Bis bald in Düsseldorf!

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Bis bald in Düsseldorf!
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28.04.2008
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www.kba-print.de
2|2008
PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN
32
Aus dem Inhalt
KBA
Editorial
Neues zur drupa
KBA Complete: Workflow total
Kooperation mit ClimatePartner
COUNTDOWN
COUNTDOWN
COUNTDOWN
Bei KBA auf der drupa: Zeitungsdruck kompakt
Bis bald in Düsseldorf!
W
enn Sie diese Ausgabe der
KBA Report lesen, sind unsere
Monteure bereits auf dem Messegelände in Düsseldorf in Halle 16
mit dem Aufbau unserer drupaExponate beschäftigt. Insgesamt
neun Bogenoffsetmaschinen vom
B3- bis zum 7er-Format werden
wir Ihnen zur drupa 2008 auf dem
3.400 m2 großen KBA-Stand zeigen. Darunter sind auch eine
ganze Reihe absoluter drupa-Premieren wie z. B. der 4 über 4Druck im Großformat, die RFIDgesteuerte Paletten- und Stapellogistik oder das Inline-Qualitätsmanagement Closed Loop. Daneben
werden Sie bei KBA die innovativste Technik für den Zeitungsdruck
sehen, die es derzeit auf dem Weltmarkt gibt. Wir werden Ihnen mögliche Web2Print- und praxiserprobBei KBA auf der drupa:
Bogenoffset-Highlights in allen Formaten
te Öko-Szenarien im wasserlosen
Offset ebenso zeigen wie modernes Druckerei-Management und
die vernetzte Druckproduktion mit
KBA Complete, Hiflex, Kodak und
MBO. Mehr dazu auf den folgenden Seiten.
Wie schon 2000 und 2004
wird KBA zur diesjährigen drupa
wieder bei vielen aktuellen Themen die Richtung vorgeben. Wir
werden in Düsseldorf unser Motto
„People & Print“ mit viel Leben
erfüllen und freuen uns, wenn Sie
mit dabei sind.
Klaus Schmidt
[email protected]
Bogenoffset
Ökodruck und Web2Print
mit der 74 Karat
Genius 52UV
in neuer Umgebung
Nur bei KBA:
4 über 4 im Großformat
Mehrwert mit
Umweltzertifizierung
Qualitätsmanagement
Closed Loop
Bücherdruck auf der Insel
Rapidas: Die Nr. 1
im Verpackungsdruck
KBA DriveTronic SPC
bei Kehler Druck
Vietnam: Land im Aufbruch
Zweite Rapida 162a
für Silton
Rapida-Boom in Singapur
Indonesiens Drucker
entdecken KBA
Rollenoffset
Insert-Compacta
bei Transcontinental
Tiber, Breschia:
Einstieg in 48-Seiten-Liga
FSD: Allzweckrolle mit 48 Seiten
Erfahrungen mit dem V5
bei der Drukkerij T’Hooft
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Zeitungsdruck
International Newspaper
Color Quality Club
Türkei: 5 x Commander
für Ciner Group
New York Daily News bestellt
Großanlage Commander CT 6/2
Warum Kompakt-Achterturm
und Neuner-Satellit?
Was bringt KBA RollerTronic?
Hybrid-Produktion in Australien
Weitere Cortina für Dänemark
Verbundenes Drucken
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In Kürze
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13:49 Uhr
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Editorial
Die Print-Familie trifft sich am Rhein
In wenigen Tagen
ist es wieder soweit
Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses,
Albrecht Bolza-Schünemann,
Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG
als Abiturient haben mein Großvater Dr. Hans Bolza und mein Vater Dr.
Hans-Bernhard Bolza-Schünemann mich im Jahr 1972 zum ersten Mal
drupa-Luft schnuppern lassen. Damals dachte noch niemand an das Internet, Computer-to-Plate oder den Digitaldruck. Für mich waren beim ersten Besuch vor allem die Menschenmengen vor den Druckmaschinen und
die damals noch relativ bescheidenen Poster zum Mitnehmen faszinierend. Diese Faszination übt die drupa trotz der großen Veränderungen in
unserer Branche bis heute auf viele aus, die mit Druck, Papier oder
Medien zu tun haben. Aber auch breite Bevölkerungsschichten, Banker,
Börsenanalysten, Politiker und sogar die elektronischen Medien lassen
sich alle vier Jahre von der Einzigartigkeit des Gedruckten in seinen vielen Facetten anstecken. Dies kann in unserer multimedialen Welt nicht
schaden, denn ohne Printmedien und die Kulturtechniken Lesen und
Schreiben wird eine moderne Informationsgesellschaft auch in Zukunft
nicht auskommen.
Die großen Lieferanten für Druckvorstufe, Druck, Weiterverarbeitung, Consumables, Workflow, Branchensoftware und viele kleinere
Dienstleister lassen sich zur drupa immer wieder Besonderes einfallen.
Auf keiner anderen Print-Messe rund um den Globus werden so viele
Neuheiten mit soviel Aufwand präsentiert wie in Düsseldorf. Manche
Messebesucher fürchten die Größe der drupa und den damit verbundenen Stress, andere werden durch die Messehektik bei ihrer Suche nach
Lösungen für ihre Ideen zusätzlich motiviert.
Jede Zeit brachte für die Druckindustrie und für die drupa ihre eigenen Herausforderungen. Durch neue Hallen ist die Ausstellungsfläche
nochmals größer geworden. Auch die Zahl der Aussteller ist rekordverdächtig, obwohl es angesichts der anhaltenden Konzentration in unserer
Branche den einen oder anderen bekannten Namen nicht mehr gibt. Der
Flächenanteil der aus dem Office-Bereich kommenden Unternehmen wie
Canon, Hewlett-Packard oder Xerox gegenüber den klassischen Druckmaschinenbauern ist nochmals gestiegen, und wir werden mehr chinesische
und indische Aussteller und Besucher in Düsseldorf antreffen als vor vier
Jahren. Die Digitalisierung der Druckproduktion, ob mit konventionellen
oder digitalen Druckmaschinen, und die Verknüpfung von Internet und
Druck werden noch stärker in Erscheinung treten.
Die Entwicklungen in unserer Branche finden auf vielen Gebieten
gleichzeitig mit großer Dynamik statt. Wir werden zur drupa 2008 mehr
und besseren Digitaldruck sehen als 2004, aber auch qualitativ noch perfekteren und für Kleinauflagen wirtschaftlicheren analogen Druck. Die
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vernetzte Produktion bis in die Weiterverarbeitung hinein wird wieder
eine große Rolle spielen. Hinzu kommen integrierte Logistik-Lösungen,
bei KBA sogar schon teilweise RFID-gesteuert. Für viele Besucher werden
Web-to-Print, Brand Protection, gedruckte Elektronik, Closed Loop-Qualitätsmanagement, neue Papiere, Farben und Lacke und nicht zuletzt der
CO2-reduzierte oder gar CO2-neutrale Druck ein Thema sein.
Zweifellos informieren sich viele junge Menschen heute mehr aus
Internet, Radio und TV als aus der Zeitung, was nicht unbedingt ihrer
sprachlichen Ausdrucksfähigkeit zugute kommt. Und natürlich gibt es bei
Printmedien in hoch entwickelten Ländern Sättigungstendenzen, die vielerorts durch sinkende Bevölkerungszahlen verstärkt werden. Aber Tatsache ist, dass im Jahr 2008 erneut mehr Papier, Karton und Folien
bedruckt werden als in den Jahren zuvor. In vielen Ländern ist Print nach
wie vor der Informations- und Werbeträger Nummer 1. Werbevolumen
und Werbeeffizienz in den Zeitungen betragen immer noch ein Vielfaches
der Internet-Werbung. Und in den bevölkerungsreichen jungen Industriestaaten wie China, Indien, Brasilien, Türkei oder der Ukraine wird der
Pro-Kopf-Konsum bei Drucksachen mit steigendem Wohlstand weit überproportional wachsen.
Wir alle müssen daran arbeiten, Print in Optik und Haptik noch einzigartiger zu machen, die Herstellkosten weiter zu reduzieren, die Auftraggeber noch besser und nutzerfreundlicher in die immer stärker digitalisierte Prozesskette zu integrieren und gleichzeitig die Chancen nutzen, die in der digitalen Verkettung von Print- und Online-Medien liegen.
Und dabei dürfen wir nicht vergessen, die eindeutigen Stärken des
gedruckten Wortes wie Glaubwürdigkeit oder Nachhaltigkeit immer wieder zu kommunizieren.
Trotz Finanzkrise, Ölpreisschock, Dollarschwäche und einigen dunklen Wolken am Konjunkturhimmel freuen wir uns alle auf eine spannende und hoffentlich für alle Beteiligten erfolgreiche drupa. KBA als traditionsreicher und stets innovativer Druckmaschinenhersteller wird nach
Kräften versuchen, dazu beizutragen. Wir wollen für die Drucker dieser
Welt wie bei allen bisherigen drupas wieder ein offener und guter Gastgeber sein. Auch Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Ihr Albrecht Bolza-Schünemann
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Messen | drupa
Unter der Devise „Best Value in its Class“ wurden die neue KBA Rapida 75 und die neueste Generation des Allrounders Rapida 105 (Nachfolgerin der Rapida 105 universal) vorgestellt
Pre-drupa Open House in Radebeul
Drupa-Gefühle
an der Elbe schon im April
Beim Pre-drupa Open House im Bogenoffsetwerk Radebeul bei Dresden stellte KBA vom 9.bis 11. April viele Neuheiten zur diesjährigen Messe in Düsseldorf vor. Etwa 1.600 Kunden, Interessenten und Fachbesucher aus mehr
als 50 Ländern nutzten die exklusive Gelegenheit für den vorgezogenen „drupa-Besuch“ an der Elbe. Das Gezeigte war in jedem Fall die zum Teil sehr weite Anreise wert. Neben neuen oder wesentlich weiterentwickelten
Druckmaschinen vom Halb- bis zum Großformat wurde eine umfassende Palette technologischer und verfahrenstechnischer Innovationen für mehr Produktivität bei sinkenden Auflagen,automatisiertes Qualitätsmanagement
direkt in den Maschinen, Closed Loop-Regelung drucktechnischer Parameter, Inline-Veredelung, integrierte
Bedruckstoff-Logistik, Druckereivernetzung und umweltorientierte Produktion präsentiert.
M
it der Botschaft „Best Value
in its Class“ wurden die
neue KBA Rapida 75 und
die Rapida 105 gemeinsam vorgestellt. Die Rapida 75 ersetzt die bisherigen Baureihen Rapida 74 und
Performa 74, die Rapida 105 die
weltweit erfolgreiche AllroundMaschine Rapida 105 universal.
Beide Anlagen unterscheiden sich
mit einem modernen, eigenständigen Design vom übrigen RapidaProgramm im Mittel- und Großformat. Sie wenden sich an die große
Zahl der Betriebe, die trotz
beschränkter Budgets ein flexibles
Produktionsmittel mit einer auf
ihre Anforderungen zugeschnittenen Automatisierung und einem
attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis suchen, aber nicht alle Optionen einer Highend-Anlage benötigen.
Die neue Rapida 75
gewinnt an Format
Rund 1.600 Fachleute aus über 50 Ländern kamen zum dreitägigen Pre-drupa Open House vom 9. bis 11. April ins KBA-Bogenoffsetwerk Radebeul
Die bereits in diversen Beta-Installationen erprobte und damit serienreife Rapida 75 im leicht vergrößerten Standardformat 52 x 75 cm
produziert mit bis zu 15.000
Bogen/h und ist von der Zwei- bis
zur Achtfarbenmaschine mit Lackturm verfügbar. In der beim Open
House gezeigten Sonderausführung kann die kleinste Rapida auch
Bogen im Format 60,5 x 75 cm verarbeiten, was vor allem für Etiketten- und Verpackungsdrucker interessant ist. Die vorgeführte Fünffarbenmaschine mit Lackturm und
Auslageverlängerung druckte im
größeren Format hochwertige Spirituosenverpackungen auf leich-
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Messen | drupa
QUALITÄT CLOSED LOOP
Rüstzeit-Weltmeister Rapida 106
QUALITRONIC: Kamerabasiertes System zur 100 %igen Bogeninspektion
in der Maschine vor der Auslage bzw.
bei Wendemaschinen zusätzlich vor
der Bogenwendung. Auch bei maximaler Geschwindigkeit wird jeder
bedruckte Bogen mit einem qualitativ
einwandfreien Revisionsbogen verglichen. Zahlreiche Mittel- und Großformatmaschinen wurden bereits damit
ausgestattet, insbesondere im Verpackungsdruck.
QUALITRONIC MARK: Markierung fehlerhafter Druckbogen in der Maschine. Anschließend automatische Ausschleusung in entsprechend ausgestatteten Falzmaschinen oder Stanzen. Präsentation zur drupa in Kooperation mit MBO.
QUALITRONIC PROFESSIONAL: InlineFarbdichtemessung und -regelung mit
100 % Inspektion und sehr hoher
Mess- und Regelgeschwindigkeit. Einregeln in die Normdichte schon nach
60 Druckbogen. Auch für die beidseitige Farbmessung und -regelung bei
Schön- und Widerdruckmaschinen
verfügbar.
DENSITRONIC PDF: Absolute Weltneuheit bei Bogenoffsetmaschinen. Ein
am Messarm des Farbmess- und
-regelsystems DensiTronic professional angebrachter Hochleistungs-Scanner scannt mit 330 dpi den Druckbogen und vergleicht diesen mit dem
Original-PDF. Auch kleinstes Abweichen oder Schriftfehler werden angezeigt und für die Qualitätsdokumentation automatisch protokolliert. Verfügbar bis zur Rapida 162 und besonders zeit- und kostensparend bei
Anwendungen mit hohen Qualitätsanforderungen (z.B. Verpackungsund Bücherdruck).
70 Fachjournalisten aus der ganzen Welt
konnte KBA-Vorstandsvorsitzender Albrecht
Bolza-Schünemann zur Fachpressekonferenz
am Vortag des Events begrüßen
Ralf Sammeck, KBA-Vertriebsvorstand für
Bogenoffsetmaschinen, erläuterte bei der
Begrüßung der Druckexperten die Kernbotschaften von KBA zur drupa 2008
tem Karton und nach einem
schnellen Auftragswechsel eine
Broschüre auf 150 g-Papier. Ab
Herbst 2008 ist die Maschine auch
mit automatisch umstellbarer
Bogenwendung verfügbar. Die
neue Rapida 75 beinhaltet viele
konstruktive Details der formatgrößeren Rapidas, darunter die pneumatische Saugziehmarke, das offene Farbwerkkonzept, die universell
einsetzbaren Greifersysteme und
den Leitstand im ErgoTronicDesign mit optionaler Dichtemessung und -regelung über KBA DensiTronic.
Automatisierungsniveau gehören
der wellenlose DriveTronic-Anleger, Plattenwechselhalb- oder -vollautomaten und automatische
Wascheinrichtungen. Die Steuerung wurde auf das zukunftssichere Windows-Betriebssystem umgestellt. ACR-Control (Videoregister)
sowie die Mess- und Regelsysteme
DensiTronic oder DensiTronic professional ermöglichen eine geringe
Makulatur, kurze Rüstzeiten und
eine durchgehende Qualitätsüberwachung. Die Rapida 105 zeigte
beim Open House, beim Druck
von Verpackungen und Postkarten,
was in ihr steckt.
Rapida 105 im neuen Look
Zuverlässigkeit, Qualität, gute Leistung, Preiswürdigkeit und universeller Einsatz für Akzidenz-,
Bücher-, Etiketten- oder Kartonagendruck waren die Vorgaben bei
der Weiterentwicklung der Rapida
105 universal zur neuen Rapida
105. Dieses 15.000 Bogen/h (mit
High-Speed-Paket bis 16.500
Bogen/h) schnelle Arbeitspferd ist
mit bis zu sieben Druckwerken
und Lackausstattung (auch Hybrid
und UV) erhältlich. Zum guten
Spitzenqualität mit dem
QualiTronic-Baukasten
Wo immer möglich selbstregelnd
oder „Closed Loop“ heißt das Zauberwort für den zur drupa 2008
wesentlich erweiterten QualiTronic-Qualitätsbaukasten, der beim
Open House in großen Teilen in
der Akzidenzmaschine Rapida 106
und der Verpackungsmaschine
Rapida 162 verwirklicht war.
(Siehe dazu Kasten: Qualität Closed
Loop)
Das Spitzenprodukt von KBA im
Mittelformat zur drupa ist die
Rapida 106 mit einer maximalen
Druckleistung von 18.000 Bogen/h
im Schöndruck (max. 15.000
Bogen/h im S/W-Druck) und
extrem kurzen Rüstzeiten. Die
Rapida 106 ist die Weiterentwicklung der zur drupa 2004 neu auf
den Markt gekommenen Hochleistungsmaschine Rapida 105. Gegenüber der Vorgängerin wurden das
Bogenformat auf 74 x 106 cm
(Sonderformat 75 x 106 cm) vergrößert und das Automatisierungsniveau nochmals wesentlich erweitert. Dabei bietet das mehr als bei
jeder anderen Bogenoffsetmaschine umgesetzte KBA DriveTronicEinzelantriebskonzept enorme Vorteile für Wechselzeiten, Bedienung, Makulatur und Wartung.
Der für hohe Geschwindigkeiten bei niedrigen Grammaturen
weiter optimierte DriveTronic Feeder (Anleger) erlaubt eine weitgehende Voreinstellung vom Leitstand. Die weiterhin nur von KBA
angebotene ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS vermeidet den
bei anderen Systemen üblichen
manuellen Einstellungsaufwand
beim Bedruckstoffwechsel. Dieses
Alleinstellungsmerkmal von KBA
kommt inzwischen bei über 60 %
aller Mittelformat-Rapidas in der
Hochleistungsklasse zum Einsatz.
Ein bei vielen Kleinauflagen
extrem wichtiger Baustein ist der
Plattenzylinder-Direktantrieb DriveTronic SPC. Dieser ermöglicht
den simultanen Druckplattenwechsel unabhängig von der Anzahl der
Druckwerke innerhalb einer Minute und erreicht durch parallele
Rüst- und Waschprozesse eine
enorme Verkürzung der Jobwechselzeit. Gut 40 Rapidas in allen
üblichen Konfigurationen wurden
bereits mit DriveTronic SPC geliefert oder bestellt.
Rüstzeitweltmeister:
Drei qualitativ anspruchsvolle Aufträge mit
jeweils 500 Bogen inklusive Plattenwechsel
und Einrichten produzierte die neue Rapida
106 innerhalb von gut 15 Minuten. Dank der
neuen Automatisierungsmodule QualiTronic
professional (Inline-Farbdichteregelung) und
DriveTronic Plate-Ident (Plattenerkennung,
automatisches Vorregister) musste der Drucker
dabei weder Farbe noch Register stellen
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Als Beispiel für die permanent weiterentwickelten Großformatbaureihen wurde eine
Rapida 162 für den hoch qualitativen UVVerpackungsdruck mit integrierter Logistik
(RFID gesteuert), Inline-Bogeninspektion
QualiTronic, Inline-Bogenmarkierung QualiTronic Mark, Inline-Farbdichteregelung
QualiTronic professional und dem neuen Modul
DensiTronic PDF gezeigt
Schneller in Produktion mit
DriveTronic SPC und Plate-Ident
In Verbindung mit DriveTronic SPC
erfasst die neue Option DriveTronic Plate-Ident im Greiferrand einbelichtete Passmarken und korrigiert Registerabweichungen vor
Druckbeginn. So wird schon beim
ersten Abzug eine hohe Registergenauigkeit erreicht. Anhand eines
einbelichteten Data-Matrix Codes
identifiziert das neue System
zudem den Plattenfarbauszug zum
jeweiligen Druckwerk. Die makulaturintensive Verwechselung von
Farbauszügen und Sprachmutationen wird dadurch vermieden.
Den hohen Anspruch der
Hightech-Anlage Rapida 106 als
Rüstzeit-Weltmeister unterstrich
die vorgestellte Achtfarbenmaschine für den 4 über 4-Druck mit Plattenzylinder-Direktantrieben DriveTronic SPC, Register-Positionierung
DriveTronic Plate-Ident und InlineFarbregelung QualiTronic professional. Innerhalb von gut 15 Minuten wurden drei hochwertige
Druckaufträge (inklusive dreimaliger Wechsel von jeweils 8 Druckplatten und dreimaligem Einrichten) mit jeweils 500 Bogen produziert. Dabei kam der Drucker dank
der neuen Automatisierungsbausteine DriveTronic Plate-Ident und
QualiTronic professional völlig
ohne Farb- oder Registerkorrekturen am Leitstand aus. Die noch
feuchten, beidseitig bedruckten
Anlauf-Bogen mit schwierigen Formen wurden von Besuchern
geprüft und für gut befunden.
Rapida 162: Noch mehr Optionen
für Verpackungsdrucker
Seine anerkannte Marktstellung
als Technologieführer im Großformat und im Verpackungsdruck
unterstrich KBA mit einer Sechsfarben-Rapida 162 im Format 112
x 162 cm mit Lackturm, Auslageverlängerung und UV-Ausstattung.
Der Rapida-Jumbo druckte zunächst eine besonders anspruchsvolle Verpackung für Haar-Colorationen und anschließend nach dem
automatischen Plattenwechsel eine
Lego-Verpackung mit vielen kleingedruckten Textinhalten. Dabei
kamen alle QualiTronic-Komponenten zur Inline-Qualitätskontrolle
zum Einsatz. Parallel zum Einrichteprozess wurde der Druckbogen
innerhalb von zehn Minuten mit
DensiTronic PDF gescannt, gegen
das Original-PDF geprüft und freigegeben. Ohne DensiTronic PDF
hätte dieser Vorgang etwa eine
halbe Stunde gedauert. Den Höhepunkt für jeden Hochqualitäts-Drucker bildete eine Spirituosenverpackung auf aluminiumkaschierten
Karton. Nach dem Auftrag von
Deckweiß wurden mit den nachfolgenden Prozess- und Sonderfarben
eindrucksvolle metallische Effekte
erzielt.
Zum Abschluss der Live-Präsentation zeigte die Rapida 162 bei
14.000 Bogen/h die Effizienz der
ebenfalls weiterentwickelten vollautomatischen Stapellogistik KBA
PileTronic. Das in die Stapellogistik
integrierte Schreib-/Lesesystem
PileTronic Ident identifiziert Paletten und darauf abgelegte Bogenmengen anhand integrierter bzw.
aufgebrachter RFID-Tags. Zusätzlich erlaubt das System die Erfassung des Materialverbrauchs und
die Standortermittlung der Paletten. In der Auslage überträgt PileTronic Ident bei jedem Stapelwech-
Die Präsentation der neuen KBA Rapida 106
und der UV-Großformatmaschine Rapida 162
wurde mit einer professionell gemachten
Lasershow, Tanz, Akrobatik und Gesang
eingeleitet
sel die gedruckte Bogenmenge auf
den RFID-Tag und druckt über
LogoTronic Docu automatisch
einen Paletten-Zettel aus.
KBA Complete:
Umfassende Workflow-Kompetenz
Umfassende Beratung, Prozessanalysen und -optimierungen in Druckereien und Medienbetrieben,
JDF-basierter Workflow sowie die
Bündelung der Kompetenzen von
Technologie- und Kooperationspartnern aus den Bereichen Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung,
MIS, PrintProcessManagement,
Prozess-Standardisierung und klimaneutrales Drucken bietet die
von KBA und Hiflex eine Woche
vor dem Open House gegründete
KBA Complete GmbH (siehe dazu
Beitrag Seite 8-9 in dieser Ausgabe).
„Get-together“ im Dresden
des 18. Jahrhunderts
In die kursächsisch-königliche Residenzstadt
Dresden von 1756 zurückversetzt fühlten sich
die internationalen Gäste des Pre-drupa Events
beim Abendessen im Panometer Dresden. Das
über 2.600 m2 große Panorama-Bild (r.) ist in
einem Industriedenkmal aus dem Jahre 1880
(l.) untergebracht
KBA präsentierte seine Bogenoffset-Neuheiten im Werk Radebeul
in sehr unterhaltender Form und
einem hohen Maß an modernster
Präsentationstechnik, fast wie auf
der drupa in Düsseldorf. Gelegenheit zur Entspannung bot das
abendliche „Get-together“ im
Panometer Dresden, einem Panoramabild der Residenzstadt im Jahr
1756. Das über 100 Meter breite
und 26 Meter hohe Rundgemälde
ist in einem Industriedenkmal aus
dem Jahr 1880 untergebracht.
Klaus Schmidt
[email protected]
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drupa 2008
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Standgebäude
Web Corner
Genius 52UV und UniverSYS
Commander CT
Cortina 6/2
74 Karat+L
Rapida 74G-5+L-UV
Performa 66-5
Rapida 162a-6+L
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Rapida 142-8 SW4
Rapida 106-8 SW4
Rapida 105-5+L
Rapida 75-5+L
KBA Complete Workflow
14
Produktivität, Qualität, Umwelt, Veredelung und Workflow im Fokus
KBA auf der drupa in Halle 16
Viele drupa-Neuheiten von KBA im Segment Bogenoffset wurden im Bericht
Rüstzeitweltmeister Rapida 106 im Mittelformat ein besonderes drupa-High-
über das Pre-drupa Open House in Radebeul auf den vorhergehenden Seiten
light für industriell orientierte Bogendrucker setzen. Die Zeitungs- und Semi-
bereits vorgestellt. Aber das ist noch nicht alles. Auf dem 3.400 m großen Mes-
commercial-Drucker finden im Web Centre das Modernste, was es derzeit in die-
sestand in Halle16 wird KBA auch im A2-Kleinformat innovative, aber dennoch
sem Segment auf dem Weltmarkt gibt. Für die Rollenoffset-Akzidenzdrucker
bezahlbare Bogenoffsettechnik zeigen, im B3- und B2-Format sein langjähriges
gibt es nach den Premieren der Compacta 818 zur drupa 2000 und der Compacta
Know-how im digitalen und wasserlosen Öko-Offset mit Anilox-Farbwerken
217 zur drupa 2004 in diesem Jahr zwar keine nagelneue Maschine, aber doch
demonstrieren und mit dem 4 über 4-Akzidenzdruck im Großformat neben dem
interessante Innovationen im Detail.
A
die Bogenführung. Die in Düsseldorf ausgestellte KBA Rapida 142Achtfarbenanlage wird zusätzlich
über Inline-Bogeninspektion QualiTronic vor und nach der Wendung,
über QualiTronic Mark InlineBogenmarkierung, über QualiTronic professional Inline-Farbregelung, über PileTronic Ident für die
RFID-gesteuerte Paletten- und Stapellogistik und über LogoTronic
Docu für den Ausdruck von Paletten-Laufzetteln verfügen.
2
Drupa First:
4 über 4 im Großformat
Schön- und Widerdruckbetrieb auf
maximal 112 cm begrenzte Drucklänge wurde auf 117 cm erweitert,
wodurch das volle Bogenformat der
Rapida 162a (120 x 162 cm) auch
für Wendemaschinen genutzt werden kann. Weitere interessante
Verbesserungen für den anspruchsvollen Akzidenzdruck betreffen die
Registergenauigkeit, die neue,
niedrigere Auslage, die Reduzierung der druckfreien Korridore,
die Wendeeinrichtung selbst und
KBA liefert seit Jahren als einziger
Hersteller weltweit auch großformatige Wendemaschinen von der
Rapida 130 bis hinauf zur Rapida
162 mit acht oder noch mehr
Drucktürmen aus. Diese wurden
bisher vor allem im Bücherdruck
eingesetzt (siehe dazu auch Beiträge auf S. 16 f. und S. 21 in dieser
Ausgabe) und finden aufgrund
ihrer hohen Produktivität auch
immer mehr Interessenten unter
den Akzidenzdruckern. Die bisher
bei den großformatigen Rapidas im
Die 4 über 4-Produktion im Großformat bietet bisher nur KBA mit den Rapida-Jumbos an. Durch Neuentwicklungen ergeben sich auch
für Akzidenzdrucker neue Chancen, ihre Wirtschaftlichkeit weiter zu steigern
ls erster Druckmaschinenhersteller in der über 50-jährigen
drupa-Geschichte wird KBA
in Düsseldorf mit einer Rapida
142-Achtfarbenanlage im Format
102 x 142 cm hochwertigen 4
über 4-Akzidenzdruck im Großformat zeigen und sein überlegenes
Know-how in den Jumbo-Formatklassen unter Beweis stellen.
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Arbeitspferd im neuen Look:
Die Rapida 105 löst die bisherige
Rapida 105 universal ab
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Die Umwelt im Fokus: Als Pionier bei
umweltorientierten Druckverfahren wird
KBA zur drupa gleich drei Bogenmaschinen
mit Anilox-Kurzfarbwerken präsentieren.
Dabei werden sowohl die Genius 52 (links)
als auch die Rapida 74G Gravuflow (rechts)
wasserlosen UV-Ökodruck demonstrieren
Wasserloser Öko-Druck
mit Anilox-Farbwerken
Als früher Pionier der mittlerweile
auch von einem anderen Hersteller
für eine kleinformatige Bogenoffsetmaschine übernommenen Anilox-Farbwerktechnologie wird KBA
zur drupa im Waterless Centre mit
der Genius 52UV, der Rapida 74G
Gravuflow, der Digital-Offsetmaschine 74 Karat und der Zeitungsoffsetrotation Cortina gleich drei
Bogenoffsetmaschinen und eine
Zeitungsrotation mit zonenschraubenlosen Farbwerken für den wasserlosen Ökodruck zeigen. Dabei
wird die B3-Anlage Genius 52UV
u. a. im Folien- und LentikularDruck gezeigt und die Rapida 74G
zum ersten Mal auf einer Messe
als wasserlose UV-Maschine mit
fünf Druckwerken und Lackwerk
vorgestellt. UV-Maschinen der Bau-
reihe Rapida 74G produzieren u. a.
schon seit Längerem in Deutschland, Tschechien und Finnland
(siehe dazu Beitrag in KBA Report
Nr. 31, Seite 6 f.). In Verbindung
mit der Digital-Offsetanlage 74
Karat wird KBA in Kooperation mit
ClimatePartner für kleinere Familien- oder ehemalige Reprobetriebe
interessante Geschäftsmodelle für
Web2Print in Verbindung mit Ökodruck präsentieren.
Bei den im Nassoffset produzierenden Rapida-Anlagen, die
schon seit Jahren in allen Formatklassen für den konventionellen
und UV-Druck öko-zertifiziert sind,
wird KBA seiner Umweltverantwortung durch den alkoholfreien
Druck auch auf den beiden Achtfarben-Wendemaschinen Rapida
106 und Rapida 142 sowie der UVAnlage Rapida 162 gerecht.
Die kompakte Zukunft im Zeitungsdruck demonstriert KBA zur drupa mit hoch automatisierten
Cortina 6/2- und Commander CT-Anlagen
Die vor allem in Osteuropa und einigen Übersee-Märkten stark gefragte Performa 66
im A2-Format wurde ebenfalls überarbeitet
Kompaktes vom Innovator
im Zeitungsdruck
Die B2-Maschine KBA Rapida 75 ist auch im Sonderformat 60,5 x 74 cm lieferbar
Rüstzeit-Weltmeister im Mittelformat: Die neue KBA Rapida 106 ist eine Weiterentwicklung der zur
drupa 2004 vorgestellten Hightech-Anlage Rapida 105 mit einer ganzen Reihe von Alleinstellungsmerkmalen, neuen Optionen und extrem kurzen Rüstzeiten
Aufgrund der kurzen Aufbauzeit
verzichtet KBA zur drupa 2008
erstmals auf den Druck von der
Rolle. Nach der Premiere der
damals noch einfachbreiten ersten
Pilot-Anlage Cortina zur drupa
2000 unterstreicht der Erfinder
der Druckmaschine in diesem Jahr
seine Innovationskraft im Zeitungsdruck mit einem dreifachbreiten
Achterturm der Kompaktrotation
Cortina 6/2 (eine Großanlage dieses Typs hat das französische Zeitungshaus Le Figaro bestellt) und
unmittelbar daneben mit einem
doppeltbreiten Achterturm der mit
Feuchtwerken produzierenden
Schwestermaschine Commander
CT (für diese hat sich die New
York Daily News entschieden,
siehe dazu S. 44). Die technischen
Alleinstellungsmerkmale der zu-
kunftsorientierten Kompaktplattform (PlateTronic-Plattenwechselautomaten, NipTronic-Lagertechnik zur Fernverstellung der Druckpressung, automatisierte Walzeneinstellung mit KBA RollerTronic,
neues Plattenerkennungssystem
KBA Plate-Ident, automatisierte
Fanout-Kompensation mit KBA
FanoTronic) werden mit Leitstandanbindung live vorgestellt.
Die Rollen-Akzidenzdrucker
werden ebenfalls interessante
technische Neuerungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und
Wartungsaufwandes kennenlernen
und über einen ErgoTronic-Leitstand mit Online-Anbindung kürzlich in Betrieb genommene Rotationsanlagen bei diversen Anwendern verfolgen können.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 32 | 2008 7
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:51 Uhr
Seite 8
Druckindustrie | Vernetzung
Roland Kastner,
Geschäfsführer der
KBA Complete GmbH
N
ach einer kaufmännische Ausbildung, Weiterbildung in
Finanzen und Organisation und
dem Studium zum Diplominformatiker (FH) in Mannheim begleitete Roland Kastner Führungspositionen in der Druck- und
Medienbranche. Dort erwarb er
in mehr als 15 Jahren Praxiserfahrungen und fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die er
seit 2001 als Berater in der Branche weitergibt. Als geschäftsführender Gesellschafter der Hiflex
Streamlining GmbH betreut
Roland Kastner europaweit Kunden mit den Projektschwerpunkten „Prozessoptimierung“ und
„Restrukturierung“. Als IHKRating-Advisor bereitet er Unternehmen professionell auf interne
und externe Ratings durch Banken, Agenturen, Lieferanten oder
Investoren vor.
2003 gründete Roland Kastner die ARGE „AR+D“ (Arbeitsgemeinschaft RFID + Druckereien)
sowie die Vernetzungsgruppe
PEGASUS. Diese Allianzen von
Dienstleistern und Unternehmensberatern der Druckindustrie
fördern aktiv strategische Kooperationen der angewandten Wissenschaft, der Komponenten- und
Systemhersteller sowie der
Maschinen- und Anlagenbauer,
um Technologieprojekte in der
Industrie und innovative Entwicklungen zur Prozessoptimierung
voranzutreiben.
KBA Complete profitiert von
den umfassenden Kenntnissen
und der Kompetenz des Vernetzungs- und Innovationsexperten
Roland Kastner, der das neu
gegründete Beratungsunternehmen als Geschäftsführer leitet.
8 Report 32 | 2008
Die neu geschaffene KBA Complete GmbH verfolgt einen umfassenden
Beratungsansatz für Druck- und Medienbetriebe, der weit über die
Prozessanalyse und -optimierung hinaus reicht
KBA Complete: Partner for Profit
Umfassende Beratung für
mehr Profitabilität
Die Arbeitsprozesse in Druckereien gestalten sich zunehmend komplexer.Dabei ist es oft sehr schwierig, aus eigener Kraft entsprechende Optimierungspotenziale zu identifizieren. Um an dieser Stelle Hilfe anzubieten, wurde
das eigenständige Beratungsunternehmen KBA Complete gegründet. Die Dienstleistungen von KBA Complete
bieten wertvolle Hilfe bei der Optimierung der Wertschöpfungskette und generieren so Wettbewerbsvorteile.
D
ruckunternehmen sind heute
mehr und mehr Dienstleister
rund um das Printprodukt.
Sie müssen diese Funktion nachhaltig ausfüllen und auf Basis
industrieller Produktion neue
Geschäftsfelder, höchste Qualität,
optimierte und transparente Prozesse sowie hohe Kundenzufriedenheit garantieren. Nur so können sie sich auf Dauer erfolgreich
behaupten.
Partner machen stark
Selbst funktionierende Prozesse
können verbessert werden. Man
muss nur die Potenziale erkennen
und auf einen verlässlichen Partner
zurückgreifen können, der einen
offenen externen Blickwinkel mitbringt. KBA Complete ist so ein
Partner und verfügt als unabhängiges Beratungsunternehmen über
einen hohen Wissensstand in der
Prozessanalyse und Prozessoptimierung. Ziel von KBA Complete
ist es, dieses Wissen für die Beratungskunden gewinnbringend einzusetzen. Dabei steht die Erarbeitung individueller Lösungen im
Vordergrund, die den jeweiligen
Kundenanforderungen auch wirklich gerecht werden.
Die erfahrenen Experten von
KBA Complete analysieren Prozesse, machen Vorschläge zur Optimierung und begleiten die Druckund Medienbetriebe bei der Etab-
lierung neuer Geschäftsmodelle.
Dabei spielt der Einsatz eines
Management Information Systems
(MIS) die zentrale Rolle. Das MIS
ist zentraler Bestandteil der Produktion, es automatisiert die Kommunikation und Bestellvorgänge
aller Prozessbeteiligten unter Einbindung der Lieferanten und Endkunden.
Umfassendes Leistungspaket
aus einer Hand
Die umfassenden Leistungen von
KBA Complete decken jeden
Aspekt des täglichen Geschäfts ab.
Wesentlicher Bestandteil ist die
Bündelung der Kompetenzen
marktführender Technologie- und
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
Kooperationspartner aus den Bereichen Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung, MIS, PrintProcessManagement, Prozess-Standardisierung
und klimaneutrales Drucken.
Der JDF-basierte Workflow
gewährleistet die Integration aller
Elemente zu einem durchgängigen,
transparenten
Gesamtprozess.
Dadurch lassen sich Potenziale freisetzen, um den Kunden einzigartige und individuelle Lösungen anzubieten. Und die Druckunternehmer finden wieder Zeit, sich mit
neuen Geschäftsmodellen, Kundenzufriedenheit und Steigerung
der Profitabilität zu beschäftigen.
Alles auf einen Blick
Gemeinsam mit seinen Kunden
will KBA Complete den gesamten
Geschäftsprozess wirtschaftlich,
effizient und transparent gestalten.
Dafür wird ein MIS-System für die
nachhaltige Verbesserung und
Standardisierung von Arbeitsprozessen eingesetzt. KBA Complete
favorisiert das Hiflex MIS, da dieses – basierend auf den im CIP4Standard formulierten Prozessabläufen – den JDF-Workflow optimal
abbildet.
Als Komplettlösung steuert das
Hiflex MIS den Gesamtprozess –
Management, Vorstufe, Druck und
Weiterverarbeitung. Ziel ist die
Automatisierung und Verbesserung
der organisatorischen und personellen Leistungsfähigkeit (Kalkulation, Auftragsbuch, Disposition,
JDF-Handling) durch Computer
Integrated Manufacturing (CIM).
Dies beinhaltet die Integration der
technischen und organisatorischen
Funktionen, wobei nach Möglichkeit alle Daten gemeinsam genutzt
werden. Die zugrunde liegenden
Technologien sind durch Patente
geschützt.
Unabhängig vom MIS kann die
Maschinenanbindung über LogoTronic professional erfolgen. LogoTronic professional ist das KBA-Produktionsmanagementsystem zur
Vernetzung von Bogen- und Rollenmaschinen und fungiert als Gateway. Dies ermöglicht einen automatisierten Workflow ohne manuelle Eingriffe am Leitstand bei der
Bereitstellung der Auftrags- und
Voreinstelldaten. Das Steuerungstool LogoTronic professional garantiert die Maschinenanbindung an
13:51 Uhr
Seite 9
JDF-fähige MIS über eine offene
Schnittstelle. Dadurch werden die
Produktivität, Qualitätssicherung
und Bedienkomfort im Drucksaal
spürbar verbessert sowie Fehlerquellen minimiert.
Kompetenz eröffnet
Wettbewerbsvorteile
Umfassende Prozessoptimierung
bedeutet immer auch Prozessinnovation. Das frühzeitige Erkennen
von Trends schafft einen Wettbewerbsvorteil, da innovative Produkte und Vertriebsmöglichkeiten
neue Chancen eröffnen und neue
Kundenpotenziale erschließen. Dafür bietet KBA Complete bewährte
Geschäftsmodelle und Beratungskompetenz in den Bereichen
Web2Print, RFID, E-Business,
Lageroptimierung und Papiermanagement.
Schnell und präzise Kundenwünsche erfüllen können – dafür
steht Web2Print. Die heutigen
Kunde
Agentur
Profianwendungen genügen auch
den Anforderungen größerer Druckereien. Diese Anwendungen sind
JDF-fähig und werden als offenes
oder geschlossenes System angeboten. Letztere garantieren den
Komfort und die Datensicherheit
anspruchsvoller Kunden. Im Mittelpunkt steht immer ein möglichst
hoher Automatisierungsgrad.
Profilösungen minimieren den
Wartungsaufwand, indem sie die
Kalkulation nicht für jedes Endprodukt einzeln hinterlegen. Auf der
Basis verschiedener Faktoren wie
etwa der Papier- und Farbkosten
oder der Arbeitszeit wird vollautomatisch und dynamisch kalkuliert.
Das System organisiert die komplette Fertigung und die kaufmännische Abwicklung und informiert
Printbuyer und Hersteller auf elektronischem Wege. Offene Shops
garantieren Printbuyern einen einfachen Zugang zu Standardprodukten rund um die Uhr. Geschlosse-
Vertrieb
Lieferant
Internet
HIFLEX MIS
Prepress
Finanz- und
Lohnbuchhaltung
Disposition und BDE
ne Systeme bieten darüber hinaus
kundenindividuelle Prozesse und
festigen so die Kundenbindung.
Die webbasierte Auftragsabwicklung ermöglicht deutlich mehr
Effektivität, Informations- und Prozesstransparenz.
Ein sich derzeit in die Druckindustrie hinein entwickelndes
Geschäftsfeld ist RFID (Radio Frequency Identification). Die RFIDTechnologie erlaubt die Speicherung von Produktinformationen
über eingebettete Mikrosender.
Dies ist im Rahmen des Security
Printings relevant, eröffnet aber
noch weitere Applikationsmöglichkeiten.
Beratung heißt Bedürfnisse
verstehen und Lösungen anbieten,
die bestehende Erwartungen übertreffen können. Dies gelingt,
indem man die besten Technologieentwickler aktiviert und deren
Lösungen nahtlos zu einem
Gesamtsystem
zusammenfügt.
Durch den Erfahrungs- und Technologieaustausch mit diesen Partnern sind die Experten von KBA
Complete stets mit den aktuellen
Entwicklungen vertraut. Dies versetzt sie in die Lage, in die Software und Beratungsleistung Entwicklungen einfließen zu lassen,
die erst in ein bis zwei Jahren auf
den Markt kommen werden.
Die
Systeme
führender
Maschinen- und Systemanbieter
sind auch in der KBA Complete
Lounge am Standort Radebeul
installiert. So können die verschiedenen Kombinationen von Produktionssystemen in ihrer Vernetzung
mit dem Hiflex MIS im praktischen
Einsatz demonstriert werden.
Das Ziel ist der Erfolg
Drucken
Fertigwaren und RHB
Anlieferung und Versand
Sammelheften
Falzen
Bei KBA Complete ist man davon
überzeugt, dass die Zukunft von
Druck- und Mediendienstleistern
wesentlich von der Professionalisierung und Automatisierung aller
Prozesse abhängt. Die Analyse legt
individuelle Einsparungspotenziale
offen und identifiziert kostenintensive Arbeiten. So wird das Motto
von KBA Complete „We make your
business more profitable!“ gelebte
Praxis.
Schneiden
Integrierter und transparenter Gesamtprozess mit KBA LogoTronic professional und Hiflex MIS
Rüdiger Maaß
[email protected]
Report 32 | 2008 9
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:51 Uhr
Seite 10
Druckindustrie | Ökologie
Klimaschutz in der Druckindustrie
KBA und ClimatePartner
engagieren sich gemeinsam
Ein Thema sorgt in den letzten Monaten für Schlagzeilen aus dem graphischen Gewerbe: „Klimaneutral Drucken“. Über 40
Druckereien weltweit setzen dabei auf ClimatePartner, ein StartUp-Unternehmen aus Deutschland, das sich als „StrategieFür KBA gehört die Entwicklung umweltorientierter Drucktechnologien seit vielen Jahren
zum Tagesgeschäft. So wurden z. B. die ersten
Öko-Zertifikate für Rapida-Bogenoffsetmaschinen bereits im Jahr 2000 verliehen
berater und Anwendungsentwickler im freiwilligen Klimaschutz“ versteht. Zur drupa 2008 wollen KBA und ClimatePartner gemeinsame Aktivitäten vorstellen. Schon Ende Februar war man zusammen mit anderen Partnern im Rahmen der
f:mp.-Roadshow zum Thema Nachhaltigkeit in der Druckindustrie unterwegs.
C
limatePartner wurde im September 2006 von Tobias Heimpel und Moritz Lehmkuhl in
München gegründet. Die Vision:
Die Entwicklung standardisierter
Klimaschutz-Prozesse und deren
Integration in bestehende Geschäftsanwendungen. Oder anders
ausgedrückt: freiwilligen Klimaschutz für Unternehmen sinnvoll
gestalten. Das erste Produkt wurde
auch gleich ein Erfolg. Mit dem
ClimatePartner Druckprozess können Druckereien genau ermitteln,
wo welche CO2-Emissionen im
Betrieb und bei der Produktion
entstehen, ihre Emissionen zielgerichtet reduzieren und anschließend durch den Erwerb entsprechender Zertifikate ausgleichen.
„Im Ausgleich, also der Klimaneutralität entsteht der wirkliche Nutzen“, so Geschäftsführer und Mitinhaber Tobias Heimpel, „denn der
Drucker kann plötzlich mit einem
Angebot und Service am Markt
auftreten, das dem Kunden einen
Mehrwert bietet und die Druckerei im Preiswettbewerb unterscheidbar macht.“ Neben Druckereien stellt das schnell wachsende
Unternehmen mit inzwischen fünf
Auslandsniederlassungen und über
25 Mitarbeitern auch standardisierte Prozesse zur Emissionsberechnung und -kompensation für
IT-Unternehmen, Hotels, Mobilität
und Events bereit, um nur einige
zu nennen.
KBA-Anwender gehen mit
ClimatePartner in die Offensive
Inzwischen setzen über 40 Druckereien den ClimatePartner
Druckprozess ein, seit Ende vergangenen Jahres sogar von Verbänden wie VSD (Verband der Schwei-
10 Report 32 | 2008
74 Karat-Anwender Martin Zaklikowski von m.o.druck im baden-württembergischen Schwäbisch Hall arbeitet seit einigen Monaten
ebenfalls mit ClimatePartner zusammen und verzeichnet mit dem klimaneutralen Druck wachsenden Erfolg
zer Druckindustrie) und f:mp.
(Fachverband Medienproduktioner
e.V.) offiziell empfohlen. Darunter
befindet sich eine wachsende Zahl
von KBA-Kunden, beispielsweise
der Schweizer Vorreiter im ökologischen Drucken, die Druckerei
Feldegg AG in Zollikerberg, die seit
Jahren eine 74 Karat einsetzt und
den ökologischen Nutzen aktiv
kommuniziert. Aber auch innovative Betriebe wie der Rapida 105Anwender Stieber Druck in LaudaKönigshofen (siehe dazu Beitrag
Seite 18), der 74 Karat-Anwender
m.o.druck in Schwäbisch Hall und
andere.
Eines zeigt sich immer deutlicher: Nachhaltigkeit, also ein
umfassendes und dauerhaftes
Engagement ist gefragt. Ökologie
und umweltbewusste Produktion
sind längst salonfähig und werden
zum überzeugenden Argument in
der Kundenkommunikation. Daher
sind langfristig Energieeffizienz im
Betrieb und im Bereich der Drucktechnik, nachhaltige Forstwirtschaft (FSC und PEFC) sowie
Umwelt- und Qualitätsmanagementsysteme (z.B. ISO 9001 und
14001 bzw. EMAS) gefordert. „KliBereits seit 2001 setzt die Druckerei Feldegg in
der Schweiz bei ihrem ausgeprägten UmweltEngagement u. a. auf die wasserlos druckende
Digital-Offsetmaschine 74 Karat von KBA. Seit
einiger Zeit arbeitet das Unternehmen auch
mit ClimatePartner zusammen und hat sich auf
dem Gebiet des Öko-Drucks einen hervorragenden Ruf erworben
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:51 Uhr
Seite 11
maneutral Drucken funktioniert
wie ein Katalysator in diesem
Umfeld“, so Tobias Heimpel, der
den Markt intensiv beobachtet und
nach Kräften mitgestaltet, „wer
Emissionsausgleich macht, muss
mittelfristig zeigen, dass er auch
bereit ist, die Emissionen im eigenen Betrieb zu reduzieren.“
Bei dem durch Erlöse aus Emissionszertifikaten
geförderten Poza Verde-Projekt in Guatemala
werden CO2-intensive Energieträger wie Heizöl,
Diesel oder Kohle durch saubere Wasserkraft
für die Stromgewinnung ersetzt
Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit
Immer wieder fallen in dieser Diskussion die Begriffe „wasserloser
Offset“, „emissionsorientiertes
Maschinendesign“ und „Reduzierung von Makulatur und Betriebsmitteln“. Auf diesen Gebieten
nimmt KBA seit Jahren eine führende Rolle im Markt ein. Die
Ideen von KBA und ClimatePartner
ergänzen sich: Hier innovative
Maschinenkonzepte, mit denen
sich Druckereien im immer härter
werdenden Wettbewerb positionieren können, dort neue Denkansätze, die in Serviceangeboten von
Druckereien an ihre Endkunden
münden. „Die Glaubwürdigkeit
eines Druckbetriebes muss langfristig stimmen, das Konzept muss
ganzheitlich sein, dann wird auch
der Markt diese Anstrengungen
belohnen“, so Tobias Heimpel, der
immer mehr Druckereien findet,
die sich durch ökologische Kompetenz im Markt abheben wollen.
„Erfreulich ist“, so Heimpel weiter,
„dass sehr viele Überzeugungstäter
darunter sind, also die ,grüne‘ Ausrichtung auch als ganz persönliche
Entscheidung treffen.“ KBA-Marketingchef Klaus Schmidt ergänzt:
„Längst steht ,grün‘ nicht mehr
ausschließlich für die politische,
zuweilen etwas wirtschaftsferne
Ausrichtung. ,Grün‘ ist zum Gütesiegel für eine langfristig orientier-
te Unternehmenshaltung geworden, die ökologischen Zielen einen
ähnlichen Stellenwert einräumt
wie ökonomischen. Und das Gute
ist, dass sich beide Zielkategorien
oft gut vereinbaren lassen.“
Lösungen und Maschinenkonzepte für eine ökologie-orientierte
Druckproduktion bewähren sich in
der Praxis. Die Papierhersteller tragen mit zahlreichen Initiativen zu
einer umweltbewussteren Produktion bei und auch die Farbenindustrie arbeitet mit Hochdruck an diesem Thema. ClimatePartner schafft
in diesem Markt, was lange nicht
funktionierte: die Bündelung der
zahlreichen Aktivitäten in einem
Marktangebot, mit dem sich der
Drucker profilieren und unterscheiden kann. Druckkunden
erhalten nicht nur Versprechungen, sondern eine konkrete Zahl,
den CO2-Fußabdruck ihrer jeweiligen Druckerzeugnisse.
Wie funktioniert eigentlich
„Klimaneutral Drucken“?
Ausgehend vom Konzept der Klimaneutralität, also dem Ausgleich
von unvermeidbaren CO2-Emissionen durch Einsparung an anderer
Stelle, können auch Drucksachen
klimaneutral hergestellt werden.
Klimaneutral Drucken ist also ein
„ganz normales“ Angebot, wie klimaneutral fliegen oder klimaneutral Auto fahren.
Als Grundlage für die Klimaneutralität muss eine detaillierte
Emissionsbilanz der jeweiligen
Drucksache erstellt werden.
Neben der Berücksichtigung der
herstellungsseitigen CO2-Emissionen (z. B. durch Energieverbrauch,
Logistik, Verwaltung oder Reinigungsmittel) fließen auch individuelle Parameter des jeweiligen
Druckerzeugnisses (Auflage, Farbigkeit, Transport und ganz wichtig: Papier) in die Gesamtberechnung ein. Mit den „ClimatePartner
Emissionsklassen für graphische
Papiere“ gibt die Münchener Strategieberatung einen Blick in die
Zukunft: Denn bei der Papierherstellung entstehen CO2-Emissionen in sehr unterschiedlicher
Höhe von weniger als 500 Kilogramm CO2 pro Tonne bis zu 3.000
Kilogramm CO2 pro Tonne.
Zuverlässiger Ausgleich
der Emissionen
Ist die Berechnung der CO2-Emissionen erfolgt, können diese durch
Mehrere hundert Teilnehmer verzeichnete die vom f:mp. organisierte Roadshow „Klimaneutral Drucken“ durch sieben deutsche Großstädte, an der sich
ClimatePartner, KBA, Enoplan, die Energiewirtschaft und UPM beteiligten. Die Veranstaltungsreihe begann am 27. Februar in Münster und endete am
8. April in Frankfurt am Main. Die Fotos entstanden am 6. März in Hamburg
Investitionen (Ankauf und Stilllegung von Emissionszertifikaten) in
anerkannte, hochwertige und
zusätzliche Klimaschutzprojekte
ausgeglichen werden. Ein Windpark in Indien, Solarküchen in südafrikanischen Townships oder die
Energiegewinnung durch Biomasse
in Südamerika – es gibt heute zahlreiche Projekte, die überhaupt erst
durch die zusätzliche Finanzierung
im Rahmen der Klimaneutralität
möglich werden.
Heutzutage ist das Engagement für den Umweltschutz ein
wichtiges Entscheidungskriterium
für eine steigende Zahl von Kunden und Investoren. Die Sicherheit, ein Produkt mit einer guten
Umweltleistung zu kaufen, stellt
einen Mehrwert für den Konsumenten dar und ist für die Unternehmenskommunikation ein nicht
zu vernachlässigender Aspekt –
denn letztendlich muss uns allen
daran gelegen sein, der Klimaveränderung im bisherigen Tempo
entgegenzuwirken.
Erfolgreiche Roadshow
„Klimaneutral Drucken“
Vor diesem Hintergrund beteiligten sich ClimatePartner und KBA
zusammen mit Enoplan, die Energiewirtschaft und UPM an der vom
Fachverband Medienproduktioner
e.V. (f:mp.) vom Februar bis April
diesen Jahres in sieben deutschen
Großstädten durchgeführten Roadshow „Klimaneutral Drucken“, die
mit mehreren hundert Teilnehmern eine sehr gute Resonanz
fand. Die dabei gehaltenen Referate zeigten auf, wie Klimaschutz
aktiv umgesetzt werden kann. So
wurden u. a. die Auswirkungen
technischer und verfahrenstechnischer Innovationen sowie der Optimierung von Arbeitsabläufen erörtert. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit den Themen Ökostrom, Energieeffizienz, umweltverträgliche Papierproduktion und
den verschiedenen Zertifizierungen.
Uwe Pagel
[email protected]
Report 32 | 2008 11
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:51 Uhr
Seite 12
Digital-Offset | Neue Geschäftsmodelle
S
pielten bisher hauptsächlich
Wirtschaftlichkeit, Druckqualität und kurze Lieferzeiten farbiger Kleinauflagen bei der Entscheidung für die Digital-Offsetmaschine 74 Karat eine Rolle, rücken
angesichts der wachsenden Bedeutung der Umwelt und der Digitalisierung des Workflows bis hin zum
Auftraggeber weitere Aspekte in
den Vordergrund. Schließlich bietet die im wasserlosen Offset mit
zonenschraubenlosen Farbwerken
produzierende 74 Karat hochwertige, reproduzierbare Druckergebnisse, integrierte Plattenbebilderung und einen All-Digital Workflow von der Auftragsannahme bis
zum Druck für die erweiterten
Anforderungen
hervorragende
Voraussetzungen, die clevere Anwender bereits nach Kräften nutzen.
Mehr Effizienz
mit Web2Print
Entsprechend wird KBA zur drupa
2008 Ökodruck und Web2Print
mit der 74 Karat und entsprechenden Software Tools von Hiflex präsentieren. Die neue Gesellschaft
KBA Complete liefert die notwendige Beratung für Interessenten
gleich mit.
Die 74 Karat produziert ohne Feuchtmittel,
ohne Farbnebel und ohne umweltsensible
Waschmittel mit einer auf wenige Bogen
minimierten Makulatur
Zur drupa 2000 gab die 74 Karat ihr Debüt. Inzwischen sind gut 120 Maschinen am Markt und als Ökomaschine im Zeitalter von Web2Print zeigt
die 74 Karat zur drupa 2008, was noch so alles an Talenten in ihr steckt
Die 74 Karat im Zeitalter von Ökodruck und Web2Print
Verborgene Talente neu entdeckt
Um die Digital-Offsetmaschine 74 Karat ist es nach dem Ausstieg von Heidelberg aus dem DI-Offset etwas ruhiger
geworden.Dennoch liefert KBA die 74 Karat weiter aus und zeigt sie in optimierter Form auch auf der drupa 2008.
Warum eigentlich? Weil die 74 Karat im Zeitalter von Ökodruck und Web2Print für manche Druckerei eine höchst
interessante Alternative ist, um am Markt mit einem unverwechselbaren Profil erfolgreich zu agieren.
Web2Print erleichtert die
schnelle und präzise Erfüllung von
Kundenwünschen. Das System kalkuliert dynamisch mit Faktoren wie
Papier, Vorstufe, Druck und Veredelung. Es organisiert die komplette Fertigung und die kaufmännische Abwicklung und informiert
Printbuyer und Hersteller auf elektronischem Wege. Die webbasierte
Auftragsabwicklung bietet der Druckerei und den Kunden mehr
Effektivität, Information und Prozesstransparenz.
74 Karat zur kompaktesten und
preiswertesten Short-run Perfector-Maschine am Markt.
Hinzu kommen die satten Flächen, die konstant hohe Farbdichte, die Schablonierfreiheit und die
hohe Farbbrillanz der GravuflowKurzfarbwerke mit der Möglichkeit, feinste Negativschriften und
Verläufe zwischen 2 und 98 % auf
die unterschiedlichsten Bedruckstoffe, bis hin zu nichtsaugenden
Materialien zu bringen.
Low-Emission-Printing
Technisch
immer noch Spitze
Alleinstellungsmerkmale zeichnen
die 74 Karat in ihrer Formatklasse
52 x 74 cm nach wie vor aus.
Extrem kompakte Bauweise, EinMann-Bedienung,
integrierte
Belichtung für zehn Jobs ohne
Wechsel der Druckplatten-Kassetten, integriertes Lackierwerk für
mehr Glanz und die schnelle Weiterverarbeitung, die Bedruckung
des Bogens von unten und der
dadurch mögliche schnelle Widerdruck ohne Bogenwendung in
Verbindung mit der optionalen
Stapeldreheinrichtung macht die
12 Report 32 | 2008
Wenn es um die Vereinbarkeit von
Ökologie und Ökonomie geht,
punktet die 74 Karat mit einer
minimalen Anlaufmakulatur von
oft weniger als zehn Bogen, mit
dem gänzlichen Verzicht auf
Feuchtmittel und Alkohol im
Druck oder Chemikalien bei der
Plattenbebilderung, mit umweltschonenden Waschprozessen ohne
Reinigungsflüssigkeit beim Gummituchwaschen und mit einem deutlich verringerten Aufwand für die
Maschinenreinigung. Eine 74
Karat mit Kurzfarbwerken nebelt
und spritzt eben nicht. Neben den
üblichen Wasserlosfarben können
inzwischen sogar Farben auf SojaBasis verarbeitet werden. So kann
man bei der 74 Karat getrost von
„Low-Emission-Printing“ sprechen.
Durch die schnelle Wendemöglichkeit der 74 Karat wird neben
dem sehr geringen Platzbedarf der
Maschine (nur 50 % einer konventionellen Vierfarben-Maschine in
Reihenbauweise) auch der Lagerbedarf für Papiere erheblich reduziert. Platz kostet und benötigt
Energie für die Klimatisierung. Die
kompakte 74 Karat ist deshalb
gerade bei kleineren Druckereien
mit beengten Raumverhältnissen
sehr beliebt.
Zusammen mit in Umwelt- und
Klimafragen erfahrenen Unternehmen wie ClimatePartner (siehe
dazu Beitrag Seite 10 f.) bietet KBA
die Möglichkeit, die Prozesse rund
um die 74 Karat so zu optimieren,
dass eine nachweisbare nachhaltige Produktion möglich ist. Dann
können der 74 Karat-Anwender
und seine Kunden mit klimaneutral
produzierten Drucksachen für sich
werben. Ein Service, der heute
immer mehr gefragt ist.
Andreas Bachmann
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
28.04.2008
10:13 Uhr
Seite 13
UV-Offsetdruck | Strategie
D
as Unternehmen ist vor ca.
30 Jahren von Klaus-Werner
Gottschalk als klassischer
Reprobetrieb gegründet worden.
Kerngeschäft ist die Medienproduktion, mit der man sich durch
„Qualität und Zuverlässigkeit“
einen guten Namen aufgebaut hat.
Heute besteht das Familienunternehmen in zweiter Generation aus
zwölf Mitarbeitern, inklusive zwei
Auszubildenden.
Geschäftsführer Olaf Gottschalk (r.) und Drucker Andreas Thiele vor ihrer Genius 52UV
Neuorientierung
nach DTP-Einführung
Nach der DTP-Einführung sind
klassische Repro-Aufträge nach
und nach weggebrochen. Geschäftsführer Olaf Gottschalk:
„Heute sind dies lediglich Lückenfüller.“ Als Absolvent des HauchlerStudios in Biberach verdankt Olaf
Gottschalk seinem ehemaligen
Lehrer Otto Wenkel die Geschäftsidee, den Digitaldruck rechtzeitig
mit ins Portfolio zu nehmen. Der
kürzliche Ausbau des Druckbereichs um die Genius 52UV war
eigentlich nur die logische Folge.
Digitaldruck ist eine hervorragende Technik für personalisierte
Drucksachen und Kleinstauflagen.
Er kann aber hoch aufgelöste
Druckdaten nicht in der Qualität
vervielfältigen, die der Kunde vom
Offsetdruck her gewohnt ist.
1999 wurde die erste Digitaldruckmaschine angeschafft, 2003
folgte die neueste Variante. Der
Digitaldruck ersetzte die weg brechenden Reproaufträge nachhaltig.
Das Unternehmen konnte neben
Mediendesign und Medienoperating (Druckvorlagenherstellung,
Satz, Lithografie und Digitalisierung) erstmals auch Druck- und
Logistikleistungen anbieten.
Die Kunden kommen überwiegend aus Nordrhein-Westfalen,
aber auch aus dem restlichen Bundesgebiet. Die kreative, junge
Mannschaft bedient vor allem
Industrie, Werbeagenturen und
Druckereien, die nicht selbst die
Bereiche Digital-, UV- und Kleinformatoffsetdruck abdecken. Bei der
Investitionsentscheidung im vergangenen Jahr war die Genius
52UV beim Preis-/Leistungsverhältnis anderen Maschinen im Format
36 x 52 cm überlegen und passte
zudem ideal in die begrenzten
Räumlichkeiten.
Genius 52UV bei der Medienhaus SGV Reprostudio GmbH
Alternative zum Digitaldruck
Das Medienhaus SGV Reprostudio im nordrhein-westfälischen Hilden geht neue Wege. Seit dem Spätsommer
2007 erledigt eine Genius 52UV-Offsetmaschine von KBA-Metronic dort Druckjobs, die für den Digitaldruck nicht
wirtschaftlich sind, mit gestochen scharfer Punktwiedergabe.Der Vorteil ist klar: bei reduzierten Produktionskosten dem Kunden bessere Qualität bieten, als der Digitaldruck dies erlaubt.
Schon nach
sieben Bogen in Farbe
„Schon nach sieben Bogen“,
schwärmt Geschäftsführer Olaf
Gottschalk, „steht die Maschine in
Farbe.“ Und auch in puncto Prozessstabilität verblüfft sie ihn.
Schablonieren ist bei der Genius
52UV ein Fremdwort. Die Rasterwalze überträgt für jeden Druck
exakt die gleiche Farbmenge auf
das Substrat. Keine Zonenschraube
kann hieran etwas ändern. Wichtigste Voraussetzung für optimale
Druckqualität ist eine einwandfreie Repro. Und genau dafür ist
das SGV Reprostudio Spezialist.
Gedruckt wird im wasserlosen
UV-Offset auf allen Materialien wie
Papier/Karton und Kunststoffen
wie z.B. PVC, PC, PS, ABS, PET
usw. in Stärken zwischen 0,1 bis
0,8 Millimeter. Der Mehrfarbendruck mit nur einem Greiferschluß
gewährleistet eine optimale Registerhaltigkeit, die Farbe kann
„unverwässert“ ihre Leuchtkraft
und Brillanz entfalten.
Standardisierter Prozess
Druckkennlinie und ICC-Profile
sind bei SGV Reprostudio hoch
angesehen. Die mit fünf Farbwerken und einem Lackwerk konfigurierte Genius 52UV arbeitet nach
den Richtlinien des standardisierten Offsetdruckes, d.h. zwischen
Druckvorstufe, Proof und Druck-
Das Medienhaus steht für Transparenz und Offenheit. Die moderne Bauart des Architekten
Christoph Gemeiner unterstreicht diese Eigenschaft nach Außen
maschine besteht Übereinstimmung. Der Kunde kann eine gleich
bleibende Qualität und hohe Farbtreue erwarten. Die WasserlosDruckplatten von Toray werden
mit einem handelsüblichen Belichter bebildert. Gedruckt wird
grundsätzlich mit frequenzmoduliertem Raster. Falls der Kunde eine
vom Standard abweichende Farbdichte haben möchte, kann diese
über die Temperatur der Rasterwalze verändert werden.
Im fünften Druckwerk können
Sonderfarben oder Mattlack verarbeitet werden. Ein Kalender im
Besprechungszimmer des Medienhauses zeigt, welche tollen Effekte
damit erzielt werden können. Die
Klimatisierung des Drucksaals
sorgt für optimale Arbeitsbedingungen.
Für Auflagen ab 300 wird häufig die Genius 52UV eingesetzt.
Mit bis zu 8.000 Bogen pro Stunde, schnellen Jobwechseln dank
der Plattenwechsel-Halbautomaten
und der sehr niedrigen Makulatur
rentiert sie sich bereits bei solchen
Mini-Auflagen. Selbst die Abrüstzeit am Ende des Arbeitstages ist
minimal, weil die Farben in den
austauschbaren Farbkammern verbleiben können.
Johannes Schaeben
[email protected]
Report 32 | 2008 13
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:51 Uhr
Seite 14
UV-Offsetdruck | Spezialitäten
M
aku soll für Matrizen und
Kunststoffe stehen, passt
aber auch zu Martin Kuipers. Er ist Namensgeber und
Gründer von Maku, einer Firma,
die Matrizen herstellt und Etiketten für Pflanzenzüchter produziert. Eine nicht alltägliche Kombination, aber genau das ist es, was
dem eigensinnigen Unternehmer
gefällt: Dinge präzise analysieren,
einen Entschluss fassen und
umsetzen. Er ist der erste Matrizenhersteller der Welt, der in eine
KBA Genius 52UV investierte. Ein
Werkzeughersteller der druckt,
wie geht das?
Matrizenhersteller Maku setzt auf die Genius 52UV
Was sucht die Genius neben einer
Funkenerosionsmaschine?
Was macht ein Matrizenhersteller mit einer Genius 52UV von KBA-Metronic? Was sucht eine Druckmaschine neben einer
Funkenerosionsmaschine? Martin Kuipers, Direktor von Maku aus dem ländlichen Beuningen, ist für unorthodoxe Lösungen offen: „So ein Etikett ist keine große Sache, aber wenn man vierzig Millionen pro Jahr herstellt, wird das anders.“
Unternehmertum im Blut
Martin Kuipers studierte an der
Höheren Technischen Schule in
Enschede Computertechnik. Während seines Praktikums bei Shell
gründete er bereits Maku, da er
seine eigene Firma haben wollte.
Das Unternehmerblut liegt in der
Familie. Sein Vater begann mit
einer Gärtnerei, die unter der Leitung seines ältesten Bruders zur
größten Gärtnerei für Beetpflanzen
in Europa wurde. 600.000 m2 Glas
ist viel, sehr viel. Andere Brüder
gingen hinaus in die Welt, um später in Afrika einen Gartenbaubetrieb zu gründen.
Nicht so Martin. Nach dem
Ende seines Studiums war er drei
Jahre Betriebsleiter bei einer
Firma, die Kaffeewagen für Wagon
Lits herstellte. Diese praktischen
Wagen ermöglichen den Bahnreisenden der Niederländischen Bahn
die Versorgung mit Kaffee, Tee und
Brötchen. Dort baute er sein Wis-
Martin Kuipers ist gelernter Computertechniker und in erster Linie Selfmade-Unternehmer
sen über Matrizen und Kunststoffe
auf. 1996 beschloss er, dieses Wissen in seinem eigenen Betrieb weiter zu entwickeln.
An zwei Fronten aktiv
Der Gartenbau in den Niederlanden ist weitgehend automatisiert.
Roboter übernehmen die Arbeit in
riesigen Gewächshäusern. Die
Pflanzen wachsen in Plastikcontainern auf, bis sie groß genug sind
und an den Verbraucher verkauft
werden. Die einzige Möglichkeit,
weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, besteht darin, den kompletten
Vorgang vom ersten Steckling bis
zur Lieferung an den Verbraucher,
zu automatisieren. Das ist eine der
Spezialisierungen von Maku.
„Wenn Sie 60.000 m2 Glas haben und Sie können den Behälter zwei Millimeter
kleiner machen, macht das einen großen Unterschied.“
„Wir sind an zwei Fronten für
diesen Markt aktiv“, sagt Martin
Kuipers. „Wir entwerfen die Pflanzcontainer, fräsen die erforderlichen Schablonen und anschließend verwendet ein darauf spezialisierter Betrieb diese Schablonen,
um die Pflanzcontainer herzustellen. Es geht bei dem Entwurf um
Bruchteile von Millimetern. Wenn
Sie 60.000 m2 Glas haben und Sie
können den Behälter zwei Millimeter kleiner machen, macht das
einen großen Unterschied.“
So ein Behälter muss, nachdem
die Pflanzen ausgewachsen sind,
am Henkel gegriffen werden können. Über „dem dummen Etikett“
hat Kuipers monatelang gebrütet.
„Es geht um Kunststoffetiketten,
die in zwei Ecken auslaufen. Ein
Roboter nimmt so ein Etikett,
dreht die Ecken um ein Viertel
herum und platziert diese in den
Container.“
Auf dem Etikett sind allerlei
Informationen für den Verbraucher. Zum Beispiel der Name der
Pflanze, aber auch die von der
Pflanze benötigte Helligkeit und
Bis auf einen
Tausendstel Millimeter
Maku entwickelt, fertigt und bedruckt
die Matrizen und entwirft die passgenauen
Behälter gleich dazu
14 Report 32 | 2008
Maku entwirft Matrizen auf seinen 3DCAD-Stationen. Dies ist innerhalb eines
Tages möglich. Wenn ein Kunde mit
dem Entwurf einverstanden ist, wird
die CAM-Station gefüttert, die eine der
sechs computergesteuerten CNC-Maschinen antreibt. Für echte Präzisionsarbeit hat Maku eine Funkenerosionsmaschine, die Metall bis auf einen Tausendstel Millimeter genau aussägen
kann. Da bei so kleinen Toleranzen
Temperaturunterschiede zu Abweichungen in der Maßführung führen
können, steht die Funkenerosionsmaschine in einem klimatisierten Raum.
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Martin Kuipers steht selbst gelegentlich an der Genius und sieht auch keine Probleme, dass einige
seiner Leute, die normalerweise am CAD-Computer sitzen, bei Bedarf den Druckerjob übernehmen
weitere sinnvolle Informationen,
damit die Pflanze gut wachsen und
gedeihen kann. Untersuchungen
zeigen, dass der Einsatz von Etiketten den Verkauf um mindestens
zehn Prozent ansteigen lässt.
Die Etiketten sind in speziellen
Kunststoffbehältern
verpackt.
„Auch die werden von uns entworfen. Ein Gärtner möchte, dass die
Etiketten gut geschützt sind, denn
eine kleine Beschädigung kann die
Produktion stören. Er möchte möglichst geringe Transportkosten und
keinen Restabfall haben.”
Eigene Stanzung rund um die Uhr
Die Herstellung eines Etiketts
beginnt bei dem Erstellen weißer
Kunststoffblätter. Die Blätter
benutzt der Drucker, um die Etiketten mit einer Breite von 52 mm
und einer Länge von 360 mm zu
bedrucken. „Bis heute lassen wir
unsere Etiketten in Deutschland
drucken. Diese haben eine gute
Druckqualität und auch der Preis
stimmt. Ich habe nur Schwierigkeiten mit der Lieferzeit. Es kommt
Die bedruckten Kunststoff-Bogen
in der Auslage der Genius 52UV
vor, dass ein Gärtner keine Etiketten mehr hat und schnell eine
neue Serie benötigt. Pflanzen
hören nicht auf zu wachsen, also
besteht immer ein starker Zeitdruck. Ich kann dann nicht zwei
Wochen auf eine Auflage warten,
sondern sollte sie schon am nächsten Morgen im Haus haben.“
Die Nachbearbeitung, die größte Genauigkeit erfordert, wird von
Maku selbst durchgeführt. Im eigenen Haus entworfene Stanzmaschinen ermöglichen eine kontinuierliche Produktion, die Tag und Nacht
durchläuft. Eingabe, Stanzen und
Ausgabe sind so automatisiert, dass
keine menschliche Hand benötigt
wird. Nachdem die Etiketten
gestanzt sind, gelangen sie in
Kunststoffboxen, die der Reihe
nach ebenfalls automatisch transportiert werden. Martin Kuipers ist
bereits mit der nächsten Generation dieser Stanzen beschäftigt, die
noch genauer arbeiten müssen.
Farbecht trotz Regen und Sonne
Martin Kuipers besuchte auf der
Suche nach der richtigen Druckmaschine so manche Grafikmesse.
„Der Importeur von KBA in den
Niederlanden ist Wifac. Der Vertreter ging hier bereits ein und aus, da
wir die Genius 52UV, als sie gerade
herauskam, gleich in Deutschland
testeten. Die Maschine lief prima
und war genau das, was wir suchten. Robust, einfach zu bedienen
und mit einer reproduzierbaren
Qualität mit UV-Farben. Die Druckfarbe war das eigentliche Problem.
Lieferanten sagten, dass die Farbe
lichtecht sei, aber bei uns muss
eine Farbe schwere Tests überstehen. Ein Etikett sollte nicht nur
lichtecht sein, sondern auch
unempfindlich auf Wasser und
Dünger reagieren. Pflanzen stehen
draußen im Regen und auch das
darf keine negative Wirkung
haben. Wenn ein Gärtner nach vier
Monaten seine Pflanzen verkaufen
möchte und die Etiketten sind ausgebleicht, dann hat er großes Pech
und ich ein großes Problem.“
Nach erneuten Tests schien die
Farbe von Siegwerk die Tests am
besten zu überstehen. „Nachdem
wir eine gute Farbe gefunden hatten, ging es schnell voran. Ein
Grund für die Genius war, dass
man nahezu keinen Ausschuss hat.
Achtzig Prozent unserer Kosten sitzen im Substrat. Davon möchte
man so wenig wie möglich wegwerfen.“
„Ich finde es unbegreiflich, dass
man als Drucker mehr als ein Drittel
seiner Arbeitszeit mit dem
Einlegen und Herausnehmen des
Bedruckstoffs verbringt.“
Dass Maku keine richtige Druckerei ist, kümmert Kuipers nicht
im Geringsten: „Es ist keine ,Raketenwissenschaft‘. Wir arbeiten hier
mit zehn Leuten, die wissen, wie
komplexe Maschinen funktionieren. Sie sitzen den ganzen Tag am
Computer, also können sie auch
mit einer Druckmaschine umgehen.“
Martin Kuipers möchte, dass
mindestens vier Leute die Genius
bedienen können. „Wir haben nach
der Installation einen Kurs besucht, was übrigens auch für die
Ausbilder eine denkwürdige Zeit
war. Wir stellen ganz andere Fragen als ein Drucker. Ich finde es
zum Beispiel unbegreiflich, dass
man als Drucker mehr als ein Drittel seiner Arbeitszeit mit dem Einlegen und Herausnehmen des
Papiers oder der Substrate verbringt. Das sollte anders sein, ohne
dass menschliche Tätigkeiten nötig
sind. Darüber grübeln wir jetzt
nach und ich denke, dass wir eine
Lösung finden werden.“
Die Herstellung von Druckplatten stellt ebenfalls kein Hindernis
dar. „Wir bearbeiten die PDF-Dateien in InDesign und senden diese
zum PlateRite von Screen. Der
belichtet die CTP-Platten. Einmal
eingestellt, kalibriert sich die
Maschine von selbst.“
Die Bedienung einer Druckmaschine hält Martin
Kuipers nicht für eine „Raketenwissenschaft“
Den Weltmarkt vor der Tür
Martin Kuipers betont, dass er seinen deutschen Drucker nicht ins
Gebet nehmen will. „Unsere Investition in die Genius ist ein Zeichen,
dass manche Dinge noch nicht
ganz rund laufen. Der Preis und
die Qualität des gelieferten Druckerzeugnisses ist prima, aber ich
möchte unter keinen Umständen
ein „Nein“ an meine Kunden verkaufen. Wir haben nach Alternativen gesucht und diese mit der
Genius gefunden.“
Die eigene Herstellung von
Substraten soll der nächste Schritt
sein. „Das machen wir aus Kostengründen, aber wichtig ist auch die
kontinuierliche Produktion. Ein
Problem ist, dass das Material dazu
neigt, sich an den Enden zu kräuseln, denn es wird in Rollen angeliefert. Der Roboter, der die Ecken
exakt oberhalb des Pflanzcontainers positionieren und um 90° drehen muss, ist bei flach liegendem
Material nutzlos. Das machen wir
dann selbst.“
Maku befindet sich im Weiler
Beuningen, der kaum 500 Einwohner hat. Die deutsche Grenze ist
nur einen Steinwurf entfernt. Die
A1 mit ihrer Ost-West-Verbindung
von Amsterdam nach Berlin und
Moskau führt fast am Betrieb vorbei. Der Anschluss zur Nord-SüdVerbindung durch Deutschland
befindet sich einige Kilometer weiter. „Unsere Etiketten werden in
die ganze Welt exportiert. Dieser
Standort ist perfekt. Ländlich gelegen, aber die ganze Welt in Reichweite. In dieser Welt muss man
kreativ, innovativ und unternehmerisch sein und die Kosten streng
unter Kontrolle halten.“
Leon van Velzen
[email protected]
Report 32 | 2008 15
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Bogenoffset | Großformat
Diese Achtfarben-Rapida 130a für den 4 über 4-Druck produziert seit mehr als einem Jahr bei Prospektus Nyomda im ungarischen Veszprém
Noch mehr Produktivität durch 4 über 4 im Großformat
Bewährte Technik weiter optimiert
4 über 4 im Großformat – das gibt es schon länger bei KBA und zumindest
von KBA bereits gelieferten Konfigurationen praxisbewährt zur Verfügung ste-
bisher auch nur dort. Obwohl andere Hersteller zur drupa 2008 ebenfalls die
hen. KBA nutzte die Zeit, um seine Jumbo-Perfektoren in puncto Bedienung,
umstellbare Bogenwendung für großformatige Bogenoffsetmaschinen ange-
Rüstzeiten und Steigerung der Qualität beim 4 über 4 Schön- und Widerdruck für
kündigt haben, wird es noch dauern, ehe diese Systeme marktreif und in allen
anspruchsvollere Akzidenzen weiter zu optimieren.
D
er 4 über 4-Druck im Großformat mit der erforderlichen
Qualität und Stabilität ist
kein technologischer Spaziergang
und wurde deshalb von den Großformat-Profis aus dem KBA-Werk
Radebeul erst relativ spät auf den
Markt gebracht. 1994 hat KBA die
ersten Rapida 104-Mittelformatmaschinen für den vierfarbigen Druck
auf Bogenvorder- und Rückseite
auf den Markt gebracht. Bei anderen Herstellern dauerte die Auslieferung solcher Maschinen teilweise noch deutlich länger. Schon
1993 zur IPEX in Birmingham
stellte KBA eine großformatige
Varimat mit umstellbarer Bogenwendung nach dem ersten Druckwerk vor. Dennoch war es dann im
Jahr 2002 eine kleine Sensation,
als KBA die erste Rapida 162 im
Format 112 x 162 cm mit Bogenwendung nach dem vierten Druckwerk vorstellte. Damals wurden
diese Maschinen noch von den
heutigen Newcomern als Nischenprodukte für die Buchproduktion
abgetan. Und heute? Auch die Gegner von gestern beginnen, sich mit
15 Jahren Verspätung diesem
Thema zu widmen und begründen
ihren späten Markteintritt etwas
schamhaft mit den verbesserten
Voraussetzungen in der Druckvorstufe, obwohl diese schon seit Jahren bestehen. Wahr ist, dass die
Erhöhung der Produktivität bei
Drucksachen mit mehr als 32 Sei-
16 Report 32 | 2008
ten DIN A4 durch die Jumbo-Perfektoren am effizientesten möglich
ist und der Markt dies deshalb
zunehmend fordert.
Jumbo-Perfektoren
pushen die Produktivität
Eine normale 3b-Maschine kann
im 4 über 4-Druck maximal 16 Seiten DIN A4 in einem Bogenlauf
bedrucken, die großformatigen
Rapidas dagegen je nach Format
32, 48 oder sogar 64 Seiten. Identische Automatisierungskomponenten und maximale Druckleistungen wie vor kurzem noch im
Mittelformat ermöglichen bei ähnlichem Personaleinsatz einen
ungleich höheren Ausstoß.
Automatische Umstellung
in einer guten Minute
Ablauf des Wendeprozesses mit der Eintrommel-Bogenwendung
im Rapida-Großformat
Herzstück der Großformat-Rapidas
für den 4 über 4-Druck ist die
automatisch umstellbare Bogenwendeeinrichtung. Das bei KBA in
dieser Formatklasse eingesetzte
Eintrommel-System wurde vor
mehr als 40 Jahren entwickelt, seitdem ständig perfektioniert und der
von Maschinengeneration zu
Maschinengeneration steigenden
Druckleistung angepasst. Der
Wechsel vom Schöndruck auf den
Schön- und Widerdruck und vice
versa inklusive aller notwendigen
Formatanpassungen dauert nur
eine gute Minute. In Abhängigkeit
vom jeweiligen Bedruckstoff und
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Die Stellmotoren für die Saugringpositionierung in der Auslage
verkürzen die Rüstzeit weiter
Sujet sind nur noch ganz wenige
manuelle Einstellungen erforderlich, alles andere läuft vom ErgoTronic-Leitstand aus vollautomatisch ab. Die Auswirkungen von
Einstelländerungen an den Lüftern
in der Bogenwendung oder der
Auslage können auf einem VideoMonitor am Leitstand mit Hilfe von
bis zu 13 Live-Kameras in der
Maschine verfolgt und optimiert
werden. Natürlich sind auch alle
Einstellungen der Bogenwendung
und Luftführung auftragsbezogen
abspeicherbar. Bei Wiederholaufträgen bzw. Aufträgen mit identischen Bedruckstoffen kann so der
Umstellprozess weiter beschleunigt werden.
Mit der drupa 2008 erweitert
sich das Druckformat für den
Schön- und Widerdruck an der
Rapida 162a. Ließen sich bisher
nur 1.095 mm effektiv bedrucken
(max. Bogenformat 1.120 mm),
Leitstandsmenü zur
Luftsteuerung im Bereich
der Bogenwendung
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Neue Luftführung: Turbulenzfreie Blasluft über dem Auslagestapel
sorgt für zusätzliche Sicherheit bei der Bogenablage
dann sind es jetzt 1.170 mm, also
75 mm mehr. Damit ist auch im
Wendebetrieb die Produktion im
maximalen Bogenformat 1.200 x
1.620 mm möglich geworden.
Akzidenz-Auslage
für mehr Produktivität
Zur drupa 2008 stellt KBA ein
neues Hochleistungspaket für
lange Wendemaschinen der Baureihe Rapida 142 vor. Dieses wurde
speziell für solche Akzidenzbetriebe entwickelt, die ihre Kapazität
und Wettbewerbsfähigkeit bei qualitativ hochwertigen Aufträgen
durch die neueste Generation der
Jumbo-Perfektoren deutlich steigern wollen. Das Zusatzpaket
ermöglicht es, Bogenführungselemente und Saugstationen in der
Auslage vom Leitstand aus motorisch zu verfahren. Bei diesen
Maschinen sind insgesamt nur
noch fünf druckfreie Korridore
erforderlich – je einer von 15 mm
Breite in der Bogenmitte und im
Viertelfalz sowie je ein 20 mm
breiter an den Außenkanten des
Bogens. Mit der Verringerung der
druckfreien Korridore geht eine
Reduzierung des Bogenformates
einher, die sich rechnet. In Fläche
ausgedrückt, wird jeder 110.
Bogen eingespart.
Natürlich lassen sich auch
beim Einsatz des Hochleistungspakets alle Einstellungen am Leitstand für Wiederholaufträge speichern. Über dem Stapel unterstützt turbulenzfreie Blasluft bei
dünneren Bedruckstoffen die ruhige und exakte Bogenablage. Daneben sind die Trommelkappen mit
Antihaftbeschichtung ausgerüstet.
Das Drucken von Büchern,
Broschuren, Kalendern und verwandten Drucksachen im Großformat ist die eine Seite. Die Weiterverarbeitung eine andere. Natür-
Der Puderdruckbestäuber mit HEP-Düsen
reduziert den Puderverbrauch bei der 4 über 4Produktion in einem Bogenlauf
lich gibt es Buchbindereimaschinen bis zum Format 7b, die eine
problemlose Verarbeitung der großen Bogen möglich machen. Falls
die Buchbinderei eines Unternehmens für kleinere Formate ausgerüstet ist, können die großen
Bogen mit dem ICS (Inline Cut System) bereits in der Auslage der
Druckmaschine geschnitten werden. Auf zwei Paletten abgestapelt,
sind diese dann auch für Weiterverarbeitungsanlagen im 3b-Format geeignet. Für größere Mengen
und Auflagen empfiehlt sich allerdings die Anschaffung einer großformatigen Schneideanlage.
In Mitteleuropa und Nordamerika
besonders gefragt
Mit fast 1.000 seit der Markteinführung 1995 ausgelieferten Rapida-Jumbos und einem Weltmarktanteil bei Neuanlagen von über
60 % ist KBA im Großformat Marktführer. 15 % aller Rapida-Großformatanlagen sind mit Bogenwendung ausgerüstet. Darunter sind
Fünf- und Sechsfarbenmaschinen
mit Wendung, aber auch mehr als
20 Maschinen für den 4 über 4Druck. Bei den langen Wendemaschinen dominierte bisher die
Rapida 162a, gefolgt von der Baureihe Rapida 142. Aber auch Rapida 130-, 130a- und Rapida 162Anlagen sind darunter. Die JumboPerfektoren kommen zur Zeit noch
vorwiegend in Mitteleuropa und in
Nordamerika zum Einsatz. Spitzenreiter sind deutsche und italienische Betriebe und Druckereien in
den USA. Aber auch in Großbritannien, Belgien, Ungarn, China und
weiteren Ländern laufen RapidaJumbos in 4 über 4-Produktion.
Martin Dänhardt
[email protected]
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Bogenoffset | Umwelt
Stieber Druck im tauberfränkischen
Lauda-Königshofen ist ein sehr innovatives
Druckunternehmen. Dort produzieren u.a.
drei Rapida 105-Mittelformatmaschinen
Stieber Druck GmbH in Lauda-Königshofen
Mehrwert mit
Umweltzertifizierung
Stieber Druck GmbH in Lauda-Königshofen arbeitet in der Produktion nach industriellen Standards und stellt sich
daneben konsequent der Verantwortung in Sachen Umweltschutz. Neben der Zertifizierung nach den Standards
PEFC und FSC ist das mittelständische Unternehmen auch nach ISO 14001 zertifiziert.Zusammen mit ClimatePartner engagiert man sich darüber hinaus in der klimaneutralen Medienproduktion. Dass das Öko-Engagement
neben dem guten Gewissen auch noch wirtschaftliche Vorteile bringt, freut den serviceorientierten Druckdienstleister besonders.
S
tieber ist ein FullserviceDruckdienstleister für die
Bereiche
Akzidenzdruck,
Bogenoffset und Digitaldruck mit
etwa 120 Mitarbeitern. Das Angebot erstreckt sich auf alle Leistungen rund um Vorstufe, Weiterverarbeitung und Versand. Über die
interne Medienagentur können
Programmierdienstleistungen, beispielsweise für Internetapplikationen, abgewickelt werden.
Bei Stieber basiert die Produktion auf industriellen Standards.
Basis dafür sind der ProzessStandardOffset (DIN 12647/2) und das
Qualitätsmanagement nach ISO
9001. Dies garantiert vorhersagbare Qualität und wiederholbare
Reproduktion. Der Kunde erhält
18 Report 32 | 2008
ein hohes Maß an Sicherheit. Qualität hat bei allem immer die höchste Priorität.
Auch in Sachen Umweltschutz
macht Stieber keine halben
Sachen. FSC- und PEFC-Zertifizierung garantieren die Verwendung
von Papieren aus nachhaltiger
Papierwirtschaft, falls der Kunde
dies wünscht. Das PEFC-Zertifikat
unterliegt nicht ganz so strengen
Anforderungen wie die FSC-Zertifizierung, ermöglicht aber auch kleineren Forstbetrieben, sich nachweislich für die Umwelt zu engagieren.
Die Zertifizierung nach ISO
14001 verpflichtet das jeweilige
Unternehmen, sich kontinuierlich
für die Verbesserung der Umwelteffizienz des eigenen Betriebes
einzusetzen. Dem liegt ein ausgefeiltes Umweltmanagement auf
Basis der Methode „Planen, Ausführen, Kontrollieren, Optimieren“
zugrunde. Hierzu gilt es, eine
betriebliche Umweltpolitik, Umweltziele und ein Umweltprogramm festzulegen. Der Aufbau
eines Managementsystems hilft
bei der Zielerreichung. Diese wird
über Wiederholungsaudits durch
externe Stellen überprüft. Die Zertifizierung ist mehr als eine Willenserklärung – sie steht für nachweisbare, praktische Erfolge.
Bessere Umweltleistung
dank neuer KBA Rapida 105 SPC
Teil der Umweltstrategie sind
neue, ressourcenschonende Technologien. Neben zwei schon länger
produzierenden Rapida 105-Mittelformatmaschinen betreibt Stieber
seit Dezember 2007 eine KBA
Rapida 105 mit DriveTronic SPC.
Bei immer weiter abnehmenden
Auflagenhöhen und der gleichzeitig steigenden Zahl von Aufträgen
bietet die neue Maschine mit Plattenzylinder-Direktantrieb signifikante Einsparpotenziale bei Rüst-
Erfolg dank neuer Wege: Die innovationsfreudige Geschäftsführung von Stieber Druck
mit (v. l. n.r.) Volker Bier, Herbert Bier und
Harald Bier mit den Zertifikaten zu ISO 9001
und 14001
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www.stieberdruck.de
zeit und Materialverbrauch. Davon
profitiert auch die Umwelt. Stieber
schlägt so praktisch zwei Fliegen
mit einer Klappe.
Im Mittel spart man bei Stieber bei der neuen Vierfarbenmaschine fünf Minuten pro Einrichtevorgang. Bei 30 Jobwechseln pro
Arbeitstag im Zweischichtbetrieb
beträgt die tägliche Ersparnis 150
Minuten. Voraussetzung ist eine
gute Arbeitsvorbereitung. So müssen Platten und Papier an der
Maschine verfügbar sein und
neben dem Drucker sollte auch ein
Helfer bereitstehen, um das Produktivitätspotenzial voll ausschöpfen zu können. Hinzu kommen Einsparungen beim Materialverbrauch, die sich über die Zeit zu
beträchtlichen Mengen summieren können. Bei Stieber ist man
davon überzeugt, dass sich die
Mehrinvestition für DriveTronic
SPC schon im laufenden Jahr amortisieren wird.
Klimaneutrale
Medienproduktion
Das Grundprinzip der klimaneutralen Medienproduktion entspricht
dem im Kyoto-Vertrag festgelegten
Emissionshandel auf freiwilliger
Basis. Danach spielt es keine Rolle,
wo CO2 verursacht oder eingespart
wird, da sich die klimaschädlichen
Gase gleichmäßig in der Atmosphäre verteilen. An einem Ort anfallende Emissionen können demnach global gesehen durch entsprechende Einsparungen an einem
anderen Ort wieder ausgeglichen
werden. Sorgt man beispielsweise
dafür, dass in einem indischen
Dorf anstelle eines Dieselgenerators eine Biogasanlage für die
Stromversorgung zur Verfügung
steht, gleicht dies ein Volumen an
CO2 aus, welches der nun eingesparten Menge entspricht.
Vor diesem Hintergrund hat
sich Stieber für die Zertifizierung
durch ClimatePartner entschieden.
Nach dem Geschäftsmodell von
ClimatePartner werden nur Projekte in Entwicklungsländern gefördert, die neben der Reduzierung
klimaschädlicher Emissionen auch
einen nachhaltigen Entwicklungsbeitrag für die Bevölkerung leisten.
Diese Projekte in der Dritten Welt
wären ohne die Finanzierungshilfe
durch Emissionshandelsmechanismen nicht zustande gekommen.
Um als Druckerei das Label
„Klimaneutral“ bekommen zu können, müssen zunächst die genauen
Verbrauchswerte aller Maschinen,
stromverbrauchenden Geräte, von
Heizung und Klimaanlage erfasst
und sogar die durchschnittliche
Fahrtstrecke der Mitarbeiter ermittelt werden. Bei Stieber ist man
froh, diese aufwändige Studie ClimatePartner überlassen zu haben.
Über den CO2-Ausstoß bei der
Papierproduktion verfügte ClimatePartner bereits über genaue Informationen, die dann um die Werte
des Druckunternehmens ergänzt
wurden. Insgesamt ergab sich am
Ende eine zuverlässige Berechnung
des gesamten CO2-Ausstoßes, vom
Holzeinschlag für die Papiergewinnung bis zur Auslieferung der
Drucksachen an den Kunden.
Anhand der Daten erstellte ClimatePartner einen Klimarechner, mit
dem für jeden einzelnen Druckauftrag der CO2-Ausstoß berechnet
werden kann.
Klimaschutzprojekt
"Poza Verde" in Guatemala
Umweltschutz bedeutet
echten Gewinn
Neben dem Gefühl, etwas Gutes
im Kampf gegen die globale Erwärmung getan zu haben, bedeuten
Bemühungen um den Schutz der
Umwelt für mittelständische Druckereien einen echten Mehrwert
im täglichen Geschäft. Denn
neben der Senkung laufender Kosten schafft man ein neues Produkt,
dass man entsprechend vermarkten kann. So konnte Stieber dank
Klimaschutzprojekt
"VaniVilasSagar" in Indien
des intensiven Umwelt-Engagements Neukunden gewinnen, die
Bindung zu Bestandskunden stärken und eine spürbare Umsatzsteigerung erreichen.
Die Kunden profitieren ebenso
wie die Druckerei vom positiven
Image des durch die Zertifikate verbrieften Einsatzes für den Klimaschutz. Dabei ist diese Mehrleistung für den Endkunden nicht einmal besonders teuer. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass
der finanzielle Aufwand pro Drucksache in etwa 1 % der Auftragskosten beträgt.
Gut gerüstet
Am Beispiel des tauberfränkischen
Druckunternehmens Stieber wird
deutlich, dass mit einer vorausschauenden Geschäftsführung,
modernen Produktionsmitteln, der
Umsetzung zeitgemässer Produktionsstandards und dem nötigen
Innovationsgeist auch heute noch
wirtschaftlicher Erfolg mit dem
nötigen Maß der Umweltverantwortung möglich ist.
Die jüngste Rapida 105 bei Stieber Druck ist eine Vierfarben-Anlage mit Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC. Sie überzeugt
durch ihre sehr schnellen, Ressourcen schonenden Jobwechsel. Darüber freuen sich Herbert Bier (l.), geschäftsführender Gesellschafter von Stieber,
und Volker Brunder von Schneider und Söhne
Rüdiger Maaß
[email protected]
Report 32 | 2008 19
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Bogenoffset | Qualität
KBA DensiTronic PDF –
Highlights auf einen Blick
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Einziges integriertes System mit 300 dpi Auflösung
Automatische Ergebnisdokumentation
Einziges System bis zur Formatklasse 120 x 162 cm
Schnellstes System am Markt
Prüfung feuchter Bogen durch berührungslosen Scan möglich
Extreme Rüstzeitverkürzung und Produktivitätssteigerung
durch schnelle Revision
Reduzierung kalkulatorischer Wagnisse
Reduzierung Ausschuss
Kein zusätzliches Bedienpersonal
Entlastung der Bediener von Prüfaufgaben
Densitometrisches und farbmetrisches Mess- und Regelsystem
KBA DensiTronic professional mit Scanner-Aufsatz DensiTronic PDF
Weniger Prüfaufwand mit KBA DensiTronic PDF
Closed Loop in der Qualitätskontrolle
Ab sofort bietet KBA für das Mess- und Regelsystem KBA DensiTronic professional exklusiv die Zusatzfunktion DensiTronic PDF an. DensiTronic PDF ist ein
hoch automatisiertes Prüf- und Qualitätssicherungssystem, das den gedruckten Bogen gegen das originale PDF prüft. Die Prüfung ist sprachunabhängig,
beinhaltet Texte und Farbfehler, sowie vorgegebene Layouts und Ausschießschemata.
K
BA DensiTronic PDF besteht
aus einem am Messarm des
densitometrischen und farbmetrischen Mess- und Regelsystems DensiTronic professional
installierten Scanneraufsatz, der
den frisch gedruckten Bogen mittels Zeilenkameras scannt, und aus
einem Hochleistungsrechner inklu-
sive Software, mit dem das gescannte Bild im Hintergrund mit
dem Original-PDF verglichen wird.
Durch die hohe Auflösung der
Kameras (300 dpi in RGB) werden
auf dem gedruckten Bogen minimale Abweichungen vom OriginalPDF, auch in 5-Punkt-Schriften auf
das Komma genau, festgestellt. In
Verbindung mit der daran anschließenden automatischen Prüfungsprotokollierung als Dokument für den Auftraggeber werden
auch sehr anspruchsvolle Quali-
tätsnormen für die Produktion von
Lebensmittel- und Pharmaverpackungen wie die der FDA (Food
and Drug Administration der USA)
oder der GAMP-Richtlinien (Good
Automated Manufacturing Practice) erfüllt.
Weniger Reklamationen
und weniger Kosten
DensiTronic PDF schafft so eine
außerordentlich hohe Sicherheit
gegenüber Reklamationen der
Druckinhalte. Zudem reduziert der
automatische Ablauf im Hintergrund den in vielen Fällen sehr
hohen Zeit- und Kostenaufwand
für die intensive visuelle Inhaltskontrolle vor Produktionsbeginn.
DensiTronic PDF kann zusätzlich
für die Qualitätskontrolle während
der Produktion eingesetzt werden.
Die Ergebnisse lassen sich
direkt an der Druckmaschine, in
der Druckvorbereitung/Disposition
oder direkt beim Auftraggeber
betrachten und auswerten.
Automatisches Qualitätsprotokoll
Automatisches Prüfprotokoll
als exakter Qualitätsnachweis
DensiTronic PDF ermittelt falsche Zeichen
beim scannen eines Testbogens. Rechts im Bild
nebeneinander: Referenz-PDF, Prüfbogen und
Maske mit abweichenden Pixeln
20 Report 32 | 2008
Für jeden Druckjob wird automatisch ein Protokoll in Form eines
PDF erstellt. Das Protokoll beinhaltet ein Übersichtsbild für jeden
Druckbogen und dokumentiert
akzeptierte und nicht akzeptierte
Abweichungen. Ein kleiner Bildausschnitt mit Positionsangabe
zeigt dem Betrachter jede Art von
Abweichungen an.
Die Funktion DensiTronic PDF
bietet KBA ab sofort für die DensiTronic-Pulte der Mittelformatmaschinen Rapida 105 und Rapida
106 und der großformatigen Rapida 130 bis 162a an.
Jürgen Veil
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
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13:52 Uhr
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Großformatiger Bücherdruck mit einer Zweifarben-Rapida 142-Wendemaschine
bei Cromwell Press in Trowbridge
Große Bücherproduzenten wie Cromwell Press arbeiten – je nach Auflage und Seitenzahl –
parallel im Digitaldruck oder Offset mit großen KBA Rapida-Wendemaschinen
Koexistenz von Offset und Digitaldruck in Großbritannien und Irland
Rapida-Jumbos bremsen
digitalen Lauf im Bücherdruck
Die großformatigen Offsetmaschinen von KBA haben bei den Bücherdruckern im Vereinigten Königreich auch im
digitalen Zeitalter nicht an Attraktivität verloren. Sie bieten ihren Verlegern heute die Wahl zwischen Kleinstauflagen ab
Stückzahl 1 im Digitaldruck oder Auflagen ab 250 Exemplaren im Offset. Die äußerst flexiblen Rapida-Jumbos haben den
Ausstoß von zwei Mittelformatmaschinen und ermöglichen dadurch große Einsparungen bei Personal, Makulatur und
Energie sowie eine höhere Wertschöpfung pro Kopf und einen besseren ,Return on Investment‘.
A
uch 2008 wird im Vorfeld der
drupa einmal mehr das Jahr
des Digitaldrucks ausgerufen
und bei Bücherproduzenten sind
digitale Kleinauflagen zweifellos
ein Wachstumsmarkt, denn kein
Verleger legt sich gerne viele Neuerscheinungen aufs Lager. Digitaldruck gilt deshalb bei vielen als
umweltfreundliche, risikoarme
und sich schnell entwickelnde
Technologie. Digitale Druckmaschinen werden immer schneller, produzieren bessere Qualität und sind
inzwischen mit integrierter Weiterverarbeitung verfügbar.
Wird der Digitaldruck so automatisch zum Selbstläufer? Wohl
nicht, denn im Vereinigten Königreich sattelt nahezu jeder namhafte Bücherproduzent zwei Pferde
und investiert in neueste Technologie für den schwarz/weißen oder
farbigen Digitaldruck, aber parallel
eben auch in den großformatigen
Offset mit seinem ungleich höheren Output. Und KBA als Weltmarktführer im Großformat hat in
diesem Rennen mit seinen großen
Rapidas die Führung übernommen.
Im Digitaldruck werden alte
Technologien durch fortschrittliche
Managing Director Ian Walker von Bell & Bain
sieht die wirtschaftliche Grenze zwischen
Digital- und Offsetdruck in der Buchproduktion bei maximal 750 Exemplaren
Systeme von Xerox, Océ, Canon,
Nipson, IBM, Kodak, Delphax und
Ricoh Inforpint ersetzt und im Offset übernehmen die GroßformatBaureihen Rapida 130, Rapida 142
und Rapida 162 den Job von ihren
betagten Vorgängern.
Das ,Who is Who‘ des Bücherdrucks
Führende Bücherdrucker in UK
und Irland fahren zweigleisig mit
Digitaldruck und den KBA-Jumbos.
Zu nennen sind hier: Butler &
Tanner, Frome; Bell & Bain,
Glasgow; Colourbooks, Dublin;
Cromwell Press, Trowbridge;
MPG Books, Bodmin; TJ Interna-
tional, Padstow oder Ashford
Colour Press, Gosport. Nimmt
man die größte nationale Agentur
für Landkarten und Reiseführer,
Ordnance Survey in Southampton, sowie das UK Hydrographic
Office in Taunton als Produzenten
von Navigationshandbüchern und
Charts hinzu, wird die starke Position der Großformat-Rapidas in
Großbritannien und Irland sehr
deutlich.
Zunehmend verschwinden die
Arbeitstiere von früher, die Crabtree Sovereigns im 6er-Format von
der Bildfläche. Die Vorteile der
Großformat-Rapidas: nur eine
Maschine anstelle von zwei im B1Format, zwei Bediener anstatt vier,
eine Einrichtezeit anstelle von
zwei, weniger Makulatur, niedrigere Energiekosten und unter dem
Strich eine höhere Rendite für das
investierte Kapital.
Bell & Bain produziert seit
mehr als 170 Jahren akademische
Bücher und Journale und hat nach
der 2005 installierten Rapida 142
in eine zweite Rapida 142 investiert. „Bei der Buchproduktion ist
das Großformat wirtschaftlich
weitaus besser geeignet als das B1-
Format“, sagt Ian Walker, Managing Director bei Bell & Bain. „Wir
haben bei Büchern und Zeitschriften eine durchschnittliche Auflage
von 1.500 Exemplaren. Unter 750
Exemplaren lohnt sich zuweilen
auch schon der Digitaldruck.“
Vom Digitaldruck alleine
kann kein Verleger leben
Auch Tony Chard, Managing
Director von MPG Books, ist
erfreut über die Leistung seiner
beiden Rapida 142 ZweifarbenWendemaschinen für den einfarbigen Schön- und Widerdruck. „Sie
haben unsere Erwartungen bei
Druckqualität und Rüstzeiten übertroffen, ihre Leistung ist vortrefflich“, so Tony Chard. Er ist der
Meinung, dass Verleger vom Digitaldruck alleine noch nicht leben
können. „Ich glaube, beide Systeme werden in den nächsten Jahren
nebeneinander bestehen“, sagt er.
Auch bei TJ International, einem großen und modernen Betrieb
in Padstow, wurde im Mai vergangenen Jahres eine Rapida 142
installiert. Die zweite identische
Zweifarbenmaschine wurde gerade
in Betrieb genommen. Managing
Director Angus Clark: „Die beiden
Rapidas sind die Arbeitstiere meines Geschäfts. Zwei KBA Rapidas
erledigen ohne Probleme das, was
früher vier Heidelberger Maschinen erledigten.“
Die Bücherproduzenten Großbritanniens setzen heute vorwiegend auf Großformattechnik von
KBA. Aber nicht nur dort ist die
über Jahrzehnte gewachsene hohe
Kompetenz der Sachsen in der
Jumbo-Klasse gefragt. Das Gleiche
gilt für den Verpackungsdruck, für
Poster, Displays oder Landkarten.
Terry Ulrick
[email protected]
Report 32 | 2008 21
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:52 Uhr
Seite 22
Bogenoffset | Verpackungsdruck
Die Doppellack-Veredelung – hier an einer Rapida 105 – hat trotz Hybrid-Verfahren auch heute noch einen festen Platz im Verpackungsdruck. KBA liefert sogar Großformatmaschinen damit aus
V
erpackungen sind oft das
i-Tüpfelchen im Drucksachenmarkt. Geht es doch darum,
am Point of Sale durch einen
besonders hochwertigen und individuellen Markenauftritt zu überzeugen. Verpackungen sollen auffallen, ein hohes Maß an Wiedererkennung bieten und trotzdem zu
günstigen Preisen herstellbar sein.
Dafür sind die Rapida-Maschinen
in allen Formatklassen bis hinauf
zur 2 m-Anlage Rapida 205 für den
Display-Druck prädestiniert.
KBA – die Nr. 1 im Verpackungsdruck
Was spricht für die Rapidas?
Seit vielen Jahren ist KBA Marktführer bei Bogenoffsetmaschinen für das industriell geprägte Marktsegment
Verpackungsdruck. Das gilt nicht nur für das Großformat. Auch im Mittelformat sind 50 % der jährlich im Werk
Radebeul produzierten Rapidas 105 und 105 universal-Anlagen für die Verpackungs- oder Kartonagenproduktion bestimmt. Die Ursachen für diese starke Marktposition sind vielfältig. Sie reichen von der überlegenen
Bedruckstoffflexibilität der Rapida-Anlagen und ihrer Vorgänger über das große Know-how in der von Verpackungsdruckern besonders häufig gefragten Lackveredelung, vielen verfahrenstechnischen Innovationen, dem
besonders robusten Maschinenbau, bis hin zu individuellen Lösungen bei der integrierten Bedruckstofflogistik.
Originalvorlage aus Sachsen
Grundlage für den Druck auf starken Kartonagen, auf Wellpappe
oder Plastiktafeln ist der schlanke
Bogenlauf. Der kommt nicht von
ungefähr, denn die dafür notwendige Aggregatbauweise mit doppelt
großen Druckzylindern und Übergabesystemen wurde bereits 1965
im heutigen KBA-Werk Radebeul
eingeführt. Sie schafft die Voraussetzungen dafür, dass im Mittelund Großformat Kartonagen bis zu
1,2 mm Stärke, Mikrowelle sogar
bis 1,6 mm Stärke und mit entsprechend modifizierten Zylindern
sogar noch wesentlich dickere Bierfilze verarbeitet werden können.
Alle bedeutenden Druckmaschinenhersteller haben inzwischen
die in Sachsen erfundene Bauweise für ihre Maschinen übernommen, aber in manchen Fällen die
Verpackungsdrucker bisher allen-
Neben der Inline-Bogeninspektion gehört
inzwischen auch die Inline-Farbmessung
und -regelung zu den diversen Optionen
von KBA QualiTronic
22 Report 32 | 2008
falls als Nebenzielgruppe betrachtet. Für KBA in Radebeul waren sie
über Jahrzehnte bis heute eine
Hauptzielgruppe.
Die Grundkonzeption einer
Maschine ist aber noch nicht alles.
Hinzu kommen Features, die im
Verpackungsdruck für hohe Leistungen, Veredelungs-Vielfalt, integrierte Logistik und durchgängige
Qualitätskontrolle sorgen. Auch
hier hat KBA viel zu bieten.
Inline-Veredelung
in allen Varianten
Maschinen mit Ein- oder Mehrfachlackierungen sind inzwischen
im Verpackungsdruck Standard.
Egal ob Dispersions- oder UVLackierungen, Flächen-, Nutzenoder Spotlackierungen – alles ist
mit den Kammerrakel-Lackierwerken machbar. Neue Techniken wie
das Hybridverfahren mit seinen
interessanten Matt-/Glanzeffekten
wurden bei KBA zur Marktreife
entwickelt und perfektioniert.
Lackwechsel und Lackreinigung sind heute schnell erledigt.
Gleiches gilt für den Wechsel der
Lackformen oder der Kammerrakel. Der Lackplattenwechsel ist an
den Rapida-Maschinen – egal ob im
Mittel- oder Großformat – längst
automatisiert, ohne dass dies als
Weltneuheit gemeldet wurde.
Damit gestaltet sich der Umstellvorgang bei weitem nicht mehr so
zeitintensiv wie noch vor ein paar
Jahren. Mit unterschiedlichsten
Rasterwalzen lassen sich Lackauftragsmenge und Lackqualität exakt
steuern (s. hierzu KBA Process 4,
Seiten 28 ff.).
Auch beim Ökodruck die Nase vorn
Rapida-Maschinen sind seit dem
Jahr 2000 emissionsgeprüft und
verfügen über das in vielen Ländern von den zuständigen Behörden anerkannte Öko-Zertifikat.
Dieses gilt für den Druck mit konventionellen, Hybrid- und UV-Far-
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
ben, für Dispersions- und UVLackierungen sowie für die Produktion auf Papier und Karton.
Auch bei drucktechnisch sehr
anspruchsvollen Anwendungen ist
die alkoholreduzierte oder alkoholfreie Produktion in vielen Betrieben tägliche Praxis. Auf dem
Gebiet des Öko-Druckes ist KBA
ebenso wie in der Inline-Veredelung seit vielen Jahren anerkannter
Trendsetter.
Marketing alleine reicht nicht
Neben Lackieren können RapidaMaschinen mit entsprechenden
Einrichtungen schneiden, perforieren, nummerieren, ja sogar stanzen. Für die störungsfreie Verarbeitung von Plastikmaterialien steht
ein bewährter Corona-Turm zur
Verfügung. Und das erste Open
House in Deutschland und Europa
zum Thema Markenschutz (Brand
Protection) mit entsprechenden
Live-Demonstrationen auf Bogenoffsetmaschinen fand im November 2004 ebenfalls bei KBA in
Radebeul statt. Wie bei weiteren
Themen sind andere erst wesentlich später auf diesen Zug aufgesprungen. Trends rechtzeitig erkennen und aktiv mitgestalten,
darauf kommt es letztendlich auch
im Verpackungsdruck an. KBA war
dabei technologisch immer an vorderster Front. Marketing alleine
reicht nicht immer.
Dicke und biegesteife Bedruckstoffe verlangen Druckmaschine und Bedienern viel ab. Auch
hier gibt es eine Reihe von KBASpezialitäten: neben der manuellen Nonstop-Variante am Anleger
13:52 Uhr
Seite 23
ist für die Rapida-Maschinen auch
eine Automatik-Version erhältlich.
Dabei wird ein Rechen, der sich
unter dem Saugbändertisch befindet, zwischen Reststapel und Palette gefahren. Dieser hebt den Reststapel weiter an, so dass auch bei
stärkeren Bedruckstoffen Stapelwechsel ohne Hektik ausführbar
bleiben. Ein weiterer Pluspunkt:
der Anleger bleibt von allen drei
Seiten bedienbar.
Ein wesentlicher Vorteil des
absenkbaren Nonstop-Rollos in der
Auslage ist, dass es in Bogenlaufrichtung einläuft und somit besonders sicher arbeitet. Stopper sind
dadurch wesentlich seltener als bei
anderen Verfahren. Durch die
Absenk-Funktion steht ausreichend Zeit für die Stapelwechsel
zur Verfügung. Beide Automatisierungsbausteine entfalten ihre volle
Produktivität, wenn sie zusammen
mit einer automatisierten Stapellogistik zum Einsatz kommen. Unterschiedlichste Logistik-Komponenten lassen sich zu anwenderbezogenen Gesamtkonzepten verknüpfen bis hin zu palettenlosen Transportsystemen oder der Verknüpfung von Logistik-Systemen an
Anleger und Auslage bzw. über
mehrere Maschinen hinweg.
Neuheiten auf der drupa
Eine Neuheit, die KBA auf der
drupa präsentiert, ist das PileTronic RFID-System. Damit sind
erste Komponenten für die RFIDüberwachte Bedruckstoff-Logistik
durch die Identifizierung und
Erfassung der Paletten in Anleger
und Auslage verfügbar. Am Anleger
Höhergesetzte Maschine mit automatisierter Stapellogistik erreichen eine enorme Produktivität
ist ein Schreib-/Lesegerät installiert, das die auf einem Chip in der
Palette gespeicherte Identnummer
auftragsbezogen erfasst und über
LogoTronic professional dem
MIS/PPS für die Nachkalkulation,
Disposition und Materiallogistik
zur Verfügung stellt. Darüber
hinaus kann KBA PileTronic RFID
zur Standortverfolgung aller
Bedruckstoffpaletten in der Produktionsstätte eingesetzt werden.
Im Verpackungsdruck werden
höchste Anforderungen an die
Qualität gestellt. Farbschwankungen, Passerdifferenzen, Tonen,
Schablonen, Butzen dürfen die
Verpackungen und damit das
Image der Markenartikel nicht
beeinträchtigen. Das macht eine
durchgängige Qualitätskontrolle
und -regelung mit entsprechender
Dokumentation erforderlich. KBA
bietet diese seit Jahren mit der Inline-Bogeninspektion QualiTronic.
Sie ermöglicht die lückenlose
Inspektion der Druckbogen – eben
eine 100-prozentige Kontrolle.
Auch für dieses System, das
ursprünglich aus dem Wertpapierdruckbereich kommt, gibt es zur
drupa zwei spektakuläre Neuerungen: zum einen ist das die InlineFarbmessung und -regelung. Dabei
werden auf jedem Bogen alle
Messpunkte ausgemessen, Dichteunterschiede erfasst und automatisch ausgeregelt. Neben dem
Komfort der Live-Anzeige der aktuellen Dichtemesswerte auf dem
Leitstand muss zum Messen kein
Bogen mehr aus der Maschine entnommen werden. Ganz nebenbei
entsteht ein umfassendes Protokoll
Ein Schreib- und Lesegerät am Anleger
(unten rechts) erfasst die auf der Palette in
einem Chip gespeicherte Identnummer auftragsbezogen und stellt diese über LogoTronic
professional dem MIS/PPS zur Verfügung
Die Darstellungen zur Auswertung der
Messwerte sind bei der Inline-Dichtemessung
mit bekannten Systemen vergleichbar
über alle Messwerte des Auftrages
– ein Nachweis über die durchgehend gedruckte Qualität. Auch für
das Kennzeichnen und Ausschleusen von fehlerhaften Bogen und
später sogar von fehlerhaften Nutzen sind bei KBA neue Lösungen in
Arbeit. Einiges davon wird man
auch auf der drupa sehen. Lassen
Sie sich einfach überraschen.
Neu ist der DensiTronic PDF,
bei dem auf dem DensiTronic-Pult
der komplette Bogen gescannt und
mit einem freigegebenen PDF verglichen wird (s. Beitrag Seite 20).
Die jahrzehntelange, enge und
erfolgreiche Zusammenarbeit mit
internationalen Verpackungs-Konzernen hat dazu geführt, dass KBA
als Nummer 1 im Bogenoffset-Verpackungsdruck anerkannt wird.
Für die nahe und fernere Zukunft
sind viele interessante Lösungen
zur Erhöhung von Qualität und
Effizienz und für neue Anwendungsfelder sowie zum immer
wichtiger werdenden Thema Brand
Protection in der Pipeline. Die Verpackungsbranche wird also auch
weiterhin in KBA einen starken
und kompetenten Partner haben.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 32 | 2008 23
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Bogenoffset | Automatisierung
K
V.l.n.r.: Wolfgang Grunert, Geschäftsführer der badischen KBA-Vertretung Werner Grunert GmbH;
Thomas Neß, Geschäftsführer Kehler Druck; Heinz Dietrich, geschäftsführender Gesellschafter
Kehler Druck; und Nico Schultheiss, Technischer Leiter Kehler Druck, sind mit der Produktivitätssteigerung durch die neue Rapida-Flotte zufrieden
Drei Mal KBA Rapida 105 für Kehler Druck
Zeit gespart und
Produktivität erhöht
Seit Anfang 2007 produziert Kehler Druck in Kehl am Rhein mit drei neuen
KBA Rapida 105 in unterschiedlichen Ausstattungen, zwei davon mit Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC. Den Vier- und Fünffarbenmaschinen mit und ohne Lack, mit und ohne Wendung ist jedoch eines
gemein: Die neueste Maschinengeneration von KBA hat dem Unternehmen dabei geholfen, noch wirtschaftlicher und produktiver zu werden. Die
Zahlen, rund 20 % Produktivitätssteigerung und mehr, fast 50 % Rüstzeitverkürzung, sprechen für sich.
ehler Druck gehört zu den
Traditionsunternehmen unserer Branche. Bereits 1863 als
Buchdruckerei mit angeschlossenem Verlag gegründet, hat das
Unternehmen bis heute eine
wechselvolle Geschichte hinter
sich. Zu den Meilensteinen gehört
die Gründung der Zeitung Der
Grenzbote Ende des 19. Jahrhunderts, die sich zur Kehler Zeitung
entwickelte und heute zum Offenburger Tageblatt gehört. Wie viele
ähnliche Betriebe entwickelte sich
das Unternehmen von einer Buchdruckerei zur Offsetdruckerei mit
diversen Schwerpunkten.
Die entscheidende Wende kam
1988 als der jetzige geschäftsführende Gesellschafter Heinz Dietrich das Unternehmen übernahm
und mit einer weiteren Druckerei
zu Kehler Druck fusionierte. In
den folgenden Jahren investierte er
regelmäßig in neue Technologien.
1994 erfolgte der Umzug an den
heutigen Standort im Kehler
Hafengebiet. 2000 entschied man
sich zu umfangreichen Investitionen in den Versandbereich und
Anfang 2007 erfolgte die bislang
größte Investition in drei KBA Rapida 105 Bogenoffsetmaschinen neuester Generation, die drei ältere
Modelle eines Mitbewerbers
ersetzten. Heute ist Kehler Druck
eine hochmoderne mittelständische Druckerei mit mehr als 70
Mitarbeitern und einem breit gefächerten Produktionsprogramm.
Bis zu 6.000 Aufträge
pro Jahr
Von Visitenkarten, Prospekten,
Preislisten, Katalogen und Broschüren über Geschäftsdrucksachen, Kalender, Bücher bis hin zu
sehr anspruchsvollen Werbedrucksachen, Zeitschriftenumschlägen
und Mailings reicht das Angebot.
Dabei liegen die Auflagenhöhen
zwischen wenigen hundert und
mehreren hunderttausend Exemplaren. Jährlich werden bis zu
6.000 Aufträge im Vier- und Fünffarbendruck realisiert. In den letzten Jahren zeigte sich auch bei
Kehler Druck der Trend zu immer
kleineren Auflagen, dafür jedoch
mehr Varianten oder Vorab-Auflagen. Gleichzeitig verringerte sich
der Zeitraum für den durchschnittlichen Auftragsdurchlauf von etwa
zwei Wochen auf vier bis fünf Tage.
In Einzelfällen müssen Aufträge an
nur einem Tag durchgezogen werden.
Die vorhandene Technik konnte diesem Trend nicht mehr folgen
und man sann nach neuen Lösungen. Thomas Neß, Geschäftsführer
des Unternehmens: „Wir benötigten einen rationellen PrePressWorkflow, einen schnellen CTPBelichter und vor allem neue
Maschinen im Drucksaal – mit
kürzeren Rüstzeiten, höheren
Geschwindigkeiten und höherer
Flexibilität.“ Man entschied sich
für gleich drei neue KBA Rapida
105-Bogenoffsetmaschinen.
Drei Rapida 105 Vier- und Fünffarbenmaschinen, zwei davon mit DriveTronic SPC, sind bei Kehler Druck über zwei DensiTronic S Farbmess- und -regelsysteme (in der Bildmitte oben) vernetzt
24 Report 32 | 2008
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Seite 25
Kehler Druck in Kürze
Drei auf einen Schlag
Ende 2006, Anfang 2007 war es
soweit. Installiert wurden innerhalb weniger Wochen eine Rapida
105-5+Lack mit DriveTronic SPC,
eine Rapida 105-5+Lack sowie
eine Rapida 105-Vierfarben-Wendemaschine mit Perforierturm und
DriveTronic SPC für den optionalen 2/2-Druck, alle im Format 75 x
105 cm. Alle drei Maschinen gehören zur neuesten Generation mit
einer Geschwindigkeit bis zu
18.000 Bogen/h im Schöndruck
(max. 15.000 Bogen/h im SWDruck). Geschäftsführender Gesellschafter Heinz Dietrich: „Mit
den neuen Maschinen haben wir
eine Produktionssteigerung von
rund 20 % erreicht, sind schneller
und sparen bis zu 50 % Rüstzeit
ein. Durch das größere Format
haben wir zusätzliche Möglichkeiten beim Ausschießen und können
auch das eine oder andere Produkt
drucken, das aus dem Standardbereich heraus fällt.“
Verantwortlich für den Produktivitätsgewinn sind zahlreiche Neuheiten. Allem voran die neue Plattenzylinder-Direktantriebstechnik
DriveTronic SPC. Mit DriveTronic
SPC eröffnet sich die Möglichkeit,
die Druckplatten simultan zu
wechseln. Geschäftsführer Thomas
Neß: „Durch DriveTronic SPC
haben wir die reine Plattenwechselzeit von mehreren Minuten auf
unter eine Minute reduzieren können. Gerade bei vielen kleineren
Aufträgen sorgt dies für ein hohes
Einsparpotential. An manchen
Tagen müssen wir über 20 Aufträge fertigen. Da kommt es dann
wirklich auf jede Minute an.“
Ein weiterer Vorteil der neuen
Rapida 105 ist die ziehmarkenfreie
Bogenanlage. Bei dieser Technik
wird die seitliche Bogenausrichtung über eine direkt angetriebene
Greiferleiste der Zuführtrommel
ausgeführt. Das System ist rüstzeitfrei, vermeidet bedienerabhängige
Einstellfehler und ermöglicht
zudem einen exzellenten Anlagepasser. Egal ob Papier oder Karton
auf der Stapeltragplatte sitzt, der
Stapel hebt sich absolut ruckfrei
und kontinuierlich. Der Saugkopf
trennt die Bogen taktgenau, den
Transport zur Anlage übernimmt in
linearer Geschwindigkeit ein breites Saugband. Zusätzliche Rollen
Produktionsgeschwindigkeiten bis zu 18.000 Bogen/h bedeuten eine hohe Produktivität bei
größeren Auflagen. Neue Technologien wie DriveTronic SPC verkürzen parallel die Jobwechselzeiten bei kleinen Auflagen
Kehler Druck in Kehl am Rhein
gehört heute zu den modernsten
mittelständischen Unternehmen
der Druckbranche. In der Druckvorstufe werden die Kundendaten
mittels Agfa-Apogee-Workflow,
Opix-Datenbank, zwei Agfa Avalon CTP-Systemen, einem farbverbindlichen Agfa Sherpa 24-Proofsystem, einem Grand Sherpamatic
LFP-System für Stand- und Ganzbogenproofs sowie zahlreichen
vernetzten Mac- und PC-Arbeitsstationen für den Druck aufbereitet. In der Druckerei produzieren
drei KBA Rapida 105 in unterschiedlichen Ausstattungen, zwei
mit Direktantrieben DriveTronic
SPC, sowie mehrere Ein- und
Zweifarbenmaschinen bis zu
6.000 Aufträge pro Jahr. In der
Weiterverarbeitung eröffnen sieben Falzmaschinen von MBO,
Heidelberg und MB Bäuerle, ein
neuer Müller Martini Bravo
Amrys Sammelhefter mit Asir 3
sowie diverse Mailing-Aggregate
Kehler Druck vielfältige Produktionsmöglichkeiten.
Klaus Oehler, Abteilungsleiter Druck, schätzt besonders die Bedienungsfreundlichkeit
der KBA ErgoTronic-Leitstände
und Bürsten beschäftigen den Drucker im Normalfall nicht mehr. Die
Bogentransportgeschwindigkeit
wird bis zum Erreichen der Vordermarken um mehr als die Hälfte
reduziert. Das sanfte Anlegen vermeidet Beschädigungen an der
Bogenvorderkante. Alle Zeitabläufe
werden vollautomatisch koordiniert, so dass jeder Bedruckstoff
zum optimalen Zeitpunkt an der
Anlage liegt.
Doch nicht nur technische
Aspekte haben zur Entscheidung
für die drei Rapida 105-Maschinen
beigetragen. Auch die Bedienung
folgt einem eingängigen Konzept.
Dem Anspruch an die Maschine
selbst folgt die Leitstandstechnik:
Flachbildschirm, übersichtlicher
Menüaufbau, gezielte und schnelle
Einflussnahme auf Maschine und
Peripherie. Die Drucker sollen sich
nicht lange mit komplizierten Einstellvorgängen befassen. Nico
Schultheiss, technischer Leiter bei
Kehler Druck: „Bedingt durch die
logische und eingängige Bedienung
der Maschinen über den Leitstand
gewinnen wir viel Zeit bei den Einstell- und Kontrollprozessen. Wir
haben uns daher entschieden, für
die densitometrische und farbmetrische Qualitätsmessung und
-regelung an allen drei Maschinen
in zwei DensiTronic S-Messtische
zu investieren und die Maschinen
zu vernetzen. Damit sind wir jederzeit in der Lage, von jedem Leitstand auf jede Maschine zugreifen
zu können.“
Für Kehler Druck war die
Investition in die Rapidas gleichzeitig der Start in die vernetzte Produktion, die in den nächsten
Monaten ihre Vollendung erfahren
wird. Geschäftsführender Gesellschafter Heinz Dietrich: „Wir werden in Kürze über das JDF-Format
von der Vorstufe bis zum Finishing
die meisten Systeme vernetzt
haben. Der nächste Schritt ist die
Einbindung unseres neuen Management-Informationssystems, so
dass wir wiederum produktiver
werden. Die neuen KBA Rapidas
haben uns sozusagen in die vernetzte Welt katapultiert und jetzt
stellen wir fest, dass dies sowohl
uns als auch unseren Kunden viele
Vorteile bringt.“
Leicht veränderter Nachdruck aus dem
Deutschen Drucker
In der ebenfalls hochmodernen Weiterverarbeitung produziert u. a. eine über JDF vernetzbare
Falzmaschine von MBO
Michael Scherhag
[email protected]
Report 32 | 2008 25
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:53 Uhr
Seite 26
Bogenoffset | Vietnam
Der wirtschaftliche Aufschwung Vietnams
zeigt sich auch im Verkehr. Die Bevölkerung
ist von Fahrrad und Rikscha auf Moped und
Roller umgestiegen und setzt auf Mobilität
Das Mausoleum in Hanoi erinnert an den
legendären Revolutionsführer und späteren
Staatspräsidenten Ho Chi Minh
Die vietnamesische Druckindustrie investiert in Hanoi und Ho Chi Minh City
Ein Land im Aufbruch
Wenn man heute durch die Straßen der Millionenstädte Hanoi oder Ho Chi Minh City geht, erinnert nichts mehr
an die Schrecken des Vietnam-Krieges, der 1975 zu Ende ging. Das Land hat zur Normalität zurückgefunden und
besinnt sich auf seine eigenen Stärken. Die vietnamesische Druckindustrie profitiert von der aufstrebenden Konjunktur und orientiert sich bei ihren Investitionen an westlichen Standards.
D
ie Industrie- und Handelsaktivitäten und entsprechend
auch die Druckbranche in
dem von der bäuerlichen Landwirtschaft geprägten Land konzentrieren sich derzeit noch stark auf die
Industrie- und Handelszentren
Hanoi und Ho Chi Minh City, doch
der Markt kommt zusehends in
Bewegung. Wo früher betagte Zeitungsrotationen und Ein- oder
Zweifarbenmaschinen druckten
wird mittlerweile zunehmend auch
modernes Equipment installiert.
KBA ist seit vier Jahren über die
Vertretung Corvet Asia dabei,
zunächst in Marktnischen wie dem
Sicherheitsdruck, inzwischen aber
mit wachsendem Erfolg auch im
Akzidenz- und Verpackungsdruck.
Sicherheitsdruck:
Rapida 74 mit UV-Ausstattung
beim Center of Security
Bereits 2005 ging beim Ministry
of Public Security in Hanoi eine
KBA Rapida 74 mit UV-Ausstattung
in Produktion. Auf der Vierfarben-
maschine werden mit konventionellen und UV-Farben Personalausweise, Reisepässe und Führerscheine für die 82 Mio. Einwohner Vietnams gedruckt. Angesichts hoher
Geburtenraten und wachsender
Motorisierung boomt dieser Bereich.
Colonel B.A. Nguyen Le Vinh,
Leiter des staatlichen General
Department of Techniques, und
Thai Minh Anh, Direktor des Center of Security Document Techniques, sind mit der KBA-Maschine,
Beim Ministry of Public Security in Hanoi werden seit gut zwei Jahren auf einer Vierfarbenmaschine KBA Rapida 74 mit UV-Ausstattung
Personalausweise, Reisepässe und Führerscheine gedruckt
die sich bei der Auswahl gegenüber japanischen und europäischen
Wettbewerbsprodukten
durchgesetzt hatte, auch im Nachhinein sehr zufrieden.
„Produktionsflexibilität, Leistung und Qualität unserer Rapida
74 UV-Anlage sind sehr überzeugend. Ebenfalls sehr gut war die
Die Druckereien in den beiden Wirtschaftszentren Hanoi und Ho Chi Minh City setzen bei
Neuinvestitionen zunehmend auf leistungsfähige Technik aus Europa
Das erfolgreiche Team der vietnamesischen
KBA-Vertretung Corvet Asia mit ihrem Leiter
Nguyen Thanh Le (3.v.l.)
26 Report 32 | 2008
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:53 Uhr
Seite 27
Das Management der Vinadataxa Corporation hat mit einer Rapida 105 universal den Grundstein
für eine deutlich gesteigerte Produktivität gelegt
Die neue Rapida 105 universal ist die erste Vierfarbenmaschine
bei der Vinadataxa Corporation
Unterstützung durch die lokale
Vertretung sowie KBA bei Projektierung, Inbetriebnahme und Schulung.
Wir drucken sicherheitsrelevante Produkte, die bei der Qualität keinerlei Kompromisse zulassen. Die Rapida 74 mit UV-Ausstattung zeichnet sich durch eine störungsfreie Produktion und präzise
Druckergebnisse aus. Unser Personal wurde in Radebeul geschult
und kommt mit der sehr bedienungsfreundlichen Maschine gut
zurecht. Auch kommenden Aufgaben wollen wir uns in absehbarer Zukunft mit Hilfe von KBA stellen.“
gesehen. Vice-Direktor Duong Van
Trung: „Die hervorragende Unterstützung seitens der Vertretung
und des Herstellerwerkes haben
uns in unserer Entscheidung
bestärkt. Leistung, Qualität und
Rüstzeiten haben sich mit der Rapida 105 universal signifikant verbessert.“
Akzidenzdruck:
Rapida 105 universal
bei Vinadataxa Corporation
Mit einer Vierfarben-Rapida 105
universal hat die Vinadataxa Corporation im Juni 2007 ihren
Maschinenpark verstärkt. Das
1945 entstandene Unternehmen
gehört zur Vietnam News Agency,
dem im Zeitungs- und Akzidenzdruck führenden Unternehmen
des Landes. Die Vietnam News
Agency unterhält Produktionsstätten in Hanoi und Ho Chi Minh
City.
Die Sheetfed Division von Vinadataxa beschäftigt auf 6.300 m2
Produktionsfläche 150 Mitarbeiter. Eine Zeitungsrotation und
sechs Bogenoffsetmaschinen produzieren Zeitungen, Bücher, Zeitschriften, Kataloge und Broschüren
in Auflagen zwischen 10.000 und
1 Million Exemplaren. Die Rapida
105 universal ist die erste moderne Vierfarbenmaschine im Unternehmen. Sie liegt in puncto Leistung, Einsatzvielfalt und Qualität
weit über den zuvor ausschließlich
eingesetzten Zweifarbenmaschinen.
Pham Mai Thuong, die Direktorin von Vinadataxa, und ihre Produktionsleiterin Hoang Lan Huong,
haben beide in Deutschland Drucktechnik studiert und kennen sich
mit den Bogenoffsetmaschinen aus
dem sächsischen KBA-Werk seit
vielen Jahren aus. Die Rapida 105
universal hatten beide erstmals auf
der Messe Gulf Print in Dubai
Für den Start ihrer neuen Verpackungsdruckerei haben Thu Do-Direktor Tran Dinh Dung (l.) und
sein Stellvertreter Ngo Xuan Binh (r.) im Druckbereich KBA als Partner gewählt
Verpackungsdruck:
Rapida 105 universal
bei Thu Do JSC
Ein gutes Beispiel für den gegenwärtigen Expansionskurs in der
vietnamesischen Druckindustrie
ist die Thu Do Development
Construction Investment Joint
Stock Company (Thu Do JSC).
Mit einem dreistufigen Investmentplan im Gesamtvolumen von
12 Mio. USD will das erst 2007
gegründete Unternehmen binnen
weniger Jahre an die Spitze der
Verpackungsdrucker in Vietnam
aufsteigen. Der Produktionsstandort im Quang Minh Industrial Park
nahe des internationalen Flughafens von Hanoi soll sukzessive ausgebaut werden.
Im Dreischicht-Betrieb soll die Rapida 105 universal bald rund um die Uhr eingesetzt werden
Für ihre ehrgeizigen Pläne
haben Direktor Tran Dinh Dung
und sein Stellvertreter Ngo Xuan
Binh im Druckbereich KBA als Partner gewählt. Die im vergangenen
Jahr installierte Fünffarben-Rapida
105 universal druckt gegenwärtig
im Zweischicht-Betrieb 14 Stunden pro Tag und soll in Kürze in 24Stunden-Produktion gehen.
Tran Dinh Dung ist sich sicher
mit der KBA Rapida die richtige
Wahl getroffen zu haben, denn von
seiner früheren Tätigkeit beim
Staatsunternehmen Pakexim kannte er bereits die Vorgängermaschine. Schon die dort 1996 installierte Rapida 104-5+L überzeugte bei
Produktivität und Qualität: „Die
KBA-Maschinen sind schnell, verfügen über kurze Rüstzeiten, sind
zuverlässig und äußerst flexibel im
Einsatz. Die neue Maschine ist
noch effizienter und zeichnet sich
durch einen höheren Bedienkomfort aus. Gleich welchen Bedruckstoff wir im Einsatz haben – die
Resultate sind konstant gut. Wir
haben gemeinsam mit KBA noch
große Pläne und denken für die
Zukunft auch an Maschinen mit
Lackier-, UV- und Hybrideinrichtung. Die im Verpackungsbereich
führende Technologie und ein vorbildlicher Service-Support durch
die Vertretung und KBA Asia Pacific
geben uns bei KBA ein gutes
Gefühl.“
In Zusammenarbeit mit KBA
will die Vertretung Corvet Asia den
vietnamesischen Bogendruckern
bei geplanten Open House-Veranstaltungen in Hanoi und Ho Chi
Minh City praktische Orientierungshilfe auf ihrem Weg in die
Zukunft geben.
Gerhard Renn
[email protected]
Report 32 | 2008 27
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Die neue Sechsfarben-Rapida 162a mit
Lackierturm und Hybridausstattung
ist bereits der zweite KBA-Jumbo bei Silton
Zweite Großformat-Rapida 162a für Silton S.p.A. in Bottanuco
Verpackungsdesign für
spezielle Kundenwünsche
Zum 40-jährigen Firmenjubiläum hat die Verpackungsdruckerei Silton S.p.A. in Bottanuco bei Bergamo ihren Maschinenpark mit einer Sechsfarben-Rapida
162a erweitert.Die Großformatmaschine mit Lackiereinrichtung und Hybridausstattung ist nach einer 1999 in Produktion gegangenen Rapida der gleichen
Baureihe der zweite KBA-Jumbo bei Silton mit umfassenden Möglichkeiten zur Inline-Veredelung.
S
ilton wurde 1968 als OffsetDruckerei und Kartonagenfabrik (Mikro- und Miniwelle
mit äußerem Offset-Überzug)
gegründet und hat am italienischen
und internationalen Markt als Produzent von kreativen Packmittellösungen einen hervorragenden Ruf.
Schon seit 1993 arbeitet Silton
nach ISO 9000 Qualitätsstandards,
seit 2002 nach der neuen Norm
ISO 9001:2000.
ckungen und Displays nach Kunden-Layout gehören ebenfalls zum
Service.
Die hohe kreative und technische Kompetenz von Silton hat
sich schnell über die Landesgrenzen hinaus herumgesprochen.
Heute stehen auch namhafte
Unternehmen aus Frankreich, Belgien, der Schweiz, Deutschland
und Polen auf der Kundenliste.
Komplettservice in allen Bereichen
Viel Know-how bei
kaschierter Wellpappe
Der heute 111 Mitarbeiter zählende Familienbetrieb verfügt in der
lombardischen Kleinstadt Bottanuco über ein 40.000 m2 großes Firmengelände. 18.400 m2 werden
für Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung genutzt. Die Produktion
von Silton ist primär auf zwei
Bereiche fokussiert: Packmittel
und Displays mit auf fünf verschiedene Wellpappenarten (N-, F-, E-,
B- und C-Welle) kaschierten Papieren sowie Packmittel aus Karton.
Bei der Produktion kaschierter
Wellpappen verfügt das Unternehmen über viel Know-how. VerpaBekannte Markenartikler und Hersteller
setzen auf die Kompetenz von Silton
28 Report 32 | 2008
Silton verfügt über professionelle
Projekt-Teams. CAD-Systeme für
die Erarbeitung von VerpackungsLayouts stehen ebenso zur Verfügung wie Schneidplotter zur Realisierung von Mock-Ups und Mustern. Die beiden im Zweischichtbetrieb eingesetzten KBA Rapida
162a-Maschinen gewährleisten
eine flexible Auftragsabwicklung
mit kurzen Durchlaufzeiten. Zur
Komplettausstattung
gehören
Hightech-Stanzautomaten und Faltschachtelklebemaschinen.
Präsident Giuseppe Di Berardino: „Die Entwicklung der letzten
Jahre hat gezeigt, dass wir mit
unserer Entscheidung für die erste
Rapida 162a richtig lagen. Sie hat
mehrere ältere Wettbewerbsmaschinen ersetzt und uns deutlich
nach vorne gebracht. Unser Leistungsvermögen ist seit dem Einsatz
der KBA-Großformat-Technologie
erheblich gestiegen.“
Duo für flexible Produktionen
„Wir müssen in der Lage sein, für
einen Großkunden kurzfristig auch
einmal eine Kleinauflage mit 100
oder 150 Exemplaren zu drucken“,
erklärt Di Berardino. „Unsere
industriellen Aufträge liegen im
Mittel bei rund 50.000 Stück, aber
auch Jobs mit Auflagen von wenigen Tausend sind machbar. Seit
Ende August 2007 verfügen wir
durch die zweite Rapida 162a über
ein unschlagbares Duo. Beide
Maschinen sind von den Druckwerken und den Zusatzeinrichtungen her nahezu baugleich und
ermöglichen bei großen Aufträgen
die parallele Produktion. Die zweite KBA Rapida 162a der neuen
Generation ist mit ihren weiter
verbesserten Leistungsdaten und
hohem Bedienkomfort ein echter
Zugewinn. Der vollautomatische
Plattenwechsel sowie das Qualitätsmanagementsystem DensiTronic S sind besonders wichtige Faktoren. Zur Zeit drucken und lackieren wir immer noch im traditionellen Verfahren, mit der Hybridausstattung können wir aber künftig
fast alle Varianten der Inline-Veredelung praktizieren. Wir arbeiten
für anspruchsvolle Kunden und
sind überzeugt, dass Hybriddrucke
eine große Zukunft haben.“
Gerhard Renn
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:53 Uhr
Seite 29
Bogenoffset | Italien
KBA Rapida 105 bei Litografia Bretini in Veggiano
Flexibles Multitalent
öffnet neue Märkte
Mut und Weitsicht führen auch in schwierigen Zeiten oftmals zu unerwartet
deutlichen Erfolgen. Ein gutes Beispiel ist die aktuelle Entwicklung von Litografia Bretini in Veggiano nahe der italienischen Universitätsstadt Padua
(Venetien).
F
irmenchef Raffaele Bretini und
sein Team hatten sich im vergangenen Jahr entschlossen,
neue Wege zu gehen und mit einer
mutigen Investition die Grundlagen für weiteres Wachstum zu
legen. Die Bestellung einer neuen
Fünffarbenmaschine KBA Rapida
105 der 18.000er Generation
bedeutete für das 1988 gegründete Familienunternehmen mit sieben Mitarbeitern einen finanziellen Kraftakt.
Alle Extras an Bord
Da sich der dynamische Firmenchef ungern mit ‚halben Sachen‘
zufrieden gibt, bestellte er die Mittelformatmaschine gleich mit allen
verfügbaren Extras. Die ohnehin
schnelle Hochleistungsmaschine
wurde zusätzlich mit Lackiereinrichtung, Hybridausstattung, CXPaket für den Kartonagendruck,
CipLink, Mess- und Regelsystem
DensiTronic S und ziehmarkenfreier Anlage ausgestattet. Seit Dezember 2007 präsentiert sich die
Neue in den Firmenräumen von
Litografia Bretini als flexibles Multitalent.
Türöffner
für neue Kunden
Mit einem mit Hybridfarben auf
laminiertem Papier gedruckten
und UV-lackierten Kunstkalender
wollte Bretini gleich das ganze
Potenzial der Maschine prüfen und
landete damit einen Volltreffer.
Das edle Produkt wurde zum Türöffner für neue Kunden. Auch
namhafte Werbeagenturen wie
Pixel zögerten nicht lange, nachdem sie das erweiterte Leistungspotenzial in glänzender Form
gesichtet hatten. Raffaele Bretini
war selbst überrascht, wie schnell
sich die Investition in die Rapida
105 zu amortisieren begann. Aufträge und Umsatz kletterten binnen weniger Wochen um 20 % mit
weiterhin steigender Tendenz. Bei
der gegenwärtigen Euphorie, die
das Bretini-Team zu immer neuen
Meisterleistungen
anspornt,
scheint ein Umsatzplus von 50 % in
2008 durchaus realistisch.
Niveau sprunghaft gestiegen
Die bislang produzierten StandardAkzidenzen, die unter hohem
Preis- und Wettbewerbsdruck stehen, treten mehr und mehr in den
Hintergrund. Man ist jetzt jemand
und kann ‚mit seinen Pfunden
wuchern‘. Zusammen mit Mondadori (Verona), OPV (Verona) und
Press R3 (Bergamo) verfügt Bretini
in Italien über eine der modernsten und komplettesten Maschinen
im Mittelformat. Das Niveau der
nachgefragten Produkte ist sprunghaft gestiegen.
Mit seinen edlen Druckprodukten
hat Litografia Bretini viele Neukunden
gewonnen
Marktchancen
im Verpackungsdruck
Bretini druckt heute zumeist inline-veredelte Top-Kataloge, Kalender und hochwertige Akzidenzen.
Dabei ist aktuell eine deutliche
Tendenz zu größeren Auflagen feststellbar. Nach gewissenhafter Vorbereitung will sich Raffaele Bretini
in absehbarer Zukunft auch an den
hochwertigen Verpackungsdruck
heranwagen. Die Voraussetzungen
stimmen, denn mit Norberto Bucciarelli hat man einen der führenden italienischen Vorstufenexperten an der Seite, der die AGFA Sublima Software optimierte und dafür
sorgte, dass Bretini auf FOGRAStandard produziert.
Top-Referenzen überzeugten
Die Maschine verfügt über die nur von KBA lieferbare ziehmarkenfreie SIS-Anlage
Meisterstück: mit einem im Hybrid-Prozess
auf laminiertem Papier gedruckten und UVlackierten Kunstkalender hat sich Litografia
Bretini viele Türen auf dem italienischen Markt
geöffnet
Raffaele Bretini ist sehr stolz auf
die aktuelle Entwicklung: „Wir hatten vor zehn Jahren den ersten
Kontakt zu KBA, als wir unsere
erste Zweifarben-Rapida 72K gekauft haben. Schon diese Maschine hat uns damals voll überzeugt.
Obwohl wir 2000 eine gebrauchte
Vierfarbenmaschine eines anderen
Herstellers erwarben, haben wir
den Kontakt zu KBA nie verloren.
Als die Zeit für die neue Fünffarben-Mittelformatmaschine reif
war, wurden wir sehr gut beraten.
Die Referenzanlagen, die wir
besichtigten, machten uns die Entscheidung pro KBA leicht.“
„Die neue Maschine weist bei
Leistung und Rüstzeiten mit beeindruckenden Zahlen auf,“ erklärt
Bretini. „Die perfekte Vernetzung
mit der Vorstufe, die umfangreiche
Ausstattung, die Kompetenz von
KBA bei der Inline-Veredelung, der
persönliche Kontakt in allen Projektphasen sowie das gute Training
für unsere Drucker haben unsere
Entscheidung eindeutig bestätigt.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 32 | 2008 29
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:54 Uhr
Seite 30
Bogenoffset | Singapur
Der „Singapore Flyer“ – das mit 165 Metern
Höhe größte Riesenrad der Welt – ist das neue
Wahrzeichen des Stadtstaates
Weltstadt mit Flair: Blick auf die Skyline der pulsierenden südostasiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole Singapur
Bogenoffset im boomenden Stadtstaat Singapur
KBA Rapida 105 universal in allen
Marktsegmenten geschätzt
Die Finanz- und Wirtschaftsmetropole Singapur macht immer wieder mit ehrgeizigen Projekten auf sich aufmerksam. Kaum waren Suntec City mit dem
neuen Messezentrum und das futuristische Kulturzentrum Esplanade fertig gestellt, wurde am 1. März am Marina Square das neue Wahrzeichen „Singapore Flyer“ eingeweiht.Das mit 165 Metern Höhe größte Riesenrad der Welt gestattet einen phantastischen Panorama-Blick von der Skyline Singapurs über
Sentosa Island und den Changi Airport bis hinein in die Nachbarländer Malaysia und Indonesien. Auch die ersten Airbus A 380-Großraumflugzeuge starten
und landen seit Jahresbeginn in dem boomenden Stadtstaat.
D
ie Wirtschaft des Landes
wächst und auch in den Druckereien wird kräftig in neue
Maschinen und Anlagen investiert,
wobei schon seit längerem ein
wesentlicher Teil der Druckproduktion exportiert wird.
KBA am Markt gut positioniert
Die größte Zeitung des Landes, die
von Singapore Press Holdings
herausgegebene The Straits Times,
wird zusammen mit anderen Blättern zum Großteil auf einer riesigen KBA Commander-Linie gedruckt und seit KBA vor einigen
Jahren neben der schon länger
bestehenden Niederlassung in
Kuala Lumpur, Malaysia, die Zentrale von KBA Asia Pacific im International Business Park einrichtete,
geht auch der Absatz der RapidaBogenmaschinen steil nach oben.
Von Singapur aus werden Vertrieb
und Service für den Stadtstaat und
die ganze Region bis hin nach
Korea und Australien gesteuert.
30 Report 32 | 2008
Der Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzes in Südostasien neben
der starken KBA-Präsenz in China
tragen zunehmend Früchte.
In der Hafenmetropole selbst
liegen bei den Investitionen im
Bogenoffsetbereich vor allem das
Mittelformat und hier die weltweit
bewährte Baureihe Rapida 105 universal im Trend. Dies unterstreichen die jüngsten Installationen
bei Image Printers, Spectrum
Press International und Ho Bee
Print. Akzidenz-, Bücher-, Zeitschriften- und Verpackungsdrucker
präferieren gleichermaßen diese
sehr flexibel einsetzbare und
zuverlässige Allround-Maschine.
Dabei spielen auch die auf die
Anforderungen der Region abgestimmte Automatisierung, der
Bedienkomfort, die gute Druckqualität und der geschätzte AfterSales-Service von KBA Asia Pacific
eine bedeutende Rolle.
Auch viele Unternehmen, die
über Jahre hinweg anderen japanischen oder deutschen Herstellern
die Treue gehalten hatten, investieren inzwischen aufgrund der guten
Erfahrungen immer wieder in das
Arbeitspferd Rapida 105 universal.
So z. B. der international operierende Bücherdrucker Star Standard Industries (SSI), bei dem in
Kürze bereits die neunte und zehnte Rapida binnen weniger Jahre
anlaufen werden.
Kompetente Service-Teams von KBA Asia
Pacific sorgen dafür, dass die Kunden in der
Region das volle Leistungspotenzial ihrer
Rapidas nutzen können
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:54 Uhr
Seite 31
Erfolgreicher Einstieg ins Mittelformat mit der KBA Rapida 105 universal (v.l.n.r.):
Image Printers-Produktionsleiter Bon Lee; Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific;
Firmenchef M.H.Yew und Charles Ang, Vertriebsleiter KBA Asia Pacific
Image Printers:
Akzidenzdruck für Kunden
in aller Welt
Der Neukunde Image Printers
Pte Ltd wurde 1982 gegründet
und hat sich im Akzidenzmarkt
sehr gut etabliert. Die bei Image
Printers produzierten Geschäftsberichte, Prospekte, Broschüren,
Kataloge, Bücher und Reiseführer
werden inzwischen auch an Kunden in Australien, Großbritannien,
den USA und sogar auf Mauritius
geliefert. Nach dem Beginn mit
mehreren kleinformatigen Ein- und
Zweifarbenmaschinen wurde bereits 1987 in die erste Vierfarbenmaschine investiert. Heute kann
Produktionsleiter Bon Lee über
einen umfangreichen Maschinenpark mit fünf Zwei-, Vier- und
Fünffarbenmaschinen im B2- und
B1-Format verfügen. Neues Flaggschiff ist eine kürzlich in Betrieb
genommene Fünffarbenmaschine
Rapida 105 universal.
Firmenchef M. H. Yew: „Die
neue Rapida ist unseren bisherigen
Maschinen in Leistung, Qualität
und Zuverlässigkeit deutlich überlegen. Das gilt auch für Flexibilität
und Bedienkomfort. Die neue Rapida hat unsere Produktivität von
Beginn an wesentlich gesteigert
und unterstützt dazu noch unsere
Qualitätsphilosophie.“
Ho Bee Print-Produktionsleiter
Lin Yuan Zong (Mitte) plant mit
kompetenter Unterstützung von
KBA weitere gemeinsame Projekte
Mit Ho Bee Print ist binnen
kurzer Zeit bereits das dritte
renommierte Druckunternehmen
in Singapur zur KBA Rapida 105
universal gewechselt
Auch Spectrum Press International
zählt zu den jüngsten Anwendern
der erfolgreichen KBA Rapida 105
universal. Im Bild Executive
Director Isaac Lim (Mitte)
zusammen mit Stefan Segger (r.)
und Charles Ang (beide KBA Asia
Pacific)
Die Drucker bei Spectrum Press
sind von den Ergebnissen und vom
Bedienkomfort ihrer neuen Rapida
angetan
Spectrum Press International:
Druck kreativer Ideen
Auch bei Spectrum Press International waren Qualität, Produktivität und Einsatzflexibilität wesentliche Kriterien bei der Kaufentscheidung. Das 1982 gegründete
Unternehmen setzt stark auf kreative Produkt- und Design-Ideen.
Mit der neuen KBA Rapida 105
universal sowie mehreren kleinformatigen Vier- und Fünffarbenmaschinen, darunter einer 2003 in
Betrieb genommenen UV-Maschine, deckt man heute ein sehr breites Spektrum ab, das von Büchern,
Katalogen und Prospekten über
Verpackungen, Displays und Einkaufstaschen bis hin zu Mousepads
und Plastikkarten reicht.
Executive Director Isaac Lim:
„Wir haben auf der Print China den
Vertrag für unsere erste Maschine
‚Made in Germany‘ unterschrieben. Wir hatten erkannt, dass wir
mit dem Kleinformat nicht mehr
weitergekommen wären. Eine
moderne Mittelformatmaschine
war die logische Konsequenz für
weiteres Wachstum. Die guten
Drucktests in Radebeul haben dazu
geführt, dass wir mit der Rapida
105 universal erstmals eine
Maschine im Einsatz haben, die
nicht aus Japan kommt. Seit dem
Start Ende August 2007 demonstriert die Maschine Leistung,
Zuverlässigkeit und hohen Bedienkomfort. Unsere Zukunftsplanung
sieht weitere Investitionen, speziell im UV-Bereich, vor.“
Anspruchsvoller
Zeitschriften- und Bücherdruck
Primär im Zeitschriften- und
Bücherdruck aktiv ist die 1994
gegründete Druckerei Ho Bee
Print. Mit Unterstützung durch
eine eigene Design-Abteilung konzentriert sich das Unternehmen
vor allem auf Flyer und Kataloge.
Namhafte Kunden werden beliefert. Produktionsleiter Lin Yuan
Zong: „Wir haben uns nach mehreren Vier- und Achtfarbenmaschinen eines anderen deutschen Herstellers erstmals für KBA entschieden. Wir halten immer nach den
besten Technologien am Markt
Ausschau, stellen aber auch an
Zuverlässigkeit und Service hohe
Anforderungen. KBA hat uns mit
der Rapida 105 universal eine flexible Allround-Maschine geliefert,
die sehr gut für unsere Auftragsstruktur geeignet ist und durch
Leistung überzeugt.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 32 | 2008 31
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:54 Uhr
Seite 32
Bogenoffset | Indonesien
A
uch andere aktuelle Projekte
im Halb- und Mittelformat
unterstreichen den Trend zu
Hightech-Anlagen „Made in Germany“ bis hin zur KBA Rapida 105
der 18.000er-Generation und zu
langen Maschinen mit Bogenwendung. Entsprechend hat KBA Asia
Pacific seine Präsenz vor Ort verstärkt, wobei in enger Zusammenarbeit mit der indonesischen Vertretung PT Intertek Sempana der
von den Rapida-Anwendern geschätzte After-Sales-Service eine
wichtige Rolle spielt.
Für den indonesischen Marktführer PT Gramedia Printing
Group hat die Kooperation mit
KBA schon 2001 mit der Installation einer Vierfarben-Rapida 105
begonnen. Das 1972 gegründete
Unternehmen gehört zur Kompas
Gramedia Group, die im Zeitungsund Akzidenzdruck tätig ist und
unter dem Firmenmotto „Enriching Idea“ beachtliche Wachstumsraten aufweist. Der Sitz der
Web Offset Division ist in Palmerah, weitere Produktionsstandorte
gibt es in ganz Indonesien. Neben
der eigenen Tageszeitung Kompas
werden im Lohndruck auch internationale Titel wie The Wall Street
Journal Asia oder die International
Herald Tribune produziert.
Die Sheetfed- und Commercial-Division produziert am neuen
Standort im Delta Silicon Industrial Park in Cikarang primär Magazine und Bücher für den eigenen
Verlag, aber auch ausländische
Magazine. Bekannteste Titel sind
National Geographic, Auto-Bild,
Maxim sowie die Modezeitschriften Solitaire, Elle und Her World.
Ende 2007 hat PT Gramedia
gleich in drei neue Rapidas investiert. Zwei Rapida 105 universal
und eine Rapida 74, jeweils in Vierfarbenversion. Direktor Johanes
Brata Wardana, stellvertretender
Direktor Hari Wardjono und Produktionsleiter Andy Budiman
äußern sich einmütig: „KBA hat
sich im Evaluierungsverfahren klar
gegen alle Konkurrenten durchgesetzt und unsere Produktivität
erheblich gesteigert. Alle drei
Maschinen sind sehr gut angelaufen. Mit Unterstützung eines
Instruktors aus Deutschland konnten unsere Drucker schnell mit der
neuen Maschinengeneration um-
32 Report 32 | 2008
V.l.n.r.: Ori Santoso Hartono, KBA-Vertretung
Intertek Sempana; Stefan Segger, KBA Asia
Pacific; Gramedia-Direktor Johanes Brata
Wardana; Evie Soemardi, Intertek Sempana,
und Gramedia-Produktionsleiter Andy
Budiman freuen sich über das neue Rapida-Trio
Auch eine Rapida 74 druckt bei Gramedia
seit Ende 2007 im Dreischichtbetrieb
Indonesiens Drucker entdecken Stärken der Rapidas
Gramedia und InterAct
schätzen Qualität und Flexibilität
Nach den zahlreichen Installationen in anderen Teilen Südostasiens entdecken nun auch führende Druckbetriebe Indonesiens in und um die Millionenmetropole Jakarta die Stärken der Rapida-Bogenoffsetmaschinen. Sie haben erkannt, dass
sie gut damit fahren, bei ihren Investitionen angesichts wachsender Marktanforderungen nicht nur auf den Preis, sondern
auch auf Produktivität, Qualität und Flexibilität der angebotenen Maschinen zu achten. Vor diesem Hintergrund haben
sich die PT Gramedia Printing Group (Cikarang) und PT InterAct Corpindo (Bekasi) vor kurzem für Mittelformatmaschinen
der Baureihe KBA Rapida 105 universal entschieden.
Die neue Sechsfarben-Rapida hat auch den Verpackungsdrucker PT InterAct Corpindo
entscheidend nach vorne gebracht
gehen. Da wir auch mit dem Service zufrieden sind, wollen wir die
Partnerschaft mit KBA ausbauen.
Bei Referenzbesuchen in Deutschland konnten wir uns ein genaues
Bild der zur Verfügung stehenden
Technologien machen. Neben dem
Magazindruck wollen wir künftig
auch im Bücherdruck expandieren.“
Auch die im Bogenoffset und
Tiefdruck primär auf flexible Verpackungen für die Lebensmittel-,
Getränke-, Kosmetik- und Waschmittelindustrie fokussierte Druckerei PT InterAct Corpindo hat in
eine Sechsfarben-Rapida 105 universal investiert. Das seit 1979
bestehende, nach ISO 9001 zertifizierte Unternehmen hatte zuvor
auf älteren Maschinen deutscher
und japanischer Hersteller gedruckt. Produktionschef Pranoto
Djati: „Die Rapida hat uns bei Produktionsvielfalt, Qualität und Produktivität entscheidend nach vorne
gebracht und in die Lage versetzt,
anspruchsvolle Kundenwünsche zu
erfüllen.“
Gerhard Renn
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:54 Uhr
Seite 33
Bogenoffset | Italien
KBA-Italia Marketingleiter Dario Braschi (rechts) und Graziano Mion (links) freuen sich mit dem Antenore-Team über die erfolgreiche Entwicklung
Das 1968 gegründete Unternehmen Poligrafica
Antenore in Padua kann auf eine ereignisreiche
Firmenentwicklung zurückblicken
Die neue Rapida 105 bei Poligrafica Antenore in Padua
Der Wert des Besonderen
Als Poligrafica Antenore vor 40 Jahren gegründet wurde, war das Unternehmen eine Druckerei von vielen.Mit der
Spezialisierung auf Geschäftsformulare ging es jedoch schnell nach oben. Bis zu 23 Banken mit ihren Filialen und
Niederlassungen hatte man unter Vertrag. Doch die Marktbedingungen änderten sich. Laserdrucker kamen auf
den Markt und Poligrafica Antenore stand vor der Entscheidung, im großen Stil zu investieren oder aus dem Formulardruck auszusteigen. Bruno Piazzon entschied sich für Letzteres.
M
it einer gebrauchten Zweiund einer Vierfarbenmaschine im Format 70 x 100
cm haben Bruno Piazzon sowie
Geschäftspartner Gianni Sinigalia
neu begonnen. Sie hatten bereits
Erfahrungen in der Computergraphik, bei Computer-to-Film sowie
beim Einsatz frequenzmodulierter
Raster. Eine Kooperation mit
neuen Kunden ermöglichte den
Druck von Katalogen und Broschüren im 120er-Raster. Die beiden
Gebrauchtmaschinen wurden noch
im gleichen Jahr durch eine neue
Rapida 104-Fünffarbenmaschine
ersetzt. Schon die ersten auf der
KBA-Maschine gedruckten Aufträge wurden große Erfolge. Ein zweiter Platz beim Sappi European Printer Award belegte dies.
Mit der Übernahme einer
Fünffarben-KBA Rapida 105-Mittelformatmaschine mit Lackiereinrichtung im November 2007 hat
Antenore ein neues Kapitel seiner
Erfolgsgeschichte aufgeschlagen.
Kunst kommt von Können
Piazzon erinnert sich: „Wir waren
dem Markt mit unserer Qualität
um zwei Jahre voraus, aber die Zeit
Die neue Rapida 105 ist mit schnellen Auftragswechseln maßgeschneidert für Aufträge
jeglicher Größe
war noch nicht reif für das FM-Raster im großen Stil. Also feilten wir
weiter an Innovationen wie durchscheinendem Druck und lasergesteuerter Perforierung. Eine Kooperation mit zwei amerikanischen
Spezialisten brachte zusätzliches
Know-how.“
Bücher, Kataloge und Displays
Mit Einfallsreichtum und ständigen Verbesserungen gelang es,
Kunden zu gewinnen, die den Wert
des Besonderen schätzten. 2001
wurde Poligrafica Antenore in die
Zanardi-Verlagsgruppe integriert.
Piazzon: „Neben hochwertigen
Katalogen, Broschüren und Prospekten von exklusiven Mode-,
Industrie- und Handelsunternehmen begannen wir vor etwa vier
Jahren mit dem Druck von
Büchern und Monografien in
außergewöhnlicher Qualität. Hinzu
kamen Displays als Zusatzleistung
für unsere Stammkunden.“
Vor zwei Jahren kam endgültig
der Durchbruch, als zunehmend
Verleger aus Deutschland, Frankreich, Polen, den Niederlanden
und der Schweiz bei Antenore
anklopften. Piazzon: „Der Umsatz
stieg bis 2007 bis zu 200 %. Nicht
zuletzt durch die Zuverlässigkeit
und das hohe Qualitätsniveau
unserer seit zehn Jahren produzierenden KBA Rapida 104-5 haben
wir den Weg nach oben geschafft.“
Erfolg mit dem Spitzenmodell
Jetzt war die Zeit gekommen, nach
einem modernen Produktionsmittel Ausschau zu halten. Piazzon:
„Die neue Generation der Rapida
105-Mittelformatmaschine war
genau das Richtige. Die Erfahrungen mit KBA-Italia bei Technik und
Service waren ausgezeichnet und
Neben hochwertigen Katalogen, Broschüren
und Prospekten von exklusiven Mode-, Industrie- und Handelsunternehmen druckt Antenore Bücher, Monografien und Displays in außergewöhnlicher Qualität
die neue Rapida 105 gilt am Markt
unter Kennern als das Spitzenmodell. Die neue Fünffarbenmaschine
wurde Ende November mit sehr
gutem Ergebnis abgenommen und
überzeugt seitdem durch Schnelligkeit, Leistung, Bedienkomfort
und niedrige Makulatur.“
29 Jobwechsel in 14 Stunden
„Das Lackierwerk und das Qualitätsmanagementsystem DensiTronic S geben uns die Möglichkeit,
individuell auf wachsende Marktanforderungen einzugehen und
mit besonderen Kreationen zu
glänzen. Unser Rekord liegt bei 29
Jobwechseln innerhalb von 14
Stunden. Neben Standardpapieren
und speziellen Grammaturen kann
unsere Rapida 105 auch Karton bis
zu 450 g/m2 drucken. Das kommt
uns bei der Produktion von Displays sehr zu Gute. Wir stehen mit
unserer Leistung im Rampenlicht
und bereiten uns auf den nächsten
Wachstumsschritt vor. Eine Rapida
105-Achtfarbenmaschine
mit
Bogenwendung und Lack wird
unseren Maschinenpark bald verstärken.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 32 | 2008 33
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:54 Uhr
Seite 34
Interessante Website: www.nación.com
Bogenoffset | Zentralamerika
Für Hightech im Mittelformat entschied sich die Grupo Nación in Costa Rica, als sie bei
KBA gleich drei hoch automatisierte Rapida 105-Fünffarbenmaschinen mit Lackturm,
Kartonpaket und Hybridausstattung für die Inline-Veredelung in Auftrag gab
Nach der Vertragsunterzeichnung über drei KBA Rapida 105-Anlagen (v.l.n.r.):
Daniel Robert, stellv.Vorstandsvorsitzender Grupo Nación; Georg Kibler, KBA-Repräsentant in Zentralamerika GEVI S.A.; Manuel Jiménez, Vorstandsvorsitzender Grupo Nación;
Mike Engelhardt, KBA-Vertriebsleiter Lateinamerika, und Mario Hernández, Vorstand
Produktion Grupo Nación
Grupo Nación in Costa Rica stellt komplett auf KBA-Drucktechnik um
Gleich drei Mal KBA Rapida 105 und
eine Erweiterung der Comet-Anlage
Der KBA-Kunde Grupo Nación in San José, Costa Rica, hat sich nach der Investition in eine einfachbreite Comet-Rotation mit Heatset-Trockner im Jahr 2004
kürzlich für den Ausbau der Zeitungsdruckanlage und parallel erstmals für modernste Bogenoffsettechnik von KBA in Radebeul entschieden.Das Unternehmen stellt damit den gesamten Druckbereich auf KBA-Technik um. Dies zeigt die hohe Zufriedenheit mit der Comet.
B
estellt wurden gleich drei
baugleiche Rapida 105-Mittelformatmaschinen der neuesten Generation. Die drei Fünffarben-Anlagen werden im Mai, Juli
und September dieses Jahres mit
Lackierturm, doppelter Auslageverlängerung, wellenlosem Anleger,
ziehmarkenfreier SIS-Anlage, Plattenwechsel-Vollautomaten, InklineFarbversorgung von Technotrans,
Kartonpaket und UV-/Hybridausstattung geliefert. Sie ersetzen vier
Maschinen anderer deutscher Hersteller. Der Auftragserteilung an
KBA waren ein umfangreicher Ver-
Nach der Bestellung der Comet-Erweiterung (v.l.n.r.): Georg Kibler, KBA-Repräsentant in
Zentralamerika GEVI S.A.; Carlos Arce, Einkaufsleiter Grupo Nación; Ronald Rojas, Geschäftsführer
Druckerei Grupo Nación; Mario Hernández, Vorstand Produktion Grupo Nación; Ulrich Wicke,
KBA-Vertriebsleiter, und Francisco González, Produktionsleiter Druckerei Grupo Nación
34 Report 32 | 2008
gleich unterschiedlicher Maschinentypen aus Deutschland und
Fernost sowie Besuche bei Anwendern in Deutschland, Spanien und
den USA vorausgegangen. Bei der
Maschinenwahl setzt Grupo Nación auf eine wachsende Nachfrage nach Inline mit UV- und Hybridfarben sowie Lacken veredelten
Druckprodukten. Die Nummer 1
bei Printmedien in Costa Rica
möchte ihren Kunden gezielt hochwertig veredelte Zeitschriften und
Akzidenzdrucksachen anbieten.
Darüber hinaus sieht man sich mit
den mit CX-Paketen ausgestatteten
Rapida-Maschinen gut gerüstet für
die ebenfalls wachsende Nachfrage
nach stärkeren Grammaturen. Alle
Maschinen verfügen zusätzlich
über Kühlkombinationsgeräte von
Technotrans für den alkoholarmen
Druck. Emissionsarmes Drucken
ist in Costa Rica aufgrund scharfer
Umweltschutzbestimmungen ein
wichtiges Thema.
Mit einem umfangreichen Service-Zusatzpaket bezüglich Druckerausbildung, Ersatzteilversorgung und präventiver Wartung soll
eine kontinuierlich hohe Perfor-
mance der schnellen Rapidas
sichergestellt werden. Der Vertrag
mit Grupo Nación ist ein wichtiger
Meilenstein beim angestrebten
Ausbau der KBA-Marktposition in
Mittelamerika.
Auch KBA Comet wird erweitert
Neben den drei Bogenoffsetmaschinen aus dem sächsischen KBAWerk bestellte die Grupo Nación
bei KBA in Würzburg eine Erweiterung der seit Jahren erfolgreich
produzierenden Comet-Rotation
um zwei auf zehn Achtertürme.
Der Ausbau erlaubt eine Erhöhung
der Seitenumfänge der inzwischen
vier Tageszeitungen. Die zwei neuesten Titel La Teja als Boulevardzeitung und La vuelta en U als Universitätszeitung entwickeln sich ebenso vielversprechend wie die langjährigen Titel La Nación und El
Día. Daneben werden tagsüber
unter Nutzung der Heatset-Trockner eine Vielzahl weiterer Produkte für Fremdkunden hergestellt,
wie Zeitschriften, Avon-Kataloge
oder „Shopper“.
Klaus Schmidt
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
28.04.2008
10:37 Uhr
Seite 35
Blechdruck | Belgien
Auch im Blechdruck ist Qualität gefragt
METALSTAR 2 für Shetron Sobemi, Lint
Belgien hat einiges zu bieten – Pralinen von Neuhaus, dem Créateur Chocolatier,Trappistenbier aus Westmalle, gebraut von den Mönchen
der Zisterzienser Abtei und nun Qualitätsblechdruck aus Lint, gedruckt auf einer METALSTAR 2 von KBA-MetalPrint.
S
hetron Sobemi in Lint bei Antwerpen, ein Betrieb mit langer
Tradition in Belgien, hat sich
zum Kauf einer SechsfarbenMETALSTAR 2 entschieden, die im
Mai 2008 in Produktion geht. Die
METALSTAR 2, ausgestattet für
den UV-Druck, und die DensiTronic S sind Garant für einwandfreie Qualität im Druck. Ein Doppel-Abstapler mit Magnetüberkopfbremse sorgt für geräuscharmes
und punktgenaues Abstapeln der
Blechtafeln.
Der Kunde hat sich für die
METALSTAR 2 entschieden, weil
er als Auftragsdrucker verschiedene Blechformate und -dicken verarbeiten muss. Mit der neuen
Maschine kann er Bleche bis 1.000
x 1.200 mm, mit einer Bedruckstoffstärke von 0,12 - 0,40 mm
drucken. Die Druckqualität wird
durch diverse Systeme auf hohem
Niveau gehalten. Das ACRC hilft
beim Einstellen des Registers, über
Eine Auswahl der Produkte von
Shetron Sobemi
das CIPLink werden die Voreinstelldaten für die Farbzonen übermittelt und die DensiTronic S sorgt
für die farbmetrische Beurteilung
des Druckergebnisses, genau so
wie es das menschliche Auge
machen würde, nur mit gleich bleibender Qualität. Als ISO 9001
Betrieb profitiert Shetron Sobemi
natürlich von den Protokoll-Ergebnissen der DensiTronic S.
Mit dem Kauf der METALSTAR 2 hat sich Shetron Sobemi
außerdem entschlossen, seine Mailänder Lackiermaschinen auf das
neue Vacumatic-System von KBA-
MetalPrint umzubauen. Das Riemensystem der Vacumatic sorgt für
einen sicheren und sauberen
Transport der Bleche in die Lackiermaschine, das ist insbesondere von
Vorteil bei dünnen Blechen von
nur 0,13 mm. Zusätzlich werden
die Belademaschinen der Öfen mit
einer Taktriemenbremse ausgestattet. Diese bremst jede einzelne
Tafel punktgenau ab, wodurch
höhere Liniengeschwindigkeiten
möglich sind.
Durch die geografische Lage
zwischen den Stahlfabriken in
Frankreich und Belgien, dem Welthafen von Antwerpen, den Abnehmern in Deutschland, den Niederlanden und dem Rest von Europa,
hat Shetron Sobemi einen strategischen Vorteil. Ein weiterer Vorteil
ist mit der neuen Ausrüstung gegeben, die nun Shetron Sobemi in
die Lage versetzt, perfekt auf die
Bedürfnisse seiner Kunden eingehen zu können.
Derrick Straka
[email protected]
Report 32 | 2008 35
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:54 Uhr
Seite 36
Akzidenz-Rollenoffset | Inserts
Das Team identifiziert sich voll
mit der neuen Anlage
Die Compacta 618 hat die Kapazitäten im
Wachstumsmarkt Flyer und Inserts erheblich
vergrößert
T
ranscontinental ist das größte
kanadische Druckunternehmen und zählt durch den
anhaltenden Expansionskurs mittlerweile zu den sechs größten in
Nordamerika. In Kanada, den USA
und Mexiko unterhält Transcontinental über sechzig Standorte und
ist in den Marktsegmenten Zeitungsdruck, Direct Marketing,
Bücher, Kataloge, Magazine, Retail
Flyers und Spezialverpackungen
ganz vorne dabei. Mit über 14.000
Beschäftigten wurde in 2007 ein
Umsatz von mehr als 2,3 Milliarden CAD erzielt. Das im Lohndruck sehr erfolgreiche Unternehmen kombiniert hoch entwickelte
Vorstufen- und Print-Technologien
mit integrierten Service-Lösungen.
Print-Werbung ist für Transcontinental nach wie vor ein effizientes
Werkzeug, um Konsumenten und
Investoren in Handel und Industrie
gezielt zu erreichen.
Auf der Basis einer Gesamtinvestition von über 25 Mio. CAD
musste sich die neue zweibahnige
Compacta 618 mit ihren acht
Druckeinheiten nahtlos in den
bestehenden Produktions-Work-
Transcontinental Inc. in St-Hyacinthe
(Provinz Quebec)
Denis Marchessault, General Manager der
Marketing Products Retail Group von Transcontinental Printing (links), und Serge Lemire,
Plant Manager am Standort St-Hyacinthe
36 Report 32 | 2008
Spezielle Compacta 618 bei Transcontinental in St-Hyacinthe (Kanada)
Moderne Insert-Rotation
beschleunigt Wachstum
Moderne Rollenoffset-Technik ist auch in Nordamerika erfolgreich. Ein Beispiel ist die bei
der kanadischen Großdruckerei Transcontinental Inc. in St-Hyacinthe (Provinz Quebec)
angelaufene zweibahnige Insert-Rotation KBA Compacta 618.
flow einfügen. Bei Transcontinental Printing favorisiert man generell
die Aufstellung in Linie. Denis
Marchessault, General Manager
der Marketing Products Retail
Group: „Bis dato war eine vergleichbare Rotation bei uns noch
nicht verfügbar. Wir hatten jedoch
großes Vertrauen in die Erfahrung
und Fähigkeit von KBA, maßgeschneiderte Produktionsanlagen
für adäquate Produktionslösungen
zu entwickeln.“
Flexible Falzvarianten
Die Links-Rechts-Maschine hat wie
die anderen Rotationen einen
Zylinderumfang von 1.066 mm
und eine zwischen 840 und 1.680
mm variierbare Papierbahnbreite.
Die Compacta 618 ist für eine Produktionsleistung von 45.000 U/h
ausgelegt und verfügt über zwei
parallel zur Maschinenachse positionierte P5-Falzapparate sowie
einen auf zwei Etagen angeordneten Überbau mit vier in Quer- und
Längsrichtung verschiebbaren Falztrichtern. Der eine Falzapparat ist
ohne 2. Querfalz bzw. 3. Falze ausgestattet, der zweite mit 2. Querfalz, Deltafalz sowie zwei 3. Falzen. Es kann entweder mit je fünf
Papiersträngen in jeden der beiden
Falzapparate oder mit acht Strängen in Falzapparat 1 oder 2 produ-
ziert werden. Die Falzapparate verfügen jeweils über KBA Strang- und
Lagenheftapparate.
Konstante Qualität
bei allen Produktionen
Serge Lemire, Plant Manager am
Standort St-Hyacinthe: „Seit Mitte
Mai 2007 sind wir mit der neuen
Rotation an sieben Tagen pro
Woche rund um die Uhr in Produktion. Maschine und Falzapparate
zeichnen sich durch eine hohe
Zuverlässigkeit und kurze Umrüstzeiten aus. Wir erzielen bei allen
Produktionen mit Umfängen zwischen 4 und 64 Seiten, Formaten
zwischen 6 bis 9 bzw. 12 bis 21
Inches sowie Papiergrammaturen
zwischen 30 und 60 g/m2 gute
Ergebnisse. Angesichts unserer
komplexen Auftragsstruktur, die
von Short runs mit 10.000 Exemplaren bis zu Großaufträgen mit
mehreren Millionen reicht, ist dies
von entscheidender Bedeutung.
Die Druckjobs bestehen oft aus
personalisierten Versionen. Dank
der neuen KBA-Maschine sind wir
in der Lage, unabhängig vom Volumen termingerechte Lieferzeiten
zu garantieren.“
Gerhard Renn
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
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13:54 Uhr
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Akzidenz-Rollenoffset | Italien
Dario Braschi, Marketingleiter KBA-Italia; Armanno Becchetti, Vorstandsvorsitzender Tiber,
und Giacomo Becchetti, Geschäftsführer Tiber, vor der neuen Rotation (v.l.n.r.)
Nach der Investition in eine 24-Seiten-Rotation KBA Compacta 318 vor sieben Jahren hat Tiber
Officine Grafiche mit der 48-Seiten-Rolle Compacta 618 seinen Maschinenpark weiter modernisiert
KBA Compacta 618 bei Tiber Officine Grafiche in Breschia
Einstieg in die 48-Seiten-Liga
Mit der Inbetriebnahme einer neuen KBA Compacta 618, der ersten 48-Seiten-Rolle im Hause, hat Tiber Officine Grafiche
in Breschia seine Druckkapazität erheblich verstärkt. Als Ersatzinvestition für zwei 32-Seiten-Maschinen anderer Hersteller ergänzt sie die 2001 in Betrieb genommene 24-Seiten-Anlage Compacta 318 sowie eine 8- und 32-Seiten-Rotation.
Das 1967 gegründete Druckhaus Tiber Officine Grafiche gehört zu den Heatset-Druckern der ersten Stunde in Italien.
M
it der Neuinstallation hat
KBA seine starke Position
bei High-Volume-Maschinen im wichtigen italienischen
Markt unterstrichen. Neben Tiber
arbeiten dort renommierte Druckhäuser wie Mondadori, Mediagraf,
Cantelli Rotoweb, Rotolitho Lombarda und Coptip Industrie Grafiche mit 48-Seiten Compactas der
Baureihe 618.
In den achtziger Jahren hatte
Tiber mit mehreren 32-SeitenRotationen beachtliche Kapazitäten aufgebaut, um sich im Katalogund Zeitschriftendruck gegen die
immer stärker werdende Konkurrenz zu behaupten. Mit den beiden zuletzt installierten KBAMaschinen und seinem Full-Service sieht sich das im Vorjahr in
eine AG umgewandelte Unternehmen für die deutlich gestiegenen
Marktanforderungen gut aufgestellt.
Tiber-Vorstandvorsitzender Armanno Becchetti: „Der Anlauf der
KBA Compacta 318 vor fast sieben
Jahren war ein wichtiger Meilenstein in unserer Firmenentwick-
lung. Wir sind damals mit dieser
flexiblen 24-Seiten-Rolle in die
Phalanx der 48- und 64-SeitenMaschinen eingedrungen, die auf
dem italienischen Akzidenzmarkt
für erhebliche Überkapazitäten
sorgten. Der nun mit der neuen
Compacta 618 vollzogene Einstieg
in die 48-Seiten-Klasse steht nicht
im Widerspruch zur damaligen Entscheidung, sondern ist ein erneuter Schritt nach vorne. So können
wir weiter flexibel und in hoher
Qualität drucken und dennoch
genügend Kapazität für alle Auftragsdimensionen vorhalten.“
Tiber beschäftigt derzeit 75
Mitarbeiter und erzielte in 2007
einen Umsatz von 21 Mio. Euro.
Giacomo Becchetti: „Wir produzieren derzeit jeweils 60 % Kataloge
und Zeitschriften sowie ca. 40 %
Flyer für Supermärkte, Industrieund Handelsunternehmen. Die
Mit der Compacta 618 spielt nun auch Tiber in der 48-Seiten-Liga
Compacta 318 und 618 haben eine
identische Bahnbreite von 1.450
mm und ergänzen sich in idealer
Weise. Wir wollen die 48-SeitenMaschine vorzugsweise für höherwertige Fertigprodukte einsetzen
und mittelfristig unseren Umsatz
auf 30 Mio. Euro steigern. Nach
der gewollten Konsolidierung in
Zusammenhang mit der Modernisierung unserer Produktionsressourcen können wir den Markt
jetzt wieder offensiver angehen.
Auch neue Exportprojekte stehen
auf dem Programm.“
„Die ersten Wochen Produktionserfahrung mit der neuen Compacta 618 bestätigen den guten
Ruf dieser Maschine bei den italienischen Akzidenzdruckern. Unser
Businessplan sieht bis ins Jahr
2010 weitere Investitionen vor.
Der Kontakt zu KBA hat sich in den
letzten sieben Jahren zu einer vertrauensvollen Beziehung entwickelt. Dies werden wir bei der Verwirklichung kommender Ziele
berücksichtigen.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 32 | 2008 37
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:55 Uhr
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Akzidenz-Rollenoffset | Deutschland
KBA Compacta 618
für die FSD-Akzidenz
Die Investition des Akzidenzbetriebs
WVD der Frankfurter Societätsdruckerei spiegelt laut KBA „den anhaltenden
Trend zu Doppelumfang-Maschinen für
die Akzidenzproduktion wider“. Ihr
Anteil an den Neuinstallationen ist in
den vergangenen Jahren in Europa auf
über 40 % angewachsen. Die WVD hat
ihre 48-Seiten KBA Compacta 618 mit
einem Zylinderumfang von 1.260 mm
und einer maximalen Bahnbreite von
1.450 mm geordert. Die maximale
Druckgeschwindigkeit liegt bei rund 15
m/s. Ausgestattet ist die Anlage in
Rechts-Links-Aufstellung mit der automatischen Papierrollenzuführung Patras A, einem Pastomat RC-Rollenwechsler, Einzugwerk, vier Druckeinheiten
mit halbautomatischem Plattenwechsel, einem Heißlufttrockner mit Wärmerückgewinnungsanlage, Kühlwalzenständer, einem Überbau mit drei Paar
Parallelwendestangen und dem Punkturfalzapparat P5G.
Für den digitalen Fluss von Auftragsund Voreinstelldaten, die Produktionsüberwachung sowie deren Auswertung
sorgt das Produktions-ManagementSystem KBA LogoTronic professional.
Das Maschinenvoreinstellsystem EasyTronic soll helfen, die Nettoproduktion
der Rotation zu steigern und die Makulaturquote zu senken.
Noch ohne Kapselung: die Compacta 618 in Mörfelden hat im November 2007 die Produktion aufgenommen.
Überwiegend werden Zeitschriften produziert
Die neue Compacta 618 bei der Frankfurter Societät
Allzweckrolle mit 48 Seiten
Die Frankfurter Societät in Mörfelden bei Frankfurt am Main ist eine der größten Zeitungsdruckereien Deutschlands, aber auch Dienstleister für Zeitschriftenverlage. Das neue Hauptproduktionsmittel in diesem Segment,
eine 48-Seiten Compacta 618 im stehenden Format, wurde ganz auf die Kundenwünsche abgestimmt.
G
WVD-Geschäftsführer Ulrich Türk mit
einigen der bekanntesten Titel, die in
seinem Unternehmen produziert werden
Fotos Seite 38: Gerd Bergmann
Eher unscheinbar: das Gebäude der Akzidenzdruckerei der Frankfurter Societät – unmittelbar neben dem Zeitungsdruckbetrieb
38 Report 32 | 2008
enau genommen heißt der
Akzidenzbetrieb mit seinen
rund 100 Mitarbeitern gar
nicht mehr Societätsdruckerei,
sondern firmiert seit dem 1. Januar
2006 als Westdeutsche Verlagsund Druckerei GmbH (WVD).
Schließlich muss man im Schatten
der großen Zeitungsdruckerei mit
all den dort existierenden lohnpolitischen Rahmenbedingungen einen
konkurrenzfähigen Akzidenzbetrieb unterhalten.
Der Produktschwerpunkt der
WVD sind Zeitschriften im kleinund mittelauflagigen Segment. Das
in Mörfelden, südlich von Frankfurt, ansässige Unternehmen produziert auf der neuen 48-SeitenMaschine schon Auflagen ab
10.000 bis 12.000 Exemplare. Das
zeigt deutlich, wie sehr Voreinstellmöglichkeiten und Inline-Registerregelsysteme (im vorliegenden Fall
von Quad Tech) an den Rollenoffsetmaschinen die Grenze zum
Bogendruck verschoben haben.
Natürlich spielt immer eine Rolle,
wie viel Bogenteile und welche
Verarbeitung ein Produkt hat.
Doch weil WVD auch über Bogenoffsetmaschinen verfügt, geschieht
diese Grenzziehung dort wohl kalkuliert.
Alle Möglichkeiten
Der WVD-Rollenoffset ist überwiegend auf Periodika ausgelegt, die
nach dem Druck noch zusammengetragen und/oder rückstichgeheftet werden (siehe auch grauer Kasten links). Rund 20 % können mit
den Zeitschriften-Aufträgen aus
dem konzerneigenen Societätsverlag ausgelastet werden. Weil Verlag
wie auch Druckerei aber als Profitcenter arbeiten, muss man sich „da
dem Wettbewerb stellen“, versichert Ulrich Türk, seit 1992 verantwortlich für den Akzidenzbetrieb, im Gespräch. Natürlich sollte
es auch technologisch passen: „Wir
machen das, was wir gut können“
– und so scheiden die Bücher aus
dem SV schon mal aus.
Stark ist die WVD in der
Druckvorstufe, wo für einige Kunden die digitale Anzeigenannahme
erfolgt. Hier, so Ulrich Türk, habe
man sich großes Know-how angeeignet. Man erhalte Daten aus der
ganzen Welt. Für die Börsen-Zeitung übernimmt das Mörfeldener
Unternehmen außerdem den kompletten Anzeigensatz und -umbruch.
Wahlmöglichkeiten
Die Compacta 618, die im November 2007 in Produktion ging und
eine 13 Jahre alte 32-SeitenMaschine des Typs 408 abgelöst
hat, verfügt immerhin über alle
Auslagemöglichkeiten, die man
sich vorstellen kann: die A4- oder
A3-Falzbogen können über eine
Ferag Schneidtrommel und dann
wahlweise in einen Horizontal-
25.04.2008
13:55 Uhr
Seite 39
Fotos Seite 39: KBA
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
Die Compacta 618 in Mörfelden produziert von rechts nach links. Der ErgoTronic-Leitstand steht deshalb
auf der Antriebsseite der Anlage. Rechts im Bild: die über eine breite Galerie für den Plattenwechsel gut
zugänglichen oberen Druckwerke
Stangenbildner Müller Martini
Vivo oder einen Kreuzleger Gämmerler KL 530 gefahren werden.
Zeitkritisch
Die C 618 ist die einzige Rollenmaschine der WVD. Entsprechend flexibel muss sie einsetzbar sein,
schnell umgerüstet und natürlich
extrem zuverlässig – schon allein,
weil eine ganze Reihe börsentäglich oder mehrfach wöchentlich
erscheinender Titel hier produziert werden.
„Wir drucken ja zum Teil nur
45 Minuten“, beschreibt Ulrich
Türk den rasanten Rhythmus in seinem Betrieb. Die Erfahrungen mit
dem Maschinenvoreinstellsystem
KBA EasyTronic seien nach den ersten Monaten gut. Wobei Türk
überzeugt ist, dass in der Maschine „viel steckt, was wir noch gar
nicht nutzen“. Zumal noch nicht
alle Periodika online sind, also mit
ihren Produktionsdaten abgespeichert.
Allein der Falzapparat mit
Klebe- und Softening-Einrichtung
bietet wesentlich mehr Möglichkeiten als zuvor. Das automatische
Papierrollenlager zur Versorgung
der C 618 ist noch nicht realisiert.
Um den Platz dafür zu schaffen,
muss erst einmal die alte Maschine
verkauft und demontiert werden.
Kundenwünsche
Größter Kunde der Mörfeldener
Akzidenzdruckerei ist seit vielen
Jahren der in Frankfurt ansässige
Deutsche Fachverlag, der unter
anderem die Lebensmittel-Zeitung
sowie die Textilwirtschaft herausgibt, welche er beide bei WVD produzieren lässt. Nicht zuletzt auf
DFV-Wunsch war die Vorgängermaschine auf das Schweizer Zeitungsformat (340 x 495 mm) ausgelegt
gewesen, in dem früher die
Lebensmittel-Zeitung erschien.
Für die neue Rotation, die nun
statt auf liegendes Format auf stehende Seiten ausgelegt ist, hat
WVD den Markt sehr tiefgehend
untersucht. Laut Ulrich Türk wurden Zielmärkte und -kunden iden-
Blick in die Druckeinheiten von der Bedienseite bei der in den meisten Fällen
üblichen Links-Rechts-Produktion
sehr kurzen Produktionszeiten –
gilt auch für viele andere bestehende und potenzielle Kunden. Der
Wechsel von der 32-Seiten- auf die
48-Seiten-Maschine ist vor diesem
Hintergrund zu sehen: Weniger
Bogenteile, etwa bei 96 Seiten
Umfang, bedeuten vor allem bei
geringen Auflagen ein deutlich
kleineres „Druckfenster“ und
damit einen späteren Anzeigenschluss für die Verlagskunden.
Weiterentwickeln
Neuakquise ist eine Notwendigkeit. Ulrich Türk („ich glaube
nicht, dass die Auflagen nach oben
gehen“) geht es wie vielen anderen
Druckern: Fallende Auflagen und
Umfänge müssen durch mehr Auf-
»Wenn sie 70.000 Abschnitte pro Stunde drucken können,
ist das was Schönes.Wir haben aber mehr Wert auf Flexibilität gelegt.«
Ulrich Türk
tifiziert, die man nun gezielter
ansprechen kann. Ganz davon
abgesehen, dass viele Aufträge nun
mit weniger Papierabfall gedruckt
werden können.
Was WVD beispielsweise für
den Deutschen Fachverlag auszeichnet – die logistisch gute Lage,
die Nähe zum Großraum Frankfurt
sowie mit der neuen Maschine
träge kompensiert werden. „Wir
streben Wachstum mit wachsenden Kunden an und wollen uns in
unserem Marktsegment weiterentwickeln“ – so beschreibt Türk die
Strategie seines Unternehmens.
Produkte sollen angeboten werden, die bislang nicht möglich
waren. Aber 1,2 Millionen Auflage,
Falzleimung, Fließschneider – bei
solchen Jobs will die WVD auch
künftig nicht mitmischen. Lieber
lasse man die Maschine auch mal
stehen.
Potenzial sieht der erfahrene
Druckereichef sogar eher bei Aufträgen, die zur Zeit noch in den
Bogendruck vergeben werden.
Zuverlässig
Insofern trifft die WVD am Markt
nicht allzu oft auf jene High-Volume-Drucker, die sich zwecks BackUp von jedem Rotationstyp gleich
zwei Maschinen hinstellen. Die
Argumentation zur Produktionssicherheit fällt Ulrich Türk nicht
schwer: In den vergangenen 13
Jahren habe er seine KBA Compacta 408 als sehr zuverlässig
erlebt. Ein halber Tag – als eine Platine die Funktion verweigerte – sei
die längste technikbedingte Pause
gewesen. Türk: „Wir haben eine
Notfallplanung, mussten sie aber
noch nie in Anspruch nehmen.“
Sicherheit gibt natürlich auch das
Wartungs- und Instandhaltungsteam der benachbarten Zeitungsdruckerei mit seinen über 40 Mitarbeitern, auf das die WVD gegebenenfalls zurückgreifen kann.
Leicht veränderter Nachdruck aus dem
Deutschen Drucker.
Gerd Bergmann
[email protected]
Report 32 | 2008 39
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:55 Uhr
Seite 40
Akzidenz-Rollenoffset | Strategie
D
as Druckhaus T’Hooft ist
bereits seit vielen Jahren ein
zufriedener KBA-Kunde. Die
kürzliche Investition in eine 64Seiten Compacta 818 ist bereits
die achte Rolle aus dem Hause
KBA. Vor rund drei Jahren ist in
Aalter eine Compacta 418 (40 Seiten A4) angelaufen. Die im Bereich
der Druckwerke an sich festformatige Maschine ist mit einem variablen V5-Falzapparat für die Produktion von stehenden und liegenden
Seiten ausgestattet. Neben der
dadurch deutlich gesteigerten
Produktionsflexibilität entstehen
enorme Platzvorteile gegenüber
den Falzapparat-Konzepten anderer Hersteller.
Unerwartet viele Möglichkeiten
Grund für die neue Compacta 418
war damals die Ablösung der kombinierten Coldset-/Heatset-Anlage
Compacta 211 und 213 mit einem
Zylinderumfang von 578 mm. Der
erst nachträglich bestellte variable
V5-Falzapparat erwies sich im
Nachhinein als Glücksgriff. Er sollte ursprünglich die Produktionen
der Kombinationsmaschine im liegenden Format abdecken und
gleichzeitig Neuaufträge im klassischen stehenden DIN-Format
generieren.
Die weit darüber hinaus
gehenden Produktionsmöglichkeiten wurden Bart T’Hooft erst in
der täglichen Praxis bewusst.
Immer öfter wurden Produkte mit
liegenden Seiten, z. B. quadratische Formate oder bis zu 60 Seiten
in verkleinerten Formaten, von seinen Kunden nachgefragt. Diese
Marktentwicklung führte zu einer
heute mit rund 70 % überwiegenden Auslastung der Rotation mit
liegenden Produkten. Diese sind
zumeist geheftet und einfacher
herzustellen als die zumeist geleimten Produkte mit stehenden
Seiten.
„Dass wir heute mit der Maschine nur noch ca. 30 % stehende
Produktionen herstellen hat uns
selbst überrascht“, gesteht Bart
T’Hooft. „Aber unsere Kunden
sehen die Kostenvorteile durch die
Papiereinsparung und gehen verstärkt in diese reduzierten Formate.“ Die durchschnittlichen Auflagenhöhen liegen bei ca. 50.000 bis
70.000 Exemplaren, aber auch
40 Report 32 | 2008
70 % der qualitativ
sehr hochwertigen
Druckprodukte, die den
V5 in Aalter verlassen,
haben liegende Seiten
Greiferfalzapparat V5 bei der Drukkerij T'Hooft in Belgien
Variable Falztechnik als Plus
im harten Wettbewerb
Seit KBA den aus dem Tiefdruck abgeleiteten formatvariablen V5-Falzapparat 1999 für Doppelumfang-Akzidenzrotationen der Compacta-Reihe in den Markt eingeführt hat, haben sich bereits 21 namhafte europäische Druckhäuser für dieses innovative Falzaggregat entschieden. Grund genug, mit einem der Anwender, Bart T’Hooft,
Inhaber der Drukkerij T’Hooft im belgischen Aalter, über die Erfahrungen mit dem V5 zu sprechen.
Kleinauflagen von 10.000 Exemplaren sind noch wirtschaftlich herzustellen. Bis zu 500.000 Exemplare
werden ebenfalls hin und wieder
produziert. „Größere Produktionen
gehen dann oft in den Tiefdruck“,
so T’Hooft. Aber auch Auflagen
von 3,75 Mio. habe man schon
gedruckt. Rund 75 % der Aufträge
werden für den belgischen Markt
produziert, der Rest geht in die
Niederlande und nach Frankreich.
Mehr Seitenkapazität ohne Abstriche
an der Variabilität
Die immer häufigeren Anfragen für
liegende Produktionen mit 60 bis
96 Seiten haben Bart T’Hooft
bewogen, in die neue Compacta
818 mit einer Bahnbreite von
Regina und Bart T’Hooft wurden die Produktionsmöglichkeiten des V5 erst in der
täglichen Praxis richtig bewusst
Die Drukkerij T’Hooft im Überblick
• Anzahl Mitarbeiter: 42
• Umsatz 2007: 16,5 Mio. €
• Maschinenpark: Compacta 106, Compacta 215, Compacta 418,
Compacta 818 (ab Januar 2009)
• Papierverbrauch: rd. 16.000 Tonnen p.a.
• Farbverbrauch: rd. 350 Tonnen p.a.
• Vorstufe:
1 CTP-Anlage, Plattendurchsatz ca. 40.000 m2 p.a.
• Weiterverarbeitung:
2 Folienmaschinen, 2 Sammelhefter, 1 Klebebinder, 1 Einsteckmaschine
Die Drukkerij T’Hooft im belgischen Aalter
orderte bereits die zweite DoppelumfangMaschine mit variablem V5-Falzapparat
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Seite 41
henden Seiten. Das Einrichten von
Falzapparaten mit 3. Falzen ist
automatisch mit zusätzlicher
Makulatur und Rüstzeit verbunden, egal welche Prinzipien beim
3. Falz zum Einsatz kommen. Für
mich ist deshalb die wünschenswerte Highend-Akzidenzrotation
der Zukunft eine Maschine ohne
3. Falz.“ Ein kompletter Jobwechsel ist in maximal 30 bis 40 Minuten abgeschlossen, ein Formwechsel in weniger als 10 Minuten. Die
Zeit für die automatische Umstellung des V5 schlägt dabei nur
wenig zu Buche.
Für eine vergleichbare Produktionsvielfalt
des V5 muss bei anderen Herstellern in zwei
Falzapparate investiert werden
1.905 mm zu investieren und
diese erneut mit einem V5-Falzaggregat auszustatten. „Für uns ist
dieser Schritt die logische Weiterentwicklung unseres Unternehmens und die passende Maschine
für unsere Anforderungen. Eine
noch größere Bahnbreite haben wir
nicht in Betracht gezogen“, gibt
Bart T’Hooft Antwort auf die aktuellen Diskussionen bezüglich Bahnbreiten deutlich oberhalb der 2Meter-Grenze.
Für eine vergleichbare Produktionsvielfalt muss bei anderen Herstellern in zwei Falzapparate investiert werden. Neben der geringeren Investitionssumme für den V5
sind auch der geringere Platzbedarf
sowie weniger Aufwand und
Störquellen in der Anbindung der
Weiterverarbeitungsanlagen zu
berücksichtigen. Die geringere zu
installierende Leistung reduziert
darüber hinaus die Energiekosten.
Die Produktionsgeschwindigkeit
des V5 bei liegender Produktion
wird mit der neuen C818 trotz
höherer Seitenzahlen auf 30.000
U/h angehoben. Bart T’Hooft: „Der
geringe Platzbedarf des V5 ist für
unsere Druckerei ideal. Unsere
vorhandene CTP-Anlage können
wir auf die neue Bahnbreite einfach aufrüsten.“
Hohe Kundenansprüche
Qualitätseinbußen bei der 64-Seiten Compacta 818 (bei stehender
Produktion im DIN A4-Format)
sieht T’Hooft nicht. Bei Bahnbreiten von deutlich über 2 m hält der
erfahrene Akzidenzdrucker allerdings Qualitätseinschränkungen
für nicht ausgeschlossen. Die
hohen Qualitätsansprüche seiner
Kunden hält er mit einer reinrassigen Akzidenzrotation mit hoher
Druck- und Falzqualität am besten
für realisierbar. Frühere Gedanken
an eine Semicommercial-Anlage
hat er deshalb inzwischen verworfen. Die neue 64-Seiten Compacta
818 soll die Compacta 215 auch in
der 16-Seiten-Produktion ersetzen
und für deutlich mehr Druckkapazität sorgen. Angesichts des starken Preisverfalls im 16-Seiten-Seg-
ment sieht Bart T’Hooft darin
einen wichtigen Schritt zur Kostenreduzierung. Die 8-Seiten-Anlage Compacta 106 sei dagegen für
bestimmte Märkte weiterhin sehr
wirtschaftlich.
Bedienung in der Praxis
„Der V5 fordert von den Druckern
eine gewisse Erfahrung bei Bedienung und Justage“, erklärt Bart
T’Hooft. „Meine eingespielte
Mannschaft hat diesen aber bestens im Griff und überzeugt mich
immer wieder mit kurzen Einrichtezeiten und wenig Makulatur. Der
hohe Anteil an liegender Produktion macht sich auch in niedrigeren
Makulaturwerten bemerkbar. Die
Einrichte-Makulatur bei Produktion ohne 3. Falz ist einfach deutlich
geringer als bei Produkten mit ste-
Auch bei der zehn Jahre alten Compacta 215 hat sich die Greifertechnik durch ihre hohe Zuverlässigkeit bestens bewehrt
Zuverlässige Greifertechnik
Über die Greifertechnik weiß Bart
T’Hooft nur Positives zu berichten:
„Wir produzieren nun bereits drei
Jahre mit dem V5, ohne unseren
Greifern besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Selbst beim F3Greiferfalzapparat unserer inzwischen zehn Jahre alten Compacta
215 wurden bisher nur ein Mal die
Greifer getauscht.“ Einen erhöhten
Wartungsaufwand im Vergleich zu
Punkturfalzapparaten sieht er
nicht. Alle 14 Tage werden beim
V5-Falzapparat die Bänder im
Bereich der Schneid- und Sammelzylinder prophylaktisch gewechselt, um die von den Kunden geforderte hohe Falzgenauigkeit zu
gewährleisten. Bei diesen Arbeiten
werden gleichzeitig kleinere Servicearbeiten durchgeführt. Ein Mal
im Jahr wird die Maschine für 24
Stunden aus der Produktion
genommen und Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchgeführt. Dieses Verfahren gilt für alle Rotationen in Aalter. Das gepflegte
Erscheinungsbild der Maschinen
nach vielen Produktionsjahren
bestätigt die Richtigkeit des Wartungskonzepts. Nur durch diese
Maßnahmen sieht er eine hohe
Falzgenauigkeit, Druckqualität und
Verfügbarkeit von Rotationsanlagen
gewährleistet. Eine Auslagerung
von liegenden Produktionen zu
anderen Druckhäusern ist laut Bart
T’Hooft nämlich nicht möglich, da
diese nicht über das Falzangebot
des Druckhauses in Aalter verfügen. Indirekt bestätigt er damit
den mit seiner Strategie erreichten
Wettbewerbsvorteil.
Erik Rehmann
[email protected]
Report 32 | 2008 41
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:55 Uhr
Seite 42
Zeitungsdruck | Qualität
International Newspaper Color Quality Club 2008-2010
KBA-Anwender
erneut Spitze im
Qualitätswettbewerb
Bei der achten Ausschreibung für die Aufnahme in den exklusiven International
Newspaper Color Quality Club 2008-2010 gab es mit 198 Einreichungen einen
Teilnehmerrekord. Auch die Zahl der Länder, in denen die angemeldeten
Zeitungstitel erscheinen, war mit 43 höher als je zuvor.
E
twa ein Viertel der Teilnehmer, nämlich genau 50, erhielten die begehrte Auszeichnung für hervorragende Qualität
im farbigen Zeitungsdruck von der
IFRA, dem amerikanischen Zeitungsverlegerverband Newspaper
Association of America (NAA) und
der PANPA (Pacific Area Newspaper Publishers Association) nach
der Auswertung der Einsendungen
durch eine Experten-Jury.
Gleich drei Cortina-Drucker
unter den 50 Besten
Neben anderen KBA-Kunden
waren mit der CIE Lausanne SA
(24 heures), der Freiburger
Druck GmbH & Co. KG (Badische Zeitung) und der Rheinpfalz
Verlag und Druckerei GmbH &
Co. KG (Die Rheinpfalz) auch drei
Anwender der Kompaktrotation
KBA Cortina mit sehr guten Platzie-
rungen vertreten. Die hohe
Erfolgsquote von 75 % gleich beim
ersten Versuch spricht für das
enorme Qualitätspotenzial des
wasserlosen Offsetverfahrens in
der Zeitungsproduktion.
Mehr als 30 % aller Auszeichnungen
für KBA-Kunden
Insgesamt gingen 16 Awards bzw.
32 % aller Auszeichnungen an Zeitungshäuser, die in Europa, dem
Nahen Osten und in Asien mit
Rotationsmaschinen von Koenig &
Bauer (KBA) produzieren. Die
National-Zeitung und Basler
Nachrichten AG in Basel,
Schweiz, erhielt mit dem Lohndrucktitel Coopzeitung bereits
zum vierten Mal den Preis. Ebenfalls zum vierten Mal zählte Agora
Poligrafia in Tychy mit der Tageszeitung Gazeta Wyborcza zu den
stolzen Siegern. Zusätzlich war
Zum ersten Mal dabei und dann gleich mit der Badischen Zeitung auf einem Spitzenplatz:
KBA Cortina-Anwender Freiburger Druck
42 Report 32 | 2008
Bereits zum vierten Mal ist die Schweizer National-Zeitung und Basler Nachrichten AG mit
der auf einer KBA Commander-Anlage (Foto) gedruckten Coopzeitung Mitglied im International
Newspaper Color Quality Club
Die im wasserlosen Offset auf der Kompaktrotation KBA Cortina gedruckten Zeitungen 24 heures,
Badische Zeitung und Die Rheinpfalz erzielten durchwegs hervorragende Bewertungen
Agora in Tychy mit dem Drucktitel
Metro gleich bei der ersten Beteiligung erfolgreich. Mit der Gazeta
Wyborcza ist die Warschauer
Agora-Druckerei schon zum dritten
Mal im Qualitätsclub vertreten.
Neues Mitglied wurde der AgoraDruckstandort in Pila mit den beiden Titeln Gazeta Wyborcza und
Metro.
Bereits zum dritten Mal in den
exklusiven Club aufgenommen
wurden der Tages-Anzeiger der
Tamedia AG in Zürich, The Straits
Times und The Business Times der
Singapore Press Holdings und
die deutsche Regionalzeitung Heilbronner Stimme. Die beiden Titel
Berita Harian und Lianhe ZaoBao
der Singapore Press Holdings, die
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung der FAZ-Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und
Wegener Nieuwsdruk Gelderland in Apeldoorn/Niederlande mit
De Stentor waren zum zweiten Mal
unter den ersten 50.
Die renommierte Frankfurter
Allgemeine Zeitung und Yedioth
Communication Press in Park
Bar-Lev/Israel mit der Yedioth Ahronoth gehören dem International
Newspaper Color Quality Club
zum ersten Mal an.
KBA gratuliert seinen Kunden
und allen anderen Gewinnern zu
diesem beachtlichen Erfolg.
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
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Zeitungsdruck | Türkei
Die KBA Commander für die
Ciner-Druckerei in Ankara
Gleich fünf Commander-Rotationen für die Ciner Group
Hightech für Istanbul, Ankara,
Izmir und Adana
Die türkische Druckerei- und Verlagsgruppe Ciner Matbaacilik A.S.(Ciner Printing Inc.) bestellte im Januar bei KBA
gleich fünf hoch automatisierte KBA Commander-Anlagen mit insgesamt 27 Achtertürmen. Sie werden 2009 an
den Standorten Istanbul, Ankara, Izmir und Adana die Produktion aufnehmen. Die neuen Rotationsmaschinen
sind in erster Linie für die Herstellung der konzerneigenen Tages-,Wochenzeitungen und Semicommercials sowie
etlicher Fremdprodukte bestimmt.
D
as Medienhaus gehört zur
international aufgrund ihrer
Aktivitäten in den Sektoren
Rohstoffförderung, Energie, Industrie, Handel und Tourismus einschließlich Hotellerie sehr bekannten Ciner Group, die auch im
sozialen Bereich stark engagiert ist.
Spitzentechnik vom
Innovator im Zeitungsdruck
Turgay Ciner, Präsident der Ciner
Group: „Für unsere Wachstumsstrategie benötigen wir modernste
Technologie mit hoher Performance, um unsere Wettbewerbsfähigkeit im nationalen Druckmarkt
für Zeitungen und Semicommercials täglich beweisen zu können.
Nach einem umfassenden Auswahlprozess fiel unsere Entscheidung aufgrund der überdurchschnittlichen Produktivität, der
exzellenten Druckqualität und des
überzeugenden Preis-/Leistungsverhältnisses auf die KBA Commander. Daneben haben auch die
guten Erfahrungen mehrerer
besuchter Referenzdruckereien
mit ihrem KBA-Equipment und die
Rolle von Koenig & Bauer als Innovator im Zeitungsmaschinenbau
eine wichtige Rolle gespielt. KBA
hat uns genau auf unsere Produktionsanforderungen zugeschnittene,
hoch automatisierte Anlagen angeboten, die jetzige und absehbare
zukünftige Marktanforderungen
abdecken.“
Christoph Müller, KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen:
„Von der Ciner Group als bester
zukünftiger Partner ausgewählt
worden zu sein, ist für uns eine
besondere Auszeichnung. Die
Inbetriebnahme der fünf HightechCommander-Anlagen mit kombinierter Coldset-/Heatset-Produktion wird ein weiterer bedeutender
Meilenstein in unserer 190-jährigen Firmengeschichte als Pionier
des Druckmaschinenbaus sein. Mit
diesem Großprojekt bauen wir
unsere Marktposition in der Türkei
weiter aus und untermauern unsere technologische Spitzenstellung
im Zeitungs- und Hybriddruck.“
Enorme Produktivität
und Flexibilität
Mit einem Ausstoß von jeweils bis
zu 90.000 Exemplaren pro Stunde
werden die fünf KBA CommanderAnlagen die schnellsten Zeitungsdruckmaschinen in der Türkei
sein. Zahlreiche Features wie automatisierte Walzenschlösser KBA
RollerTronic, automatische Farbversorgung, Gummituchwaschanlagen
sowie automatische Farb- und
Schnittregisterregelungen werden
eine hohe Produktivität und Druckqualität der Anlagen unterstützen.
Die Leitstandtechnik für die vier
Druckstandorte kommt von EAE.
Weitere technische Details sollen
erst später bekannt gegeben werden.
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
Die KBA Commander-Maschinenlinie für Istanbul mit paralleler
Anordnung der Trockner (im Hintergrund) ermöglicht die flexible
Hybrid-Produktion Coldset/Heatset
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Zeitungsdruck | USA
Neue Ära mit der innovativen Kompakt-Nassoffsetrotation von KBA
New York Daily News bestellt Großanlage
Commander CT 6/2
Trotz der Immobilienkrise in den USA und des aktuellen Umbruchs in der nord-
der CT in Auftrag gegeben. Für KBA ist diese Entscheidung ein toller Erfolg, denn
amerikanischen Zeitungsindustrie investiert das angesehene Zeitungshaus New
die hoch automatisierte konventionell druckende Kompaktmaschine wurde erst
York Daily News kräftig in das Medium Print. Wenige Wochen nach dem Jahres-
Ende September 2007 einer breiteren Fachöffentlichkeit bei der Mediengruppe
wechsel haben die New Yorker eine dreifachbreite (= 6/2) Großanlage Comman-
Main-Post in Würzburg vorgestellt.
D
der CT 6/2 wird die Druckqualität
der Daily News auf Weltklasseniveau sein und sich von den Wettbewerbsprodukten deutlich abheben.
Dadurch werden wir unsere Spitzenposition im New Yorker Markt
ie populäre New York Daily
News erreicht zusammen mit
der kürzlich neu gestalteten
Internetseite – NYDailyNews.com
– 4,6 Mio. Leser pro Woche. In
New York City und der angrenzenden Metropolregion ist sie die auflagenstärkste und meist gelesene
Tageszeitung, landesweit rangiert
die New York Daily News auf Rang
5. Das 1919 gegründete Blatt war
die erste US-Tageszeitung im Tabloidformat und erhielt schon zehn
Pulitzer-Preise für ihren Qualitätsjournalismus.
dium Daily News, weil ich an die
Zukunft der gedruckten Zeitung
glaube“, sagt Verleger und Eigentümer Mortimer B. Zuckerman.
„Nach der Produktionsumstellung
auf die innovative KBA Comman-
Deutliches Signal
für Print
Im Herbst 2009 soll die große
Commander CT-Linie mit 15 Rollenwechslern einschließlich integrierter Papierversorgung, 15 dreifachbreiten Achtertürmen und drei
KF 7-Klappenfalzwerken die Produktion aufnehmen. „Wir investieren beträchtlich in unser Printme-
44 Report 32 | 2008
Bei der Vertragsunterzeichnung in New York (v.l.n.r.): Martin Dunn, Chefredakteur
und stv. Herausgeber der Daily News; Marc Z. Kramer, CEO der New York Daily News;
Claus Bolza-Schünemann, stv. KBA-Vorstandsvorsitzender
festigen, unsere Stellung als die
führende Tabloid-Zeitung des Landes stärken und hohe Maßstäbe für
die Zeitungsproduktion in den USA
setzen.“
„Die Investition in die dreifachbreiten KBA Commander CTRotationen ist ein strategischer
Schachzug, um die anspruchsvollen und sich permanent verändernden Anforderungen unserer Anzeigenkunden und Leser an unser
Printprodukt heute und in Zukunft
zu erfüllen“, erläutert Marc Z. Kramer, CEO der New York Daily
News. „Vierfarbiger Druck auf
allen Seiten wird immer mehr zum
Standard in Tageszeitungen, den
wir nach dem Produktionsstart
unserer neuen Maschinenlinie als
die erste große Metropolitan-Tageszeitung in den USA zu 100 % erfüllen können. Zusätzlich sind mit der
neuen Technik kreative und innovative Werbeformen zur gezielten
Ansprache unserer Millionen treu-
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Automatisierte Papierrollenlogistik mit einem Regallager
für die Papierrollen direkt neben der Commander CT-Anlage
en Leser realisierbar. Aus der
engen Zusammenarbeit mit unseren Inserenten wissen wir, dass sie
diese Möglichkeiten intensiv nutzen werden. Kombiniert mit den
permanent erweiterten Internetangeboten unter NYDailyNews.
com werden wir nach Abschluss
der Großinvestition am New Yorker
Medienmarkt hervorragend für
weiteres Wachstum aufgestellt
sein.“
Claus Bolza-Schünemann, der
stv.
KBA-Vorstandsvorsitzende,
bezeichnete die Entscheidung des
großen US-Medienhauses für die
derzeit modernste Nassoffsettechnologie am Zeitungsmarkt als
einen großen Vertrauensbeweis in
die Kompetenz von KBA. „Schon
vor 40 Jahren hat mein Vater mit
den Verantwortlichen der Daily
News über 6-Platten-breite Zeitungsrotationen diskutiert. Erst
der technologische Fortschritt und
die in den letzten Jahren hervorgebrachten Weiterentwicklungen verhalfen dem wirtschaftlich und
bedienungstechnisch überzeugenden Konzept zum Praxisdurchbruch. Die Inbetriebnahme der
dreifachbreiten KBA Commander
CT in New York wird ein weiterer
bedeutender Meilenstein im 192.
Jahr unserer Firmengeschichte und
unterstreicht unsere Technologieführerschaft im Zeitungsdruck.“
Bei der Würzburger Mediengruppe Main-Post ist die Commander CT seit über einem Jahr in die Tagesproduktion integriert.
Die erste Sektion der vom spanischen Zeitungsdrucker Heraldo de Aragón in Zaragoza bestellten Anlage geht in diesen Tagen
in Produktion
Kompakte Bauweise,
6/2-Output
Die 15 Kompakt-Achtertürme werden mit vollautomatischen Plattenwechselsystemen KBA PlateTronic,
automatisch ein- und nachstellenden Walzenschlössern KBA RollerTronic, KBA NipTronic-Lagereinheiten, automatischen Farbregisterregelungen und Gummituchwaschanlagen ausgestattet. Zur Ausrüstung der Unterbau-Anlage gehören
weiterhin 15 Rollenwechsler KBA
Pastomat mit komplett automatisierter Papierrollenlogistik von der
Klebevorbereitung über das mit
Regalfahrzeugen betriebene Papierlager bis zur bedarfsgerechten
Beschickung der Rollenwechsler.
Dazu kommen Schnittregisterregelungen, Stranghefter und drei Klappenfalzwerke KBA KF 7. Bedient
wird die Rotation über sechs Leitstände. An das Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem der
KBA Commander CT 6/2 werden
weitere Komponenten wie z. B. ein
Materialverwaltungsmodul angebunden.
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
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13:55 Uhr
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Zeitungsdruck | Technik
In den vergangenen Jahren hat KBA
viel Geld in die Entwicklung der hoch
automatisierten Kompaktmaschinen
Cortina und Commander CT investiert.
Parallel hat KBA mit der Auslieferung
der ersten doppelt- und dreifachbreiten Großanlagen mit nicht umkehrbaren Neuner-Satelliten für den 4/4Druck nach Österreich und in die
Schweiz auch bei dieser Konfiguration
die Richtung vorgegeben. Manche
sehen in der Parallelität von kompakten Achtertürmen und Satelliten
Lange Wege und viele Treppen: klassische Commander 6/2-Satellitenrotation mit vier Galerieebenen
einen Konflikt, den es so nicht gibt.
Die Anforderungen im Zeitungsdruck
werden sich weiter verändern. KBA
hat sich deshalb schon vor Jahren entschieden,der Zeitungsindustrie neben
den Satelliten, auch die in die Zukunft
gerichteten Kompaktanlagen anzu-
Zwei Zugpferde der Zeitungsdrucksparte von KBA im direkten Vergleich
Warum Kompakt-Achterturm
und Neuner-Satellit?
bieten. Für beide Konfigurationen
gibt es Pros und Cons. Entscheidend
ist, welche Kriterien im Einzelfall
überwiegen.
W
ie schon der Namenszusatz
CT (= CompacT) beim
jüngsten Spross der Commander-Reihe aussagt, ist die Bauhöhe einer der Hauptunterschiede
beider Konfigurationen. Während
diese bei einem Satelliten-Turm für
den 4/4-Druck bei über 8 m liegt,
misst der Achterturm der wasserlosen Kompaktanlage Cortina und
der Commander CT nur etwa die
Hälfte. Aufgrund der niedrigen
Satellit oder Kompakt? Zwei Alternativen
mit unterschiedlichen Bauhöhen
Bauweise können bei der Kompaktbauweise zwei Achtertürme zum
16er-Turm aufeinander gestellt
werden. Bei Maschinenerweiterungen in hohen Rotationshallen
(Beispiel: Main-Post) oder schrittweisem Maschinenersatz (Beispiel:
Edipresse) erlaubt der 16er-Turm
flexiblere Szenarien als klassische
Satelliten ohne wesentliche Bauinvestitionen. Mehr Flexibilität
bedeutet bei einer Entscheidung
für die nächsten 15 bis 20 Jahre
auf einem Medienmarkt im Wandel
auch mehr Investitionssicherheit.
Ältere Drucker sind
nur selten Bergsteiger
Aufgrund der hohen Bauweise
müssen bei den Neuner-Satelliten
wesentlich längere Laufwege über
Treppen und mehrere Galerieebenen in Kauf genommen werden,
während bei den Kompaktrotationen die Druckwerke bequem über
Lifte erreicht werden und nur
beim Papierbahneinzug, bei der
46 Report 32 | 2008
einen oder anderen Produktionsumstellung oder bei Wartungsarbeiten gelegentlich der Gang auf
die Galerie im Überbau erforderlich ist. Ein Rotationsdrucker hat
einmal ausgerechnet, dass er jede
Nacht zweimal den Kölner Dom
hinauf und hinunter steigt. Ganz
schön anstrengend und eigentlich
nur attraktiv für Bergsteiger, zu
denen insbesondere ältere Drucker
nur in Ausnahmefällen gehören.
Vor dem Hintergrund der sich in
vielen Ländern verändernden
Arbeitswelt (geburtenschwache
Jahrgänge und längere Lebensarbeitszeit) muss sich jeder Verantwortliche fragen, ob dieser
Umstand bei Neuinvestitionen für
die nächsten 15 oder 20 Jahre zu
vernachlässigen ist. Man kann
schließlich nicht alle älteren Drucker in den Versandraum versetzen
oder mit 57 Jahren nach Hause
schicken.
Natürlich hat die hohe Bauweise der Satelliten auf den ersten
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Bequeme Bestückung der automatischen Plattenwechsler an Cortina (Foto)
und Commander CT
Blick auch einige Vorteile. Die
Farb- und Feuchtwalzen sind etwas
besser zugänglich. Aber mal ehrlich, wer kriecht schon gerne im
Druckwerkstunnel herum und wie
oft muss man wirklich an die Farbwalzen, wenn diese wie bei Cortina und Commander CT automatisch eingestellt werden. Nach
dem schnellen Ausbau der Waschbalken oder Plattenwechselautomaten innerhalb weniger Minuten
sind die Farbwerke und – bei der
Commander CT – die Feuchtwerke
von beiden Seiten zugänglich.
Moderne Autos haben auch weniger Platz unter der Motorhaube als
Oldtimer. Insgesamt überwiegen
bei den Kompaktmaschinen die
ergonomischen Vorteile für die
Bediener bei weitem die Nachteile.
Wickler bei einem evtl. Bahnriss
werden über Abschlagmesser und
Fangvorrichtungen in fast allen Fällen vermieden.
Fanout ist nur ein Kriterium
für gute Druckqualität
Angesichts des auch in Europa
deutlich erkennbaren Trends zu
kleineren Formaten sind die hoch
automatisierten Kompaktmaschinen heute für fast alle Produktionsanforderungen geeignet. Bei den
maximalen
Papierbahnbreiten
deckt die Kompaktklasse Bahnbreiten bis 2.100 mm (Rheinisches
Format) ab, während die Satelliten-
Feucht- und Farbwerk:
Neuner-Satellit
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Gegendruckzylinder
Gummituchzylinder
Plattenzylinder
Farbauftragwalzen
Farbreibzylinder
Farbreibwalzen
Filmwalze
Farbduktor
Farbkasten
Sprühdüsenbalken
Feuchtreibwalze
Feuchtreibzylinder
Feuchtauftragwalze
Optimale Zugänglichkeit an der Commander CT (Foto) und Cortina beim Gummituch- und
Waschtuchwechsel mit dem auseinander fahrbaren Kompaktturm (KBA StepIN)
Rotationen bis 2.400 mm (Nordisches Format) reichen.
Neuner-Satelliten
drucken
nach dem Prinzip Gummi-Stahl,
Cortina und Commander CT wasserlos bzw. konventionell nach
dem Prinzip Gummi-Gummi. Der
S-förmigen Bahnführung der Satelliten steht bei den kompakten Achtertürmen eine gerade vertikale
Bahnführung mit deutlich geringeren Abständen zwischen den einzelnen Druckstellen als bei konventionell gebauten Achterturmanlagen gegenüber. KBA kennt das
exzellente Fanout-Verhalten von
Neuner-Satelliten und wird deshalb demnächst wieder eine Commander 6/2-Anlage für eine Bahnbreite bis 2.400 mm in dieser Konfiguration an einen dänischen Kunden ausliefern. Allerdings ist der
Fanout-Vorteil nicht alleine entscheidend für eine gute Druckqualität, zumal dieser bei der wasserlosen Cortina nicht auftritt und bei
der kompakten Nassoffsetrotation
Commander CT gegenüber klassischen Achtertürmen etwa halbiert
ist. Der noch verbleibende Fanout
kann durch KBA FanoTronic (siehe
dazu Report 31, Seite 44) effizient
kompensiert werden.
Das außerhalb von Zentraleuropa den Zeitungsdruck dominierende Gummi-Gummi-Druckverfahren
hat eine ganze Reihe Vorteile, wie
geringerer Punktzuwachs, kein
Ablegen auf dem Gegendruckzylinder bei kritischen Papieren, einfacherer Bahneinzug, keine Papierleitwalzen im Druckturm, Flexibilität für den Heatset-Druck und einige mehr. Auch hinter dem bekannt
guten Flächenausdruck von Satelliten braucht sich die kompakte
Commander CT nicht zu verstecken.
Noch wesentlich niedriger ist
der Punktzuwachs mit rund 15 %
bei der Cortina. Der spitzere Ausdruck erlaubt auch im Coldset
60er Raster als Standard und die
problemlose Reproduktion sehr feiner Negativschriften. Ein weiterer
entscheidender Pluspunkt der Cortina auf einem Markt im Wandel ist
die Möglichkeit, mit der gleichen
Farbe im Cold- und Heatset zu produzieren.
Weniger oder
gar kein Farbnebel
Bei der Commander CT reduziert
das neu gestaltete kurze Filmfarbwerk mit drei Auftragwalzen den
Farbnebel deutlich, da direkt von
der Filmwalze ein wesentlich dünnerer Farbfilm in den Farbwalzenstuhl transportiert wird. Positive
Zusatzeffekte sind die hohe Reaktionsschnelligkeit des Farbwerkes
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13:56 Uhr
Seite 48
Zeitungsdruck | Technik
Erstanlauf
Weißmakulatur
Wiederanlauf
9er-Satellit
9er-Satellit
9er-Satellit
Commander CT
Commander CT
Commander CT
Cortina
Cortina
Cortina
Übersicht der Makulaturwerte
und der sehr gute Flächenausdruck. Negative Auswirkungen des
Farb- und Feuchtnebels auf die
Funktionssicherheit der vielfach
bewährten, sehr robusten Plattenwechsel-Automaten erwartet man
bei KBA angesichts der bisherigen
positiven Erfahrungen nicht und
garantiert deshalb eine hohe Zuverlässigkeit. Beim zonenschraubenlosen Farbwerk der Cortina mit Rasterwalze tritt überhaupt kein Farbnebel auf, die Maschine bleibt –
von Papierstaub abgesehen – weitgehend sauber, der Reinigungsaufwand sinkt drastisch. Bei schnell
laufenden Satelliten-Maschinen
müssen die Anwender trotz vieler
Bemühungen der Maschinenbauer
und Farbhersteller dagegen nach
wie vor mit Farbnebel leben.
Bei der im wasserlosen Offset
produzierenden Cortina ist verfahrensbedingt eine exakte Temperierung der Rasterwalze und des Plattenzylinders unabdingbar. Auch für
die Commander CT besteht die
1
2
Option das Farbwerk zu temperieren. Neuner-Satelliten kommen
zumeist ohne Temperierung aus,
lediglich bei großformatigen 6/2Maschinen kommt eine Farbwerkkühlung bei den Reibzylindern
zum Einsatz.
Bedingt durch das Farbwerk
und die Temperierung ist der Energieverbrauch der Cortina etwas
höher als der der Commander CT,
die etwa 15 % unter dem Wert
einer vergleichbaren Satellitenmaschine liegt.
Bewährte Plattenwechsel-Technik
Bei der Automatisierung der Rotationsmaschinen hat KBA in den vergangenen acht Jahren den Takt vorgegeben und mit Abstand die größte Praxiserfahrung. Ein Beispiel
sind die vollautomatischen Plattenwechsler (KBA PlateTronic), die
sich an Cortina und Commander
CT seit Jahren bei mehreren Hundert Installationen mit hoher
Zuverlässigkeit bewährt haben. Für
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Satelliten-Rotationen bietet KBA
nach wie vor den ebenfalls weiter
entwickelten halbautomatischen
Plattenwechsel an.
Den jüngst als Alternative auf
den Markt gekommenen RoboterLösungen steht die Bewährungsprobe unter Praxisbedingungen
noch bevor. Aufgrund der für den
Zeitungsdruck typischen Produktionsbedingungen, der hohen
Sicherheitsvorschriften (Zugang zu
den Druckwerken nur bei abgeschalteten und gegen zufällige
Wiedereinschaltung gesicherten
Robotern) beim Einsatz solcher
Handhabungsgeräte, des damit verbundenen zusätzlichen Wartungsaufwandes und der absehbaren
Auswirkungen von Papierstaub und
Farbnebel auf die Registergenauigkeit der mittels Roboterarm aufgelegten Druckplatten, steht KBA
diesem Ansatz eher reserviert
gegenüber. Die Praxis wird zeigen,
ob diese Bedenken zu Recht bestehen.
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Farbwerk: KBA Cortina
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Gummituchzylinder
Plattenzylinder (temperiert)
Farbauftragwalzen
Reibwalzen (oszillierend)
Farbwalzen
Rasterwalze (temperiert)
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Feucht- und Farbwerk: KBA Commander CT
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Kammerrakel
Zulaufrohr
Rakelan-/-abstellung
Farbkasten mit
integrierter Farbpumpe
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Gummituchzylinder
Plattenzylinder
Farbauftragwalzen
Reibzylinder (oszillierend)
Farbübertragwalze
Filmwalze
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Farbduktor
Farbkasten
Sprühbalken
Feuchtreibwalze
Feuchtreibzylinder
Feuchtauftragwalze
Weniger Personal und Wartung
Ein wesentlicher Vorteil der Kompaktklasse mit automatischem Plattenwechsel ist der verminderte
Personalbedarf. Gerade bei vielen
Wechseln kommt man bei der
Commander CT und Cortina auch
aufgrund der kurzen Wege und nur
einer Hauptbedienebene mit deutlich weniger Personal aus als bei
den hohen Satelliten-Rotationen,
ohne dass die Bediener unter übermäßigem Stress leiden. Die beiden
modernen Kompaktanlagen verlangen zudem einen deutlich reduzierten Wartungsaufwand. Manuelles Walzenstellen, Schmitzringpflege, die Reinigung der Gegendruckzylinder und Papierleitwalzen im
Druckturm entfallen. Bei der wasserlosen Cortina fällt zusätzlich das
zeitintensive Warten von Feuchtwerken weg.
Niedrige Makulaturwerte
Die Makulaturzahlen sind in der
Kompaktklasse deutlich niedriger
als bei Satelliten (siehe Grafiken
oben), obwohl letztere beim Hochund Herunterfahren in der Regel
einen sehr guten Farbpasser aufweisen. Besonders gut schneidet
die Cortina aufgrund des wegfallenden Wassereinflusses auf Dichte
und Fanout ab. Anlaufmakulaturen
von deutlich unter 100 Exemplaren sind dort eher die Regel als die
Ausnahme. Mit der Commander
CT werden beim Erst- und Wiederanlauf durch das schnell reagierende Farbwerk im Nassoffset ebenfalls niedrige Makulaturwerke
erreicht. Automatische Farbregister- und Fanout-Regelungen können zur weiteren Makulatursenkung beitragen.
Rene Sieber
[email protected]
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
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Seite 49
Zeitungsdruck | Automatisierung
KBA RollerTronic: innovativ und zigtausendfach bewährt
Was bringt KBA RollerTronic?
In der heutigen Zeit spricht man im Zeitungsdruck viel über Standardisierung, Wirtschaftlichkeit, Prozessoptimierung und mögliche Einsparpotenziale. Ein kleiner, aber interessanter Beitrag zur Erreichung
dieser Ziele ist das automatisierte Walzenschloss KBA RollerTronic.
lerTronic verbundene Reduzierung
des Walzenverschleißes. Die Gummierung und Bereitstellung neuer
Walzen im Ersatzteillager des
jeweiligen Druckhauses ist kostenintensiv. Eine Verlängerung der
Gummierungsintervalle kann die
Life-Cycle-Kosten einer Maschine
deutlich reduzieren.
Bessere Energieeffizienz
D
ie Vorteile liegen auf der
Hand: Stets optimale Einstellung der Farb- und Feuchtauftragwalzen nach vorgegebenen
Sollwerten fördern eine hohe Konstanz der Druckqualität, reduzieren den Walzenverschleiß und den
Wartungsaufwand.
ohne RollerTronic
mit RollerTronic
Weitere Einsparpotenziale bietet
RollerTronic im Bereich der Energieeffizienz. Eine gleichmäßige
Walzenanstellung über die Breite
(axiale Walzenverschränkung) und
eine optimale Pressung (Haftreibung) am Walzenspalt entlasten die
Antriebe und sparen Strom.
Überlegene Funktion und Wirkung
Die zusammen mit ContiTech entwickelte kraftdosierte KBA-Lösung
ist anderen rein mechanischen,
wegorientierten Systemen in Technik, Funktion und Wirkung haushoch überlegen und wurde mittlerweile zigtausend Mal in Zeitungsrotationen der Commander- und
Cortina-Reihen sowie in ersten
Akzidenzrotationen der CompactaReihe eingebaut. Die automatische
Einstellung erfolgt innerhalb von
nur zwei Minuten per Knopfdruck
vom Leitstand aus. Die Mitarbeiter
müssen keine Schraubenschlüssel
mehr in die Hand nehmen, um die
Walzen zeitintensiv manuell zu justieren.
Weniger Wartung
und Mühe
Durch die konstant optimale Walzeneinstellung reduziert KBA RollerTronic das Farbnebeln im konventionellen Nassoffset. Jeder, der
schon einmal Wartungsarbeiten an
einer Zeitungsrotation ausgeführt
hat, weiß, dass das Beseitigen von
Farbablagerungen an Maschinenaggregaten (z. B. Platten-, Gummizylinder) nicht nur viel Zeit erfordert,
sondern auch sehr mühsam und
schweißtreibend ist.
Unter dem Gesichtspunkt der
Wirtschaftlichkeit und Druckqualität ist aber noch entscheidender,
dass KBA RollerTronic die zeit- und
personalintensive manuelle Walzenjustierung überflüssig macht.
Nicht selten nimmt das Walzenstellen je Druckturm einen ganzen Tag
und zwei Mitarbeiter in Anspruch.
Dieser Umstand kann neben den
Energie
Druckwerkwartung
Gummierungskosten
Potenzielle Einsparungen in den kostenträchtigen Bereichen Energie, Verschleiß
und Druckwerkwartung
Funktionsweise automatisches Walzenschloss –
links: neutrale Stellung; rechts: kraftdosierte, angepasste Stellung
damit verbundenen Kosten sogar
zu Verschiebungen im Produktionsablauf führen. Häufig werden
Walzen deshalb erst dann gestellt,
wenn bereits erkennbare Störungen der Druckqualität auftreten.
Passiert das mitten in der Nachtproduktion, kann dies sehr kritisch
werden. Die beim Bedienpersonal
sehr unbeliebte manuelle Walzen-
justage in einer wenig ergonomischen Arbeitshaltung und in
schmutziger Umgebung erfordert
zudem Know-how und Erfahrung,
wenn die gewünschte Verbesserung erreicht werden soll.
Reduzierung Walzenverschleiß
Eine hohe wirtschaftliche Bedeutung hat ebenfalls die mit KBA Rol-
Nicht geplantes Walzenstellen
durch mangelhafte Farbübertragung
1. Anlauf
2. Anlauf
Vermeidbare Makulatur
durch RollerTronic
Anlaufmakulatur
Darstellung eines typischen Produktionslaufes mit unerwarteter Prozessinstabilität:
unterbrochene Hochlaufkurve ohne RollerTronic
Mehr Prozessstabilität
Mit KBA RollerTronic kann immer
unter den gleichen Voraussetzungen gedruckt werden. Der Farbund Feuchtübertrag findet immer
unter gleichen Bedingungen statt,
egal ob die Maschine im kalten
Zustand hochgefahren wird oder
im warmen Zustand ein Wiederanlauf stattfindet. Welcher Rotationsdrucker kennt nicht die Situation,
dass am Sonntagabend beim
Andruck der Montagsausgabe eine
mangelhafte Farbübertragung festgestellt wird. Diese kann man bei
konventionellen Walzenschlössern
kurzfristig nur mit einem provisorischen Walzenstellvorgang beseitigen. Dieser kann bis zu 30 Minuten dauern und verursacht zusätzliche Makulatur.
Zuverlässigkeit
und Lebensdauer
Im Gegensatz zu anderen unter
dem Etikett „automatisches Walzenschloss“ am Markt gehandelten
Scheinlösungen mit Stellhebeln
und selbst justierenden Federn, ist
KBA RollerTronic eine innovative
Lösung, die Know-how aus der
Automobilindustrie nutzt. Weltweit sind über 30.000 RollerTronic-Walzenschlösser jeden Tag
zuverlässig im Einsatz und sorgen
dafür, dass das Thema „Walzenstellen“ bei den Druckern an neueren
Commander- und allen CortinaMaschinen keinen Schrecken mehr
verbreitet.
Marc Decker
[email protected]
Report 32 | 2008 49
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:56 Uhr
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Zeitungsdruck | Australien
Heatset-Bahnen von der einfachbreiten Comet (links) können mittels einer Überführung (rechts) in die daneben stehende doppeltbreite Colora eingemischt werden, um Coldset-Zeitungen
mit Heatset-Mantel oder Heatset-Sektionen im Innenteil zu veredeln
KBA-Großanlage bei West Australian erfolgreich angelaufen
Weltweit größte Zeitungsrotation
für die Hybrid-Produktion
Bei der Zeitungsgruppe West Australian Newspapers Ltd. in Perth ist vor einigen Monaten eine doppeltbreite KBA Colora-Maschinenlinie im Verbund mit einer einfachbreiten Heatset-Rotation vom Typ KBA
Comet plangemäß in Produktion gegangen.Die beiden für eine flexible Hybrid-Produktion Coldset/Heatset vernetzten Maschinen verfügen über insgesamt 24 Rollenwechsler, 192 Druckstellen, sechs Falzwerke
und eine komplett automatisierte Papierrollenlogistik mit AGV-Systemen.
Z
iemlich einzigartig ist die Möglichkeit, zwei Heatset-Bahnen
der Comet in die parallel stehende Colora-Anlage einzumischen und so in einem Produktionsgang Coldset-Produkte mit
Heatset-Cover oder Heatset-Innenseiten zu produzieren. Liam Roche,
General Manager Group Operations & Information Technology von
West Australian Newspapers: „Die
Konfiguration unserer neuen KBAAnlagen für die Hybrid-Produktion
mit vielen weiteren Features vergrößert die realisierbare Produktvielfalt enorm. Kombinierte Heatset-/Coldset-Produkte, 3. Falz, Leimen, Inline-Heften und Beschneiden mit dem Ferag-Equipment sind
mittlerweile schon zum Standard
geworden.“
Enorme Produktvielfalt
Bei West Australian Newspapers in Perth sind
kürzlich zwei miteinander vernetzte Rotationen von Koenig & Bauer für die flexible HybridProduktion Coldset/Heatset angelaufen
50 Report 32 | 2008
Die für variable Papierbahnbreiten
von 1.220 bis 1.728 mm ausgelegte KBA Colora hat eine Gesamtkapazität von 576 Tabloidseiten. In
Sammelproduktion sind separate
Tabloid-Produkte bis zu 224 Seiten
möglich. Mit der mit zwei Heißlufttrocknern ausgestatteten KBA
Comet können im Tabloid-Format
bis zu 64-seitige Coldset-Produkte,
Mischprodukte Coldset/Heatset
bis max. 96 Seiten oder auch 32seitige Heatset-Produkte produziert werden. Die Heatset-Türme
der Comet verfügen über separate
Farbzuführleitungen, um unterschiedlich viskose Heatset-Farben
für glattes bzw. mattes Papier verwenden zu können. Leitstandtechnik der neuesten Generation mit
Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem PRINT von EAE sowie
weitere Extras wie ein Proof-System bedeuten für die Bediener
erhebliche Erleichterungen.
Bis zu 600 Tabloid-Seiten
am Wochenende
Für den Marktführer im Westen
Australiens bedeutet der Start der
KBA-Rotationen einen wichtigen
Meilenstein, denn hinsichtlich Farbigkeit, Produktivität, Druckqualität, Flexibilität und Automatisierung eröffnen sich völlig neue
Umfangsstarke Wochenendausgaben mit rund
600 Tabloidseiten sind bei The West Australian
nichts Außergewöhnliches
Möglichkeiten für die Tageszeitung
The West Australian, 19 regionale
Titel und zahlreiche Lohnaufträge.
Liam Roche: „Einige unserer Zeitungstitel erreichen mit aktuellen,
bis zu 192 Tabloidseiten umfassenden Büchern einschließlich Vorprodukten sowie Anzeigen-Supplements häufig Gesamtumfänge von
rund 600 Tabloidseiten. Diese spezifischen Anforderungen insbesondere an die Falzleistung hat KBA
hervorragend gemeistert. Mit der
starken Performance der neuen
KBA-Anlagen bei Verfügbarkeit und
Qualität konnten wir kürzlich
sogar einige langjährige Produktionsrekorde brechen.“
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
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Zeitungsdruck | Dänemark
D
ie beiden Unternehmen wollen künftig enger zusammenarbeiten. In einer neuen Druckereihalle wird die hoch automatisierte und sehr umweltorientiert
produzierende Maschine bereits
Anfang 2009 die Produktion aufnehmen.
Ideale Lösung für Coldset/Heatset
„Damit unsere Zeitungs- und
Bogendruckerei auch in Zukunft
auf dem Printmarkt eine starke
Wettbewerbsposition einnimmt,
investieren wir mit knapp 10 Mio.
Euro das bislang höchste Volumen
in unserer über 130-jährigen
Geschichte in neue Druckmaschinen und Gebäude. Modernste
Technik hat bei unserem Traditionsunternehmen schon immer
eine große Rolle gespielt, so entschieden wir uns 1968 als eine der
ersten Druckereien in Dänemark
für eine Offsetmaschine“, erläutert
Ejnar Clausen, Vorstandsvorsitzender von Morsø Folkeblad. „Neben
unserer eigenen Tageszeitung drucken wir zahlreiche Anzeigenblätter, Werbebeilagen und andere
Printprodukte für externe Kunden.
Dabei fokussieren wir uns auf kleinere und mittlere Auflagen. Mit
der neuen Rotation streben wir
den Ausbau des Lohndrucks bei
Zeitschriften an. Für unser breites
Produktspektrum und unsere
immer anspruchsvolleren Kunden
benötigen wir eine sehr flexible
Druckmaschine mit kurzen Rüstzeiten und exzellenter Farbqualität. Wir haben uns für die KBA Cortina entschieden, da sie mit ihren
bewährten vollautomatischen Plattenwechselsystemen und der Verwendung derselben Farbe für den
Coldset- und Heatset-Druck besonders schnelle Jobwechsel ermöglicht. Zudem sprachen die geringere Makulatur, die exzellente Bedienung und die hohe Produktivität
für die Cortina. Für uns ist die Cortina mit Heißlufttrockner die ideale Lösung.”
Beim Rundgang im KBA-Werk nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): Håkan Rundén
(KBA NORDIC), KBA-Projektleiter Thomas Bergmann, Robin Grunewald (KBA NORDIC), Jørgen
Jakobsen (Produktionschef, Morsø Folkeblad),
Ejnar Clausen (Vorstandsvorsitzender, Morsø
Folkeblad), Claus Thomsen (Geschäftsführer
und Chefredakteur von Morsø Folkeblad) sowie
KBA-Vertriebsdirektor Jochen Schwab
Bereits Anfang 2009 soll die mit zahlreichen Erweiterungsoptionen konfigurierte Kompaktrotation KBA Cortina
beim Morsø Folkeblad in Nykøbing/Dänemark in Produktion gehen
Weitere wasserlose Kompakt-Rotation für Skandinavien
Heatset-Cortina für
Morsø Folkeblad in Nykøbing
Nachdem im Januar 2008 eine im wasserlosen Offsetverfahren produzierende Kompakt-Anlage KBA Cortina mit
Heißlufttrockner bei ELBO Avistryk im dänischen Fredericia angelaufen ist, hat das Medienhaus Morsø Folkeblad
in Nykøbing Mors kürzlich die zweite Heatset-Cortina für den Qualitätsdruck von Coldset-Zeitungen und HeatsetSemicommercials in Dänemark in Auftrag gegeben.
Weitestgehende Automatisierung
Die mit einem Zylinderumfang von
1.120 mm (Abschnittlänge: 560
mm) und einer maximalen Bahnbreite von 1.590 mm bestellte
Kompaktanlage ist auf eine maximale Produktionsleistung von
75.000 Exemplaren/h ausgelegt.
Der kompakte Achterturm verfügt
über Plattenwechselvollautomaten
KBA PlateTronic, automatische Walzeneinstellung KBA RollerTronic,
ferneinstellbare Lagertechnik KBA
NipTronic, automatische Farbregisterregelungen, Gummituchwascheinrichtungen und eine zentrale
Farbversorgung. Mit Papier versorgt wird die Parterremaschine
von einem Pastomat-Rollenwechsler mit Rollenbeschickung KBA
Patras M. Ein Falzwerküberbau mit
zwei Wendeeinrichtungen und
zwei Trichtern, Schnittregisterregelungen, ein Klappenfalzwerk
KF 3, weitere Zusatzeinrichtungen
und ein Heatset-Trockner mit integrierter Nachverbrennung ergänzen die Konfiguration. Die Druckprodukte können nach Bedarf
geheftet, perforiert bzw. gerillt,
geleimt und im Broadsheet-,
Tabloidformat bzw. nach 3. Falz
ausgelegt werden. Bedient wird die
Anlage über neueste ErgoTronicLeitstandtechnik von KBA mit Voreinstellsystem. Für die Erweiterung um einen zweiten Achterturm wurde Vorsorge getroffen.
Die Cortina für das Morsø Folkeblad ist bereits die 14. Anlage
dieses ohne Feuchtwerke auskommenden Maschinentyps, mit dem
KBA bei der Premiere zur drupa
2000 für Aufsehen gesorgt hat.
Von den 14 bestellten Anlagen
(insgesamt 56 Achtertürme) sind
neun Anlagen (36 Drucktürme) in
Produktion.
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
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Zeitungsdruck | Commercials
D
as zukunftsweisende Maschinen- und Produktionskonzept
(siehe dazu auch KBA Report
Nr. 30, S. 54) wurde von der Verlagsgruppe in Bologna entwickelt,
um die neue Rotationslinie besser
auszulasten. Mit dem Begriff „verbundenes Drucken“ meint Salvatore Marotta die Nutzung einer
gemeinsamen Infrastruktur für
Produkt-Kategorien mit unterschiedlichen verfahrenstechnischen, organisatorischen und qualitativen Ansprüchen. In der Rotationsanlage will er allerdings beide
Produktionsvarianten getrennt halten und seinen Kunden keine Kompromiss-Qualität bieten.
Der Markt
ändert sich
Das „verbundene Drucken“ basiert
auf einer genauen Analyse des italienischen Marktes mit dem Trend
zur durchgehend vierfarbigen Zeitung auf der einen und der wachsenden Zahl kommerzieller Produkte in immer kleineren Auflagen
auf der anderen Seite. Marotta:
„Das klassische Buch wird zugunsten von Zeitschriften, Katalogen
und Flyern geopfert, Produkten
mit einem großen Volumen, aber
einer niedrigen Handelsspanne
und bescheidener Professionalität.“
Der erfahrene Druckfachmann
sieht heute zwei Bereiche: Farbzeitungen in einer Druckqualität, die
den Anforderungen vieler Werbekunden genügt und den Akzidenzbereich, der die früher üblichen
Serviceleistungen neben dem
Druck häufig aufgegeben hat und
sich fast ausschließlich über möglichst günstige Druckkosten differenziert. „Wir aber“, so Marotta,
„haben immer den vollstufigen grafischen Fachbetrieb verteidigt.
Dies ermöglicht es uns, mit einer
effizienten und organisierten
Struktur alles zu drucken. Unsere
Vision ist einfach: drucke alles,
aber mit der notwendigen Qualität,
Wirtschaftlichkeit und dem Einsatz
optimaler Mittel für Akzidenzprodukte und Tageszeitungen.“
Die KBA Colora Coldset-Rotation besteht aus vier Achtertürmen
in H-Bauweise, die 128 Tabloid-Seiten vierfarbig drucken und über
den Falzapparat auslegen können.
Gebraucht werden allerdings für
52 Report 32 | 2008
Die Kombinationsanlage mit der Coldset-Colora (4 Türme rechts) und der Heatset-Commander (ganz links) in der heutigen Ausbaustufe
Verbundenes Drucken bei Poligrafici Editoriale in Bologna
Eine ungewöhnliche Anlage
Viele sprechen von „Hybriddruck“, wenn sie die gemischte Produktion von klassischen Zeitungen und mit Heißluft getrockneten Sektionen oder Beilagen (Semicommercials) auf einer Rotation meinen. Dott. Ing. Salvatore
Marotta, Zentraldirektor von Poligrafici Editoriale in Bologna, nennt die parallele Fertigung von Tageszeitungen
und anspruchsvollen Akzidenzprodukten auf seiner neuen Colora Coldset- und Commander Heatset-Kombianlage aber lieber „verbundenes Drucken“ und sieht sich in Italien technologisch an der Spitze.
die Zeitung zumeist nur drei
Türme für 96 Seiten Tabloid.
Eine Akzidenzrotation –
vertikal aufgestellt
Salvatore Marotta: „Unser vierter
Turm ist kein Back-up. Wir produzieren darauf „warme“ Werbebeilagen bis zu 32 Seiten, die aktuell in
die Zeitung eingelegt werden. Die
Maschine verfügt über Heftapparate. So sind wir sicher, dass der
Leser alles bekommt, die Zeitung
inklusive der Beilage.“ Da aktuelle
Beilagen in der Nachtschicht produziert werden, steht die Rotationsmaschine am Nachmittag für
kommerzielle Arbeiten zur Verfügung. Die Abschnittlänge von
598,5 mm erlaubt ein DIN A4-ähnliches Format. Die max. Bahnbreite
von 1.520 mm liegt wiederum sehr
nahe an der einer 48-Seiten-Akzidenzmaschine mit 1.450 mm. Die
Plattenkanäle liegen in einer Linie,
was flexible Plattenformate erlaubt.
Der links außen stehende
Commander-Turm mit übereinander liegenden Brücken-Druckeinheiten, Farbwerken mit drei Auftragwalzen, Filmfeuchtwerken,
Megtec-Heißlufttrockner, Kühlwalzenständer und Silikonwerk hat
Dott. Ing. Salvatore Marotta,
Zentraldirektor von Poligrafici Editoriale
eine max. Produktionsleistung von
80.000 Exemplaren/h in Doppelproduktion, variable Bahnbreiten
von 840 - 1.520 mm und eine Abschnittlänge von 598,5 mm. Über
den rechts daneben stehenden
P5-Akzidenz-Falzapparat können
Papiergewichte von 32 - 120 g/m2
verarbeitet werden. Zusammen mit
dem Akzidenz-Oberbau gewährleistet er eine hohe Flexibilität.
Hinzu kommen Leim- und Softening-Einrichtung, Lagenheftappa-
rat und zwei Querfalz-Auslagen für
DIN A3-Produkte nach dem unteren und oberen 3. Falz.
Das umfangreiche Automatisierungspaket für die Commander T
umfasst den halbautomatischen
Plattenwechsel, automatische Walzeneinstellung KBA RollerTronic,
automatische Farbregister- und
Schnittregisterregelungen, Farbdichteregelung, Bildbahnregler,
Bahnkanten- und Mittenregelungen, automatische Farbwerk- und
Gummituchwaschanlagen sowie
automatische Farbversorgungsanlagen für Schwarz- und Buntfarben.
Auf dem links stehenden Colora-Turm und dem CommanderTurm können jeweils 48 Magazinseiten produziert werden. Beim
Zusammenlauf sind Magazine mit
96 Seiten mit 48 außen liegenden
Heatset- und 48 innen liegenden
Coldset-Seiten möglich. „Wir
haben eine kommerzielle Rotation
vertikal aufgestellt und die Druckqualität ist hervorragend“, stellt
Salvatore Marotta zufrieden fest.
Artikel basiert auf einer Veröffentlichung in der Ausgabe Nr. 54 der italienischen Fachzeitschrift TecnoMedia
Klaus Schmidt
[email protected]
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In Kürze
I
m Jahr 2007 hat KBA eine ganze
Reihe Bogenoffsetmaschinen der
hoch automatisierten Mittelformat-Baureihe Rapida 105 nach
Südkorea geliefert. Zwei davon,
eine Achtfarben-Rapida 105 mit
Bogenwendung für die 4 über 4Produktion und eine Vierfarbenmaschine wurden im Dezember bei
der zur Chunjae-Gruppe gehörenden Druckerei Prinpia in Betrieb
genommen. Das Unternehmen
wurde erst 1990 gegründet und ist
hauptsächlich in der Produktion
von Büchern sowie Zeitschriften
tätig. An den zwei Standorten
(Seoul und Incheon) werden je
fünf Rollen- und Bogenoffsetmaschinen eingesetzt. Hinzu kommen
vier Schwesterunternehmen der
Chunjae-Gruppe. Die beiden neuen Rapidas der 18.000er-Generation produzieren in Incheon.
Ki Suk Lee, Geschäftsführer
von KBA-Samwoo, stellte die beiden Rapida 105 als das neueste
Hightech-Modell im Mittelformat
vor. Dafür sprächen sowohl die
außerordentliche Druckleistung als
auch die vielen Automatisierungs-
Vor der neuen Achtfarben-Rapida 105 v.l.n.r.: Dietmar Heyduck, Vertriebsdirektor KBA; Byung-Mok Oh, Präsident des Prinpia-Mutterhauses Chunjae
Education; und Ki Suk Lee, Geschäftsführer von KBA-Samwoo
Zweimal Rapida 105 für Korea
komponenten, die auf dem Markt
Benchmarks setzen. Genau dieses
sei auch das Ziel von Prinpia.
Byung-Mok Oh, Präsident des Mutterhauses Chunjae Education:
„Prinpia hat die am höchsten automatisierte Druckproduktion in
Korea und ist mit der Investition in
die beiden Hochleistungsmaschinen sehr zufrieden.“ KBA-Vertriebsdirektor Dietmar Heyduck
gratulierte der Geschäftsleitung zu
den neuen Maschinen und bedankte sich mit der Hoffnung für eine
intensive und langjährige Partnerschaft.
Am Rande der Veranstaltung
mit vielen Druckfachleuten des
Landes konnten weitere neue Projekte verhandelt werden. Und am
5. Januar trat bereits die erste Rapida dieses Jahres ihre Reise nach
Korea an.
Eine Weltmarke in neuer Optik.
Die Blechdruckmaschine Mailänder 222
von KBA MetalPrint
MAILÄNDER 222:
Renaissance einer weltbekannten Marke
D
ie bei den Blechdruckern weltweit bekannte Marke MAILÄNDER erfährt durch KBA MetalPrint
eine Renaissance. So trägt die neue
Anlage MAILÄNDER 222 den
gestiegenen Anforderungen des
Blechdrucks mit zahlreichen
neuen Funktionen Rechnung. KBA
MetalPrint ist bestrebt, bewährte
Produkte kontinuierlich weiter zu
entwickeln. Neben weiteren Neuheiten im Bereich Lackier- und
Trocknungstechnik wird die MAILÄNDER 222 auf der METPACK
2008 in Essen präsentiert und
nach der Messe zur Lieferung frei-
gegeben. Die MAILÄNDER 222
soll den Erfolg der MAILÄNDER
122A fortsetzen, von der mehr als
350 Maschinen weltweit installiert
sind.
Die auch im Design attraktive
MAILÄNDER 222 hat folgende
neue Features:
• Größeres Tafelformat
von 1.200 mm x 970 mm
• Höhere Druckgeschwindigkeit:
7.000 Tafeln/Std.
• Automatisierter
Plattenwechsel
• Diagonalregister
• Verbesserte Farbzonenfernverstellung
• Farbkasten mit nebenwirkungsfreien Farbschiebern
• Automatische FarbzonenVoreinstellung
• Antischabloniereinrichtung
Die neue Maschine ist vor
allem auf kleine und mittlere
Blechdruckereien und Metallverpackungshersteller ausgerichtet, die
eine große Vielfalt an verschiedensten Materialien zu bedrucken
haben. Mit dem neuen halbautomatischen Plattenwechsel und weiteren Automationseinrichtungen
arbeitet sie mit kurzen Jobwechselzeiten und deutlich gesteigerter
Produktivität.
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In Kürze
Vertragsunterzeichnung bei Grafix Printing
in Dessel (v.l.): Reiner Dluschek (KBA-Vertriebsleiter), Dr. Christine Bötsch (Juristin KBA), Tom
und Bart Bongaerts (Geschäftsführer Grafische
Groep Bongaerts), Pierre Bleeckx (Werksleiter
Grafix) und Christoph Müller (KBA-Vorstand
Vertrieb, Marketing und Service Rollenmaschinen)
M
it Neuinvestitionen in Compacta-Akzidenzrotationen in
den Formaten 16, 32 und 64 Seiten erweitern nahezu zeitgleich
drei namhafte belgische Druckhäuser ihren Maschinenpark mit
moderner Drucktechnik „Made by
KBA“.
Das rund 30.000 km2 große
Königreich Belgien ist nach Finnland das europäische Land mit der
höchsten Anzahl an Akzidenzrotationen bezogen auf die Einwohnerzahl. Seit dem Jahr 2000 wurde in
34 neue Commercial-Rotationen
investiert. Mit rund 36 % nehmen
mittlerweile die Großformat-Maschinen von 48 bis 72 Seiten einen
nahezu gleichen Anteil ein, wie die
16-Seiten-Maschinen (38 %). Mit
einem Marktanteil von über 30 %
ist KBA bei den belgischen Akzidenzdruckern gut positioniert.
Kürzlich hat Nevada-Nimifi
Printing in der Hauptstadt Brüssel
in eine neue Compacta 215 (16
Seiten) investiert. Nach zwei baugleichen Maschinen und einer
Compacta 418 (32 Seiten) ist dies
bereits die vierte KBA-Rollenmaschine in dem vom Inhaber Yves
Duplat und seinen beiden Töchtern Julie (Produktion) und Delphine (Finanzen) geführten Unterneh-
Belgische Rollenoffset-Drucker
investieren kräftig
men. Nevada-Nimifi gehört heute
zu den fünf größten Rollenoffsetunternehmen in Belgien.
Die Druckerei Grafix in Dessel ist einer der großen Akteure auf
dem Gebiet der hochwertigen Werbedrucksachen in den Beneluxländern. Sie ist Teil der Grafische
Groep Bongaerts (GGB), bestehend
aus drei unabhängig voneinander
agierenden Unternehmen: Grafix
Printing (Heatset-Rotationsdruck),
Impressa (Bogendruck) und DOT
Media (Vorstufe). Die beiden
Geschäftsführer Bart und Tom Bon-
Achte KBA Compacta
für Sogapal in Portugal
N
ach vier 16-Seiten-Anlagen
Compacta 215 und drei 48-Seiten-Maschinen Compacta 618
expandiert die Sociedade Gráfica
da Paiã (Sogapal), einer der größten
Akzidenzdrucker Portugals, am
neuen Standort Cacém, 20 km
nordwestlich von Lissabon, mit
einer 64-Seiten-Rotation Compacta
818. Das Full-Service-Unternehmen wurde 1983 von Manuel Cruz
gegründet.
Die neue 43.500 U/h schnelle
Jumbo-Rolle mit einer Bahnbreite
von 1.905 mm und einem Zylinderumfang von 1.240 mm wird neben
hochwertigen Druckprodukten für
den heimischen Markt auch für
Abnehmer in Spanien, Frankreich,
54 Report 32 | 2008
Belgien und Großbritannien produzieren. Zum Lieferumfang gehören
eine automatische Papierversorgung Patras A, ein Pastomat-Rollenwechsler mit freistehendem Einzugwerk, vier Druckeinheiten mit
halbautomatischem Plattenwechsel, Heißlufttrockner, Kühlwalzenständer, Überbau und ein Punkturfalzapparat P5. Die Compacta
818 wird im kommenden Herbst
die Produktion in Cacém aufnehmen.
Die kürzlich bestellte 64-Seiten-Anlage
Compacta 818 ist bereits die achte KBAAkzidenzrotation für die Großdruckerei
Sogapal in Portugal
gaerts vertreten bereits die vierte
Generation in dem 1863 gegründeten Familienunternehmen. Mit der
Entscheidung für eine zweite Compacta 408 (32 Seiten liegend)
haben sie schon die siebte KBAAkzidenzrolle in Auftrag gegeben.
Die Drukkerij T’Hooft in Aalter erweitert mit der jüngsten
Investition in eine Compacta 818
ihren Maschinenpark um eine 64Seiten-Maschine und erhält damit
bereits die achte KBA-Rolle. Zurzeit
werden 8-, 16- und 40-Seiten-Rotationen eingesetzt. Ein variabler
Mit einer 64-seitigen Compacta 818 mit
formatvariablem Greiferfalzapparat V5
erweitert die Drukkerij T’Hooft ihren
Maschinenpark
Greiferfalzapparat V5 für die Produktion von stehenden und liegenden Seiten gewährleistet eine
überdurchschnittlich hohe Flexibilität der neuen 64-Seiten-Rotation.
Damit hat man bei T’Hooft bereits
beste Erfahrungen an der 40-Seiten-Maschine gesammelt.
RZ_BE_Report 32 deutsch_q6
25.04.2008
13:56 Uhr
Seite 55
In Kürze
Die gut in die aktuelle Klimadiskussion passende Werbeformel „Natural Print“ wurde mit der
kompakten KBA Commander CT von KBA
umgesetzt
IMPRESSUM
Report
ist die Kundenzeitschrift der
Unternehmensgruppe
Koenig & Bauer (KBA):
Koenig & Bauer AG, Würzburg
„Natural Print“ auf der KBA Commander CT
D
ie Würzburger Tageszeitung
Main-Post macht schon wieder
mit einer ungewöhnlichen Werbeaktion auf sich aufmerksam. So
staunten die Leserinnen und Leser
der unterfränkischen Regionalzeitung am 12. März nicht schlecht,
als sie ihre gewohnte Morgenlektüre in einer bisher hauptsächlich
bei Postpaketen üblichen Verpackung erhielten. Das Blatt lag in
einem Umschlag aus vierfarbig
bedrucktem steifem Packpapier im
Zeitungsformat. Wie schon vor
einem Jahr bei der ungewöhnlichen Werbeform „Zip’n’Buy“ –
einer mit Reißverschluss perforierten Zeitungsanzeige – nutzte das
Bekleidungshaus C&A als erster die
neue Werbeidee zur gezielten
Ansprache der Leserschaft. Die auf
ungebleichtem, zu 100 % recycelten Verpackungspapier mit einer
für Zeitungsleser ungewohnt
hohen Grammatur von 90 g/m2
gedruckte und durch zahlreiche
vierfarbigen Fotos unterlegte Werbebotschaft passte für C&A punktgenau, um eine nationale Kampagne zum Thema Bio-Baumwollkollektion zu unterstützen.
Technisch möglich wurde die
Weltpremiere durch die bei der
Main-Post seit dem Frühjahr 2007
produzierende Kompaktrotation
Commander CT von Koenig &
Bauer. Dank der in dieser innovativen Druckmaschine eingesetzten
neuen Zylinder-Lagertechnik KBA
NipTronic kann die Druckpressung
ohne großen Aufwand so exakt eingestellt werden, dass neben den
bei der Main-Post eingesetzten
Standard-Zeitungspapieren mit
einem Flächengewicht von 45 oder
40 g/m2 und aufgebesserten Papieren mit einer etwas höheren Grammatur sogar störrische Materialien
wie braunes Packpapier in einer
ordentlichen Qualität bedruckt
werden. Andreas Kunzemann,
Technischer Leiter bei der MainPost: „Mit dieser ungewöhnlich fle-
xibel und schnell umstellbaren
Druckmaschine können wir viele
Ideen unserer Vertriebsprofis und
großen Anzeigenkunden und
natürlich auch unsere eigenen
wirtschaftlich und ohne große
Abstriche an der Druckqualität
umsetzen. Uns als Techniker motiviert es natürlich besonders, wenn
wir auf diese Weise mit unserem
Know-how zur Zufriedenheit unserer kreativen Werbekunden und
zur Stärkung unserer Zeitungstitel
beitragen können.“
Friedrich-Koenig-Straße 4
97080 Würzburg
Deutschland
Telefon: 0931/909-4336
Telefax: 0931/909-4101
www.kba-print.de
E-Mail: [email protected]
Koenig & Bauer AG, Frankenthal
Johann-Klein-Straße 1
67227 Frankenthal
Deutschland
Telefon: 06233/873-3371
Telefax: 06233/873-3222
www.kba-print.de
E-Mail: [email protected]
Koenig & Bauer AG, Radebeul
Friedrich-List-Straße 47
01445 Radebeul
Deutschland
Telefon: 0351/833-2580
Telefax: 0351/833-1001
www.kba-print.de
E-Mail: [email protected]
KBA-Metronic AG
Benzstraße 11
97209 Veitshöchheim
Deutschland
Telefon: 0931/9085-0
Telefax: 0931/9085-100
www.kba-metronic.de
E-Mail: [email protected]
KBA-Grafitec s.r.o.
˘
Opocenská
83
˘
51819 Dobruska
Tschechische Republik
Telefon: (+420) 494/672-111
Telefax: (+420) 494/623-675
www.kba-grafitec.cz
E-Mail: [email protected]
Herausgeber:
Unternehmensgruppe Koenig & Bauer
Verantwortlich für den Inhalt:
Klaus Schmidt,
Direktor Kommunikation
der KBA-Gruppe, Würzburg
Layout:
Pia Vogel, Mannhof Media
In einem farbig bedruckten Umschlag aus braunem Packpapier wurde
die Würzburger Main-Post am 12. März ausgeliefert
Printed in the Federal Republic of Germany
Report 32 | 2008 55
KBA_I_705_schwarz_Report_6
23.04.2008
11:50 Uhr
Seite 1
KBA auf der drupa 2008
Die Erfinder.
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Koenig & Bauer AG (KBA)
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auf der drupa 2008
Halle 16 / 16B45

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