Walther SSP Test der Walther SSP PLus im Fachmagazin DWJ 01

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Walther SSP Test der Walther SSP PLus im Fachmagazin DWJ 01
KK- Sportpistole Walther SSP
Wege in
die Zukunft
Jahrzehnte lang war für viele Sportpistolenschützen die Walther GSP das Maß aller Dinge. Im Jahre 2006 brachten die
Donaustädter parallel zur GSP-Expert-Serie mit der SSP eine vollkommen neu konzipierte Sportpistole auf den Markt. Inzwischen ist die Pistole den Kinderschuhen entwachsen und konnte bereits die ersten internationalen Erfolge einfahren.
▫ Andreas Wilhelmus
Echte Neuheiten im Bereich von KK-Sportpistolen sind relativ selten anzutreffen.
Kommen dennoch innovative Sportpistolen
auf den Markt, bringen diese häufig auch
die ein oder andere „Kinderkrankheit“ mit,
die erst nach der Einführung am Markt vom
Hersteller beseitigt wird. Walther stellte mit
der Standard-Sport-Pistole „SSP“ vor gut
dreieinhalb Jahren ein innovatives und richtungsweisendes Modell vor, das inzwischen
erwachsen geworden ist und bereits den ein
oder anderen nationalen und internationalen Erfolg verbuchen konnte. Walther hat
nach eigenen Angaben die Waffe zwischenzeitlich noch einmal aufgewertet und bietet die SSP momentan als sogenannte PlusVersion mit einem reichlich ausgestatteten
Zubehörpaket rund 150 Euro unter dem
regulärem Preis für die Waffe ohne die zusätzliche Plus-Ausstattung an.
Dies war für uns Grund genug, uns
nochmals eine SSP der ersten Generation zu
besorgen und diese mit der aktuellen Produktion zu vergleichen. Bevor wir das Erge­
bnis vorstellen, noch ein kurzer Blick auf die
legendäre Vorgängerin der SSP.
Erfolg mit Hindernissen. Vor über 40 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Gebrauchs-Sport-Pistole „GSP“ im Hause Walther. Doch als die Ulmer die Ur-GSP 1968
in den Handel brachten, hatten sie sich,
anders als es der Hinweis „Gebrauchspistole“ im Namen des neuen Modells vermuten
ließ, bereits dazu entschlossen, den bisherigen Weg, herkömmliche Dienstpistolen wie
etwa die PP zur Sportwaffe umzufunktionieren, zu verlassen. Als Ausgangsbasis diente die bereits seit einigen Jahren erfolgreiche
OSP (Olympische-Schnellfeuer-Pistole) im
01/2010
In der GSP Expert dürfte sich aber mit
Kaliber .22 kurz, deren Konstruktion kurAusnahme des inzwischen wieder auf die urzer Hand in das Sportpistolenkaliber .22 l.r.
sprüngliche Länge von 115 mm angewachüberführt wurde. Offenbar aber hatten die
sen Laufs, der dafür heute kunststoffgebettet
Konstrukteure hierbei die Mehrbelastung
ist, kaum noch ein Teil befinden, das techdurch die stärkere „große“ KK-Patrone unnisch denen der Ur-GSP entspricht.
terschätzt. Für diese Fehleinschätzung zahlten die Ulmer zunächst einiges an Lehrgeld.
Ein neuer Weg. Beim aktuellen techniGebrochene Verschlussgehäuse, abgefallene
schen Topmodell „SSP“ im Carl-WaltherVisiereinrichtungen oder wackelige AbzugsSportpistolenprogramm, ging die Ulmer
einrichtungen waren in den ersten Tagen der
Konstruktionsabteilung jedoch einen völlig
damaligen GSP keine Seltenheit.
neuen Weg. Innovation statt WeiterentwickDennoch gelang es Carl Walther die
lung, hieß hier die Devise: „Wenn es einen
Schützen durch großzügige Service- und
Weg gibt, etwas besser zu machen, dann
Garantieleistungen bei der
finde ihn!“ Von diesem LeitService half
Stange zu halten und von
spruch, der dem Erfinder von
dem neuen Sportpistolen- Kunden zu halten Glühbirne, Phonograph und
modell zu überzeugen. Und
Maschinentelegraph,
Thodieses, obwohl die Bauweise der GSP, mit
mas Alva Edison zugeschrieben wird und
Mittelmagazin vor dem Abzugsbügel, es von
den die Carl Walther GmbH unmittelbar
vorne herein ausschloss, jemals die maxihinter dem Slogan „Tradition of Innovation“
male in der Sportpistolendisziplin zulässige
auf ihrer Unternehmens-Webseite anführt,
Lauflänge von 153 mm auch nur annähernd
haben sich die Ulmer Waffenbauer wohl
zu erreichen. Von der GSP wurden bis heute
auch inspirieren lassen, als sie sich an die
rund 150 000 Exemplare verkauft. Hier muss
Entwicklung der SSP machten.
angemerkt werden, dass es Walther gelang,
Zunächst konnten sie auf umfangreidurch das Angebot eines Wechselsystems für
che Erfahrungen im Sportpistolenbau im
die GSP im Kaliber .32 S&W, gleich vier Diseigenen Hause, aber auch auf die Expertise
ziplinen abzudecken.
von zahlreichen Sportpistolenschützen im
So ist es nicht verwunderlich, dass viele
Leistungs- und Breitensport zurückgreifen,
Hersteller im Sportpistolensegment sich bei
die sie kurzer Hand nach ihren Vorstellunihren Konstruktionen an der GSP, respektigen und Bedürfnissen fragten. Dabei sollte
ve OSP, anlehnten. Dagegen blieb bei amedas neue Sportpistolenflaggschiff natürlich
rikanischen Herstellern wie Colt, S&W oder
auch, wie schon die OSP-/GSP-Baureihe, die
Ruger und auch bei der russischen Baikal
Disziplinen Standardpistole, Gebrauchspisdas Magazin genauso im Griffstück platziert
tole und Olympische Schnellfeuerpistole abwie etwa bei der deutschen Feinwerkbau AW
decken. In der letztgenannten Disziplin hat93. Auch Walther hat mit der SP22 M4 noch
te es nach den Olympischen Spielen 2004
eine .22er-Sportwaffe, bei der das Magazin
in Athen eine entscheidende Regeländerung
im Griff sitzt, im Programm, und mit der
gegeben. Bei den Spielen in Athen durften
GSP Expert auch immer noch ein Vertreter
die OSP-Schützen zum letzten Mal mit Pader GSP-Baureihe.
tronen im Kaliber .22 kurz schießen. Seit-
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KK- Sportpistole Walther SSP
so gravierend eigentlich gar nicht sein könher ist auch hier das Kaliber .22 l.r. vorgenen, da es ansonsten von den Sportpistolenschrieben, und damit hat auch die Walther
bauern längst aufgegriffen worden wäre. DieOSP ihre sportliche Existenzberechtigung
se Technik ist im Bereich der Freien Pistolen
in dieser olympischen Disziplin verloren,
und auch bei den meisten Luftpistolen bewas sicher nicht allzu überraschend kam
reits lange Standard. Allerdings mussten die
und vielleicht den Willen zu einer auch hier
Walther-Konstrukteure mit der Platzierung
tauglichen Neukonstruktion verstärkt hades Schlagbolzenschlosses völliges Neuland
ben könnte.
betreten, da es an der Stelle, wo es bei LP
Also schauten die Ulmer sich die Modelle
und Freier Pistole üblicher Weise sitzt, aufihrer Mitbewerber gründlich an, fügten eigegrund der angedachten Komne Erfahrungswerte mit den
Innovative
paktbauweise nicht in die
gewonnenen Erkenntnissen
SSP passte. Also setzte man
zusammen und entwickelten
Schlosstechnik
die Schlossmechanik kurzer
eine völlig neue Art von PistoHand dorthin, wo bei der GSP der Magazinle. Die Waffe sollte eine möglichst flache Vischacht gesessen hatte, vor den Abzugbügel,
sierline und eine ergonomische Handauflaund baute einen weit nach hinten reichenden
ge bei einem möglichst flachen Griffwinkel
Schlagbolzen, eingehangen in eine im Schlithaben. Hierfür bot sich nach eifriger Überten mit nach hinten laufende Abzugsstange,
legung nur ein hahnloses Schloss an, das
ein. Der Platz vor dem Abzugsbügel war daüber dies den Vorteil mitbrachte, ohne den
durch frei geworden, dass zur Ausnutzung
störenden Drehimpuls eines Hahnes auszuder maximal zulässigen Lauflänge von 153
kommen. Hierin besteht die eigentliche und
mm der Magazinschacht nach hinten verlegt
grundlegende Innovation der SSP. Obwohl
werden musste. Das hieß für die angestrebte
die störenden Impulse eines Hahnschlosses
Griff- und Griffstückkonstruktion, dass nunmehr nur ein von oben zu bestückender Magazinschacht als Alternative blieb, wie er bei
früheren Sportpistolen, wie der italienischen
FAS Domino SP02 oder der französischen
Unique DES/96 bereits Verwendung fand.
Motion-Control-System. Neben der Bohrung für die Schlagbolzenstange und -feder
setzten die Donaustädter eine zweite zylindrische Bohrung für die Schließfeder und
deren Stange. Diese fungieren gleichzeitig als pneumatisches Dämpfungssystem.
Die Stange bildet an ihrem vorderen Ende
eine Art Kolben, der durch einen O-Ring
abgedichtet wird. Verschlossen wird dieser Dämpfungszylinder, wie auch die Bohrung, in der die Schlagbolzenstange sitzt,
durch eine Inbusschraube mit einer Düsenbohrung. Die SSP nutzt den beim Vor- und
Rücklauf im Zylinder entstehenden Überoder Unterdruck zur Dämpfung des Schlittens. Dabei seht die Größe der Düsenbohrungen in den Deckelschrauben in direktem
Zusammenhang zur Leistung des Dämpfers.
❶ Modern. Die Walther SSP zeigt sich nicht nur
optisch als würdige Vertreterin zeitgemäßer
Sportpistolen.
❷ Abnehmbar. Die SSP hat eine Mikrometerkimme mit variabler Kimmenbreite. Eine Wechselkimme für das Duellschießen gibt es als
Sonderzubehör zu kaufen.
❸ Gedämpft. Die SSP verfügt über ein variables
pneumatisches Dämpfungssystem. Dessen
Funktion wird über die beiden Inbusschrauben
unter der Mündung gesteuert.
❹ Ausbalanciert. Neben Laufgewichten unter
der Mündung kann ein zusätzliches Messinggewicht in den Griffboden eingesetzt werden.
❸
❷
❶
❹
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schießsport
❻
❺
❺ Gefüllt. Beim Laden des Magazins ist Sorgfalt
geboten, sonst kann es Störungen geben.
❻ Federnd. Ohne Griff wird der Blick auf die
Mechanik des Magazinhalters frei. Links ist
kein Magazin eingesetzt, rechts zeigt die gespannte Feder, dass eins im Schacht sitzt.
Der Spannschieber ist zweiseitig ausgeSomit kann bei unterschiedlich starken Patlegt und muss von oben „überfasst“ werronen mittels Änderung der Düsenbohrung
den. Er besteht aus schwarzem Kunststoff
auch Einfluss auf das Rückstoßverhalten
mit zwei Drucktasten aus Aluminium, die,
genommen werden und somit die Waffe
hinten gegriffen, beim Spannen automaauf unterschiedlich starke Munitionssorten
tisch einrasten und den Schlitten „fangen“.
abgestimmt werden. Dabei ist aber zu beZu lösen ist der Schlitten indem der Spannachten, dass falsche Düsenbohrungen auch
schieber vorne vor den Alutasten gegriffen
das Risiko von Störungen mit sich bringen.
und zunächst ein wenig zurück gezogen
Keinesfalls dürfen nach dem Zerlegen der
und dann vorschnellen gelassen wird.
Waffe die beiden Deckelschrauben, die sich
Das Magazin wird, wie bereits erunmittelbar unter der Mündung befinden
wähnt, von oben in die Waffe eingeführt.
verwechselt werden. Um Verwechslungen
Der Schacht verläuft von der Zuführramzu vermeiden, haben die Schrauben unterpe schräg nach hinten unten, parallel zum
scheidliche Markierungsrillen.
Griffwinkel. Der Magazinlösehebel wird
Auch ansonsten bietet die SSP in puncto
über einen Druckknopf aus Aluminium beAusstattung alles, was sich der Sportpistotätigt, für den eine kreisrunde Aussparung
lenschütze von heute wünscht. GSP-Umin der linken Griffseite einsteiger werden aber als ersZeitgemäße
gelassen wurde.
tes bemerken, dass die SSP
Das Laden der Patronen
durch ihre Alubauweise mit
Ausstattung
im Magazin bedarf laut Anihren rund 970 g knapp ein
leitung besonderer Aufmerksamkeit, da die
halbes Pfund leichter ist als die gewohnte
Patronen im Magazin schräg versetzt überGanzstahlwaffe. Der 3D-Formgriff in zeiteinander liegen.
gemäßer Schichtholzoptik lag nach VerDas Zerlegen der Waffe erfordert ebenstellen der Handballenauflage gut in der
falls besondere Aufmerksamkeit und ist
Hand. Wahlweise gibt es den Griff auch mit
sehr aufwendig und umständlich. Da der
der von anderen Walther-Matchpistolen betechnisch nicht ganz so versierte Schütze
kannten grauen „Protouch“-Beschichtung
hierbei sicherlich an seine Grenzen stoßen
(Speziallack mit Alupartikeln, die die Grifdürfte, gehen wir auch nicht näher darauf
figkeit verstärken sollen) — gefertigt werden
ein. „Otto-Normalverbraucher“ wird sich
die Griffe übrigens konzernintern von der
aus praktischen Gründen vermutlich sowieUmarex-Tochter Fürstenberg Holzwaren.
so damit begnügen, die Waffe von Zeit zu
Der Abzug weist insgesamt acht verZeit von vorne durch die Mündung zu reinischiedene Einstellungsmöglichkeiten auf,
gen, was dank inzwischen vorhandener Reiund das Abzugsgewicht kann bei Bedarf
nigungsmittel, wie etwa Reinigungsschaum
unter Beibehaltung aller anderen Einstelin Verbindung mit VFG-Filzen, auch ausreilungen mit einer zusätzlichen Schraube von
chend sein sollte.
den 1000 g auf 1360 g umgerüstet werden.
Der SSP liegt außerdem ein zweites AbzugsIn der Praxis. Gibt es nun aber Unterschiezüngel mit einem längeren Steg zum Wechde zwischen dem Modell der ersten Geneseln bei. Im Gegensatz zum kurzen Kunstration und dem aus der 2009er-Fertigung
stoffzüngel wurde beim Wechselzüngel zu
(erkennbar an der „AK“-Codierung vor dem
mattschwarz eloxiertem Aluminium gegrifZeichen des Ulmer Beschussamtes)?
fen. Subjektiv fühlte sich das Alu-Züngel
Beide Waffen wurden unter gleichen
angenehmer, da weniger scharfkantig, an.
äußeren Bedingungen und mit den gleiAuf der rechten Gehäuseseite findet sich
chen Munitonssorten auf dem 25-m-Stand
ein Hebel für die manuelle Sicherung der
geschossen. Hierbei konnten kaum UnterSSP, die auf die Abzugsstange wirkt.
schiede zwischen den beiden Testwaffen in
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KK- Sportpistole Walther SSP
Technische Daten und Preis
Waffe
Hersteller
Walther SSP
Carl Walther GmbH,
Im Lehrer Feld 1, 89081 Ulm
Vertrieb
Fachhandel
Kaliber
.22 l.r.
Kapazität
5 Schuss
System
Hahnloses Schlagbolzenschloss, pneumatisches
Dämpfungssystem
Abzugsgewicht 1000 g oder 1350 g
Visierung
Integralkorn mit 4,0/4,5/5,0
mm Breite, austauschbare
Mikrometerkimme mit
verstell­barem Kimmenspalt
Visierlänge
220 mm
Lauflänge
153 mm
Abmessungen 290 mm×135 mm×50 mm
Gesamtgewicht 970 g
Preis in €
1599,– im Plus-Paket
Bezug auf das Handling und die Schussleistung festgestellt werden.
Beide Waffen schluckten die vorgesetzen Munitionssorten, bis auf eine einzige
Patrone anstandslos: Eley Pistol Standard,
Lapua Midas+, Lapua Pistol King, RWS Pistol Match, RWS R50, SK Pistol Match und
SK Standard aus der Schüttdose, wobei mit
allen Sorten Streukreise, die inklusive der
Schützenstreuung im Bereich des Durchmessers des 9er-Ringes lagen, erreicht wurden. Lediglich bei der „alten“ SSP gab es eine
einzige Störung, bei der die Hülse einer der
„Dosenpatronen“ nicht richtig ausgeworfen
wurde und im Auswurffenster stecken blieb.
Geschossen wurde nach den Regeln für das
olympische Sportpistolenprogramm: Präzision/Duell, einhändig, freihändig auf 25 m;
Duellserien im 7-/3-Sekundenrhythmus.
(Die im Artikel abgebildete Leistungsta­
belle zeigt einen Auszug aus einem älteren
SSP-Test, der insofern aussagekräftiger ist,
da durch Einspannen der Waffe die Schützenstreuung eliminiert wurde und somit das
Leistungspotenzial der Munitionssorten aus
der Waffe objektiver widergespiegelt wird.)
Ein Unterschied ließ sich dann doch
noch feststellen, bei der neueren Waffe wurde das Magazin nach Betätigen des Magazinlöseknopfes zum Teil so heftig ausgeworfen,
dass es aus dem Magazinschacht flog.
Die ältere Pistole schob das Magazin dagegen lediglich, wie auch angedacht, etwa
15 mm weit aus dem Schacht, sodass es gut
greifbar war. Bei der neueren SSP funktionierte dieses jedoch nur bei einem sehr kräftigen Druck auf den Löseknopf, was allerdings mit dem Daumen der Schusshand bei
optimal auf die Hand eingestellten Formgriff nicht möglich ist. Ansonsten verrichteten beide Sportpistolen zuverlässig und
▪
störungsfrei ihren Dienst. ❾
❿
❼ I ntern. Der Matchgriff stammt von der ebenfalls zur Umarex-Gruppe gehörenden Firma
Fürstenberg. Der silberne Knopf in der runden
Aussparung wirkt auf den Magazinlösehebel.
❽b
is ❿ Cabriolet. Der Magazinschacht der SSP
wird von oben bestückt. Die Abbildungen zeigen der Reihenfolge nach einen leeren, einen
Magazinschacht mit leerem Magazin, sowie
ein ausgeworfenes volles Magazin.
⓫G
espannt. Der rote Punkt im runden Fenster
rechts vor dem vor dem Beschussstempel
und der Kali­­­berangabe signalisiert, dass das
Schlagbolzenschloss der SSP gespannt ist.
❼
❽
⓫
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schießsport
KK- Sportpistole Walther SSP
Zerlegt. Der Schlitten mit Dämpfer und dem entnommenen Schlagbolzen.
Der pneumatische Dämpfer ist an dem blauen O-Ring und der blanken Feder
zu erkennen, unter der blauen Feder steckt die Schlagbolzenstange. An der
oberen Schraube im Vordergrund ist die 0,6-mm-Düsenbohrung zu sehen.
Das Kunststoffwerkzeug über dem Schlitten wird zur (De-)Montage benötigt.
Präzisionstabelle Walther SSP
(10-Schuss-Serien/25 m, starre Einspannung)
Patrone
v3
[m/s]
RWS Pistol Match
284 +13/–8
RWS Super Pistol 250 237 +15/–9
RWS R50
SK Standard Plus
SK Pistol Match
Lapua Midas
Eley Standard
Eley Pistol Match
Fiocchi MAXAC
Winchester X-Pert
Remington Target
Präzision
Bemerkung
[mm]
25
28; 26 (16)* 2° C;
*1×196 m/s (!)
264 +8/–9
17; 24
293 +11/–9 29
265 +12/–2 15
273 +8/–7 14
ausgesuchtes Los
298 +8/–4 25; 21 (11)* *einzeln geladen
278 +9/–5 20 (13)
299 +15/–13 16
283 +7/–6 28 (17)
1 weiter Ausreißer
273 +21/–9 38; 39
Anmerkung: Temperatur 10° C. Streukreise nach Schusslochmitten
ge­­messen. () Werte ohne 1 Ausreißer. Quelle: Hans Aicher DWJ 3/2006
Das Redaktions-Fazit
▪ Mit dem Modell SSP hat die Carl
eine Neuwaffe mit modernster
Walther GmbH das zur Zeit innovativste Sportpistolenmodell
am Markt im Programm. Merkliche technische Unterschiede
zu den Waffen aus den ersten
Fertigungs­serien der StandardSport-Pistole konnten bei den beiden verglichen Modellen aus alter
und neuer Produktion kaum festgestellt werden. Beide Waffen
zeigten sich, mit Ausnahme der
erwähnten Fehlfunktion beim Magazinlöseknopf, nahezu identisch
in Sachen Zuverlässigkeit und
Präzision. Besonders interessant
wird die SSP Plus für den Schützen, der von einer alten Ganzstahlpistole umsteigen oder sich
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Technik zulegen möchte, momentan durch den Zubehörumfang der
noch bis Ende 2009 vergünstigt
angebotenen SSP-Plus-Version.
Die neben einem abschließbaren Alu-Koffer und zusätzlichem
Werkzeug unter anderem zu dem
serienmäßig mitgelieferten 45-gAlu-Laufgewicht noch ein 105-gStahlgewicht für den Lauf und
ein 40-g-Messinggewicht für den
Griff mitbringt. Damit setzt Walther seine gegenüber dem DWJ
angekündigte Preispolitik, vorhandene Produkte günstiger anzubieten, in konsequenter Weise
fort. Für den Endkunden nicht der
schlechteste „neue Weg“.
Anz.DWJ_1/4_08 1
31.03.2008 13:34:55 Uhr
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