Langer Filmabend mit Piroschka - Weberei

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Langer Filmabend mit Piroschka - Weberei
Langer Filmabend mit Piroschka
Bericht und Fotos: Nora Kircher
D
er Regen prasselte während der Vorbereitungszeit kurz aber heftig und laut auf das Blechdach der
„Camper-Ranch“, wie die kleine Halle von Claudia und Dirk Gerland genannt wird. Alle Helferinnen
und Helfer vom Campingplatz und vom Förderverein des Weberei-Museums Kircher, beide waren
Veranstalter, ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Als der erste Film, ein wunderbarer
Liebesfilm aus den 1950ern, anfing, hatte es aufgehört zu regnen.
Die ungarische Gulaschsuppe war sehr lecker und
scharf, aber nicht ganz so scharf wie augenscheinlich
in dem wunderbaren Film „Ich denke oft an
Piroschka“. In einer Szene darin heißt es, vermutlich
zu Recht, augenzwinkernd: „...die Suppe ist zweimal
scharf...“.
Viele Campingplatzgäste und Gieselwerderer
tummelten sich rund um den alten russischen
Suppenwagen, aus dem Beate Reitemeyer
(Vorsitzende des Fördervereins Weberei-Museum
Kircher) mit einer riesigen Kelle die
Suppenportionen verteilte. Über 100 Suppen und
anschließend noch ein paar Kuchenstücke wurden
verzehrt. Ein paar Kinder kamen mit Kochtöpfen,
um die Suppe im Zelt oder Campingwagen zu essen.
Zu einem langen Filmabend trafen sich etwa 50 Zuschauer in der „Camping-Ranch“ auf dem Campingplatz in
Gieselwerder. Die Stimmung war sehr gut, die entspannte Ferienlaune der Campinggäste schwappte auf uns alle
über.
Gezeigt wurden die beiden Filme „Ich denke oft an Piroschka“
und nach einer kurzen Pause „Ferien mit Piroschka“, wobei der
erste Film nachher im Gespräch von allen als der bessere
empfunden wurde. Liselotte Pulver spielt darin einfach köstlich
die 17 jährige Schülerin, die sich unsterblich in den Studenten
Andreas aus Deutschland, der für 6 Wochen zu Gast war,
verliebte. Dieser aber war zunächst vor allem in Greta, einer
Schiffsbekanntschaft, verliebt, die er besucht, nicht ahnend, dass
Piroschka ihm gefolgt war. Durch Piroschkas etwas naive aber
entzückende Art, entstanden für die Zuschauer lustige, für
Andreas peinliche Situationen. Wie es sich für einen guten Film
gehört, wusste er allerdings bald für wen sein Herz nun wirklich schlägt.
Im zweiten Film ging es natürlich ebenfalls um Liebe, diesmal floh Thomas nach Ungarn, als seine Verlobte
Karin ihn zur baldigen Entscheidung drängte. Dort verliebte er sich, wie sollte es auch
anders sein, nichts ahnend, dass Karin ihm nachgereist war, in die schöne Tery. Karin
unterdessen findet ebenfalls den Mann ihrer Träume. Tery beobachtet zufällig, wie sich
Thomas nach der Trennung per Kuss von Karin verabschiedet. Die Folgen sind klar,
oder? Zu guter Letzt liegen sie aber verliebt im Gras und versprechen einander wieder zu
sehen.
Wir alle wurden bei diesen Filmen mit Götz George, Dietmar Schönherr und Marie
Versini auf vielerlei Art an die Vergangenheit erinnert, denn die Filme stammen aus den
1950ern und aus dem Jahrzehnt danach.
Auf dem Rückweg nach Lippoldsberg sagte ich zu meinem Mann: „Heute war es wirklich
wie im Urlaub. Zuerst sind wir mit der Märchenfähre über die Weser gefahren – nötig,
dank einer Baustelle zwischen Lippoldsberg und Gieselwerder – und dann waren wir auf einem Campingplatz“.
In den letzten Monaten hatten wir einige Sonderveranstaltungen und sehr viel Arbeit mit der Umgestaltung der
oberen Etage des Museums. Eine Arbeit, die sich nach der Meinung vieler Besucher wirklich gelohnt hat.
Wer es noch nicht gesehen hat, sollte sich einfach sonntags zwischen 14:00 und 17:00 Uhr selbst davon
überzeugen.