topIQ, Nr. 362

Transcription

topIQ, Nr. 362
Nr. 362 (2012/3)
Vereinszeitung von Mensa Österreich
(Mitglied von Mensa International)
das MENSAzin
DUMME MÄNNER UND
INTELLIGENTE FRAUEN
Jürgen Koller geht den geschlechtsspezifischen Stereotypen aus Werbung und
Unterhaltung nach
DIE RELATIVITÄTSTHEORIE
Felix Pressler fasst auf 1 1/3 Seiten
zusammen, warum alles speziell
relativ ist, anderes dafür relativ speziell
topTHEMA
CHARMING 2012
Das rätselhafte, unerforschte Linz
MENSA ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt
einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig – derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast allen Ländern der Welt. MENSA (von lat. „Tisch“) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jede Person Mitglied werden, welche die einzige Qualifikation
erfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder
schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen.
Näheres ist im Internet zu finden:
http://www.mensa.at/
WIE WERDE ICH MITGLIED?
MITGLIEDSBEITRÄGE
Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer
Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topIQ)
für alle Mitglieder bis 19
für StudentInnen bis 27
für Familien in gemeinsamem Haushalt
für Gastmitglieder
Andreas Pichler
Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7
1220 Wien
[email protected]
und fordern Sie den MENSA-Vortest an. Wir senden
Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durchführen können.
Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 %
der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an
unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen.
Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut.
44 €
22 €
33 €
66 €
33 €
Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das
MENSA-Konto eingezahlt werden:
Bankhaus Carl Spängler & Co. AG
BLZ 19530, Konto-Nr. 100.133.100
BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100
SONSTIGE GEBÜHREN
Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an,
der in den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werden
Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der
Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist
durch die Testgebühr abgedeckt.
Aufnahmetest (MENSA-Haupttest)
Vortest
Bearbeitungsgebühr für Fremdtest
Jahresabonnement topIQ (für Nichtmitglieder)
44 €
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IMPRESSUM
MEDIENINHABER, HERAUSGEBER UND
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REDAKTIONSTEAM:
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Postfach 502, 1011 Wien
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Tel. +43 (699) 11300802
Karin Heiduck: Stellvertreterin, Redaktion,
Bildredaktion, Satz, Lektorat
topIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA
Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und
Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel
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Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren siehe
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und bei den Beiträgen.
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28. August 2012
topIQ
2
WHO IS WHO
VORSTAND
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Rudolf Challupner
Vorsitz und Repräsentant
in MENSA International
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Jan Haase
Generalsekretariat
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Budgetierung und Finanzen
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Maja Balik
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Jörg Krenmayr
Intelligenzanwendung
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Intelligenzforschung
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Andreas Pichler
Interessentenbetreuung
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Tassilo Halbritter
LocSec-Vertretung
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Monika Bargmann
Mensa Online
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Gerald Schmid
SIG-Koordination
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Gründer und Ehrenpräsident
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Öffentlichkeitsarbeit und
externe Publikationen
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Markus Schwaiger
Webmaster www.mensa.at
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WEITERE FUNKTIONEN:
RECHNUNGSPRÜFUNG:
Dietmar Wagner und Nikolaus Wagner
LOKALSEKRETÄRINNEN & LOKALSEKRETÄRE:
Kärnten:
Niederösterreich:
Oberösterreich:
Salzburg:
Steiermark:
Tirol:
Vorarlberg:
Wien:
Dieter Fleiß
Tassilo Halbritter
Karina Leitner
Andreas Lenz
Thomas Magnet
Jakob Schiechtl (provisorisch)
Johannes Wagner
Maja Balik
[email protected]
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[email protected]
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Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa-aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze
Kobel-Höller. Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich möglich (gemäß Mitgliederdatenbank).
Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: www.mensa.at
topIQ
3
EDITORIAL
Peter Kemptner
Karin Heiduck
das MENSAzin
Charming der Superlative
ARTIKEL MIT MENSA-BEZUG
Peter Kemptner
MENSA Österreich / Impressum
2
Who is Who
3
Editorial
4
Peter Kemptner, Karin Heiduck
Karin Heiduck
Inhalt
4
Quo Vadis, Mensa Österreich?
6
Liebe Leserin, lieber Leser!
D
ies ist die topIQ-Ausgabe mit den Berichten über das Charming 2012. Wir hatten
auf ähnlich zahlreiche Beiträge gehofft
wie im letzten Jahr. Tatsächlich wurden es
fünf Mal so viele. Danke an alle Autorinnen und Autoren für 24 Charming-Seiten!
Die Elemente sind daher topTHEMA in Heft 363, gefolgt
von der Nahrung im topTHEMA „Unser tägliches Brot“
im darauffolgenden Heft, topIQ 364.
Rudi Challupner
Mensa-Ehrenpräsident feierte 90. Geburtstag
7
Tassilo Halbritter
MENSA International Photocup 2012
8
Karin Heiduck
Lokalgruppen berichten
9
Intelligenzanwendung – Kommunikation Teil 1 38
Jörg Krenmayr
Ergebnislos blieb leider unsere Suche nach Entlastung
durch weitere Mitglieder, die bei Gestaltung und Ausfertigung von topIQ mitmachen möchten. Da wir den bisherigen Arbeitsaufwand nicht ohne Gefährdung von Beruf,
Weiterbildung und Gesundheit aufrecht halten können,
andererseits aber keine Abstriche bei der Qualität machen möchten, wird die Erscheinungsfrequenz von topIQ
auf vier Ausgaben pro Jahr reduziert. In diesem Jahr erscheinen nach dem aktuellen Heft noch zwei Ausgaben.
Die meisten Termine werden kurzfristiger festgelegt, als
mit unseren Vorlaufzeiten vereinbar ist. Andererseits ist
die Informationserlangung per Internet für praktisch niemanden mehr ein Hindernis. topIQ enthält daher ab dieser Ausgabe keinen Veranstatungskalender mehr. Siehe
dazu auch den Hinweis auf Seite 11.
Wir wünschen euch einen schönen Sommer und viel
Freude beim Lesen von topIQ 362!
Dumme Männer und intelligente Frauen
Special Interest Groups (SIGs)
43
Vor den Vorhang, Yannick Lanbach
48
Yannick Lanbach
Quo Vadis, Mensa International?
topIQ
4
59
Rudi Challupner
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN
Halbmarathon Altötting
8
Birgit Scholz
Jahrestreffen von Mensa Schweiz
Karin & Peter
40
Jürgen Koller
Thomas Hunziker
49
INHALT
INHALT
topIQ Nr. 362
SCHWERPUNKT CHARMING LINZ 2012
Organisatorisches: Karina Leitner
12
ARTIKEL VON ALLGEMEINEM INTERESSE
Goethe Remix 3 – Der Erlkönig
AEC-Forschung: Karin Weidner
13
Segway NaTour: Maria Kalbacher
14
Segway StadtTour: Eva Lenz
16
Der Häferlgucker: Sauce Bolognese
Uni-Institute: Franz Langmayr
17
Dietmar Wagner
Nachtwächterführung: Karin Weidner
18
Oxford – ein Kurzbericht
Glaube vs. Wissen – zu „Alltagsglaube“
Linzertorte backen: Elisabeth Halbritter
20
Felix Pressler
Linzer Zoo: Tassilo Halbritter
20
Streichholz 7 – Nasenhaarentferner 3000
Wege zum Ursprung: Birgit Scholz
21
Hermann Moser
Wege zum Ursprung: Frank Hahn
23
Wege zum Ursprung: Isabell Buttron
23
Wege zum Ursprung: Monika Bargmann
23
Pöstlingberg: Gerald Schmid
24
Lentos: Claudia Staudacher, Jan Haase
24
Domführung: Wolfgang Helm
25
Lokomotiven warten: Peter Kemptner
26
Das Fest des Huhnes: Gerald Schmid
27
Peter Kemptner
Casino-Besuch: Tassilo Halbritter
27
Enigma 26
Linz Textil: Eva Timmermans
28
Luftschutzstollen: Stephan Natschläger
30
50
51
DENKSPORT, LYRIK & AMÜSANTES
Sprachecke: Englische Ortsnamen
37
Tassilo Halbritter
Hunde der Zeit
49
52
Christian Rieseneder
MENSA Junior Quiz 35
53
Andreas Pichler
IQuiz 2012/13 – Runde 2
Andreas Pichler
VOEST-Forschung: Michael Leithinger
Fokus 3
54
56
Karin Heiduck
VOEST-Forschung: Monika Bargmann
32
VOEST-Forschung: Andreas Kreiner
32
City-Express: Thomas Magnet
34
Schachdiamanten 42
34
Andreas Pichler
Charming-Ausklang: Maja Balik
46
Felix‘ Wissensecke – Relativitätstheorie
FedSIG-Vortrag: Monika Bargmann, Clemens Raab 30
31
42
Johann Kriegner, Jasmin Petrowisch
19
28
39
Tassilo Halbritter
Bauchtanz-Workshop: Kristin Consör
Chaos-Kellner: Wolfgang Helm
36
Hermann Moser
Wer, was, wann, wo …? Nr. 7
57
Sieglinde Fürst
58
topIQ
5
QUO VADIS?
MENSA ÖSTERREICH
HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN
Karina Leitner und ihrem Team ist es gelungen,
MENSA all inclusive auf die Beine zu stellen. Daher hier
noch einmal – zusätzlich zum enthusiastischen Applaus
beim Charming: Ein herzliches Danke für das perfekt
gelungene Mensafest.
D
er Genuss begann
schon mit dem gut gewählten Hotel und mit
der reibungslosen und
schnellen
Zuteilung
der Zimmer inklusive der zügigen
Ausfolgung der übersichtlichen Informationen. Es reichte ein kurzes
Studium der Broschüre und schon
war man total im Bild, gab es keine
Zweifel oder Fragen hinsichtlich der
Orte, der Zeiten, der Treffpunkte.
Am Samstag ging es hügelauf und
-ab, durch Straßen, Gassen und
über Plätze, zu Fuß, mit Bus und
Straßenbahn, mit Segways. Es gab
viel zu erforschen, Fragen zu beantworten, Kuchen zu backen, Sehenswürdigkeiten zu bewundern,
Bäuche tanzen zu lassen, Filme
zu genießen, die Möglichkeiten der
modernen Zivilisation auszukosten.
Am Sonntag ging es weiter mit unglaublicher Vielfalt, den ganzen Tag
und sogar die halbe Nacht, begleitet von zwei Nachtwächtern. Alle
diese Genüsse werden in eigenen
Berichten dargelegt, daher kann
ich mich auf den „mensaoffiziellen“
Teil konzentrieren:
In einer Vorstandsbesprechung am
Freitag vor der Generalversammlung wurde der Bericht des Vorstands abschließend vorbereitet.
Dadurch war es möglich, die Generalversammlung optimal zu planen
und konstruktiv ablaufen zu lassen.
Der Vorstand konnte als Team auftreten und präsentieren.
topIQ
6
Die Vorstandsbesprechung war
zwar auch konstruktiv, brachte
aber doch einige unterschiedliche
Meinungen zum Vorschein. Die
Aufgabengebiete sind unterschiedlich – und natürlich unterschiedlich
arbeitsintensiv. Dennoch hat jedes
Vorstandsmitglied eine wichtige
Aufgabe zu erfüllen. Die Mehrheit
erledigt ihre Aufgaben sehr oder
zumindest im Großen und Ganzen
zufriedenstellend. Einige sollten jedoch wesentlich aktiver sein, um
die gemeinsam beschlossenen
Mensaziele auch tatsächlich zu erreichen. Es gab klare Worte, bis hin
zu Überlegungen, die Vorstandsarbeit und -zusammensetzung neu
zu strukturieren. Sollte es dazu
kommen, so wird die Information
nicht auf sich warten lassen und in
Quo Vadis mitgeteilt werden.
Sollte jemand Mensa Österreich
mitgestalten wollen: Danke für jede
diesbezügliche Mail. Jeder Beitrag,
jedes Projekt, jede Idee wird gerne
aufgenommen!
Nun aber zur Generalversammlung.
Sie lief einerseits zügig ab, anderer-
Foto: Peter Kemptner
Rudi Challupner
seits brauchte es aber auch einige
Zeit, unterschiedliche Sichtweisen
zu diversen Tagesordnungspunkten darzulegen. Christian Rieseneder als GV-Administrator hatte
stets alles im Griff. Das Protokoll
der GV in Illmitz, der Bericht des
Vorstands über das Jahr 2011, der
Bericht unserer Kassierin und der
Rechnungsprüfer und die Entlastung des Vorstands – alles das war
schnell zur Kenntnis genommen
bzw. beschlossen.
Danach erklärten Peter Kemptner
und Thomas Wolkenstein ihren
Rücktritt von ihren Vorstandsfunktionen. Die beiden machen ihre
Arbeit in Öffentlichkeitsarbeit bzw.
Mitgliederverwaltung weiter, aber
ohne Vorstandsmitglied zu sein.
Ihre Vorstandspositionen werden
daher nicht nachbesetzt. Alle Anwesenden dankten den beiden für
die Arbeit und ganz besonders für
das weitere ungebrochene Engagement für Mensa Österreich.
Danach wurden kleinere Ergänzungen zu unseren Statuten beschlossen. Ich stellte diese Anträge, um
einerseits den Wünschen der
letztjährigen Generalversammlung
Rechnung zu tragen und um andererseits manche Regelungen zu
präzisieren. Davon betroffen waren:
• unsere Präsenz im Internet
• Klarstellungen zur Gastmitgliedschaft und zur Ehrenmitgliedschaft bzw. deren Beendigung
• das stigmatisierte Wort „Selektionsstelle“ wurde durch „Qualifikationsbewertung“ ersetzt.
Weiters besprochen wurden beispielsweise Möglichkeiten zur
Senkung der Reisekosten zu Vorstandssitzungen durch regelmäßige „Netmeetings“ oder die Idee
der Verkürzung der Amtszeiten der
Vorstandsmitglieder. Die aktuelle
Regelung wurde beibehalten, d.h.
Vorstandswahlen werden unverändert jeweils im Jahr vor Olympischen Sommerspielen abgehalten.
Der letzte Punkt der Tagesordnung
war eine Information mich betreffend: Seit 1. Mai 2012 bin ich als
CFO (Chief Financial Officer) eines
großen Transformatorenwerks in
Mexiko beschäftigt. Diese Delegation dauert drei Jahre und wird
einiges verändern, Hauptwohnsitz
und Lebensmittelpunkt bleiben
jedoch in Timelkam. Einberufung
und Leitung von Vorstandssitzungen und Generalversammlung sind
unverändert möglich, ich werde
schließlich oft genug in Österreich
sein. Außerdem: der allergrößte Teil
der Korrespondenz, national und
international, erfolgt ohnehin per
E-Mail. Ich sehe kein Problem, meine Mensa-Arbeit weiterhin auszuüben. Die Generalversammlung
sieht das genauso und hat mir deshalb das Vertrauen ausgesprochen.
Zum Schluss wurde endgültig beschlossen, Charming und Generalversammlung 2013 unter der
Leitung von Tassilo Halbritter in
der Wachau abzuhalten und 2014
unter der Leitung von Thomas Magnet in der Steiermark. Mit dem
Dank an die Organisation und einigen Ankündigungen unter dem
Punkt „Allfälliges“ wurde die Generalversammlung geschlossen.
Herzliche Grüße, euer RUDI
EHRENPRÄSIDENT
FEIERTE 90. GEBURTSTAG
Tassilo Halbritter
Georg Fischhof, Gründer von Mensa in Österreich,
wurde am 23. Mai 90 Jahre alt. Leider konnte er beim
Charming in Linz nicht teilnehmen, denn dort wäre Gelegenheit gewesen, diesen Geburtstag mit ihm zu feiern.
erfolgreich“). Das war damals noch
neu und wurde daher ein Bestseller.
1960 gründete er dann sein eigenes Institut für Unternehmensberatung und Mitarbeiterauswahl (vor
allem Führungskräfteauswahl mit
Hilfe psychologischer Tests, damals ein absolutes Novum!).
© ti communication
K
urzbiografie: Geboren
in Wien, 1938 Flucht
vor den Nazis zu seinem Onkel nach Frankreich. Nach einigen Monaten weiter nach Palästina, da ihm
– mit Recht – Frankreich zu unsicher erschien für einen langen Aufenthalt. In Palästina war er einige
Jahre bei der RAF (engl. Luftwaffe)
im Krieg gegen Deutschland; nach
Kriegsende lebte und arbeitete er in
einem israelischen Kibbuz.
1947 kam er (kurz vor der Staatsgründung Israels) wieder nach
Wien zurück, weil ihm die damalige österreichische Regierung (nicht
nur ihm) als Wiedergutmachung ein
kostenfreies Studium und Lebensunterhalt anbot. Also studierte er in
Wien Psychologie bis zum Doktorat
und schrieb psychologische Ratgeber-Bücher („So wird Dein Leben
1964 gründete Georg Fischhof
MENSA Österreich. Ich gehöre
leider nicht zu den Mensa-Gründungsmitgliedern, denn ich machte
den Aufnahmetest erst im Herbst
1965 bei ihm in seinem Institut im
Matzleinsdorfer Hochhaus in Wien.
Zum Vergleich: Die heutige deutsche Mensa (MinD) wurde erst
1979 gegründet.
Die Vereinsabende von Mensa
fanden damals im Matzleinsdorfer
Hochhaus statt, im Restaurant im
12. Stock.
Es wäre noch viel über die Anfangsjahre der Mensa und einige
der Aktionen von damals zu sagen, das Wichtigste war für mich
Georgs Einbringen der Selbsterfahrungsgruppen aus Esalen (für
interessierte Mensianer) Mitte der
Siebzigerjahre. Letztlich machte ich
deswegen dann eine Gruppenleiter- und Therapeuten-Ausbildung,
was mein Leben sehr veränderte.
Rückblickend kann ich sagen, dass
sich ohne Mensa und speziell Georgs Beitrag mein Leben ganz anders gestaltet hätte.
Danke, Georg!
topIQ
7
HALBMARATHON
ALTÖTTING 2012
Birgit Scholz
Origami (cc) EricGjerde
PHOTOCUP 2012
Blitzgescheit, bemerkenswert ausdauernd und
aller guten Dinge sind zwei: Zweite Mensa-Mannschaft beim 21. Internationalen OMV Halbmarathon am
2. September 2012 in Altötting.
UNIQUE STRUCTURES
Karin Heiduck
Das Thema des diesjährigen Fotowettbewerbs
von Mensa International
lautet Unique Structures.
D
ie ersten Bilder sind bereits
eingetroffen und sehen vielversprechend aus!
DIE TEILNAHMEBEDINGUNGEN
• Thema des Wettbewerbs 2012
ist „Unique Structures“.
• Jedes Mitglied von MÖ hat die
Möglichkeit, bis zu drei Farbfotos
im jpg-Format (maximale Größe
pro Bild 1 MB) einzusenden.
• Die Urheberschaft der übersandten Bilder muss vom Einsendenden bestätigt werden. Mit Übersendung der Bilder akzeptiert er/
sie die Teilnahmebedingungen.
• Die Bilder sind folgendermaßen
zu beschriften: Name des Mitglieds – Mitgliedsnummer – Titel
des Bildes.
• Einsendeschluss ist der 1. August
2012. Die Bilder sind an mensa.
[email protected] zu
senden.
U
nser Mensianer Günther
Vogl rüstet sich auch wieder, seinen 21. Internationalen OMV Halbmarathon
(und sich selbst) auf durchtrainierte
Beine zu stellen. Und ich erinnere
gerne unsere wunderbare deutschösterreichische Mensa-Mannschaft
im vergangenen Herbst, die mich
so begeisterte. Seither mache ich
mir zwei zentrale Gedanken: „Wie
kann ich unsere diesjährige MensaMannschaft in Altötting mit Gastfreundschaft und kleinem Rahmenprogramm am besten verwöhnen?“
Und: „Wer ist wohl diesmal (wieder)
dabei?“
nen tragen zur Versorgung bei. Die
Stimmungsmeile auf den letzten
1.500 m bietet für Läufer und Zuschauer interessante Aktionen. Im
Ziel gibt es alles, was die Läufer
nach der Anstrengung brauchen –
inklusive kostenlosen Massagen.
Der Internationale OMV Halbmarathon durch den Altöttinger Wald
ist mit den Streckenrekorden von
1:01:39 bzw. 1:09:13 Stunden
der schnellste Naturlauf der Welt.
Aber nicht nur Weltklasse-Athleten
laufen dort schnell; die Strecke
ermöglicht allen ihre persönliche
neue Bestzeit. Der Halbmarathon
führt nach 3 km durch den Altöttinger Forst und erst auf den letzten 2 km wieder auf Asphalt. Die
Strecke ist flach, kühl und windgeschützt. Sechs Verpflegungsstatio-
TEILNAHMEGEBÜHR
AUCH 6 KM UND HOBBYLAUF
Neben der klassischen Halbmarathon-Strecke von 21,1 km gibt es
auch noch einen 6-km-Lauf und einen Hobbylauf von 1,5 km für Einsteiger und Kinder. Auch Walkerinnen und Nordic-Walker sind auf der
6-km-Strecke willkommen.
Extra Geschenk von Günther für
Mensaner: Die Teilnahmegebühr
fällt dieses Jahr nur zu 50% an,
UND Günther hat noch etwas in
seinem Orga-Überraschungskasten. Infos: www.halbmarathon.de
Bitte meldet euch möglichst bald
bei mir ([email protected]).
Umso besser kann ich alles organisieren, was ihr für die Zeit hier in
Altötting braucht.
Die Teilnahmebedingungen in voller
Länge sind, trotz Nachfrage, leider
immer noch nicht auf der Homepage von Mensa International
https://www.mensa.org/international-photo-competition nachzulesen, auf Wunsch sende ich sie gerne als pdf zu.
Ich freue mich auf zahlreiche Einsendungen!
topIQ
8
Johann Rachbauer und Günther Vogl 2011 Foto: Norbert Wilhelmi
Berichte aus den
LOKALGRUPPEN
MENSA Österreich
LocSec: Karina Leitner
LocSec: Johannes Wagner
OBERÖSTERREICH
VORARLBERG
ES IST VOLLBRACHT
OSTERN KANN WOCHENLANG
DAUERN
Zu dem Zeitpunkt, da ich diese Zeilen tippe, haben wir das Charming
eben beendet, und das Orgateam
genießt ein wenig wohlverdiente
Ruhe. Allzu viel davon bekommen
wir allerdings noch nicht, da die
von kräftigem Rückenwind der Medienberichte über das
Charming angekurbelte Testaktion bereits anläuft. Über
die Ergebnisse werde ich im nächsten Heft berichten.
Alles Weitere über das Charming in den Berichten in dieser Ausgabe.
Liebe Grüße aus Linz,
Karina
Wie berichtet, zog es ausgerechnet zu Ostern viele Vorarlberger
Mensianer (sic! – siehe GV-Protokoll) in die Ferne.
Und so verlegten wir unseren traditionellen Osterbrunch
auf den ersten Mai. In der Hoffnung auf einen schönen,
warmen Sonnentag am Bodensee Ufer. War leider nichts
mit dem Wetter.
Also indoor: im Berghof in Hohenems ließen wir uns mittags verwöhnen, und dann wurde es sportlich. Billard
war angesagt! Bei spannenden Partien verging die Zeit
viel zu schnell. Alles in allem ein wirklich erfreulicher Tag.
LocSec: Tassilo Halbritter
NIEDERÖSTERREICH
RUHE UND STURM IN NÖ
In den letzten zwei Monaten fanden kaum Veranstaltungen statt.
Gründe: RailSIG-Aktivitäten, es
gibt wiederum Vorträge bei Mensa
in Wien (danke, Maja!) und Charming in Linz. Beim geplanten Besuch der Schiele-Ausstellung in Neulengbach (2. Juni)
war das Interesse verschwindend. Der kommende Termin („Byzanz“ auf der Schallaburg, Mitte Juni) ist gesichert. Bericht im nächsten topIQ.
Sonstige aktuelle NÖ-Termine sind auf dem Maja-Kalender zu finden.
Und noch etwas muss geschrieben werden! Ok, das
oberösterreichische Organisationsteam für das Charming hat zwar schon viele, viele Gratulationen erhalten (und vielleicht schon Angst vor den Reaktionen der
nächsten Organisatoren – bei der Höhe, auf die sie die
Latte gelegt haben): Ulrike und ich waren bisher auf allen
21 Charmings, und dieses jetzt in Linz war von der Organisation und den angebotenen Programmpunkten das
interessanteste! Vor allem die Qualität des Vortrags und
auch der Führung im AEC war großartig. Danke!
Liebe Grüße aus dem Wienerwald,
Tassilo
Liebe Grüße aus dem Westen,
euer Hans
Geplant für den Sommer ist wieder ein größerer RailSIGAusflug, entweder Mürzzuschlag (Eisenbahn-Museum)
und Feistritztalbahn oder ins Weinviertel nach Ernstbrunn
(Draisinenfahrt).
topIQ
9
LocSec: Maja Balik
WIEN
WAS GIBT ES NEUES?
In den Wochen Anfang März bis
Anfang Juni habe ich begonnen,
die Anzahl der Veranstaltungen
und die Besucherzahlen zu unseren Veranstaltungen zu dokumentieren. Ich freue mich, euch
mitzuteilen, dass es in dieser Zeit in Wien 18 Veranstaltungen gegeben hat, die in der Summe 200 Besucher
zählten. Diese setzen sich aus 150 Mensamitgliedern
und 50 Gästen zusammen. Am besten besucht war
der Welcome-Day Ende Mai mit 30 Besuchern. Einige
davon waren ganz neue Mitglieder und zum ersten Mal
bei einem Treffen, einige sind schon länger Mitglied, waren aber noch nie bei einem Treffen, einige waren schon
jahrelang nicht mehr bei einer Mensaveranstaltung und
natürlich auch Mensianer, die oft bei Treffen dabei sind.
Die Events der TarockSIG, EsSIG und SIGnema fanden
regelmäßig statt, es gab Spieleabende, unser Mensacafé
und natürlich unsere Vortragsabende. Am 7. Mai gab es
einen Vortrag zum Thema Kunsttherapie. Die Künstlerin
und Kunsttherapeutin Marie-Theres Gallnbrunner sprach
von ihrer Arbeit in einem Therapiezentrum für junge Menschen mit Essstörungen. Sie erläuterte in sehr anschaulicher Weise, was Kunsttherapie eigentlich ist. Sie erzählte
anhand von zwei konkreten Beispielen und mit der Präsentation der bildnerischen Werke ihrer Patientinnen vom
einzigartigen Konzept des Therapiezentrums Weidenhof
und im Speziellen von ihrer Arbeit als Kunsttherapeutin
mit diesen beiden jungen Frauen, über deren Magersucht und ihren Weg zurück ins normale Leben. Besonders berührend waren die schweren Schicksalsschläge,
die dieser Krankheit vorausgegangen waren.
Der letzte Vortrag vor der Sommerpause, am 6. Juni,
hatte Alkoholkrankheit zum Thema. Unser Mensamitglied und NSP (National Supervisory Psychologist in
Mensa Österreich), Mag. Raphaela Zeidler, ist Psychologin mit Spezialisierung zur Klinischen und Gesundheitspsychologin. Sie arbeitet in der größten europäischen
Suchtklinik in der Therapie alkohol-, medikamenten- und
spielsüchtiger Männer und Frauen. Sie erklärte uns anhand einer Bildschirmpräsentation die verschiedenen Typen der Alkoholkrankheit, die Gefahren, alkoholkrank zu
topIQ
10
werden, typische Lebensumstände und Situationen, die
zum erhöhten Alkoholkonsum führen und die einzelnen
Vorstufen zur Alkoholkrankheit. Die Fragen, bei welchen
Mengen Alkoholkonsum noch normal ist, was die ersten
Anzeichen einer Krankheit sind und welche körperlichen
Beeinträchtigen auftreten, wann die Abhängigkeit beginnt und wie die Chancen zur „Heilung“ stehen, wurden
ausführlich erläutert. Anschließend gab es ausreichend
Gelegenheit zur Diskussion über das Thema.
Die Sommerpause bezieht sich natürlich nur auf die
Vortragsabende. Diesen Sommer wird es wieder ein
Schlemmertreffen, unsere Spieleabende und das Mensacafé geben. Kurzfristige Termine der SIGs sowie eventuelle weitere Treffen werden per Mail und über unseren
Terminkalender http://www.balik.at/MENSA/mensa-oesterreich.html bekannt gegeben.
Viele Grüße, Maja
LocSec: Andreas Lenz
SALZBURG
SALZBURG-TAGEBUCH
4.4. und 2.5.2012: mangels Anmeldungen fiel an beiden Terminen
der Stammtisch aus.
18.5.2012: Annett Louisan war ein
voller Erfolg! In einem ausverkauften Großen Saal im Mozarteum verbrachten wir einen
stimmungsvollen Abend bei alten und neuen Liedern!
Das Charming in Linz wurde von drei Salzburger Mitgliedern (plus Partner und Kind) besucht und in sehr angenehmer und unterhaltsamer Umgebung verbracht – eine
Empfehlung für jedes Mitglied, beim nächsten Mal teilzunehmen!
Aktuelle Termine sind unter http://www.mensa.at – Aktivitäten – Lokalgruppen abrufbar.
Liebe Grüße, Andreas
Die Bilder in der Bilderleiste sind (von links nach rechts) von
scot2342, Problemkind, Rudolf Mittelmann, Mausemarie, FotoRita, Monika Bargmann, dicktay2000, la jul, Thomas Pintaric, Fatlum
Berichte aus den
LOKALGRUPPEN
MENSA Österreich
LocSec: Dieter Fleiss
KÄRNTEN
von mir zu einem Welcomeday eingeladen, der auch in der
Eschenlaube stattgefunden hat.
Drei Mensianer aus der Steiermark haben sich auch nach
Linz aufgemacht, wo das diesjährige Charming stattfand.
Ich danke Karina und ihrem Team für die tolle Zeit!
MENSA-TAGEBUCH EINGEWEIHT
An meinem Geburtstag trafen einander einige Mensianer in Kühnsdorf. Nachdem wir ein neues Mensa-Tagebuch mit feinen Getränken
eingeweiht hatten, gab es eine zünftige Jause. Die Musikantin Ursula
spielte flotte Weisen auf ihrer Steirischen auf. Als Ehrengäste kamen der Bürgermeister und der Landesobmann
des Kärntner Abwehrkämpferbundes. Klein Petschar nahm
derweil ein Bad im Swimmingpool und die Erwachsenen
unterhielten sich blendend. Spät am Abend klang die Feier
langsam aus ...
Das Charming 2014 findet durch einen Beschluss der Generalversammlung definitiv in der Steiermark statt. Ich hab
mir schon ein paar Gedanken gemacht – wer also mithelfen
will oder Ideen dazu hat, möge sich bitte bei mir melden
bzw. zum nächsten Stammtisch kommen. Für Ideen, Wünsche, Beschwerden oder Änderungen bin ich immer offen.
Euer LocSec aus der Steiermark, Thomas
Provisorischer LocSec: Jakob Schiechtl
TIROL
EIN NEUER SCHWUNG ...
... in der Tiroler Lokalgruppe erlaubt
mir folgende Ankündigungen:
Nächstes Treffen am Samstag, 14. Juli 2012, auf dem
Magdalensberg um 15.00 Uhr.
Liebe Grüße aus Kärnten! Dieter
LocSec: Thomas Magnet
STEIERMARK
In Tirol findet nun ein Mensa Stammtisch an jedem ersten Freitag in den
Monaten März, Juni, September
und Dezember, jeweils um 19:00 Uhr im Gasthof Bogner,
Walburga-Schindl-Straße 21, 6067 Absam statt. Nächster
Termin ist der 7. September 2012.
Wolfgang Kozaks traditionelles Mensa-Grillfest findet am
25. August 2012 in 6108 Scharnitz statt. Eine Übernachtung (Camping/Schlafsack) ist möglich. Voranmeldung bitte
unter [email protected].
Liebe Grüße aus Tirol!
Jakob
HALLO MENSIANER!
In der Steiermark war in den letzten
Monaten der Stammtisch gut besucht. Wir haben auch zahlreiche
Anmeldungen für unseren Testtag
am 23.06., der, wenn ihr diese Zeilen lest, auch vorüber ist. Ich werde
hoffentlich beim folgenden Stammtisch eine größere Runde begrüßen dürfen. Alle neuen Mitglieder wurden diesmal
VERANSTALTUNGSÜBERSICHT MENSA ÖSTERREICH
Über kommende Veranstaltungen der Lokalgruppen
informiert der Terminkalender auf www.mensa.at. Er
ist unter Aktivitäten - Lokalgruppen zu finden und wird
von den LocSecs aktuell gehalten.
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Karina Leitner
ORGANISATORISCHES
VORGESCHICHTE
Pfingsten 2010: Die Lokalgruppe
Oberösterreich bekommt die Organisation des Charmings 2012
in Linz zugesprochen. Ich löchere
Peter, der 2007 das erste Charming, an dem ich teilgenommen
habe, in Salzburg veranstaltet hat und Jan, der 2010 für
das Wiener Charming zuständig war, mit Fragen nach
Erfahrungen und Tipps zur Organisation. Die Ratschläge lassen einen sehr großen Spielraum für Interpretation. Allein die Beschreibung der Buchungsdynamik: Zitat
Peter: „Für vieles waren fünf Leute angemeldet, und 20
sind gekommen“ und Jan: „Für vieles waren 20 Leute
angemeldet, und fünf sind gekommen“. Die Empfehlungen, ob vorab kassieren oder erst beim Charming, waren
ebenfalls entgegengesetzt. Damit blieb uns nichts anderes übrig, als das Rad wieder mal neu zu erfinden.
Nach vier Monaten der Vorplanung und des OrgateamSuchens fand das erste Orgatreffen im September 2010
statt. Eineinhalb Jahre, viele hundert Arbeitsstunden,
viele, viele tausend Mails, etliche Kübel Kaffee und eine
große Flasche Baldriantinktur später war es so weit:
24.-28.5. CHARMING 2012 – DAS RÄTSELHAFTE UND
UNERFORSCHTE LINZ
Den Auftakt des Charmings bildete ein Live-Interview bei
Radio Oberösterreich, das nochmal eine gewisse Extraportion Adrenalin in mir in Umlauf brachte. Ich bin Jörg
Krenmayr, unserem „Intelligenzanwender“, sehr dankbar,
dass er mir Beistand geleistet hat und wir das Radiointerview gemeinsam gemeistert haben.
Der anschließende Aufbau des Infostands und der
Check-in waren dagegen sehr entspannt, da nur noch
wenige Restzahlungen offen waren und das Hotel einen
Teil des Check-ins mitübernommen hat. Die Abwicklung
der Buchungen über die Buchungssoftware von MinDMitglied Martin Hildebrand hat sich als sehr nervensparend erwiesen, und so konnten Norbert, der CharmingKassier, und ich sehr entspannt am Check-in sitzen und
hatten Zeit, in Ruhe mit den Ankömmlingen zu plaudern
und ihre Fragen zu beantworten.
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Über 40 Programmpunkte harrten in den nächsten vier
Tagen der Teilnehmer, die aus sechs Ländern angereist
waren, um ein charmantes Wochenende zu genießen.
Über die einzelnen Events werde ich hier nichts schreiben, das haben viele Freiwillige übernommen, deren lebhafte Berichte ihr auf den folgenden Seiten findet. Hier
noch ein paar Eckdaten:
TEILNEHMERSTATISTIK
Wir hatten 121 gemeldete Teilnehmer, dazu noch sechs
Personen, die angemeldet waren, deren Buchungen
aber an Ersatzteilnehmer übergeben wurden und zwei
Stornos aufgrund eines medizinischen Akutfalls. Damit
war Linz besuchermäßig hinter Wien 2010 das zweitgrößte Charming in Österreich.
Die meisten Teilnehmer kamen aus Oberösterreich: 36
(bei 77 Mitgliedern), gefolgt von 35 Gästen aus Deutschland, Wien stellte 17 Teilnehmer (bei 264 Mitgliedern),
Niederösterreich acht (von 93), Salzburg sechs (von 25),
die Steiermark vier (von 30), gleichauf mit vier Besuchern
aus der Schweiz, Vorarlberg beehrte uns mit drei Mitgliedern (von 18), Kärnten mit zwei (von 20), zwei Besucher
reisten aus den USA an und zwei aus Spanien (wobei die
Mallorquiner eigentlich zu Vorarlberg und Deutschland
zählen, weil sie jeweils zur Hälfte von dort stammen …
aber damit wird es etwas kompliziert *gg*), eine Teilnehmerin kam aus England, und die Lokalgruppe Tirol war
ebenfalls mit einem Teilnehmer (von 24) vertreten. Aus
dem Burgenland ist leider niemand gekommen.
INFOS
Die Charming Webseite wird bis auf weiteres online bleiben zur Erinnerung, und vielleicht mag sich auch jemand
Mr. Infostand:
Charming-Kassier Norbert
Foto: Stephan Natschläger
CHARMING
2012
MENSA Österreich
Inspiration für ein zukünftiges Charming holen? www.
mensa-ooe.at/charming. Wie jedes Jahr gibt es natürlich auch heuer wieder eine Bildergalerie, die auf www.
mensa-ooe.at bei den Bildern verlinkt ist.
DANK
Mein großer Dank gilt dem Orgateam, bestehend aus
Norbert, Andreas, Wolfgang, Stephan und Clemens, das
unermüdlich am gemeinsamen Ziel gearbeitet hat. Das
angenehme Miteinander und der feine und konstruktive
Umgangston waren eine wahre Freude! Auch den Helfern, Vortragenden und Eventguides meinen herzlichen
Dank: Gerald, Karin, Michael, Peter, Maja, Franz, Martin,
Isa, Sieglinde, Monika und Claudia.
Karin Weidner
AEC-FORSCHUNG
ARS ELECTRONICA CENTER
Früh aufstehen hieß es für alle, die
das Ars Electronica Center besuchen wollten: Schon um 9.00
Uhr – eine Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit, hörten wir von
Christopher Lindinger, dem Leiter
des Futurelabs, einen einstündigen Vortrag über die Geschichte der Ars Electronica und die zahlreichen Erfindungen, an denen das Futurelab maßgeblich beteiligt
war. Dinge, die uns heute selbstverständlich erscheinen,
etwa die graphische Darstellung des Straßenverlaufs auf
unserem Navigationssystem oder die Sensoren, die unseren Smartphones und Tabletcomputern verraten, in
welche Richtung wir sie gerade halten und die Anzeige
entsprechend ausrichten – die ursprüngliche Idee dazu
kam aus dem Futurelab, und zwar schon vor etwa 15
Jahren.
Für Verkehrsleitsysteme werden nicht mehr Autos gezählt, sondern die in einer bestimmten Funkzelle eingeloggten Mobiltelefone – je mehr Handys, desto mehr
Autos, desto größer die Stauwahrscheinlichkeit. Diese
Beobachtungen leisten auch im Falle von Unfällen gute
Dienste: Menschen, die eine Unfallstelle sehen, verspüren zumeist den Drang, dies jemandem telefonisch mitzuteilen (unglücklicherweise nur in den seltensten Fällen
der Polizei oder der Rettung) – das heißt, je mehr ge-
Christopher Lindinger
tätigte Anrufe in einem bestimmten Streckenabschnitt,
desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles (die
Anrufzahl steigt noch zusätzlich, wenn der Unfall besonders schwer erscheint). Somit sind die Einsatzkräfte
meist schon alarmiert, bevor sie endlich jemand verständigt. Das Futurelab arbeitet auch an der Entwicklung von
Robotern mit – wir erfuhren, dass es für die Akzeptanz
des Roboters durch die Menschen nicht nur auf ein ansprechendes Äußeres, sondern vor allem auf eine möglichst „menschenähnliche“ Fortbewegung ankommt.
Besonders wichtig ist dies in Bereichen, wo Menschen
und Roboter quasi „zusammenleben“. Japan etwa plant,
im Bereich der Krankenpflege mangels Nachwuchses
Roboter für alle jene Tätigkeiten, die keine menschliche
Zuwendung erfordern (also etwa Essen bringen, abservieren oder Betten machen) Roboter einzusetzen. Die
Krankenhauseinrichtungen werden schon sukzessive
entsprechend umgerüstet. Zu „lieb“ soll das Design allerdings auch nicht ausfallen – die USA melden verstärkt
Fotos: Stephan Natschläger
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Unfälle mit Rasenmäher-Robotern, die von Kindern als
„Haustier“ betrachtet und entsprechend herumgetragen
werden.
Während einige Ausgewählte die Werkstätten des
Futurelabs besichtigten, nahmen die anderen an einer
Führung durch das Ars Electronica Center teil. Wir lernten einen „Kuschelroboter“ kennen – eine mechanische
Robbe mit großen Augen und langen Wimpern, die als
Haustier-Ersatz für demenzkranke Personen eingesetzt
wird. Sie reagiert auf Streicheln ähnlich wie eine Katze, gibt zustimmende Laute von sich und sieht absolut
herzig aus (die Robbe wurde deshalb gewählt, weil die
meisten Menschen Robben gegenüber positiv eingestellt
sind, aber kaum jemals wirklich eine angefasst haben.
Eine überzeugende Katze zu bauen, wäre wesentlich
schwieriger geworden). Wir verstanden das beim nächs-
einen Test über das eigene Sicherheitsverhalten im Netz
machen.
Die Hungrigen unter uns fanden sich im Café Cubus im
obersten Stock – hier kann man mit einem herrlichen
Blick über Linz ganz köstlich essen, und die freundliche
Dame, die uns bediente, war kein Roboter.
(cc) Cubus
Maria Kalbacher
SEGWAY NATOUR
ABENTEUER, SPASS, LEICHTIGKEIT UND FREIHEIT: SEGWAY
FAHREN!
(c) a_kep
ten Exponat – den Telefonroboter, der die Gesichtszüge
der Person am anderen Ende der Leitung übernehmen
und seinen Gesprächspartner gegebenenfalls auch umarmen kann, fanden wir ein bisschen gespenstisch.
Viel Spaß hatten wir dafür mit der „Schwanzprothese“
– zum Umschnallen für alle, die schon immer einmal wissen wollten, wie man sich als Katze oder Hund fühlt. Die
Abteilung für optische Täuschungen, wo man unter anderem ein Foto von seiner Netzhaut machen lassen kann,
musste warten – zuerst stand ein sehr beeindruckender
3D-Film über unser Sonnensystem, die Milchstraße und
das Universum überhaupt auf dem Programm. Die meisten duckten sich, als der Mond vorüberschoss – man
hatte das Gefühl, er würde einem gleich auf den Kopf
knallen. Nach dem Film gab es Zeit für individuelle Besichtigungen – bei den meisten Stationen steht jemand
vom AEC für Fragen und weitere Auskünfte zur Verfügung. In der Ausstellung über das Internet und seine Gefahren für die eigene Privatsphäre kann man auch noch
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Ich war ziemlich neugierig und
fest entschlossen: Die Chance
beim Charming, das erste Mal in Foto: Jeff Mangione
meinem Leben Segway zu fahren, wollte ich mir nicht entgehen lassen! Zugegeben:
Technischen Neuerungen begegne ich ja immer ein wenig skeptisch, aber: Den Menschen, die ich bisher am
Segway beobachtet hatte, stand der Spaß an der Sache
ins Gesicht geschrieben! Das wollte ich auch: Spaß! Als
wir uns – zu zehnt – beim Alten Rathaus trafen, war mir
dann doch ein bisschen mulmig zumute – Karin, die zum
Fotografieren vorbeischaute, sprach aus, was ich mir
Segway-Fotos: Karin Heiduck
CHARMING
2012
MENSA Österreich
heimlich über mich selbst dachte: „Körperkoordination
ist nicht meine Stärke.“
frei und zunehmend sicherer bewältigten wir auch diese
neuen Aufgaben.
Aber der Guide, Sebastian, ließ die Zweifel nicht groß
werden: „Segway fahren lernt man in 30 Sekunden!“ Er
sprudelte nur so vor sich hin, erklärte uns das Wesentlichste und schon ging´s los – erstmal ganz langsam und
vorsichtig im Innenhof. Ja, es war interessant: Wenn du
deinen Schwerpunkt nach vorne verlagerst, fährt der
Segway los, und wenn du ihn wieder zurück verlagerst,
bleibt er stehen. Und zum Lenken brauchst du nicht
mehr als zwei Finger!
Nun ging´s aber WIRKLICH los: Aus der Stadt hinaus,
bergauf und bergab, es machte immer mehr Spaß, und
ich bin sicher, ich hatte nun auch schon dann und wann
ein Lächeln auf den Lippen und die Stirn nicht mehr voller Konzentrationsfalten, aber „Autsch!“ Schon lag ich
da – Tja, vorausschauend fahren und Bremswege einkalkulieren ist auch beim Segway fahren von Vorteil! Aber
außer ein paar Kratzern auf der Schulter war mir nichts
passiert.
Weiter ging´s: Über Römerberg und Freinberg fuhren
wir auf kaum befahrenen Straßen durch das Zaubertal
in Richtung Leonding, vorbei an Wehrtürmen und vielen freundlichen Menschen, die uns lächelnd begegneten, quer durch unendlich viel Grün. Wir konnten auch
über Wiesen, ein Stück den Waldrand entlang und durch
Parks beweisen, wie geschickt wir mittlerweile mit unseren Segways umgehen konnten.
Zum Segwayfahren extra aus den USA angereist: Alison, Ex-LocSec OÖ
Der nächste Schritt ins Abenteuer führte uns hinaus auf
einen – weitgehend leeren – Platz, wo eine neue Herausforderung wartete: Ein Knopfdruck – und wir waren nicht
mehr – wie bisher – im „Schildkrötenmodus“ unterwegs,
sondern konnten jetzt bis zu 20 km/h fahren! Für mich,
die weder Rollerskates noch Autofahren oder Hochschaubahnen mag und am liebsten zu Fuß unterwegs
ist, ein wahrlich höllisches Tempo! Aber es gab Zeit und
Platz genug, sich damit anzufreunden, und dann wurde
er wirklich ernst – der Spaß: Mitten durch die Stadt ging
es zum Donaupark: Es war ein wunderschöner Tag, und
es waren unglaublich viele Menschen unterwegs, und wir
schlängelten uns langsam und vorsichtig hintereinander
durchs Getümmel. Sebastian meinte bei der nächsten
Pause: „Wer zwischen vielen Menschen fahren kann,
kann Segway fahren!“ Und schon gab´s die nächste
Challenge: Bergauf und bergab fahren – auf einem kleinen Abhang in der Wiese des Donauparks.
Bevor es zurück ins Zentrum ging, kam aber noch der ultimative Höhepunkt: Gas geben auf einem leeren Firmenparkplatz! Jaaaaa, DAS war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Spaß pur! Wir flitzten auf und ab, lachten
einander an, und mein Herz schlug nicht mehr vor Angst,
sondern vor Begeisterung! Mutig, wie ich inzwischen
war, probierte ich aus, ob und wie das mit dem Rückwärtsfahren geht. Und ich kann euch sagen: Es geht!
Fazit nach zweieinhalb Stunden und etwa neun Kilometern: Manchmal sind die wahren Abenteuer eben nicht
nur im Kopf. Und es lohnt sich, neugierig und mutig zu
sein, denn: Man darf auf seinen Körper genauso vertrau-
Aber – welch Überraschung! – im Speziellen gilt dasselbe
wie im Allgemeinen: Wenn du deinen Schwerpunkt nach
vorne verlagerst, wird der Segway schneller, und wenn
du ihn nach hinten verlagerst, wird er langsamer: SturztopIQ
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en wie auf sein Hirn! An jene MitfahrerInnen in der Gruppe, die nicht zum ersten Mal auf einem Segway standen:
Danke für eure Geduld!
Segway-Touren in Linz: linzerschweben.at
Hintergrundwissen: http://de.wikipedia.org/wiki/Segway
Eva Lenz
SEGWAY STADTTOUR
Segway-Althasen: Eva und Timmi
LENTOS – SCHLOSSMUSEUM – DOM
Pünktlich um 9.00 Uhr fanden sich
neun Mens(i)aner am Hauptplatz
ein, um die Stadt per Segway zu
erkunden. In einem der schönen
Innenhöfe – im Stadtmuseum –
hat uns unser Guide Sebastian in
Empfang genommen und in das Bedienen der anfangs
wackeligen Geräte eingewiesen.
ging es weiter zum Schlossmuseum. Es war eine sehr
„grüne“ Stadttour, da, wie wir erfahren haben, Linz einen
sehr hohen Parkanteil hat. Weiter ging es durch die Parkanlage zum Bergschlössl, und von dort bergab in die Altstadt. Es muss ein amüsanter Anblick gewesen sein, wie
sich die rollende Mens(i)anerschlange so durch die Stadt
bewegte, denn die Menschen drehten sich nach dieser
Attraktion um.
Wir durften im Innenhof ein paar Übungsrunden drehen,
bevor wir dann auf den öffentlichen Verkehr losgelassen
wurden. Sehr beruhigend fanden wir wohl auch die Info,
dass wir – für den Fall, dass wir Fußgänger, parkende
Autos usw. beschädigen sollten – gut versichert waren…. Dann ging es im „Gänsekonvoi“ ab in Richtung
Donaupark, wo wir bereits wie die Wilden durch die Wiese „segwayten“ und das Rauf- und Runterfahren übten.
Nun waren wir alle bereits tollkühne Raser (die automatische Bremse wurde bereits entsperrt und so konnten wir
20 km/h erreichen). Das Lentos wurde umrundet, dann
Segway-Naturtalent: Jakob, LocSec Tirol
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Übungsrunde am Pfarrplatz
Unser nächstes Ziel war der Neue Dom. Da aber gerade
eine Messe stattfand, konnten wir nur einen ganz kurzen Blick ins Innere werfen. Auf die Frage, ob die Linzer
so gläubig wären, weil die Kirche so voll war, kam vom
Guide die Info: „Aber hallo, es ist Pfingstsonntag!“ Frech
meinte Andreas darauf: „Na, dann sag uns doch mal,
was das bedeutet?“ Er wollte unseren Stadtführer wohl
ein bisschen in die Enge treiben, aber über die ausführliche, sehr fachmännische Auskunft waren wir alle etwas
überrascht. Mit einem Grinsen erklärte uns Sebastian,
dass er Theologie studiert hatte…..tja, so kann‘s gehen!
Über die Landstraße kehrten wir zurück zu unserem Ausgangspunkt. Da wir aber noch etwas Zeit hatten, machten wir noch einen kleinen Abstecher über die Donau
CHARMING
2012
MENSA Österreich
nach Urfahr, wo uns Sebastian noch den „Badestrand“
von Linz und die schönen, alten Häuser zeigte. Und wir
erfuhren einiges über die gegenseitige Sympathie zwischen Linzern und Urfahranern…..und wie sich das in
der Vergangenheit entwickelt hatte.
tung durch LEDs finden sie Anwendung. Ein wichtiges
Grundelement ist der in den 1950ern erfundene Transistor. Er wirkt wie ein Relais: An einem Kreis A anliegende
Spannung schaltet einen Kreis B. Durch Zusammenfügen solcher Elemente lassen sich logische Schaltungen
aufbauen.
Nach ca. zwei Stunden auf Rädern war die Tour nun unfallfrei überstanden, und ein echter Genuss war viel zu
schnell vorbei.
Franz Langmayr
UNI-INSTITUTE
HALBLEITER UND ROBOTER
Im nordöstlichen Stadtrandbereich
von Linz liegt die Johannes-Kepler-Universität – ein großzügig angelegter Campus. Wir besichtigen
zuerst das Institut für Halbleiter
und Festkörperphysik, wo uns sogleich der Institutsvorstand, Herr Professor Dr. Gerhard
Brunthaler, einen Vortrag über elektronische Nanostrukturen hält. Der Redner arbeitet hier, seit das Institut vor
Jahrzehnten gegründet wurde.
Foto: Stephan Natschläger
Das geschah zunächst in vereinfachter Herstellung durch
gedruckte Schaltungen. Die heute immer komplexeren
Mikrochips entstehen durch immer weitere fotomechanische Verkleinerung dieser Schaltungen auf Silicium-Waffeln. Wo sich da Lichtstrahlen als Verkleinerungsmittel als
zu grob erweisen, da arbeitet man mit Elektronenstrahlen. Auf solche Weise konnte man schon 1997 auf knapp
10 cm² Fläche 4,4 Milliarden (!) Transistoren unterbringen. Auch die Taktfrequenzen, mit denen man die Chips
betreiben kann, waren schon 2003 zwischen 3 und 4
Gigahertz angelangt.
Nach Intel-Gründer Gordon Moore spricht man vom
Mooreschen Gesetz: Verdoppelung der Transistoren pro
Chip alle 18 Monate. Aber inzwischen ist da Sand im
Getriebe. So klein wie ein Atom kann ein Transistor nicht
werden – und dort würde man nach Moore 2017 anlangen. Und Quanteneffekte erschweren die weitere Erhöhung der Taktfrequenz.
Foto: Stephan Natschläger
In seinem visuell unterstützten Vortrag geht es um Forschung zur Produktion von Halbleitern und Mikrochips.
Viele seiner visual aids sind im Netz unter http://www.
hlphys.jku.at/personalsites/bru/lectures/Nano3b_short.
pdf abrufbar. Er sagt in etwa:
Halbleiter haben eine industrielle Revolution ausgelöst.
Sie sind unentbehrlich für Computer, Handys, Audio- und
Videogeräte. Aber auch in der stromsparenden Beleuch-
Professor Brunthaler hält da weitere Durchbrüche durch
Experimentieren mit lebender (am ehesten wohl pflanzlicher) DNA für möglich. Auch das Phänomen des Bewusstseins ist ihm wichtig. Da lässt er uns noch per Mail
seine Adresse <[email protected]> und die
Links
http://www.youtube.com/watch?feature=player_
embedded&v=GoK6hTEIUPQ
und http://de.wikipedia.org/wiki/Christof_Koch nachreichen, die zu Christof Koch und Gesprächen darüber fühtopIQ
17
ren, wie es sein kann, dass das Bewusstsein vom Nervensystem (und möglicherweise auch von künstlichen
hochkomplexen Systemen) erzeugt wird.
Zu solcher Abhängigkeit des Bewusstseins von Materie
möchte ich kritisch anmerken:
1. (mindestens mein) Bewusstsein fühlt sich klarer an,
wenn seine Inhalte weniger komplex sind.
2. Da stimmt etwas mit der logischen Ebene nicht: Dass
es unser Nervensystem und andere hochkomplexe
Systeme gibt, ist Bewusstseinsinhalt. Zurückführen
des Bewusstseins auf dessen Inhalte ist aber unzulässig. Es ist, als würde man träumendes Bewusstsein
auf Trauminhalte zurückführen – oder die Existenz einer Kinoleinwand auf Inhalte von Filmen, die man auf
sie projiziert.
3. Wo immer Bewusstsein neu erwachen soll, bleibt das
Rätsel, wie sich bestimmt, ob es mein Bewusstsein
ist, das da erwacht oder das eines anderen.
4. Wie Bewusstsein aus Materie oder Energie entstehen
soll, weiß niemand. Darauf weist schon Leibniz (16461716) hin in seinem Mühlengleichnis. Viel einfacher,
man geht vom Bewusstsein als der Ursubstanz aus,
von der man sich dann leicht vorstellen kann, wie sie
Wirklichkeit (ähnlich wie in einem Traum) gestalten und
erleben kann.
5. Die zahlreichen Berichte über OBE (out of body experience), NDE (near death experience) und Erinnerungen an vergangene Inkarnationen sprechen gegen
eine Abhängigkeit des Bewusstseins von Materie.
Die anschließende Führung zu den für Mikrochipforschung notwendigen Laborräumlichkeiten der Reinheitsklassen 1 bis 4 zeigt eindrucksvolle Technik. Nur ganz
wenige frei schwebende Staubkörner darf es hier geben,
bei Klasse 1 ab 0,3 Mikrometer Größe keine mehr (siehe
„Reinraum“ in Wikipedia).
Foto: Stephan Natschläger
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Foto: Birgit Scholz
Eindrucksvoll ist dann auch die Führung durch das Institut für Robotik: Ein Roboterarm, der im Raum beliebige
Arbeit leisten kann, hat mindestens sechs Gelenke, je eines für jede der drei Dimensionen des Raumes und noch
einmal je eines für die drei Komponenten der möglichen
Bewegung im Raum. Und in der heutigen Robotik geht
es nicht um Kleinheit, sondern um Größe: Roboterarme,
die immer größere Tonnenlasten mühelos bewegen können.
Für beide Institute sind Industrieaufträge das Um und Auf.
Studenten arbeiten daran mit. Hier mischt Österreich mit
an der vordersten Front der Forschung und Entwicklung.
Foto: Stephan Natschläger
Karin Weidner
NACHTWÄCHTERFÜHRUNG
VON DUMMEN MÖRDERN UND
KORRUPTEN HEILIGEN ...
… hörten wir auf der Nachtwächterführung mit dem Schwerpunkt „Geister- und Mordgeschichten“. Unser Nachtwächter
Wolfgang erzählte recht anschaulich von Folter- und Hinrichtungsmethoden im Mittelalter sowie von einigen Verbrechern, die sich nicht gerade
durch große Cleverness ausgezeichnet hatten: so überfiel etwa ein Soldat eine Tabakwarenhändlerin, bei der
er Stammkunde war, und sah sich – als diese ihn natürlich erkannte – gezwungen, sie mittels eines Bajonetts
zu ermorden. Die Dame, obzwar tödlich getroffen, lebte
allerdings noch lange genug, um der Polizei seinen Namen zu nennen. Als die Polizei den Beschuldigten in der
Kaserne aufsuchte, trug dieser nach wie vor die blutverschmierte Uniform …
CHARMING
2012
MENSA Österreich
Ein anderer Raubmörder (dieser hatte einen Wirt überfallen) bezahlte mit der Beute nicht nur seine Schulden,
er leistete sogar eine Vorauszahlung für die Miete seiner
Wohnung in Wien. Natürlich wurde der Hausherr misstrauisch, und als die Linzer Polizei Nachforschungen anstellte, war der Schuldige bald gefunden.
Offenbar als Trophäen behielten drei
sogenannte „Hübschlerinnen“
(illegale
Prostituierte,
die ihre Kundschaft
nicht auf der Straße,
sondern vom Fenster ihrer Wohnung
aus ansprachen) die
Geldbörsen, die sie
ihren Kunden bei
der Erbringung ihrer
Dienste unauffällig
abgenommen hatten. Die Bestohlenen
verzichteten zumeist
auf eine Anzeige (da
es verboten war,
Foto: Karina Leitner
das Service der Damen in Anspruch zu
nehmen, hätten sie sich in diesem Fall selbst belastet) –
als es einer doch tat, wurde die Wohnung der Damen
durchsucht und die Geldbörsen gefunden (dabei wäre
es so einfach gewesen, sie in der nahen Donau zu entsorgen …)
Wir erfuhren auch, dass man im Mittelalter Hingerichteten eine Goldmünze in den Mund steckte, auf dass diese
sich den Eintritt ins Himmelreich erkaufen konnten. Nun
Foto: Stephan Natschläger
sind wir ja heutzutage, was Korruption angeht, einiges
gewohnt, aber dass auch Petrus bestechlich sein soll,
erschüttert doch ein wenig.
Etwas pikant die Geschichte des Hauses der Sparkasse: nach dem Einsturz eines Kellergewölbes entdeckte man einen Geheimkeller, in dem sich eine Gelddruckpresse sowie große Mengen Falschgeld befanden. Die Sparkasse hatte das Haus von einem Linzer
Bürger erworben, der es über die Jahre unerklärlicherweise zu großem Reichtum gebracht hatte. Er setzte
seine Laufbahn in Wien als Finanzberater der Habsburger fort, wurde schließlich verschiedenster Betrügereien überführt und beendete sein Leben im Gefängnis. Die Gelddruckpresse wurde ins Museum geschafft,
was mit dem Falschgeld passierte, fällt unter das Bankgeheimnis.
Kristin Consör
BAUCHTANZ-WORKSHOP
VON HÜFTENKREISEN UND
POPOWACKELN
Das sind sicher die ersten Bilder,
die einem beim Thema Bauchtanzen durch den Kopf gehen. Wer
allerdings bei Karinas Einführungsstunde teilgenommen hat, konnte
feststellen, dass die 50 Minuten Bauchtanz ein besseres
Workout waren als in so manchem Fitness-Studio angeboten wird.
So haben wir in knapp einer Stunde, mehr oder weniger
grazil, die Grundelemente des Bauchtanzes ausprobiert.
Da ich mich zu Letzteren zähle, hatte meine Darbietung sicher wenig mit den eleganten Bewegungen der
Orientalinnen gemein, dafür war ich nach dem Kurs angenehm ausgepowert, und meine Verspannungen von
zweieinhalb Stunden Segway-Fahren waren restlos verschwunden.
Zu unserer Freude haben auch drei Männer den Mut
gefunden und mit viel Einsatz und Enthusiasmus unsere Runde bereichert. Auch wenn wir nicht alle Tanzelemente erfolgreich ausführen konnten, hat der Kurs sein
Hauptziel doch voll und ganz erfüllt – wir hatten alle unheimlich viel Spaß.
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Elisabeth Halbritter
LINZERTORTE BACKEN
VON TORTEN UND PUDDINGS
Mit dem Wissen, dass eine gut gelungene Linzertorte etwas äußerst
Köstliches ist, dass aber mit wenig Erfahrung beim Backen dieser
Spezialität auch ein eher staubendes Ergebnis zustandekommen
kann, habe ich bisher vom Backen einer solchen Abstand genommen. Als ambitionierte Kuchenbackamateurin freute ich mich also schon sehr auf das „Linzertorte-Backen“ beim Charming Linz.
Fotos: Stephan Natschläger
kneten und dann rasten lassen ist in der kurzen Kurszeit
– eine Stunde – leider nicht möglich) und wurden von uns
mit viel Eifer mit Ribiselmarmelade bestrichen und mit einem mehr oder weniger grazilen Gitter aus selbstgerollten Teigwürsten versehen, die, um es vorwegzunehmen,
im gebackenen Zustand alle äußerst elegant ausgesehen haben. Mit Eidotter bestrichen, mit Mandeln bestreut
und einem Namensschild versehen, kamen sie dann in
den Backofen. Noch warm und wunderbar duftend standen sie auf der Theke, als wir sie abholten. Dazu gab´s
das Rezept und ein Teilnahmezertifikat. Mir hat sie dann
zu Hause sehr gut geschmeckt.
Sollte ich bei meinen ersten eigenständigen Versuchen
mit selbsthergestelltem Teig einmal nur eine „staubende“
Linzertorte zustandebringen, habe ich übrigens schon
ein Rezept zur Verwertung dieser Bröselei gefunden,
nämlich einen „Linzerpudding“!
Mit mir erwarteten noch acht weitere Interessierte von
einem Konditormeister der Firma Jindrak Kenntnis über
die Linzertorte allgemein und deren händische Fabrikation zu bekommen. Die Lehrstunde fand im ersten Stock
der sehr hübschen, gemütlichen Konditorei der Familie
Jindrak im Extrazimmer statt, und wir sahen zur Einstimmung einen Film über die Linzertorten-Produktionstradition der Firma Jindrak, die derzeit in der dritten Generation jährlich ca. 95.000 Torten bäckt. Das Konzept,
Linzertorte serienmäßig zu erzeugen, stammt schon von
dem Konditor J. K. Vogel (1796-1883). Übrigens soll ein
Linzertortenrezept das derzeit älteste gefundene Tortenrezept der Welt sein. Es steht in einem Kochbuch von
1653 und wird in Admont aufbewahrt.
Im praktischen Teil des Workshops durften wir uns, mit
einer Schürze ausgerüstet, nach Anleitung unseres Konditormeisters jeder am Aufbau einer eigenen Torte versuchen. Die Tortenböden waren bereits vorbereitet (TeigtopIQ
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Tassilo Halbritter
LINZER ZOO
VON FLEDERMÄUSEN UND
GÜRTELTIEREN
Wir (Elisabeth und ich) nahmen
nicht an der Pöstlingberg-Besteigung teil, weil ich noch die Führung im AEC besuchte. Also fuhren
wir bequem mit der Pöstlingbergbahn hinauf und stiegen nach Besichtigung der GipfelSehenswürdigkeiten gemütlich zum Gasthaus Freiseder
ab, was uns nach mehrmaliger Erkundigung nach dem
Weg auch gelang. Dort trafen wir auf die Pöstlingberg-
CHARMING
2012
MENSA Österreich
Wanderer (etwa 20 Teilnehmer), die bereits ihre Knödel
schmausten. Nach der Stärkung ging es über Wiesen
und Kornblumenfelder bergab. Auch ein ganz schmales
Wegerl mit viel Brennnesseln erfreute kurzbehoste MensianerInnen (Alison!). Leider ging´s dann wieder etwas
bergauf in der sommerlichen Hitze, bis wir halb verdurstet beim Tiergarten-Eingang ankamen, wo schon direkt
beim Buffet. Dann konnten wir gestärkt den Abstieg zur
Station der Pöstlingbergbahn wagen.
Lösungen: 1b, 2a
Birgit Scholz
WEGE ZUM URSPRUNG
HINDUISMUS, CHRISTENTUM UND
SUFISMUS
Foto: Tassilo Halbritter
angereiste Mensianer warteten. Isa (Gattin des aus der
Schweiz eingewanderten Mensa-OÖ-Mitglieds Roger
und Veterinärin im Zoo) übernahm die Führung unserer
etwa 30köpfigen Gruppe mit viel Engagement. Fast an
jeder Station gab´s Rätselfragen zu beantworten, und am
Schluss standen fünf Sieger mit jeweils 6 Punkten (von
10 möglichen) fest. Beispiele für die Fragen stellte mir Isa
zur Verfügung:
1. Woran erkennt die Vampirfledermaus (Desmodus rotundus) ihre Beute?
a) am Schweißgeruch
b) am Atemgeräusch
c) an der Größe
d) an der Bewegungsgeschwindigkeit
Wer mit zwei Konfessionen aufwächst, begreift früh: Es gibt
keinen „einen wahren Glauben“.
Und: Der Glaube entzieht sich in
© Christoph Kleiner-pnp
seinem Kern dem intellektuellen
Wissen, denn er ist eingebettet in das bewusste Erleben
ursprünglicher Energie, deren wahre Größe wir meist erst
in tiefgreifenden Lebensumbrüchen erfahren. Wie gehen
nun intellektuell Hochbegabte mit diesem Thema um?
Um das zu herauszufinden, besuchte ich während des
diesjährigen Mensa Charmings den Workshop „Wege
zum Ursprung“.
In der Ankündigung wurde von „spirituellen Traditionen“
gesprochen. Tatsächlich begleiten Hinduismus, Christentum und Sufismus zwar unterschiedlich lang aber schon
viele Menschengenerationen durch ihr Leben zwischen
den Polaritäten Glück – Unglück, Liebe – Hass, Freude –
Trauer, Fülle – Gier, Gemeinschaft – Isolation u. a.
Der Hinduismus mit seiner farbigen, beziehungsreichen
Götterwelt und so vielfältigen Traditionen ist die älteste
der vorgestellten Glaubensrichtungen. Franz Langmayr
2. Welche Aussage über das Neunbinden-Gürteltier ist
falsch?
a) Über 230 Mio. Jahre alte Skelettfunde
b) Wirft meist eineiige Vierlinge
c) Wird in der Medizinforschung als Erregerwirt verwendet
d) Mag auch Mitbewohner wie z.B. Stinktiere
Wir sahen und bekamen von Isa u.a. erläutert: Erdmännchen, Emus, Pandas, Zebras, Uhu, Nasenbär, Aras, Ziegen und besuchten das Tropenhaus und das Artenhaus.
Anschließend gab´s endlich die ersehnten Erfrischungen
Foto: Birgit Scholz
topIQ
21
erzählte uns davon und führte uns mit einer Meditation durch Freude und Licht. Da war er wieder: der mir
bekannte Zwiespalt zwischen intuitivem Begreifen des
Gemeinten und Intellekt, der mich mit Gedanken über
die gesprochenen Worte woanders hinlockte; vor allem
weg von mir selbst, von genau jetzt und von genau da,
wo ich war. Wie soll ein Mensch, der intellektuell fragmentiert, Einheit mit sich und der Welt empfinden? Wirkt
Wissen tatsächlich bewusstseinserweiternd? Oder engt
uns Denken in mancher Hinsicht auch ein? Das Leben ist
weiter als unser Verstand. Doch unsere Wahrnehmung
und die Wertungen unseres Verstandes engen uns ein.
Zum Abschluss das ursprüngliche und umfassende Wort
„Om“, bewusst geäußert ins Innere führend.
Es folgte das Christentum, das zu unserem Kulturkreis gehörig uns allen
vertraut ist; oder nur vertraut scheint? Wolfgang
erzählte uns, wie er unsere viel kritisierte Religion
selbst erfährt, wo er ihre
Stärken erlebt. Er stellte
die Frage in den Raum,
wofür wir Dankbarkeit
Albrecht Dürer (1508)
empfinden. Dank ist ein
Gebet, das meist vernachlässigt wird. Ich erinnerte Jahre, in denen ich täglich dem Leben für meine Gesundheit dankte. Das Leben an sich ist zäh. Die Gesundheit
ist fragil. Wird der Körper schwächer, wächst die Seele.
Doch ich habe gern mein Leben – zumindest in meiner
kleinen menschlichen Illusion – selbst in der Hand. Ich
meide es, ausgeliefert, im schlimmsten Fall von Gott und
der Welt verlassen zu sein. Kennen wir den ganzen Inhalt
von Psalm 22,2 aus der Bibel? „Mein Gott, mein Gott,
warum hast Du mich verlassen?“ Wolfgang las uns diesen Text vor. Ich stolpere in Gedanken über die Frage:
Warum verlässt uns Gott eigentlich? Oder verlassen wir
ihn?
„Gehst du einen Schritt
auf Gott zu, kommt er
dir 1000 Schritte entgegen“, heißt es im Sufismus. Über den „großen“
Sufismus, die vom Islam
losgelöstere
sufistische
Tradition, erzählte uns Karina. Bekannt durch die
ekstatischen Drehtänze
topIQ
22
der Derwische vom Mevlevi-Orden verfügt der Sufismus
noch über eine Vielzahl anderer Rituale; auch über Gesangsmeditation. Hier gab Karina das Paradoxon – im
Zen würde man vielleicht sagen den „Koan“ – in den
Kreis: „Es gibt keinen Gott. Es gibt nur Gott.“ Was für
den Intellekt paradox wirkt, zu dem sagt unsere Intuition wissend: „Stimmt.“ Und wieder der rasche Wechsel
zwischen intuitivem Erfassen der Gesamtheit und intellektuellem Zerlegen der beiden Sätze. Hat sich Escher
ähnlich erlebt, als er seine Bilder zunächst erahnte, dann
mit mathematischen Formeln konstruierte?
So war neben den Erfahrungen von Franz, Wolfgang und
Karina, die den Workshop für uns so lebendig gestalteten, Raum für eigenes inneres Erleben, Fragen und Antwortsuchen. Wie wohltuend, Menschen, die sich unterschiedlichen spirituellen Traditionen widmen, so einmütig
in einem Raum zu erleben. Wo andere sich durch Diskussionen über die Korrektheit von Worten oder Ritualen
spalten, blieb in unserer Runde für das große Gemeinsame Raum, behielten wir Freiheit für eigenes Erleben.
(cc) Gedankensprudler
Glauben ist für mich weiterhin die Erfahrung einer (wissenschaftlich letztendlich nicht beweisbaren) schöpferischen Kraft. Dieser Kraft entstammen wir alle, von ihr
ist jeder und jede Einzelne von uns durch und durch gemeint und gewollt, sie verbindet uns mit allem, und sie
durchdringt alles; in ihr sind wir geborgen und getragen,
im Leben und im Sterben, und zu ihr kehren wir eines
Tages völlig zurück. So ist Leben ein Teil vom Tod, letztendlich Schöpfungskraft und Leben selbst, der Ursprung
von allem.
Im Workshop verwendete Quellen:
Hinduismus : „Autobiography of a Yogi“, Lehrbrief der
von Paramahansa Yogananda gegründeten Self-Realisation Fellowship
Christentum: Bibel
Sufismus: Idris Shah
CHARMING
2012
MENSA Österreich
Frank Hahn
Monika Bargmann
WEGE ZUM URSPRUNG
WEGE ZUM URSPRUNG
BEGEGNUNG MIT DEM SUFISMUS
ANREGENDE ASPEKTE
Im dritten und für mich eindrücklichsten Teil des Religionsworkshops „Wege zum Ursprung“
stellte uns Karina die Richtung
des Sufismus vor, indem sie die
Runde zu einem „dhikr“ mitnahm,
dem unablässigen Wiederholen von Mantren zu rhythmischem Trommelschlag. Die Gruppe war in erstaunlich
kurzer Zeit gut „zusammen“, so dass mir das Ziel dieser
Form des Gebetes oder Rituales dämmerte ... über die
Zwischenstufe, Teil einer größeren Einheit zu werden, einer Gruppe, die im Einklang ist, Verbindung zum höheren
Wesen aufzunehmen.
„Wir wollen versuchen, ob es möglich ist, dass Intelligenz Vorurteile
überwinden und Verständnis füreinander entwickeln kann“ – das war
der Ausgangspunkt der Veranstaltung „Wege zum Ursprung“, bei
der Wolfgang Helm, Franz Langmayr und Karina Leitner
Christentum, Hinduismus und Sufismus kurz vorstellten
und mit einer kurzen angeleiteten Meditation ein Gefühl
davon zu geben versuchten.
Dass der erste Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses durchaus kein stumpfer Merksatz ist, sondern ein
Paradoxon darstellt: La illahe – il allah / es gibt keinen
Gott - es gibt nur Gott, war für mich eine interessante
Neuigkeit. Bei dem rhythmisch wiederholten „hu!“, dass
einem tief in den Bauch fährt, kann von Körperfeindlichkeit, die ich bisher mit dem Islam assoziiert habe, keine
Rede sein. Das hat für mich auch dazu beigetragen, Vorurteile zu zerschlagen.
Ein bewegendes Erlebnis!
Isabell Buttron
WEGE ZUM URSPRUNG
FEEDBACK AUS DER SCHWEIZ
Mir hat die „Wege zum Ursprung“Veranstaltung beim Mensa Charming sehr gut gefallen. Ülicherweise hat man nicht die wundervolle
Gelegenheit, in drei vollkommen
unterschiedliche und vor allem einem selbst unbekannte Glaubens- oder Weltanschauungsmodelle Einblick zu bekommen. Daher möchte ich
mich bei Karina, Franz und Wolfgang herzlich für diesen
offenen und einfühlsamen Einblick in das, was euch
wichtig ist, bedanken!
Für mich war die Gemeinsamkeit der verschiedenen Religionen bzw. Konfessionen bislang vor allem in der Existenz bestimmter Verhaltensregeln und Speisevorschriften
zu sehen. Verhaltensregeln umfassen Anleitungen zum
Umgang miteinander ebenso wie Vorgaben einer geistigen oder körperlichen Reise wie eine Wallfahrt. Die Speisevorschriften reichen vom fleischfreien Freitag über den
Ramadan und die vegetarische Ernährung bis zur Trennung von Speisen mit Milch- und Fleischbestandteilen.
Bei der Veranstaltung ist mir aber viel deutlicher als bisher klar geworden, dass auch verschiedene Formen der
Meditation zu den Gemeinsamkeiten gehören. Das reicht
von einer geistigen Betrachtung und dem Wiederholen
gesungener Mantras über das gemeinsame Schweigen
bis zum Rosenkranzbeten und bis zur intensiven Lektüre
religiöser Texte.
Einige Aspekte waren für mich besonders anregend und
ich konnte – ausgehend von meiner eigenen Religion
bzw. Religiosität – daran anknüpfen. Franz stellte das
Konzept des „Satguru“ vor, also jener Person, die Hindus
auf ihrem spirituellen Weg begleitet und anleitet. Hindus
suchen und finden ihren jeweiligen Satguru bzw. werden
von ihm (oder ihr?) gefunden. Für Hindus seien Christinnen und Christen daher einfach Menschen, für die Jesus
Christus als Satguru fungiert. Eine schöne Vorstellung,
wie ich finde, die mich daran erinnerte, dass im Islam Jesus ebenfalls als ein Prophet (eben als einer unter vielen,
und nicht DER Prophet) anerkannt wird. Alles Hinweise
darauf, dass die verschiedenen Religionen eigentlich
sehr gut miteinander auskommen könnten. Wolfgangs
Formulierung, dass „Glauben“ nicht das Gegenteil von
Wissen bedeute, sondern als „An-etwas-Glauben“ vertopIQ
23
standen werden solle (wie zum Beispiel ein Fußballtrainer vor einem Spiel seinen Spielern sagt, dass er an sie
glaubt), erinnerte mich an etwas, das ich im Dezember
2006 geschrieben habe: „Anscheinend bedeutet ‚Glaube‘ für einige, dass man unmündig einfach alles nachsagt, was einem vorgebetet wird – davon, dass man sich
selbst intensiv mit den Glaubensinhalten auseinandersetzt, einiges ganz bewusst für sich annimmt, mit anderem auch kämpft, ist nur selten die Rede“ (http://librarymistress.blogspot.co.at/2006/12/ich-glaube-ich-poste.
html). Und bei dem Mantra „Es gibt keinen Gott außer
Gott“, das wir gemeinsam mit Karina sangen, rauchte
ganz schön der Schädel – wie vereinbart man diesen
scheinbaren Widerspruch?
angekommen entschädigte die herrliche Aussicht für die
erlittenen Strapazen.
Beim Wirtshaus neben der Kirche gab es die Möglichkeit
zur Stärkung, und anschließend konnte man sich entscheiden, ob man die Grottenbahn besuchen, mit der
Pöstlingbergbahn talwärts fahren oder zu Fuß Richtung
Tiergarten oder zurück zum Hotel wandern wollte.
Menschen, die meinen, hohe Intelligenz und Religiosität
seien nicht miteinander vereinbar (und solche soll es ja
angeblich bei Mensa geben…), entgegne ich, dass ich
es nicht für sehr intelligent halte, in den Menschen grundlegend verankerte spirituelle Bedürfnisse zu negieren. Ich
freue mich jedenfalls schon auf die geplante Fortsetzung
der „Wege zum Ursprung“ beim Charming 2013.
Gerald Schmid
Foto: Gerald Schmid
PÖSTLINGBERG
Claudia Staudacher, Jan Haase
LENTOS
HÜRDENREICHER HÜGEL
Am Samstagmorgen gab es für
alle, die einen kleinen Ausgleich
zum üppigen Essen beim Charming schaffen wollten, die Möglichkeit, den Pöstlingberg unter
kundiger Führung zu besteigen.
Natürlich ist so ein “Berg” für Teilnehmer aus hochalpinen Gebieten kaum als Erhebung zu bezeichnen, aber
besonders für Flachlandbewohner kann auch so ein größerer Hügel bei der Besteigung eine gewisse Hürde darstellen (siehe Foto).
Eine Wanderung, die inzwischen alljährlich ein fixer Bestandteil des Charmings ist, bietet immer wieder Gelegenheit, sich mit alten und neuen Bekannten zu unterhalten oder unbekannte Gesichter zu bekannten zu
machen. Selbst jene, die schon etwas außer Puste waren, fanden noch genügend Energie für kleinere Gespräche. Der strahlende Sonnenschein ließ auch die etwas
erschöpften Wanderer nicht verzagen, und am Gipfel
topIQ
24
KÜNSTLER, KUNSTEXPERTEN UND
ANDERE BESUCHER
Ein Punkt des tollen CharmingProgramms war der Besuch des
LENTOS in Linz, eines der bedeutendsten Museen moderner
und zeitgenössischer Kunst in
Österreich. Eine Gruppe von 25
Teilnehmern, Mensaner und Begleitpersonen, machte sich auf
den Weg, um das Unbekannte zu
entdecken. Pünktlich um 16:30
Uhr waren alle vor Ort, und nachdem die Eintrittskarten gekauft,
die Mäntel und Taschen verstaut
und die Frage des Fotografierens
geklärt waren, ging es in den oberen Stock in die Ausstellungshallen. Vor Ort hatte TeeKay die großartige Idee
CHARMING
2012
MENSA Österreich
Wolfgang Helm
DOMFÜHRUNG
VON GANZ UNTEN NACH GANZ OBEN
von Karina, nämlich die Teilnehmer in fiktive Künstler und
Kunstexperten zu teilen, hervorragend umgesetzt und
moderiert. So war also ein Teil der Gruppe alleine unterwegs, ein anderer Teil diskutierend, was denn nun Kunst
sei, und was nicht.
Dom-Führung – die Veranstaltung,
die als eine der ersten ausgebucht
war. 20 Leute fanden sich vor dem
Dom ein, um ihn von ganz unten
bis ganz oben zu besichtigen. Unsere Führerin räumte zu Beginn
gleich ein, dass sie normalerweise polnische Führungen
macht (was den Akzent erklärte), sprach dann aber doch
immer gut verständlich.
Zu sehen war die Ausstellung „CAR CULTURE. Das Auto
als Skulptur“, aber auch „Die Sammlung 1900 – 2011.
11 Räume, 11 Jahrzehnte, 11 Interventionen“ und im
Untergeschoß „GIL & Moti. Totally Devoted To You“. Der
Teil der Ausstellungsräume mit dem Projekt „CAR CULTURE“ fand am meisten Anklang. Nicht nur ein als Paket
gepresster Porsche, sondern auch in Holz nachgebaute
Luxusautos oder mit Öl gefüllte Sportwagen waren von
großem Interesse.
Foto: Birgit Scholz
Wir wurden in den Dom, hinunter in die Krypta, auf die
Innengalerie hinauf, auf den Turm bis auf 70 Meter Höhe
und dann noch durch den Dachboden auf die Außengalerie geführt. Dabei erfuhren wir vor allem vieles über die
Baugeschichte des Doms, der ja vergleichsweise jung
ist. Interessant waren auch Gestaltungsdetails, vor allem
Fotos: Staudacher/Haase
In Sachen Vergnügen das absolute Highlight war aber ein
Computerspiel, per Beamer auf den Boden projiziert, in
dem man virtuelle Autos steuerte. Hier wurde gerammt,
abgeschossen, überholt, taktiert – ein großer Spaß für
alle, die mitgemacht haben. Es war ein netter Nachmittag und für den einen oder anderen vielleicht ein Einstieg
in die moderne Kunst.
In der Eremitenstube. Foto: Tassilo Halbritter
topIQ
25
die Fenster bieten hier vieles. Das Eremitenzimmer im
Turm konnten wir nicht nur im Nachbau, der unten im
Kirchenraum steht, betrachten, sondern auch im Original, weil momentan gerade kein Eremit da ist. Ansonsten
ist dieses Zimmer ja bis Ende des Jahres wochenweise
ausgebucht.
Die Aussicht von den Galerien und vom Turm ist natürlich
grandios. Ein zusätzliches ungeplantes „Erlebnis“ war
aber auch sehr eindrucksvoll: Gerade, als wir auf Ebene der großen Glocke (immerhin ca. 8 Tonnen schwer)
waren, begann diese zu läuten. Das spürt man dann
im ganzen Körper ... empfand ich aber trotz der hohen
Lautstärke (mein Handy meinte, es waren gut 105 dB)
nicht als „Lärm“, sondern als „Klang“. Man konnte quasi
jede Oberschwingung einzeln auskosten. Die kleineren
Glocken fingen dann auch noch zu schlagen an, das war
dann unangenehmer...
riger leitender Mitarbeiter Ing. Karl Zwirchmayr zeigte uns
die Werkstatt für Elektro-Triebfahrzeuge in Linz.
Der Personentunnel unter den Gleisen des Linzer Hauptbahnhofs führt von der Bahnhofshalle direkt in das Gelände der Lokomotivwerkstätte. 1860 zur Wartung und
Erhaltung der Dampflokomotiven und Personenwagen
gegründet, wurde die Hauptwerkstätte Linz im Jahr 1922
zur Drehscheibe für Reparatur, Wartung und Instandhaltung von Elektrolokomotiven. Dass auch Diesellokomotiven zur Wartung nach Linz kommen, ist keine Überraschung, wenn man weiß, dass viele von ihnen eigentlich
Elektroloks sind, deren Dieselmotor mittels Generator
den Fahrstrom erzeugt. Daneben fertigte das Werk Linz
der ÖBB TS in den Jahren bis 2011 aus je ca. 13.000
Einzelteilen über vierhundert Hochleistungslokomotiven
„Taurus“.
Peter Kemptner
LOKOMOTIVEN WARTEN
HAUPTWERKSTÄTTE LINZ
Gern verlassen wir uns auf Komfort, Sicherheit, Zuverlässigkeit
und Pünktlichkeit der Bahn. Diese
hochzuhalten braucht unter anderem Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie Modernisierung und Redesign an den Fahrzeugen. Solche führen
die Technischen Services der ÖBB durch. Deren langjäh-
Foto: Peter Kemptner
topIQ
26
Foto: Stephan Natschläger
Gewaltig sind die Dimensionen, ungewohnt ist der
Sprachgebrauch: 650 Spezialisten führen Frist- und
Hauptuntersuchungen an Triebfahrzeugen durch. Bei
einer Hauptuntersuchung wird die Lokomotive komplett zerlegt, ihre Bestandteile aufgearbeitet und das
Fahrzeug – nicht selten mit kompletter Neuverkabelung
– wieder zusammengebaut. Damit sie im Fahrbetrieb
nicht allzu lange fehlt, erfolgt die Zerlegung modulweise.
Mit vorhandenen neuen oder aufbereiteten Baugruppen
komplettiert, kann das Fahrzeug so schon nach neun Tagen die Werkstatt wieder verlassen. Ihre Komponenten
werden anschließend aufgearbeitet und repariert, um für
andere Lokomotiven bereit zu stehen. Pro Jahr werden
so 370 Drehgestelle, 790 E-Fahrmotoren, 290 Stromabnehmer, 11.110 Stoßdämpfer, 1.700 Trieb-Radsätze und
vieles mehr revisioniert.
Dabei bleibt es nicht bei Reparaturen. Oft erfolgt in Linz
die Weiterentwicklung von Komponenten, die sich als
CHARMING
2012
MENSA Österreich
keines schwarzen Mannes Fuß jemals zuvor betreten
hatte.” Beide Vorführungen waren mit etwa 25 Teilnehmern gut besucht, manche ließen es sich auch nicht
nehmen, den Film zwei Mal zu sehen.
Spontanes Gelächter und manch witzige Bemerkung
ließen auch darauf schließen, dass der teilweise etwas
schräge Humor der Zuseherschaft sehr zusagte. Auch
nach der Filmvorführung gab es noch einige Diskussionen zu diversen Szenen, und in den anschließenden
Stunden und Tagen fanden sich immer wieder Parallelen
zu den im Film präsentierten Eigenheiten der Menschen
“ob der Enns”.
Foto: Peter Kemptner
Tassilo Halbritter
nicht praxistauglich erwiesen. Auch werden wichtige
Teile wie die Original-Motoren und -Transformatoren von
den Herstellern schon nach wenigen Jahren nicht mehr
erzeugt und daher hier nachgebaut. So ist das Werk Linz
der ÖBB TS auch Österreichs größtes Herstellerwerk für
Elektromotoren. Die kleine Mensa-Gruppe nahm nicht
nur einen bleibenden Eindruck von der Größe dieser
Werkstatt mit, sondern auch das Gefühl der Sicherheit
des Verkehrsmittels Eisenbahn, die nicht zuletzt durch
die sorgfältige Instandhaltung gewährleistet wird.
Gerald Schmid
DAS FEST DES HUHNES
CASINO-BESUCH
ROULETTE, BLACK JACK UND POKER
Zum Besuch des ca. fünf Gehminuten vom Tagungshotel entfernten Spielcasinos in Linz fanden
sich etwa zehn korrekt gekleidete
MensianerInnen zusammen. Es
gibt zwar keinen Krawattenzwang
mehr, aber noch immer Sakkopflicht für die Herren. Beim
Eingang wurden wir von den Rezeptionistinnen charmant
begrüßt, und unsere Ausweise wurden geprüft. Das ist
(abgesehen vom Alter) deswegen erforderlich, weil einige
Spielsüchtige Spielverbot haben.
FILMVORFÜHRUNG DER SIGNEMA
Am Sonntag Nachmittag gab es
in den Seminarräumen des Hotels diverse einstündige Veranstaltungen, die auch Teilnehmern
mit verschiedenen Interessen das
Richtige bieten sollten. Neben
Bauchtanz, Schokoladeverkostung und einem Vortrag
über zwischenmenschliche Werte in diversen Kulturen
gab es auch eine Filmvorführung von SIGnema (eigentlich sogar zwei Mal, nämlich um 14.00 und um 17.00
Uhr).
Als Film bot sich “Das Fest des Huhnes” an, der die letzten dunklen Flecken der ethnologischen Forschung in
Oberösterreich mit Licht füllen sollte. Eine Gruppe afrikanischer Forscher drang dazu in Gebiete vor, “die noch
Foto: Gerhard Dorner, Casino Linz
topIQ
27
Mit einem Glas Sekt in der Hand standen wir gleich danach um einen Roulettetisch, und der äußerst freundliche Croupier erklärte uns ausführlich die möglichen
Spielweisen und auch die historischen Versuche einiger
Spieler, das Glück zu korrigieren. Am Rande wurde auch
auf Black Jack und Poker eingegangen. Übrigens: Die
Bank (das Casino) gewinnt immer! Schon deswegen,
weil es 37 Zahlen (einschließlich der Null = Zero) gibt,
aber nur der 36fache Einsatz bei richtiger Voraussage
ausbezahlt wird.
Leider musste ich nach einer Stunde wegen einer dringenden Vorstandsbesprechung das Casino verlassen
und schenkte meine Jetons (in unserem Package enthalten) an die Kollegen weiter. Ob jemand damit die Bank
sprengte, wurde nicht berichtet …
Wolfgang Helm
CHAOS-KELLNER
SCHERZCHEN, GESANG UND
AKROBATIK
Fotos: Stephan Natschläger
bei doch deutlich professioneller und routinierter als die
jüngeren. Zum Abschluss zeigten die Chaoskellner, was
sie auf der Bühne können: Pseudo-Zauber-Show, Drehtanz, Gesang und Luftballonkomik.
Wenn man sich etwas „Umwerfendes“ erwartet hatte,
war man enttäuscht, und auch ich hab mir ein bisschen
mehr erhofft. Man hat aber auch einen Abend mit netter
Unterhaltung genießen können.
Info: http://www.dasmenuetheater.at/
Die Attraktion beim „Festessen“
waren die Chaoskellner. Zwei
„Kellner“ und zwei „Kellnerinnen“
(zusätzlich zum Hauspersonal) irritierten die Gäste auf humorvolle
Weise, wo sie nur konnten. Wein wurde aus Plastik-Gießkannen serviert, Tee aus der Wärmeflasche aufgegossen, diverse Scherzgerichte wurden präsentiert, eine der
Kellnerinnen war auf akuter Partnersuche und sonstige
Scherzchen. Die beiden älteren Chaoskellner wirkten da-
Eva Timmermans
LINZ TEXTIL
DER ÄLTESTE INDUSTRIEBETRIEB
IN LINZ
Seit 1838 gibt es die heutige „Linz
Textil AG“, die früher „Baumwollgespunst Fabrika“ und – dieser
Name ist „alten“ Linzern geläufiger
– später „AG der Kleinmünchner
Baumwoll-Spinnerei und mechanische Weberei“ hieß.
Und genau darum geht es auch heute noch: Spinnen
und Weben.
Bisher dachte ich, dass die Linz Textil nur noch ein kleiner Betrieb ist, der sich standhaft dagegen wehrt, dass
sämtliche Stoffe nur noch im Fernen Osten produziert
werden – vermutlich durch Spezialisierung auf etwas
sehr Spezielles. Ein Körnchen Wahrheit ist schon dabei:
die Linz Textil AG hat sich spezialisiert, aber von einem
„kleinen Betrieb“ kann man wahrlich nicht sprechen!
topIQ
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CHARMING
2012
MENSA Österreich
Mit einem Werbefilm erhielten wir zu Beginn einige Informationen zum Konzern, die im Anschluss bei Getränken und Brötchen vertieft wurden: neben der Spinnerei
und Weberei in Linz gibt es weitere Produktionsstätten in
Landeck, Klarenbrunn/Bludenz und Kroatien und sogar
einen Standort in China (Nanjing). Faszinierenderweise
wird jedoch in Nanjing nicht für den europäischen Markt
produziert, sondern es werden dort heimische Produkte
verarbeitet, die wiederum in China verkauft werden. Um
hier das Rad nicht neu erfinden zu müssen, hat man einfach das Konzept von Linz als Basis genommen und in
China 1:1 nachgebildet: durch die Nähe der Fa. Lenzing
AG werden die Rohstoffe für die Spinnerei auf kürzestem
Weg angeliefert und verarbeitet, es werden dafür sogar
die gleichen Maschinen wie in Linz verwendet. Damit
wird auch schon verraten, was genau versponnen wird:
Fotos: Tassilo Halbritter
sondern es wurde alles neu aufgebaut und zusätzlich sogar noch ein Labor für F & E eingerichtet.
Nach den theoretischen Informationen erhielten wir eine
Führung. Zuerst ging es in die Spinnerei: Die Garnproduktion findet in einer riesigen Halle statt. In unzähligen
Reihen stehen Maschinen, bis zu knapp 500 pro Reihe
(!), die das Garn erzeugen, mit unglaublicher Geschwindigkeit und alles vollautomatisch: sollte einmal ein Garn
reißen, kommt ein kleiner „Roboter“, repariert kleinere
Maschinenprobleme und fädelt auch das Garn wieder
neu ein. Erst da fiel uns auf, dass man niemanden arbeiten sah. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass heute
pro Schicht maximal sieben Personen im Werk tätig sind.
in Linz u.a. Viskose, an anderen Standorten v.a. Baumwolle. Und was wird erzeugt? Viele Industrieprodukte,
beispielsweise das Tesa-Band (natürlich ohne Klebstoff)
oder auch das Grundmaterial für Schleifpapier, aber
auch Stoffe für Spitäler und dergleichen.
Die Firma Vossen – sie ist uns allen ein Begriff – ist seit
2004 eine 100%ige Tochter der Linz Textil AG. Auch das
war für mich komplett neu, als Liebhaber der Frottierprodukte eine positive Überraschung. Es wird laufend in
den Maschinenpark investiert, sodass nun heute die Linz
AG – selbst wenn nun zwei Jahre keine neuerlichen Investitionen getätigt würden – sich immer noch an erster
Position befinden würde, was die Technik betrifft.
2009 und 2010 wurde der Standort Linz von einer
Brandserie heimgesucht, die u.a. das Lager und Teile der
Produktionsmaschinen zerstörte. Der Brandstifter wurde
beim dritten Anschlag endlich gefasst. Glücklicherweise führte dies nicht zum Untergang des Unternehmens,
In der Weberei arbeiten die Maschinen mit bis zu 1000
UpM, dies erzeugt einerseits Wärme (d.h. ohne Klimaanlagen würde nichts mehr funktionieren) und v.a. Lärm:
bei den selbst gemessenen 98 db (iPhone lässt „grüßen“) haben alle freiwillig die beim Eingang erhaltenen
Ohrstöpsel getragen. Auch hier findet man sehr wenig
Personal, lediglich zum „Einfädeln“ der mehreren hundert
Fäden einer Maschine wird noch der Mensch benötigt.
Ich war einfach neugierig auf den Linzer Betrieb, hätte
niemals gedacht, dass das Thema Garnerzeugung so interessant sein könnte. Leider mussten einige bereits zum
nächsten Termin eilen, daher teilten wir uns – und diejenigen, die noch etwas Zeit hatten, erhielten damit die
Möglichkeit, noch die fertiggestellten Materialien anzusehen und auch zu fühlen. Zum Abschied wurde uns
noch eine Tasche mit Informationsmaterial der Linz Textil und einer „Kostprobe“ (Handtuch) der neuen Linie
„A Touch of Energy“ der Firma Vossen überreicht, die uns
zukünftig immer wieder an diese schöne Exkursion erinnern wird.
topIQ
29
Stephan Natschläger
LUFTSCHUTZSTOLLEN
Nach über einer Stunde waren wir alle froh, die Vergangenheit und die Kälte hinter uns zu lassen und wieder die
sonnige Gegenwart betreten zu können, nur ein kleines
bisschen Dankbarkeit dafür, heute zu leben, bleibt zurück.
LIMONIKELLER
Am Freitag wagte sich eine unerschrockene Schar Mensaner in die
kalte (10 °C) und finstere (Taschenlampen waren sehr hilfreich) Unterwelt von Linz, genauer gesagt
in den Limonikeller. Dieser war im
Zweiten Weltkrieg als Schutzbunker für die Bevölkerung
in Verwendung, und bis zu 10.000 Menschen konnten
hier untergebracht werden. Im Vergleich zu anderen solchen Einrichtungen war es ein Luxusbunker, der durch
eine eigene Stromversorgung Licht und Frischluft bot,
eine Toilettenanlage sorgte für die Hygiene und eine
Krankenstation für die medizinische Versorgung – die
Hebammen hier haben so manches Kind, dessen Geburt durch den Stress eines Luftangriffs ausgelöst wurde, im Leben willkommen geheißen.
Fotos: Stephan Natschläger
Monika Bargmann, Clemens Raab
FEDSIG-VORTRAG
STAR TREK UND DIE GESELLSCHAFT
Die Fremdenführerin brachte uns die damaligen Vorkommnisse anschaulich nahe, und man möchte sich
gar nicht vorstellen, wie es zugegangen sein muss, als
sich die Menschen, gewarnt vor dem nahenden Angriff,
in diese Anlage geflüchtet haben, um stundenlang dicht
gedrängt auf die Bomben zu warten, den Angriff überstanden haben, um dann im Anschluss wieder ins Freie
zu gehen, ohne zu wissen, wie es inzwischen Verwandten, Bekannten, Freunden ergangen sein mag, ob das
Haus, die Wohnung, die Habseligkeiten zerstört worden
sind.
topIQ
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Am Sonntagnachmittag machte
die FedSIG den Auftakt zum Vortragsprogramm des Charming. Es
fand sich eine ansehnliche Zahl
von Star-Trek-Fans und ScienceFiction-Interessierten ein, die neugierig waren, den vage angekündigten Ausführungen zu lauschen.
Im Vortrag wurden verschiedenste
wechselseitige Einflüsse des fiktiven Star-Trek-Universums und der
realen Erdenkultur exemplarisch
verdeutlicht.
Neben dem großen Bekanntheitsgrad von Spock und seinem vulkanischen Gruß über die Fangemeinde hinaus ist unter
anderem festzustellen, dass die Berufswahl zahlreicher
Ingenieure, Physiker und Astronauten von der durch Star
Trek ausgelösten Faszination bestimmt wurde. Nicht zufällig trug der Prototyp der Spaceshuttles den Namen
„Enterprise“, auch wurden ob der Ähnlichkeit manche
CHARMING
2012
MENSA Österreich
von Physikern gemachte Entwicklungen mit Begriffen
wie „Beamen“ und „Warp-Antrieb“ belegt. Zum anderen spielte Star Trek auch eine Rolle in gesellschaftlichen
Themen, so war z.B. Lt. Uhura als Brückenoffizier auf der
Enterprise die erste weibliche farbige Figur in höhergestellter Funktion.
Umgekehrt üben auch die Fans einen großen Einfluss aus
– ohne die Briefkampagnen von Fans in den Anfangstagen gäbe es die Star Trek-Serie(n) schon lange nicht
mehr. In der sogenannten Fan Fiction, also von Fans
gestalteten Texten und Filmen, greifen die Fans Themen
auf, die in Star Trek ihrer Meinung nach vernachlässigt
werden, erfinden alternative Enden für unbefriedigende
Folgen oder führen Figuren aus anderen Serien ins Star
Trek-Universum ein. So geht dann eben Dr. Who mit Fox
Mulder und Gul Dukat auf einen Kaffee.
Michael Leithinger
VOEST-FORSCHUNG
Über den Mensa-Ausflug in die Forschungsabteilung der
voestalpine berichten nicht nur Mensaner in topIQ – der
voestalpine war unser Besuch im Rahmen des Charmings
sogar zwei Berichte wert. Thomas Lindenhofer schrieb
für den voest-Blog, nachzulesen auf http://www.voestalpine.com/blog/kategorien/karriere/der-verein-mensa-zu-besuch-bei-voestalpine, Michael Leithinger verfasste einen Beitrag fürs Mitarbeitermagazin, den wir hier
mit freundlicher Genehmigung des Autors abdrucken.
wenn da nicht der eine oder andere potentielle Mensaner dabei ist“, lacht Andreas Kreiner von der MENSAForschung.
BEEINDRUCKENDE FORSCHUNG
Der Besuch fand im Rahmen des MENSA-Jahrestreffens
2012 statt. Dieses Treffen, zu dem Mensaner aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien und den USA
angereist kamen, erstreckte sich über vier Tage und über
40 Veranstaltungen – unter dem Motto „Das rätselhafte
und unerforschte Linz“. Der Ausflug in die Welt der Forschung wird den Mensanern in Erinnerung bleiben: „Die
Atmosphäre hat uns schwer beeindruckt. Man spürt,
dass hier auf eine Kultur der Innovation, dass hier auf
die Mitarbeiter Wert gelegt wird. Zwei von uns waren so
angetan, die wollen sich gleich nach Jobmöglichkeiten in
der voestalpine erkundigen“, so Andreas Kreiner.
MENSA IST KEINE KANTINE
MENSA ist ein internationaler Verein hochintelligenter
Menschen – also Menschen mit einem IQ von über 130
– das schaffen nur etwa 2 % der Bevölkerung. Gegründet wurde MENSA 1946 in England, der lateinische Begriff „Mensa“ heißt „Tisch“. Weltweit gibt es heute ca.
100.000 „Mensaner“, in Österreich 600. Mensaner sind
häufig in technischen Berufen und auch an Universitäten
tätig.
DER VEREIN MENSA ZU BESUCH AM STANDORT LINZ –
DER KLÜGERE SCHAUT ZU
Am 25. Mai kamen 40 Mitglieder von MENSA, einem
internationalen Verein hochintelligenter Menschen, auf
Stippvisite ins voestalpine-Werk.
Hochintelligente Menschen sind vielseitig interessiert.
Dementsprechend viel zu sehen und zu erfahren gab
es bei der voestalpine in Linz: Eine Führung durch die
Stahlwelt stand ebenso auf dem Programm wie eine
Werkstour. Besonders interessant war für die „Mensaner“ allerdings der Besuch in der Forschungsabteilung.
„Wir wollten uns anschauen, wo in Linz Spitzenforschung
betrieben wird und hier wurden unsere Erwartungen
übertroffen. Die voestalpine-Forscher sind so gut drauf,
© voestalpine
Nein, das sind keine Marsianer. Das sind Mensaner, also
Mitglieder des Vereins MENSA und die Forscher der
voestalpine, die die Besucher nach einer kurzen Begrüßung durch Franz Androsch durch die Labore und Simulationscenter führten.
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31
Wort für Oberflächenbeschaffenheit. Auf einer Aufnahme
mit einem Elektronenmikroskop sahen wir, dass selbst
unfassbar kleine Unebenheiten auf der Oberfläche Auswirkungen auf die Stabilität des Produkts haben können.
Platz 1: Beulensteifigkeit. Da dachte ich zunächst schon
an einen Verhörer. Steifigkeit wird als „Widerstand eines
Körpers gegen Verformung durch eine Kraft oder ein
Drehmoment“ definiert. Ich werde sicher an das Wort
denken, wenn ich das nächste Mal mit meinem Auto
beim Ausparken an einen Pfeiler fahre.
Alle Fotos © voestalpine
„Man spürt, dass hier auf eine Kultur der Innovation, dass
hier auf die Mitarbeiter Wert gelegt wird“. Andreas Kreiner
Monika Bargmann
VOEST-FORSCHUNG
CAST’N’ROLL. ÜBER DIE MUSIKALITÄT
DER STAHLHERSTELLUNGSSPRACHE
Es gäbe sehr viel über unseren Besuch am Linzer Voest-Gelände zu
berichten. Über den unglaublichen
Aufwand, der für uns Gäste getrieben wurde. Über den ansteckend
euphorischen Korrosionsexperten, dem ich noch stundenlang hätte zuhören können. Über die Faszination des
Jahrtausende alten Werkstoffs Stahl. Ich will mich aber
beschränken – und zwar auf drei neu gelernte Wörter, die
ich in Zukunft regelmäßig in die Konversation einstreuen
werde. Ich erfreue mich ja immer wieder an „fremden“
Fachsprachen. Also, hier sind sie, meine drei Lieblingswörter von unserem Besuch bei voestalpine und Siemens VAI. Trommelwirbel.
Platz 3: Casting and rolling. Das sind zwei Bearbeitungsschritte bei der Stahlherstellung, ich weiß. Unseren Gastgeber, den „Head of Technology for Casting and Rolling“,
sah ich aber sofort vor meinem geistigen Auge, wie er
mit einer Stahlgitarre lautstark Cast’n’Roll-Musik spielte.
Platz 2: Kaltbandtopographie. Bei der Stahlherstellung
unterscheidet man das Walzen von Warmband (7201260 Grad Celsius, dadurch leichter formbar) und Kaltband (Raumtemperatur). Topographie ist ein anderes
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32
Andreas Kreiner
VOEST-FORSCHUNG
KOCHEN, KÜHLEN, WALKEN,
ZIEHEN, AUSSTECHEN, BEMALEN
VON STAHL – MENSA BEI DEN
STAHLKOCHERN DER VOEST
Ich wusste nicht wirklich, was
uns denn bei der Voest erwarten
würde. Letztes Jahr gab uns der © voestalpine
Vorstandsverantwortliche für die
Forschung bei der Voest grünes Licht, erstmalig für eine
externe Gruppe, die Forschungslabors in Linz zu sehen.
Ein Kontakt wurde uns heuer kurz vor der Führung genannt. Ich hatte um nicht mehr gebeten, als bloß mit einem Forscher plaudern zu können: über das Forschen
an sich, und das Forschen in einem eher rohstofflastigen
Betrieb (was soll da schon geforscht werden?). Es wurde
aber sehr viel mehr.
An die 20 Leute erwarteten unsere Gruppe von Mensanern im Forschungszentrum in der Mitte der großin-
CHARMING
2012
MENSA Österreich
dustriellen Anlagen von Hochofen, Stahlwerk und Walzwerken. Reporter und Photographen waren dabei. Der
Forschungsleiter gab uns einen kurzen Überblick, und
dann führten uns alle Abteilungsleiter in deren Labors und
Werkstätten – manche der Labors sind weltweit einzigartig. Überall hatten wir direkt Kontakt mit den Ingenieuren und Forschern und waren verblüfft und beeindruckt:
von den vielfältigen Herausforderungen an den schlichten Werkstoff Stahl, von der starken Kundenausrichtung
der Forscher; der offenen und euphorischen Stimmung;
der unglaublichen Präzision und Herangehensweise; auf
Englisch fallen mir dazu ein: „single-mindedness“ und
„determination“.
Hier wird augenscheinlich Forschung auf Weltspitzenniveau betrieben, tagtäglich für Kunden nicht nur in
Deutschland, sondern der ganzen Welt. Forschung, die
sich übrigens nicht nur auf das Material an sich bezieht,
sondern vor allem auch der Frage widmet, wie man solche speziellen Qualitäten dann auch im Volllastbetrieb
herstellt. Denn die Anlagen laufen ja 24 Stunden, 365
Tage im Jahr, alle 2 Minuten kommt eine Bramme daher
und wird be- und verarbeitet. Und jede einzelne Bramme
ist für einen bestimmten Kunden produziert, mit genau
definierten Kriterien, besteht aus einer von über 4.000
Stahlsorten und wird oft bis zu fertig gestanzten, zusammengebauten, lackierten Autoteilen in einer sehr langen
Kette von Schritten und Anlagen umgeformt. Fast wie
beim Kekse backen – alles nur ein bisschen größer.
MEINE HITLISTE AN ERSTAUNLICHEN BEGRIFFEN
µm: also tausendstel Millimeter sind bloß die Schichten
dick, die den Stahl umhüllen und schützen, und da gibt
es gleich ein paar Schichten mit verschiedenen Zwecken.
Eine dieser Wutzischichten schützt vor Steinschlag (tat-
sächlich reichen 30 µm, um den Lack bei Steinschlägen
elastisch genug zu lassen – wie ein Airbag); ein anderer
vor Rost. Einer schillert in bis zu 4.000 Farben, während
ein organischer Film die Farbschicht selbst schützt.
EDELSTAHL BRAUCHT SCHROTT. Warum es ohne Schrott
überhaupt keinen Edelstahl gibt? Weil bei der Stahlerzeugung Hitzen von über 5.000 °C erzeugt werden, die
kein Material (aus)halten kann und der Schrott zur Kühlung absolut notwendig ist (Vergleiche: Oberflächentemperatur der Sonne).
90 % WELTMARKTANTEIL. So viel erreichte das Patent zur
Stahlerzeugung aus Linz, das LD-Verfahren.
5 ATOME. Nur so wenige stehen zwischen Gewinn und
Verlust. Zwischen langer Dauer und kurzem Darben.
Zwischen Stahl und Rost. Die 5 Atome, die darüber entscheiden, ob dein Auto nächstes Jahr noch fährt oder
beim Pickerl durchfällt, sind die äußersten 5 Atomschichten, die UV-Licht, Kälte, Hitze, Wind, Eis, Regen, Salz
aushalten, um den Stahl darunter davor zu schützen.
Damit beschäftigt man sich dort in der Korrosion – im
absoluten Nanobereich. Science Fiction dachte ich bis
vor Kurzem.
CHEMIE. Man denkt bei Stahl vielleicht an Zugfestigkeit,
Härte, Gewicht, also Physik. In den Labors drehte sich
jedoch alles um die Chemie, die diese Eigenschaften
hervorruft bzw. um die physischen Verfahren, um diese
Chemie auch in Gang zu bringen.
Alle Fotos © voestalpine
STAHL IST EISEN. Aber Eisen ist eigentlich was anderes:
verwirrend. Eisen wird erst im Stahlwerk zu Stahl, aber
Stahl ist zunächst einmal bloß reines Eisen. Roheisen,
oder pig iron, ist nämlich Eisen mit Kohlenstoff und anderem. Spezialstahl wiederum ist Stahl, also Eisen, mit ein
paar anderen Zutaten wie Titan.
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33
KRISTALLWELTEN. Die wesentlichen Eigenschaften von
Stahl sind die Zugfestigkeit und die Elastizität – die
hängen nicht nur von der Chemie, sondern auch vom
Atomgitter ab; das wiederum kann man durch Abkühlen
und Wiedererwärmen, Walzen und Druck beeinflussen.
Stahl ist also ein Mischkristall, und je nach Mischung und
Struktur erhalte ich mehr von den einen oder anderen
Eigenschaften.
bekannt für ihre original Linzer Torte ist. Schnell flitze ich
um den Dom und zurück auf die Landstraße zum Hauptplatz.
Die komischen Menschen rennen schon wieder weiter
zur Futterausgabe, und ich darf hier nur meine Runden
drehen. Was die an diesem Wochenende alles erlebt haben – ich bin ganz neidisch!
ALLES WURDE UNS GEZEIGT: 5 Millionen Euro teure Spielzeuge, die den Stahl walzen, erhitzen, abschrecken.
Labors zum Verformen. Computertomographen. Reinräume. Maschinen zum Lasern. Labors, die 5 Jahre Klima-Einwirkung in 5 Tagen vollziehen.
Hätten sie uns nicht hinausgeworfen, wir wären immer
noch dort – in der geheimen Küche der Metallurgie.
Thomas Magnet
CITY-EXPRESS
(cc) Linz Tourismus
SCHON WIEDER DURCH LINZ
11:30 Uhr, die Sonne scheint und
ich fahr jetzt wieder eine Runde.
Was war denn heute schon los?
Naja egal. Ein eigenartiger Haufen
erwartet mich da auf dem Hauptplatz. Heute ist ja ein Feiertag, und
da ist wirklich viel los. Wir Italiener lieben es ja gemütlicher. Die Gruppe steigt jetzt ein. Über was reden die da,
Merkur, Mensa, Mars? Also Mensaner nennen die sich
oder Mensianer? Ich kann da nicht folgen. Die scheinen
sich selbst nicht einig zu sein.
Der Fahrer schließt noch schnell alle Türen und los
geht´s. Wieder die Klassik-Tour durch die Stadt. Linz
ist ja ganz nett, aber immer das Gleiche zu sehen ...
Manche sind aber ganz unaufmerksam, so als hätten
die schon eine Tour durch die Stadt gehabt. Ich über
die Nibelungenbrücke, einmal rund ums Ars Electronica Center, das Neue Rathaus und wieder zurück auf die
Brücke. Manche Sachen, die die da plappern, versteh
ich nicht. Linzer Torte backen – das aber schon! Weiter
geht´s über die Hofgasse zum Alten Markt und über die
Altstadt zur Theatergasse. Wir kommen von dort auf die
Promenade, die direkt zum Schloss führt. Weiter in die
Herrenstraße, dort an der Konditorei Jindrak vorbei, die
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34
Maja Balik
CHARMING-AUSKLANG
CITY-EXPRESS UND KLOSTERHOF
Zum Charming-Ausklang gab es
noch eine Stadtrundfahrt mit dem
von der RailSIG gesponserten
Linz-City-Express. Der auffallend
gelbe City-Express besteht aus einer Lokomotive und drei Wagons,
die in der Summe ca. 45 Personen aufnehmen können.
Die Rundfahrt begann am Hauptplatz gegenüber der aus
weißem Marmor gefertigten 20 Meter hohen, 1723 fertiggestellten Dreifaltigkeitssäule. Die Säule steht in der Mitte
des Linzer Hauptplatzes, der schon seit dem 13. Jahrhundert Linz als Marktplatz dient.
Nachdem sich die Mensianer gleichmäßig auf die Sitzbänke der drei knallgelben Wagons mit dem Rundumblick nach allen Seiten verteilt hatten, ging die Fahrt los
Richtung Nibelungenbrücke. Über die Lautsprecher wurden wir über das, was es rechts und links zu sehen gab,
ausführlich informiert. Rechts vor uns, auf der gegenüberliegenden Seite der Donau, sahen wir das Ars Elec-
CHARMING
2012
MENSA Österreich
tronica Center, das wir zwei Tage zuvor besucht hatten.
Der City-Express fuhr einmal um das ganze Museum herum, an der Donau entlang, unter der Nibelungenbrücke
durch, auf das Neue Rathaus zu. Von hier aus fuhr der
City-Express wieder zurück über die Nibelungenbrücke
in die Altstadt.
Durch die engen Gassen wurden wir wieder freundlich
auf besondere Bauwerke und Geschäfte hingewiesen.
Rechts von uns konnten wir, zum Abschluss der Fahrt
durch die engen Gassen, noch den Dom bewundern,
bevor der City-Express wieder zurück in die Fußgängerzone der Landstraße abbog, vorbei an Geschäften, Einkaufszentren und über den Taubenmarkt. Die Rundfahrt
endete kurz darauf wieder am Hauptplatz.
Wir gingen dann den kurzen Weg zu Fuß in den Gasthof,
in dem das Charming auch begonnen hatte, zum Klosterhof auf der Landstraße. Zunächst, voller Vertrauen auf
die bisher herrlichen Sonnentage in Linz, die bedrohlich
herannahenden schwarzen Wolken ignorierend, machten wir es uns an den Tischen unter den Kastanienbäumen bequem. Doch kurz darauf fielen auch schon die
ersten Regentropfen. Unter dem überdachten Bereich,
am Ende des Gastgartens, war zum Glück noch genügend Platz für uns. Bei einem reichhaltigem Angebot
an deftiger Hausmannskost wurden noch im Rückblick
die Ausflüge der vergangenen Tage durchdiskutiert, die
neuen Bekanntschaften des Charmings vertieft, Gäste
verabschiedet, die man immer nur einmal im Jahr beim
Charming trifft, E-Mail-Adressen ausgetauscht und versprochen, sich bestimmt im nächsten Jahr, beim Charming in Niederösterreich, wiederzusehen. Wie lange die
letzten Charming-Teilnehmer noch dort verweilten, kann
ich nicht sagen. Ich verabschiedete mich gegen 14 Uhr,
um nicht all zu spät wieder zu Hause in Wien zu sein.
Foto: Stephan Natschläger
CHARMING-BILDERGALERIE
Eine Auswahl an Charming-Fotos der Teilnehmer
findet sich auf der Homepage von Mensa OÖ:
http://www.mensa-ooe.at/pic/charming2012/
html_schatten/default.html
BILDERNACHWEIS
Die Fotos in den Bilderleisten auf den Seiten des Charming-Specials sind von
Stephan Natschläger (1-4, 8, 10, 11, 19-21, 24, 25, 27,
29, 30, 32-34, 39, 53, 54, 57-60, 66, 87), Pez Hejduk
(5), Nicolas Ferrando/Lois Lammerhuber (6, 7), rubra (9),
Karin Heiduck (12-14, 26, 36, 68-70, 85, 86), Birgit
Scholz (15, 22, 23, 48-50, 64, 67), a_kep (16, 17), Linz
Tourismus (18, 46), honma (28), Linz Tourismus-Jindrak
(31), winged photography (35), zenonline (37), alexander_hlavac (38), that one guy with the camera (40),
Aschevogel (41), aspheric lens (42), Elisabeth Halbritter
(43, 44, 81), currybet (45), Staudacher/Haase (47), Peter
Kemptner (51, 52, 82, 84), Thomas Hawk (55), s_falkow
(56), Tassilo Halbritter (61-63), Monika Bargmann (65),
voestalpine (71-79), bortescristian (80), dugspr - Home
for Good (83)
Foto: Karin Heiduck
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DER ERLKÖNIG
GOETHE REMIX 3
Hermann Moser
Der Erlkönig war wieder unterwegs. Er beobachtete die in der Nähe vorbeireitende Gestalt. „Diese Nacht ist Goldes Wert, ein Vater mit Kind auf einem Pferd“,
dachte er sich. Es war tatsächlich ein Vater, der mit seinem Kind um diese Zeit durch
Nacht und Wind ritt.
Spiele, Blumen sieht man nächtens auch nicht viele. Und
auch hat deine Mutter kein goldnes G’wand, schon eher
hat sie einen Riesengrant.“
Das Kind war deutlich besser gelaunt. Der Ausflug war
sehr schön gewesen und der nächtliche Ritt richtig aufregend. Und er hatte sogar den Erlkönig kennen gelernt.
Es war nur schade, dass der Vater den Erlkönig nicht
sah.
Erlkönig. Moritz von Schwind (1917)
S
„Dieses Kind kann mich hören, ich werd es mit meinen Töchtern betören“, dachte sich der Erlkönig.
Er versprach dem Kind eine Riesenparty, wenn sie mitkommen würden. Es würde einen Rummelplatz geben,
Kinderspielsachen, Zuckerwatte, und die Töchter des
Erlkönigs würden tanzen und singen.
o ein Erlkönig führte eigentlich ein recht langweiliges Leben. Da er in seinem Reich nur
noch repräsentative Pflichten ausübte, hatte
er nicht wirklich viel zu tun, und so vertrieb
er sich seine Zeit mit der Beobachtung von
reitenden Leuten. Er war sogar schon so unwichtig, dass
die Erwachsenen gar nicht mehr an ihn glaubten. Wenn
er Passanten ansprach, glaubten diese oft, er sei ein Nebelstreif, und seine Stimme hielten sie für ein Windsäuseln.
„Dieser Ausflug war so schön, ich möchte nur noch das
Reich des Erlkönigs sehn. Seine Töchter tanzen und
singen, da würd ich auch vor Freude springen.“ Als der
Vater dies hörte, stieg seine Verzweiflung weiter an. „Du
bist noch viel zu jung an Jahren, um nächtlichen Schlampen hinterher zu fahren“, bemühte er sich, noch etwas
erzieherische Energie aufzubringen. Er erklärte ihm auch
noch, dass er sicher nur die alten, grauen Weiden gesehen hätte.
Aber zumindest die Kinder glaubten an ihn, und er konnte sie ansprechen, ohne dass die Eltern es merkten. Allerdings war er meistens in der Nacht unterwegs, und in
der Nacht trifft man selten Kinder an. Diese Nacht war
das endlich einmal anders.
Das war das Schicksal des Erlkönigs: „Wenn ich zu den
Leuten ging, glaubten sie, ich bin ein Nebelding. Wenn
ich mit den Leuten sprach, dachten sie, ich bin des Windes Krach. Und erzähl ich von meinen Töchtern, den
schönen Maiden, sehen sie alle nur Trauerweiden.“ Und
Der Vater war gestresst. Es hätte ein schöner, gemütlicher Ausflugstag mit dem Knaben werden sollen, aber
an jenem Tag war alles schief gegangen, und so konnten
sie die Heimreise erst viel später als geplant antreten.
Seine Frau war zuhause geblieben, und sie machte sich
sicher schon Sorgen, was natürlich hieß, dass ihm nach
dem nächtlichen Ritt durch das schlechte Wetter nach
der Ankunft ein eheliches Unwetter erwartete. „Wenn ich
nach diesem Ritt bin endlich zu Haus, jagt sie mich vielleicht mit dem Besen raus.“
Und jetzt begann der Kleine auch noch zu fantasieren
und erzählte ihm von einem Erlkönig, der ihm schöne Spiele, bunte Blumen und eine Mutter im goldenen
Gewand versprach. „Nein, mein Sohn, es ist zu spät für
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36
Erlkönig. Albert Sterner (1910)
währenddessen ritt das Kind mit
seinem Vater in fliegendem Tempo
weiter, bis sie schließlich ihr Zuhause erreichten. Die Frau hatte sich
tatsächlich schon Sorgen gemacht,
aber die Freude und Erleichterung
beim Wiedersehen waren so groß,
dass der befürchtete Ehekrach
ausblieb. „Ich bin so froh, dass ihr
hier seid, was hab ich gehabt für
Sorgen und Leid.“ „Das war vielleicht ein anstrengender Tag, alles
ist schief gegangen, es war eine
Plag‘.“ „Mama, der Ausflug war superschön, außerdem habe ich den
Erlkönig gesehn.“
Als der Kleine im Bett war, bat er
seine Mutter, ihm eine Gute-NachtGeschichte vom Erlkönig zu erzählen. Und die Mutter erzählte: „Zu
einer Zeit, die ist vergangen längst,
ritt der Erlkönig auf seinem Hengst.
Von Spielen und Tänzen hat er erzählt, denn Kinder wollte er in seiner Welt. Doch den Erlkönig gibt’s
nicht mehr, das sind Träume, bitte
sehr. Und jetzt lassen wir die Geschichten sein, gute Nacht, mein
Kind, und schlaf schnell ein.“ In
der Nacht träumte der Junge vom
Erlkönig, den Spielen, dem goldenen Gewand und den singenden
und tanzenden Töchtern. Zu gerne
wäre er dort auch noch hin geritten.
Als der Erlkönig im Bett war, träumte er von dem Kind, das an ihn geglaubt hatte.
„An mich glauben die Erwachsenen
nicht,
und wenn, dann halten sie mich für
einen bösen Wicht.
Doch würde ich Freudensprünge
machen,
wenn ich öfter hörte ein Kinderlachen.“
ÜBER DEN AUTOR
Hermann Moser
lebt in Wien. Als
Lebensmittelund Biotechnologe schreibt er
hauptberuflich
spannende Validierungsdokumente in einem Pharmakonzern. Seine
Freizeit verbringt er am liebsten mit
seiner Frau und seinem Stiefsohn.
Außerdem beschäftigt er sich gerne mit Musik, Lesen und darüber
Nachdenken.
TASSILOS SPRACHECKE
In der heutigen Sprachecke gibt es nette Details über
die Aussprache englischer Ortsnamen.
Worcester (cc) PaulSh
L
eider verhindert unser Setzprogramm die Wiedergabe
der internationalen Lautschrift, somit behelfe ich
mich mit einer dem Deutschen
angepassten Umschreibung. Bei
einigen Namen haben sich im Laufe der Zeit Aussprachen gebildet,
die man rein von der Schreibweise
her nicht vermuten würde und jetzt
zum Teil auch nicht mehr erklären
kann. Bekannt ist vielleicht Edinburgh, welches man wie „Edinborough“ ausspricht. Das kann man
zumindest noch erklären: Das Wort
„burgh“ ist die schottische Variante
des englischen „borough“ und wird
praktisch gleich ausgesprochen.
Gemeint ist damit nicht direkt eine
Burg, sondern ursprünglich eine
befestigte Siedlung und später allgemein ein Ort mit Stadtrecht.
Die nächste Aussprache-Anomalie,
die uns so begegnet, stellen Gloucester und Leicester dar. Das sind
nicht nur beides Städte in England,
sondern auch die beliebtesten Käsesorten dort, gleich nach dem
Cheddar. Und die Aussprache ist,
surprise, surprise, „Gloster“ und
„Lester“. Wie es aussieht, trifft das
wohl auf so ziemlich alle Ortsnamen mit „cester“ am Ende zu. Alle
diese Orte scheinen römischen Ursprungs zu sein. Wikipedia meint
dazu: „Chester comes from Old
English ceastre (city), ultimately
from Latin castrum, castra (camp).“
Ich habe übrigens noch eine ausführliche Seite gefunden, die Dutzende dieser anormalen Aussprachen auflistet: Pronouncing British
Placenames.
http://www.h2g2.
com/approved_entry/A19773499
Die Stadt Cirencester wird dort
übrigens als vielleicht einzige Ausnahme zu der cester-AusspracheRegel aufgeführt (seirensester).
Und Exeter (aus Exe-cester) an der
Mündung des Exe-Flusses wird
genauso gesprochen wie ein deutsches Wort!
Hier noch ein weiteres Beispiel unvermuteter Aussprache: In Ortsnamen wie Warwick oder Norwich
wird gerne das W weggelassen. Es
heißt also „Warick“ und „Noritsch“.
Am bekanntesten ist natürlich
Greenwich (grenitsch).
Greenwich Observatorium
(cc) Steve F-E-Cameron
Jetzt stellt sich die Frage, bei welchem englischen Ort bei der Aussprache die meisten Buchstaben
entfallen. Lange Zeit war mein
Favorit Worcester (wuster), das
ist jene Stadt, aus der die beliebte Worcester-Sauce stammt. Bei
uns gerne als ‚Wortschestersauce’
bezeichnet! Dann wies mich ein
Mensa-Mitglied (Rainer Rauch) auf
Woolfardisworthy hin, das erstaunlicherweise wie Woolsery (wulseri)
ausgesprochen wird und zur Erläuterung auch auf manchen Ortstafeln zusätzlich so erscheint.
ÜBER DEN AUTOR
Tassilo, Ritter von
Schönthal, Hofwissenschaftsrat
a.D. beim k. und
k. Hofmensaamt;
Professsor h.c.
für Holistic Sciences ist ein UraltMitglied und setzt schon langsam
Jahresringe an.
topIQ
37
INTELLIGENZANWENDUNG
KOMMUNIKATION - TEIL 1
Da es für den persönlichen und beruflichen Erfolg von herausragender Bedeutung ist, seine Ideen
verständlich und begeisternd zu vermitteln, ist dieser
Artikel der Intelligenzanwendung der Kommunikation
gewidmet.
(cc) d.boyd
GLAUBEN
VS. WISSEN
Tassilo Halbritter
Leserbrief zu Jakob
Schiechtls Beitrag „Alltagsglaube“ in topIQ 361
W
er u.a. auch katholische Theologie studiert hat (?),
dem
unterstelle
ich, dass er wenigstens einen groben Überblick
über das intellektuelle Chaos gewonnen hat, über den rabulistischen Streit um die Transsubstantiation, die Absurdität des Limbus,
die Schizophrenie des Moses (der
gleichzeitig der Elohist und der
Jahwist gewesen sein muss), die
biblischen Anleihen bei Persern,
Ägyptern und Sumerern, die Widersprüche der Evangelisten, das
knirschend dünne Eis der Rechtfertigungslehre, die schwächlichen
Argumente zur Theodizee, das seltsame Konstrukt der Dreifaltigkeit
(über das sich selbst andere Religionen lustig machen), das Dogma
ex cathedra der unbefleckten Empfängnis und vieles, vieles mehr.
Wer darüber hinaus hochbegabt
ist, sollte daraus eigentlich selbst
seine Schlussfolgerungen ziehen
können - und wenn nicht, wenigstens ein paar wirklich gute Argumente auf Lager haben (worüber
ich mich freuen würde).
topIQ
38
A
uf der Homepage von
Mensa OÖ und auch an
vielen anderen Stellen
wird ein interessantes
Symptom für mögliche Hochintelligenz immer wieder
erwähnt, nämlich, dass andere
Schwierigkeiten hätten, den Ausführungen von Hochintelligenten zu
folgen. Man werde als Hochintelligenter oft nicht sofort verstanden,
andere könnten den eigenen Gedankensprüngen kaum folgen, man
werde regelmäßig für dumm erklärt
– weil man eben nicht verstanden
wird.
Das sind wiederkehrende Aussagen von Hochintelligenten. Haben
diese demnach größere Schwierigkeiten, effektiv zu kommunizieren?
Das wäre für die Nutzung ihrer geistigen Gaben, den beruflichen Erfolg
und das private Glück schon sehr
fatal. Wie es zu „schlechter“ Kommunikation kommt, werden wir uns
in diesem Artikel ansehen. Im Folgeartikel wird behandelt, wie man
es besser macht.
URSACHEN „SCHLECHTER“
KOMMUNIKATION
Auch im Mensa-Aktiv-Forum habe
ich gefragt, welche Erfahrungen
Mensamitglieder bezüglich Kommunikationsherausforderungen haben. Es gab dazu einige Kommentare, die wesentliche Punkte des
Problems berühren. Betrachten wir
die häufigsten Ursachen für kommunikative Fehlleistungen:
1. Hochintelligente benötigen in
Gebieten, die ihnen liegen, oft
deutlich weniger Informationen, um
sinnvolle gedankliche Strukturen
aufzubauen. Sie brauchen also weniger Input, um die Dinge zu verste-
hen oder zumindest um das Gefühl
zu entwickeln, sie zu verstehen.
Natürlich sind auch Fehlschlüsse
möglich.
2. Hochintelligenten fehlt oftmals
die Geduld bzw. Einsicht, um auch
jene Informationen bei einer Erklärung mitzugeben, die sie selbst
gar nicht benötigt haben. Jeder
Mensch tendiert dazu, Inhalte so
zu erklären, wie man diese selbst
erklärt haben möchte – das ist suboptimal. Sich auf die gedanklichen
Erfordernisse des Gegenübers einzustellen, bedarf jedoch einer ausreichenden empathischen Stärke.
Dieses „Hineinversetzen“ in den
Zuhörer zeichnet herausragende
Vortragende aus. Sie sind nicht nur
fachliche Experten, sondern verstehen, welche Informationen in welcher Geschwindigkeit, Reihenfolge
und Formulierung notwendig sind,
um dem Gegenüber eine Brücke
zum Wissen zu bauen.
3. Sache vs. Emotion – ist nicht
nur ein Thema bei Hochintelligenz.
Sachlichkeit verträgt sich nicht mit
starker Emotion. Wer unbedingt
Recht haben will, der verliert die
Fähigkeit, neue Argumente auf ihren sachlichen Gehalt richtig zu
bewerten. Die eigene Meinung
Kommunikation (cc) P Shanks
verhärtet sich. Man nimmt sich nur
die Elemente aus den Argumenten,
die der eigenen Position dienen
bzw. mit denen das Argument des
anderen entkräftet werden kann.
Streit und Diskussion sind nicht
dasselbe. Im ersten geht es darum,
Recht zu bekommen. Im zweiten
geht es darum, die Einsicht in ein
sachliches Thema gemeinsam zu
einer höheren Qualität zu führen.
Wer sich für allzu intelligent hält,
kann dazu tendieren zu glauben,
immer Recht zu haben – quasi aus
Prinzip. Die wirklich guten Köpfe
haben verstanden, dass Wissen
immer Sache der Perspektive ist,
dass Erkenntnisse fließend sind
und haben sich deshalb davon gelöst, auf fixen Positionen ruhen zu
müssen. Sie stellen die Erkenntnis
über ihr Ego.
4. Mangelnde Aufmerksamkeit wird
ebenfalls gerne als ein Symptom für
mögliche Hochintelligenz geführt.
Wer in der Kommunikation jedoch
unaufmerksam ist, der begeht automatisch Fehler, sowohl was die
Formulierung angeht als auch die
korrekte Wahrnehmung des Gehörten betreffend. In den zahlreichen Kommunikationstrainings, die
ich schon abhielt, waren die Leute
immer wieder überrascht, was sie
alles bei Erklärungen (meist von einfachen geometrischen Strukturen)
gesagt haben – woran sie sich aber
anders erinnern. Wir können „links“
meinen und „rechts“ sagen, das ist
überhaupt kein Problem. Wenn unsere Gedanken schon beim nächsten Schritt sind, werden die Fehler
wahrscheinlicher. Genauso kann
jedoch unser Gegenüber „links“
sagen und wir „rechts“ hören. Je
unkonzentrierter wir sind – also je
weniger wird im Hier und Jetzt die
Aufmerksamkeit bündeln – umso
häufiger und größer werden diese
Fehler.
5. Unsere fehlende Übung in der
präzisen Formulierung und den
rhetorischen Grundfähigkeiten trägt
zu den Verständigungsproblemen
bei. Reden kann praktisch jeder –
sofern das Schicksal einen nicht
mit einem physischen Defizit bedacht hat. Aber sich verständlich,
unmissverständlich,
einprägsam
oder gar begeisternd auszudrü-
cken, das vermögen die wenigsten.
Doch man kann – wie bei allem –
daran arbeiten.
Hier diene auch ich als Beispiel.
Die letzten Jahre habe ich schwerpunktmäßig meine Kommunikations- und vor allem Vermittlungsfähigkeiten trainiert, da ich
erkennen musste, dass die beste
Idee keinen Wert hat, wenn man
daran scheitert, sich anderen verständlich zu machen. Bei der Vermittlung muss man manchmal
allerdings in Kauf nehmen, nur
Teile des Ganzen vermitteln zu
können, da das Ganze einfach
zu viel wäre. Man muss mit Bedacht wählen, was für unser Gegenüber interessant und wichtig ist.
Um überhaupt vermitteln zu können, muss man mit dem arbeiten,
was bereits in den Köpfen der Menschen vorhanden ist. Kommunikation bedeutet mit Worten zu malen.
Wir haben ein Bild, eine Idee, eine
Theorie in unserem Kopf und müssen jene Worte finden, mit denen
wir die richtigen Gedanken in unserem Gegenüber so wecken und
verweben können, dass unser Bild
in dessen Geist Gestalt annehmen
kann.
6. Manche Hoch- oder auch nicht
ganz so Hochintelligente gefallen sich allerdings in der Rolle des
kaum greifbaren „Genies“, das man
nicht verstehen kann, weil die Person einfach zu weit „weg“ ist – in
seiner eigenen Sphäre schwebt.
Sie verwenden absichtlich komplizierte, unnötig verschachtelte
Formulierungen. Sie spicken ihre
Sätze mit Fremdwörtern, deren
präzise begriffliche Definition sie
teilweise gar nicht kennen – sich
jedoch sicher sind, dass das
Gegenüber noch weniger Ahnung
hat.
Ein solches Verhalten lässt auf ein
sehr unsicheres Innerstes schließen oder auf eine Geringschätzung anderer Menschen. Letztlich
ist es oft ein Schutzmechanismus
gegen Fragen, die diese Leute
eventuell gar nicht beantworten
könnten, weil sie doch nicht so brillant in dem Gebiet sind. Manche
Menschen definieren sich jedoch
schlichtweg über die Belesenheit
oder ihre Intelligenz – so wie sich
SPRICH
was G´scheits!
Jörg Krenmayr
andere über ihre Schönheit, ihre
Körperkraft, ihren Job, ihren Wagen oder sonst etwas definieren.
Sehr viele Menschen werden von
einem dominanten Aspekt des
Selbstbildes und damit auch der
Selbstdarstellung
„gefangengenommen“ und pflegen dann dieses Image sehr intensiv. Es liegt
mir fern, dies zu verurteilen, ist es
doch ein gar nicht so unübliches
Phänomen, doch spricht es klar für
ein nicht ausbalanciertes psychoemotionales System. Wenn sich
dann noch eine gewisse Arroganz
einschleicht, nur weil man in einem
Bereich ein wenig besser ist als
das Mittelmaß, dann wird man sich
zwangsläufig zwischenmenschlich
in einen kleinen menschlichen Wirkungsbereich isolieren und gravierende Kommunikationsprobleme
mit Menschen außerhalb dieses
Bereichs entwickeln.
FAZIT
Es gibt also viele Ursachen, die
dazu führen, dass es zu Kommunikationsschwierigkeiten und oftmals sogar Streit kommt, obwohl
es keine echte Streitgrundlage gibt
– sondern zu allermeist einfach
Missverständnisse, die mit einer
eventuellen leichten Antipathie zusammentreffen.
Hochintelligente
sind teilweise ein wenig gefährdeter, da einige Faktoren bei ihnen
verstärkt auftreten, wie z.B. das
schnellere Erfassen, die flüchtende Aufmerksamkeit, teilweise eine
gewisse Arroganz die eigene Intelligenz betreffend etc.
Im nächsten Artikel werden jene
Faktoren behandelt, mit deren Entwicklung jeder für sich die Grundlage für herausragende Kommunikationsfähigkeiten schaffen kann.
topIQ
39
DUMME MÄNNER
UND INTELLIGENTE FRAUEN
... oder Where have all the cowboys gone? Verfolgt man die Fernseh- und Werbelandschaft, und sei es nur für einen Tag, so kann man sich des Eindruckes nicht
erwehren, dass Männlichkeit wohl irgendwie…, aber sicher nicht positiv konnotiert ist.
D
ie Zeiten, in denen
Filmfiguren, wie jene
des Dirty Harry, ein
gesellschaftlich
akzeptiertes Männerbild
transportierten – Mein Name ist
Eastwood, Clint Eastwood (Marty
McFly in Zurück in die Zukunft) –,
sind vorbei. Einspruch? Was ist beispielsweise mit dem coolen Onkel
Charlie?
Nun, Onkel Charlie wird zwar als
Frauenheld dargestellt, gleichzeitig
schwingt das Defizitäre dieser Lebensweise jedoch immer mit. Charlie ist ein Alkoholiker, beziehungsunfähig, ein „Misogyn“, und das ist
auch kein Geheimnis. Dass das Publikum solche Charaktere liebt, ist
in gewisser Weise unerheblich für
den Manufactured and presented
Consent, denn was Mainstream ist
und was nicht, bestimmen die Medien, die Medien(er)schaffenden,
die Journalisten, und diese sind
großteils wohl genderemanzipierte
Linkswähler1 – folglich: Einspruch
abgewiesen!
JOHN WAYNE IST TOT
Heutzutage werden Männer in der
Werbung regelmäßig geohrfeigt,
„essen Stacheldraht (Mucoangin)“, werden mit Wasser bespritzt,
„werden in Pamplona vom Stier
niedergetrampelt (Chello)“, rennen
mit ihren Köpfen gegen Wände,
„bekommen eben als ‚Blödmann’
den Kopf kleingedrückt (Media
Markt)“2 (S. 151) oder sind generell,
Stichwort „Blödmann“, die, wenn
auch nicht mehr „charmanten“,
Stan Laurels des beginnenden 21.
Jahrhunderts (Herbert, trink das! –
Herbert trinkt das! [Actimel]). Das
Fernsehen bietet keine Erholung,
topIQ
40
im Gegenteil. In Filmen, Serien und
Sitcoms wird regelmäßig ein Männerbild gezeichnet, welches sich
dem Zeitgeist anzubiedern scheint.
So wird der IPS-Fahrer Doug, aus
der Sitcom King of Queens, von
seiner Frau Carrie in gewohnter
Weise in die Brüste gekniffen oder
bekommt schon ab und an einen
Faustschlag in die Magengrube
verpasst; der Serienvater Hal, aus
Malcolm Mittendrin, wirkt dümmlich
naiv, ohne seine Frau Lois unbeholfen, auf seine primitivsten Instinkte
zurückgeworfen; über Homer und
Bart aus den Simpsons will ich gar
nicht erst schreiben. Die Aufzählung ließe sich jedenfalls fortführen.
NEGATIV BESETZTE MÄNNLICHKEIT
Bereits 2001 glaubten Nathanson und Young zu erkennen, dass
Männlichkeit in ihrer pop-kulturellen
Expression seit den frühen 1990ern
in der Regel relativierend, partiell
abwertend oder gänzlich negativ
besetzt wurde3. Zu einem ähnlichen
Schluss kamen Ponocny-Seliger
und Ponocny in einer, im Auftrag
des Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und
Konsumentenschutz, 2006 erstellten Studie mit dem Titel „Männer
in den Medien“ (Siehe FN 2). Sie
konkludierten etwa: „In 19 von 45
Serien kann man Männer bei entweder kindischem oder verspieltem
Verhalten beobachten, in Filmen
sogar bei 20 von 34. Größenordnungsmäßig lässt sich festhalten:
In ca. jedem zweiten Film und in
jeder zweiten Serienfolge werden
kindische oder verspielte Männer
gezeigt.“ (S. 152)
„Kindisch verspielte Männer“ und
intelligente Frauen. Das so beför-
derte Bild ist klar. Auch in Printmedien ist immer wieder die Rede
davon, dass Frauen (doch) das
intelligentere Geschlecht wären,
(doch) besser einparken könnten
und dergleichen mehr. Die Realität
sieht, mit Verlaub, etwas anders
aus.
Man geht wohl nicht zu weit, wenn
man behauptet, dass das Gros der
führenden Intelligenzforscher davon ausgeht, dass
• Intelligenz eines der am besten
erforschten Merkmale der Psychologie ist4, welches durch
• gängige, standardisierte Intelligenztests gemessen werden
kann5.
• Die positive Interkorrelation der
Ergebnisse in verschiedenen
Subtests einer IQ-Testung werden am besten durch einen tiefer liegenden, generellen Faktor
der Intelligenz, Spearman‘s „g“,
erfasst6.
• Es existiert wahrscheinlich nur
ein zugrunde liegender Faktor
„g“7.
• Es gibt Geschlechterdifferenzen
in kognitiven Fähigkeiten, wahr-
(cc) Moyan Brenn
scheinlich auch in der allgemeinen Intelligenz. So sind Männer
in ihren Leistungen variabler als
Frauen, d.h. man findet in der
Regel mehr Männer als Frauen
an beiden Enden der Normalverteilung vor8,9.
glauben muss, was man hört, und
zweitens auch nicht alles konsumieren muss, was da so täglich
über den Äther flimmert. Ein Spiele-Abend mit guten Freunden hat
doch auch seinen Reiz – oder?
EINE POLITISCH
nicht ganz korrekte
Einlassung
FUSSNOTEN
MÄNNLICH KONNOTIERTE „UNTERDURCHSCHNITTLICHE INTELLIGENZ“
Der letzte Punkt rechtfertigt mit
Verlaub, das „mit Verlaub“. Dass
„unterdurchschnittliche Intelligenz“
männlich konnotiert ist, ist bekannt,
pfeifen es doch tagtäglich die JüngerInnen des Prokrustes vom Dach,
ganz unverhohlen, und haben diesbezüglich auch kein Problem damit, essentialistische Argumente zu
verwenden. Diesbezüglich wohlgemerkt. Klingt komisch, ist aber so.
Wir Mensaner wissen, die Zahlen
zeigen es, dass im Hochbegabungsbereich statistisch gesehen
mehr Männer als Frauen vertreten
sind. Nicht wenige Wissenschafter gehen mittlerweile, meist hinter
vorgehaltener Hand, davon aus,
dass ein solcher Sachverhalt mitursächlich für die non-egalitäre
Repräsentation der Geschlechter
in sogenannten „STEM domains“10
ist. Politisch korrekt ausgedrückt:
Männer sind dümmer als Frauen,
viele Frauen sind intelligenter als
einige Männer, einige Männer sind
intelligenter als viele Frauen, wenige Frauen sind intelligenter als die
meisten Männer usw. usf.
Auch wird der Common Sense über
den gewalttätigen Mann und die
friedfertige Frau konterkariert. Carrie aus King of Queens ist ein gutes
Beispiel hierfür. (Meta-)Studien zeigen: Nicht-sexuelle, geringfügige
und wahrscheinlich auch schwere
Gewalt in heterosexuellen Beziehungen geht zu gleichen Teilen von
Männern und Frauen aus, wobei,
wenn es zu Verletzungen kommt,
Frauen in der Regel schwerer verletzt sind als Männer11-14.
Die ohrfeigende Frau und der nicht
darauf reagierende Mann sind allerdings kulturell akzeptiert, wie die
allwöchentlichen Rückblicke von
Ingrid und Klaus bei TV-Total – ob
nun echt oder nicht – veranschaulichen. Was bleibt, ist die Feststellung, dass man erstens nicht alles
1
Weischenberg, Malik, Scholl:
Journalismus in Deutschland 2005.
Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung
deutscher
Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, 354.
h t t p : / / w w w. m e d i a - p e r s p e k t i ven.de/uploads/tx_mppublications/07-2006_Weischenberg.pdf
Über 60% der 1467 befragten
Journalisten gaben an, dass ihre
politische Präferenz bei der SPD
oder Bündnis 90/Die Grünen liegt.
Entfernt man die 19,6% der Journalisten, die „ich neige keiner Partei
zu“ angegeben haben, erhöht sich
der Anteil in einer neuen Grundgesamtheit auf über 76%. D.h. fast
80% der mit Parteien sympathisierenden Journalisten favorisieren Parteien, die im Politspektrum
zumindest links der Mitte verortet
sind.
2
Ponocny-Seliger, Ponocny: Männer in den Medien. Wie werden
Männer in Film, Serie und Werbung dargestellt und rezipiert? Mit
einem Exkurs über die Darstellung
von Männern in sieben Männermagazinen. Mit Beiträgen von Lic.
phil. Ornella Garbani-Ballnik und Dr.
Allan Guggenbühl. Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz,
Männerpolitische Grundsatzabteilung (Sekt. V, Abt. 6), 2006.
3
Nathanson, Young: Spreading Misandry: The Teaching of Contempt
for Men in Popular Culture, Harper Paperbacks, Montreal: McGillQueen’s University Press 2001.
4
Rost: Intelligenz. Fakten und Mythen, Weinheim: Beltz 2009, 1.
5
Gottfredson: Mainstream science
on intelligence: An editorial with 52
signatories, history, and bibliography, in: Intelligence, 24(1), 1997,
13.
6
Jensen: The g factor, Westport,
CT: Praeger 1998.
7
Johnson et al.: Just one g: consistent results from three test bat-
Jürgen Koller
teries, in: Intelligence, 32(1), 2004,
104.
8
Nisbett et al.: Intelligence: New
Findings and Theoretical Developments. American Psychologist.
Advance online publication, 2012,
(15-16) doi: 10.1037/a0026699.
9
Nyborg: Sex-related differences
in general intelligence g, brain size,
and social status, in: Personality
and Individual Differences, 39(3),
2005, 497-509.
10
STEM steht für science,
technology, engineering, und mathematics. Siehe u.a.: Wai et al.:
Sex differences in the right tail of
cognitive abilities: A 30 year examination, in: Intelligence 38, 2010,
412-423.
11
Archer: Sex Differences in Aggression Between Heterosexual
Partners: A Meta-Analytic Review,
in: Psychological Bulletin, 126(5),
2000, 651-680.
12
Archer: Cross-Cultural Differences in Physical Aggression Between
Partners: A Social-Role Analysis, in:
Personality and Social Psychology
Review, 10(2), 2006, 133-153.
13
Fiebert: References Examining
Assaults by Women on Their Spouses or Male Partners: An Annotated
Bibliography, in: Sexuality & Culture, 14(1), 2010, 49-91.
14
Straus: Current Controversies
and Prevalence Concerning Female Offenders of Intimate Partner Violence. Why the Overwhelming Evidence on Partner Physical Violence
by Women Has Not Been Perceived and Is Often Denied, in: Journal of Aggression, Maltreatment &
Trauma, 18(6), 2009, 552-571.
ÜBER DEN AUTOR
Jürgen Koller ist Mitglied der Lokalgruppe Tirol.
topIQ
41
DER HÄFERLGUCKER
SAUCE
BOLOGNESE
Dietmar Wagner
Sauce Bolognese (oder eigentlich „Ragu alla Bolognese“) ist ein Gericht, das
wie Gulasch am besten in großen Mengen auf Vorrat zubereitet wird. Hier ein Rezept,
bei dem durch die lange Garzeit ein besonders intensiver Geschmack erreicht wird.
Dieses Gericht eignet sich besonders zum portionsweisen Einfrieren und kann für
Pasta wie auch für Lasagne verwendet werden.
ZUTATEN
ZUBEREITUNG
• 1,1 Kilo Rindfleisch mager (Schale, Nuss)
• 800 Gramm Schweinemett (enthäutete rohe
Bratwürste, wenn verfügbar italienische Salsiccia)
• 6 Karotten (ca. 300 Gramm)
• 6 Stangen Sellerie (ca. 150 Gramm)
• 4 Knoblauchzehen
• 3 mittelgroße Zwiebeln
• 3 EL Tomatenmark
• 800 Gramm Dosentomaten geschält und entkernt
(idealerweise San Marzano)
• Butterschmalz
• Salz, Pfeffer
• 10-15 Stängel Thymian (je nach Größe)
• 3 Lorbeerblätter
• 1 Flasche Chianti (unbedingt einen guten – wichtig
für den Geschmack!)
Sellerie, Karotten, Zwiebeln und Knoblauch so fein wie
möglich hacken und in reichlich (4 EL) Butterschmalz in
einem großen Bräter vorsichtig leicht braun rösten. Nicht
zu viel rösten, da sonst der Knoblauch bitter wird.
Das Gemüse aus dem Bräter nehmen und das fein
faschierte Rindfleisch (Kitchen Aid: kleine Lochscheibe) gemeinsam mit dem mit einer Gabel zerdrückten
Schweinemett ebenfalls in Butterschmalz (3EL) rösten.
Das Fleisch solange rösten, bis sämtliche Flüssigkeit, die
aus dem Fleisch austritt, verdampft ist. Das dauert ca. 20
bis 30 Minuten.
FÜR DIE TOMATENSAUCE
•
•
•
•
•
•
•
•
•
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
200 ml Rindssuppe
700 ml passierte Tomaten
1 Schuss Chianti
1 TL Salz
2 TL Zucker
1 Thymianzweig
Öl
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Der Sinn davon ist, dass das Fleisch sehr trocken sein
muss, damit es den nun zugefügten Rotwein aufnehmen
kann. Mit 600 ml Chianti ablöschen, Gemüse zugeben
und unterrühren und solange köcheln lassen, bis der
Rotwein verdampft ist.
Nun das Tomatenmark einrühren und
kurz mitrösten. Danach die Dosentomaten zugeben und
unterrühren. Thymian und Lorbeerblätter zu einem Strauß
binden (damit man
die Gewürze nachher bequem wieder rausnehmen kann) und dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Deckel ca. 30
Minuten köcheln lassen.
Währenddessen kann die Tomatensauce zubereitet
werden. Dazu in einem Topf die Zwiebeln und den
zerdrückten (nicht gepressten!) Knoblauch in Öl anbraten. Die passierten Tomaten, die Rindssuppe und
einen Schuss Chianti dazugeben und mit Salz und
Zucker abschmecken. Die Tomatensauce sollte eher
süßlich sein, in etwa
wie eine süße Paradeissauce. Die Tomatensauce ca. 20
Minuten leicht köcheln lassen, dann
vom Herd nehmen.
SPECIAL
INTEREST
GROUPS
MENSA Österreich
Hans Rachbauer
CabSIG
ÜBERRASCHUNGSAUSFAHRT
Hallo liebe Freunde der Frischluft!
Am 4.8. ist es wieder mal soweit.
Die CabSig startet eine neue Ausfahrt. Treffpunkt um 09:00 Uhr
am Urfahraner Jahrmarktsgelände. Der Weg ist das Ziel, und den wollen wir dem Zufall
überlassen. Also dann, sattelt die Cabrios, ich freu mich
schon! Hans
Nun den Deckel
von der Bolognese
nehmen und die Tomatensauce so hinzufügen, dass immer jeweils ein
Schöpfer Tomatensauce in die Bolognese kommt,
die Flüssigkeit großteils verdampft und danach der
nächste Schöpfer dazukommt. Bei mir war das alle
15 Minuten ein Schöpfer. Abwechselnd mit der Tomatensauce den Rest vom Wein dazugeben. Dies für
mindestens 3 Stunden fortsetzen. Wenn die Tomatensauce aus ist, kann mit Wasser (schöpflöffelweise)
weitergemacht werden.
TIPPS
Wer es gerne fruchtiger hat, kann die doppelte Menge von der Tomatensauce machen. Weitere mögliche
Zutaten sind: getrocknete Steinpilze, Geflügelleber,
Pancetta (italienischer Bauchspeck – keinesfalls den
hierzulande üblichen verwenden, das verschiebt den
Geschmack in Richtung Linsensuppe!). Unbedingt in
hochwertige Zutaten investieren. Wenn es so lange
dauert, soll das Ergebnis auch bestmöglich sein! Das
gilt für alle Zutaten, insbesondere aber fürs Fleisch,
den Wein und die Tomaten.
Dieses und (immer) mehr Rezepte gibt’s auch auf blog.
schlossmanufaktur.at. Der „Häferlgucker“ ist eine persönliche
Reminiszenz an mein großes
Vorbild hinsichtlich
der Leidenschaft für
die Zubereitung von
gutem Essen – Professor Franz Zodl
(1944-2010).
Kuba. Foto: Hans Rachbauer
Clemens Raab
FedSIG
TREFFEN IM SEPTEMBER
Das nächste Treffen der FedSIG
wird am Samstag, dem 22. September, in der Nähe von Wiener
Neustadt (NÖ) stattfinden. Wir bekommen dieses Mal eine kompetente Einführung in die legendäre
Science Fiction-Serie „Dr. Who“, sprechen aber natürlich
auch über Star Trek. Außerdem wird uns Neelix kulinarische Köstlichkeiten vorbeibringen. Sternzeit, Koordinaten und Flugplan werden bei der Anmeldung bekanntgegeben - Zusagen bitte bis 18. September an mich unter
[email protected].
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43
Stephan Natschläger
picSIG
Interessenten, die bei der picSIG mitmachen wolllen,
sind herzlich eingeladen, sich unter [email protected]
zu melden.
(siehe auch http://mensa.at/index.php?menuid=102 ).
FLOHMARKT, JAHRMARKT, DRESDEN
Unsere fotobegeisterte picSIG hat
mehrere Ausflüge unternommen,
einen auf den Linzer Flohmarkt, einen auf den Urfahraner Markt, und
als Höhepunkt hat sie dem Jahrestreffen von Mensa Deutschland in
Dresden einen Besuch abgestattet. Die landschaftlichen
und architektonischen Schönheiten, die zu einem großen
Teil erst nach dem Fall der Mauer wiederaufgebaut wurden, boten reichlich Gelegenheit für Fotos.
Eine Auswahl der Fotos der picSIG präsentieren wir in
unserem flickr-Account „picSIG“:
http://www.flickr.com/photos/81131370@N03/
Foto: Stephan Natschläger
Foto: Stephan Natschläger
Foto: Karin Heiduck
Foto: Stephan Natschläger
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SPECIAL
INTEREST
GROUPS
MENSA Österreich
Gerald Schmid
SIGnema
SIGNEMA-NEUIGKEITEN
Am 30. April haben wir uns zu viert
die “Avengers” angesehen, der
Film war ein wahres Feuerwerk an
Effekten und auch die Handlung
war nicht ganz so seicht, wie man
berürchten konnte. Im Mai stand
dann “Dark Shadows” mit Johnny
Depp auf dem Programm, ebenfalls ein sehenswerter
Film mit einem etwas morbiden Humor.
Je nach Filmangebot wird es auch in den folgenden Monaten etwa im Monatsrhythmus einen Film im Rahmen
von SIGnema geben, alle Mensaner sind herzlich eingeladen, (auch in Begleitung von Nichtmensanern) daran
teilzunehmen. Der aktuelle Film wird immer rechtzeitig
auf der Terminseite von Mensa angekündigt. Vorschläge
für Filme sind jederzeit willkommen ([email protected]).
Kennedybrücke). Dort können wir uns bei Bedarf jeweils
sofort in die Spielgemeinschaft im daneben liegenden
Café Wunderer integrieren. Dies bedarf aber der Voranmeldung per Mail an [email protected], damit ich
zuverlässig dort bin. Ich freue mich auf euer Kommen,
Christian
Wolfgang Jaschke
MuSIG
DIE MUSIG IST ZURÜCK
Mit neuem Konzept und neugestalteter Homepage lade ich euch
ein vorbeizuschauen und sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen
sowie auch eigene Gedanken zur
Musikwelt einzubringen.
Wie funktioniert MuSIG? Zentraler Bestandteil der SIG ist
die Homepage www.musig.weebly.com
Unter “Hifi und Akustik” stelle ich die Grundlagen des guten Klangs in den eigenen vier Wänden vor.
Christian Rieseneder
TarockSIG
ERFREULICHE BESUCHERZAHLEN
Die TarockSIG trifft sich nach wie
vor jeden zweiten Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr im Café Augarten, Kleine Pfarrgasse 28, 1020
Wien (U2 Taborstraße) und durfte
sich zuletzt mehrmals einer zweistelligen Besucherzahl erfreuen. Eine Rückverlegung auf
Montag wurde angedacht, wäre aber nicht allen recht,
und da ich die Termine schon lang im Voraus festgelegt
habe, bleibt der Mittwoch vorerst. Der Juli-Termin ist jedoch wegen Urlaubs auf den ersten Mittwoch vorverlegt
und findet daher am 4. Juli statt, der darauffolgende wie
gewohnt am 8. August.
Für diejenigen Neulinge, die Tarockstunden in höherer
Frequenz wünschen, mache ich zusätzlich das Angebot,
dass wir uns an den Mittwochen dazwischen im Café
Reigen treffen, Hadikgasse 62, 1140 Wien (U4 Hietzing /
• Der “Blog” ist die Plattform, Musik aus eigener Sicht
vorzustellen. Das können Infos über eine Band, einen
Song, ein Konzert oder einfach über alles, das mit Musik zu tun hat, sein.
• Unter “Links und Tipps” sind kurz und knackig die
besten Links und Tipps zusammengefasst.
• Über “Kontakt“ oder [email protected] kann mir jeder
gerne neue Beiträge für “Blog” und “Links und Tipps”
zukommen lassen.
Das Ziel ist die Beteiligung. Derzeit sind ein paar Links
unter “Links und Tipps” gelistet. Ich bin sicher, dass hier
unheimlich viel Wissen in den Mensianern schlummert,
um diese Sektion mit interessanten Punkten zu erweitern.
Ebenso soll der “Blog” keine One-Man-Show bleiben.
Ich hoffe, dass euch meine Artikel über einen SmashingPumpkins-Song und über den Klang von mp3s gefallen
und lade herzlichst dazu ein, neue Beiträge zu schicken
oder die vorhandenen zu kommentieren.
Die Fotos der Bilderleisten der Seiten 43-45 stammen (von links
nach rechts) von quack.a.duck, Conson, Jim B L-2, Dominic´s
pics, Pictures International, sugu, Stephen Brace, Last Hero,
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45
OXFORD - EIN KURZBERICHT
Erreicht ein Träumer Oxford, dann wird er einen neuen Traum träumen. Zieht es
einen Poeten nach Oxford, so wird er neue Verse schmieden. Kommt ein Philosoph
nach Oxford, so wird ihn ein neuer Gedanke erleuchten. Einem Naturliebhaber wird
das Herz höher schlagen, und jeder, der gerne in der Geschichte nach vergangenen
Spuren sucht, wird hier auf wahrlich historischen Wegen wandeln.
Lewis Carrol, der Autor von Alice im Wunderland, unterrichtete hier Mathematik, und die Figuren aus dem
Wunderland spiegeln Rituale und Personen aus seiner
damaligen Umgebung wider.
„We‘re all mad here. I‘m mad. You‘re mad.“ – „Woher
willst du wissen, dass ich verrückt bin?“ erkundigte sich
Alice. – „Wenn du es nicht wärest“, stellte die Katze fest,
„dann wärest du nicht hier.“
O
xford ist eine Stadt, die es versteht, einen
Menschen in ihren Bann zu ziehen. Von
dieser Reise möchten wir euch erzählen,
und wer weiß, vielleicht zieht es den einen
oder anderen auch einmal in diese Stadt
und gehört so zu dem Kreis derer, welche dem Reiz Oxfords erlegen sind.
Alle sehenswerten Orte anzuführen, würde den Rahmen sprengen, daher erzählen wir euch nun von einigen
Glanzlichtern.
CHRIST CHURCH COLLEGE
Der Harry Potter Speisesaal ist hier wohl der Anziehungspunkt für Touristen und beeindruckt vor allem
durch die vielen Gemälde der Philosophen, Dichter, Dekane, Staatsmänner und vieler anderer, welche hier ihren
Geist formten.
Radcliff Camera - Bodleian Library
Das College liegt eingebettet in den Christ Church
Meadows, einer Auenlandschaft, in der man stundenlang entlang des Flusses, wo für die berühmten Boat
Races zwischen Oxford und Cambridge trainiert wird,
flanieren kann.
Christ Church College. Alle Fotos: Kriegner/Petrowisch
topIQ
46
EXETER COLLEGE
Hier ist man auf den Spuren von J.R.R. Tolkien, dem
Autor von „Herr der Ringe“. Tolkien hat hier Latein und
Griechisch studiert.
MAGDALEN COLLEGE
war die Studienheimat des Schriftstellers Oscar Wilde. Es beeindruckt durch seine wunderschöne
Umgebung, in der man sich verlieren könnte. Hier schweben Gedichte von den Bäumen, welche zu
hunderten den Weg säumen.
BODLEIAN LIBRARY
ist eines der Herzstücke der Stadt.
„Oxford ist ja so gern bereit zu glauben, die Bodleian sei der Nabel des
Gelehrtenuniversums“ sagte Doro-
THE EAGLE AND CHILD
ist ein Pub aus dem 17. Jhdt. Tolkien und C. S. Lewis waren Begründer des Inklings Club, einem Dichterclub, in dem oft unfertige Werke
der Mitglieder vorgestellt und kritisiert wurden. So z.B. Tolkiens „Der
Herr der Ringe“, Lewis „Jenseits
des schweigenden Sterns“ und
Williams‘ „All Hallows Eve“.
THE TURF TAVERN
ist ebenfalls ein legendäres Pub. Es
war die Lieblingskneipe von Colin
VON TRÄUMERN
und Poeten
Johann Kriegner
Jasmin Petrowisch
und vor allem in die Geschichte
eintauchen kann. Der Sternenhimmel, welcher sich abends über die
Stadt legt, leuchtet, als ob sich alle
Gedanken, Geschichten und Träume der großen Geister versammeln und emporsteigen. Dieses
Leuchten fängt man ein und trägt
es nach Hause, und dieses besondere Gefühl wird man niemals vergessen.
ÜBER JOHANN KRIEGNER
Terrasse Magdalen College
thy L. Sayers. Die Bücherei wurde
im 17. Jahrhundert gegründet und
besitzt 6,5 Millionen Bände. Schätze wie das Originaltyposkript von
Wittgensteins „Tractus-logico-philosophicus“, eine Gutenbergbibel
und Originalmanuskripte Tolkiens
lagern hier. Alle Bücher dürfen
nur vor Ort studiert werden. Nicht
einmal König Charles I durfte ein
Buch ausleihen. Seit 1860 ist die
Radcliff Camera Teil der Bibliothek. Es handelt dabei um einen
barocken Rundbau, der allerdings
nur Studenten vorbehalten ist. Die
RadCam, wie die Studenten diese
nennen, diente Tolkien als Vorbild
für Saurons Morgoth-Tempel in Númenor.
BLACKWELLS
ist ein Buchladen, in dem über
250.000 Bücher aus allen denkbaren Wissensgebieten auf Käufer
warten. Hier kann man stundenlang
stöbern und in ein wahres Buchuniversum eintauchen.
Dexter´s Hauptfigur Inspektor Morse, und Oscar Wilde gab sich im
Mitré Pub dem Rausche hin.
Dies sind nur einige wenige Höhepunkte des Besuches in einer Stadt,
in welcher man staunen, träumen
Der ledige, 1969
in Schärding geborene Jurist ist
seit 2011 MensaMitglied. Johann
Kriegner dissertierte im Bereich
Zivilrecht/Handelsrecht zum Thema „Die Fernabsatzrichtlinie für Finanzdienstleistungen an Verbraucher“ und wurde
dafür mit den Ludwig-ScharingerPreis ausgezeichnet. Er ist Angestellter der Arbeiterkammer OÖ in
der Abteilung Konsumentenschutz.
Über den Dächern der Stadt
topIQ
47
VOR DEN VORHANG,
YANNICK LANBACH!
Hallo Leute! Mein Name ist Yannick Lanbach und
bin sieben Jahre alt. Ich gehe in die erste Klasse der
Volksschule Arzl und bin seit Anfang Mai Mitglied bei
Mensa.
M
alen macht mir sehr viel
Spaß, und ich baue gern
Lego-Technic-Modelle, je
größer, desto besser. Wahrscheinlich werde ich später mal Künstler
oder Tierfotograf. Vielleicht aber
auch irgendwas anderes, wie zum
Beispiel Wissenschaftler oder „Ologe“. Archäologe oder Paläontologe
könnte ich mir gut vorstellen - Dinos oder Schätze ausgraben, das
wäre echt cool.
Mama hat gemeint ich soll doch
„Liebe Mensaner!“ schreiben, aber
topIQ
48
Mensaner klingt für mich wie ein
Dschungel- oder Urwaldstamm,
deshalb lieber „Hallo Leute!“.
Mama schickt zwei Bilder mit. Das
erste ist eine Nahaufnahme eines
Drachen und das zweite heißt „Die
fette Frau auf dem Mond“. Ich habe
es gemalt, als ich fünf oder sechs
war, aber ich mag es immer noch
sehr gerne. Alles darauf habe ich
selbst gemalt und angefärbelt bis
auf die Bluse der Frau - die wollte
Mama unbedingt anmalen. Sie hat
gesagt: „Die ist da oben sicher auf
Urlaub, deshalb braucht sie ein Ha-
waiihemd!“ Ich hoffe euch gefallen
meine Bilder.
Schöne Grüße aus dem Pitztal,
Yannick
JAHRESTREFFEN
HUNDE
der Zeit
VON MENSA SCHWEIZ
Thomas Hunziker
Peter Kemptner
Liebe Mitglieder von Mensa Österreich! Vom 31.
August bis 2. September 2012 findet in Grenchen das
Jahrestreffen von Mensa Schweiz statt. Wir würden
uns freuen, wenn wir auch einige Gäste aus unserem
östlichen Nachbarland begrüßen dürften.
G
renchen liegt zwischen
Bern und Basel am Südfuß des Juras. Die zweitgrößte Gemeinde im
Kanton Solothurn ist stolz auf ihre
traditionsreiche Uhren- und Präzisionsindustrie und wurde 2008
mit dem Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes ausgezeichnet. Gewürdigt werden der
respektvolle Umgang mit den zahlreichen Bauten der Nachkriegszeit,
die sorgsame Weiterentwicklung
der Stadt und die vielfältigen Aufwertungen des öffentlichen Raumes.
Das Programm ist noch nicht fixiert, aber der grobe Ablauf sieht
wie folgt aus:
• Freitag: Eine kleine Veranstaltung
für die Frühankömmlinge am
späteren Nachmittag. Um etwa
18 Uhr folgt ein Icebreaker und
anschließend ein Dinner
• Samstag: Anschließend an die
Generalversammlung folgen am
Nachmittag diverse Anlässe und
das Gala-Dinner am Abend. Für
Gäste, die nicht an der GV teilnehmen möchten, organisieren
wir am Morgen ein Alternativprogramm
• Sonntag: Gemeinsamer Ausflug
auf die Grenchenberge mit TrottiPlausch
Wer sich für das Jahrestreffen von
Mensa Schweiz anmelden möchte,
benötigt eine Gastmitgliedschaft
auf www.mensa.ch, die per Formular auf der Website angefordert werden kann. Für die beiden Abendessen und die Veranstaltungen ist der
Anmeldeschluss am Sonntag, 19.
August.
Detaillierte Informationen über die
Veranstaltungen werden in nächster Zeit auf der Website verkündet.
Sobald die Anmeldung möglich ist
(Anfang August) werden alle Mitglieder (auch Gastmitglieder) per
E-Mail informiert.
KONTAKT
[email protected]
(cc) lergic
Wenn Du an kalten, trüben Tagen
glaubst, einen heißen Atem zu
spüren,
sind’s die Hunde der Zeit, die
nach Dir jagen. Lass’ Dich von
ihnen nicht verführen!
Zwar ist es leicht, wie nichts im
Leben, anzuhalten und Dich
umzuschauen
und ihren Fängen zu ergeben,
zerreißen zu lassen von ihren
Klauen.
Vermeide dieses Treffen besser,
denn von der Zeit würd’st Du
gefangen,
der gierigen, dem Allesfresser,
um den Verstand müsstest Du
bangen.
Sind ihre Reize noch so groß, ist
es nicht gut, Dich ihr hinzugeben.
Sie hält Dich fest, lässt nicht mehr
los, und ohne Dich verläuft Dein
Leben.
Als einziger kann sich ihr entziehen der kurze Moment, der
Augenblick.
Er kann Dir helfen zu entfliehen,
suche in ihm stets neu Dein
Glück!
So flieht die Zeit vorbei, dahin,
darüber sei nicht eifersüchtig.
Flughafen Grenchen. Foto: Nathalie Schindler
Die Zeit hat dafür keinen Sinn,
denn sie ist, wie wir wissen,
flüchtig.
topIQ
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FELIX’ WISSENSECKE
DIE RELATIVITÄTSTHEORIE
(cc) Felipe Navarro
Es haben wahrscheinlich schon viele von der legendären Relativitätstheorie gehört, doch die meisten Leute können damit recht wenig anfangen. Deshalb möchte
ich mit diesem Artikel einen kleinen Einblick in diese geben und für klare Gedanken
über E = mc2 sorgen!
D
ie Relativitätstheorie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Albert Einstein aufgestellt. Sie baut
auf zwei Grundsätzen auf, der
• Zeitdilatation und der
• Längenkontraktion
Sie teilt sich in eine allgemeine und eine spezielle Relativitätstheorie auf. Außerdem setzt sie die Lichtgeschwindigkeit als konstante Geschwindigkeitsgrenze voraus.
Die spezielle Relativitätstheorie hat ihren Anfang in den
Grundlagen der Physik, nämlich in den Maßeinheiten.
Früher war klar: 1 Meter ist immer 1 Meter lang. Ebenso dauerte eine Sekunde immer eine Sekunde. Doch die
Grundaussage der Relativitätstheorie ist: Raum und Zeit
sind relativ (d.h. von äußeren Einflüssen abhängig, genauer: vom Standort des Betrachters), wodurch wir heute sagen können, dass man Maßbändern nicht immer
trauen sollte :-).
Wichtiger Grundstein für die (spezielle) Relativitätstheorie
sind die sogenannten Inertialsysteme. Das sind Systeme, die unabhängig von äußeren Kräften sind. In ihnen
herrscht Schwerelosigkeit. Ein oft herangezogenes Anschaulichkeitsbeispiel sind Raumschiffe. Aber nun zu
den Grundsätzen:
DIE LÄNGENKONTRAKTION
Wortlaut: Bewegte Körper schrumpfen.
Aussage: Betrachter zweier relativ zueinander bewegter
Inertialsysteme nehmen einander gekrümmt wahr.
Beispiel: Wir haben zwei Inertialsysteme: ein Raumschiff
und einen Planeten, auf dem gerade ein Komet einschlägt. Diese beiden Systeme bewegen sich aneinander vorbei. Doch ein Astronaut, der aus dem Fenster die
Planeten-Kometen-Kollision beobachtet, nimmt sie gekrümmt war. Sie ist für ihn geschrumpft. Ebenso verhält
es sich mit einem Planetenbewohner, der das vorbeifliegende Raumschiff sieht.
DIE ZEITDILATATION
Wortlaut: Bewegte Uhren gehen langsamer als ruhende.
Aussage: Betrachter zweier relativ zueinander bewegter
topIQ
50
Inertialsysteme nehmen die Zeit im gegengesetzten System langsamer wahr.
Beispiel: Nehmen wir gleich das vorherige. Zusätzlich
dazu, dass der Planetenbewohner das Raumschiff geschrumpft sieht, sieht er es langsamer an sich vorbeiziehen. Hingegen der Astronaut im Raumschiff sieht den
Einschlag des Kometen langsamer als der Bewohner.
Was uns auch gleich zu einem weiteren bekannten relativistischen Effekt bringt, den Einstein beschrieb...
DIE RELATIVISTISCHE MASSENZUNAHME
Um gleich zu dem vorherigen Beispiel zurückzukommen:
der Raumfahrer sieht also den Kometen langsamer einschlagen als der Bewohner des Planeten. Wenn der Komet aber bei langsamerer Geschwindigkeit gleich hohen
Schaden anrichtet, muss er an Masse zugenommen haben, da er sonst nicht dazu im Stande wäre. Damit wären der berühmte Satz: „Die Masse eines Körpers steigt
mit seiner Geschwindigkeit“ und die wohl noch berühmtere Formel E=mc2 formuliert.
Dieses Prinzip nennt man die Äquivalenz von Masse und
Energie. Einstein behauptete, Masse und Energie seien
ein- und dasselbe, nur in anderen Zuständen. Masse
ist somit nur geronnene Energie, und je näher man der
Lichtgeschwindigkeit ist, desto mehr Masse wandelt sich
wieder in Energie um. Diese Erkenntnis hatte aber auch
schwerwiegende Folgen, wie zum Beispiel die Atombombe, welche auf diesem Prinzip basiert.
Nun hätte man mit diesen Grundsätzen jede nur erdenkliche in der Natur vorkommende Situation beschreiben
können, wäre da nicht dieser kleine Schönheitsfehler
gewesen: die Inertialsysteme, von denen am Anfang die
Rede war, gibt es im Universum gar nicht, da sich die
Kraft der Gravitation oder Massenanziehung endlos im
Raum auswirkt. Deshalb formuliert Albert Einstein die allgemeine Relativitätstheorie, zu der ich jedoch nur kurz
etwas schreiben möchte.
Ohne groß darauf einzugehen und im groben formuliert:
Er entdeckte, dass Bewegung und Gravitation sehr nahe
beieinander liegen, was mit seiner Vorstellung zu tun hat,
dass große Massen den Raum krümmen. Sehr einfach
lässt sich das mit dem oft herangezogenen Beispiel ei-
Das Streichholz 7
für Dorli
Einstein 1921.
Foto F. Schmutzer
nes Gummituchs erklären. Angenommen, wir haben ein gespanntes Gummituch. Das ist jetzt unser
(zweidimensionaler) Raum. Nun legen wir eine große, schwere Metallkugel (die Erde) auf das Tuch. Sie
wird das Tuch nach unten dehnen
(den Raum „krümmen“), und wenn
wir jetzt noch eine kleine Kugel daneben legen, wird sie nach unten
zur großen Kugel rollen. So erklärte
Einstein nun die Gravitation. Alles
bewegt sich in dem gekrümmten
Raum. Nach zehn Jahren Forschung war er dann schließlich so
weit. Die Relativitätstheorie war
verallgemeinert und die Grundsätze
umformuliert. Sie lauteten nun
• Unter Einwirkung der Schwerkraft gehen Uhren langsamer.
• Unter Einwirkung der Schwerkraft schrumpfen Körper.
Zum Abschluss noch eines: Dies
war kein leichtes Thema für mich,
um darüber zu schreiben, weshalb
ich noch einmal mein LeserbriefAngebot hervorheben möchte.
Bitte schreibt mir bei fachlichen
Ungereimtheiten oder anderem:
[email protected] - ich lerne ja
auch gerne dazu!
Aber wie heißt es so schön:
Wenn Einstein albert, albert Einstein!
ÜBER DEN AUTOR
Der 12-jährige
Felix Pressler
hat seine eigene Seite in
topIQ. Der begeisterte Karateka interessiert
sich neben Musikalischem, wie Saxophon- oder Didgeridoospielen,
vor allem für das Thema Physik und
andere Wissenschaften.
NASENHAARENTFERNER 3000
Hermann Moser
Auf der internationalen Fachmesse für modernes
Nasenhaarmanagement wurde die neueste Entwicklung der Atemluftkanalpelzpflege präsentiert: Der Nasenhaarentferner 3000. Wir wollen ihn hier näher vorstellen.
D
er
Nasenhaarentferner
3000 wird mittels Touchscreen bedient. Die entspiegelte
Oberfläche
sorgt bei jeder Badbeleuchtung für
gute Lesbarkeit. Die Menüführung
ist intuitiv, man musste daher nicht
einmal eine Bedienungsanleitung
beilegen. Falls man doch Fragen
hat, kann man sich ein 200-SeitenManual aus dem Internet downloaden. Für den Erfahrungsaustausch
mit anderen Nutzern hat der Hersteller ein Forum auf seiner Homepage eingerichtet. Auch regelmäßige Firmware-Updates werden
angeboten.
Die Verbindung des Gerätes mit
dem Internet erfolgt über WLAN.
Bereits vorinstalliert sind ein Webbrowser und ein Email-Programm,
die auf dem trotz seiner handlichen
Größe gut lesbaren Display dafür
sorgen, dass man auch während
der Körperpflege nicht von der Welt
abgeschnitten ist.
Besonders fortschrittlich ist die
Facebook-App. Bei entsprechender
Konfiguration wird jede Nasenhaarpflege sofort in das Social Network
gepostet, dank des eingebauten
GPS-Moduls sogar mit Angabe des
Ortes. Sie können dann alle von
Facebook bekannten Funktionen,
wie die Zustimmung durch den
„Like“-Button anwenden. Das weltweit vernetzte Nasenhaartrimmen
ist damit keine Science-Fiction
mehr. Die Zukunft beginnt jetzt!
Die integrierte 10-Megapixel-Kamera nimmt hochauflösende Bilder
ihrer Nasenhöhle auf. Diese können
in Facebook gepostet oder mittels
eines Softwareprogramms analysiert werden, um Schwachstellen
Ihrer Pflege zu verbessern. Die kostenpflichtige Premium-Version dieser Software bietet viele nützliche
Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel
das Erstellen von Reports über einen Zeitraum von bis zu 100 Jahren oder die Unterstützung durch
einen Nasenhaarexperten in einem
dafür eingerichteten Helpdesk. Wer
die Premium-Version der Software
nicht hat, kann diesen Helpdesk
mit einer Mehrwertnummer kontaktieren.
Wir haben das Gerät ausführlich
getestet und nur einen Kritikpunkt
gefunden. Das Hochfahren dauert
einige Minuten, und das ist unserer
Meinung nach im Morgenstress unangenehm. Aber auch hier hat man
sich etwas einfallen lassen: Man
wird in der Hochfahrzeit mit neuesten Produktinformationen des Herstellers unterhalten.
Resümierend stellen wir fest, dass
der Nasenhaarentferner 3000 jeden
Cent der unverbindlichen Preisempfehlung von 499 Euro wert ist.
Unbedingte Kaufempfehlung!
topIQ
51
DENKSPORT
ENIGMA 26
Christian Rieseneder
Mal wieder ein klassisches Rätsel
H
eute gibt es ausnahmsweise wieder
einmal ein „klassisches“ Rätsel und
kein Rechercherätsel, bei dem man
möglichst viele Lösungen finden
muss. Das soll jedoch nicht ausschließen, dass es mehrere Lösungen gibt – für mehrere, soweit
ich sie jeweils gelten lasse, gibt es
mehr Punkte nach dem üblichen
Verdoppelungsschema.
AUFGABE
Drei gibt es; doch nur das Erste
kommt aus sich selbst. Das Zweite kommt aus dem Dritten und das
Dritte aus dem Zweiten. Für Stimmigkeit sind sie auch sonst nicht
bekannt. Wovon ist die Rede?
Lösungen sind einzusenden bitte
bis 27. August an [email protected].
Man kann mir übrigens auch Rätselvorschläge schicken, für die ich,
so ich sie verwende, 10 Extrapunkte gebe. Die Lösungen des Rätselstellers und der anderen Spieler
sind gleichberechtigt.
Welche drei Begriffe verstecken sich hier?
Seine Lösung war aus dem ersten
Akt von „Die Frau ohne Schatten“
von Hugo von Hofmannsthal. Da
spricht der Kaiser die folgenden
Worte:
Kann sein, drei Tage
Komm’ ich nicht heim!
Hüte du mir die Herrin
Und sag ihr: wenn ich jage –
Ist es um sie
Und aber um sie!
Und was ich erjage,
mit Falke und Hund,
und was mir fällt
von Pfeil und Speer:
Es ist anstatt ihrer!
Weiters gebe ich ab sofort fünf Extrapunkte für das Mitspielen, wenn
jemand keine richtige Lösung eingesendet hat.
Das ist jedoch kein reimendes Gedicht und entspricht damit nicht
den Anforderungen. Inspiration für
das Rätsel war „If—“ von Rudyard
Kipling. Die ersten Verse lauten:
LÖSUNG VON RUNDE 24
If you can keep your head when all
about you
Are losing theirs and blaming it on
you;
If you can trust yourself when all
men doubt you,
But make allowance for their doubting too:
Dieses Mal war das Rätsel offenbar
zu schwer – es kam nur eine Einsendung von Helmuth Singer, die
ich nicht gelten lassen kann, aber
bei der ich schon heute mit den fünf
vergebenen Punkten anfange.
topIQ
52
(Eine deutsche Übersetzung des
Gedichts von mir wurde übrigens in
topIQ 345, Seite 43, abgedruckt).
Somit hat sich in der Ergebnisliste
nicht viel getan:
Name
Singer
Kontaktlinzen
Fürst
Scheibenpflug
Pichler
Hüwe
Gutleb
Volko
Ruplitsch
Stenek
Ferraz-Leite
Klausner
Moser
Kemptner
Urban
Brown
Wernig
Lackner
Balik
Kleinhappl
Kemptner
Schlick
Schild
Alt
Rd. 23
Neu
816
545
538
235
122
56
44
40
33
33
30
30
30
30
26
24
17
15
15
15
15
12
8
5
821
545
538
235
122
56
44
40
33
33
30
30
30
30
26
24
17
15
15
15
15
12
8
DENKSPORT
MENSA
Junior Quiz
35
Andreas Pichler
Nr. 35 (Runde 6 - 2011/12)
MULTIMATT
Je mehr Könige ihr schafft, desto
mehr Punkte gibt es: 12, 10, 8, 6,
4, 2 und 1 (wie üblich)
DIE LÖSUNG VOM LETZTEN MAL:
34 - PATTRÄTSEL
Dieses Rätsel gibt es auch auf unserer Website www.mensa.at unter
der Rubrik ‘Mensa Junior Quiz’.
Etwa Anfang Juli (gleichzeitig mit
dem Erscheinen dieser Zeitschrift)
sollte es dort zu sehen sein (wenn
ich nicht wieder vergesse, es zu
posten).
Eure Lösung schickt bitte per EMail an [email protected] oder per
Post an: Andreas Pichler, Rudolf
Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220
WIEN. Vergesst auch bitte nicht,
euren Namen anzugeben.
Du hast ein Schachbrett vor dir,
zwei weiße Damen und beliebig
viele schwarze Könige.
Einsendeschluss: 27. August 2012
Stelle nun die beiden weißen Damen und dazu möglichst viele
schwarze Könige so aufs Brett,
dass alle Könige schachmatt sind.
Das scheint die beste Lösung zu
sein. Natürlich kann der Läufer auf
einem beliebigen Feld zwischen den
beiden Türmen stehen, auch gespiegelte Lösungen sind möglich.
Die erfolgreichen Löser:
THOMAS SCHMID .............................12
ELISABETH SCHMID .........................12
Schachmatt ist ein König dann,
wenn er:
Die Tabelle nach 4 Runden:
a) im Schach steht, d.h. von wenigstens einer weißen Dame geschlagen werden kann und
1. ELISABETH SCHMID ....................36
2. THOMAS SCHMID ........................24
Stockholm
b) nicht ausweichen kann, d.h.
überall, wo er hingehen könnte,
wird er ebenfalls von einer weißen
Dame geschlagen.
Da es mehrere gleichfarbige Könige gibt, gilt hier insbesondere:
KEIN König darf sich opfern, um
einen anderen König zu retten. Dazwischenziehen (normalerweise die
dritte Möglichkeit, um einen König
vor einem Schach zu schützen) ist
hier also NICHT möglich, ebenso
kann eine gedeckte Dame nicht
geschlagen werden.
topIQ
53
DENKSPORT
IQuiz 2012/13
Runde 2
Andreas Pichler
IQuiz 2012/13 - Runde 2
Eure Einsendungen schickt bitte an
[email protected] oder an Andreas
Pichler, Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien.
kennbar sein sollten, hier das Ganze noch einmal in Worten:
1. Zeile: Schwarz, Weiß, Grün, Rot
2. Zeile: Rosa, Braun, Gelb, Orange
& Blau
muss als n-tes Tor passiert werden;
euer Rundweg startet im Kreisfeld.
Nicht nummerierte Tore können
in beliebiger Reihenfolge passiert
werden.
Beispiel:
Sollte irgendetwas unklar sein, kontaktiert mich bitte, ebenfalls unter
obiger Adresse.
Der Einsendeschluss für diese Runde ist der 27. August
5. MULTIMATT
Und damit diesmal etwas mehr
Leute mitmachen als beim letzten
derartigen Rätsel (das Pi-Rätsel,
ihr wisst schon, nur von Franz
Pichler gelöst), möchte ich hiermit
eine kleine Anfeuerung aussprechen: Hinsetzen, konzentrieren und
nachdenken! Alle zusammen - jetzt!
7. SLALOMLAUFEN
Was kann man im Juli Besseres
machen, als einen kleinen Slalomlauf? Und sei es, um für den nächsten Winter zu üben:
8. SUMMEN
Und was kann man während eines
kleinen Slalomlaufs sehr gut machen? Richtig: Summen!
Schriftliche Angabe siehe Seite 53!
6. FARBENREIHE
Da ich ja schon einige Zahlen- und
Buchstabenreihen gebracht habe,
wollte ich unbedingt auch einmal
eine Farbenreihe bringen. Jedoch
fand ich zu meinem Verdruss lange
nichts Passendes, bis - ja, bis ich
über folgendes wunderhübsches
Exemplar stolperte:
Wer kann die beiden Zeilen richtig
fortsetzen? (Falls die Farben aus
irgendeinem Grund nicht gut ertopIQ
54
Regeln: Zeichnet einen Rundweg
in das Diagramm ein, der sich nirgendwo selbst kreuzt oder berührt. Die einzelnen Teilstrecken
des Rundweges verlaufen stets
entweder waagrecht oder senkrecht zwischen den Mittelpunkten
benachbarter Felder. Der Rundweg
MUSS genau 1 mal durch jedes
Tor (gestrichelte Linie) und durch
das mit einem Kreis markierte Feld
führen (aber nicht notwendigerweise durch alle Felder). Die Zahl in
dem Kreis gibt die Gesamtzahl der
Tore an. Das Tor mit der Nummer N
Regeln: Tragt in die einzelnen Felder Zahlen von 1 bis 5 ein. In einer
Zeile darf stets nur ein- und dieselbe Zahl oder 0 vorkommen. Ferner muss jede Zahl N genau n mal
vorkommen. Die unterste Zeile gibt
die Summen der jeweils darüber
liegenden Spalten an.
Beispiel:
DENKSPORT
IQuiz 2012/13
Runde 2
Andreas Pichler
IQuiz 2012/13 - Runde 1 Lösungen
2. PATTRÄTSEL
1. OSTEREISUDOKU
3. PYTHAGORAS LÄSST GRÜSSEN
(FRANZ PICHLER)
Niemand fand diese Lösung. Somit
bekommt leider auch Franz Pichler,
der das Rätsel eingesandt hat, keine Punkte dafür.
4. ZAHLEN EINZÄUNEN
IQuiz 2012/13 - Runde 1 Lösertabelle
Gesamt 1 2
1. Franz Pichler
61 22 20
2. Margareta Schmid
39 - 20
2. Igor Snizhko
39 - 20
4. Vera Burger
38 22 16
5. Claus-Dieter Volko
20 - 20
5. Elisabeth Schmid
20 - 20
5. Thomas Schmid
20 - 20
8. Eva Urban
12 - 12
9. Rainer Rauch
0 - 0
3 4
- 19
- 19
- 19
- - - - - - topIQ
55
DENKSPORT
FOKUS 3
Karin Heiduck
Zehn FOKUS-Freunde haben sich an das von Stephan Natschläger zur Verfügung
gestellte Ratefoto der letzten Runde herangewagt. Die Lösungsvorschläge gingen
ganz stark in zwei Richtungen .
DIE AUFLÖSUNG DER LETZTEN RUNDE
Stephan
Natschlägers
Foto der letzten FOKUSRunde zeigte einen Ausschnitt aus nebenstehendem Bild: gestürzte
Kaffeehäferl bei einem
Frühstücksbuffet.
EINGESANDTE LÖSUNGSVORSCHLÄGE
Mein Verdacht, dass die meisten Mensaner immer nur
an das eine - ans Essen - denken, hat sich wieder einmal bestätigt. Christine schrieb: „Verfressen wie ich bin,
sehe ich die Oberfläche von zwei nebeneinanderstehenden gestürzten Puddings“. Sieglinde tippte - neben der
richtigen Lösung - in einem zweiten Versuch auf Schafkäsegupferl, die auch Monika zu sehen glaubte (ihr erster Blick ließ die passionierte Heimwerkerin an Kloschüsseln in einer Sanitärabteilung eines Baumarkts denken).
Puddings sah auch Peter, sein zweiter Vorschlag waren
„multiple Tiefzieh-Kunststoffgebilde, etwa Joghurt-Becher“. Und auch Doris lieferte in ihrem ersten Vorschlag
„Pudding oder Schafkäsegupferl oder ein sonstiges aus
einer Form gestürztes weiches Nahrungsmittel“. Evelynes Lösungsvorschlag hatte nichts mit Essen zu tun, war
aber leider auch nicht richtig: Steine eines Damespiels,
ebenso wie Majas origineller Vorschlag „Noppenbelag“.
Die richtige Lösung kam von Eva (umgedrehte Häferl
frisch aus dem Geschirrspüler), Christoph (Rand eines
Kaffeehäferls, das mit dem Boden nach oben abgestellt
wurde), Sieglinde (Porzellangeschirr, gleich nach dem
Brennen), Richard (Porzellanschüsseln) und Doris (frisch
glasierte Keramik). Sie alle dürfen sich, neben Stephan,
über zehn Punkte freuen.
Das FOKUS-Bild der aktuellen Runde hat uns Doris
Challupner zur Verfügung gestellt.
DER AKTUELLE PUNKTESTAND
F1
F2
gesamt
10
10
20
Christoph Mikula
10
10
20
Maja Balik
10
1
11
Doris Challupner
1
10
11
Sieglinde Fürst
1
10
11
Stephan Natschläger
1
10
11
10
10
1
2
Monika Bargmann
1
1
Christine Gregorius
1
1
1
1
Richard B. Wernig
Eva Urban
Peter Kemptner
1
Evelyne Gregorius
Karina Leitner
1
1
Hansi Rachbauer
1
1
Klaus Tremetsberger
1
1
PUNKTEVERGABE
• 10 Punkte gibt es für die richtige Lösung
• 10 Punkte für ein veröffentlichtes, unbearbeitetes Foto
• 1 Punkt pro Einsender für originelle, aber nicht richtige
Lösungsvorschläge.
topIQ
56
Lösungen und Fotovorschläge für die nächsten FOKUSRunden bitte an [email protected]
Einsendeschluss ist der 27. August 2012.
DENKSPORT
Wer was
wann wo
7
Sieglinde Fürst
Es gibt eine neue Raterin, herzlich willkommen Isabella Weinberger in unserer illustren Runde!
ZUERST EINMAL WIEDER DIE RICHTIGEN ANTWORTEN:
© Dr. R. Streibel
1. Zwei haben die Lösung gefunden, es handelt sich um die
Volkshochschule Wien-Hietzing.
In diesem Gebäude sind Toiletten Thomas Bernhard, John Irving, Theodor Kramer und Elfriede Jelinek gewidmet. Isabella hat
eine andere Lösung gefunden,
Lektüreräume in der Universität
für Angewandte Kunst im Heiligenkreuzerhof. Dafür gibt es 1
Punkt.
2. Diese Frage dürfte fast zu
leicht gewesen sein, alle Teilnehmer haben die Antwort
gewusst. Es handelt sich
um die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariabrunn im 14.
(cc) Stefan Schultheis
Wiener Bezirk. Die Gründung der Kirche im Jahre
1042 geht auf die Königinwitwe Gisela von Ungarn zurück. 1782 verabschiedete sich hier Josef II. von Papst
Pius VI.
3. Es handelt sich natürlich um
Tim in Tibet (Tintin au Tibet) von
Hergé. Die drei Freunde waren
Tim, Struppi und Captain Haddock. Bei der geretteten Person
handelt es sich um Tachang.
Hergé war nie in Tibet, es inspiririerten ihn zum Beispiel Heinrich
Harrer, Alexandra David-Neel
und Maurice Herzog.
DIE LÖSERTABELLE:
Gesamt
R 1-5
R 6/1
R 6/2
R 6/3
Paul Schröfl
50
40
3
3
3
Konstanze Kobel-H.
46
36
3
3
3
Markus Pichler
18
13
3
2
Maja Balik
16
16
-
-
-
Peter Kemptner
10
10
-
-
-
Karin Heiduck
9
9
-
-
-
Isabella Weinberger
7
-
1
3
3
UND HIER DIE NEUEN AUFGABEN:
1. Ich besuchte eine Gemäldegalerie in Niederösterreich
fast an der burgenländischen Grenze. Eines der Gemälde fiel mir besonders auf. Es zeigt einen Heiligen im Kerker, dessen Kapelle einer der bekanntesten Wallfahrtsorte Italiens ist. Hier geschehen noch immer drei Mal im
Jahr Wunder. Auch im Wiener Palais dieser Familie gibt
es eine Kapelle des Heiligen. Wo war ich, und was hat
die Frage mit einem unserer Rechnungsprüfer und mit
mir zu tun?
2.Jeder weiß, dass eine Sorte Würstel in Frankfurt Wiener und in Wien Frankfurter heißt. Heute suche ich ein
Beispiel für ein großes Fortbewegungsmittel, das es seit
dem Mittelalter gibt, und für das das Gleiche gilt. Es fuhr
früher auch nach Fahrplan, zuerst nur mit Gütern, dann
auch mit Passagieren. Wie heißt das Fahrzeug, und wohin wurden die Passagiere gebracht?
3. Ich suche eine Sportart, die in Wien in den 1930-40er
Jahren beim einfachen Volk weit verbreitet war. Jetzt
wird sie kaum mehr ausgeübt, allerdings kann man die
„Sportgeräte“ in Schönbrunn noch sehen, und wenn
man Glück hat und zur richtigen Zeit da ist, bei Schönwetter sogar beim Anflug auf Wien.
PUNKTEVERGABE
Pro ganz richtige Lösung gibt es 3 Punkte, für alle drei
insgesamt 10 Punkte.
Viel Spaß beim Raten und Suchen! Einsendungen bitte
an [email protected] bis 27. August 2012!
topIQ
57
DENKSPORT
SCHACH
DIAMANTEN
42
Andreas Pichler
SCHACHDIAMANTEN 42
Nr. 79
Nr. 80
LÖSERTABELLE:
2 Punkte
Matt in 2 Zügen
3 Punkte
Matt in 2 Zügen
Um die Anzahl der Teilnehmer vielleicht ein wenig zu erhöhen, gibt es
diesmal etwas leichtere Kost. Wie
meisten sind es wieder zwei Miniaturen (= nicht mehr als sieben
Figuren), aber nur zwei Züge ist
das Matt diesmal entfernt. Werden
wir dafür aber auch ein bisschen
knausriger: Ab jetzt gibt es für ein
einzelnes Rätsel keine Diamanten
mehr, sondern nur noch Punkte.
Einen Diamanten zur Ehre hinter
seinem Namen erhält man – wie
bisher – erst für jeweils 25 hartverdiente Punkte.
DIE LÖSUNGEN DER VORRUNDE:
Eure Lösungen schickt wie üblich bitte an [email protected]
oder per Post an Andreas Pichler,
Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7,
1220 Wien.
DIE ERFOLGREICHEN PROBLEMLÖSER:
Nr. 77
1. Dg2!
1. ... Ke3 2. Th4 Kd3 3. Th3#
1. ... Kf5 2. Kd4 Kf4 3. Tf6#
1. ... Ke5 2. Df1! Ke4 3. Te6#
Nr. 78
1.Harald Neihs (
)
(106)
2.Christian Rieseneder (
) (87)
3. Sascha Mundstein (
)
(77)
4. Axel Bröker ( )
(44)
4. Eva Urban ( )
(44)
6. Werner Scheibenpflug ( )
(41)
7. Bruno Stenek ( )
(30)
8. Ekkehard Loiskandl
(21)
9. Peter Starek
(19)
10. Werner Ruplitsch
(18)
11. Wolfgang Graf
(13)
11. Alina Mundstein
(13)
13. Philipp Herytash
(6)
14. Lisa Madlberger
(4)
15. Stephan Natschläger
(1)
15. Markus Pichler
(1)
15. Doris Tipotsch
(1)
15. Maria Hubmann
(1)
15. Michael Drapela
(1)
Um die Diamanten in der Lösertabelle überschaubar zu halten, gibt
es für jeweils 25 erworbene Diamanten einen Diamanten in Klammern zum Namen.
1. Lc4!
1. ... Ke3 2. Kf5 d2 3. Db6#
1. ... d2 2. Dd2: Ke5 3. Df4#
SASCHA MUNDSTEIN (2+5)
AXEL BRÖKER (2+5)
WERNER SCHEIBENPFLUG (2+5)
Einsendeschluss ist der 27. August.
Bitte vergesst auch nicht, eure Namen zur Lösung dazuzuschreiben
(die E-Mail-Adressen lassen nicht
immer Rückschlüsse darauf zu)!
topIQ
58
Meine Gratulation geht diesmal an
SASCHA MUNDSTEIN, der den
Aufstieg auf die dritte Stufe der
Lösertabelle geschafft hat. Und an
AXEL BRÖKER, der mit EVA URBAN gleichgezogen hat.
(cc) GREATONE!
QUO VADIS, MENSA?
INTERNATIONALES - HEUTE UND MORGEN
Rudi Challupner
Nicht nur wir in MENSA Österreich brauchen dringend weitere Organisatoren,
Teamleiter, Ideenlieferanten, Projektleiter, usw. So wie wir uns vom Vorstand von
MENSA Österreich über weitere aktive Mitglieder freuen, so freut Mensa International
sich gleichermaßen.
H
ier eine Liste von
Aufgaben, für die
man sich bis spätestens 10. Juli
2012
bewerben
kann:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Archivist
Editor International Journal
Events Coordinator
Gifted Youth: Committee Member / Chair
Governance Papers Advisory
Committee
International Media Advisory
and Creation Committee
Leadership Exchange Ambassador Programme
Marketing & Product Advisory
Committee
Name and Logo Protection
Committee: Member / Chair
International SIGs Coordinator
International SIGHT Coordinator
Nähere Details und Stellenbeschreibungen zu jeder Funktion
findet man auf den internen Seiten
der Homepage von Mensa International, und zwar unter Officers
/ Appointees. Für eine korrekte
Bewerbung sollte man das entsprechende Bewerbungsformular
verwenden. Es ist sowohl an [email protected] UND
an [email protected] zu senden. Dahinter verbergen sich der
Executive Director, Michael Feenan
und der International Director Administration, Sylvia Herbert.
Also – wie sieht es aus? Lust auf eine
Aufgabe bei Mensa International?
Eine Aufgabe innerhalb von Mensa
Österreich, die aber sehr in Richtung Mensa International ausgerichtet ist, heißt „Gifted Youth International Liaison“. Seit kurzem
gibt es die Empfehlung von Mensa
International an jeden nationalen
Mensavorstand, ein Mitglied mit
dieser Aufgabe zu betrauen. Die
Ziele sind, im weitesten Sinn, Erfahrungsaustausch und Diskussion
der verschiedenen Ideen und Ansichten, wie man dieses Arbeitsgebiet mit Leben erfüllen könnte.
Oder, wie es im Original heißt: The
role holders shall:
1. Be responsive to questions on
the Gifted Youth Committee forum on the web site of Mensa
International on specific national
topics.
2. Stimulate discussions and exchange of views on the forums.
3. Be knowledgeable on the programmes for the gifted youth
and activities in his or her own
country.
4. Be committed to make Mensa’s
international Gifted Youth forum
a success.
5. Preferably be involved in their
national education system.
6. Generate dynamics in the area
of gifted children in Mensa,
worldwide.
7. Facilitate the exchange of national programs (on a conceptual level).
8. Discuss problems that people
have with identifying and educating highly gifted youth.
Es wäre der Wunsch des internationalen Mensadirektoriums, von
möglichst allen nationalen Mensagruppen im Laufe des Sommers
eine Person für diese Aufgabe benannt zu bekommen.
Zum Abschluss eine erfreuliche
Entwicklung in Asien. Das EMAG
(European Mensas Annual Gathering) gibt es schon seit einigen Jahren. Diese jährlichen europäischen
Mensakongresse sind so erfolgreich, dass unsere Kollegen in Asien
das kopieren wollen. Daher wird
vom 21. bis 23. September 2012
das erste AMG (Asian Mensas Gathering, in manchen Aussendungen
auch AMAG, Asian Mensas Annual
Gathering) in Bali veranstaltet. Es
wird gemeinschaftlich organisiert
von den Mensagruppen in Indonesien, Malaysia, Singapur, Korea, Japan, Pakistan, China, Hong Kong,
Philippinen, Indien sowie Australien
und Neuseeland. Auf dem Programm stehen Seminare, Ausflüge,
Diskussionen, usw. Alles halt, was
Mensa auszeichnet. Besonders
herzlich eingeladen sind natürlich
Gäste von anderen Kontinenten.
Wenn es jemand einrichten kann –
sicherlich eine empfehlenswerte Reise. Nähere Details gibt es
vom Vorsitzenden von Mensa
Indonesien, Sahat Simarmata,
[email protected] oder vom Organisationsteam über die Webseite
www.amgbali2012.com.
Herzliche Grüße
Euer RUDI
topIQ
59
DVR: 0121916
Österreichische Post AG
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Empfänger:
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MENSA ÖSTERREICH
Postfach 502
1011 Wien
ZUM TITELBILD
Vom 24. bis zum 28. Mai fand das Charming 2012 statt, das
Jahrestreffen von MENSA Österreich. Ort des Geschehens war
die Stadt Linz, die mit einem reichhaltigen Programm erforscht
und erkundet wurde.
Symbol der enormen Wandlungen, durch die diese Stadt in
den letzten Jahrzehnten ein völlig neues Gesicht bekam, ist das
1974 nach Plänen der finnischen Architekten Kaija und Heikki Sirén erbaute Brucknerhaus. War Linz seit der Ansiedelung
kriegswichtiger Schwer- und Chemieindustrien in den Zeiten
des Dritten Reichs eine Industriestadt mit dem Image geringer
Luftqualität („In Linz, da stinkt‘s“), so begann damals eine Umgestaltung in Richtung Kultur, die im Jahr 2009 in der Erhebung
von Linz zur Kulturhauptstadt Europas gipfelte.
Das Foto von Stephan Natschläger zeigt die flussseitige
Fassade des Konzertgebäudes, das als einzigartige Struktur
zum Thema des auf Seite 8 präsentierten Fotowettbewerbs von
MENSA International - „Unique Structures“ - passt.

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