreibenden Institution hergestellt wurde,
ermöglicht.
104
II.: Nutzung von Sexualmedizin.de 15.07.2000 - 31.01.2001 (Auszug)
Logfile-Gesamtauswertung des Zeitraumes der Online-Erhebung:
01. September 2000 - 31. Januar 2001
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
97.327
11.403
---
Visits
59.317
7.016
607
Logfile-Gesamtauswertung des Zeitraumes der Site-Betrachtung:
15. Juli 2000 - 31. Januar 2001
Sexualmedizin.de Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
101.481
11.644
---
Visits
60.799
7.257
---
105
Logfile-Auswertungen nach Monaten
15. - 31. Juli 2000
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
870
123
---
Visits
226
47
---
Page Impressions /d
51
7
---
Visits /d
13
2
---
August 2000
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
3.284
351
---
Visits
1.256
194
---
Page Impressions /d
105
11
---
Visits /d
40
6
---
September 2000
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
5.620
431
---
Visits
2.462
274
13
Page Impressions /d
187
14
---
Visits /d
82
9
---
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
12.442
1.320
---
Visits
7.861
876
113
Page Impressions /d
401
42
---
Visits /d
253
28
---
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
22.979
2.430
---
Visits
12.885
1.598
166
Page Impressions /d
765
81
---
Visits /d
429
53
---
Oktober 2000
November 2000
Dezember 2000
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
20.659
2.736
---
Visits
12.860
1.460
108
Page Impressions /d
666
88
---
Visits /d
414
47
---
Sexualmedizin.de
Urologie-Forum
Umfrage-Site
Page Impressions
35.627
4.012
---
Visits
23.249
2.803
207
Januar 2001
106
Page Impressions /d
Visits /d
1.149
129
---
749
90
---
Anhang III.: Auflistung und Rubrifizierung der Anfragen
Diskussionsforum vom 15.07.2000 bis zum 31.01.2001.
Diskussionsforum Urologie
Nr.
Titel des Erstbeitrages
3
6
7
11
13
17
20
21
22
131
26
29
36
39
41
44
46
49
53
56
57
60
62
64
69
70
71
76
77
78
83
85
94
97
99
101
102
106
111
114
116
118
124
125
Sterilisation
Beschneidung
Blasenentzündung
Peniskrümmung
Frage
Einriss Penisbändch.
Urinverlust
Sperma
Sterilisation
Refertilisierungs-OP
Grünliche...
Potenzhilfen
Vasektomie
Kinderlos...
Wasserlassen
Hoden
Hodenkrebs
Potenz nach...
Nierenstein
Blut im Urin
Pickel an...
Penisprothese
Zyste im …
Ejakulat
Unzufrieden mit..
Erektionsstörungen
Selbstbefriedigung
Beschneidung..
Spermalebensdauer
Phimose und..
Was ist los?
Nachbeschneidung
Weiße...
Beschneidung
Eichel
Beule am Penis
Beschneidung...
Penisverlängerung
Papillomatosis...
Blut aus...
Komplikationen...
Spermakonservierung
Hodenverletzung
Urolog. Untersuchg.
im
Urologie-
AnzuAnzahl Fach- Arztbesuch Second Urolog.
empfohlen Opinion
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Kind
Blasenentzündung
Weiße Punkte...
Sex trotz Inkontinenz
Vorhaut
Unschlüssig
Beschneidung...
Unterstützung
Honeymoonblasen...
Nach der..
Penisgrösse
Enthaltsamkeit
Sterilisation
Komisches Sperma
Potenz
Angst vor...
Knubbel
Männlichkeit
Beschneidung nach...
Hodenkrampfader
Entzündung
Krampfadern..
Geschwollener
Frenulum
Natürliche Penis...
Ringförmige....
Beschneidung
Priapismus
Ich wrede am...
Penisverkrümmung
Penisverkrümmung
Hämatome..
Penisbruch
Blutflecken...
Ist mein..
Testosteronsubstitut.
Schmerzen in ...
Erektion beim..
Phimose
Risse in
Bändchen ...
Viagra
Penis wieder..
Krampfadern
Penisvergrößerung
Beschneidung
Kleine wunden..
Vorhautverengung
Hodenverlust
Hoden
Varikozele
Blasenentzündung
Kleiner Penis
Arzt und..
Noppen am Penis
Fehlende Scham..
Ich habe
Spermaspende
Ich habe...
Haare...
Orgasmus...
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Hautfältchen
Eichelentzündung
Hoden schmerzt
Penisgröße
Haarausfall
Misslungene Op
Hodenkrampfader
Pocken an..
Merkwürdige..
Pendelhoden
Unerwünschte..
Nach unten...
Hängende Hoden
Muttermal
Blut im Ejakulat
Viridal
Haare
Hodenschmerzen
Kosten
Blutgefäße
Sperma
Vorhaut
Kindlicher
Besseren Sex
Rote Punkte
Penisverlängerung
Prostatavergrößerung
Lusttropfen
Penisverlängerung
SOS
Hoden
Anschwellung
Unterschiedliches
Beide Hoden
Potenz
Syphilis
Schmerzen
Siehe Text
Vorhaut
Hoden
Blasendauerkatheter
Phimose
Hautveränderung
Belag
Komme
Eichelentzündung
SOS
Varikozelenentf.
Latenter
Hoden
Rasur
Vorhautprobleme
Vorhautverengung
Blasenentzündung
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Saunabesuch
Unebenheiten
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Sperma
Abnehmende
Hypospadie
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A-Streptokokken
Komisches
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Hautveränderungen
Sauna
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Danksagung
Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Professor Dr. Fischer für die
konzeptionelle Weitsicht bei der Themenausarbeitung, meiner Ehefrau Katrin
Juhnke für die ermunternde Anteilnahme bei der Erstellung der vorliegenden
Untersuchung, sowie Dr. med. Karl Jähn für den technologischen Support von
Sexualmedizin.de.
Christian Juhnke
geb. am 04.02.1962 in Salzgitter, verheiratet
Dunckerstr. 32, 10439 Berlin
Tel.: 030 / 40003648; H.: 0172 / 69 44 016; E-mail: [email protected]
11/2001
Ärztekammer Bad Segeberg
Spezielle urologische
Chirurgie
12/1999
Ärztekammer Bad Segeberg
Facharzt für Urologie
seit 1997
KKH Rendsburg,
CA Dr. med. Pinkenburg
Stationsarzt Urologie
1996
Evangelisches KH-Göttingen Weende
CA Prof. Dr. med. Hünefeld
Assistenzarzt Chirurgie
1992 – 95
KKH Rendsburg
CA Dr. med. Pinkenburg
AIP und Assistenzarzt
1991 – 92
Städt. KH Kiel
Praktisches Jahr
PD Dr. med. Bauer, Chirurgie
Prof. Dr. med. Engelhardt, Innere Medizin
Universitätsklinik Kiel
Prof. Dr. med. Semm, Gynäkologie
1992
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel
3. Staatsexamen
1985 – 91
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel
Studium der
Humanmedizin
1982
Kranich-Gymnasium, Salzgitter
allgemeine Hochschulreife