Dossier Cybermobbing
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Schulen Baar Dossier Cybermobbing Unterlagen für Lehrpersonen der Oberstufe zusammengestellt von Claudia Bucheli Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh Es kann ganz harmlos beginnen. Und mit dem Schlimmsten enden. (Cyber-)Mobbing ist kein Kinderspiel und doch spielend einfach möglich. Die Prävention liegt nicht nur im Bewusstmachen der strafbaren Handlung an sich, sondern auch in der Vermittlung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit persönlichen Daten von sich und anderen. Neuste Untersuchungen haben gezeigt, dass es noch immer weit häufiger ist, im realen Leben gemobbt als im Internet schikaniert zu werden. So fühlen sich lediglich 2% aller Kinder und Jugendlichen stark von Cybermobbing betroffen. Dennoch geben Cybermobbing – Auch Cyber etwa 20% aller Jugendlichen an, einmalig bis gelegentlich im Internet Bullying genannt, ist das blossgestellt worden zu sein. Doch Zahlen hin oder her – für die absichtliche Beleidigen, Betroffenen ist es in jedem Fall eine absolute Katastrophe und lässt Bedrohen, Blossstellen oder Belästigen mittels digitaler die Situation völlig ausweglos erscheinen. Und Fakt ist: Wer im Kommunikationsmittel – meist Internet gemobbt wird, wird dies auch im wirklichen Leben. über einen längeren Zeitraum. Sexting – der neuste Trend Erinnerst du dich an den Artikel, der im November 2011 in der von unseren Jugendlichen bevorzugten Zeitung 20Minuten stand? http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/-Sexting--bringt-Junge-in-die-Bredouille-26593349 Die darin beschriebene Unsitte, sich als Vertrauensbeweis gegenseitig Nacktbilder zuzusenden, ist nicht nur wegen des an sich schon fragwürdigen Trends bedenklich. Sie öffnet auch Tür und Tor für weitreichende Folgen, die der Besitz und die Verbreitung solcher Bilder nach sich ziehen können. Der Täter kennt das Opfer persönlich, gibt seine Identität aber gegenüber dem Opfer häufig nicht preis. Die virtuellen Beleidigungen bleiben häufig online sichtbar und sind schwer zu entfernen. Damit wird das Ausmass des persönlichen Dramas für die Betroffenen noch viel grösser. Nicht selten werden die Opfer parallel dazu oder im Vorfeld auch im „richtigen Leben“ schikaniert. Die Verlierer sind auf beiden Seiten zu finden. Zum einen sind es die Jugendlichen, die sich blauäugig auf solch – zunächst – witzig scheinende Spielereien einlassen. Zum anderen verlieren aber auch diejenigen Jugendlichen, die dabei zu Tätern werden, weil sie ohne zu überlegen fragwürdiges Bildmaterial an anderen Stellen weiterverbreiten – gern auch noch geschmückt mit reichlich unzimperlichen Kommentaren. Wie sehr ein solches Verhalten Hilfe für Mobbingopfer: jemanden verletzen und beschämen kann, wird ihnen häufig erst Nicht alleine bleiben zu spät bewusst. Oft erst dann, wenn sich diese Bilder Wende dich an eine erwachsene unkontrolliert im Internet verbreitet und beim Opfer schweren Vertrauensperson: Eltern, Lehrperson, Schaden hinterlassen haben. Schulsozialarbeiter, schulische Sich ans Thema wagen – früh genug Heilpädagogin, Mediothekarin… Nicht auf die Beleidigungen Du findest hier deshalb eine umfangreiche Sammlung von Links reagieren. Auch wenn‘s schwerfällt: und Unterrichtsideen, die dir helfen können, das Thema im antworte nicht auf die Schikanen. Bereich Lebenskunde einmal aufzunehmen. Dies im Hinblick Beweismaterialien sammeln darauf, dass es nie früh genug sein kann und man keinesfalls Sichere mit Screenshots die warten sollte, bis sich eine dramatische Situation in der Klasse Anschuldigungen, die über dich oder im Schulhaus bietet. Weit hilfreicher ist es, schon verbreitet werden. prophylaktisch eine gute Grundlage zu schaffen, um mit den Tipps für alle: Jugendlichen zu diskutieren und verschiedene Möglichkeiten Schütze deine Privatsphäre! aufzuzeigen, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Sprich darüber! persönlichen Daten von sich und anderen aussehen könnte. Lass Mobbing nicht zu! Auch das ist konkrete Vermittlung von Medienkompetenz im Setz dich für andere ein! Alltag. Übernimm die Verantwortung für dein Handeln. Darum: Wenn es gelingt, die Empathie der Jugendlichen weiterzuentwickeln, indem das Problem (Cyber-)Mobbing angesprochen wird und sich die Heranwachsenden gedanklich in die verschiedenen Rollen von Täter, Opfer und Mitläufer cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 1 Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh hineinversetzen, ist dies die beste Voraussetzung, solche Schikanen bereits im Keim zu entdecken und gemeinsam dagegen anzukämpfen. Beispiele von Cybermobbing-Taten in sozialen Netzwerken: Verletzende Kommentare zu Bildern/Texten In einem konkreten Fall ist es wichtig, dass das (Cyber-)Mobbing angesprochen und auch in der Klasse thematisiert wird - selbst, wenn die/der Betroffene dies nicht möchte. Dabei ist es aber entscheidend, diese Intervention gut vorzubereiten und unbedingt die Hilfe einer Fachperson (Schulsozialarbeiter) in Anspruch zu nehmen. Es soll dabei klar werden, dass Mobbing an der Schule nicht geduldet wird, Menschen zerstören kann und alle angeht auch diejenigen, die passiv dabei involviert sind. Veröffentlichung von peinlichen Fotos anderer Das Medium Film ist besonders geeignet, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, zu diskutieren und die Sichtweise aus verschiedenen Rollen einzunehmen. Die nachfolgenden Vorschläge gehen teilweise ganz schön unter die Haut. Je nach Klassenzusammensetzung, Stufe, Situation und persönlicher Vorliebe wirst du eine individuelle Wahl treffen müssen: Erstellen eines Fake-Profils Verbreiten von Unwahrheiten Benutzung fremder/gefälschter Benutzerdaten zur Diffamierung anderer Personen (Identity-Theft) Eröffnen einer Hass-Gruppe Anstiften von Mitläufern, bei der Sache mitzumachen. Markieren von Personen auf unvorteilhaften Bildern 1. Homevideo (90‘) ZDF 2010 Besonders geeignet für Hartgesottene, Obercoole und die 3. Oberstufe Wer sich die Zeit für einen ganzen Spielfilm nehmen kann und auch vor einem echt taffen Film nicht abschrecken lässt, dem empfehle ich diese eindrückliche TV-Produktion. Der Film setzt sich mit der Medialisierung aller Lebensbereiche auseinander und zeigt, Was tun als Lehrperson? welche drastischen Konsequenzen diese für (Cyber-)Mobbing bleibt der Lehrperson zunächst oftmals verborgen, weil die die Jugendlichen bekommen kann – inspiriert von den zum Betroffenen sich niemandem anvertrauen. Teil extremen Entwicklungen in sozialen Netzwerken im Nimm deshalb alle ersten Anzeichen und Internet. Der Film ist keine leichte Kost, eignet sich aber vor allem dein Bauchgefühl ernst. ausgezeichnet, um danach mit den SuS eine ausgedehnte Besprich dich bei einem Verdacht mit den StufenkollegInnen, der Mediothekarin, Diskussion zum Thema zu führen. der Heilpädagogin… und sammelt gemeinsam Informationen. Inhalt: Jakob ist ein verschlossener, sensibler 15-Jähriger mitten Kontaktiere die Eltern. in den Wirren der Pubertät. Er filmt alles mit seiner Videokamera, Signalisiere Gesprächsbereitschaft was ihn gerade bewegt und liebt ungewöhnliche Fotos und und/oder vermittle niederschwellige Filmaufnahmen. Seine Eltern wissen wenig von ihm, zu sehr sind Anlaufstellen, wo Betroffene sich sie mit sich selbst beschäftigt. Sie stecken in einer Ehekrise. aussprechen können. Beinahe täglich wird Jakob Zeuge eines Streits. Als Jakobs Wenn sich der Verdacht bestätigt, ziehe Mutter ihm eröffnet, dass sie sich trennen und ausziehen wird, den Schulsozialarbeiter hinzu, der die zieht Jakob sich noch mehr in sich zurück. weiteren Schritte koordiniert und dich Auch in der Schule bekommt Jakob Probleme, doch eigentlich ist ihm das alles egal, denn er hat nur Augen für Hannah, in die er entlastet. verliebt ist. Als er gerade beginnt, ihr näher zu kommen, gerät ein Informiere den Schulleiter. selbstgedrehtes, kompromittierendes Video von Jakob in die weitere fachliche Unterstützung findest Hände seiner Mitschüler. du auch hier: www.zembi.ch , Noch bevor Jakob es sich zurückholen kann, stellt es ein www.zischtig.ch oder bei der Zuger Polizei. Mitschüler ins Internet – in kürzester Zeit verbreitet sich das Video in der ganzen Schule. Von allen Seiten wird Jakob daraufhin ausgelacht und gemobbt. Über das Internet erhält er in Chatrooms dutzende Hassbotschaften. Auch Hannah bricht den Kontakt ab. Jakob ist beschämt und verzweifelt; seine Eltern versuchen ihm zu helfen, ohne die Tragweite seines Unglücks wirklich zu erkennen. Der Film endet abrupt mit dem Selbstmord Jakobs. cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 2 Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh Hinweis: Der Film kann in der Medio Sternmatt 2 ausgeliehen werden. Weitere Infos zum Film: http://www.maedchen.de/artikel/homevideo-cybermobbing-jonas-nay-1620218.html http://www.ndr.de/kultur/kino_und_film/homevideo113.html 2. BenX (90‘), B/NL 2007 Besonders geeignet für die 1. Oberstufe und für Gamer. Der 2007 entstandene Film BenX scheint zunächst genau gleich krass wie Homevideo. Auch hier gerät ein Junge in eine Opferrolle, wird ständig schikaniert, hat kaum Freunde und Schwierigkeiten zu Hause. Auch hier ist es ein peinliches (Handy-)Video, das den Start zum „Endgame“ einleitet. Die Unterschiede zu Homevideo sind aber deutlich. Während in BenX ein Junge mit AspergerSyndrom, einer Spezialform von Autismus, die Hauptrolle ausfüllt, könnte es in Homevideo (fast) jeder sein. Das macht Homevideo zusätzlich bedrückend. Hinzu kommt der überraschende Schluss von BenX, der für den Zuschauer viel verträglicher ist. Auch die erklärenden Votings und die erholsamen Bilder, mit denen BenX endet, machen Opfern Mut, über den eigenen Schatten zu springen und die Dinge nicht einfach als gegeben zu akzeptieren. Inhalt: Ben ist anders. Seit frühester Kindheit wird er deswegen schikaniert. Er lebt in seiner eigenen Welt, in der er in seinem liebsten Onlinespiel „Archlord“ Heldentaten besteht. Nachdem die Blossstellungen in der Schule mit dem Handy gefilmt und ins Internet gestellt werden, verliert Ben auch noch seine letzte Zufluchtsstätte, was ihn zu einer Verzweiflungstat treibt. Dramatisch inszeniert Regisseur Nic Balthazar jene verhängnisvollen letzten Tage, die Ben alle Dämme brechen lassen. Ein letztes Mal loggt er sich in die Welt von „Archlord“ ein und verabschiedet sich von Scarlite, seiner unbekannten Weggefährtin, die natürlich Schlimmes befürchtet und sich mit ihm im echten Leben treffen will. Hintergrund: Der Film basiert auf einem tragischen Selbstmord eines 17-jährigen autistischen Jungen, der sich von einem Turm des Schloss Gravensteen in Gent in den Tod gestürzt hatte, nachdem er über längere Zeit von seinen Mitschülern schikaniert und gemobbt wurde. Auch dieser Film steht in der Mediothek Sternmatt 2 zur Ausleihe bereit. Trailer auf: http://www.benx.kinowelt.de/ Weitere Informationen zum Film: http://www.cineman.ch/movie/2007/BenX/review.html 3. Netzangriff – Tatort für Kinder, ZDF 2011 (44 Min.) Das ZDF hat diesen Film im Januar 2012 ausgestrahlt. Dort ist er aber leider nicht mehr in der Mediathek vorhanden. Auf diesem Link kannst du ihn jedoch direkt anschauen: http://medienfit.jimdo.com/stolpersteine/cybermobbing/ Der Film ist weit weniger krass als die oben genannten Homevideo oder BenX und eignet sich deshalb besonders für die Jugendlichen der 1. Oberstufe (ev. auch bereits ab 5./6. Klasse). Zudem ist er wegen seiner lektionstauglichen Länge optimal für den Unterricht. Im Anschluss können Diskussionen über den Film, das "Happy-End", die einzelnen Rollen oder die Frage, ab wann man zum Täter wird, erfolgen. cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 3 Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh 4. Let‘s fight it together (6‘31‘‘) ist ein preisgekrönter Film, der von Childnet für das Ministerium für Kinder, Schulen und Familien in Großbritannien produziert wurde. Er soll helfen, Jugendliche für die Kränkungen und den Schaden zu sensibilisieren, die durch Cyber-Mobbing verursacht werden können. In Zusammenarbeit mit klicksafe.de wurde der Film mit deutschen Untertiteln versehen. http://www.youtube.com/watch?v=hYrDbGzZVUQ Dieser Film ist Ausgangspunkt für eine Präventionslektion zum Thema Cybermobbing. Das gesamte Material, das das Zentrum Medienbildung zur Verfügung stellt, findest du auf http://updatekurs2012.jimdo.com/ . 5. EU-Spot (1‘) Die Europäische Union hat anlässlich des Safer Internet Day 2009 einen Spot zum Thema "Cyber-Mobbing" zur Verfügung gestellt, um auf dieses aktuelle Thema aufmerksam zu machen. Im Rahmen einer großen Kampagne ist der Film in allen Partnerländern des Safer Internet Programmes europaweit zu sehen. https://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/downloads/weitere-spots/eu-spot-cyber-mobbing.html 6. Stop Cybermobbing (2‘10‘‘) Dieser polnische Spot mit deutschen Untertiteln handelt von einem jungen Mädchen, das aufgrund eines mit dem Handy aufgenommenen Videos in der Schule und im Internet gemobbt wird. Der Spot verdeutlicht, dass die Täter sich oftmals der Folgen ihrer Taten in keinster Weise bewusst sind und wie schnell sich ein zunächst harmlos erscheinender Scherz zu einem Problem für Opfer und Täter entwickeln kann. https://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/downloads/weitere-spots/polen-cyberbulling-deutsch.html https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/index.html Doku-Filme zum Thema: alle mit *ausleihbar in der Mediothek Sternmatt 2: *Rufmord im Internet – Cybermobbing unter Schülern, 30‘, ZDF 2011 Die 37°-Reportage begleitet drei Jugendliche, die unter Mobbing real und im Internet leiden und geht der Frage nach, wie dieser Psychoterror überstanden werden kann. *Psychokrieg im Schulzimmer – Wenn Schule zum Alptraum wird, 30‘, ZDF 2007 Zwei berührende Schicksale von Jugendlichen, die während ihrer Schulzeit dem Mobbing ausgesetzt waren und wie sie sich davon befreien konnten. Weitere Links zum Thema: Beitrag der Tagesschau vom 27.10.11 zum Thema "Wer zu viel von sich preisgibt, wird häufiger gemobbt" Merkblatt Cybermobbing von www.konsum.ch cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 4 Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh Merkblatt Cybermobbing der Dienststelle Volksschulbildung Luzern Internetratgeber für Jugendliche zum Thema Cybermobbing Netzdurchblick Intervention bei Cybermobbing von Zischtig.ch, der Medienbildungsstelle des Kantons Zürich Artikel über Gewalt und Mobbing im Netz von lizzynet.de Schweizerische Kriminalprävention: www.skppsc.ch Anti-Mobbing-Seite für Schüler und Eltern Unterrichtsmaterialien: Präventionsprogramm von be-freelance.ch zum Thema Cybermobbing Internetbasiertes Interventionsprogramm für Jugendliche für Jugendliche und Lehrpersonen: Feel ok Broschüre und Materialien von Klicksafe.de U-Einheit von Jugend und Bildung (D) Materialsammlung zum Bereich Cybermobbing der überkonfessionellen Plattform für Religionspädagogik Lehr- und Lernmaterialien des Berliner Bildungsservers für Lehrpersonen zum Umgang mit Cybermobbing Fallbeispiel: Amanda Todd Cybermobbing bis in den Tod Ein 15-jähriges Mädchen erlangt nach ihrem Selbstmord traurige Bekanntheit. Chronologie einer Katastrophe, verfasst für eine Kindersuchseite (helles-koepfchen.de) http://www.helles-koepfchen.de/artikel/3510.html Neben der Cybermobbing-Prävention im Sinne von Bewusstmachen ist es aber auch unabdingbar, die Kinder und Jugendlichen im Umgang mit sozialen Netzwerken zu schulen und ihnen die Kompetenzen zu vermitteln, sorgfältig mit eigenen und fremden Daten und Bildern umzugehen. Auf der Seite http://www.mediobaar.ch/faceboom/linktipps-downloads/ findest du verschiedene Materialien, z.B. eine Anleitung für die empfohlenen Facebook-Einstellungen. Klassenlektüren zum Themenkreis Mobbing/Cyberkriminalität/Gewalt: Klassenspiel, Celia Rees, (mit Zusatzmaterialien) Inhalt: In der Klasse von Alex war es vor zwei Jahren zu einem drastischen Mobbingfall gekommen: Damals hatten sich alle gegen Michael Bailey verschworen. Niemand hatte ihn berühren oder mit ihm sprechen dürfen und die Schulgang hatte immer wieder Geld von ihm erpresst. In seiner Verzweiflung war Bailey über ein Brückengeländer geklettert und anstatt ihm zu helfen, hatte fast die ganze Klasse "Spring, spring" gerufen, alle waren völlig verrückt gewesen. Michael Bailey konnte damals in letzter Sekunde gerettet werden und Alex hatte nicht im Traum daran gedacht, dass sich so etwas noch einmal ereignen könnte. Aber bei Lauren, der Neuen in der Klasse, scheint sich Baileys Geschichte zu wiederholen… http://www.carlsen.de/web/lehrer/buch?tn=135344 cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 5 Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh Blitzlichtgewitter, Christian Linker Inhalt: Eben war Becca noch Fabians Freundin, doch seit zwei Tagen ist sie seine Ex. In seinem Frust lässt sich Fabian auf einer Party volllaufen, fotografiert aus Rache die betrunkene schlafende Becca in anzüglicher Pose und verbreitet diese Bilder übers Handy. Als er am nächsten Morgen begreift, was er angerichtet hat, ist es zu spät. Fast jeder auf der Schule hat die Fotos inzwischen auf dem Handy und Fabian wird hineingezogen in einen Strudel von Ereignissen. http://www.dtv-dasjungebuch.de/buecher/blitzlichtgewitter_78224.html Sklaven und Herren, Klaus-Peter Wolf (mit Zusatzmaterialien und Spielfilm) Inhalt: Klaus aus der fünften Klasse ist ein "Sklave". Er gehört Yogi, seinem "Herren", einem älteren Schüler, der anscheinend mit Klaus machen kann, was er will. Erniedrigende Filme tauchen auf, die zeigen, dass hinter einem scheinbaren Spiel brutale Wirklichkeit steckt. Die Geschichte rüttelt auf und macht klar, dass jeder etwas gegen Gewalt an Schulen tun kann. http://www.arsedition.de/_tatort/2445.pdf Arbeitsheft zum Thema Cybermobbing Cyber-Mobbing, Schattenfroh, Sabine, Klett 2012, 24 Seiten Die webcoach-Reihe fördert die Medienkompetenz an aktuellen Themen der digitalen Medien. In kompakter Form bieten die Arbeitshefte Wissen und Tipps und sensibilisieren für Risiken und Chancen im Web 2.0. Ergänzt werden die Arbeitshefte durch weiterführende Informationen im Internet. Dieser Klassensatz ist auch in der OS Sennweid verfügbar. Von jeder Klassenlektüre sind 24 Exemplare in der Mediothek Sternmatt 2 ausleihbar. In der Mediothek OS Sennweid sind folgende Klassenlektüren zum Thema erhältlich (24 Stk.): Geil, das peinliche Foto stellen wir online! Florian Buschendorff, An der Ruhr 2010, 66 Seiten, mit Zusatzmaterialien Die ganze 8a trifft sich auf Antonias Geburtstagsparty. Nur Josie fehlt. Und Till weiß auch, warum: Ihre Mitschüler lassen schließlich keine Gelegenheit aus, Josie zu zeigen, dass sie unerwünscht in der Klasse ist. Mit der Zeit bemerkt Till, dass die Angriffe auf Josie immer hinterhältiger werden: Drohanrufe, gefakte Internetseiten, obszöne SMS. Als sich das Mobbing auf immer mehr Schüler ausweitet, wird Till klar, dass er diesen Bosheiten nicht länger tatenlos zusehen kann. Dich machen wir fertig! Wolfgang Kindler, An der Ruhr 2007, 103 Seiten, mit Zusatzmaterialien Sandra ist eine gute Schülerin, beliebt bei ihren Mitschülern und befreundet mit den coolsten Mädchen ihrer Klasse, Melanie und Birgit. Doch Sandras Leben ändert sich schlagartig, als sich ausgerechnet Melanies Freund Michael für sie interessiert. Nach den Ferien ist nichts mehr, wie es einmal war: Angestachelt von Melanie wird Sandra von ihren Mitschülern gedemütigt und schikaniert. Sandra versucht, die Gemeinheiten zu ignorieren, die Quälereien zu ertragen. Irgendwann müssen sie doch damit aufhören! Aber es wird immer schlimmer… cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 6 Cybermobbing – Prävention kommt nie zu früh Bei der Zentrale für Klassenlektüre findest du noch weitere geeignete Lektüren, z.B.: Weggemobbt, Anja Tuckermann, Nr. 706 Warum haben wir nichts gesagt? Jan de Zanger, Nr. 904 Kontaktadressen für die Klassenlektüren: Mediothek Sternmatt 2 Mediothek OS Sennweid Zentrale für Klassenlektüre, Solothurn 041 766 02 91 041 766 11 04 032 624 90 21 [email protected] [email protected] http://srvsol.bibliomedia.ch/zkl_web/index.php Bücher zum Vorlesen im Unterricht Wie wärs mal mit einem Buch, das du deinen Schülerinnen und Schülern vorliest? Hier würde sich z.B. Böses Spiel von Brigitte Blobel eignen. cbj 2008, 253 Seiten Inhalt: Jetzt wird alles gut, denkt Svetlana, als sie dank eines Stipendiums auf ein angesehenes Internat wechselt. Als Tochter osteuropäischer Einwanderer lebt sie in bescheidenen Verhältnissen, doch mit so einem Abi in der Tasche scheinen ihr in Deutschland endlich alle Türen offen zu stehen. Pech nur, dass ihre neuen Mitschüler das ganz anders sehen ... Erst sind es nur Witze auf Svetlanas Kosten, dann offene Anfeindungen - und dann tauchen im Internet bösartige Fotomontagen und gefälschte Berichte über Svetlana auf. Jemand versucht, sie mit raffiniert gestreuten Verleumdungen systematisch fertig zu machen. Aber wie wehrt man sich gegen ein Medium wie das Internet? Allein und isoliert, kämpft Svetlana mit jedem neuen Tag. Es ist ein Kampf, den sie beinahe verliert ... Für die Mittelstufe 2 (5./6. Klasse) empfehle ich wärmstens Carlo Meiers "Gefährliches Spiel", Band 14 aus der Reihe "Kaminski-Kids", Brunnen 2012, 171 Seiten Inhalt: Der neue Band der Bestseller-Reihe dreht sich um die steigende InternetKriminalität unter Jugendlichen. Opfer eines solchen Angriffs wird die beste Freundin von Debora Kaminski. Jemand hat ein gefälschtes Profil ins Netz gestellt mit Aussagen darauf, die vermeintlich von dem Mädchen stammen und ihr zutiefst peinlich sind. Obwohl sie selbst überhaupt keine Schuld trägt, muss sie mit den Folgen leben. Gleichzeitig läuft in der Gegend eine Serie von Straftaten, die allesamt mit Umweltschutz oder Tierschutz zu tun haben. Die Kids stoßen bei ihrer Suche nach dem Profil-Fälscher auf ein Computerspiel, in dem es um genau dieselbe Art von Taten geht. Offenbar scheint da jemand das Game mit der Wirklichkeit zu verwechseln. Die Straftaten häufen sich und werden immer schwerwiegender. Unaufhaltsam wird das Ganze zu einem äußerst gefährlichen Spiel ... Wie immer sorgfältig recherchiert bei Fachleuten und der Kriminalpolizei. Ein brandaktuelles Thema, das vielen Kids die Gefahren des Internets auf spannende Art aufzeigt. Und hier gleich noch eine Unterrichtsidee, für den Einsatz des Buches ohne Klassensatz: Einzelne Kapiter werden auf Schülerinnen und Schüler aufgeteilt und von ihnen vorgestellt. Den Anfang und Schluss könnte die Lehrperson vorlesen. cb 2012 Input Cybermobbing - [email protected] 7