Vorbildhaftes Familienleben
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Vorbildhaftes Familienleben
Vorbildhaftes Familienleben Vertiefungsarbeit zum Oberthema „vorbildhaft“ Anna Lottaz Andrea Vogt Berufs- und Weiterbildungszentrum Jana Baumann Brugg Allgemeinbildende Lehrperson: René Frick Klasse G3E Abgabetermin: 1. Februar 2013 Inhaltsverzeichnis 1 2 Themenbegründung ............................................................................................................................... 2 1.1 Anna Lottaz ...................................................................................................................................... 2 1.2 Andrea Vogt...................................................................................................................................... 2 1.3 Jana Baumann ................................................................................................................................ 3 Zielformulierung ..................................................................................................................................... 4 2.1 Grundsätzliches Ziel ....................................................................................................................... 4 2.2 Grundlagenwissen .......................................................................................................................... 4 2.3 Fragestellung ................................................................................................................................... 4 3 Einleitung ................................................................................................................................................ 6 4 Rechte2 ..................................................................................................................................................... 7 5 Befragung zur Vertiefungsarbeit „vorbildhaftes Familienleben“..................................................... 11 6 7 8 9 5.1 Auswertung der Umfrage ............................................................................................................. 12 5.2 Fazit der Umfrage ......................................................................................................................... 18 Interviews ............................................................................................................................................... 19 6.1 Jana Baumann interviewt Rachel Albiez .................................................................................. 19 6.2 Anna Lottaz interviewt Stefan Toni ........................................................................................... 21 6.3 Andrea Vogt interviewt Pascal Salletmeier ............................................................................... 23 Familienportrait...................................................................................................................................... 25 7.1 Jana Baumann .............................................................................................................................. 25 7.2 Andrea Vogt ................................................................................................................................... 27 7.3 Anna Lottaz .................................................................................................................................... 29 7.4 Fazit der Familienportraits ........................................................................................................... 31 Schlusswort............................................................................................................................................ 32 8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................................................... 32 8.2 Bewertung der Resultate ............................................................................................................. 33 8.3 Kritisches Nachdenken über das eigene Vorgehen ................................................................ 35 8.3.1 Anna Lottaz ................................................................................................................................ 35 8.3.2 Jana Baumann .......................................................................................................................... 35 8.3.3 Andrea Vogt ............................................................................................................................... 36 Quellenverzeichnis ............................................................................................................................... 37 1 1 Themenbegründung 1.1 Anna Lottaz Wir haben lange diskutiert bis wir ein Thema gefunden haben, das uns allen zusagt. Mit dem Thema “vorbildhaftes Familienleben” können wir uns alle identifizieren, da jede von uns dreien in einer anderen Familiensituation lebt. Das moderne Familienleben hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Viele neue Familienkonstellationen sind entstanden und beeinflussen das Thema „vorbildhaftes Familienleben“ stark. Ich persönlich lebe in einer sechsköpfigen Patchworkfamilie. Der grosse Altersunterschied zwischen meinen Geschwistern und mir macht das Familienleben nicht immer einfach, trotzdem versuchen wir unseren Alltag vorbildhaft zu meistern. Ich denke, es ist interessant meine Familiensituation mit anderen zu vergleichen. Mich interessiert es herauszufinden, wie verschiedene Familien mit ihrer Situation vorbildhaft umgehen, wie man vorbildlich zusammen leben kann, egal wie unterschiedlich man ist, was es für verschiedene Familien gibt und ob man irgendeine Familie tatsächlich als “vorbildlichste“ bezeichnen kann. 1.2 Andrea Vogt Am Anfang konnte ich mir nicht viel vorstellen zum Thema „Vorbildhaft“. Doch als ich anfing genauer darüber nachzudenken, kamen mir einige spannende Themen in den Sinn. Auch meine Teammitglieder hatten gute Ideen. Die Schwierigkeit war nun aus all unseren Vorschlägen ein Thema auszuwählen, das alle ansprechend finden und zu dem jede einen persönlichen Bezug hat. Ich bin zufrieden mit der Wahl, die wir getroffen haben. Jeder hat eine Familie, doch jeder lebt und erlebt sie anders. Das familiäre Umfeld prägt einen massgebend, vor allem im Kindesalter. Ich denke in der Gesellschaft ist die Familie ein aktuelles Thema, weil sich immer öfter Eheleute scheiden lassen. Viele Leute denken, dass nur ein verheiratetes Paar eine glückliche Familie haben kann. Es gibt in unserer modernen Zeit verschiedenste „Arten“ von Familienleben und jede hat seine Vor- und Nachteile. Doch es ist jeder Mensch der für sich entscheidet, ob und wie er glücklich ist. Für mich wäre es spannend herauszufinden, ob jeder seine eigene Familie als vorbildhaft sieht. 2 1.3 Jana Baumann Das Thema „vorbildhaftes Familienleben“ hat mich sehr angesprochen. Verschiedene Familienkonstellationen sind heute kein aussergewöhnliches Thema mehr. Deshalb interessiert es mich, was für die Gesellschaft heute ein vorbildhaftes Familienleben ist und ob es Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen gibt. Die eigene Familie ist für die Entwicklung und für das soziale Umfeld eines Menschen sehr wichtig. Deshalb sollte ein Familienleben vorbildlich und in guten Verhältnissen verlaufen. Zudem wird das Thema „Familie“ nie unbedeutend. Meiner Meinung nach muss eine vorbildliche Familie nicht aus zwei Elternteilen bestehen, die eine Ehe führen, sondern kann auch eine Patchworkfamilie sein. Welche Vor-und Nachteile es in einer Patchworkfamilie oder einer „normalen“ Familie gibt, möchte ich herausfinden und vergleichen. Ich selbst habe die Scheidung meiner Eltern miterlebt, welche nicht sehr vorbildlich verlaufen ist. Heute habe ich mich mit der Situation arrangiert und finde wir führen nun ein vorbildliches Zusammenleben. Ich möchte von meinen nicht nur positiven Erfahrungen und meiner Situation von damals und von heute berichten. Im Allgemeinen würde es mich interessieren, wie sich eine Scheidung der Eltern auf deren Kinder auswirkt und was für Rechte den Kindern zustehen. 3 2 Zielformulierung 2.1 Grundsätzliches Ziel Wir wollen herausfinden, wie ein vorbildhaftes Familienleben funktioniert. Genauer betrachten werden wir die Aspekte: Gesellschaft, Identität, Ethik und Sozialisation. Untersuchen möchten wir verschiedene Familienkonstellationen, um Unterschiede und das Vorbildhafte aufzuzeigen. 2.2 Grundlagenwissen Mit Hilfe von Internet, Fachbüchern und Zeitschriften wollen wir den rechtlichen Teil des Familienlebens behandeln. Wir wollen herausfinden, wie das Sorgerecht der Kinder bei verheirateten oder nicht verheirateten Eltern geregelt ist. Was sich bei einer Eheschliessung oder bei einer Scheidung in der Familie verändert und was die Rechte der Kinder sind. Gibt es wissenschaftliche Studien zum „vorbildhaften Familienleben“? 2.3 Fragestellung 1. Was sieht die Bevölkerung als vorbildhafte Familie? (Gesellschaft) - Was für verschiedene Familienkonstellationen gibt es? Wie ist eine vorbildliche Familie aus der Sicht der Gesellschaft zusammengesetzt? Ist die Gesellschaft offen für spezielle Familiensituationen? Hier möchten wir eine Befragung auf der Strasse durchführen. Das Resultat soll uns aufzeigen, wie die Befragten zum Thema „vorbildhaftes Familienleben“ stehen, in welchen Familienverhältnissen sie leben und wie offen und tolerant sie gegenüber speziellen Familienkonstellationen eingestellt sind. Die Antworten werden wir nach Altersgruppen und Geschlecht auswerten, Grafiken erstellen und kommentieren. 4 2. Wie wird ein Mensch von seiner jeweiligen Familiensituation beeinflusst? (Sozialisation, Ethik) - Wie wirkt sich die Scheidung der Eltern auf die Kinder aus? Wie entwickelt sich ein Mensch, der nur bei einem Elternteil aufwächst? Ist es die vorbildlichste Art in einer Familie mit Mutter und Vater aufzuwachsen? Beeinflusst die eigene Familie die Sicht auf ein vorbildliches Familienleben? Wir wollen verschiedene Personen aus unserem persönlichen Umfeld zu ihrem Familienleben befragen und wissen, was sie als vorbildlich erachten und wie vorbildlich sie ihr Familienleben aus ihrer Sicht meistern. Wir wollen die Interviews miteinander vergleichen und die unterschiedlichen Antworten einander gegenüber stellen. 3. Wir wollen unsere Familien vergleichen. (Identität) - Jede von uns zeigt ihre Familienverhältnisse in einem Portrait auf. Wir vergleichen die Familiensituationen Wir machen uns Gedanken, ob und wie wir unsere Familie positiv unterstützen können. Auch möchten wir unsere eigenen Erfahrungen einbringen und die „Vorbildlichkeit“ unserer Familien vergleichen. Um unser Familienleben aufzuzeigen, wird jede ein Portrait erstellen. Es wird schwierig sein unsere Familien zu vergleichen, deshalb werden wir eine Tabelle erstellen. Die Kriterien werden sein: - Geschwister / Halbgeschwister / Stiefgeschwister Vater / Stiefvater / Lebenspartner Mutter / Stiefmutter / Lebenspartnerin Scheidung / Trennung Hochzeit / Eheleben Verantwortung in meiner Familie Unterschiede an einem „normalen Tag“ Wohnsituation „Vorbildhaftes“ 5 3 Einleitung Vorbildlich1 Alle Menschen orientieren sich an Vorbildern. Vorbilder können Personen sein, die etwas Spezielles geleistet haben oder in einer speziellen Sache erfolgreich sind. Doch auch Menschen, die uns im Alltag begegnen sind Vorbilder für uns. Jedoch nehmen wir die vorbildlichen Handlungen nicht bewusst wahr. Diese speichert unser Gehirn unbewusst. Dadurch ist das soziale Umfeld etwas, was uns Menschen sehr beeinflusst. Dies können Familien, Kollegen oder die Liebe sein. Jede Begegnung mit anderen Menschen hinterlässt irgendeine Spur im Gehirn. Egal wie bekannt oder unbekannt die Person ist, ob wir uns noch lange an sie erinnern werden oder nicht. Irgendein Faktor färbt immer auf uns ab. Deshalb ist es von grosser Bedeutung sich Menschen zuzuwenden, welche uns unterstützen und unsere Werte schätzen lernen. Ein positives Vorbild oder eine vorbildliche Situation zeigt uns, wie wir sein können oder reagieren können. Familie Die eigene Entwicklung hängt sehr mit dem Familienleben zusammen. Ob ein Alltag Strukturen aufweist oder nicht ist sehr entscheidend für die soziale Entwicklung eines Kindes. Familie bedeutet Zusammenhalt und Unterstützung. In der heutigen Zeit spielt der Zusammenhalt in der Familie eine immer wichtigere Rolle, wie in aktuellen Studien aufgezeigt wird. Es gibt kaum mehr Eltern, welche ihre Kinder nicht unterstützen oder Kinder, welche ihren Eltern nicht beistehen. Zusammen glückliche Momente erleben oder auch Leid miteinander zu teilen gehört zum Alltag einer Familie. 1 http://www.dr-barbara-kohler.de/media/files/lichtpunkte/23brauchenwirvorbilder.pdf 6 4 Rechte2 Wir haben uns über die wichtigsten Rechte des Familienlebens informiert. Ein Teil davon haben wir hier aufgeschrieben und erklärt. Scheidung Art. 133 1„Das Gericht teilt die elterliche Sorge einem Elternteil zu und regelt nach den Bestimmungen über die Wirkungen des Kinderverhältnisses den Anspruch auf persönlichen Verkehr und den Unterhaltsbeitrag des anderen Elternteils. Der Unterhaltsbeitrag kann über die Mündigkeit hinaus festgelegt werden.“ 2„Für die Zuteillung der elterlichen Sorge und die Regelung des persönlichen Verkehrs sind alle für das Kindswohl wichtigen Umstände massgebend; auf einen gemeinsamen Antrag der Eltern, so weit tunlich, auf die Meinung des Kindes ist Rücksicht zu nehmen.“ 3„Haben die Eltern sich in einer genehmigungsfähigen Vereinbarung über ihre Anteile an der Betreuung des Kindes und die Verteilung der Unterhaltskosten verständigt, so belässt das Gericht auf gemeinsamen Antrag der Eltern die elterliche Sorge, sofern dies mit dem Kindswohl vereinbar ist.“ Erklärung: Das Sorgerecht wird entweder der Mutter oder dem Vater zugesprochen. Der Andere muss einen Teil der Unterhaltskosten übernehmen und kann sein Kind so oft besuchen wie es im Gerichtsurteil festgelegt wird. Bei allen Entscheidungen stehen die Wünsche des Kindes im Vordergrund und werden so gut es geht berücksichtigt. Wenn die Eltern sich in allen Punkten einig sind, können sie auch das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Das bedeutet, beide Personen sind zu gleichen Teilen für das Kind verantwortlich und haben die gleichen Rechte. 7 Art. 144 1„Sind Anordnungen über Kinder zu treffen, so hört das Gericht die Eltern persönlich an.“ 2„Die Kinder werden in geeigneter Weise durch das Gericht oder durch eine beauftragte Drittperson persönlich angehört, soweit nicht ihr Alter oder andere wichtige Gründe dagegen sprechen.“ Erklärung: Bei allen Entscheidungen, welche die Kinder betreffen, werden die Eltern einzeln vom Gericht angehört. So haben sie die Möglichkeit ihre Ansichten getrennt vom Ehepartner darzulegen. Die Kinder werden ebenfalls vom Gericht oder von einer speziell ausgebildeten Fachperson befragt. Die Ausnahme bilden Kleinkinder und geistig behinderte Kinder. Art. 146 1„Das Gericht ordnet aus wichtigen Gründen die Vertretung des Kindes im Prozess durch einen Beistand an.“ 2„Es prüft die Anordnung der Beistandschaft insbesondere dann, wenn: Die Eltern bezüglich der Zuteilung der elterlichen Sorge oder wichtigen Fragen des persönlichen Verkehrs unterschiedliche Anträge stellen; Die Vormundschaftsbehörde es beantragt; Die Anhörung der Eltern oder des Kindes oder andere Gründe erhebliche Zweifel an der Angemessenheit der gemeinsamen Anträge der Eltern über die Zuteilung der elterlichen Sorge oder den persönliche Verkehr erweckt oder Anlass geben, den Eltern von Kindesschutzmassnahmen zu erwägen.“ 3„Auf Antrag des urteilsfähigen Kindes ist die Beistandschaft anzuordnen.“ Erklärung: Für das Kind wird ein Beistand für das Gerichtsverfahren angeordnet, wenn die Eltern verschiedene Ansichten über die Zuteilung der Unterhaltskosten und das Besuchsrecht haben. Oder wenn die vorausgegangenen Gespräche gezeigt haben, dass der Antrag der Eltern nicht angemessen ist oder das Kind nicht genügend oder nur schlecht behandelt und versorgt wird. 8 Ehe Art. 159 1„Durch die Trauung werden die Ehegatten zur ehelichen Gemeinschaft verbunden.“ 2„Sie verpflichten sich gegenseitig das Wohl der Gemeinschaft in einträchtigem Zusammenwirken zu wahren und für Kinder gemeinsam zu sorgen.“ 3„Sie schulden einander Treue und Beistand.“ Erklärung: Durch die Heirat versprechen sich die Eheleute gemeinsam für ihr Wohl zu sorgen, in Frieden miteinander zu leben und für die gemeinsamen Kinder zu sorgen. Art. 160 1„Der Name des Ehemannes ist der Familienname der Ehegatten.“ 2„Die Braut kann jedoch gegenüber dem Zivilstandsbeamten erklären, sie wolle ihren bisherigen Name dem Familienname vorstellen.“ 3„Trägt sie bereits einen solchen Doppelnamen, so kann sie lediglich den ersten Namen voranstellen.“ Erklärung: Die Frau übernimmt mit der Heirat den Nachnamen des Ehemannes. Sie kann jedoch ihren eigenen Nachnamen dem neuen Familiennamen vorstellen. Frau Müller + Herr Zürcher = Frau und Herr Zürcher Frau Müller + Herr Zürcher = Frau Müller-Zürcher und Herr Zürcher Neues Namensrecht per 1.1.20133 Die Brautleute können bei der Heirat erklären, dass sie beide ihren Ledignamen behalten. Sie können den Ledignamen der Ehefrau oder des Ehemannes als Familiennamen wählen. Kinder eines verheirateten Paares erhalten einen der Ledignamen oder den von den Eltern bestimmten Familiennamen. Mit diesem neuen Namensrecht ist es nicht mehr möglich Doppelnamen zu tragen. 3 http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/04/23/Schweiz/Ab-2013-gilt-das-neue-Namensrecht 9 Art. 166 1„Jeder Ehegatte vertritt während des Zusammenlebens die eheliche Gemeinschaft für die laufenden Bedürfnisse der Familie.“ 2„Für die übrigen Bedürfnisse der Familie kann ein Ehegatte die eheliche Gemeinschaft nur vertreten: Wenn er vom andern oder vom Gericht dazu bemächtigt worden ist; Wenn das Interesse der ehelichen Gemeinschaft kein Aufschub des Geschäftes duldet und der andere Ehegatte wegen Krankheit, Abwesenheit oder ähnlichen Gründen nicht zustimmen kann.“ 3„Jeder Ehegatte verpflichtet sich durch seine Handlungen persönlich und, soweit diese nicht für Dritte erkennbar über die Vertretungsbefugnis hinausgehen, solidarisch auch den anderen Ehegatten.“ Erklärung: Wenn der eine Ehegatte nicht in der Lage ist einer Entscheidung zu zustimmen, so kann der Andere das Geschäft selbst abschliessen. Er hat die Verantwortung für sein Handeln und haftet persönlich. 2 Ernst J Schneider: ZGB, OR, SchKG, BV und andere Erlasse, 6. Auflage/ Ausgabe 2009 10 5 Befragung zur Vertiefungsarbeit „vorbildhaftes Familienleben“ 1. Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? □ 1-2 Personen □ 3-4 Personen □ mehr als 4 Personen 2. Wie ist Ihre momentane Familiensituation? □ verheiratet □ geschieden □ alleinerziehend □ ledig □ Patchworkfamilie 3. Wie glücklich sind Sie mit Ihrer momentanen Familiensituation? 4. Welche Eigenschaften hat eine „vorbildhafte Familie“? 5. In welcher Familienkonstellation sind Sie aufgewachsen? 6. Welche speziellen Familienzusammensetzungen kennen Sie und wie ist Ihre persönliche Einstellung dazu? 7. Geschlecht / Alter □ männlich □ weiblich □ unter 18 □ 18-25 □ 25-40 □ über 40 11 5.1 Auswertung der Umfrage Wir haben einen Fragebogen erstellt, um in unserem Umfeld verschiedene Personen zu befragen. Wir wollten damit herausfinden, in welcher Familiensituation die Befragten leben und aufgewachsen sind. Was für sie eine vorbildhafte Familie ist und wie glücklich sie mit ihrer momentanen Situation sind. Jede von uns hat einige Fragebögen mitgenommen. Die Umfragen wurden im Betrieb, in der Familie, Bekanntenkreis und im Verein verteilt und ausgefüllt. Es haben insgesamt 50 Personen teilgenommen, davon waren 15 weiblich und 35 männlich. Alter der befragten Personen 6% 32% unter 18 38% 18-25 25-40 über 40 24% 12 In diesem Diagramm ist deutlich zu sehen, dass über die Hälfte der Befragten noch ledig sind. Dies hat uns nicht erstaunt, denn die meisten Befragten sind zwischen 18 und 25 Jahre alt. Wie ist ihre momentane Familiensituation? 32% Verheiratet Geschieden Patchworkfamilie 54% Alleinerziehend 8% 2% ledig 4% In Frage fünf wollten wir wissen, in welcher Familiensituation die Befragten aufgewachsen sind. Interessiert hat uns, ob die Familiensituation in der man aufwächst, mit der späteren Familienkonstellation einen Zusammenhang hat. In normalen Verhältnissen (verheirateten Eltern, 1-6 Kinder) = 45 Personen Geschiedene Eltern = 4 Person Patchwork = 1 Person 13 Es ist erstaunlich, dass die Meisten in einer, von vielen genannten, „normalen“ Familien aufgewachsen sind. In der Frage wie sie heute leben, sind viel mehr verschiedenen Familienkonstellationen genannt worden als in Frage fünf. Heut zu Tage sind viele verschiedene Familientypen keine Seltenheit mehr. 4 Wir vermuten, es hängt damit zusammen, dass sich zum Beispiel jedes zweite Ehepaar in der Schweiz scheiden lässt. Es ist also auch klar, dass es mehr Patchworkfamilien oder Alleinerziehende gibt. Wie viele Personen leben in ihrem Haushalt? 1-2 Personen 3-4 Personen 20% mehr als 4 Personen 28% 52% Nur 20% leben einen Haushalt mit mehr als vier Personen. Die Gesellschaft hat sich stark verändert. Früher war es oft so, dass nur die Männer erwerbstätig waren und die Frauen zu Hause den Haushalt machten. Heute ist es eher so, dass beide erwerbstätig sind, denn die Kosten für eine Familie und den Haushalt sind hoch. Es kommt auch immer öfter vor, dass Frauen erst zwischen 35 und 40 Jahren Kinder bekommen. Sie wollen sich zuerst im Beruf „ausleben“ und erst dann eine Familie gründen, wenn sie beruflich etwas erreicht haben und finanziell abgesichert sind. 4 http://www.srf.ch/player/tv/suche?query=scheidungsrate 14 Mit Frage zwei und drei in unserer Umfrage wollten wir herausfinden, in welchen Familiensituationen die Befragten leben und wie glücklich sie damit sind. Um ihre Zufriedenheit in der jeweiligen Familiensituation anzugeben, konnten sie sich auf einer Skala von 1-10 eintragen. 1 ist sehr unzufrieden, 10 sehr glücklich. Geschieden Die Zufriedenheit der geschiedenen Personen liegt zwischen 6 und 9. Dieses eher gute Resultat hat uns erstaunt. Doch wie wir auch in einigen Interviews herausgefunden haben, beurteilen viele Menschen eine Scheidung nicht immer als schlecht. Wenn man nur noch eine Zweckehe zu liebe der Kinder führt, macht das keinen Sinn. Für Kinder kann es eine Belastung sein, verheiratete Eltern zu haben die sich immer streiten. Es spielt ganz klar eine Rolle ob sich die Eltern im Guten oder Schlechten scheiden. Dies beeinflusst sicherlich die Entwicklung der Kinder. Alleinerziehend Nur eine Person hat angegeben alleinerziehend zu sein, sie hat auf der Zufriedenheitsskala die 5 gewählt. Wir vermuten, dass es sicher nicht einfach ist, wenn man alleinerziehend ist. Man muss die Kinder versorgen, arbeiten und den Haushalt machen. Wir persönlich finden und anhand des Interviews mit Stefan Toni, dass es verschiedene Entwicklungen bei Kindern gibt, die nur bei einem Elternteil aufwachsen. Es gibt viele Kinder die sehr selbstständig sind, da sie viel auf sich alleine gestellt sind und ihren Elternteil unterstützen müssen. Andere werden sehr verwöhnt, da sich die Eltern vielleicht schuldig fühlen und so etwas kompensieren wollen. 15 Verheiratet Ein grosser Teil der Verheirateten liegt zwischen 8 und 10+. Nur eine Person liegt tiefer, sie hat sich für eine 6 entschieden. Ledig Das Spektrum ist in diesem Bereich gross. Von 2-10 wurde alles genannt. Der grössere Teil liegt aber zwischen 7-10. Die meisten ledigen zwischen 16 und 25 Jahren sind sehr zufrieden mit ihrer jetzigen Situation. Die ein wenig älteren sind eher im Bereich zwischen 2 und 6. Es könnte vielleicht daran liegen, dass sie schon eher an das gründen einer Familie denken und sich schon eher binden möchten. Patchworkfamilie Auch hier hat nur eine Person angegeben in einer Patchworkfamilie zu leben. Seine Zufriedenheit liegt bei 7. 16 In Frage vier wollten wir herausfinden, welche Eigenschaften eine vorbildhafte Familie hat. Folgende Begriffe wurden am häufigsten genannt: - Vertrauen Unterstützung Zusammenhalt Rücksicht Liebe Harmonie Offenheit - Respekt Regeln Zeit für einander Gleichberechtigung Spass Hilfsbereitschaft Die Frage sechs sollte zeigen, wie die persönliche Einstellung zu speziellen Familienzusammensetzungen ist und wie offen die Befragten damit umgehen. Die meist genannten speziellen Familienzusammensetzungen sind: -Gleichgeschlechtliche Eltern -Patchworkfamilie -geschiedene Eltern 90% der Befragten, sind sehr offen und positiv gegenüber speziellen Familienzusammensetzungen. Die meisten konnten nicht genau beschreiben was speziell und was normal ist. Jede Familie kann eine gute Familie sein, solang man ein geregeltes Familienleben führt. 10% der Befragten haben eine ganz klar geäusserte negative Meinung zu einer „speziellen“ Familie. Für sie ist es ganz klar, das Beste ist eine „normale“ Familie. 17 5.2 Fazit der Umfrage Diese Umfrage war die Basis unserer Vertiefungsarbeit. Viele Vermutungen, Antworten und Resultate konnten wir durch diese Umfrage beantworten und bestätigen. Es haben viele verschieden Personen teilgenommen, deshalb haben wir auch ein umfangreiches und interessantes Ergebnis erhalten. Uns hat es nicht erstaunt, dass so viele verschiedene Familienzusammensetzungen genannt worden sind. Wir haben vermutet, dass es heute mehr Menschen in einer „speziellen“ und nicht „normalen“ Familie leben. Vater, Mutter und Kind ist heute nicht mehr das Ideal einer Familie. 18 6 Interviews Jeder von uns hat eine Person in seinem Bekanntenkreis ausgesucht, welche in einer speziellen Familiensituation aufgewachsen ist oder lebt. Wir haben darauf geachtet, dass wir drei verschiedene Familienkonstellationen aufzeigen können. 6.1 Jana Baumann interviewt Rachel Albiez Beschreibung des Interviewpartners Meine Interviewpartnerin ist 18 Jahre alt und weiblich. Sie lebt mit ihren verheirateten Eltern, ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder und ihrer zwei Jahre älteren Schwester zusammen. Ihre Eltern waren schon verheiratet, bevor die Kinder zur Welt kamen. Bisher hat sie keine Scheidung miterlebt. Jedoch kamen ihre Eltern vor ca. sechs Jahren zum Punkt der Trennung. Ihr Vater suchte sich für diese Zeit eine eigene Wohnung. Die Scheidung wurde geplant und besprochen, trotzdem kam es nie dazu. Sie wollten es, vor allem für die Kinder, nochmals zusammen versuchen. Gefühle füreinander sind seit längerem nicht mehr vorhanden. Dadurch sind sie zusammen auch nicht glücklich, was die Kinder bemerken. Das Verhältnis der Kinder zu den Eltern ist sehr unterschiedlich. Der Bruder meiner Interviewpartnerin hat eine sehr gute Beziehung zur Mutter und zum Vater. Ihre ältere Schwester und sie jedoch haben ein gutes Verhältnis zur Mutter, doch nicht zum Vater. Hauptsächlich meine Interviewpartnerin hat ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater. Der Grund dafür, erklärte sie mir so: „Mein Vater ist in sehr strengen Familienverhältnissen aufgewachsen. Es war für ihn immer klar, dass die Frau für den Haushalt zuständig ist und der Mann der Herr im Haus ist. Deshalb ist für ihn der Mann wichtiger wie die Frau. Ausserdem denke ich, hat der frühe Tod seiner Mutter auch einen entscheidenden Grund. Er war 25 Jahre alt, als seine Mutter verstorben ist. Ich merke, dass meine Schwester und ich sehr stark vernachlässigt werden. Hingegen geniesst mein Bruder die gesamte Aufmerksamkeit meines Vaters. Da meine Schwester sich aber sehr von Diskussionen fern hält, hat sie nicht so grosse Probleme mit meinem Vater wie ich. Ich wehre mich gegen ihn, was er nicht einfach so auf sich sitzen lässt. Deshalb ist das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir sehr schwierig und wir versuchen aus diesem Grund im Familienalltag möglichst einander aus dem Weg zu gehen.“ 19 Wie glücklich bist du mit deiner momentanen Familiensituation? Was ist an deiner Familie vorbildlich? Trotz der Ehekriese meiner Eltern ist der Familienzusammenhalt gewährleistet. Meine Schwester und ich verstehen uns gut mit unserem jüngeren Bruder, trotz der schwierigen Situation mit dem Vater. Denkst du ein Kind, das nur bei einem Elternteil aufwächst entwickelt sich anders als ein Kind, welches in einer Familie aufwächst? Wie? Ich denke, wenn das Kind mit einer Ersatzvater/-mutter aufwächst, also einer neuen Partner/in des einen Elternteiles, wird sich das Kind nicht anders entwickeln. Es spielt keine Rolle, ob die biologische Mutter oder der biologische Vater das Kind grosszieht oder eine nicht von biologisch abstammender Person. Wächst das Kind jedoch ganz ohne Vater oder Mutter auf, auch ohne diese zu kennen, wird immer ein Teil von ihnen dem Kind fehlen. Wie beeinflusst die Erziehung deiner Eltern dein eigenes Familienleben? Ich finde meine Eltern haben mich gut erzogen. Ich selbst würde meine Kinder genauso erziehen. Ich bin auf Anstand und eine freie Meinungsäusserung erzogen. Ich wäre in der Lage selbst eine Familie zu gründen und für den Unterhalt zu sorgen. Durch die Situation mit meinem Vater würde ich dies bei meiner eigenen Familie versuchen zu vermeiden. Ich würde nicht mit einem Mann weiterhin zusammenleben wollen, obwohl ich nicht mehr glücklich mit ihm bin und keine Gefühle mehr vorhanden sind. In welcher Hinsicht ist deine Familie nicht vorbildlich? Meine Eltern leben immer noch zusammen, obwohl sie ohne einander wesentlich glücklicher wären. Die Ehe dient als Zweck und nicht als Lebensgemeinschaft. Mein Vater behandelt uns Kinder nicht gleichgerecht. Was hättest/würdest du gerne ändern um ein vorbildhafteres Familienleben zu führen? Wenn ich entscheiden könnte, würde ich mir wünschen, dass meine Eltern sich scheiden lassen und mein Vater auszieht. Damit in Zukunft ein harmonischeres Familienleben möglich ist. Was wünscht du dir für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass meine Mutter jemand Neues findet, der sie wieder glücklich macht und ihr einen Grund gibt, meinen Vater zu verlassen. 20 6.2 Anna Lottaz interviewt Stefan Toni Ich habe einen Bekannten von mir zum Thema Familie interviewt. Er ist 35 Jahre alt, ledig und lebt alleine. Stefan hat bis zu seinem elften Lebensjahr zusammen mit seinen zwei Brüdern und seinen verheirateten Eltern gelebt. Als Stefan elf Jahre alt war, liessen sich seine Eltern scheiden. Er lebte von da an mit seiner Mutter und seinen Brüdern zusammen. Die Scheidung seiner Eltern sei ziemlich friedlich gewesen. Stefans Eltern hatten auch nach der Scheidung ein gutes Verhältnis, sogar fast ein besseres als während der Ehe. Die Mutter von Stefan hat mittlerweile einen neuen Partner, Stefans Vater ist alleinstehend. Wie glücklich bist du mit deiner momentanen Familiensituation? Auf einer Skala von 1-10 würde ich 8 wählen. Eine 10 ist fast unmöglich, aber ich bin sehr zufrieden. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber mit meiner Beziehung bin ich sehr zufrieden. Was ist an deiner Familie vorbildlich? Meine Eltern sind geschieden, dies würden sicher die Wenigsten als vorbildlich bezeichnen. Ich eigentlich auch nicht, aber ich finde, dass meine Eltern sich vorbildlich scheiden liessen. Es war keine Schlammschlacht und sie haben ein super Verhältnis. Mein Vater geht sogar zusammen mit meiner Mutter und ihrem neuen Partner in die Ferien. Geburtstage und Weihnachten feiern wir immer alle zusammen. Bei was ist deine Familie nicht so vorbildlich? Mir kommt gerade nichts Konkretes in den Sinn. Natürlich ist eine Scheidung nicht vorbildlich, aber ich habe es nie als etwas Negatives meiner Familie betrachtet. Was ist im Allgemeinen für ein friedliches Familienleben vorbildlich? Ein guter Zusammenhalt. Egal in was für einer Familie man lebt oder was für eine schwierige Zeit man erlebt, man kann alles vorbildlich lösen. 21 Denkst du, dass sich ein Kind, welches nur bei einem Elternteil aufwächst anders entwickelt, als eines das bei beiden Elternteilen aufwächst? Ich denke ja. Ich bin bis elf bei beiden Elternteilen aufgewachsen, aber in der schwierigsten Zeit, in der Pubertät, lebte ich bei meiner Mutter. Ich denke es spielt auch eine Rolle ob man bei der Mutter oder beim Vater aufwächst. Bei mir war es so, dass manchmal schon der Mann im Haushalt gefehlt hat und das haben wir sicher auch manchmal ausgenützt. Unsere Mutter konnte sich natürlich nicht immer durchsetzten, das wäre bei meinem Vater sicher anders gewesen. Aber ich kann natürlich nicht sagen, ob es eine Auswirkung auf mein jetziges Leben gehabt hätte, wenn ich bei meinem Vater gewohnt hätte. Was würdest du anders machen als deine Eltern, wenn du Kinder hast? Das weiss ich nicht. Meine Eltern haben sicher das Beste gegeben und das werde ich auch tun, wenn ich mal Kinder habe. Was wünscht du dir für die Zukunft im Bezug auf das Familienleben? Ich würde gerne Kinder haben... mal schauen was die Zukunft bringt! 22 6.3 Andrea Vogt interviewt Pascal Salletmeier 1. Beschreibung des Interviewpartners Pascal Salletmeier ist 25 Jahre alt, ledig und wohnt in einer eigenen Wohnung in Wettingen. Seine Eltern leben zusammen in einem Haushalt und für beide ist es die zweite Ehe. Aus erster Ehe des Vaters hat er eine Halbschwester. Zu welcher er leider nur selten Kontakt hat. Sein grosser Bruder Thomas wohnt ebenfalls allein. Die Vier haben ein enges Verhältnis und sehen sich mehrmals pro Woche. 2. Wie glücklich bist du mit deiner momentanen Familiensituation? 3. Was ist an deiner Familie vorbildlich? Was ist im Allgemeinen vorbildlich? Jegliche Probleme werden bei uns ausdiskutiert. Respekt den Anderen gegenüber wird und soll immer grossgeschrieben werden. 4. Denkst du ein Kind, das nur bei einem Elternteil aufwächst entwickelt sich anders als ein Kind, welches in einer Familie aufwächst? Wie? Ein Kind, das nur von einem Elternteil aufgezogen wird, muss sich nicht unbedingt anders entwickeln wie ein Kind, das von zwei Personen aufgezogen wird. Wichtig ist die Ausgeglichenheit der Erziehungsperson. 5. Wie beeinflusst die Erziehung deiner Eltern dein eigenes Familienleben? Die Erziehung meiner Eltern hat meine Sicht auf ein späteres Familienleben so beeinflusst, dass ich denke, dass man mit viel Liebe, Geduld und Verständnis alle Probleme lösen kann. 23 6. In welcher Hinsicht ist deine Familie nicht vorbildlich? Familie heisst Zusammenhalt in jeder Lebenslage! Solange sich jeder darum bemüht, ist meine Familie in meinen Augen in jeder Hinsicht vorbildlich. 7. Was würdest du gerne ändern um ein vorbildhafteres Familienleben zuführen? Die Tochter meines Vaters aus erster Ehe in unser Familienleben mit einbinden. 8. Was wünscht du dir für die Zukunft? Einen starken und selbstständigen Partner auf den ich mich 100% verlassen kann. 24 7 Familienportrait Da wir drei alle in einer sehr unterschiedlichen Familienkonstellation leben, schien es uns interessant von jeder Familie ein Portrait zu schreiben. 7.1 Jana Baumann Meine Familiensituation jetzt: Ich lebe mit meiner Mutter bei ihrem neuen Lebenspartner. Er selbst hat zwei Kinder; Jana (8 Jahre) und Gioia (6 Jahre). Sie leben auch bei uns, jedoch gibt es festgelegte Tage, an denen sie bei ihrer Mutter sind (Montag, Mittwochnachmittag und Freitagnachmittag). Wie kam es zur jetzigen Familiensituation? Meine Eltern heirateten am 6. Juli im Jahr 1991. 2007 – 2009 machte meine Mutter eine Zweitausbildung auf einem Landwirtschaftlichen Betrieb zur Landwirtin. Ihr Chef war seit 2005 verheiratet mit seiner Frau. Mit ihr hat er zwei Kinder. Anfangs 2009 beschloss sich seine Frau ihn zu verlassen und mit einer anderen Frau als Paar zusammen zu leben. Die Kinder Gioia und Jana, damals zwei und vier jährig, liess sie auf dem Hof zurück. Im Juni desselben Jahres hatte meine Mutter ihren Abschluss auf dem Betrieb. Jedoch entschloss sie sich weiterhin als Arbeitskraft auf dem Hof zu bleiben um ihren Chef mit den Kindern während der Erntezeit zu unterstützen. Denn sie war sehr dankbar, dass er ihr die Chance gab, mit 39 Jahren noch eine Lehre zu beginnen. Mittlerweile bemerkte meine Mutter aber, dass es ihr nicht mehr nur um die Arbeit auf dem Hof geht, sondern sie Gefühle für ihren Chef entwickelte. Im November 2009 gestand sie ihrem Chef ihre Gefühle und wollte Abstand von meinem Vater gewinnen. Sie wohnte in dieser Zeit auf dem Hof. Ihr Chef jedoch, erwiderte ihre Gefühle nicht. Deshalb wollte meine Mutter ihre Gefühle unter Kontrolle bringen. Sie half ihrem Chef eine neue Frau zu suchen. 2010 ging sie zum ersten Mal mit ihrem Chef in die Ferien auf Kenia. Die Ferien waren als Erholung gedacht. Da beide nicht alleine in die Ferien wollten, buchten sie diese zusammen. Nach Kenia kamen sie als Paar zurück. Mein Vater war zu tiefst verletzt und sehr angeschlagen. Es war sehr schwierig für mich, meinen Vater jeden Tag traurig und kraftlos zu sehen. Er kämpfte sehr lange um meine Mutter, bis er selbst im Juni 2010 eine neue Frau kennenlernte. 25 Mein Bruder und ich hatten zur Mutter, nachdem sie unsere Familie verliess, wenig bis gar keinen Kontakt mehr. Es war für uns unverständlich, dass so etwas passieren konnte. Denn wir hatten es nicht kommen sehen. Nach einer gewissen Zeit wurde der Kontakt zur Mutter immer häufiger. Ich sah sie regelmässig einmal in der Woche. Mein Vater konnte sich damit nicht richtig anfreunden und redete über meine Mutter immer sehr schlecht vor mir und meinem Bruder. Mein Bruder ging nicht auf solche Worte ein, ich hingegen fing mich an gegen meinen Vater zu wehren. Die Situation zwischen uns wurde deshalb immer schwieriger. Zudem fühlte ich mich ersetzt von seiner neuen Freundin. Eines Abends eskalierte die Situation so stark, dass mein Vater mich zu meiner Mutter schickte. Sie holte mich noch am gleichen Abend bei meinem Vater ab. Er wollte mir beweisen, dass der Alltag bei meiner Mutter genauso Konflikte aufweisen wird. Ich sollte einen Monat bei meiner Mutter leben, damit ich dies einsehe. Aus diesem Monat wurden drei. Doch ich wollte immer noch nicht zurück zu meinem Vater. Inzwischen konnte ich mich mit ihrem Freund und der ganzen Familiensituation besser anfreunden als mit der meines Vaters. Das Zusammenleben mit den Kindern des Freundes meiner Mutter war zu Anfang sehr schwierig für mich. Zuvor war immer ich die Jüngste in der Familie und plötzlich habe ich eine 4- und 6 jährige Stiefschwester. Ausserdem sind kleine Kinder für mich nervend. Nach einem Jahr auf dem Hof entschloss ich mich endgültig zu meiner Mutter zu ziehen. Ich meldete mich auf der alten Gemeinde ab und am neuen Ort an. Wir holten alle meine Möbel bei meinem Vater ab und zügelten sie auf den Hof. Im gleichen Zeitrahmen zog die Freundin meines Vaters bei ihm mit zwei von ihren vier Kindern, 14 und 16 Jahren, ein. Mein altes Zimmer wurde neu besetzt von der 14 jährigen Tochter. Spezielle Entwicklungen meiner Persönlichkeit: Diese Entwicklung zwischen meinen Eltern und mir hat meine Persönlichkeit sehr beeinflusst. Ich wurde erwachsener und denke nun anders über Beziehungen. Im Weiteren habe ich gelernt mit neuen ungewohnten Situationen gelassener umzugehen. Es wurde mir klar, nichts im Leben ist von Dauer. „vorbildhaftes“ Seit der Trennung sprechen meine Eltern kein Wort mehr miteinander. Trotz dieser schwierigen Situation, gibt es für mich vorbildliche Handlungen. - Die Eltern meiner Mutter pflegen immer noch regelmässigen Kontakt zu meinem Vater. - Mein Vater hat trotz seiner erlebten Enttäuschung sein Vertrauen in andere Frauen nicht verloren und lebt heute in einer neuen Beziehung. - Mein Bruder lebt beim Vater, ich bei der Mutter und wir haben beide eine gute Beziehung zu beiden Elternteilen. Unsere heutige Familienkonstellation hingegen finde ich sehr vorbildlich gelöst. Mein Bruder und ich haben wieder guten Kontakt zur Mutter und zum Vater. Meine Eltern hingegen sprechen bis heute nicht miteinander, die Wunden meines Vaters liegen zu tief. 26 7.2 Andrea Vogt Ich wohne in Würenlos mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder. Mein Vater Anton ist vollzeitberufstätig bei der Gemeinde Wettingen. Meine Mutter Brigitta meistert den Haushalt und hat nebenbei noch eine Katzenferienpension, in der sie vor allem in den Schulferien Katzen hütet. Mein Bruder Martin ist zwei Jahre jünger und besucht die Sekundarschule Würenlos. Nach dem Schulabschluss beginnt er eine Ausbildung als Informatiker Fachrichtung Support in Wettingen. Jeden zweiten Tag kommt der Vater meiner Mutter vorbei. Karl wohnt in Rütihof und besucht uns gerne zum Mittagessen. Er ist trotz seinen 88 Jahren noch sehr selbständig und mobil dank den guten Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel. Der Bruder meiner Mutter und seine Frau wohnen direkt nebenan. Vor gut acht Jahren haben Charly, Silvia und meine Eltern unser Doppelhaus gebaut. Wir verstehen uns sehr gut mit ihnen und haben auch schon viele lustige Abende miteinander verbracht. Auch zu unserer Familie gehören unsere zwei Hunde Nathan und Nicki, so wie die zwei Katzen Trixli und Merlin. Aus der ersten Ehe meiner Mutter habe ich noch eine Halbschwester Fabienne. Sie ist bereits 28 Jahre alt und seit vier Jahren verheiratet. Im Januar 2012 hat sie ihren kleinen Sohn Jérôme bekommen. Ihr Mann Roger arbeitet als Sicherheitsbeauftragter der Kantonalbank Zürich. Seit ich mich erinnern kann habe ich meiner Schwester sehr nahe gestanden, nie habe ich sie als Halbschwester oder als „Fremde“ gesehen. Als meine Schwester drei Jahre alt war heirateten meine Eltern. Mein Vater adoptiere Fabienne, damit sie den gleichen Familiennamen wie wir tragen konnte. Ihren leiblichen Vater René sah sie sehr oft und hatte auch zu ihm ein gutes Verhältnis. Als sie 18 Jahre alt war verstarb René an einem Aortariss nach einer Operation. Es war ein schwerer Schlag für Fabienne, doch meine Eltern unterstützen sie so gut sie nur konnten. Es war eine schwierige Zeit für Fabienne und auch für uns als Familie. Mein Bruder und ich waren noch zu klein um alles zu verstehen, aber ich erinnere mich an viele Diskussionen und Tränen. Ich würde meine Familie als liebenswert, hilfsbereit, treu und herzlich beschreiben. In jeder Situation kann ich 100% auf sie zählen und nie würden wir einander im Stich lassen. Ich schätze unseren Familienzusammenhalt sehr, denn er gibt mir Halt und Sicherheit. Vorbildhaft empfinde ich den Umgang, den wir miteinander pflegen. Auch unterhalten wir uns immer währen dem Essen. Bei diesen Gesprächen kann jeder seine Probleme und Erlebnisse erzählen, so können wir einander helfen und wissen was jeden gerade beschäftigt. 27 Ich finde meine Familie vorbildlich weil wir einen geregelten Tagesablauf haben. Jeder hat seine Aufgaben im Haushalt und meine Mutter, Martin und ich spielen zusammen bei der TVWU (Tambourenvereinigung Wettingen und Umgebung) Trommel. Das gemeinsame Hobby verbindet uns und so haben wir auch einen gemeinsamen Freundeskreis. Vorbildlich finde ich auch die Erziehung und die Unterstützung, die wir von unseren Eltern erfahren durften. Nicht immer war ich einverstanden mit den Entscheidungen meiner Eltern, doch schlussendlich haben sie sich immer als richtig erwiesen. Ich bin glücklich mit meiner Familie und würde sie nicht tauschen wollen! Ein normaler Tag bei Familie Vogt Wenn mein Vater Tagdienst hat verlässt er um 6.00 Uhr das Haus. Zuvor geht er noch mit unseren beiden Hunden (Nathan und Nicki) nach draussen. Ich bin die nächste die aus dem Haus geht um 7.00 Uhr. Martin steht nicht immer um die gleiche Zeit auf, da sein Stundenplan verschieden ist. Normalerweise weckt ihn unsere Mutter um 7.30 Uhr. Wenn auch er auf dem Weg zur Schule ist, beginnt ihr Tag richtig. Sie geht zuerst zu den Katzen, um sie zu füttern und die Katzenkisten zu säubern. Das alles nimmt etwas mehr als eine Stunde in Anspruch. Dann geht sie Einkaufen oder wäscht und bügelt die Wäsche. Genau um 12.00 Uhr ist sie bereit mit dem Mittagessen. Sie kocht jeden Tag für uns und wir essen alle zusammen. Meistens ist auch noch mein Grossvater dabei. Nach dem Essen ist es meine Aufgabe den Tisch abzudecken. Um 13.00 Uhr gehen mein Vater und ich wieder zur Arbeit und Martin in die Schule. Am Abend essen wir wieder alle zusammen. Nach dem Essen räumt meine Mutter oder ich die Küche auf und mein Vater geht mit den Hunden spazieren. Jeden Dienstag und Donnerstag gehen wir noch zusammen in die Musikproben 28 7.3 Anna Lottaz Meine jetzige Familiensituation Ich lebe in einer sieben köpfigen Patchworkfamilie mit meinem Vater Oliver, seiner Frau Sarah, meinen Halbschwestern Carla (7), Nelli (3), Julie (1 Monat) und meinem Halbbruder Bela (5) in einem Haus in Baden. Wie meine Familiensituation entstand Meine Eltern lebten immer wieder zusammen und wieder getrennt. Ich habe das nicht mehr so ganz in Erinnerung, doch für mich war das eigentlich immer toll. Manchmal war ich bei Mama, manchmal bei Papa und manchmal bei beiden. Mit etwa sieben trennten sich meine Eltern definitiv. Ich lebte nun bei meiner Mutter und ging regelmäßig am Wochenende zu meinem Vater. Da mein Vater aber in der gleichen Stadt lebte wie wir, konnte ich auch unter der Woche oder spontan bei meinem Vater sein. Meine Mutter war schwer krank, deshalb war ich viel bei meinen Grosseltern, zu denen ich auch heute noch eine sehr gutes und enge Beziehung habe. Als ich neun war starb meine Mutter. Für mich, meinen Vater und für den Rest meiner Familie war es eine schwierige Zeit. Am Anfang war die Sache ziemlich kompliziert, ich war bei meinen Grosseltern, bei meinem Vater und bei Freunden. Ich wohnte von nun an mit meinem Vater zusammen in einer kleinen Wohnung in Aarau. Mein Vater hatte eine neue Frau kennen gelernt. Die neue Situation war für alle drei am Anfang sehr kompliziert und nicht immer einfach. Doch wir arrangierten uns mit der Situation und bald lebten wir zu dritt in einer kleinen Wohnung. Im März 2005 heirateten mein Vater und Sarah. Sarah war zur Zeit der Hochzeit bereits schwanger. Im Mai 2005 kam nach zwölf Jahren meine erste Halbschwester Carla zur Welt. Für mich war es eine riesen Umstellung. Nach zwölf Jahren Einzelkind plötzlich eine kleine Schwester zu haben. Das war ungewohnt aber auch toll. Ende der fünften Primarschule zogen wir von Aarau wo ich größten Teils aufgewachsen bin nach Baden. Mein Vater und seine Frau arbeiteten beide in Baden und unsere Wohnung in Aarau wurde langsam zu klein für uns vier. 29 Im April 2007 kam mein Halbbruder Bela und im Juli 2009 meine zweite Halbschwester Nelli zu Welt. Nun waren wir eine richtig grosse Patchworkfamilie. Als Einzelkind aufzuwachsen und so schnell plötzlich in einer Grossfamilie zu leben ist speziell. Ich finde es toll, auch wenn es nicht immer einfach ist. Wir haben einen grossen Altersunterschied und ganz andere Themen und Lebenssituationen die uns beschäftigen. Das zu kombinieren ist nicht leicht. Meine Eltern kauften im Sommer 2011 ein Haus in Baden, das für uns alle gross genug ist. Im Januar 2013 kam meine kleinste Schwester Julie zur Welt. Da sie nach ihrer Geburt lange im Spital war, war es für die ganze Familie eine stressige Zeit. Das „vorbildhafte“ an meiner Familie Ich finde es vorbildhaft, wie meine Eltern die ganze Organisation meiner Familie regeln. Es brauch sehr viel Zeit und Nerven alles unter einen Hut zu bringen. Ich finde es vorbildlich von meinen kleinen Geschwistern, wie sie alleine in den Kindergarten und in die Schule gehen und wie selbstständig sie in einigen Sachen sind, obwohl sie noch so klein sind. Ich finde es vorbildlich, dass ich ein gutes Verhältnis zu meinen Geschwistern haben und viel mit ihnen Unternehme. Ich finde es vorbildlich, dass wir trotz grossem Altersunterschied und anderen Interessen gut harmonieren. 30 7.4 Fazit der Familienportraits Es war sehr interessant unsere Familie mal genauer unter die Lupe zu nehmen und sich mal vertieft darüber Gedanken zu machen. Da wir alle eine sehr unterschiedliche Familie haben war es fast unmöglich sie nach gleichen Kriterien zu vergleichen. Von links nach rechts. Carla, Bela und Nelli Von links nach rechts: Fabienne, Brigitta und Andrea Sahra, Anna und Oliver Andreas Eltern 31 8 Schlusswort 8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Welche Rechte bestehen in einer Familie? (Recht) Für das Familienleben, gibt es auch gesetzlich klare Regelungen. Wir haben die wichtigsten Artikel herausgesucht und sie auf Seite 8-10 in unserer Vertiefungsarbeit aufgeschrieben. Was wird im Allgemeinen als vorbildhafte Familie angesehen? (Gesellschaft) Die Meinungen der Gesellschaft sind sehr weitläufig. Als vorbildhaft werden meist Familien mit verheirateten Eltern und ihren Kindern gesehen. Trotzdem ist nicht dies alleine vorbildhaft. Auch andere Familienkonstellationen können vorbildlich sein. Verschiedene Familien die in der Gesellschaft bekannt sind, sind Patchworkfamilien, alleinerziehende Eltern, gleichgeschlechtliche Elternteile, geschiedene Eltern, Grossfamilien und Kleinfamilien. Die Gesellschaft geht heute offener mit jeglichen Familienzusammensetzungen um. Deshalb wird Kommunikation, Unterstützung, Respekt, Vertrauen, Liebe, Zusammenhalt und viele weitere wichtige Eigenschaften in der Familie viel mehr anerkannt als die vorbildlich „normale Familie“ selbst. Es wirkt unwichtig, ob die Eltern verheiratet oder geschieden sind. Wertvoller ist es, sich mit der jeweiligen Situation so zu arrangieren, dass schlussendlich alle zufrieden zusammenleben können. 32 Wie wird ein Mensch von seiner jeweiligen Familiensituation beeinflusst? (Sozialwessen) Nach unseren Recherchen wird ein Mensch nicht von der jeweiligen Familiensituation beeinflusst. Wenn ein Kind in einer Patchworkfamlilie aufwächst, bedeutet dies nicht, dass später in der eigenen Familie die Konstellation gleich oder auf jeden Fall anders sein wird. Auffällig ist aber, dass in der heutigen Zeit viel mehr Familienzusammensetzungen bekannt sind und nicht mehr als selten gelten. Die Scheidung der Eltern wirkt sich je nach Situation in der Familie anders auf die Kinder aus. Eine Scheidung kann für die Kinder auch ein positives Verfahren sein. Vor allem, wenn der Familienzusammenhalt und die Harmonie in der Familie durch die Ehe der Eltern gestört ist. Es ist sicher wichtig, dass das Familienleben nach der Scheidung wieder einen geregelten Lauf nimmt. 8.2 Bewertung der Resultate Wir sind sehr froh, haben wir dieses Thema für unsere Vertiefungsarbeit gewählt. Es ist ein schwieriges und ziemlich weitläufiges Thema und trotzdem ist die Familie etwas, das jeder hat und sich damit befasst. Die Umfragen und Interviews finden wir sehr gelungen. Sie haben uns viele Fragen beantwortet, Vermutungen bestätigt und viele neue Fragen aufgeworfen. Es war interessant die unterschiedlichen Meinungen der Menschen zu erfahren und miteinander zu vergleichen. Wir hätten noch viel mehr über dieses Thema herausfinden und schreiben können, aber wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. In unserer Zielformulierung haben wir geschrieben, dass wir unsere Familien miteinander vergleichen wollen. Jeder von uns hat in einem Familienportrait seine Familie genauer vorgestellt. Als wir unsere Familien nach den gleichen Kriterien vergleichen wollten, haben wir gemerkt, dass dies nicht möglich ist. Wir leben alle in so unterschiedlichen Familienzusammensetzungen, dass es fast unmöglich ist sie nach den gleichen Kriterien zu vergleichen. Obwohl wir den Vergleich nicht machen konnten, war es interessant mehr über die Familien der anderen zu erfahren. 33 Wir haben mit unsere Vertiefungsarbeit das Thema Familienleben mal genauer angeschaut und gemerkt, dass es wichtig ist eine Familie zu haben. Es war auch spannend zu sehen, wie viele Familienzusammensetzungen es gibt und wie unterschiedlich Familien schwierige Situationen lösen. Die Zusammenarbeit verlief sehr fliessend. Wir verstanden uns gut und konnten die Arbeitsteilung gut regeln. Familienleben ist definitiv ein Thema, welches sehr tiefgründig, interessant, abwechslungsreich und auch kompliziert ist. Es ist schwierig oder fast unmöglich auf die Frage, welche Familie am vorbildlichsten ist eine klare Antwort zu geben. 34 8.3 Kritisches Nachdenken über das eigene Vorgehen 8.3.1 Anna Lottaz Am Anfang konnte ich mir nicht genau vorstellen, was wir zum Thema vorbildhaftes Familienleben schreiben sollten. Je mehr ich mich aber mit dem Thema befasste, je interessanter fand ich es. Mir kamen plötzlich tausend Ideen, was ich alles herausfinden möchte. Ich finde, wir haben in unsere Arbeit die wichtigsten und die für uns interessantesten Themen zusammengefasst. Wir haben tolle Interviews und Umfragen gemacht und viel erforscht. Es war interessant sein Familienleben mal genauer unter die Lupe zu nehmen und sich mal intensiver darüber Gedanken zu machen. Familie ist sicher kein einfaches Thema, das haben wir schnell gemerkt. Ein Thema das eigentlich jeder hat und trotzdem gibt es nicht nur eine richtige Meinung. Die Zusammenarbeit lief meiner Meinung nach sehr gut. Wir verstanden uns und konnten speditiv arbeiten. Ich bin mit unserem Resultat sehr zufrieden. 8.3.2 Jana Baumann Im Konzept erstellten wir die verschiedenen Themenbereiche, welche wir in unserer VA bearbeiten wollten. Wir erwähnten viele, welche uns jeweils einzeln betreffen. So zum Beispiel das Familienporträt. Dadurch konnten wir sehr gut zu Hause, jeder für sich, derartige Themen bearbeiten. In der Schule arbeiteten wir dann als Team, um uns gegenseitig zu korrigieren und zu unterstützen. Dieses Vorgehen klappte ganz gut, da sich dadurch jeder selbst entfalten konnte. Grundsätzliche Themen in unserem Inhalt haben wir unter einander aufgeteilt. Die Einteilungen waren fair. Deshalb mussten alle etwa gleichviel Zeit für die VA aufbringen. Mir fiel es manchmal sehr schwer, Texte aus den eigenen Gedanken zu schreiben. Aus vielen Gedanken die richtigen Worte und Satzstellungen zu finden war sehr anspruchsvoll. Denn unsere VA beinhaltet viel Eigeninitiative. Die Umfrage konnten wir sehr gut durchführen. Wir teilten die Fragebögen unter einander auf und liessen diese von Familie, Verwandten und im Bekanntenkreis beantworten. Die Auswertung hingegen fiel uns wesentlich schwerer. Aus gewissen Fragen konnten wir ein Kreisdiagramm erstellen. Es gab aber durchaus auch Fragen, welche wir nicht in einem Kreisdiagramm darstellen konnten und deshalb mit einer Erklärung auswerteten. Interessant, war für mich mit Anna und Andrea zusammen zu arbeiten, da wir alle oft sehr unterschiedliche Meinungen hatten. Dies war jedoch vorteilhaft, da unsere VA deshalb sehr vielfältig ausgefallen ist. Ich bin mit unserer Zusammenarbeit sehr zufrieden und denke unsere VA „vorbildhaftes Familienleben“ ist uns gelungen. 35 8.3.3 Andrea Vogt Gleich nachdem wir das Konzept und die Zielformulierung geschrieben hatten, haben wir uns einen Zeitplan gemacht. Wir haben die verschiedenen Inhalte aufgeteilt, so dass jede ihren eigenen Bereich hatte. Durch das konnten wir zu Hause die Texte schreiben und in der Schule alles zusammenfügen und korrigieren. Ich finde, wir haben unsere Zeit gut eingeteilt und kamen durch das auch nicht in eine Hektik. Auch das Aufteilen der Inhalte ist uns gelungen. Jede konnte ihre Stärken nutzen und so unsere VA verbessern. Ich finde durch das wir drei ganz verschiedene Menschen sind ist unsere VA sehr vielseitig geworden. Wir konnten miteinander reden und Erfahrungen teilen. Nicht ganz einfach war es die Erklärungen beim Thema „Recht“ zu schreiben. Zu Anfang dachte ich, dass wird eine einfache Sache, da ich die Rechte nur abschreiben und erklären sollte. Doch dies erwies sich als falsch. Die Gesetztes Artikel sind relativ kompliziert geschrieben. Meist habe ich den Inhalt verstanden, doch wusste dann nicht wie ich sie in meinen Worten erklären kann. Schwierig war es für mich auch die anderen Texte zu schreiben. Obwohl ich gerne schreibe, war es schwierig eine Sprache zu finden, welche auch für die Anderen verständlich ist. Jede hat ihren eigenen Stil. Oft haben wir über den Aufbau einzelner Sätze geredet. Ich bin froh, dass diese Diskussionen nie in Streit ausgeartet sind. Es ging nur darum Fehler zu vermeiden und möglichst das Beste zu erhalten. Im Ganzen gesehen konnten wir viel voneinander profitieren und einander helfen. Ich würde bei einer nächsten Arbeit gerne wieder in diesem Team arbeiten. Es hat mir Spass gemacht mit Anna und Jana zu reden und zu sehen wie unsere Arbeit wächst. Ich bin zufrieden mit unserer Leistung und danke den Beiden für die gute Zusammenarbeit. 36 9 Quellenverzeichnis Webseiten: 1 http://www.dr-barbara-kohler.de/media/files/lichtpunkte/23brauchenwirvorbilder.pdf 3 http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/04/23/Schweiz/Ab-2013-gilt-dasneue-Namensrecht 4 http://www.srf.ch/player/tv/suche?query=scheidungsrate Interview Partner: Stefan Toni Rachel Albiez Pascal Salletmeier Bücher: 2 Ernst J Schneider: ZGB, OR, SchKG, BV und andere Erlasse, 6. Auflage/ Ausgabe 2009 9.1 Anhang Befragungsbögen ausgefüllt Arbeitsjournal Erklärung zur VA 37