IN_Chennai_IIT_2015_4 - Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
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Studienaufenthalt im Ausland Erfahrungsbericht Name der Universität: IIT Madras Land: Indien Zeitraum/Jahr des Auslandaufenthaltes: 22.7.13 bis 10.5.14 Partneruniversität: Ja 1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität Indien Indien die größte Demokratie/Bürokratie der Welt. In Worten ist Indien (finde ich zumindest) schwer zu beschreiben. Das erste was einem (oder mir) bei der Ankunft in Chennai auffällt, sind die vielen Menschen, der Lärm, jede Menge Hupen, Armut, Dreck, der Gestank, Müll, der Geruch nach verbranntem Plastik, die Luftverschmutzung durch Abgase, die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit, der indische Akzent, der Kleidungsstil, die heruntergekommenen Häuser, das pure Chaos. Also erstmal ziemliche Reizüberflutung, aber nicht unbedingt im positiven Sinne. An das Meiste gewöhnt man sich mit Zeit bzw. man stumpft einfach ab. Man sollte also darauf vorbereitet sein, mit vielen negativen Dingen konfrontiert zu werden(Das Buch "Kulturschock Indien" vermittelt einen ersten Eindruck). Ob man während eines Auslandsaufenthaltes in Indien die vielleicht beste oder schlimmste Zeit seines Lebens hat, kommt hauptsächlich auf einen selbst an und wie man mit den negativen Seiten Indiens zurechtkommt. Bei den Austauschstudenten war von: "um ein Semester verlängert" bis "früher abgehauen" alles dabei. Man sollte bei Luxus, Freiheit(Auf dem Unigelände offiziell kein Alkohol und Rauchen, getrennte Frauen/Männer Hostels mit Zugangsverbot/Einschränkung, Internetsperre während den Vorlesungen und nach 0Uhr, teilweise Kleidervorschriften) und Hygiene Abstriche machen können und einigermaßen scharfes Essen (B bis B+ bei Best Worscht in Town)vertragen. Persönlich bringt einen ein Auslandssemester in Indien sehr viel weiter, auch gerade wegen der negativen Seiten. Das typische Indien gibt es (finde ich) nicht, dafür ist das Land zu groß und facettenreich. Von den Bergen im Himalaya, der Wüste in Rajasthan, den Backwaters (Flussausläufer, wie im Amazonas) in Kerala, Urwäldern oder den Stränden in Goa gibt es viel Unterschiedliches zu sehen. Ganz grob kann man Nord- und Südindien unterteilen: im Norden kälter und weniger Luftfeutchtigkeit dafür kommt man in Südindien besser mit Englisch zurecht, dafür gibts im Süden noch mehr Reis zum Essen und im Norden sind mehr Sehenswürdigkeiten. Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 Chennai liegt im Südosten an der Küste und ist schrecklich heiß im Sommer(Mai-Juli) teilweise über 40° Grad bei >90%Luftfeuchtigkeit. Im Allgemeinen über 35°Grad. Niedrigste Temperatur war im Winter nachts bei einem schweren Unwetter 24°C was eine absolute Ausnahme ist. Küstenlage klingt allerdings besser als es ist und das Chennai den 2. längsten Sandstrand der Welt hat, ist falsch und eine Touri-Falle. Chennai ist die 4. größte indische Stadt und gilt als die konservativste Stadt Indiens. Von den 4 größten Metropolen empfand ich Chennai ehrlich gesagt als die wenig sehenswerteste. Allgemein gilt Chennai als sicher (für Frauen), allerdings gab es auch einige Vorfälle. Eine Austauschstudentin wurde 100m vom Campus entfernt von 3 Männern vom Fahrrad gezogen, Messer an die Kehle, Handtasche weg und das auf einer belebten Hauptstraße. Wir hatten auch mehrere Fälle von Begrabschen, Exibitionismus und unsittlich berühren (teilweise auch auf dem Campus). Mein Auslandsaufenthalt fiel mit einem Wahljahr zusammen, weswegen es auch zu mehreren Terroranschlägen quer durch Indien kam. Auch im HBF von Chennai ist eine Bombe detoniert mit Toten und Verletzen. Das Wochende vor meinem Abflug gab es insgesamt 16 Bombenanschläge. Wegen der Krimkrise und Co. kam dies allerdings nie bis in die deutschen Medien. Die Lage sollte sich nach der Wahl beruhigt haben. Insgesamt habe ich mich als Mann sicher gefüllt, wobei ich auch in Situationen war, in denen ich ehrlich gesagt als Frau nicht gerne gewesen wäre (nachts in der Mitte von Nirgendwo in einem Bus voller betrunkener indischer Männer). Ein großer Vorteil von Chennai ist der Flughafen auf dem auch AirAsia landet und von dem Flüge direkt auf die Andamanen gehen. Damit ist es sehr gut, um diverse Reisen in die Nachbarländer zu starten. Im Gegensatz zur Stadt ist der Campus des IITMs sehr schön, wie eine grüne Oase in der Stadt. Das IITM ist eine der Top 3 Unis in Indien und hat in Indien einen Ruf der vergleichbar mit dem von Harvard, Yale, MIT in den USA ist. Die Uni ist relativ zentral in der Stadt gelegen und befindet sich in mitten eines Nationalparks. Man teilt sich den Campus also mit Affen, diversen Reharten, selten auch mit Skorpionen. Man fühlt sich (oder ist) wie im Urwald. Der Campus ist durch eine Mauer vom Rest der Stadt getrennt und beherbergt alle Unigebäude und Hostels, es kommt also wirklich ein Campusfeeling auf. Auf dem Campus gibt es diverse kleinere Restaurants bzw Imbissbuden, in denen auch nicht indisches Essen angeboten wird. In der Nähe des Campus gibt es einen Foodcourt mit Mecces, Subway, KFC falls man keinen Reis mehr sehen kann. Auch die Phoenix-Mall ist nicht weit, etwas teuer, aber die Restaurants dort sind sehr zu empfehlen. Das dortige Hardrock Cafe hat auch Rindfleisch, was man sonst so gut wie nirgends in Chennai bekommt. 2. Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 Visum Das Visum sollte man sich möglichst spät besorgen, da es ab Ausstellung gilt. Wenn man direkt nach Frankfurt geht und dort die benötigten Unterlagen abgibt, ist es normalerweise nach 3 Werktagen fertig. Nähere Infos zum Visum findet man unter igcsvisa.de oder bei Google. Passfotos kann man dort vor Ort machen. Da in Indien alles unglaublich viel Bürokratie erfordert, sollte man beim Visum und allem anderen Puffer einplanen, da in Indien immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann (Bei uns wurde spontan die Klausurenphase der MBA Kurse um 1 Woche nach hinten verschoben, sehr uncool falls man seine Flüge schon gebucht hat oder das Visum ausläuft). D.h. Visum direkt für 1 Jahr holen auch wenn ihr nur 10 Monate bleiben wollt und darauf achten, dass ihr Multiple Entries habt, also um mehrfach das Land verlassen und wieder einreisen zu können. Falls ihr länger als 180 Tage in Indien bleibt, müsst ihr auf das Immigrationoffice(innerhalb der ersten 2 Wochen, wichtig wenn ihr vor dem Semesterbeginn reisen wollt!). Dafür müsst ihr jede Menge Papierkram erledigen, wird euch vor Ort erklärt. WICHTIG hierbei ist, dass euer in Frankfurt genehmigtes Visa nochmal im Immigrationsoffice "abgesegnet" wird. Ihr dürft nur bis zum "abgesegneten Zeitraum" bleiben. Für den "abgesegneten" Zeitraum wird das Datum auf dem Offerletter des IITM herangezogen. Bei der Bewerbung also darauf achten, dass ihr direkt bei der Bewerbung einen entsprechend langen Zeitraum (mit ausreichend Puffer für Reisen/Unvorhergesehenes) angebt. NOCH WICHTIGER Ihr bekommt dann einen Wisch (Residential Proof oder so ähnlich)beim Immigration Office ausgehändigt, den benötigt ihr, wenn ihr das Land verlassen wollt und müsst diesen mit zum Flughafen/Grenze nehmen. Das sagt euch aber keiner. Ich hatte nur Glück, weil andere Austauschstudenten am Flughafen standen und ihren Flug verpassten und allen anderen Bescheid gegeben haben. Den Wisch habt/bekommt/braucht ihr nicht, wenn ihr weniger als 180 Tage in Indien seid. Flug Den Flug am besten früh buchen wegen dem Preis, wegen dem ganzen Papierkram solltet ihr ca 3-4 Tage vor dem Kursbeginn ankommen(ja das dauert leider wirklich so lange). Ich habe meinen Rückflug gleich mitgebucht, hätte ich besser nicht gemacht, nämlich auch wenn ihr bei Opodo, etc... die Option kostenlos umbuchen mit drin habt, verlangen die Airlines trotzdem Gebühren. Bei Rückflug auch Puffer einbauen in Indien läuft wenig nach Plan, wie gesagt spontan die Klausurenphase verlegt. Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 Versicherung/Arztbesuche Auslandskrankenversicherung solltet ihr auf jeden Fall haben. Auf dem Campus gibt es zwar ein Uni Hospital, das euch kostenlos versorgt, aber wenn ihr etwas Ernstes habt, wollt ihr da nicht hin. Ich wurde nach einem Verkehrsunfall hingebracht und wäre mit ein paar Paracetamol ohne weitere Behandlung (Bandagen, Röntgen, mein Fußzeh war gebrochen und der Fuß gestaucht, geprellt, etc.)wieder weggeschickt worden, hätte ich mich nicht massiv beschwert. Außerhalb gibt es das Apollo Hospital was renomiert sein soll. Ihr müsst für das IITM ein medizinisches Formular ausfüllen, für welches ihr unzählige und teilweise teure Test (Hör-,HIV-, Blut-, Urintests, Langzeit EKG,... )machen müsst. Falls es nicht komplett ausgefüllt ist, müsst ihr es in Chennai vor Ort kompletieren. Die ganzen Tests sind total übertrieben und sie vor Ort zu machen ist auch eine Qual. Mein Tipp wäre deshalb, geht zu euerem Arzt lasst euch die billigen Standardsachen ausfüllen und beim Rest soll er auf deutsch hinschreiben nicht gemacht/nicht nötig. Hauptsache das Formular sieht ausgefüllt aus(wirklich bei jedem Punkt irgendwas hinschreiben), es landet sowieso nur in einem Schrank und verstaubt und so spart ihr Geld, Zeit und Nerven. Impfungen Für Impfungen gibt es eine Liste vom Auswärtigen Amt, die TK hat alle Impfungen bezahlt. Es sind viele Impfungen, ich kam mir vor wie ein Nadelkissen, deswegen entsprechend zeitlich anfangen. Die 3 Tollwutimpfungen brauchen ca 2 Monate, da Abstände zwischen den einzelnen Impfungen eingehalten werden müssen. Wie die Gefahr von Hepatitis, Typhus, Japanische Enzophelitis ist, weiß ich nicht, aber Tollwut würde ich empfehlen, wegen vieler freilaufender Affen und Hunden. Wohnung Eine Wohnung bekommt ihr in einem der Studentenwohnheime, da müsst ihr euch nicht drum kümmern. Alle Austauschstudenten kommen entweder ins Pampa oder Ganga Hostel. Unterhaltskosten Für alles, also Wohnung, Essen, Reisen, Feiern,... braucht ihr ohne großartig aufs Geld zu achten circa 200 bis 250€, falls ihr in der Mensa essen wollt, braucht ihr 50€ weniger. Insgesamt ist Indien günstig, man kann sich einen netten Lebensstil leisten. Allerdings sind viele westliche Produkte, die importiert werden müssen, teurer als in Deutschland. Den ersten Monat werdet ihr mehr brauchen, weil ihr euch ein Fahrad holen müsst, die Miete zahlt und viele Einmalanschaffungen habt. Falls ihr überlegt in die Mensa zu gehen, bezahlt nur für einen Monat erstmal (Danach kann man das Essen dort nicht mehr sehen). Die meisten Inder(Händler, Taxifahrer,...) werden versuchen euch Geld aus der Tasche zu ziehen, euch überteuerte Preise nennen oder euch irgendwie anders übers Ohr zu hauen. Ihr müsst also Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 überall handeln bzw. nur mit Rikschas mit Taxameter fahren, usw.... Der Preis für eine Rikschafahrt sind ca 12-20 Rs per Km, in Chennai sind die Rikschafahrer besonders schlimm, es kommt oft vor, dass man 10 wegschicken muss, bis man eine erwischt, die mit Meter fährt. Auch an vielen Sehenswürdigkeiten gibt es Touristenpreise, die das Vielfache des indischen Preises betragen (Maximum was wir erlebt haben, war das 100fache des indischen Preises. Standard ist ca das 40-50fache). Bei Sehenswürdigkeiten die IITM Studentenkarte vorzeigen und behaupten, dass man ein Anrecht auf den indischen Preis hat(Wichtig: Nicht nachfragen ob, sondern behaupten DASS man ein Anrecht hat und das IIT gesagt haben, dass man darauf bestehen soll. Funktioniert in vielen Fällen und rechnet sich, wenn man umgerechnet nur 20Cent anstatt 10€ zahlt). Bei Reisen kann man für günstige bis mittlere Hotelzimmer ca 400 bis 800 Rupies rechnen, je nach Stadt und Austattung. Sachen die man mitnehmen sollte Medikamente gegen Magenprobleme aller Art und (Klimaanlagen)Erkältungen, Desinfektion, Pflaster Toilettenpapier für die ersten Tage 20-30 Passfotos Wenn vorhanden Moskitonetz, Spray gibts günstig vor Ort Leeren Platz im Koffer Keine weiße Klamotten(bekommt man nicht mehr fleckenfrei sauber) 3. Studienorganisation an der Universität: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, sonstiges Als erstes muss man sagen, dass es sich in Indien nicht um eine Studienorganisation, sondern eher um ein Studienchaos handelt. Theoretisch ist alles fest geplant und festgelegt. Leider hält sich niemand an den festgelegten Plan. Es kommt immer wieder zu spontanen Verschiebungen, Absagen und zusätzlichen Vorlesungen/Prüfungen/Aufgaben. Es herrscht im allgemeinen Anwesenheitspflicht von 80%, die unterschiedlich streng je nach Prof gehandelt wird. Kurse im Maschbau waren eher streng, Humanities Kurse eher weniger streng bis keine Anwesenheitspflicht. MBA Kurse aus dem ersten Jahr werden bei den Indern per Fingerabdruck erfasst, da dies bei Austauschstudenten nicht möglich ist, entfällt de facto bei diesem Kurs für Austauschstudenten die Anwesenheitspflicht ;). Die 20%, die man fehlen darf, sollte man nicht "verschwenden", sondern zum Reisen nutzen. Die Kurse aller Departments bis auf Management folgen einem Slotsystem, d.h. Slot C ist bspw. montags um 10-11Uhr, dienstags um 9-10Uhr und mittwochs um 8-9Uhr. Man kann also nur einen Kurs im A, B,... Slot belegen. Die Vorlesung dauert immer 50min. So weit so gut, zumindest theoretisch, denn einige Prof wechseln je nach Lust und Laune mal einfach den Slot und verschieben Kurse wie es ihnen passt, was in Chaos endet, da es dann zu Überschneidungen mit anderen Kursen kommt, was dankt der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 Anwesenheitspflicht richtig bescheiden ist. Als Austauschstudent bekommt man dies außerdem, wenn überhaupt als Letzter gesagt und man steht oft vor einem leeren Raum, da die Infos nicht offiziell sondern nur über Mundpropaganda weiter gegeben werden. Oft werden Kurse auch auf das Wochenende verlegt, was Reisepläne öfters zunichte macht. Meine Erfahrung ist, dass die zusätzlichen Wochenendvorlesungen zu 70% Samstagmorgens wieder abgesagt werden, was noch ärgerlicher ist. Daher mit dem Prof reden, sagen Tickets sind schon gebucht, blabla... und trotzdem auf Reise gehen. Jeder Kurs hat in der Regel 2 Zwischenklausuren und eine Endklausur. Termine stehen theoretisch am Anfang vom Semester fest, werden aber auch gerne spontan verschoben. Durch die vielen Klausuren ist der Lernaufwand entsprechend hoch. Die Chance durchzufallen aber gering, da nicht nur die Klausuren in die Bewertung fließen, sondern auch Projekte, Übungen, etc.. Zur Studienorganisation muss man zwischen den MBA Kursen des Management Departments und allen anderen Departments unterscheiden, da diese anders organisiert sind. MBA Kurse können von den Austauschstudenten belegt werden. Diese gehen über ein Quarter, also halbes Semester und haben in der Regel 2x2 SWS und 2 indische CP. Umrechnungskurs ist 1 indischer CP=2 ECTS. Die Kurse folgen im Gegensatz zu den normalen Kursen nicht dem Slotsystem, sondern sind irgendwann ohne bestimmte Regel. Die Kombination von Management und anderen Kursen ist daher schwierig wegen etwaiger Überschneidung aufgrund des anderen Zeitplans. Was die Kursauswahl angeht ist das IITM für WiMbs und MPEs eine Goldgrube. Es gibt viele Kurse die äquivalent zu den Darmstädter (Aussieb)Kursen sind. Viele Kurse beinhalten praktische Bestandteile wie Projekte, die mit in die Note zählen. Allerdings muss man sagen, dass viele Kurse ein didaktischer Totalausfall sind, was die Umsetzung angeht, d.h. kein Skript, Übungsaufgaben ohne Lösungen, fehlerhafte Bücher, unlesbare Tafelbilder, keine Formelsammlungen in Klausuren, strukturlose oder nicht vorhandene Unterlagen, etc.. Der unverständliche Akzent einiger Professoren macht das ganze nicht leichter. "Highlights" hierbei waren eine falsche Formel der Reynoldszahl im Kapitel Definition der Reynoldszahl oder ein Professor, der uns 15 verschiedene Winkel, die es bei Solaranlagen gibt, erklärt hat, ohne ein Bild zu zeichnen. Man sollte sich daher in jeder Vorlesung mit einem Inder gutstellen von dem man sich die Unterlagen ausleihen kann. Was jetzt einfach klingt, ist es leider nicht. Die Noten am IIT werden relativ vergeben, heißt schneiden alle schlecht ab, gibt es trotzdem gute Noten. Je schlechter also die anderen abschneiden desto besser für einen. Was bei den Studenten einen Konkurrenzdruck erzeugt, den man als deutscher Student so nicht kennt. Führt dazu, dass sich die Studenten teilweise nicht gegenseitig unterstützen und sich Infos vorenthalten. Das betrifft insbesondere alte Klausuren, die gibt es in vielen Fächern und sie sind teilweise identisch mit den neuen Klausuren. Diese werden aber nicht offiziell zur Verfügung gestellt, sondern über Bekannte besorgt, was man als Austauschstudent nicht weiß und auch nicht gesagt bekommt. Also Kommilitonen gezielt und wiederholt darauf ansprechen und mit Glück Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 bekommt man die alten Klausuren auch. Aber selbst die IPals (also indische Studenten, die sich als Buddies um Austauschstudenten kümmern sollten) haben die alten Klausuren teilweise nicht weitergegeben, obwohl es welche gab. Ich war auch keine Ausnahme, dass kam durch die Bank weg bei allen Austauschstudenten vor. Im folgenden zu meinen Kursen: Consumer Psychology Äquivalent zu Studium Generale von MPE, Ganz interessant vom Inhalt, nette Professorin, die allerdings alles nur aus einem Buch abliest, einfach und sehr gute Note, Buch sehr gut geeignet, um zu lernen Microeconomy 2 Äquivalent zu Mikro2, sehr netter, bemühter Prof, bester Kurs den ich besucht hatte, Inhalt einfach rübergebracht, gute Note, sehr zu empfehlen Heat Transfer Äquivalent WUST, Sehr netter Prof der auch in Deutschland studiert hat und deutsch kann, Kurs ist aber ansonsten bescheiden, zu den meisten behandelten Themen kein Skript, sein Buch ist massiv fehlerhaft, keine Lösungen zu Übungsaufgaben, katastrophales Tafelbild dank Sauklaue und als iTüpfelchen gab es nicht wie vorher angekündigt eine Formelsammlung in der Klausur, weshalb die Note auch richtig schlecht war Renewable Energy Technology Äquivalent Energiesysteme 2, Kurs wurde von 3 verschiedenen Profs gehalten, die alle akustisch nicht im Ansatz verständlich waren, kein Skript bzw nur PPTs, die nicht zur Verfügung gestellt wurden, Tempo aber zu schnell um mitzuschreiben, keine schriftliche Aufzeichnungen, und auch nicht wie angekündigt eine Formelsammlung in der Endklausur, Note entsprechend auch schlecht Principles of Product Design Bereichs Äquivalenz Kernlehrveranstaltungen, Chaotische aber sehr umfangreiche Unterlagen, Vorlesung akustisch nicht verständlich und zum Einschlafen, Aufwand zu hoch für 3CPs integrierte Projektarbeit und Produktanalyse, daher Praxisnah, Gute Note Project Management Äquivalent zu PM vom MPE Sehr umfangreich, praktische Anwendung an fiktiven Projekt, es gab VLs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 von einem Gastprofessor zu verschiedenen Berechnungsverfahren, welche chaotisch und unstrukturiert waren, einfache Klausur, Sehr gute Note, Prof neigte extra VLs an Wochenenden zu machen Macroeconomics 2 Äquivalent zu Makro 2, Benutzte teilweise PPT Folien ohne diese zur Verfügung zu stellen, zu schnell um mitzuschreiben, keine Anwesenheitspflicht, wechselte Slots ständig, Materialien erst um 22Uhr am Tag vor einer Klausur geschickt, benotete Präsentation und Ausarbeitung zusätzlich zur Präsetation, engagierter und netter Prof, gute Note Supply Chain Management Sehr netter aber chaotischer Prof, äquivalent zu SCM (1.Teil MUN)zum Glück keine Anwesenheitspflicht, VL Zeitverschwendung, nur mit Skript lernbar, seltsame Klausur --> Anwendung von Berechnungsverfahren ohne irgendwelche Daten, aber sehr gute Note Management of New Product development and Introduction Äquivalent Studium Generale MPE, Sehr interessanter Kurs, gute Unterlagen, viele Praxiselemente in VL eingebaut, sehr gute Note Global Business Management Äquivalent zu Vorlesung MUN (2. Teil MUN), viele Praxiselemente, Gastvorträge, Fallstudien, gute VL Materialien, Anwesenheit und Zusammenfassung Gastvorträge und Fallstudien fließt in Bewertung ein, Klausur war Analyse eines Videos in dem ein Vorstand eines Pharmakonzrens zur Unternehmensstrategie interviewt wurde, befriedigende Note, Bewertungskriterien waren nicht klar Sprachkenntnis Nachweis: Nein Uniformpflicht: Nein Unterrichtssprache: Englisch Anwesenheitspflicht: Ja Semesterbeginn: Ca. 25.7. bzw. 10.1. Semesterende: Ca. 30.11. bzw. 10.5. 4. Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen Studentenleben Ehrlich gesagt ist man Uni mäßig doch sehr eingespannt, da die Kurse aufwändig sind durch 3 Klausuren pro Kurs und diverse Zusatzdinge wie Projekte, Hausarbeiten,.... Ansonsten kann man viel Sport machen, es wird im Prinzip alles auf dem Campus angeboten(Fitnesscenter, Fußball, Cricket, Basketball, Yoga,...). Inzwischen ist auch das Schwimmbad wieder geöffnet, was sich bei 35°Grad und mehr anbietet. Man sollte sich unbedingt DC++ holen. DC++ ist das IIT interne Intranet in dem ihr alles findet von Filmen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 über Spiele, ein teilweiser Ausgleich für das lahme Internet. Ansonsten organisieren die IPals (indisches Buddy Programm) einige Events. Die IPals sind eine super Möglichkeit um mit indischen Studenten in Kontakt zu kommen. Auf dem Campus herrscht Alkohol- und Rauchverbot(Wir hatten auch ein paar Zimmerkontrollen deshalb), Männer dürfen nicht in Frauen Hostels, Frauen dürfen nicht ins Ganga Hostel und nur eingeschränkt ins Pampa Hostel, am jeweiligen Hosteleingang ist ein Wachmann. Das Internet wird außerhalb der Klausurenzeit um 0Uhr bis 5Uhr und von 8 bis 14Uhr gekappt. Was alles ziemlich nervig ist. Die Restaurants auf dem Campus wechseln so schnell, dass sich Tipps hierfür nicht lohnen. Unterkunft Einschränkungen der Unterkunft wurden oben erwähnt. Ansonsten ist ein indisches Studentenwohnheim kein Luxuspalast(die Gefängniszelle von Uli H. ist schöner). Die Zimmer sind ca 7m² groß und beinhalten ein Bett Schrank und einen winzigen Schreibtisch einen Stuhl und ein Regal. Das Ganga hat nach außen offenen Gänge (wie diese typischen US Hostels aus Filmen) und Gemeinschaftstoiletten in denen auch Waschmaschinen stehen. Die Austauschstudenten sind im "neuen" Gebäudeflügel untergebracht, es gibt auch eine europäische Toilette. Ansonsten sind indische standard (also Loch im Boden). Was Hygiene angeht, muss man Abstriche machen. Was die indische Reinigungskolonne macht, würde niemand als Putzen bezeichnen. Die Affen, die ständige Mitbewohner im Ganga Hostel sind und den Mülleimerinhalt mehrmals pro Tag quer über den Boden verteilen und das Waschbecken teilweise als Toilette nutzen, sind nicht gerade förderlich. Toilettenpapier wird von Indern standardmäßig nicht benutzt, sollte man also immer auch auf Reisen dabei haben. Als Tipp zum Umgang mit Affen: Nicht in die Augen schauen und die dicken Männchen mit Stöcken vertreiben und Türe immer abschließen. Es gibt nut kaltes Wasser, das aber öfters wie auch der Strom ausfällt. (Rekord von Stromausfällen pro Tag war 5). Als Nachbarn hat man sogut wie nur andere Austauschstudenten (neben den Affen), was auf der einen Seite schade ist, aber auch seine Vorteile hat, da indische Studenten nach europäischem Standard nicht sehr rücksichtsvoll sind, was Lärm angeht. Nachtleben Man geht oft in Restaurants essen, da die Preise im Vergleich zu Deutschland niedrig sind. Unbedingt ins Copper Chimney nahe Ascendas gehen, dort gibt es das beste indische Essen, welches ich in Indien hatte(Hühnchen essen). Bars schließen in Chennai früh also zwischen 23 und 0 Uhr. Clubs die länger öffnen, gibt es nur in den teuren Hotels. Dort sind die Preise wie in Deutschland bzw. Frankfurter Club Preise. Wir waren öfters im Rooftop Club vom Hilton Hotel, welcher empfehlenswert ist. In Laufdistanz zum IIT ist das Recharge was je nach Abend ganz ok ist. 10DowningStreet ist gut. Einfach mal Tripadvisor checken, es gibt noch einige andere Locations, mir fallen nur die Namen nicht mehr ein. Da Alkohol in Indien nicht so verbreitet ist und Preise für indische Studenten auch entsprechend teuer, geht man meist Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 eher mit anderen Austauschstudenten in Bars und Clubs. Land und Leute Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie ich diesen Punkt in Worte fassen oder generalisieren soll, muss man selbst erleben, aber ganz anders als in Deutschland. Man sollte allerdings immer hellwach sein, damit man nicht übers Ohr gehauen wird. Reisen Indien ist sehr facettenreich und es gibt sehr viel zu sehen. Man sollte die Chance zum ausgiebigen Reisen unbedingt nutzen. (Lonely Planet ist als Reiseführer sehr hilfreich!) Auch viele der sonst so weit entfernten Nachbarländer Indiens sind auf einmal nah. Die Semesterferein sind komplett frei und eignen sich dafür sehr gut. Unter dem Semester kann man die nahen Ziele abklappern. Preislich ist Reisen sehr günstig, zeitlich allerdings kosten einen 200Km gerne 6-8 Stunden, was man bedenken sollte. Wochenendtrips beginnen und enden daher meist mit einer Übernachtfahrt im Bus, um noch was vom Wochenende zu haben. Als nahe Ziele in Chennai sind die Mahabs geeignet, kleines Dorf am Strand mit gutem Fisch circa 1 Stunde entfernt. Pondicherry: eine kleine ehemalige französische Kolonie. Madurai: 8h der größte Tempel Südindiens, Trichi: 8h Felsentempel. Tiruvanamalai: 4. größter Tempel Indiens und ein heiliger Berg. Mysore: sehr schöner Palast. An einem langen Wochenende (Feiertage und Fehltage ausnutzen) unbedingt nach Kerala fahren16h/fliegen 1h und eine Backwatertour machen. Goa(Flug notwendig) und Hampi sind auch gut für ein langes Wochenende geeignet. Wir hatten noch das Glück das 2mal 2 lange Wochenende günstig lagen. Man also jeweils 9-10 Tage frei machen konnte. Für so einen Zeitraum bieten sich die Andamanen und dort Havelock Island(Indische Inselgruppe vor Thailand) an. Super schöne, recht leere Strände und zum Tauchen super. Für 10 Tage sind auch die Malediven toll, wenn man ein Guesthouse auf einer der Einheimischen Inseln hat(wir waren im Rasdoo Atoll), ist das ganze bezahlbar. Die Malediven sind auch super zum Schnorcheln und Tauchen geeignet. Wir haben viele Rochen und Mantas gesehen sowie einen Hai und Schildkröten. Für die Semesterferien bietet sich eine lange Indienrundreise und/oder eine Rundreise durch die Nachbarländer an. Der Bundesstaat Rajasthan hat mir in Indien persönlich mit am besten gefallen. Highlights dort sind Jaisalamer, Jodhpur und Udaipur, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch ein absolutes Highlight ist der Goldene Tempel in Amritskar. Meiner Meinung nach schöner als das Taj Mahal und einer der wenigen Orte wo man die Spiritualität Indiens ohne kommerzielle Ausbeutung erfahren kann. Es gibt schier unendliche Möglichkeiten zum Reisen, es sollte für jeden was dabei sein. Essen Lasst euch von der Uni Mensa keinen falschen Eindruck vermitteln, Indisches Essen ist super lecker! Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013 Einfach experimentierfreudig sein und alles probieren. Unbedingt ins Copper Chimney in Chennai essen gehen! Ansonsten man sollte schon scharfes Essen vertragen, sonst könnte man echt Probleme bekommen, was Essbares zu finden. 5. Warum man dort studieren sollte (Fazit): Kurz auf den Punkt: Man sollte speziell in Indien und am IIT Madras studieren, um sich selbst weiter zu entwickeln, durch die Erfahrungen in einem Schwellenland eine andere Sicht der Dinge zu bekommen, eine ganz andere, vielfältige Kultur kennen zu lernen, um sehr viel zu Reisen auch in Länder, die sonst nicht so erreichbar sind und viele äquivalente (Aussieb)Fächer zu absolvieren. 6. Weitere Anmerkungen und wichtige Links: Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Rechts- und Wirtschaftswissenschaften | International_Formular_A3_Erfahrungsbericht März 2013