Bier, Brillanten und Boliden
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Bier, Brillanten und Boliden
Kundenmagazin Ausgabe 3.2012 S olutions Porträt Vijay Mallya Bier, Brillanten und Boliden 10 8 Gutachten von GroSSschäden 20 26 Qualifizierungsund Zertifizierungsprogramm für Trainer DEKRA SOLUTIONS 16 28 26 20 Bildnachweis Bildnachweis DEKRA: S. 20–21; 2, S. 7–13, S. S. x–x, 24–25, DEKRA: S. S. 2–7, x, S. x–x, S. x–x,Küppers: S. x–x, S.S.x–x; Küppers: S. 22, x, SS. S. x–x, S. Titel; Grube: Lehner: S. S. 15, S. 28–34, x–x; Augustin: S. x–x, S. S. 14; x–x,Hausmann: Titel; Bilski:S. S.14–15; x, S. x–x; Lehner: x, S. S. 25; x–x, Sauer:Wiciok: S. 2, S.S.26–27, Hapag-Lloyd: 5; RWETitel Innogy: S. 23; Stepan Titel; x–x, S. Titel; x–x, Titel; dpa: S. xS.(Name), (Name); Imago: Schtschukin: Getty Images: S. 19 (AFP); Imago: S. (Crash Media S. x (Name),S. S.29; x (Name); Getty Images: S. x (Name), S. 2 x (Name), S. x Group), (Bryn Williams), S. 18 pictures), S. 19 (Crash Media (Name), S. S. 16 x (Name), S. x (Name), S.(GEPA x (Name), S. x (Name), S. x (Name), Group), S. 19 (Andreas Beil), Titel (Crash Media Group) S. x (Name) 12 2 Ausgabe 3.2012 Editorial Solutions, das Magazin für die kunden von DEKRA Inhalt Impressum Porträt Vijay Mallya 2 3 16 DEKRA SE Editorial Nachrichten DEKRA Mitarbeiter im Porträt 3 4 34 DEKRA Automotive Gutachten von Großschäden 8 Prüfung von Spezialcontainern 14 Stefan Kölbl, Fahrzeugprüfungen an Reisebussen 20 Vorsitzender des Vorstands Städteporträt St. Petersburg 28 DEKRA e. V. und DEKRA SE. Beratungsdienstleistungen im Autohaus 32 M DEKRA Industrial Baubegleitende Qualitätsprüfung 12 Sicherheitsprüfung von Schweißnähten 22 DEKRA PERSONNEL Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm für Trainer Impressum Herausgeber: DEKRA e. V., Kommunikation und Marketing Verantwortlich für den Herausgeber: Stephan Heigl Redaktion: Alexander Föll (v.i.S.d.P.), Volker Dede, Thomas Göttl, Frank Jörger Anzeigen: Bettina Pfeffer Korrektorat: Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller Layout und Produktion: Frank Jörger, Götz Mannchen Verlag: ETMservices, ein Geschäftsbereich des ETM Verlages EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-GmbH, Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel Artikel-Nr.: 81771, Solutions 3.2012 26 it der Unterstützung des Formel-1Piloten Nico Hülkenberg schlägt DEKRA – nach Michael Schumacher – ein weiteres erfolgreiches Kapitel im Sport-Sponsoring auf. Erst kürzlich besuchte der 24-Jährige die DEKRA Zentrale für eine exklusive Autogrammstunde. In der aktuellen Ausgabe des Kundenmagazins finden Sie ein faszinierendes Porträt über den Mann, für dessen Rennstall Hülkenberg in dieser Saison fährt: Vijay Mallya, der indische Bier-Tycoon. Lesen Sie außerdem, wie die Experten von DEKRA weltweit das gute Gefühl der Sicherheit vermitteln: zum Beispiel in Finnland, wo sie die Schweißnähte der Stahlfüße für die Windkraftanlagen im Windpark Nordsee Ost überprüfen. Oder in Marokko: Hier hat DEKRA seit 2008 mit großem Erfolg ein Netzwerk für die periodische Fahrzeugprüfung von Tanger über Casablanca bis Agadir errichtet. St. Petersburg ist der Schauplatz unseres Städteporträts und gleichzeitig eines Trainings- und Coachingprogramms, das DEKRA in den Autohäusern von Škoda durchführt. In der Hoffnung, dass unsere Kundenzeitschrift Ihre Erwartungen einmal mehr erfüllen kann, wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre! ❮ 3 DEKRA SOLUTIONS Studie zur Gurtanlegequote von Pkw-Insassen Sorglos unterwegs Autofahrer legen wieder selte- ner den Sicherheitsgurt an, stellte DEKRA auf der Internationalen Automobilausstellung (AMI) in Leipzig fest und warnte vor einer zunehmenden Sorglosigkeit bei der Sicherung von Auto-Insassen. Eine Studie vom Mai 2012, in der DEKRA bundesweit an rund 20.000 Fahrzeugen die Sicherung von Kindern und Erwach- senen untersuchte, ergab insbesondere Defizite bei der Sicherung von Kindern, der Insassen älterer Fahrzeuge, bei Passagieren auf den Rücksitzen sowie im Innerortsbereich. Als Lebensretter Nummer eins im Auto schützt der Sicherheitsgurt vor schweren Verletzungen und ist unverzichtbar, damit die Airbags ihren optimalen Schutz entfalten können. ❮ Der Mensch kann die Kräfte eines Aufpralls nachweislich nicht auffangen. Erweiterung der Konzernzentrale Eine Schippe draufgelegt D er Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und der DEKRA Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl setzten am 23. Juli den ersten Spatenstich für den Bau 4 der DEKRA Zentrale in Stuttgart-Vaihingen. Bis September 2013 soll an der Handwerkstraße ein Erweiterungsbau mit 7.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und einer hochmodernen Prüfhalle für Lkw und Pkw entstehen. Insgesamt sieht das neue Gebäude Büros und Arbeitsplätze für etwa 250 Mit- arbeiter sowie rund 100 zusätzliche Stellplätze in der Tiefgarage vor. Sobald der Neubau steht, wird DEKRA bis Anfang 2015 auch die Sanierung der zwei angrenzenden Gebäude Bau 2 und Bau 3 bei laufendem Betrieb in Angriff nehmen. ❮ Spatenstich in Stuttgart (v. l.): Wolfgang Meinhardt, Bezirksvorstand Vaihingen, Bernhard Saur, Geschäftsführer Baresel GmbH, DEKRA Vorstandsvorsitzender Stefan Kölbl, Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und Jürgen Lohmann, Bezirksvorstand Möhringen. 4 Ausgabe 3.2012 Schiedsrichter-Sponsoring In die Verlängerung Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und DEKRA verlängerten Anfang Mai ihre erfolgreiche Partnerschaft im Schiedsrichter-Sponsoring um weitere drei Jahre bis zum 30. Juni 2015. Die seit 2003 bestehende Kooperation setzt sich damit zum dritten Mal fort und gilt für die Erste und Zweite Fußball-Bundesliga, den DFB-Vereinspokal, das Pokalendspiel der Frauen und die Frauen-Bundesliga. Darüber hinaus will DEKRA als offizieller Partner des DFB UMWELTCUP viele der rund 27.000 Fußballvereine für das Thema Umweltund Klimaschutz sensibilisieren und bietet ihnen hierzu ein EnergieeffizienzPaket mit drei Bausteinen an. Außerdem wird DEKRA an Kampagnen zur Bindung und Gewinnung von Schiedsrichtern mitwirken. ❮ DEKRA Chef Stefan Kölbl, DFB-Schiedsrichter Dr. Felix Brych und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (v. l.) setzen auf Neutralität, Sachverstand und Zuverlässigkeit. Containerprüfungen für Hapag-Lloyd Fahrt aufgenommen N ach einer zehnwöchigen Seereise von China über die USA nach Europa erreichten Anfang Juli die ersten von über 20.000 Containern, welche die Hamburger Traditionsreederei HapagLloyd im Reich der Mitte in Auftrag gegeben hat, Hamburg. Bevor die Container mit Konsumgütern beladen erneut auf eine lange Seereise gehen, bescheinigt DEKRA Lübeck, dass sie auch die Vorgaben der Konvention für sichere Container (CSC), der Bahn (UIC) und des Zolls (TIR) erfüllen. Erst seit zwei Jahren sind DEKRA Lübeck als Zertifizierungs- und DEKRA Shanghai als Prüfstelle auf dem internationalen Containermarkt aktiv und bereits in 22 von 35 Containerfabriken in China tätig. ❮ Konsumgüter für die USA und Europa treten die Seereise zukünftig in von DEKRA Shanghai geprüften und von DEKRA Lübeck zertifizierten Containern an. 5 DEKRA SOLUTIONS DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2012 Kurz notiert ❯ DEKRA/IFA-Studie ❯ ERnennung Bieten Modelle der gemeinsamen Autonutzung auch Chancen für den Automobilhandel? Mit dieser Frage beschäftigt sich die fünfte DEKRA/IFAStudie „Innovative Mobilitätsdienstleistungen – Chance oder Risiko für den Automobilhandel?“ Von den Formen gewerbliches und privates Carsharing, Carpooling bei Fahrgemeinschaften und Mitfahrzentralen bietet der Studie zufolge das klassische Carsharing mit einem Potenzial von knapp drei Millionen Nutzern für den Automobilhandel am ehesten die Chance, am Wachstumsmarkt der innovativen Mobilitätsdienstleistungen zu partizipieren. Gesuchte Leute DEKRA hat Donald O. Nicholson zum Chief Regional Officer (CRO) für den nordamerikanischen Kontinent und zum Präsidenten von DEKRA America, Inc. ernannt. In der neu geschaffenen Position in Atlanta übernimmt Nicholson die regionale Gesamtverantwortung für Strategie, Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Personalführung sowie das operative Geschäft aller DEKRA Gesellschaften in Nordamerika. Nicholson verfügt über umfassende und langjährige Erfahrungen in der Testing-, Inspection- und CertificationBranche, insbesondere im industriellen Umfeld. W ährend in anderen Ländern Fachkräfte verzweifelt auf Arbeitssuche sind, verzeichnet Deutschland einen Tiefstand der Arbeitslosenzahlen. Fast alle Berufsgruppen profitieren hier von deutlichen Stellenzuwächsen gegenüber dem Vorjahr. Derzeit sind besonders Fachkräfte in den Bereichen Kundenberatung, Vertrieb und Verkauf, Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Gesundheitswesen gesucht. Dies zeigt der aktuelle DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2012, der auf einer Stichtaganalyse von 16.129 Stellenangeboten in elf deutschen Tageszeitungen, zwei führenden Online-Jobbörsen sowie einem sozialen Netzwerk beruht. Die DEKRA Akademie ließ zusätzlich Stellenangebote für die Berufe im Qualitätsmanagement und Fuhrparkmanagement im Volltext untersuchen. Die Auswertung verdeutlicht, welche Fertigkeiten Bewerber hier mitbringen sollten. Ein Exkurs widmet sich dem Thema „Recruiting in Europa“. Der DEKRA ArbeitsmarktReport 2012 kann unter [email protected] kostenfrei angefordert werden. ❮ Donald O. Nicholson ist der neue Chef von DEKRA in Nordamerika. 6 Ausgabe 3.2012 Autogrammstunde bei DEKRA Hülkenberg hautnah Nach dem Grand Prix am Hockenheimring, bei dem er den 9. Platz belegt und zwei wichtige Punkte für sein Team Sahara Force India eingefahren hatte, stattete Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg der DEKRA Konzernzentrale in Stuttgart am 23. Juli 2012 einen Besuch ab. Mehr als 300 Mitarbeiter waren erschienen, um während des halbstündigen Gesprächs mit Clemens Klinke, Vorstand der DEKRA SE, interessante Einblicke in den Alltag des von DEKRA geförderten Talents zu erhalten. Auch Vertreter der Presse und Medien nahmen die Chance wahr, mit der deutschen Formel-1-Nachwuchshoffnung zu sprechen. Im Anschluss hatten die Fans dann Gelegenheit, bei der Autogrammstunde mit „The Hulk“ das eine oder andere persönliche Wort zu wechseln. ❮ Bereitwillig signierte Nico Hülkenberg in der DEKRA Zentrale Autogrammkarten und das Original DEKRA Team Sahara Force India Cap für die mehr als 300 Fans. Expansion in Polen und der Türkei Lohn der Arbeit D ie DEKRA Arbeit Gruppe, ein Tochterunternehmen der DEKRA SE, hat mit neuen Niederlassungen im polnischen Krakau und im türkischen Istanbul ihre internationale Präsenz weiter ausgebaut. Das Personaldienstleistungsunternehmen aus Stuttgart setzt damit seine erfolgreiche Strategie einer grenzüberschreitenden Kundenbetreuung konsequent fort und ist nunmehr an 20 Standorten in Osteuropa vertreten, um den Herausforderungen der globalisierten Arbeitswelt Rechnung zu tragen. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt die DEKRA Arbeit Gruppe sowohl Großkonzerne als auch kleinere und mittelständische Unternehmen bei der qualifizierten Mitarbeiterbesetzung. ❮ Konsequent baut die DEKRA Arbeit Gruppe ihr Netzwerk in Osteuropa aus und zeigt internationale Präsenz unter anderem am Bosporus. 7 DEKRA SOLUTIONS 1 8 Ausgabe 3.2012 Gutachten von GroSSschäden Im Dienst der Wehr Sie ist immer zur Stelle, wenn es brennt. Doch im Dezember v ergangenen Jahres geriet eine Feuerwehr aus Bayern selbst in eine brenzlige Situation, als ein Löschfahrzeug während des Einsatzes zu Schaden kam. Hilfe leisteten die Sachverständigen der DEKRA Automobil. Das Fahrerhaus ist eingedrückt, die Frontscheibe zerstört, die Seitenwand des Aufbaus aufgerissen, der gesamte Aufbau stark verwunden: Das Iveco-Löschfahrzeug des Typs LF 20/16 ist nicht mehr einsatzfähig. Bereits wenige Tage nach dem Zwischenfall im Dezember 2011 steht das Fahrzeug in der Reparaturhalle der Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH in Ulm. „Umfangreiche Schäden setzt der Hersteller in aller Regel selbst in Stand“, erklärt Dipl.-Ing. Gerhard Lares, der sich sehr schnell ein erstes Bild macht und die erforderlichen Reparaturmaßnahmen mit dem Fahrzeughersteller abstimmt. Der Sachverständige, der seit über 40 Jahren bei DEKRA Schadengutachter ist und derzeit ein DEKRA Partnerbüro führt, wird die Reparatur des Fahrzeugs in den kommenden Monaten begleiten. Seine Aufgabe ist es zunächst, die Größenordnung des Schadens und des Fahrzeugwertes festzustellen. Diese Voreinschätzung basiert auf langjähriger Erfahrung und dient dem Auftraggeber und dessen Versicherung als erster Anhaltspunkt. Gerhard Lares untermauert sie mit möglichst vielen Fakten: „Augenscheinlich nicht prüfbare Bauteile sowie feuerwehrtechnische 1 Einrichtungen, die Löschpumpe und verschiedene Elektronikbauteile unterziehe ich einer genauen Diagnose. Eine exakte Vermessung des Fahrzeugrahmens ist ebenfalls nötig: Sie gibt Aufschluss darüber, ob sich der Rahmen aufgrund der seitlichen Krafteinwirkung beim Unfall verwunden hat.“ Mitte Januar ist der Bericht des Sachverständigen, der auf automobile Großschäden spezialisiert ist, fertig. Darin hat Lares allerdings keine guten Nachrichten für den Auftraggeber: „Der Zerstörungsgrad des Aufbaus ist so erheblich, dass eine wirtschaftliche Wiederherstellung mit Ersatzteilen nicht mehr möglich ist. Ich habe deshalb empfohlen, das Fahrzeug im Rahmen der Reparatur mit einem neuen Aufbau aus der Serienproduktion auszustatten“, resümiert er. Nun ist der Auftraggeber an der Reihe: Er muss die Freigabe zur Reparatur erteilen. Die Fakten liegen auf der Hand, DEKRA Experte Lares hat die erforderlichen Maßnahmen aufgelistet, sodass es schließlich grünes Licht für die umfangreiche Reparatur des erst zwei Jahre alten Fahrzeugs in den darauf folgenden Monaten gibt. ❯ Bei der ersten Inaugenscheinnahme des beschädigten Löschfahrzeugs vom Typ LF 20/16 stellt DEKRA Experte Gerhard Lares unter anderem den Reifenzustand fest und misst die Profiltiefen. 9 DEKRA SOLUTIONS 2 Der neue Aufbau schiebt sich passgenau über die Wassertanks auf dem zwischenzeitlich reparierten Fahrgestell. 3 DEKRA Gutachter Gerhard Lares hält die Schäden im Fahrerhaus fest und dokumentiert diese mit Fotos. 4 Mit kritischem Auge untersucht der DEKRA Experte die Schäden am Aufbau des verunfallten Fahrzeugs. „Durch die regelmäßige Zusammenarbeit kennt DEKRA unsere Fahrzeuge im Detail.“ Joachim Seitz, Leiter Reparaturwerkstatt, Magirus Brandschutztechnik GmbH. ❯ Parallel zum Neuaufbau arbeitet die Reparatur-Mannschaft der Iveco Brandschutztechnik in Ulm mit Hochdruck an der Instandsetzung des havarierten Fahrgestells. Auch hier ist die Sachverständigenorganisation ein verlässlicher Partner an ihrer Seite. Während des kompletten Prozesses bleibt DEKRA Experte Lares in ständigem Kontakt mit dem Hersteller: „Unser oberstes Ziel ist eine fachgerechte und vollständige Ausführung der Reparaturen.“ Die Beurteilung, ob und welche Maßnahmen der Instandsetzung notwendig sind oder nicht, obliegt dem Sachverständigen. Lares: „Meine Aufgabe ist es, als neutraler Gutachter die richtigen Empfehlungen auszusprechen und somit die Akzeptanz und das Vertrauen aller Beteiligten zu erreichen.“ Dies wird der DEKRA Schadenexperte durch regelmäßige Besuche bei der Reparaturmannschaft vor Noch Fragen ? Gerhard Lares Partner Gutachten DEKRA Automobil GmbH Telefon+49.73 47.91 91 11 Telefax+49.73 47.92 03 17 E-Mail [email protected] 10 5 Nach der Demontage der deformierten Fahrerhausbeplankung beraten DEKRA und Iveco den weiteren Reparaturverlauf. 6 Bevor der Kunde das reparierte Fahrzeug zurückerhält, führt der DEKRA Sachverständige eine Endabnahme durch. Ort gewährleisten, bei denen er den Fortgang der Arbeiten schriftlich und fotografisch dokumentiert: „Auch während der laufenden Reparaturen müssen sukzessiv neue Entscheidungen getroffen und Fakten neu beurteilt werden.“ So sieht das auch Joachim Seitz, der froh ist, jemanden wie Gerhard Lares an seiner Seite zu wissen. Der Leiter der Reparaturwerkstatt der Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH in Ulm arbeitet seit vielen Jahren mit DEKRA zusammen: „Die Kooperation ist partnerschaftlich und vorbildlich. Auch die regelmäßige Zusammenarbeit mit Herrn Lares ist für uns durch seine langjährige Erfahrung sehr wichtig. Er kennt unsere Fahrzeuge im Detail.“ Die Fertigstellung und Übergabe des Fahrzeugs an den Kunden erfolgt nach Beendigung der Instandsetzung im Werk Ulm. Das Ergebnis der abschließenden Besichtigung, der Einsicht in die Werkstattunterlagen sowie der Ermittlung der Ersatzteilpreise lässt Gerhard Lares in sein abschließendes Gutachten mit Angaben der tatsächlichen Reparaturkosten und des Fahrzeugwertes einfließen. Der engagierte DEKRA Experte schließt die Akten jedoch erst, wenn er weiß, dass das Löschfahrzeug in seiner Heimat wieder zu 100 Prozent für lebensrettende Einsätze bereitsteht. ❮ Stefan Loeffler Ausgabe 3.2012 2 5 3 4 6 11 DEKRA SOLUTIONS 1 1 2 3 4 5 Mit einem Blick auf die Pläne verschaffen sich die DEKRA Experten vor Beginn der Prüfung ein Bild von der aktuellen Bauplanung. Das Herzstück des neuen Vodafone Campus ist der elliptische Büroturm, an dem Lamellen aus Aluminium für den Sonnenschutz sorgen. Der Bausachverständige Manfred Barmscheid prüft mit der Wasserwaage, ob die Abflussleitung das vorgeschriebene Gefälle aufweist. Die Kabel im Hohlraum unter dem Boden müssen korrekt installiert sein. Der DEKRA Prüfer kontrolliert die Befestigung der Verteilerkästen. Der frisch verlegte Estrich spiegelt sich im Licht. Bei der Sichtprüfung achten die Sachverständigen auf kleinste Unebenheiten in der Fläche. 2 3 12 4 5 Ausgabe 3.2012 Baubegleitende Qualitätsprüfung Service am Bau Damit beim Bau der neuen Vodafone-Hauptverwaltung in Düsseldorf alles mit rechten Dingen zugeht, beauftragte der Bauherr DEKRA Industrial mit der baubegleitenden Qualitätsprüfung. D er Vodafone Campus im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt gilt derzeit noch als eine der größten Bürobaustellen in Europa. Allerdings eilt das spektakuläre Projekt mit Riesenschritten seiner Fertigstellung entgegen. Während im Inneren des knapp 80 Meter hohen Büroturms und der drei anschließenden Gebäuderiegel gerade Trockenbau- und Hohlraumbodenarbeiten anstehen, blinken an den Fassaden bereits die Sonnenschutzlamellen aus Aluminium. Nur noch knapp fünf Monate, dann packen rund 5.000 Mitarbeiter des Telekommunikationsanbieters Vodafone Deutschland die Kisten für den Umzug in die neue Konzernzentrale. Für die Bausachverständigen vom Bereich Construction Management bei DEKRA Industrial gibt es derzeit jede Menge Arbeit. Seit fast zwei Jahren ist DEKRA an dem Projekt mit dem Auftrag zur baubegleitenden Qualitätsprüfung beteiligt. Längst kennen die Experten jedes Stockwerk, jedes Treppenhaus, jede Wand und jeden Schacht in dem verzweigten Komplex. „DEKRA bietet uns durch alle Bauabschnitte stets die Sicherheit, dass das, was wir bezahlen, ordnungsgemäß und mängelfrei ausgeführt wird“, erklärt Lothar Harmuth, Projektmanager beim Bauherrn „die developer Objekt Düsseldorf VCD-RealisierungsGmbH & Co. KG“. Ein fester Bestandteil des Auftrags sind regelmäßige Begehungen. DEKRA Experte Manfred Barmscheid ist im 19 Stockwerke hohen Büroturm unterwegs und nimmt die Einbaulage des Estrichs, die Fliesenspiegel in Küchen und Sanitärräumen und den Zustand der Brandschotts unter die Lupe. Eine nicht korrekt fixierte Kabeltrasse trägt er als Baumangel in den Prüfbericht ein. Nach jeder Zwischenbegehung erstellt Barmscheid einen schriftlichen Bericht, der die festge- stellten Mängel auflistet und mit einem Foto aus der Digitalkamera dokumentiert. Da der Mieter Vodafone das Gebäude Mitte Dezember übernehmen soll, drückt der Bauherr kräftig aufs Tempo. Für DEKRA endet der Service am Bau mit der über mehrere Wochen angesetzten Schlussabnahme, in der die Sachverständigen den beteiligten Parteien die Betriebs- und Gebrauchsfähigkeit der Gebäude attestieren. „Die Abnahme ist für uns eine Inventur der geleisteten Arbeit. Wir beurteilen die Qualität der Ausführung und prüfen, ob das Resultat auch das ist, was wir bestellt haben“, weiß Projektmanager Harmuth. Seine Prognose zur Übergabe? Vodafone kann die Möbelwagen schon mal bestellen. ❮ Joachim Geiger „Die Expertise von DEKRA hilft uns dabei, mit unseren Partnern am Bau stets auf sachlicher Ebene zu diskutieren!“ Lothar Harmuth, Leitender Projektmanager, die developer Objekt Düsseldorf VCD-Realisierungs-GmbH & Co. KG. Noch Fragen ? Kirsten Kirsch Key-Account-Managerin DEKRA Construction Management Telefon +49.1 71.3 08 22 30 Telefax +49.2 21.1 79 58 96 34 E-Mail [email protected] 13 DEKRA SOLUTIONS 1 2 3 4 1 2 3 4 14 Das Revisionsgebäude in Wesseling besteht aus 38 Sicherheitscontainern, die selbst vor Explosionsdruckwellen schützen. Drehtainer übernimmt zum Großteil auch den Innenausbau der Sicherheitscontainer, der je nach Kundenanforderung variiert. Stichprobenartig untersucht DEKRA Experte Guido Hageböck die Qualität der Schweißarbeiten und die Einhaltung der Maße. Für die verschiedenen Belastungstests an den Spezialcontainern steht dem DEKRA Ingenieur in Valluhn ein Container-Prüfstand zur Verfügung. Ausgabe 3.2012 Prüfung von Spezialcontainern Den Dreh raus Wenn es um den Schutz von Menschen in Gefahrenzonen geht, hat Drehtainer „den Dreh raus”. Das Unternehmen baut Spezialcontainer, die DEKRA für den internationalen Einsatz zertifiziert. C ontainer ist nicht gleich Container. Das lernt jeder bei Drehtainer im mecklenburgischen Valluhn bei Schwerin ganz schnell. Hier entstehen modulare Spezialcontainer, die sich einfach und schnell zu ganzen Gebäudekomplexen kombinieren lassen. Der Clou: Gewehrkugeln, Raketen, Minen und Bombendetonationen mit den gefürchteten Druckstoßwellen, den „Blasts“, können den Behältern wenig anhaben. „Unsere Sonderbau-Container halten bei einem Abstand von 25 Metern mehrere Ansprengungen mit einer Tonne TNT aus“, betont Jens Harder, geschäftsführender Gesellschafter der Drehtainer GmbH. Hauptkunde ist vorrangig das Militär und die Nuklearindustrie. Insgesamt 3.500 Container hat die Bundeswehr bereits abgenommen. Weitere 2.500 speziell geschützte FeldlagerContainer lieferte Drehtainer an die deutschen sowie vier weitere ausländische Streitkräfte. Um die Container intermodal weltweit transportieren und auch verlegen zu können, brauchen sie eine CSC-Zulassung. Die Konvention für sichere Container regelt internationale Sicherheitsstandards und -tests. Für Drehtainer übernimmt DEKRA Experte Guido Hageböck das Prozedere. Der Leiter der Division Container & Swap Body bei der DEKRA Niederlassung Lübeck prüft vor dem Bau die Konstruktionszeichnungen, überprüft die Schweißarbeiten, gleicht Materialzeugnisse ab und lässt verschiedene Belastungstests am Container durchführen. Dafür steht dem Schiffsbau- und Schweißfachingenieur ein von Drehtainer eigens entwickelter Container-Prüfstand zur Verfügung. „Den zertifizierten Container-Prüfstand bieten wir auch externen Firmen zur Nutzung an“, erklärt Harder. Zurzeit nutzt Drehtainer diese Einrichtung für eigene Tests. Ein großer Chemiekonzern „Egal welche Abnahmen oder Zertifikate wir benötigen, bei DEKRA habe ich nur einen Ansprechpartner und bekomme alles aus einer Hand!“ Jens Harder, Geschäftsführender Gesellschafter, Drehtainer GmbH. hat 38 koppelbare Sicherheitscontainer für ein bislang einmaliges Wartungs- und Revisionsgebäude am Standort Wesseling bestellt. Es soll bei Havarie einer Druckwelle standhalten und den 31 Mitarbeitern in den Büroräumen ausreichenden Schutz bieten. Außer den Container-Dienstleistungen nimmt DEKRA bei Drehtainer Fahrzeuge mit Sonderaufbauten ab, prüft Wechselsysteme, Aufbauten oder Komponenten und erstellt Schadengutachten. Als zentraler Ansprechpartner steht dem mittelständischen Unternehmen Matthias Stenau, Global Account Director von DEKRA SE, zur Seite. Gemeinsam mit Guido Hageböck baut er das weltweite Container- und Swap-Body-Prüfgeschäft strategisch aus und koordiniert die verschiedenen Serviceleistungen von DEKRA. ❮ Frank Hausmann Noch Fragen ? Matthias Stenau Global Account Director DEKRA SE Telefon +49.1 71.2 16 63 51 Telefax +49.7 11.78 61-27 86 E-Mail [email protected] 15 DEKRA SOLUTIONS Porträt Vijay Mallya König der guten Zeiten 16 Ausgabe 3.2012 D er Mann mit den silbergrauen Haaren und dem weißen Kinnbart hatte geladen und alle waren sie gekommen: der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, die Hollywoodstars Will Smith sowie Diane Kruger und Flavio Briatore natürlich, der letzte Playboy der Formel 1. Die mondänen Partys auf der Yacht von Vijay Mallya will keiner im Formel-1-Zirkus missen, seit der indische Bierbaron und Rennstallbesitzer vor vier Jahren erstmals seine „Indian Empress“ ins Hafenbecken von Monaco kommandierte. Die „Indische Kaiserin“, die zu den 50 größten Yachten in Privatbesitz zählt und auch beim Großen Preis von Europa Ende Juni in Valencia aufkreuzte, ist für den 57-jährigen Eigner die sichtliche Bestätigung seines unternehmerischen Erfolgs. ❯ In der Formel 1 ist der indische Bierbaron und Rennstallbesitzer Vijay Mallya die wohl schillerndste Figur. Er dirigiert das Sahara Force India Team, für das er auch Nico Hülkenberg unter Vertrag genommen hat. ❯ Vijay Mallya Geboren: 18. Dezember 1955 in Kalkutta, Indien Familienstand:seit 1993 verheiratet mit Rekha; zwei Töchter, Leana und Tanya, ein Sohn, Sidhartha, aus erster Ehe mit Samira Karriere: 1979 Sieg beim Calcutta Grand Prix 1981 Sieg beim Sholavaram Grand Prix 1980–1990 Teilnahme an verschiedenen europäischen Rallyes seit 1983 Leitung der United Breweries Group nach dem Tod seines Vaters Vittal seit 1990 Präsident des indischen Motorsportverbandes und Mitglied des Motorsportweltrates des Internationalen Automobilverbandes FIA 1997 Ehrendoktor an der Southern California University for Professional Studies 1999 Mitglied bei „Leading Intellectuals of the World” seit 2002 parteiloses Mitglied des indischen Parlaments 2003 Gründung der Fluggesellschaft Kingfisher Airlines 2007 Übernahme des Formel-1-Teams Spyker und Umbenennung in Force India Formula One Team 1 1 Als frisch gebackener Eigentümer des Spyker-F1-Teams posiert Vijay Mallya beim Großen Preis von China 2007 für die Fotografen. 17 DEKRA SOLUTIONS ❯ Vijay Mallya pflegt gewissenhaft sein Bild. Auch die Boliden tragen das Kürzel des Chefs: VJM. Mittlerweile ist das Sahara Force India Team bei Modellnummer VJM05 angekommen, was für eine kontinuierliche Entwicklung spricht. Bevor Mallya das Ruder im Jahr 2008 übernahm, hatte der Rennstall mehr Namen als Punkte gesammelt: von „Jordan“ über „Midland“ bis zu „Spyker“. Mittlerweile hat sich seine Mannschaft im oberen Mittelfeld etabliert und mit dem Schotten Paul di Resta und vor allem Nico Hülkenberg in diesem Jahr zwei Spitzenpiloten unter Vertrag genommen. Mallya schwärmt vom blonden Deutschen als „Supertalent“ und will ihn gern langfristig ans Team binden. Hülkenberg spricht voller Respekt vom Rennstallbesitzer, nennt Mallya einen „Vollblutmanager“. Auch er, der 2010 schon Stammpilot bei Williams war, richtet sich auf einen Verbleib in der Königsklasse ein. Erst im März weitete er seine Partnerschaft mit DEKRA aus. Der DEKRA Schriftzug prangt seitdem auf der Vorderseite von Hülkenbergs offizieller Formel-1-Kappe – wie einst bei Michael Schumacher. Dank bester Kontakte in die Politik und zu Banken sowie einem untrüglichen Gespür für Marketing baute Mallya sich ein Bier- und Spirituosen-Imperium auf. Den Einstieg in diese Welt ebnete ihm sein Vater Vittal Mallya, der Vijay, als er 1983 verstarb, den Mischkonzern UB Group hinterließ. Der Sohn erweiterte den Besitz um kostbare Immobilien und hoffte, mit seiner Fluglinie Kingfisher, der ersten privaten Luftfahrtgesellschaft Indiens, den Boom im Land zu nutzen. Bei seinen ehrgeizigen Plänen geht der Geschäftsmann gerne auch wohlkalkulierte Kooperationen ein. So beteiligte Mal- 2 lya bei seinem Prestigeprojekt, dem Formel-1-Rennstall, im vergangenen Jahr die nordindische Firmengruppe Sahara mit 42,5 Prozent. Formel-1-Impresario Bernie Ecclestone schätzt ihn als zuverlässigen Privatier im PS-Zirkus, der wie der britische Milliardär und Gründer des Virgin-Konzerns, Richard Branson, ein Gegengewicht zum Establishment der Branche um die Rennställe Ferrari, Mercedes und McLaren bildet. Viele Inder verehren ihn, weil er den ersten Formel-1Grand-Prix der Geschichte 2011 nach Delhi holte und damit Arbeitsplätze schuf. Auch als in New York vor drei Jahren ein kalifornischer Kunstsammler persönliche Gegenstände Mahatma Gandhis versteigern ließ, war auf Mallya Verlass. Kurzerhand machte er für die Brille, Taschenuhr, Sandalen und das Essgeschirr der indischen Ikone 1,4 Millionen Euro locker und lässt die Devotionalien seither in der Hauptstadt ausstellen. Auch in der Boxengasse ist Mallya in vaterländischer Mission unterwegs, wenn er in seiner Jacke in den indischen Nationalfarben Grün, Weiß und Orange am Kommandostand steht. Er hat erkannt, dass er sich auf der Bühne Formel 1 wie ein Popstar geben muss. Denn da Alkoholwerbung in weiten Teilen Indiens verboten ist, feuert der „King of good times“, der König der guten Zeiten, wie sich Mallya selbst bezeichnet, an den Rennbahnstrecken nicht nur sein Team an, sondern kurbelt zugleich auch sein Getränkegeschäft an. Dabei lächelt Mallya siegessicher. Er glaubt an den großen Triumph mit seinen Rennwagen und seinen Flugzeugen. ❮ Robert Dunker Als Ehrengast wohnt der Vorsitzende der United Breweries Group 2010 einer Veranstaltung des Entrepreneurship Development Institute of India bei. 3 Den zweiten Geburtstag seiner Fluggesellschaft feiert der Geschäftsmann, indem er bei Airbus-Vertriebschef John Leahy fünf A380 bestellt. 4 5 6 7 18 Auf seiner Luxusyacht „Indian Empress“ gab Mallya schon so manches kaiserliche Fest. Wie der Brite Richard Branson mischt der Inder mit einem eigenen Formel-1-Team im Rennzirkus mit. In den indischen Landesfarben werben die PromotionDamen an den Rennstrecken für Mallyas Fluglinie. Der Besitzer von Force India setzt große Hoffnungen in seinen Fahrer Nico Hülkenberg, den DEKRA sponsert. 5 Ausgabe 3.2012 2 3 4 6 7 19 DEKRA SOLUTIONS 1 2 3 1 2 Ein Reisebus von CORAIL steht an einer der vier DEKRA Prüfstellen in Casablanca zur Hauptuntersuchung bereit. Die DEKRA Prüfer arbeiten an modernen Einrichtungen, wie sie auch ihren Kollegen in Frankreich zur Verfügung stehen. 3 20 Auch den Fahrgastraum des CORAIL-Busses inspiziert DEKRA Experte Zakaria El Barhmi gewissenhaft. Ausgabe 3.2012 Fahrzeugprüfungen an Reisebussen Die Sicherheit reist mit Um die anspruchsvolle Kundschaft mit Bussen auf höchstem sicherheitstechnischem Niveau zu befördern, lässt das Unternehmen CORAIL Transports seine Fahrzeugflotte regelmäßig von DEKRA prüfen. J aouad Squalli Houssaini arbeitete unter anderem in Italien im Tourismusgewerbe, bevor er 1973 in seine Heimat Marokko zurückkehrte, um mit 40 Jahren sein Unternehmen CORAIL Transports in Casablanca zu gründen. Er hatte erkannt, dass besonders europäische Touristen großen Wert auf einen tadellosen technischen Zustand der Busse legten, die sie vom Flughafen in ihre Hotels brachten. „Einzelne Gäste prüften sogar das Reifenprofil, bevor sie einstiegen“, erinnert sich Squalli. „Es war deshalb mein Bestreben, mit der Marke CORAIL Service nach europäischen Standards zu bieten.“ Inzwischen hat er mit BESTOURS ein zweites Standbein aufgebaut, mit dem er lokalen Firmen den Transport ihrer Mitarbeiter in die Produktionsstätten anbietet. Aktuell umfasst sein Betrieb rund 250 Fahrzeuge. Die Mehrzahl davon sind große Reisebusse und kleinere 20-Sitzer. Als das marokkanische Verkehrsministerium 1996 aufgrund der extrem hohen Anzahl der Verkehrstoten und des schlechten sicherheitstechnischen Zustands der Fahrzeuge die regelmäßige Fahrzeugprüfung einführte, musste Squalli diese nicht fürchten. Und als DEKRA zehn Jahre später, nach der Liberalisierung des Marktes, die Prüfungen nach höheren Standards anbot, war für ihn sogleich klar, dass er zum deutsch-französischen Marktführer wechselt: „Die DEKRA Leute sind hervorragend ausgebildete Techniker und handeln sehr seriös“, beschreibt er seine Erfahrungen. Am besten findet er aber, dass DEKRA direkt auf den Betriebshof kommt: „So kann ich die Ausfallzeiten der Busse gering halten.“ DEKRA Prüfer Zakaria El Barhmi demonstriert die Prüfung eines BESTOURS-Busses anhand eines Katalogs von über 70 Prüfpositionen. Außer dem Zustand der sicherheitsrelevanten Bauteile wie Fahrwerk, Bremsen und Reifen überprüft El Barhmi auch das Vorhandensein und den Zustand der Sicherheitsgurte im Innenraum. Technik auf dem neusten Stand, wie etwa ein PDA-Handcomputer, unterstützt ihn dabei. „Regelmäßige Wartungen in der eigenen Werkstatt, ein top gepflegter Fuhrpark und geschulte Fachkräfte sind noch keine Selbstverständlichkeit in Marokko“, betont Xavier L andouer, Geschäftsführer von DEKRA Automotive Maroc. Er hat die Tochtergesellschaft von DEKRA Automotive France seit 2006 mit viel Einsatz und gegen einige Widerstände aufgebaut. Er ist sicher: „Mit europäischen Standards sorgen wir in Marokko für eine Bewusstseinsänderung in Sachen Sicherheit.“ ❮ Alexander Föll „Die DEKRA Fachleute sind hervorragend ausgebildet und handeln sehr seriös!“ Jaouad Squalli Houssaini, Geschäftsführer, CORAIL Transports. Noch Fragen ? Xavier Landouer Geschäftsführer DEKRA Automotive Maroc S.A. Telefon +33.1.30 69 52-16 E-Mail [email protected] 21 DEKRA SOLUTIONS 1 Sicherheitsprüfung von SchweiSSnähten Meer-teilige Verbindung 22 Ausgabe 3.2012 2 Das finnische Unternehmen RUUKKI liefert entscheidende Bauteile für den Windpark Nordsee Ost. Die Füße und Plattformen der Windkrafträder müssen mindestens 20 Jahre halten. Damit dem so ist, prüft DEKRA Industrial Oy die Schweißnähte der riesigen Stahlkonstruktionen. Imposant stehen die Pfähle in Reih und Glied in der hohen Halle. In vielen Ecken schimmert ein blaues Licht. Davor sitzen, trotz Hitze in Schutzkleidung sicher verpackt, Schweißer mit ihren Arbeitsgeräten. Sie fügen die Stahlkolosse, die eine Höhe von etwa fünf Metern und einen Durchmesser von 2,5 Meter besitzen, zusammen. Eine Aufgabe, die nur speziell ausgebildete Mit- arbeiter bei RUUKKI übernehmen dürfen, denn die Stahlfüße werden künftig in etwa 25 Meter Tiefe auf dem Grund der Nordsee stehen. Sie bilden die Grundpfeiler der Jacket-Fundamente, die dafür sorgen, dass die Windkrafträder des Betreibers RWE Innogy im Windpark Nordsee Ost fest verankert bleiben – und zwar mindestens für die kommenden 20 Jahre. ❯ 23 DEKRA SOLUTIONS ❯ Gleich nebenan lagern Übergangsstücke, so groß wie ein Einfamilienhaus. Diese Stahlkonstruktionen messen jeweils zwölf Meter im Quadrat, sind bis zu sechs Meter hoch und wiegen etwa 115 Tonnen. Sie bilden den Übergang vom JacketFundament zum Turm der Windenergieanlage. Auch sie wurden hier hergestellt und geschweißt. Bevor der Windpark umweltfreundliche Energie liefern wird, wartet noch viel Arbeit auf die Belegschaft von RUUKKI. Die Spezialisten schweißen 196 Pfeiler und 48 Transferplattformen im Auftrag des norwegischen Unternehmens KVAERNER. „Sie müssen sich mit einigen hundert unterschiedlichen Schweißnähten auskennen. Nichts überlassen wir dabei dem Zufall“, betont Mika Pottala, Bereichsleiter bei RUUKKI am Standort Kalajoki. Besonders wichtig sei dabei auch die Dokumentation. „Jede Schweißnaht hat eine eigene Nummer, um sie einwandfrei identifizieren zu können“, sagt Mika Kinnunen, Direktor des Geschäftsbereichs Offshore und Komponenten bei RUUKKI. So hat es auch das international zusammengesetzte Expertenteam von DEKRA Industrial Oy einfacher, bei der Kontrolle die einzelnen Schweißnähte zu bestimmen. Damit die Produkte halten, was der Hersteller verspricht, prüft DEKRA jede einzelne. „Wir haben es hier mit den verschiedensten Schweißnähten zu tun. Daher bedienen wir uns auch unterschiedlicher Prüfmethoden“, erklärt Matti Andersson, Geschäftsführer von DEKRA Industrial Oy. Dazu gehören Ultraschall- und Röntgentests. Zudem setzen die DEKRA Experten aus Frankreich, Schweden, Litauen und Finnland auf die MagnetpulverRissprüfung, eine Form der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Sie tragen dazu auf einer magnetisierten Fläche rund um die Schweißnähte eine Flüssigkeit auf, in der sich auch ein feines Metallpulver befindet. Die Eisenpartikel sammeln sich in den feinsten Haarrissen und zeigen den Prüfern so oberflächennahe Fehlstellen an. 24 3 4 5 Ausgabe 3.2012 Bis RUUKKI einen neuen Pfeiler oder eines der Übergangsstücke gebaut hat und die DEKRA Mitarbeiter diese prüfen können, vergehen normalerweise nur wenige Wochen. „Wir bekommen die vorgefertigten Elemente von unserem internen Produktionsverbund geliefert. Dieser ist darauf spezialisiert, Teile und Komponenten aus RUUKKI- und Spezial-Stahl für sehr schwere Bauteile herzustellen“, erklärt Pot tala. Bevor die Schweißer in Kalajoki ihre Linien ziehen, heizen sie die Stahlelemente auf etwa 80 Grad Celsius vor. Das dauert mit sämtlichen Vorarbeiten gut einen Tag. Anschließend müssen die Nähte 48 Stunden lang abkühlen, erst dann beginnen die DEKRA Experten ihre Tests. Für die wichtige Prüfung der Schweißnähte benötigte das Unternehmen RUUKKI, das fast 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, eine anerkannte Expertenorganisation. „Für uns kam letztendlich nur DEKRA infrage. Einerseits besitzt die global agierende Prüforganisation die Vorteile und das umfassende Know-how eines Konzerns. Andererseits ist sie mit regionalen und lokalen Standorten sehr nah am Kunden und damit auch bei uns“, sagt 1 DEKRA Projektleiter Petri Remes (l.) analysiert mit RUUKKI-Fachmann Pekka Siermala, ob der Schweißturm genau justiert ist. 2 Zwei Hochseeschlepper bringen auf einem Ponton die fertigen Fundamente für den Offshore-Windpark Nordsee Ost vom norwegischen Produzenten KVAERNER nach Bremerhaven. 3 4 „Wir suchten einen global agierenden Partner, der uns individuell betreuen kann. Da kam nur DEKRA infrage!“ Mika Kinnunen, Direktor Geschäftsbereich Offshore und Komponenten, RUUKKI. DEKRA Projektleiter Remes schaut sich jede einzelne Schweißnaht sehr genau an. Etwa 115 Tonnen wiegen die einfamilienhausgroßen und bis sechs Meter hohen Übergangsstücke vom Jacket-Fundament zum Turm der Windkraftanlage. 5 Kinnunen. „Das war für uns einer der entscheidenden Punkte.“ Sobald die Komponenten des Jacket-Fundaments fertig sind, gehen die schweren Stahlkonstruktionen auf die Reise. Der Landweg ist nur wenige hundert Meter lang, dann sind sie im Hafen Kalajokis angekommen. „So können wir ohne lange Wege den Hafen der Stadt nutzen“, freut sich Kinnunen. Von hier gehen die Bauteile per Schiff nach Norwegen, wo KVAERNER die einzelnen Komponenten zusammensetzt. Bei der Endabnahme der einzelnen Stahlkonstruktionen sind dann immer Spezialisten von RWE Innogy, KVAERNER, RUUKKI und DEKRA dabei. Nichts entgeht den aufmerksamen Blicken der Expertenrunde. Doch die Verantwortlichen bei RUUKKI sehen diesen Prüfungen gelassen entgegen. „Schweißen ist seit über 40 Jahren unser Geschäft. Darin sind unsere Mitarbeiter einfach spitze. Daher liegt unsere Fehlerquote auch deutlich unter einem Prozent“, betont Pottala. Die Prüfungen von DEKRA belegen das. Und so werden mit Sicherheit bald die ersten Stahlfüße in der Nordsee versenkt. ❮ Ralf Johanning Bei der Magnetpulver-Rissprüfung weist das Noch Fragen ? Werner Bollmann Leiter Service Unit Material Testing & Inspection Telefon +49.1 60.90 90 81 16 Gerät auf feinste Haarrisse in und entlang der Schweißnaht hin, indem es die Pulver- E-Mail [email protected] häufungen anzeigt. 25 DEKRA SOLUTIONS 1 Kreative Ideen sind gefordert bei der Fragestellung, wie der Audi-Trainer seine Teilnehmer im Training begeistern kann. 2 Das Feedback der DEKRA Expertin unterstützt Tomáš Chupáč dabei, seine Trainerkompetenzen zielgerichtet weiterzuentwickeln. 3 Tomáš Chupáč und Ulrike Stahl von DEKRA arbeiten im Audi Forum die Markenwerte des Traditionsunternehmens heraus. 1 2 3 26 Ausgabe 3.2012 Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm für Trainer Vorsprung durch Training DEKRA führt zusammen mit Audi ein weltweites Zertifizierungsprogramm für Trainer durch. Der Premiumanspruch des Ingolstädter Automobilherstellers soll sich auch im einheitlich hohen Trainingsniveau widerspiegeln. S eine Augen strahlen. Tomáš Chupáč ist seit acht Jahren für den Audi-Importeur in der Slowakei tätig. Doch ein Training wie dieses hat er noch nicht erlebt: „Das, was ich in diesen dreieinhalb Tagen gelernt habe, ist extrem praxisnah und hervorragend für unsere tägliche Arbeit geeignet.“ Der Slowake ist einer von zehn Service-Trainern, die an diesem Tag am Konzernsitz in Ingolstadt eine unternehmensinterne Entwicklungsmaßnahme durchlaufen, welche die DEKRA Qualification für die AUDI AG entwickelt hat. „Wir wollen weltweit Kunden begeistern. Eine hochwertige Aus- und Weiterbildung unseres Handelspersonals ist dabei der Schlüssel zum Erfolg“, erklärt Isabel Giese, die bei Audi im Bereich Verkaufstraining für das Projekt zuständig ist. Das laufende Programm resultiert aus der „Strategie 2020“, mit der die Ingolstädter Autobauer bis Ende des Jahrzehnts als „Audi – die Premiummarke“ weltweit darin führend sein wollen, Kunden zu begeistern. Die Premiumqualität der Marke soll daher auch im Training selbst zu spüren sein – in allen Fachbereichen und in allen Ländern. „Spannend an diesem Projekt sind die weltweite Umsetzung und die verschiedenen Kulturen, denen wir begegnen“, sagt DEKRA Projektleiterin Sylvana Berger. „Derzeit sind wir in mehr als 20 Ländern auf allen fünf Kontinenten unterwegs.“ Das 14-köpfige DEKRA Team besteht aus zwölf Beobachtern bzw. Trainern und zwei Projektkoordinatoren. Im ersten Projektjahr hat es weltweit 230 Trainer von Audi qualifiziert und 150 zertifiziert – und das in fünf Sprachen. Das Programm zur Sicherung einheitlicher Qualitätsstandards sieht mehrere Schritte vor: In Beobachtungen analysieren die DEKRA Personalentwickler zunächst vorhandene Stärken der Trainer und erarbeiten mit ihnen individuelle Entwicklungspläne. „Bis Ende 2013 werden über 600 Trainer das eintägige Zertifizierungs-Assessment durchlaufen“, bilanziert Berger. Hier wie auch bei den vorangehenden Qualifizierungsbausteinen bieten die Experten von DEKRA den Trainern Raum zur Selbstreflexion und geben wertschätzende Rückmeldung – etwa zu ihrer Wirkung auf die Teilnehmer. Gleichzeitig werden die Trainer für die Marke Audi sensibilisiert. Nach dem Trainingstag verlässt Thomáš Chupáč das museum mobile am Audi Forum mit neu entfachter Begeisterung: „Der Slogan ,Vorsprung durch Technik‘ wurde mir anhand der eindrucksvollen Historie der Marke sofort klar!“ ❮ Stephan Brummet „Dank der Expertise und Flexibilität, aber auch dank der internationalen Vernetzung ist DEKRA unser idealer Partner!“ Isabel Giese, Projektleiterin Verkaufstraining, AUDI AG. Noch Fragen ? Sylvana Berger Projektleiterin Trainings DEKRA Qualification GmbH Telefon +49.89.5 10 85 96-30 Telefax +49.89.5 10 85 96-55 E-Mail [email protected] 27 DEKRA SOLUTIONS 1 Es ist kurz vor Mitternacht. Die Dun- kelheit bricht an diesem lauen Juni-Abend endlich herein über St. Petersburg. Geduldig hat die Menschenmenge ausgeharrt und sich die Zeit an der Uferpromenade der Newa vertrieben. Alle warten auf das Schauspiel, das sich allnächtlich hier bietet. Gegen ein Uhr tauchen Scheinwerfer die Bauwerke am Ufer wie nach einer festgelegten Choreografie in ein stimmungsvolles Licht. Weitere 30 Minuten später beginnen sich alle Brücken zu öffnen, um die großen Frachtschiffe, die die 74 Kilometer von der Ostsee zum Ladogasee unterwegs sind, passieren zu lassen. St. Petersburg ist nun bis gegen fünf Uhr eine geteilte Stadt. Erst dann vereinen sich die 18 Bezirke auf den 42 Inseln wieder zur jüngsten europäischen Metropole. 28 Gerade einmal gut 300 Jahre ist es her, dass Zar Peter I., genannt der Große, die Stadt am Flussdelta der Newa gründete, indem er im Mai 1703 den Auftrag für den Bau der Festung St. Pitersburch auf der Haseninsel erteilt. Als „Fenster nach Europa“ soll die Retortenstadt dem Herrschaftsanspruch Russlands im Ostseeraum Ausdruck verleihen. Für die Wehranlage verpflichtet der Zar Domenico Trezzini, der ein lang gestrecktes Sechseck anlegt. Der italienischschweizerische Baumeister zeichnet später auch für die Peter-und-Paul-Kathedrale im niederländischen Barockstil verantwortlich. Der 122 Meter hohe Turm der Grabeskirche der Zarenfamilie Romanow gilt heute als Wahrzeichen der Stadt. 1712 ruft der Zar St. Petersburg zur neuen Hauptstadt aus und verlegt seine Residenz von Ausgabe 3.2012 Städteporträt St. Petersburg Fenster nach Europa Petrograd, Leningrad, St. Peterburg: drei Namen, eine Stadt. Keine andere Metropole erfuhr in ihrer Geschichte so viele Umbenennungen wie St. Petersburg. Seit 1991 trägt die nördlichste Millionenstadt der Welt wieder stolz den Namen, den ihr Zar Peter I. ursprünglich gegeben hat – und findet auch wieder zum Glanz alter Zeiten zurück. der Moskwa an die Newa. Der russische Adel lässt daraufhin gleichfalls feudale Paläste in der von Peter vorgeschriebenen Steinbauweise entlang der Kanäle und den Prospekten, den russischen Prachtstraßen, errichten. Architekten aus ganz Europa und ein Heer von Arbeitern stampfen über die Jahre aus dem sumpfigen Gelände ein „Venedig des Nordens“. Allein für die Gründung der 1858 vollendeten St.-Isaak-Kathedrale, einer der größten Kuppelkirchen der Welt, werden 24.000 Pfähle in den Grund gerammt. ❯ ❯ Ein Brief an den ZarEN Im Vergleich mit anderen Monarchien waren die russischen Zaren sehr volksnah. So ist von Zar Paul I. überliefert, dass er morgens im Erdgeschoss des Winterpalasts ein Fenster des Eckzimmers öffnen ließ, durch das ihm die Bürger ihre Anliegen zukommen lassen konnten. Alle Briefe, die bis zur Schließung des Fensters hereinkamen, beantwortete der Zar 1 Nächtliche Newa: Wenn die Palastbrücke höchstpersönlich bis zur Mittagsstunde. sich erst einmal geöffnet hat, ist die Wasilij- Die Antwort des Zaren konnte dann jeder Insel mit „Kunstkamera“ (links) und ehemali- in der Zeitung lesen. ger Börse vom Festland abgeschnitten. 29 DEKRA SOLUTIONS ❯ Zahlen und Fakten Stadtgründung: Die Grundsteinlegung am 27. Mai 1703 für die Festung St. Pitersburch auf der Haseninsel in der Newa markiert die Stadtgründung durch Zar Peter I. Bisherige Namen: St. Petersburg (1703–1914), Petrograd (1914–1924), Leningrad (1924–1991), St. Petersburg (seit 1991) Kosename: Piter Einwohner: ca. 4,9 Mio Fläche: ca. 1.430 km2 auf 42 Inseln Stadtpatron: Fürst Alexander Jaroslawitsch Newskij Berühmte Söhne und Töchter der Stadt: ■ Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch: Komponist, Pianist und Pädagoge ■ Anna Pawlowna Pawlowa: Tänzerin und Namensgeberin der Süßspeise ■ Wladimir Wladimirowitsch Putin: Politiker und Präsident Russlands 2 2 Mordsmäßige Mosaike: Die Christi-Auferstehungskirche „Auf dem Blute“ am Gribojedow-Kanal markiert den Ort des Bombenattentats auf Zar Alexander II. 3 Kunterbunte Kappen: Kopfbedeckungen aller Art bieten Händler am Eingang der Peter-und-Paul-Festung feil. 4 Zar und Zimmermann: Stadtgründer Peter I. erlernte auf seiner Reise durch Westeuropa das Handwerk des Schiffsbauers. 5 Kaviar und Krimsekt: Im Jelissejew-Haus am Newskij-Prospekt findet der verwöhnte Gaumen Luxusspeisen aller Art. 6 3 30 Museale Meisterwerke: Einst Zarenresidenz, beherbergt der Winterpalast heute eine der größten Kunstsammlungen der Welt. 4 Ausgabe 3.2012 ❯ Erst gut 200 Jahre später, nach Ende des Ersten Weltkriegs, verliert die 1914 in Petrograd, also Peterstadt, umbenannte Metropole ihren Hauptstadtstatus wieder an Moskau. Mit dem Ende der Zarenzeit versinkt Leningrad, wie sie von 1924 an zu Ehren des Revolutionsführers Wladimir Iljitsch Uljanow heißt, in einen rund 70-jährigen Schlaf, aus dem die zweitgrößte rus sische Stadt erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wieder zu erwachen beginnt. 1991 sprechen sich die Einwohner für die Rückbenennung in St. Peterburg, wie die Stadt auf Russisch heißt, aus. Seither beginnt sich das Zentrum zu wandeln. In neuer Pracht erstrahlen die restaurierten Fassaden der alten Paläste und Kirchen. Entlang der Prospekte, den Hauptverkehrsadern der Stadt, flanieren modebewusste Russinnen von Boutique zu Boutique, machen in einem der weltstädtischen Cafés oder einer Sushi-Bar Pause, bevor eine der zahllosen Galerien lockt. In St. Petersburg befindet sich nicht nur die Russische Kunstakademie, deren Studenten in den herausgeputzten Parkanlagen wie dem Sommergarten makellose Marmorskulpturen skizzieren oder entlang der Kanäle und Flüsse Stadtansichten auf die Leinwände bannen. Die ehemaligen Adelspaläste beherbergen heute auch unzählige Museen. Das bekannteste ist die Eremitage. Gut vier Millionen Besucher verzeichnet 5 das Museum jährlich. Außer einer hochkarätigen Gemäldesammlung, deren Anfänge die Zaren bereiteten, wartet die Eremitage in ihren prunkvoll ausstaffierten Räumen auch mit der weltgrößten Juwelenschau auf. Kunst- und glanzvoll geht es auf den zahlreichen Bühnen der Stadt zu. Ob Oper, Schauspiel, Ballett oder Festival: St. Petersburg bietet für jeden etwas. Gerade wer Piter, wie die Einwohner ihre Stadt nennen, zur Zeit der Weißen Nächte besucht, kann aus einem schier unerschöpflichen Angebot wählen. Wer die Stadt nicht fußläufig entdecken will, kann die Sehenswürdigkeiten in der Pferdekutsche oder dem Fahrradtaxi an sich vorbeiziehen lassen. Schneller geht dies in einem Taxi, das das gewünschte Ziel zu einem vorab zu vereinbarenden Preis ansteuert. Unterirdisch befördern zudem fünf Metrolinien rund 2,8 Millionen Menschen täglich. Auch hier setzt die Stadt architektonische Maßstäbe, zählen die Stationen der St. Petersburger Metro doch zu den schönsten der Welt. Was mit einer Festungsanlage auf sumpfigem Gelände begann, ist heute ein lebendiger, pulsierender Ort, der seinesgleichen sucht. Aus dem „Fenster nach Europa“ ist ein „Tor zur Welt“ geworden. Und dieses steht einladend weit offen. ❮ Frank Jörger 6 31 DEKRA SOLUTIONS 1 2 3 1 2 Der Werkstattbereich von AutoCentr steht Punkt für Punkt auf dem Prüfstand. Lev Tenishev, Leiter des Servicebereichs (rechts), erklärt den DEKRA Experten Sergey Uzemshev (links) und Egor Kurchakov die internen Abläufe bei AutoCentr. 3 Die optimale Betreuung beginnt bereits mit dem freundlichen Empfang des Kunden am Serviceschalter. 4 4 32 Igor Derzhimanov (rechts) zeichnet als Service-Chef verantwortlich für das ŠkodaAutohaus am Engels-Prospekt. Ausgabe 3.2012 Beratungsdienstleistungen im Autohaus Stufenweise effizienter AutoCentr erwirtschaftet 40 Prozent des Gesamtumsatzes von Škoda in St. Petersburg. Grund genug für den Konzern, das Autohaus in ein mehrstufiges Trainings- und Coachingprogramm aufzunehmen. Die Marke Škoda erfreut sich in Russ- land großer Beliebtheit. Im Jahr 2011 verkaufte der tschechische Automobilhersteller auf seinem drittgrößten Markt 74.000 Fahrzeuge. Tendenz steigend. Rund die Hälfte der Autos stammte aus dem russischen Werk Kaluga, in dem Škoda die Modelle Octavia und Fabia fertigt. Für den Vertrieb sorgen landesweit 120 Autohändler. Um die Kunden auch nach dem Kauf optimal zu betreuen und einheitliche Standards sicherzustellen, wollte Škoda die internen Serviceabläufe der 36 umsatzstärksten Vertragspartner von DEKRA RUSS überprüft wissen. In St. Petersburg fiel die Wahl auf AutoCentr. Der Škoda-Händler betreibt seit 1996 am Engels-Prospekt das erste Autohaus der Marke in der Stadt. 2007 kam ein zweites in der Khasanskaya-Straße östlich des Stadtzentrums hinzu. Um die 150 Fahrzeuge monatlich verkaufen die beiden Zentren, in denen sich 130 der insgesamt rund 170 Mitarbeiter um die Kundenbelange kümmern. „Unsere Servicepalette reicht vom Ölwechsel bis zu Karosseriearbeiten“, sagt Lev Tenishev, Leiter des Servicebereichs von AutoCentr. Für ihn war es auch kein Problem, die Betriebsabläufe vor DEKRA RUSS offenzulegen. „Es gibt immer etwas zu verbessern“, weiß er. Und so sah er die unabhängige Beratung vielmehr als Chance, die Arbeitsprozesse zukünftig noch effizienter zu gestalten. „Die Kunst bei solch einer Beratung ist es, Prozesse zu hinterfragen, ohne als Eindringling oder gar belehrend zu wirken“, sagt Egor Kurchakov, Leiter des Bereichs Consulting bei DEKRA RUSS. Zwei Tage lang ließ er sich die Abläufe in allen Bereichen bei AutoCentr zeigen, machte sich ein Bild von der Arbeitsweise der Mitarbeiter und legte dann in den nächsten drei Tagen zusam- „DEKRA unterstützt uns dabei, unsere Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten!“ Lev Tenishev, Leiter Servicebereich, AutoCentr. men mit der Geschäftsleitung einen umzusetzenden Maßnahmenkatalog fest. „Es herrschte eine offene, konstruktive Arbeitsatmosphäre“, freut sich der 35-Jährige. „Die Chemie stimmte“, bestätigt Tenishev. Nach zwei Monaten überzeugte sich der DEKRA Experte vor Ort, dass AutoCentr die Vorschläge erfolgreich umgesetzt hatte. Auch Škoda war zufrieden und wählte AutoCentr als einen von nun 14 Händlern für einen nächsten Schritt des mehrstufigen Trainings- und Coaching-Programms aus. Dies bedeutete weitere acht Tage Analyse, Gespräche und Beratung für Kurchakov. Nun jedoch mit den Mitarbeitern selbst. Schließlich sind sie es, die nah am Kunden für deren Zufriedenheit sorgen. ❮ Frank Jörger Noch Fragen ? Sergey Uzemshev Geschäftsführer OOO DEKRA RUSS Telefon +7.4 95.6 41-52 79 Telefax +7.4 95.9 37-90 51 E-Mail [email protected] 33 DEKRA SOLUTIONS DEKRA Mitarbeiter im Porträt Mit Hang zum Abfahren Petri Remes, Vorarbeiter bei DEKRA Industrial Oy, liebt das Spezielle. Der 44-Jährige übernimmt daher auch gern im Beruf besondere Projekte. Verbrachte er die vergangenen zweieinhalb Jahre in einem Atomkraftwerk, so hat er jetzt die Leitung über die DEKRA Prüfer beim Stahlkonzern RUUKKI übernommen, der für den Windpark Nordsee Ost Komponenten baut. Hier prüft der DEKRA Experte mit seinem Team die Schweißnähte. Mit seiner Frau und zwei Hunden lebt Remes in Simo, etwa 240 Kilometer nördlich von Oulu. Er liebt es, Ski zu fahren. In seiner Heimat sind die Berge jedoch nur bis zu 500 Meter hoch. Daher gönnt sich Remes ab und zu einen Urlaub in der Schweiz und genießt die Abfahrten auf den langen Pisten. Auch geht er im Winter gern einmal auf Tour mit dem Snowmobil. Zudem fasziniert ihn das Mountainbiken. Leider musste er bei seinen ersten Downhill-Versuchen dreimal ungewollt „absteigen“. ❮ Bei Schweißnähten macht ihm so schnell keiner etwas vor. Durch regelmäßige Weiterbildungen kennt Petri Remes inzwischen fast jede Naht. ❯ DEKRA Solutions Jetzt bestellen Möchten Sie die DEKRA Solutions kostenlos und regelmäßig mit eigenem Abonnement beziehen? Dann faxen Sie uns einfach diesen Coupon zu: + 49 . 7 11 . 7 84 98-46 NAME . VORNAME FIRMA FUNKTION STRASSE . HAUSNUMMER PLZ . ORT Land Solutions im Internet: www.dekra.de E-Mail an: [email protected] 34 E-MAIL TELEFON FÜR RÜCKFRAGEN WIR BRINGEN IHRE WERKSTATT GANZ NACH OBEN – MIT DEUTSCHLANDS WERKSTATTPORTAL NR. 1! Bringen Sie jetzt Ihre Werkstatt ins Internet – ganz einfach über das neue Werkstattportal von AutoScout24. 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