topIQ, Nr. 362
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topIQ, Nr. 362
Nr. 362 (2012/3) Vereinszeitung von Mensa Österreich (Mitglied von Mensa International) das MENSAzin DUMME MÄNNER UND INTELLIGENTE FRAUEN Jürgen Koller geht den geschlechtsspezifischen Stereotypen aus Werbung und Unterhaltung nach DIE RELATIVITÄTSTHEORIE Felix Pressler fasst auf 1 1/3 Seiten zusammen, warum alles speziell relativ ist, anderes dafür relativ speziell topTHEMA CHARMING 2012 Das rätselhafte, unerforschte Linz MENSA ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig – derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast allen Ländern der Welt. MENSA (von lat. „Tisch“) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jede Person Mitglied werden, welche die einzige Qualifikation erfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen. Näheres ist im Internet zu finden: http://www.mensa.at/ WIE WERDE ICH MITGLIED? MITGLIEDSBEITRÄGE Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topIQ) für alle Mitglieder bis 19 für StudentInnen bis 27 für Familien in gemeinsamem Haushalt für Gastmitglieder Andreas Pichler Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7 1220 Wien [email protected] und fordern Sie den MENSA-Vortest an. Wir senden Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durchführen können. Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 % der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen. Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut. 44 € 22 € 33 € 66 € 33 € Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das MENSA-Konto eingezahlt werden: Bankhaus Carl Spängler & Co. AG BLZ 19530, Konto-Nr. 100.133.100 BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100 SONSTIGE GEBÜHREN Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werden Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist durch die Testgebühr abgedeckt. Aufnahmetest (MENSA-Haupttest) Vortest Bearbeitungsgebühr für Fremdtest Jahresabonnement topIQ (für Nichtmitglieder) 44 € 5€ 10 € 33 € IMPRESSUM MEDIENINHABER, HERAUSGEBER UND VERLEGER: REDAKTIONSTEAM: VERANTWORTLICHKEIT: MENSA ÖSTERREICH Postfach 502, 1011 Wien www.mensa.at Peter Kemptner: Chefredakteur, Satz Tel. +43 (699) 11300802 Karin Heiduck: Stellvertreterin, Redaktion, Bildredaktion, Satz, Lektorat topIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre eigene Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins. Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www. mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Annahme von Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion. Redaktionsadresse: Faberstraße 28, 5020 Salzburg E-Mail: [email protected] Sieglinde Fürst: Lektorat Doris Challupner: Lektorat Claus-Dieter Volko: Lektorat DRUCK: Druckerei Roser GmbH & Co KG Mayrwiesstraße 23 A-5300 Hallwang www.roser.at Aufgabepostamt: 5300 Hallwang Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28. August 2012 topIQ 2 WHO IS WHO VORSTAND [email protected] Rudolf Challupner Vorsitz und Repräsentant in MENSA International [email protected] Jan Haase Generalsekretariat [email protected] Sieglinde Fürst Budgetierung und Finanzen [email protected] Maja Balik Aktivitäten- und Veranstaltungskoordination [email protected] Jörg Krenmayr Intelligenzanwendung [email protected] Renate Birgmayer Intelligenzforschung [email protected] Andreas Pichler Interessentenbetreuung [email protected] Tassilo Halbritter LocSec-Vertretung [email protected] Monika Bargmann Mensa Online [email protected] Fritz Schachinger SIGHT-Koordination [email protected] Gerald Schmid SIG-Koordination [email protected] Karin Heiduck Vereinsinterne Publikationen [email protected] Georg Fischhof Gründer und Ehrenpräsident [email protected] Thomas Wolkenstein Mitgliederverwaltung [email protected] Franz Langmayr Ombudsmann, Rechtsberater [email protected] Peter Kemptner Öffentlichkeitsarbeit und externe Publikationen [email protected] Markus Schwaiger Webmaster www.mensa.at [email protected] WEITERE FUNKTIONEN: RECHNUNGSPRÜFUNG: Dietmar Wagner und Nikolaus Wagner LOKALSEKRETÄRINNEN & LOKALSEKRETÄRE: Kärnten: Niederösterreich: Oberösterreich: Salzburg: Steiermark: Tirol: Vorarlberg: Wien: Dieter Fleiß Tassilo Halbritter Karina Leitner Andreas Lenz Thomas Magnet Jakob Schiechtl (provisorisch) Johannes Wagner Maja Balik [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] +43 4232 8012 +43 2772 54654 +43 732 759738 +43 676 4901789 +43 660 4637681 +43 5522 72721 +43 650 5553511 Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa-aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel-Höller. Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich möglich (gemäß Mitgliederdatenbank). Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: www.mensa.at topIQ 3 EDITORIAL Peter Kemptner Karin Heiduck das MENSAzin Charming der Superlative ARTIKEL MIT MENSA-BEZUG Peter Kemptner MENSA Österreich / Impressum 2 Who is Who 3 Editorial 4 Peter Kemptner, Karin Heiduck Karin Heiduck Inhalt 4 Quo Vadis, Mensa Österreich? 6 Liebe Leserin, lieber Leser! D ies ist die topIQ-Ausgabe mit den Berichten über das Charming 2012. Wir hatten auf ähnlich zahlreiche Beiträge gehofft wie im letzten Jahr. Tatsächlich wurden es fünf Mal so viele. Danke an alle Autorinnen und Autoren für 24 Charming-Seiten! Die Elemente sind daher topTHEMA in Heft 363, gefolgt von der Nahrung im topTHEMA „Unser tägliches Brot“ im darauffolgenden Heft, topIQ 364. Rudi Challupner Mensa-Ehrenpräsident feierte 90. Geburtstag 7 Tassilo Halbritter MENSA International Photocup 2012 8 Karin Heiduck Lokalgruppen berichten 9 Intelligenzanwendung – Kommunikation Teil 1 38 Jörg Krenmayr Ergebnislos blieb leider unsere Suche nach Entlastung durch weitere Mitglieder, die bei Gestaltung und Ausfertigung von topIQ mitmachen möchten. Da wir den bisherigen Arbeitsaufwand nicht ohne Gefährdung von Beruf, Weiterbildung und Gesundheit aufrecht halten können, andererseits aber keine Abstriche bei der Qualität machen möchten, wird die Erscheinungsfrequenz von topIQ auf vier Ausgaben pro Jahr reduziert. In diesem Jahr erscheinen nach dem aktuellen Heft noch zwei Ausgaben. Die meisten Termine werden kurzfristiger festgelegt, als mit unseren Vorlaufzeiten vereinbar ist. Andererseits ist die Informationserlangung per Internet für praktisch niemanden mehr ein Hindernis. topIQ enthält daher ab dieser Ausgabe keinen Veranstatungskalender mehr. Siehe dazu auch den Hinweis auf Seite 11. Wir wünschen euch einen schönen Sommer und viel Freude beim Lesen von topIQ 362! Dumme Männer und intelligente Frauen Special Interest Groups (SIGs) 43 Vor den Vorhang, Yannick Lanbach 48 Yannick Lanbach Quo Vadis, Mensa International? topIQ 4 59 Rudi Challupner KOMMENDE VERANSTALTUNGEN Halbmarathon Altötting 8 Birgit Scholz Jahrestreffen von Mensa Schweiz Karin & Peter 40 Jürgen Koller Thomas Hunziker 49 INHALT INHALT topIQ Nr. 362 SCHWERPUNKT CHARMING LINZ 2012 Organisatorisches: Karina Leitner 12 ARTIKEL VON ALLGEMEINEM INTERESSE Goethe Remix 3 – Der Erlkönig AEC-Forschung: Karin Weidner 13 Segway NaTour: Maria Kalbacher 14 Segway StadtTour: Eva Lenz 16 Der Häferlgucker: Sauce Bolognese Uni-Institute: Franz Langmayr 17 Dietmar Wagner Nachtwächterführung: Karin Weidner 18 Oxford – ein Kurzbericht Glaube vs. Wissen – zu „Alltagsglaube“ Linzertorte backen: Elisabeth Halbritter 20 Felix Pressler Linzer Zoo: Tassilo Halbritter 20 Streichholz 7 – Nasenhaarentferner 3000 Wege zum Ursprung: Birgit Scholz 21 Hermann Moser Wege zum Ursprung: Frank Hahn 23 Wege zum Ursprung: Isabell Buttron 23 Wege zum Ursprung: Monika Bargmann 23 Pöstlingberg: Gerald Schmid 24 Lentos: Claudia Staudacher, Jan Haase 24 Domführung: Wolfgang Helm 25 Lokomotiven warten: Peter Kemptner 26 Das Fest des Huhnes: Gerald Schmid 27 Peter Kemptner Casino-Besuch: Tassilo Halbritter 27 Enigma 26 Linz Textil: Eva Timmermans 28 Luftschutzstollen: Stephan Natschläger 30 50 51 DENKSPORT, LYRIK & AMÜSANTES Sprachecke: Englische Ortsnamen 37 Tassilo Halbritter Hunde der Zeit 49 52 Christian Rieseneder MENSA Junior Quiz 35 53 Andreas Pichler IQuiz 2012/13 – Runde 2 Andreas Pichler VOEST-Forschung: Michael Leithinger Fokus 3 54 56 Karin Heiduck VOEST-Forschung: Monika Bargmann 32 VOEST-Forschung: Andreas Kreiner 32 City-Express: Thomas Magnet 34 Schachdiamanten 42 34 Andreas Pichler Charming-Ausklang: Maja Balik 46 Felix‘ Wissensecke – Relativitätstheorie FedSIG-Vortrag: Monika Bargmann, Clemens Raab 30 31 42 Johann Kriegner, Jasmin Petrowisch 19 28 39 Tassilo Halbritter Bauchtanz-Workshop: Kristin Consör Chaos-Kellner: Wolfgang Helm 36 Hermann Moser Wer, was, wann, wo …? Nr. 7 57 Sieglinde Fürst 58 topIQ 5 QUO VADIS? MENSA ÖSTERREICH HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN Karina Leitner und ihrem Team ist es gelungen, MENSA all inclusive auf die Beine zu stellen. Daher hier noch einmal – zusätzlich zum enthusiastischen Applaus beim Charming: Ein herzliches Danke für das perfekt gelungene Mensafest. D er Genuss begann schon mit dem gut gewählten Hotel und mit der reibungslosen und schnellen Zuteilung der Zimmer inklusive der zügigen Ausfolgung der übersichtlichen Informationen. Es reichte ein kurzes Studium der Broschüre und schon war man total im Bild, gab es keine Zweifel oder Fragen hinsichtlich der Orte, der Zeiten, der Treffpunkte. Am Samstag ging es hügelauf und -ab, durch Straßen, Gassen und über Plätze, zu Fuß, mit Bus und Straßenbahn, mit Segways. Es gab viel zu erforschen, Fragen zu beantworten, Kuchen zu backen, Sehenswürdigkeiten zu bewundern, Bäuche tanzen zu lassen, Filme zu genießen, die Möglichkeiten der modernen Zivilisation auszukosten. Am Sonntag ging es weiter mit unglaublicher Vielfalt, den ganzen Tag und sogar die halbe Nacht, begleitet von zwei Nachtwächtern. Alle diese Genüsse werden in eigenen Berichten dargelegt, daher kann ich mich auf den „mensaoffiziellen“ Teil konzentrieren: In einer Vorstandsbesprechung am Freitag vor der Generalversammlung wurde der Bericht des Vorstands abschließend vorbereitet. Dadurch war es möglich, die Generalversammlung optimal zu planen und konstruktiv ablaufen zu lassen. Der Vorstand konnte als Team auftreten und präsentieren. topIQ 6 Die Vorstandsbesprechung war zwar auch konstruktiv, brachte aber doch einige unterschiedliche Meinungen zum Vorschein. Die Aufgabengebiete sind unterschiedlich – und natürlich unterschiedlich arbeitsintensiv. Dennoch hat jedes Vorstandsmitglied eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Die Mehrheit erledigt ihre Aufgaben sehr oder zumindest im Großen und Ganzen zufriedenstellend. Einige sollten jedoch wesentlich aktiver sein, um die gemeinsam beschlossenen Mensaziele auch tatsächlich zu erreichen. Es gab klare Worte, bis hin zu Überlegungen, die Vorstandsarbeit und -zusammensetzung neu zu strukturieren. Sollte es dazu kommen, so wird die Information nicht auf sich warten lassen und in Quo Vadis mitgeteilt werden. Sollte jemand Mensa Österreich mitgestalten wollen: Danke für jede diesbezügliche Mail. Jeder Beitrag, jedes Projekt, jede Idee wird gerne aufgenommen! Nun aber zur Generalversammlung. Sie lief einerseits zügig ab, anderer- Foto: Peter Kemptner Rudi Challupner seits brauchte es aber auch einige Zeit, unterschiedliche Sichtweisen zu diversen Tagesordnungspunkten darzulegen. Christian Rieseneder als GV-Administrator hatte stets alles im Griff. Das Protokoll der GV in Illmitz, der Bericht des Vorstands über das Jahr 2011, der Bericht unserer Kassierin und der Rechnungsprüfer und die Entlastung des Vorstands – alles das war schnell zur Kenntnis genommen bzw. beschlossen. Danach erklärten Peter Kemptner und Thomas Wolkenstein ihren Rücktritt von ihren Vorstandsfunktionen. Die beiden machen ihre Arbeit in Öffentlichkeitsarbeit bzw. Mitgliederverwaltung weiter, aber ohne Vorstandsmitglied zu sein. Ihre Vorstandspositionen werden daher nicht nachbesetzt. Alle Anwesenden dankten den beiden für die Arbeit und ganz besonders für das weitere ungebrochene Engagement für Mensa Österreich. Danach wurden kleinere Ergänzungen zu unseren Statuten beschlossen. Ich stellte diese Anträge, um einerseits den Wünschen der letztjährigen Generalversammlung Rechnung zu tragen und um andererseits manche Regelungen zu präzisieren. Davon betroffen waren: • unsere Präsenz im Internet • Klarstellungen zur Gastmitgliedschaft und zur Ehrenmitgliedschaft bzw. deren Beendigung • das stigmatisierte Wort „Selektionsstelle“ wurde durch „Qualifikationsbewertung“ ersetzt. Weiters besprochen wurden beispielsweise Möglichkeiten zur Senkung der Reisekosten zu Vorstandssitzungen durch regelmäßige „Netmeetings“ oder die Idee der Verkürzung der Amtszeiten der Vorstandsmitglieder. Die aktuelle Regelung wurde beibehalten, d.h. Vorstandswahlen werden unverändert jeweils im Jahr vor Olympischen Sommerspielen abgehalten. Der letzte Punkt der Tagesordnung war eine Information mich betreffend: Seit 1. Mai 2012 bin ich als CFO (Chief Financial Officer) eines großen Transformatorenwerks in Mexiko beschäftigt. Diese Delegation dauert drei Jahre und wird einiges verändern, Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt bleiben jedoch in Timelkam. Einberufung und Leitung von Vorstandssitzungen und Generalversammlung sind unverändert möglich, ich werde schließlich oft genug in Österreich sein. Außerdem: der allergrößte Teil der Korrespondenz, national und international, erfolgt ohnehin per E-Mail. Ich sehe kein Problem, meine Mensa-Arbeit weiterhin auszuüben. Die Generalversammlung sieht das genauso und hat mir deshalb das Vertrauen ausgesprochen. Zum Schluss wurde endgültig beschlossen, Charming und Generalversammlung 2013 unter der Leitung von Tassilo Halbritter in der Wachau abzuhalten und 2014 unter der Leitung von Thomas Magnet in der Steiermark. Mit dem Dank an die Organisation und einigen Ankündigungen unter dem Punkt „Allfälliges“ wurde die Generalversammlung geschlossen. Herzliche Grüße, euer RUDI EHRENPRÄSIDENT FEIERTE 90. GEBURTSTAG Tassilo Halbritter Georg Fischhof, Gründer von Mensa in Österreich, wurde am 23. Mai 90 Jahre alt. Leider konnte er beim Charming in Linz nicht teilnehmen, denn dort wäre Gelegenheit gewesen, diesen Geburtstag mit ihm zu feiern. erfolgreich“). Das war damals noch neu und wurde daher ein Bestseller. 1960 gründete er dann sein eigenes Institut für Unternehmensberatung und Mitarbeiterauswahl (vor allem Führungskräfteauswahl mit Hilfe psychologischer Tests, damals ein absolutes Novum!). © ti communication K urzbiografie: Geboren in Wien, 1938 Flucht vor den Nazis zu seinem Onkel nach Frankreich. Nach einigen Monaten weiter nach Palästina, da ihm – mit Recht – Frankreich zu unsicher erschien für einen langen Aufenthalt. In Palästina war er einige Jahre bei der RAF (engl. Luftwaffe) im Krieg gegen Deutschland; nach Kriegsende lebte und arbeitete er in einem israelischen Kibbuz. 1947 kam er (kurz vor der Staatsgründung Israels) wieder nach Wien zurück, weil ihm die damalige österreichische Regierung (nicht nur ihm) als Wiedergutmachung ein kostenfreies Studium und Lebensunterhalt anbot. Also studierte er in Wien Psychologie bis zum Doktorat und schrieb psychologische Ratgeber-Bücher („So wird Dein Leben 1964 gründete Georg Fischhof MENSA Österreich. Ich gehöre leider nicht zu den Mensa-Gründungsmitgliedern, denn ich machte den Aufnahmetest erst im Herbst 1965 bei ihm in seinem Institut im Matzleinsdorfer Hochhaus in Wien. Zum Vergleich: Die heutige deutsche Mensa (MinD) wurde erst 1979 gegründet. Die Vereinsabende von Mensa fanden damals im Matzleinsdorfer Hochhaus statt, im Restaurant im 12. Stock. Es wäre noch viel über die Anfangsjahre der Mensa und einige der Aktionen von damals zu sagen, das Wichtigste war für mich Georgs Einbringen der Selbsterfahrungsgruppen aus Esalen (für interessierte Mensianer) Mitte der Siebzigerjahre. Letztlich machte ich deswegen dann eine Gruppenleiter- und Therapeuten-Ausbildung, was mein Leben sehr veränderte. Rückblickend kann ich sagen, dass sich ohne Mensa und speziell Georgs Beitrag mein Leben ganz anders gestaltet hätte. Danke, Georg! topIQ 7 HALBMARATHON ALTÖTTING 2012 Birgit Scholz Origami (cc) EricGjerde PHOTOCUP 2012 Blitzgescheit, bemerkenswert ausdauernd und aller guten Dinge sind zwei: Zweite Mensa-Mannschaft beim 21. Internationalen OMV Halbmarathon am 2. September 2012 in Altötting. UNIQUE STRUCTURES Karin Heiduck Das Thema des diesjährigen Fotowettbewerbs von Mensa International lautet Unique Structures. D ie ersten Bilder sind bereits eingetroffen und sehen vielversprechend aus! DIE TEILNAHMEBEDINGUNGEN • Thema des Wettbewerbs 2012 ist „Unique Structures“. • Jedes Mitglied von MÖ hat die Möglichkeit, bis zu drei Farbfotos im jpg-Format (maximale Größe pro Bild 1 MB) einzusenden. • Die Urheberschaft der übersandten Bilder muss vom Einsendenden bestätigt werden. Mit Übersendung der Bilder akzeptiert er/ sie die Teilnahmebedingungen. • Die Bilder sind folgendermaßen zu beschriften: Name des Mitglieds – Mitgliedsnummer – Titel des Bildes. • Einsendeschluss ist der 1. August 2012. Die Bilder sind an mensa. [email protected] zu senden. U nser Mensianer Günther Vogl rüstet sich auch wieder, seinen 21. Internationalen OMV Halbmarathon (und sich selbst) auf durchtrainierte Beine zu stellen. Und ich erinnere gerne unsere wunderbare deutschösterreichische Mensa-Mannschaft im vergangenen Herbst, die mich so begeisterte. Seither mache ich mir zwei zentrale Gedanken: „Wie kann ich unsere diesjährige MensaMannschaft in Altötting mit Gastfreundschaft und kleinem Rahmenprogramm am besten verwöhnen?“ Und: „Wer ist wohl diesmal (wieder) dabei?“ nen tragen zur Versorgung bei. Die Stimmungsmeile auf den letzten 1.500 m bietet für Läufer und Zuschauer interessante Aktionen. Im Ziel gibt es alles, was die Läufer nach der Anstrengung brauchen – inklusive kostenlosen Massagen. Der Internationale OMV Halbmarathon durch den Altöttinger Wald ist mit den Streckenrekorden von 1:01:39 bzw. 1:09:13 Stunden der schnellste Naturlauf der Welt. Aber nicht nur Weltklasse-Athleten laufen dort schnell; die Strecke ermöglicht allen ihre persönliche neue Bestzeit. Der Halbmarathon führt nach 3 km durch den Altöttinger Forst und erst auf den letzten 2 km wieder auf Asphalt. Die Strecke ist flach, kühl und windgeschützt. Sechs Verpflegungsstatio- TEILNAHMEGEBÜHR AUCH 6 KM UND HOBBYLAUF Neben der klassischen Halbmarathon-Strecke von 21,1 km gibt es auch noch einen 6-km-Lauf und einen Hobbylauf von 1,5 km für Einsteiger und Kinder. Auch Walkerinnen und Nordic-Walker sind auf der 6-km-Strecke willkommen. Extra Geschenk von Günther für Mensaner: Die Teilnahmegebühr fällt dieses Jahr nur zu 50% an, UND Günther hat noch etwas in seinem Orga-Überraschungskasten. Infos: www.halbmarathon.de Bitte meldet euch möglichst bald bei mir ([email protected]). Umso besser kann ich alles organisieren, was ihr für die Zeit hier in Altötting braucht. Die Teilnahmebedingungen in voller Länge sind, trotz Nachfrage, leider immer noch nicht auf der Homepage von Mensa International https://www.mensa.org/international-photo-competition nachzulesen, auf Wunsch sende ich sie gerne als pdf zu. Ich freue mich auf zahlreiche Einsendungen! topIQ 8 Johann Rachbauer und Günther Vogl 2011 Foto: Norbert Wilhelmi Berichte aus den LOKALGRUPPEN MENSA Österreich LocSec: Karina Leitner LocSec: Johannes Wagner OBERÖSTERREICH VORARLBERG ES IST VOLLBRACHT OSTERN KANN WOCHENLANG DAUERN Zu dem Zeitpunkt, da ich diese Zeilen tippe, haben wir das Charming eben beendet, und das Orgateam genießt ein wenig wohlverdiente Ruhe. Allzu viel davon bekommen wir allerdings noch nicht, da die von kräftigem Rückenwind der Medienberichte über das Charming angekurbelte Testaktion bereits anläuft. Über die Ergebnisse werde ich im nächsten Heft berichten. Alles Weitere über das Charming in den Berichten in dieser Ausgabe. Liebe Grüße aus Linz, Karina Wie berichtet, zog es ausgerechnet zu Ostern viele Vorarlberger Mensianer (sic! – siehe GV-Protokoll) in die Ferne. Und so verlegten wir unseren traditionellen Osterbrunch auf den ersten Mai. In der Hoffnung auf einen schönen, warmen Sonnentag am Bodensee Ufer. War leider nichts mit dem Wetter. Also indoor: im Berghof in Hohenems ließen wir uns mittags verwöhnen, und dann wurde es sportlich. Billard war angesagt! Bei spannenden Partien verging die Zeit viel zu schnell. Alles in allem ein wirklich erfreulicher Tag. LocSec: Tassilo Halbritter NIEDERÖSTERREICH RUHE UND STURM IN NÖ In den letzten zwei Monaten fanden kaum Veranstaltungen statt. Gründe: RailSIG-Aktivitäten, es gibt wiederum Vorträge bei Mensa in Wien (danke, Maja!) und Charming in Linz. Beim geplanten Besuch der Schiele-Ausstellung in Neulengbach (2. Juni) war das Interesse verschwindend. Der kommende Termin („Byzanz“ auf der Schallaburg, Mitte Juni) ist gesichert. Bericht im nächsten topIQ. Sonstige aktuelle NÖ-Termine sind auf dem Maja-Kalender zu finden. Und noch etwas muss geschrieben werden! Ok, das oberösterreichische Organisationsteam für das Charming hat zwar schon viele, viele Gratulationen erhalten (und vielleicht schon Angst vor den Reaktionen der nächsten Organisatoren – bei der Höhe, auf die sie die Latte gelegt haben): Ulrike und ich waren bisher auf allen 21 Charmings, und dieses jetzt in Linz war von der Organisation und den angebotenen Programmpunkten das interessanteste! Vor allem die Qualität des Vortrags und auch der Führung im AEC war großartig. Danke! Liebe Grüße aus dem Wienerwald, Tassilo Liebe Grüße aus dem Westen, euer Hans Geplant für den Sommer ist wieder ein größerer RailSIGAusflug, entweder Mürzzuschlag (Eisenbahn-Museum) und Feistritztalbahn oder ins Weinviertel nach Ernstbrunn (Draisinenfahrt). topIQ 9 LocSec: Maja Balik WIEN WAS GIBT ES NEUES? In den Wochen Anfang März bis Anfang Juni habe ich begonnen, die Anzahl der Veranstaltungen und die Besucherzahlen zu unseren Veranstaltungen zu dokumentieren. Ich freue mich, euch mitzuteilen, dass es in dieser Zeit in Wien 18 Veranstaltungen gegeben hat, die in der Summe 200 Besucher zählten. Diese setzen sich aus 150 Mensamitgliedern und 50 Gästen zusammen. Am besten besucht war der Welcome-Day Ende Mai mit 30 Besuchern. Einige davon waren ganz neue Mitglieder und zum ersten Mal bei einem Treffen, einige sind schon länger Mitglied, waren aber noch nie bei einem Treffen, einige waren schon jahrelang nicht mehr bei einer Mensaveranstaltung und natürlich auch Mensianer, die oft bei Treffen dabei sind. Die Events der TarockSIG, EsSIG und SIGnema fanden regelmäßig statt, es gab Spieleabende, unser Mensacafé und natürlich unsere Vortragsabende. Am 7. Mai gab es einen Vortrag zum Thema Kunsttherapie. Die Künstlerin und Kunsttherapeutin Marie-Theres Gallnbrunner sprach von ihrer Arbeit in einem Therapiezentrum für junge Menschen mit Essstörungen. Sie erläuterte in sehr anschaulicher Weise, was Kunsttherapie eigentlich ist. Sie erzählte anhand von zwei konkreten Beispielen und mit der Präsentation der bildnerischen Werke ihrer Patientinnen vom einzigartigen Konzept des Therapiezentrums Weidenhof und im Speziellen von ihrer Arbeit als Kunsttherapeutin mit diesen beiden jungen Frauen, über deren Magersucht und ihren Weg zurück ins normale Leben. Besonders berührend waren die schweren Schicksalsschläge, die dieser Krankheit vorausgegangen waren. Der letzte Vortrag vor der Sommerpause, am 6. Juni, hatte Alkoholkrankheit zum Thema. Unser Mensamitglied und NSP (National Supervisory Psychologist in Mensa Österreich), Mag. Raphaela Zeidler, ist Psychologin mit Spezialisierung zur Klinischen und Gesundheitspsychologin. Sie arbeitet in der größten europäischen Suchtklinik in der Therapie alkohol-, medikamenten- und spielsüchtiger Männer und Frauen. Sie erklärte uns anhand einer Bildschirmpräsentation die verschiedenen Typen der Alkoholkrankheit, die Gefahren, alkoholkrank zu topIQ 10 werden, typische Lebensumstände und Situationen, die zum erhöhten Alkoholkonsum führen und die einzelnen Vorstufen zur Alkoholkrankheit. Die Fragen, bei welchen Mengen Alkoholkonsum noch normal ist, was die ersten Anzeichen einer Krankheit sind und welche körperlichen Beeinträchtigen auftreten, wann die Abhängigkeit beginnt und wie die Chancen zur „Heilung“ stehen, wurden ausführlich erläutert. Anschließend gab es ausreichend Gelegenheit zur Diskussion über das Thema. Die Sommerpause bezieht sich natürlich nur auf die Vortragsabende. Diesen Sommer wird es wieder ein Schlemmertreffen, unsere Spieleabende und das Mensacafé geben. Kurzfristige Termine der SIGs sowie eventuelle weitere Treffen werden per Mail und über unseren Terminkalender http://www.balik.at/MENSA/mensa-oesterreich.html bekannt gegeben. Viele Grüße, Maja LocSec: Andreas Lenz SALZBURG SALZBURG-TAGEBUCH 4.4. und 2.5.2012: mangels Anmeldungen fiel an beiden Terminen der Stammtisch aus. 18.5.2012: Annett Louisan war ein voller Erfolg! In einem ausverkauften Großen Saal im Mozarteum verbrachten wir einen stimmungsvollen Abend bei alten und neuen Liedern! Das Charming in Linz wurde von drei Salzburger Mitgliedern (plus Partner und Kind) besucht und in sehr angenehmer und unterhaltsamer Umgebung verbracht – eine Empfehlung für jedes Mitglied, beim nächsten Mal teilzunehmen! Aktuelle Termine sind unter http://www.mensa.at – Aktivitäten – Lokalgruppen abrufbar. Liebe Grüße, Andreas Die Bilder in der Bilderleiste sind (von links nach rechts) von scot2342, Problemkind, Rudolf Mittelmann, Mausemarie, FotoRita, Monika Bargmann, dicktay2000, la jul, Thomas Pintaric, Fatlum Berichte aus den LOKALGRUPPEN MENSA Österreich LocSec: Dieter Fleiss KÄRNTEN von mir zu einem Welcomeday eingeladen, der auch in der Eschenlaube stattgefunden hat. Drei Mensianer aus der Steiermark haben sich auch nach Linz aufgemacht, wo das diesjährige Charming stattfand. Ich danke Karina und ihrem Team für die tolle Zeit! MENSA-TAGEBUCH EINGEWEIHT An meinem Geburtstag trafen einander einige Mensianer in Kühnsdorf. Nachdem wir ein neues Mensa-Tagebuch mit feinen Getränken eingeweiht hatten, gab es eine zünftige Jause. Die Musikantin Ursula spielte flotte Weisen auf ihrer Steirischen auf. Als Ehrengäste kamen der Bürgermeister und der Landesobmann des Kärntner Abwehrkämpferbundes. Klein Petschar nahm derweil ein Bad im Swimmingpool und die Erwachsenen unterhielten sich blendend. Spät am Abend klang die Feier langsam aus ... Das Charming 2014 findet durch einen Beschluss der Generalversammlung definitiv in der Steiermark statt. Ich hab mir schon ein paar Gedanken gemacht – wer also mithelfen will oder Ideen dazu hat, möge sich bitte bei mir melden bzw. zum nächsten Stammtisch kommen. Für Ideen, Wünsche, Beschwerden oder Änderungen bin ich immer offen. Euer LocSec aus der Steiermark, Thomas Provisorischer LocSec: Jakob Schiechtl TIROL EIN NEUER SCHWUNG ... ... in der Tiroler Lokalgruppe erlaubt mir folgende Ankündigungen: Nächstes Treffen am Samstag, 14. Juli 2012, auf dem Magdalensberg um 15.00 Uhr. Liebe Grüße aus Kärnten! Dieter LocSec: Thomas Magnet STEIERMARK In Tirol findet nun ein Mensa Stammtisch an jedem ersten Freitag in den Monaten März, Juni, September und Dezember, jeweils um 19:00 Uhr im Gasthof Bogner, Walburga-Schindl-Straße 21, 6067 Absam statt. Nächster Termin ist der 7. September 2012. Wolfgang Kozaks traditionelles Mensa-Grillfest findet am 25. August 2012 in 6108 Scharnitz statt. Eine Übernachtung (Camping/Schlafsack) ist möglich. Voranmeldung bitte unter [email protected]. Liebe Grüße aus Tirol! Jakob HALLO MENSIANER! In der Steiermark war in den letzten Monaten der Stammtisch gut besucht. Wir haben auch zahlreiche Anmeldungen für unseren Testtag am 23.06., der, wenn ihr diese Zeilen lest, auch vorüber ist. Ich werde hoffentlich beim folgenden Stammtisch eine größere Runde begrüßen dürfen. Alle neuen Mitglieder wurden diesmal VERANSTALTUNGSÜBERSICHT MENSA ÖSTERREICH Über kommende Veranstaltungen der Lokalgruppen informiert der Terminkalender auf www.mensa.at. Er ist unter Aktivitäten - Lokalgruppen zu finden und wird von den LocSecs aktuell gehalten. topIQ 11 Karina Leitner ORGANISATORISCHES VORGESCHICHTE Pfingsten 2010: Die Lokalgruppe Oberösterreich bekommt die Organisation des Charmings 2012 in Linz zugesprochen. Ich löchere Peter, der 2007 das erste Charming, an dem ich teilgenommen habe, in Salzburg veranstaltet hat und Jan, der 2010 für das Wiener Charming zuständig war, mit Fragen nach Erfahrungen und Tipps zur Organisation. Die Ratschläge lassen einen sehr großen Spielraum für Interpretation. Allein die Beschreibung der Buchungsdynamik: Zitat Peter: „Für vieles waren fünf Leute angemeldet, und 20 sind gekommen“ und Jan: „Für vieles waren 20 Leute angemeldet, und fünf sind gekommen“. Die Empfehlungen, ob vorab kassieren oder erst beim Charming, waren ebenfalls entgegengesetzt. Damit blieb uns nichts anderes übrig, als das Rad wieder mal neu zu erfinden. Nach vier Monaten der Vorplanung und des OrgateamSuchens fand das erste Orgatreffen im September 2010 statt. Eineinhalb Jahre, viele hundert Arbeitsstunden, viele, viele tausend Mails, etliche Kübel Kaffee und eine große Flasche Baldriantinktur später war es so weit: 24.-28.5. CHARMING 2012 – DAS RÄTSELHAFTE UND UNERFORSCHTE LINZ Den Auftakt des Charmings bildete ein Live-Interview bei Radio Oberösterreich, das nochmal eine gewisse Extraportion Adrenalin in mir in Umlauf brachte. Ich bin Jörg Krenmayr, unserem „Intelligenzanwender“, sehr dankbar, dass er mir Beistand geleistet hat und wir das Radiointerview gemeinsam gemeistert haben. Der anschließende Aufbau des Infostands und der Check-in waren dagegen sehr entspannt, da nur noch wenige Restzahlungen offen waren und das Hotel einen Teil des Check-ins mitübernommen hat. Die Abwicklung der Buchungen über die Buchungssoftware von MinDMitglied Martin Hildebrand hat sich als sehr nervensparend erwiesen, und so konnten Norbert, der CharmingKassier, und ich sehr entspannt am Check-in sitzen und hatten Zeit, in Ruhe mit den Ankömmlingen zu plaudern und ihre Fragen zu beantworten. topIQ 12 Über 40 Programmpunkte harrten in den nächsten vier Tagen der Teilnehmer, die aus sechs Ländern angereist waren, um ein charmantes Wochenende zu genießen. Über die einzelnen Events werde ich hier nichts schreiben, das haben viele Freiwillige übernommen, deren lebhafte Berichte ihr auf den folgenden Seiten findet. Hier noch ein paar Eckdaten: TEILNEHMERSTATISTIK Wir hatten 121 gemeldete Teilnehmer, dazu noch sechs Personen, die angemeldet waren, deren Buchungen aber an Ersatzteilnehmer übergeben wurden und zwei Stornos aufgrund eines medizinischen Akutfalls. Damit war Linz besuchermäßig hinter Wien 2010 das zweitgrößte Charming in Österreich. Die meisten Teilnehmer kamen aus Oberösterreich: 36 (bei 77 Mitgliedern), gefolgt von 35 Gästen aus Deutschland, Wien stellte 17 Teilnehmer (bei 264 Mitgliedern), Niederösterreich acht (von 93), Salzburg sechs (von 25), die Steiermark vier (von 30), gleichauf mit vier Besuchern aus der Schweiz, Vorarlberg beehrte uns mit drei Mitgliedern (von 18), Kärnten mit zwei (von 20), zwei Besucher reisten aus den USA an und zwei aus Spanien (wobei die Mallorquiner eigentlich zu Vorarlberg und Deutschland zählen, weil sie jeweils zur Hälfte von dort stammen … aber damit wird es etwas kompliziert *gg*), eine Teilnehmerin kam aus England, und die Lokalgruppe Tirol war ebenfalls mit einem Teilnehmer (von 24) vertreten. Aus dem Burgenland ist leider niemand gekommen. INFOS Die Charming Webseite wird bis auf weiteres online bleiben zur Erinnerung, und vielleicht mag sich auch jemand Mr. Infostand: Charming-Kassier Norbert Foto: Stephan Natschläger CHARMING 2012 MENSA Österreich Inspiration für ein zukünftiges Charming holen? www. mensa-ooe.at/charming. Wie jedes Jahr gibt es natürlich auch heuer wieder eine Bildergalerie, die auf www. mensa-ooe.at bei den Bildern verlinkt ist. DANK Mein großer Dank gilt dem Orgateam, bestehend aus Norbert, Andreas, Wolfgang, Stephan und Clemens, das unermüdlich am gemeinsamen Ziel gearbeitet hat. Das angenehme Miteinander und der feine und konstruktive Umgangston waren eine wahre Freude! Auch den Helfern, Vortragenden und Eventguides meinen herzlichen Dank: Gerald, Karin, Michael, Peter, Maja, Franz, Martin, Isa, Sieglinde, Monika und Claudia. Karin Weidner AEC-FORSCHUNG ARS ELECTRONICA CENTER Früh aufstehen hieß es für alle, die das Ars Electronica Center besuchen wollten: Schon um 9.00 Uhr – eine Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit, hörten wir von Christopher Lindinger, dem Leiter des Futurelabs, einen einstündigen Vortrag über die Geschichte der Ars Electronica und die zahlreichen Erfindungen, an denen das Futurelab maßgeblich beteiligt war. Dinge, die uns heute selbstverständlich erscheinen, etwa die graphische Darstellung des Straßenverlaufs auf unserem Navigationssystem oder die Sensoren, die unseren Smartphones und Tabletcomputern verraten, in welche Richtung wir sie gerade halten und die Anzeige entsprechend ausrichten – die ursprüngliche Idee dazu kam aus dem Futurelab, und zwar schon vor etwa 15 Jahren. Für Verkehrsleitsysteme werden nicht mehr Autos gezählt, sondern die in einer bestimmten Funkzelle eingeloggten Mobiltelefone – je mehr Handys, desto mehr Autos, desto größer die Stauwahrscheinlichkeit. Diese Beobachtungen leisten auch im Falle von Unfällen gute Dienste: Menschen, die eine Unfallstelle sehen, verspüren zumeist den Drang, dies jemandem telefonisch mitzuteilen (unglücklicherweise nur in den seltensten Fällen der Polizei oder der Rettung) – das heißt, je mehr ge- Christopher Lindinger tätigte Anrufe in einem bestimmten Streckenabschnitt, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles (die Anrufzahl steigt noch zusätzlich, wenn der Unfall besonders schwer erscheint). Somit sind die Einsatzkräfte meist schon alarmiert, bevor sie endlich jemand verständigt. Das Futurelab arbeitet auch an der Entwicklung von Robotern mit – wir erfuhren, dass es für die Akzeptanz des Roboters durch die Menschen nicht nur auf ein ansprechendes Äußeres, sondern vor allem auf eine möglichst „menschenähnliche“ Fortbewegung ankommt. Besonders wichtig ist dies in Bereichen, wo Menschen und Roboter quasi „zusammenleben“. Japan etwa plant, im Bereich der Krankenpflege mangels Nachwuchses Roboter für alle jene Tätigkeiten, die keine menschliche Zuwendung erfordern (also etwa Essen bringen, abservieren oder Betten machen) Roboter einzusetzen. Die Krankenhauseinrichtungen werden schon sukzessive entsprechend umgerüstet. Zu „lieb“ soll das Design allerdings auch nicht ausfallen – die USA melden verstärkt Fotos: Stephan Natschläger topIQ 13 Unfälle mit Rasenmäher-Robotern, die von Kindern als „Haustier“ betrachtet und entsprechend herumgetragen werden. Während einige Ausgewählte die Werkstätten des Futurelabs besichtigten, nahmen die anderen an einer Führung durch das Ars Electronica Center teil. Wir lernten einen „Kuschelroboter“ kennen – eine mechanische Robbe mit großen Augen und langen Wimpern, die als Haustier-Ersatz für demenzkranke Personen eingesetzt wird. Sie reagiert auf Streicheln ähnlich wie eine Katze, gibt zustimmende Laute von sich und sieht absolut herzig aus (die Robbe wurde deshalb gewählt, weil die meisten Menschen Robben gegenüber positiv eingestellt sind, aber kaum jemals wirklich eine angefasst haben. Eine überzeugende Katze zu bauen, wäre wesentlich schwieriger geworden). Wir verstanden das beim nächs- einen Test über das eigene Sicherheitsverhalten im Netz machen. Die Hungrigen unter uns fanden sich im Café Cubus im obersten Stock – hier kann man mit einem herrlichen Blick über Linz ganz köstlich essen, und die freundliche Dame, die uns bediente, war kein Roboter. (cc) Cubus Maria Kalbacher SEGWAY NATOUR ABENTEUER, SPASS, LEICHTIGKEIT UND FREIHEIT: SEGWAY FAHREN! (c) a_kep ten Exponat – den Telefonroboter, der die Gesichtszüge der Person am anderen Ende der Leitung übernehmen und seinen Gesprächspartner gegebenenfalls auch umarmen kann, fanden wir ein bisschen gespenstisch. Viel Spaß hatten wir dafür mit der „Schwanzprothese“ – zum Umschnallen für alle, die schon immer einmal wissen wollten, wie man sich als Katze oder Hund fühlt. Die Abteilung für optische Täuschungen, wo man unter anderem ein Foto von seiner Netzhaut machen lassen kann, musste warten – zuerst stand ein sehr beeindruckender 3D-Film über unser Sonnensystem, die Milchstraße und das Universum überhaupt auf dem Programm. Die meisten duckten sich, als der Mond vorüberschoss – man hatte das Gefühl, er würde einem gleich auf den Kopf knallen. Nach dem Film gab es Zeit für individuelle Besichtigungen – bei den meisten Stationen steht jemand vom AEC für Fragen und weitere Auskünfte zur Verfügung. In der Ausstellung über das Internet und seine Gefahren für die eigene Privatsphäre kann man auch noch topIQ 14 Ich war ziemlich neugierig und fest entschlossen: Die Chance beim Charming, das erste Mal in Foto: Jeff Mangione meinem Leben Segway zu fahren, wollte ich mir nicht entgehen lassen! Zugegeben: Technischen Neuerungen begegne ich ja immer ein wenig skeptisch, aber: Den Menschen, die ich bisher am Segway beobachtet hatte, stand der Spaß an der Sache ins Gesicht geschrieben! Das wollte ich auch: Spaß! Als wir uns – zu zehnt – beim Alten Rathaus trafen, war mir dann doch ein bisschen mulmig zumute – Karin, die zum Fotografieren vorbeischaute, sprach aus, was ich mir Segway-Fotos: Karin Heiduck CHARMING 2012 MENSA Österreich heimlich über mich selbst dachte: „Körperkoordination ist nicht meine Stärke.“ frei und zunehmend sicherer bewältigten wir auch diese neuen Aufgaben. Aber der Guide, Sebastian, ließ die Zweifel nicht groß werden: „Segway fahren lernt man in 30 Sekunden!“ Er sprudelte nur so vor sich hin, erklärte uns das Wesentlichste und schon ging´s los – erstmal ganz langsam und vorsichtig im Innenhof. Ja, es war interessant: Wenn du deinen Schwerpunkt nach vorne verlagerst, fährt der Segway los, und wenn du ihn wieder zurück verlagerst, bleibt er stehen. Und zum Lenken brauchst du nicht mehr als zwei Finger! Nun ging´s aber WIRKLICH los: Aus der Stadt hinaus, bergauf und bergab, es machte immer mehr Spaß, und ich bin sicher, ich hatte nun auch schon dann und wann ein Lächeln auf den Lippen und die Stirn nicht mehr voller Konzentrationsfalten, aber „Autsch!“ Schon lag ich da – Tja, vorausschauend fahren und Bremswege einkalkulieren ist auch beim Segway fahren von Vorteil! Aber außer ein paar Kratzern auf der Schulter war mir nichts passiert. Weiter ging´s: Über Römerberg und Freinberg fuhren wir auf kaum befahrenen Straßen durch das Zaubertal in Richtung Leonding, vorbei an Wehrtürmen und vielen freundlichen Menschen, die uns lächelnd begegneten, quer durch unendlich viel Grün. Wir konnten auch über Wiesen, ein Stück den Waldrand entlang und durch Parks beweisen, wie geschickt wir mittlerweile mit unseren Segways umgehen konnten. Zum Segwayfahren extra aus den USA angereist: Alison, Ex-LocSec OÖ Der nächste Schritt ins Abenteuer führte uns hinaus auf einen – weitgehend leeren – Platz, wo eine neue Herausforderung wartete: Ein Knopfdruck – und wir waren nicht mehr – wie bisher – im „Schildkrötenmodus“ unterwegs, sondern konnten jetzt bis zu 20 km/h fahren! Für mich, die weder Rollerskates noch Autofahren oder Hochschaubahnen mag und am liebsten zu Fuß unterwegs ist, ein wahrlich höllisches Tempo! Aber es gab Zeit und Platz genug, sich damit anzufreunden, und dann wurde er wirklich ernst – der Spaß: Mitten durch die Stadt ging es zum Donaupark: Es war ein wunderschöner Tag, und es waren unglaublich viele Menschen unterwegs, und wir schlängelten uns langsam und vorsichtig hintereinander durchs Getümmel. Sebastian meinte bei der nächsten Pause: „Wer zwischen vielen Menschen fahren kann, kann Segway fahren!“ Und schon gab´s die nächste Challenge: Bergauf und bergab fahren – auf einem kleinen Abhang in der Wiese des Donauparks. Bevor es zurück ins Zentrum ging, kam aber noch der ultimative Höhepunkt: Gas geben auf einem leeren Firmenparkplatz! Jaaaaa, DAS war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Spaß pur! Wir flitzten auf und ab, lachten einander an, und mein Herz schlug nicht mehr vor Angst, sondern vor Begeisterung! Mutig, wie ich inzwischen war, probierte ich aus, ob und wie das mit dem Rückwärtsfahren geht. Und ich kann euch sagen: Es geht! Fazit nach zweieinhalb Stunden und etwa neun Kilometern: Manchmal sind die wahren Abenteuer eben nicht nur im Kopf. Und es lohnt sich, neugierig und mutig zu sein, denn: Man darf auf seinen Körper genauso vertrau- Aber – welch Überraschung! – im Speziellen gilt dasselbe wie im Allgemeinen: Wenn du deinen Schwerpunkt nach vorne verlagerst, wird der Segway schneller, und wenn du ihn nach hinten verlagerst, wird er langsamer: SturztopIQ 15 en wie auf sein Hirn! An jene MitfahrerInnen in der Gruppe, die nicht zum ersten Mal auf einem Segway standen: Danke für eure Geduld! Segway-Touren in Linz: linzerschweben.at Hintergrundwissen: http://de.wikipedia.org/wiki/Segway Eva Lenz SEGWAY STADTTOUR Segway-Althasen: Eva und Timmi LENTOS – SCHLOSSMUSEUM – DOM Pünktlich um 9.00 Uhr fanden sich neun Mens(i)aner am Hauptplatz ein, um die Stadt per Segway zu erkunden. In einem der schönen Innenhöfe – im Stadtmuseum – hat uns unser Guide Sebastian in Empfang genommen und in das Bedienen der anfangs wackeligen Geräte eingewiesen. ging es weiter zum Schlossmuseum. Es war eine sehr „grüne“ Stadttour, da, wie wir erfahren haben, Linz einen sehr hohen Parkanteil hat. Weiter ging es durch die Parkanlage zum Bergschlössl, und von dort bergab in die Altstadt. Es muss ein amüsanter Anblick gewesen sein, wie sich die rollende Mens(i)anerschlange so durch die Stadt bewegte, denn die Menschen drehten sich nach dieser Attraktion um. Wir durften im Innenhof ein paar Übungsrunden drehen, bevor wir dann auf den öffentlichen Verkehr losgelassen wurden. Sehr beruhigend fanden wir wohl auch die Info, dass wir – für den Fall, dass wir Fußgänger, parkende Autos usw. beschädigen sollten – gut versichert waren…. Dann ging es im „Gänsekonvoi“ ab in Richtung Donaupark, wo wir bereits wie die Wilden durch die Wiese „segwayten“ und das Rauf- und Runterfahren übten. Nun waren wir alle bereits tollkühne Raser (die automatische Bremse wurde bereits entsperrt und so konnten wir 20 km/h erreichen). Das Lentos wurde umrundet, dann Segway-Naturtalent: Jakob, LocSec Tirol topIQ 16 Übungsrunde am Pfarrplatz Unser nächstes Ziel war der Neue Dom. Da aber gerade eine Messe stattfand, konnten wir nur einen ganz kurzen Blick ins Innere werfen. Auf die Frage, ob die Linzer so gläubig wären, weil die Kirche so voll war, kam vom Guide die Info: „Aber hallo, es ist Pfingstsonntag!“ Frech meinte Andreas darauf: „Na, dann sag uns doch mal, was das bedeutet?“ Er wollte unseren Stadtführer wohl ein bisschen in die Enge treiben, aber über die ausführliche, sehr fachmännische Auskunft waren wir alle etwas überrascht. Mit einem Grinsen erklärte uns Sebastian, dass er Theologie studiert hatte…..tja, so kann‘s gehen! Über die Landstraße kehrten wir zurück zu unserem Ausgangspunkt. Da wir aber noch etwas Zeit hatten, machten wir noch einen kleinen Abstecher über die Donau CHARMING 2012 MENSA Österreich nach Urfahr, wo uns Sebastian noch den „Badestrand“ von Linz und die schönen, alten Häuser zeigte. Und wir erfuhren einiges über die gegenseitige Sympathie zwischen Linzern und Urfahranern…..und wie sich das in der Vergangenheit entwickelt hatte. tung durch LEDs finden sie Anwendung. Ein wichtiges Grundelement ist der in den 1950ern erfundene Transistor. Er wirkt wie ein Relais: An einem Kreis A anliegende Spannung schaltet einen Kreis B. Durch Zusammenfügen solcher Elemente lassen sich logische Schaltungen aufbauen. Nach ca. zwei Stunden auf Rädern war die Tour nun unfallfrei überstanden, und ein echter Genuss war viel zu schnell vorbei. Franz Langmayr UNI-INSTITUTE HALBLEITER UND ROBOTER Im nordöstlichen Stadtrandbereich von Linz liegt die Johannes-Kepler-Universität – ein großzügig angelegter Campus. Wir besichtigen zuerst das Institut für Halbleiter und Festkörperphysik, wo uns sogleich der Institutsvorstand, Herr Professor Dr. Gerhard Brunthaler, einen Vortrag über elektronische Nanostrukturen hält. Der Redner arbeitet hier, seit das Institut vor Jahrzehnten gegründet wurde. Foto: Stephan Natschläger Das geschah zunächst in vereinfachter Herstellung durch gedruckte Schaltungen. Die heute immer komplexeren Mikrochips entstehen durch immer weitere fotomechanische Verkleinerung dieser Schaltungen auf Silicium-Waffeln. Wo sich da Lichtstrahlen als Verkleinerungsmittel als zu grob erweisen, da arbeitet man mit Elektronenstrahlen. Auf solche Weise konnte man schon 1997 auf knapp 10 cm² Fläche 4,4 Milliarden (!) Transistoren unterbringen. Auch die Taktfrequenzen, mit denen man die Chips betreiben kann, waren schon 2003 zwischen 3 und 4 Gigahertz angelangt. Nach Intel-Gründer Gordon Moore spricht man vom Mooreschen Gesetz: Verdoppelung der Transistoren pro Chip alle 18 Monate. Aber inzwischen ist da Sand im Getriebe. So klein wie ein Atom kann ein Transistor nicht werden – und dort würde man nach Moore 2017 anlangen. Und Quanteneffekte erschweren die weitere Erhöhung der Taktfrequenz. Foto: Stephan Natschläger In seinem visuell unterstützten Vortrag geht es um Forschung zur Produktion von Halbleitern und Mikrochips. Viele seiner visual aids sind im Netz unter http://www. hlphys.jku.at/personalsites/bru/lectures/Nano3b_short. pdf abrufbar. Er sagt in etwa: Halbleiter haben eine industrielle Revolution ausgelöst. Sie sind unentbehrlich für Computer, Handys, Audio- und Videogeräte. Aber auch in der stromsparenden Beleuch- Professor Brunthaler hält da weitere Durchbrüche durch Experimentieren mit lebender (am ehesten wohl pflanzlicher) DNA für möglich. Auch das Phänomen des Bewusstseins ist ihm wichtig. Da lässt er uns noch per Mail seine Adresse <[email protected]> und die Links http://www.youtube.com/watch?feature=player_ embedded&v=GoK6hTEIUPQ und http://de.wikipedia.org/wiki/Christof_Koch nachreichen, die zu Christof Koch und Gesprächen darüber fühtopIQ 17 ren, wie es sein kann, dass das Bewusstsein vom Nervensystem (und möglicherweise auch von künstlichen hochkomplexen Systemen) erzeugt wird. Zu solcher Abhängigkeit des Bewusstseins von Materie möchte ich kritisch anmerken: 1. (mindestens mein) Bewusstsein fühlt sich klarer an, wenn seine Inhalte weniger komplex sind. 2. Da stimmt etwas mit der logischen Ebene nicht: Dass es unser Nervensystem und andere hochkomplexe Systeme gibt, ist Bewusstseinsinhalt. Zurückführen des Bewusstseins auf dessen Inhalte ist aber unzulässig. Es ist, als würde man träumendes Bewusstsein auf Trauminhalte zurückführen – oder die Existenz einer Kinoleinwand auf Inhalte von Filmen, die man auf sie projiziert. 3. Wo immer Bewusstsein neu erwachen soll, bleibt das Rätsel, wie sich bestimmt, ob es mein Bewusstsein ist, das da erwacht oder das eines anderen. 4. Wie Bewusstsein aus Materie oder Energie entstehen soll, weiß niemand. Darauf weist schon Leibniz (16461716) hin in seinem Mühlengleichnis. Viel einfacher, man geht vom Bewusstsein als der Ursubstanz aus, von der man sich dann leicht vorstellen kann, wie sie Wirklichkeit (ähnlich wie in einem Traum) gestalten und erleben kann. 5. Die zahlreichen Berichte über OBE (out of body experience), NDE (near death experience) und Erinnerungen an vergangene Inkarnationen sprechen gegen eine Abhängigkeit des Bewusstseins von Materie. Die anschließende Führung zu den für Mikrochipforschung notwendigen Laborräumlichkeiten der Reinheitsklassen 1 bis 4 zeigt eindrucksvolle Technik. Nur ganz wenige frei schwebende Staubkörner darf es hier geben, bei Klasse 1 ab 0,3 Mikrometer Größe keine mehr (siehe „Reinraum“ in Wikipedia). Foto: Stephan Natschläger topIQ 18 Foto: Birgit Scholz Eindrucksvoll ist dann auch die Führung durch das Institut für Robotik: Ein Roboterarm, der im Raum beliebige Arbeit leisten kann, hat mindestens sechs Gelenke, je eines für jede der drei Dimensionen des Raumes und noch einmal je eines für die drei Komponenten der möglichen Bewegung im Raum. Und in der heutigen Robotik geht es nicht um Kleinheit, sondern um Größe: Roboterarme, die immer größere Tonnenlasten mühelos bewegen können. Für beide Institute sind Industrieaufträge das Um und Auf. Studenten arbeiten daran mit. Hier mischt Österreich mit an der vordersten Front der Forschung und Entwicklung. Foto: Stephan Natschläger Karin Weidner NACHTWÄCHTERFÜHRUNG VON DUMMEN MÖRDERN UND KORRUPTEN HEILIGEN ... … hörten wir auf der Nachtwächterführung mit dem Schwerpunkt „Geister- und Mordgeschichten“. Unser Nachtwächter Wolfgang erzählte recht anschaulich von Folter- und Hinrichtungsmethoden im Mittelalter sowie von einigen Verbrechern, die sich nicht gerade durch große Cleverness ausgezeichnet hatten: so überfiel etwa ein Soldat eine Tabakwarenhändlerin, bei der er Stammkunde war, und sah sich – als diese ihn natürlich erkannte – gezwungen, sie mittels eines Bajonetts zu ermorden. Die Dame, obzwar tödlich getroffen, lebte allerdings noch lange genug, um der Polizei seinen Namen zu nennen. Als die Polizei den Beschuldigten in der Kaserne aufsuchte, trug dieser nach wie vor die blutverschmierte Uniform … CHARMING 2012 MENSA Österreich Ein anderer Raubmörder (dieser hatte einen Wirt überfallen) bezahlte mit der Beute nicht nur seine Schulden, er leistete sogar eine Vorauszahlung für die Miete seiner Wohnung in Wien. Natürlich wurde der Hausherr misstrauisch, und als die Linzer Polizei Nachforschungen anstellte, war der Schuldige bald gefunden. Offenbar als Trophäen behielten drei sogenannte „Hübschlerinnen“ (illegale Prostituierte, die ihre Kundschaft nicht auf der Straße, sondern vom Fenster ihrer Wohnung aus ansprachen) die Geldbörsen, die sie ihren Kunden bei der Erbringung ihrer Dienste unauffällig abgenommen hatten. Die Bestohlenen verzichteten zumeist auf eine Anzeige (da es verboten war, Foto: Karina Leitner das Service der Damen in Anspruch zu nehmen, hätten sie sich in diesem Fall selbst belastet) – als es einer doch tat, wurde die Wohnung der Damen durchsucht und die Geldbörsen gefunden (dabei wäre es so einfach gewesen, sie in der nahen Donau zu entsorgen …) Wir erfuhren auch, dass man im Mittelalter Hingerichteten eine Goldmünze in den Mund steckte, auf dass diese sich den Eintritt ins Himmelreich erkaufen konnten. Nun Foto: Stephan Natschläger sind wir ja heutzutage, was Korruption angeht, einiges gewohnt, aber dass auch Petrus bestechlich sein soll, erschüttert doch ein wenig. Etwas pikant die Geschichte des Hauses der Sparkasse: nach dem Einsturz eines Kellergewölbes entdeckte man einen Geheimkeller, in dem sich eine Gelddruckpresse sowie große Mengen Falschgeld befanden. Die Sparkasse hatte das Haus von einem Linzer Bürger erworben, der es über die Jahre unerklärlicherweise zu großem Reichtum gebracht hatte. Er setzte seine Laufbahn in Wien als Finanzberater der Habsburger fort, wurde schließlich verschiedenster Betrügereien überführt und beendete sein Leben im Gefängnis. Die Gelddruckpresse wurde ins Museum geschafft, was mit dem Falschgeld passierte, fällt unter das Bankgeheimnis. Kristin Consör BAUCHTANZ-WORKSHOP VON HÜFTENKREISEN UND POPOWACKELN Das sind sicher die ersten Bilder, die einem beim Thema Bauchtanzen durch den Kopf gehen. Wer allerdings bei Karinas Einführungsstunde teilgenommen hat, konnte feststellen, dass die 50 Minuten Bauchtanz ein besseres Workout waren als in so manchem Fitness-Studio angeboten wird. So haben wir in knapp einer Stunde, mehr oder weniger grazil, die Grundelemente des Bauchtanzes ausprobiert. Da ich mich zu Letzteren zähle, hatte meine Darbietung sicher wenig mit den eleganten Bewegungen der Orientalinnen gemein, dafür war ich nach dem Kurs angenehm ausgepowert, und meine Verspannungen von zweieinhalb Stunden Segway-Fahren waren restlos verschwunden. Zu unserer Freude haben auch drei Männer den Mut gefunden und mit viel Einsatz und Enthusiasmus unsere Runde bereichert. Auch wenn wir nicht alle Tanzelemente erfolgreich ausführen konnten, hat der Kurs sein Hauptziel doch voll und ganz erfüllt – wir hatten alle unheimlich viel Spaß. topIQ 19 Elisabeth Halbritter LINZERTORTE BACKEN VON TORTEN UND PUDDINGS Mit dem Wissen, dass eine gut gelungene Linzertorte etwas äußerst Köstliches ist, dass aber mit wenig Erfahrung beim Backen dieser Spezialität auch ein eher staubendes Ergebnis zustandekommen kann, habe ich bisher vom Backen einer solchen Abstand genommen. Als ambitionierte Kuchenbackamateurin freute ich mich also schon sehr auf das „Linzertorte-Backen“ beim Charming Linz. Fotos: Stephan Natschläger kneten und dann rasten lassen ist in der kurzen Kurszeit – eine Stunde – leider nicht möglich) und wurden von uns mit viel Eifer mit Ribiselmarmelade bestrichen und mit einem mehr oder weniger grazilen Gitter aus selbstgerollten Teigwürsten versehen, die, um es vorwegzunehmen, im gebackenen Zustand alle äußerst elegant ausgesehen haben. Mit Eidotter bestrichen, mit Mandeln bestreut und einem Namensschild versehen, kamen sie dann in den Backofen. Noch warm und wunderbar duftend standen sie auf der Theke, als wir sie abholten. Dazu gab´s das Rezept und ein Teilnahmezertifikat. Mir hat sie dann zu Hause sehr gut geschmeckt. Sollte ich bei meinen ersten eigenständigen Versuchen mit selbsthergestelltem Teig einmal nur eine „staubende“ Linzertorte zustandebringen, habe ich übrigens schon ein Rezept zur Verwertung dieser Bröselei gefunden, nämlich einen „Linzerpudding“! Mit mir erwarteten noch acht weitere Interessierte von einem Konditormeister der Firma Jindrak Kenntnis über die Linzertorte allgemein und deren händische Fabrikation zu bekommen. Die Lehrstunde fand im ersten Stock der sehr hübschen, gemütlichen Konditorei der Familie Jindrak im Extrazimmer statt, und wir sahen zur Einstimmung einen Film über die Linzertorten-Produktionstradition der Firma Jindrak, die derzeit in der dritten Generation jährlich ca. 95.000 Torten bäckt. Das Konzept, Linzertorte serienmäßig zu erzeugen, stammt schon von dem Konditor J. K. Vogel (1796-1883). Übrigens soll ein Linzertortenrezept das derzeit älteste gefundene Tortenrezept der Welt sein. Es steht in einem Kochbuch von 1653 und wird in Admont aufbewahrt. Im praktischen Teil des Workshops durften wir uns, mit einer Schürze ausgerüstet, nach Anleitung unseres Konditormeisters jeder am Aufbau einer eigenen Torte versuchen. Die Tortenböden waren bereits vorbereitet (TeigtopIQ 20 Tassilo Halbritter LINZER ZOO VON FLEDERMÄUSEN UND GÜRTELTIEREN Wir (Elisabeth und ich) nahmen nicht an der Pöstlingberg-Besteigung teil, weil ich noch die Führung im AEC besuchte. Also fuhren wir bequem mit der Pöstlingbergbahn hinauf und stiegen nach Besichtigung der GipfelSehenswürdigkeiten gemütlich zum Gasthaus Freiseder ab, was uns nach mehrmaliger Erkundigung nach dem Weg auch gelang. Dort trafen wir auf die Pöstlingberg- CHARMING 2012 MENSA Österreich Wanderer (etwa 20 Teilnehmer), die bereits ihre Knödel schmausten. Nach der Stärkung ging es über Wiesen und Kornblumenfelder bergab. Auch ein ganz schmales Wegerl mit viel Brennnesseln erfreute kurzbehoste MensianerInnen (Alison!). Leider ging´s dann wieder etwas bergauf in der sommerlichen Hitze, bis wir halb verdurstet beim Tiergarten-Eingang ankamen, wo schon direkt beim Buffet. Dann konnten wir gestärkt den Abstieg zur Station der Pöstlingbergbahn wagen. Lösungen: 1b, 2a Birgit Scholz WEGE ZUM URSPRUNG HINDUISMUS, CHRISTENTUM UND SUFISMUS Foto: Tassilo Halbritter angereiste Mensianer warteten. Isa (Gattin des aus der Schweiz eingewanderten Mensa-OÖ-Mitglieds Roger und Veterinärin im Zoo) übernahm die Führung unserer etwa 30köpfigen Gruppe mit viel Engagement. Fast an jeder Station gab´s Rätselfragen zu beantworten, und am Schluss standen fünf Sieger mit jeweils 6 Punkten (von 10 möglichen) fest. Beispiele für die Fragen stellte mir Isa zur Verfügung: 1. Woran erkennt die Vampirfledermaus (Desmodus rotundus) ihre Beute? a) am Schweißgeruch b) am Atemgeräusch c) an der Größe d) an der Bewegungsgeschwindigkeit Wer mit zwei Konfessionen aufwächst, begreift früh: Es gibt keinen „einen wahren Glauben“. Und: Der Glaube entzieht sich in © Christoph Kleiner-pnp seinem Kern dem intellektuellen Wissen, denn er ist eingebettet in das bewusste Erleben ursprünglicher Energie, deren wahre Größe wir meist erst in tiefgreifenden Lebensumbrüchen erfahren. Wie gehen nun intellektuell Hochbegabte mit diesem Thema um? Um das zu herauszufinden, besuchte ich während des diesjährigen Mensa Charmings den Workshop „Wege zum Ursprung“. In der Ankündigung wurde von „spirituellen Traditionen“ gesprochen. Tatsächlich begleiten Hinduismus, Christentum und Sufismus zwar unterschiedlich lang aber schon viele Menschengenerationen durch ihr Leben zwischen den Polaritäten Glück – Unglück, Liebe – Hass, Freude – Trauer, Fülle – Gier, Gemeinschaft – Isolation u. a. Der Hinduismus mit seiner farbigen, beziehungsreichen Götterwelt und so vielfältigen Traditionen ist die älteste der vorgestellten Glaubensrichtungen. Franz Langmayr 2. Welche Aussage über das Neunbinden-Gürteltier ist falsch? a) Über 230 Mio. Jahre alte Skelettfunde b) Wirft meist eineiige Vierlinge c) Wird in der Medizinforschung als Erregerwirt verwendet d) Mag auch Mitbewohner wie z.B. Stinktiere Wir sahen und bekamen von Isa u.a. erläutert: Erdmännchen, Emus, Pandas, Zebras, Uhu, Nasenbär, Aras, Ziegen und besuchten das Tropenhaus und das Artenhaus. Anschließend gab´s endlich die ersehnten Erfrischungen Foto: Birgit Scholz topIQ 21 erzählte uns davon und führte uns mit einer Meditation durch Freude und Licht. Da war er wieder: der mir bekannte Zwiespalt zwischen intuitivem Begreifen des Gemeinten und Intellekt, der mich mit Gedanken über die gesprochenen Worte woanders hinlockte; vor allem weg von mir selbst, von genau jetzt und von genau da, wo ich war. Wie soll ein Mensch, der intellektuell fragmentiert, Einheit mit sich und der Welt empfinden? Wirkt Wissen tatsächlich bewusstseinserweiternd? Oder engt uns Denken in mancher Hinsicht auch ein? Das Leben ist weiter als unser Verstand. Doch unsere Wahrnehmung und die Wertungen unseres Verstandes engen uns ein. Zum Abschluss das ursprüngliche und umfassende Wort „Om“, bewusst geäußert ins Innere führend. Es folgte das Christentum, das zu unserem Kulturkreis gehörig uns allen vertraut ist; oder nur vertraut scheint? Wolfgang erzählte uns, wie er unsere viel kritisierte Religion selbst erfährt, wo er ihre Stärken erlebt. Er stellte die Frage in den Raum, wofür wir Dankbarkeit Albrecht Dürer (1508) empfinden. Dank ist ein Gebet, das meist vernachlässigt wird. Ich erinnerte Jahre, in denen ich täglich dem Leben für meine Gesundheit dankte. Das Leben an sich ist zäh. Die Gesundheit ist fragil. Wird der Körper schwächer, wächst die Seele. Doch ich habe gern mein Leben – zumindest in meiner kleinen menschlichen Illusion – selbst in der Hand. Ich meide es, ausgeliefert, im schlimmsten Fall von Gott und der Welt verlassen zu sein. Kennen wir den ganzen Inhalt von Psalm 22,2 aus der Bibel? „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Wolfgang las uns diesen Text vor. Ich stolpere in Gedanken über die Frage: Warum verlässt uns Gott eigentlich? Oder verlassen wir ihn? „Gehst du einen Schritt auf Gott zu, kommt er dir 1000 Schritte entgegen“, heißt es im Sufismus. Über den „großen“ Sufismus, die vom Islam losgelöstere sufistische Tradition, erzählte uns Karina. Bekannt durch die ekstatischen Drehtänze topIQ 22 der Derwische vom Mevlevi-Orden verfügt der Sufismus noch über eine Vielzahl anderer Rituale; auch über Gesangsmeditation. Hier gab Karina das Paradoxon – im Zen würde man vielleicht sagen den „Koan“ – in den Kreis: „Es gibt keinen Gott. Es gibt nur Gott.“ Was für den Intellekt paradox wirkt, zu dem sagt unsere Intuition wissend: „Stimmt.“ Und wieder der rasche Wechsel zwischen intuitivem Erfassen der Gesamtheit und intellektuellem Zerlegen der beiden Sätze. Hat sich Escher ähnlich erlebt, als er seine Bilder zunächst erahnte, dann mit mathematischen Formeln konstruierte? So war neben den Erfahrungen von Franz, Wolfgang und Karina, die den Workshop für uns so lebendig gestalteten, Raum für eigenes inneres Erleben, Fragen und Antwortsuchen. Wie wohltuend, Menschen, die sich unterschiedlichen spirituellen Traditionen widmen, so einmütig in einem Raum zu erleben. Wo andere sich durch Diskussionen über die Korrektheit von Worten oder Ritualen spalten, blieb in unserer Runde für das große Gemeinsame Raum, behielten wir Freiheit für eigenes Erleben. (cc) Gedankensprudler Glauben ist für mich weiterhin die Erfahrung einer (wissenschaftlich letztendlich nicht beweisbaren) schöpferischen Kraft. Dieser Kraft entstammen wir alle, von ihr ist jeder und jede Einzelne von uns durch und durch gemeint und gewollt, sie verbindet uns mit allem, und sie durchdringt alles; in ihr sind wir geborgen und getragen, im Leben und im Sterben, und zu ihr kehren wir eines Tages völlig zurück. So ist Leben ein Teil vom Tod, letztendlich Schöpfungskraft und Leben selbst, der Ursprung von allem. Im Workshop verwendete Quellen: Hinduismus : „Autobiography of a Yogi“, Lehrbrief der von Paramahansa Yogananda gegründeten Self-Realisation Fellowship Christentum: Bibel Sufismus: Idris Shah CHARMING 2012 MENSA Österreich Frank Hahn Monika Bargmann WEGE ZUM URSPRUNG WEGE ZUM URSPRUNG BEGEGNUNG MIT DEM SUFISMUS ANREGENDE ASPEKTE Im dritten und für mich eindrücklichsten Teil des Religionsworkshops „Wege zum Ursprung“ stellte uns Karina die Richtung des Sufismus vor, indem sie die Runde zu einem „dhikr“ mitnahm, dem unablässigen Wiederholen von Mantren zu rhythmischem Trommelschlag. Die Gruppe war in erstaunlich kurzer Zeit gut „zusammen“, so dass mir das Ziel dieser Form des Gebetes oder Rituales dämmerte ... über die Zwischenstufe, Teil einer größeren Einheit zu werden, einer Gruppe, die im Einklang ist, Verbindung zum höheren Wesen aufzunehmen. „Wir wollen versuchen, ob es möglich ist, dass Intelligenz Vorurteile überwinden und Verständnis füreinander entwickeln kann“ – das war der Ausgangspunkt der Veranstaltung „Wege zum Ursprung“, bei der Wolfgang Helm, Franz Langmayr und Karina Leitner Christentum, Hinduismus und Sufismus kurz vorstellten und mit einer kurzen angeleiteten Meditation ein Gefühl davon zu geben versuchten. Dass der erste Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses durchaus kein stumpfer Merksatz ist, sondern ein Paradoxon darstellt: La illahe – il allah / es gibt keinen Gott - es gibt nur Gott, war für mich eine interessante Neuigkeit. Bei dem rhythmisch wiederholten „hu!“, dass einem tief in den Bauch fährt, kann von Körperfeindlichkeit, die ich bisher mit dem Islam assoziiert habe, keine Rede sein. Das hat für mich auch dazu beigetragen, Vorurteile zu zerschlagen. Ein bewegendes Erlebnis! Isabell Buttron WEGE ZUM URSPRUNG FEEDBACK AUS DER SCHWEIZ Mir hat die „Wege zum Ursprung“Veranstaltung beim Mensa Charming sehr gut gefallen. Ülicherweise hat man nicht die wundervolle Gelegenheit, in drei vollkommen unterschiedliche und vor allem einem selbst unbekannte Glaubens- oder Weltanschauungsmodelle Einblick zu bekommen. Daher möchte ich mich bei Karina, Franz und Wolfgang herzlich für diesen offenen und einfühlsamen Einblick in das, was euch wichtig ist, bedanken! Für mich war die Gemeinsamkeit der verschiedenen Religionen bzw. Konfessionen bislang vor allem in der Existenz bestimmter Verhaltensregeln und Speisevorschriften zu sehen. Verhaltensregeln umfassen Anleitungen zum Umgang miteinander ebenso wie Vorgaben einer geistigen oder körperlichen Reise wie eine Wallfahrt. Die Speisevorschriften reichen vom fleischfreien Freitag über den Ramadan und die vegetarische Ernährung bis zur Trennung von Speisen mit Milch- und Fleischbestandteilen. Bei der Veranstaltung ist mir aber viel deutlicher als bisher klar geworden, dass auch verschiedene Formen der Meditation zu den Gemeinsamkeiten gehören. Das reicht von einer geistigen Betrachtung und dem Wiederholen gesungener Mantras über das gemeinsame Schweigen bis zum Rosenkranzbeten und bis zur intensiven Lektüre religiöser Texte. Einige Aspekte waren für mich besonders anregend und ich konnte – ausgehend von meiner eigenen Religion bzw. Religiosität – daran anknüpfen. Franz stellte das Konzept des „Satguru“ vor, also jener Person, die Hindus auf ihrem spirituellen Weg begleitet und anleitet. Hindus suchen und finden ihren jeweiligen Satguru bzw. werden von ihm (oder ihr?) gefunden. Für Hindus seien Christinnen und Christen daher einfach Menschen, für die Jesus Christus als Satguru fungiert. Eine schöne Vorstellung, wie ich finde, die mich daran erinnerte, dass im Islam Jesus ebenfalls als ein Prophet (eben als einer unter vielen, und nicht DER Prophet) anerkannt wird. Alles Hinweise darauf, dass die verschiedenen Religionen eigentlich sehr gut miteinander auskommen könnten. Wolfgangs Formulierung, dass „Glauben“ nicht das Gegenteil von Wissen bedeute, sondern als „An-etwas-Glauben“ vertopIQ 23 standen werden solle (wie zum Beispiel ein Fußballtrainer vor einem Spiel seinen Spielern sagt, dass er an sie glaubt), erinnerte mich an etwas, das ich im Dezember 2006 geschrieben habe: „Anscheinend bedeutet ‚Glaube‘ für einige, dass man unmündig einfach alles nachsagt, was einem vorgebetet wird – davon, dass man sich selbst intensiv mit den Glaubensinhalten auseinandersetzt, einiges ganz bewusst für sich annimmt, mit anderem auch kämpft, ist nur selten die Rede“ (http://librarymistress.blogspot.co.at/2006/12/ich-glaube-ich-poste. html). Und bei dem Mantra „Es gibt keinen Gott außer Gott“, das wir gemeinsam mit Karina sangen, rauchte ganz schön der Schädel – wie vereinbart man diesen scheinbaren Widerspruch? angekommen entschädigte die herrliche Aussicht für die erlittenen Strapazen. Beim Wirtshaus neben der Kirche gab es die Möglichkeit zur Stärkung, und anschließend konnte man sich entscheiden, ob man die Grottenbahn besuchen, mit der Pöstlingbergbahn talwärts fahren oder zu Fuß Richtung Tiergarten oder zurück zum Hotel wandern wollte. Menschen, die meinen, hohe Intelligenz und Religiosität seien nicht miteinander vereinbar (und solche soll es ja angeblich bei Mensa geben…), entgegne ich, dass ich es nicht für sehr intelligent halte, in den Menschen grundlegend verankerte spirituelle Bedürfnisse zu negieren. Ich freue mich jedenfalls schon auf die geplante Fortsetzung der „Wege zum Ursprung“ beim Charming 2013. Gerald Schmid Foto: Gerald Schmid PÖSTLINGBERG Claudia Staudacher, Jan Haase LENTOS HÜRDENREICHER HÜGEL Am Samstagmorgen gab es für alle, die einen kleinen Ausgleich zum üppigen Essen beim Charming schaffen wollten, die Möglichkeit, den Pöstlingberg unter kundiger Führung zu besteigen. Natürlich ist so ein “Berg” für Teilnehmer aus hochalpinen Gebieten kaum als Erhebung zu bezeichnen, aber besonders für Flachlandbewohner kann auch so ein größerer Hügel bei der Besteigung eine gewisse Hürde darstellen (siehe Foto). Eine Wanderung, die inzwischen alljährlich ein fixer Bestandteil des Charmings ist, bietet immer wieder Gelegenheit, sich mit alten und neuen Bekannten zu unterhalten oder unbekannte Gesichter zu bekannten zu machen. Selbst jene, die schon etwas außer Puste waren, fanden noch genügend Energie für kleinere Gespräche. Der strahlende Sonnenschein ließ auch die etwas erschöpften Wanderer nicht verzagen, und am Gipfel topIQ 24 KÜNSTLER, KUNSTEXPERTEN UND ANDERE BESUCHER Ein Punkt des tollen CharmingProgramms war der Besuch des LENTOS in Linz, eines der bedeutendsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich. Eine Gruppe von 25 Teilnehmern, Mensaner und Begleitpersonen, machte sich auf den Weg, um das Unbekannte zu entdecken. Pünktlich um 16:30 Uhr waren alle vor Ort, und nachdem die Eintrittskarten gekauft, die Mäntel und Taschen verstaut und die Frage des Fotografierens geklärt waren, ging es in den oberen Stock in die Ausstellungshallen. Vor Ort hatte TeeKay die großartige Idee CHARMING 2012 MENSA Österreich Wolfgang Helm DOMFÜHRUNG VON GANZ UNTEN NACH GANZ OBEN von Karina, nämlich die Teilnehmer in fiktive Künstler und Kunstexperten zu teilen, hervorragend umgesetzt und moderiert. So war also ein Teil der Gruppe alleine unterwegs, ein anderer Teil diskutierend, was denn nun Kunst sei, und was nicht. Dom-Führung – die Veranstaltung, die als eine der ersten ausgebucht war. 20 Leute fanden sich vor dem Dom ein, um ihn von ganz unten bis ganz oben zu besichtigen. Unsere Führerin räumte zu Beginn gleich ein, dass sie normalerweise polnische Führungen macht (was den Akzent erklärte), sprach dann aber doch immer gut verständlich. Zu sehen war die Ausstellung „CAR CULTURE. Das Auto als Skulptur“, aber auch „Die Sammlung 1900 – 2011. 11 Räume, 11 Jahrzehnte, 11 Interventionen“ und im Untergeschoß „GIL & Moti. Totally Devoted To You“. Der Teil der Ausstellungsräume mit dem Projekt „CAR CULTURE“ fand am meisten Anklang. Nicht nur ein als Paket gepresster Porsche, sondern auch in Holz nachgebaute Luxusautos oder mit Öl gefüllte Sportwagen waren von großem Interesse. Foto: Birgit Scholz Wir wurden in den Dom, hinunter in die Krypta, auf die Innengalerie hinauf, auf den Turm bis auf 70 Meter Höhe und dann noch durch den Dachboden auf die Außengalerie geführt. Dabei erfuhren wir vor allem vieles über die Baugeschichte des Doms, der ja vergleichsweise jung ist. Interessant waren auch Gestaltungsdetails, vor allem Fotos: Staudacher/Haase In Sachen Vergnügen das absolute Highlight war aber ein Computerspiel, per Beamer auf den Boden projiziert, in dem man virtuelle Autos steuerte. Hier wurde gerammt, abgeschossen, überholt, taktiert – ein großer Spaß für alle, die mitgemacht haben. Es war ein netter Nachmittag und für den einen oder anderen vielleicht ein Einstieg in die moderne Kunst. In der Eremitenstube. Foto: Tassilo Halbritter topIQ 25 die Fenster bieten hier vieles. Das Eremitenzimmer im Turm konnten wir nicht nur im Nachbau, der unten im Kirchenraum steht, betrachten, sondern auch im Original, weil momentan gerade kein Eremit da ist. Ansonsten ist dieses Zimmer ja bis Ende des Jahres wochenweise ausgebucht. Die Aussicht von den Galerien und vom Turm ist natürlich grandios. Ein zusätzliches ungeplantes „Erlebnis“ war aber auch sehr eindrucksvoll: Gerade, als wir auf Ebene der großen Glocke (immerhin ca. 8 Tonnen schwer) waren, begann diese zu läuten. Das spürt man dann im ganzen Körper ... empfand ich aber trotz der hohen Lautstärke (mein Handy meinte, es waren gut 105 dB) nicht als „Lärm“, sondern als „Klang“. Man konnte quasi jede Oberschwingung einzeln auskosten. Die kleineren Glocken fingen dann auch noch zu schlagen an, das war dann unangenehmer... riger leitender Mitarbeiter Ing. Karl Zwirchmayr zeigte uns die Werkstatt für Elektro-Triebfahrzeuge in Linz. Der Personentunnel unter den Gleisen des Linzer Hauptbahnhofs führt von der Bahnhofshalle direkt in das Gelände der Lokomotivwerkstätte. 1860 zur Wartung und Erhaltung der Dampflokomotiven und Personenwagen gegründet, wurde die Hauptwerkstätte Linz im Jahr 1922 zur Drehscheibe für Reparatur, Wartung und Instandhaltung von Elektrolokomotiven. Dass auch Diesellokomotiven zur Wartung nach Linz kommen, ist keine Überraschung, wenn man weiß, dass viele von ihnen eigentlich Elektroloks sind, deren Dieselmotor mittels Generator den Fahrstrom erzeugt. Daneben fertigte das Werk Linz der ÖBB TS in den Jahren bis 2011 aus je ca. 13.000 Einzelteilen über vierhundert Hochleistungslokomotiven „Taurus“. Peter Kemptner LOKOMOTIVEN WARTEN HAUPTWERKSTÄTTE LINZ Gern verlassen wir uns auf Komfort, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn. Diese hochzuhalten braucht unter anderem Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie Modernisierung und Redesign an den Fahrzeugen. Solche führen die Technischen Services der ÖBB durch. Deren langjäh- Foto: Peter Kemptner topIQ 26 Foto: Stephan Natschläger Gewaltig sind die Dimensionen, ungewohnt ist der Sprachgebrauch: 650 Spezialisten führen Frist- und Hauptuntersuchungen an Triebfahrzeugen durch. Bei einer Hauptuntersuchung wird die Lokomotive komplett zerlegt, ihre Bestandteile aufgearbeitet und das Fahrzeug – nicht selten mit kompletter Neuverkabelung – wieder zusammengebaut. Damit sie im Fahrbetrieb nicht allzu lange fehlt, erfolgt die Zerlegung modulweise. Mit vorhandenen neuen oder aufbereiteten Baugruppen komplettiert, kann das Fahrzeug so schon nach neun Tagen die Werkstatt wieder verlassen. Ihre Komponenten werden anschließend aufgearbeitet und repariert, um für andere Lokomotiven bereit zu stehen. Pro Jahr werden so 370 Drehgestelle, 790 E-Fahrmotoren, 290 Stromabnehmer, 11.110 Stoßdämpfer, 1.700 Trieb-Radsätze und vieles mehr revisioniert. Dabei bleibt es nicht bei Reparaturen. Oft erfolgt in Linz die Weiterentwicklung von Komponenten, die sich als CHARMING 2012 MENSA Österreich keines schwarzen Mannes Fuß jemals zuvor betreten hatte.” Beide Vorführungen waren mit etwa 25 Teilnehmern gut besucht, manche ließen es sich auch nicht nehmen, den Film zwei Mal zu sehen. Spontanes Gelächter und manch witzige Bemerkung ließen auch darauf schließen, dass der teilweise etwas schräge Humor der Zuseherschaft sehr zusagte. Auch nach der Filmvorführung gab es noch einige Diskussionen zu diversen Szenen, und in den anschließenden Stunden und Tagen fanden sich immer wieder Parallelen zu den im Film präsentierten Eigenheiten der Menschen “ob der Enns”. Foto: Peter Kemptner Tassilo Halbritter nicht praxistauglich erwiesen. Auch werden wichtige Teile wie die Original-Motoren und -Transformatoren von den Herstellern schon nach wenigen Jahren nicht mehr erzeugt und daher hier nachgebaut. So ist das Werk Linz der ÖBB TS auch Österreichs größtes Herstellerwerk für Elektromotoren. Die kleine Mensa-Gruppe nahm nicht nur einen bleibenden Eindruck von der Größe dieser Werkstatt mit, sondern auch das Gefühl der Sicherheit des Verkehrsmittels Eisenbahn, die nicht zuletzt durch die sorgfältige Instandhaltung gewährleistet wird. Gerald Schmid DAS FEST DES HUHNES CASINO-BESUCH ROULETTE, BLACK JACK UND POKER Zum Besuch des ca. fünf Gehminuten vom Tagungshotel entfernten Spielcasinos in Linz fanden sich etwa zehn korrekt gekleidete MensianerInnen zusammen. Es gibt zwar keinen Krawattenzwang mehr, aber noch immer Sakkopflicht für die Herren. Beim Eingang wurden wir von den Rezeptionistinnen charmant begrüßt, und unsere Ausweise wurden geprüft. Das ist (abgesehen vom Alter) deswegen erforderlich, weil einige Spielsüchtige Spielverbot haben. FILMVORFÜHRUNG DER SIGNEMA Am Sonntag Nachmittag gab es in den Seminarräumen des Hotels diverse einstündige Veranstaltungen, die auch Teilnehmern mit verschiedenen Interessen das Richtige bieten sollten. Neben Bauchtanz, Schokoladeverkostung und einem Vortrag über zwischenmenschliche Werte in diversen Kulturen gab es auch eine Filmvorführung von SIGnema (eigentlich sogar zwei Mal, nämlich um 14.00 und um 17.00 Uhr). Als Film bot sich “Das Fest des Huhnes” an, der die letzten dunklen Flecken der ethnologischen Forschung in Oberösterreich mit Licht füllen sollte. Eine Gruppe afrikanischer Forscher drang dazu in Gebiete vor, “die noch Foto: Gerhard Dorner, Casino Linz topIQ 27 Mit einem Glas Sekt in der Hand standen wir gleich danach um einen Roulettetisch, und der äußerst freundliche Croupier erklärte uns ausführlich die möglichen Spielweisen und auch die historischen Versuche einiger Spieler, das Glück zu korrigieren. Am Rande wurde auch auf Black Jack und Poker eingegangen. Übrigens: Die Bank (das Casino) gewinnt immer! Schon deswegen, weil es 37 Zahlen (einschließlich der Null = Zero) gibt, aber nur der 36fache Einsatz bei richtiger Voraussage ausbezahlt wird. Leider musste ich nach einer Stunde wegen einer dringenden Vorstandsbesprechung das Casino verlassen und schenkte meine Jetons (in unserem Package enthalten) an die Kollegen weiter. Ob jemand damit die Bank sprengte, wurde nicht berichtet … Wolfgang Helm CHAOS-KELLNER SCHERZCHEN, GESANG UND AKROBATIK Fotos: Stephan Natschläger bei doch deutlich professioneller und routinierter als die jüngeren. Zum Abschluss zeigten die Chaoskellner, was sie auf der Bühne können: Pseudo-Zauber-Show, Drehtanz, Gesang und Luftballonkomik. Wenn man sich etwas „Umwerfendes“ erwartet hatte, war man enttäuscht, und auch ich hab mir ein bisschen mehr erhofft. Man hat aber auch einen Abend mit netter Unterhaltung genießen können. Info: http://www.dasmenuetheater.at/ Die Attraktion beim „Festessen“ waren die Chaoskellner. Zwei „Kellner“ und zwei „Kellnerinnen“ (zusätzlich zum Hauspersonal) irritierten die Gäste auf humorvolle Weise, wo sie nur konnten. Wein wurde aus Plastik-Gießkannen serviert, Tee aus der Wärmeflasche aufgegossen, diverse Scherzgerichte wurden präsentiert, eine der Kellnerinnen war auf akuter Partnersuche und sonstige Scherzchen. Die beiden älteren Chaoskellner wirkten da- Eva Timmermans LINZ TEXTIL DER ÄLTESTE INDUSTRIEBETRIEB IN LINZ Seit 1838 gibt es die heutige „Linz Textil AG“, die früher „Baumwollgespunst Fabrika“ und – dieser Name ist „alten“ Linzern geläufiger – später „AG der Kleinmünchner Baumwoll-Spinnerei und mechanische Weberei“ hieß. Und genau darum geht es auch heute noch: Spinnen und Weben. Bisher dachte ich, dass die Linz Textil nur noch ein kleiner Betrieb ist, der sich standhaft dagegen wehrt, dass sämtliche Stoffe nur noch im Fernen Osten produziert werden – vermutlich durch Spezialisierung auf etwas sehr Spezielles. Ein Körnchen Wahrheit ist schon dabei: die Linz Textil AG hat sich spezialisiert, aber von einem „kleinen Betrieb“ kann man wahrlich nicht sprechen! topIQ 28 CHARMING 2012 MENSA Österreich Mit einem Werbefilm erhielten wir zu Beginn einige Informationen zum Konzern, die im Anschluss bei Getränken und Brötchen vertieft wurden: neben der Spinnerei und Weberei in Linz gibt es weitere Produktionsstätten in Landeck, Klarenbrunn/Bludenz und Kroatien und sogar einen Standort in China (Nanjing). Faszinierenderweise wird jedoch in Nanjing nicht für den europäischen Markt produziert, sondern es werden dort heimische Produkte verarbeitet, die wiederum in China verkauft werden. Um hier das Rad nicht neu erfinden zu müssen, hat man einfach das Konzept von Linz als Basis genommen und in China 1:1 nachgebildet: durch die Nähe der Fa. Lenzing AG werden die Rohstoffe für die Spinnerei auf kürzestem Weg angeliefert und verarbeitet, es werden dafür sogar die gleichen Maschinen wie in Linz verwendet. Damit wird auch schon verraten, was genau versponnen wird: Fotos: Tassilo Halbritter sondern es wurde alles neu aufgebaut und zusätzlich sogar noch ein Labor für F & E eingerichtet. Nach den theoretischen Informationen erhielten wir eine Führung. Zuerst ging es in die Spinnerei: Die Garnproduktion findet in einer riesigen Halle statt. In unzähligen Reihen stehen Maschinen, bis zu knapp 500 pro Reihe (!), die das Garn erzeugen, mit unglaublicher Geschwindigkeit und alles vollautomatisch: sollte einmal ein Garn reißen, kommt ein kleiner „Roboter“, repariert kleinere Maschinenprobleme und fädelt auch das Garn wieder neu ein. Erst da fiel uns auf, dass man niemanden arbeiten sah. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass heute pro Schicht maximal sieben Personen im Werk tätig sind. in Linz u.a. Viskose, an anderen Standorten v.a. Baumwolle. Und was wird erzeugt? Viele Industrieprodukte, beispielsweise das Tesa-Band (natürlich ohne Klebstoff) oder auch das Grundmaterial für Schleifpapier, aber auch Stoffe für Spitäler und dergleichen. Die Firma Vossen – sie ist uns allen ein Begriff – ist seit 2004 eine 100%ige Tochter der Linz Textil AG. Auch das war für mich komplett neu, als Liebhaber der Frottierprodukte eine positive Überraschung. Es wird laufend in den Maschinenpark investiert, sodass nun heute die Linz AG – selbst wenn nun zwei Jahre keine neuerlichen Investitionen getätigt würden – sich immer noch an erster Position befinden würde, was die Technik betrifft. 2009 und 2010 wurde der Standort Linz von einer Brandserie heimgesucht, die u.a. das Lager und Teile der Produktionsmaschinen zerstörte. Der Brandstifter wurde beim dritten Anschlag endlich gefasst. Glücklicherweise führte dies nicht zum Untergang des Unternehmens, In der Weberei arbeiten die Maschinen mit bis zu 1000 UpM, dies erzeugt einerseits Wärme (d.h. ohne Klimaanlagen würde nichts mehr funktionieren) und v.a. Lärm: bei den selbst gemessenen 98 db (iPhone lässt „grüßen“) haben alle freiwillig die beim Eingang erhaltenen Ohrstöpsel getragen. Auch hier findet man sehr wenig Personal, lediglich zum „Einfädeln“ der mehreren hundert Fäden einer Maschine wird noch der Mensch benötigt. Ich war einfach neugierig auf den Linzer Betrieb, hätte niemals gedacht, dass das Thema Garnerzeugung so interessant sein könnte. Leider mussten einige bereits zum nächsten Termin eilen, daher teilten wir uns – und diejenigen, die noch etwas Zeit hatten, erhielten damit die Möglichkeit, noch die fertiggestellten Materialien anzusehen und auch zu fühlen. Zum Abschied wurde uns noch eine Tasche mit Informationsmaterial der Linz Textil und einer „Kostprobe“ (Handtuch) der neuen Linie „A Touch of Energy“ der Firma Vossen überreicht, die uns zukünftig immer wieder an diese schöne Exkursion erinnern wird. topIQ 29 Stephan Natschläger LUFTSCHUTZSTOLLEN Nach über einer Stunde waren wir alle froh, die Vergangenheit und die Kälte hinter uns zu lassen und wieder die sonnige Gegenwart betreten zu können, nur ein kleines bisschen Dankbarkeit dafür, heute zu leben, bleibt zurück. LIMONIKELLER Am Freitag wagte sich eine unerschrockene Schar Mensaner in die kalte (10 °C) und finstere (Taschenlampen waren sehr hilfreich) Unterwelt von Linz, genauer gesagt in den Limonikeller. Dieser war im Zweiten Weltkrieg als Schutzbunker für die Bevölkerung in Verwendung, und bis zu 10.000 Menschen konnten hier untergebracht werden. Im Vergleich zu anderen solchen Einrichtungen war es ein Luxusbunker, der durch eine eigene Stromversorgung Licht und Frischluft bot, eine Toilettenanlage sorgte für die Hygiene und eine Krankenstation für die medizinische Versorgung – die Hebammen hier haben so manches Kind, dessen Geburt durch den Stress eines Luftangriffs ausgelöst wurde, im Leben willkommen geheißen. Fotos: Stephan Natschläger Monika Bargmann, Clemens Raab FEDSIG-VORTRAG STAR TREK UND DIE GESELLSCHAFT Die Fremdenführerin brachte uns die damaligen Vorkommnisse anschaulich nahe, und man möchte sich gar nicht vorstellen, wie es zugegangen sein muss, als sich die Menschen, gewarnt vor dem nahenden Angriff, in diese Anlage geflüchtet haben, um stundenlang dicht gedrängt auf die Bomben zu warten, den Angriff überstanden haben, um dann im Anschluss wieder ins Freie zu gehen, ohne zu wissen, wie es inzwischen Verwandten, Bekannten, Freunden ergangen sein mag, ob das Haus, die Wohnung, die Habseligkeiten zerstört worden sind. topIQ 30 Am Sonntagnachmittag machte die FedSIG den Auftakt zum Vortragsprogramm des Charming. Es fand sich eine ansehnliche Zahl von Star-Trek-Fans und ScienceFiction-Interessierten ein, die neugierig waren, den vage angekündigten Ausführungen zu lauschen. Im Vortrag wurden verschiedenste wechselseitige Einflüsse des fiktiven Star-Trek-Universums und der realen Erdenkultur exemplarisch verdeutlicht. Neben dem großen Bekanntheitsgrad von Spock und seinem vulkanischen Gruß über die Fangemeinde hinaus ist unter anderem festzustellen, dass die Berufswahl zahlreicher Ingenieure, Physiker und Astronauten von der durch Star Trek ausgelösten Faszination bestimmt wurde. Nicht zufällig trug der Prototyp der Spaceshuttles den Namen „Enterprise“, auch wurden ob der Ähnlichkeit manche CHARMING 2012 MENSA Österreich von Physikern gemachte Entwicklungen mit Begriffen wie „Beamen“ und „Warp-Antrieb“ belegt. Zum anderen spielte Star Trek auch eine Rolle in gesellschaftlichen Themen, so war z.B. Lt. Uhura als Brückenoffizier auf der Enterprise die erste weibliche farbige Figur in höhergestellter Funktion. Umgekehrt üben auch die Fans einen großen Einfluss aus – ohne die Briefkampagnen von Fans in den Anfangstagen gäbe es die Star Trek-Serie(n) schon lange nicht mehr. In der sogenannten Fan Fiction, also von Fans gestalteten Texten und Filmen, greifen die Fans Themen auf, die in Star Trek ihrer Meinung nach vernachlässigt werden, erfinden alternative Enden für unbefriedigende Folgen oder führen Figuren aus anderen Serien ins Star Trek-Universum ein. So geht dann eben Dr. Who mit Fox Mulder und Gul Dukat auf einen Kaffee. Michael Leithinger VOEST-FORSCHUNG Über den Mensa-Ausflug in die Forschungsabteilung der voestalpine berichten nicht nur Mensaner in topIQ – der voestalpine war unser Besuch im Rahmen des Charmings sogar zwei Berichte wert. Thomas Lindenhofer schrieb für den voest-Blog, nachzulesen auf http://www.voestalpine.com/blog/kategorien/karriere/der-verein-mensa-zu-besuch-bei-voestalpine, Michael Leithinger verfasste einen Beitrag fürs Mitarbeitermagazin, den wir hier mit freundlicher Genehmigung des Autors abdrucken. wenn da nicht der eine oder andere potentielle Mensaner dabei ist“, lacht Andreas Kreiner von der MENSAForschung. BEEINDRUCKENDE FORSCHUNG Der Besuch fand im Rahmen des MENSA-Jahrestreffens 2012 statt. Dieses Treffen, zu dem Mensaner aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien und den USA angereist kamen, erstreckte sich über vier Tage und über 40 Veranstaltungen – unter dem Motto „Das rätselhafte und unerforschte Linz“. Der Ausflug in die Welt der Forschung wird den Mensanern in Erinnerung bleiben: „Die Atmosphäre hat uns schwer beeindruckt. Man spürt, dass hier auf eine Kultur der Innovation, dass hier auf die Mitarbeiter Wert gelegt wird. Zwei von uns waren so angetan, die wollen sich gleich nach Jobmöglichkeiten in der voestalpine erkundigen“, so Andreas Kreiner. MENSA IST KEINE KANTINE MENSA ist ein internationaler Verein hochintelligenter Menschen – also Menschen mit einem IQ von über 130 – das schaffen nur etwa 2 % der Bevölkerung. Gegründet wurde MENSA 1946 in England, der lateinische Begriff „Mensa“ heißt „Tisch“. Weltweit gibt es heute ca. 100.000 „Mensaner“, in Österreich 600. Mensaner sind häufig in technischen Berufen und auch an Universitäten tätig. DER VEREIN MENSA ZU BESUCH AM STANDORT LINZ – DER KLÜGERE SCHAUT ZU Am 25. Mai kamen 40 Mitglieder von MENSA, einem internationalen Verein hochintelligenter Menschen, auf Stippvisite ins voestalpine-Werk. Hochintelligente Menschen sind vielseitig interessiert. Dementsprechend viel zu sehen und zu erfahren gab es bei der voestalpine in Linz: Eine Führung durch die Stahlwelt stand ebenso auf dem Programm wie eine Werkstour. Besonders interessant war für die „Mensaner“ allerdings der Besuch in der Forschungsabteilung. „Wir wollten uns anschauen, wo in Linz Spitzenforschung betrieben wird und hier wurden unsere Erwartungen übertroffen. Die voestalpine-Forscher sind so gut drauf, © voestalpine Nein, das sind keine Marsianer. Das sind Mensaner, also Mitglieder des Vereins MENSA und die Forscher der voestalpine, die die Besucher nach einer kurzen Begrüßung durch Franz Androsch durch die Labore und Simulationscenter führten. topIQ 31 Wort für Oberflächenbeschaffenheit. Auf einer Aufnahme mit einem Elektronenmikroskop sahen wir, dass selbst unfassbar kleine Unebenheiten auf der Oberfläche Auswirkungen auf die Stabilität des Produkts haben können. Platz 1: Beulensteifigkeit. Da dachte ich zunächst schon an einen Verhörer. Steifigkeit wird als „Widerstand eines Körpers gegen Verformung durch eine Kraft oder ein Drehmoment“ definiert. Ich werde sicher an das Wort denken, wenn ich das nächste Mal mit meinem Auto beim Ausparken an einen Pfeiler fahre. Alle Fotos © voestalpine „Man spürt, dass hier auf eine Kultur der Innovation, dass hier auf die Mitarbeiter Wert gelegt wird“. Andreas Kreiner Monika Bargmann VOEST-FORSCHUNG CAST’N’ROLL. ÜBER DIE MUSIKALITÄT DER STAHLHERSTELLUNGSSPRACHE Es gäbe sehr viel über unseren Besuch am Linzer Voest-Gelände zu berichten. Über den unglaublichen Aufwand, der für uns Gäste getrieben wurde. Über den ansteckend euphorischen Korrosionsexperten, dem ich noch stundenlang hätte zuhören können. Über die Faszination des Jahrtausende alten Werkstoffs Stahl. Ich will mich aber beschränken – und zwar auf drei neu gelernte Wörter, die ich in Zukunft regelmäßig in die Konversation einstreuen werde. Ich erfreue mich ja immer wieder an „fremden“ Fachsprachen. Also, hier sind sie, meine drei Lieblingswörter von unserem Besuch bei voestalpine und Siemens VAI. Trommelwirbel. Platz 3: Casting and rolling. Das sind zwei Bearbeitungsschritte bei der Stahlherstellung, ich weiß. Unseren Gastgeber, den „Head of Technology for Casting and Rolling“, sah ich aber sofort vor meinem geistigen Auge, wie er mit einer Stahlgitarre lautstark Cast’n’Roll-Musik spielte. Platz 2: Kaltbandtopographie. Bei der Stahlherstellung unterscheidet man das Walzen von Warmband (7201260 Grad Celsius, dadurch leichter formbar) und Kaltband (Raumtemperatur). Topographie ist ein anderes topIQ 32 Andreas Kreiner VOEST-FORSCHUNG KOCHEN, KÜHLEN, WALKEN, ZIEHEN, AUSSTECHEN, BEMALEN VON STAHL – MENSA BEI DEN STAHLKOCHERN DER VOEST Ich wusste nicht wirklich, was uns denn bei der Voest erwarten würde. Letztes Jahr gab uns der © voestalpine Vorstandsverantwortliche für die Forschung bei der Voest grünes Licht, erstmalig für eine externe Gruppe, die Forschungslabors in Linz zu sehen. Ein Kontakt wurde uns heuer kurz vor der Führung genannt. Ich hatte um nicht mehr gebeten, als bloß mit einem Forscher plaudern zu können: über das Forschen an sich, und das Forschen in einem eher rohstofflastigen Betrieb (was soll da schon geforscht werden?). Es wurde aber sehr viel mehr. An die 20 Leute erwarteten unsere Gruppe von Mensanern im Forschungszentrum in der Mitte der großin- CHARMING 2012 MENSA Österreich dustriellen Anlagen von Hochofen, Stahlwerk und Walzwerken. Reporter und Photographen waren dabei. Der Forschungsleiter gab uns einen kurzen Überblick, und dann führten uns alle Abteilungsleiter in deren Labors und Werkstätten – manche der Labors sind weltweit einzigartig. Überall hatten wir direkt Kontakt mit den Ingenieuren und Forschern und waren verblüfft und beeindruckt: von den vielfältigen Herausforderungen an den schlichten Werkstoff Stahl, von der starken Kundenausrichtung der Forscher; der offenen und euphorischen Stimmung; der unglaublichen Präzision und Herangehensweise; auf Englisch fallen mir dazu ein: „single-mindedness“ und „determination“. Hier wird augenscheinlich Forschung auf Weltspitzenniveau betrieben, tagtäglich für Kunden nicht nur in Deutschland, sondern der ganzen Welt. Forschung, die sich übrigens nicht nur auf das Material an sich bezieht, sondern vor allem auch der Frage widmet, wie man solche speziellen Qualitäten dann auch im Volllastbetrieb herstellt. Denn die Anlagen laufen ja 24 Stunden, 365 Tage im Jahr, alle 2 Minuten kommt eine Bramme daher und wird be- und verarbeitet. Und jede einzelne Bramme ist für einen bestimmten Kunden produziert, mit genau definierten Kriterien, besteht aus einer von über 4.000 Stahlsorten und wird oft bis zu fertig gestanzten, zusammengebauten, lackierten Autoteilen in einer sehr langen Kette von Schritten und Anlagen umgeformt. Fast wie beim Kekse backen – alles nur ein bisschen größer. MEINE HITLISTE AN ERSTAUNLICHEN BEGRIFFEN µm: also tausendstel Millimeter sind bloß die Schichten dick, die den Stahl umhüllen und schützen, und da gibt es gleich ein paar Schichten mit verschiedenen Zwecken. Eine dieser Wutzischichten schützt vor Steinschlag (tat- sächlich reichen 30 µm, um den Lack bei Steinschlägen elastisch genug zu lassen – wie ein Airbag); ein anderer vor Rost. Einer schillert in bis zu 4.000 Farben, während ein organischer Film die Farbschicht selbst schützt. EDELSTAHL BRAUCHT SCHROTT. Warum es ohne Schrott überhaupt keinen Edelstahl gibt? Weil bei der Stahlerzeugung Hitzen von über 5.000 °C erzeugt werden, die kein Material (aus)halten kann und der Schrott zur Kühlung absolut notwendig ist (Vergleiche: Oberflächentemperatur der Sonne). 90 % WELTMARKTANTEIL. So viel erreichte das Patent zur Stahlerzeugung aus Linz, das LD-Verfahren. 5 ATOME. Nur so wenige stehen zwischen Gewinn und Verlust. Zwischen langer Dauer und kurzem Darben. Zwischen Stahl und Rost. Die 5 Atome, die darüber entscheiden, ob dein Auto nächstes Jahr noch fährt oder beim Pickerl durchfällt, sind die äußersten 5 Atomschichten, die UV-Licht, Kälte, Hitze, Wind, Eis, Regen, Salz aushalten, um den Stahl darunter davor zu schützen. Damit beschäftigt man sich dort in der Korrosion – im absoluten Nanobereich. Science Fiction dachte ich bis vor Kurzem. CHEMIE. Man denkt bei Stahl vielleicht an Zugfestigkeit, Härte, Gewicht, also Physik. In den Labors drehte sich jedoch alles um die Chemie, die diese Eigenschaften hervorruft bzw. um die physischen Verfahren, um diese Chemie auch in Gang zu bringen. Alle Fotos © voestalpine STAHL IST EISEN. Aber Eisen ist eigentlich was anderes: verwirrend. Eisen wird erst im Stahlwerk zu Stahl, aber Stahl ist zunächst einmal bloß reines Eisen. Roheisen, oder pig iron, ist nämlich Eisen mit Kohlenstoff und anderem. Spezialstahl wiederum ist Stahl, also Eisen, mit ein paar anderen Zutaten wie Titan. topIQ 33 KRISTALLWELTEN. Die wesentlichen Eigenschaften von Stahl sind die Zugfestigkeit und die Elastizität – die hängen nicht nur von der Chemie, sondern auch vom Atomgitter ab; das wiederum kann man durch Abkühlen und Wiedererwärmen, Walzen und Druck beeinflussen. Stahl ist also ein Mischkristall, und je nach Mischung und Struktur erhalte ich mehr von den einen oder anderen Eigenschaften. bekannt für ihre original Linzer Torte ist. Schnell flitze ich um den Dom und zurück auf die Landstraße zum Hauptplatz. Die komischen Menschen rennen schon wieder weiter zur Futterausgabe, und ich darf hier nur meine Runden drehen. Was die an diesem Wochenende alles erlebt haben – ich bin ganz neidisch! ALLES WURDE UNS GEZEIGT: 5 Millionen Euro teure Spielzeuge, die den Stahl walzen, erhitzen, abschrecken. Labors zum Verformen. Computertomographen. Reinräume. Maschinen zum Lasern. Labors, die 5 Jahre Klima-Einwirkung in 5 Tagen vollziehen. Hätten sie uns nicht hinausgeworfen, wir wären immer noch dort – in der geheimen Küche der Metallurgie. Thomas Magnet CITY-EXPRESS (cc) Linz Tourismus SCHON WIEDER DURCH LINZ 11:30 Uhr, die Sonne scheint und ich fahr jetzt wieder eine Runde. Was war denn heute schon los? Naja egal. Ein eigenartiger Haufen erwartet mich da auf dem Hauptplatz. Heute ist ja ein Feiertag, und da ist wirklich viel los. Wir Italiener lieben es ja gemütlicher. Die Gruppe steigt jetzt ein. Über was reden die da, Merkur, Mensa, Mars? Also Mensaner nennen die sich oder Mensianer? Ich kann da nicht folgen. Die scheinen sich selbst nicht einig zu sein. Der Fahrer schließt noch schnell alle Türen und los geht´s. Wieder die Klassik-Tour durch die Stadt. Linz ist ja ganz nett, aber immer das Gleiche zu sehen ... Manche sind aber ganz unaufmerksam, so als hätten die schon eine Tour durch die Stadt gehabt. Ich über die Nibelungenbrücke, einmal rund ums Ars Electronica Center, das Neue Rathaus und wieder zurück auf die Brücke. Manche Sachen, die die da plappern, versteh ich nicht. Linzer Torte backen – das aber schon! Weiter geht´s über die Hofgasse zum Alten Markt und über die Altstadt zur Theatergasse. Wir kommen von dort auf die Promenade, die direkt zum Schloss führt. Weiter in die Herrenstraße, dort an der Konditorei Jindrak vorbei, die topIQ 34 Maja Balik CHARMING-AUSKLANG CITY-EXPRESS UND KLOSTERHOF Zum Charming-Ausklang gab es noch eine Stadtrundfahrt mit dem von der RailSIG gesponserten Linz-City-Express. Der auffallend gelbe City-Express besteht aus einer Lokomotive und drei Wagons, die in der Summe ca. 45 Personen aufnehmen können. Die Rundfahrt begann am Hauptplatz gegenüber der aus weißem Marmor gefertigten 20 Meter hohen, 1723 fertiggestellten Dreifaltigkeitssäule. Die Säule steht in der Mitte des Linzer Hauptplatzes, der schon seit dem 13. Jahrhundert Linz als Marktplatz dient. Nachdem sich die Mensianer gleichmäßig auf die Sitzbänke der drei knallgelben Wagons mit dem Rundumblick nach allen Seiten verteilt hatten, ging die Fahrt los Richtung Nibelungenbrücke. Über die Lautsprecher wurden wir über das, was es rechts und links zu sehen gab, ausführlich informiert. Rechts vor uns, auf der gegenüberliegenden Seite der Donau, sahen wir das Ars Elec- CHARMING 2012 MENSA Österreich tronica Center, das wir zwei Tage zuvor besucht hatten. Der City-Express fuhr einmal um das ganze Museum herum, an der Donau entlang, unter der Nibelungenbrücke durch, auf das Neue Rathaus zu. Von hier aus fuhr der City-Express wieder zurück über die Nibelungenbrücke in die Altstadt. Durch die engen Gassen wurden wir wieder freundlich auf besondere Bauwerke und Geschäfte hingewiesen. Rechts von uns konnten wir, zum Abschluss der Fahrt durch die engen Gassen, noch den Dom bewundern, bevor der City-Express wieder zurück in die Fußgängerzone der Landstraße abbog, vorbei an Geschäften, Einkaufszentren und über den Taubenmarkt. Die Rundfahrt endete kurz darauf wieder am Hauptplatz. Wir gingen dann den kurzen Weg zu Fuß in den Gasthof, in dem das Charming auch begonnen hatte, zum Klosterhof auf der Landstraße. Zunächst, voller Vertrauen auf die bisher herrlichen Sonnentage in Linz, die bedrohlich herannahenden schwarzen Wolken ignorierend, machten wir es uns an den Tischen unter den Kastanienbäumen bequem. Doch kurz darauf fielen auch schon die ersten Regentropfen. Unter dem überdachten Bereich, am Ende des Gastgartens, war zum Glück noch genügend Platz für uns. Bei einem reichhaltigem Angebot an deftiger Hausmannskost wurden noch im Rückblick die Ausflüge der vergangenen Tage durchdiskutiert, die neuen Bekanntschaften des Charmings vertieft, Gäste verabschiedet, die man immer nur einmal im Jahr beim Charming trifft, E-Mail-Adressen ausgetauscht und versprochen, sich bestimmt im nächsten Jahr, beim Charming in Niederösterreich, wiederzusehen. Wie lange die letzten Charming-Teilnehmer noch dort verweilten, kann ich nicht sagen. Ich verabschiedete mich gegen 14 Uhr, um nicht all zu spät wieder zu Hause in Wien zu sein. Foto: Stephan Natschläger CHARMING-BILDERGALERIE Eine Auswahl an Charming-Fotos der Teilnehmer findet sich auf der Homepage von Mensa OÖ: http://www.mensa-ooe.at/pic/charming2012/ html_schatten/default.html BILDERNACHWEIS Die Fotos in den Bilderleisten auf den Seiten des Charming-Specials sind von Stephan Natschläger (1-4, 8, 10, 11, 19-21, 24, 25, 27, 29, 30, 32-34, 39, 53, 54, 57-60, 66, 87), Pez Hejduk (5), Nicolas Ferrando/Lois Lammerhuber (6, 7), rubra (9), Karin Heiduck (12-14, 26, 36, 68-70, 85, 86), Birgit Scholz (15, 22, 23, 48-50, 64, 67), a_kep (16, 17), Linz Tourismus (18, 46), honma (28), Linz Tourismus-Jindrak (31), winged photography (35), zenonline (37), alexander_hlavac (38), that one guy with the camera (40), Aschevogel (41), aspheric lens (42), Elisabeth Halbritter (43, 44, 81), currybet (45), Staudacher/Haase (47), Peter Kemptner (51, 52, 82, 84), Thomas Hawk (55), s_falkow (56), Tassilo Halbritter (61-63), Monika Bargmann (65), voestalpine (71-79), bortescristian (80), dugspr - Home for Good (83) Foto: Karin Heiduck topIQ 35 DER ERLKÖNIG GOETHE REMIX 3 Hermann Moser Der Erlkönig war wieder unterwegs. Er beobachtete die in der Nähe vorbeireitende Gestalt. „Diese Nacht ist Goldes Wert, ein Vater mit Kind auf einem Pferd“, dachte er sich. Es war tatsächlich ein Vater, der mit seinem Kind um diese Zeit durch Nacht und Wind ritt. Spiele, Blumen sieht man nächtens auch nicht viele. Und auch hat deine Mutter kein goldnes G’wand, schon eher hat sie einen Riesengrant.“ Das Kind war deutlich besser gelaunt. Der Ausflug war sehr schön gewesen und der nächtliche Ritt richtig aufregend. Und er hatte sogar den Erlkönig kennen gelernt. Es war nur schade, dass der Vater den Erlkönig nicht sah. Erlkönig. Moritz von Schwind (1917) S „Dieses Kind kann mich hören, ich werd es mit meinen Töchtern betören“, dachte sich der Erlkönig. Er versprach dem Kind eine Riesenparty, wenn sie mitkommen würden. Es würde einen Rummelplatz geben, Kinderspielsachen, Zuckerwatte, und die Töchter des Erlkönigs würden tanzen und singen. o ein Erlkönig führte eigentlich ein recht langweiliges Leben. Da er in seinem Reich nur noch repräsentative Pflichten ausübte, hatte er nicht wirklich viel zu tun, und so vertrieb er sich seine Zeit mit der Beobachtung von reitenden Leuten. Er war sogar schon so unwichtig, dass die Erwachsenen gar nicht mehr an ihn glaubten. Wenn er Passanten ansprach, glaubten diese oft, er sei ein Nebelstreif, und seine Stimme hielten sie für ein Windsäuseln. „Dieser Ausflug war so schön, ich möchte nur noch das Reich des Erlkönigs sehn. Seine Töchter tanzen und singen, da würd ich auch vor Freude springen.“ Als der Vater dies hörte, stieg seine Verzweiflung weiter an. „Du bist noch viel zu jung an Jahren, um nächtlichen Schlampen hinterher zu fahren“, bemühte er sich, noch etwas erzieherische Energie aufzubringen. Er erklärte ihm auch noch, dass er sicher nur die alten, grauen Weiden gesehen hätte. Aber zumindest die Kinder glaubten an ihn, und er konnte sie ansprechen, ohne dass die Eltern es merkten. Allerdings war er meistens in der Nacht unterwegs, und in der Nacht trifft man selten Kinder an. Diese Nacht war das endlich einmal anders. Das war das Schicksal des Erlkönigs: „Wenn ich zu den Leuten ging, glaubten sie, ich bin ein Nebelding. Wenn ich mit den Leuten sprach, dachten sie, ich bin des Windes Krach. Und erzähl ich von meinen Töchtern, den schönen Maiden, sehen sie alle nur Trauerweiden.“ Und Der Vater war gestresst. Es hätte ein schöner, gemütlicher Ausflugstag mit dem Knaben werden sollen, aber an jenem Tag war alles schief gegangen, und so konnten sie die Heimreise erst viel später als geplant antreten. Seine Frau war zuhause geblieben, und sie machte sich sicher schon Sorgen, was natürlich hieß, dass ihm nach dem nächtlichen Ritt durch das schlechte Wetter nach der Ankunft ein eheliches Unwetter erwartete. „Wenn ich nach diesem Ritt bin endlich zu Haus, jagt sie mich vielleicht mit dem Besen raus.“ Und jetzt begann der Kleine auch noch zu fantasieren und erzählte ihm von einem Erlkönig, der ihm schöne Spiele, bunte Blumen und eine Mutter im goldenen Gewand versprach. „Nein, mein Sohn, es ist zu spät für topIQ 36 Erlkönig. Albert Sterner (1910) währenddessen ritt das Kind mit seinem Vater in fliegendem Tempo weiter, bis sie schließlich ihr Zuhause erreichten. Die Frau hatte sich tatsächlich schon Sorgen gemacht, aber die Freude und Erleichterung beim Wiedersehen waren so groß, dass der befürchtete Ehekrach ausblieb. „Ich bin so froh, dass ihr hier seid, was hab ich gehabt für Sorgen und Leid.“ „Das war vielleicht ein anstrengender Tag, alles ist schief gegangen, es war eine Plag‘.“ „Mama, der Ausflug war superschön, außerdem habe ich den Erlkönig gesehn.“ Als der Kleine im Bett war, bat er seine Mutter, ihm eine Gute-NachtGeschichte vom Erlkönig zu erzählen. Und die Mutter erzählte: „Zu einer Zeit, die ist vergangen längst, ritt der Erlkönig auf seinem Hengst. Von Spielen und Tänzen hat er erzählt, denn Kinder wollte er in seiner Welt. Doch den Erlkönig gibt’s nicht mehr, das sind Träume, bitte sehr. Und jetzt lassen wir die Geschichten sein, gute Nacht, mein Kind, und schlaf schnell ein.“ In der Nacht träumte der Junge vom Erlkönig, den Spielen, dem goldenen Gewand und den singenden und tanzenden Töchtern. Zu gerne wäre er dort auch noch hin geritten. Als der Erlkönig im Bett war, träumte er von dem Kind, das an ihn geglaubt hatte. „An mich glauben die Erwachsenen nicht, und wenn, dann halten sie mich für einen bösen Wicht. Doch würde ich Freudensprünge machen, wenn ich öfter hörte ein Kinderlachen.“ ÜBER DEN AUTOR Hermann Moser lebt in Wien. Als Lebensmittelund Biotechnologe schreibt er hauptberuflich spannende Validierungsdokumente in einem Pharmakonzern. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Frau und seinem Stiefsohn. Außerdem beschäftigt er sich gerne mit Musik, Lesen und darüber Nachdenken. TASSILOS SPRACHECKE In der heutigen Sprachecke gibt es nette Details über die Aussprache englischer Ortsnamen. Worcester (cc) PaulSh L eider verhindert unser Setzprogramm die Wiedergabe der internationalen Lautschrift, somit behelfe ich mich mit einer dem Deutschen angepassten Umschreibung. Bei einigen Namen haben sich im Laufe der Zeit Aussprachen gebildet, die man rein von der Schreibweise her nicht vermuten würde und jetzt zum Teil auch nicht mehr erklären kann. Bekannt ist vielleicht Edinburgh, welches man wie „Edinborough“ ausspricht. Das kann man zumindest noch erklären: Das Wort „burgh“ ist die schottische Variante des englischen „borough“ und wird praktisch gleich ausgesprochen. Gemeint ist damit nicht direkt eine Burg, sondern ursprünglich eine befestigte Siedlung und später allgemein ein Ort mit Stadtrecht. Die nächste Aussprache-Anomalie, die uns so begegnet, stellen Gloucester und Leicester dar. Das sind nicht nur beides Städte in England, sondern auch die beliebtesten Käsesorten dort, gleich nach dem Cheddar. Und die Aussprache ist, surprise, surprise, „Gloster“ und „Lester“. Wie es aussieht, trifft das wohl auf so ziemlich alle Ortsnamen mit „cester“ am Ende zu. Alle diese Orte scheinen römischen Ursprungs zu sein. Wikipedia meint dazu: „Chester comes from Old English ceastre (city), ultimately from Latin castrum, castra (camp).“ Ich habe übrigens noch eine ausführliche Seite gefunden, die Dutzende dieser anormalen Aussprachen auflistet: Pronouncing British Placenames. http://www.h2g2. com/approved_entry/A19773499 Die Stadt Cirencester wird dort übrigens als vielleicht einzige Ausnahme zu der cester-AusspracheRegel aufgeführt (seirensester). Und Exeter (aus Exe-cester) an der Mündung des Exe-Flusses wird genauso gesprochen wie ein deutsches Wort! Hier noch ein weiteres Beispiel unvermuteter Aussprache: In Ortsnamen wie Warwick oder Norwich wird gerne das W weggelassen. Es heißt also „Warick“ und „Noritsch“. Am bekanntesten ist natürlich Greenwich (grenitsch). Greenwich Observatorium (cc) Steve F-E-Cameron Jetzt stellt sich die Frage, bei welchem englischen Ort bei der Aussprache die meisten Buchstaben entfallen. Lange Zeit war mein Favorit Worcester (wuster), das ist jene Stadt, aus der die beliebte Worcester-Sauce stammt. Bei uns gerne als ‚Wortschestersauce’ bezeichnet! Dann wies mich ein Mensa-Mitglied (Rainer Rauch) auf Woolfardisworthy hin, das erstaunlicherweise wie Woolsery (wulseri) ausgesprochen wird und zur Erläuterung auch auf manchen Ortstafeln zusätzlich so erscheint. ÜBER DEN AUTOR Tassilo, Ritter von Schönthal, Hofwissenschaftsrat a.D. beim k. und k. Hofmensaamt; Professsor h.c. für Holistic Sciences ist ein UraltMitglied und setzt schon langsam Jahresringe an. topIQ 37 INTELLIGENZANWENDUNG KOMMUNIKATION - TEIL 1 Da es für den persönlichen und beruflichen Erfolg von herausragender Bedeutung ist, seine Ideen verständlich und begeisternd zu vermitteln, ist dieser Artikel der Intelligenzanwendung der Kommunikation gewidmet. (cc) d.boyd GLAUBEN VS. WISSEN Tassilo Halbritter Leserbrief zu Jakob Schiechtls Beitrag „Alltagsglaube“ in topIQ 361 W er u.a. auch katholische Theologie studiert hat (?), dem unterstelle ich, dass er wenigstens einen groben Überblick über das intellektuelle Chaos gewonnen hat, über den rabulistischen Streit um die Transsubstantiation, die Absurdität des Limbus, die Schizophrenie des Moses (der gleichzeitig der Elohist und der Jahwist gewesen sein muss), die biblischen Anleihen bei Persern, Ägyptern und Sumerern, die Widersprüche der Evangelisten, das knirschend dünne Eis der Rechtfertigungslehre, die schwächlichen Argumente zur Theodizee, das seltsame Konstrukt der Dreifaltigkeit (über das sich selbst andere Religionen lustig machen), das Dogma ex cathedra der unbefleckten Empfängnis und vieles, vieles mehr. Wer darüber hinaus hochbegabt ist, sollte daraus eigentlich selbst seine Schlussfolgerungen ziehen können - und wenn nicht, wenigstens ein paar wirklich gute Argumente auf Lager haben (worüber ich mich freuen würde). topIQ 38 A uf der Homepage von Mensa OÖ und auch an vielen anderen Stellen wird ein interessantes Symptom für mögliche Hochintelligenz immer wieder erwähnt, nämlich, dass andere Schwierigkeiten hätten, den Ausführungen von Hochintelligenten zu folgen. Man werde als Hochintelligenter oft nicht sofort verstanden, andere könnten den eigenen Gedankensprüngen kaum folgen, man werde regelmäßig für dumm erklärt – weil man eben nicht verstanden wird. Das sind wiederkehrende Aussagen von Hochintelligenten. Haben diese demnach größere Schwierigkeiten, effektiv zu kommunizieren? Das wäre für die Nutzung ihrer geistigen Gaben, den beruflichen Erfolg und das private Glück schon sehr fatal. Wie es zu „schlechter“ Kommunikation kommt, werden wir uns in diesem Artikel ansehen. Im Folgeartikel wird behandelt, wie man es besser macht. URSACHEN „SCHLECHTER“ KOMMUNIKATION Auch im Mensa-Aktiv-Forum habe ich gefragt, welche Erfahrungen Mensamitglieder bezüglich Kommunikationsherausforderungen haben. Es gab dazu einige Kommentare, die wesentliche Punkte des Problems berühren. Betrachten wir die häufigsten Ursachen für kommunikative Fehlleistungen: 1. Hochintelligente benötigen in Gebieten, die ihnen liegen, oft deutlich weniger Informationen, um sinnvolle gedankliche Strukturen aufzubauen. Sie brauchen also weniger Input, um die Dinge zu verste- hen oder zumindest um das Gefühl zu entwickeln, sie zu verstehen. Natürlich sind auch Fehlschlüsse möglich. 2. Hochintelligenten fehlt oftmals die Geduld bzw. Einsicht, um auch jene Informationen bei einer Erklärung mitzugeben, die sie selbst gar nicht benötigt haben. Jeder Mensch tendiert dazu, Inhalte so zu erklären, wie man diese selbst erklärt haben möchte – das ist suboptimal. Sich auf die gedanklichen Erfordernisse des Gegenübers einzustellen, bedarf jedoch einer ausreichenden empathischen Stärke. Dieses „Hineinversetzen“ in den Zuhörer zeichnet herausragende Vortragende aus. Sie sind nicht nur fachliche Experten, sondern verstehen, welche Informationen in welcher Geschwindigkeit, Reihenfolge und Formulierung notwendig sind, um dem Gegenüber eine Brücke zum Wissen zu bauen. 3. Sache vs. Emotion – ist nicht nur ein Thema bei Hochintelligenz. Sachlichkeit verträgt sich nicht mit starker Emotion. Wer unbedingt Recht haben will, der verliert die Fähigkeit, neue Argumente auf ihren sachlichen Gehalt richtig zu bewerten. Die eigene Meinung Kommunikation (cc) P Shanks verhärtet sich. Man nimmt sich nur die Elemente aus den Argumenten, die der eigenen Position dienen bzw. mit denen das Argument des anderen entkräftet werden kann. Streit und Diskussion sind nicht dasselbe. Im ersten geht es darum, Recht zu bekommen. Im zweiten geht es darum, die Einsicht in ein sachliches Thema gemeinsam zu einer höheren Qualität zu führen. Wer sich für allzu intelligent hält, kann dazu tendieren zu glauben, immer Recht zu haben – quasi aus Prinzip. Die wirklich guten Köpfe haben verstanden, dass Wissen immer Sache der Perspektive ist, dass Erkenntnisse fließend sind und haben sich deshalb davon gelöst, auf fixen Positionen ruhen zu müssen. Sie stellen die Erkenntnis über ihr Ego. 4. Mangelnde Aufmerksamkeit wird ebenfalls gerne als ein Symptom für mögliche Hochintelligenz geführt. Wer in der Kommunikation jedoch unaufmerksam ist, der begeht automatisch Fehler, sowohl was die Formulierung angeht als auch die korrekte Wahrnehmung des Gehörten betreffend. In den zahlreichen Kommunikationstrainings, die ich schon abhielt, waren die Leute immer wieder überrascht, was sie alles bei Erklärungen (meist von einfachen geometrischen Strukturen) gesagt haben – woran sie sich aber anders erinnern. Wir können „links“ meinen und „rechts“ sagen, das ist überhaupt kein Problem. Wenn unsere Gedanken schon beim nächsten Schritt sind, werden die Fehler wahrscheinlicher. Genauso kann jedoch unser Gegenüber „links“ sagen und wir „rechts“ hören. Je unkonzentrierter wir sind – also je weniger wird im Hier und Jetzt die Aufmerksamkeit bündeln – umso häufiger und größer werden diese Fehler. 5. Unsere fehlende Übung in der präzisen Formulierung und den rhetorischen Grundfähigkeiten trägt zu den Verständigungsproblemen bei. Reden kann praktisch jeder – sofern das Schicksal einen nicht mit einem physischen Defizit bedacht hat. Aber sich verständlich, unmissverständlich, einprägsam oder gar begeisternd auszudrü- cken, das vermögen die wenigsten. Doch man kann – wie bei allem – daran arbeiten. Hier diene auch ich als Beispiel. Die letzten Jahre habe ich schwerpunktmäßig meine Kommunikations- und vor allem Vermittlungsfähigkeiten trainiert, da ich erkennen musste, dass die beste Idee keinen Wert hat, wenn man daran scheitert, sich anderen verständlich zu machen. Bei der Vermittlung muss man manchmal allerdings in Kauf nehmen, nur Teile des Ganzen vermitteln zu können, da das Ganze einfach zu viel wäre. Man muss mit Bedacht wählen, was für unser Gegenüber interessant und wichtig ist. Um überhaupt vermitteln zu können, muss man mit dem arbeiten, was bereits in den Köpfen der Menschen vorhanden ist. Kommunikation bedeutet mit Worten zu malen. Wir haben ein Bild, eine Idee, eine Theorie in unserem Kopf und müssen jene Worte finden, mit denen wir die richtigen Gedanken in unserem Gegenüber so wecken und verweben können, dass unser Bild in dessen Geist Gestalt annehmen kann. 6. Manche Hoch- oder auch nicht ganz so Hochintelligente gefallen sich allerdings in der Rolle des kaum greifbaren „Genies“, das man nicht verstehen kann, weil die Person einfach zu weit „weg“ ist – in seiner eigenen Sphäre schwebt. Sie verwenden absichtlich komplizierte, unnötig verschachtelte Formulierungen. Sie spicken ihre Sätze mit Fremdwörtern, deren präzise begriffliche Definition sie teilweise gar nicht kennen – sich jedoch sicher sind, dass das Gegenüber noch weniger Ahnung hat. Ein solches Verhalten lässt auf ein sehr unsicheres Innerstes schließen oder auf eine Geringschätzung anderer Menschen. Letztlich ist es oft ein Schutzmechanismus gegen Fragen, die diese Leute eventuell gar nicht beantworten könnten, weil sie doch nicht so brillant in dem Gebiet sind. Manche Menschen definieren sich jedoch schlichtweg über die Belesenheit oder ihre Intelligenz – so wie sich SPRICH was G´scheits! Jörg Krenmayr andere über ihre Schönheit, ihre Körperkraft, ihren Job, ihren Wagen oder sonst etwas definieren. Sehr viele Menschen werden von einem dominanten Aspekt des Selbstbildes und damit auch der Selbstdarstellung „gefangengenommen“ und pflegen dann dieses Image sehr intensiv. Es liegt mir fern, dies zu verurteilen, ist es doch ein gar nicht so unübliches Phänomen, doch spricht es klar für ein nicht ausbalanciertes psychoemotionales System. Wenn sich dann noch eine gewisse Arroganz einschleicht, nur weil man in einem Bereich ein wenig besser ist als das Mittelmaß, dann wird man sich zwangsläufig zwischenmenschlich in einen kleinen menschlichen Wirkungsbereich isolieren und gravierende Kommunikationsprobleme mit Menschen außerhalb dieses Bereichs entwickeln. FAZIT Es gibt also viele Ursachen, die dazu führen, dass es zu Kommunikationsschwierigkeiten und oftmals sogar Streit kommt, obwohl es keine echte Streitgrundlage gibt – sondern zu allermeist einfach Missverständnisse, die mit einer eventuellen leichten Antipathie zusammentreffen. Hochintelligente sind teilweise ein wenig gefährdeter, da einige Faktoren bei ihnen verstärkt auftreten, wie z.B. das schnellere Erfassen, die flüchtende Aufmerksamkeit, teilweise eine gewisse Arroganz die eigene Intelligenz betreffend etc. Im nächsten Artikel werden jene Faktoren behandelt, mit deren Entwicklung jeder für sich die Grundlage für herausragende Kommunikationsfähigkeiten schaffen kann. topIQ 39 DUMME MÄNNER UND INTELLIGENTE FRAUEN ... oder Where have all the cowboys gone? Verfolgt man die Fernseh- und Werbelandschaft, und sei es nur für einen Tag, so kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass Männlichkeit wohl irgendwie…, aber sicher nicht positiv konnotiert ist. D ie Zeiten, in denen Filmfiguren, wie jene des Dirty Harry, ein gesellschaftlich akzeptiertes Männerbild transportierten – Mein Name ist Eastwood, Clint Eastwood (Marty McFly in Zurück in die Zukunft) –, sind vorbei. Einspruch? Was ist beispielsweise mit dem coolen Onkel Charlie? Nun, Onkel Charlie wird zwar als Frauenheld dargestellt, gleichzeitig schwingt das Defizitäre dieser Lebensweise jedoch immer mit. Charlie ist ein Alkoholiker, beziehungsunfähig, ein „Misogyn“, und das ist auch kein Geheimnis. Dass das Publikum solche Charaktere liebt, ist in gewisser Weise unerheblich für den Manufactured and presented Consent, denn was Mainstream ist und was nicht, bestimmen die Medien, die Medien(er)schaffenden, die Journalisten, und diese sind großteils wohl genderemanzipierte Linkswähler1 – folglich: Einspruch abgewiesen! JOHN WAYNE IST TOT Heutzutage werden Männer in der Werbung regelmäßig geohrfeigt, „essen Stacheldraht (Mucoangin)“, werden mit Wasser bespritzt, „werden in Pamplona vom Stier niedergetrampelt (Chello)“, rennen mit ihren Köpfen gegen Wände, „bekommen eben als ‚Blödmann’ den Kopf kleingedrückt (Media Markt)“2 (S. 151) oder sind generell, Stichwort „Blödmann“, die, wenn auch nicht mehr „charmanten“, Stan Laurels des beginnenden 21. Jahrhunderts (Herbert, trink das! – Herbert trinkt das! [Actimel]). Das Fernsehen bietet keine Erholung, topIQ 40 im Gegenteil. In Filmen, Serien und Sitcoms wird regelmäßig ein Männerbild gezeichnet, welches sich dem Zeitgeist anzubiedern scheint. So wird der IPS-Fahrer Doug, aus der Sitcom King of Queens, von seiner Frau Carrie in gewohnter Weise in die Brüste gekniffen oder bekommt schon ab und an einen Faustschlag in die Magengrube verpasst; der Serienvater Hal, aus Malcolm Mittendrin, wirkt dümmlich naiv, ohne seine Frau Lois unbeholfen, auf seine primitivsten Instinkte zurückgeworfen; über Homer und Bart aus den Simpsons will ich gar nicht erst schreiben. Die Aufzählung ließe sich jedenfalls fortführen. NEGATIV BESETZTE MÄNNLICHKEIT Bereits 2001 glaubten Nathanson und Young zu erkennen, dass Männlichkeit in ihrer pop-kulturellen Expression seit den frühen 1990ern in der Regel relativierend, partiell abwertend oder gänzlich negativ besetzt wurde3. Zu einem ähnlichen Schluss kamen Ponocny-Seliger und Ponocny in einer, im Auftrag des Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, 2006 erstellten Studie mit dem Titel „Männer in den Medien“ (Siehe FN 2). Sie konkludierten etwa: „In 19 von 45 Serien kann man Männer bei entweder kindischem oder verspieltem Verhalten beobachten, in Filmen sogar bei 20 von 34. Größenordnungsmäßig lässt sich festhalten: In ca. jedem zweiten Film und in jeder zweiten Serienfolge werden kindische oder verspielte Männer gezeigt.“ (S. 152) „Kindisch verspielte Männer“ und intelligente Frauen. Das so beför- derte Bild ist klar. Auch in Printmedien ist immer wieder die Rede davon, dass Frauen (doch) das intelligentere Geschlecht wären, (doch) besser einparken könnten und dergleichen mehr. Die Realität sieht, mit Verlaub, etwas anders aus. Man geht wohl nicht zu weit, wenn man behauptet, dass das Gros der führenden Intelligenzforscher davon ausgeht, dass • Intelligenz eines der am besten erforschten Merkmale der Psychologie ist4, welches durch • gängige, standardisierte Intelligenztests gemessen werden kann5. • Die positive Interkorrelation der Ergebnisse in verschiedenen Subtests einer IQ-Testung werden am besten durch einen tiefer liegenden, generellen Faktor der Intelligenz, Spearman‘s „g“, erfasst6. • Es existiert wahrscheinlich nur ein zugrunde liegender Faktor „g“7. • Es gibt Geschlechterdifferenzen in kognitiven Fähigkeiten, wahr- (cc) Moyan Brenn scheinlich auch in der allgemeinen Intelligenz. So sind Männer in ihren Leistungen variabler als Frauen, d.h. man findet in der Regel mehr Männer als Frauen an beiden Enden der Normalverteilung vor8,9. glauben muss, was man hört, und zweitens auch nicht alles konsumieren muss, was da so täglich über den Äther flimmert. Ein Spiele-Abend mit guten Freunden hat doch auch seinen Reiz – oder? EINE POLITISCH nicht ganz korrekte Einlassung FUSSNOTEN MÄNNLICH KONNOTIERTE „UNTERDURCHSCHNITTLICHE INTELLIGENZ“ Der letzte Punkt rechtfertigt mit Verlaub, das „mit Verlaub“. Dass „unterdurchschnittliche Intelligenz“ männlich konnotiert ist, ist bekannt, pfeifen es doch tagtäglich die JüngerInnen des Prokrustes vom Dach, ganz unverhohlen, und haben diesbezüglich auch kein Problem damit, essentialistische Argumente zu verwenden. Diesbezüglich wohlgemerkt. Klingt komisch, ist aber so. Wir Mensaner wissen, die Zahlen zeigen es, dass im Hochbegabungsbereich statistisch gesehen mehr Männer als Frauen vertreten sind. Nicht wenige Wissenschafter gehen mittlerweile, meist hinter vorgehaltener Hand, davon aus, dass ein solcher Sachverhalt mitursächlich für die non-egalitäre Repräsentation der Geschlechter in sogenannten „STEM domains“10 ist. Politisch korrekt ausgedrückt: Männer sind dümmer als Frauen, viele Frauen sind intelligenter als einige Männer, einige Männer sind intelligenter als viele Frauen, wenige Frauen sind intelligenter als die meisten Männer usw. usf. Auch wird der Common Sense über den gewalttätigen Mann und die friedfertige Frau konterkariert. Carrie aus King of Queens ist ein gutes Beispiel hierfür. (Meta-)Studien zeigen: Nicht-sexuelle, geringfügige und wahrscheinlich auch schwere Gewalt in heterosexuellen Beziehungen geht zu gleichen Teilen von Männern und Frauen aus, wobei, wenn es zu Verletzungen kommt, Frauen in der Regel schwerer verletzt sind als Männer11-14. Die ohrfeigende Frau und der nicht darauf reagierende Mann sind allerdings kulturell akzeptiert, wie die allwöchentlichen Rückblicke von Ingrid und Klaus bei TV-Total – ob nun echt oder nicht – veranschaulichen. Was bleibt, ist die Feststellung, dass man erstens nicht alles 1 Weischenberg, Malik, Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, 354. h t t p : / / w w w. m e d i a - p e r s p e k t i ven.de/uploads/tx_mppublications/07-2006_Weischenberg.pdf Über 60% der 1467 befragten Journalisten gaben an, dass ihre politische Präferenz bei der SPD oder Bündnis 90/Die Grünen liegt. Entfernt man die 19,6% der Journalisten, die „ich neige keiner Partei zu“ angegeben haben, erhöht sich der Anteil in einer neuen Grundgesamtheit auf über 76%. D.h. fast 80% der mit Parteien sympathisierenden Journalisten favorisieren Parteien, die im Politspektrum zumindest links der Mitte verortet sind. 2 Ponocny-Seliger, Ponocny: Männer in den Medien. Wie werden Männer in Film, Serie und Werbung dargestellt und rezipiert? Mit einem Exkurs über die Darstellung von Männern in sieben Männermagazinen. Mit Beiträgen von Lic. phil. Ornella Garbani-Ballnik und Dr. Allan Guggenbühl. Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, Männerpolitische Grundsatzabteilung (Sekt. V, Abt. 6), 2006. 3 Nathanson, Young: Spreading Misandry: The Teaching of Contempt for Men in Popular Culture, Harper Paperbacks, Montreal: McGillQueen’s University Press 2001. 4 Rost: Intelligenz. Fakten und Mythen, Weinheim: Beltz 2009, 1. 5 Gottfredson: Mainstream science on intelligence: An editorial with 52 signatories, history, and bibliography, in: Intelligence, 24(1), 1997, 13. 6 Jensen: The g factor, Westport, CT: Praeger 1998. 7 Johnson et al.: Just one g: consistent results from three test bat- Jürgen Koller teries, in: Intelligence, 32(1), 2004, 104. 8 Nisbett et al.: Intelligence: New Findings and Theoretical Developments. American Psychologist. Advance online publication, 2012, (15-16) doi: 10.1037/a0026699. 9 Nyborg: Sex-related differences in general intelligence g, brain size, and social status, in: Personality and Individual Differences, 39(3), 2005, 497-509. 10 STEM steht für science, technology, engineering, und mathematics. Siehe u.a.: Wai et al.: Sex differences in the right tail of cognitive abilities: A 30 year examination, in: Intelligence 38, 2010, 412-423. 11 Archer: Sex Differences in Aggression Between Heterosexual Partners: A Meta-Analytic Review, in: Psychological Bulletin, 126(5), 2000, 651-680. 12 Archer: Cross-Cultural Differences in Physical Aggression Between Partners: A Social-Role Analysis, in: Personality and Social Psychology Review, 10(2), 2006, 133-153. 13 Fiebert: References Examining Assaults by Women on Their Spouses or Male Partners: An Annotated Bibliography, in: Sexuality & Culture, 14(1), 2010, 49-91. 14 Straus: Current Controversies and Prevalence Concerning Female Offenders of Intimate Partner Violence. Why the Overwhelming Evidence on Partner Physical Violence by Women Has Not Been Perceived and Is Often Denied, in: Journal of Aggression, Maltreatment & Trauma, 18(6), 2009, 552-571. ÜBER DEN AUTOR Jürgen Koller ist Mitglied der Lokalgruppe Tirol. topIQ 41 DER HÄFERLGUCKER SAUCE BOLOGNESE Dietmar Wagner Sauce Bolognese (oder eigentlich „Ragu alla Bolognese“) ist ein Gericht, das wie Gulasch am besten in großen Mengen auf Vorrat zubereitet wird. Hier ein Rezept, bei dem durch die lange Garzeit ein besonders intensiver Geschmack erreicht wird. Dieses Gericht eignet sich besonders zum portionsweisen Einfrieren und kann für Pasta wie auch für Lasagne verwendet werden. ZUTATEN ZUBEREITUNG • 1,1 Kilo Rindfleisch mager (Schale, Nuss) • 800 Gramm Schweinemett (enthäutete rohe Bratwürste, wenn verfügbar italienische Salsiccia) • 6 Karotten (ca. 300 Gramm) • 6 Stangen Sellerie (ca. 150 Gramm) • 4 Knoblauchzehen • 3 mittelgroße Zwiebeln • 3 EL Tomatenmark • 800 Gramm Dosentomaten geschält und entkernt (idealerweise San Marzano) • Butterschmalz • Salz, Pfeffer • 10-15 Stängel Thymian (je nach Größe) • 3 Lorbeerblätter • 1 Flasche Chianti (unbedingt einen guten – wichtig für den Geschmack!) Sellerie, Karotten, Zwiebeln und Knoblauch so fein wie möglich hacken und in reichlich (4 EL) Butterschmalz in einem großen Bräter vorsichtig leicht braun rösten. Nicht zu viel rösten, da sonst der Knoblauch bitter wird. Das Gemüse aus dem Bräter nehmen und das fein faschierte Rindfleisch (Kitchen Aid: kleine Lochscheibe) gemeinsam mit dem mit einer Gabel zerdrückten Schweinemett ebenfalls in Butterschmalz (3EL) rösten. Das Fleisch solange rösten, bis sämtliche Flüssigkeit, die aus dem Fleisch austritt, verdampft ist. Das dauert ca. 20 bis 30 Minuten. FÜR DIE TOMATENSAUCE • • • • • • • • • 2 Zwiebeln 3 Knoblauchzehen 200 ml Rindssuppe 700 ml passierte Tomaten 1 Schuss Chianti 1 TL Salz 2 TL Zucker 1 Thymianzweig Öl topIQ 42 Der Sinn davon ist, dass das Fleisch sehr trocken sein muss, damit es den nun zugefügten Rotwein aufnehmen kann. Mit 600 ml Chianti ablöschen, Gemüse zugeben und unterrühren und solange köcheln lassen, bis der Rotwein verdampft ist. Nun das Tomatenmark einrühren und kurz mitrösten. Danach die Dosentomaten zugeben und unterrühren. Thymian und Lorbeerblätter zu einem Strauß binden (damit man die Gewürze nachher bequem wieder rausnehmen kann) und dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Deckel ca. 30 Minuten köcheln lassen. Währenddessen kann die Tomatensauce zubereitet werden. Dazu in einem Topf die Zwiebeln und den zerdrückten (nicht gepressten!) Knoblauch in Öl anbraten. Die passierten Tomaten, die Rindssuppe und einen Schuss Chianti dazugeben und mit Salz und Zucker abschmecken. Die Tomatensauce sollte eher süßlich sein, in etwa wie eine süße Paradeissauce. Die Tomatensauce ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen, dann vom Herd nehmen. SPECIAL INTEREST GROUPS MENSA Österreich Hans Rachbauer CabSIG ÜBERRASCHUNGSAUSFAHRT Hallo liebe Freunde der Frischluft! Am 4.8. ist es wieder mal soweit. Die CabSig startet eine neue Ausfahrt. Treffpunkt um 09:00 Uhr am Urfahraner Jahrmarktsgelände. Der Weg ist das Ziel, und den wollen wir dem Zufall überlassen. Also dann, sattelt die Cabrios, ich freu mich schon! Hans Nun den Deckel von der Bolognese nehmen und die Tomatensauce so hinzufügen, dass immer jeweils ein Schöpfer Tomatensauce in die Bolognese kommt, die Flüssigkeit großteils verdampft und danach der nächste Schöpfer dazukommt. Bei mir war das alle 15 Minuten ein Schöpfer. Abwechselnd mit der Tomatensauce den Rest vom Wein dazugeben. Dies für mindestens 3 Stunden fortsetzen. Wenn die Tomatensauce aus ist, kann mit Wasser (schöpflöffelweise) weitergemacht werden. TIPPS Wer es gerne fruchtiger hat, kann die doppelte Menge von der Tomatensauce machen. Weitere mögliche Zutaten sind: getrocknete Steinpilze, Geflügelleber, Pancetta (italienischer Bauchspeck – keinesfalls den hierzulande üblichen verwenden, das verschiebt den Geschmack in Richtung Linsensuppe!). Unbedingt in hochwertige Zutaten investieren. Wenn es so lange dauert, soll das Ergebnis auch bestmöglich sein! Das gilt für alle Zutaten, insbesondere aber fürs Fleisch, den Wein und die Tomaten. Dieses und (immer) mehr Rezepte gibt’s auch auf blog. schlossmanufaktur.at. Der „Häferlgucker“ ist eine persönliche Reminiszenz an mein großes Vorbild hinsichtlich der Leidenschaft für die Zubereitung von gutem Essen – Professor Franz Zodl (1944-2010). Kuba. Foto: Hans Rachbauer Clemens Raab FedSIG TREFFEN IM SEPTEMBER Das nächste Treffen der FedSIG wird am Samstag, dem 22. September, in der Nähe von Wiener Neustadt (NÖ) stattfinden. Wir bekommen dieses Mal eine kompetente Einführung in die legendäre Science Fiction-Serie „Dr. Who“, sprechen aber natürlich auch über Star Trek. Außerdem wird uns Neelix kulinarische Köstlichkeiten vorbeibringen. Sternzeit, Koordinaten und Flugplan werden bei der Anmeldung bekanntgegeben - Zusagen bitte bis 18. September an mich unter [email protected]. topIQ 43 Stephan Natschläger picSIG Interessenten, die bei der picSIG mitmachen wolllen, sind herzlich eingeladen, sich unter [email protected] zu melden. (siehe auch http://mensa.at/index.php?menuid=102 ). FLOHMARKT, JAHRMARKT, DRESDEN Unsere fotobegeisterte picSIG hat mehrere Ausflüge unternommen, einen auf den Linzer Flohmarkt, einen auf den Urfahraner Markt, und als Höhepunkt hat sie dem Jahrestreffen von Mensa Deutschland in Dresden einen Besuch abgestattet. Die landschaftlichen und architektonischen Schönheiten, die zu einem großen Teil erst nach dem Fall der Mauer wiederaufgebaut wurden, boten reichlich Gelegenheit für Fotos. Eine Auswahl der Fotos der picSIG präsentieren wir in unserem flickr-Account „picSIG“: http://www.flickr.com/photos/81131370@N03/ Foto: Stephan Natschläger Foto: Stephan Natschläger Foto: Karin Heiduck Foto: Stephan Natschläger topIQ 44 SPECIAL INTEREST GROUPS MENSA Österreich Gerald Schmid SIGnema SIGNEMA-NEUIGKEITEN Am 30. April haben wir uns zu viert die “Avengers” angesehen, der Film war ein wahres Feuerwerk an Effekten und auch die Handlung war nicht ganz so seicht, wie man berürchten konnte. Im Mai stand dann “Dark Shadows” mit Johnny Depp auf dem Programm, ebenfalls ein sehenswerter Film mit einem etwas morbiden Humor. Je nach Filmangebot wird es auch in den folgenden Monaten etwa im Monatsrhythmus einen Film im Rahmen von SIGnema geben, alle Mensaner sind herzlich eingeladen, (auch in Begleitung von Nichtmensanern) daran teilzunehmen. Der aktuelle Film wird immer rechtzeitig auf der Terminseite von Mensa angekündigt. Vorschläge für Filme sind jederzeit willkommen ([email protected]). Kennedybrücke). Dort können wir uns bei Bedarf jeweils sofort in die Spielgemeinschaft im daneben liegenden Café Wunderer integrieren. Dies bedarf aber der Voranmeldung per Mail an [email protected], damit ich zuverlässig dort bin. Ich freue mich auf euer Kommen, Christian Wolfgang Jaschke MuSIG DIE MUSIG IST ZURÜCK Mit neuem Konzept und neugestalteter Homepage lade ich euch ein vorbeizuschauen und sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen sowie auch eigene Gedanken zur Musikwelt einzubringen. Wie funktioniert MuSIG? Zentraler Bestandteil der SIG ist die Homepage www.musig.weebly.com Unter “Hifi und Akustik” stelle ich die Grundlagen des guten Klangs in den eigenen vier Wänden vor. Christian Rieseneder TarockSIG ERFREULICHE BESUCHERZAHLEN Die TarockSIG trifft sich nach wie vor jeden zweiten Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr im Café Augarten, Kleine Pfarrgasse 28, 1020 Wien (U2 Taborstraße) und durfte sich zuletzt mehrmals einer zweistelligen Besucherzahl erfreuen. Eine Rückverlegung auf Montag wurde angedacht, wäre aber nicht allen recht, und da ich die Termine schon lang im Voraus festgelegt habe, bleibt der Mittwoch vorerst. Der Juli-Termin ist jedoch wegen Urlaubs auf den ersten Mittwoch vorverlegt und findet daher am 4. Juli statt, der darauffolgende wie gewohnt am 8. August. Für diejenigen Neulinge, die Tarockstunden in höherer Frequenz wünschen, mache ich zusätzlich das Angebot, dass wir uns an den Mittwochen dazwischen im Café Reigen treffen, Hadikgasse 62, 1140 Wien (U4 Hietzing / • Der “Blog” ist die Plattform, Musik aus eigener Sicht vorzustellen. Das können Infos über eine Band, einen Song, ein Konzert oder einfach über alles, das mit Musik zu tun hat, sein. • Unter “Links und Tipps” sind kurz und knackig die besten Links und Tipps zusammengefasst. • Über “Kontakt“ oder [email protected] kann mir jeder gerne neue Beiträge für “Blog” und “Links und Tipps” zukommen lassen. Das Ziel ist die Beteiligung. Derzeit sind ein paar Links unter “Links und Tipps” gelistet. Ich bin sicher, dass hier unheimlich viel Wissen in den Mensianern schlummert, um diese Sektion mit interessanten Punkten zu erweitern. Ebenso soll der “Blog” keine One-Man-Show bleiben. Ich hoffe, dass euch meine Artikel über einen SmashingPumpkins-Song und über den Klang von mp3s gefallen und lade herzlichst dazu ein, neue Beiträge zu schicken oder die vorhandenen zu kommentieren. Die Fotos der Bilderleisten der Seiten 43-45 stammen (von links nach rechts) von quack.a.duck, Conson, Jim B L-2, Dominic´s pics, Pictures International, sugu, Stephen Brace, Last Hero, topIQ 45 OXFORD - EIN KURZBERICHT Erreicht ein Träumer Oxford, dann wird er einen neuen Traum träumen. Zieht es einen Poeten nach Oxford, so wird er neue Verse schmieden. Kommt ein Philosoph nach Oxford, so wird ihn ein neuer Gedanke erleuchten. Einem Naturliebhaber wird das Herz höher schlagen, und jeder, der gerne in der Geschichte nach vergangenen Spuren sucht, wird hier auf wahrlich historischen Wegen wandeln. Lewis Carrol, der Autor von Alice im Wunderland, unterrichtete hier Mathematik, und die Figuren aus dem Wunderland spiegeln Rituale und Personen aus seiner damaligen Umgebung wider. „We‘re all mad here. I‘m mad. You‘re mad.“ – „Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?“ erkundigte sich Alice. – „Wenn du es nicht wärest“, stellte die Katze fest, „dann wärest du nicht hier.“ O xford ist eine Stadt, die es versteht, einen Menschen in ihren Bann zu ziehen. Von dieser Reise möchten wir euch erzählen, und wer weiß, vielleicht zieht es den einen oder anderen auch einmal in diese Stadt und gehört so zu dem Kreis derer, welche dem Reiz Oxfords erlegen sind. Alle sehenswerten Orte anzuführen, würde den Rahmen sprengen, daher erzählen wir euch nun von einigen Glanzlichtern. CHRIST CHURCH COLLEGE Der Harry Potter Speisesaal ist hier wohl der Anziehungspunkt für Touristen und beeindruckt vor allem durch die vielen Gemälde der Philosophen, Dichter, Dekane, Staatsmänner und vieler anderer, welche hier ihren Geist formten. Radcliff Camera - Bodleian Library Das College liegt eingebettet in den Christ Church Meadows, einer Auenlandschaft, in der man stundenlang entlang des Flusses, wo für die berühmten Boat Races zwischen Oxford und Cambridge trainiert wird, flanieren kann. Christ Church College. Alle Fotos: Kriegner/Petrowisch topIQ 46 EXETER COLLEGE Hier ist man auf den Spuren von J.R.R. Tolkien, dem Autor von „Herr der Ringe“. Tolkien hat hier Latein und Griechisch studiert. MAGDALEN COLLEGE war die Studienheimat des Schriftstellers Oscar Wilde. Es beeindruckt durch seine wunderschöne Umgebung, in der man sich verlieren könnte. Hier schweben Gedichte von den Bäumen, welche zu hunderten den Weg säumen. BODLEIAN LIBRARY ist eines der Herzstücke der Stadt. „Oxford ist ja so gern bereit zu glauben, die Bodleian sei der Nabel des Gelehrtenuniversums“ sagte Doro- THE EAGLE AND CHILD ist ein Pub aus dem 17. Jhdt. Tolkien und C. S. Lewis waren Begründer des Inklings Club, einem Dichterclub, in dem oft unfertige Werke der Mitglieder vorgestellt und kritisiert wurden. So z.B. Tolkiens „Der Herr der Ringe“, Lewis „Jenseits des schweigenden Sterns“ und Williams‘ „All Hallows Eve“. THE TURF TAVERN ist ebenfalls ein legendäres Pub. Es war die Lieblingskneipe von Colin VON TRÄUMERN und Poeten Johann Kriegner Jasmin Petrowisch und vor allem in die Geschichte eintauchen kann. Der Sternenhimmel, welcher sich abends über die Stadt legt, leuchtet, als ob sich alle Gedanken, Geschichten und Träume der großen Geister versammeln und emporsteigen. Dieses Leuchten fängt man ein und trägt es nach Hause, und dieses besondere Gefühl wird man niemals vergessen. ÜBER JOHANN KRIEGNER Terrasse Magdalen College thy L. Sayers. Die Bücherei wurde im 17. Jahrhundert gegründet und besitzt 6,5 Millionen Bände. Schätze wie das Originaltyposkript von Wittgensteins „Tractus-logico-philosophicus“, eine Gutenbergbibel und Originalmanuskripte Tolkiens lagern hier. Alle Bücher dürfen nur vor Ort studiert werden. Nicht einmal König Charles I durfte ein Buch ausleihen. Seit 1860 ist die Radcliff Camera Teil der Bibliothek. Es handelt dabei um einen barocken Rundbau, der allerdings nur Studenten vorbehalten ist. Die RadCam, wie die Studenten diese nennen, diente Tolkien als Vorbild für Saurons Morgoth-Tempel in Númenor. BLACKWELLS ist ein Buchladen, in dem über 250.000 Bücher aus allen denkbaren Wissensgebieten auf Käufer warten. Hier kann man stundenlang stöbern und in ein wahres Buchuniversum eintauchen. Dexter´s Hauptfigur Inspektor Morse, und Oscar Wilde gab sich im Mitré Pub dem Rausche hin. Dies sind nur einige wenige Höhepunkte des Besuches in einer Stadt, in welcher man staunen, träumen Der ledige, 1969 in Schärding geborene Jurist ist seit 2011 MensaMitglied. Johann Kriegner dissertierte im Bereich Zivilrecht/Handelsrecht zum Thema „Die Fernabsatzrichtlinie für Finanzdienstleistungen an Verbraucher“ und wurde dafür mit den Ludwig-ScharingerPreis ausgezeichnet. Er ist Angestellter der Arbeiterkammer OÖ in der Abteilung Konsumentenschutz. Über den Dächern der Stadt topIQ 47 VOR DEN VORHANG, YANNICK LANBACH! Hallo Leute! Mein Name ist Yannick Lanbach und bin sieben Jahre alt. Ich gehe in die erste Klasse der Volksschule Arzl und bin seit Anfang Mai Mitglied bei Mensa. M alen macht mir sehr viel Spaß, und ich baue gern Lego-Technic-Modelle, je größer, desto besser. Wahrscheinlich werde ich später mal Künstler oder Tierfotograf. Vielleicht aber auch irgendwas anderes, wie zum Beispiel Wissenschaftler oder „Ologe“. Archäologe oder Paläontologe könnte ich mir gut vorstellen - Dinos oder Schätze ausgraben, das wäre echt cool. Mama hat gemeint ich soll doch „Liebe Mensaner!“ schreiben, aber topIQ 48 Mensaner klingt für mich wie ein Dschungel- oder Urwaldstamm, deshalb lieber „Hallo Leute!“. Mama schickt zwei Bilder mit. Das erste ist eine Nahaufnahme eines Drachen und das zweite heißt „Die fette Frau auf dem Mond“. Ich habe es gemalt, als ich fünf oder sechs war, aber ich mag es immer noch sehr gerne. Alles darauf habe ich selbst gemalt und angefärbelt bis auf die Bluse der Frau - die wollte Mama unbedingt anmalen. Sie hat gesagt: „Die ist da oben sicher auf Urlaub, deshalb braucht sie ein Ha- waiihemd!“ Ich hoffe euch gefallen meine Bilder. Schöne Grüße aus dem Pitztal, Yannick JAHRESTREFFEN HUNDE der Zeit VON MENSA SCHWEIZ Thomas Hunziker Peter Kemptner Liebe Mitglieder von Mensa Österreich! Vom 31. August bis 2. September 2012 findet in Grenchen das Jahrestreffen von Mensa Schweiz statt. Wir würden uns freuen, wenn wir auch einige Gäste aus unserem östlichen Nachbarland begrüßen dürften. G renchen liegt zwischen Bern und Basel am Südfuß des Juras. Die zweitgrößte Gemeinde im Kanton Solothurn ist stolz auf ihre traditionsreiche Uhren- und Präzisionsindustrie und wurde 2008 mit dem Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes ausgezeichnet. Gewürdigt werden der respektvolle Umgang mit den zahlreichen Bauten der Nachkriegszeit, die sorgsame Weiterentwicklung der Stadt und die vielfältigen Aufwertungen des öffentlichen Raumes. Das Programm ist noch nicht fixiert, aber der grobe Ablauf sieht wie folgt aus: • Freitag: Eine kleine Veranstaltung für die Frühankömmlinge am späteren Nachmittag. Um etwa 18 Uhr folgt ein Icebreaker und anschließend ein Dinner • Samstag: Anschließend an die Generalversammlung folgen am Nachmittag diverse Anlässe und das Gala-Dinner am Abend. Für Gäste, die nicht an der GV teilnehmen möchten, organisieren wir am Morgen ein Alternativprogramm • Sonntag: Gemeinsamer Ausflug auf die Grenchenberge mit TrottiPlausch Wer sich für das Jahrestreffen von Mensa Schweiz anmelden möchte, benötigt eine Gastmitgliedschaft auf www.mensa.ch, die per Formular auf der Website angefordert werden kann. Für die beiden Abendessen und die Veranstaltungen ist der Anmeldeschluss am Sonntag, 19. August. Detaillierte Informationen über die Veranstaltungen werden in nächster Zeit auf der Website verkündet. Sobald die Anmeldung möglich ist (Anfang August) werden alle Mitglieder (auch Gastmitglieder) per E-Mail informiert. KONTAKT [email protected] (cc) lergic Wenn Du an kalten, trüben Tagen glaubst, einen heißen Atem zu spüren, sind’s die Hunde der Zeit, die nach Dir jagen. Lass’ Dich von ihnen nicht verführen! Zwar ist es leicht, wie nichts im Leben, anzuhalten und Dich umzuschauen und ihren Fängen zu ergeben, zerreißen zu lassen von ihren Klauen. Vermeide dieses Treffen besser, denn von der Zeit würd’st Du gefangen, der gierigen, dem Allesfresser, um den Verstand müsstest Du bangen. Sind ihre Reize noch so groß, ist es nicht gut, Dich ihr hinzugeben. Sie hält Dich fest, lässt nicht mehr los, und ohne Dich verläuft Dein Leben. Als einziger kann sich ihr entziehen der kurze Moment, der Augenblick. Er kann Dir helfen zu entfliehen, suche in ihm stets neu Dein Glück! So flieht die Zeit vorbei, dahin, darüber sei nicht eifersüchtig. Flughafen Grenchen. Foto: Nathalie Schindler Die Zeit hat dafür keinen Sinn, denn sie ist, wie wir wissen, flüchtig. topIQ 49 FELIX’ WISSENSECKE DIE RELATIVITÄTSTHEORIE (cc) Felipe Navarro Es haben wahrscheinlich schon viele von der legendären Relativitätstheorie gehört, doch die meisten Leute können damit recht wenig anfangen. Deshalb möchte ich mit diesem Artikel einen kleinen Einblick in diese geben und für klare Gedanken über E = mc2 sorgen! D ie Relativitätstheorie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Albert Einstein aufgestellt. Sie baut auf zwei Grundsätzen auf, der • Zeitdilatation und der • Längenkontraktion Sie teilt sich in eine allgemeine und eine spezielle Relativitätstheorie auf. Außerdem setzt sie die Lichtgeschwindigkeit als konstante Geschwindigkeitsgrenze voraus. Die spezielle Relativitätstheorie hat ihren Anfang in den Grundlagen der Physik, nämlich in den Maßeinheiten. Früher war klar: 1 Meter ist immer 1 Meter lang. Ebenso dauerte eine Sekunde immer eine Sekunde. Doch die Grundaussage der Relativitätstheorie ist: Raum und Zeit sind relativ (d.h. von äußeren Einflüssen abhängig, genauer: vom Standort des Betrachters), wodurch wir heute sagen können, dass man Maßbändern nicht immer trauen sollte :-). Wichtiger Grundstein für die (spezielle) Relativitätstheorie sind die sogenannten Inertialsysteme. Das sind Systeme, die unabhängig von äußeren Kräften sind. In ihnen herrscht Schwerelosigkeit. Ein oft herangezogenes Anschaulichkeitsbeispiel sind Raumschiffe. Aber nun zu den Grundsätzen: DIE LÄNGENKONTRAKTION Wortlaut: Bewegte Körper schrumpfen. Aussage: Betrachter zweier relativ zueinander bewegter Inertialsysteme nehmen einander gekrümmt wahr. Beispiel: Wir haben zwei Inertialsysteme: ein Raumschiff und einen Planeten, auf dem gerade ein Komet einschlägt. Diese beiden Systeme bewegen sich aneinander vorbei. Doch ein Astronaut, der aus dem Fenster die Planeten-Kometen-Kollision beobachtet, nimmt sie gekrümmt war. Sie ist für ihn geschrumpft. Ebenso verhält es sich mit einem Planetenbewohner, der das vorbeifliegende Raumschiff sieht. DIE ZEITDILATATION Wortlaut: Bewegte Uhren gehen langsamer als ruhende. Aussage: Betrachter zweier relativ zueinander bewegter topIQ 50 Inertialsysteme nehmen die Zeit im gegengesetzten System langsamer wahr. Beispiel: Nehmen wir gleich das vorherige. Zusätzlich dazu, dass der Planetenbewohner das Raumschiff geschrumpft sieht, sieht er es langsamer an sich vorbeiziehen. Hingegen der Astronaut im Raumschiff sieht den Einschlag des Kometen langsamer als der Bewohner. Was uns auch gleich zu einem weiteren bekannten relativistischen Effekt bringt, den Einstein beschrieb... DIE RELATIVISTISCHE MASSENZUNAHME Um gleich zu dem vorherigen Beispiel zurückzukommen: der Raumfahrer sieht also den Kometen langsamer einschlagen als der Bewohner des Planeten. Wenn der Komet aber bei langsamerer Geschwindigkeit gleich hohen Schaden anrichtet, muss er an Masse zugenommen haben, da er sonst nicht dazu im Stande wäre. Damit wären der berühmte Satz: „Die Masse eines Körpers steigt mit seiner Geschwindigkeit“ und die wohl noch berühmtere Formel E=mc2 formuliert. Dieses Prinzip nennt man die Äquivalenz von Masse und Energie. Einstein behauptete, Masse und Energie seien ein- und dasselbe, nur in anderen Zuständen. Masse ist somit nur geronnene Energie, und je näher man der Lichtgeschwindigkeit ist, desto mehr Masse wandelt sich wieder in Energie um. Diese Erkenntnis hatte aber auch schwerwiegende Folgen, wie zum Beispiel die Atombombe, welche auf diesem Prinzip basiert. Nun hätte man mit diesen Grundsätzen jede nur erdenkliche in der Natur vorkommende Situation beschreiben können, wäre da nicht dieser kleine Schönheitsfehler gewesen: die Inertialsysteme, von denen am Anfang die Rede war, gibt es im Universum gar nicht, da sich die Kraft der Gravitation oder Massenanziehung endlos im Raum auswirkt. Deshalb formuliert Albert Einstein die allgemeine Relativitätstheorie, zu der ich jedoch nur kurz etwas schreiben möchte. Ohne groß darauf einzugehen und im groben formuliert: Er entdeckte, dass Bewegung und Gravitation sehr nahe beieinander liegen, was mit seiner Vorstellung zu tun hat, dass große Massen den Raum krümmen. Sehr einfach lässt sich das mit dem oft herangezogenen Beispiel ei- Das Streichholz 7 für Dorli Einstein 1921. Foto F. Schmutzer nes Gummituchs erklären. Angenommen, wir haben ein gespanntes Gummituch. Das ist jetzt unser (zweidimensionaler) Raum. Nun legen wir eine große, schwere Metallkugel (die Erde) auf das Tuch. Sie wird das Tuch nach unten dehnen (den Raum „krümmen“), und wenn wir jetzt noch eine kleine Kugel daneben legen, wird sie nach unten zur großen Kugel rollen. So erklärte Einstein nun die Gravitation. Alles bewegt sich in dem gekrümmten Raum. Nach zehn Jahren Forschung war er dann schließlich so weit. Die Relativitätstheorie war verallgemeinert und die Grundsätze umformuliert. Sie lauteten nun • Unter Einwirkung der Schwerkraft gehen Uhren langsamer. • Unter Einwirkung der Schwerkraft schrumpfen Körper. Zum Abschluss noch eines: Dies war kein leichtes Thema für mich, um darüber zu schreiben, weshalb ich noch einmal mein LeserbriefAngebot hervorheben möchte. Bitte schreibt mir bei fachlichen Ungereimtheiten oder anderem: [email protected] - ich lerne ja auch gerne dazu! Aber wie heißt es so schön: Wenn Einstein albert, albert Einstein! ÜBER DEN AUTOR Der 12-jährige Felix Pressler hat seine eigene Seite in topIQ. Der begeisterte Karateka interessiert sich neben Musikalischem, wie Saxophon- oder Didgeridoospielen, vor allem für das Thema Physik und andere Wissenschaften. NASENHAARENTFERNER 3000 Hermann Moser Auf der internationalen Fachmesse für modernes Nasenhaarmanagement wurde die neueste Entwicklung der Atemluftkanalpelzpflege präsentiert: Der Nasenhaarentferner 3000. Wir wollen ihn hier näher vorstellen. D er Nasenhaarentferner 3000 wird mittels Touchscreen bedient. Die entspiegelte Oberfläche sorgt bei jeder Badbeleuchtung für gute Lesbarkeit. Die Menüführung ist intuitiv, man musste daher nicht einmal eine Bedienungsanleitung beilegen. Falls man doch Fragen hat, kann man sich ein 200-SeitenManual aus dem Internet downloaden. Für den Erfahrungsaustausch mit anderen Nutzern hat der Hersteller ein Forum auf seiner Homepage eingerichtet. Auch regelmäßige Firmware-Updates werden angeboten. Die Verbindung des Gerätes mit dem Internet erfolgt über WLAN. Bereits vorinstalliert sind ein Webbrowser und ein Email-Programm, die auf dem trotz seiner handlichen Größe gut lesbaren Display dafür sorgen, dass man auch während der Körperpflege nicht von der Welt abgeschnitten ist. Besonders fortschrittlich ist die Facebook-App. Bei entsprechender Konfiguration wird jede Nasenhaarpflege sofort in das Social Network gepostet, dank des eingebauten GPS-Moduls sogar mit Angabe des Ortes. Sie können dann alle von Facebook bekannten Funktionen, wie die Zustimmung durch den „Like“-Button anwenden. Das weltweit vernetzte Nasenhaartrimmen ist damit keine Science-Fiction mehr. Die Zukunft beginnt jetzt! Die integrierte 10-Megapixel-Kamera nimmt hochauflösende Bilder ihrer Nasenhöhle auf. Diese können in Facebook gepostet oder mittels eines Softwareprogramms analysiert werden, um Schwachstellen Ihrer Pflege zu verbessern. Die kostenpflichtige Premium-Version dieser Software bietet viele nützliche Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel das Erstellen von Reports über einen Zeitraum von bis zu 100 Jahren oder die Unterstützung durch einen Nasenhaarexperten in einem dafür eingerichteten Helpdesk. Wer die Premium-Version der Software nicht hat, kann diesen Helpdesk mit einer Mehrwertnummer kontaktieren. Wir haben das Gerät ausführlich getestet und nur einen Kritikpunkt gefunden. Das Hochfahren dauert einige Minuten, und das ist unserer Meinung nach im Morgenstress unangenehm. Aber auch hier hat man sich etwas einfallen lassen: Man wird in der Hochfahrzeit mit neuesten Produktinformationen des Herstellers unterhalten. Resümierend stellen wir fest, dass der Nasenhaarentferner 3000 jeden Cent der unverbindlichen Preisempfehlung von 499 Euro wert ist. Unbedingte Kaufempfehlung! topIQ 51 DENKSPORT ENIGMA 26 Christian Rieseneder Mal wieder ein klassisches Rätsel H eute gibt es ausnahmsweise wieder einmal ein „klassisches“ Rätsel und kein Rechercherätsel, bei dem man möglichst viele Lösungen finden muss. Das soll jedoch nicht ausschließen, dass es mehrere Lösungen gibt – für mehrere, soweit ich sie jeweils gelten lasse, gibt es mehr Punkte nach dem üblichen Verdoppelungsschema. AUFGABE Drei gibt es; doch nur das Erste kommt aus sich selbst. Das Zweite kommt aus dem Dritten und das Dritte aus dem Zweiten. Für Stimmigkeit sind sie auch sonst nicht bekannt. Wovon ist die Rede? Lösungen sind einzusenden bitte bis 27. August an [email protected]. Man kann mir übrigens auch Rätselvorschläge schicken, für die ich, so ich sie verwende, 10 Extrapunkte gebe. Die Lösungen des Rätselstellers und der anderen Spieler sind gleichberechtigt. Welche drei Begriffe verstecken sich hier? Seine Lösung war aus dem ersten Akt von „Die Frau ohne Schatten“ von Hugo von Hofmannsthal. Da spricht der Kaiser die folgenden Worte: Kann sein, drei Tage Komm’ ich nicht heim! Hüte du mir die Herrin Und sag ihr: wenn ich jage – Ist es um sie Und aber um sie! Und was ich erjage, mit Falke und Hund, und was mir fällt von Pfeil und Speer: Es ist anstatt ihrer! Weiters gebe ich ab sofort fünf Extrapunkte für das Mitspielen, wenn jemand keine richtige Lösung eingesendet hat. Das ist jedoch kein reimendes Gedicht und entspricht damit nicht den Anforderungen. Inspiration für das Rätsel war „If—“ von Rudyard Kipling. Die ersten Verse lauten: LÖSUNG VON RUNDE 24 If you can keep your head when all about you Are losing theirs and blaming it on you; If you can trust yourself when all men doubt you, But make allowance for their doubting too: Dieses Mal war das Rätsel offenbar zu schwer – es kam nur eine Einsendung von Helmuth Singer, die ich nicht gelten lassen kann, aber bei der ich schon heute mit den fünf vergebenen Punkten anfange. topIQ 52 (Eine deutsche Übersetzung des Gedichts von mir wurde übrigens in topIQ 345, Seite 43, abgedruckt). Somit hat sich in der Ergebnisliste nicht viel getan: Name Singer Kontaktlinzen Fürst Scheibenpflug Pichler Hüwe Gutleb Volko Ruplitsch Stenek Ferraz-Leite Klausner Moser Kemptner Urban Brown Wernig Lackner Balik Kleinhappl Kemptner Schlick Schild Alt Rd. 23 Neu 816 545 538 235 122 56 44 40 33 33 30 30 30 30 26 24 17 15 15 15 15 12 8 5 821 545 538 235 122 56 44 40 33 33 30 30 30 30 26 24 17 15 15 15 15 12 8 DENKSPORT MENSA Junior Quiz 35 Andreas Pichler Nr. 35 (Runde 6 - 2011/12) MULTIMATT Je mehr Könige ihr schafft, desto mehr Punkte gibt es: 12, 10, 8, 6, 4, 2 und 1 (wie üblich) DIE LÖSUNG VOM LETZTEN MAL: 34 - PATTRÄTSEL Dieses Rätsel gibt es auch auf unserer Website www.mensa.at unter der Rubrik ‘Mensa Junior Quiz’. Etwa Anfang Juli (gleichzeitig mit dem Erscheinen dieser Zeitschrift) sollte es dort zu sehen sein (wenn ich nicht wieder vergesse, es zu posten). Eure Lösung schickt bitte per EMail an [email protected] oder per Post an: Andreas Pichler, Rudolf Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220 WIEN. Vergesst auch bitte nicht, euren Namen anzugeben. Du hast ein Schachbrett vor dir, zwei weiße Damen und beliebig viele schwarze Könige. Einsendeschluss: 27. August 2012 Stelle nun die beiden weißen Damen und dazu möglichst viele schwarze Könige so aufs Brett, dass alle Könige schachmatt sind. Das scheint die beste Lösung zu sein. Natürlich kann der Läufer auf einem beliebigen Feld zwischen den beiden Türmen stehen, auch gespiegelte Lösungen sind möglich. Die erfolgreichen Löser: THOMAS SCHMID .............................12 ELISABETH SCHMID .........................12 Schachmatt ist ein König dann, wenn er: Die Tabelle nach 4 Runden: a) im Schach steht, d.h. von wenigstens einer weißen Dame geschlagen werden kann und 1. ELISABETH SCHMID ....................36 2. THOMAS SCHMID ........................24 Stockholm b) nicht ausweichen kann, d.h. überall, wo er hingehen könnte, wird er ebenfalls von einer weißen Dame geschlagen. Da es mehrere gleichfarbige Könige gibt, gilt hier insbesondere: KEIN König darf sich opfern, um einen anderen König zu retten. Dazwischenziehen (normalerweise die dritte Möglichkeit, um einen König vor einem Schach zu schützen) ist hier also NICHT möglich, ebenso kann eine gedeckte Dame nicht geschlagen werden. topIQ 53 DENKSPORT IQuiz 2012/13 Runde 2 Andreas Pichler IQuiz 2012/13 - Runde 2 Eure Einsendungen schickt bitte an [email protected] oder an Andreas Pichler, Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien. kennbar sein sollten, hier das Ganze noch einmal in Worten: 1. Zeile: Schwarz, Weiß, Grün, Rot 2. Zeile: Rosa, Braun, Gelb, Orange & Blau muss als n-tes Tor passiert werden; euer Rundweg startet im Kreisfeld. Nicht nummerierte Tore können in beliebiger Reihenfolge passiert werden. Beispiel: Sollte irgendetwas unklar sein, kontaktiert mich bitte, ebenfalls unter obiger Adresse. Der Einsendeschluss für diese Runde ist der 27. August 5. MULTIMATT Und damit diesmal etwas mehr Leute mitmachen als beim letzten derartigen Rätsel (das Pi-Rätsel, ihr wisst schon, nur von Franz Pichler gelöst), möchte ich hiermit eine kleine Anfeuerung aussprechen: Hinsetzen, konzentrieren und nachdenken! Alle zusammen - jetzt! 7. SLALOMLAUFEN Was kann man im Juli Besseres machen, als einen kleinen Slalomlauf? Und sei es, um für den nächsten Winter zu üben: 8. SUMMEN Und was kann man während eines kleinen Slalomlaufs sehr gut machen? Richtig: Summen! Schriftliche Angabe siehe Seite 53! 6. FARBENREIHE Da ich ja schon einige Zahlen- und Buchstabenreihen gebracht habe, wollte ich unbedingt auch einmal eine Farbenreihe bringen. Jedoch fand ich zu meinem Verdruss lange nichts Passendes, bis - ja, bis ich über folgendes wunderhübsches Exemplar stolperte: Wer kann die beiden Zeilen richtig fortsetzen? (Falls die Farben aus irgendeinem Grund nicht gut ertopIQ 54 Regeln: Zeichnet einen Rundweg in das Diagramm ein, der sich nirgendwo selbst kreuzt oder berührt. Die einzelnen Teilstrecken des Rundweges verlaufen stets entweder waagrecht oder senkrecht zwischen den Mittelpunkten benachbarter Felder. Der Rundweg MUSS genau 1 mal durch jedes Tor (gestrichelte Linie) und durch das mit einem Kreis markierte Feld führen (aber nicht notwendigerweise durch alle Felder). Die Zahl in dem Kreis gibt die Gesamtzahl der Tore an. Das Tor mit der Nummer N Regeln: Tragt in die einzelnen Felder Zahlen von 1 bis 5 ein. In einer Zeile darf stets nur ein- und dieselbe Zahl oder 0 vorkommen. Ferner muss jede Zahl N genau n mal vorkommen. Die unterste Zeile gibt die Summen der jeweils darüber liegenden Spalten an. Beispiel: DENKSPORT IQuiz 2012/13 Runde 2 Andreas Pichler IQuiz 2012/13 - Runde 1 Lösungen 2. PATTRÄTSEL 1. OSTEREISUDOKU 3. PYTHAGORAS LÄSST GRÜSSEN (FRANZ PICHLER) Niemand fand diese Lösung. Somit bekommt leider auch Franz Pichler, der das Rätsel eingesandt hat, keine Punkte dafür. 4. ZAHLEN EINZÄUNEN IQuiz 2012/13 - Runde 1 Lösertabelle Gesamt 1 2 1. Franz Pichler 61 22 20 2. Margareta Schmid 39 - 20 2. Igor Snizhko 39 - 20 4. Vera Burger 38 22 16 5. Claus-Dieter Volko 20 - 20 5. Elisabeth Schmid 20 - 20 5. Thomas Schmid 20 - 20 8. Eva Urban 12 - 12 9. Rainer Rauch 0 - 0 3 4 - 19 - 19 - 19 - - - - - - topIQ 55 DENKSPORT FOKUS 3 Karin Heiduck Zehn FOKUS-Freunde haben sich an das von Stephan Natschläger zur Verfügung gestellte Ratefoto der letzten Runde herangewagt. Die Lösungsvorschläge gingen ganz stark in zwei Richtungen . DIE AUFLÖSUNG DER LETZTEN RUNDE Stephan Natschlägers Foto der letzten FOKUSRunde zeigte einen Ausschnitt aus nebenstehendem Bild: gestürzte Kaffeehäferl bei einem Frühstücksbuffet. EINGESANDTE LÖSUNGSVORSCHLÄGE Mein Verdacht, dass die meisten Mensaner immer nur an das eine - ans Essen - denken, hat sich wieder einmal bestätigt. Christine schrieb: „Verfressen wie ich bin, sehe ich die Oberfläche von zwei nebeneinanderstehenden gestürzten Puddings“. Sieglinde tippte - neben der richtigen Lösung - in einem zweiten Versuch auf Schafkäsegupferl, die auch Monika zu sehen glaubte (ihr erster Blick ließ die passionierte Heimwerkerin an Kloschüsseln in einer Sanitärabteilung eines Baumarkts denken). Puddings sah auch Peter, sein zweiter Vorschlag waren „multiple Tiefzieh-Kunststoffgebilde, etwa Joghurt-Becher“. Und auch Doris lieferte in ihrem ersten Vorschlag „Pudding oder Schafkäsegupferl oder ein sonstiges aus einer Form gestürztes weiches Nahrungsmittel“. Evelynes Lösungsvorschlag hatte nichts mit Essen zu tun, war aber leider auch nicht richtig: Steine eines Damespiels, ebenso wie Majas origineller Vorschlag „Noppenbelag“. Die richtige Lösung kam von Eva (umgedrehte Häferl frisch aus dem Geschirrspüler), Christoph (Rand eines Kaffeehäferls, das mit dem Boden nach oben abgestellt wurde), Sieglinde (Porzellangeschirr, gleich nach dem Brennen), Richard (Porzellanschüsseln) und Doris (frisch glasierte Keramik). Sie alle dürfen sich, neben Stephan, über zehn Punkte freuen. Das FOKUS-Bild der aktuellen Runde hat uns Doris Challupner zur Verfügung gestellt. DER AKTUELLE PUNKTESTAND F1 F2 gesamt 10 10 20 Christoph Mikula 10 10 20 Maja Balik 10 1 11 Doris Challupner 1 10 11 Sieglinde Fürst 1 10 11 Stephan Natschläger 1 10 11 10 10 1 2 Monika Bargmann 1 1 Christine Gregorius 1 1 1 1 Richard B. Wernig Eva Urban Peter Kemptner 1 Evelyne Gregorius Karina Leitner 1 1 Hansi Rachbauer 1 1 Klaus Tremetsberger 1 1 PUNKTEVERGABE • 10 Punkte gibt es für die richtige Lösung • 10 Punkte für ein veröffentlichtes, unbearbeitetes Foto • 1 Punkt pro Einsender für originelle, aber nicht richtige Lösungsvorschläge. topIQ 56 Lösungen und Fotovorschläge für die nächsten FOKUSRunden bitte an [email protected] Einsendeschluss ist der 27. August 2012. DENKSPORT Wer was wann wo 7 Sieglinde Fürst Es gibt eine neue Raterin, herzlich willkommen Isabella Weinberger in unserer illustren Runde! ZUERST EINMAL WIEDER DIE RICHTIGEN ANTWORTEN: © Dr. R. Streibel 1. Zwei haben die Lösung gefunden, es handelt sich um die Volkshochschule Wien-Hietzing. In diesem Gebäude sind Toiletten Thomas Bernhard, John Irving, Theodor Kramer und Elfriede Jelinek gewidmet. Isabella hat eine andere Lösung gefunden, Lektüreräume in der Universität für Angewandte Kunst im Heiligenkreuzerhof. Dafür gibt es 1 Punkt. 2. Diese Frage dürfte fast zu leicht gewesen sein, alle Teilnehmer haben die Antwort gewusst. Es handelt sich um die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariabrunn im 14. (cc) Stefan Schultheis Wiener Bezirk. Die Gründung der Kirche im Jahre 1042 geht auf die Königinwitwe Gisela von Ungarn zurück. 1782 verabschiedete sich hier Josef II. von Papst Pius VI. 3. Es handelt sich natürlich um Tim in Tibet (Tintin au Tibet) von Hergé. Die drei Freunde waren Tim, Struppi und Captain Haddock. Bei der geretteten Person handelt es sich um Tachang. Hergé war nie in Tibet, es inspiririerten ihn zum Beispiel Heinrich Harrer, Alexandra David-Neel und Maurice Herzog. DIE LÖSERTABELLE: Gesamt R 1-5 R 6/1 R 6/2 R 6/3 Paul Schröfl 50 40 3 3 3 Konstanze Kobel-H. 46 36 3 3 3 Markus Pichler 18 13 3 2 Maja Balik 16 16 - - - Peter Kemptner 10 10 - - - Karin Heiduck 9 9 - - - Isabella Weinberger 7 - 1 3 3 UND HIER DIE NEUEN AUFGABEN: 1. Ich besuchte eine Gemäldegalerie in Niederösterreich fast an der burgenländischen Grenze. Eines der Gemälde fiel mir besonders auf. Es zeigt einen Heiligen im Kerker, dessen Kapelle einer der bekanntesten Wallfahrtsorte Italiens ist. Hier geschehen noch immer drei Mal im Jahr Wunder. Auch im Wiener Palais dieser Familie gibt es eine Kapelle des Heiligen. Wo war ich, und was hat die Frage mit einem unserer Rechnungsprüfer und mit mir zu tun? 2.Jeder weiß, dass eine Sorte Würstel in Frankfurt Wiener und in Wien Frankfurter heißt. Heute suche ich ein Beispiel für ein großes Fortbewegungsmittel, das es seit dem Mittelalter gibt, und für das das Gleiche gilt. Es fuhr früher auch nach Fahrplan, zuerst nur mit Gütern, dann auch mit Passagieren. Wie heißt das Fahrzeug, und wohin wurden die Passagiere gebracht? 3. Ich suche eine Sportart, die in Wien in den 1930-40er Jahren beim einfachen Volk weit verbreitet war. Jetzt wird sie kaum mehr ausgeübt, allerdings kann man die „Sportgeräte“ in Schönbrunn noch sehen, und wenn man Glück hat und zur richtigen Zeit da ist, bei Schönwetter sogar beim Anflug auf Wien. PUNKTEVERGABE Pro ganz richtige Lösung gibt es 3 Punkte, für alle drei insgesamt 10 Punkte. Viel Spaß beim Raten und Suchen! Einsendungen bitte an [email protected] bis 27. August 2012! topIQ 57 DENKSPORT SCHACH DIAMANTEN 42 Andreas Pichler SCHACHDIAMANTEN 42 Nr. 79 Nr. 80 LÖSERTABELLE: 2 Punkte Matt in 2 Zügen 3 Punkte Matt in 2 Zügen Um die Anzahl der Teilnehmer vielleicht ein wenig zu erhöhen, gibt es diesmal etwas leichtere Kost. Wie meisten sind es wieder zwei Miniaturen (= nicht mehr als sieben Figuren), aber nur zwei Züge ist das Matt diesmal entfernt. Werden wir dafür aber auch ein bisschen knausriger: Ab jetzt gibt es für ein einzelnes Rätsel keine Diamanten mehr, sondern nur noch Punkte. Einen Diamanten zur Ehre hinter seinem Namen erhält man – wie bisher – erst für jeweils 25 hartverdiente Punkte. DIE LÖSUNGEN DER VORRUNDE: Eure Lösungen schickt wie üblich bitte an [email protected] oder per Post an Andreas Pichler, Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien. DIE ERFOLGREICHEN PROBLEMLÖSER: Nr. 77 1. Dg2! 1. ... Ke3 2. Th4 Kd3 3. Th3# 1. ... Kf5 2. Kd4 Kf4 3. Tf6# 1. ... Ke5 2. Df1! Ke4 3. Te6# Nr. 78 1.Harald Neihs ( ) (106) 2.Christian Rieseneder ( ) (87) 3. Sascha Mundstein ( ) (77) 4. Axel Bröker ( ) (44) 4. Eva Urban ( ) (44) 6. Werner Scheibenpflug ( ) (41) 7. Bruno Stenek ( ) (30) 8. Ekkehard Loiskandl (21) 9. Peter Starek (19) 10. Werner Ruplitsch (18) 11. Wolfgang Graf (13) 11. Alina Mundstein (13) 13. Philipp Herytash (6) 14. Lisa Madlberger (4) 15. Stephan Natschläger (1) 15. Markus Pichler (1) 15. Doris Tipotsch (1) 15. Maria Hubmann (1) 15. Michael Drapela (1) Um die Diamanten in der Lösertabelle überschaubar zu halten, gibt es für jeweils 25 erworbene Diamanten einen Diamanten in Klammern zum Namen. 1. Lc4! 1. ... Ke3 2. Kf5 d2 3. Db6# 1. ... d2 2. Dd2: Ke5 3. Df4# SASCHA MUNDSTEIN (2+5) AXEL BRÖKER (2+5) WERNER SCHEIBENPFLUG (2+5) Einsendeschluss ist der 27. August. Bitte vergesst auch nicht, eure Namen zur Lösung dazuzuschreiben (die E-Mail-Adressen lassen nicht immer Rückschlüsse darauf zu)! topIQ 58 Meine Gratulation geht diesmal an SASCHA MUNDSTEIN, der den Aufstieg auf die dritte Stufe der Lösertabelle geschafft hat. Und an AXEL BRÖKER, der mit EVA URBAN gleichgezogen hat. (cc) GREATONE! QUO VADIS, MENSA? INTERNATIONALES - HEUTE UND MORGEN Rudi Challupner Nicht nur wir in MENSA Österreich brauchen dringend weitere Organisatoren, Teamleiter, Ideenlieferanten, Projektleiter, usw. So wie wir uns vom Vorstand von MENSA Österreich über weitere aktive Mitglieder freuen, so freut Mensa International sich gleichermaßen. H ier eine Liste von Aufgaben, für die man sich bis spätestens 10. Juli 2012 bewerben kann: • • • • • • • • • • • Archivist Editor International Journal Events Coordinator Gifted Youth: Committee Member / Chair Governance Papers Advisory Committee International Media Advisory and Creation Committee Leadership Exchange Ambassador Programme Marketing & Product Advisory Committee Name and Logo Protection Committee: Member / Chair International SIGs Coordinator International SIGHT Coordinator Nähere Details und Stellenbeschreibungen zu jeder Funktion findet man auf den internen Seiten der Homepage von Mensa International, und zwar unter Officers / Appointees. Für eine korrekte Bewerbung sollte man das entsprechende Bewerbungsformular verwenden. Es ist sowohl an [email protected] UND an [email protected] zu senden. Dahinter verbergen sich der Executive Director, Michael Feenan und der International Director Administration, Sylvia Herbert. Also – wie sieht es aus? Lust auf eine Aufgabe bei Mensa International? Eine Aufgabe innerhalb von Mensa Österreich, die aber sehr in Richtung Mensa International ausgerichtet ist, heißt „Gifted Youth International Liaison“. Seit kurzem gibt es die Empfehlung von Mensa International an jeden nationalen Mensavorstand, ein Mitglied mit dieser Aufgabe zu betrauen. Die Ziele sind, im weitesten Sinn, Erfahrungsaustausch und Diskussion der verschiedenen Ideen und Ansichten, wie man dieses Arbeitsgebiet mit Leben erfüllen könnte. Oder, wie es im Original heißt: The role holders shall: 1. Be responsive to questions on the Gifted Youth Committee forum on the web site of Mensa International on specific national topics. 2. Stimulate discussions and exchange of views on the forums. 3. Be knowledgeable on the programmes for the gifted youth and activities in his or her own country. 4. Be committed to make Mensa’s international Gifted Youth forum a success. 5. Preferably be involved in their national education system. 6. Generate dynamics in the area of gifted children in Mensa, worldwide. 7. Facilitate the exchange of national programs (on a conceptual level). 8. Discuss problems that people have with identifying and educating highly gifted youth. Es wäre der Wunsch des internationalen Mensadirektoriums, von möglichst allen nationalen Mensagruppen im Laufe des Sommers eine Person für diese Aufgabe benannt zu bekommen. Zum Abschluss eine erfreuliche Entwicklung in Asien. Das EMAG (European Mensas Annual Gathering) gibt es schon seit einigen Jahren. Diese jährlichen europäischen Mensakongresse sind so erfolgreich, dass unsere Kollegen in Asien das kopieren wollen. Daher wird vom 21. bis 23. September 2012 das erste AMG (Asian Mensas Gathering, in manchen Aussendungen auch AMAG, Asian Mensas Annual Gathering) in Bali veranstaltet. Es wird gemeinschaftlich organisiert von den Mensagruppen in Indonesien, Malaysia, Singapur, Korea, Japan, Pakistan, China, Hong Kong, Philippinen, Indien sowie Australien und Neuseeland. Auf dem Programm stehen Seminare, Ausflüge, Diskussionen, usw. Alles halt, was Mensa auszeichnet. Besonders herzlich eingeladen sind natürlich Gäste von anderen Kontinenten. Wenn es jemand einrichten kann – sicherlich eine empfehlenswerte Reise. Nähere Details gibt es vom Vorsitzenden von Mensa Indonesien, Sahat Simarmata, [email protected] oder vom Organisationsteam über die Webseite www.amgbali2012.com. Herzliche Grüße Euer RUDI topIQ 59 DVR: 0121916 Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt. Empfänger: Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte nicht nachsenden, sondern mit neuer Adresse zurück an / return to MENSA ÖSTERREICH Postfach 502 1011 Wien ZUM TITELBILD Vom 24. bis zum 28. Mai fand das Charming 2012 statt, das Jahrestreffen von MENSA Österreich. Ort des Geschehens war die Stadt Linz, die mit einem reichhaltigen Programm erforscht und erkundet wurde. Symbol der enormen Wandlungen, durch die diese Stadt in den letzten Jahrzehnten ein völlig neues Gesicht bekam, ist das 1974 nach Plänen der finnischen Architekten Kaija und Heikki Sirén erbaute Brucknerhaus. War Linz seit der Ansiedelung kriegswichtiger Schwer- und Chemieindustrien in den Zeiten des Dritten Reichs eine Industriestadt mit dem Image geringer Luftqualität („In Linz, da stinkt‘s“), so begann damals eine Umgestaltung in Richtung Kultur, die im Jahr 2009 in der Erhebung von Linz zur Kulturhauptstadt Europas gipfelte. Das Foto von Stephan Natschläger zeigt die flussseitige Fassade des Konzertgebäudes, das als einzigartige Struktur zum Thema des auf Seite 8 präsentierten Fotowettbewerbs von MENSA International - „Unique Structures“ - passt.