Krefeld - Alexianer
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Krefeld - Alexianer
ze it ung INFORMAT I O N E N · HI N T E R G RÜ NDE Neues aus Verbund und Region dr. iris HauTH isT dgPPn-PräsidenTin Alexianer und Caritas geben · G E S C H I C H T E N 1. QuartaL 2015 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf BERLIN. Mit Beginn des Jahres 2015 hat Dr. Iris Hauth ihre Amtszeit als Präsidentin der Medizinischen Fachgesellschaft DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) begonnen. Die Ärztliche Direktorin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee leitet den Vorstand der Fachgesellschaft während der nächsten zwei Jahre. Lesen Sie mehr im Interview mit Dr. Iris Hauth auf Seite drei. neuer PrOVinziaL MÜNSTER. Am 30. Januar 2015 haben die Alexianerbrüder in Deutschland einen neuen Provinzial gewählt. Der Provinzial ist Vorgesetzter der Ordensmitglieder und leitet alle Angelegenheiten der Provinz. Dabei wird er vom Provinzrat unterstützt. Neuer Leiter der Ordensprovinz ist Bruder Dominikus Seeberg. Mit dem Beginn seiner Amtszeit am 1. März 2015 endete die dritte Amtsperiode von Bruder Benedikt M. Ende, der zwölf Jahre lang den Ordensvorsitz innehatte. Bruder Dominikus Seeberg Foto: Schubert Bruder Dominikus trat 1987 mit 20 Jahren in den Alexianerorden ein. Nach dem Studium der Theologie empfing der examinierte Altenpfleger 1999 seine Priesterweihe. Von 2004 bis 2008 war er Provinzial der Neusser Ordensprovinz, seit 2010 ist er Mitglied im Generalrat der Kongregation. Bruder Dominikus ist als Seelsorger in den Seniorenheimen der Alexianer in Siegburg und Troisdorf sowie als Subsidiar in der katholischen Pfarrgemeinde St. Servatius in Siegburg tätig. Wilkommensgruß für die Flüchtlinge im St. Hedwig-Krankenhaus BERLIN. Seit Dezember letzten Jah- res stellt das Alexianer St. HedwigKrankenhaus ein vorübergehend leerstehendes Bettenhaus als Unterkunft für 100 Flüchtlinge zur Verfügung. Mitarbeiter der Caritas übernehmen die Betreuung. Damit reagieren Caritas und Alexianer auf die zunehmende Not von Flüchtlingen und fehlende Unterbringungsmöglichkeiten in Berlin. Die Flüchtlinge können bis zum 30. Juni 2015 in dem Bettenhaus wohnen. Danach wird der caritasverband für das Erzbistum Berlin ein dauerhaftes Flüchtlingsheim zur Verfügung stellen. „Im St. Hedwig-Krankenhaus setzen wir uns seit mehr als 168 Jahren für arme, kranke und hilfsbedürftige Menschen ein. Unserer langen Tradition und den Werten christlicher Nächstenliebe folgend, wollen wir den Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, helfen und ihnen vorübergehend ein Dach über dem Kopf geben“, begründet Alexander Grafe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer St. Hedwig Klinken Berlin GmbH, das Engagement. So stoßen die Flüchtlinge bei den Mitarbeitern ebenfalls auf offene Herzen. Als Grafe den Entschluss bei einer Das ehemalige Bettenhaus St. Elisabeth bietet Flüchtlingen Unterkunft Mitarbeiterversammlung bekannt gab, spendeten die Mitarbeiter spontan kräftigen Beifall. Auch die Nachbarn nahmen die Entscheidung erfreut auf und zeigten sofort große Hilfsbereitschaft. Trotz Regen und Kälte bemalten zwei Teilnehmer des Offenen Ateliers im St. Hedwig-Krankenhaus als „ihre Spende“ unter Anleitung der künstlerischen Leiterin Paula SchmidtDudek eine Wand im Eingangsbereich des Flüchtlingsheims farbenfroh und mit einem Willkommensgruß in mehreren Sprachen. Viele Mitarbeiter leisteten unkomplizierte Hilfe oder unterstützten mit Geld- und Sachspenden. Schüler anliegender Schulen stellten Betten auf und spendeten Weinachtsgeschenke. Die jüdische Gemeinde lud zum Diözesanadministrator Prälat Tobias Przytarski nach der Haussegnung im Gespräch mit Bewohnern des Fotos: Thomas-Mundt Flüchtlingsheims Mittagessen ein und Mitglieder der benachbarten Herz-Jesu-Gemeinde gestalten täglich vormittags und nachmittags eine Stunde der Begegnung. Anfang Januar 2015 nahm Diözesanadministrator Prälat Tobias Przytarski des Erzbistums Berlin die Haussegnung des Flüchtlingsheimes vor und machte sich vor Ort ein Bild von ehrenamtlicher und professioneller Arbeit. Beeindruckt von dem Einsatz von caritas und Alexianern sprach Prälat Przytarski den Alexianern seinen Dank dafür aus, das Bettenhaus als Flüchtlingsheim zur Verfügung zu stellen. Das sei ein wichtiges Zeichen der katholischen Kirche von Berlin, sich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren. (bj) auch in Potsdam, neuss und Münster stellen die alexianer räumlichkeiten als Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung. z e i t u n g | Aus dem Verbund 2 Neue 30-Betten-Abteilung Klinik für Geriatrie für das Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld genehmigt KREFELD. Per Feststellungsbescheid kam die Nachricht noch kurz vor Weihnachten. Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigte die Ausweisung einer Fachabteilung für Geriatrie am Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld im Umfang von 30 Betten. Damit folgten die Genehmigungsbehörden in weiten Teilen dem Antrag des Krankenhausträgers Alexianer Krefeld GmbH. Im Bescheid würdigt das Land ausdrücklich die bereits seit Jahrzehnten vorhandenen Strukturen zur Behandlung von Alterserkrankun- Impressum Herausgeber Alexianer GmbH Gerald Oestreich (V.i.S.d.P.) Alexianerweg 9, 48163 Münster Telefon: (02501) 966-55111 E-Mail:[email protected] 3. Jahrgang, 1. Quartal 2015 Redaktion Alexianer GmbH Referat Unternehmenskommunikation Alexianerweg 9, 48163 Münster Telefon: (02501) 966-55156 E-Mail: [email protected] Redaktionsleitung: Inga Hagemann (ih), Sylvia Thomas-Mundt (stm) Mantelredaktion: Timo Koch (tk), Barbara Krause (bk) Anita Peter (ap), Dr. Ralf Schupp (rs) Julia Völzke (jv) Lokalredaktionen: Aachen: Jessica Weyer (jw) Berlin-Hedwig: Brigitte Jochum (bj), Sylvia Thomas-Mundt (stm) Berlin-Weißensee: Antje Richter (ar) Diepholz: Georg Beuke (gb), Silke Schmidt (sdt) Köln/Rhein-Sieg: Katrin Volk (kv) Krefeld: Frank Jezierski (fj) Münster: Carmen Echelmeyer (ce), Anja Große Wöstmann (agw) Potsdam: Ria Kalsow (rk) Sachsen-Anhalt: Nadine Lägel (nl), Anita Peter (ap) Druck bud - Brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Gestaltung Sabine Nieter, PflegeMedia, Berlin Die Abdruckrechte und die Verantwortung für den Inhalt verbleiben bei den Autoren. Soweit in dieser Ausgabe die männliche Form benutzt wird, sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden. Auflage 11.980 Exemplare Dr. Andreas Leischker (3. v. l.), Chefarzt der neuen Klinik für Geriatrie, bei der Visite Foto: Wiese gen: „Durch das breite Disziplinenspektrum am Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld ist gewährleistet, dass in der Geriatrie aufgenommene Patienten im Bedarfsfall ohne Transport die notwendige Behandlung in anderen Fachabteilungen erhalten.“ Neben der Vorhaltung der wichtigsten Fachdisziplinen in einem Krankenhaus würdigt das Land die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten „umfangreichen sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen“ – auch in den angrenzenden Kommunen – sowie die Kooperationen mit den umliegenden Krankenhäusern. (fj) Was ist los im Kloster? Alexianerbrüder starten Infokampagne mit neuer Website im Jahr der Orden MÜNSTER. „Manche Schätze entdeckst du nur, wenn du sie teilst. Werde Ordensbruder bei den Alexianern!“ Dieser Aufruf begrüßt die Besucher der neuen Website www.ordensbruder-werden.de, auf der die Ordensgemeinschaft unkonventionell für das Leben im Kloster wirbt. Informieren, Einblicke geben, Interesse wecken „Die Lebensweise in einem Orden ist den meisten Menschen unbekannt. Unwissenheit und falsche Vorstellungen lassen das Ordensleben oft mystisch und fern erscheinen“, erläutert Bruder Benedikt M. Ende die Hintergründe des Projekts. Gemeinsam mit seinen Mitbrüdern nimmt er das von Papst Franziskus ins Leben gerufene Jahr der Orden 2015 zum Anlass, um zeitgemäß und umfangreich über das Leben im Orden zu informieren. Mit Hilfe des „Ordens-Checks“ kann der interessierte und suchende Mann Gemeinsames Kochen gehört auch zum Klosterleben Foto: Steffen in einem ersten Schritt online prüfen, ob er für ein Leben in einer Ordensgemeinschaft geeignet ist. Sympathisch und modern stellen sich die Ordensbrüder auf ihrer neuen Seite vor, erzählen über ihre persönliche Entscheidung, ins Kloster zu gehen und gewähren private Einblicke ins Klosterleben. „Wir sind ein Orden mit bereits 800-jähriger Tradition, aber dennoch modern und aufgeschlossen“, so Bruder Benedikt. „Mir war wichtig, dass wir uns authentisch darstellen, zeigen, wie wir wirklich sind. Ordensbrüder sind halt auch nur Menschen, eben ganz normal.“ (bk) Neuer Chefarzt im Krankenhaus Hedwigshöhe BERLIN. Zum 1. Januar 2015 hat Dr. med. Thilo Sydow die Nachfolge von Dr. med. Roland Lege als Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie angetreten. Dr. Sydow ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie spezielle Unfallchirurgie und hat zuletzt langjährig im Jüdischen Krankenhaus als leitender Oberarzt gearbeitet. Neben der unfallchirurgischen Erstversorgung und der Behandlung von Dr. Thilo Sydow Foto: Horn Verkehrs-, Arbeits- und Sportunfällen bilden arthroskopische Gelenkrekonstruktionen, die Hand- und Fuß-, die Von den Anfängen bis zur Gegenwart Ein Buch über die Geschichte der Alexianer MÜNSTER. Wo liegt der Ursprung der Alexianer? Wie ist es den Brüdern in den Zeiten der Pest ergangen? Wie überstand die Ordensgemeinschaft die Krise im 18. Jahrhundert und was erlebte der erste Alexianerbruder, der im Jahre 1866 in Amerika an Land ging? Ein Buch über die Geschichte der Alexianerbrüder, das seit dem 20. Februar 2015 erhältlich ist, beantwortet diese Fragen auf kurzweilige und spannende Art und Weise. Im „Alexianer-Buch“ können Interessierte erstmals sowohl die Geschichte der Ordensvorfahren und das Entstehen einer weltweiten Kongregation als auch die Geschichte der Provinzen Aachen und Neuss und die Entwicklung der AlexianerEinrichtungen bis heute nachlesen. Das Besondere: Ein Zeitstrahl leitet den Leser Wirbelsäulenchirurgie und der Gelenkersatz im Rahmen von Frakturen besondere Schwerpunkte. Dr. Sydow ist verheiratet, hat zwei Kinder und verbringt seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie. Zudem ist er sportlich sehr aktiv. Dr. Sydow freut sich auf die Arbeit in einem motivierten Team und in interdisziplinärer Zusammenarbeit. Sein Ziel: Modernste Therapieformen mit den individuellen Bedürfnissen der Patienten zu verbinden. (stm) anhand von Ereignissen aus der Alexianer- und der Weltgeschichte vom Mittelalter bis in die Neuzeit. „800 Jahre Leidenschaft – Die Geschichte der Alexianer von den Anfängen bis zur Gegenwart“ ist ein interessantes Buch, das neue Einblicke in die Historie der Alexianer eröffnet und diese innerhalb der Weltgeschichte verortet. (ih) Das Buch ist in den Sekretariaten der Regionalgeschäftsführung und im Buchhandel erhältlich. Unter www.alexianer. de/presse/alexianer_buch/ können Sie es versandkostenfrei bestellen. Aus dem Verbund | Zweijährige Amtszeit begonnen Dr. med. Iris Hauth ist die erste Präsidentin der DGPPN BERLIN. Mit Beginn des Jahres 2015 hat Dr. Iris Hauth ihre zweijährige Amtszeit als Präsidentin der Medizinischen Fachgesellschaft DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) begonnen. Was möchten Sie erreichen? Trotz großer Fortschritte in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen erhalten auch heute noch viele Betroffene keine adäquate Versorgung. Im ambulanten Bereich werden wir uns dafür einsetzen, die Wartezeiten beim Psychiater und beim Psychotherapeuten abzubauen. Zudem engagieren wir uns für eine sachgerechte Honorierung der Gesprächsleistung. Die Fraktionierung der Leistungsangebote kann nur durch abgestufte, bedarfsgerechte sektoren- übergreifende Versorgungspfade mit verbindlicher Kooperation der Leistungsanbieter überwunden werden. Das neue Entgeltsystem in den Kliniken ist so zu gestalten, dass es nicht zu weiterer Bürokratisierung führt und die Zeit für die Patienten verloren geht. Vor allem ist eine Sicherung von ausreichend qualifiziertem Personal nach Auslaufen der PsychPV wichtig. Innovative Versorgungsmodelle – wie die integrierte Versorgung und Modellprojekte nach Paragraf 64a – müssen gefördert und wissenschaftlich evaluiert werden, um Eingang in die Regelversorgung zu finden. Welcher Stellenwert kommt dabei der Forschung zu? Es ist unbedingt erforderlich, dass wir neue Therapieverfahren und Wirkstoffe erforschen und dass diese Fort- Dr. med. Iris Hauth Foto: von Eigen schritte auch in der Praxis ankommen. Diese Entwicklung erfordert deshalb die Bündelung der verfügbaren Kräfte in Gesundheitsforschungszentren, wie sie die Bundesregierung für die somatischen Volkskrankheiten längst ins Leben gerufen hat. Und was beschäftigt Sie ganz aktuell? Eine Fülle von Themen beschäftigt mich. Dazu gehören unter anderem die verbesserte Versorgung für Menschen zeitung 3 mit Traumafolgestörungen, Migrationshintergrund, Flüchtlinge, Prävention und Rehabilitation, Qualitätssicherung, Standards für die Behandlung in der forensischen Psychiatrie, die neue Musterweiterbildungsordnung und vor allem Nachwuchsförderung und zahlreiche aktuelle Gesetzesvorhaben. Die DGPPN setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass die Belange psychisch erkrankter Menschen ausreichend berücksichtigt werden. Dank unserer inzwischen rund 7.700 Mitglieder sind wir zu einer starken Stimme gegenüber der Politik im Gesundheitswesen und der Öffentlichkeit geworden. Ich freue mich auf die Herausforderung der nächsten zwei Jahre und bedanke mich bei meinen Mitarbeitern im Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee, dass sie mich so tatkräftig unterstützen. Das Interview führte Jürg Beutler Communications Manager, Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Ich habe da eine Frage Augustahospital, Anholt St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Ethische Denkanstöße Clemenshospital, Münster Fotos: Misericordia GmbH Raphelsklinik, Münster Partner für die Zukunft MÜNSTER. Die Alexianer wirtschaften zukünftig gemeinsam mit der Misericordia. Dies haben die münsterschen Clemensschwestern auf ihrem Generalkapitel im Januar 2015 einstimmig beschlossen. Die Clemensschwestern betreiben in Münster das Clemenshospital und die Raphaelsklinik sowie das Augustahospital in Anholt und das St. Walburga-Krankenhaus in Meschede. Insgesamt sind in den vier Häusern rund 2.500 Mitarbeitende beschäftigt. Während die Kliniken in Münster und Meschede mit zum Teil sehr spezialisierten Abteilungen im somatischen Bereich tätig sind, ist das Augustahospital eine neurologische Fachklinik mit Schwerpunkten auf der Behandlung des Morbus Parkinson und der Multiplen Sklerose. Bis Ende März 2015 sollen die Verträge des Zusammenschlusses, vorbehaltlich der notwendigen Entscheidungen der kirchlichen Aufsichtsbehörde, unterschriftsreif sein. Das Bundeskartellamt hat der Fusion bereits zugestimmt. Mehrheitsgesellschafter wird dann die Alexianer GmbH. Sie wird 50,1 Prozent der Gesellschaftsanteile halten, die Maria-Alberti-Stiftung 49,9 Prozent. Die Alexianer stärken durch den Zusammenschluss ihr Engagement auf dem somatischen Sektor im Münsterland. (ih) Darf man Menschen unterschiedlich behandeln? Vor einigen Jahren erregte der australische Philosoph Peter Singer mit der These Aufsehen, dass wir allen Menschen gegenüber dieselben moralischen Pflichten hätten. Konkret hieße das zum Beispiel: Wer sich verpflichtet fühlt, seine kranke Mutter zu pflegen, muss im Prinzip dasselbe für den unsympathischen kranken Nachbarn tun. In letzter Konsequenz hätten wir also dieselben moralischen Verpflichtungen gegenüber den Maori in Neuseeland wie gegenüber unseren Mitbürgern. Singers These stieß auf großen Widerspruch. Denn erstens stellt eine grenzenlose Erfüllung moralischer Pflichten eine völlige Überforderung dar. Und zweitens erleben wir es für gewöhnlich anders: Wir lieben unsere Kinder mehr als neuseeländische Ureinwohner – und haben kein schlechtes Gewissen, wenn wir deutlich mehr Geld für die Ausbildung unserer Kinder ausgeben als für die Erziehung der Maori. Wir finden es in Ordnung, persönliche Vorlieben und Zuneigung in die Bestimmung unserer moralischen Pflichten einfließen zu lassen. Auf der anderen Seite wissen wir, dass moralisches Handeln nicht einfach auf persönlichen Gefühlen gründen darf. Von einer Führungskraft erwarten wir beispielsweise selbstverständlich, dass sie alle im Team mit demselben Respekt, also gerecht behandelt werden. Diskriminierendes Verhalten würden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren. Inwieweit persönliche Nähe und Distanz in unser Handeln einfließen dürfen, hängt offensichtlich von den konkreten Umständen ab. Leider gibt es hier, wie so oft in der Ethik, kein Patentrezept. Klar ist nur: Wir müssen die Extreme vermeiden. Und: Wir kommen an diesem Thema nicht vorbei. Ständig stehen wir vor der Frage, wie wir welche Mitmenschen behandeln und wie wir unser Handeln begründen sollen. Fragen wir uns doch einmal: Wie gehen wir mit Sympathie und Antipathie im Beruf und im Privatleben um? (rs) Haben Sie auch eine Ethikfrage? In dieser Rubrik beantworten wir Sie Ihnen. Schreiben Sie einfach eine Mail an: [email protected]. Ihre Fragen werden anonym veröffentlicht. 4 z e i t u n g | Aus dem Verbund Menschen brauchen Sicherheit Erste Präventionsschulung in Münster MÜNSTER. 2013 haben die deut- schen Bischöfe beschlossen, dass alle Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt geschult werden müssen. Auch die Alexianer verpflichteten sich dazu. Am 27. und 28. November 2014 fand in Münster die erste zwölfstündige Präventionsschulung unter der Leitung der regionalen Präventionsbeauftragten Pia Borggrebe und Georg Edelbrock statt. 17 Mitarbeiter der Eingliederungshilfe nahmen teil. Die sich den Alexianern anvertrauenden Menschen brauchen Sicherheit. Das erfordert eine große Handlungskompetenz des Teams. Deshalb muss das Team klar festlegen, wie die Mitarbeitenden mit den Menschen umgehen wollen und dieses Handeln 50 Jahre im Auftaktschulung in Münster Foto: Hagemann gut begründen. Eine solche Klarheit ist der wirksamste Schutz vor sexualisierter Gewalt. Die dahinter stehende gemeinsame Grundhaltung muss im Team entwickelt werden. Dialog mit Gott Ein dauerhafter Prozess, für den die Schulung sensibilisieren wollte. Es ging also nicht um die Erweiterung von Teilkompetenzen, sondern um das Ganze, um die grundlegende Hal- Das Bruder Raphael Bernhardt feiert sein Ordensjubiläum MÜNSTER. Bruder Raphael war ein früh Berufener. Schon mit Anfang 20 war für ihn klar, sein Leben im Dienst einer Ordensgemeinschaft Gott zu widmen. Bei den Alexianerbrüdern hat er von Beginn an die spirituelle, aber auch tätige Gemeinschaft gefunden, in der er bis heute Lebensfreude, Zufriedenheit und Glück empfindet. Bruder Raphael Bernhardt (70), bürgerlich Guido Bernhardt, geboren in Schwelm bei Wuppertal, wurde am 1. Juni 1964 Postulant der Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder. Er begann am 8. Dezember 1964 sein Noviziat und wurde in Münster, später in Krefeld, zum Krankenpfleger ausgebildet. Nach dem Examen arbeitete er zunächst in Krefeld in der Psy- Foto: Lohmann chiatrie, ab 1974 als stellvertretender Hausrektor in Aachen und später als verantwortlicher Hausrektor. 1990 wechselte er nach Köln und war dort in der Krankenhausseelsorge tätig. Seit 2003 unterstützt er in Münster in den Einrichtungen der Eingliederungshilfe Menschen mit Behinderung. Am 7. Dezember 2014 feierte Bruder Raphael Bernhardt in Münster sein 50-jähriges Ordensjubiläum. Mehr zum Leben von Bruder Raphael Bernhardt, welcher Augenblick für ihn entscheidend war, Ordensbruder zu werden und was seine Großeltern damit zu tun hatten, lesen Sie im Interview auf der Klosterwebseite im Kloster-Blog unter www.alexianerkloster.de (bk) Pia Borggrebe Georg Edelbrock Präventionsbeauftragte, Alexianer Münster GmbH fliegende Rechenzentrum DaKS-Gebäude in Münsters Forensik errichtet Münster. Mit einem imposanten Bruder Raphael Bernhardt blickt zurück tung, aus der heraus zu handeln ist. Konkret versetzten sich die Teilnehmer in die Welt der Bewohner. Vielen Teilnehmern wurde so besonders bewusst, welche Macht sie ausüben – nicht erst mit Blick auf die Intimsphäre der Bewohner. Das beginnt bei der Entscheidung, wann ein Bewohner eine Zigarette bekommt oder wie lange er abends Besuch empfangen darf. Die Diskussion von Praxisbeispielen zeigte, wie komplex richtiges Handeln in vielen Situationen ist. Aber auch, wie wichtig den Mitarbeitenden die Rückendeckung der Leitung ist. „Mir hat die Fortbildung neue Blickwinkel eröffnet“, resümiert Christiane Kopp, Leiterin der Wohngruppe Konrad. „Im Team haben wir viele Fragen weiter diskutiert.“ Die Veranstaltung im November war ein gelungener Auftakt. Weitere Schulungen werden in diesem Jahr folgen. Aufgebot inklusive Schwerlastkran, mehreren Begleitfahrzeugen sowie Polizei wurde das neue Rechenzentrumsgebäude der Alexianer DaKS GmbH Ende Dezember 2014 in Münster angeliefert. Hinter meterhohem Draht gut gesichert und überwacht, wurde das Gelände der forensischen Christophorus Klinik als ideal für das Rechenzentrum befunden. Das kleine Gebäude, circa 70 Quadratmeter groß, hat keine Fenster, nur eine Tür und einen Lüftungsschlitz. Außer jeder Menge Kabel, Serverschränken und reichlich weiterer Technik wird es nichts beherbergen. Insgesamt drei einzelne Bau- teile „flogen“ beim Aufbau über das Christophorus-Gelände, gute neun Stunden dauerte die ganze Aktion. Alle bundesweiten Daten, die in den Häusern der Alexianer erfasst werden – von der Lohnbuchhaltung über das Rechnungswesen bis zu Patientendaten – werden im bereits vorhandenen Rechenzentrum verarbeitet und gespeichert. Das neue Rechenzentrum wurde zum Zweck der Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit errichtet. Die Alexianer DaKS GmbH ist der ITDienstleister der Alexianer Einrichtungen. Der Bau des Gebäudes hat ein Investitionsvolumen im sechsstelligen Bereich und wird voraussichtlich im März 2015 in Betrieb gehen. (ce) Das neue Rechenzentrum der DaKS flog über das ChristophorusGelände, hier eines von drei Bauteilen Foto: Echelmeyer Aus dem Verbund | Charta Alexianer- zeitung Wer arbeitet macht der Compassio 5 Fehler Geistliches Jahrestreffen der Alexianer Jahresbilanz und neue Steuerungsgruppe MÜNSTER. In der Charta sollen die Aussagen des Leitbildes mit dem konkreten Arbeitsalltag verbunden werden. Im vergangenen Jahr sind dank der Mithilfe und des Feedbacks der Alexianer-Mitarbeiter neue Texte zu den Themen „Führungsgrundsätze“, „Alexianer sein und Gemeinschaft leben“ sowie „Schutz der Intimsphäre“ entstanden und verabschiedet worden. Auch der Text über die „Seelsorge“ wird in Kürze veröffentlicht. Aktuell befindet sich der Entwurf „Zwang und Gewalt“ in der Feedbackschleife. Das Thema „Umgang miteinander“ wird in Kürze folgen. Des Weiteren gibt es neue Beiträge aus den Regionen und neue Rubriken wie etwa das Thema „Arbeit“. Darüber hinaus hat sich die Zusammensetzung der Steuerungsgruppe im vergangenen Jahr geändert. Da der Charta-Prozess auf den Weg gebracht wurde, verkleinerte sich die Gruppe und setzt sich jetzt wie folgt zusammen: je ein Vertreter jeder Region, zwei Vertreter der Mitarbeitervertretungen beziehungsweise Betriebsräte, ein Vertreter der Dienstleister und das Referat Christliche Ethik/ Leitbild/Spiritualität (zwei Personen). Aufgaben der Steuerungsgruppe sind die Schlussredaktion der Charta-Texte, die Mitarbeit bei der Erstellung von Erstentwürfen sowie die Koordination des Charta - Prozesses. Die aktuelle Mitgliederliste sowie alle Dokumente und Beiträge der Charta finden Mitarbeiter im WiMa-Portal oder im Intranet der jeweiligen Region. (jv) Tagungszentrum Kardinal-Schulte-Haus Fotos: Hagemann Aufstellung nach „Alexianer-Regionen“ BENSBERG. „Wie gehen wir mit Hüttenzauber Agamus- Fesche Madln und Buam Fotos: Oestreich BERLIN. Über 300 Agamus-Mitarbeiter sind im Januar 2015 der Einladung zur zünftigen Agamus et Celebramus-Feier gefolgt. In diesem Jahr wurde unter dem Motto „Hüttenzauber“, trotz der winterlichen Kälte, draußen und drinnen gefeiert. Im Freien gab es Kulinarisches aus dem Holzofen und der Pfanne. Der Marktplatz mit Lagerfeuer brachte alpenländisches Gefühl nach Berlin-Weißensee. Schon traditionell war die Tanzfläche den ganzen Abend gut gefüllt. Laut vieler Mitarbeiter „die geilste Party bis jetzt“. Fehlern um?“ Das war das Thema des diesjährigen Geistlichen Jahrestreffens für Führungskräfte, das vom 19. bis 21. Februar 2015 in Bensberg stattfand. Das KardinalSchulte-Haus, das 1924 als Priesterseminar erbaut wurde und heute vom Erzbistum Köln als Tagungszentrum betrieben wird, bot dafür den passenden Rahmen. Das Referat Christliche Ethik, Spiritualität und Ethik hatte namhafte Referenten eingeladen, die das Thema „Fehler und Führung“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. Pater Helmut Schlegel OFM aus Frankfurt gab mit dem Versuch einer Unterscheidung der drei Begriffe Fehler, Schuld und Sünde einen ersten spirituellen Input. Er stellte zehn Thesen über Gerechtigkeit und Barmherzigkeit auf, die in Kleingruppen diskutiert und mit dem beruflichen Alltag in Verbindung gebracht werden konnten. Der Pilot Eckhard Jann nahm die Teilnehmer mit Referent Eckhard Jann auf eine imaginäre Flugreise und referierte, wie Sicherheits- und Risikomanagement im Krankenhaus von (den Fehlern) der Luftfahrt lernen kann. Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, Professor für Theologische Ethik an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen, rundete das Programm mit ethischen Anmerkungen zur Theologie des Führens ab. Neben den Vorträgen gab es viele Möglichkeiten zum Austausch in Gruppen und im Plenum. Zum ersten Mal nahmen auch Führungskräfte der Krankenhäuser der Misericordia-Gruppe am Geistlichen Jahrestreffen teil und knüpften erste Kontakte zu den zukünftigen Alexianer-Kollegen. Zur guten Stimmung trug auch das Ensemble „Freispiel“ vom KRESCHTheater Krefeld mit ihrer Improvisationsshow bei. Aus den Begriffen, die aus dem Publikum zugerufen wurden (zum Beispiel Misericordia, Leidenschaft, Zumba), stellten sie ein individuelles Programm zusammen, das für viele Lacher sorgte. (ih) Neuer Chefarzt IN der Klinik für Innere Medizin BASSUM. Professor Dr. George Micklefield ist Alpine Hüttenstimmung bei winterlichen Temperaturen Da muss sich das Festkomitee zum Zehnjährigen in 2016 schon mal warm anziehen. Hendrik Vliem, Geschäftsführer Alexianer Agamus GmbH neuer Chefarzt in der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Bassum. Er folgt dem Ende 2014 in den Ruhestand verabschiedeten Dr. Lothar Büstgens. Micklefield studierte an der RuhrUniversität Bochum Humanmedizin und spezialisierte sich für den Fachbereich Innere Medizin und Gastroenterologie. Foto: Meissner 6 z e i t u n g | Aus dem Verbund DaKS ist Vom Workshop zum World-Café „Great place to work“ Erfahrungsaustausch auf überregionalem Alexianer-Sozialarbeitertreffen MÜNSTER. Die Alexianer DaKS atrie. Nach einer Hausführung fanden sieben Workshops zu verschiedenen Themenschwerpunkten, wie zum Beispiel „Abhängigkeitserkrankungen“ oder „Entlassungsmanagement in der Somatik“, statt. Am zweiten Veranstaltungstag stellte Chefarzt Professor Dr. Robert Bering die Arbeit im Zentrum für Psychotraumatologie vor. Nach diesem theoretischen Input waren die Teilnehmer des Treffens wieder gefragt. Im Rahmen eines „World Cafés“ tauschten sich die Sozialarbeiter über das Entlassungsmanagement, das pauschalierende Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP), die neuen Studienabschlüsse in der sozialen Arbeit und über „soziale Diagnostik“ aus. GmbH, der IT-Dienstleister der Alexianer, ist als einer der besten Arbeitgeber im Münsterland (dritter Platz in der Kategorie „Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern“) sowie als attraktiver Arbeitgeber in der Informations- und Telekommunikationsbranche (ITK) ausgezeichnet worden. Prämiert wurden Unternehmen aller Branchen und Größenklassen, die aus Sicht ihrer Beschäftigten eine besonders vertrauenswürdige, wertschätzende und attraktive Arbeitsplatzkultur haben. Bewertungsgrundlage war eine umfassende anonyme Mitarbeiterbefragung. Darüber hinaus wurden alle aktuellen Maßnahmen, Konzepte und Kennzahlen der Personal- und Führungsarbeit erfasst und bewertet. Auf Basis dieser Daten wurden dann die Ergebnisse mit denen der anderen teilnehmenden Unternehmen in derselben Größenklasse verglichen. 45 Sozialarbeiter aus allen Alexianer-Regionen trafen sich in Krefeld zum fachlichen Austausch KREFELD. Im Oktober 2014 fand das überregionale Sozialarbeitertreffen in der Alexianer Krefeld GmbH statt. 45 Sozialarbeiter aus ganz Deutschland kamen, um sich über aktuelle Themen der Sozialarbeit auszutauschen. Zum Auftakt begrüßte der Ärztliche vernünftig“ – so lautete zwar nicht das Motto, aber das Fazit der Tagung der Unternehmensentwicklung Senioren und Pflege, die Ende letzten Jahres in Berlin-Weißensee stattfand. So einhellig der Ausgang, so kontrovers wurde das vorgestellte Strukturmodell der „verkürzten Pflegedokumentation“ diskutiert. Mahnende Worte gab es hierzu vom Dozenten Volker Hagemann: Noch gäbe es keine Schulungsunterlagen, die eine einheitliche Schulung aller Beteiligten (inklusive Prüfbehörden) möglich mache. Erst wenn eine Entscheidung für das neue Strukturmodell getroffen wird, seien zunächst die bestehenden Qualitätsmanagementverfahren zu überprüfen und Handlungsrichtlinien zur Umsetzung zu entwickeln. Auch der Abgleich mit dem EDV-Anbieter sei hier zu bedenken. Der zweite Tag stand unter dem Motto „Projekte“: Ein für die Alexianer wichtiges Projekt ist die nettobasierte Arbeitszeit (Zeit, die nach Abzug aller Ausfallzeiten für die Dienstplanung zur Verfügung steht). Bei gleichzeitiger Einführung von Plantafeln, die die Arbeitsorganisation, die Abläu- Katrin Krah, Sozialdienst Klinik für Gerontopsychiatrie und Mitarbeiterin im Demenz-Forschungszentrum, Alexianer Krefeld GmbH fe in den jeweiligen Wohnbereichen und die Schichtstruktur lenken, hat dieses Modell viele Vorteile für Mitarbeiter und Träger. Vorgestellt wurde auch die Gartentherapie. Sie ist eine effektive Therapieform für kranke und körperlich eingeschränkte Menschen jeden Alters. Pflanzen und pflanzenbezogene Aktivitäten können gezielt eingesetzt werden, um das physische und psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen zu erhalten und zu fördern. Zum Ende der zweitägigen Tagung erlebten die Teilnehmer noch eine Premiere. Erstmals wurde der neue Film „Senioren und Pflege bei den Alexianern“ gezeigt, der nun auch in drei Längenversionen erhältlich ist. (tk) Zehn Jahre St. Elisabeth WILHELMSHORST. Bäume, Sträucher, „Die Teilnahme an der Studie zeigt uns, wo wir als Arbeitgeber stehen“, sagt Barbara Pollok, Geschäftsführerin der Alexianer DaKS GmbH. „Auf der Grundlage unserer sehr guten Ergebnisse können wir unsere mitarbeiterorientierte Arbeitsplatzkultur jetzt weiter pflegen und entwickeln.“ Die gute Platzierung sei in der IT-Branche von hohem Wert, da der Wettbewerb um gutes Personal hier besonders groß sei. An der Studie nehmen jährlich rund 600 Unternehmen teil. (ih) Direktor Professor Dr. Hans-Jürgen von Giesen die Teilnehmer. Anschließend folgten zwei Vorträge. Chefarzt Dr. Andreas Horn, Allgemeinpsychiatrie, referierte zum Thema HomeTreatment. Chefarzt Prof. Dr. Ralf Ihl, Gerontopsychiatrie, hielt einen Vortrag über Netzwerke in der Gerontopsychi- Tagung Senioren und Pflege BERLIN. „Verschlankt, vereinfacht, Barbara Pollok und Remo Kunze nahmen den Preis in Empfang Foto: Radeski Foto: Jezierski Gras und ein Bretterhäuschen: Vor mehr als zehn Jahren war auf dem heutigen Gelände des Seniorenzentrums St. Elisabeth noch nicht viel zu sehen. In den üblichen Bauetappen wie Planung, Grundsteinlegung, Richtfest und Innenausbau entstanden hier ein modernes Seniorenpflegeheim, ein Gebäude für betreutes Wohnen – und viel Platz zum Verweilen in der Natur. Im August 2014 zog die erste Bewohnerin und Mieterin in das Seniorenzentrum St. Elisabeth in Wilhelmshorst ein, am 19. November 2004 wurde das Haus vom damaligen Weihbischof unter den Segen Gottes und den besonderen Schutz der heiligen Elisabeth gestellt. Die Feierlichkeiten anlässlich des zehnten Geburtstages starteten mit einem Sommerfest, zu dem alle Geschäftspartner und Unterstützer eingeladen waren. Am 19. November 2014, dem Patronatstag, lud Pfarrer Werner Dimke, im Ruhestand und seit zehn Jahren selbst Mit Musik und Tanz Foto: Leschke Mieter in St. Elisabeth, zu einem festlichen Gottesdienst in die Kapelle des Seniorenzentrums ein. Katrin Leschke Pflegedienstleiterin Seniorenzentrum St. Elisabeth Wilhelmshorst Alexianer St. Joseph Berlin Weißensee GmbH Aus dem Verbund | zeitung 7 Experten aus Wissenschaft und Praxis referierten Tagung „Tiefe Narben – psychische Störungen nach politischen Repressalien in der DDR” BERLIN. Im 25. Jahr des Mauerfalls und zu einer Zeit der Diskussion um die Frage, ob die DDR ein Unrechtsstaat war, veranstaltete das St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee am 4. Dezember 2014 ein Symposium, das sich mit den Folgen von politischen Repressalien in der DDR auseinandersetzte. Dass das Thema mehr als aktuell ist, zeigten nicht nur die über 120 Teilnehmer, sondern ihre, zum Teil aus persönlicher Betroffenheit heraus geführten, engagierten Diskussionsbeiträge. Stark im Mit ihrem Impulsreferat „Schatten der Vergangenheit im Licht der Gegenwart” zeigte Dr. Sonja Süß die versuchten Zersetzungsmaßnahmen an einem Fallbeispiel und eigenem Erleben auf. Sie machte deutlich, welches elementare Wissen über die Zeit der SED-Diktatur vorhanden sein muss, um traumatisierten Menschen verstehend zu begegnen. Professor Harald Freyberger aus Greifswald, ein ausgewiesener Experte mit umfangreichen Studien, stellte anhand seiner epidemiologischen Ergebnisse „Zersetzung als eine Maßnahme Verein AlexKids e.V. fördert gezielt Kinder und Jugendliche Das AlexKids-Team (v. l.) Dr. Mariele HaverkockBrillert, Elke Wilde, Michael Gerdemann, vorne Ines Kirchhoff Foto: Echelmeyer MÜNSTER. „AlexKids” – unter die- sem neuen Namen können Kinder, Jugendliche und Heranwachsende in und um Münster eine gezielte Entwicklungsförderung durch verschiedene Angebote der Don Bosco Klinik erfahren. Ob Moto- oder Ergotherapie, therapeutisches Reiten, Klettern oder Entspannungstraining – ab sofort steht das gesamte Spektrum der Don Bosco Klinik über den neuen Förderverein auch interessierten Eltern, Schulen, Kindergärten und Vereinen zur Verfügung. „Wir verfügen über ein attraktives Therapieangebot mit professionellem Hintergrund und möchten dies über die Klinikgrenzen hinaus Kindern und Jugendlichen zugänglich machen”, skizziert die Vorsitzende Dr. Mariele HaverkockBrillert die Intention der Vereinsgründung. Die Angebote von „AlexKids” sind vom Behindertensportverband NRW anerkannt. Sie können über die Verordnung für Reha-Sport als Präventionskurse, über die Krankenkassen, im Einzelfall auch über Rezepte und durch private Finanzierung (ab zehn Euro monatlich) in Anspruch genommen werden. Zudem besteht die Möglichkeit, mit nur zwölf Euro jährlich Mitglied des Vereins zu werden oder den AlexKids e.V. durch Spenden zu unterstützen. (agw) Kontakt: [email protected]; www.alexkids.de oder Telefon (02501) 966-20630 Ethik-Kommission Westfalen-Lippe MÜNSTER. Dr. Ralf Schupp, Leiter des Referats Christliche Ethik/Leitbild/ Spiritualität der Alexianer GmbH, ist zum Mitglied der gemeinsamen Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Westfälischen Wilhelms-Universität gewählt worden. Die Ethik-Kommission ist ein multidisziplinäres unabhängiges Gremium, das biomedizinische Forschungsprojekte am Menschen bewertet. Die Legislaturperiode beginnt im Februar 2015 und endet im Herbst 2019. politischer Verfolgung” anschaulich dar und belegte mit vielen Fallbeispielen ihre Auswirkung auf die zweite und dritte Generation. Professor Andreas Maercker ging der Frage nach, welche psycho-biologischen Folgen und Resilienzen (seelische Widerstandsfähigkeit) traumatisierte Menschen im Alter aufweisen. Er zeigte dies anhand von Untersuchungen in Deutschland (in Folge zweier Diktaturen im 20. Jahrhundert) und der Schweiz (Verdingkinder-Projekt) auf. Dr. Stefan Trobisch-Lütge stellte die Arbeit der von ihm geleiteten Bera- tungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur „Gegenwind” mit eindrucksvollen Fallbeispielen dar. Schließlich rundete Dr. Karl-Heinz Bomberg die Tagung mit seinem Vortrag „Verborgene Wunden – Spätfolgen politischer Traumatisierung in der DDR” ab. In berührender Weise sang er selbstkomponierte Lieder, die ihn zu DDR-Zeiten in Stasi-Haft brachten und die für ihn bis heute Teil der eigenen Aufarbeitung sind. Dr. med. Ute Keller Leitende Oberärztin St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee Alexianer St. Joseph Berlin-Weißensee GmbH Hoffnung Neue für Herzpatienten DIEPHOLZ. Zeit ist ein bedeutsamer Faktor – gerade bei lebensbedrohlichen Herzerkrankungen. Schnelle Diagnostik und möglichst zeitgleiche Therapie sind das Ziel, das die Klinik Diepholz mit dem HybridOperationssaal jetzt erreicht hat. Das Team der Kardiologie um Chefarzt Dr. Michael Höge reagiert seit Jahren umgehend auf die Fortschritte in der Medizintechnik, um diese zum Wohl der Patienten einzusetzen. „Der HybridOP ist sozusagen eine Verbindung von kardiologischem Herzkatheterlabor und herzchirurgischem Operationssaal”, erklärt Dr. Höge. „Der entscheidende Unterschied zu einem ‚normalen’ OP ist – neben dem flexiblen Tischsystem – die in das Raumkonzept eingepasste Angiografieanlage für eine dreidimensionale Darstellung des Herzens und der Gefäße.” Die präzise Bildgebung ermögliche es, große offene Operationen zu vermeiden und durch minimal-invasive Eingriffe, für die nur ein kleiner Schnitt im Körper erforderlich ist, zu ersetzen. Chronos feiert Jubiläum AACHEN. 2014 feierte die euregio- nale Bildungsmaßnahme Chronos ihr zehnjähriges erfolgreiches Bestehen. Die Feierlichkeiten fanden in Maastricht statt – an dem Ort, wo vor mehr als zehn Jahren das Projekt initiiert wurde. 2004 war das grenzüber- Neu in der Klinik Diepholz: Der HybridOP eröffnet dem Team der Kardiologie erweiterte Möglichkeiten Foto: Beuke Den Hightech-OP zeichnen höchste Hygienestandards aus. Die präzise Bildgebung während des Eingriffs und die zeitgleiche radiologische Therapiekontrolle ermöglichen nicht nur ein sehr genaues, sondern auch ein schonendes Arbeiten. „Die derart verbesserten Rahmenbedingungen erweitern das Leistungsspektrum deutlich”, so Dr. Höge. Komplexe Eingriffe minimal-invasiv durchführen zu können, sei besonders für HochrisikoPatienten wichtig. Minimal-invasive Eingriffe bedeuten unter anderem weniger Schmerzen, eine schnellere Genesung und kürzere Liegezeiten. (sdt) schreitende Fortbildungsangebot mit einer dreijährigen finanziellen Förderphase durch die EU gestartet. Im Anschluss daran konnte sich das Projekt selbst finanzieren. Bis heute bildet es Mitarbeiter zu sogenannten „Lebensbegleitern“ für chronisch psychisch kranke und behinderte Menschen aus. 8 z e i t u n g | Aus dem Verbund Altsein als Herausforderung Sicherung des Pflege-Nachwuchses Alexianer-Verbund-Treffen der Krankenpflege-Schulleiter im St. Hedwig-Krankenhaus Berlin Henning Scherf zu Gast beim Alexianer-Informationstag KÖLN. Wie das Altsein als Heraus- forderung bewältigt werden kann? Dieser Frage ging Bremens früherer Bürgermeister Dr. Henning Scherf als Gast beim Alexianer-Informationstag rund um die Angebote für Menschen im höheren Lebensalter nach. Der Aktionstag unter dem Motto „Im Alter Zuhause leben – Leben wie zu Hause” war eine Initiative im Rahmen der fünften Kölner Demenzwochen. Er startete mit dem „Markt der Möglichkeiten” mit Mitmach-Aktivitäten wie einem Demenz-Parcours. Im Anschluss stellten Alexianer-Mitarbeiter in einem multimedialen Vortrag Angebote für Menschen mit Demenz vor. Einrichtungen standen zur Besichtigung offen. Dazu war ein kostenloser Shuttleservice eingerichtet. „Ein Angehöriger hat Demenz, was kostet das eigentlich alles? Wie lebt Henning Scherf lockte viele Zuhörer zum Alexianer-Aktionstag Foto: Volk es sich in einer Hausgemeinschaft für Demenzkranke?“ Diese und viele weitere Fragen konnten mit kompetenten Gesprächspartnern vor Ort erläutert werden. Beim großen Ball wurde das Tanzbein geschwungen. Auch ein echtes Geburtstagskind gab es: Vor genau zehn Jahren wurde die Alexianer-Pflegeeinrichtung „Haus Rafael” eingeweiht. (kv) Kuchen aus dem Kloster Vorgestellt: Die Klosterkonditorei der Alexianer Konditormeister Frank Volkmer (r.) mit Backstuben-Beschäftigten KÖLN. Bis zu 60 köstliche Kuchen und Torten verlassen täglich die Klosterkonditorei auf dem Gelände der Alexianer Köln: Mohnkuchen, gedeckter Apfelkuchen oder – je nach Saison – Kuchen belegt mit sonnengereiften Früchten. Konditormeister Frank Volkmer ist nicht nur Konditor aus Leidenschaft, als Gruppenleiter gibt er diese Begeisterung für sein Handwerk auch gern an die fünf bis zehn Beschäftigten weiter. Sie arbeiten werktags unter seiner Anleitung im Arbeits- und Berufsbildungsbereich Backstube der Alexianer Werkstätten Köln. Optimale Arbeitsbedingungen gibt es ebenfalls, denn im Februar 2014 Die Alexianer betreiben in drei Regionen Krankenpflegeschulen: die Alexianer Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege Berlin, die Krankenpflegeschule der Alexianer Bassum und Sulingen GmbH in Eydelstedt und die Krankenpflegeschule am Krankenhaus MariaHilf in Krefeld. Im Oktober 2014 trafen sich deren Schulleiter zum Informationsaustausch. Die Informationstechnik der Schulen war ein wichtiges Thema. Welche Schulverwaltungsprogramme sind im Einsatz? Welchen Zugang haben die Schüler zu den Krankenhausinformationssystemen? Wird ElectronicLearning genutzt? Wie sind die Erfahrungen mit CNE (Certified Nursing Education)? Hier wurde der aktuelle Stand ermittelt und die ersten Ideen für gemeinsames Handeln gesammelt. Ebenfalls ein Thema: Die Gestaltung der praktischen Ausbildung, insbesonKREFELD/BERLIN. Foto: Holländer hatte die Klosterkonditorei umgebaute Räume bezogen – ausgestattet mit Hochleistungsbackofen, TeigKnetmaschine, Ausrollmaschine und einem Tortenklimaschrank. Stehen Sonderanfertigungen an, wie etwa jüngst eine Geburtstagstorte für einen passionierten Skifahrer, arbeiten alle gemeinsam an dem süßen Kunstwerk mit. Frank Volkmer freut sich natürlich, wenn die Torten und Kuchen gelobt werden. Weit mehr freut ihn aber, wenn die Beschäftigten Spaß an ihrer Arbeit haben, stolz auf das Ergebnis sind und einer seiner Schützlinge eine Ausbildung als Bäcker oder Konditor starten kann. (kv) PAULI AACHEN. PAULI steht für: psychische und psychosomatische Erkrankungen auffangen, unterstützen, leiten und integrieren. Das Projekt PAULI wird von der AOK Rheinland/Hamburg in Kooperation mit der Rentenversicherung Land NRW (RV-NRW) und dem Institut für berufliche Wiedereingliederung der Alexianer Aachen GmbH durchgeführt. Es unterstützt den Wiedereinstieg in den Beruf nach einer schweren Belastungssituation oder seelischen Erkrankung. Das sechswöchige Programm besteht aus Gruppenpsychotherapie, arbeitstherapeutischen Elementen und psychosozialer Intervention und kann durch eine anschließende Rehabilitationsmaßnahme ergänzt werden. V. l. n. r.: Volker Gottschlich (Krefeld), Bernd Pache (Eydelstedt) und Andreas Beck (Berlin) Foto: Koch dere die Rolle der Praxisanleiter. Die Alexianer Akademie für Gesundheitsund Krankenpflege Berlin führt zum Beispiel im Rahmen der praktischen Ausbildung das Projekt „Schüler leiten eine Station“ durch – eine interessante Anregung für die anderen Schulen. Die Arbeit mit Lernaufgaben und Fallsituationen wurde bearbeitet, die verschiedenen Prüfungsverfahren verglichen. Das Treffen stellte für alle Beteiligten einen wertvollen Ideenaustausch dar, der die Entwicklung an den einzelnen Schulen fördern wird. Volker Gottschlich, Shulleiter, Krankenpflegeschule am Krankenhaus Maria-Hilf, Alexianer Krefeld GmbH Mittendrin statt nur dabei BERLIN. 9.003 Besucher, 662 wissen- schaftliche Sitzungen, 83 Fortbildungsveranstaltungen mit 1.667 Teilnehmern, Gäste aus 53 Ländern – und die Alexianer mittendrin. Mit einem neun Quadratmeter großen Messestand präsentierten sich die Alexianer Ende letzten Jahres auf dem viertägigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. Die DGPPN ist die größte und älteste wissenschaftliche Vereinigung von Ärzten und Wissenschaftlern, die in Deutschland auf den Gebieten Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde arbeitet. Nachrufe Ich gehe euch voraus in den Frieden des Herrn und erwarte euch dort zum ewigen Wiedersehen. (hl. Augustinus) Wir nehmen Abschied von: • August Tegge, Pfortenmitarbeiter, Alexianer Landkreis Diepholz • Petra Porten, Gruppenleiterin im Kantinen und Wirtschaftsbereich, GWK Köln Wir werden den Verstorbenen stets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. Lokales aus Krefeld Für Mobilität und Lebensqualität im Alter Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld eröffnet neue Klinik für Geriatrie Ende vergangenen Jahres genehmigte das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) des Landes NordrheinWestfalen per Feststellungsbescheid die Ausweisung einer Fachabteilung für Geriatrie am Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld im Umfang von 30 Betten. Im Bescheid würdigt das Land das „breite Disziplinenspektrum“ des Krankenhauses Maria-Hilf. Kern dieses Spektrums, das sich besonders mit altersspezifischen Erkrankungen befasst, sind die 1952 gegründete Klinik für Neurologie, die seit 1975 bestehende Klinik für Gerontopsychiatrie sowie die 2007 als internistische Spezialklinik für Alterserkrankungen etablierte Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin, die unter der chefärztlichen Leitung von Dr. Andreas Leischker, Facharzt für Geriatrie, steht. Diese drei Fachkliniken arbeiten seit sieben Jahren eng im Zentrum für Altersmedizin zusammen. Neben der Vorhaltung der wichtigsten Fachdisziplinen in einem Krankenhaus Durch die bereits vorhandenen Strukturen machte die Integration der Klinik für Geriatrie nur relativ geringen Aufwand. Die Station steht zur Verfügung, der Facharztstandard ist gewährleistet und die notwendigen Fachkliniken und Therapiemöglichkeiten sind gegeben. Was leistet Geriatrie? Dr. Andreas Leischker ist Chefarzt der Klinik für Geriatrie würdigt das Land auch die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten „umfangreichen sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen“. Auf dieser Grundlage kam das Ministerium zu dem Ergebnis, dass „das Krankenhaus Maria-Hilf in Krefeld aufgrund seiner regionalen Lage besser zur Versorgung der Einwohner des südlichen Stadtgebietes und der südlich gelegenen umliegenden Kommunen geeignet ist als die Mitbewerber.“ Chefarztwechsel in der Klinik für Urologie und Kinderurologie Professor Dr. Susanne Krege, Chefärztin der Klinik für Urologie und Kinderurologie, hat zum 31. März 2015 die Alexianer Krefeld GmbH verlassen. Sie war seit 2007 chefärztlich im Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld tätig und kehrte nun wieder zurück in ihre alte berufliche Heimat nach Essen. Ihr Nachfolger in der Position des Chefarztes der Klinik für Urologie und Kinderurologie wird ab dem 1. Juli 2015 Dr. Jens Westphal, Facharzt für Urologie, spezielle Urologische Chirurgie. Professor Dr. Krege hat die Urologie des Krankenhauses Maria-Hilf – die traditionsreichste am linken Niederrhein seit 1934 – konsequent und erfolgreich weitergeführt und neben der speziellen Kinderurologie den Bereich der Uro-Onkologie weiterentwickelt. Dr. Jens Westphal, erfahrener Urologe und innovationsstarker Klinikchef aus dem Malteser Krankenhaus St. Josefshospital in Krefeld-Uerdingen, wird die chefärztliche Verantwortung in einer gut aufgestellten Klinik übernehmen und sicherstellen, dass die Schwerpunkte der plastisch-rekonstruktiven Urologie, Uro-Onkologie und Kinderurologie erhalten bleiben und ausgebaut werden. (fj) Deutsche Alexianer-Meisterschaft in St. Tönis Am Samstag, den 6. Juni 2015, findet die Deutsche Meisterschaft der Alexianer im Kleinfeld-Fußball auf dem Sportgelände des SV St. Tönis an der Gelderner Straße statt. Das Turnier beginnt um 10.30 Uhr mit der Eröffnung durch den Schirmherrn der Veranstaltung Thomas Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, zeigt sich sehr zufrieden über die Entwicklung, sieht aber für die Zukunft weiteren Handlungsbedarf: „Natürlich sind wir froh, dass die Genehmigungsbehörden jetzt den Bedarf an mehr GeriatrieKapazitäten in der Versorgungsregion bestätigt haben. Wir glauben aber, dass die Kapazitäten die steigende Anzahl an Menschen mit altersbedingten Mehrfacherkrankungen schon innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr decken können.“ (fj) Goßen, Bürgermeister der Stadt Tönisvorst. Als Rahmen für das Turnier wird auf dem Sportgelände ein Fest für alle Bürger stattfinden, bei dem man sich trifft, sich unterhält und sich unterhalten lässt. Viele Attraktionen am Rande des Fußballplatzes warten auf die Besucher. Geriatrie ist das Fachgebiet für die Behandlung von Erkrankungen im hohen Alter. Insbesondere bei Mehrfacherkrankungen, die im höheren Alter häufiger vorliegen, ist der Geriater gefragt. Er muss – unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen verschiedener Erkrankungen – die Therapien einleiten, die zu einer Verbesserung der Gesundheitssituation führen. Geriatrie ist also ein interdisziplinäres Fachgebiet, das dann zum Tragen kommt, wenn die Behandlung einer Erkrankung durch den Spezialisten nicht ausreicht. Um das festzustellen und konzeptionell umzusetzen, gibt es standardisierte Verfahren, die bereits in der Notaufnahme beginnen. Dabei geht es nicht einfach um die Feststellung des Alters, sondern vielmehr um die Abklärung aller Beschwerden und Einbußen an Leistungsfähigkeit im körperlichen und psychischen Bereich. Das reicht bis hin zur Möglichkeit, den Alltag zu meistern – zum Beispiel im Rahmen der Ernährung. Dieses „Screening“ ist die Basis für die geriatrische Behandlung, die auf der Geriatrie-Station naturgemäß interdisziplinär und multiprofessionell erfolgt. „Leonies Besuch im Krankenhaus“ Malbuch soll Kindern die Angst vor dem Krankenhaus nehmen Ein Malbuch für die Kleinen. V. l. n. r.: Franziska Seefeld, Dr. Martin Dichgans, Mirella Krawczyk und Barbara Krause Wenn Kinder ins Krankenhaus müssen, wissen sie nicht, was auf sie zukommt. Die Angst vor unangenehmen Untersuchungen und vor der fremden Umgebung ist groß. Das Malbuch „Leonies Besuch im Krankenhaus“ erzählt eine Geschichte, mit der Kindern auf spielerische Art und Weise erklärt wird, wie es im Krankenhaus aussieht und was dort geschieht. Das Malbuch richtet sich an Kinder im Alter von drei bis acht Jahren. Konzept und Idee entwickelten Mirella Krawczyk, Qualitätsmanagement- beauftragte, und Barbara Krause, Leiterin Marketing. Mirella Krawczyk setzte die Motive zeichnerisch um. Dr. Martin Dichgans, Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme, diente dabei als optische Vorlage. Begeistert von diesem Malbuch ist auch Franziska Seefeld. Die Referentin der Geschäftsführung ist Projektbeauftragte von „berufundfamilie“. Sie hat dieses Konzept ergänzt und bietet Veranstaltungen im Krankenhaus für Kindergarten- und Schulkinder an. Die ersten „kleinen Tester” nahmen das Geschenk begeistert an. (bk) 2 z e i t u n g | Lokales aus Krefeld Zuschauen und Fachsimpeln mit Gulaschsuppe Der Aufbau der Module für das neue Operationszentrum war ein Ereignis Am 18. Dezember 2014 trafen elf Sattelschlepper in St. Tönis ein. Sie transportierten die Fertigmodule für das neue Operationszentrum am Krankenhaus Maria-Hilf Tönisvorst aus dem Fränkischen bis an den linken Niederrhein. Bis zu 30 Meter lang und sechs Meter breit mussten die Schwertransporter über Nacht fahren und so manche „Klippe umschiffen“. Eine dieser Klippen war der Kreisverkehr am Wasserturm vor dem Gewerbegebiet Tempelhof, der einem der Lastkraftwagen im aufgeweichten Randstreifen fast zum Verhängnis wurde. Die „Welle Niederrhein“ meldete: „Schwertransporter fuhr sich an Kreisverkehr fest.“ Die Profis am Steuer der „Boliden“ hatten aber letztlich alles im Griff. Das OP-Zentrum wächst. Ein Modul wird per Kran millimetergenau platziert, während bereits der nächste LKW an die Abladestelle fährt Unter dem Schutz der „Beamtenlaufbahn“ zum Verwaltungsgebäude. Die Nachbarschaft nutzte das Ereignis zum Plausch und Genuss der Gulaschsuppe Innerhalb von knapp zwei Tagen fand ein Modul nach dem anderen seinen Platz in kuscheliger Nachbarschaft zum Krankenhaus. Zunächst schlichen die LKW „ferngelenkt“ mit einem Ernie geht es wieder gut Vorschulkinder spielten Arzt und Patient im Tönisvorster Krankenhaus „Schu-wie-Du“, so heißen die Kinder des Katholischen Familienzentrums Marienheim in ihrem letzten Jahr vor dem Schuleintritt. Die Kita organisiert regelmäßig besondere Aktionen mit den „Schu-wie-Du“Kindern. Am 25. November 2014 erwartete die Mediziner und Röntgenassistenten des Krankenhauses Maria-Hilf in St. Tönis eine „Invasion“ von 22 wissbegierigen Fünf- bis Sechsjährigen. Um Medizin erlebbar zu machen, nahmen die kleinen Jungmediziner ein aktuelles und prominentes Unfallopfer unter ihre Fittiche. Ernie, allen Kindern gut bekannt, fiel auf dem Weg von der Sesamstraße vom Fahrrad und hatte fürchterliche Schmerzen am Bein. Vielleicht sei etwas gebrochen, vermuteten die kleinen Kittelträger. Erste Untersuchungen auf dem Overhead-Projektor ergaben nicht die erhoffte Sicht auf die Knochen. Dr. Kai Engelbrecht, Chefarzt der Anästhesie, hatte den entscheidenden Tipp: „Wir können Ernies Bein röntgen. Vielleicht sehen wir dann, ob er es sich gebrochen hat.“ In der Röntgenabteilung bei Kathrin Eberl, Leitende Röntgenassistentin, war es für die Kleinen spannend, per Das waren die spannendsten Momente für die circa 40 Zuschauer, die sich in der Mittagszeit einfanden, um bei einer vom Küchenleiter des Krankenhauses Norbert Croonenberg höchstpersönlich ausgeschenkten Gulaschsuppe zuzuschauen und zu fachsimpeln. Dass der Westring, eine bedeutende Durchgangsstraße in St. Tönis, an einem Tag für den allgemeinen Straßenverkehr gesperrt war, wurde alles in allem mit großer Gelassenheit zur Kenntnis genommen. (fj) Gipsen tut nicht weh. Das vermittelten (v. l.) Chirurg Dr. Walter Schützeichel und Notarzt Dr. Heinz-Theo Schoelen den wissbegierigen „Jungmedizinern“ „Röntgenblick“ einen Knochen begutachten zu können. Und tatsächlich, Ernies Bein war gebrochen. Im nächsten Schritt ging es dann zum Eingipsen. Damit die Kinder selbst erfahren konnten, wie sich das anfühlt, versahen Notarzt Dr. Heinz-Theo Schoelen und Dr. Walter Schützeichel von der Chirurgie die Unterarme der Kinder mit einem schicken Gips, den sie nach vorsichtigem Ablösen auch mit nach Hause nehmen konnten. Klaudia Hauke vom Familienzentrum und ihre Kolleginnen zeigten sich ähnlich begeistert wie die Kinder. Übrigens: Ernie geht es wieder gut. (fj) Mann an den lenkbaren Hinterachsen einer nach dem anderen auf das Krankenhausgelände. Ein Riesenkran hob dann jedes Modul millimetergenau in die vorgesehene Position. Bei Redaktionsschluss war der Innenausbau in vollem Gange. Jetzt dürfte das OP-Zentrum fertiggestellt sein. Die AZ-Redaktion wird in der kommenden Ausgabe berichten. Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld: In der Alzheimer-Demenz-Behandlung unter den 15 besten Kliniken in Deutschland Mit der November / DezemberAusgabe publizierte die Zeitschrift „Focus“ in einer GesundheitsSonderveröffentlichung die „Klinikliste 2014“. Sie ist der nach eigener Aussage „bisher größte und umfangreichste Qualitätsvergleich für Krankenhäuser in Deutschland“. Neben zahlreichen weiteren medizinischen Gebieten wurden die Krankenhäuser auch bezüglich der AlzheimerErkrankung einer Prüfung unterzogen. Alzheimer ist mit circa 70 Prozent aller an einer Demenz erkrankten Menschen in Deutschland die mit Abstand bedeutsamste Demenzform. Laut Focus-Qualitätsvergleich rangiert das Zentrum für Altersmedizin der Alexianer Krefeld GmbH bezüglich der Behandlung und Betreuung von Alzheimer-Patienten unter den 15 besten Kliniken in Deutschland sowie – mit dem Universitätsklinikum Bonn – unter den zwei besten Kliniken in NordrheinWestfalen. Kurz vor Redaktionsschluss wurde das Focus-Ranking „Beste Arbeitgeber 2015“ veröffentlicht. Auch hier ein äußerst erfreuliches Ergebnis: Platz 25 im bundesweiten BranchenRanking Gesundheit und Soziales und hier Platz zwei unter den mittleren Unternehmen bis 2.000 Mitarbeiter. (fj) Neu: Treff Aktiv in Tönisvorst „Aktives Leben im Alter fördern“ – so das Motto im Treff Aktiv, das ein neues Angebot für Menschen mit Demenz im Krankenhaus in Tönisvorst darstellt. Das Angebot beinhaltet eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten wie beispielsweise Gedächtnis- und Erinnerungspflege, Spielvergnügen sowie Gymnastik und findet jeden Mittwoch von 10.00 bis 11.30 Uhr statt. Ziel der gemeinsamen Aktivitäten ist, dass sich die Teilnehmer wohlfühlen und dass sie neue soziale Kontakte knüpfen. Interessenten können sich gerne an Monika Miethke wenden, Telefon: (02151) 601-854. (fj) Lokales aus Krefeld | „train the trainer“ Pflegerisches und medizinisches Personal wird diabetologisch geschult Viele Patienten im Krankenhaus haben Nebenerkrankungen, die zwar nicht den Krankenhausaufenthalt begründen, aber im Behandlungsverlauf berücksichtigt werden müssen. Der Diabetes mellitus ist eine solche Erkrankung, die viele – vor allem ältere – Patienten ins Krankenhaus „mitbringen“. „Mehr als ein Drittel der Patienten im Krankenhaus hat neben der akuten Haupterkrankung einen Diabetes“, weiß Professor Dr. Tobias Zekorn, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie des Krankenhauses Maria-Hilf Tönisvorst. Vor diesem Hintergrund mache es Sinn, dass sich Fachkräfte mit anderer Spezialisierung als „diabetesversiert“ weiterbilden lassen. Deshalb wurde auf Initiative des erfahrenen Diabetologen Zekorn eine Wenn die schaffen. Das Training „Kernaspekte Diabetologie“ basiert auf dem Lehrplan der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und besteht aus sechs Modulen, nach deren erfolgreicher Absolvierung ein Zertifikat erworben wird. Schulungstag in Sachen Diabetologie. Das Diabetes-Team bei der Eröffnungsveranstaltung einer Schulungsreihe. Prof. Dr. Tobias Zekorn mit Dr. Gina Michalowski-Gheorghiu, Ursula Mathiszik und Brigitte Keller (v. l. n. r.) zusätzliche Qualifizierungsmöglichkeit für medizinische und pflegerische Fachkräfte in den Krankenhäusern Maria-Hilf Tönisvorst und Krefeld ge- Das Ziel: Auf allen Stationen Personal einzusetzen, das bei Diabetes-Patienten das spezifische Instrumentarium von Diagnostik, Behandlung und Dokumentation kennt und entsprechend die diabetologischen Fachkräfte unterstützt. Solche Mitarbeiter dienen auch als Multiplikatoren für die Stationskollegen. Mitte 2014 hat sich um Professor Dr. Zekorn ein Diabetes-Team etabliert, das die qualifizierte diabetologische Behandlung und Beratung der Pati- Eltern psychisch krank sind Das Team „KiEJu – Kinder, Eltern und Jugendliche stärken“ präsentiert sein Angebot Im Oktober 2014 hat, in Zusammenarbeit mit dem Krefelder Netzwerk „Kindersicht“, in der Friedenskirche in Krefeld erstmals ein Fachtag zum Thema „Kinder psychisch kranker Eltern“ stattgefunden. Die Situation der Kinder psychisch kranker Eltern ist leider immer noch zu wenig in der Öffentlichkeit bekannt und wird demzufolge unzureichend berücksichtigt. Deshalb war es ein wesentliches Ziel des Fachtages, über bereits vorhandene Projekte, Hilfsangebote und wünschenswerte weitere Entwicklungen zu informieren. Das Angebot „KiEJu – Kinder, Eltern und Jugendliche stärken“ der Alexianer Krefeld GmbH gibt es bereits seit 2008. Es ist ein spezielles Beratungs- und Unterstützungsangebot an Kinder von psychisch erkrankten Elternteilen und auch an die Eltern selbst. Es dient der Bewältigung der oft schwierigen familiären Situationen, die mit der Erkrankung einhergehen können. Das Team besteht aus systemischen Familienberatern und -therapeuten. zeitung 3 enten sicherstellt, und zwar sowohl in Tönisvorst als auch in Krefeld. Neben dem Chefarzt der Tönisvorster „Inneren“ arbeitet die Diabetologin Dr. Gina Michalowski-Gheorghiu im Team, mit Schwerpunkt Krefeld. Sie ist Oberärztin der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Innere Medizin. Flankiert werden beide von den Diabetesberaterinnen Brigitte Keller, Tönisvorst, und Ursula Mathiszik, Krefeld. Alle vier sind grundsätzlich auch standortübergreifend tätig. Am 11. November 2014 begann die erste Schulungsreihe mit großer Resonanz in Tönisvorst. Bis heute konnte bereits eine zweite Schulungsreihe in Krefeld abgeschlossen werden. Professor Zekorn blickt nach vorn: „Auf der Basis dieser Veranstaltungsreihe werden wir noch in diesem Jahr für die Standorte in Krefeld und Tönisvorst gemeinsam die Zertifizierung als standortübergreifendes DiabetesZentrum bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft beantragen.“ (fj) Spende für das Gymnasium am Moltkeplatz Hardware für den IT-gestützten Unterricht Das KiEJu-Team auf dem Fachtag. V. l. n. r.: Die systemischen Beraterinnen und Therapeutinnen Ute Fröhlich, Pastorin Birgit Schnelle, Karin Hummes und Sabine Feineis sowie die Fachärztin Angelika Runge Wie alle Krefelder Netzwerkpartner hatte auch das KiEJu-Team die Möglichkeit, seine Arbeit und Angebote vorzustellen. So wurde am Infostand mit vielen Interessierten angeregt über die Angebote und die Situation von Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen gesprochen. Referent des Fachtages war Dr. Michael Hipp, Arzt und Leiter des Sozialpsychiatrischen Zentrums des Kreises Mettmann und Vorsitzender von Kipkel – einem interdisziplinären ambulanten Präventionsprojekt für Kinder mit psychisch kranken Eltern. Insgesamt besuchten 130 Teilnehmer den Fachtag. Die Notwendigkeit der stärkeren Öffentlichkeit und Vernetzung zum Thema wurde deutlich. Es geht darum, Schuld- und Schamgefühle abzubauen, praktische Hilfen zu geben und den Kindern ein Sicherheitsnetz aufzubauen. (sf) Die Alexianer Krefeld GmbH spendete dem Gymnasium am Moltkeplatz Monitore und Drucker zur Unterstützung des dortigen Unterrichts. Das „Moltke“ ist, ebenso wie andere Schulen, bei der Ausstattung mit modernen technischen Lehrmitteln auch auf die Unterstützung durch Förderer angewiesen. Entsprechend dankbar zeigte sich Schulleiter Dr. Udo Rademacher, im Bild rechts neben Uwe Stecken (l.) und Dr. Kai Engelbrecht von der Alexianer Krefeld GmbH, der das Angebot der Alexianer gern annahm. Wegen einer Umstellung der Krankenhaus-IT auf eine Spezialsoftware-Umgebung mit anderem Hardware-Bedarf, konnten die Geräte der neuen Nutzung zugeführt werden. (fj) 4 z e i t u n g | Lokales aus Krefeld Schulprojekt „Was ist Demenz?“ Demenz-Forschungszentrum bringt Schülern Alterserkrankungen näher Was ist Demenz? Das ist eine Frage, mit der sich Kinder in Zukunft immer häufiger auseinandersetzen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Großvater oder die Großmutter an einer Demenz erkrankt, wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Damit die Kinder verstehen, was mit den Großeltern passiert und wie man sie im Rahmen ihrer Erkrankung am besten unterstützen kann, hat das Demenz-Forschungszentrum der Alexianer Krefeld GmbH das Schulprojekt „Was ist Demenz?“ ins Leben gerufen, welches durch das EUProjekt „Innovate Dementia“ gefördert wird. An zwei Vormittagen sollen sich Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe mit verschiedenen Fragestellungen zu den Themen Alter, Hilfe für Anhand von Comics wird das komplexe Thema der Demenz kindgerecht erläutert. Was ist das Gehirn? Was ist die Aufgabe von Neuronen und wie hängen diese mit der Alzheimer-Demenz zusammen? Diesen Fragen gehen die Schüler in Gruppenarbeiten auf den Grund und präsentieren ihren Mitschülern die Ergebnisse. Anschließend wird mit den Schülern besprochen, wie man am besten auf Menschen mit einer Demenz eingehen kann und wie man deren möglicherweise seltsam wirkendes Verhalten erklären kann. Katrin Krah, Mitarbeiterin im Demenz-Forschungszentrum, erklärt Schülern der Gesamtschule Uerdingen, was Demenz ist demografischer Wandel, Demenz und Umgang mit demenziell Erkrankten beschäftigen. Auf spielerische Art und Weise lernen sie, welche körperlichen Einschränkungen im Alter auftreten können. So simuliert beispielsweise Gehörlose das Aufsetzen einer mit Vaseline verschmierten Brille die eingeschränkte Sehfähigkeit oder das Anlegen von Gewichtsmanschetten an den Fußgelenken die verminderte Mobilität älterer Personen. Im Dezember 2014 fand das Projekt erstmalig in der Gesamtschule Uerdingen statt und wurde von den Schülern mit sehr viel Neugier aufgenommen. In diesem Jahr soll es in weiteren Schulen fortgeführt werden. (kk/nc) Bei den „Alexianern“ ein Zuhause Flugunfähige Krähe lebt im Alexianer-Park Jennifer Söhn bietet Psychotherapie, hier in Gebärdensprache dargestellt Gerade gehörbehinderte Menschen, für die der Alltag allein schon sehr beschwerlich sein kann, sind anfällig für psychische Erkrankungen, die durch traumatisierende Erlebnisse ausgelöst werden. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Unfall oder das Erleben von Gewalt handeln. Ein erster Schritt in diesem Zusammenhang wurde in Krefeld gegangen: Jennifer Söhn, geprüfte Gebärdensprachdolmetscherin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, ist Mitarbeiterin der „Krefelder Krisenhilfe“. Sie bietet eine Beratung und Erstintervention für gehörbehinderte Menschen an, die sich in einer psychischen Krisensituation befinden. Es ist wichtig, dass sich Betroffene Foto: Jochmann beachtet fühlen. Denn: „Spezifisch für Gehörlose sind Gefühle der Einsamkeit und des Ausgegrenzt-Seins, des NichtErnst-Genommen-Werdens und ein mangelndes Selbstwertgefühl“, betont Jennifer Söhn. Dass es in Deutschland erst rund ein Dutzend niedergelassene Psychotherapeuten in Gebärdensprache gibt, zeigt, dass eine professionelle Behandlung längst nicht selbstverständlich ist. Das Zentrum für Psychotraumatologie der Alexianer Krefeld GmbH unter der Leitung von Professor Dr. Robert Bering treibt die europaweite Forschung zum Thema „Psychosoziale Hilfe für seh- und gehörbehinderte Menschen“ voran und hat dazu im letzten Jahr dieses Angebot der Psychotherapie in Gebärdensprache eingerichtet. (bs) Es ist kaum zu glauben. Seit Monaten lebt eine flugunfähige Krähe im Park der Alexianer Krefeld GmbH. Unter normalen Umständen hätte sie sicher nur geringe Überlebenschancen. Aber die regelmäßige Fütterung durch einige Mitarbeiter und die geschützte „Wohnung“ im zweiten Obergeschoss einer außenliegenden Fluchttreppe ermöglichen dem flügellahmen Vogel offenbar ein recht gutes Auskommen. Nun ist eine Fluchttreppe nicht wirklich als „behindertengerecht“ zu bezeichnen. Zunächst erklomm die Krähe ihre Futterstelle dann auch mit einigem Aufwand hüpfend von Stufe zu Stufe. Und jetzt, nach ausgiebigem Training, ist sie in der Lage, den Weg mit kurzen Flugeinlagen zu bewältigen. Das gibt ihr nun auch die Möglichkeit kleiner Ausflüge in einen benachbarten Baum, mit durchaus gewagten Standortwechseln. Übrigens: Der Rabe ist neben dem Pelikan ein weiterer Wappenvogel der Alexianer. Bitte schauen Sie mal unter www.alexianer.de nach der Bedeutung. Das kann schöner nicht passen. (fj) Impressum Herausgeber Alexianer Krefeld GmbH Regionalgeschäftsführer: Dipl.-Kfm. Michael Wilke (V.i.S.d.P.) Dießemer Bruch 81, 47805 Krefeld Telefon: (02151) 334-0 E-Mail:[email protected] 3. Jahrgang, 1. Quartal 2015 Redaktion Redaktionsleitung: Dipl.-Kfm. Frank Jezierski (fj) Unternehmenskommunikation Telefon: (02151) 334-3060 E-Mail:[email protected] Redaktion: Volker Gottschlich (vg), Katrin Krah (kk) Weitere Autoren: Nadine Cujai (nc), Sabine Feineis (sf), Barbara Krause (bk), Benjamin Strahlen (bs)