Bier, Brillanten und Boliden

Transcription

Bier, Brillanten und Boliden
Kundenmagazin Ausgabe 3.2012
S olutions
Porträt Vijay Mallya
Bier, Brillanten und Boliden
10
8
Gutachten von
GroSSschäden
20
26
Qualifizierungsund Zertifizierungsprogramm
für Trainer
DEKRA SOLUTIONS
16
28
26
20
Bildnachweis
Bildnachweis
DEKRA:
S. 20–21;
2, S.
7–13, S.
S. x–x,
24–25,
DEKRA: S.
S. 2–7,
x, S. x–x,
S. x–x,Küppers:
S. x–x, S.S.x–x;
Küppers:
S. 22,
x, SS.
S. x–x,
S.
Titel; Grube:
Lehner:
S. S.
15,
S. 28–34,
x–x; Augustin:
S. x–x, S.
S. 14;
x–x,Hausmann:
Titel; Bilski:S.
S.14–15;
x, S. x–x;
Lehner:
x, S.
S. 25;
x–x,
Sauer:Wiciok:
S. 2, S.S.26–27,
Hapag-Lloyd:
5; RWETitel
Innogy:
S. 23;
Stepan
Titel;
x–x, S. Titel;
x–x, Titel;
dpa: S. xS.(Name),
(Name);
Imago:
Schtschukin:
Getty Images:
S. 19 (AFP);
Imago: S.
(Crash Media
S. x (Name),S.
S.29;
x (Name);
Getty Images:
S. x (Name),
S. 2
x (Name),
S. x
Group),
(Bryn Williams),
S. 18
pictures),
S. 19 (Crash
Media
(Name), S.
S. 16
x (Name),
S. x (Name),
S.(GEPA
x (Name),
S. x (Name),
S. x (Name),
Group),
S.
19
(Andreas
Beil),
Titel
(Crash
Media
Group)
S. x (Name)
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2
Ausgabe 3.2012
Editorial
Solutions,
das Magazin für die kunden von DEKRA
Inhalt
Impressum
Porträt Vijay Mallya
2
3
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DEKRA SE
Editorial
Nachrichten
DEKRA Mitarbeiter im Porträt
3
4
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DEKRA Automotive
Gutachten von Großschäden
8
Prüfung von Spezialcontainern
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Stefan Kölbl,
Fahrzeugprüfungen an Reisebussen
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Vorsitzender des Vorstands
Städteporträt St. Petersburg
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DEKRA e. V. und DEKRA SE.
Beratungsdienstleistungen im Autohaus
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M
DEKRA Industrial
Baubegleitende Qualitätsprüfung
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Sicherheitsprüfung von Schweißnähten
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DEKRA PERSONNEL
Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm für Trainer
Impressum
Herausgeber: DEKRA e. V., Kommunikation und Marketing
Verantwortlich für den Herausgeber: Stephan Heigl
Redaktion: Alexander Föll (v.i.S.d.P.), Volker Dede, Thomas Göttl, Frank Jörger
Anzeigen: Bettina Pfeffer
Korrektorat: Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller
Layout und Produktion: Frank Jörger, Götz Mannchen
Verlag: ETMservices, ein Geschäftsbereich des ETM Verlages
EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-GmbH,
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel
Artikel-Nr.: 81771, Solutions 3.2012
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it der Unterstützung des Formel-1Piloten Nico Hülkenberg schlägt DEKRA – nach
Michael Schumacher – ein weiteres erfolgreiches
Kapitel im Sport-Sponsoring auf. Erst kürzlich
besuchte der 24-Jährige die DEKRA Zentrale für
eine exklusive Autogrammstunde. In der aktuellen Ausgabe des Kundenmagazins finden Sie ein
faszinierendes Porträt über den Mann, für dessen
Rennstall Hülkenberg in dieser Saison fährt: Vijay
Mallya, der indische Bier-Tycoon.
Lesen Sie außerdem, wie die Experten von
DEKRA weltweit das gute Gefühl der Sicherheit
vermitteln: zum Beispiel in Finnland, wo sie die
Schweißnähte der Stahlfüße für die Windkraftanlagen im Windpark Nordsee Ost überprüfen.
Oder in Marokko: Hier hat DEKRA seit 2008 mit
großem Erfolg ein Netzwerk für die periodische
Fahrzeugprüfung von Tanger über Casablanca bis
Agadir errichtet. St. Petersburg ist der Schauplatz
unseres Städteporträts und gleichzeitig eines Trainings- und Coachingprogramms, das DEKRA in
den Autohäusern von Škoda durchführt.
In der Hoffnung, dass unsere Kundenzeitschrift Ihre Erwartungen einmal mehr erfüllen kann, wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der
­Lektüre! ❮
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DEKRA SOLUTIONS
Studie zur Gurtanlegequote von Pkw-Insassen
Sorglos unterwegs
Autofahrer legen wieder selte-
ner den Sicherheitsgurt an, stellte DEKRA
auf der Internationalen Automobilausstellung (AMI) in Leipzig fest und warnte
vor einer zunehmenden Sorglosigkeit bei
der Sicherung von Auto-Insassen. Eine
Studie vom Mai 2012, in der DEKRA
bundesweit an rund 20.000 Fahrzeugen
die Sicherung von Kindern und Erwach-
senen untersuchte, ergab insbesondere
Defizite bei der Sicherung von Kindern,
der Insassen älterer Fahrzeuge, bei Passagieren auf den Rücksitzen sowie im
Innerortsbereich. Als Lebensretter Nummer eins im Auto schützt der Sicherheitsgurt vor schweren Verletzungen und ist
unverzichtbar, damit die Airbags ihren
optimalen Schutz entfalten können. ❮
Der Mensch kann die Kräfte eines Aufpralls nachweislich nicht auffangen.
Erweiterung der Konzernzentrale
Eine Schippe draufgelegt
D
er Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und der
DEKRA Vorstandsvorsitzende Stefan
Kölbl setzten am 23. Juli den ersten Spatenstich für den Bau 4 der DEKRA Zentrale in Stuttgart-Vaihingen. Bis September
2013 soll an der Handwerkstraße ein
Erweiterungsbau mit 7.000 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche und einer hochmodernen Prüfhalle für Lkw und Pkw entstehen. Insgesamt sieht das neue Gebäude
Büros und Arbeitsplätze für etwa 250 Mit-
arbeiter sowie rund 100 zusätzliche Stellplätze in der Tiefgarage vor. Sobald der
Neubau steht, wird DEKRA bis Anfang
2015 auch die Sanierung der zwei angrenzenden Gebäude Bau 2 und Bau 3 bei laufendem Betrieb in Angriff nehmen. ❮
Spatenstich in Stuttgart (v. l.): Wolfgang Meinhardt, Bezirksvorstand Vaihingen, Bernhard Saur, Geschäftsführer Baresel GmbH, DEKRA
Vorstandsvorsitzender Stefan Kölbl, Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und Jürgen Lohmann, Bezirksvorstand Möhringen.
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Ausgabe 3.2012
Schiedsrichter-Sponsoring
In die Verlängerung
Der
Deutsche Fußball-Bund
(DFB) und DEKRA verlängerten Anfang
Mai ihre erfolgreiche Partnerschaft im
Schiedsrichter-Sponsoring um weitere drei Jahre bis zum 30. Juni 2015.
Die seit 2003 bestehende Kooperation
setzt sich damit zum dritten Mal fort
und gilt für die Erste und Zweite Fußball-Bundesliga, den DFB-Vereinspokal,
das Pokalendspiel der Frauen und die
Frauen-Bundesliga. Darüber hinaus will
DEKRA als offizieller Partner des DFB
UMWELTCUP viele der rund 27.000
Fußballvereine für das Thema Umweltund Klimaschutz sensibilisieren und
bietet ihnen hierzu ein EnergieeffizienzPaket mit drei Bausteinen an. Außerdem
wird DEKRA an Kampagnen zur Bindung und Gewinnung von Schiedsrichtern mitwirken. ❮
DEKRA Chef Stefan Kölbl, DFB-Schiedsrichter Dr. Felix Brych und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (v. l.) setzen auf Neutralität, Sachverstand und Zuverlässigkeit.
Containerprüfungen für Hapag-Lloyd
Fahrt aufgenommen
N
ach einer zehnwöchigen Seereise von China über die USA nach
Europa erreichten Anfang Juli die ersten
von über 20.000 Containern, welche die
Hamburger Traditionsreederei HapagLloyd im Reich der Mitte in Auftrag
gegeben hat, Hamburg. Bevor die Container mit Konsumgütern beladen erneut
auf eine lange Seereise gehen, bescheinigt
DEKRA Lübeck, dass sie auch die Vorgaben der Konvention für sichere Container (CSC), der Bahn (UIC) und des Zolls
(TIR) erfüllen. Erst seit zwei Jahren sind
DEKRA Lübeck als Zertifizierungs- und
DEKRA Shanghai als Prüfstelle auf dem
internationalen Containermarkt aktiv
und bereits in 22 von 35 Containerfabriken in China tätig. ❮
Konsumgüter für die USA und Europa treten die Seereise zukünftig in von DEKRA
Shanghai geprüften und von DEKRA Lübeck zertifizierten Containern an.
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DEKRA SOLUTIONS
DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2012
Kurz notiert
❯
DEKRA/IFA-Studie
❯
ERnennung
Bieten Modelle der gemeinsamen Autonutzung
auch Chancen für den Automobilhandel? Mit dieser Frage beschäftigt sich die fünfte DEKRA/IFAStudie „Innovative Mobilitätsdienstleistungen –
Chance oder Risiko für den Automobilhandel?“
Von den Formen gewerbliches und privates Carsharing, Carpooling bei Fahrgemeinschaften und
Mitfahrzentralen bietet der Studie zufolge das
klassische Carsharing mit einem Potenzial von
knapp drei Millionen Nutzern für den Automobilhandel am ehesten die Chance, am Wachstumsmarkt der innovativen Mobilitätsdienstleistungen
zu partizipieren.
Gesuchte Leute
DEKRA hat Donald O. Nicholson zum Chief
Regional Officer (CRO) für den nordamerikanischen Kontinent und zum Präsidenten von
DEKRA America, Inc. ernannt. In der neu geschaffenen Position in Atlanta übernimmt Nicholson
die regionale Gesamtverantwortung für Strategie,
Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Personalführung sowie das operative Geschäft aller DEKRA
Gesellschaften in Nordamerika. Nicholson verfügt
über umfassende und langjährige Erfahrungen
in der Testing-, Inspection- und CertificationBranche, insbesondere im industriellen Umfeld.
W
ährend in anderen Ländern Fachkräfte verzweifelt auf
Arbeitssuche sind, verzeichnet Deutschland einen Tiefstand der
Arbeitslosenzahlen. Fast alle Berufsgruppen profitieren hier von deutlichen Stellenzuwächsen gegenüber dem Vorjahr. Derzeit sind besonders
Fachkräfte in den Bereichen Kundenberatung, Vertrieb und Verkauf,
Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Gesundheitswesen gesucht. Dies
zeigt der aktuelle DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2012, der auf einer
Stichtaganalyse von 16.129 Stellenangeboten in elf deutschen Tageszeitungen, zwei führenden Online-Jobbörsen sowie einem sozialen
Netzwerk beruht. Die DEKRA Akademie ließ zusätzlich Stellenangebote für die Berufe im Qualitätsmanagement und Fuhrparkmanagement im Volltext untersuchen. Die Auswertung verdeutlicht, welche
Fertigkeiten Bewerber hier mitbringen sollten. Ein Exkurs widmet
sich dem Thema „Recruiting in Europa“. Der DEKRA ArbeitsmarktReport 2012 kann unter [email protected] kostenfrei angefordert werden. ❮
Donald O. Nicholson ist der neue Chef von
DEKRA in Nordamerika.
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Ausgabe 3.2012
Autogrammstunde bei DEKRA
Hülkenberg hautnah
Nach
dem Grand Prix am
Hockenheimring, bei dem er den 9. Platz
belegt und zwei wichtige Punkte für sein
Team Sahara Force India eingefahren
hatte, stattete Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg der DEKRA Konzernzentrale in
Stuttgart am 23. Juli 2012 einen Besuch
ab. Mehr als 300 Mitarbeiter waren
erschienen, um während des halbstündigen Gesprächs mit Clemens Klinke,
Vorstand der DEKRA SE, interessante
Einblicke in den Alltag des von DEKRA
geförderten Talents zu erhalten. Auch
Vertreter der Presse und Medien nahmen die Chance wahr, mit der deutschen
Formel-1-Nachwuchshoffnung zu sprechen. Im Anschluss hatten die Fans dann
Gelegenheit, bei der Autogrammstunde
mit „The Hulk“ das eine oder andere persönliche Wort zu wechseln. ❮
Bereitwillig signierte Nico Hülkenberg in der DEKRA Zentrale Autogrammkarten und
das Original DEKRA Team Sahara Force India Cap für die mehr als 300 Fans.
Expansion in Polen und der Türkei
Lohn der Arbeit
D
ie DEKRA Arbeit Gruppe,
ein Tochterunternehmen der DEKRA
SE, hat mit neuen Niederlassungen im
polnischen Krakau und im türkischen
Istanbul ihre internationale Präsenz
weiter ausgebaut. Das Personaldienstleistungsunternehmen aus Stuttgart setzt
damit seine erfolgreiche Strategie einer
grenzüberschreitenden Kundenbetreuung konsequent fort und ist nunmehr
an 20 Standorten in Osteuropa vertreten, um den Herausforderungen der
globalisierten Arbeitswelt Rechnung zu
tragen. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt die DEKRA Arbeit Gruppe sowohl
Großkonzerne als auch kleinere und mittelständische Unternehmen bei der qualifizierten Mitarbeiterbesetzung. ❮
Konsequent baut die DEKRA Arbeit Gruppe ihr Netzwerk in Osteuropa aus und zeigt
internationale Präsenz unter anderem am Bosporus.
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DEKRA SOLUTIONS
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Ausgabe 3.2012
Gutachten von GroSSschäden
Im Dienst der Wehr
Sie ist immer zur Stelle, wenn es brennt. Doch im Dezember v­ ergangenen
Jahres geriet eine Feuerwehr aus Bayern selbst in eine brenzlige
­Situation, als ein Löschfahrzeug während des Einsatzes zu Schaden kam.
Hilfe leisteten die Sachverständigen der DEKRA Automobil.
Das
Fahrerhaus ist eingedrückt, die
Frontscheibe zerstört, die Seitenwand des Aufbaus aufgerissen, der gesamte Aufbau stark verwunden: Das Iveco-Löschfahrzeug des Typs LF
20/16 ist nicht mehr einsatzfähig. Bereits wenige
Tage nach dem Zwischenfall im Dezember 2011
steht das Fahrzeug in der Reparaturhalle der
Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH in
Ulm. „Umfangreiche Schäden setzt der Hersteller
in aller Regel selbst in Stand“, erklärt Dipl.-Ing.
Gerhard Lares, der sich sehr schnell ein erstes
Bild macht und die erforderlichen Reparaturmaßnahmen mit dem Fahrzeughersteller abstimmt.
Der Sachverständige, der seit über 40 Jahren
bei DEKRA Schadengutachter ist und derzeit
ein DEKRA Partnerbüro führt, wird die Reparatur des Fahrzeugs in den kommenden Monaten begleiten. Seine Aufgabe ist es zunächst, die
Größenordnung des Schadens und des Fahrzeugwertes festzustellen. Diese Voreinschätzung
basiert auf langjähriger Erfahrung und dient dem
Auftraggeber und dessen Versicherung als erster
Anhaltspunkt. Gerhard Lares untermauert sie mit
möglichst vielen Fakten: „Augenscheinlich nicht
prüfbare Bauteile sowie feuerwehrtechnische
1
Einrichtungen, die Löschpumpe und verschiedene Elektronikbauteile unterziehe ich einer
genauen Diagnose. Eine exakte Vermessung des
Fahrzeugrahmens ist ebenfalls nötig: Sie gibt Aufschluss darüber, ob sich der Rahmen aufgrund der
seitlichen Krafteinwirkung beim Unfall verwunden hat.“
Mitte Januar ist der Bericht des Sachverständigen, der auf automobile Großschäden
­spezialisiert ist, fertig. Darin hat Lares allerdings
keine guten Nachrichten für den Auftraggeber:
„Der Zerstörungsgrad des Aufbaus ist so erheblich, dass eine wirtschaftliche Wiederherstellung
mit Ersatzteilen nicht mehr möglich ist. Ich habe
deshalb empfohlen, das Fahrzeug im Rahmen
der Reparatur mit einem neuen Aufbau aus der
Serienproduktion auszustatten“, resümiert er.
Nun ist der Auftraggeber an der Reihe:
Er muss die Freigabe zur Reparatur erteilen. Die
Fakten liegen auf der Hand, DEKRA Experte
Lares hat die erforderlichen Maßnahmen aufgelistet, sodass es schließlich grünes Licht für
die umfangreiche Reparatur des erst zwei Jahre
alten Fahrzeugs in den darauf folgenden Monaten gibt. ❯
Bei der ersten Inaugenscheinnahme des beschädigten Löschfahrzeugs vom Typ LF 20/16 stellt
DEKRA Experte Gerhard Lares unter anderem den Reifenzustand fest und misst die Profiltiefen.
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DEKRA SOLUTIONS
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Der neue Aufbau schiebt sich passgenau
über die Wassertanks auf dem zwischenzeitlich reparierten Fahrgestell.
3
DEKRA Gutachter Gerhard Lares hält die
Schäden im Fahrerhaus fest und dokumentiert diese mit Fotos.
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Mit kritischem Auge untersucht der
DEKRA Experte die Schäden am Aufbau
des verunfallten Fahrzeugs.
„Durch die regelmäßige
Zusammenarbeit kennt DEKRA
unsere Fahrzeuge im Detail.“
Joachim Seitz, Leiter Reparaturwerkstatt,
Magirus Brandschutztechnik GmbH.
❯ Parallel zum Neuaufbau arbeitet die
Reparatur-Mannschaft der Iveco Brandschutztechnik in Ulm mit Hochdruck an der Instandsetzung des havarierten Fahrgestells. Auch hier
ist die Sachverständigenorganisation ein verlässlicher Partner an ihrer Seite. Während des kompletten Prozesses bleibt DEKRA Experte Lares in
ständigem Kontakt mit dem Hersteller: „Unser
oberstes Ziel ist eine fachgerechte und vollständige
Ausführung der Reparaturen.“ Die Beurteilung,
ob und welche Maßnahmen der Instandsetzung
notwendig sind oder nicht, obliegt dem Sachverständigen. Lares: „Meine Aufgabe ist es, als
neutraler Gutachter die richtigen Empfehlungen
auszusprechen und somit die Akzeptanz und das
Vertrauen aller Beteiligten zu erreichen.“ Dies
wird der DEKRA Schadenexperte durch regelmäßige Besuche bei der Reparaturmannschaft vor
Noch Fragen ?
Gerhard Lares
Partner Gutachten
DEKRA Automobil GmbH
Telefon+49.73 47.91 91 11
Telefax+49.73 47.92 03 17
E-Mail [email protected]
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Nach der Demontage der deformierten
Fahrerhausbeplankung beraten DEKRA und
Iveco den weiteren Reparaturverlauf.
6
Bevor der Kunde das reparierte Fahrzeug
zurückerhält, führt der DEKRA Sachverständige eine Endabnahme durch.
Ort gewährleisten, bei denen er den Fortgang der
Arbeiten schriftlich und fotografisch dokumentiert: „Auch während der laufenden Reparaturen
müssen sukzessiv neue Entscheidungen getroffen
und Fakten neu beurteilt werden.“
So sieht das auch Joachim Seitz, der froh
ist, jemanden wie Gerhard Lares an seiner Seite
zu wissen. Der Leiter der Reparaturwerkstatt der
Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH in Ulm
arbeitet seit vielen Jahren mit DEKRA zusammen:
„Die Kooperation ist partnerschaftlich und vorbildlich. Auch die regelmäßige Zusammenarbeit
mit Herrn Lares ist für uns durch seine langjährige Erfahrung sehr wichtig. Er kennt unsere
Fahrzeuge im Detail.“
Die Fertigstellung und Übergabe des Fahrzeugs an den Kunden erfolgt nach Beendigung
der Instandsetzung im Werk Ulm. Das Ergebnis
der abschließenden Besichtigung, der Einsicht
in die Werkstattunterlagen sowie der Ermittlung
der Ersatzteilpreise lässt Gerhard Lares in sein
abschließendes Gutachten mit Angaben der tatsächlichen Reparaturkosten und des Fahrzeugwertes einfließen. Der engagierte DEKRA Experte
schließt die Akten jedoch erst, wenn er weiß, dass
das Löschfahrzeug in seiner Heimat wieder zu 100
Prozent für lebensrettende Einsätze bereitsteht.
❮ Stefan Loeffler
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DEKRA SOLUTIONS
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Mit einem Blick auf die Pläne verschaffen sich die DEKRA Experten
vor Beginn der Prüfung ein Bild von der aktuellen Bauplanung.
Das Herzstück des neuen Vodafone Campus ist der elliptische Büroturm, an dem Lamellen aus Aluminium für den Sonnenschutz sorgen.
Der Bausachverständige Manfred Barmscheid prüft mit der Wasserwaage, ob die Abflussleitung das vorgeschriebene Gefälle aufweist.
Die Kabel im Hohlraum unter dem Boden müssen korrekt installiert
sein. Der DEKRA Prüfer kontrolliert die Befestigung der Verteilerkästen.
Der frisch verlegte Estrich spiegelt sich im Licht. Bei der Sichtprüfung
achten die Sachverständigen auf kleinste Unebenheiten in der Fläche.
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Ausgabe 3.2012
Baubegleitende Qualitätsprüfung
Service am Bau
Damit beim Bau der neuen Vodafone-Hauptverwaltung in Düsseldorf alles
mit rechten Dingen zugeht, beauftragte der Bauherr DEKRA Industrial mit
der baubegleitenden Qualitätsprüfung.
D
er Vodafone Campus im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt gilt derzeit noch als eine der
größten Bürobaustellen in Europa. Allerdings eilt
das spektakuläre Projekt mit Riesenschritten seiner Fertigstellung entgegen. Während im Inneren
des knapp 80 Meter hohen Büroturms und der
drei anschließenden Gebäuderiegel gerade Trockenbau- und Hohlraumbodenarbeiten anstehen,
blinken an den Fassaden bereits die Sonnenschutzlamellen aus Aluminium. Nur noch knapp
fünf Monate, dann packen rund 5.000 Mitarbeiter des Telekommunikationsanbieters Vodafone
Deutschland die Kisten für den Umzug in die
neue Konzernzentrale.
Für die Bausachverständigen vom Bereich
Construction Management bei DEKRA Industrial
gibt es derzeit jede Menge Arbeit. Seit fast zwei
Jahren ist DEKRA an dem Projekt mit dem Auftrag zur baubegleitenden Qualitätsprüfung beteiligt. Längst kennen die Experten jedes Stockwerk,
jedes Treppenhaus, jede Wand und jeden Schacht
in dem verzweigten Komplex. „DEKRA bietet
uns durch alle Bauabschnitte stets die Sicherheit, dass das, was wir bezahlen, ordnungsgemäß
und ­mängelfrei ausgeführt wird“, erklärt Lothar
Harmuth, Projektmanager beim Bauherrn „die
developer Objekt Düsseldorf VCD-RealisierungsGmbH & Co. KG“.
Ein fester Bestandteil des Auftrags sind
regelmäßige Begehungen. DEKRA Experte Manfred Barmscheid ist im 19 Stockwerke hohen
Büroturm unterwegs und nimmt die Einbaulage
des Estrichs, die Fliesenspiegel in Küchen und
Sanitärräumen und den Zustand der Brandschotts
unter die Lupe. Eine nicht korrekt fixierte Kabeltrasse trägt er als Baumangel in den Prüfbericht
ein. Nach jeder Zwischenbegehung erstellt Barmscheid einen schriftlichen Bericht, der die festge-
stellten Mängel auflistet und mit einem Foto aus
der Digitalkamera dokumentiert.
Da der Mieter Vodafone das Gebäude Mitte
Dezember übernehmen soll, drückt der Bauherr
kräftig aufs Tempo. Für DEKRA endet der Service
am Bau mit der über mehrere Wochen angesetzten
Schlussabnahme, in der die Sach­verständigen den
beteiligten Parteien die Betriebs- und Gebrauchsfähigkeit der Gebäude attestieren. „Die Abnahme
ist für uns eine Inventur der geleisteten Arbeit.
Wir beurteilen die Qualität der Ausführung und
prüfen, ob das Resultat auch das ist, was wir
bestellt haben“, weiß Projektmanager Harmuth.
Seine Prognose zur Übergabe? Vodafone kann die
Möbelwagen schon mal bestellen.
❮ Joachim Geiger
„Die Expertise von DEKRA hilft uns
dabei, mit unseren Partnern am Bau
stets auf sachlicher Ebene zu diskutieren!“
Lothar Harmuth, Leitender Projektmanager,
die developer Objekt Düsseldorf
VCD-Realisierungs-GmbH & Co. KG.
Noch Fragen ?
Kirsten Kirsch
Key-Account-Managerin
DEKRA Construction Management
Telefon +49.1 71.3 08 22 30
Telefax +49.2 21.1 79 58 96 34
E-Mail [email protected]
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DEKRA SOLUTIONS
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Das Revisionsgebäude in Wesseling besteht aus 38 Sicherheitscontainern, die selbst vor Explosionsdruckwellen schützen.
Drehtainer übernimmt zum Großteil auch den Innenausbau der
­Sicherheitscontainer, der je nach Kundenanforderung variiert.
Stichprobenartig untersucht DEKRA Experte Guido Hageböck die
Qualität der Schweißarbeiten und die Einhaltung der Maße.
Für die verschiedenen Belastungstests an den Spezialcontainern steht
dem DEKRA Ingenieur in Valluhn ein Container-Prüfstand zur Verfügung.
Ausgabe 3.2012
Prüfung von Spezialcontainern
Den Dreh raus
Wenn es um den Schutz von Menschen in Gefahrenzonen geht, hat
Drehtainer „den Dreh raus”. Das Unternehmen baut Spezialcontainer,
die DEKRA für den internationalen Einsatz zertifiziert.
C
ontainer ist nicht gleich Container.
Das lernt jeder bei Drehtainer im mecklenburgischen Valluhn bei Schwerin ganz schnell. Hier
entstehen modulare Spezialcontainer, die sich
­einfach und schnell zu ganzen Gebäudekomplexen kombinieren lassen. Der Clou: Gewehrkugeln,
Raketen, Minen und Bombendetonationen mit
den gefürchteten Druckstoßwellen, den „Blasts“,
können den Behältern wenig anhaben.
„Unsere Sonderbau-Container halten bei
einem Abstand von 25 Metern mehrere Ansprengungen mit einer Tonne TNT aus“, betont Jens
Harder, geschäftsführender Gesellschafter der
Drehtainer GmbH. Hauptkunde ist vorrangig das
Militär und die Nuklearindustrie. Insgesamt 3.500
Container hat die Bundeswehr bereits abgenommen. Weitere 2.500 speziell geschützte FeldlagerContainer lieferte Drehtainer an die deutschen
sowie vier weitere ausländische Streitkräfte.
Um die Container intermodal weltweit
transportieren und auch verlegen zu können,
brauchen sie eine CSC-Zulassung. Die Konvention für sichere Container regelt internationale
Sicherheitsstandards und -tests. Für Drehtainer
übernimmt DEKRA Experte Guido Hageböck das
Prozedere. Der Leiter der Division Container &
Swap Body bei der DEKRA Niederlassung Lübeck
prüft vor dem Bau die Konstruktionszeichnungen,
überprüft die Schweißarbeiten, gleicht Materialzeugnisse ab und lässt verschiedene Belastungstests am Container durchführen. Dafür steht dem
Schiffsbau- und Schweißfachingenieur ein von
Drehtainer eigens entwickelter Container-Prüfstand zur Verfügung. „Den zertifizierten Container-Prüfstand bieten wir auch externen Firmen
zur Nutzung an“, erklärt Harder.
Zurzeit nutzt Drehtainer diese Einrichtung für eigene Tests. Ein großer Chemiekonzern
„Egal welche Abnahmen oder
Zertifikate wir benötigen, bei DEKRA
habe ich nur einen Ansprechpartner
und bekomme alles aus einer Hand!“
Jens Harder, Geschäftsführender Gesellschafter,
Drehtainer GmbH.
hat 38 koppelbare Sicherheitscontainer für ein
bislang einmaliges Wartungs- und Revisionsgebäude am Standort Wesseling bestellt. Es soll bei
Havarie einer Druckwelle standhalten und den 31
Mitarbeitern in den Büroräumen ausreichenden
Schutz bieten.
Außer den Container-Dienstleistungen
nimmt DEKRA bei Drehtainer Fahrzeuge mit Sonderaufbauten ab, prüft Wechselsysteme, Aufbauten
oder Komponenten und erstellt Schadengutachten.
Als zentraler Ansprechpartner steht dem mittelständischen Unternehmen Matthias Stenau, Global Account Director von DEKRA SE, zur Seite.
Gemeinsam mit Guido Hageböck baut er das
­weltweite Container- und Swap-Body-­Prüfgeschäft
strategisch aus und koordiniert die verschiedenen
Serviceleistungen von DEKRA.
❮ Frank Hausmann
Noch Fragen ?
Matthias Stenau
Global Account Director
DEKRA SE
Telefon +49.1 71.2 16 63 51
Telefax +49.7 11.78 61-27 86
E-Mail [email protected]
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DEKRA SOLUTIONS
Porträt Vijay Mallya
König der
guten Zeiten
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Ausgabe 3.2012
D
er Mann mit den silbergrauen Haaren und dem
weißen Kinnbart hatte geladen und alle waren sie gekommen:
der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, die Hollywoodstars
Will Smith sowie Diane Kruger und Flavio Briatore natürlich,
der letzte Playboy der Formel 1. Die mondänen Partys auf
der Yacht von Vijay Mallya will keiner im Formel-1-Zirkus
missen, seit der indische Bierbaron und Rennstallbesitzer vor
vier Jahren erstmals seine „Indian Empress“ ins Hafenbecken
von Monaco kommandierte. Die „Indische Kaiserin“, die zu
den 50 größten Yachten in Privatbesitz zählt und auch beim
Großen Preis von Europa Ende Juni in Valencia aufkreuzte,
ist für den 57-jährigen Eigner die sichtliche Bestätigung seines unternehmerischen Erfolgs. ❯
In der Formel 1 ist der indische Bierbaron und Rennstallbesitzer Vijay Mallya
die wohl schillerndste Figur. Er dirigiert
das Sahara Force India Team, für das
er auch Nico Hülkenberg unter Vertrag
genommen hat.
❯
Vijay Mallya
Geboren:
18. Dezember 1955 in Kalkutta, Indien
Familienstand:seit 1993 verheiratet mit Rekha;
zwei Töchter, Leana und Tanya, ein Sohn,
Sidhartha, aus erster Ehe mit Samira
Karriere:
1979
Sieg beim Calcutta Grand Prix
1981
Sieg beim Sholavaram Grand Prix
1980–1990 Teilnahme an verschiedenen europäischen Rallyes
seit 1983
Leitung der United Breweries Group nach dem Tod seines Vaters Vittal
seit 1990
Präsident des indischen Motorsportverbandes
und Mitglied des Motorsportweltrates des Internationalen Automobilverbandes FIA
1997
Ehrendoktor an der Southern California University for Professional Studies
1999
Mitglied bei „Leading Intellectuals of the World”
seit 2002
parteiloses Mitglied des indischen Parlaments
2003
Gründung der Fluggesellschaft Kingfisher Airlines
2007
Übernahme des Formel-1-Teams Spyker und Umbenennung in Force India Formula One Team
1
1
Als frisch gebackener Eigentümer des Spyker-F1-Teams
posiert Vijay Mallya beim Großen Preis von China
2007 für die Fotografen.
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DEKRA SOLUTIONS
❯ Vijay Mallya pflegt gewissenhaft sein Bild. Auch die
Boliden tragen das Kürzel des Chefs: VJM. Mittlerweile ist das
Sahara Force India Team bei Modellnummer VJM05 angekommen, was für eine kontinuierliche Entwicklung spricht.
Bevor Mallya das Ruder im Jahr 2008 übernahm, hatte der
Rennstall mehr Namen als Punkte gesammelt: von „Jordan“
über „Midland“ bis zu „Spyker“.
Mittlerweile hat sich seine Mannschaft im oberen
Mittelfeld etabliert und mit dem Schotten Paul di Resta und
vor allem Nico Hülkenberg in diesem Jahr zwei Spitzenpiloten unter Vertrag genommen. Mallya schwärmt vom blonden
Deutschen als „Supertalent“ und will ihn gern langfristig ans
Team binden. Hülkenberg spricht voller Respekt vom Rennstallbesitzer, nennt Mallya einen „Vollblutmanager“. Auch er,
der 2010 schon Stammpilot bei Williams war, richtet sich auf
einen Verbleib in der Königsklasse ein. Erst im März weitete
er seine Partnerschaft mit DEKRA aus. Der DEKRA Schriftzug
prangt seitdem auf der Vorderseite von Hülkenbergs offizieller
Formel-1-Kappe – wie einst bei Michael Schumacher.
Dank bester Kontakte in die Politik und zu Banken
sowie einem untrüglichen Gespür für Marketing baute Mallya
sich ein Bier- und Spirituosen-Imperium auf. Den Einstieg
in diese Welt ebnete ihm sein Vater Vittal Mallya, der Vijay,
als er 1983 verstarb, den Mischkonzern UB Group hinterließ.
Der Sohn erweiterte den Besitz um kostbare Immobilien und
hoffte, mit seiner Fluglinie Kingfisher, der ersten privaten
Luftfahrtgesellschaft Indiens, den Boom im Land zu nutzen.
Bei seinen ehrgeizigen Plänen geht der Geschäftsmann gerne
auch wohlkalkulierte Kooperationen ein. So beteiligte Mal-
2
lya bei seinem Prestigeprojekt, dem Formel-1-Rennstall, im
vergangenen Jahr die nordindische Firmengruppe Sahara mit
42,5 Prozent.
Formel-1-Impresario Bernie Ecclestone schätzt ihn
als zuverlässigen Privatier im PS-Zirkus, der wie der britische
Milliardär und Gründer des Virgin-Konzerns, Richard Branson, ein Gegengewicht zum Establishment der Branche um
die Rennställe Ferrari, Mercedes und McLaren bildet.
Viele Inder verehren ihn, weil er den ersten Formel-1Grand-Prix der Geschichte 2011 nach Delhi holte und damit
Arbeitsplätze schuf. Auch als in New York vor drei Jahren
ein kalifornischer Kunstsammler persönliche Gegenstände
Mahatma Gandhis versteigern ließ, war auf Mallya Verlass.
Kurzerhand machte er für die Brille, Taschenuhr, Sandalen
und das Essgeschirr der indischen Ikone 1,4 Millionen Euro
locker und lässt die Devotionalien seither in der Hauptstadt
ausstellen.
Auch in der Boxengasse ist Mallya in vaterländischer
Mission unterwegs, wenn er in seiner Jacke in den indischen
Nationalfarben Grün, Weiß und Orange am Kommandostand
steht. Er hat erkannt, dass er sich auf der Bühne Formel 1
wie ein Popstar geben muss. Denn da Alkoholwerbung in
weiten Teilen Indiens verboten ist, feuert der „King of good
times“, der König der guten Zeiten, wie sich Mallya selbst
bezeichnet, an den Rennbahnstrecken nicht nur sein Team
an, sondern kurbelt zugleich auch sein Getränkegeschäft an.
Dabei lächelt Mallya siegessicher. Er glaubt an den großen
Triumph mit seinen Rennwagen und seinen Flugzeugen.
❮ Robert Dunker
Als Ehrengast wohnt der Vorsitzende der United
Breweries Group 2010 einer Veranstaltung des
­Entrepreneurship Development Institute of India bei.
3
Den zweiten Geburtstag seiner Fluggesellschaft feiert
der Geschäftsmann, indem er bei Airbus-Vertriebschef
John Leahy fünf A380 bestellt.
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Auf seiner Luxusyacht „Indian Empress“ gab Mallya
schon so manches kaiserliche Fest.
Wie der Brite Richard Branson mischt der Inder mit
einem eigenen Formel-1-Team im Rennzirkus mit.
In den indischen Landesfarben werben die PromotionDamen an den Rennstrecken für Mallyas Fluglinie.
Der Besitzer von Force India setzt große Hoffnungen in
seinen Fahrer Nico Hülkenberg, den DEKRA sponsert.
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Ausgabe 3.2012
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DEKRA SOLUTIONS
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Ein Reisebus von CORAIL steht an einer der vier DEKRA
Prüfstellen in Casablanca zur Hauptuntersuchung bereit.
Die DEKRA Prüfer arbeiten an modernen Einrichtungen,
wie sie auch ihren Kollegen in Frankreich zur Verfügung stehen.
3
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Auch den Fahrgastraum des CORAIL-Busses inspiziert
DEKRA Experte Zakaria El Barhmi gewissenhaft.
Ausgabe 3.2012
Fahrzeugprüfungen an Reisebussen
Die Sicherheit reist mit
Um die anspruchsvolle Kundschaft mit Bussen auf höchstem sicherheitstechnischem Niveau zu befördern, lässt das Unternehmen CORAIL Transports seine Fahrzeugflotte regelmäßig von DEKRA prüfen.
J
aouad Squalli Houssaini arbeitete unter
anderem in Italien im Tourismusgewerbe, bevor
er 1973 in seine Heimat Marokko zurückkehrte,
um mit 40 Jahren sein Unternehmen CORAIL
Transports in Casablanca zu gründen. Er hatte
erkannt, dass besonders europäische Touristen
großen Wert auf einen tadellosen technischen
Zustand der Busse legten, die sie vom Flughafen
in ihre Hotels brachten. „Einzelne Gäste prüften
sogar das Reifenprofil, bevor sie einstiegen“, erinnert sich Squalli. „Es war deshalb mein Bestreben,
mit der Marke CORAIL Service nach europäischen Standards zu bieten.“ Inzwischen hat er mit
BESTOURS ein zweites Standbein aufgebaut, mit
dem er lokalen Firmen den Transport ihrer Mitarbeiter in die Produktionsstätten anbietet. Aktuell umfasst sein Betrieb rund 250 Fahrzeuge. Die
Mehrzahl davon sind große Reisebusse und kleinere 20-Sitzer.
Als das marokkanische Verkehrsministerium 1996 aufgrund der extrem hohen Anzahl
der Verkehrstoten und des schlechten sicherheitstechnischen Zustands der Fahrzeuge die regelmäßige Fahrzeugprüfung einführte, musste Squalli
diese nicht fürchten. Und als DEKRA zehn Jahre
später, nach der Liberalisierung des Marktes, die
Prüfungen nach höheren Standards anbot, war für
ihn sogleich klar, dass er zum deutsch-französischen Marktführer wechselt: „Die DEKRA Leute
sind hervorragend ausgebildete Techniker und
handeln sehr seriös“, beschreibt er seine Erfahrungen. Am besten findet er aber, dass DEKRA
direkt auf den Betriebshof kommt: „So kann
ich die Ausfallzeiten der Busse gering halten.“
DEKRA Prüfer Zakaria El Barhmi demonstriert
die Prüfung eines BESTOURS-Busses anhand
eines Katalogs von über 70 Prüfpositionen. Außer
dem Zustand der sicherheitsrelevanten Bauteile
wie Fahrwerk, Bremsen und Reifen überprüft El
Barhmi auch das Vorhandensein und den Zustand
der Sicherheitsgurte im Innenraum. Technik auf
dem neusten Stand, wie etwa ein PDA-Handcomputer, unterstützt ihn dabei.
„Regelmäßige Wartungen in der eigenen Werkstatt, ein top gepflegter Fuhrpark und
geschulte Fachkräfte sind noch keine Selbstverständlichkeit in Marokko“, betont Xavier
­L andouer, Geschäftsführer von DEKRA Automotive Maroc. Er hat die Tochtergesellschaft von
DEKRA Automotive France seit 2006 mit viel
Einsatz und gegen einige Widerstände aufgebaut.
Er ist sicher: „Mit europäischen Standards sorgen
wir in Marokko für eine Bewusstseinsänderung in
Sachen Sicherheit.“
❮ Alexander Föll
„Die DEKRA Fachleute sind hervorragend
ausgebildet und handeln sehr seriös!“
Jaouad Squalli Houssaini, Geschäftsführer,
CORAIL Transports.
Noch Fragen ?
Xavier Landouer
Geschäftsführer
DEKRA Automotive Maroc S.A.
Telefon +33.1.30 69 52-16
E-Mail [email protected]
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DEKRA SOLUTIONS
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Sicherheitsprüfung von SchweiSSnähten
Meer-teilige
Verbindung
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Ausgabe 3.2012
2
Das finnische Unternehmen RUUKKI liefert entscheidende Bauteile für
den Windpark Nordsee Ost. Die Füße und Plattformen der Windkrafträder müssen mindestens 20 Jahre halten. Damit dem so ist, prüft DEKRA
Industrial Oy die Schweißnähte der riesigen Stahlkonstruktionen.
Imposant stehen die Pfähle in Reih und
Glied in der hohen Halle. In vielen Ecken schimmert ein blaues Licht. Davor sitzen, trotz Hitze in
Schutzkleidung sicher verpackt, Schweißer mit
ihren Arbeitsgeräten. Sie fügen die Stahlkolosse,
die eine Höhe von etwa fünf Metern und einen
Durchmesser von 2,5 Meter besitzen, zusammen.
Eine Aufgabe, die nur speziell ausgebildete Mit-
arbeiter bei RUUKKI übernehmen dürfen, denn
die Stahlfüße werden künftig in etwa 25 Meter
Tiefe auf dem Grund der Nordsee stehen. Sie bilden die Grundpfeiler der Jacket-Fundamente, die
dafür sorgen, dass die Windkrafträder des Betreibers RWE Innogy im Windpark Nordsee Ost fest
verankert bleiben – und zwar mindestens für die
kommenden 20 Jahre. ❯
23
DEKRA SOLUTIONS
❯ Gleich nebenan lagern Übergangs­stücke,
so groß wie ein Einfamilienhaus. Diese Stahlkonstruktionen messen jeweils zwölf Meter im Quadrat, sind bis zu sechs Meter hoch und wiegen etwa
115 Tonnen. Sie bilden den Übergang vom JacketFundament zum Turm der Windenergieanlage.
Auch sie wurden hier hergestellt und geschweißt.
Bevor der Windpark umweltfreundliche
Energie liefern wird, wartet noch viel Arbeit auf
die Belegschaft von RUUKKI. Die Spezialisten
schweißen 196 Pfeiler und 48 Transferplattformen im Auftrag des norwegischen Unternehmens KVAERNER. „Sie müssen sich mit einigen
hundert unterschiedlichen Schweißnähten auskennen. Nichts überlassen wir dabei dem Zufall“,
betont Mika Pottala, Bereichsleiter bei RUUKKI
am Standort Kalajoki. Besonders wichtig sei dabei
auch die Dokumentation. „Jede Schweißnaht hat
eine eigene Nummer, um sie einwandfrei identifizieren zu können“, sagt Mika Kinnunen, Direktor
des Geschäftsbereichs Offshore und Komponenten bei RUUKKI.
So hat es auch das international zusammengesetzte Expertenteam von DEKRA Industrial Oy einfacher, bei der Kontrolle die einzelnen
Schweißnähte zu bestimmen. Damit die Produkte halten, was der Hersteller verspricht, prüft
DEKRA jede einzelne. „Wir haben es hier mit den
verschiedensten Schweißnähten zu tun. Daher
bedienen wir uns auch unterschiedlicher Prüfmethoden“, erklärt Matti Andersson, Geschäftsführer von DEKRA Industrial Oy. Dazu gehören
Ultraschall- und Röntgentests. Zudem setzen die
DEKRA Experten aus Frankreich, Schweden,
Litauen und Finnland auf die MagnetpulverRissprüfung, eine Form der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung. Sie tragen dazu auf einer magnetisierten Fläche rund um die Schweißnähte eine
Flüssigkeit auf, in der sich auch ein feines Metallpulver befindet. Die Eisenpartikel sammeln sich
in den feinsten Haarrissen und zeigen den Prüfern so oberflächennahe Fehlstellen an.
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3
4
5
Ausgabe 3.2012
Bis RUUKKI einen neuen Pfeiler oder
eines der Übergangsstücke gebaut hat und die
DEKRA Mitarbeiter diese prüfen können, vergehen normalerweise nur wenige Wochen. „Wir
bekommen die vorgefertigten Elemente von
unserem internen Produktionsverbund geliefert.
Dieser ist darauf spezialisiert, Teile und Komponenten aus RUUKKI- und Spezial-Stahl für
sehr schwere Bauteile herzustellen“, erklärt Pot­
tala. Bevor die Schweißer in Kalajoki ihre Linien
ziehen, heizen sie die Stahlelemente auf etwa
80 Grad Celsius vor. Das dauert mit sämtlichen
Vorarbeiten gut einen Tag. Anschließend müssen
die Nähte 48 Stunden lang abkühlen, erst dann
beginnen die DEKRA Experten ihre Tests. Für die
wichtige Prüfung der Schweißnähte benötigte das
Unternehmen RUUKKI, das fast 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, eine anerkannte Expertenorganisation. „Für uns kam letztendlich nur DEKRA
infrage. Einerseits besitzt die global agierende
Prüforganisation die Vorteile und das umfassende Know-how eines Konzerns. Andererseits
ist sie mit regionalen und lokalen Standorten sehr
nah am Kunden und damit auch bei uns“, sagt
1
DEKRA Projektleiter Petri Remes (l.) analysiert mit RUUKKI-Fachmann Pekka Siermala,
ob der Schweißturm genau justiert ist.
2
Zwei Hochseeschlepper bringen auf einem
Ponton die fertigen Fundamente für den
Offshore-Windpark Nordsee Ost vom norwegischen Produzenten KVAERNER nach
Bremerhaven.
3
4
„Wir suchten einen global agierenden
Partner, der uns individuell betreuen
kann. Da kam nur DEKRA infrage!“
Mika Kinnunen, Direktor Geschäftsbereich
Offshore und Komponenten, RUUKKI.
DEKRA Projektleiter Remes schaut sich jede
einzelne Schweißnaht sehr genau an.
Etwa 115 Tonnen wiegen die einfamilienhausgroßen und bis sechs Meter hohen
Übergangsstücke vom Jacket-Fundament
zum Turm der Windkraftanlage.
5
Kinnunen. „Das war für uns einer der entscheidenden Punkte.“
Sobald die Komponenten des Jacket-Fundaments fertig sind, gehen die schweren Stahlkonstruktionen auf die Reise. Der Landweg ist
nur wenige hundert Meter lang, dann sind sie im
Hafen Kalajokis angekommen. „So können wir
ohne lange Wege den Hafen der Stadt nutzen“,
freut sich Kinnunen. Von hier gehen die Bauteile
per Schiff nach Norwegen, wo KVAERNER die
einzelnen Komponenten zusammensetzt.
Bei der Endabnahme der einzelnen Stahlkonstruktionen sind dann immer Spezialisten von
RWE Innogy, KVAERNER, RUUKKI und DEKRA
dabei. Nichts entgeht den aufmerksamen Blicken
der Expertenrunde. Doch die Verantwortlichen
bei RUUKKI sehen diesen Prüfungen gelassen
entgegen. „Schweißen ist seit über 40 Jahren unser
Geschäft. Darin sind unsere Mitarbeiter einfach
spitze. Daher liegt unsere Fehlerquote auch deutlich unter einem Prozent“, betont ­Pottala. Die
Prüfungen von DEKRA belegen das. Und so werden mit Sicherheit bald die ersten Stahlfüße in der
Nordsee versenkt.
❮ Ralf Johanning
Bei der Magnetpulver-Rissprüfung weist das
Noch Fragen ?
Werner Bollmann
Leiter Service Unit
Material Testing & Inspection
Telefon +49.1 60.90 90 81 16
Gerät auf feinste Haarrisse in und entlang
der Schweißnaht hin, indem es die Pulver-
E-Mail [email protected]
häufungen anzeigt.
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DEKRA SOLUTIONS
1
Kreative Ideen sind gefordert bei der
Fragestellung, wie der Audi-Trainer seine
Teilnehmer im Training begeistern kann.
2
Das Feedback der DEKRA Expertin
unterstützt Tomáš Chupáč dabei,
seine Trainerkompetenzen zielgerichtet weiterzuentwickeln.
3
Tomáš Chupáč und Ulrike Stahl von DEKRA
arbeiten im Audi Forum die Markenwerte
des Traditionsunternehmens heraus.
1
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3
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Ausgabe 3.2012
Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm für Trainer
Vorsprung durch Training
DEKRA führt zusammen mit Audi ein weltweites Zertifizierungsprogramm
für Trainer durch. Der Premiumanspruch des Ingolstädter Automobilherstellers soll sich auch im einheitlich hohen Trainingsniveau widerspiegeln.
S
eine Augen strahlen. Tomáš Chupáč
ist seit acht Jahren für den Audi-Importeur in
der Slowakei tätig. Doch ein Training wie dieses
hat er noch nicht erlebt: „Das, was ich in diesen
dreieinhalb Tagen gelernt habe, ist extrem praxisnah und hervorragend für unsere tägliche Arbeit
geeignet.“ Der Slowake ist einer von zehn Service-Trainern, die an diesem Tag am Konzernsitz
in Ingolstadt eine unternehmensinterne Entwicklungsmaßnahme durchlaufen, welche die DEKRA
Qualification für die AUDI AG entwickelt hat.
„Wir wollen weltweit Kunden begeistern. Eine hochwertige Aus- und Weiterbildung
unseres Handelspersonals ist dabei der Schlüssel
zum Erfolg“, erklärt Isabel Giese, die bei Audi im
Bereich Verkaufstraining für das Projekt zuständig ist. Das laufende Programm resultiert aus der
„Strategie 2020“, mit der die Ingolstädter Autobauer bis Ende des Jahrzehnts als „Audi – die
Premiummarke“ weltweit darin führend sein wollen, Kunden zu begeistern. Die Premiumqualität
der Marke soll daher auch im Training selbst zu
spüren sein – in allen Fachbereichen und in allen
Ländern.
„Spannend an diesem Projekt sind die
weltweite Umsetzung und die verschiedenen Kulturen, denen wir begegnen“, sagt DEKRA Projektleiterin Sylvana Berger. „Derzeit sind wir in mehr
als 20 Ländern auf allen fünf Kontinenten unterwegs.“ Das 14-köpfige DEKRA Team besteht aus
zwölf Beobachtern bzw. Trainern und zwei Projektkoordinatoren. Im ersten Projektjahr hat es
weltweit 230 Trainer von Audi qualifiziert und
150 zertifiziert – und das in fünf Sprachen.
Das Programm zur Sicherung einheitlicher Qualitätsstandards sieht mehrere Schritte
vor: In Beobachtungen analysieren die DEKRA
Personalentwickler zunächst vorhandene Stärken
der Trainer und erarbeiten mit ihnen individuelle
Entwicklungspläne. „Bis Ende 2013 werden über
600 Trainer das eintägige Zertifizierungs-Assessment durchlaufen“, bilanziert Berger. Hier wie
auch bei den vorangehenden Qualifizierungsbausteinen bieten die Experten von DEKRA den
Trainern Raum zur Selbstreflexion und geben
wertschätzende Rückmeldung – etwa zu ihrer
Wirkung auf die Teilnehmer. Gleichzeitig werden
die Trainer für die Marke Audi sensibilisiert.
Nach dem Trainingstag verlässt Thomáš
Chupáč das museum mobile am Audi Forum mit
neu entfachter Begeisterung: „Der Slogan ,Vorsprung durch Technik‘ wurde mir anhand der
eindrucksvollen Historie der Marke sofort klar!“
❮ Stephan Brummet
„Dank der Expertise und Flexibilität, aber
auch dank der internationalen Vernetzung ist DEKRA unser idealer Partner!“
Isabel Giese, Projektleiterin Verkaufstraining,
AUDI AG.
Noch Fragen ?
Sylvana Berger
Projektleiterin Trainings
DEKRA Qualification GmbH
Telefon +49.89.5 10 85 96-30
Telefax +49.89.5 10 85 96-55
E-Mail [email protected]
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DEKRA SOLUTIONS
1
Es ist kurz vor Mitternacht. Die Dun-
kelheit bricht an diesem lauen Juni-Abend endlich herein über St. Petersburg. Geduldig hat die
Menschenmenge ausgeharrt und sich die Zeit an
der Uferpromenade der Newa vertrieben. Alle
warten auf das Schauspiel, das sich allnächtlich
hier bietet. Gegen ein Uhr tauchen Scheinwerfer
die Bauwerke am Ufer wie nach einer festgelegten Choreografie in ein stimmungsvolles Licht.
­Weitere 30 Minuten später beginnen sich alle
Brücken zu öffnen, um die großen Frachtschiffe,
die die 74 Kilometer von der Ostsee zum Ladogasee unterwegs sind, passieren zu lassen. St. Petersburg ist nun bis gegen fünf Uhr eine geteilte
Stadt. Erst dann vereinen sich die 18 Bezirke
auf den 42 Inseln wieder zur jüngsten europäischen Metropole.
28
Gerade einmal gut 300 Jahre ist es her,
dass Zar Peter I., genannt der Große, die Stadt
am Flussdelta der Newa gründete, indem er im
Mai 1703 den Auftrag für den Bau der Festung
St. Pitersburch auf der Haseninsel erteilt. Als
„Fenster nach Europa“ soll die Retortenstadt
dem Herrschaftsanspruch Russlands im Ostseeraum Ausdruck verleihen. Für die Wehranlage
verpflichtet der Zar Domenico Trezzini, der ein
lang gestrecktes Sechseck anlegt. Der italienischschweizerische Baumeister zeichnet später auch
für die Peter-und-Paul-Kathedrale im niederländischen Barockstil verantwortlich. Der 122 Meter
hohe Turm der Grabeskirche der Zarenfamilie
Romanow gilt heute als Wahrzeichen der Stadt.
1712 ruft der Zar St. Petersburg zur neuen
Hauptstadt aus und verlegt seine Residenz von
Ausgabe 3.2012
Städteporträt St. Petersburg
Fenster nach Europa
Petrograd, Leningrad, St. Peterburg: drei Namen, eine Stadt. Keine
andere Metropole erfuhr in ihrer Geschichte so viele Umbenennungen
wie St. Petersburg. Seit 1991 trägt die nördlichste Millionenstadt der
Welt wieder stolz den Namen, den ihr Zar Peter I. ursprünglich gegeben
hat – und findet auch wieder zum Glanz alter Zeiten zurück.
der Moskwa an die Newa. Der russische Adel lässt
daraufhin gleichfalls feudale Paläste in der von
Peter vorgeschriebenen Steinbauweise entlang
der Kanäle und den Prospekten, den russischen
Prachtstraßen, errichten. Architekten aus ganz
Europa und ein Heer von Arbeitern stampfen
über die Jahre aus dem sumpfigen Gelände ein
„Venedig des Nordens“. Allein für die Gründung
der 1858 vollendeten St.-Isaak-Kathedrale, einer
der größten Kuppelkirchen der Welt, werden
24.000 Pfähle in den Grund gerammt. ❯
❯
Ein Brief an den ZarEN
Im Vergleich mit anderen Monarchien
waren die russischen Zaren sehr volksnah. So ist von Zar Paul I. überliefert,
dass er morgens im Erdgeschoss des
Winterpalasts ein Fenster des Eckzimmers
öffnen ließ, durch das ihm die Bürger ihre
Anliegen zukommen lassen konnten. Alle
Briefe, die bis zur Schließung des Fensters
hereinkamen, beantwortete der Zar
1
Nächtliche Newa: Wenn die Palastbrücke
höchstpersönlich bis zur Mittagsstunde.
sich erst einmal geöffnet hat, ist die Wasilij-
Die Antwort des Zaren konnte dann jeder
Insel mit „Kunstkamera“ (links) und ehemali-
in der Zeitung lesen.
ger Börse vom Festland abgeschnitten.
29
DEKRA SOLUTIONS
❯
Zahlen und Fakten
Stadtgründung:
Die Grundsteinlegung am 27. Mai 1703 für
die Festung St. Pitersburch auf der Haseninsel
in der Newa markiert die Stadtgründung
durch Zar Peter I.
Bisherige Namen:
St. Petersburg (1703–1914), Petrograd
(1914–1924), Leningrad (1924–1991),
St. Petersburg (seit 1991)
Kosename: Piter
Einwohner: ca. 4,9 Mio
Fläche: ca. 1.430 km2 auf 42 Inseln
Stadtpatron:
Fürst Alexander Jaroslawitsch Newskij
Berühmte Söhne und Töchter der Stadt:
■ Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch:
Komponist, Pianist und Pädagoge
■ Anna Pawlowna Pawlowa: Tänzerin
und Namensgeberin der Süßspeise
■ Wladimir Wladimirowitsch Putin:
Politiker und Präsident Russlands
2
2
Mordsmäßige Mosaike: Die Christi-Auferstehungskirche „Auf dem Blute“ am
Gribojedow-Kanal markiert den Ort des
Bombenattentats auf Zar Alexander II.
3
Kunterbunte Kappen: Kopfbedeckungen
aller Art bieten Händler am Eingang der
Peter-und-Paul-Festung feil.
4
Zar und Zimmermann: Stadtgründer Peter I.
erlernte auf seiner Reise durch Westeuropa
das Handwerk des Schiffsbauers.
5
Kaviar und Krimsekt: Im Jelissejew-Haus
am Newskij-Prospekt findet der verwöhnte
Gaumen Luxusspeisen aller Art.
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Museale Meisterwerke: Einst Zarenresidenz,
beherbergt der Winterpalast heute eine der
größten Kunstsammlungen der Welt.
4
Ausgabe 3.2012
❯ Erst gut 200 Jahre später, nach Ende
des Ersten Weltkriegs, verliert die 1914 in Petrograd, also Peterstadt, umbenannte Metropole
ihren Hauptstadtstatus wieder an Moskau. Mit
dem Ende der Zarenzeit versinkt Leningrad, wie
sie von 1924 an zu Ehren des Revolutionsführers
Wladimir Iljitsch Uljanow heißt, in einen rund
70-jährigen Schlaf, aus dem die zweitgrößte rus­
sische Stadt erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wieder zu erwachen beginnt. 1991 sprechen
sich die Einwohner für die Rückbenennung in
St. Peterburg, wie die Stadt auf Russisch heißt,
aus. Seither beginnt sich das Zentrum zu wandeln. In neuer Pracht erstrahlen die restaurierten
Fassaden der alten Paläste und Kirchen. Entlang
der Prospekte, den Hauptverkehrsadern der Stadt,
flanieren modebewusste Russinnen von Boutique
zu Boutique, machen in einem der weltstädtischen
Cafés oder einer Sushi-Bar Pause, bevor eine der
zahllosen Galerien lockt.
In St. Petersburg befindet sich nicht nur
die Russische Kunstakademie, deren Studenten
in den herausgeputzten Parkanlagen wie dem
Sommergarten makellose Marmorskulpturen
skizzieren oder entlang der Kanäle und Flüsse
Stadtansichten auf die Leinwände bannen. Die
ehemaligen Adelspaläste beherbergen heute auch
unzählige Museen. Das bekannteste ist die Eremitage. Gut vier Millionen Besucher verzeichnet
5
das Museum jährlich. Außer einer hochkarätigen
Gemäldesammlung, deren Anfänge die Zaren
bereiteten, wartet die Eremitage in ihren prunkvoll ausstaffierten Räumen auch mit der weltgrößten Juwelenschau auf.
Kunst- und glanzvoll geht es auf den zahlreichen Bühnen der Stadt zu. Ob Oper, Schauspiel, Ballett oder Festival: St. Petersburg bietet für
jeden etwas. Gerade wer Piter, wie die Einwohner
ihre Stadt nennen, zur Zeit der Weißen Nächte
besucht, kann aus einem schier unerschöpflichen
Angebot wählen.
Wer die Stadt nicht fußläufig entdecken
will, kann die Sehenswürdigkeiten in der Pferdekutsche oder dem Fahrradtaxi an sich vorbeiziehen lassen. Schneller geht dies in einem
Taxi, das das gewünschte Ziel zu einem vorab
zu vereinbarenden Preis ansteuert. Unterirdisch
befördern zudem fünf Metrolinien rund 2,8 Millionen Menschen täglich. Auch hier setzt die Stadt
architektonische Maßstäbe, zählen die Stationen
der St. Petersburger Metro doch zu den schönsten
der Welt.
Was mit einer Festungsanlage auf sumpfigem Gelände begann, ist heute ein lebendiger,
pulsierender Ort, der seinesgleichen sucht. Aus
dem „Fenster nach Europa“ ist ein „Tor zur Welt“
geworden. Und dieses steht einladend weit offen.
❮ Frank Jörger
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DEKRA SOLUTIONS
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Der Werkstattbereich von AutoCentr steht
Punkt für Punkt auf dem Prüfstand.
Lev Tenishev, Leiter des Servicebereichs
(rechts), erklärt den DEKRA Experten Sergey Uzemshev (links) und Egor Kurchakov
die internen Abläufe bei AutoCentr.
3
Die optimale Betreuung beginnt bereits mit
dem freundlichen Empfang des Kunden am
Serviceschalter.
4
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Igor Derzhimanov (rechts) zeichnet als
Service-Chef verantwortlich für das ŠkodaAutohaus am Engels-Prospekt.
Ausgabe 3.2012
Beratungsdienstleistungen im Autohaus
Stufenweise effizienter
AutoCentr erwirtschaftet 40 Prozent des Gesamtumsatzes von Škoda in
St. Petersburg. Grund genug für den Konzern, das Autohaus in ein mehrstufiges Trainings- und Coachingprogramm aufzunehmen.
Die Marke Škoda erfreut sich in Russ-
land großer Beliebtheit. Im Jahr 2011 verkaufte
der tschechische Automobilhersteller auf seinem
drittgrößten Markt 74.000 Fahrzeuge. Tendenz
steigend. Rund die Hälfte der Autos stammte aus
dem russischen Werk Kaluga, in dem Škoda die
Modelle Octavia und Fabia fertigt. Für den Vertrieb sorgen landesweit 120 Autohändler.
Um die Kunden auch nach dem Kauf
optimal zu betreuen und einheitliche Standards
sicherzustellen, wollte Škoda die internen Serviceabläufe der 36 umsatzstärksten Vertragspartner von
DEKRA RUSS überprüft wissen. In St. Petersburg
fiel die Wahl auf AutoCentr. Der ­Škoda-Händler
betreibt seit 1996 am Engels-Prospekt das erste
Autohaus der Marke in der Stadt. 2007 kam ein
zweites in der Khasanskaya-Straße östlich des
Stadtzentrums hinzu. Um die 150 Fahrzeuge
monatlich verkaufen die beiden Zentren, in denen
sich 130 der insgesamt rund 170 Mitarbeiter um
die Kundenbelange kümmern. „Unsere Servicepalette reicht vom Ölwechsel bis zu Karosseriearbeiten“, sagt Lev Tenishev, Leiter des Servicebereichs
von AutoCentr. Für ihn war es auch kein Problem,
die Betriebsabläufe vor DEKRA RUSS offenzulegen. „Es gibt immer etwas zu verbessern“, weiß er.
Und so sah er die unabhängige Beratung vielmehr
als Chance, die Arbeitsprozesse zukünftig noch
effizienter zu gestalten.
„Die Kunst bei solch einer Beratung ist es,
Prozesse zu hinterfragen, ohne als Eindringling
oder gar belehrend zu wirken“, sagt Egor Kurchakov, Leiter des Bereichs Consulting bei DEKRA
RUSS. Zwei Tage lang ließ er sich die Abläufe in
allen Bereichen bei AutoCentr zeigen, machte
sich ein Bild von der Arbeitsweise der Mitarbeiter
und legte dann in den nächsten drei Tagen zusam-
„DEKRA unterstützt uns dabei, unsere
Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten!“
Lev Tenishev, Leiter Servicebereich, AutoCentr.
men mit der Geschäftsleitung einen umzusetzenden Maßnahmenkatalog fest. „Es herrschte eine
offene, konstruktive Arbeitsatmosphäre“, freut
sich der 35-Jährige. „Die Chemie stimmte“, bestätigt Tenishev.
Nach zwei Monaten überzeugte sich der
DEKRA Experte vor Ort, dass AutoCentr die Vorschläge erfolgreich umgesetzt hatte. Auch Škoda
war zufrieden und wählte AutoCentr als einen
von nun 14 Händlern für einen nächsten Schritt
des mehrstufigen Trainings- und Coaching-Programms aus. Dies bedeutete weitere acht Tage
Analyse, Gespräche und Beratung für Kurchakov.
Nun jedoch mit den Mitarbeitern selbst. Schließlich sind sie es, die nah am Kunden für deren
Zufriedenheit sorgen.
❮ Frank Jörger
Noch Fragen ?
Sergey Uzemshev
Geschäftsführer
OOO DEKRA RUSS
Telefon +7.4 95.6 41-52 79
Telefax +7.4 95.9 37-90 51
E-Mail [email protected]
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DEKRA SOLUTIONS
DEKRA Mitarbeiter im Porträt
Mit Hang zum Abfahren
Petri
Remes, Vorarbeiter bei
DEKRA Industrial Oy, liebt das Spezielle.
Der 44-Jährige übernimmt daher auch
gern im Beruf besondere Projekte. Verbrachte er die vergangenen zweieinhalb
Jahre in einem Atomkraftwerk, so hat er
jetzt die Leitung über die DEKRA Prüfer beim Stahlkonzern RUUKKI übernommen, der für den Windpark Nordsee
Ost Komponenten baut. Hier prüft der
DEKRA Experte mit seinem Team die
Schweißnähte. Mit seiner Frau und zwei
Hunden lebt Remes in Simo, etwa 240
Kilometer nördlich von Oulu. Er liebt es,
Ski zu fahren. In seiner Heimat sind die
Berge jedoch nur bis zu 500 Meter hoch.
Daher gönnt sich Remes ab und zu einen
Urlaub in der Schweiz und genießt die
Abfahrten auf den langen Pisten. Auch
geht er im Winter gern einmal auf Tour
mit dem Snowmobil. Zudem fasziniert
ihn das Mountainbiken. Leider musste
er bei seinen ersten Downhill-Versuchen
dreimal ungewollt „absteigen“. ❮
Bei Schweißnähten macht ihm so schnell keiner etwas vor. Durch regelmäßige Weiterbildungen kennt Petri Remes inzwischen fast jede Naht.
❯
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