Einiges über die Mundart der Talgemeinden Liechtensteins

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Einiges über die Mundart der Talgemeinden Liechtensteins
einiges über Sie Mundart
der
calgemeinSen Liechtensteins.
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H.
Scftaeaier
e v i c a g o . Z U . U. 5.
)I.
Vorwort.
Wenn in den folgenden Blättern ein Versuch gemacht wird,
einiges über die Eigentümlichkeiten der liechtensteinischen Mundart
niederzuschreiben, so bin ich mir recht wohl bewußt, daß dies
eben nur ein Versuch, ein Anfang ist, dem notwendigerweise
manche Mängel, Ungenauigkeiten und sicherlich auch Unrichtigkeiten
anhaften. Aller Anfang ist schwer, und für mich war es doppelt
schwer, über die liechtensteinische Mundart zu schreiben, da ich
schon seit mehr als dreißig Jahren in Amerika lebe; ja die vorliegende, bescheidene Arbeit wäre wohl überhaupt nicht möglich
gewesen, wenn ich nicht durch viermaligen Besuch in der alten
Heimat mein Gedächtnis aufgefrischt hätte. Möge jedoch dieser
Versuch eines in der Ferne weilenden Liechtensteiners andere und
jüngere Kräfte anspornen, für unsere Mundart sich zu interessieren
und, was hier angefangen, zn verbessern und weiter auszubauen.
Ganz besonders wäre es auch zu wünschen, daß in jeder Ortschaft
Liechtensteins wenigstens eine Person die Fragebogen f ü r das sich
in Vorbereitung befindende Vorarlberger Idiotikon ausfüllte und
einschickte; denn das Vorarlberger Idiotikon soll ja ein Idiotikon
für Vorarlberg und Liechtenstein werden und da sollten wir
Liechtensteiner zusehen, daß unser Land gut und würdig vertreten ist.
Unterdessen aber möchte ich alle, die ein Interesse an unserer
Mundart nehmen, ersuchen, mir freundlichst mitzuteilen, was sie
Unrichtiges oder Mangelhaftes in meiner Arbeit finden, mir Winke
zu geben, wie es zu verbessern wäre, besonders auch interessante
Wörter und Redensarten, die ich vergessen, einzuschicken, so daß
ich das Fehlende in einer zweiten Bearbeitung ergänzen kann.
Es gibt sicherlich noch viele interessante Ausdrücke und Redewendungen, die ich ausgelassen, besonders Namen von Speisen,
Werkzeugen, Tieren, Pflanzen, Krankheiten u. f. w. Beiträge
dieser Art würde ich bitten, dem hochw. Herrn Kanonikus Büchel
in Vaduz oder meinem Bruder Gebhard in Nendeln zu übermitteln, oder aber sie direkt an meine Adresse 1456,
Division
Str. OIiioaZo. III. v . 3. ^ . einzuschicken.
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Ich hatte zuerst nur die Absicht, eine Liste von mundartlichen
Wörtern zusammenzustellen und zwar hauptsächlich von solchen,
die entweder von den gleichbedeutenden Ausdrücken der Schrift-^
spräche ganz verschieden sind oder, obwohl gleichen Namens, doch
eine erheblich abweichende Form zeigen. Es war aber da nicht
so leicht, eine sckmrfe Linie zu ziehen und ich habe schließlich
manches Wort aufgenommen, das von seinem schriftoeutscheu Bruder
nicht bedeutend verschieden ist. Erst später kam mir der Gedanke,
eine kurze Grammatik unserer Mundart beizufügen, und dies habe
ich auch getan, wenigstens soweit Deklination und Konjugation in
Betracht kommen. Ich habe also hauptsächlich nur Material ge^
sammelt und vorderhand keinen Versuch gemacht, den gesammelten
Stoff sprachwissenschaftlich zn sichten und zu bearbeiten. Wenn
aber ein anderer das tun will, dürfte ihm vielleicht das von mir
gesammelte Material von einigem Nutzen seinWie allbekannt, ist die walserische Mundart der Triesnerberger
ganz verschieden von der alemannischen Mundart der übrigen Landesteile Liechtensteins, und mußte ich die Sprache der Triesnerberger
hier ganz außer acht lassen, da ich leider nie Gelegenheit hatte,
diese höchst interessante Muudart näher kennen zu lernen. Ich
will hier nur im Vorbeigehen bemerken, daß z. B - im Walserischen,
gerade so wie im Gotischen und Angelsächsischen, das Eigenschafts»
wort auch iu prädikativer Stellung Geschlechtsendung hat; als ob
man sagen würde „der Vater ist guter", „die Mutter ist gute",
„das Kind ist gutes". Möge ein anderer, der gut walserisch
versteht, in nicht zu ferner Zukunft diese überaus interessante
Mundart zum Gegenstande einer Abhandlung machen!
Was nun das Alemannische der Talgemeinden Liechtensteins
anbetrifft, so finden wir nicht nur, daß der Oberländer verschieden
vom Eschnerberger spricht, sondern es finden sich oft Unterschiede
der Aussprache beinahe zwischen den einzelnen Gemeinden und
Ortschaften. Ich habe nun in dieser Arbeit vorderhand zwischen
drei verschiedenen Gruppen unterschieden, nämlich-.
1. O b e r l ä n d i s c h , abgekürzt „od", gesprochen in Planken,
Schcian, Mühleholz, Vaduz, Trieseu, Balzers und M ä l s .
2. E s c h n e r b e r g e r i s c h , abgekürzt ^ s " ,
Eschen, Nendeln, Schaanwald und Mauren.
gesprochen
m
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3. U n t e r l ä n d i s c h , abgekürzt „unt,,". gesprochen in Bendern, Gamprin und Ruggell.
Ich sage „vorderhand", denn in einer späteren, verbesserten
Bearbeitung meines Stoffes wird in diesem Punkte vielleicht eine
Änderung gemacht werden müssen. B e i meinem nächsten Besuche
in Liechtenstein hoffe ich Gelegenheit zu finden, besonders in
dieser Beziehung Nachforschungen anzustellen; es wird sich dann
möglicherweise herausstellen, daß es besser ist, Balzers und M ä l s
in einer besonderen vierten Gruppe zu behandeln; auch hoffe ich
dann auszufinden, wo Planken und Schellenberg einzustellen sind.
Heute ist mir die Sprachweise dieser Ortschaften zu wenig
bekannt.
Wo also diese drei Gruppen verschiedene Formen aufweisen,
werden diese in der Reihenfolge und mit Bezeichnung od. (oberländisch), es, (eschnerbergerisch), unt. (unterländisch) gegeben z. B .
f ü r Leiter: od. I^tsin. sZ. I^t-gra,, u n i . l o t s i n : oder f ü r S t e i n :
od. M " . öS. stö", unt. stö". Wo mir für Balzers eine abweichende Form bekannt war, habe ich diese mit Bezeichnung dal.
(balznerisch) gegeben. Zum leichteren Vergleiche habe ich am
Ende der allgemeinen Wörtersammlung eine Anzahl von Wörtern,
die in den drei Gruppen verschiedene Aussprache haben, systematisch
geordnet zusammengestellt. Diese Liste ist natürlich nicht vollständig.
Es ist meistens unmöglich, die mundartliche Aussprache eines
Wortes in gewöhnlicher Schreibung auch nur einigermaßen klar
wiederzugeben. Der geneigte Leser möge daher, auch wenn das
Wort, wie z. B . in der Liste von Hauptwörtern, in gewöhnlicher
und in phonetischer Schreibung gegeben ist, dasselbe lieber gleich
in der phonetischen Schreibung lesen und nicht versuchen, von der
gewöhnlichen Schreibung ein klares B i l d seiner Aussprache zu
bekommen.
I n der phonetischen Schreibung wurden im wesentlichen die
gewöhnlichen Schriftzeichen benützt; besondere Schriftzeichen wurden
nur jene gebraucht, deren sich Herr Regierungssekretär Josef Ospelt
in seiner so verdienstvollen Sammlung von liechtensteinischen OrtsAnd Flurnamen im X I . Bande des Jahrbuches bedient hat, nämlich:
3. steht für überoffenes o. z. B . unt. i wkr. ich wäre.
„
„ offenes s, z. B - ^vst-tsr, Wetter.
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« steht für offenes v, z. B Loch,
ö
„
„
„
ö. z. B . löelrsr, Löcher,
i
„
„ konsonantisches i , z, z. B - j ^ s ^ jagen,
s drückt den unbestimmten, kurzen, sogenannten Schwa-Laut aus,
z. B - tsrZtö", verstehen; a-dsr, aber; mgotisl. Michel; 6bsrÄ. obere,
y steht für velares n. nZ, z. B . I^y, lang.
8 steht für den Zischlaut «od, z. B .
Schatz,
ö steht für den Quetschlaut tsok, z. B . ^ > v s ö ^ , Zwetschke.
Nasalieruug von Selbstlauten wird durch nachgesetztes, hoch'
gestelltes
bezeichnet, z. B . m s ° , M o n d ; m-i,°, M a n n . Einige
Wörter werden oft ohne Nasalierung, hie und da mit schwacher
Nasalierung ausgesprochen, z. B . mg oder ms", mehr;
oder
schon; ins. 81 oder si", sein; n s j oder nsj", nein. Solche
Wörter, bei denen Zweifel vorherrscht, werden hier gewöhnlich
ohne das Nasalierungszeichen gegeben.
Gleit n ist gewöhnlich zwischen den bezüglichen Wörtern in
Gedankenstriche gesetzt, z- B - an lana - n - arm, ein langer A r m .
Jedoch in den so häufigen Verbindungen, wo ein Fürwort nach
dem Zeitwort steht, wurden die Gedankenstriche in der Regel weggelassen, z. B . i Kcwsms »i^, ich habe es ihm gegeben, i d ^ n s r ä s
L«6t, ich habe es ihr gesagt.
Dehnung der Selbstlaute wird durch übergesetzten Strich
bezeichnet, z. B . mäls., mahlen.
Kürze von Selbstlauten wird gewöhnlich nicht besonders
bezeichnet. Wenn also über einem Selbstlaute kein Zeichen steht,
ist dieser als kurz zu betrachten. I n manchen Wörtern wird der
Selbstlaut am Eschnerberg meistens lang, anderswo kurz ausgesprachen, so hört man in Eschen oft langen Vokal in Worten wie
?sdsr, Zuber; sli.M, sagen; roti, Rüfe, M u r e ; i g ä ^ b ö e n s l , Judenbüchel, während anderswo der Selbstlaut kurz ausgesprochen w i r d :
?ttbsr. sÄM, röli, jocls-döLksI. I n solchen Worten wurde gewöhnlich
kein Dehnungszeichen gesetzt.
K. wird nicht als Dehnungszeichen gebraucht, sondern wird
nur gesetzt, wenn es hörbar ist, z. B . Kg,», haben;
gehabt;
Klwpt, Kopf; ZKst) oder oksd, dicht schließend.
Bei manchen Wörtern ist es schwer zu entscheiden, ob ein ti.
oder
geschrieben werden soll, da wohl in manchen Fällen die
Aussprache in verschiedenen Ortschaften und auch bei verschiedenen
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Personen derselben Ortschaft schwankt. Ich zweifle sehr, ob ich
da immer das Richtige getroffen habe- Hier sei auch bemerkt,
daß das Ä am Eschnerberg und wohl auch in Balzers bedeutend
offener ausgesprochen wird, als in den andern Ortschaften.
Endungs-s oder - i schwankt in der Aussprache zwischen geschlossenem e und geschlossenem
ist aber, je nachdem das eine oder
das andere vorherrscht, durch einfaches s oder i bezeichnet; z. B .
bÄoiüi, Bächlein; KnsIKi, Kirchweih; ^ ZröLi 1<Qs1ti, eine große
Kälte. I n Balzers wird ein deutliches s gesprochen.
Die Endung von Wörtern, welche in der Schriftsprache in -el
oder -er enden, wird hier durch - s l und -sr gegeben, also meetisl,
Michel; ststsl, Stiefel; absr, aber; Ketsi, bitter u.s.w. Es wäre vielleicht richtiger gewesen, einfach msekl, steil, abr, detr zu schreiben.
Der Hauptton wird durch «'», der Nebenton durch «'» bezeichnet, z. B . ä ü s i ^ Q v " , herüberkommen; väsknöoiie(i), Waschküche. Wo es nicht notwendig erschien, z. B . in den meisten zweisilbigen Wörtern, wurde das Tonzeichen ganz weggelassen.
D a manche Leser vielleicht mit der phonetischen Schreibung
weniger vertraut sind, dürfte es nicht überflüssig sein, hier an der
Hand einiger Beispiele die Bedeutung einzelner Schriftzeichen,
besonders solcher, die Selbstlaute bezeichnen, klar zu machen. M a n
vergleiche die Aussprache der folgenden Wörter:
F ü r s.. Ä, e, 6, i ,
k M , F a l l ; st-z-t, Stadt; täl, T a l ; sMt, Staat.
M I , Fälle; Kä.t, hat; M s r , Täler; Zst^t, langsam.
Kell, hell; uöt, nett; msl, M e h l ; Iier, her, oi>. lier
stelle, stellen; rettÄ, retten; ssl, Seele; Z8et, gesagt.
stell, still; siist, Schnitt; stsl Stiel; stelt, stiehlt.
rint, rinnt; ^vit weit; ü l , viel; Z ^ c l , gescheidt.
(1^8
riet, i riet net ^vit ^Zo",
das wäre nett, ich hätte nicht weit zu gehen.
F ü r o, o, ö, ö und ü,
roelc, Rock; sxöt, spät; räol5, Röcke; spütsr, später.
so, schon; rot, rot; övisl, Apfel; dö, Heu.
^rolc, zurück; ^obsr, Zuber; Köl^g,, bücken; xöksr, Züber.
lut, laut; dns, Haus; l ü t Leute; siiod, scheu,
lok riet lolv! Laß nicht los!
lös, n'Ä« ist 1ö8 i m K.Ü8 clin? Horch, was ist los im Haus drinnen?
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Für
vergleiche man:
1ö", Lohn und ilö. Floh.
schön und Ko, Heu.
Zahn
und ^ s l , Zahl, unt. stö", Stein und äö, da ob. stÄ", Ztein
und ZiÄ, fertig, xls° Pläne und » n ^ Schnee.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß ich mir recht
wohl bewußt bin, daß die vorliegende Arbeit sehr weit davon
entfernt ist, etwas Vollständiges zu bieten und daß sie keineswegs
den Platz eines regelrechten Idiotikons ausfüllt. Ich habe gegeben,
was ich diesmal geben konnte; möge dies vorderhand genügen.
(Üsa Frauatag im Ogschta.)
Chicago, im August 1914.
P. A . SrlMdlrr.
Abkürzungen.
Außer den allgemein üblichen Abkürzungen werden hier noch
-folgende gebraucht:
Äoe, Akkusativ oder Wenfall,
-ulz. Adjektiv oder Eigenschaftswort,
a ä v . Adverb oder Umstandswort.
ÄZs. Angelsächsisch,
cl-trä. Althochdeutsch.
Kg.1, Balznerisch.
eon. Konjunktiv (Bedingungsform).
ct^t, Dativ oder Wemfall.
clim. Diminutiv oder Verkleinerungswort.
önZ. Englisch.
es Eschnerbergerisch.
t- Femininum oder weiblich.
gsn, Genitiv oder Wesfall.
Zot. Gotisch.
imp, Imperativ (Befehlsform).
i m x i . Jmperfektum oder Mitvcrgangenheit.
inä. Indikativ (Erzählungsform).
i n l . Infinitiv (Nennform).
w i r . Intransitiv.
' ,
it. Italienisch, l^t. Lateinisch.
in. Maskulinum oder männlich.
m d ä . Mittelhochdeutsch.
n. Neutrum oder sächlich.
n d ä . Neuhochdeutsche Schriftsprache.
rrom. Nominativ oder Werfall.
od. Oberländisch. unt. Unterländisch.
p. p. ?<z.rtioiniurii ? o r ü s e t i oder Mittelwort der Vergangenheit.
psri. Perfektum oder Vergangenheit.
x i . P l u r a l oder Mehrzahl.
«WZ. Singular oder Einzahl.
xrss. Präsens oder Gegenwart.
sud. Substantiv oder Hauptwort.
trÄns. Transitiv.
vrd. Verbnm oder Zeitwort
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Der erste Teil enthält die Wörtersammlung und zwar:
I. Hauptwörter.
II. Zeitwörter.
III. Eigenschaftswörter und Umstandswörter.
IV. Zahlwörter und Fürwörter.
Der zweite Teil bringt eine kurze Grammatik mit:
I. Deklination.
II. Konjugation.
I. T e i l .
Wörtersammlung.
I. Hauptwörter.
I n der folgenden Liste von Hauptwörtern wird zuerst die
m u n d a r t l i c h e F o r m , so gut es ebeu ging, in deutschen Lettern
gegeben; dann folgt die mundartliche Form in phonetischer Schreibung in lateinischen Lettern mit Bezeichnung des Geschlechtes (m.
bedeutet männlich, i - weiblich, ri- sächlich); dann kommt die M e h r z a h l in phonetischer Schreibung; endlich folgt die B e d e u t u n g
des Wortes in der neuhochdeutschen Schriftsprache.
A m s und Hof; Speisen und Getränke.
Hus, NÜ8 n. IiÜ8sr; Haus.
Hüsli, liüsli, n. d u s l i ; 1. Häuschen, 2. Abort.
Hötta, liöttg,, k. n ö t t » ; Hütte.
Gada, Zacl^ k. ZääÄ(na); Nebenkammer (ancl.) Mclum, innä.
Mclem, Gemach.
Teli, tsli, i . t ö l s i m ; Zimmerdecke.
Obarteli, s d s i t s l i , i . Dachboden.
Schtoba, stuba, t. stods,; Stube, nklzcitstöba., Nebenstube.
Kammar, liNcuninsr, I. I^dAmmki^; Kammer. nsbciti^nciininsi,
Nebenkammer.
Kochi, likooni, t. l^nücng-ng,: Küche.
Wösch, ^vös, t. ^vösÄ; Wäsche. ^vü-sktwoln, Waschküche.
Bsetzi, bss^i, t. b86^snÄ; gepflasterter Platz vor dem Hause.
Pflella und Pfnella, M s l l - i , in. n i l s l l ^ ; kleiner Schuppen neben
oder hinter der Tenne.
Kör, linHr. m. ^nsr; Keller.
Kemmi, lcnsinmi, n. (nicht in ) ^ K e m m i : der Kamin, Schornstein.
Eschtrig, sstri^, in. sstriZ; Raum unter dem Dach (nicht „gepflasterter Fußboden" wie in nncl.)
Zuschg, ^o8Z, i . ^ o s M ; Wagenschuppen, mit Toren an beiden
Enden zur Durchfahrt.
Ten, ten, n. (nicht k.), t«zn; die Tenne.
Kefi, litisL. n. (nicht in.) KneLz der Käfig (ancl, lisvig. k.).
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Kloba, KKIoda, in. I^nlod-ii Türhaken.
Koffara, li.nökgrÄ, t. nicht in,) KnotsiAz der Koffer.
Bank, d^nk, in. (nicht 1.) dsylv: die Bank.
Kamml oder Kampl, Kdaininl oder Iclr-impl, m. Icnsinuisl oder
Icnsinnl, Kamm, vrb IctiÄMpIki, kämmen.
Schträl, st.iu.1, in. s t M ; f e i n e r Kamm- vrd> strAia, kämmen.
B i g , diA, I. b i M ; Holzstoß, not? wgg., einen Holzstoß machen.
Rebl, rsdsl, rn. (von reiben), eine Mehlspeise, das M e h l wird in
der Pfanne zerrieben) vrd. tsri-ebla, zerreiben.
Kratzati, IcdiÄ/g.ti, t. (von kratzen); Schmarren, (das M e h l wird
in der Pfanne zerkratzt.)
Föla, M g . , t. Niederschlag oder Bodensatz, wenn Butter geschmolzen
(ausgelassen, üs-ZIo°) wird, um sogenanntes „Kuhschmalz"
(1:nüg.-8llM?) zu bereiten.
»Grüba, Ziüd-z,, i . ZrüvÄZ Griebe, Niederschlag, wenn Fett geschmolzen
wird, um „Schweineschmalz" (s^vi-sinAl?) zu machen.
Pfannabetta, iztännÄbstA, i . nlÄNNÄvstÄ: od. nkmin^sltg., PfannkuchenKüachli, l<nüsenli, n. l<nüson1i; kleiner Pfannkuchen, n s n i ^ ü s o d l i ,
Hefeküchlein, wenn mit Hefe zubereitet, v i d . icnüsoln^.,
Kuchen backen.
Läbzälta, lso^slta, in. löd^sItÄ; Lebzelten.
Guatili, g ü s t s l s , n. Z ü s t s l e (gust, gut); Zuckerwerk.
Tuarta, Keil. Torta, tnsrtÄ, t. tnsrts,; Torte.
Brösili, diösili, n. drvsili; 1. Brosamen; 2. eine Kleinigkeit, ein
bißchen.
Eiar, tzjsr, n. sjsri Eier.
Knöpfli, IcnnönM, n. K n n ö j M ; „Nockerln", „Spätzle".
Brota, dAl. Brotas, dröta, in. b r ö t a oder dröta.8; Braten. s>visdröta, sn-insrnÄ drots, oder orytas; Schweinsbraten.
ling.1bsdiötÄ(s), Kalbsbraten.
Brötala, brötals, t.; aus dem Dörrofen gezogene Birnen.
Schwinis, s^vinis, n. Schweinernes, Schweinefleisch.
Schöfis, söiis, n. Schaffleisch, sökis, kvrössÄ; oder v s r ä s m i i i t s schäfernes Voressen, Schöpsenragout.
Digas, äkML, n. geräuchertes Fleisch. c l s M IlllS, Rauchfleisch.
Läbara, lödsrÄ, t. Isbsraz Leber, (adä. IsdaiA.)
Knedl, Ivlinsäsl, in. Ivnnsclsl: Knödel, Kloß.
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Wuarscht, d»I. Worscht, ^vnsrst, ^voist, 1, ^vüsist, >vöist: Wurst.
dröt>vusrst, Bratwurst. dlüst^vusrZt, Blutwurst. 1sdsr(g.)^vusrst, Leberwurst.
Schöblig, südlig, in. söbliZi Schübling, eiue Art Wurst.
Boxla, doxl^. t. buxla; 1. getrocknete Rauchwurst, auch clüsi^
lÄnäjZAsr (dürrer Landjäger) geheißen; 2. Johannisbrot.
Ziziwüarschtli, Zizili, ^ n v ü s r s t l i , ^ I ^ i l i ; kleines Würstchen.
Kuttla, I^notlÄ: Kutteln, Eingeweide, Kuttelfleck.
Hüpf, dsnt, in. und i . ; die Hefe.
Schelfara, seltsrÄ, 1. sslisiÄ: Schale von Aepfeln, Kartoffeln usw.
vrd, Zöllg., schälen, (aber ssilxi,, schellen).
Welch, mslod, f. Milch, vrd. invleda, melken. KlsZmolod, Buttermilch.
Biascht, bisst, in. die erste Milch uach dem Kalbeu, (»Zs. doost).
Moscht, inust, m. Obstweiu (nicht junger Wein) vrd. inosta-,
Obstwein pressen.
Moschti, invsti, k. Gebäude, in welchem Obstwein gepreßt wird.
Torkl, tyil^sl, in. törlcsl, Gebäude in welchem Wein gepreßt wird.
W i , ^vi, in. Wein. niÄntmvi. Branntwein. i^dilssi^viisssr, Kirsche
branntwein. ^ v s s M ^ v ä s s s r , Zwetschgenbranntwein, rslcdolclsrsnÄvs, Wachholderbranntwein.
Suser, sasgr, m. Neuer süßabgedruckter Wein im ersten Stadium
der Gärung.
Kretzer, l^drs^sr, in. süßabgedruckter Wein, nachdem er vergoren hat.
Abloß, -i,dIM, in. Wein, der aus dem Gärbottich (dötti) klar abläuft, bevor die Trester in die Presse kommen (von ablassen.)
Lüteri, l ü t s i i , 1. erstes Produkt beim Schnapsbrennen, vrd. l ü t s r a ,
läutern vom überflüssigen Wasser, vrd. lörg., gepreßte Obsttrester mit Wasser ansetzen und nochmals abpressen. Das
Produkt heißt I5ri, 1.
Lätara, od. llitor»,, f. Mgi-xi,; 68. 1ü.tsiÄ; nnt. lotsi^ Leiter.
ö. Feld, Pfluu;cn und Früchte.
Trüatar, od. Trüeter, t r ü s t s r : Rebenranken am Haus.
Lacha, l^onÄ, t. l a e d » ; Lache, Pfütze (aber auch großes
Tuch;
dötläenH, od. Isled — IsinlÄod, Leintuch.)
Gölla, M a , k. 1. Jauche; 2. Pfütze.
Bschötti, dsötti, 1. (beschütten), Jauche. dSötts,, die Pflanzen mit
Jauche begießen.
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Getier oder Gitter, 8 « ^ s r , n. gsttsr, Gitter
auch Asttsie ^
Gitter um deu Altar.
Gatter, gs-ttsr in. (nicht n.) g ä t t s r , Zaunpforte, Gittertor, (nicht
Einfriedigung) aber Könnkl-iMtsi', gegitterte Einfriedigung
für Hühner.
Serla, ssrla ^ t . sorula) beweglicher Gatter an Viehhürden.
Bünt, d ü n t , l . bimtg! eingefriedeter Baumgarten beim Haus,
(ancl. binnta,
eingehegter Acker, Privatgrundstück).
Bongart, lzonsi't, m. böi^srt oder lzöizgitaz Baumgarten.
Wingart; ^viysrt, m. ^vinsrt und ^vinsitg,: Weingarten, Weinberg.
Mad,
ins6, n. inliclsr: M a h d ; ein Stück Land, auf dem etwas
wächst, das „gemäht" wird; wie no-in^cl, Heumahd, Heuwiese; ströüi-inäcl, Streumahd.
Huab, nnsd,
(Hufe), ein Grundstück an sanft ansteigender Bodenerhöhung.
Wes, >ves, k, >vss^ Wiese.
Rütti, r ü t t i , I. i-üttsng, (reuten, roden), Reute, Stück Land, auf
dem der Wald ausgereutet ist.
Büchl, döodsl, m. dövQsl! Bühel, Bühl, Hügel.
Au, on, r. onx,.; Aue. Dazu äiin. Äuli, öuli. n. öuli: kleine Aue.
Läm, ob, lllm, ss. löiu, nnt, loin: Lehm.
Ert, Herd, ert, t., Erde, Grnnd, Boden; aber mit dieser Aussprache
nur als Stoffbezeichnung; Humus.
Ärda, sräc^,
sräg,: Erde, ach, iiciii, irden, an irclsna. IcKrueZ
ein irdener Krug.
Tuala, w s w , dal. Tola, tolei, 1. wsla., (g.Kä.)! Dohle, Riune,
kleine Talmulde.
Bom, döin, in. bömi Baum.
Albar, alksr, in. elbsr, Pappel, ital. ».Idsro.
Nascht, nkist, m, nsst: Ast.
Fox, tox, in. iox, 1. Fuchs; 2. halbausgewachsene Tanne, 3. ein
Fuder verregnetes Heu.
Doldar, äolclgr, >n. äöläsr, (innä.) t o l ä s ; Krone eines Baumes.
Holdar, nolclsr, in. Hollunder.
Räckholder, rel<no1äsr in. Wachholder.
Kräs, KniÄ8, n. Reisig, lzg.1. Kreß.
Habar, niidsr, in. Hafer.
Fäsa, lÄSc,., in. dkil. 1ss-> eine Kornart, wird auch Korn genannt.
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Tüarka, lüsilca, m. Welschkorn, M a i s . bal. Torka.
Küarbsa, Knügrvsg. t. (nicht m.) l<Ini6rbsÄi der Kürbis, bal. Körbsa.
Hampf, NÄmnt, m. Hanf.
Kudar, l^Qüäsr, n. WergÄrdöpfl, örclüplgl, in. erclöiztsl; (Erdapfel), Kartoffel. Nebenform
tiörclönksl.
Grnmpiara, gi'l'nnbiöi'g. k. Aruinbisia.: (Grundbirne) Kartoffel.
Bodabiara, dyäg.oisra, 1. Izuäs-disig.; (Bodenbirne), Kartoffel.
Truba, trüdci, t. t r ü d a : Traube, ^vimla, Trauben einsammeln.
tiülzci. «xisglÄ, Trauben suchen nach der Ernte.
Räba, isIzÄ, t. isds.. 1. Rebe, 2. Rübe, süri reds., saure Rüben;
aber rünlcslrüsda. Runkelrübe.
Kolraba, IcnolrAdg.. t. lilioliÄZÄ: Kohlrabi.
Kabis, l<ni>.dis, m. weißer Kopfkohl.
Kriasi, KKiis8i, n. (nicht t,), K w i s s i , die Kirsche, lcwissi Z^vinns,
Kirschen pflücken.
Grülla, grinls.. t. ZröllÄ: unreife Kirsche.
Zwäschga, Zwätschka, ^vHZAc,., ^vsölcÄ, 1. ^^vssZa,
^veLl^;
ZwetschMe.
Pflumma, xilummÄ, t. Mri-nrns,: Pflaume.
Kriacha, IcrisenÄ, t. Ictuiseng,; eine Art kleinerer Pflaume.
Öpfel, öptsl; m. « p t s l ; Apfel.
Biara, di6i-Ä, t. Kisicii Birne, ZpeWls. t. Spitzbirne. Isnlcsla, t.
Langbirne.
Schlecha, slvonÄ, t. sIsoliÄ! Schlehe.
Bölla, dölla 1. bölls.: (Bolle). Zwiebel.
Knoblat, l^nnodl^t irr. Knoblauch.
Schnettlig, snktliZ, rn. Schnittlauch. dg,1. Schnettlat.
Surhampfla od. Surampfla, sarus-mptlÄ. t. süidamnilÄ; Sauerampfer.
Ärpsa, Gross., 1. erds^; Erbse.
Niala, nisla 1. nisla.: eine wildwachsende Schlingflanze.
Schpizöla, »»i^öl^ 1. Z p i ^ A a : Fisole.
Schäfa, Käfa, »Äta, lilrlltg,, i . s^lg., IctiKtÄ; die Hülle der Bohnen.
Kefel, l;k6is1, os-l. grüne Bohnenschoten.
Zilata, ^ilsts, t. ^ilstÄ: (Zeile) eine Reihe gepflanzter Feldfrüchte zc.
Bluama, dlnsmci., t. vlusiris.: 68. Kls^ma: Blume.
Blüamli, d l ü s m l i , n. Izlüsmli, 68. dlö°m1i; Blümlein-
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M a j a , ms,jcl,, m. m^j^z Maie, Blumen oder S t r a u ß .
Elga, 6 l M , t. s l M i Lilie.
Flendarli oder Falenderle, i l s n ä s i i i , n. i l o n ä s i l i ; Lavendel.
Bluascht, dlüost, 5. und n,; das Blühen, die Blüten.
ä'övislböm sincl i m Klusst, die Apfelbäume blühen.
Placka, p1s.I:k>. t. zzlÄivA,; großes Blatt.
Hö, nö, n. das Hen; iiöucb, heuen.
Ornat, mnst, n. Öhmd, Grummet, zweiter Schnitt des Grases,
(mncl. ÄMÄt.)
Mada, m^cl^, i . m i i ä a ; eine Reihe oder Liuie gemähten Grases^
Schwaden, vrd. m ^ i » . mähen, vrd. w-yrlZÄ, es. v>'örba,
(g.nä. Invsrbkn, drehen wenden), das gemähte Gras der
Mahde auseiuanderwerfen, zerstreuen, ausbreiten.
Mädli, mllcUi, u. mlläli^ kleine Mahde, vii). mllälg., das halbgedörrte Gras auf ein inlläli (kleine Mahde) zusammenwerfen, um es gegen Regen oder T a u zu schützen.
Höckarli od. Höckerlig, i w ^ s i i i , m. böl^sili; Häufchen, vrb. d ö k s i i s .
das halbgedörrte Gras auf iiölcsrli (Häufchen) zusammenwerfen, um es gegen Regen oder Tau zu schützen.
Hänza, ob. r>Ii,n5^, m> dal.
i . irÄri^g,, os. b . o " i i ^ , nnt.
iiön?.Ä.; „Heinzen", Holzgestell, bestehend aus einem Pfosten
und mehreren Quersprossen. Die „Heinzen" werden in den
Grund gestoßen oder geklopft und das halbgedörrte Gras
daran aufgehängt, um es gegen Regen zu schützen., vrb.
ob. liü,n2Ncl,. bnl. riiarnznÄ, tzs. 1io"n^NÄ, nnt. tron^Ncl,
halbgedörrtes Gras auf „Heinzen" hängen.
Biarlig, oal, Berlig, bisrli» oder bsrlsg. in. bisrliZ; ein Haufeu Heu.
Schocha, soeiiÄ, m. soobai ein großer Haufen Heu oder Stroh,
vrb. soolrnÄ, 1. „Schochen" machen; 2. ein Gefäß übervoll machen. Boodnxrt, gsoowrt: gehäuft, übervoll. clsöLia
ist As^o^at koll lcnrissi! die Schüssel ist gehäuft voll von
Kirschen.
Biata, b i s t ^ I. bist«.; eine große Reihe oder Linie zusammengerolltes Heu, fertig zum Aufladen.
I n Balzers heißt diese Zatta und dieselbe ausbreiten nennt
man zetta.
Schoba, sodki-, m. svbcrz ein großer Haufen Hen oder Stroh.
Schübl, söbsl, m. sobsl; ein Arm voll Heu oder Gras.
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A r f l , aril, in. iu'il; ein Arm voll.
Hampfla, n^mpklÄ, 1. na-innilg,; eine Hand voll.
Troma, troms,. in. t r ö i n » ; ausgehanener Baumstamm, großer Balken.
Rona, rong, in. ronei,; ein liegender Stamm.
Schteckl, ZtsKsI, in. st«l<sli Stange zum in den Boden stecken.
Schwärtlig, «>v!irt.li> m. s^vsiitliA: Brettanschnitt.
S p r i ß a , sprik-i, in. sniilia; Holzsplitter.
Schälla
Kvilg., t. s v l l ^ : Schelle.
Singaß und Singaßa, siiz^L, f. siM,?««,; Kuhglocke aus
Glocken-
metall.
Plumpa, nluinnci, 1. olunivkl.; große Kuhglocke aus Eisen.
Klepfa, ^Irlexta, i . l^nlvvk^z Kuhschelle, aus Eisen geschmiedet.
Klenkar, 1<bleiil<sr, m. I<ti1si;l<sr; Glockenklöppel.
L. Geräte, Werlyrng, Grschirr u. s. w.
Bäsa, bs8c>, und bssir, in. bsss.: Besen.
Kerwösch, Kbsi^vös, in. liboi^vösi Kehrwisch.
Trucka, tivivÄ. 5. tic>I<Ä.- Truhe, Kiste.
Köbl, liliödsl, in. ><böbs1; Kübel, bisn-i., f. hölzerne Tragleiue.
Gottara, l-öttsia, i . ^oitsra; Flasche.
Kessi, Icdsssi. n. l^bössii Kessel.
Kätzi, lctie/.i und i^nsxi, n. Kbö/.i: großer kupferner Schöpflöffel
für WasserKauta, 1<nantÄ. t. i^bÄnta: Kauue,
Gelta, Zslta.
Z s l w : Gefäß für Wasser.
Sicha, sioba, i . siob^; Seihe, vrb. sionci, seihen.
Brenta, bisnta, t. bront-i; weites hölzernes Gefäß für Milch.
Zobar, xobsr, in. /ölzgrz Zuber.
Becki, bslxi, n. bslci: Milchgefäß, Äiin. b s k i l i .
Korb, lcborb, in. l<börd! ss. lvbAib, ^ b l l i d , KorbKratta, lcbi^tki, in. ^biA,tk>, ^sn^i. eratk): tiefer, enger Korb.
Besonders 1<>irig8i-IvbiatiZ-, wird mit Leibgurt am Körper
befestigt znm lcliiissi ^vinn<i, (Kirschen pflücken).
Zäna, ob. ^sina, i . ^HiiÄ, KZ. ? ö n ^ nnt. xönü,
?c>,ina, Korb)
weites, geflochtenes Gefäß mit zwei Handhaben.
M o l t a ba.1. Mualta, inoltei. od. inÜ3.ltci, f. molts,; Mulde, längliches, hölzernes Gefäß.
Schapfa, s a p ^
i . z^ptcii Schöpfeimer mit langem S t i e l .
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Tasa, ob. tü,8Ä, i. t-üSÄl 6Z. und nnt. t^"sg, iÄ"ss,; Gefäß znm
Milch ans dem Rücken tragen.
Räff, rot, n. roi: (>ndn. rsi.); Reff. Holzgestell, um etwas auf
dem Rücken zu tragen.
Kräza, l<nr"^-z, t'. ixKr-I^a; Rückenkorb, korbähnliches, tiefes Gefäß,
um etwas auf den Rücken zu tragen.
Botta, botw, f. b o t w : Bütte, Bottich.
Bütti, bötti, n. böttsna: Gärbottich.
S ä g a ß , bat- Sägassa, sllßg.L, t. sRZÄSSg.; Sense.
Worb, v,-orb,
v>'örb, ss. ^vorb, v>'ördz Sensenstiel.
Fuattarfaß, iüstsrtÄK, n.-tesssr; Holzgefäß zum Haltendes
Wetzsteins, wird mit Leibgurt am Körper befestigt.
Haua, liMa, i . trs-ria.: die Haue, Hacke.
Beckl, bol<sl, nr. bslcsl; Pickhacke.
Zabi, ?a.or in. ^abi: eisernes hakenartig gebogenes Werkzeug mit hölzernem Stiel, um Säghölzer aufzuwägeu und fortzubewegen.
Karsch, bal. Karst, tv^ars, m> l^dg-rs; Karst, vrb. IibarsÄ u. l^bArst^.
Gabla, ZAbls,, t. M v i k u Gabel.
Fuorka, dal. Forka, tV>9ii;wi. i . insilcbÄi (it. toroa) MistgabelTrianza, trisn?.a, i . trisn^kd: es. trsn^g.; eiserne Gabel, lat. triclon8.
Bunthoka, büntdol<^ m. -böl^Äi Klammer.
Bära, d-ira, l. blirg., Tragbahre; aber totg-bur, Totenbahre.
Schtoßbära, ZtölZbÄr-i,, t. -biliÄ! Schubkarren.
Äx, äx, k. ÄXÄ! Axt. (snZ. 3>x.)
Bejal, böjsl, in. (nicht ri.) dkjsl; das B e i l .
Giatar, Zistsr in. gistor; großes Messer zum Abhacken von Ästen,
u. s. w. mit Haken zum Anhängen. Oberland nennt dieses
Instrument Spitzmesser.
Gonta, od. MntÄ, göntÄ! ein mit einem Ring versehener starker
Nagel, an dem ein Baumstamm fortgezogen wird.
Schufla, snilti, i. süilci.: Schaufel. bsotitsütlÄ, Kehrichtschaufel.
Schvata/ Znata, t. (nicht m.) Ziz^tg,; der Spaten.
Schrufa, srütki, k. srütg-z Schraube.
Blaha, dlAda, i, bl^bkii großes Tuch aus Hanf.
Halftara, b Ä I t s r a , i. b^lttsrÄ: Halfter.
Habketti, dAblclrsti, t. -ixbötsn^! Kette mit welcher das Zugtier
an die Deichsel gebunden wird.
Kummat, Kboinst, ni. (nicht n.), 1<bö,netz das Kummet, Kumt.
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Tiarxla, tisrxlg, i . tisrxlcu Deichsel, bal. Diaxla.
Lankart, lä-y^ort. I. I^n^srts.: Wagenstange, ob. Lankort.
Bissa, dsssÄ, i . Ksssai der Keil.
Axla, ÄxlÄ, t. Äxla: Achsel.
Schräpfa, srsnlci, i . sispts.! Bremse, vrb. S r s i M , bremsen.
Schesa, sesg., i. sssg.^ Chaise, KutscheHegl, neZsI, in. tiöZsl! kleines Messer mit Holzheft und blecherner
Klinge.
Lumara, lüinsrÄ, t. luinsr?,,, ob. Ininslg,: Messerklinge.
Schotta, sotw, i . flüssiger Rückstand, wenn bei der Magerkäserei
der Topfkäse spoläsr^, k>) weggenommen ist.
Zigar, ^sZgr, in. Nebenprodukt bei der Mager- oder Süßkäserei;
er wird vou der sotta gemachtv. Mrnschen, Krankheiten, Kleidrr n. s. m.
Vater, is-tsr, in. t M o r i Vater.
Ä t t i , Tätti, äti, täti, in. Ati, t^lti. (got. attan): Vater.
Muatar, nrüstsr, i . ninstsr: Mutter. Gewöhnlich wird Mamma,
Nicinic»,. I. MciiNci, gebraucht.
Bruadar, b r ü s ä s r , in. d r ü s c l s r (os. b r ü s ä s r oft auch in der Einzahl); Bruder, s t n i b r ü s c l o r Stiefbruder.
Schwöschtar, s>vöstsr, t. 8>vöstsra,; Schwester.
M a , i n ^ , in. i n o n s r M a n n ; Gatte, clirn. monclli, Männlein.
Wib, v>-ib, n. v>'ilzsiv Weib, Gattin, cllin. ^vidli, Weiblein.
Buab, onsb, in. bnsbkii Bube, Sohn. clim. b ä s b l i , Büblein.
Mütli, ob. ni^tls, n. nrÄtlcl,, KZ. inll-tli. n. nilltla. iint. motli, n.
inotlki: Mädchen, Tochter, inli-tsli, nnt. inötsli, kl. Mädchen.
Jumpfara, jünipisra., i . ininntsr«.! Jungfrau, äiin. j>'nnpksrli.
Schwogar, s^vögsr ni. s>vöZsr: SchwagerSchwögari, swoZori, i. s^vössrng.: SchwägerinSchwähar, s^vn-nor, in. sn'Äbsr: (g,bcl, s>völinr, kvv'sbör, s>vsr;
mbcl. sv/onsr), Schwiegervater.
Ehni, Neni, s°ni, ns«ni, in. ö"ni, ns->n^ Großvater.
Ahna, Nana, !i,°nli. iiü,"nA, i . ü,°ng,. n ^ n a ; Großmutter.
nrD°nj, Urgroßvater; nrS->NÄ, Urgroßmutter.
Gukehni, gü1<ö°ni, Ururgroßvater.
Nochbur, noelronr, in. noonbürlii Nachbar.
Wittlig, v^etliK in. v>'otlig: Witwer, wottraii, Witfrau.
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Her, ^ic-r, in. Irera, (g.Irä. deio.. Herr; -Z-clz. nsr,
hehr, erHabe»);
Pfarrer, ein geistlicher Herr. l)8g>rA lisr - unser Seelsorger.
Här, ner, in. ners,, Herr z. B . nssra lisr ist nn Zusts, l i v i ;
unser Herr Pfarrer ist ein guter Herr, nsr sl, nör ^veräs,
mit clkit. über einen Meister sein oder werden, ihn bemeistern.
IMt, ain d?.r? Bist du ihm über? vvüsrst sin nsr? Kannst
D u ihn bemeistern, besiegen?
Götti, söti, in. Zöts; Pate. t ö i Z ö t j , Tanfpate. iiiiiiingüti, bkil.
tiirniZütte, Firmpate.
Gotta, »'ita, i. Z»tx>.; Patin.
Gschpana, Apsllnki., in. ZpsAnci nnd sps?na.i Gespan, Gefährte.
Lerar, lörsr. ss. auch lsr. in. Ißrgr; Lehrer- 1er statt lsrsr wird
wohl nur am Eschnerberg gebraucht, clsr nsr lör, der Herr
Lehrer. S o hört man anch wohl nsr KZr nt^r für ntw-öi',
der Herr Pfarrer.
Fründ, iinncl, es. auch i r ü n , in. irünä, iriin, Freund; am Eschnerberg auch „Verwandter", wie «>nä. und mkä. iriunt.
Basa, däLci, t. bäs^i.; Base.
Bäsi, K-lsi, i . b-lssnÄ-, Base. KRs(i)li. n. l z l l s M i : Büschen.
Schtücklifiarkar, stöklikigr^sr in. - l i s r ^ s r ; (Fergger), Mittelmann,
welcher den Verkehr zwischen Sticker und Fabrikant oder
Kaufmann vermittelt.
Jegar, jsZsr, in. föZsrz Jäger.
Pazgar, pÄ^Zsr. ni. nÄ/^sr, (ls.t. nAseo), der dritte Hirt, (ans
der Alpe).
Visitar, lisitgr, in. i l s i t o r i der zweite Hirt, erste ZuHirt.
Näjari, n ä j s r i , i . nÄjsrn!,.: Nähterin, v i d . n^ija, uähen.
Gof, Zöf,'ni. - M k i ! Scheltwort für ungezogenes Kind.
Fratz, trax, in. i i A / . ^ (enZ. drat.) Scheltwort für ungezogenes Kind.
Popa, noiZÄ, t. popA i Puppe, cliin. xüpili, PüppcheuHudli, bal. Hodle, nöäli, m. noäli (vgl. en^I, nooälnin): schlechter
Kerl, Lump.
Siach, sisek, m. sisona: schlechter Kerl.
Kog und Koga, l^nuZ, in. I l n o M ; schlechtes Wesen.
Luadar, Iilsclsr, , i . l u s ä s r : Luder, schlechtes Weibsbild.
L a l l i , l a l l i , in. Ikilli: eiufältiger Kerl.
Galöri, Mlöri, in. M l ö i i ; dummer Kerl, Lümmel. S o auch Ml-u-i.
Grind, Zrincl, lii. ^ r i n ä : (nnr in roher Sprache gebraucht); Kopf.
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Gfriß, Gfräß, Ati!il>, n. gtiÄssor (roh); wüstes Gesicht.
Früssa, trossa, f. irss8A (roh); fressen.
M u t , inül, i>. iniilsr; M a u l , M u n d .
Goscha, MZÄ, t,
(roh); M a u l .
Schnora, snor»., i . Knor-i,, (roh); M a u l .
Tschaka, öslca, in, oä^s,; Fuß von Tieren.
Knü, lvnnü, n. l<Irnn; Knie (atiä, Icnin). bg.l. Kneu.
Zeha, 2SNÄ, in. (nicht k) ^vda; die Zehe.
Schrunda, Kinnäa, i , Ziunä^i Schrunde, Riß in der Haut.
Flära, i l ^ r a , t. iIIlrÄi Hautabschürfung.
Werla, ^vsrla., i . vvsrlg,; 1. Auswuchs am Augenlied, 2. Erdkrebs.
Ässa, od. ÄlZg,, in^ Wg,; os. ska, ^Ka; nnt. okc>,> W a , Geschwür.
Sera, sorg,, i . söra, (ancl. und inncl. 86r n,, Schmerz); wunde Stelle.
Dazu gclz, ssr (gdä. ssr, eng!, sors)^ wehe, wund.
S ü r a , sürg,, i , siirg; Blase (an der Haut), Bläschen, Finne.
Blotara, blotsrg, i . blotsrg, (onZI, Klaääor); Blase (im allgemeinen).
Präschta, prosta, in. nrests, (s,nd, nro8tan, mangeln gebrechen);
Gebrechen. nrostbait, kränklich.
Räschta, rtzstg,, in. rsKtg.; Rest, bes. auch Nachweheu nach einer
Krankheit.
S'hifallig Weh, s nitÄUig
n. Fallsucht (das hinfallende Weh).
Letzi, lo^i, t., Gebrechen geblieben nach einer Verletzung, a.8 K M
sm g lo^i glö", es hat ihm ein Gebrechen zurückgelassen.
R u f a oder Rosa, röts., i . rotÄ; Ausschlag.
Schwära, »wsrs., in. und i - 8>v«rs,, (aträ. sn sro) Schmerz, Krankheit; wunde Stelle, Geschwür.
Bützl, Kö?sl, in, böügl; Beule, Geschwulst.
Büla, dülg,, i . l M g ; Beule.
M a l , inyl, n. inolsr; M a l . m ü s t s r i n o l , das Muttermal.
Materi, rngtöri, 5. Eiter, (lat. mgtöris,). ing,tsri-dö^s1, Geschwür.
Das Schwina, ^ v i n g , das Schwinden, Abmagern eines Gliedes.
Mosa, INS8Ä, i . iny8ki, (g,nä, ino8Ä, Wundmal, Narbe) Fleck, blauer
Fleck am Körper, auch Schmutzfleck am Kleide.
Häß, nSL, n. nässr, (vgl. Krisen. no8tnis, llit, vvstis), Kleidung,
- Kleider.
Tschoppa, vöns,, in. LZpÄ; Joppe, Leibrock.
Schile, silö, n. Silo, Weste (iinn?, Mlst).
Broschtuach, brösttüsok, n. - t ü s o n s r ; Brusttuch, Weste.
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Gschtältli, M ^ M ,
Zst^Itli, (Gestältlein), Leibchen.
Schoß, «öli, k. sulZÄ; Schürze.
Schapele, Zci.n6l6,
Zg-nsle, (indcl. sedirnol, Kranz); kronenartiger
Kopfschmuck.
Holtscha, dölcZs., in. IMös,; Holzschuh, dai. Holtscheg.
Hentscha, denö-z., in. nsuLg.; Handschuh (dg-ncl,
risnä; Hand).
dal. Häntscheg.
Hemp, inzinn, n. li6inv6r; Hemde.
Kuza, IvN0?s,, m. lcdö^g, und ^do^a; Kotzen.
Lacha, 1ü,odci, t. I^c-dg,, (^ncl. IcroriM, Tuch); Leintuch. dötläedci,
dai. Lelch.
Ziacha, ^isedg., 1. ^isedg.; Überzug; döt/.ised-z,, Bettüberzug.
Hodara, Koäsrci,. in. und i . Fetzen, Lumpen, Kai. Hodla.
Zalla, ^s-Uki. i . ^ M x i ; Quaste, Troddel.
Zottla, M t l a , i . ^otla; die Zotte.
Schranz, 8 i M ! 5 , ui. 8rsn^; Riß (im Kleid), vrd. isrZrsn^i,, Tuch
auseinanderreißen.
Klüngl, Kdlüysl, m. linlüizsl; Knäuel. Auch lcdlnna, m. linlüijÄ.
S e l , sei, i . sslcr; 1. Seele, 2. der innerste Teil eines Knäuels.
Sela, söl-z. in. 8Slxi.: Hosenträger.
Trom, tröin, n. trömki - ein Stück Faden oder Garn u. s. w.;
das Trumm, (ind«i. «Irnin, sn»I. tdrnin).
ll. T i e r r .
Roß, ruk, n. ruk und r ö s s s r ; Roß, Pferd.
Bläß, dläk in. dlälZ, d1äs8Ä; Pferd mit großem weißen Stirnfleck.
Rissel, r688s1, in. r6ss6l; Pferd mit gleichmäßigen kleinen Flecken.
Föli, M i , n. M i ; Füllen, vrd. Mg-Is., Füllen werfen.
Schümel, siiingl, in. Züinsl; Schimmel.
Kua, i^dnÄ, i . l i d ü s ; Kuh.
Kalb, lidcild, n. 1<d.6ldsr; Kalb. v r d . lcdÄdlkl., kalben.
Schwi, s-vvi, n. S>vi; Schwein.
S a u , san, i . sg-uÄ und s ä n ; S a u .
Heß, d.6k in. dessti; Eber.
Tribar, tridsr, in. tridsr; junges Schwein.
Färli, karli, n. tllrli (adä. I^rd); Ferkel, vrd. Krlg,, junge Schweine
werfen.
Hatschla, dciülg,, t. ds-Äki.; Schwein, «iiin. ds-ÄIi.
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Schtreugla, strorzla. p l . : Luftröhrenkatarrh bei Pferden.
Gäß, od. s^K, n. gli-Kn, ss. AAl>, ^lilin,, mit. gok, göLa; Geiß,
Ziege. M K I s r nnt. ZöKlor: Ziegenhirt.
Gitzi, 8'i?i, n. Z i ^ i : junge Ziege.
Gitzilj, M ^ i l i , n. Zii?ilii Zicklein, vrd.
junge Ziegen werfen,
oder: durch eineu Riß iu den Hosen das Hemd sehen lassen.
Au, on, t. öuÄ (ö-ncl. on, an, snZl. ovvo); Mutterschaf.
Hund, dnncl, ss. nun in. nünclz Hund.
Katz, l ! l i ^ , k. 1ckg./Ä! Katze.
M i n z i l i , inin^ili, n. i n i n ^ i l i (Kosenamen); Kätzlein.
Topa, töpÄ, in. tön3.: 1. Pfote, clim. tönli, Pfötchen, 2. große Kröte.
Läua oder Leu, lönxi, in. löna,; Löwe, Leu.
Achkärna, äonknornn, in. ^odlcdsrns,; Eichhörnchen, od. Ähörnle
oder Eicherle.
Ächar, ob. u-odsr, in. u.edsr, ss. äodsr, Hodsr, nnt. ootisr. ö e d s r ;
Eichhörnchen, clim. -lonsrli; nnt. öodsrli.
Schära, 8-ira, od. Zor^, in. sllra: Maulwurf.
Ratz, rü.5, in. (nicht i.) rg-^g.: die Ratte, rä^miis, (Rattmaus), Ratte.
M u s , inüs, t. i n ü s : Maus.
Vogl, toZsl m. t o M l : Vogel.
Henna, donnü, k. nsninr: Henne.
Ha od. Hana,
dll,NÄ, in. dana, dons.; Hahn.
Hua, od. Huan, dnci-, n. d n s n s r : Huhu.
Hüali, d ü s l i , n. düsliz dö°Ii: HühuleinSchwärmili, svvärinili, n. ^ v ä r m i l i ; Schwalbe.
Agaschta, od. Agarschta, ü-Msta., t. -iMZtki; Elster. ti-Zasw-n-oK
Hühnerauge.
Bompeckar, döinnölcsr, in. KoinnoKsr; Specht.
Heunavogel, dknnakoggl, in. döninicköZsl: Hühnergeier.
Guggar, 8UW^'> ur. Z n M r : Kuckuck.
Z i s l i , ^isli, n. ^ i s l l ; Zeisig.
Jäk. i ^ K in. jlllcs,; Eichelhäher.
Nla, nlki, i . nls.; Eule.
Rapp, i c i p ; in. rg-nva,: Rabe.
Mösli, inösli, n. inosliz Meise, dal. in-isls, 8niki>A9iinIi.8lo.
Flüga, t l ü M , t. ü i i M : Fliege.
Jmma, iinm», ni. imni-z.; Biene, (adcl. inidi, Bienenschwarm).
Brema, drömg,, i . drömg. u. drsnr in. drsnis.; Brem(s)e, Pferdefliege-
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Wäschpl, ^väspgl, IN. VVÄ8NSII Wespe. bkl>. VV0SA0.
Mocka, molca, i . inolca; Mücke.
Flo, tlö, I. (nicht m.), ilui der Floh.
Lus, 1ü> i . l ü s ; Laus, tilislüs, Kleiderlaus (lnIK, Kleidung).
Neß, noll n. noü: Larve der Laus.
Schlang«, slarzg, i. Kl^yg., Schlange.
Otara, ytsra, t. otsrxu, Natter, (nmcl. ottsr).
Äxdiarxla, ss. g,xclisrxlÄ, t. tlxäisrxlÄi Eidechse- Vom jungen
Volk am Eschnerberg scheint statt der ersteren Form jetzt
kiää.x gesagt zn werden.
Eckgäs, ö l ^ M i. und L ^ y x l i z r>, werden im Oberland für E i dechse gebraucht.
Taunamolli, tänng-inölli, in. tannamolli: Molch, b^l. Viarfüaßler.
Muhoma, urnnoinÄ, t. innnomg.; im Oberland auch mnnoinm, i .
Grille, oal. mütnlnilg.
Hvschtöffl, nöstötisl, m. nFstöiiel; Heuschrecke.
Högumpar, nöZümnsr, in. nöguinnsr; Heuschrecke (guinpÄ. springen).
(L)umpasa, lüinnllSÄ und ümnüSÄ, i . (I)nmpciS8,, Kai, ümb-issk».;
Ameise.
Summarvogl, 8Üininsrt7>^s1. in. s n n i i n s i l ö g s l : (Sommervogel)
Schmetterling.
Pfifsholdar, niöitwlclsi', in. ntotbölclsr u. nivtnoläsr, Nachtfalter.
Schaba, slilZÄ, t. 8cibti: Motte.
Zick,
in. ^ol<ci; die Zecke, ob. ^sob,
ss. Verschiedene Wörter, Eigennamen.
Einige Redensarten.
Kiarcha, Knisrons, t. Kbisroiis,, ob. auch lvnstetnr; Kirche.
Kappili, lcnänols, n. l<bn,no1o; die kleine Kapelle.
Maß, inkö, i. intzsss.; die Messe. Aber mok, n. inö88 (atnl. inöi?),
das Maß. '
Tuarn, tnsrn, in. t ü s r n (inticl. tnrn); Turm, bal. torn.
Nüschtar, nöstsr, n. uöStsr«.; Rosenkranz, Paternoster; bsl. bvttls.
Kilbi, tcnslbr t. ivtiolbona; Kirmeß, Kirchweihe.
Faßnat, tkiKnÄt, i , räKnÄta: Fastnacht, Fasching.
Härgli, bilrZli, n. n^rAlii Heiligenbildchen; t>s.l. betclle.
Botara, 1)öwra, i. b ö t s r a , (sngl. bes-ä): Kügelchen, z. B . am
Rosenkranz oder an der Halskette, clim. b ö w r l i .
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29
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Klugger, l<IoMr, m. lclöMsr: der Schusser, die Schnellkugel
(der Knaben.)
M v ß , liwK, i . molZ: die M a ß .
A Halbi, a ticilbi t.; eine Halbe (halbe M a ß ) .
Schoppa, soopa, m. Z o p M ; Schoppen.
Pfiff, ptott, m. ptstt; ein halber Schoppen.
Zug, ^5Z, i i . Zeug; wenn es Kleiderstoff bedeutet, ist es männlich.
clg.8 iSt Aiist^ /.uZ, das ist guter Stoff.
Tschunka, üunlvki, in. önnlig. und LünKa-, ein Stück (Fleisch).
Läb, ob. !ii,b, m. l^d. es. läb, Iu>b, mit. lyb, lob; Laib (Brot).
Lib, lib, in. Iibor; Leib, Körper.
Äeba, lob^i, in., Leben, vrb. lvbci, leben.
Lebtig, IsbtiZ, m. (Lebetag) lebhaftes Tun, fröhliches Durcheinander, Lärm, äcis ist an l s b t i g ; das ist ein lautes, fröhliches Treiben, vr iiiki-olit an Zrol>Ä lobtiZ; er macht viel
Lärm, viel Aufhebens.
A a l n , l i s b i , i . Liebe, vrb. lisbs.; lieben.
Liab, ü s b , i . Freude, Annehmlichkeit. Nur in Redensarten wie: as
ist ci. l i s b ; es ist eine Freude, es ist angenehm, acls. und
g,civ. lisb, lieb.
Läbati, ob. lllbati, t. ss. lllbs-ti, mit. lobati (g,ticl. lsiba, t. Ilberbleibsel); Reste, was übrig bleibt vom Essen, vrb. ob. Iliba,
« 8 . Isba, mit. lobAl (suZl. Ivervs); übrig lassen (vom Essen).
Lob, lob, n. lölz und l ö b s r ; Laub. vrd. lobs., Laub sammeln;
M i t t e l « , d. Verg. Zlob-.t.
Lob, lod, i i . Lob. vrb. loba, loben; M i t t e l « , d- V . Zlobt.
V o r t l , lurtl, m. törtl, Vorteil.
Ilartl, nsrtl, n. b^I. ortl; Urteil.
-Loft, lokt, in. l ö t t : der Wind, as iSt mi staroli^ l o i t ZaiM, es
hat ein starker Wind geweht, vrb. lotw, wehenLoft, lott, t. l ö t t ; die Luft, cl'loit ist v^s,rin, die Luft ist warm.
Dondar, clonclsr, m. Donner, vrb. cloricisra, donnern.
Krom, likiöiii, in. litirörii; (Kram), etwa? als Geschenk Gekauftes,
äiin. likromli, vrb. lcriromü, 1-lcb.röm^, kaufen, einkaufen
(bes. als Geschenk).
Rank, lÄiilc, in. reiilc; die Biegung im Wege. vrb. reulca, umbiegen (mit dem Wagen).
Schmitta, SiiiötÄ, t. Kmotii; Schmiede.
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30
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Röfi, M i , i> rötsng.; die Mure, Murbruch, v r d . vsrröinci, mit
Erde und Gesteiu bedecken, as d ö t i i i doäs, v s r r ö i n s t , die
Mure hat viel Land bedeckt, verheert.
Scharmützel, 8Ärniö?si, in. -inö^sl, od. Ktirino^; Papiersack (nicht
Gefecht).
Schöpf, Zopi, in. s ü n l ; Schupf, S t o ß . vrd. Sopin,, schieben, stoßen,
mit der ganzen Hand, Achsel u. s- w.
Schtopf, «tovi, ni. stopf; Stupf, Stoß. v r d . stonter, stoßen, an
einem Punkt, mit der Fingerspitze, einem Stocke u. s. w.
Topf, tont, in. tunk auch tonici,, in. t ö n t a ; Tupf, Punkt, vrd. topia.
tupfen.
Schpiarz, sxisr^, ni, snisri?, dg,I. snar^; Fußtritt, v r d . s n i s r M ,
einen Fußtritt geben.
Klapf und Tätsch od, Kd.lci.nt und t s ö ; ein Schlag mit der flachen
Hand, od.: i Kdoinin not Wna,r?, ich werde nicht gerüstet.
Patsch, ss. xäü, in. pclü; Schlag, a n näö M ; einen Schlag geben.
Schotz, so^, in. s ö ^ ; schnelle, hastige Bewegung, Schuß, üinnici.sül>a, sich schnell hin und her bewegen (vgl. indcl, sedio^on,
rasch schieben). Z8o?t, hastig mit plötzlicher Bewegung, clu
dist an ZSo^tii. lcdsrli; du bist ein hastiger Mensch, bist zu
hastig, tüt», not ü. so Z802t, benimm dich nicht so hastig.
Schoß, soli, m. sölZ; Schuß. snkxi., Mittelw. d. Verg. ssossa;
schießen, geschossen.
Varlett, isrlöt, in. Mühe, Anstrengung, rng. ds-t äood m i v s r l ö t
inst clonÄ ZSts.; man hat doch viel Mühe mit diesen Kindern,
vrd. isrlicla,, sich abmühen; (Schmerz) ertragen, aushalten.
das M inonclli innsl! clood vsrllcla inst cioin s>vorki
d n s r ä i ; dieses alte Männlein muß sich doch abmühen mit
dieser schweren Bürde, i Ktnis d-z,1cl nürnins. vsrliclci kor
>vetiZ (Wehtag); ich kann es bald nicht mehr aushalten vor
Schmerzen. Aber v r d . od. vsrMcls,, ss. vsrtlAcln,, nnt.
vsrtlöclg,, verleiden, as vortläciki-t insr, es verleidet mir.
Läd, od.
n. es. Iscl, nnt. l ö ä ; Leid. v r d . licla,, leiden.
Pfacht, pt^odt, t. M a ß - v r d . pi^odtn, einschränken. ?r d ü t l<Inr"
nks.odt; er hält kein M a ß ein.
Rod, röcl, i . Reihe, ä'rocl ist a misr-, die Reihe ist an mir.
Gruatz, Zrno^, in. Z r ü s 2 ; Gruß. vrd. grüs^-z. und ZrnslZa.; grüßen.
Betz, do/, n. 8. ds?, g. Koxli; ein bißchen, ein wenig.
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31
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Schtör, stur, s. die Arbeit eines Handwerkers (Schneiders. Schusters)
im Hause des Kunden- n i ä stör Zöi,; auf die S t ö r gehen.
M o , mg", m. inö" (g.dcl. inanv; mdcl. nig.ns); Moud.
Sunna, 8uriNÄ, i . snnna.; Sonne.
Jps, ips, in. Gips.
Schrättlig, srä,t1iK in. srÄtlig; der Alp, das Alpdrücken.
Tatz, tcl.!?, in. t i i W ; der Schlag auf die Hand mit Stock oder Lineal.
Morz-, inorü-; in Zusammensetzungen, Mords-, Prachts-. sr ist
»n iniM-Knörli; er ist ein Prachtskerl, ein wackerer Bursche.
ein niyrMring., ein Mordslärm.
Ling, liiz; in „lin, iiA„^; Erfolg haben mit der Arbeit, z. B . er
ntlt liiz; seine Arbeit gelingt ihm wohl. Dazu vrd. ling,,
gelingen.
Schträch, od. strHeli, in. stiÄoii, os. str-iod, strÄoli, nnt. ströod.,,
ströod; Streich, or Iiät n ö t äs. str-Ion; er ist heute bei
schlechtem HumorRuab, rnsb 1. Ruhe. vrd. rusdiZ., ruhen. rügdiZ, ruhig.
Botz, dn?, m. do^a: Nutzen, Kerngehäuse, ds-I. do^Zs.
Schtinkal, stin1<gl, od. stsl, in. stinlcsl; Stengel, d i m do? nncl
stin^sl; mit Stumpf und Stiel, ganz und gar.
Schtengl, stsnl. ni. s t ^ s l ; Stengel.
Glimpf, A i n i n i , in. große Nadel mit stumpfer Spitze, Stopfnadel,
inet Zliuinl und t n s Z ; mit Klugheit.
Zundel, üunäl, in. Zunder.
Schtachl, stironsl, in. s t ä o d s l ; Stahl, ein Stück Stahl zum Feuerschlagen; stÄLNsl-inösssr, Messer mit stählernem Rücken zum
Feuerschlagen. stä.oKIg.; stählen. A l s Stoffbenennung wird'
auch stsl gebraucht, z. B . cl-rs ist vo" s t » I ; das ist von
Stahl- Aber st-rods!, in. staedlkl., Stachel
Lich(t), Iion(t), k. IioK(t)ei.; Leiche, Leichenbegängnis, mit ä s r liod(t).
Zo»; zum Begräbnis gehen.
Liacht, lisolit, n. lisodtsr; das Licht.
Schwumm, s^vum, m. svvüm; Schwamm.
Gfell. Z M I , n. 1. das Gefälle; 2. Glück, sr I i M Ztsll Zlilln; er
hat Glück gehabt, sr ist ZkslliZ; er hat Glück. Aber ZiAIlig.
gefällig. v^Ä8 ist Z W l i s ? Was ist gefällig?
B a l , dü.1, m. I M ; der B a l l (Tanzvergnügen).
Balla, d-z.Ha., in. dg.I1g.; der B a l l (Kugel); der Ballen.
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Bolla, bolls, m. und
bolls; die Bolle.
Riß, rik, in. und n. der Reis. rilZinüos, Reismus.
Ris, IIS, n. nssr, das Reis; ob. bossris, Besenreis, aber tÄnoriss d. i . Tannreisig.
Reß, ril>, in. i j K ; der R i ß .
Res. rjs, n. ris; eine glatte Rinne am Bergabhang, um Holz
herabzulassen, (mbcl, rise, slru. riss-n, steigen, fallen, onZI.
riss).
Boscha und Buschla, buss, in. buss, bnsls: Büschel, äim. biisjlj,
vrb. b ü s s l s , Kleinholz und Reisig in kleinen Büscheln zusammenbinden.
Bosch, bos. in. bös; Busch, Hag. bs.1. nsZ.
Büntl, bnntsl, in. (nicht n.) b ü n t s l ; das Bündel.
Tngat, toZst, s. t-üsstki,; (stici. tuZocl); Tugend.
Röf, od. rät, in. M s . ; es. M , rAts'; nnt. röt, r ö t s ; der Reif,
Ring.
R i f a , rits, in. rits, (inticl. rito); der Reif, Frost; os tist Zritnst.
R i f i , riti, t. die Reife, vrb. rits, reifen, rit, reif.
Horzig, riöi^ig, t. dör^sgs. und böi^sZor; Hochzeit.
Hürot, tiüröt, t. t i ü r o t s ; Heirat, vrb. tisiröta., heiraten.
Wetig, ^vstiA, m. (Wehtag) Schmerzen. ?r trst s n ZroK-r^vetiZ;
er hat große Schmerzen, leidet sehr.
Suntig, snntiZ, m. s ü n t i Z ; Sonntag.
Mentig, inöntiZ, in. insntiZ; Montag.
Zischtig, 2istiK, rn. />istiA; Dienstag. (Tag des Kriegsgottes Zio).
Metwocha, inot^voobs, in. inötnoonÄ; Mittwoch.
Donschtig, äunstiZ, m. ä ö n s t i g ; Donnerstag.
Fritig, tritiZ, m. tritiZ; Freitag.
Samstig, ssinstiZ, in. ssinstiZ; Samstag, Sonnabend.
Wärchtig, ^vsrotitiA, m. v^erobtiZ, b s l . v s r t i Z ; Werktag, vrb.
v^orotia, arbeiten.
Firtig, tiitiZ, in. l i r t i Z : Feiertag.
Fir, tir, t. iirs,; die Feier, vrb. tlrs., feiern.
Faschttag, tÄsttug in. tsstHs; Fasttag.
Faschta, tasts, t., die Fasten.
Oschtara, ö s t g i s , t. oder x l . ; Ostern.
Pfingsta, likiizsts, t. oder x l . ; Pfingsten.
Winächta, ^vinAotitk,., t. oder p l . ; Weihnachten, bs-l. v/ianst.
Wiwassar, ^ nvässgr. n. Weihwasser.
Joseffi, i » 8 s i i s ; S t . Josephstag.
Jakobi. jolcnübi; St- Jakobstag.
Johanni, i o b ä n n i ; S t . Jvhannstag.
Micheli, m i s n s l i ; S t . Michaelstag.
Martini, m a r t i n i ; S t . Martinstag.
^'in-rrtini bÄ,"clsr s'bks ^blinoft; am S t . Martinstag habe
ich dir das Haus abgekauft, vr b ä t msr s'Zolt n i miebvli
fgisproob-r. er hat mir das Geld auf S t . Michaelstag versprochen, i ?lil cl! clsn obba um joncurni u m i n ^ ; ich werde
dich dann etwa um S t . Johannstag bezahlen.
irÄÜat-rZ im öZsw; unser lieb Frauentag im August,
M a r i a Himmelfahrt, io-zolio i-rlt sldis nis, nnu^sksta
m i s r ^ i ; S t . Josephstag fällt immer auf den neunzehnten M ä r z .
Aus der große» Zahl der Eigennamen mögen hier einige
Beispiele folge». Zuerst sei bemerkt, daß, obwohl Verkleinerungswörter in - l i (mbcl. -lein) regelmäßig sächlichen Geschlechtes sind,
diese dann neben dem sächlichen oft auch das männliche Geschlecht
annehmen, wenn sie auf erwachsene Männer angewandt werden,
so sagt man das und dar Seppli, cls« und clsr 8spli, Joseflein);
dar Jokili, clsr j o k i l i , Jaköblein), wenn von einem Manne die
Rede ist.
jo8on, ssp. 8spsr (Josef); sopatöni, (Josef Anton); tonr
t ü n i (Anton); bans (Johann); n-'ursisrg (Johann Georg, ob. M - Z
(Georg); t«nss (Matthäus); mäti8 (Matthias); nnrn (Magnus);
nü.xi (Jgnazius); b s i t s l Ä . 0b. bllrtls (Bartholomäus); marti
(Martinus); insensl (Michael); joebsm (Joachim); lsn? (Lorenz);
simnni (Simeon); stetia (Stephan); bssa. b^stisn (Sebastian);
ticlslo (Fidelis); änclrsjs8 (Andreas); blä8i (Blasius); l Ä I a t i
(Valentin); ülsvvisi (Alois); x s t ö r i (.^aver); xgnclor (Alexander);
bünitiZ.^ Mouifatius); toinol, tomma (Thomas); Icbsrli (Karl);
mgrl, int'uili, bsl. nioils (Maria); ^inrei (Anna Maria); cloinin.
Ännsmrtzils, inäriä.ng. (Maria A»na); Kü-bs, bu.bili (Barbara);
Kbcitri. Kbätsr. Knätrili, ob. n i n s (Katharina); köts (Geiioveva);
instls", mcitlö°1i (Magdalena); löng. (Helena); kilamZng. (Phjlomena); ölsböt, ob. lisg. (Elisabeth); «ets (Josefa); ^olla, /.illki.
(Cäcilia); nsr8lcl. <Ursula); tilcis. (Klothilde); toro8 (Theresia), b s l .
auch to8Ä.
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34
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Hier folgen noch einige Ortsnamen; einige derselben sind
nicht in Liechtenstein gelegen:
bü.1?srs. Balzers; mäls, M e l s ; tross, Triesen; trssnsrbärA,
Triesenberg; laclo^z Vadnz; inolibölii, Mühleholz; s^", Schaan;
xlarzka., Planken; risnälk,., Nendeln; essg., Eschen; m ü r s . Manren;
8ü.">vÄcl, Schaanwald; ssllki-bär», Schellenberg; b e n ä s i s , Bendern; M i n p r l " , Gamprin; roAZsll, Ruggell.
Außerhalb Liechtensteins:
n ö s l s u , Lustenau; clorsdlsr», Dornbirn: brsZk,.^. Bregenz;
ob. mu.°na>M, ss. mo"nÄgs. unt. mö"NAZÄ, Meiningen; m ü r i t Ig-ZÄ, Muntlingen; ob. Z,"sscI1s,,' es. ö"svZ1s, nnt. ö"ssäl», Einsiedeln; sän.<MIs, S t . Galleu; skMüskr, Schaffhausen; ^vsrtg.dsi-Z, ob. ^Vclrclk>,bclrZ. Werdenberg; ^üsrilzist, ob. ^öropiot,
Zürichergebiet.
Bemerkenswert sind noch einige Hauptwörter auf - t i . Schon
erwähnt wurden zwei, nämlich:
,Läbati, 1li.bg.ti. 1. Reste, was übrig gelassen (Zl-lbst) wird beim
Essen.
Kratzati, librä/krti, i.: Schmarrn (weil der Teig in der Pfanne
„zerkratzt" wird).
Dann kommen noch:
-Hoparti, lrüpsrti, k,; die Kopfunterlagen im Bette und, die Art
und Weise ihrer Anordnung; das Kissenarrangement, er b M
s slsolrti n ö n s r t i ; die Kopfkissen sind nicht gut geordnet,
sein Haupt ruht nicht beqnem.
Fuaßati, l ü s k ^ t i . t.; die Unterlage und Bedeckung der Füße im
Bette.
Rummati, r ü m m a t i , t,: Reste; was zusammenkommt beim Aufräumen (öirüirnria.); besonders was nach dem Essen noch
aus den Pfannen und Schüsseln znsammengeräumt wird.
Schtubarti, stöbsrti, 1,; Stubenbesuch. 2or s t ö b s r t i g ö " ; die Geliebte besuchen, s iylcöbg- b^iis got z:o s insjsrs K b s t r i ?or
stobsrti; Jakobs Sohn Johann macht Meiers Tochter Katharina den Hof, besucht sie als ihr LiebhaberEigenschaftswörter mit der Endung - i und vorgesetztem A r tikel n. nehmen adverbiale Bedeutung an, z. B . :
6rim (dumm); a clüimrii; auf eine dumme Weise,
n ä r s (närrisch); s riklrsi; in einer närrischen Weise.
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Z5
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^vüsst (wüst); kl ^vüssti; in so wüster Weise u. s. w.
<Iu tusst äooii kl ä ü n n n i ; du benimmst dich doch so dumm.
si tust Ä norsi; sie benimmt sich in so törichter Weise.
ä i s irsW t u s n ä g. ^vüssti; diese Kinder machen einen wüsten
Lärm, sind ungezogen,
er tust Ä-ii-öbsrstslliZi-, er benimmt sich in so übermütiger Weise.
Iiöt s i n ä isr busbo klbsr kl ^vklolii; heut seid ihr Knaben aber
hübsch angezogen, (aäz. ^v-ieti, schmuck gekleidet.)
clis ssijsrnÄ tikincl (lioiicl) s-bsr kl söni g8unkl; diese Sängerinnen
haben aber so schön gesungen.
<lis Kliorli tusncl kl-n-ii"tönni, od. utüklnto; diese Burschen benehmen
sich recht ungebührlich (nntunlich, wie man nicht tun soll).
Weder Geschlecht noch Zahl des Subjektes hat Einfluß auf
die Form; diese ist immer k l - i z. B . clu tusst; or, .si, kls tust;
isr, 8i tusncl kl ncirsi. Daher muß diese Form a - i wohl substantivisch, nicht adjektivisch sein; oder vielleicht ist ein Hauptwort
weiblichen Geschlechtes, wie ^vis, llrt, (Weise, Art), ausgefallen.
Eigenschaftswörter mit vorgesetztem
(als) und mit der Endung
-ki beschreiben den Zustand, in welchem man sich befindet, wenn
man etwas tut oder wenn einem etwas getan wird z. B .
er ist ki« s bsotnkl nom (Iikun) K l i o " ; er ist besoffen nach Hause
gekommen.
nikl Iikitki ss ^ bsoiiiki tioin bröotit; man hat ihn besoffen nach
Hause gebracht.
or ist ä s ei b8okiikl Iloiu (Iiklni) broclit ^ v o r ä s ; er wurde iu besoffenem Zustande nach Hause gebracht,
i b i kls kl nüsontsrkl i cVstklt iiii gioiikl; ich bin nüchtern ohne
Frühstück in die Stadt hinein gelaufenDiese Wörter scheinen auf deu ersten Blick einfach substantivierte Adjektiva männlichen Geschlechtes zu sein, also a.8 ii bsoiiiki
— als ein Besoffener, as ! l nüsontorkl — als ein Nüchterner; sie
bleiben aber unverändert, auch wen» das Subjekt weiblichen Geschlechtes oder in der Mehrzahl ist z. B .
s i ist ä s kl KbrkliiKcl tioin Kbö"; sie ist krank nach Hause gekommen,
(nicht ä s kl KlirklnKi.)
cl m ö n s r sincl s,s kl ns-sskl us nr rüst ibkl Kbö"; die Männer
sind in nassem Zustande aus dem Ried hereingekommen,
(nicht ä s iiklssi.)
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36
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Wahrscheinlich ist es eine erstarrte Form,
lich in der Einzahl, dann auf alle Geschlechter
wandt wurde.
Hier folgen noch einige Redensarten:
g.8 KleKt net; es genügt nicht, es reicht nicht
zahl; sie kleken ner.
clas ismsr (ist mir) s KnoZg. pressisrÄ; das
schreckliche Eile.
die, zuerst männ>
und Zahlen ange»
aus, auch
Mehr-
ist mir doch eine
lha bischbele, KriÄ dispele; nicht das Geringste.
uütiZ bedeutet 1- nötig, notwendig, 2. eilig, clu IrÄZ -rs (hast es)
Irot udsr uotiZ; du hast aber heute große Eile.
Gläch, ok. <Mori, n. Zläonsr: 68. Zl^on, Alueusr, unt. Zlöob.
Zlöolrsr; das Glied. a> A y e l r , t u s ; die Glieder in Bewegung bringen, etwas tun. er tust-Ktio" Zlyori; er bewegt
sich nicht; er arbeitet gar nicht. S o auch; er tust. I<lw"
Ztroeu; er tut keinen Streich (Arbeit), od. Kdau stiÄou.
blocl bedeutet 1. blöde, 2. schwach, misr ^vüsrcl M u ^ i blclä; mir
wird ganz schwach, a blöäi, 5. bedeutet eine Schwäche, er
lrät Ä blöcki: es überkommt ihn eine 'Schwäche.
misr ^visrcl 8>vin61iZ: mir wird schwindlig.
Ä8 istsm (ist ihm) B ^ u u ü a ; er ist ohmnächtig geworden, (vgl.
mkcl. misr sxviuclst; ich werde ohnmächtig, sugl s^vnou.)
es. cun t s ° uncl am lö" nöok, dem (seinen) T u n nnd Lassen nach.
er oirebt ,si: er beklagt sich, es tut ihm etwas weh.
as Zrü8Ä.t msr (von Z r ü s s ; grausen) bedeutet nicht so fast „es
graust mir" als „ich fühle Abscheu, Ekel", etwas zu essen
oder anzurühren.
Zwmpa. m. s t ü m p a : Stumpf, kleiner Pfahl, s'i-i, (das Vieh.)
KtumvÄ oder 8 tu, u M s . ; das Vieh auf der Weide au einem
Pfahl anbinden, so daß es nur einige Quadratmeter im
Umkreise abgrasen kann.
Grüaß Gott. ZrüsK V o t ; Gott grüße Dich, Euch! ZrüskÄ niu>
Z r ü s W ; grüßen. Zrös^i, ich grüße Dich, Euch.
B'hüati Gott, d l r ü s t i 8 o t ; Gott behüte Dich!
B'hüfltni Gott, K n ü s t u i Vot, Gott behüte Euch! Diese beiden
Ausdrücke werden bisweilen verkürzt i n :
Büa Gott oder Pfüa Gott, büs vot, v i ü s Oot; behüt' Euch (Dich)
Gott! ZustÄ m o r M , guten Morgen; Z u s w tc>.L, guten Tag!'
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37
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Zusta-u-odst, guten Abend! Zast rrs-edt, gute Nacht! »tot
wol, slöisuck vvöl, schlaf wohl, schlaft wohl! >vis Zöts, wie
geht es?
Bei Begegnungen sagen die Leute gewöhnlich nicht einfach
. Zusto ts.Z u. s. w., sondern gebrauchen einen Ausdruck, der gerade
auf die jeweilige Beschäftigung u. f. w. des oder der Angeredeten
Bezug hat, z. B .
siuclsr Ä>m, doug.? Seid I h r am Heuen?
Kdouclsr ö? Kommt I h r auch?
^vonclor 80 doiu? Wollt I h r schon nach Hause?
illÄMÄS x-z-skÄ? Bist D u im Stande sie (die Kühe) im Zaum zu
halten? (Zu einem Jungen, der Vieh hütet),
duuts Zust? Haut es gut? Schneidet die Sense gut? (Zu einem
Mann, der am Mäheu ist),
siuclsr iuu Mllclg.? Seid I h r am Aufladen?
myZsnclsrs Kdö"? Könnt I h r Eure Arbeit bezwingen?
Zits n-g-oksi-üs? Gibt es gut aus? Macht I h r eine gute Ernte?
dön(cl)sr (dÄuclor) Zust rot ? auch: douclsr an Zusts r ö t ? Habt
I h r gute Beratungen? Unterhaltet I h r Euch gut? (Zu
Leuten, die mit einander plaudern),
s i u ä s r so ü i ? Seid I h r schou auf?
s i u ä s r so ^ v o Z ? Seid I h r schon (zu Wege) bei der Arbeit?
or ist n-sclsr Zust ^ v ö g ; er ist wieder in guter Gesundheit,
wohlauf (nach seiner Krankheit).
>vouclsr u i i i äsrclüsr, od. clorclör? Wollt I h r den Berg hinauf?
Bekanntlich sind viele liechtensteinische Orts- und F l u r namen u. s. w. romanischen Ursprungs. Einige Ausdrücke romanischen Ursprungs haben sich auch noch in der Umgangssprache
erhalten, z. B .
Fazzanedli, iÄ,2Wiiöclli, u> icr??g,uöclli, (it. l a ^ o l s t t o ) ; Taschentuch.
Fuerka, iusrlcdn, und tusrodg,, od. iorka,, i . luorkdci, und iu.orod.cl,,
it. ioros.; große Gabel, Mistgabel.
Schtuppa, stopuci, i . (it. stoxxs,); Werg.
Serrala, sörrsig,, (vgl. it. sorrÄuro); kleiner Riegel, aber auch
Gatter, Wegsperre.
Zmaränd und Zbränd, in ^insronä oder ?drori<i ossa.; den Nachmittags-Jmbiß einnehmen (it. moronclcr).
Aus dem Französischen findet man:
—
38 —
Schile, silö. n. silö (tr^n?. Zilot); Weste.
Äxküsi, oxKÜ8i (trair^. oxousö^); entschuldigen S i e .
Paperlapa, pÄnsrlspÄ (trau^. n'sir pÄrlo^ ps.s); rede keiuen Unsinn!
II. Zeitwörter.
Einige Zeitwörter sind schon angeführt worden; diese werden hier
nicht mehr gegeben. I n der folgenden Liste wird zuerst die mundartliche Form des Infinitivs (Nennform) in deutschen Lettern gegeben;
dann folgt der Infinitiv und das zweite Partizip (Mittelwort der Vergangenheit) in phonetischer Schreibung in römischen Lettern; endlich
die Bedeutung des Zeitwortes in der neuhochdeutschen Schriftsprache.
grätza,
AiÄ^-rt; weinen, (strä. -rioWÄir weinen).
Pröla, xröl-z,. prölg-t; laut weinen, (brüllen).
rära, r-Irg,, Zrurst; weiuen, od. rsra, Zrörgt.
priaka, prislvg., p r i s k a t ; weinen.
plära, plÄrÄ, p l ä r r t ; plärren, laut weinen.
flenna, tloirng.. gtlonriÄt: weinen.
gella, sslls, Zöllat; lant weinen.
gumpa, Z n m p ^ ZuinvÄt; springen, hüpfen, (engl, zump).
jucka, joka, Zjol<<>.t und ZjoKt; springen, hüpfen. ( F ü r "dcl. jucken
sagt man gewöhnlich dika, Mittelw. d. Verg. dssss; beißen.)
gnaga, Zn-iMi Anü.ZÄt; nagen (adcl. ZnÄMii). od.
gri-z-Mt.
schmecka, smoka, ZsmsKt; riechen (nicht schmecken).
gschmecka, ZKinsKs. B^olvt; schmecken, ^via ssmekt s; wie schmeckt's?
gschpüra, Zsvurci. ZSpüiAt; spüren, od. ZSMrt.
tora, t ö r s , t,örs,t; (bes. v. Kindern) i. schmutzigen Wasser od. mit schm.
Wasser spielen. « ^va88sr tortöre,.; das Wasser beschmutze».
sudla, socllkl, gsocll^t. tsrsoälÄ, torsoclls-t; beschmutzen, besudeln.
bacha, dsod». dc>.odc>,(t); backen, (adcl. Ksodsn.)
mal«, rirills, ZmillÄft): mahlen. (Zot. malsn), od. insi. Zmall«,
mola, myls, Zmölst, malen- (Zot. molzsn.)
möga, iriöZs, m ö M ; mögen, bes. auch vermögen, können (wie
a,d.cl> mg-Mir; vermögen, können). m^Zs Ä8 loptci,; kannst
D u es aufheben? Auch: lieben, ausstehen, wollen.
lopfa, loptÄ, Zlyptt: lüpfen, (empor)heben. Dazu auch sudst. lont
m. v l . löizt: das Aufheben, der Hub. Zidmsr (od. Zimmsr)
sri lont; (wie oirZl. Ziv ms -r l i t t ) ; gib mir einen Schub nach
aufwärts: hilf mir, mich emporzuheben. do8g, loptÄ, ringen.
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39
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losa, löss,, ZlösAt; lauschen, horchen, (^dä. dlossn; nrdcl. lossn).
schpera, »pörs., Z s M ' t , ; sperren,
kiba, Klrids, Kdids-t; keifen, schelten.
folg«, t o l M , gtolZg-t; folgsam sein, gehorchen; (wie m d ä . v o l l e n ;
folgsam sein.
trätza, trHM, tr62g.t; plagen, ärgern (norddeutsch triezen),
spiSÄ, gsplst; (speisen) kommunizieren, od. Zsxssa.
präschtiara, prästisr«., pril.stisrt; wagen, od. aushalten,
klinga, Kdliizs., Kdliriza: klingend
klenka, KdloriKs. KdlkuKat; klingen, machen (mdä. KlonKsn, klingen
schpisa,
lassen); Das Bimmeln der kleinen Glocke,
hanga, d.g.n.a>, ZdsnÄ(t); hangenhenka, dorrks, Zdonlct; hängen, henken,
foha, köda, Zta-nA, od. gtoodt; fangen- (gdcl. lad^u),
schlaha, ZlÄdir, gHl^da, od. slkrds,, Zsls-M; schlagen- (sdä. slsdAn)
ZslÄdÄS drot, nicht gut ausgeback. Brot- isrslg.d.Ä, erschlagen,
lampa, Isiring., Zl-rmnÄr; schlaff herabhängen, clöig. lÄMps lg",
die Ohren hängen lassen, od. lamna-lÄ, ZI-z-innÄlst.
säha, södil, ZssdiZ.; sehen; od. soder, gsodiZ,: vscl. s ä ^ d s . Z8Z."dÄ.
gucka, ZuK-r, AuKat; gucken, schauen, od. einen verstohlenen Blick
tun, noch mehr das verkleinernde g ü k l a .
luaga, 1ri9M, g w s g Ä t ; lugen schauen, a d ä . Inogoir (oriZl. loolc.)
pocha, poodii. poodst; schauen, od. etwas im Schilde führen, bes.
im iinp. gebraucht, iwod, schau!
gopa, ZopÄ. Zopg-t; schauen, gaffen, ( o n ^ ' Mp«-)
glara, slll-rg.. Zlü-rst; schauen glotzen,
früra, trürs., A i r ü r s ; frieren, ss iriirt m i ; es friert michgfrüra, ^ r u i n , Zkror-z.; gefrieren,
nora, nörs.. Znyr-rt; schlummern.
schnarch(l)a, Sir!irod(I)Ä, ssn-lrodst).^; schnarchen,
öbarko, ödsrkdö", ödsrlcdo"; bekommen, erhalten, überkommen,
tschiaka, örsks, öigiig-t; mit schleppenden Füßen einhergehen, in
schiefgetretenen Schuhen einhergehen,
usrüda, üsrnug., usArückat; ausreuten; od. üsrüttÄ, ü s ^ r ü t t s t .
dräja, är-i-jg., clrllit; drehen; od. tröjg., treit.
bläja, dl-Ija, M i t ; blähen; dlsj-r, xlsit.
nuttla, notls, Motlat,, mrt. lutschen, nutschen, saugen, sud- notl-i i .
Lntschbeutel.
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40
snga, SÜM, s8üZ!Z.t und ZS0AÄ,; saugen.
süga s u M , Z s u M t ; säugen. od. s<ZM, Z8o^t.
fredda, trocläs, Zkroclä^t, unt.; sich abmüheu, quälen. (sn<;I. tret.)
pflätscha, vils-ös., » M o s t ; plätschern.
fätscha, MLÄ, Zi-iöst, ob. itMg., ZtsssÄt; ein kleines Kind einwickeln.
halda, IrllläÄ. ^d^äa.t-, w i r , , sich neigen.
helda, dolcls, Adeläat; trs-ns. neigen machen, kippen. Bes. ein
liegendes, beinahe leeres Faß teilweise aufrichten, damit der
Rest der Flüssigkeit herausläuft, ( s d ä . dolclon, ueigen).
paschka, p-z-Lke,., v s s k s t ; im Zaume halten, bewältigen, bes. Vieh.
(la>t. VS.800?)
alta, ü-lts,, Z s l t s t ; altern. (l>,dä. s-lton).
masa, uroscr, smö88.t, nnt. zielen.
bschüßa, d s ü k s , dsossa.; hinreichen etwas nützen, Ki clom dsukt
nüirt; bei dem reicht nichts hin, er hat nie genug.
zella, ^ollA,, ^ s l t ; zählen, ( s d ä . ^ollg-ri.)
varzella, ksr^olls. isr^slt: 1. erzählen. 2. sich verzählengüra, Zn-r«., Z-irst. od. gora; 1. mögen, begehren. (a-dcl. Zorori,
begehren. mdä> gorn, begehren).
gära, Mrg,, M r s ; gären, gegoren.
jäsa, i-i,8c>.. gjli.8k>.t, od. jö8!r, Zi68a; gären. (a.d<t> zssan, gären.
on^l. vsa-st., Hefe),
dräua, ä r ä u s , cliöut; drohen.
drüja, clrüja, ärüit, od. trüs-is, t r ü s i t ; gedeihen, fett werden.
Ääz. clrüiiZ, od. t r i i ^ i i K leicht fett werdend, leicht zu mästeu,
von Schweiueu u. s- w.
schnüpfla, snövkliZ,, >>^iiövtlÄt, schnitzeln; od. sirovtls., An6iMg.t.
hüsla, du8lÄ, z>dü8lat; von Kindern, sich mit Spielwaren unterhalten, spielen, (Häuschen bauen).
klocka, KdloliÄ. l<d1ol<a,t; klopfen- (s-dä. olooeon).
varheja, kordojg., f s r d s i t ; trsn8. verderben, zu Grunde richten, dinrä-ods bedeutet auch zu Grunde richten, (hin machen); während
hinmachen - festmachen durch ä-di ins-odÄ, ausgedrückt wird.
tschättara, öetgra, östsrat; rasseln, mißtönen; tschätterlecht, osttsrlizodt. brüchig. Im Oberland wird unterschieden zwischen
tschättara und tschettara- Eine gesprungene Glocke tschettarat,
wenn sie geläutet wird; dagegen sagt man von einem Gegen-,
stand, der in die Brüche geht: er got dtschättara.
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41
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fchpöza, siiö^s,, gsnö^t; spucken. (Mgl. spit). sndst. spö^. od. snoi?,
rn.; der Speichel.
kaja, Kliojg,. lvlroit; 1. int. fallen, 2. tra,ns. werfen. ?r ist 5,di
Kdoit; er ist hinuntergefallen. Kdoi 6ig sitsr nt niA n i i i ,
schmeiß diese Scheiter, auf den Holzstoß hinauf.
wärcha, ^vöroda, <-^srodclt, arbeiten. (a-ncl. ^-nrodsn, wirken, schaffen).
schaffa, ssttÄ, gsÄ5ka.t; arbeiten.
schanza, »A.NW, M».n^(g.)t; tüchtig, eifrig arbeiten.
heba, dods. gdobt; halten, festhalten.
ghalta, LUilltÄ, gdü-its; aufbewahren.
bhalta, dn-Uta., ddUlts.; behalten.
frönda, tröncla, girönclat; (indä. v r s i n ä o n , meiden) sich scheu
benehmen, sich vor Fremden fürchten (von Kindern) 3-clj.
tröncl, fremd; s n IrönclÄ, ein Fremder, snd. tröncli, 1.
die Fremde, i cl I r ö n ä i gn", in die Fremde gehen.
lega, 1oM, glst; legen, si -l°iöM; sich anziehen, (innck. sich anlegen).
lega, l s M , gloZg.; liegen, od. loZÄ, sitzs-z..
füja, läis., ZAia-t; spielen von Katzen.
trola, tryla, trolg-t, intr. rollen, sich rollend fortbewegen.
tröla, tröla., trö1(s,)t; tra-ns. rollen.
gäidala, ZäiäÄlg.. gäicl3.1g.t; Kinderspiel machen.
varsorga, IsrsorgÄ, 1srsorZ^)t; 1. versorgen, aufbewahren. 2. sich
fürchten vor etwas, das erst kommen soll, i da, m i u l n r ö iig I s r s o r M t ; ich habe mich vor der Prüfung gefürchtet,
habe auf die Prüfung hin, wegen der Prüfung, Sorge gehabt.
vardrüßa, lorärKIZs,, isrclrvssÄ; verdrießen, bes. Weh empfinden,trauern über etwas Verlorenes, Abwesendes. s'lvdincl tsrclrüKt; das Kind trauert, weil es die Mutter oder die Heimat vermißt.
schwüarza, s>vüsr2S>. Zs^vüsr^t, od. svvisr^g., Z ^ v i s r i - t ; schmuggeln.
füarba, nnt. inords,, g l ü s r d t ; auskehren- (s-dä. inrdon) od. dafür vössa,, wischen.
wala, ^vü.Is, ^villg-t, 1. walzen, 2. wühlen. üs^vn>1g,ti Kdüsodli,
gewalzte Pfannkuchen, isr^vülk,,; zerwühlen- od. ^vala.
afrümma, ü-^krüm'"»,, s"Z1rüint; bestellen (im Wirtshaus).
(a)bütta, (s")düta, -dotg.-, anbieten, ansagen, den Leuten eine
Verordnung zutragen z. B . zom gmünwerch bütta, zum Gemeindewerk aufbieten.
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42 —
fora, tors., störst-, erwarten.
gampfa, Zginnks, M i n n t s t ; (Wasser) pumpen- snd. ZsmnkdrnnnA.,
in. der Pumpbrunnen, snd. Z i M i n n t s ; i . das Schaukelbrett,
vrd. <;iMinnks.; schaukeln (ans dem Schaukelbrett).
planga, Plans, nisr^st; intr. mit Ungeduld auf etwas warten.
zwäja, ^vöj-z,, ^voit; pfropfen.
künda, Kdnncls, K d n n ä s t ; künden, bes. s i Kdüncls; sich künden,
wenn eine sterbende Person einem fernen Freunde in irgend
einer Form ein Zeichen gibt, sich meldet.
zü(n)sla, ^üsls, u. ^ ü n s l s , ?ü(n)slst; zündeln, mit dem Fener spielen.
zücha, ^iieds, ^ « o d s ; ziehen.
zöchla, ^oodls, xöodlst; verleiten, (versuchen mitzuziehen.)
schlepfa, slonts, Zsiovit; gleiten, ausgleiten, i s d ä . slittsn, gleiten.
ngs. slinsn). snd. slsni, in. (sdcl. slini, m.) das Ausgleiten.
ns-slspsg, p. n. ü s g S l s n i t ; ausgleiten,
schlüfa, slüks, gslotts; schlüpfen. (gd,cl. sliokisn. ggs. slnngn.
got. slinpgn). Daneben auch:
schlupfa, slooks, B w p i t ; schlüpfenschläpfa, od. slllntg., gslilnit; os. Zlü-ntÄ,; nnt. slünks: schleppen.
(inncl. sloinikn).
schliefa, sliig, Zzlstis; schleifen, schärfen, (indcl. sliten.)
bringa, dring., droont; bringen,
flüha, tlüdg, M o n g ; fliehen,
flüßa, tlülZg, Flosss.; fließen,
gwinna, Zvv'inns, gvvnnns; gewinnen,
-grifa, Zriks, grsktg; greifen,
krücha, Kdruods, Kdroodg; kriechen,
zücha, ^llodg, ?oodg,, od. i?ogg; ziehen,
varlüra, isrturg,, tsrlor-z,; verlieren,
triba, trids, trodg.; treiben,
lida, liclg, glstts; leiden,
liha, lids, glodg; leihen,
rita, rittg, Zrstts; reiten,
schlicha, sliodg, Zsleodg; schleichen,
süda, siiclg, gsottg; sieden.
sufa, s ü j g , Zsoits; saufen, i s r s ü i g , 1. versaufen, 2. ersaufensitza, so2-r, Zssssg; sitzen,
setz«, seW, gso^t; setzen.
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schstrichci, Ztriolig,, Zstrsons; streichen,
schtritta, stritte, gstrettg.; streiten,
schlüßa, M K g . , ZZlossÄ; schließen,
flüga. klüM, M o Z a ; fliegen.
schlefara, sloisrÄ, «-slotorki-t; w i r . gleiten, schleifen (auf dem Eise),
bücka, oöka,, bükt, trsns. etwas biegen, si bök-r, sich bückeu.
b ü g a , b ü M , b y M ; beugen, biegen.
b ü a z a , b ü s ^ s , Küsüt; ausbesseru, flicken, (abcl. buo^xsn, besser
machen.
schlüza, olz. Sli^s,, Alll^t, ss. slilW, unt. slö^Ä; den Hanf schleißen,
lücha, luotra., Allonst; den Hanf aus der E r d e ziehen,
hächla, Qöelilg-, glrsoblat; hecheln.
rätscha, lÄöü, »räöÄt; den Hanf reinigen, fein machen, mit einer
Rätscha, rÄös, i. einem h ö l z e r n e n Werkzeug, ob. rköir.
salga, t a l M , g t s l M t ; die K a r t o f f e l n oder den M a i s mit der Hacke
von Unkraut s ä u b e r n u n d zugleich den B o d e n lockern,
lottara, suttsr-r, slottsrg-t, los sein, nicht fest sein,
rottla, rotla, grotlat, r ü t t e l n .
schtecka, stsKiZ., ZstsKt; stecken, pflanzen. Korclöptsl stsk-z., K a r toffeln pflanzen. M i t «tat.
v»s ztska, einem eins versetzen.
läsa, IssiZ., glssA., lesen, sammeln, pflücken; ö v i s l lsss., Ä p f e l mit
der Hand v o m B a u m e sammelu.
k n ä u l a , Klrnäulg., Kriiroulgt; knien.
plappara, nlApirra, pI-z-pgrÄt; schwätzen, p l a p p e r n .
schnufa, sliütg., gsnükat; atmen, nicht notwendigerweise „schwer
atmen" oder schnauben. or «nüit irümmÄ, er atmet nicht
mehr.
triala, trisla, trisliit; geifern, (ongl. clrivol, llrool).
dengla, clsnlg., cloylst; eine Sense durch Hämmern scharf machen.
vartwüscha, tsrt^vüsü,, ksrt^vüst; 1. erwischen, 2. entwischen.
r ä n g a , rHJÄ, ZrvizÄt, olz. rogna.; regnen, sub rsga, iri. der R e g e n .
l ö n g n a u n d l ä u g n a , unt. t ö n n s , löugriÄ, »lönnst, ZläuMg-t;
l ä u g n e n . I n roiz-z, und l ö n n s haben w i r Umstellung v o n n
und
wie i n m-rn von M a g n u s ; ob. aber rogn-z, löMg. u . s. w .
unegla. üriöglcr, Aürisgl-rt; ss ü n o g l a t irii; es schmerzt mich a n
den Zehen oder Fingern, wenn sie wieder w a r m werden,
nachdem sie beinahe v o n der K ä l t e erfroren waren, eigentlich
das G e f ü h l ohne N ä g e l z u sein.
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44
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Oft werden, besonders in der Kosesprache mit kleinen Kinderchen,
sozusagen Diminutiva von Zeitwörtern gebildet, z. B . löüiÄ-z, von
louta, laufen; Hssslg. von e,88cr, essen; sIntÄls und sloUa von
slötÄ, schlafen u. s. w.
clu musst je? s bo^li mirmg, loutÄls,
D u mußt jetzt eiu bißchen herumlaufen,
je? sssÄlg, iß jetzt,
s KKillclli gnt. je? gi slötslÄ, das. Kindlein geht jetzt schlafen,
höckla, lröKKIs von lioKKa, sitzen z. B . clua, ade riöKKla, sitz hin!
kröppla, KKröplcr-lvlrroxpÄ, auf den Knien sitzen.
III. Gigenschastswiüttr un!> Umstandswörtel.
schüch, sllob.; scheu,
lind, liucl; weich.
läbig, l e b i g ; lebendig, l e b e u ä i g und lebbstt werden wie in rilrcl.
gebraucht.
frei, irei, 1. frei, 2. angenehm im Umgang (von Personen), zutraulich, nicht böse (von Tieren),
gschtät, Zst-lt; langsam, ob. gstöt.
gschtabat, M - l b ^ t ; langsam (von Personen), unbeholfen,
gschotzt, gso^t: übereilt hastig,
toga, t y M ; gebückt.
uflötig, ntlotiZ; unflätig, schweinisch, bes. beim Essen, s n üilot,
ein Unmäßiger.
niatig, n i s t i Z ; mürrisch, verdrießlich, grämlich.
äffig, ä i i i g ; schnippisch, auffahrend, ungeduldig, reizbar.
häklig, ob. lr-IKlig, es. b-llilig, urit. t u M i g ; heikel, heiklig, wählerisch (beim Essen), gewöhnlich nnr in letzterer Bedeutung.
korlos, lvb.nrln8; (gehörlos), taub.
muschpar, mospAr; wohlauf, lebhast.
gnerig, Znörig; schnell heilend; Mensch od. Tier mit gesundem Blut.
wäch, -Mob., ob. ^veolr; schmnck gekleidet.
toll, toll, wacker, groß, stark, (vgl. sngl, WH, groß)- Wird heutzutage nicht mehr gebraucht. Früher gebrauchten alte Leute
noch Ausdrücke wie clu dist sn tollg. lzuslz; D u bist ein
wackerer Junge, A t o l l s stolc brot, ein großes Stück Brotblug, b l ü g ; 1. genesend, noch schwach (nach einer Krankheit), er
ist I n M uoeb b l ü g uo(ob) 8irÄ KlirAntva-t; er ist eben
noch schwach nach seiner Krankheit. 2. dünn, (von Kleidern,
die vom vielen Tragen dünn geworden sind).
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45 —
schlampig, Sis-moig; unordentlich, nachlässig in Kleidung und Gang.
läd, ob. lUcl, os. I M . unt. löcl; wüst, unangenehm im Benehmen,
aäz, und a-clv. er ist s n Illcla Ivbsrli; er ist ein unangenehmer Mensch.
gricht, grookt; (gerichtet) fertig, bereit, sinclsr groolit od. groobtat;
seid I h r fertig?
galt, M i t ; nicht trächtig (von einer Knh).
fräßig, i r i l k i g ; gefräßig. (Von Masttieren, in gutem Sinne, weil
sie schön fett werden, wenn sie wacker fressen),
plutt, plot; ohne Federn oder Haare,
blon, b l ? " ; nnt. schimmlig, verdorben, angefault, muffig,
schtettig, stetig; stätisch, stätig, (vom Pferd das nicht von der
Stelle will),
grißlat, Lrelilst; gefleckt, betupft,
tschückat, eülvÄt; buntscheckig.
mar, m^r; mürbe (von Äpfeln) (sbcl. rnsro). m-irsnost, i r kleine
Höhlung im neuen Heustock, in welche die Knaben die Äpfel
legen, damit sie bald mürbe werden, vrb. mürg., mürbe werden.
täg, ob. t-Ig, os. tsg, unt. t ö g ; (von Birnen), überreif, weich
wie „Teig".
räß, r - M ; scharf, pikant, (vgl. ongl. rsov. Ägs. rs-oso. mtick. wortrgs^o — scharf in Worten). r-IKci, Ktrlls; eine Art scharfer,
alter, pikanter Käse.
roß, röli; sov. sehr stark, (vgl. origl. ratb, rkitbor.
usinnig, ü s i r m i g ; sehr überaus.
upentig, üpeirtig; uubändig, als sclv. überaus gewaltig,
gwärlig, g^vürlig; behutsam sicherugwärlig, ü g ^ H r l i g ; unsicher, gefährlich.
uhämlig, ob. übllmlig, es. ütinmlig, rmt. ü b ö m l i g ; unheimlich.
atlig, ii-tli«; ob. artlig; kurios, sonderbar, (von sonderbarer „Art".)
lätz, Iv^; verkehrt, nicht recht, von innen nach außen gekehrt («.Ircl.
ls?2i; schlecht), cln träsmsr cls l ö ^ s ö ö n s broorit; du hast
mir deu falschen Rock gebracht- clu b ä s t clg, önng. ls? ll";
D u hast den Rock von innen nach außen gekehrt an(gezogen).
102 gots lö?, jetzt geht's falsch, schlecht.
gäch, Z-loll; jäh, steil, lmbcl. Mölre) Die Ortsbenennung Schtejafall, stözcrlsll, scheint wohl „steiler F a l l " zu bedeuten, obwohl
das Wort stoil (oder stoi) in der Mundart kaum gebrauch wird-
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46
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aläg, Äög, sanft ansteigend.
schä'lb, 8s1b, schief.
p'hab, plriib; dicht schließend.
lächarig, Isobsrig; leck. (anä, leelnrn; vor Hitze rissig werden.)
Dazu vrb, igrloonsrs; leck werden,
grä, grll; fertig (mit der Arbeit), grä dürfte wohl ein Pg.rt. n s r l .
sein; vgl. sriä. vrb. garg-vvon, fertig machen; von eräz. M i o ,
fertig.
zadarig, ^ c l s r i g ; zerzaust.
lützl, lö^sl; wenig, (sncl. Iui5?il, mtrcl. Int^sl, sngl. littlo).
äbar, ob. ä"b-l.r. es. «"b-ir, nnt. «"dar; (einbar) einfach.
munzig, mündig; winzig.
häl,
od. lröl; schlüpfrig.
lok, lok; locker, los. lolZ nst lok; laß nicht los.
eran, vrsn; ehern. (a,tnl. erin). sn e.rsn-r nais, ein eherner Topf.
hötig, n ö t i g ; heutig.
gschnäll, gLiroll; schnell.
gnvt, gnnt, nur sckv. schnell (vgl. s n ä . ginoto, mtiä. gonoto, sehr),
wälli, vvÄIi, ^valli und v>'olli, nur aclv,, schnell,
gschwind, gsvvinä; geschwind,
all bot, -rll bot; öfters.
boda, bocia,, nur adv^, ziemlich. I m Oberland nicht gebraucht.
kand, Knanu, s ä v . leicht (geHand, behende?).
hälaga, lrlllsgo, sclv. heimlich (a-bä. nglingon), od., b-lmlsg.
höfili, n ö t s l s , sclv. sachte, behutsam (höflich?).
glöbarlig, glöbsrlig, s ä v , mit kuapper Not.
svß, 8 0 Ü ; sonst. üMÄSölZ, umsonst,
me, mZ; mehr (intnl. ms).
grad, gracl. gacl, -rclv. gerade. grg.n, sclv. schnell, sogleich; aäz.
gerade, i Knum Zrü.ä, ich komme sogleich, i n a ° Zr-rÄ oder
gad) nn(n)t -?'tns.: ich habe gerade nichts zu tun. (vgl. sbcl.
-rrlj. Irr^cl, s.äv. rato, gi-rÄdo, schnell),
no, no, no; nur. no grad; nur gerade,
morn, murn; morgen, öbsrmorn, übermorgen,
am morga, -rm morga.; morgens. Kot, a m o r M . heut morgens.
geschtar(t) g ö s t s r ( t ) ; gestern. tyrgkstsr(t); vorgestern,
henat, nsnst, ob. ninst, heute nacht, (a>lnl. ni-ns,bt, inbcl, n i n-rbt, bints. bint).
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47
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nächtig, iictelitig; letzte Nacht. körnÄetitig, vorletzte Nacht,
hür, mir: trousr. trürig, heurig.
fürn, terir; letztes Jahr (vgl. sticl. firm', alt auch Firnewein).
töriorn; vorletztes Jahr. aclj. torQäsriZ, letztjährig.
Mettag, iriött-lg; M i t t a g ; lormottsg, Vormittag; n o m s t t ä g ,
Nachmittag.
Obat, ödst, Abend; ? obst o88-z., zu Abend essen,
allbis, allbig, älbis. ä l b i g ; immer,
allat, urit. allig, ä l l s t , s l l i g ; immer,
allawil, ci-ll^vil; (alleweile) immer.
ebba, edda, ökba, sclcls. od. s t s s ; etwa, obdirmol, olz. sög, sino!,
hie und da. Aber «KIZÄ-n-Ärriol, etwa einmal. Kis uirä clo;
hie und da.
ebbas, eddas, eobas, «äciss; etwas, (vgl. stici. öäclos-) od. otsÄ8,
etwas.
wellawäg, >völl-z.vvög, ^ v c l s r ^ v ö g ; so wie so.
gleich, glei, sloioti, g l o i ; sogleich, i Kliciiri gloi(ori), olz. i Klrom
- Zracl, ich komme sogleich,
glich, A l w d ; gleich, -rs is msr glioli, es ist mir gleich,
glich, glück; dennoch» trotzdem, doch, clo istsr gliotr riood äusra.
KIin°; dann ist er doch noch herüber gekommen,
zemma, ^siriMÄ; zusammen.
ussanand, Ü88ÄQc'i,iicl, auseinander. S o auch iristair-z-ncl, miteinander;
clusrÄii5>,ncl, durcheinander; uritsrN.ira.iiä, untereinander u. s. wwoll, moll, >vo1I, m o l l ; wohl, ja.
bireits, bsroi?; beinahe, fast, (nicht bereits),
häm, ob. tr-Lm. es. Iryrri, rrirt. Iröm, heim; cl-z-lillm, daheim,
fuart, uirt. icrsrt fort, od. rort.
hi, l r i ; hin, weg, verdorben, verloren u. f. w. s M i t ist t i i ; das
Geld ist hin. cl söül-z. ist ln, die Schüssel ist zerbrochen.
Iri und lrsr, hin und her.
ahi, Ä°Iri, hin einfach Bewegung (von dem Sprechenden aus) bedeutend. M n , nst g."Iri; geh nicht hin. Aber ü-Ki, hinunter,
Mn. nst ätri, geh nicht hinunter). Ä"Qiig,Il5>.. hinfallen;
Mitcrll-z., hinunterfallen. -z-^Kimaolrg., an etwas hinmachen,
befestigen, aber nliruroncr, zu Grunde richten, verderben.
fit, 8it; seit (vgl. mtrcl. 8it)< 8räsrriDr,, seither (vgl. m d ä . s i ä s r ,
seitdem.)
—
48
-
o,
auch. (slrcl. zolr).
net, not; nicht. noW-Ir, nicht gar, nicht ganz, n ü n t ,
nichts.
niana, nisng.; nirgends.
.
jo, i o ; ja. »oi, nein. b-ü. näi.
ob. nnt;
eb, ob, ob. (vgl. ongl. it). iroZn-in,, obsr gelt noi, frage ihn
. ob er Geld habe?
wit awäk, n'it, s^vok; weit weg. clsrtn», davon. äsrnöbg-t, daneben, clsr^n-z., dazua. ä-zr^^vöss, dazwischen, clsrboi, dabei.
r.88S clsrrnot, hinaus damit, clri", darin, clrüs, daraus, clsrnöob, ob. clsrno, danach.
domvls, clo inöls; damals. lorbör, vorher, (noobbör) clarno,
nachher.
jetz, js^i jetzt, ob. is?.
do, clö; dann, ob. clüs.
do, clö; hier, da. Diese zwei haben langen Selbstlaut, weun sie
mit Nachdruck gebraucht werden, clo, clo, sonst ist er kurz,
düart, clüsrt; ob. clött, dort.
wo, ^vo, wo, ^vo wird auch sehr oft als Relativum gebrauchtclsr inii", ^vo, der Mann, welcher, cl tron, ^vo, die Frau,
welche, s 1<binä, ^vo, das Kind welches.
wenn, >vsn, wenn und wann.
denn, clon, dann.
däna, ä ö n s , es. clonlna), drüben. ö b s r a i n r i i clonÄ, überm Rhein
drüben.
gi, Zi, ob. go, gen, nach. gi sS" nlki, nach Schaan hinauf, giesc,, ä u s r i , nach Eschen hinüber, ob. go oss cloro. »i wird
aber auch vor Zeitwörtern gebraucht, z. B . inisr gont gi
nona, wir gehen heuen- Hr g ö t Z i inÄjs, er geht mähen,
se, so, (sieh) nimm hin!
nmn und noinins,, hier oben.
cloin und clonnng,, droben,
nnn und nnnns, hier unten.
clnn und ännns-, drunten.
, non und bonÄ, auf dieser Seite, clsn und ä s n n s . drüben.
bin und Irinns, hier innen.
clin und clinns, drinnen,
nok, bo8ss,, tornök, hier außen
cloL closss,, torclöli, draußen.
clskoruÄ, vorne,
cignints, hinten, ob. clerrbintsr oder lrinclorlralb.
nöeri! 1. nahe, 2. nach, ob. in letzterer Bedeutung n».
—
49
—
Kor, Kein, her.
->.°Ki, hiu-
utk-z, herauf.
ska, iilzg,, herab.
clors, clrigrg,, herüber.
ukti, hinauf.
-iki, ü.bi, hiuab.
«lore, äuori, hinüber.
ieki, hinein.
iekg, herein.
ussÄ, heraus.
r>88i, hinaus.
obern., herüber.
öbsre, hinüber.
üncisra, hier unten herein.
«.na, an ihn.
köra, kügrg, hervor.
Rustik,., zu (mir) her.
urmne, uimna, um . . . herum,
binclsr-r, nach hinten (her).
u n ä s r i , unten hineinai und s n i , an . . . hin.
köre, l ü s r i , nach vorne hin.
üuski, zu (ihm) hin.
uiumi, um . . - hinum.
Kiirclori, nach hinten (hin).
nooka, nachher (zum Sprechenden) nnoki, nachhin (weg v. Svrech.)
KKrun nöek-r, komme (uns) nach. 1a.uk nöoki, lauf (ihnen) nach.
riook ä s r b s i , nahe dabei.
i ä s r nnoki, in der Nähe.
Die Endung -s in ukks, ü k s , u. f. w. dürfte vielleicht von
einem alten Akkusativ herrühren (oder von Kör, her, ükker?).
Die Endung - i in uiki, ü.Ki, u. s. w. kommt vielleicht von
einem alten Lokativ her (oder von K i , hin, ukki(r>).
M a n vergleiche auch althochdeutsche Formen wie: Ksrs, hierher, -rba, herab, ukke, hinauf, u ^ s , außen, hinaus, kuri, vor,
vorwärts, umbi, um, herum u. s. w.
Wenn diesen Formen auf -s, und - i die Vorsilbe kor- vorgesetzt wird, bedeuten sie „auf dem Weg" hinauf, herunter u. f. w.
Also korükts, auf dem Weg herauf. k>Mki, auf dem Weg herunter u. s. w. er Qci.tmsi8 korclusri ksr^ült., er hat es mir auf
dem Weg hinüber erzählt.
Wenn ihnen das unterländische ?orit>- (zu End), vorgesetzt
wird, nehmen sie die Bedeutung „den ganzen Weg bis" hinauf,
herunter u. f. w. an. ^eutukka, den ganzen Weg herauf, bis ganz
herauf. ?entllki, den ganzen Weg hinab- Ä8 K M ?snt.iki grenat,
es hat den ganzen Weg hinein geregnet.
öbsrcwsri, darüber hinaus, übertrieben, clg.8 ist absr so ü b s r clusri, das ist aber schon zu viel übertrieben.
go, sogleich (unterländisch) i KKunr jöi? go ü.Ki, ich komme (jetzt)
sogleich hinunter, i s r irinsncl je? go n t k ö r s , ihr müßt jetzt
gleich aufhören, migr kürsnä je? Zo i <I stst i k i , wir
-
50
—
w e r d e » jetzt gleich i n die S t a d t hineinfahren, w i r sind i m
B e g r i f f e i n die S t a d t z u fahren. go ist wahrscheinlich eine
verkürzte F o r m des I n f i n i t i v s g o ° , gehen, v g l . s n g l . ^vs
nrs g o i n g t o c l r i v s t o tovvn, w i r sind i m B e g r i f f e , i n die
S t a d t zu fahren.
IV. Zahlwörter und Fürwörter.
in.
t.
n.
od. ün, einer, -ini, eine,
u"8, eins,
on,
SS.
öni,
ö"s,
nnt. an,
öni,
ö»8,
od. ^vö", zwei, ?!^vy, zwei.
zwei,
SS.
nnt. ^>vs",
clrsi, drei, tisr, vier- t ü i n t nnd tnf (g,dcl. lnni), fünf, 8ex, sechs
aber Sciod^ods,, sids, sieben, aodt, acht, nü", neun, xons, zehn,
ölt, elf, dal. slt. ^ v ö l t , zwölf. clri^sda, dreizehn, töt^sdg,, fünfzehn, n ü n ^ s d a , neunzehn, ob. x^vän^g. es. z.vvoni5g. nnt. /^voni?g,
zwanzig, od. An-z,^vc'i,ni?g, ss. oua^^von^g, nnt. onir!?^vun^g, einundzwanzig. ^vsjcl.?>vki,n?g, zweiundzwanzig. tütÄ^^vän^g, fünfundzwanzig. LidgNÄ^vcln^g, siebenundzwanzig. clrilZg, dreißig.
lisr^Z, vierzig, dsl. iotsig und toi?g, ss. und nnt. tnt>Z, fünfzig,
ssod^g, sechzig, sibs^g, siebenzig. ac-d^ig, achzig. nün^Z, neunzig,
dnnclsrt, hundert, - i " ' ,
»"dnnclsrt, einhundert. ?>vsi-, x>vg-,
^vs.-, ^vvodnnäsrt, zweihundert. nü°nnnclsrt, neunhundert. tonsiZ,
tansig. tausend, s milliona, eine M i l l i o n u. s. w.
Kdän, keiner, geht wie än, einer- ^ ö t s l , wie viele, 8ötsl, so viele,
msni, manche, insys, insni nrsizL, mancher, manche, manches,
^vss t ö s r An (on, on), s n nas t ü s r g g a , was für einer, plnr.
^vg,s tnsrsgi.
s so än, so einer, an 8vtsW, sn s ö t l s M , ein solcher.
Äir äsrsZa, ein solcher, einer wie dieser.
s.n s"rsgg., ein solcher, einer wie jener.
clsr, dieser. ö"r, jener, clsssr, der andere, an Änäsra. ein anderer.
8sid, 8sll, selbst. clsrssld, äsrssll, jener, der genannte. cl-z,88sld,
NS8861. 8'8sl, jenes, das genannte. ÄIN 8slds. (solla, 8öldsM) tag,
an jenem Tage. od. sr, jener, vierter F a l l : sn, jenen, clsrssldig,
derselbe, clsr gliod, derselbe, der gleiche. clsnmvoZ, ss. clö°^vsg,
—
dl
—
auf diese Weise, od. sn-z-weg. claseldc^sg, ä c i s e l d s g ^ v e g , auf
dieselbe Weise, clesknveg, cl-z.-ii-cl.nä9rci>veg. auf (die) andere Weise,
^vecisr^veg (selten), auf irgend eine Weise. ^velknveg, so wie so.
H i e r folgt systematisch geordnet eine A n z a h l v o n W ö r t e r n ,
die i n den verschiedenen Landesteilen verschiedene Aussprache haben.
Diese Liste ist natürlich nicht v o l l s t ä n d i g .
E s w i r d der K ü r z e halber n u r die oberländische Aussprache
gegeben.
1. od. u., 2. es. S, mit. ö. z. B . lutsra, l-ltgrg,, lötsrs,, i . Leiter.
Zlist, in. Geist, gicls, i l . G e l e i s . l-ist(g.), m. Leisten. ( A b e r i n allen
d r e i : iists., t. die Leiste.) M s , in. Geschwür ( E i ß e n ) . s-lK, t. die
G e i ß . K-Mg., t. G e i ß e l , ^-lodg,, u . Zeichen. u.odcl, i . Eiche, r ä t ,
ril. R e i f , R i n g . ( A b e r i n allen d r e i : rii-i, in. R e i f , Frost.) strReli,
in. S t r e i c h . llib, in. L a i b . ( A b e r i n allen d r e i : l i d , rn. K ö r p e r ,
Leib). tü.l. in. lind n. T e i l , tilg, iri. T e i g . in-Itli u n d mutle,
nnt. kurzes o nnitli, n. M ä d c h e n - Krlit, breit. dAssr, heiser. Ir-ll>,
heiß. (Aber od. dös, es. und nnt.: nllk, n . die K l e i d u n g ) . M ,
feil- ^vu,, od. ün'ö. zwei. cVs, eins, er vvillZt, nnt. kurzes » ^vol!t,
er w e i ß , bl-rons.. bleichen- i^v-ions, einweichen, weich machen.
A b e r i n allen d r e i : ^violia, weichen, nicht S t a n d halten, u n d
n'incl,, weihen.) M s , , teilen, sli^g., schleißen. D i m i n u t i v « obiger
H a u p t w ö r t e r haben gewönlich od. ä oder ei, es. ä, nnt. o z. B .
od. llltsrle oder leitsrle, es. l ^ t s r l i , nnt. lötsrli. J ä h r l e i n u n d
J ä h r l i n g habeu od. u. nnt. ö, es. ci, also od. u . nnt. iorlig, es. j l l r l i g .
2. od. Ä, es. 07' nnt. v. z. B . dä", dö", dc>°, n. B e i n gin-Incl, i. Gemeinde, stll", in. S t e i n , gin-l", gemein. inll°NÄ,
meinen. Kdcin, kein. clci-Ilu.ni, daheim u n d d-lmliZ, heimlich, habeu
nnt. kurzes 0. D i m i n u t i v » dieser A b t e i l u n g haben gewöhnlich od.
A od. ei, es. ö, nnt. o. z. B . od. Ki>.''li od. dsili, ss. do"Ii, nnt. do"li.
3. od. e, es. s, mit. e.
od. u n d mit, cleiici,
es. clen(ilci), d r ü b e n .
„
„
„ dsnki.,
„ den(nki), h e r ü b e n .
,,
.,
,, clein.
,, <Isrn, diesem.
^
„
„ Mnclsin „ gsnnsni, gebt ihm.
Blume
ist od. u n d nnt. dlnsiii5i, es. dlö"inci,
Blümlein „
„
„ Klüizinli, ^ d l ö " n l l i ,
Hühnlein „ „
„
tiüsli,
„ Iiu"Ii.
grün
„ „ „
„ Arü9,
„ gro".
II. Teil.
Grammatik.
I. Deklination.
Genitiv.
Statt des Genitivs wird in der Mehrzahl immer und in der
Einzahl meistens eine passende Umschreibung gebraucht. Diese
Umschreibung besteht meistens aus dem Dativ mit folgendem besitzanzeigenden Fürwort z. B . :
am linarl sin Krmcl ist tsrrslvt, Karls Hund (dem K a r l sein
Hund) ist verreckt.
Oder
s m Ktrarl ist ü s r tmucl tsrrslct, dem K a r l ist der Hund verreckt,
clsns Km'nclsr i s r i innstsr ist gstorvs. die Mutter dieser Kinder
(diesen Kinderu ihre Mutter) ist gestorben.
Oder
ci mustsr to ä s n a Kiiinclsr ist Zstörlzg. die Mutter von diesen
Kindern ist gestorben,
clöns, litiiriclsr ist ci mustsr
gstörtm,
diesen Kindern
ist die
Mutter gestorben,
s äsolr tc> clvm lrüs ist igtällg., das Dach dieses Hauses (von
diesem Hause) ist eingefallen,
cl Klötsr ut ätziiA. d ö m silicl so gan? M i . die Blätter dieser
Bäume (auf diesen Bäumen) sind schon ganz gelb.
Aber von männlichen und sächlichen Eigennamen und Beueunungen von Personen wird in der Einzahl neben dieser Umschreibung
auch ein starker besitzanzeigender Genitiv in,-8 gebraucht z. B .
s Kiurrls imml, Karls Hund- 8 isrclrs lclrua, Ferdinands Kuh.
8 jvkslis Kticrizs, die Mütze des kleine» Jakob. 8 mü.rili8 vopa,
die Puppe -der kleinen Marie. 8 KvrKürgsrs r»l!! Heerburgers
Pferd. 8 sniclgr.? ssr, die Scheere des Schneiders, s d ü s b l i s
n-äZili, das Wägelein des Bübchens. 8 Mci.gäli.8 shlZ, die Schürze
der kleinen M a g d . 8 mÄtli.8 lrust, der Hut des Mädcheus.
Ferner findet sich von einigen männlichen Eigennamen und
Benennungen von Personen ein schwacher besitzanzeigender G e n i t i v
i n -a, (nnci. « n ) . z. B . s nsn8Ä, KKsIK, Hansens K a l b , s inrnsjsrgg. Klrns, Johann G e o r g s K u h . s ivkods nü.8, Jakobs Haus,
s lkir^Ä st-rll. der S t a l l des Lorenz. 8 M b r ö l s KnsK, der S o h n des
G a b r i e l . 8 nöcKKnici. MÄgci, die M a g d des Nachbars. 8 dvts. ^vü.M,
der W a g e n des B o t e n . » sinsclg. ^aijÄ, die Zange des Schmiedes.
Vereinzelt werden solche G e n i t i v e wohl auch von einigen
weiblichen Eigennamen gebraucht, z. B . s Kü.dg.8 lrüsli, B a r b a r a s
Häuslein. 8 ^ s l l s Knnseiit, der Knecht der C ä c i l i e , doch häufiger
tlr ^sllgiz.
Sildung der Mehrzahl.
Bezüglich der Pluralbildung sind folgende Abweichungen von
der Schriftsprache zu verzeichnen:
1. D i e E n d u n g
des starken Plurals fehlt.
m. clsr Koni, cl Köin, der B a u m , die B ä u m e ,
i . ä mü8, cl inÜ8, die M a u s , die M ä u s e ,
ri. 8 Kör, cl Kör, das Haar, die Haare.
2. D i e E n d u n g -on der schwachen D e k l i n a t i o n der Schriftsprache
erscheint als
i n der M e h r z a h l . I n der E i n z a h l wird dieses -n,
nnr i m G e n i t i v gesetzt, z. B . s grökr KKnösr, der Kutscher des G r a f e n .
i n . clsr KusK, cl KnsKs., der B u b , die B u b e n .
i . cl trän, ci irerng,, die F r a u , die Frauen..
n. 8 ög, ci ö M , das A u g e , die A u g e n .
W a s U m l a u t , starke oder schwache Form u . s. w . anbelangt,
ist die Pluralbildung i m großen und ganzen wie i n der S c h r i f t sprache, doch finden sich manche A u s n a h m e n , wie aus folgenden
Beispielen z u ersehen ist.
I. Starke Pturalfsrm.
Mnsluiliim.
Ohne Umlaut.
clsr borg, ci Korg; der B e r g , die B e r g e .
cisr Krist, cl brist; der B r i e f , die B r i e f e .
S o clsr trüncl, der Freund, clsr riiz, der R i n g ; clsr srott, der S c h r i t t ;
cisr clskol, der Deckel, cisr g-cllsr, der A d l e r , clsr vsttor, der
Vetter hat nur starken P l u r a l , cl totsr, die Vetter und die V e t t e r n .
54
—
Einige haben, abweichend von der Schriftsprache, schwachen
- P l u r a l , z. B . clsr d(i)srs, cl d(i)srss, der Hirsch, die Hirsche,
clsr arm. cl ki-rms; der Arm, die Arme,
clsr smocl, cl sniocl-z,; der Schmied, die Schmiede.
Andere haben Umlaut, z. B . :
clsr duncl, cl düncl; der Hund, die Hundeclsr iriö", cl mo"; der Mond, die Monde,
clsr tÄA cl t l l g ; der Tag, die TageS o : drumr-r, drüiing.: Brunnen. K d r l l M , Kdr-lZg;-Kragen, d-lg,
dRZ; Hag. >v-l,M, ^vllgÄ; Wagen, d r ö t s , dröts.; Braten. M l M ,
g ä l g g ; Galgen. m ü M , iriu.M; Magen. ^spiÄ, ^äpkir: Zapfen,
clsr Kdnollcr der Knollen hat cl KmröllN.. wenn es Mehlknollen
in der Speise bedeutet, aber cl Kdnolla, wenn es Knollen Erde
bedeutet.
Einige Wörter, die in der Schriftsprache nicht umlautsfähig sind,
werden es in der eschnerbergerischen und unterlündischen Mnndart:
. od. clsr s M " , cl st.Il"; der Stein, die Steine,
es. clsr stö", ä sto".
unt. clsr sto". cl stö".
od. clsr M , ä t l l l ; der Teil, die Teile,
os. clsr tt>.l. cl tlil,
uirt. ä s r töl, cl töl.
od. clsr lud, cl Illd; der Laib (Brot), die Laibe,
es. clsr lsd, cl lu.d.
unt. clsr löd, cl löb.
clsr M , der Leib, Körper, hat cl lidsr, die Leiber.
M i t Umlaut,
clsr d-rod. cl d ä o d ; der Bach, die Bäche,
clsr dom, cl Köm; der Baum, die Bäume.
S o : dok, Kö1<; Bock, rox, t ö x ; Fuchs, trog, tröZ; Trog- ot-r,
öi-r; Ofen. ^?pk ^övt; Zopf, ratsr. t ä t s r ; Vater, s^vögsr,
s>vöZsr; Schwager u. s. w.
P l u r a l in -sr (ndä. -er) haben unter anderen: Ktrnod, s t r ü o d s r ;
Strauch. >vslc1. ^ v ä l ä s r ; - W a l d . >vurt. ^ v ö r t s r Wort u. f. w.
Abweichend von der Schriftsprache sind:
cl trös, cl i r ö s s ; der Frosch, die Frösche- clsr öpisl, c l ö p i s l ; der
Apfel, die Äpfel, clor >vnsrm. ^vorm, cl ^vüsrm. cl>vvririsr; der
Wnrm, die Würmer.
—
55
—
Folgende haben in der Mehrzahl Umlant in s, nicht in
clgr nsst. cl usst: der Ast, die Äste.
clsr Kcmclsl, älzericlsl; der Handel, die Händel.
S o : clam, ä s m ; Damm- lzrancl, lzrsnä: Brand. M n , gsn; Gang.
lvlrrsn/5. lctirsn?; Kranz. 8>van2, 8>v6iz?; Schwanz, ursnöl. moizöl;
Mangel, iriknitsl, m e n t s l : Mantel. n-IZsI, n ö g s l : Nagel, slsg,
slsg: Schlag. trcl,m'"9r, lrsin'"srz Hammer. iZÄM'"Ä, N6iri"'a: Name,
ä s r darilv, cl d ö n k ; die Bank, ist männlich; aber das Wort für
Bankhans ist weiblich, cl KsnK, cl bsnlvs; Bank, Banken, m-i",
Mann, hat nronsr und rauch Rand, rsuclsr,
I). Frminiiia.
Mit
Umlant.
cl tüst, cl i ü 8 t ; die Faust, die Fäuste.
ä Iviing, cl kliüs : die Kuh, die Kühe.
S o : lüs, l ü s ; Laus- m ü s , mÜ8; Maus, inagcl, inÄgcl: Magd.
nolZ, uök: Nuß. ^vusrZt, ^vüsrZt, xvorst, vvörst; Wurst, mvistor,
i n ü s t s i ' ; Mutter u. s. w. ssu hat «äa und s a u s ; S a u , S ä u e
und Sauen.
Es haben o nicht ä: M u s , gc-ns; Gans, liimä, Ksncl: Hand,
^vsncl, ^V6iiä; Wand, g-zst., systs.: Angst.
(Z. Ueutrn.
Ohne Umlants Kör, cl Kör; das Haar, die Haare.
8 Söi, cl s ö i : das Schaf, die Schafe.
S o : i?r, Jahr, rs, Reh. roK, Roß. Knössi, Kissen, icisclsr, Fuder.
Klriirclli. Kiudlein u- s. w- seit, Schiff, hat «stt und sskksr.
P l u r a l in -er (nncl, -er) haben unter anderen: IzrcM, orottor;
Brett. lzolcl, Kslclsr; Bild- liscl, l i s ä s r ; Lied, ^vlb, ^vider: Weib usw.
Einige, die in der Schriftsprache nicht umlautsfähig sind,
werden es in der eschnerbergerischen uud unterländischen Mnndart:
olz. s d-I° cl lzll" und cl lz-insr; das Bein, die Beine68, 8 Izon, cl lzoirsr.
unt. 8 lzyn, cl vünsr.
olz, 8 M I , cl 8-ll6r; das S e i l , die Seile.
68, 8 8ül, cl 8Älsr,
nnt, 8 8yl, cl 8olor,
—
56
-
M i t Umlaut.
8 K u s c l i , cl b i i s o b o r ; das Buch, die B ü c h e r .
s g l s « , cl Zlu-ssr; das Glas, die Gläser.
S o : cl-iob, clÄolisr: Dach, Küs, b ü s s r ; Haus. m ü l . mülsr: M a u l ,
t u s e b , t ü s e b e r ; T u c h . tolk, t ö l k s r z Volk u . s. w .
U m l a u t s nicht - i , haben:
-mit, omtgr: A m t . Kü,cl, Köclsrz B a d . Kiiiiä, K o n c l s i " B a n d . ob.
blak, blolvki-, oder allgem. b i s t , blottsr: B l a t t , tak, isssor: F a ß .
libcilb, l i b s l b s r ; K a l b . Imicl, l s n ä o r : L a n d , ptaricl, ptonclsr;
P f a n d . rüil, R a d , hat loclor und illclsr.
II. Schwache Ptnralform.
WasKnlinn.
clsr il.lt. (1 s-iiii,: der A f f e , die A f f e n .
ctsr ii-ls, cl tiüSÄ; der Hase, die Hasen.
S o : Kusb, b i i s b s . ; B u b . l ö u , l ö i i s ; L ö w e , o x , oxs; Ochs, grö^
Ai'ötÄ', G r a f , Kbrost, IvKrest-r; Christ, s^vyb, s>vükir: Schwab,
sn'öcl, Z w ö ä s , ; Schwede, stiicköiit, stucloutA,: S t u d e n t u- s. w .
clsr Kot hat cl Kot, selten ' l botts; der Bote, die B o t e n .
IZ. Zeminwu.
cl KroK, ä KroKci; die Brücke, die Brücken.
c1 tlNZki., ü tlugg.: die Fliege, die F l i e g e n .
S o : liomici, Henne, libisr^ki, Kerze, n ü s s . , Nase, ptit-i, P f e i f e ,
s ü r , S c h a r , solcl, S c h n l d . gü,Kl-r, G a b e l . >vu(s)i^lki, W u r z e l ,
ö'clsr-z,, Ader- t s ä s i - i , , F e d e r , tröcl, F r e u d e u . s. w.
F e m i n i n a i n - i (nbcl. in) haben die M e h r z a h l in s und -n-i,
hie und da i n -ari-i, z. B .
cl K b s ' l n s r i , cl lclio'lnsriiki,: die K e l l n e r i n , die Kellnerinnen,
cl söimsri, cl söiuisriici: die S e n n e r i n , die S e n n e r i n n e n ,
cl ns-isri, cl n ä j s r i i Ä , d i e Nüh(t)erin, die N ä h ( t ) e r i n n e n .
cl M c l l s r i , cl t"i,älsrn-i,; die F ä d l e r i n , die F ä d l c r i n n e n u . s. w .
M e h r z a h l i u -sri-i, habeu:
cl tü(s)rsti, cl tü(s)rstii,iia,; die Fürstin, die Fürstinnen,
cl Kvvybi, ä s>vobciiiÄ; die S c h w ä b i n , die S c h w ä b i n n e n ,
cl t r ü n c l i , ci t r ü i i c l s l i s : die F r e u n d i n , die F r e u n d i n n e n .
S o auch:
<1 Klietti, >l KKöttcinÄ: die Kette, die Ketten.
—
57
-
6 KKolKi, cl KK.kIog.nc>.; die Kirchweih, Kirmeß.
<l cloki, ä clökcmg.; die Decke, die Decken.
unt. ck KolKi, ä KelKgirg; die Cumulns-Wolke u. s- w.
e. Uentra.
s SZ, cl öZa; das Auge, die Augen,
ü ör, ä ora; das Ohr, die Ohren.
8 Kvr?, das Herz hat cl Kor?g,, cl Kor^sr und cl Kers.
s tsstsr, das Fenster, hat cl tostsr und cl töstrg..
8 oncl, das Ende, hat ä oncl und 6 onäsr.
.8 irui-tli, das Mädchen, hat cl mutig,, es. 8 mstli, cl w-Mg,. ui>t.
. 8 mutli, cl motlg,. oK. s meitvli, das kleine Mädchen, hat
clmeitoli. os. 8 miitoli, 6 mii-toli. rurt. 8 mötsli, cl mötsli.
DrKiinatio» verschiedener Krdrteilr.
Bezüglich des bestimmten Artikels ist zu bemerken, daß nur
die aus clis und clas verkürzten Formen cl und 8 als Artikel
gebraucht' werden, clis trgu und clg,8 KKiricl bedeuten immer
„diese" Frau und „dieses" Kind.
Wie aus folgenden Beispielen zu ersehen, fehlt in der Mundart
dem Dativ der Mehrzahl das Endnugs n ganz.
Der vierte F a l l ist immer gleich dem ersten.
Der Schneider
Der Graf
Der Baum
Einzahl.
rioin. cl(s)r srüclor
clss)r gröt
clss)r Kom
M i r 8 snlclsr8
8 Zröta,
—
oder gm siriclsr 8in- g,m grot 8>n- am Kom 8 i » - t o m Kom
clgt. gm sniclsr
gm gröt
gm Kom
aoo. wie nom. cl(s)r srü clsr clss)r gröt
cl(s)r Kom
Mehrzahl.
nom. cl s n l ä s r
cl griita
cl Köm
gon. to ä a sniclsr
to ctg Zrotg,
to clg Köm
clgt. clg sriiclsr
clg grots,
clg Köm
goo. cl sniclor
cl.Zrötg
cl Köm
Die Kuh
'
Die Magd
Die Frau
Einzahl.
riom. ä KKuc,
cl mggck
cl trgn
gon. clsr KKus isr clsr mgZcl isr - clsr t r ä n isr clgt. clsr KKng
clsr mggcl
clsr trgu
geo. cl KKng
cl mggcl
cl trgn
—
nom.
MN.
clgt.
goe.
cl lilrüs
tu 6s lvlrüs
clg Klrns
«1 l<Kns
58
—
Mehrzahl.
>1 mggcl
I« cl-i mggcl
cls mggcl
il mggcl
Das Büblein
Einzahl.
8 KüsKIi
nom. s Knincl
Len. tomknincl 8^lrinclg 8 Küsbli8
tom d ü s k l i vd.
gm Ktnncl 8IN g,m Küsbli 8ingm Knsbli
clgt. gin Ivlrincl
8 düslzli
gee. 8 liliincl
Mehrzahl,
<l
lvlrinclsr
n
lznsdli
nom.
to clg bnsbli
gen. to clg KKinclsr
clg bnslzli
clgt. clg Kninclsr
cl dnsdli
gee. cl lilrinclsr
Das Kind
Ein
nom.
gen.
clgt.
goe.
Freund
gn trnncl
ging trüncl 8in
gmg trüncl
gir trnncl
eine Base
g Il.i-SS
gngrg du8S isr
gngrg dÜ8k
g dii.8S
cl trgng
to clg trgng
clg lrgvkill trgng
Das Auge
8 ög
tom »g
gm ög 8in
gm ög
8 ög
cl ögg
to clg-n-Sgg
clg-n-ögg
cl ögg.
ein Weib
g vvib
stoingng ^vib
gingng. >vib 8in, od. i s r
gmg,ng >vid
g ^vit»
Der obige gen. gmg, gngrg, -imgng ist eigentlich ein clgt.,
weshalb das Fürwort 8iu, isr dazu gehört.
I n den folgenden Beispielen wird kein Genitiv mehr dazu
gegeben, da ja außer bei Eigennamen und Benennungen von P e r sonen immer eine Umschreibung gebraucht wird.
Auch wird in der Mehrzahl kein Akkusativ gegeben, da
immer gleich dem Nominativ ist.
Dieser
jener
der andere
Bauer
Einzahl.
nom.
clsr
e"r
clo8sr
lzür
clgt.
>lem
ein
clessm
Kur
goe.
clö"
ö" oder e"r (clssg) clssr
Izür
Mehrzahl.
nom.
llis (clig)
öni
cle8i
bürg
dgt.
cleng
eng
<le8ng
bürg.
er
—
Diese
59
jene
—
die andere
Bäuerin
Einzahl
nom.
uat,.
«iis
Ä<z<z.
clis
öni
ö"iA
öni
tlst.
nis
ilöng
öni
öng
Dieses
jenes
clö8i
clö8sra
<i«Z8i
oliri
liüri
lzüri
Mehrzahl
Kni-z-NÄ
oürirn-r
>lo8NcI
das andere
Bäuerlein
Einzahl.
nom.
6-Z8
ö°8
NS8S8
Izlirli
(108S8
lzürli
lzsirli
äst.
nom.
äst.
«lü.8
ö"8
ilio
Mehrzahl.
closi
öni
- clo8Ncr
0NkI
NöNcl,
Mein,
min
dein
nin
sein,
8IN
ihr,
isr
unser,
n8srü>
euer. ihr
öusrs, isr
dürli
Kürli
Bub.
dnod.
min, clin
in,88in b
yaben durchaus gleiche Endung; so auch üssrs., ö n s r
Mein
ihr
unser
Bub
Kusll
KnoK
linsk
Einzahl.
nom.
«i-ri
goe.
min
mim
isr
isrom
ü8srn
Ü8SISM
MIN
isr(ci)
N8SrcI
nom.
MINI
<Ig,r.
MINcI,
Meine
nom.
(Ist.
Ä00.
nom.
äst.
mini
mirs
mini
mini
.miiiÄ
Mehrzahl.
isri
ü8sri
isr(n)a
ihre
Einzahl.
isri, isrno
isrg
isri, isrns
Ü8Si'iiÄ
Kusbs
KnsKg
unsere
Katze
u8sri
Ü8srn
ü8sri
1<NÄIZ
Mehrzahl.
ii8gri
isri, isrno
isr(n)ir
üssrini.
llNil^
liNSTg
liNNW
60
—
ihr
Mein
unser
Kalb
iissr(d')
üssrsin
lvlUi.lt»
Ivlrslb
s>8sr(s)
l<lrsld
Einzahl,
nom.
(ist.
goo.
ini(s)
mim
miss)
isr
isrsm
isr, isrs
noin,
cls,t.
mini
minn
isri
isr(n)s
Mehrzahl,
ilssri
Ü3sr(n)g
Knelbsr
lckelder
Kein, ein (als Zahlwort).
Wo zwei Formen gegeben
sind, ist die zweite in Klammern
gesetzte dann gebräuchlich, wenn kein Hauptwort folgt z. B . lclni.
M i t , kein Geld; lvn-l"8, keins.
Oberländisch,
Einzahl.
m,
.
f.
II,
nom. u. -roo. Knnn, ä n 1<nä (1<Kcini), ä n i l<lr-r (lvti!>"8), ll" (-i"8)
clat. IctiÄm,/im IvlrÄ"(na)rÄ,-i^sr-i, I<Iräm,
Km
Mehrzahl.
nom, u, See. liKs, (lilnlni) lclra (Klnlni)
clat, Icn-Ini
lclruna
Ivlis KKiini)
Klr-Ina
Eschnerbergerisch.
Einzahl,
nom, u. ci,oo. Iclion, on
clat. I<nom, om
lilio (Klröni), öni lctio (><Iro"8), o" (o"8)
lcKo"(na)rn, ö°rcr KKom,
om
Mehrzahl.
nom, u. See. I<Iro (KIrvni) KIro lclio (Klröni) Knv (lcköni)
clat. Knona
lvlrgircl.
lvlröns
Unterländisch.
Einzahl,
nom. u. See. KIwn (lcnon), onl<Iro (><lroni),onil<Iro(l<n
ä s t . I<lrom(lvlrom)om lclro"(nc>.)rcr, ^ lckom (Knorn), om
y"(ncr)rc>,
Mehrzahl.
nom. u. aoe. l<Im (I<Koni)
clc>.t. Ivnons
I<Ko, (lilroni)
Ivnons
lcno (lilroni)
lvlrons
-
nom,
clgt.
Ävo.
iiom.
<lgt.
61
-
D e r blinde M a n n . D i e fette S a u . D a s kleine Schweinchen.
Einzahl,
clsr blincl mü"
8 Ktili s>vili
cl let sgn.
am lilinclg m-r" clsr lettg sgu
tom Ktilinng s>vili
clg lilinclg m-i" cl i s t sgu
8 lvllll svvili
ä s r blincl mll
- Mehrzahl,
clio tilinclg mensr cli i s t t g 8gng cli Ivlilinng svvili
clg olinäg mensr ctg, i s t t g sgng clg lclilinng s>vili
Ein blinder M a n n . Eine fette S a u . E i n kleines Schweinchen.
nom. u. goe. gn lilinclg mS" g l e t t i 8gn g Klilis s^vili
clgt. ging lilinclg mü," gngrg i s t t g 8gu gmg Klilinng svvili
ich
du
er
sie
es
nom.
i
cln.
er, gr, sr si(es.auchsn) äs, 8
gen.
ininsr
clinsr
sinsr
isrer
Linsr
<lgt. misr,mar, msr üisr, clgr, clsr im, gm, sm isr, grg, srg im, gm, sm
ins, mi
cli
86. 81
g.8, 8
in, g
Ä00.
wir
sie
ihr
misr, mgr, msr
si (ss, auch 8Ü)
nom.
isr, gr, sr
i'issr,
Ü8g
isrsr
gen.
ynsr
üs, 18
ing, ng
clgt.
ün, n i
NS. 18
gee.
ön, n i
gs, s
Reflexiv, clgt, si, sich; gee. si,
gesagt: om solb6r.
sich; statt
clgt. si, wird gewöhnlich
Wenn ein Fürwort nach dem Zeitwort steht, werden meistens
die zweiten, kürzeren Formen gebraucht; Zeitwort und Fürwort
werden dauu zusammen als ein Wort ausgesprochen. Also: misr
Zots gust, mir geht es gut; aber gs gytmsr gust, es geht mir
gut; ^vig götsclsr?
Dativ.
sr tielttinsr, er
er lislitclsr, er
er nslktsm, er
er lielttsrg, er
«r nslitsin, er
er lislitis, er
er lislttni, er
er,tielitng, er
hilft
hilft
hilft
hilft
hilft
hilft
hilft
hilft
mir
dir
ihm
ihr
ihm
uns
euch
ihnen
sr
er
sr
er
er
er
er
er
Akkusativ,
Iiörtmi, er h ö r t
nortcli, er h ö r t
tiörtg, er h ö r t
tiörtsi, er h ö r t
liörts, er h ö r t
nvrtis, er h ö r t
Iiörtni, er h ö r t
liörts, er h ö r t
mich
dich
ihn
sie
es
uns
euch
sie.
—
62 —
Oft kommen nach dem Zeitwort zwei und, drei Fürwörter
zusammen; sie werden dann alle mit dem Zeitwort zusammen als
ein Wort ausgesprochen; z. B . :
<tn Iiäsurars nst droont, du hast mir es (oder vl,sie)nicht gebracht.
i lin-r>"clsr8 nst s ä M , ich kann es dir nicht sagen.
nätsrä,m8
( M ) ? Hat er es ihm gegeben? i Irgiiöms gö (gi-z,), ich habe es ihm gegeben.
i Irmrgras Zsst, ich habe es ihr gesagti NÄ.ng.8 g«? (gja), ich habe es ihnen gegeben.
nünclsras (lisnäsras) Kröcznt? Habt ihr es ihr gebracht?
misr li0iiäsrg.8 (lnznÄsril.8) lzrüont, wir haben es ihr gebracht.
i na,ni8 Z8St, ich habe es euch gesagtIrvnäsrna>8 gsslvt? Habt ihr es ihneu geschickt?
misr nsnckna.8 (lrsnnÄ8) Zsslct, wir haben es ihnen geschickt.
misr ti0nclÄM8 (tuznä(Zin8) gss^t, wir haben es ihm geschickt.
K o n c i l (nönäsrs) ginaolrt? Habt ihr es (oder pl-sie) gemacht?
misr lronck (tnznÄ8) gins-ent, wir haben es (sie) gemacht.
Käst«. A8Lk.cr? Hast du ihn gesehen?
i n-.rng, gsvlrg., ich habe ihn gesehen.
irÄ8Ä8 MSliÄ? Hast du es (oder pl. sie) gesehen?
i Iig"8 g8SlrÄ, ich habe es (sie) gesehen.
Irässi Zssti-z.? Hast du sie (tsm, 8inZ.) gesehen?
i tnz."8i g8Slrg, ich habe sie (tsm. 8ing.) gesehen.
8äZsm8, ^vent-r 8iselrst, sag es ihm, wenn du ihn siehst.
Mn6n>m8 («s. gsnng.m8), gebt es (oder pl. sie) ihm.
8i sribsmär, 8i lisjannis 8gslt so lan, ^rolc^ält, sie schreiben
mir, sie haben euch das Geld schou lange zurückgezahlt,
nästsrü. net gsrsdci,, 8i söl /.üa.ni8 (^öuis) clnsr-z, (clorn.) Iclrä»?
Hast du ihr nicht geschrieben,siesoll zu uns herüberkommen?
Interrogativa oder Fragewörter.
nom.
>v?r, wer?
^vü8, was?
gsn.
>v<zm 8in-wessen?
<l<rt.
n'sm, wem?
gee.
^c-(r), wen?
^vü.8. was?
wer ist KKo"? Wer ist gekommen?
>v6m 8ini lzusda- 8incl ckas? Wessen Knaben sind das ? ,
vvom Iiäsgs
( Ä » ) ? W e m hast du es gegeben?
w«z(i) lronclsr MtzQÄ? W e n habt i h r gesehen?
was i s t ä ü s ? W a s ist d a s ?
was Konclor (Könclgr) Zset? W a s habt i h r gesagt?
Einzahl
Mehrzahl
welche
welcher
welche
welches
noin.
^völli
>vollsr
>völli
wöllgs
M N . ^vollsm .. s i n - v v ö l l s r g . . isr- vvollsm . > s i n - v v ö l n g . . i s r
>Ic>,t.
VVöllgM
n-sllgm
^VölNÄ
vvollsr-z,
>völli
geo. ^völla., >völlor
>vslli
>völlgs
^-ollsr gsoll IiÄt c l g - n - g r i n Izruelzg? Welcher Geselle hat den
A r m gebrocheu?
v o l l s m mü" si n ü s ist glzdrünng? Welchen M a n n e s H a u s ist
abgebrannt?
^vollsrn irg,n n ä s t s Zeit Zv (Zia)? Welcher F r a u hast d u das
G e l d gegebeu?
wöll-rs n ü s n o n ä s r Klröit? Welches H a u s habt ihr gekauft?
v^elng ^vibsr tiStsr bröt
^jn,)? Welchen W e i b e r n hat er
B r o t gegeben.
i ü s r ^völli Kliinclsr nonclsr lrlls lzroolrt? F ü r welche K i n d e r
habt ihr K l e i d e r gebracht?
W a s f ü r ein M a n n ? W a s f ü r eine F r a u ? W a s f ü r ein K i n d ?
Einzahl.
nom,
tusrgn,
>,,^
insrg, >?
ilisra... ,^
unii ^v-z-s
' ms"? n'irs ...
' tr-rn? >vns
Kninn?
nxe,
torns-n
torng,
turnn,
clgt. >vgs l ü s r g i n g m g " ? ^ v g s l ü s r n s r g irgn? n'gs l ü s r g m g Klrincl?
Mehrzahl.
nom. u . geo. ^virs tüsr, törsZö, monsr, irgns Kninclsr?
clgt. ^vgs küsröZg mensr, irgng, Kninclsr.
Ohne folgendes Hauptwort.
Einzahl.
m.
5.
u.
ov. es. nnt. olz. ös. nnt. olz. ös. nnt.
nom. u . goo. >vgs tiisr gn, on, on? -lni, ö n i , yni? Z"s, S"s, o"s ?
«Ist. >vas t ü s r Äm, om, om ? u"rg, ö"rg, y"rg? gm, om, om?
Mehrzahl.
nom. u . aeo. ^vgs ingröM? olz. törögo.
clgt. >vgs insr^g?
„ ivrg<>g.
—
64
—
Relativnm oder bezügliches Fürwort.
Einzahl.
welcher
»mir. clsr, wo
clat. clom, >vo
-roe.
clor, wo
Mehrzahl,
welche
welches
welche
cli», wo
clorn, wo
clici,, wo
clas, (wo)
6öm
clns (wo)
clia, wo
6onkc
clia, wo
S t a t t des G e n i t i v s w i r d immer die Umschreibung gebraucht.
<la,8 sind ein bürg, clona. s ts torrolct ist, das sind jene B a u e r n ,
deren (denen das) V i e h verendet ist.
I m N o m i n a t i v und Akkusativ w i r d sehr oft wo gebraucht f ü r
das
männliche und
clsr>.Zso1I, wo
weibliche Geschlecht, selten f ü r
(clor) M s t s r ( t ) Ictro" ist,
is(t)
das
sächliche.
lvQrg,nl<: der
Ge-
selle, der gestern kam, ist krank.
cl?>,8 ist
not
clor lruricl, w o n i (cloni) lclrott tiÄ":
das ist nicht der
H u n d , den ich gekauft habe.
<l iriÄZcl, ^ omsr ( c l i s i n s r ) t ä r n ir°gstö1t troucl (Ke-ncl), ist Kyin
(Kllm) Zs-izg: die M a g d die w i r letztes J a h r anstellten, ist
heimgegangen.
s Ktiki-lK, classr oder worisr giiio?g!Z.t I M , is(t) lzlinci g«i, das
K a l b welches er geschlachtet hat, w a r b l i n d .
i KIroii cl busbiz,, n o (clis) y u r i ö p t o l Zstolcr troncl, ich kenne
die K n a b e n , welche enre Ä p f e l gestohlen haben.
üyAmsr, ?ii,Zmsr cl Kisra, w o n s r ( c l i s u s r ) KKött l i o n c l , Ironcl;
zeigt m i r die B i r n e n , welche ihr gekauft habt.
II. Konjugation.
D i e K o n j u g a t i o n des Zeitwortes gestaltet sich viel einfacher als
i n der Schriftsprache. Es m ö g e Folgendes vorausgeschickt werden:
1. Es gibt keine besondere F o r m f ü r das F u t u r u m ; statt
dessen w i r d das Präsens gebraucht mit einem Adverb oder sonstigen
Ausdruck der Z u k u n f t bezeichnet' z. B . :
morn Zoni
sg" ntti, morgen werde ich nach S c h a a n hinaufgehen,
«r lvKunt cli iroZst wootia. woclsr clrisra (clora), er w i r d nächste
Woche wieder h e r ü b e r k o m m e n ,
i ^ ü l c l s r s i 8öx woetm ^rolc, ich werde es dir i n sechs Wochen
zurückzahlen.
Bemerkung. D a s Hilfszeitwort wsrcl-r, werden, w i r d i m A k tivum nie angewendet, u m Zukunft auszudrücken; es bezeichnet
entweder Wahrscheinlichkett oder w i r d gebraucht, um die leidende
Form, das Passivum, z u bilden z. B . :
ns wnsrcl (v/ört,) so w ä r si, es w i r d schon wahr sein,
er ^vüsrcl ^vol lvlirayli si, er w i r d w o h l krank sein.
S"s liü8 vvnsrä je? Ä'bbr'oelig,, jenes Haus w i r d jetzt abgebrochen.
I m Passivum ist jedoch sehr oft eingeschlossen, daß die
Handlung zukünftig ist z> B - : sr v v n s r ä nst, Zvv-Ilt, er w i r d
nicht e r w ä h l t werden.
2. E s gibt keinen I n d i k a t i v des Jmperfektums; statt desseu
w i r d entweder das Perfekt gebraucht oder das Präsens m i t einem
Adverb, welches Vergangenheit ausdrückt, z. B . : iÄrn liommsr
.in Knsts 8nininsr Ans", letztes J a h r hatten w i r einen guten
Sommer.
clo «üZ i ^önsm, da sagt (sag) ich zn i h m .
misr 8iiicl Zracl <rin ?nistt!i'M88cl, g8i, clo ioirt,8 ü ^blsx-i nncl
? clönclsra,, w i r waren gerade beim Mittagessen, da sing
( f ä n g t ) es a n zu blitzen und z u douuern.
3. D i e erste Person der E i n z a h l hat i m I n d i k a t i v der G e g e n wart den gleichen S t a m m v o k a l wie die zweite und dritte und wie
die zweite Person der E i n z a h l des I m p e r a t i v s z. B . : i mm, cln
nimst, sr nimt, n i m ; ich nehme, du nimmst, er nimmt, nimm,
i Krioli, cln briolist, sr briotit, brielr; ich breche, du brichst u . s. w .
i ^vüsri, cln vvnsrtst, sr vvüsrit, wnsrt, ich werfe, du wirfst u . s. w .
ob. i w ö r t u . s. w .
Einige A u s n a h m e n , wie 81, sein; Iiü», haben; stu", stehen;
8äM, sageu; t r ä M , tragen; l s M , liegen; lsß-r, legen, werden
weiter nnten a n g e f ü h r t .
4. S t a t t des einfachen I m p e r a t i v s w i r d noch ö f t e r a l s i n
der Schriftsprache Umschreibung m i t müssen angewendet z. B . :
cln musst, wirokor sciits, du m u ß t wacker arbeiten,
isr mnsncl js? ntli'örA,, i h r m ü ß t jetzt a u f h ö r e n .
5. A l l e drei Personen der M e h r z a h l sind immer gleich, daher wird i n den folgenden Beispielen gewöhnlich n n r die erste
Person gegeben, misr s r i k s u c l , isr s r i b s u c l , 8i srilzsnct: w i r
schreiben, i h r schreibt, sie schreiben.
-
b'6
—
6. S t a t t des einfachen K o n j u n k t i v s der G e g e n w a r t w i r d sehr
ost Umschreibung m i t tön (tue), dem K o n j u n k t i v der G e g e n w a r t
von tug. (tun), gebraucht z. B . : sässsin, as - t ö n net vrö88isrl>-,
statt s ä g s m , as n r s s s i s r i nst: sag ihm es pressiere nicht.
7. D e r Konjunktiv des Jmperfektums u n d der K o n d i t i o n a l i s
werden gewöhnlich m i t t-It (täte) gebildet z. B . : wsnnsr M i t
druernr tut. tutsr So sridn: wenn er G e l d brauchte, w ü r d e er
schou schreibeu-
A b e r die H i l f s z e i t w ö r t e r ( a u ß e r wkrcln, werden) haben eine
einfache K o n j u n k t i v f o r m des Jmperfektums, n ä m l i c h : wür. w ä r e ;
nst, h ä t t e ; lcnönt, könnte; möotit, möchte; wst, w o l l t e ; clnsrit,
d ü r f t e ; söt, sollte; müsKt, m ü ß t e ; t-It, täte.
V o n gewöhnlichen Z e i t w ö r t e r n sind leider nicht mehr viele
solcher einfachen Konjunktivformen des Jmperfektums i m Gebrauch;
m a u hört w o h l hie uud da M u t oder Aisy, ginge; l<nsint oder
lvkisin, k ä m e ; nsint, n ä h m e u n d noch einige andere, aber nicht
viele. I m O b e r l a n d u n d besonders i n B a l z e r s sind w o h l noch
andere gebräuchlich w i e : lisk, l i e ß e ; wökt, w ü ß t e ; s t n s n ä , stände;
lisg, l ä g e ; störb oder stnsrd, stürbe u . s. w .
E s werden sicherlich
noch andere gebraucht und es w ä r e sehr z u wünschen, d a ß jemand,
der Gelegenheit dazu hat, sie alle sammelte.
8. E s gibt keinen I n d i k a t i v des P l u s q u a m p e r f e k t u m s ; weuu
notwendig, w i r d die F o r m : „ich h a b e . . . . gehabt" gebraucht z.
B . i t>ü" sc> lAsnnnt s l i i t " , clo Knnntsr nv'onginöl N885>>: ich
hatte schon eingespannt, da kam er noch einmal heraus.
9. D e r Konjunktiv des Plusquamperfektums w i r d m i t w-Ir
oder ritzt gebildet. ,
i w-ilr Ktrö", ich w ä r e gekommen,
i iröts M s t , ich h ä t t e es gesagt.
10. D a s ge- des zweiten P a r t i z i p s verliert das e; z. B . :
^Stanclg, gestanden; g l « M , gelebt; gnwnt (gnnlnt) gemeint u . s. w .
V o r Z e i t w ö r t e r n , welche m i t
K, cm, l), n, cl, t oder "
anfangen, fällt ge- ganz weg z. B . M y ^ - gegangen; Klrö", gekommen; >in-z.ö»,t, gequatscht; dnonn, gebacken; pieitn,
clolvt, gedeckt; trnnlv-r, getrunken; ^gdlgt, gezappelt.
11. D a s erste P a r t i z i p i n -end fehlt ganz.
gepfiffen;
—
67
—
I m Folgenden werden zuerst die Zeitwörter maerm, machen
und lÄutn, laufen, ganz dnrchkonjngiert. Dann wird die Konjagation des Indikativs und Konjunktivs der Gegenwart und des
Konjunktivs des Jmperfektums der Hilfszeitwörter und solcher
.Zeitwörter gegeben, die in der Konjugation erheblich von der
Schriftsprache abweichen.
,Ini> pres. iNÄLlrg, machen; perl. Amaolit lrü", gemacht haben.
Imp. maotr, mache; mnelrsucl, macht.
Präsens.
Indikativ.
Konjunktiv.
sinZ. i mnok, ich mache
clu maelrst, du machst
vr maolit, er macht
pl. misr maerisucl, wir macheu
isr- maelisucl, ihr machet
si mgerisncl, sie machen
i mnolii, ich mache
clu maenist, du machest
er maolri, er mache
misr mgeusuci, wir machen,
isr maorisnä, ihr machet
si maeusucl, sie machen.
I m p e r f e k t » in.
siiiA. i t ü t maolicr, ich machte
cln t ä t s t maelrA. du machtest
er t ä t maelia, er machte
pl. misr tütsucl lUAeus, wir machten.
Perfektum.
siu-;. i ba" gmaelrt, ich habe gemacht
clu Käst Am-rent, du hast gem.
vr Irät Zmaelrt, er hat gemacht
pl. inisr
AM., wir haben gem.
i dej Zmgeut, ich habe gemacht
cln IrsjiLt Zem> er hat gemacht
er trej gmg.olrt, er habe gem.
misr rieisncl M wir haben gem.
PlusquamperfektumLinx. i tret Amnotch ich hätte gemacht
clu rietst gmaelrt, du hättest gemacht
er liet Zmaelrt, er hätte gemacht
pl> misr irstsucl AMAelit, wir hätten gemacht-
68
tut, pre8. lnuk-r; psri. Zloiig. 81, gelaufen sein.
Imp. limi, lauf; lÄntsuch läuftPräsens..
Indikativ.
Konjunktiv.
8inZ. i laut, ich laufe
i 1-ruki, ich laufe
clu l-ruist, du läufst
du lautist, du laufester lauft, er läuft
er lauti, er laufe
ul, misr laufgucl, wir laufeu misr 1-rufsucl, wir laufen
isr laufgricl° ihr laufet
isr lauksucl, ihr laufet
8i laufgncl, sie laufen
8i I-rufsuil, sie laufen
Imperfectum.
8inZ. j tllt laufa, ich liefe
cln tütZt laufa, du liefest
er tut lauta,, er liefe
ul. misr tstsucl laufn, wir liefen.
Perfektum.
8irig, i bi gluff-r, ich biu gelaufen i sej gl«Mr, ich sei gelaufen
lln lüst gluffn, du bist gel.
clu 8eist Alekfa, du seist gel.
er ist glyffa, er ist gelaufen
er 8ej Aluffg,, er sei gelaufen
ul> misr sincl gluffa, wir sind gel. misr8ejsuclgluk.,wirseiengel.
P l u s q u a in P e r f e k t u m.
siiiZ. i xvür Zlyffn, ich wäre gelaufen
clu n-ürst Zlyffa, du wärest gelaufen
er >vur Zloffg,, er wäre gelaufen
pl. misr vvllrsucl Zloffg., wir wären gelaufen.
P a s s i v u m.
Ini. pre8. gmaeut vvsrcln, gemacht werden,
psri. Zm-retit w v r ä n 8i, gemacht worden sein.
Imp. vvüsr gmaolit, werde gemacht; v v s r ä s n ä gmaetit, werdet gem.
Präsens.
Indikativ.
Konjunktiv,
siug. i
gmaelrt, ich werde gem. i wsrcli gmaelrt, ich werde gem.
clu
gmneiit, du wirst gem. clu vverclist gm., du wirst gem.
er vvüsrcl gm., er wird gemacht er vveräi Zm., er werde gemacht
nl, misr vvsrclsuä Zmnerit,
misr vvsrclsucl gmaeiit,
wir werden gemacht.
wir werden gemacht.
—
69
—
-Jmperfektum.
i t-lt Zm-rent vveräa, ich würde gemacht.
Perfektum.
i tu ginaent vvurclÄ, ich bin
i svj gmaebt vvorclg,, ich sei
gemacht worden.
gemacht worden.
Plusquamperfektum.
.
i vvKr Znnrent vvorän, ich wäre gemacht worden.
I.
si, sein, gsi s r gewesen sein, bis, sei, sind, seid.
prss iucl.
prss. o o » ,
impt. vonj.
sei, sei
seist
sej
sejsnd
i bi, ich bin
cln bist
er ist
inisr sincl
Wilr, wäre
vvürst
vvSr
vvllrsncl
II.
Ir-r", haben; Znü,° nü^) gehabt haben.
Inr», habe; nond, habt, od. lrencl.
i lnr->, ich habe
clu b ä s t
sr b ä t
misr nond, ob. dencl
nej, habe
beist
nej.
bejond
.
bet, Hütte
netst
tret
netsnd
III.
vvsrdn, werden; gwordg. si, geworden sein.
vvnsr, werde; vvnsrdsnd, werdet,
i >vüsr, ob. wör, ich werde vver(d)i, werde
i t ü t vverdn, ich würde
cln wnsrst, ob. vvörst
vvsr(cl)ist
(bal. vvüsrd) u. s. W.
er vvüsrt,
„ wört
misr vverclsncl
wer(d)i
' vverdsnd
IV.
linönnÄ, können; Knünna Inrn, gekonnt haben,
i lvtnr", ich kann
clu lvba»st
er I<Inr"
misr Icnond
lvlrö"(ni), könne
Kbönnist
Icliön^ni)
KKönsncl
Knönt, könnte
lclrüntst
lidiint
lcnöntsnd
—
70 —
mögn, mögen; iriüga. lru,», gemocht haben
inöotit.. möchte
ruöotit(i)st
ruöolrt
luöebtsuä
m ö M bedeutet auch „können", „im Stande sein".
j iring, ich mag
clu urs-Zst
si' inÄZ
misr mögsircl
m-ögsi), möge
iuöZ(i)st
mög(i)
inögsricl
VI.
weiln, wollen; vvelln lru", gewollt haben.
well, wolle; w s u ä oder vvellsncl, wollt,
i well, ich will
clu wst, du willst
er woll, er will
misr vvsucl, wir wollen
vvsllsi), wolle
vvsllist
vvslli
>vellsucl
vvet, wollte
vvetsi)st
vvst
vvetsucl
VII.
clüsrin (clertn, clöria), dürfen; clüsrln lrs° gedurft haben,
i clsrl, ob. clnri, ich darf clerl(i), clüsri(i),
' clüsrlt, clörlt
äörti, dürfe
clsrtist, clüsriist,
clu äerlst, clnrlst
clüsrl(i)st, ä ö r i t i s t
clöriist
er clerl, clnrl
clerli, ä ü s r l i , clörti clüsrlt, clörlt
clsrlsucl,
clortsucl, clüsrlsncl, clüsritsuci, cli>rlteucl
misr äorlsucl
clörteucl
.
.
VIII.
sölln, sollen; sölln lia,", gesollt haben,
i 8Ö11, ich soll
clu 8öllst
er 8öll
misr söllsricl
söll, solle
sollst
8Ü11
söllsucl
8vtt, sollte
sött(i)st
8vtt
söttsucl
IX.
müslin, müssen; müslZn Irü^, gemußt haben,
i nrusk, ich muß
müssL(i), müsse
müslZt, müßte
clu musst
müekist
müsKtist
er musl!
müsk(i)
irrüslZt
misrmüsncl^müsssnä) müs8l,snc1
müsktsuä
—
71
—
X.
tun, tun; tun Iiü", getan haben, tun, tue; tusucl, tut.
prss, iiicl,
prss. Lonj.
i tun, ich tue
clu tusst
er tust
misr tusncl
impk. cc>nj.
tön (bnl. tüei), tue
töu(i)st, t ü e i s t
töu, t ü e i
töusucl, tüeiencl
tÄt, täte
tätest
tRt
Mtsucl
XI.
Iö",
i lülZ od. lo, ich
clu lost
er lokt, löt
ruisr loncl
lassen;
gls" Irs°, gelassen haben.
lölZ, laß; louä, lasset,
lasse
lasse
lnss(i),
Inssist
läss(i)
Insssucl
lielZ (lnlZt), ließe
lisöist
lisk
lislZsucl
XII.
vvsssn (olz. wössn), wissen; gvvilit (olz. gvvökt) lrün, gewußt habenob,
es. uut.
olz.
ob.
uut.
i Wcll», Wü-K, vvok, ich weiß wkSLli), vvöss, wisse vvölzt, w s ü t , wüßte,
clu wilst, w ü s t , vvost
wossist, w ö s s i s t , w ö k t i s t
er wük, wülZ, w«»K
vvessi, wnsso, wülit
misr vvzsssuä ob. w o s s e u ä ws88siz.cl, wöktsucl ob. vvössouclo
XIII1.
M n , geheu; gnizn si, gegangen sein.
Znn, seltener gö», gehe; goucl, geht,
i gö" (gniz), ich gehe Zsy(i), gehe
clu göst,
geizist
er g?t
goi;(i)
'
ruisr goucl
gensricl
gisiz, geizt, ginge
Zisyst, gentist
gisiz, gsi;t
gisnsucl, gsntsricl
XIV.
i
stöo,
stö", stehen; gstnucln si, gestanden sein,
s t n u ä , stehe; .stoucl, steht,
(stnriä), ich stehe stnucli,
stehe
olz. stüsucl, stände
äu stöst
stnuclist
er
stRncli
styt
misr stoucl
stnuclsncl
gewöhnl. i t u t s t ö " u. s. w.
—
72
—
Icbon, kommen; Kbo" si, gekommen sein.
I<bum, komme; Kbcmcl, kommet,
pres. incl.
prss. vorig.
i Icbum, Icbom, ich komme
clu Kbuirst
or Icbuirt
misr Icboncl
impf. eonj.
Icbsm, komme Icbömt (ob. K b i s m käme,
1<bömZt
libemtist
Kbom
Kbömt
I<bömsncl
KbZmtsiicl
XVI.
,
ob. riö, rmt. ni-r, nehmen; gno" b-v, genommen haben,
n ü m , riim, nimm; ncmcl, riöml, nehmet,
i nim, n ü m , ich nehme rröm, nehmen
nsmt, bs.1. irism, nähme,
clu rrimZt, rrümst
nsmist
uLmtist
or riimt, r r ü m t ,
nom
niZmt
misr noricl, riöricl
nSmsnct
nömtsncl
XVII.
gi-r, gö, geben; gia, gs b-i", gegeben haben, gib, gib; goricl, gebet
i gib, ich gebe
cbr gist
kr git
misr goncl
gob, gebe
gob(i)st
- geb
gsbsrrcl
gäbt, gäbe
gäbtist
gäbt
gäbtsricl
XVIII.
sägn, sagen; gsöt bün, gesagt haben, säg, sage; silgsucl, sagt
i säg, ich sage
säg(i), sage
i t-It säg-r, sagte
clu svst
^
sägist
bat. auch i sisg
or set
sägi
misr sägsucl
sägsnä
säg-r hat kurzes ä, außer am Eschnerberg, sllg-r heißt sägen.
XIX.
sLkkl., sehen; gssb-z. bü«, gesehen haben.
si«zob, sieh; sobsnct, seht,
i sioob, ich sehe
«tzb(i), sehe
i t ä t sobn, sähe; oder
ctrr sioobst
or sisobt
misr ssbsucl
söbist
söbi
söbsncl
i säbto
sto.
-
73
—
XX.
trägn. tragen; trst tiü», getragen haben,
trug, trage; träZgucl,' traget,
prss. init.
i t r ä g . ich trage
<lu trsst
er tret
misr trägsucl
prss, oonj.
träg(i), trage
trägist
trägt
trllgsricl
impt. eonz.
t ä t trllgÄ, trüge; oder
i t r ü s g sto.
XXI.
liZn. liegen; gltzM si oder ris», gelegen sein, haben,
lig, liege; ligsncl, lieget,
i lig. ich liege
lig(i) lege
t ä t ligs., läge; oder
clu list
tigist
i l i s g sts.
er l i t
ljgi
rnisr ligsucl
ligsncl
Am Eschnerberg wird das i meistens lang ausgesprochen, I i M .
XXII.
i lo», ich lege
6u Isst
sr Ist
misr lsgsucl
legn, legen; glst lrü", gelegt haben,
tsg(i), lege
tli.t lsga, legte; oder
Isgist
i lsgt-r, lsgtsst sto.
Isgi
lsgsucl
ss. meistens s, lsga.
XXIII.
SS8-Z., essen; gssss. Kü^, gegessen haben. olZ, iß; s s s s u ä , esset,
i sl>, ich esse
sssi, esse
t ä t sssn, üße; oder
clu ist
sssist
i n.Ks, clu i^Ksst sto.
sr skt
sssi
ruisr ssssucl
ssssucl
trsssg,, fressen und tsrgsssÄ, vergessen, gehen wie sssn.
XXIV.
stsrbs., sterben; gstordg, si, gestorben sein,
stisrd, stirb; s t s r d s u ä , sterbt,
i stisro. Ztsrd, ich sterbe stsrdi. sterbe
Kai. stüsrlz nnd störd,
misr stsrbsucl
stsrdsncl
stürbe.
—
74
—
XXV.
worin, werfen; gworlg. K-i,», geworfen haben,
w ö r l , w ü s r l , wirf; xvorisncl, werft.
i vvüsrl, w ö r i , ich werfe worii, werfe
misr vvorisncl
worlsricl
t ü t worj-z,, würfe
XXVI.
stsln, stehlen; gstöln. trü", gestohlen haben,
stol, stiehl; stölsnu, stehlet,
i sisl, ich stehle
stöli, stehle
t M stoln, stehle
misr stolsircl
stolsiid
XXVII.
Irolln, helfen; Aliollg. KZ,", geholfen haben,
rioll, hilf; Mlisricl, helft,
i iroll, ich helfe
lrslii, helfe
tltt Irolln, hälfe;
misr lrslksnä
tioltsric!
selten Küsll oto.

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