tipps für die wahl des hochzeitsfotografen
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tipps für die wahl des hochzeitsfotografen
TIPPS FÜR DIE WAHL DES HOCHZEITSFOTOGRAFEN Von Christian Anderl Gleich vorweg – Ich bin kein Hochzeitsfotograf! Trotzdem ist es mir als jemand, der als Fotograf im Begriff ist selbst bald Kunde eines Hochzeitsfotografen zu werden ein Anliegen, euch ein paar Tipps auf den Weg mitzugeben worauf ihr achten solltet, wenn ihr jemanden den “schönsten Tag eures Lebens” fotografieren laßt. (Natürlich sollte die Hochzeit nie der schönste Tag des Lebens sein, sonst ging es von dort an ja nur noch bergab. Aber diese philosophische Grundsatzfrage wollen wir an dieser Stelle nicht erörtern. Wenn es euch trotzdem wichtig sein sollte, können wir uns darüber gern in den Kommentaren unterhalten). Es ist bestimmt nicht meine Absicht, mit diesem Artikel jemandem auf die Zehen zu treten. Aber nachdem ich einige Hochzeitsfotografen sowohl online, als auch im echten Leben etwas mitverfolgt habe, viele mit BE- manche mit VERwunderung, ist es mir ein echtes Anliegen, meine Gedanken und Auswahlkriterien mit euch bald heiratenden zu teilen. Bevor wir uns um Details kümmern können, gehen wir erst mal davon aus, dass Ihr von eurer Hochzeit schöne Fotos haben wollt! Wenn euch die Qualität eigentlich egal ist und für euch eigentlich nur das Budget zählt, dann könnt ihr 1. einfach allen Gästen sagen, sie mögen euch die Fotos aus ihren iPhones, Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras die sie sowieso mitbringen, nach der Hochzeit in eine Dropbox stellen. Das kostet garnichts und ihr habt viele Fotos von dem Tag. Und 2. könnt ihr hier aufhören zu lesen. NIEMALS OHNE PORTFOLIO Ein guter Hochzeitsfotograf hat ein anständiges Portfolio auf seiner Website. Und mit Portfolio meine ich nicht 5 oder 10 Hochzeitsfotos. Quasi das absolute “Best Of” aus seinen letzten 10 Jahren, sondern ein ausführliches Portfolio, anhand dessen man sich einen Eindruck vom Stil der Bilder verschaffen kann. Fragt auch ruhig nach ganzen Hochzeitsgalerien. Ich würde keinen Hochzeitsfotografen buchen, ohne einen wirklichen Eindruck von der Arbeit des Fotografen zu haben. Ein guter Hochzeitsfotograf wird euch auch mit Sicherheit eine oder mehrere Galerien ganzer Hochzeiten zeigen. (Edit: Weil das anscheinend unklar formuliert war – Selbstverständlich heißt das nicht, dass eure Hochzeit ungefragt und komplett im Internet landen darf. Welche Fotos bzw. welche ganzen Galerien gezeigt werden dürfen, hat immer noch das Brautpaar zu entscheiden. Im Normalfall hat aber jeder gute Hochzeitsfotograf mindestens von einem – meist von mehreren Paaren – die Freigabe ihre Fotos online zu zeigen) Schließlich wollt Ihr ja sehen, wie Eure Hochzeitsfotos im Ganzen aussehen könnten, nicht nur wie die 10 besten Fotos des Fotografen aussehen. Hat er ein Auge für Details und Kleinigkeiten, fängt er Momente ein, oder macht er nur technisch korrekte Bilder von dem Tag. Entsprechen sein Stil, seine Vorstellung von Farben und Stimmungen euren Vorstellungen? Erst wenn man eine ganze Hochzeit gesehen hat, hat man auch wirklich eine Vorstellung davon, was man kauft. ICH BIN “AVAILABLE LIGHT FOTOGRAF” (Auch “Naturlichtfotograf” oder Ähnliches) Wenn ihr diesen Satz, in welcher Form auch immer, irgendwo lesen oder hören solltet, dann ist mein gut gemeinter Rat ganz einfach – weitersuchen! Zumindest aber ist hier Skepsis angebracht. Dieser Satz ist für mich nahezu angsteinflößend. Weil er irgendwie ja fast ein wenig schön klingt. Man läßt sich schnell dazu hinreissen, dem etwas künstlerisches oder tiefgreifendes abzugewinnen. “Ich mag es einfach eher natürlich, ich bin kein Freund von Kunstlicht” … Aha … Wow … Ein Ästhet …? Nein, da muß ich euch enttäuschen. Im Grund genommen sagen die meisten Fotografen, die sich selbst reine Available Light / Naturlicht Fotografen nennen, nichts weiter als “bitte bringt mich nicht in Situationen wo ich mit Blitz arbeiten muss, ich hab Angst vor den Dingern”. Das ist auch gar nicht SO unverständlich, weshalb ich vor längerem schon einen Artikel zum Thema Blitzangst geschrieben habe. Als Kunden müßt ihr das nicht unbedingt lesen und wissen, was ihr aber wirklich wissen müßt – Ein Fotograf bevorzugt eigentlich immer natürliches Licht. Sonnenlicht, zur richtigen Zeit, wenn es schön ist, kann durch keinen Blitz der Welt geschlagen werden. Aber ein Fotograf weiß mit Licht umzugehen. Natürlich, manche Fotografen arbeiten vorwiegend mit Naturlicht, so wie manche lieber mit Kunstlicht arbeiten. Das ist eine Stilfrage. Aber ein Hochzeitsfotograf bevorzugt immer natürliches Licht, setzt aber gezielt an den richtigen Stellen auch Kunstlicht ein. Es macht jedenfalls nicht wirklich Sinn, dass ein Hochzeitsfotograf sich als Available Light Fotograf bezeichnet. Wenn doch – fragt zumindest nach und laßt euch auch Fotos zeigen die mit Kunstlicht gemacht sind. BLITZEN BEI DER TRAUUNG IST TABU Verwirrend jetzt, ich weiß. Grad noch sag ich, ein anständiger Fotograf kann auch anständig mit Blitzlicht umgehn und dann das? Möglicher Weise ist das eine rein persönliche Geschmacksache, aber ich finde, bei einer Hochzeit hat ein Blitz nur in sehr wenigen Situationen etwas verloren. Keinesfalls aber bei der Trauung selbst. Eine gute Spiegelreflexkamera kombiniert mit einem lichtstarken Objektiv kann auch in einer etwas düsteren Kirche noch sehr schöne Bilder einfangen. Dafür hats während eures Eheversprechens, des Ringansteckens und vor allem bei eurem Kuss danach nicht 500 mal geblitzt. Für mich jedenfalls wäre das absolutes Tabu! Es reicht schon, dass Freunde und Familie die ihre Kameras nicht im Griff haben vermutlich oft genug den Raum erhellen. Womit wir überhaupt schon beim nächsten – für mich – sehr wichtigem Punkt wären: DISKRETION! Mir wird ganz warm, aber die unangenehme Version von warm, wenn ich sehe welche “Entertainer” manche Fotografen bei Hochzeiten sein wollen. Da läuft der oder die Einzige, die niemand wirklich kennt, mit einem mords Fotoapparat durch die Gegend, Blitzt in einer Tour und redet dann auch noch ständig dazwischen. “Bitte, hier mal kurz herschaun, ja so is schön, vielleicht a bissl freundlicher noch, hm,… die Hand dort bitte …” PSCHT! Für mich ist ein wirklich guter Hochzeitsfotograf so unauffällig wie möglich. Momente kann man nur einfangen, wenn man möglichst wenig selbst daran teilnimmt und diese Momente nicht verfälscht. Und kein anderer Tag ist voller mit Momenten, als ein Hochzeitstag. Natürlich kann man diese Eigenschaft im Vorfeld nur schwer abtesten. Aber man kann einen Fotografen durchaus darauf ansprechen, dass man sich jemanden wünscht, der die Momente einfängt, keinen Hochzeitsanimateur. WER BILLIG KAUFT, KAUFT FRUST Wenn euch etwas daran liegt schöne Fotos als Erinnerung an diesen Tag zu haben, dann überdenkt mal die Wertigkeit dieser Bilder. Viele Brautpaare geben für das Essen bei ihrer Hochzeit ein vielfaches dessen aus, was der Fotograf kostet. Und sie bestellen das Essen auch um Monate früher als den Fotografen. (Warum ein guter Hochzeitsfotograf auch gute Preise verlangt, dazu kommen wir später noch, keine Sorge) Warum sollte das Essen eines Abends, das in 1-2 Stunden verputzt und mit Hektolitern an Alkohol weggespült wird erheblich mehr Wert sein, als die Fotos die Ihr (so ihr das Versprechen das ihr euch gebt auch haltet) den Rest eures Lebens anschauen werdet. Wer hat nicht schon mal eine Hochzeit erlebt, bei der ein Freund oder Verwandter der Familie, der selbst begeisterter Hobbyfotograf ist, weitaus bessere Bilder abgeliefert hat, als der gebuchte Fotograf. Meistens liegt das eben daran, dass der Amateur, der für die Fotografie brennt, wesentlich mehr Liebe ins Detail steckt, sich darauf konzentriert Momente zu sehen und einzufangen. Auch wenn die möglicher Weise nicht immer technisch korrekt sind, die Bilder haben Leben und geben den Tag wieder. Und darum gehts bei Hochzeitsfotos. Wenn man genauer nachfragt, stellt man meistens fest, dass der gebuchte Fotograf oft unter € 1.000,- für den ganzen Tag verlangt hat. Und selbst wenn man “nur” € 700,- für einen Fotografen gezahlt hat, ist es beim Fenster hinausgeworfenes Geld, wenn man mit den Ergebnissen nicht zufrieden ist. Für 700,- kriegt man eine Menge Zeug. Macht euch nichts vor und laßt euch vor Allem nichts vormachen. Ein guter Hochzeitsfotograf, der von seinem Beruf leben kann (und man kann nur gut in seinem Beruf sein, wenn man davon leben kann, das hat eine gewisse Logik) wird für einen Tag (~8 Stunden und ca. 80-100 bearbeitete Fotos, manche liefern auch 150.) ab € 2.000,- verlangen. “NA, DEN STUNDENLOHN HÄTT ICH GERN!” Dieser Denkfehler trifft nicht nur Hochzeitsfotografen, sondern alle Mitarbeiter so ziemlich jeder Kreativbranche. Deshalb tu ich euch und mir jetzt mal eine kleine Rechenübung an und widme dem Thema Kosten ein wenig mehr Zeit. Um die Rechnung zu vereinfachen, nehmen wir mal an, der Fotograf hat inkl. An- und Abreise 10 Stunden bei der Hochzeit zu tun und verrechnet dafür € 2.000,-. Damit ist dann ganz klar – der hat einen Stundenlohn von € 200,-. Und das ist natürlich vollkommener Unsinn. Ein Hochzeitsfotograf (wie jeder andere Fotograf auch) ist eine kleine Firma. Eine Firma, die Ausrüstung anschaffen muss (und die ist absolut nicht günstig) die Aufwände außerhalb der verrechneten Stunden hat (Büro und/oder Studio, Auto, Computer, Software, Organisation, Website, Buchhaltung, Werbung, Assistenten, Ausrüstungswartung, Weiterbildung, usw) und die nicht nur das Alles finanzieren muss, sondern am Ende des Tages auch noch Geld zum Überleben braucht. Beim Essen im Restaurant zahlen wir ja auch ganz selbstverständlich nicht nur den Materialwert der Schnitzerl. Da hängt der Koch, der Kellner, das Geschirr, das Besteck, die Möbel,… Ihr wißt worauf ich hinaus will. Ich hab mir mal die Arbeit angetan, die Kosten für ein anständiges Equipment zusammenzurechnen. Basierend auf durchschnittlichen Verleihpreisen diverser Kameraverleiher in Österreich. Ausgehend von 2 Kameras (einerseits weil damit 2 verschiedene Optiken sehr schnell eingesetzt werden können, andererseits weil ohne Backup Kamera nicht sichergestellt ist, dass die gesamte Hochzeit auch wirklich drauf ist. Kameras werden – wie jedes andere technische Gerät – von Zeit zu Zeit mal kaputt. Wäre doch blöd, wenn das grad 30 Sekunden vorm Ja-Wort passiert und der Fotograf nur eine Kamera dabei hatte) dazu ein paar Optiken (sowohl Zoom- als auch Fixbrennweiten) eine kleine Blitzanlage mit Lichtformern für die Brautpaar-Fotos und diverses Kleinod (Filter, Batterien, Reflektoren, Kabel, Taschen usw..). Da kommen wir sehr rasch auf € 600,- die der Fotograf bei einem Verleih für sein gesamtes Equipment für einen Tag bezahlen müßte. Je nach Qualitätsmaßstab auch einiges mehr. “Aber, das zahl ich doch nicht, der hat doch sein eigenes Equipment“, hör ich schon die Zwischenrufe :-) Ja, klar, aber das mußte er auch kaufen. Für das Equipment aus meinem Rechenbeispiel muß er ca. € 20.000,- ausgeben. (Nein, wir sind dabei noch lange nicht bei “High-End” Equipment. Nennen wir das mal “gehobene Mittelklasse”) Und er wird manches davon von Zeit zu Zeit ersetzen müssen. Nach 4-5 Jahren im Dauereinsatz will eine Kamera z.b. spätestens ausgetauscht werden. Blitzlampen geben den Geist auf, genauso wie die teuren Akkus in Blitzanlagen… usw… Oh, versichern muss er die Ausrüstung ja auch noch. Was man da Alles vergessen kann ;-) Kurz gesagt, er muss seine Ausrüstung verrechnen damit er überleben kann. Vom Rest, also von den € 1.400,- die jetzt Theoretisch noch übrig sind, bleibt nach Abzug aller Steuern (Umsatzsteuer 20%, Einkommensteuer mindestens 38,333 %) und Sozialversicherungsbeiträgen (27%) in etwa die Hälfte (vereinfacht dargestellt, ich will hier ja auch kein Steuerberatungsbeispiel errechnen, sondern nur einen groben Überblick verschaffen. Also ca. € 700,Ganz grob überschlagen, sagen wir jetzt mal, wenn er/sie nicht nur gut, sondern auch noch sehr schnell ist, dann hat er/sie für die Hochzeit einen gesamten Zeitaufwand von etwa 25 Stunden. Inklusive Vorgespräch, AnAbreise, Vorbereitung, Bearbeitung der Fotos, Versand und Archivierung. Macht einen Stundenlohn von ca. € 28,-. Klingt ja garnicht SO übel, da gibts doch schlimmere Jobs, richtig? Ich möchte aber noch zu bedenken geben, dass wir die oben erwähnten Aufwände wie Computerausrüstung, Software, Festplatten, Büro/Studio Werbung, Website, Buchhaltung, Organisation, Weiterbildung usw. hier nicht abgezogen haben! (Fotografen kalkulieren sowas ungern und selten bis ins letzte Detail, weil wir dann nämlich weinen müssen, wenn wir Schwarz auf Weiß vor uns sehen, dass wir mit der Reinigung von Sanitäreinrichtungen oft bessere Stundensätze hätten. Wofür wir allerdings nicht jahrelang schuften müßten um überhaupt gut genug zu sein. Weshalb wir dieses Beispiel auch mit 25 Stunden und nicht mit den vermutlich realistischeren 35 oder mehr Stunden rechnen werden) Warum ich so ausführlich geworden bin und auf diesen Punkt so viel Wert lege, ist inzwischen hoffentlich klar. Ein seriöser Hochzeitsfotograf, der Qualität abliefert und von seiner Arbeit leben will, (ohne einen Nebenjob anzunehmen oder sich permanent an der Grenze zum Burnout zu befinden während er in seinem unbeheiztem Studio schlafen muss) kann es sich einfach nicht leisten, billiger für euch zu arbeiten. Klar kann ich jetzt die Fotografen hören, die meinen, es wäre eine Frechheit von mir zu behaupten, jemand der für € 700,- eine ganze Hochzeit fotografiert, kann keine gute Arbeit abliefern. Aber so leid mir das tut, genau das ist der Fall. Ich behaupte das nicht nur, ich weiß das. Für € 700,- kann ein Fotograf nur mit günstigem Werkzeug anreisen und sich keine Zeit dafür nehmen mir wirklich schöne Fotos zu machen. So wie Mc Donalds nun mal für einen Euro keinen Tafelspitz von Plachutta mit Beilagen aus dem Drive In schmeissen kann. DIE NEWCOMER AUSNAHME Weil ich darauf jetzt schon einige male von Kollegen angesprochen wurde – “Ja aber was ist mit den Newcomern, die eigentlich gut sind, aber noch kein Portfolio haben, was sollen die denn verrechnen, denen zahlt das doch nie jemand.” Das stimmt. In diesem Geschäft muss man sich erst mal ein Portfolio erarbeiten, damit man übliche Preise bezahlt bekommt. Und mit etwas Glück findet ihr so einen Newcomer auch. Aber wie das mit Glück so ist – damit sollte man nicht kalkulieren. Ihr kalkuliert euren Familienhaushalt ja auch nicht mit einem Lottosechser, nur weil es den gibt. Wenn ein Newcomer gut ist, dann wird er mit jedem Job seinen Preis heben und relativ rasch die marktüblichen Honorare verrechnen. ONKEL FRITZ IST KEINE LÖSUNG Ich möcht mich erst mal bei jedem Fritz, der das hier liest, entschuldigen. Das ist wirklich nicht persönlich gemeint. Onkel Fritz ist einfach eine Kunstfigur. Ok? Aber wir kennen sie Alle, egal ob sie Onkel Fritz, Franz, Ferdl oder einfach ein Freund des Brautpaares sind. Die Menschen, die “ja eh auch eine super Kamera besitzen”. Fragen wir den doch einfach ob er die Hochzeit fotografiert. Da wird’s heikel. Zuerst mal lade ich euch zu einem simplen Gedanken ein: Wenn ich euch sage, dass ich einen fantastischen neuen Herd habe, seid ihr dann schon überzeugt davon, dass ich ein Haubenkoch bin und würdet ihr mir ohne weiteres die Gestaltung eures Hochzeitsmenüs übertragen?Ich will ja gar nicht abstreiten, dass es in manchen Fällen, mit einem sehr motiviertem Onkel Fritz, tatsächlich eine gute Idee ist, wenn der die Fotos macht. Allerdings würde ich das nur in Betracht ziehen, wenn Onkel Fritz selbst das anbietet. Und auch dann würde ich mich zuerst mal davon überzeugen, ob Onkel Fritz das wirklich kann und will. Möglicher Weise ist Onkel Fritz ja von der hinreissenden Brautjungfer so abgelenkt, dass er einfach mal einige Zeit lang vergißt was er mit der Kamera in der Hand eigentlich machen wollte. Ist ja auch nicht sein Job. Er ist ja auch ein Gast. Und es steht ihm durchaus zu, sich von der Brautjungfer ablenken zu lassen. Außer Tante Mizzi sieht das anders. Was sie vermutlich tut. Macht euch klar, dass das richtig harte Arbeit ist. Nicht einfach nur bei einer Hochzeit sein und ein paar Fotos machen. Niemand wird gern zu sowas verdonnert. Der Fotograf macht mehr Kilometer zu Fuß an dem Tag, als die gesamte Hochzeitsgesellschaft zusammen. (Und damit übertreib ich vermutlich nicht mal.) Er schleppt dabei einiges an Gewicht auf seinen Schultern herum. Und er muss – wenn er gut ist und versucht so viele Momente wie möglich einzufangen – den ganzen Tag konzentriert sein. Es ist ein riesen Irrtum zu glauben, ein Hochzeitsfotograf ist ein weiterer Gast mit einer Kamera. Ich kann euch von den Hochzeiten die ich gemacht hab eines sagen – Selten war ich so erledigt nach einem Job, wie nach einer Hochzeit bei der ich fotografiert habe. Der langen Rede kurzer Sinn – verleiht der Wahl eures Fotografen für die Hochzeit den richtigen Stellenwert, dann seid ihr nicht im Nachhinein enttäuscht, weil das einzige das (abgesehen von dem fantastischen Gefühl verheiratet zu sein und dem Ring am Finger) von dieser Hochzeit greifbar und sichtbar übrig bleibt, nicht so schön geworden ist, wie ihr das gerne gehabt hättet. Und bucht rechtzeitig, die besten Fotografen sind oft schon ein Jahr im Voraus ausgebucht! Gutes Gelingen und einen schönen schönsten Tag ;-) Quelle: Blogg von Cristian Anderl