Fragen und Antworten zur Taufe

Transcription

Fragen und Antworten zur Taufe
Fragen und Antworten zur Taufe
1. Alter
Wie alt sollte das Kind zur Taufe sein?
In der Regel werden die Kinder innerhalb der ersten sechs Lebensmonate getauft.
2. Annahme
Es ist abzusehen, dass mein Kind kurz nach der Geburt sterben wird. Ist
es ohne Taufe auf ewig verloren?
Alle Menschen sind in Gottes Hand getragen und gehalten. Auch ein im Mutterleib
oder unter der Geburt verstorbenes Kind ist ein von Gott geliebter und
angenommener Mensch.
Wenn das Kind bei der Geburt lebt, aber gesundheitliche Bedenken bestehen, darf
jeder konfirmierte Christ eine - voll gültige - Nottaufe vornehmen. Diese Nottaufe
sollten sie bei ihrer Gemeinde melden, damit sie beurkundet wird.
Aber auch ohne diese Nottaufe gilt Gottes Segen und Gnade allen Menschen.
3. Behinderung
Mein Kind ist behindert. Gibt es eigene Taufformen für behinderte Kinder?
Bei Gott sind alle Menschen angenommen. Es gibt daher keine besondere Taufe für
behinderte Kinder.
Allerdings wird Ihr Pfarrer/Ihre Pfarrerin gerne auf Ihre besondere Situation und
ihre Wünsche eingehen.
4. Checkliste
-
Was ist zur Vorbereitung der Taufe zu bedenken?
So früh wie möglich:
Planung des Termins mit allen Beteiligten.
Anmeldung zur Taufe in Ihrem zuständigen Kreis oder auf Wunsch
Anfrage in der Kirchgemeinde oder dem Kirchenkreis Ihrer Wahl.
Auswahl von ein bis zwei TaufpatInnen.
Genaue Anschrift der Kirche und ggf. Anreisebeschreibung zur Weitergabe
an Ihre Taufgäste.
Wer soll zur Taufe eingeladen werden?
Einladungen gestalten und verteilen.
Räumlichkeiten für die Feier aussuchen und evtl. reservieren.
Wer ist der Fotograf dieses Festtages?
5. Allgemeine Informationen für Ihre weitere Zeitplanung
- Die Taufe im Sonntagsgottesdienst dauert ca. 60 Minuten.
- Vereinbarung eines Termins für das Taufgespräch - etwa zwei bis sechs
Wochen vor der Taufe.
6. Gesprächspunkte für das Taufgespräch
a. Bedeutung der Taufe
Als Taufe wird das Sakrament bezeichnet, durch welches der Täufling in die
christliche Kirche aufgenommen wird. Die Taufe wird im Namen des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen, dem Täufling werden dabei drei
Kreuze mit Wasser auf die Stirn gezeichnet und es findet eine Namensgebung
statt. Mit der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft der Christen
aufgenommen und gehört auch formal zur Kirche.
b. Patenamt
Tauffrage an die Eltern, Paten und Patinnen
Bedeutung und Aufgabe der Paten und Patinnen
Der Begriff "Pate" kommt vom lateinischen "pater" = Vater. Ursprünglich waren
die Aufgaben des Taufpaten zum einen vor der Gemeinde eine Bürgschaft für die
Seite 1 von 4
Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit eines erwachsenen Taufbewerbers abzulegen
und zum anderen die Taufe zu bezeugen.
Diese beiden Aufgaben traten durch die Einführung der Kindertaufe und die
Niederschrift der Taufhandlung in den Kirchenbüchern in den Hintergrund. Bis im
19. Jahrhundert fiel den Paten im Todesfall der Eltern allerdings die Sorgepflicht
für ihr Taufkind zu.
Heute versprechen die Taufpaten das Patenkind auf seinem Lebens- und
Glaubensweg zu begleiten und die Eltern bei der religiösen Erziehung des Kindes
zu unterstützen.
In der evangelischen Kirche darf jedes konfirmierte Kirchenmitglied Pate/Patin
werden.
c. Mitwirkung der Taufpaten (bzw. weiterer Gäste)
- Die Mitwirkung kann z.B. musikalisch, mit einer Ansprache oder in einem
Gebet für den Täufling geschehen.
- Auswahl des Taufspruches (vgl. Taufsprüche)
- Weitere Gestaltungselemente (Taufkerze und Chrisam)
- Filmen und Fotografieren in der Kirche
- Blumenschmuck in der Kirche
7. Die Erwachsenen-Taufe
a. Können wir mit der Taufe warten bis unser Kind sich selbst dazu
entscheiden kann?
Das können Sie. Achten Sie bei einer solchen Entscheidung darauf, dass Ihr Kind
trotzdem Zugang zur Kirche und den christlichen Glaubensinhalten erhält. Ihr
Kind kann sich später nicht für etwas entscheiden, das es nicht kennt.
b. Warum wird in vielen Kirchen die Erwachsenen-Taufe abgelehnt?
Die Taufe soll als ein Geschenk Gottes verstanden werden und nicht als eigener
Verdienst. Kleine Kinder können noch nichts zur Taufe hinzutun. Gott beschenkt
sie unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben die
Aufgabe, stellvertretend den Glauben für die Kinder zu bezeugen und den
Kindern im Heranwachsen zu vermitteln.
c. Was ist der Vorteil bei der Erwachsenen-Taufe?
Die Möglichkeit der bewussten Entscheidung. Weil die Taufe keine magische
Handlung ist, sondern immer mit dem Glauben verbunden sein muss, lehnen
einige Glaubensgemeinschaften die Kindertaufe ab. Nur Erwachsene können sich
ihres Glaubens bewusst sein.
8. Gültigkeit
Ich möchte in eine andere Konfession übertreten. Werde ich wieder getauft?
Die Taufe wird von vielen Kirchen gegenseitig respektiert. Die Taufe ist einmalig
und wird - auch beim Übertritt in eine andere Konfession - in der Regel nicht
wiederholt.
9. Kinder-Taufe
Warum praktiziert die Kirche die Kinder-Taufe?
Weil die Taufe als ein Geschenk Gottes verstanden werden soll, und nicht als
eigener Verdienst. Kleine Kinder können noch nichts zur Taufe hinzutun. Gott
beschenkt sie unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben
die Aufgabe, stellvertretend den Glauben für die Kinder zu bezeugen und den
Kindern im Heranwachsen zu vermitteln.
Seite 2 von 4
10.Kirchen-Eintritt
a. Ich wurde als Kind getauft. Später sind meine Eltern aus der Kirche
ausgetreten. Ich möchte nun in die Kirche wieder eintreten. Muss ich
wieder getauft werden?
Nein. Die Gültigkeit einer Taufe besteht immer, sie wird selbst durch einen
zeitweiligen Austritt nicht aufgehoben.
b. Ich wurde als Mitglied der Kirche getauft. Inzwischen wurde ich bei
einer anderen Gemeinschaft getauft. Nun möchte ich gerne zur Kirche
zurückkehren. Ist meine kirchliche Taufe noch gültig?
Ja, sie verliert ihre Gültigkeit nicht.
c. Kann ich mein Kind auch in einer anderen Konfession taufen lassen?
In der Regel entscheidet die Konfession der Eltern auch über die Taufkonfession
des Kindes.
Gehören die Eltern unterschiedlichen Konfession an, ist im gegenseitigen
Einvernehmen eine Taufe sowohl in die eine als auch in die andere Konfession
möglich.
11.Kirchen-Mitgliedschaft
a. Ich bin in der Kirche. Mein Ehepartner nicht. Können wir unser Kind
taufen lassen?
Selbstverständlich können sie ihr Kind taufen lassen, wenn sie beide es
möchten. Ihr Ehepartner sollte jedoch keine persönlichen Einwände gegen die
Taufe - und damit auch gegen die christliche Erziehung - Ihres Kindes erheben.
b. Ist man mit der Taufe automatisch Mitglied einer Kirche?
Ja. Mit der Taufe beginnt die Kirchenmitgliedschaft
c. Kann mein Kind auch ohne Taufe an Angeboten der Kirche teilnehmen?
Ja, ihr Kind ist sowohl im kirchlichen Unterricht (KUW) als auch an anderen
Aktivitäten der Kirche willkommen.
Wenn es sich entschliesst, am KUW teilzunehmen, kann es getauft werden,
wenn es dies wünscht.
12.Kosten
Was kostet eine Taufe in der Kirche?
Der Tauf-Gottesdienst ist für Kirchenmitglieder kostenlos, da die anfallenden
Kosten durch die Kirchensteuerzahlung abgedeckt sind.
Auch wenn nur ein Elternteil Kirchenmitglied ist, wird für die Taufe ihres Kindes
keine Gebühr erhoben.
Sollten Sie ihr Kind nicht in ihrer zuständigen Kirchgemeinde taufen, können Sie
sich an den Pfarrer oder die Pfarrerin ihrer Wunschgemeinde wenden, die dann
mit Ihnen den Gottesdienst besprechen. Ein Anspruch auf einen
Taufgottesdienst ausserhalb der eigenen Gemeindekirche besteht jedoch nicht.
13.Pate
a. Kann ich jemanden vom Patenamt entbinden?
Ja, das geht. Aber aus dem Taufrodel und dem Taufschein kann kein Pate
gelöscht werden, weil Paten auch Taufzeugen sind.
b. Stimmt es, dass die Patenschaft in der evangelisch-reformierten
Kirche mit der Konfirmation endet?
Ja. Formal endet die Patenschaft für Ihr Patenkind mit der Konfirmation des
Kindes. Trotzdem ist eine Begleitung im Glauben weiterhin möglich.
Seite 3 von 4
c. Wer darf Pate werden?
In der evangelischen Kirche darf jedes konfirmierte Kirchenmitglied Pate
werden.
d. Wie viele Paten darf man wählen?
In der Regel sind es zwei Paten. Aber auch nur ein Pate oder mehrere Paten
sind möglich.
14.Tauf-Gottesdienst
a. Was ist der Unterschied zwischen Taufe und Segnung?
Die Segnung ist in der evangelisch-reformierten Kirche zur möglichen Ersatzhandlung für die Taufe geworden. Damit wollen die Eltern dem Kind später die
Möglichkeit zur freien Entscheidung zur Taufe lassen. Das kleine Kind wird in
einer gottesdienstlichen Handlung gesegnet. Trotzdem ersetzt die Segnung
keine Taufe und begründet nicht die Kirchenmitgliedschaft.
b. Was sollen wir unserem Kind zur Taufe anziehen?
Ob Sie ein spezielles Taufkleid oder eine festliche Kinderkleidung wählen, bleibt
Ihnen überlassen.
c. Wie sieht der Ablauf eines Tauf-Gottesdienstes aus?
Taufansage – Taufwort – Ansprache – Tauffrage –
Taufgebet – Taufe – Taufkerze – Ermutigung – Tauflied.
Seite 4 von 4