CM_AG_Bericht_D_2012_Teil1_2003_Layout 1

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AG
Jahresabschluss und zusammengefasster Konzernlageund Lagebericht zum 31. Dezember 2012 (HGB)
Inhalt
2012
Inhalt
Jahresabschluss
3
5
6
6
6
7
18
20
Zusammengefasster Konzernlage- und
Lagebericht
60
68
70
70
1. Geschäft und Rahmenbedingungen
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
Constantin Medien-Konzerns
3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der
Constantin Medien AG
4. Personalbericht
5. Nachtragsbericht
6. Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289
Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
7. Risikobericht
8. Chancenbericht
9. Risiken und Chancen der Constantin Medien AG
10. Prognosebericht
76
77
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
25
50
Anhangsangaben
1. Allgemeine Erläuterungen
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
3. Erläuterungen zur Bilanz
4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
5. Sonstige Angaben
55
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren. Eine
Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren
wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen und
57
58
58
geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken oder
das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dass die
tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen. Die
Constantin Medien AG beabsichtigt nicht, die in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktualisieren.
2
2012
Jahresabschluss | Bilanz
Aktiva
Bilanz zum 31. Dezember 2012 in EUR
31.12.2012
31.12.2011
517.089,66
609.938,14
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Programme, Namensrecht
2. Geleistete Anzahlungen
0,00
10.000,00
517.089,66
619.938,14
128.904,56
156.167,57
128.904,56
156.167,57
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
95.281.090,24
95.281.090,24
2. Beteiligungen
88.971.414,40
77.012.677,10
184.252.504,64
172.293.767,34
184.898.498,86
173.069.873,05
7.905,52
8.276,74
3.322.722,31
5.709.248,16
114.460,50
110.000,00
1.202.320,81
1.233.802,70
4.647.409,14
7.061.327,60
17.313.065,20
17.297.618,47
17.313.065,20
17.297.618,47
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
4. Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 34 (Vj. TEUR 42)
II. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktive latente Steuern
Summe Aktiva
3
4.989.306,90
6.667.284,27
26.949.781,24
31.026.230,34
52.148,05
47.648,29
3.351.577,00
3.495.346,00
215.252.005,15
207.639.097,68
Passiva
Bilanz zum 31. Dezember 2012 in EUR
Vorspalte
31.12.2012
31.12.2011
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
Bedingtes Kapital 40.000.000
abzgl. Nennbetrag eigene Anteile
II. Kapitalrücklage
85.130.780,00
85.130.780,00
-2.047,00
-2.047,00
85.128.733,00
85.128.733,00
183.707.654,48
183.707.654,48
III. Gewinnrücklagen
1. Rücklage für eigene Anteile
2. Andere Gewinnrücklagen
IV. Bilanzverlust
2.047,00
2.047,00
5.910.087,10
5.910.087,10
-172.122.421,44 -180.770.875,30
102.626.100,14
93.977.646,28
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
118.571,00
0,00
14.533.845,88
15.171.572,48
14.652.416,88
15.171.572,48
30.584.383,56
30.582.786,89
319.410,75
572.628,44
29.942.023,22
30.592.169,66
51.233,24
46.822,01
37.053.978,46
36.676.207,02
97.951.029,23
98.470.614,02
22.458,90
19.264,90
215.252.005,15
207.639.097,68
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen
davon konvertibel TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 584 (Vj. TEUR 583)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 319 (Vj. TEUR 573)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 29.942 (Vj. TEUR 30.592)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 51 (Vj. TEUR 47)
5. Sonstige Verbindlichkeiten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 36.975 (Vj. TEUR 36.577)
davon aus Steuern TEUR 1.252 (Vj. TEUR 672)
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
4
2012
Jahresabschluss | Gewinn- und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Januar bis 31. Dezember 2012 in EUR
1.1. bis
31.12.2012
1.1. bis
31.12.2011
1. Umsatzerlöse
2.808.092,93
2.195.840,00
2. Sonstige betriebliche Erträge
8.909.363,31
7.975.605,62
-5.608.611,07
-4.461.671,76
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
-392.741,14
-340.502,52
-6.001.352,21
-4.802.174,28
-248.329,11
-164.017,77
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-6.660.248,45
-7.720.202,51
6. Betriebsergebnis
-1.192.473,53
-2.514.948,94
7. Erträge aus Beteiligungen
3.164.007,16
3.094.692,24
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
1.642.776,05
4.994.228,64
11.969.737,30
6.500,00
4. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
9. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 21 (Vj. TEUR 451)
davon Erträge aus Abzinsung TEUR 0 (Vj. TEUR 45)
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
1.479.473,82
3.470.525,73
0,00
-16.678.621,10
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen TEUR 1.649 (Vj. TEUR 2.872)
davon Aufwendungen aus Aufzinsung TEUR 76 (Vj. TEUR 205)
13. Finanzergebnis
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
16. Sonstige Steuern
17. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
5
-8.193.814,27
-8.275.041,16
10.062.180,06
-13.387.715,65
8.869.706,53
-15.902.664,59
-219.199,67
620.481,33
-2.053,00
-1.887,00
8.648.453,86
-15.284.070,26
18. Verlustvortrag aus dem Vorjahr
-180.770.875,30 -165.486.805,04
19. Bilanzverlust
-172.122.421,44 -180.770.875,30
Anhangsangaben | Jahresabschluss
Allgemeine Erläuterungen | Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
2012
Anhangsangaben
1. Allgemeine Erläuterungen
Der Jahresabschluss der Constantin Medien AG ist entsprechend
den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für eine große Kapitalgesellschaft in entsprechender Anwendung des § 267 Abs. 3
HGB und den ergänzenden Vorschriften der §§ 150 ff. AktG aufgestellt worden. Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die
funktionale und die Berichtswährung des Unternehmens darstellt.
Die Constantin Medien AG, Ismaning, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten Kreis der Konzernunternehmen auf. Sie wird in keinen weiteren Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft hinterlegt.
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
2.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bilanz
Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden nach wirtschaftlicher Betrachtungsweise über
folgende Nutzungsdauern vorgenommen:
– Software zwischen 1 und 3 Jahre
– Namensrecht über 15 Jahre
– Büroeinrichtung zwischen 3 und 23 Jahre
– EDV-Anlagen und Bürogeräte zwischen 3 und 8 Jahre
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum
Nennbetrag angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen
bzw. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, wird erkennbaren Ausfallrisiken durch
Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Sonstige Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten oder zum
niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Der Nennbetrag der eigenen Anteile ist gem. § 272 Abs. 1a
HGB offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden
zum Nominalwert bilanziert.
Es bestehen Devisentermingeschäfte zur Absicherung von
Währungsrisiken. Die Devisentermingeschäfte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Der Marktwert
ermittelt sich als Barwert der Zinsdifferenz der Währungen
unter Berücksichtigung der Stichtagskurse und der Restlaufzeit.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben,
die Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum nach dem
Bilanzstichtag darstellen.
Bei Änderung der den planmäßigen Abschreibungen zugrunde
gelegten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige
Abschreibungen vorgenommen.
Beim Ansatz von latenten Steuern berücksichtigt die Constantin Medien AG als Organträgerin zusätzlich handels- und steuerrechtlich voneinander abweichende Wertansätze in den
Abschlüssen ihrer Organgesellschaften.
Für Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten
von jeweils bis zu EUR 1.000 werden unter Ausnutzung des
Wahlrechts gemäß § 6 Abs. 2a EStG i.V.m. § 252 Abs. 2 HGB
im Jahr des Zugangs Sammelposten gebildet, die im Jahr des
Zugangs und in den folgenden vier Jahren linear abgeschrieben
werden. Die in Vorjahren gemäß § 6 Abs. 2a EStG gebildeten
Sammelposten werden unter Ausnutzung des Wahlrechts des
Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB fortgeführt.
Sonstige Rückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften
in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags, wobei ggf. künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt werden. Rückstellungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer
Restlaufzeit entsprechenden und von der Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Das Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB war nicht einschlägig.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet,
gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.
6
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Bilanz
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Einnahmen,
die Erträge für einen bestimmten Zeitraum nach dem Bilanzstichtag darstellen.
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB erstellt.
Umsatzerlöse sind die Erlöse aus konzerninternen Administrationsdienstleistungen und Managementweiterbelastungen. Die
übrigen Kostenweiterbelastungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
2.2 Währungsumrechnung
Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem am Tag des
Geschäftsvorfalls geltenden Kurs sowie zum Abschlussstichtag bewertet.
Forderungsbegründung oder zum niedrigeren Kurs zum Bilanzstichtag bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Entstehung der Verbindlichkeit oder dem höheren Kurs zum Bilanzstichtag bewertet.
Folgende Wechselkurse zum Euro lagen der Bewertung zu
Grunde:
Wechselkurse
31.12.2012
31.12.2011
US-Dollar – USD
1,32180
1,29500
Schweizer Franken – CHF
1,20770
1,21710
3. Erläuterungen zur Bilanz
Aktiva
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer
Laufzeit von unter einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt des Bilanzstichtags bewertet. Bei einer
Laufzeit von über einem Jahr werden Fremdwährungsforderungen mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der
Die Angaben des laufenden Jahres betreffen, sofern nicht
anders bezeichnet, den Stichtag 31. Dezember 2012. Die Vorjahreswerte sind bei den einzelnen Posten jeweils neben den
Jahresabschlusswerten vermerkt.
Anlagevermögen in EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2012
Zugänge
Umbuchungen
Abgänge
31.12.2012
2.058.474,11
10.000,00
95.297,71
10.000,00
0,00
2.163.771,82
0,00
-10.000,00
0,00
0,00
2.068.474,11
95.297,71
0,00
0,00
2.163.771,82
1.126.188,13
22.919,91
0,00
49.899,13
1.099.208,91
1.126.188,13
22.919,91
0,00
49.899,13
1.099.208,91
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Programme, Namensrecht
2. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
Summe gesamt
7
95.306.890,24
0,00
0,00
0,00
95.306.890,24
166.360.691,18
0,00
0,00
0,00
166.360.691,18
261.667.581,42
0,00
0,00
0,00
261.667.581,42
264.862.243,66
118.217,62
0,00
49.899,13
264.930.562,15
A. Anlagevermögen
Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen sind aus
dem nachfolgenden Anlagenspiegel ersichtlich.
2. Geleistete Anzahlungen in EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Im Vorjahr handelt es sich um eine Anzahlung für Software in
der Konzeptionsphase.
31.12.2012
31.12.2011
0,00
10.000,00
1. EDV-Programme, Namensrecht in EUR
II. Sachanlagen
31.12.2012
31.12.2011
517.089,66
609.938,14
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in EUR
Zusammensetzung in EUR
31.12.2012
31.12.2011
Namensrecht
181.944,43
198.611,10
EDV-Programme
335.145,23
411.327,04
517.089,66
609.938,14
31.12.2012
31.12.2011
128.904,56
156.167,57
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um EDV-Systeme mit
einem aktuellen Buchwert von EUR 28.029 (Vj. EUR 48.448)
sowie um sonstige Einrichtungsgegenstände in Höhe von EUR
78.288 (Vj. EUR 97.112).
Das Namensrecht betrifft den Erwerb der Rechte zur Nutzung
des Namens „Constantin“ in 2008.
Kumulierte Abschreibungen
Buchwert
1.1.2012
Zugänge
Zuschreibungen
Abgänge
31.12.2012
31.12.2012
31.12.2011
1.448.535,97
198.146,19
0,00
0,00
1.646.682,16
517.089,66
609.938,14
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
10.000,00
1.448.535,97
198.146,19
0,00
0,00
1.646.682,16
517.089,66
619.938,14
970.020,56
50.182,92
0,00
49.899,13
970.304,35
128.904,56
156.167,57
970.020,56
50.182,92
0,00
49.899,13
970.304,35
128.904,56
156.167,57
95.281.090,24
25.800,00
0,00
0,00
0,00
25.800,00
95.281.090,24
89.348.014,08
0,00
11.958.737,30
0,00
77.389.276,78
88.971.414,40
77.012.677,10
89.373.814,08
0,00
11.958.737,30
0,00
77.415.076,78
184.252.504,64
172.293.767,34
91.792.370,61
248.329,11
11.958.737,30
49.899,13
80.032.063,29
184.898.498,86
173.069.873,05
8
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Bilanz
III. Finanzanlagen
Der Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB setzt sich wie folgt zusammen:
Sitz der
Gesellschaft
direkte/
indirekte
Beteiligung
in %
Ismaning
Ismaning
Sport1 Gaming GmbH
Sport1 Gaming II GmbH
Name der Gesellschaft
Constantin Sport Holding GmbH*
Sport1 GmbH
Ergebnis des
letzten Geschäftsjahres
in Tausend
100,00
EUR
40.795
0
100,00
EUR
9.324
0
Ismaning
100,00
EUR
-770
-814
Ismaning
100,00
EUR
21
-4
Constantin Sport Medien GmbH
Ismaning
100,00
EUR
100
5
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion*
Ismaning
100,00
EUR
14.588
0
Wien/Österreich
100,00
EUR
1.288
1.253
PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H.
PLAZAMEDIA Swiss AG
Pratteln/Schweiz
100,00
CHF
-408
-430
Constantin Sport Marketing GmbH*
Ismaning
100,00
EUR
125
0
Brandsome GmbH*
Ismaning
100,00
EUR
88
0
Amsterdam/Niederlande
100,00
EUR
1.034
-31
EM.TV Verwaltungs GmbH
Ismaning
100,00
EUR
11
-4
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG
Ismaning
100,00
EUR
71
-10
Pratteln/Schweiz
47,30
CHF
196.879
30.971
Luzern/Schweiz
100,00
CHF
34.638
33.504
Team Football Marketing AG
Luzern/Schweiz
95,27
CHF
39.483
26.688
T.E.A.M. Television Event And Media Marketing AG
Luzern/Schweiz
100,00
CHF
2.572
1.972
London/UK
100,00
GBP
1
0
Pratteln/Schweiz
100,00
CHF
9.547
-2.177
Pratteln/Schweiz
100,00
CHF
313
72
Zürich/Schweiz
100,00
CHF
-1.838
-689
Constantin Entertainment AG (CH)
Pratteln/Schweiz
100,00
CHF
79
-21
Mood Factory AG
Pratteln/Schweiz
52,00
CHF
63
-37
Kuuluu Interactive Entertainment AG
Pratteln/Schweiz
22,00
CHF
-1.191
-1.291
-356
EM.TV Finance B.V.
Highlight Communications AG****
Team Holding AG
T.E.A.M. UK
Rainbow Home Entertainment AG
Constantin Film Schweiz AG
Kontraproduktion AG
Pokermania GmbH
Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H.
Highlight Event & Entertainment AG
Highlight Event AG
Köln
50,004
EUR
-325
Wien/Österreich
100,00
EUR
1.564
16
Düdingen/Schweiz
59,891
CHF
25.381
-193
Luzern/Schweiz
100,00
CHF
1.422
691
Düdingen/Schweiz
100,00
CHF
-11.362
721
Highlight Communications (Deutschland) GmbH
München
100,00
EUR
1.574
0
Constantin Film AG
München
100,00
EUR
77.785
6.344
Constantin Media GmbH audiovisuelle Produktionen*
München
100,00
EUR
26
0
Constantin Film Produktion GmbH*
München
100,00
EUR
339
0
Constantin Television GmbH*
München
100,00
EUR
100
0
Constantin Film Services GmbH*
München
100,00
EUR
25
0
Los Angeles/USA
100,00
USD
2.053
-917
Los Angeles/USA
100,00
USD
446
100
London/UK
100,00
GBP
-48
-22
Escor Automaten AG
Constantin Film Development Inc.
Constantin Production Services Inc.
DoA Production Ltd.
9
Währung
Eigenkapital
des letzten Geschäftsjahres
in Tausend
Name der Gesellschaft
Resident Evil Mexico S. DE R.L. DE C.V.**
Smilla Film A.S.
NEF-Production S.A.S.
Constantin Film International GmbH *
Constantin Pictures GmbH*
Impact Pictures LLC
Impact Pictures Ltd.
Constantin Entertainment GmbH*
Constantin Entertainment Polska Sp. z o.o.
Constantin Entertainment U.K. Ltd.
Constantin Entertainment Croatia d.o.o.
Eigenkapital
des letzten Geschäftsjahres
in Tausend
Ergebnis des
letzten Geschäftsjahres
in Tausend
Sitz der
Gesellschaft
direkte/
indirekte
Beteiligung
in %
Währung
Mexicali/Mexiko
100,00
MXN
86
0
Kopenhagen/Dänemark
100,00
DKR
-3.065
-49
Paris/Frankreich
30,00
EUR
-1.071
-599
München
100,00
EUR
105
0
München
100,00
EUR
26
0
Delaware/USA
51,00
USD
-1.449
-333
-6
London/UK
51,00
GBP
-774
Ismaning
100,00
EUR
301
0
Warschau, Polen
75,00
PLN
5.479
5.421
Reading/UK
100,00
GBP
-41
-6
Zagreb/Kroatien
100,00
HRK
677
657
Constantin Entertainment Turkey TV Prodüksiyon
Limited Sirketi***
Constantin Entertainment Hellas EPE*****
Constantin Entertainment Middle East FZ LLC
Constantin Entertainment SRB d.o.o.
Constantin Entertainment Israel Ltd.
Istanbul/Turkei
100,00
TRY
-1.747
38
Athen/Griechenland
100,00
EUR
-29
-318
Abu Dhabi/VAE
100,00
AED
-1.302
-83
Belgrad/Serbien
100,00
RSD
-113.403
-29.550
Tel Aviv/Israel
75,00
ILS
-225
334
Budapest/Ungarn
100,00
HUF
-98.238
-104.238
München
95,52
EUR
-1.753
-1.979
Berlin
75,50
EUR
-3.009
-342
Rat Pack Filmproduktion GmbH
München
51,00
EUR
-1.261
2.021
Westside Filmproduktion GmbH
Krefeld
51,00
EUR
75
2.897
320
Constantin Entertainment Hungary Kft
Olga Film GmbH
Moovie – the art of entertainment GmbH
PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und
Fernsehen mbH
München
50,00
EUR
472
Constantin Film Verleih GmbH*
München
100,00
EUR
2.815
0
Amsterdam/Niederlande
100,00
EUR
1.538
32
Constantin International B.V.
Mister Smith Entertainment Ltd.
London/UK
50,00
GBP
-654
-654
Constantin Music Verlags- GmbH*
München
100,00
EUR
70
0
Constantin Music GmbH*
München
90,00
EUR
25
0
Constantin Family GmbH*
München
100,00
EUR
100
0
Königskinder Music GmbH
München
50,00
EUR
-255
34
BECO Musikverlag GmbH
Hamburg
50,00
EUR
67
6
Köln
51,00
EUR
4
-96
Nadcon Film GmbH
*
**
***
****
Unternehmen, die das Wahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB bezüglich Offenlegung in Anspruch nehmen.
Die Gesellschaft wird zu je 50% durch die Constantin Film Produktion GmbH und die Constantin Film International GmbH gehalten.
Die Gesellschaft wird zu 0,03% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten.
Unter Berücksichtigung der von Highlight Communications AG gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 48,49%.
Die Gesellschaften, an denen die Highlight Communications AG beteiligt ist, sind mit dem Anteil von 47,3% durchzurechnen.
***** Die Gesellschaft wird zu 0,2% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten.
10
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Bilanz
2. Beteiligungen in EUR
Zusammensetzung in EUR
31.12.2012
31.12.2011
88.971.414,40
77.012.677,10
Sport1 GmbH
Die Erhöhung bei den Beteiligungen ist auf eine Zuschreibung
auf den beizulegenden Zeitwert von EUR 11.958.737 zurückzuführen. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Börsenkurs.
B. Umlaufvermögen
31.12.2011
1.409.137,64
1.169.382,73
Constantin Sport Holding GmbH
687.599,70
4.052.476,62
Constantin Sport Marketing GmbH
454.037,50
0,00
Constantin Sport Medien GmbH
401.551,52
0,00
Film-Produktion
231.144,92
282.678,26
Brandsome GmbH
131.165,21
0,00
5.293,15
203.520,55
PLAZAMEDIA GmbH TV- und
PLAZAMEDIA Swiss AG
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
31.12.2012
Übrige Gesellschaften
2.792,67
1.190,00
3.322.722,31
5.709.248,16
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in EUR
31.12.2012
31.12.2011
7.905,52
8.276,74
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0
(Vj. EUR 0)
Zusammensetzung in EUR
Bruttoforderungen
Fremdwährungsbewertung
Einzelwertberichtigungen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in EUR
31.12.2012
31.12.2011
114.460,50
110.000,00
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0
(Vj. EUR 0)
31.12.2012
31.12.2011
57.226,31
191.066,98
0,00
-4.711,38
-49.320,79
-178.078,86
7.905,52
8.276,74
Im Gesamtbetrag der Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen von EUR 114.461 (Vj. EUR
110.000) enthalten.
4. Sonstige Vermögensgegenstände in EUR
In 2012 wurde wie im Vorjahr keine Pauschalwertberichtigung
gebildet, da alle Risiken bereits im Rahmen der Ermittlung von
Einzelwertberichtigungen berücksichtigt wurden.
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen in EUR
31.12.2012
31.12.2011
3.322.722,31
5.709.248,16
– davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 516.376
(Vj. EUR 590.321)
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0
(Vj. EUR 0)
11
31.12.2012
31.12.2011
1.202.320,81
1.233.802,70
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR
34.225 (Vj. EUR 41.696)
Die Kapitalertragsteuer- und Körperschaftsteuerforderungen
stehen im Zusammenhang mit Rückforderungsansprüchen für
das Berichtsjahr sowie für ehemalige Tochterunternehmen für
die Jahre 2005 bis 2007.
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Zusammensetzung in EUR
31.12.2012
31.12.2011
papiere des Umlaufvermögens
833.791,73
831.357,45
Kapitalertragsteuer
308.005,79
351.035,06
Körperschaftsteuer
58.537,36
48.777,99
1.885,93
746,38
Kautionen
0,00
1.863,80
Sonstiges
100,00
22,02
1.202.320,81
1.233.802,70
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten in EUR
Zinsabgrenzungen auf Wert-
Debitorische Kreditoren
31.12.2012
31.12.2011
4.989.306,90
6.667.284,27
31.12.2012
31.12.2011
4.988.283,27
6.664.834,10
Zusammensetzung in EUR
Girokonten
Kassen
1.023,63
2.450,17
4.989.306,90
6.667.284,27
II. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere in EUR
D. Aktive latente Steuern
31.12.2012
31.12.2011
17.313.065,20
17.297.618,47
In 2012 hat die Constantin Medien AG insgesamt 782 Stück
(Vj. 56.500 Stück) Anteile an der, von ihrer Tochtergesellschaft
EM.TV Finance B.V. emittierten, Wandelschuldverschreibung
2006/2013 erworben. Der Erwerb erfolgte zu Marktpreisen.
Insgesamt hält die Gesellschaft zum 31. Dezember 2012
4.066.559 Stück (Vj. 4.065.777 Stück) der Wandelschuldverschreibung 2006/2013.
In 2010 hat die Gesellschaft von der im Oktober 2010 emittierten Unternehmensanleihe Anleihen im Nominalwert von
EUR 1.000.000 zurückerworben. Zum 31. Dezember 2012
erfolgt der Ansatz zu Anschaffungskosten. Im Berichtsjahr
erfolgte eine Zuschreibung auf die ursprünglichen Anschaffungskosten von EUR 11.000 (Vj. EUR 6.500).
Aktive latente Steuern in EUR
31.12.2012
31.12.2011
3.351.577,00
3.495.346,00
Die nach § 274 Abs. 1 HGB gebildeten aktiven latenten Steuern
setzen sich aus temporären Differenzen auf Geschäfts- oder
Firmenwerte, Mietereinbauten, sonstige Rückstellungen und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR
3.277.310 (Vj. EUR 2.749.182) sowie auf steuerliche Verlustvorträge in nutzbarer Höhe von EUR 74.267 (Vj. EUR 746.164)
zusammen. Passive latente temporäre Differenzen bestehen
auf Finanzanlagen, Wertpapiere des Umlaufvermögens und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR
332.163 (Vj. EUR 330.322), die mit aktiven latenten Differenzen saldiert wurden. Der Ermittlung der latenten Steuern
lag wie im Vorjahr ein Steuersatz von 27,38 Prozent zugrunde.
12
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Bilanz
Passiva
A. Eigenkapital
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist im nachfolgenden Eigenkapitalspiegel dargestellt:
Eigenkapitalspiegel in EUR
Gewinnrücklagen
Gezeichnetes
Kapital
Eigene Anteile
Kapitalrücklage
Rücklage für
eigene Anteile
Stand 1.1.2011
85.130.780,00
-2.047,00
183.707.654,48
2.047,00
Jahresfehlbetrag
0,00
0,00
0,00
0,00
Stand 1.1.2012
85.130.780,00
-2.047,00
183.707.654,48
2.047,00
0,00
0,00
0,00
0,00
85.130.780,00
-2.047,00
183.707.654,48
2.047,00
Jahresüberschuss
Stand 31.12.2012
I. Gezeichnetes Kapital
Andere
Gewinnrücklagen
Verlustvortrag
Summe
5.910.087,10 -165.486.805,04
109.261.716,54
0,00
-15.284.070,26
-15.284.070,26
5.910.087,10 -180.770.875,30
93.977.646,28
0,00
8.648.453,86
8.648.453,86
5.910.087,10 -172.122.421,44
102.626.100,14
tende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen.
Gezeichnetes Kapital in EUR
31.12.2012
31.12.2011
85.130.780,00
85.130.780,00
1.1 Entwicklung des Grundkapitals
Das Grundkapital der Constantin Medien AG beträgt zum 31.
Dezember 2012 insgesamt EUR 85.130.780 (Vj. EUR
85.130.780), eingeteilt in 85.130.780 (Vj. 85.130.780) auf
den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag
am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie.
Zum 31. Dezember 2012 belief sich die Position der selbst
gehaltenen stimmrechtslosen eigenen Aktien auf 2.047 Stück
(Vj. 2.047 Stück). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft
keinerlei Rechte zu.
1.2 Genehmigtes Kapital
Genehmigtes Kapital 2009/I
Im Rahmen des auf der außerordentlichen Hauptversammlung
vom 28. Januar 2009 beschlossenen genehmigten Kapitals
2009/I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit
Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um
insgesamt bis zu EUR 20.000.000 durch ein- oder mehrmalige
Ausgabe von bis zu 20.000.000 neuen, auf den Inhaber lau-
13
Das genehmigte Kapital zum 31. Dezember 2012 beträgt EUR
20.000.000 (Vj. EUR 20.000.000).
1.3 Bedingtes Kapital
Bedingtes Kapital 2004/III
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR
1.488.012 durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf den
Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte
Kapitalerhöhung diente der Bedienung von Optionsrechten für
Aktienoptionen, die auf Basis der Beschlüsse der Hauptversammlung der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom
22. Juli 1999 und 26. Juli 2000 ausgegeben wurden.
Zum 31. Dezember 2012 hielten Berechtigte insgesamt 0
Optionsrechte (Vj. 87.000 Optionsrechte), die zum Bezug von
insgesamt 0 (Vj. 11.918 Stückaktien) auf den Inhaber lautende
Stückaktien der Constantin Medien AG mit einem anteiligen
Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie berechtigen.
Bedingtes Kapital 2005/I
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 wurde
das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 15.000.000
durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 auf den Inhaber lautende
Stückaktien bedingt erhöht. Auf Basis dieser Ermächtigung
wurde am 8. Mai 2006 über die hundertprozentige Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V., Amsterdam die 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013 ausgegeben. Jede Wandelschuldverschreibung berechtigt zur Wandlung in 1,0123 auf
den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG
mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je
Aktie. Den Emissionserlös hat die EM.TV Finance B.V. der Constantin Medien AG über ein ursprünglich langfristiges Darlehen
zur Verfügung gestellt. Die Constantin Medien AG tritt als Garantin für die Wandelschuldverschreibung auf. Im Falle einer Wandlung erlischt der Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in
Höhe der in Aktien gewandelten Schuldverschreibungen.
Die Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 hat die teilweise
Aufhebung des bedingten Kapitals 2005/I beschlossen. Die
Reduzierung des bedingten Kapitals 2005/I auf EUR
5.000.000 erfolgte, da nach Ausübung der vorzeitigen Kündigungsoption zum Mai 2011 sowie Aufrechnung und Entwertung von Teilschuldverschreibungen zur Bedienung der
Wandlungsrechte aus ausstehenden Wandelschuldverschreibungen nur noch ein bedingtes Kapital in Höhe von EUR
5.000.000 notwendig ist.
Zum 31. Dezember 2012 beläuft sich das bedingte Kapital
2005/I auf einen Betrag von EUR 5.000.000 (Vj. EUR
5.000.000). Im Geschäftsjahr 2012 wurden wie im Vorjahr
keine Teilschuldverschreibungen in Aktien der Constantin
Medien AG gewandelt.
Bedingtes Kapital 2011/I
Die Hauptversammlung hat am 19. Juli 2011 beschlossen,
das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 20.000.000
bedingt zu erhöhen.
Das bedingte Kapital 2011/I dient ausschließlich der Gewährung von Aktienrechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von
Finanzinstrumenten (Wandelschuldverschreibungen und/oder
Optionsschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechte
und/oder Optionsgenussrechte), die bis zum 19. Juli 2016 von
der Gesellschaft oder unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft begeben werden. Das bedingte Kapital 2011/I dient nach Maßgabe der
Wandelanleihebedingungen bzw. Wandelgenussrechtsbedingungen auch der Ausgabe von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger
von Wandelschuldverschreibungen bzw. Wandelgenussrechten,
die mit Wandlungspflichten ausgestattet sind. Die Ermächtigung bezieht sich auf die Ausgabe von Instrumenten im Gesamtnennbetrag von bis zu 150 Mio. Euro.
Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie von den Options- oder Wandlungsrechten aus den
vorgenannten Finanzinstrumenten Gebrauch gemacht wird
oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Der Beschluss über
das bedingte Kapital 2011/I wurde am 1. August 2011 in das
Handelsregister eingetragen.
Bedingtes Kapital 2011/II
Durch Beschluss der Hauptversammlung am 19. Juli 2011
wurde das Grundkapital um bis zu EUR 15.000.000 bedingt
erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung bezieht sich auf die Ausgabe von Finanzinstrumenten (siehe bedingtes Kapital 2011/I)
bis zum 19. Juli 2016 im Gesamtnennbetrag von bis zu 112,5
Mio. Euro. Der Beschluss über das bedingte Kapital 2011/II
wurde am 1. August 2011 in das Handelsregister eingetragen.
1.4 Aktienoptionen
Das Aktienoptionsprogramm 2000 ist im Geschäftsjahr 2012
ausgelaufen. Zum 31. Dezember 2012 bestehen keine Optionsrechte mehr (Vj. 87.000 Optionsrechte). Das Optionsprogramm
hatte bereits im Geschäftsjahr 2007 das Ende des Erdienungszeitraums erreicht. Daher waren in den Geschäftsjahren 2012
und 2011 keine Personalaufwendungen aus der Bilanzierung
von Stock Options zu erfassen. In den Geschäftsjahren 2012
und 2011 wurden keine Optionsrechte ausgeübt.
1.5 Eigene Anteile
Die Constantin Medien AG hält zum 31. Dezember 2012
2.047 (Vj. 2.047) Stück eigene Aktien. Der auf diese eigenen
Anteile entfallende Betrag am gezeichneten Kapital beträgt
EUR 2.047 (Vj. EUR 2.047).
Die Highlight Communications AG hält ihrerseits zum 31.
Dezember 2012 insgesamt 7.422.331 (Vj. 7.422.331) Stück
Constantin Medien-Aktien mit einem auf das gezeichnete
Kapital entfallenden Betrag von EUR 7.422.331 (Vj. EUR
7.422.331). Die von der Highlight Communications AG gehaltenen Constantin Medien-Aktien sind wie eigene Anteile zu
behandeln. Sie entsprachen zum 31. Dezember 2012 insgesamt einem Anteil am Grundkapital von 8,7 Prozent.
14
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Bilanz
Transaktionen mit eigenen Aktien wurden im Berichtsjahr nicht
getätigt.
IV. Bilanzverlust
1. Bilanzverlust in EUR
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ist
die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien von bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden
Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung
wurde mit Ablauf der Hauptversammlung am 9. Juni 2010
wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die Ermächtigung ist
auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem rechnerischen
Anteil am Grundkapital von insgesamt bis zu EUR 8.513.078
beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen,
einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen
Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich
im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff.
AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.
31.12.2012
31.12.2011
-172.122.421,44 -180.770.875,30
Zusammensetzung in EUR
31.12.2012
Verlustvortrag
31.12.2011
-180.770.875,30 -165.486.805,04
Jahresüberschuss/
Vj. Jahresfehlbetrag
8.648.453,86
-15.284.070,26
-172.122.421,44 -180.770.875,30
B. Rückstellungen
III. Gewinnrücklagen
1. Steuerrückstellungen in EUR
1. Rücklage für eigene Anteile in EUR
31.12.2012
31.12.2011
2.047,00
2.047,00
Gemäß § 272 Abs. 1a HGB sind die eigenen Anteile ab dem
Geschäftsjahr 2010 nicht mehr aktivisch unter den Wertpapieren auszuweisen. Vielmehr ist der Nennbetrag der eigenen
Anteile offen vom gezeichneten Kapital abzusetzen sowie der
Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten mit den frei
verfügbaren Gewinnrücklagen zu verrechnen.
2. Andere Gewinnrücklagen in EUR
31.12.2012
31.12.2011
5.910.087,10
5.910.087,10
Die anderen Gewinnrücklagen beinhalten EUR 5.893.681 (Vj.
EUR 5.893.681) aus der Bildung von aktiven latenten Steuern gemäß § 274 Abs. 1 HGB zum 1. Januar 2010 sowie EUR
16.406 (Vj. EUR 16.406) aufgrund der zum 1. Januar 2010
vorgenommen Abzinsung einer langfristigen Rückstellung.
In Höhe von EUR 5.893.681 (Vj. EUR 5.893.681) unterliegen
die anderen Gewinnrücklagen einer Ausschüttungssperre nach
§ 268 Abs. 8 Satz 2 HGB.
15
31.12.2012
31.12.2011
118.571,00
0,00
Die Rückstellung betrifft die für das Geschäftsjahr 2012
erwartete Gewerbesteuerzahllast.
2. Sonstige Rückstellungen in EUR
31.12.2012
31.12.2011
14.533.845,88
15.171.572,48
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für
Rechts- und Beratungskosten in Höhe von EUR 3.733.704
(Vj. EUR 4.008.375) für verschiedene anhängige Prozesse.
Der Erfüllungsbetrag der Rückstellungen für Garantieverpflichtungen beträgt EUR 5.720.000 (Vj. EUR 7.048.000).
Personalrückstellungen in Höhe von EUR 2.672.442 (Vj. EUR
1.762.855) beinhalten aufgelaufene Überstunden, nicht genommene Urlaubstage, variable Vergütungsansprüche der Mitarbeiter sowie Vorstandstantiemen.
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen belaufen sich
auf EUR 1.298.847 (Vj. EUR 793.811).
Rückstellungen für ausstehende Lizenzzahlungen und Provisionen bestehen in Höhe von EUR 750.000 (Vj. EUR 715.500).
Rückstellungen für Prüfungs-, Abschluss- und Steuerberatungskosten belaufen sich auf EUR 123.700 (Vj. EUR 137.484).
– davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 3.000 (Vj. EUR
3.000)
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR
29.942.023 (Vj. EUR 30.592.170)
Zusammensetzung in EUR
C. Verbindlichkeiten
31.12.2012
31.12.2011
1. Anleihen in EUR
EM.TV Finance B.V.
31.12.2012
31.12.2011
30.584.383,56
30.582.786,89
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 584.384
(Vj. EUR 582.787)
– davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren
EUR 30.000.000 (Vj. EUR 30.000.000)
Die Constantin Medien AG hat am 13. Oktober 2010 eine
Unternehmensanleihe im Volumen von EUR 30.000.000
begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist
mit 9,0 Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe wurde bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Die Constantin Medien AG hat das Recht die Unternehmensanleihe ab
dem 13. Oktober 2013 insgesamt, nicht jedoch teilweise,
jederzeit mit einer Frist von mindestens 30 und höchstens 60
Tagen durch Bekanntmachung zu kündigen und vorzeitig zum
Erfüllungsbetrag zurückzuzahlen. Die Unternehmensanleihe
enthält kein Wandlungsrecht.
Sport1 Gaming II GmbH
29.937.305,37 29.937.305,39
4.717,85
0,00
Constantin Sport Marketing GmbH
0,00
584.731,68
Brandsome GmbH
0,00
43.998,94
Sport1 Gaming GmbH
0,00
20.163,39
Constantin Sport Medien GmbH
0,00
5.970,26
29.942.023,22 30.592.169,66
Am 8. Mai 2006 hat die EM.TV Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, eine 100 Prozent Tochtergesellschaft der Constantin
Medien AG, eine 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/
2013 mit einem Nominalwert von insgesamt EUR 87.750.000
begeben. Jede Schuldverschreibung berechtigt zur Wandlung
in 1,0123 auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin
Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von
EUR 1,00 je Aktie. Der Emissionspreis, der dem Nennbetrag
sowie dem anfänglichen Wandlungspreis entspricht, beträgt
EUR 5,85 je Wandelschuldverschreibung. Der Zinssatz beläuft
sich auf 5,25 Prozent. Die Constantin Medien AG hat den Anleihegläubigern sowohl für Zinszahlungen als auch für die
Rückzahlung eine Garantie gegeben.
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in EUR
31.12.2012
31.12.2011
319.410,75
572.628,44
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 319.411
(Vj. EUR 572.628)
Von den Verbindlichkeiten bestehen EUR 11.080 (Vj. EUR
247.230) gegenüber Lizenzgebern und EUR 308.331 (Vj.
EUR 325.398) aus anderen Lieferungen und Leistungen.
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
in EUR
31.12.2012
31.12.2011
29.942.023,22
30.592.169,66
Den Emissionserlös aus der Wandelschuldverschreibung hat
die EM.TV Finance B.V. der Constantin Medien AG vollständig
durch ein langfristiges Darlehen in Höhe von ursprünglich
EUR 87.750.000 zur Verfügung gestellt. Das Darlehen wird
mit 5,5 Prozent verzinst. Im Falle einer Wandlung erlischt der
Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in Höhe der in Aktien
der Constantin Medien AG gewandelten Schuldverschreibungen.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden keine (Vj. 0) Teilschuldverschreibungen der EM.TV Finance B.V. in auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG gewandelt.
Im Zusammenhang mit der Ausübung der Rückzahlungsoption
durch die Gläubiger kam es im Mai 2011 zur vorzeitigen Rückzahlung von 7.990.432 Stück Teilschuldverschreibungen im
Nominalbetrag von EUR 46.744.027. Im Juli 2011 wurden
16
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Bilanz
2.035.780 von der Constantin Medien AG gehaltene Teilschuldverschreibungen von der EM.TV Finance B.V. aufgerechnet und eingezogen.
bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR
51.233 (Vj. EUR 46.822) enthalten.
5. Sonstige Verbindlichkeiten in EUR
Am 31. Dezember 2012 standen noch 4.939.247 (Vj.
4.939.247) Teilschuldverschreibungen aus. Das Darlehen vor
Zinsen von der EM.TV Finance B.V. zum Bilanzstichtag beträgt
somit EUR 28.894.595 (Vj. EUR 28.894.595).
Folgende Sicherheiten wurden den Gläubigern der Wandelschuldverschreibung gewährt:
– Abtretung sämtlicher Ansprüche der EM.TV Finance B.V. aus
dem Darlehen an die Constantin Medien AG
– Garantie der Constantin Medien AG in Höhe von EUR
29.934.305
Der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance
B.V. stehen die in den Wertpapieren des Umlaufvermögens ausgewiesenen, durch die Gesellschaft zurückerworbenen Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von 23,8 Mio. EUR
gegenüber, die nicht mit der Darlehensverbindlichkeit saldiert
werden können. Durch den über den Markt durchgeführten
Rückkauf bzw. durch die zum 31. Dezember 2012 selbst gehaltenen Stücke, konnte die Constantin Medien AG ihre Verbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance B.V. rechnerisch insgesamt
auf 6,1 Mio. EUR reduzieren. Des Weiteren werden zurückerworbene Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von
2,9 Mio. EUR direkt von der mittelbaren Tochtergesellschaft
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion gehalten.
Für die Tilgung der verbleibenden Verbindlichkeiten gegenüber
der EM.TV Finance B.V wird die Constantin Medien AG vorhandene liquide Mittel, frei verfügbare Betriebsmittelkreditlinien sowie weitere Finanzierungsquellen nutzen.
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht in EUR
31.12.2012
31.12.2011
51.233,24
46.822,01
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 51.233
(Vj. EUR 46.822)
Im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Ver-
17
31.12.2012
31.12.2011
37.053.978,46
36.676.207,02
– davon aus Steuern EUR 1.252.101 (Vj. EUR 671.573)
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR
36.974.778 (Vj. EUR 36.577.207)
– davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren
EUR 79.200 (Vj. EUR 79.200)
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren EUR 0
(Vj. EUR 19.800)
Zusammensetzung in EUR
Darlehen Privatinvestor
Umsatzsteuer
Lohn-/Kirchensteuer
31.12.2012
31.12.2011
35.697.054,57
35.883.046,02
1.023.852,84
569.833,60
220.335,52
93.826,70
99.000,00
118.800,00
Quellensteuer
7.912,50
7.912,50
Kreditorische Debitoren
2.420,90
2.420,90
Übrige
3.402,13
367,30
37.053.978,46
36.676.207,02
Ablöse Altverträge
Die Darlehen werden von einer der Highlight Communications
AG nahe stehenden Person gewährt. Die Darlehen wurden im
dritten Quartal 2012 neu gebündelt und bis September 2013
verlängert. Mit einer im Februar 2013 geschlossenen Vereinbarung erfolgte die Verlängerung der Laufzeit bis Juni 2014.
Der Zinssatz beträgt unverändert 6,0 Prozent p.a. Die Rückzahlung hat zum Teil in Schweizer Franken zu erfolgen. Zur Absicherung des Kursrisikos wurden Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Grundgeschäft ist eine Darlehensverbindlichkeit in
Höhe von 16,0 Mio. CHF. Grund- und Sicherungsgeschäft sind
so ausgestaltet, dass sich Währung, Betrag und Endfälligkeit
decken. Es besteht Effektivität. Grund- und Sicherungsgeschäft
bilden eine Bewertungseinheit. Das Sicherungsgeschäft ist
nach der Einfrierungsmethode nicht bilanziert, da sich Währungsergebnisse aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgleichen. Der Marktwert des Devisentermingeschäfts zum 31.
Dezember 2012 beträgt EUR -112.802. Zur Besicherung des
Anhangsangaben | Jahresabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtdarlehens wurde ein Wertpapierdepot mit 22,3 Millionen Highlight Communications-Aktien verpfändet.
2012
Die Umsatzsteuerverbindlichkeit betrifft die seit 1. Januar 2010
bestehende Umsatzsteuerorganschaft, deren Organträgerin die
Constantin Medien AG ist.
Die Lohn- und Kirchensteuer für Dezember 2012 wurde im
Januar 2013 gezahlt.
4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
2. Sonstige betriebliche Erträge in EUR
2012
2011
8.909.363,31
7.975.605,62
Zusammensetzung Sonstige betriebliche Erträge in EUR
2012
2011
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen
4.015.439,93
1.236.023,89
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
2.032.352,27
438.257,35
Kostenweiterbelastungen an verbundene Unternehmen
1.736.013,55
1.051.245,33
Kostenerstattungen von Dritten
744.319,84
528.967,82
Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten
226.929,50
0,00
95.631,41
64.804,73
Kursdifferenzen
Übrige periodenfremde Erträge
7.073,30
21.088,04
Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens
0,00
4.588.349,12
Liquidationserlöse Tochtergesellschaften
0,00
6.075,48
Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
0,00
38,18
51.603,51
40.755,68
8.909.363,31
7.975.605,62
Übrige
4. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen in EUR
2012
2011
-248.329,11
-164.017,77
Im Berichtsjahr fielen keine außerplanmäßige Abschreibungen
(Vj. EUR 0) an.
18
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen in EUR
2012
2011
-6.660.248,45
-7.720.202,51
Bei den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt
es sich wie im Vorjahr um diverse Einzelposten, die zum Beispiel im Zusammenhang mit der Administration des Unternehmens, dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung und sonstigen
Bereichen der allgemeinen Verwaltung stehen.
Zusammensetzung Sonstige betriebliche Aufwendungen in EUR
2012
2011
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten
-2.375.767,19
-1.934.009,58
Wartungskosten, Reparaturen, Instandhaltungen
-1.339.072,25
-827.942,99
Porto, Telefon, Internet
-421.377,81
-424.743,59
Werbe-, Reise- und Messekosten
-398.500,07
-546.193,38
Verluste aus Kursdifferenzen
-398.419,15
-1.632.351,88
Mieten und Raumkosten
-394.405,37
-442.866,80
Wertberichtigungen und Forderungsverluste
-306.085,11
-900.292,00
Versicherungen, Beiträge und sonstige Abgaben
-225.835,18
-258.807,02
Fahrzeugkosten
-101.716,47
-123.381,80
-10.009,06
-14.980,30
Bankgebühren
Verluste aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
Übrige
9. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere
des Umlaufvermögens in EUR
2012
2011
11.969.737,30
6.500,00
Die Zuschreibung erfolgte auf den beizulegenden Zeitwert zum
Bilanzstichtag. Im Berichtsjahr umfasst der Posten im Wesentlichen Zuschreibungen auf Finanzanlagen.
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere
des Umlaufvermögens in EUR
2012
2011
0,00
-16.678.621,10
Im Vorjahr umfasst der Posten ausschließlich außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen.
19
0,00
-285,26
-689.060,79
-614.347,91
-6.660.248,45
-7.720.202,51
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in EUR
2012
2011
-219.199,67
620.481,33
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich zusammen aus Erträgen aus Verlustrücktrag von EUR 80.915
(Vj. Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen für
2009 von EUR 23.606), aus Aufwendungen aus der für das
Berichtsjahr erwarteten Körperschaft- und Gewerbesteuerzahllast von EUR 156.346 und aus Aufwendungen aus der Verminderung aktiver latenter Steuern von EUR 143.769 (Vj.
Erträge von EUR 596.875).
Anhangsangaben | Jahresabschluss
Sonstige Angaben
2012
5. Sonstige Angaben
5.1 Gesellschaftsorgane
Vorstand
– Bernhard Burgener, Vorsitzender des Vorstands,
Zeiningen, Schweiz
– Antonio Arrigoni, Vorstand Finanzen, Feldkirchen
– Thilo Proff, Vorstand Sport (von 1. März 2012 bis 10. Dezember 2012), München
Die kurzfristigen Gesamtbezüge des Vorstands im Berichtsjahr
betrugen EUR 3.381.948 (Vj. EUR 2.867.109). Des Weiteren
sind als Anteil der mehrjährigen Tantieme für Herrn Bernhard
Burgener EUR 100.000 und für Herrn Antonio Arrigoni EUR
150.000 erfasst.
Bezüge des Vorstands in EUR
Fixe Vergütung
Kurzfristige
variable
Vergütung
Sonstige
Bezüge
Summe
Bernhard Burgener
450.000
225.000
1.384.838
2.059.838
Antonio Arrigoni
622.148
225.000
8.295
855.443
Bernhard Burgener
450.000
150.000
1.489.237
2.089.237
Antonio Arrigoni
619.259
150.000
8.613
777.872
2012
2011
Die sonstigen Bezüge von Herrn Bernhard Burgener betreffen
seine Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands der Constantin
Film AG sowie als Präsident des Verwaltungsrats bzw. Delegierter des Verwaltungsrats bzw. Mitglied des Verwaltungsrats
verschiedener Unternehmen der Highlight CommunicationsGruppe. Die sonstigen Bezüge von Herrn Antonio Arrigoni betreffen die Vergütung für seine Tätigkeit als Verwaltungsratsmitglied der Highlight Communications AG.
Mit Wirkung zum 10. Dezember 2012 ist Herr Thilo Proff aus
persönlichen Gründen aus dem Vorstand der Constantin Medien AG ausgetreten. Für seine Tätigkeit als Vorstand Sport in
der Zeit vom 1. März 2012 bis zu seinem Ausscheiden erhielt
Herr Thilo Proff fixe Bezüge von 291.667 Euro. Des Weiteren
wurden anlässlich der Beendigung des Arbeitsverhältnisses Abfindungsaufwendungen von 175.000 Euro erfasst.
Die Mitglieder des Vorstands haben von der Constantin Medien
AG weder Kredite noch Vorschüsse erhalten. Haftungsverhältnisse zugunsten der Mitglieder des Vorstands wurden von der
Constantin Medien AG nicht eingegangen.
Bezugsrechte, aktienbasierte Vergütungen und Optionsrechte,
die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG berechtigen, bestanden wie im Vorjahr für Mitglieder des Vorstands nicht.
Die oben genannten Vorstände sind Mitglieder der folgenden
Kontrollgremien:
Herr Bernhard Burgener ist Mitglied in den folgenden Aufsichts- und Verwaltungsräten sowie Beiräten:
– Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, München
– Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Highlight Communications AG, Pratteln, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Highlight Event & Entertainment AG, Düdingen, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Highlight Event AG,
Luzern, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Team Holding AG,
Luzern, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Team Football Marketing AG, Luzern, Schweiz
20
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Sonstige Angaben
– Präsident des Verwaltungsrats der T.E.A.M Television
Event And Media Marketing AG, Luzern, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Constantin Film
Schweiz AG, Basel, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Constantin Entertainment AG, Pratteln, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der KONTRAPRODUKTION
AG, Zürich, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Mood Factory AG,
Pratteln, Schweiz
– Beirat der Constantin Entertainment GmbH, Ismaning
– Verwaltungsrat der Escor Automaten AG, Düdingen,
Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Lechner Marmor AG,
Laas, Italien
– Präsident des Verwaltungsrats der Laaser Marmorindustrie
GmbH, Laas, Italien
– Verwaltungsrat der CBE Marmor & Handels AG, Ibach,
Schweiz
– Verwaltungsrat des Club de Bâle SA, Basel, Schweiz
Herr Antonio Arrigoni ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsbzw. Verwaltungsräten:
– Verwaltungsrat der Highlight Communications AG, Pratteln,
Schweiz
– Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der PLAZAMEDIA Swiss AG, Pratteln, Schweiz
Aufsichtsrat
– Fred Kogel, Produzent, Straßlach-Dingharting (Vorsitzender)
– Werner E. Klatten, Rechtsanwalt, Hamburg (stellvertretender Vorsitzender)
– Jan P. Weidner, Investmentbanker, Frankfurt/Main
– Dr. Erwin Conradi, Unternehmer, Risch, Schweiz
– Dr. Dieter Hahn, Geschäftsführer, München
– Dr. Bernd Kuhn, Rechtsanwalt, München
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats im Berichtsjahr betrugen
EUR 385.454 (Vj. EUR 996.485).
Bezüge des Aufsichtsrats in EUR
Fixe Vergütung
Kurzfristige
variable
Vergütung
Sonstige
Bezüge
Summe
Fred Kogel
75.000
15.000
30.000
120.000
Werner E. Klatten
40.000
7.500
0
47.500
Jan P. Weidner
30.000
5.000
0
35.000
Dr. Erwin Conradi
25.000
5.000
41.477
71.477
Dr. Dieter Hahn
30.000
5.000
41.477
76.477
Dr. Bernd Kuhn
30.000
5.000
0
35.000
Fred Kogel
75.000
15.000
327.000
417.000
Werner E. Klatten
40.000
7.500
312.000
359.500
Jan P. Weidner
30.000
5.000
0
35.000
Dr. Erwin Conradi
25.000
5.000
41.919
71.919
Dr. Dieter Hahn
30.000
5.000
43.066
78.066
Dr. Bernd Kuhn
30.000
5.000
0
35.000
2012
2011
21
Die sonstigen Bezüge von Herrn Fred Kogel betreffen seine
Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Constantin Film
AG. Im Vorjahr waren in den sonstigen Bezügen zusätzlich noch
die Bezüge im Zusammenhang mit seiner Beratertätigkeit über
die Fred Kogel GmbH ausgewiesen. Gemäß DRS 17 ist die Vergütung, die Herr Kogel in 2012 im Zusammenhang mit seiner
Beratertätigkeit über die Fred Kogel GmbH erhalten hat, nicht
mehr unter den Organbezügen auszuweisen (siehe Kapitel 5.8).
Die sonstigen Bezüge von Herrn Dr. Conradi und Herrn Dr. Hahn
betreffen ihre Tätigkeit im Verwaltungsrat der Highlight Communications AG. Die sonstigen Bezüge von Herrn Werner E.
Klatten in 2011 umfassen die Vergütung für seine Beratertätigkeit für die Highlight Communications AG. Dieser Beratervertrag endete zum 31. Dezember 2011.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben von der Constantin
Medien AG weder Kredite noch Vorschüsse erhalten. Haftungsverhältnisse zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrats wurden
von der Constantin Medien AG nicht eingegangen.
Bezugsrechte, aktienbasierte Vergütungen und Optionsrechte,
die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG berechtigen, bestanden wie im Vorjahr für Mitglieder des Aufsichtsrats
nicht.
Die oben genannten Aufsichtsräte sind Mitglieder der folgenden Kontrollgremien:
Herr Fred Kogel ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten
und Beiräten:
– Vorsitzender des Aufsichtsrats der Constantin Film AG
– Vorsitzender des Beirats der Constantin Entertainment GmbH
– Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender MAMA Sustainable Incubation AG, Berlin
Herr Werner E. Klatten ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten bzw. Beiräten:
– Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe,
Frankfurt/Main
– Mitglied im Kuratorium der Bundesliga-Stiftung,
Frankfurt/Main
– CTC Media Inc., Moskau, Russland
– teNeues Verlag, Kempen (Vorsitzender des Beirats)
– Sportradar AG, Basel, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats)
Herr Jan P. Weidner ist in keinem anderen Aufsichtsrat oder
Beirat tätig.
Herr Dr. Erwin Conradi ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten:
– Highlight Communications AG
– Mang Medical One AG, Essen (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
– Sensile Holding AG, Baar, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats)
– Sensile Medical AG, Hägendorf, Schweiz (Präsident des
Verwaltungsrats)
– Sensile Pat AG, Hägendorf, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats)
Herr Dr. Dieter Hahn ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten bzw. Beiräten:
– Highlight Communications AG
– bitop AG, Witten (Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)
– BNK Service GmbH, München (Beirat)
Herr Dr. Bernd Kuhn ist in keinem anderen Aufsichtsrat oder
Beirat tätig.
5.2 Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich darauf verständigt, den
Deutschen Corporate Governance Kodex für börsennotierte
Gesellschaften anzuwenden. Dem Empfehlungskatalog wurde
nur in wenigen Fällen nicht gefolgt. Die Erklärung ist auf der
Homepage unter www.constantin-medien.de unter Investor Relations/Corporate Governance veröffentlicht.
5.3 Aktionärsstruktur der Gesellschaft zum Bilanzstichtag
Die KF 15 GmbH & Co. hielt zum 31. Dezember 2012 18,7
Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Des Weiteren hielt
die Highlight Communications AG 8,7 Prozent, Herr Dr. Erwin
Conradi 6,7 Prozent, Herr Bernhard Burgener 5,9 Prozent und
Herr Dr. Dieter Hahn 3,0 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Der Rest in Höhe von 57,0 Prozent befindet sich im
Streubesitz (Free Float). Die von der Highlight Communications
AG gehaltenen Anteile werden aufgrund der Vollkonsolidierung
der Highlight Communications AG im Konzernabschluss der
Constantin Medien AG wie eigene Anteile behandelt. Darüber
hinaus halten Herr Werner E. Klatten 10.000 Aktien, Herr Dr.
Bernd Kuhn 8.470 Aktien und Herr Antonio Arrigoni 6.279
Aktien der Gesellschaft.
22
2012
Jahresabschluss | Anhangsangaben
Sonstige Angaben
5.4 Mitteilungspflichtige Beteiligungen
Im Berichtsjahr wurden der Gesellschaft keine gemäß §§ 21,
25 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mitteilungspflichtigen
Transaktionen gemeldet.
5.5 Honorar des Abschlussprüfers
Das vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berechnete Honorar betrug im Berichtszeitraum für die Tätigkeit als Abschlussprüfer EUR 126.400 (Vj. EUR 108.312), für andere Bestätigungsleistungen EUR 131.705 (Vj. EUR 0), für Steuerberatung EUR 36.000 (Vj. EUR 0) sowie EUR 0 (Vj. EUR 8.388)
für sonstige Leistungen. Für Auslagen werden schätzungsweise
zusätzlich EUR 18.891 anfallen.
5.6 Anzahl der Mitarbeiter
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Berichtszeitraum betrug:
Mit Vereinbarung vom 18. Dezember 2009 und Verlängerungsvereinbarungen vom 19. Oktober 2010, 27. Juli 2011
und 13. Juli 2012 hat die Constantin Medien AG eine selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von EUR
4.400.000 zugunsten der Commerzbank Aktiengesellschaft
für den von der Commerzbank Aktiengesellschaft der Sport1
GmbH eingeräumten Avalrahmen über EUR 4.400.000 übernommen. Des Weiteren hat die Constantin Medien AG mit Vereinbarung vom 18. Dezember 2009 und Verlängerungsvereinbarungen vom 19. Oktober 2010, 27. Juli 2011 und 13. Juli
2012 eine selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von EUR 200.000 zugunsten der Commerzbank
Aktiengesellschaft für den von der Commerzbank Aktiengesellschaft der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion eingeräumten Avalrahmen über EUR 200.000 übernommen. Die
SPORT1 und PLAZAMEDIA eingeräumten Avalrahmen werden
der, von der Commerzbank Aktiengesellschaft der Constantin
Medien AG gewährten, Rahmenkreditlinie von EUR 10,0 Mio.
angerechnet.
Anzahl der Mitarbeiter
Angestellte
2012
2011
33
31
Im Berichtsjahr wurde durchschnittlich 1 Mitarbeiter (Vj. 1)
befristet beschäftigt.
5.7 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten
Gegenüber der mittelbaren Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA
Swiss AG, Pratteln/Schweiz hat die Gesellschaft eine Rangrücktrittserklärung abgegeben, der zufolge die Gesellschaft mit
ihren Forderungen auf Rückzahlung ihres an die PLAZAMEDIA
Swiss AG gewährten Darlehens mit insgesamt EUR 500.000
hinter allen Forderungen anderer Gläubiger zurücktritt.
Bei einer nennenswerten Verschlechterung der finanziellen Lage
der Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA Swiss AG, könnte die
Constantin Medien AG verpflichtet sein, weitere Barmittel in Form
von Darlehen, bei denen mit einer Rückzahlung nicht zu rechnen ist, zur Verfügung zu stellen. Im Geschäftsjahr 2012 hat
die Constantin Medien AG eine weitere Darlehenszahlung von
EUR 100.000 an die PLAZAMEDIA Swiss AG getätigt. Derzeit
wird nicht davon ausgegangen, dass weitere Darlehensauszahlungen an die PLAZAMEDIA Swiss AG erforderlich sind.
23
Die zugunsten der Sport1 GmbH und der PLAZAMEDIA GmbH
TV- und Film-Produktion eingegangenen Verpflichtungen aus
Bürgschaften gegenüber der Commerzbank Aktiengesellschaft
waren nicht zu passivieren, da die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch die verbundenen Unternehmen voraussichtlich erfüllt werden und daher mit einer Inanspruchnahme
nicht zu rechnen ist.
Bestellobligo
Zum Bilanzstichtag bestanden keine vertraglichen Verpflichtungen.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Am 31. Dezember 2012 bestanden folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Miet-, Leasing- und
Dienstleistungsverträgen:
Fälligkeiten
Fällig innerhalb eines Jahres
2012
2011
995.837
1.239.431
1.508.659
1.277.118
Fällig zwischen einem und
fünf Jahren
Fällig nach fünf Jahren
0
160.200
2.504.496
2.676.749
Von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen entfallen EUR
779.988 (Vj. EUR 797.099) auf Mietverträge mit verbundenen Unternehmen.
5.8 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Die Constantin Medien AG macht die sich, aus einem im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Vereinbarung vom 17.
Februar 2003 über den Verkauf und die Abtretung der Beteiligung an der Speed Investments Ltd. an die BayernLB Motorsport Ltd. erteilten Besserungsschein, ergebenden Ansprüche
durch eine Rechtsverfolgungsgemeinschaft ehemaliger Gesellschafter der Formel Eins – Gesellschaft bürgerlichen Rechts
außergerichtlich und/oder gerichtlich geltend. Für den Fall
einer erfolgreichen Beitreibung der Ansprüche wurde zwischen
den Gesellschaftern der Rechtsverfolgungsgemeinschaft eine
Regelung zur Verteilung der nach Abzug der entstandenen
Rechtsverfolgungskosten verbleibenden Erlöse getroffen. Auch
die KF15 GmbH & Co. KG ist Gesellschafterin der Rechtsverfolgungsgemeinschaft ehemaliger Gesellschafter der Formel
Eins – Gesellschaft bürgerlichen Rechts.
5.10 Gewinnverwendung
Der zum 31. Dezember 2012 ausgewiesene Jahresüberschuss
in Höhe von EUR EUR 8.648.453,86 wird zusammen mit dem
bestehenden Verlustvortrag in Höhe von EUR 180.770.875,30
auf neue Rechnung vorgetragen.
Ismaning, 20. März 2013
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
Zwischen der Constantin Film-Gruppe und der Fred Kogel
GmbH besteht ein Beratervertrag in den Bereichen Lizenzhandel,
TV-/Auftragsproduktion und Filmverleih, der im Geschäftsjahr
2012 um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2013 verlängert
wurde. Im Geschäftsjahr 2012 sind bei der Constantin Film
AG Aufwendungen von EUR 300.000 (Vj. EUR 300.000) angefallen. Die Verbindlichkeiten der Constantin Film AG hieraus
zum 31. Dezember 2012 betragen EUR 23.000 (Vj. EUR
25.000).
Zwischen der Constantin Medien AG und der Sozietät Kuhn
Rechtsanwälte wurde im Geschäftsjahr 2012 ein Rechtsberatungsvertrag abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2012 sind Aufwendungen von EUR 16.787 (Vj. EUR 0) angefallen. Die Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2012 betragen EUR 0 (Vj.
EUR 0).
5.9 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Mit Vereinbarung vom 13. Februar 2013 wurden die Darlehen
des Privatinvestors bei gleich bleibenden Konditionen bis zum
30. Juni 2014 verlängert.
24
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
1. Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Die Constantin Medien AG ist ein international agierendes
Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München. Es ist
auf das Segment Sport sowie über die Beteiligung an dem
Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications AG
auf die Segmente Film, Sport- und Event-Marketing sowie das
zum 1. Juli 2011 gebildete Segment Übrige Geschäftsaktivitäten ausgerichtet.
Als Obergesellschaft ist die Constantin Medien AG die konzernleitende Holding. Als konzernleitende Holding mit den
Bereichen Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Interne
Revision, Kommunikation, Investor Relations, Personal und
Recht erbringt die Constantin Medien AG konzerninterne
Dienstleistungen. Ihr obliegt die strategische Steuerung des
Konzerns. Über ihre 100-Prozent-Tochtergesellschaft Constantin Sport Holding GmbH hält sie jeweils 100 Prozent der
Anteile an den Unternehmen des Segments Sport.
Die Highlight Communications AG ist eine Aktiengesellschaft
nach Schweizer Recht, die seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist. Sie hält u.a. jeweils 100 Prozent an der
Constantin Film AG, der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln/Schweiz, der Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H.,
Wien/Österreich sowie der Team Holding AG, Luzern/Schweiz.
Darüber hinaus ist sie mit 59,89 Prozent an der, an der
Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) notierten, Highlight
Event & Entertainment AG (bis 11. Mai 2012 Escor Casinos &
Entertainment SA), Düdingen/Schweiz beteiligt.
Das Segment Sport beinhaltet die Aktivitäten im Bereich Fernsehen mit dem Free-TV-Sender SPORT1 und dem Pay-TV-Sender SPORT1+ sowie im Online-Bereich dem Sportportal
SPORT1.de. Im IPTV-Bereich veranstaltet das Tochterunternehmen Constantin Sport Medien den Bundesliga-Live-Sender
LIGA total! als eigenständiges Live-Programm. Weitere wesentliche Konzerngesellschaft ist PLAZAMEDIA, die mit ihren
Tochterunternehmen umfangreiche Dienstleistungen im Bereich
Produktion anbietet. Im Kreativ-Bereich bündelt die Agentur
BRANDSOME umfassende Dienstleistungen unter anderem in
den Bereichen Entertainment Media, Corporate Media und
Cross Media. Zudem ist der Zentralvermarkter Constantin Sport
Marketing für die integrierte und plattformübergreifende Vermarktung der konzerneigenen Marken des Sportsegments ver-
25
antwortlich und als Drittvermarkter auch für externe Anbieter
und deren Plattformen tätig.
Im Segment Film sind die Aktivitäten der Constantin Film AG
und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Communications-Tochtergesellschaften Rainbow Home Entertainment
zusammengefasst. Die Constantin Film-Gruppe ist der bedeutendste unabhängige deutsche Hersteller und Verleiher von Kinofilmen. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst die Produktion von Filmen
sowie die Auswertung von eigenproduzierten und erworbenen
Filmrechten. Die eigenproduzierten Filme werden in der Regel
weltweit vermarktet, während die Fremdproduktionen im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum vertrieben werden. Bei
der Auswertung der Filmrechte werden sämtliche Stufen der
Verwertungskette vom Kinoverleih über DVD-/Blu-ray-Veröffentlichungen bis hin zur TV-Ausstrahlung ausgeschöpft. Neben
Kinofilmen erstellt die Constantin Film-Gruppe fiktionale sowie
non-fiktionale Produkte für deutsche und ausländische TVSender. Zur Verwertung der Videorechte an Eigen- und Lizenztiteln verfügt die Highlight Communications AG über eine
eigene Vertriebsorganisation. In der Schweiz und in Österreich
erfolgt der Vertrieb über die Gesellschaften der Rainbow Home
Entertainment. Im deutschen Markt arbeitet die Highlight
Communications (Deutschland) GmbH mit der Paramount
Home Entertainment zusammen.
Das Segment Sport- und Event-Marketing umfasst die Aktivitäten der Team Holding AG (TEAM) und deren Tochtergesellschaften. Die TEAM-Gruppe ist auf die globale Vermarktung
internationaler Sport-Großveranstaltungen spezialisiert. Als
eine der weltweit führenden Agenturen auf diesem Gebiet vermarktet sie im Auftrag des Europäischen Fußballverbands
(UEFA) exklusiv sowohl die UEFA Champions League als auch
die UEFA Europa League und den UEFA Super Cup. Über ihre
100-prozentige Beteiligung an der Highlight Event AG besaß
TEAM bis zum 31. März 2012 darüber hinaus das Vermarktungsmandat des Eurovision Song Contest und der Wiener Philharmoniker.
Das Segment Übrige Geschäftsaktivitäten umfasst die Aktivitäten der Highlight Event & Entertainment AG. Am 1. April 2012
erwarb die Highlight Event & Entertainment AG von der Team
Holding AG sämtliche Aktien der Highlight Event AG. Im Rahmen dieser Akquisition übernahm sie auch das Vermarktungsmandat des Eurovision Song Contest und der Wiener Philharmoniker, was ihr den Einstieg in das Event-und Entertainment-
Geschäft ermöglichte. Darüber hinaus ist die Highlight Event
& Entertainment-Gruppe über ihre Tochtergesellschaft Escor
Automaten AG im Geschäft mit Spielautomaten tätig.
Bis zum 29. November 2012 hielt die Highlight Event & Entertainment AG außerdem einen Anteil von 50,004 Prozent an
der Full-Service-Agentur Pokermania GmbH, Köln, die sich auf
die Entwicklung von Online-Gaming-Geschäftsmodellen und
auf den Markt der Social Games spezialisiert hat. Dieser Anteil
wurde an die Highlight Communications-Tochtergesellschaft
Rainbow Home Entertainment AG veräußert. Die PokermaniaAktivitäten werden dennoch weiterhin dem Segment Übrige
Geschäftsaktivitäten zugerechnet.
Sonstiges beinhaltet die Aktivitäten der Constantin Medien AG
als Holdinggesellschaft sowie die Finanzierungstätigkeiten der
EM.TV Finance B.V.
1.2 Wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres 2012
Veränderungen im Vorstand der Constantin Medien AG und im
Management der Sportgesellschaften des Konzerns
Zum 1. März 2012 wurde Herr Thilo Proff zum Vorstand Sport
der Constantin Medien AG berufen und verantwortete in dieser
Funktion alle im Sportsegment des Konzerns gebündelten Aktivitäten. Zudem übernahm er zum 1. März 2012 auch die Geschäftsführung der Sport1 GmbH sowie der Constantin Sport
Medien GmbH. Nach dem Ausscheiden von Herrn Florian Nowosad verantwortete er auch die Geschäftsführung der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film Produktion. Aus persönlichen
Gründen legte Herr Thilo Proff zum 10. Dezember 2012 seine
Ämter im Constantin Medien-Konzern nieder. Seither liegt die
operative Verantwortung für die Sport1 GmbH und das gesamte
Sportsegment der Constantin Medien AG bei Herrn Bernhard
Burgener, dem Vorstandsvorsitzenden der Constantin Medien
AG. Die Geschäftsführung der PLAZAMEDIA und der Constantin Sport Medien verantwortet seit 14. Dezember 2012 Herr
Antonio Arrigoni parallel zu seiner Funktion als Finanzvorstand
der Constantin Medien AG.
Auch in der kaufmännischen Geschäftsführung der Sportgesellschaften gab es einen Wechsel: Zum 14. Dezember 2012
übernahmen Herr Leif Arne Anders, bis zu diesem Zeitpunkt
kaufmännischer Leiter bei SPORT1, die kaufmännische Geschäftsführung bei SPORT1 sowie der Constantin Sport Marketing, und Herr Markus Pieper, bis dahin Bereichsleiter
Finanzen und Rechnungswesen der PLAZAMEDIA, die kauf-
männische Geschäftsführung bei PLAZAMEDIA und der Constantin Sport Medien.
SPORT1 produziert Sportinhalte für Teletext- und HbbTVAngebote von ProSiebenSat.1
Im Februar 2012 gab die Sport1 GmbH die Zusammenarbeit
mit Pro-SiebenSat.1 Digital im Bereich redaktionelle Dienstleistungen bekannt. Die Vereinbarung umfasst die Lieferung
der redaktionellen Sportinhalte für die Teletext-Angebote der
Sender SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx und weitere von
ProSiebenSat.1 Digital produzierte Teletexte sowie die HbbTVAngebote von ProSieben, SAT.1 und kabel eins.
SPORT1 bleibt bis 2017 Bundesliga-Sender im Free-TV
Bei der Entscheidung der DFL über die Vergabe der Übertragungsrechte an der Fußball Bundesliga und 2. Bundesliga für
die Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17 am 17. April 2012
konnte die Sport1 GmbH wieder die exklusiven Erstverwertungsrechte im Free-TV für die 2. Bundesliga am Freitag und
Sonntag, das Live-Spiel der 2. Liga am Montag und darüber
hinaus auch exklusive Rechte der Freitag- und Samstagspiele
der Bundesliga zur Nachverwertung am Sonntag erwerben. Mit
dem erneuten Erwerb dieser Rechtpakete hat die Sport1
GmbH eines seiner Kernrechte für die kommenden Jahre
gesichert.
Die Constantin Sport Medien GmbH hingegen wird ab der Saison
2013/14 nicht mehr als Veranstalter des Bundesliga-Senders
LIGA total! tätig sein können. Die Gesellschaft wird daher mit
Ablauf der Bundesligasaison 2012/13 ihren bisherigen Geschäftsbetrieb größtenteils einstellen. In diesem Zusammenhang werden SPORT1 bzw. PLAZAMEDIA ab der zukünftigen
Rechteperiode keine redaktionellen bzw. produktionstechnischen Dienstleistungen im Rahmen des Projekts LIGA total!
erbringen.
SPORT1 schließt Zweijahresvertrag mit der Beko Basketball
Bundesliga bis einschließlich der Saison 2013/14
Am 3. August 2012 gaben die Sport1 GmbH und die Beko
Basketball Bundesliga bekannt, dass sie ihre Partnerschaft bis
einschließlich der Saison 2013/14 fortsetzen: SPORT1 produziert seit dem Start Spielzeit 2012/13 jeweils 50 Spiele der
Beko BBL pro Saison und zeigt diese auf seinen Plattformen
SPORT1, SPORT1+ und SPORT1.de. Im Free-TV überträgt
SPORT1 dabei mindestens 40 Spiele live. Auch der Beko BBL
Champions Cup, der Beko BBL ALLSTAR Day, das Beko BBL
26
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
TOP FOUR und ausgewählte Begegnungen der drei PlayoffRunden gehören zu diesem Paket.
Vereinbarung zwischen SPORT1 und DKB Handball-Bundesliga bis einschließlich der Saison 2016/17 verlängert
Am 25. September 2012 gaben Sport1 GmbH und die DKB
Handball-Bundesliga die vorzeitige Verlängerung ihrer Partnerschaft über den bis 2013 bestehenden Vertragszeitraum hinaus
bis einschließlich der Saison 2016/17 bekannt. Die neu geschlossene Vereinbarung gilt bereits ab der Saison 2012/13
und beinhaltet für die insgesamt fünf Spielzeiten die LiveRechte an allen Spielen der DKB Handball-Bundesliga pro
Saison sowie die Weiterverwertung auf allen SPORT1-Plattformen (TV, Internet und Mobile). Im Übertragungsumfang sind,
wie gewohnt, auch der Super Cup zum Saisonstart, LiveBegegnungen aus jeder DHB-Pokalrunde, das Pokalfinale Lufthansa Final Four sowie das All Star Game enthalten.
Weiterer Ausbau der Verbreitung von SPORT1+: Pay-TV-Kanal auf
der Sky Plattform und in Österreich auch über A1 TV empfangbar
Anfang Juni 2012 gab die Constantin Medien AG die Vereinbarung über die Verbreitung von SPORT1+ zwischen Sport1
GmbH und Sky Deutschland bekannt. Seit 2. August 2012 ist
der Pay-TV-Sender in HD-Qualität für Sky Kunden via Satellitenanschluss empfangbar und für alle HD-Abonnenten des
Sport- oder Fußball-Bundesliga-Pakets freigeschaltet. Auch in
Österreich konnte die Sport1 GmbH die Verbreitung seines
Pay-TV-Kanals ausbauen und mit A1, dem österreichischen
Kommunikationsmarktführer, die Verbreitung von SPORT1+ ab
3. Juli 2012 vereinbaren.
Die NFL auch in den kommenden drei Jahren live auf SPORT1+
Die NFL weiter live auf SPORT1+: Anfang September 2012
erwarb die Sport1 GmbH die deutschsprachigen Rechte an der
US-amerikanischen National Football League (NFL) für weitere drei Jahre bis einschließlich der Saison 2014/15. Im Rahmen dieser Vereinbarung zeigt der Pay-TV-Sender SPORT1+
jede Woche bis zu vier Partien live. Auf SPORT1+ HD können
die Fans die Spiele auch in nativer HD-Qualität genießen. Die
Begegnungen werden für die Abonnenten von SPORT1+ bzw.
SPORT1+ HD exklusiv mit deutschem Kommentar übertragen.
SPORT1+ überträgt die NBA live und exklusiv im deutschen TV
Ende November 2012 hat die Sport1 GmbH ein umfangreiches Rechtepaket der US-amerikanischen National Basketball
Association (NBA) für zwei Jahre bis einschließlich der Saison
27
2013/14 erworben. Im Rahmen der Vereinbarung zeigt der
Pay-TV-Sender SPORT1+ seitdem zwei Live-Spiele pro Woche,
die NBA Finals mit deutschem Kommentar sowie das wöchentliche Highlight-Magazin „NBA Action“. Hinzu kommen Nachverwertungsrechte der NBA für SPORT1, SPORT1.de und die
SPORT1-App.
UEFA beauftragt PLAZAMEDIA mit Dienstleistungen für die
UEFA EURO 2012™
Ende Januar 2012 beauftragte die UEFA die PLAZAMEDIA
GmbH TV- und Film-Produktion mit der Beistellung von
Kamera-Spezial-Systemen während der UEFA EURO 2012™
im Juni 2012. Darüber hinaus stellte PLAZAMEDIA im Auftrag der UEFA das deutsche Produktions-Team, das in den
Spielorten Donetsk und Kharkiv tätig war, und zudem auch für
die vertragliche Abwicklung von Produktions- und VenuePersonal verantwortlich war.
PLAZAMEDIA und Sky Deutschland verlängern Produktionsrahmenverträge bis Mitte 2017
Am 14. Mai 2012 gab die Constantin Medien AG die Verlängerung der ursprünglich bis Ende 2012 bzw. Ende 2013 laufenden Rahmenvereinbarungen in den Bereichen Außenproduktion bzw. Innenproduktion bis zum 30. Juni 2017 zwischen
ihrem Tochterunternehmen PLAZAMEDIA TV- und Film-Produktion und der Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG
bzw. der Sky Österreich GmbH bekannt. Der neue Produktionsrahmenvertrag beinhaltet Dienstleistungen sowohl für Sky
Deutschland als auch Sky Österreich.
PLAZAMEDIA produziert UEFA Champions League-Spiele für
das ZDF
Im dritten Quartal 2012 hat das ZDF die PLAZAMEDIA TVund Film-Produktion für die UEFA Champions League-Saison
2012/13 mit produktionstechnischen Dienstleistungen für das
Host Broadcasting der Mittwochspiele der UEFA Champions
League im Inland und darüber hinaus mit der Beistellung von
Produktionstechnik für die unilateralen ZDF-Produktionen im
In- und Ausland beauftragt. Mit dem UEFA Super Cup, den
Playoffs, der Gruppenphase und den K.o.-Runden der UEFA
Champions League einschließlich des Finales am 25. Mai
2013 erbringt PLAZAMEDIA Dienstleistungen für insgesamt
18 Live-Übertragungen aus der Königsklasse.
PLAZAMEDIA produziert Wintersport-Weltcup-Events für das ZDF
Im vierten Quartal 2012 wurde die PLAZAMEDIA vom ZDF
für die Produktion von insgesamt fünf Wintersport-Weltcups in
Sotschi/Russland im Dezember sowie von Januar bis März
2013 beauftragt.
Ausgezeichnete Constantin Film-Produktionen
Am 20. Januar 2012 wurde die Constantin Film-Koproduktion
„Wickie auf großer Fahrt“ als bester Kinderfilm des Jahres
2011 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Den Preis
in der Kategorie „Regie“ konnte die Filmemacherin Doris Dörrie
für ihre Inszenierung der Constantin Film-Eigenproduktion
„Glück“ entgegennehmen.
Als erfolgreichste Kinokomödie des Jahres 2012 wurde Ende
Oktober 2012 „Türkisch für Anfänger“ – eine Produktion der
Constantin Film-Tochtergesellschaft Rat Pack – mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet. Am 22. November 2012
gewann die Culture-Clush-Komödie darüber hinaus den Medienpreis BAMBI in der Kategorie „Film National“.
Constantin Film AG zeigt deutsche Filmtitel auf amerikanischem
Videoportal
Am 20. März 2012 gab die Constantin Film AG die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Videoportal HULU bekannt, im Rahmen derer ausgewählte Constantin Film-Titel auf
HULU und HULU PLUS in den USA gezeigt werden. Diese Zusammenarbeit mit dem führenden legalen Videoportal eröffnet
der Constantin Film AG die Möglichkeit, ihre Filme in der deutschen Originalsprache mit Untertiteln einem neuen Publikum
näherzubringen.
Constantin Film erneut erfolgreichster Produzent und Verleiher
deutscher Filme
Bei der Vergabe der Referenzmittel der Filmförderungsanstalt
(FFA) für das Jahr 2011 wurde die Constantin Film-Gruppe
Anfang April 2012 bereits zum achten Mal mit dem „Goldenen
FFA-Branchentiger“ in den Kategorien „Produktion“ und „Verleih“ ausgezeichnet. Damit verbunden war eine Referenzförderung von insgesamt 2,33 Mio. Euro für den Bereich Produktion
sowie eine Fördersumme in Höhe von 0,94 Mio. Euro für den
Bereich Verleih.
Mehrjahresvertrag zwischen Constantin Film und Sky Deutschland
Im Rahmen einer mehrjährigen Vereinbarung sicherte sich Sky
Deutschland die Pay-TV Erstausstrahlungsrechte für Constantin
Film-Eigen- und -Koproduktionen, deren Drehbeginn bis zum
31. Dezember 2015 erfolgt und an denen die Constantin Film
AG die Pay-TV-Rechte hält. Der Vertrag beinhaltet bereits veröffentlichte Filme wie „Blutzbrüdaz“ und „Wickie auf großer
Fahrt“ sowie aktuelle Produktionen wie „3096 Tage“ oder
„Chroniken der Unterwelt – City of Bones“. Zusätzlich zur PayTV-Ausstrahlung umfasst die Vereinbarung die Auswertung
dieser Titel über Pay-per-View und Video-on-Demand.
Constantin Film AG forciert Ausrichtung auf internationale
Märkte
Im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie hat die Constantin Film AG gemeinsam mit David Garrett, dem Mitbegründer von Summit Entertainment und ehemaligen Präsidenten von Summit International, die Mister Smith Entertainment
Ltd. gegründet. Das von David Garrett geführte Unternehmen
mit Geschäftssitz in London ist in den Bereichen Finanzierung,
Co-Finanzierung und Lizenzierung von Kinofilmen für den Weltvertrieb tätig.
Aufgrund der Tatsache, dass auch das TV-Produktionsgeschäft
künftig verstärkt auf den internationalen Markt ausgerichtet
werden soll, hat am 1. Oktober 2012 die in Köln ansässige
Nadcon Film GmbH, eine 51-prozentige Tochtergesellschaft
der Constantin Film AG, ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen.
Nadcon Film-Geschäftsführer und -Mitgesellschafter ist Peter
Nadermann, einer der profiliertesten deutschen Programmmacher. Auf der Agenda der Gesellschaft stehen internationale
Koproduktionen mit Event-Charakter, Reihen und Serien.
Strategische Partnerschaft zwischen Constantin Film und
DreamWorks
Am 18. September 2012 gab die Constantin Film AG den
Abschluss eines Output-Deals mit dem US-Studio DreamWorks
bekannt. Im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft
sicherte sich die Constantin Film AG die deutschsprachigen
Auswertungsrechte an einer Vielzahl hochwertiger Produktionen der DreamWorks-Studios. Der Output-Deal beinhaltet
DreamWorks-Filme, deren Drehbeginn bis zum 31. Dezember
2016 erfolgt, und umfasst die Vermarktungsrechte für
Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Rainbow Home Entertainment AG erwirbt Anteile an der
Kuuluu Interactive Entertainment AG
Die Rainbow Home Entertainment AG hat am 22. Januar 2012
einen Anteil von 22,0 Prozent an der Kuuluu Interactive Entertainment AG, Pratteln/Schweiz zu einem Kaufpreis von rund
18 TEUR erworben.
28
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
TEAM-Gruppe veräußert Musikgeschäft an Highlight Event &
Entertainment AG
Am 1. April 2012 wurde die Veräußerung der Highlight Event
AG an die heutige Highlight Event & Entertainment AG und
damit die Ausgliederung der Musik-Geschäftsaktivitäten mit
den Projekten Wiener Philharmoniker und Eurovision Song
Contest aus der TEAM-Gruppe vollzogen.
Neues Management bei TEAM
Am 23. Mai 2012 gab die Highlight Communications AG Veränderungen im Management ihrer Tochtergesellschaft TEAM
bekannt. Im Rahmen dieser Neustrukturierung haben Simon
Thomas (CEO) sowie die Managing Directors David Tyler und
Patrick Murphy das Unternehmen verlassen. Die Verantwortung
für das operative Geschäft trägt seitdem das Senior Management um Martin Wagner (Delegierter des Verwaltungsrats),
Jamie Graham, Thomas Schmidt, Simon Crouch und Jan Werner.
Verlängerung des TEAM-Mandats durch die UEFA
Am 6. Dezember 2012 schloss die UEFA mit TEAM einen
neuen Agenturvertrag ab. Darin beauftragte die UEFA ihren
langjährigen Partner TEAM mit der Vermarktung eines erweiterten Pakets kommerzieller Rechte für die UEFA Champions
League, die UEFA Europa League und den UEFA Super Cup
für die Spielzeiten 2015/16, 2016/17 und 2017/18. Beim
Erreichen vereinbarter Leistungsziele verlängert sich dieser
Vertrag automatisch um drei weitere Spielzeiten bis 2020/21.
Als Teil der neuen Vereinbarung hat TEAM Michael van Praag
(Mitglied des UEFA Exekutivkomitees) und David Taylor (CEO
der UEFA Events SA) zu Verwaltungsräten gewählt. Bernhard
Burgener bleibt Präsident und Martin Wagner Delegierter des
Verwaltungsrates, wobei Herr Taylor und Herr Wagner das neue
Management-Komitee des Verwaltungsrates bilden, um die
Überwachung der Geschäftstätigkeit zu unterstützen.
Kapitalerhöhung bei der Highlight Event & Entertainment AG
Zur Finanzierung des künftigen Auf- und Ausbaus des operativen Geschäfts beschloss der Verwaltungsrat des Unternehmens am 10. Mai 2012 die Durchführung einer Kapitalerhöhung unter Wahrung der Bezugsrechte der bisherigen Aktionäre. Diese Kapitalerhöhung wurde am 29. Mai 2012 mit einem
Erlös von rund 8,66 Mio. Schweizer Franken abgeschlossen.
Generalversammlung der Highlight Event & Entertainment AG
Am 11. Mai 2012 fand in Düdingen/Schweiz die Generalver-
29
sammlung der damaligen Escor Casinos & Entertainment SA
statt. Die Aktionärinnen und Aktionäre stimmten unter anderem der Namensänderung des Unternehmens in Highlight Event
& Entertainment AG zu.
Event- und Entertainment-Geschäft im Fokus der Highlight
Event & Entertainment AG
Im Hinblick auf die Fokussierung auf das Event- und Entertainment-Geschäft wurden die Konzernstrukturen innerhalb
der Highlight Communications-Gruppe angepasst. Im Zuge
dessen hat die Highlight Event & Entertainment AG am 29.
November 2012 ihre 50,004-Prozent-Beteiligung an der Pokermania GmbH an die Highlight Communications-Tochtergesellschaft Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln/Schweiz,
veräußert. Darüber hinaus führt die Highlight Event & Entertainment AG den Vertrieb der AGI-Casinoautomaten seit Anfang 2013 nicht weiter. Damit konzentriert sich das Unternehmen nunmehr auf den weiteren Ausbau des wachsenden
Event- und Entertainment-Geschäfts.
Ausbau der Partnerschaft zwischen der EBU und Highlight
Event AG
Am 12. Dezember 2012 gab die Highlight Event AG den Abschluss einer Vereinbarung mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) bekannt, deren Ziel eine Intensivierung der seit
zehn Jahren bestehenden, erfolgreichen Partnerschaft ist. Im
Rahmen dieser Vereinbarung wird die Highlight Event AG die
EBU beim Aufbau einer neuen Marketing- und Kommunikationsplattform für das „Eurovision Young Musicians“-Projekt
unterstützen – einer der weltweit bedeutendsten Wettbewerbe
für junge Musiker im Bereich der klassischen Musik. Darüber
hinaus werden beide Partner bei den Merchandising-Aktivitäten für den Eurovision Song Contest zukünftig in einem Joint
Venture zusammenarbeiten, um die Marke Eurovision Song
Contest weiterzuentwickeln.
1.3 Rechtliche Einflussfaktoren
Bestimmende rechtliche Einflussfaktoren für den Free-TV-Sender SPORT1 den Pay-TV Sender SPORT1+ sowie den Pay-TVSender LIGA total! sind der Rundfunkstaatsvertrag und die
Landesmediengesetze, deren Einhaltung von den jeweiligen
Medienanstalten der Bundesländer überwacht wird. Sowohl
SPORT1 als auch SPORT1+ sowie LIGA total! fallen hierbei in
die Zuständigkeit der Bayerischen Landeszentrale für neue
Medien (BLM).
Der Free-TV-Sender SPORT1 verfügt über eine Sendelizenz bis
zum 20. April 2015 und der Pay-TV-Sender SPORT1+ bis zum
31. März 2020. Der Constantin Sport Medien, als Veranstalter
von LIGA total!, wurde eine Sendelizenz bis 31. Juli 2017 erteilt.
Die im Februar 2009 durch die Landesmedienanstalten verabschiedete Gewinnspielsatzung sieht u.a. strengere Regelungen für „Call-In-Formate“ vor. Dabei stehen neben dem Schutz
von minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Transparenz-Anforderungen an die Gewinnspiele im Vordergrund.
Nachdem der 2008 in Kraft getretene und durch Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September
2010 in wesentlichen Teilen für europarechtswidrig befundene
Glücksspielstaatsvertrag ein staatliches Monopol zur Veranstaltung von Sportwetten sowie ein ausnahmsloses TV- und Internet-Werbeverbot für diese vorsah, haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer am 15. Dezember 2011 einen neuen
Glücksspielstaatsvertrag unterzeichnet, mit dem diese Vorschriften etwas gelockert werden. Diesem Glücksspielstaatsvertag ist inzwischen auch Schleswig-Holstein beigetreten. Der
neue, am 1. Juli 2012 in Kraft getretene Staatsvertrag enthält
nunmehr die Möglichkeit der Erteilung einer beschränkten
Anzahl von Konzessionen auch für private Anbieter von Sportwetten. Zudem ist für die Bewerbung von Sportwetten in TV
und Internet ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt vorgesehen.
Damit verbessern sich die rechtlichen Rahmenbedingungen
zur Bewerbung vorgenannter Angebote im Programmangebot
SPORT1 und der Internetplattform SPORT1.de, sobald und
soweit entsprechende Konzessionen und Werbeerlaubnisse
erteilt sind. Unabhängig davon sind Glücksspiele ohne Einsatz
und Unterhaltungsspiele, bei denen der Einsatz pro Spiel auf
maximal 50 Euro Cent begrenzt ist, erlaubt.
2012 feierte der deutsche Filmförderfonds (DFFF) sein fünfjähriges Bestehen. Die Bundesregierung fördert mit diesem Instrument die Produktion von Kinofilmen in Deutschland. Ziel
des DFFF ist es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der
Filmwirtschaft in Deutschland zu verbessern, filmwirtschaftliche Unternehmen und deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie den Filmproduktionsstandort Deutschland nachhaltig auszubauen und dadurch weitere volkswirtschaftliche Effekte zu erzielen. Ende September 2012 wurde
bekannt gegeben, dass der DFFF ab 1. Januar 2013 um drei
Jahre verlängert wird. Darüber hinaus beschloss der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestags, den Kulturetat für
das Jahr 2013 anzuheben. Von der Erhöhung profitiert auch
der DFFF, dessen Topf um 10 Mio. Euro auf 70 Mio. Euro pro
Jahr erweitert wird. Im Jahr 2012 hat der DFFF rund 58,4 Mio.
Euro für insgesamt 115 Kinofilme – darunter auch einige Constantin Film-Produktionen – vergeben. Seit dem Start des
DFFF wurden somit Zuschüsse für 642 Filme in Höhe von insgesamt rund 356 Mio. Euro bewilligt. Diese Zahlen belegen,
dass der DFFF nicht nur für die Arbeit von Filmproduktionsunternehmen wie die Constantin Film AG von großer Bedeutung ist, sondern auch für starke Effekte in der deutschen
Wirtschaft sorgt. Bisher wurden durch diese Fördergelder Folgeinvestitionen in Höhe von rund 2,1 Mrd. Euro im Rahmen der
Herstellung von Filmen realisiert.
Quelle: Pressemitteilung des DFFF, 16. Januar 2013
Den von der Justizministerin vorgelegten Gesetzesentwurf zur
Einschränkung des Abmahnwesens, insbesondere im Urheberrecht hat das Kabinett am 13. März 2013 gebilligt. Das
Gesetz ist nicht zustimmungspflichtig und kann vom Bundesrat somit faktisch nicht blockiert werden. Dem Gesetzentwurf
zufolge dürfen Anwälte künftig privaten Internetnutzern, die
zum ersten Mal eine Urheberrechtsverletzung begehen, für die
Abmahnung maximal 155,30 Euro in Rechnung stellen. Nur
bei „besonderen Umständen des Einzelfalles“ kommt ein höherer Streitwert in Betracht, ausschlaggebend kann laut der
Gesetzesbegründung demnach z.B. eine „in relevantem Ausmaß vom üblichen Maß abweichende Anzahl oder Schwere der
Rechtsverletzung“ sein. Wann ein solcher Fall vorliegt, wird
von den Gerichten zu entscheiden sein. Diese Gesetzesänderung wird es dem Rechteinhaber deutlich schwerer machen,
Verstöße gegen seine Urheberrechte zu verfolgen.
Quelle: Bundesjustizministerium: Gesetzentwurf Bekämpfung unseriöser
Geschäftspraktiken vom 19. Februar 2013; Blickpunkt:Film online,
13. März 2013
1.4 Marktforschung und Entwicklung
Bei der Sport1 GmbH bildet die Markt- bzw. TV-Zuschauerforschung die Basis, um das Programm seiner Sender SPORT1
sowie SPORT1+ laufend auf seine Attraktivität hin zu überprüfen, attraktive Lizenzrechte zu erwerben, innovative Formate
zu entwickeln und eine zuschauergerechte Programmierung
des Sendeablaufs sicherzustellen. Die Sport1 GmbH ist Lizenznehmer der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung, die die
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit der kontinuierlichen TV-Zuschauerforschung beauftragt.
30
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
SPORT1.de analysiert ebenfalls regelmäßig ausgewählte Key
Performance Indicators. Dabei stand auch 2012 von der
Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) die standardisierte Online-Reichweitenwährung Unique User, also die Anzahl
der eindeutigen Nutzer eines Web-Angebots, zur Verfügung. Die
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern e.V. (IVW) weist zudem monatlich die Nutzungsdaten von Werbeträgern im Internet aus. Aus den erhobenen
Page Impressions (PI) und Visits lassen sich Trends im Branchensegment ablesen.
Neben den rein quantitativen Leistungsgrößen der ContentPlattformen, wie z.B. Reichweiten und Marktanteile, sind auch
qualitative Daten zur Werbewirkungsforschung ein wichtiger
Leistungsindikator für Vermarkter. So führte die Constantin Sport
Marketing bereits 2011 zusammen mit der mp neuro:impact
eine Neuromarketingstudie zur Messung der Werbewirkung im
Sportumfeld durch. Ende 2012 folgte in Zusammenarbeit mit
BrandScience (Forschungsunit der Omnicom Media Group Germany) und der Methode Limbic®-MediaProfile der Gruppe
Nymphenburg eine weitere Studie, die die aktivierende, positive
Wirkung von SPORT1-Formaten auf Marken untermauert, da
durch die Assoziation mit den Attributen des Sport-TV-Umfelds
beim Zuschauer eine emotionale Aufladung der Marken stattfindet.
Die Constantin Film AG überprüft laufend die Entwicklung der
für ihr Geschäft relevanten Märkte, um frühzeitig auf verändertes Konsumentenverhalten reagieren zu können. Hierfür
wird auch auf breit angelegte Studien und Forschungsarbeiten
zur Entwicklung der Medienbranche zurückgegriffen. Nach der
rasanten Entwicklung des Internets hin zum Massenmedium
innerhalb der letzten Jahre und der nun stark wachsenden Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs, erfreut sich insbesondere das mobile Internet immer größerer Beliebtheit, wobei
der zeit- und ortsunabhängige Konsum von Medieninhalten für
die Nutzer zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dieser Entwicklung tragen auch die Medienanbieter Rechnung, indem
sie ihren Konsumenten über Video-on-Demand, Online-Videotheken oder umfangreich bestückte Mediatheken auf einer
Vielzahl medialer Plattformen neue Möglichkeiten anbieten,
Medieninhalte individuell zu konsumieren.
Darüber hinaus war 2012 bereits ein wachsendes Interesse
des TV-Publikums an Digitalsendern und Online-Videos erkenn-
31
bar – hauptsächlich bedingt durch die steigende Verbreitung
von Smart-TVs. Vor allem in Westeuropa sind diese internetfähigen TV-Geräte stark im Kommen. Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts DisplaySearch (NPD Group) sind schon über
40 Prozent der in Westeuropa ausgelieferten TV-Geräte internetfähig. Weltweit wurden im Jahr 2012 rund 43 Mio. SmartTVs ausgeliefert, 2016 sollen es laut DisplaySearch schon 95
Millionen sein.
Quellen: PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
„German Entertainment and Media Outlook: 2012 – 2016”; Artikel
„Digitalisierung nagt an Sendern“, Horizont, 22. November 2012; NPD
Group DisplaySearch, Quarterly Smart TV Shipment and Forecast Report, Blickpunkt:Film online, 22. Oktober 2012
Die Constantin Film AG beobachtet diese Entwicklungen und
bezieht diese in ihre Produktions- und Verwertungsstrategien
mit ein. Das Kino als besonderes Entertainment-Erlebnis behauptet sich zwar nach wie vor neben den neuen medialen
Plattformen, doch haben diese Verwertungsformen bereits
einen erheblichen Einfluss auf die spätere Auswertung der
Filme. Zusätzlich erhebt die Constantin Film AG Marktforschungsdaten für ihre eigenen Filme. In diesem Zusammenhang werden einerseits einige Eigenproduktionen im Rahmen
von Screenings einem Publikums-Test unterzogen, andererseits
werden für die aktuellen Kinostarts Awareness-Zahlen erhoben,
um u.a. die Wirkung der Marketing-Arbeit für den jeweiligen
Filmstart beurteilen und ggf. optimieren zu können.
1.5 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren
1.5.1 Konzernsteuerung
Der Vorstand der Constantin Medien AG ist für die strategische
Ausrichtung und Steuerung des Konzerns verantwortlich. Bei
den Konzerngesellschaften des Segments Sport liegt die operative Verantwortung bei den Geschäftsführungen der jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Steuerung der Gesellschaften
dieses Segments erfolgt über Gesellschafterversammlungen
und ähnliche Gremien.
Die Highlight Communications AG und die Highlight Event &
Entertainment AG als Aktiengesellschaften nach Schweizer
Recht, sowie die Constantin Film AG als Aktiengesellschaft
nach deutschem Recht werden durch den Verwaltungsrat bzw.
den Vorstand eigenständig geführt. Die Constantin Medien AG
nimmt auf die Highlight Communications-Gruppe über ihre
47,3-Prozent Beteiligung als Aktionär Einfluss.
1.5.2 Finanzielle Leistungsindikatoren
Umsatzgrößen bilden die maßgeblichen Steuerungsgrößen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns im Hinblick auf die
operative Leistungsfähigkeit. Zur Kontrolle und Einordnung der
im Konzern erzielten Kapitalrentabilitäten werden mehrmals
jährlich weitere Kennziffern ermittelt, darunter die Eigenkapitalrentabilität sowie die Gesamtkapitalrentabilität. Diese Kennziffern werden mit den Kennziffern anderer Unternehmen
verglichen.
1.5.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren
Über die finanziellen Steuerungsgrößen hinaus sind nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bzw. Erfolgsfaktoren für die
Performance des Unternehmens von zentraler Bedeutung.
Diese ergeben sich aus den spezifischen Anforderungen des
jeweiligen Geschäftsmodells. Bei den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren ist nach Segmenten zu differenzieren.
1.5.3.1 Segment Sport
Bei SPORT1 sind diese für den Free-TV-Bereich die täglichen
Reichweiten und Marktanteile, die von der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) erhoben werden, für den Online-Bereich die standardisierte Online-Reichweitenwährung Unique
Users, die von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung
(AGOF) 2011 monatlich ausgewiesen wurden. Darüber hinaus
weist die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) monatlich die Page Impressions (PI) und Visits aus. Für den Pay-TV-Bereich ist die
Zahl der Abonnenten wesentlicher Indikator.
Technische Reichweite: Für die Attraktivität des Free-TVSenders SPORT1 als Plattform für die werbetreibende Wirtschaft ist die technische Reichweite des Senders (via Kabel
und Satellit) von großer Bedeutung. Derzeit weist SPORT1
eine Reichweite von knapp 90 Prozent der erreichbaren
Haushalte in Deutschland aus und kann somit nahezu
flächendeckend empfangen werden.
Zugang zu Sportrechten: Um den Marktanteil in der Kernzielgruppe halten bzw. ausbauen zu können, ist der Zugang
zu und die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten für
SPORT1 von großer Bedeutung. Die Berücksichtigung des
Senders bei den Vergabeprozessen für solche Sportrechte
ist somit sehr wichtig. Dies gilt insbesondere für die Übertragung von Fußballspielen. Der Zugang ist u.a. von über-
zeugenden Programmkonzepten, einer soliden Finanzierungsbasis und einem engen Kontaktnetz zu Entscheidungsträgern in diesem Bereich abhängig. Auch für den PayTV-Sportkanal SPORT1+ sind der Zugang zu und die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten wichtige Kriterien,
um den Pay-Value garantieren und sukzessive steigern zu
können.
Journalistische/Redaktionelle Kompetenz: Zur Erzielung angemessener Zuschauer- bzw. Nutzerreichweiten, die wiederum die Grundlage für Werbeschaltungen der Wirtschaft
sind, muss SPORT1 über alle seine Plattformen im TV-,
Online- und Mobile-Bereich eine attraktive und kompetente
redaktionelle Darstellung von Sportereignissen sicherstellen.
Für die Akzeptanz beim Zuschauer, aber auch für die Erteilung notwendiger aufsichtsrechtlicher Genehmigungen, ist
entscheidend, in welchem Umfang diese den SPORT1-Plattformen Sportkompetenz und journalistische Glaubwürdigkeit zubilligen. Dies gilt im Hinblick auf die Wahrnehmung,
Akzeptanz und Zufriedenheit der Zuschauer ebenso für den
Bundesligasender LIGA total!, der ebenfalls eine journalistisch fundierte und kompetente redaktionelle Aufbereitung
und Präsentation der Bundesliga und 2. Bundesliga sicherzustellen hat.
Im Hinblick auf das zunehmend digitale und konvergente
Mediennutzungsverhalten und die Transformation vom klassischen TV-Zuschauer hin zum User plattformübergreifender Angebote sind darüber hinaus sowohl die technische als
auch inhaltliche Weiterentwicklung entscheidend.
Kapazitive Leistungsfähigkeit: Im Hinblick auf vielfältige
interaktive Features und das Produktionsvolumen pro Spieltag sind an die Leistungsfähigkeit bei der technisch hochkomplexen Abwicklung an das gesamte Team höchste
Anforderungen zu stellen. Pro Spieltag werden alle Spiele der
Bundesliga und die Konferenz gleichzeitig in SD und HD
produziert. Hinzu kommt die produktionstechnische Umsetzung der Spiele der 2. Liga und der Konferenzen in SD.
Darüber hinaus gilt es auch die fehlerfreie Verbreitung über
die mobilen Endgeräte und die Belieferung des Archivs zu
gewährleisten. Hinzu kommen die insbesondere bei Live-Produktionen notwendige Sendesicherheit sowie eine fehlerfreie
und rechtzeitige Anlieferung bzw. Übertragung des Produkts.
Um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen
32
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
zu können, ist die Leistungsfähigkeit der PLAZAMEDIA im
Hinblick auf Produktionsvolumina von entscheidender
Bedeutung. Der produzierte Programm-Output in Stunden
ist ein Anknüpfungspunkt für die vor- und nachgelagerten
Services und stellt damit einen zentralen Leistungsindikator
für die Erlösmöglichkeiten des Unternehmens, insbesondere
im Vergleich mit den Vorjahreswerten, dar.
Der Programm-Output wird nach folgenden Kriterien analysiert (Angaben in Tausend Stunden):
Programm-Output
Live vs. Nicht Live
Klassisches TV vs. IPTV
Sport vs. Non Sports
Der Erfolg von PLAZAMEDIA hängt wesentlich von der Fähigkeit ab, ihren Kunden hochwertige und innovative Dienstleistungen in den Bereichen Außen-, Innen- bzw. Studio- und
Postproduktion sowie in den Feldern Neue Medien, Sendeabwicklung, Technologie, interaktive, digitale oder mobilen
Zusatzangebote sowie multimediales Content-Handling und
digitale Archivierung anzubieten. Da technische Innovationen zu den strategischen Erfolgsfaktoren im Produktionsdienstleistungsgeschäft gehören, setzt PLAZAMEDIA einen
besonderen Fokus auf die Weiterentwicklung ihrer technologischen Leistungsfähigkeit, um der zunehmenden Nachfrage nach innovativen hochauflösenden Produktionen vollumfänglich gerecht werden zu können.
Strategische Vermarktungskompetenz: Mit der zentralen Vermarktung der Marken des Sportsegments des Constantin
Medien-Konzerns, über die die gesamte Bandbreite an
Dienstleistungen im Sportmedienbereich abgedeckt wird, ist
Constantin Sport Marketing in der Lage, dem wachsenden
Bedürfnis nach plattformübergreifenden Vermarktungsstrategien verbunden mit einer entsprechenden Vernetzung
sämtlicher Kommunikationsmodelle und -maßnahmen gerecht zu werden. Für eine erfolgreiche Vermarktung ist insbesondere eine hohe Marktdurchdringung bei allen relevanten
Media-Agenturen, Werbetreibenden, Verbänden und Institutionen sowohl auf der Entscheider- als auch auf operativer
Planungsebene von maßgeblicher Relevanz.
1.5.3.2 Segment Film
Der Konkurrenzdruck auf dem Kinomarkt ist seit Jahren un-
33
2012
2011
224 davon 50 Live
224 davon 115 TV
224 davon 190 Sport
227 davon 36 Live
227 davon 111 TV
227 davon 189 Sport
verändert groß. Vor diesem Hintergrund beobachtet die Constantin Film AG sehr genau die Aktivitäten ihrer Wettbewerber, um die eigenen Kinostarts bestmöglich nach Marktumfeld und Jahreszeit zu platzieren und darüber hinaus
auch Auswirkungen auf die Auswertung von Kinofilmen im
Zusammenhang mit dem sich verändernden Mediennutzungsverhalten (zunehmender zeit- und ortsunabhängiger
Konsum von Inhalten über z.B. Smartphones und TabletPCs). Zur Begrenzung des Auswertungsrisikos in einem nach
wie vor saturierten Marktumfeld liegt der Fokus dabei auf
aufwendigen 3D-Produktionen, Filmen mit Event-Charakter,
Family-Entertainment-Produktionen sowie Bestseller-Verfilmungen. Auch im Hinblick auf den Erwerb an literarischen
Vorlagen und Drehbüchern, sowie um Verträge mit erfolgreichen Regisseuren, Schauspielern und Filmstudios, sieht
sich die Constantin Film-Gruppe einem starken Wettbewerb
ausgesetzt. Allerdings arbeitet die Constantin Film AG schon
seit Jahrzehnten sehr eng mit renommierten und erfahrenen
Drehbuchautoren, Regisseuren und Produzenten im In- und
Ausland zusammen, die über großes Know-how bei der Produktion von Kinofilmen und TV-Formaten verfügen. Die
besondere Kompetenz der Constantin Film AG im Hinblick
auf die Entwicklung und die Produktion von Kinofilmen wird
durch die Tatsache dokumentiert, dass im Jahr 2012 mit
der Eigenproduktion „Türkisch für Anfänger“ und dem
Lizenztitel „Fünf Freunde“ zwei von insgesamt vier deutschen Besuchermillionären aus dem Hause der Constantin
Film AG kamen.
Quelle: Rentrak: Marktstatistik Deutschland Jahr 2012, Januar 2013
1.5.3.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Ausschlaggebend für den Erfolg im Segment Sport- und
Event-Marketing sind umfangreiches Fachwissen und die
Erfahrung, TV- und Sponsorenrechte für internationale
Sport-Großveranstaltungen erfolgreich zu vermarkten. Die
wichtigste Voraussetzung für die entsprechenden Vermarktungsaufträge ist eine enge, vertrauensvolle Geschäftsbeziehung mit den Rechteinhabern.
1.5.3.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Der Erfolg im Segment Übrige Geschäftsaktivitäten ist vor
allem durch das umfangreiche Fachwissen und die Erfahrung bestimmt, TV- und Sponsorenrechte für internationale
Event- und Entertainment-Veranstaltungen erfolgreich zu
vermarkten, und durch enge, vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen mit den Rechteinhabern geprägt.
1.6 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB
Im Hinblick auf die Entsprechenserklärung, die Angaben zur
Unternehmensführungspraxis sowie die Beschreibung der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise von Ausschüssen verweisen wir
auf das Kapitel „Erklärung zur Unternehmensführung gem.
§ 289 HGB“ dieses Berichts (S. 12) sowie auf unsere Homepage: www.constantin-medien.de/Investor Relations/Erklärung
zur Unternehmensführung gem. § 289a HGB.
1.7 Vergütungsbericht
Der Vergütungsbericht enthält die individualisierte und nach
Bestandteilen aufgegliederte Vergütung von Vorstand sowie
Aufsichtsrat der Constantin Medien AG. Ferner werden die
Grundzüge des variablen Vergütungssystems des Vorstands der
Constantin Medien AG beschrieben.
Grundsätze der Vergütung des Vorstands
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands ist darauf ausgerichtet, einen Anreiz für eine erfolgreiche, auf Nachhaltigkeit
angelegte Unternehmensführung zu setzen. Daher umfasst die
Vergütung jedes Vorstandsmitglieds feste und variable Bestandteile. Dieses Vergütungssystem wurde durch die Hauptversammlung der Constantin Medien AG am 19. Juli 2011 gebilligt.
Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Der
geldwerte Vorteil des den Mitgliedern des Vorstands zur
dienstlichen und privaten Nutzung zur Verfügung gestellten
PKW wird zusammen mit der fixen Vergütung ausgewiesen.
Die variablen Vergütungsbestandteile bestehen aus einer leistungsabhängigen Tantieme (nachfolgend „Tantieme 1“ genannt),
welche jährlich vom Aufsichtsrat der Constantin Medien AG
im Rahmen seines pflichtgemäßen Ermessens und unter Berücksichtigung des Ergebnisses des abgelaufenen Geschäftsjahres festgesetzt wird, und zum anderen aus einer mehrjährigen Tantieme (nachfolgend „Tantieme 2“ genannt), deren
Bemessungsgrundlage sich u.a. an der Entwicklung des Börsenkurses der Aktie der Constantin Medien AG und den Ergebnissen des Constantin Medien-Konzerns in diesem Zeitraum
orientiert. Über die Höhe der Tantieme 2 entscheidet der Aufsichtsrat ebenfalls nach pflichtgemäßem Ermessen. Diese beiden Tantiemen sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Eine
Auszahlung der Tantieme 2 ist frühestens nach Feststellung
des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2012 möglich. Im
Rahmen der im Dezember 2012 erfolgten Neufassung des Vorstandsanstellungsvertrags von Herrn Bernhard Burgener bis
zum 31. Dezember 2016 erfolgte keine Anpassung der
Bezüge.
Sonstige Bezüge enthalten die Vergütung der Mitglieder des
Vorstands für ihre Tätigkeit im Vorstand bzw. Verwaltungsrat
von Tochter- bzw. Enkelgesellschaften.
Die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands sehen
zudem einen sog. Abfindungs-Cap vor, wenn der jeweilige
Anstellungsvertrag ohne wichtigen Grund vorzeitig endet.
Aktienbasierte Vergütungen für die Mitglieder des Vorstands
bestehen nicht. Leistungszusagen gegenüber Mitgliedern des
Vorstands für den Fall des Kontrollwechsels bei der Constantin Medien AG bestehen ebenfalls nicht.
Die Mitglieder des Vorstands haben von der Constantin Medien
AG weder Kredite noch Vorschüsse erhalten. Haftungsverhältnisse zugunsten der Mitglieder des Vorstands wurden von der
Constantin Medien AG nicht eingegangen.
Vergütung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr
2012
Die kurzfristigen Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2012 belaufen sich auf 3.381.948 Euro (Vj. 2.867.109
Euro). Des Weiteren sind als Anteil der mehrjährigen Tantieme
für Herrn Bernhard Burgener 100.000 Euro und für Herrn
Antonio Arrigoni 150.000 Euro erfasst.
34
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Bezüge des Vorstands in EUR
Fixe Vergütung
Kurzfristige
variable
Vergütung
Sonstige Bezüge
Summe
450.000
622.148
225.000
225.000
1.384.838
8.295
2.059.838
855.443
450.000
619.259
150.000
150.000
1.489.237
8.613
2.089.237
777.872
2012
Bernhard Burgener
Antonio Arrigoni
2011
Bernhard Burgener
Antonio Arrigoni
Die sonstigen Bezüge von Herrn Bernhard Burgener betreffen
seine Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands der Constantin
Film AG sowie als Präsident des Verwaltungsrats bzw. Delegierter des Verwaltungsrats bzw. Mitglied des Verwaltungsrats
verschiedener Unternehmen der Highlight CommunicationsGruppe. Die sonstigen Bezüge von Herrn Antonio Arrigoni betreffen die Vergütung für seine Tätigkeit als Verwaltungsratsmitglied der Highlight Communications AG.
Mit Wirkung zum 10. Dezember 2012 ist Herr Thilo Proff aus
persönlichen Gründen aus dem Vorstand der Constantin Medien
AG ausgetreten. Für seine Tätigkeit als Vorstand Sport in der
Zeit vom 1. März 2012 bis zu seinem Ausscheiden erhielt Herr
Thilo Proff fixe Bezüge von 291.667 Euro. Des Weiteren wurden anlässlich der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Abfindungsaufwendungen von 175.000 Euro erfasst.
Grundzüge der Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in § 12 der
Satzung der Constantin Medien AG geregelt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine
feste und eine variable Vergütung.
Die feste Vergütung beträgt 20.000 Euro für ein Mitglied des
Aufsichtsrats, 30.000 Euro für den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie 60.000 Euro für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Für jede Mitgliedschaft in Ausschüssen erhalten Aufsichtsratsmitglieder eine zusätzliche feste Vergütung. Diese feste Vergütung beträgt 5.000 Euro für ein Mit-
35
glied eines Ausschusses, 7.500 Euro für den stellvertretenden
Vorsitzenden eines Ausschusses und 10.000 Euro für den Vorsitzenden eines Ausschusses.
Die variable Vergütung enthält eine kurzfristige und eine langfristige Komponente. Die variable, am kurzfristigen Erfolg des
Unternehmens orientierte jährliche Vergütung wird fällig,
sofern das Konzernergebnis je Aktie jeweils um 10 Prozent p.a.
höher liegt als das Konzernergebnis je Aktie des jeweils vorangegangenen Geschäftsjahres. Die variable, am langfristigen
Erfolg des Unternehmens orientierte Vergütung wird fällig,
wenn das betreffende Mitglied des Aufsichtsrats über drei volle
Geschäftsjahre dem Aufsichtsrat angehört und das Konzernergebnis pro Aktie über den Zeitraum von drei Jahren um durchschnittlich mindestens 15 Prozent p.a. gestiegen ist.
Bei unterjährigem Ausscheiden aus dem oder Eintritt in den
Aufsichtsrat wird die Vergütung nur zeitanteilig gezahlt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben von der Constantin
Medien AG weder Kredite noch Vorschüsse erhalten. Haftungsverhältnisse zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrats wurden
von der Constantin Medien AG nicht eingegangen.
Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2012
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats im Berichtsjahr betragen
385.454 Euro (Vj. 996.485 Euro) Euro. Sie setzen sich wie
folgt zusammen:
Bezüge des Aufsichtsrats in EUR
Fixe Vergütung
Kurzfristige
variable
Vergütung
Sonstige Bezüge
Summe
75.000
40.000
30.000
25.000
30.000
30.000
15.000
7.500
5.000
5.000
5.000
5.000
30.000
0
0
41.477
41.477
0
120.000
47.500
35.000
71.477
76.477
35.000
75.000
40.000
30.000
25.000
30.000
30.000
15.000
7.500
5.000
5.000
5.000
5.000
327.000
312.000
0
41.919
43.066
0
417.000
359.500
35.000
71.919
78.066
35.000
2012
Fred Kogel
Werner E. Klatten
Jan P. Weidner
Dr. Erwin Conradi
Dr. Dieter Hahn
Dr. Bernd Kuhn
2011
Fred Kogel
Werner E. Klatten
Jan P. Weidner
Dr. Erwin Conradi
Dr. Dieter Hahn
Dr. Bernd Kuhn
Die sonstigen Bezüge von Herrn Fred Kogel betreffen seine
Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Constantin Film
AG. Im Vorjahr waren in den sonstigen Bezügen zusätzlich
noch die Bezüge im Zusammenhang mit seiner Beratertätigkeit über die Fred Kogel GmbH ausgewiesen. Gemäß DRS 17
ist die Vergütung, die Herr Kogel in 2012 im Zusammenhang
mit seiner Beratertätigkeit über die Fred Kogel GmbH erhalten hat, nicht mehr unter den Organbezügen auszuweisen. Die
sonstigen Bezüge von Herrn Dr. Conradi und Herrn Dr. Hahn
betreffen ihre Tätigkeit im Verwaltungsrat der Highlight Communications AG. Die sonstigen Bezüge von Herrn Werner E.
Klatten in 2011 umfassen die Vergütung für seine Beratertätigkeit für die Highlight Communications AG. Dieser Beratervertrag endete zum 31. Dezember 2011.
Weitere Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat finden
Sie im Anhang in Kapitel 5.1.
1.8 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Weltkonjunktur hat sich im Jahr 2012 abgeschwächt.
Dieser Prozess hatte bereits Mitte des Vorjahres eingesetzt und
gewann im Jahresverlauf 2012 an Intensität. Das Nachlassen
der Konjunkturdynamik ist in erster Linie auf erhebliche Strukturanpassungen im Euroraum zurückzuführen. Die von der
Staatsschuldenkrise besonders betroffenen Länder Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, Italien und Zypern unternahmen – mit unterschiedlichem Erfolg – erhebliche
Anstrengungen zur Konsolidierung ihrer Staatsfinanzen. Besonders Griechenland blieb im gesamten Jahr 2012 aber ein
Risikofaktor für die Konjunktur in Europa sowie für die Entwicklung der internationalen Finanz- und Kapitalmärkte.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) mahnte in seiner Studie
“World Economic Outlook“ vom Oktober 2012 zum wiederholten Male an, dass die Politik die Staatsschuldenkrise in Europa
durch beherzte institutionelle Reformen in den Griff bekommen
und dadurch neues Vertrauen an den Kapital- und Finanzmärkten und in der investierenden Wirtschaft schaffen müsse. Die
Gefahr einer gravierenden Verlangsamung des globalen Wachstums sei alarmierend hoch, hieß es. Die Vorhersage für das weltweite Wachstum im Gesamtjahr 2012 senkte der IWF gegenüber
der Prognose von Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent.
36
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Für die Euro-Zone ging der IWF von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2012 um 0,4 Prozent aus. Sorgen um
die Solvenz der krisenbehafteten Staaten und um die Stabilität von deren Bankensystem verunsicherten weltweit Investoren, Unternehmen und Verbraucher. Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) durch ihre im September 2012
angekündigte Bereitschaft, in signifikantem Umfang auf dem
Staatsanleihenmarkt zu intervieren, die Situation in der
Währungsunion etwas stabilisierte, so nahm das Produzentenund Konsumentenvertrauen im Euroraum bis zum Jahresende
weiter ab.
Die deutsche Wirtschaft konnte sich mit einem Anstieg der
Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent im Jahr 2012 (preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt) positiv vom rezessiven Trend in
der Eurozone absetzen. Allerdings hatte das Wachstum im Vorjahr noch 3,0 Prozent betragen. Die Bundesregierung wies darauf hin, dass die deutsche Volkswirtschaft nach wie vor in einer
robusten Verfassung sei, was sich unter anderem in einer leicht
positiven Entwicklung der privaten Kaufkraft sowie in einem
stabilen Exportgeschäft ausdrücke.
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF): World Economic Outlook, Update Oktober 2012, ifo-Institut, München: ifo-Konjunkturprognose 2012/2013, 13. Dezember 2012, Bundesministerium der
Wirtschaft: Pressemitteilung, 17. Oktober 2012, Statistisches Bundesamt: Presseinformation, 15. Januar 2013
1.9 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
1.9.1 Segment Sport
TV- und Online-Werbemarkt
Die vom Informations- und Medienunternehmen Nielsen veröffentlichten Bruttowerbeinvestitionen in Deutschland bei den
Above-the-line-Medien (TV, Radio, Online, Print, Out of Home,
Kino) lagen im Gesamtjahr 2012 bei einem Volumen von rund
26,2 Mrd. Euro und legten gegenüber dem Vergleichswert des
Vorjahreswert in Höhe von 25,9 Mrd. Euro um 0,9 Prozent zu.
Laut Nielsen startete der Gesamtmarkt im ersten Quartal 2012
mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 zunächst gut ins Jahr. Wie schon in 2011 verzeichnete auch das erste Halbjahr 2012 mit einem Anstieg um
2,0 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2011 ein höheres Umsatzwachstum, unter anderem aufgrund hinführender
und vorgelagerter Kampagnen zur UEFA EURO 2012™. Das
dritte Quartal erwies sich trotz der Olympischen Spiele als das
schwächste Quartal. Hingegen sicherte das vierte Quartal, so
37
das Informations- und Medienunternehmen den ausgeglichenen
Jahresabschluss, wobei der Dezember leicht negativ ausfiel,
obwohl das Weihnachtsgeschäft im Dezember aus werblicher
Sicht sehr erfolgreich war: Die Unternehmen investierten
278,7 Mio. Euro und damit 14,9 Prozent mehr in weihnachtsbezogene Werbung als im Dezember 2011. Insgesamt lag das
zweite Halbjahr 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit
Bruttowerbeinvestitionen in Höhe von 13,74 Mrd. Euro nahezu
auf identischem Niveau wie im zweiten Halbjahr 2011 mit
13,75 Mrd. Euro.
Die mit Abstand umsatzstärkste Mediengattung bei den Abovethe-line-Medien war mit einem Anteil von 43,3 Prozent (2011:
43,0 Prozent) an den Gesamtbruttoinvestitionen weiterhin TV
– und dies bei gleichzeitigem Rückgang der TV-Nutzung in
2012 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Bereich Online verbuchte innerhalb der Above-the-line-Medien einen Anteil von 11,1 Prozent.
Für den TV-Bereich weist Nielsen Media Research insgesamt
einen Anstieg der Bruttowerbe-Spendings von rund 11,1 Mrd.
Euro (2011) auf rund 11,3 Mrd. Euro (2012) aus, was einem
Wachstum um 2,0 Prozent entspricht.
Nach einer im Februar 2012 veröffentlichten Erhebung des
Online-Vermarkterkreis (OVK) lagen die Bruttowerbeinvestitionen im Online-Bereich im Jahr 2011 bei 5,7 Mrd. Euro. Ende
September 2012 prognostizierte der OVK für das Gesamtjahr
2012 Bruttowerbeinvestitionen in Höhe von rund 6,4 Mrd.
Euro und damit gegenüber 2011 eine Steigerung um 12 Prozent. Auf die klassische Online-Werbung entfällt im Rahmen
der September-Prognose dabei mit rund 3,7 Mrd. Euro (+14
Prozent zu 2011) der größte Anteil.
Die Nielsen Media Research GmbH, deren Erfassung sich lediglich auf die klassischen Display-Werbeformen im OnlineBereich fokussiert, weist für den Online-Werbemarkt 2012
Bruttowerbeinvestitionen in Höhe von rund 2,9 Mrd. Euro aus
und damit im Vergleich zum Gesamtbruttowerbemarkt ein
überproportional starkes Wachstum mit einem zweistelligen
Plus von 17,3 Prozent gegenüber 2011.
Quellen: Nielsen Media Research GmbH, Pressemitteilung, 17. Januar
2013; OVK Pressemitteilung, 12. September 2012; Nielsen Media
Research GmbH; Januar 2011 – Dezember 2011; Januar 2012 –
Dezember 2012; ARD/ZDF-Online-Studien 2011 – 2012
Pay-TV und IPTV
Nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) stiegen die Erlöse auf dem Fernsehmarkt in Deutschland aus Angeboten von Pay- und IPTVsowie Kabel- und Satelliten-Diensten 2011 um 5,4 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Wachstumstreiber sei vor allem die
weiterhin hohe Nachfrage nach HD-und Sport-Angeboten
gewesen.
Die Anzahl der Pay-TV-Haushalte betrug nach PwC-Angaben
deutschlandweit insgesamt 5,3 Millionen. Für das Jahr 2012
prognostizierte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in ihrer im
Oktober 2012 erschienenen Studie „German Entertainment
and Media Outlook: 2012 – 2016“ einen Anstieg auf insgesamt 5,9 Millionen Haushalte. Dies entspräche einem Anstieg
um 11 Prozent. Als Gründe für das Wachstum im Pay-TV-Bereich nennt PwC die erhöhte Nachfrage nach zusätzlichen PayTV-Paketen bei den Kabelnetzbetreibern und die Steigerung
der Abonnentenzahl bei der größten Pay-TV-Plattform Sky.
Auch die IPTV-Verbreitung nahm im Jahr 2012 weiter zu – seit
2010 sei nach PwC-Angaben eine leichte Verschiebung vom
Kabel- hin zum Satelliten- und IPTV-Empfang zu beobachten.
Die Anzahl der IPTV-Haushalte in Deutschland lag 2011 bei
1,5 Millionen, nach 1,4 Millionen in 2010. Für 2012 rechnet
PwC in ihrer Studie mit einer Zunahme auf 1,6 Millionen.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2012 –
2016“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Oktober 2012
Produktionsdienstleistung
Wichtiger Indikator für den deutschen Produktionsmarkt ist die
Entwicklung des TV-Werbemarktes. Wie aus den Bruttozahlen
von Nielsen Media Research hervorgeht, entwickelte sich der
TV-Werbemarkt 2012 leicht positiv, mit einer Steigerung zum
Vorjahr um 2 Prozent. Die UEFA Euro 2012™ in Polen und
der Ukraine sowie die Olympischen Sommerspiele in London
beeinflussten zusätzlich den Sportproduktionsmarkt in 2012
positiv. Dies führte allgemein zu einer guten Nachfrage-Entwicklung, vor allem nach hochwertigen Produktionen in HD.
Quelle: Nielsen Media Research GmbH, Pressemitteilung, 17. Januar
2013
Die Notwendigkeit zur Entwicklung innovativer Produktionskonzepte steigt aufgrund der plattformübergreifenden Content-
Nutzung durch neue Verwertungsinstrumente weiterhin an.
Dafür sind breite Dienstleistungs- und Produktionsangebote
und crossmediales Content-Handling sowie interaktive, digitale und mobile Dienste mit flexiblen filebasierten Workflows
notwendig. Zudem gewinnen HD-Produktionen weiterhin an
Bedeutung, da in Deutschland bereits über 70 Programme in
HD ausgestrahlt werden.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2012 –
2016“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Oktober 2012
Vermarktermarkt
Der TV-Werbemarkt sieht sich sowohl innerhalb der eigenen
Mediengattung aber auch in Konkurrenz mit anderen Mediengattungen einem unverändert hohen Wettbewerb mit entsprechend konditionengetriebenen Vermarktungsmodellen ausgesetzt. Zudem verstärkt sich der Konditionendruck durch das
stetig wachsende zur Verfügung stehende Gesamtbruttowerbeinventar – speziell in den Bereichen Online, Mobile und TV –
bedingt durch neue digitale Angebote und Plattformen sowie
die zunehmende Fragmentierung in der TV-Fernsehlandschaft
sowie neuen digitalen Angeboten und Plattformen.
Bei den TV-Vermarktern gab es hinsichtlich der Share-Anteile
im Vergleich zu 2011 kaum Veränderungen und ein Markteintritt eines neuen Wettbewerbers war nicht zu verzeichnen. Der
Gesamtwerbemarkt wird weiterhin von den beiden großen Vermarktungsgesellschaften, der IP Deutschland und der SevenOne
Media, dominiert, die 2012 zusammen einen Share of Advertise
an den TV-Bruttogesamtinvestitionen im Sinne des bereinigten Nielsen-Werbetrends von 77,5 Prozent hatten (bereinigter
Nielsen-Werbetrend 2011: 77,2). Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender verbuchten einen Anteil von 4,5 Prozent am
Gesamtbruttowerbeumsatz und blieben damit stabil.
Das aktuelle Vermarkter-Ranking der Arbeitsgemeinschaft Online
Forschung (AGOF) (Stand: November 2012) weist 63 OnlineVermarkter aus. Im Bereich Online ist somit eine deutlich
höhere Fragmentierung als im TV gegeben. Gemäß der in der
Nielsen Werbestatistik geführten Online-Vermarkter lagen die
Top 5 (Interactive Media, United Internet Media, SevenOne
Media, Ebay Advertising Group und Axel Springer Media Impact) insgesamt bei einem Share of Advertise von 58,3 Prozent
an den gesamten Online-Bruttowerbeumsätzen. Zusammen mit
IP Deutschland, Tomorrow Focus Media, Microsoft Advertising,
38
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
IQ Digital Media Marketing, G+J Electronic Media Sales liegt
dieser Anteil bei 78,5 Prozent (Top 10).
Quellen: Nielsen Werbestatistik; Nielsen Media Research GmbH; Januar
2011 – Dezember 2011; Januar 2012 – Dezember 2012; AGOF internet facts 2012-11
1.9.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
2012 war die Nachfrage nach hochwertigen Filmen weltweit
sehr groß, was einen regen Lizenzhandel auf den Film-Märkten
in Berlin, Cannes, Toronto und Los Angeles zur Folge hatte.
Insbesondere Händler aus Ländern mit hohem Wachstum im
Kinobereich wie Russland, dem asiatischen Raum oder Südamerika hoben beim Wettbewerb um die besten Filme die
Preise merklich an, womit sie den seit einigen Jahren ohnehin
sehr starken Preisdruck für vielversprechende Filme noch einmal verschärften.
Auf nationaler Ebene beschloss das Bundeskabinett am 7. November 2012 den Gesetzesentwurf zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG). Da die Erhebung der Filmabgabe an
die FFA, gegen die sich einige große Kinoketten in den letzten
beiden Jahren vehement gesperrt hatten, nach dem derzeit geltenden FFG zum 31. Dezember 2013 ausläuft, muss ein novelliertes FFG noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet
werden. Das neue FFG sieht unter anderem vor, dass alle Verwerter von Kinofilmen – also Kinos, Unternehmen der Videowirtschaft einschließlich Online-Anbietern (auch Video-onDemand-Anbieter mit Sitz im Ausland), Fernsehsender und
Vermarkter von Pay-TV-Programmen – eine Abgabe an die FFA
zahlen müssen.
TV-Auftragsproduktion
Für die deutschen Fernsehproduzenten war die Lage im vergangenen Jahr unverändert schwierig. Eine im Februar 2013
veröffentlichte Studie der Allianz Deutscher Produzenten –
Film & Fernsehen kam zu dem Ergebnis, dass sich ihre wirtschaftliche Lage zunehmend verschlechtert. 58 Prozent der
befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Gewinnmarge in
den vergangenen zehn Jahren merklich gesunken sei.
Als Hauptursache für diese Entwicklung nennt die Studie stagnierende Budgets und sinkende Minutenpreise, von denen
fast drei Viertel der Befragten betroffen sind. Speziell die privaten, werbefinanzierten Fernsehsender sind seit der Werbekrise
39
im Jahr 2008 dazu übergegangen, die TV-Produzenten immer
häufiger mit vergleichsweise kostengünstigen Formaten – wie
beispielsweise Scripted Realities – zu beauftragen. Aber auch
die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter verfolgen in der
Programmgestaltung einen konsequenten Sparkurs, was die
Studie am Beispiel der ARD-Kriminalserie „Tatort“ belegt:
Während im Jahr 2004 noch ein Budget von 1,43 Mio. Euro
pro Folge zur Verfügung stand, mussten die Produzenten im
Jahr 2011 mit durchschnittlich 1,27 Mio. Euro auskommen.
Zusätzlich wurde die Zahl der Drehtage in diesem Zeitraum
von 28 auf 22 bis 23 reduziert.
Erschwerend kommt hinzu, dass die TV-Produzenten aktuell
zunehmend Kosten – z.B. für die Drehbuchentwicklung – tragen
müssen, die früher von den Sendern übernommen wurden. Die
Lücke zwischen dem effektiven Aufwand und den Kosten, die
vom jeweiligen Auftraggeber übernommen werden, schließen
die befragten Unternehmen auf unterschiedliche Weise. Knapp
die Hälfte erklärte, dass dieses Defizit ihren Gewinn sinken
lässt, während 22 Prozent der Produzenten versuchen, die eigenen Kosten entsprechend zu senken. Lediglich 15 Prozent
der Befragten gaben an, zur Deckung der Lücke zusätzliche Verwertungsrechte und Erlösansprüche mit den TV-Sendern auszuhandeln.
Quelle: Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V., „Produzentenstudie 2012“
Kinoverleih
Mit einem Box Office von 1,033 Mrd. Euro konnten die deutschen Kinos im Jahr 2012 erstmals die 1-Milliarden Umsatzgrenze überspringen. Gegenüber dem Vorjahr (958,1 Mio.
Euro) konnte damit ein Plus von 7,8 Prozent realisiert werden.
Der Anstieg bei den Zuschauerzahlen fiel mit 4,2 Prozent
weniger deutlich aus. Dennoch wurde mit 135,1 Mio. Besuchern (2011: 129,6 Millionen) der höchste Wert seit dem
Jahr 2009 erreicht. Diese Ergebnisse belegen noch deutlicher
als im Vorjahr, dass Kino im harten Konkurrenzkampf mit
anderen Medien und Freizeitvergnügen weiterhin wettbewerbsfähig ist.
Getragen wurde der Aufschwung einerseits vom Überraschungserfolg der Anfang Januar 2012 angelaufenen Komödie „Ziemlich beste Freunde“, die knapp 8,9 Mio. Zuschauer
in die Kinos lockte und die Besucher- und Umsatzzahlen bis in
die Sommermonate hinein über den Vorjahreswerten hielt.
Andererseits zählten die Monate November und Dezember mit
jeweils fast 120 Mio. Euro Box Office zu den umsatzstärksten
der deutschen Kinogeschichte. In diesem Zeitraum starteten
unter anderem die Publikumsmagneten „Skyfall“ (7,5 Mio.
Besucher), „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ (4,5 Mio. Zuschauer) und „Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht, Teil
2“ (3,6 Mio. Besucher).
Einziger Wermutstropfen in der Erfolgsbilanz des Jahres 2012
war das Abschneiden der deutschen Eigen- und Koproduktionen. Nach den guten Resultaten des Vorjahres, in dem 27,9
Mio. Tickets für deutsche Filme verkauft wurden, sank diese
Zahl im Berichtsjahr um 14,0 Prozent auf 24,0 Millionen.
Dementsprechend reduzierte sich auch der Marktanteil einheimischer Produktionen von 21,8 Prozent auf 18,1 Prozent.
Der mit Abstand erfolgreichste deutsche Film des Jahres war
die Constantin Film-Koproduktion „Türkisch für Anfänger“
(2,4 Mio. Zuschauer), gefolgt von „Cloud Atlas“ (1,05 Mio.
Besucher) und dem Constantin Film-Lizenztitel „Fünf Freunde“
(1,04 Mio. Zuschauer).
Quelle: Filmförderungsanstalt, Pressemitteilung, 5. Februar 2013
Home Entertainment
Die deutsche Home-Entertainment-Branche erzielte im Jahr
2012 einen Gesamtumsatz von 1,710 Mrd. Euro, der knapp
über dem Niveau des Vorjahres (1,704 Mrd. Euro) lag. Mit diesem starken Ergebnis erreichte die Branche den besten Umsatzwert seit dem Rekordjahr 2004. Der deutsche Video-Kaufmarkt verzeichnete dabei einen leichten Rückgang um 1 Prozent auf 1,411 Mrd. Euro (2011: 1,427 Mrd. Euro), der allerdings durch einen 8-prozentigen Anstieg im Leihmarkt – von
277 Mio. Euro auf 299 Mio. Euro – kompensiert werden konnte.
Innerhalb des Video-Kaufmarkts verschoben sich die Erlöse
weiterhin von der DVD zur Blu-ray und zum Verkauf digitaler
Inhalte. Der Umsatz mit DVDs ging im Jahresvergleich um weitere 9 Prozent auf 1,022 Mrd. Euro (2011: 1,127 Mrd. Euro)
zurück. Dennoch ist die DVD mit einem Umsatz-Marktanteil
von mehr als 72 Prozent immer noch das mit Abstand beliebteste Medium des Video-Kaufmarkts.
Bei den Blu-rays ergab sich ein Jahresumsatz von 343 Mio.
Euro, was einem Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr
(268 Mio. Euro*) entspricht. Ein noch stärkeres Wachstum verzeichnete der digitale Vertrieb (Electronic-Sell-Through), dessen
Umsatzerlöse sich um mehr als 43 Prozent auf 46 Mio. Euro
(2011: 32 Mio. Euro) erhöhten.
Die gleiche Entwicklung ist im Video-Leihmarkt zu beobachten. Dort reduzierten sich die Umsätze aus Leihvorgängen mit
DVDs um rund 11 Prozent auf 173 Mio. Euro (2011: 194 Mio.
Euro*), während die Blu-ray-Umsätze um mehr als 32 Prozent
auf 49 Mio. Euro (2011: 37 Mio. Euro) anstiegen.
*Differenz im Vergleich zur Darstellung im Geschäftsbericht 2011 aufgrund von Nachberechnungen durch die GfK
Einen wahren Boom erlebten die digitalen Leihvorgänge via
Video-on-Demand oder Pay-per-View, die einen Umsatzzuwachs um 71 Prozent auf 77 Mio. Euro (2011: 45 Mio. Euro)
verzeichneten. Auch der Internet-Bestellservice mit anschließendem Postversand konnte deutlich um 35 Prozent auf 31
Mio. Euro (2011: 23 Mio. Euro) zulegen. Erneute Umsatzeinbußen von 8 Prozent auf 191 Mio. Euro (2011: 208 Mio. Euro)
musste dagegen der stationäre Bezugsweg (Videotheken und
Automatenverleih) hinnehmen.
Quelle: GfK Consumer Panels „Video sell-through market physical” und
„Video rental market physical”, Key facts Dezember 2012; Bundesverband audiovisuelle Medien e.V. (BVV), Pressemitteilung, 14. Februar
2013
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Zwei der wichtigsten und am meisten diskutierten Begriffe in
der TV-Branche waren im Jahr 2012 „Digitalisierung“ und
„Smart-TV“. Mittlerweile sehen fast 72 Prozent der deutschen
Haushalte digital fern und haben damit Zugriff auf ein deutlich
größeres Senderangebot. Darüber hinaus war 2012 bereits ein
steigendes Interesse des TV-Publikums an Digitalsendern und
Online-Videos erkennbar – hauptsächlich bedingt durch die
steigende Verbreitung von Smart-TVs.
Quelle: Artikel „Digitalisierung nagt an Sendern“ aus Horizont, 22. November 2012
Den großen TV-Sendern bietet sich dadurch die Chance, durch
hochwertigen und innovativen Content verlorenes Publikum
wiederzugewinnen und das Interesse neuer Zuschauergruppen
zu wecken. Denn eines belegen alle Studien zum Thema TV:
Das Interesse der Zuschauer an TV ist derzeit so groß wie schon
lange nicht mehr. Dies belegen auch vorläufige Zahlen des
Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI),
dessen Marktforscher davon ausgehen, dass im Jahr 2012
zehn Mio. Fernsehgeräte verkauft wurden – ein Plus von
40
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alle verkauften Geräte
waren HD-fähig, was die gestiegenen Ansprüche der TV-Konsumenten deutlich dokumentiert. Denn diese Fernseher bieten
– neben gestochen scharfen Bildern – oft auch viele zusätzliche Möglichkeiten, wie beispielsweise Internetanschluss und
Aufnahmefunktion.
Quelle: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie e.V., Pressemitteilung, 19. Dezember 2012
1.9.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Der Werbemarkt hat sich von seinem starken Rückgang im Jahr
2009 nur langsam erholt. Im Jahr 2012 ist diese Entwicklung
in erster Linie auf die anhaltende Rezession in der Eurozone
zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund senkte das Mediaplanungs- und -einkaufsunternehmen ZenithOptimedia im Dezember 2012 seine Prognose für das weltweite Werbewachstum im Jahr 2012 von den im September 2012 erwarteten
3,8 Prozent auf 3,3 Prozent ab.
Quellen: ZenithOptimedia, Advertising Expenditure Forecast, September 2012 und Dezember 2012
Das mit Abstand am schnellsten wachsende Werbemedium ist
nach wie vor das Internet, was in erster Linie auf die DisplayWerbung zurückzuführen ist, die ein jährliches Wachstum von
20 Prozent aufweist. Wachstumstreiber ist dabei die Werbung
in sozialen Medien und im Online-Videobereich, die jährlich
um rund 30 Prozent ansteigt. Infolgedessen stieg der Anteil
des Internets an den weltweiten Werbeausgaben zwischen
2002 und 2012 um 15 Prozentpunkte, während der Anteil der
Zeitungen um 12 und der Anteil der Zeitschriften um fünf Prozentpunkte sank.
Quelle: ZenithOptimedia, Advertising Expenditure Forecast, Dezember
2012
Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung des Medienmarkts werden die TV-Konsumenten jetzt durch eine Reihe von
Over-The-Top (OTT-)-Services zu einer Entflechtung ihrer HauptTV-Pakete animiert. Eine stetig steigende Zahl von Verbrauchern besitzt mehr als ein vernetztes Gerät, das eine
Alternative zu den Pay-TV-Abonnements bietet. Mit diesen
Geräten können die Konsumenten wann immer sie wollen das
Fernsehprogramm ihrer Wahl sehen – entweder kostenfrei oder
im Rahmen eines Prepaid-Modells – was sich speziell bei
jüngeren Zuschauern großer Beliebtheit erfreut. Allerdings besteht selbst in Ländern wie Großbritannien, wo OTT-Services
ein starkes Wachstum verzeichnen, die primäre Rolle eher
41
darin, das zeitversetzten Ansehen von verpassten Sendungen
zu ermöglichen, und weniger darin, einen maßgeschneiderten
Kanal für TV-Inhalte bereitzustellen.
Quelle: Pay OTT TV – http://www.payott.tv/2012/04/09/time-shave-cut/
Der Sportmarkt hat sich in einem schwierigen Jahr 2012 gut
behauptet, wobei die größten Veranstaltungen eine neue Stufe
an Popularität erreichten, was sich auch in höheren Einnahmen aus Sportmedien- und Sponsorenrechten niederschlug.
Dazu trugen teilweise auch die sportlichen Großereignisse wie
die Olympischen Spiele in London und die Fußball-Europameisterschaft bei. Doch auch ohne Berücksichtigung dieser
Events weisen diese Einnahmen insgesamt einen stetigen Zuwachs auf. Unterstützend wirkten sich dabei technologische
Fortschritte aus, die eine qualitativ höherwertige Abdeckung
ermöglichen. Infolge des Wachstums der sozialen Medien
waren die TV-Sender darüber hinaus in der Lage Sportfans
noch gezielter anzusprechen, deren Interesse zu erhöhen und
letztendlich dadurch mehr Wert aus ihren Übertragungsrechten
zu schöpfen.
Quelle: PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft:
„Changing the game – Outlook for the global sports market to 2015”,
Dezember 2011
Sponsoren sind auch weiterhin gerne bereit, Sportveranstaltungen finanziell zu unterstützen. Dabei nutzen sie ein zunehmend verfeinertes System zur Datengewinnung, um immer mehr
Informationen und Kenntnisse über die Verbraucher zu gewinnen. Diese Daten können außerdem dazu genutzt werden, den
steigenden Informationsbedarf hinsichtlich des Rentabilitätsnachweises von Sponsoring-Investitionen abzudecken.
Quelle: PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft:
„Changing the game – Outlook for the global sports market to 2015”,
Dezember 2011
1.9.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Aufgrund des sich weiter eintrübenden wirtschaftlichen Umfelds in bestimmten Regionen – speziell im südeuropäischen
Raum – sind die Rahmenbedingungen im Bereich Kultursponsoring nach wie vor angespannt. Viele Unternehmen in den betroffenen Ländern können sowohl aus wirtschaftlichen als auch
aus unternehmenspolitischen Gründen nur noch beschränkte
finanzielle Ressourcen für Kultur- und Unterhaltungs-Events
zur Verfügung stellen. Infolgedessen gewinnt auch der Veranstaltungsort des Eurovision Song Contest im Hinblick auf das
Sponsoring immer mehr an Bedeutung.
Auch die TV-Sender verfolgen – insbesondere im Musik- und
Kulturbereich des öffentlich-rechtlichen Fernsehens – weiterhin einen Sparkurs, der sich bislang jedoch noch nicht spürbar
auf die Top-Events in diesem Bereich ausgewirkt hat, zu denen
u.a. das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und der
Eurovision Song Contest zählen.
Nach Angaben des Bundesverbands Informationswirtschaft,
Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) steht der
Computer- und Videospielmarkt in Deutschland vor tiefgreifenden Umbrüchen. Einerseits wird das Internet als Marktplatz
immer wichtiger, da bereits 63 Prozent der aktiven Spieler kostenlose Internet-Spielangebote nutzen und 41 Prozent neue
Spiele aus App-Stores für Mobilgeräte beziehen. Diese Zahlen
zeigen eindeutig, dass viele Spieler nicht mehr auf den Komfort verzichten wollen, zu jeder Zeit auf eine Vielzahl von Spielen zugreifen zu können.
und Marktanteile auch durch die fortschreitende Digitalisierung und Fragmentierung. Neue männeraffine Free- und PayTV-Sender wie RTL Nitro oder Sky Sport News HD stehen
zunehmend in Konkurrenz zu SPORT1.
Erfolgreich war SPORT1 in 2012 wieder mit der Berichterstattung zur 2. Bundesliga: Das Montag-Livespiel am 21. Spieltag zwischen Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt
verfolgten beispielsweise bis zu 1,8 Mio. Zuschauer (Z3+) in
der Spitze. Im Dezember lag der Spitzenwert sogar bei 1,9
Mio. Zuschauern (Z3+) bei der Partie 1. FC Köln gegen Eintracht Braunschweig. Die erfolgreichste Ausgabe des „Doppelpass“ des Jahres erreichte im April einen herausragenden Wert
von knapp 1,6 Mio. Zuschauern in der Spitze.
Andererseits führen diese hohe Verfügbarkeit und das sich stetig vergrößernde Angebot an Spielen dazu, dass immer mehr
gespielt wird. Während im Jahr 2008 nur 28 Prozent der Deutschen mehr oder weniger regelmäßig spielten, waren es im vergangenen Jahr bereits 35 Prozent. Auffallend ist dabei insbesondere die deutlich wachsende Anzahl an Frauen, deren Anteil
sich von 2008 bis 2012 von 22 auf 28 Prozent erhöhte und
bei 30- bis 49-jährigen Spielern, deren Anteil innerhalb dieses
Zeitraums sogar von 27 auf 38 Prozent anstieg.
Neben dem Fußball punktete SPORT1 zunächst im Januar mit
den Live-Übertragungen der Handball-EM der Männer in Serbien: Das Finale zwischen Dänemark und Serbien sahen in der
Spitze 1,5 Mio. Zuschauer. Auch die umfangreiche Live-Berichterstattung zur Eishockey-WM sorgte trotz des diesmal enttäuschenden Abschneidens der deutschen Nationalmannschaft
für gute Reichweiten: Knapp 1,0 Mio. Zuschauer (Z3+) in der
Spitze verfolgten das Gruppenspiel des DEB-Teams gegen
Russland. Für großes Interesse sorgte auch die Live-Berichterstattung von der Motorrad-WM MotoGP: So schalteten zum
Beispiel im Mai beim Großen Preis von Frankreich bis zu 1,0
Millionen (Z3+) in der Spitze ein.
Quelle: BITKOM-Pressekonferenz „Gaming in Deutschland“, 13. August
2012
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope), 1. Januar – 31. Dezember 2012
1.10 Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage der
Segmente des Konzerns
1.10.1 Segment Sport
Free-TV
SPORT1 lag im Jahr 2012 mit Jahresmarktanteilen von 0,7
Prozent bei Z3+ und 1,1 Prozent bei M 14-49 unter dem
Vorjahresniveau (2011: 0,9 Prozent Z3+ und 1,5 Prozent
M 14-49).
Pay-TV
2012 stärkte SPORT1+ sein umfangreiches Rechteportfolio an
attraktivem Live-Sport weiter: Im September wurde die Lizenz
für die deutschsprachigen Rechten an der NFL um weitere drei
Jahre bis einschließlich der Saison 2014/15 verlängert. Im
Rahmen dieser Vereinbarung zeigt der Pay-TV-Sender bis zu
80 Partien pro Saison inklusive des Super Bowl. Im Oktober
erwarb die Sport1 GmbH zudem erneut die Live-Rechte an der
Turkish Airlines Euroleague Basketball mit bis zu 42 Saisonspielen, darunter die Partien der beiden deutschen Klubs
Brose Baskets Bamberg und ALBA BERLIN, ausgewählte Playoff-Spiele und das „Final Four“-Turnier, sowie im Volleyball an
allen Begegnungen des VfB Friedrichshafen im Rahmen der
CEV Champions League.
Die Gründe für diese Entwicklung waren zunächst der neu terminierte Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga und die
damit später startende Berichterstattung auf SPORT1, und insbesondere die starke Konkurrenz durch Sportübertragungen
anderer Sender – darunter die Fußball-EM, die UEFA Champions
League, die Fußball-WM-Qualifikation, oder die Formel 1. Andererseits verschärfte sich der Wettbewerb um Reichweiten
Ende November wurde für SPORT1+ ein umfangreiches Rechte-
42
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
paket an der US-amerikanischen Basketball-Profiliga NBA bis
einschließlich der Saison 2013/14 erworben. Im Rahmen der
Vereinbarung zeigt der Sender zahlreiche Live-Spiele der regulären Saison und der Playoffs sowie das wöchentliche HighlightMagazin „NBA Action“. Dem Lizenzvertrag voraus ging Anfang
Oktober die Live-Übertragung des Spiels ALBA Berlin gegen
Dallas Mavericks im Rahmen der NBA Europe Live Tour 2012.
Im internationalen Fußball berichtete SPORT1+ zudem von
diversen Vorbereitungsspielen auf die UEFA EURO 2012™
sowie von den nationalen europäischen Pokalwettbewerben in
England, Italien und Frankreich, dem FA Cup, der Coppa Italia
und die Coupe de France. Von der ATP World Tour im Tennis
übertrug der Sender in der Saison 2012 wieder sämtliche
1000er Turniere und nahezu alle 500er Turniere in zahlreichen Live-Stunden. Von Mai bis September hatte SPORT1+
auch wieder Live-Übertragungen der Samsung Diamond
League der Leichtathleten im Programm. Komplettiert wurde
das umfangreiche Programmangebot unter anderem mit Spielen der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft in der FIVB
World League sowie einer Vielzahl an Motorsport-Highlights mit
Live-Übertragungen der MotoGP, der FIM World Speedway oder
der RedBull X-Fighters.
Online und Mobile
Mit insgesamt über 378 Mio. Visits war 2012 das reichweitenstärkste Jahr seit Bestehen von SPORT1.de. Gegenüber
dem Vorjahr konnte SPORT1 die Reichweite seiner OnlinePlattform bei den Visits erneut ausbauen: Im Vergleich zu
2011 konnten die Visits um 1,3 Prozent auf durchschnittlich
31,5 Millionen im Monat gesteigert werden. Besonders hervorzuheben ist dabei das „All-Time-High“ im März 2012 mit
34,5 Mio. Visits. Bei den Page Impressions (Seitenaufrufen)
erzielte SPORT1.de im Berichtszeitraum insgesamt rund 2,9 Mrd.
Seitenaufrufe und lag damit unter dem Wert des Vorjahres 2011
(3,1 Mrd. Page Impressions). Dennoch bleibt SPORT1.de mit
239,8 Mio. PIs im Monatsschnitt im Geschäftsjahr 2012
Marktführer unter den deutschen Sportportalen. Die Anzahl
der Unique User von SPORT1.de konnte im Vergleich zu 2011
ebenfalls gesteigert werden: In den ersten drei Quartalen 2012
besuchten im Schnitt 3,12 Mio. Unique User die Online-Plattform. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit durchschnittlich
3,05 Mio. Unique Usern entspricht dies einer Steigerung von
2,3 Prozent. Hervorzuheben ist hierbei der April mit 3,56 Mio.
Unique Usern, womit die bis dahin gültige Bestmarke von 3,46
Millionen vom August 2011 übertroffen werden konnte.
43
Geprägt war diese positive Entwicklung im ersten Halbjahr
2012 insbesondere durch den Fußball: Neben der spannenden Bundesliga-Schlussphase und dem Finale der UEFA
Champions League stand im Juni vor allem die UEFA EURO
2012™ im Fokus der SPORT1.de-User. Aber auch die Handball-EM, die Biathlon-WM in Deutschland, die Eishockey-WM,
der Start der Formel 1 und die NBA Playoffs trugen zur guten
Entwicklung der Reichweite bei. Im zweiten Halbjahr 2012
stießen insbesondere die Olympischen Spiele in London, der
Start der Fußball-Bundesliga, die internationale Transferperiode, die Formel 1 und nicht zuletzt die Erfolge der deutschen Bundesliga-Klubs in den Qualifikationsrunden der UEFA
Champions League und der UEFA Europa League auf großes
Interesse bei den SPORT1.de-Usern.
Durch den konsequenten inhaltlichen Ausbau der SPORT1App, verbunden unter anderem mit der Optimierung des LiveTickers, wurde die iPhone-/Pad-App bis Ende 2012 insgesamt
über 1,8 Mio. mal (2011: 1,5 Mio. Downloads) heruntergeladen. Der Erfolg der SPORT1-App bestätigt sich auch in den
Mobile Facts II/2012 der AGOF, die die SPORT1-iPhone-App
mit 514.000 Unique Usern als eine der reichweitenstärksten
Sport-Apps ausweist und nach der die SPORT1 iPhone-App
auf Rang 11 unter den Top 15 der Applikationen liegt (Erhebungszeitraum: 19. September bis 19. Oktober 2012). Und
auch die Downloads der Android-App bleiben auf einem hohen
Niveau: Die Zahl der Unique Downloads der Android-App liegt
Ende 2012 bei insgesamt über 626.000.
Im Video-Segment lagen die Abrufzahlen 2012 mit durchschnittlich 3,7 Mio. Videoabrufen pro Monat im Online- und
Mobile-Bereich von SPORT1.de/SPORT1-App und 1,1 Mio.
Videoabrufen auf YouTube über dem Wert des Vorjahres (Online- und Mobile-Bereich: 3,5 Mio. Videoabrufe im Schnitt,
beim SPORT1-YouTube-Channel 0,45 Mio. Videoabrufe). Hier
dominierten Videos rund um die Fußball-Bundesliga, die
Handball-EM und die UEFA EURO 2012™. Die Anzahl der
registrierten User auf der Livestream-Plattform stieg 2012 im
Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent auf insgesamt über
160.000 User. Diese Steigerung ist insbesondere auf die Online-Bewegtbildrechte an der DKB Handball-Bundesliga, der
Handball EM, der Beko BBL, der Basketball Euroleague, der
Darts-WM sowie an der NBA und NFL zurückzuführen.
Quellen: IVW 01-12/2012, AGOF internet-facts 2011/2012, AGOF
mobile-facts II/2012, Intern/Sitestat/com SCORE 2011/2012, AppFigures 2012, Google Play Android Developer Console 2012
IPTV
LIGA total! übertrug in der Rückrunde der Saison 2011/12 und
der Hinrunde der Spielzeit 2012/13 wie gewohnt alle Spiele
der Bundesliga und der 2. Bundesliga live und in der Konferenz
sowie in ausführlichen Zusammenfassungen. Die Spiele der
Bundesliga und die entsprechenden Konferenzen wurden darüber hinaus auch in HD gezeigt. Den Zuschauern standen wie
gewohnt zahlreiche technische Features wie zum Beispiel die
„Persönliche Konferenz“ zur Verfügung. Die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga inklusive der Konferenzen waren nach
wie vor auch live über UMTS-fähige mobile Endgeräte abrufbar.
Im Berichtsjahr wurde im Januar das interaktive „LIGA total!
Fan Voting“ eingeführt. Dabei können sich die Fernsehzuschauer per Fernbedienung und die User auf www.ligatotal.de
auch bereits während der Sendung an aktuellen Umfragen
beteiligen, die auch on air entsprechend eingebunden werden.
Produktionsdienstleistung
Im Auftrag des Pay-TV-Anbieters Sky zeichnete PLAZAMEDIA
wie in den Vorjahren auch in der gesamten Formel 1-Saison
2012 für die Live-Produktion der freien Trainings, der Qualifyings und der Rennen in nativem HD verantwortlich. Darüber
hinaus produzierte PLAZAMEDIA für Sky in der Saison 2011/
2012 jeweils zehn Partien der UEFA Champions League und
der UEFA Europa League.
Für das ZDF produzierte PLAZAMEDIA im ersten Quartal 2012
zwei hochklassige Biathlon-Events: Beim IBU Biathlon-Weltcup in Khanty Mansyisk (Russland) sorgte PLAZAMEDIA für
die Übertragungstechnik und die Schnittplätze. Bei der IBU
Biathlon-Weltmeisterschaft in Ruhpolding unterstützte PLAZAMEDIA das ZDF bei der produktionstechnischen Umsetzung.
Im zweiten Quartal hat PLAZAMEDIA im Vorfeld der UEFA
EURO 2012™ für Infront Sports & Media als Host Producer
drei Vorbereitungsspiele produktionstechnisch umgesetzt.
Während der UEFA EURO 2012™ erbrachte PLAZAMEDIA im
Auftrag der UEFA umfangreiche Dienstleistungen, die die vertragliche Abwicklung des Deutschen Produktions-Teams, die
Beistellung von Kamera-Spezial-Systemen und den Personaleinsatz im Bereich Neue Medien umfasste.
Ebenfalls im zweiten Quartal war PLAZAMEDIA im Auftrag des
Deutschen Volleyball Verbands für die Host Production der
Volleyball World League in Frankfurt und der Volleyball-Olympia-
Qualifikation in Berlin verantwortlich. Darüber hinaus hat PLAZAMEDIA im selben Berichtszeitraum als Host Broadcaster für die
Constantin Entertainment den DIVA Award 2012 produziert.
Nach der Beauftragung mit produktionstechnischen Dienstleistungen für die UEFA Champions League-Saison 2012/13
durch das ZDF startete PLAZAMEDIA im dritten Quartal mit
dem Host Broadcasting der Begegnung FC Bayern München
gegen Valencia CF. Ebenfalls vom ZDF wurde PLAZAMEDIA im
vierten Quartal für die Produktion von fünf Wintersport-Weltcups in Sotschi/Russland beauftragt. Im Dezember war das
Unternehmen beim FIS Skisprung Weltcup für produktionstechnische Dienstleistungen für die unilateralen Übertragungen durch das ZDF in HD und in Dolby 5.1 verantwortlich und
hat die Übertragungstechnik inklusive Ü-Wagen, Schnittplätzen
und das Produktionspersonal gestellt.
Von Infront Sports & Media AG wurde das PLAZAMEDIA-Tochterunternehmen PLAZAMEDIA Swiss im dritten Quartal mit
dem Host Broadcasting von zehn Qualifikationsspielen zur
FIFA WM 2014™ in Moldawien und Liechtenstein beauftragt.
Der Produktionszeitraum erstreckt sich bis Oktober 2013.
Im Bereich Innenproduktion konnte PLAZAMEDIA die Zusammenarbeit mit IMMS ausbauen und verantwortet neben „My
German TV“ seit Juli auch das Playout der Sender „My German
TV+“ und „TV Sports“. Die Beauftragung umfasst die komplette Sendeabwicklung sowie die Materialkoordination der
beiden Kanäle, das on-Air-Design und den Online-Auftritt.
Vermarktung
Zu Beginn des Jahres 2012 erhielt die SevenOne Media GmbH
das Vermarktungsmandat der Teletext-, Online- und MobileAngebote aus dem Portfolio der Constantin Sport Marketing.
Die Vermarktung der TV-Angebote sowie die übergeordnete Vermarktung crossmedialer, integrierter und strategisch relevanter
Konzepte liegt, wie bislang auch, bei der Constantin Sport Marketing.
Zu Beginn der Fußball Bundesliga-Saison 2012/13 hat die
Constantin Sport Marketing mit Volkswagen eine umfangreiche und langjährige Zusammenarbeit vereinbart, deren Kern
die Übernahme des Titelsponsorings beim sonntäglichen Fußballtalk „Der Volkswagen Doppelpass“ ist. Darüber hinaus umfasst die Kooperation auch das Co-Sponsoring von „Bundesliga
Pur“ und „Bundesliga – Der Spieltag“ sowie diverse Rubriken-
44
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Sponsorings im Bundesliga-Umfeld und Platzierungen auf
SPORT1.de und der SPORT1-App.
Zudem konnte die seit Jahren bestehende Kooperation zur
2. Fußball Bundesliga mit dem japanischen Autohersteller
Suzuki verlängert werden. So hat Suzuki, wie bislang, das CoPresenting der 2. Bundesliga im TV und das exklusive ChannelPresenting auf SPORT1.de übernommen. Zudem belegt Suzuki
das Titelpatronat für das interaktive Crossmedia-Konzept des
„Suzuki Fanbotschafters“ im TV, Online sowie der eigenen
Fansite auf Facebook.
Zweiter Co-Presenter bei den Übertragungen von „Bundesliga
Pur“ und Bundesliga – Der Spieltag“ ist erneut die HANKOOK
Reifen Deutschland GmbH, die, wie schon in den vorangegangenen Jahren, zudem auch Hauptsponsor des Motormagazins
„Die PS PROFIS“ ist.
Bei den Event-Highlights konnte für die 2012 IIHF Eishockey
Weltmeisterschaft mit Skoda und Kyocera gewachsene
Kooperationen aus den Vorjahren im Bereich Sponsoring für
TV und Online fortgesetzt werden.
Zur UEFA EURO 2012™ übernahm die Hasseröder Brauerei
das Titelpatronat des „Hasseröder EM Doppelpass“ im TV und
verlängerte das Sponsorship auf SPORT1.de und den Facebook-Seiten. Ebenfalls zur UEFA EURO 2012™ übernahm die
zur Henkel AG & Co. KGaA zählende Männerpflege-Marke
Right Guard das Exklusiv-Presenting der Sendung „EM Aktuell“ und belegte innerhalb des „Hasseröder EM Doppelpass“
das auf TV und Online ausgelegte Gewinnspielsponsoring.
Im Zuge der Erweiterung des Portfolios unter der MultimediaDachmarke SPORT1 um neue Projekte in den Bereichen Print
(„SPORT1 Bundesliga Sonderheft“) und Event („SPORT1
Trackday 2012“) konnte die Constantin Sport Marketing bereits zum Start der Projekte namhafte Partner, wie z.B. Volkswagen, Suzuki, SCHÖNER WOHNEN für das Sonderheft, und
Fiat mit der Marke Alfa Romeo für den Trackday, gewinnen.
1.10.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
Bei der Constantin Film AG stand im Jahr 2012 das Thema
Internationalisierung im Mittelpunkt der Produktionsaktivitäten, da sich das Unternehmen künftig noch stärker der Produktion englischsprachiger Filme für den Weltmarkt widmen
45
wird. Diese Hinwendung zu international ausgerichteten Filmen
spiegelt sich auch in der Produktionsstaffel 2012 wider: Von
den insgesamt sieben Eigen- und Koproduktionen, die sich im
Berichtsjahr im Dreh befanden, waren drei für eine weltweite
Auswertung bestimmt.
Unter der Regie von Harald Zwart begannen im August 2012
in Toronto die Dreharbeiten zur Koproduktion „Chroniken der
Unterwelt – City of Bones“. Der Film basiert auf der international bekannten Bestseller-Buchreihe „The Mortal Instruments“ von Cassandra Clare und soll Ende August dieses
Jahres in den deutschen Kinos anlaufen. Für die Eigenproduktion „Tarzan“ – eine computergenerierte Umsetzung der
Abenteuer des berühmten Dschungelhelden in 3D – ist der
deutsche Filmstart für Mitte Oktober 2013 geplant. Darüber
hinaus liefen im vergangenen Jahr auch die Dreharbeiten zu
„3096 Tage“ – das letzte noch von Bernd Eichinger angestoßene Projekt über die Entführung, Gefangenschaft und Flucht
von Natascha Kampusch. Der Film ist Ende Februar 2013 in
den deutschen Kinos gestartet.
In Produktion für den deutschsprachigen Raum befanden sich
im vergangenen Jahr unter anderem zwei Constantin Film-Koproduktionen mit der SamFilm GmbH: das Pferdeabenteuer
„Ostwind“ unter der Regie von Katja von Garnier (Kinostart:
21. März 2013) und „Fünf Freunde 2“. Die Fortsetzung des
letztjährigen Erfolgsfilms auf Basis der Romanvorlagen von
Enid Blyton ist Ende Januar angelaufen und hat bislang schon
mehr als 940.000 Zuschauer (Stand: 17. März 2013) begeistert. Die bereits 2012 gedrehte Olga Film-Produktion „Da geht
noch was“ mit Florian David Fitz in der Hauptrolle befindet
sich derzeit in Postproduktion und soll Anfang September in
die deutschen Kinos kommen.
Im Bereich Rechteerwerb sicherte sich Constantin Film auf
dem 2012er Filmmarkt in Cannes die deutschen Auswertungsrechte für den amerikanischen Horrorfilm „The Green Inferno“
und für die Horrorkomödie „Scary Movie 5“. Der fünfte Teil der
Scary-Movie-Reihe wird Mitte April dieses Jahres in den deutschen Kinos anlaufen. Darüber hinaus erwarb Constantin Film
im dritten Quartal 2012 die Kino- und Videorechte der USKomödie „Imogene“ mit Kristen Wiig in der Hauptrolle sowie
des Thrillers „Motel“ mit Robert de Niro.
TV-Auftragsproduktion
Einige TV-Produktionen der Constantin Film-Tochtergesell-
schaften konnten auch im Jahr 2012 sehr erfreuliche Quotenerfolge erzielen. So erreichte beispielsweise die norddeutsche
Landkomödie „Fischer fischt Frau“, die von der Constantin
Television GmbH für das ZDF produziert und Anfang April ausgestrahlt wurde, mit rund 4,75 Mio. Zuschauern beim Gesamtpublikum einen Top-Marktanteil von 14,5 Prozent. Gleiches
gilt für die MOOVIE – the art of entertainment-Produktion
„Trauma“, eine neue Folge der ZDF-Kriminalserie „Rosa
Roth“, die Ende März 2012 einen ausgezeichneten Marktanteil von 18,0 Prozent beim Gesamtpublikum (mehr als 5,6
Mio. Zuschauer) verbuchen konnte. Die Komödie „Rat mal, wer
zur Hochzeit kommt“ – eine Rat Pack-Produktion im Auftrag
der ARD – erzielte Ende April ebenfalls einen sehr guten Marktanteil von 12,5 Prozent beim Gesamtpublikum. Die im Jahr
2012 von Constantin Television produzierte Beziehungskomödie „Zwei übern Berg“ wurde Ende September in der ARD ausgestrahlt und von mehr als 3,5 Mio. Zuschauern gesehen.
Quellen: www.digitalfernsehen.de vom 3. April 2012, Blickpunkt:Film
online, 2. April 2012, 1. Mai 2012 und 29. September 2012
Mitte September 2012 starteten bei Constantin Television die
Dreharbeiten zum Fernsehspiel „Dampfnudelblues“ – eine
Auftragsproduktion der ARD (Degeto), die auf Rita Falks populärem Niederbayernkrimi basiert. Im vierten Quartal 2012
war dann Drehstart zur ARD-Produktion „Und bist Du nicht
willig“ – der ersten Folge des neuen Hamburger „Tatorts“ mit
Til Schweiger als Kommissar, die Constantin Television in Koproduktion mit Polyscreen realisiert. Beide Filme werden im
laufenden Jahr ausgestrahlt.
Das große TV-Projekt der MOOVIE – the art of entertainment
GmbH des Jahres 2012 war der aufwendige Dreiteiler „Das
Adlon. Eine Familiensaga“. Unter der Regie von Uli Edel stand
dabei eine hochkarätige Besetzung (unter anderem Josefine
Preuß, Heino Ferch, Anja Kling, Christiane Paul, Ken Duken
und Jürgen Vogel) vor der Kamera. Das TV-Event war Anfang
Januar 2013 im ZDF zu sehen und erzielte bei Reichweiten
zwischen rund 8,3 und mehr als 8,7 Mio. Zuschauern hervorragende Marktanteile zwischen 22,5 Prozent (1.Teil) und 25,7
Prozent (3. Teil) beim Gesamtpublikum.
Quelle: Blickpunkt:Film online, 7., 8. und 10. Januar 2013
Im Bereich TV-Entertainment sah sich die Constantin Entertainment GmbH im vergangenen Jahr bei der Akquisition neuer
Aufträge erneut mit einem ausgeprägten Kostenbewusstsein
der TV-Sender konfrontiert. So wurde zum Beispiel die lang-
jährige Erfolgs-Courtshow „Richter Alexander Hold“ zum Jahresende nach mehr als 2.000 Folgen abgesetzt. Dennoch
konnte Constantin Entertainment im Berichtsjahr eine Reihe
neuer Formate realisieren, darunter die Scripted Reality
„Schicksale – und plötzlich ist alles anders“ und das Docutainment-Format „Lust auf Deutschland“, das der Bayerische
Rundfunk für die ARD im laufenden Jahr senden will.
Die Produktionsaktivitäten der Constantin Entertainment-Tochtergesellschaften im europäischen Ausland beinhalten u.a. die
neue Scripted Reality „Family Stories Spain“ – eine Koproduktion mit dem spanischen Sender Cuarzo Producciones –
und die Beauftragung für die Castingshow „The Voice of Switzerland“ für den Sender SRF, die dort seit Ende Januar 2013
ausgestrahlt wird.
Kinoverleih
Die Constantin Film-Gruppe brachte im Berichtsjahr zwölf Filme
in die deutschen Kinos, davon sieben Eigen-/Koproduktionen
und fünf Lizenztitel. Drei Filme dieser Staffel konnten die Millionengrenze bei den Zuschauerzahlen überspringen, und auch
unter den Top 10 der besucherstärksten deutschen Produktionen des Jahres war Constantin Film mit drei Titeln vertreten. Mit
der Performance aller im Jahr 2012 gestarteten Filme erreichte
die Highlight-Tochtergesellschaft im deutschen Kinomarkt einen
Umsatzanteil von 5,9 Prozent (2011: 5,9 Prozent) und einen
Besucheranteil von 6,1 Prozent (2011: 5,7 Prozent).
Besucherstärkster Constantin Film-Titel des Jahres war die Rat
Pack-Produktion „Türkisch für Anfänger“. Mitte März gestartet,
begeisterte die Culture-Clash-Komödie allein in Deutschland
rund 2,4 Mio. Kinobesucher und eroberte damit den Spitzenplatz unter den einheimischen Produktionen.
Auf Rang drei der deutschen Jahrescharts platzierte sich der
Constantin Film-Lizenztitel „Fünf Freunde“. Das Jugendabenteuer, das bereits Ende Januar 2012 anlief, lockte mehr als
eine Mio. Zuschauer in die Kinos. Gleiches gilt für den Ende
August gestarteten Lizenzfilm „Step Up: Miami Heat“: Der
vierte Teil des Erfolgsfranchise konnte mit dieser Zuschauerresonanz nahtlos an die Performance seines Vorgängers „Step
Up 3D“ anknüpfen.
Die internationale 3D-Eigenproduktion „Resident Evil: Retribution“ kam Mitte September in die deutschen Kinos und
erzielte mehr als 685.000 Besucher, blieb damit aber unter
46
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
dem Top-Ergebnis von „Resident Evil: Afterlife“ aus dem Jahr
2010. Dafür konnte das Action-Spektakel auf den internationalen Kinomärkten punkten und bis zum Jahresende in mehr
als 70 Ländern über 220 Mio. US-Dollar einspielen.
Quellen: Rentrak Marktstatistik Deutschland Jahr 2012, Januar 2013;
FFA-info COMPACT, 9. Februar 2013
Home Entertainment
Im Bereich Home Entertainment konnte die Highlight Communications-Gruppe ihre Marktposition im deutschsprachigen
Raum im Berichtsjahr mit hochkarätigen Neuveröffentlichungen und einer Reihe erfolgreicher Zweitvermarktungen weiter
ausbauen. Im deutschen Markt, der in Zusammenarbeit mit
Paramount Home Entertainment bearbeitet wird, konnte der
Anteil im Video-Kaufmarkt auf 10 Prozent (2011: 9 Prozent)
gesteigert werden. Im Video-Leihmarkt erhöhte sich der gemeinsame Marktanteil von 12* auf 13 Prozent.
*Differenz im Vergleich zur Darstellung im Geschäftsbericht 2011
aufgrund von Nachberechnungen durch die GfK
Quelle: GfK Consumer Panels „Video sell-through market physical”/„Video
rental market physical”, Key facts Dezember 2012
Eine der absatzstärksten Neuveröffentlichungen war die Komödie „Türkisch für Anfänger“, die sich – sowohl im DVD- als
auch im Blu-ray-Bereich – direkt an die Spitze der deutschen
Verkaufs-Charts setzte und sich über einige Wochen unter den
Top 10 behauptete. Darüber hinaus wurde „Türkisch für
Anfänger“ bei der Verleihung des Branchenpreises Video
Champion 2012 als beste Produktion des Jahres in der Kategorie „Deutscher Film“ ausgezeichnet.
Sehr erfreuliche Verkaufsergebnisse erzielten auch die Constantin Film-Koproduktionen „Die Drei Musketiere“ und
„Wickie auf großer Fahrt“, die Anfang Februar bzw. Anfang
März 2012 auf den Markt gekommen waren. Gleiches gilt für
den Anfang April veröffentlichten Lizenztitel „Krieg der Götter“
sowie den Kinoerfolg „Fünf Freunde“, der Anfang August 2012
auf DVD und Blu-ray erschien.
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Wesentliche Umsatzerlöse aus der Lizenzierung von Free-TVRechten konnte die Constantin Film AG im Berichtsjahr mit
Filmen wie „Das Superweib“, „Pandorum“, „Dinosaurier –
Gegen uns seht ihr alt aus“, „Vorstadtkrokodile 2“ und „Gesetz
der Rache“ erzielen. Für den Pay-TV-Bereich wurden u.a. die
Rechte von „Resident Evil: Afterlife“, „The Resident“,
47
„Umständlich verliebt“, „Step Up 3“ und „Vorstadtkrokodile 3“
lizenziert.
In der TV-Auswertung kam der erste Teil der Jugendreihe „Vorstadtkrokodile“ bei seiner Free-TV-Premiere am 3. Januar
2012 um 20:15 Uhr auf SAT.1 auf einen sehr guten Marktanteil von 9,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14bis 49-jährigen Zuschauer. Am 28. Mai 2012 erzielte die
Comic-Verfilmung „Fantastic Four – Rise of the Silver Surfer“
ebenfalls zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr auf ProSieben
einen hervorragenden Marktanteil von 16,5 Prozent bei den
14- bis 49-Jährigen.
Hoch in der Gunst der werberelevanten Zielgruppe stand auch
der Constantin Film-Lizenztitel „Gesetz der Rache“, der bei seiner Free-TV-Erstausstrahlung am 30. Juli 2012 auf ProSieben
auf einen sehr guten Marktanteil von 17,3 Prozent kam. Am
26. August 2012 sendete ProSieben im Nachmittagsprogramm
die US-Komödie „American Pie“ – mit einem sensationellen
Marktanteil von 26,6 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Schließlich erreichte auch der Lizenztitel „Centurion –
Fight or Die“ bei seiner Free-TV-Premiere am 2. Dezember
2012 auf ProSieben einen hervorragenden Marktanteil von
17,7 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern.
Quellen: Blickpunkt:Film online, 4. Januar 2012; www.quotenmeter.de;
AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope)
1.10.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Das TEAM-Geschäftsjahr 2012 war geprägt vom Vermarktungsprozess für die kommerziellen Rechte der UEFA Champions
League und der UEFA Europa League (jeweils für die Spielzeiten 2012/13 bis 2014/15). Trotz eines teilweise schwierigen Marktumfelds ist es TEAM dabei erneut gelungen, die mit
der UEFA vereinbarten Leistungsziele zu erreichen.
Die TV-Rechte für die beiden bedeutendsten Klubfußball-Wettbewerbe wurden für die Spielzeiten 2012/13 bis 2014/15
weltweit vermarktet, sodass auch zukünftig eine globale Fernsehberichterstattung sichergestellt ist. Neben Vertragsverlängerungen mit langjährigen Partnern konnte TEAM eine Vielzahl
namhafter TV-Sender neu für beide Events begeistern. So
erhielt beispielsweise in Frankreich der bewährte Free-TV-Partner M6/W9 den Zuschlag für die Übertragungsrechte der UEFA
Europa League, während die Pay-TV-Rechte an Al Jazeera
gingen. Ähnliches gilt für Spanien, wo ein Free-TV-Rechtepaket
für die UEFA Europa League an den langjährigen Partner
Telecinco und die Pay-TV-Rechte an GolTV vergeben wurden.
Im Sponsorenbereich der UEFA Champions League haben mit
Ford, Heineken, MasterCard, UniCredit und PlayStation fünf
der sechs langjährigen Partner ihr Engagement für eine weitere Dreijahresperiode verlängert. Für das verbleibende Rechtepaket konnte TEAM den russischen Energiekonzern Gazprom
gewinnen.
Neuer Presenting Sponsor der UEFA Europa League ist mit
Western Union einer der führenden Anbieter globaler Geldtransfers, während der größte südkoreanische Reifenhersteller
Hankook als offizieller Partner des Wettbewerbs fungiert. Der
Sportartikelhersteller adidas bleibt für weitere drei Spielzeiten
offizieller Ausrüster beider Formate. Neu gewinnen konnte
TEAM den Smartphone-Hersteller HTC, der in der UEFA Champions League offizieller Ausrüster für Handys und Tablet-PCs
und in der UEFA Europa League offizieller Partner ist.
Aus operativer Sicht stand zunächst die erfolgreiche Abwicklung und professionelle Betreuung der K.o.-Phase der UEFA
Champions League und der UEFA Europa League im Fokus.
Auf diesem „Weg ins Finale“ kämpften die Spitzenmannschaften Europas um den Einzug in die Endspiele der wichtigsten Wettbewerbe im europäischen Klubfußball. In Bukarest
fand dann am 9. Mai 2012 das Finale der UEFA Europa League
statt, in dem die beiden spanischen Mannschaften Club Atlético
de Madrid und Athletic Club (Bilbao) um den Sieg kämpften.
Club Atlético de Madrid behauptete sich deutlich und gewann
den begehrten Titel damit bereits zum zweiten Mal in nur drei
Jahren.
In der Münchner Allianz Arena wurde am 19. Mai 2012 das
große UEFA Champions League-Finale zwischen dem FC Bayern
München und Chelsea FC ausgetragen. In einem dramatischen
Spiel gewann Chelsea FC nach Verlängerung und Elfmeterschießen und konnte die Trophäe nach vielen Anläufen erstmals entgegennehmen. Rund 170 Mio. Fußballfans weltweit
verfolgten dieses Event an ihren Fernsehgeräten. Allein in
Deutschland wurde in der Spitze dabei eine Reichweite von
knapp 20 Mio. TV-Zuschauern beim Gesamtpublikum erreicht.
Quelle Zuschauerzahlen: Blickpunkt:Film online, 21. Mai 2012
Der ebenfalls von TEAM vermarktete UEFA Super Cup, der in
Monaco zwischen dem amtierenden UEFA Champions LeagueSieger (Chelsea FC) und dem Gewinner der UEFA Europa
League (Club Atlético de Madrid) ausgespielt wurde, markierte
Ende August 2012 den traditionellen Auftakt zur neuen Saison
der europäischen Klubfußball-Wettbewerbe. Die 15. Auflage
dieses „Gipfeltreffens“ war die letzte, die in Monaco stattfand.
Der diesjährige UEFA Super Cup wird in Prag ausgetragen, danach wechseln die Spielorte jährlich.
1.10.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Der Eurovision Song Contest 2012, der vom 22. bis 26. Mai
in Baku/Aserbaidschan stattfand, wurde erneut von über 100
Mio. TV-Zuschauern und mehr als 60.000 Fans während der
Veranstaltungen vor Ort verfolgt. Aufgrund der großen Begeisterung für das Event im regionalen Markt konnte die Highlight
Event AG im Bereich Sponsoring ein exzellentes Verkaufsergebnis erzielen.
Mit Azercell/TeliaSonera konnte erneut ein Telekommunikationsunternehmen als Presenting Sponsor gewonnen werden.
TeliaSonera war schon beim Eurovision Song Contest 2007 in
Helsinki Hauptpartner des Events und wird auch 2013 in Malmö
als Presenting Sponsor auftreten. Als Official Sponsor engagierte sich mit Schwarzkopf/Henkel ein Unternehmen, das bereits beim Event 2011 in Düsseldorf als Presenting Sponsor
fungierte. Zusätzlich zu diesen Partnerschaften wurden
Marketingvereinbarungen mit SOCAR (State Oil Company of
Azerbaijan), Baltika Beer (Teil der Carlsberg-Gruppe) sowie
dem Azerbaijan Tourist Board geschlossen. Auf der TV-Seite
konnten die Rechte außerhalb Europas auch nach Australien
und Kasachstan verkauft werden. Neben dem guten wirtschaftlichen Ergebnis ist positiv anzumerken, dass alle Sponsorenpakete verkauft werden konnten und dass bereits bestehende Partnerschaften erneuert wurden.
Quellen: Für die Zuschauerzahl in der Halle Ictimai TV (Host Broadcaster); für die TV-Zuschauerzahl die EBU
Die Veranstaltung vor Ort war mit umfangreichen Vorbereitungen für die Highlight Event AG verbunden. Das Stadion wurde
speziell für den Eurovision Song Contest gebaut und erst wenige Wochen vor dem Event fertiggestellt. Trotz dieser Bedingungen konnten alle Sponsorenverträge vor Ort erfüllt werden.
Die Rechtepakete beinhalten insbesondere Medienrechte (TVPräsenz), Eventrechte (unter anderem Hospitality, Branding vor
Ort Promotionsaktivitäten in Fan-Zonen in der Innenstadt von
Baku) sowie Online-Präsenz. Das paneuropäische Televoting
konnte an allen drei Veranstaltungsabenden problemlos umgesetzt werden.
48
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Das Neujahrskonzert 2012 der Wiener Philharmoniker wurde
einmal mehr in über 70 Ländern ausgestrahlt, was die Veranstaltung weiterhin als weltweit bekanntestes TV-Event der klassischen Musik auszeichnet. Die Highlight Event AG war dabei
einerseits für die erfolgreiche Umsetzung aller Sponsoring- und
Fernsehaktivitäten sowie andererseits für die Erfüllung sämtlicher Verträge in diesem Bereich verantwortlich.
Gleiches gilt für das Sommernachtskonzert des Orchesters, das
am 7. Juni 2012 in den Schlossgärten von Schönbrunn stattfand und in mehr als 60 Ländern übertragen wurde. Das Sommernachtskonzert ist mit rund 100.000 Besuchern bei freiem
Eintritt die größte jährlich stattfindende Klassik-Open-Air-Veranstaltung weltweit. Zusätzliche, von der Highlight Event AG
mitorganisierte Konzerte konnten in Stockholm, Barcelona und
London erfolgreich realisiert werden, wobei das BBC PromsKonzert in London in Zusammenarbeit mit der EBU in rund 30
Ländern ausgestrahlt wurde.
Die Spielprogramm-Applikation „Fun Poker“ der Pokermania
GmbH wurde im Jahr 2012 weiterentwickelt und gezielt für
die Nutzung der Gaming-Publisher ausgebaut. Die Betreiber
von Spielplattformen im Internet zeigen großes Interesse
daran, Fun Poker zu lizenzieren, da die White Label-Version
der Software einem Lizenznehmer die vollständige Integration
des Pokerspiels in seine eigene Spielumgebung ermöglicht.
Am 5. Oktober 2012 gab die Highlight Event & Entertainment
AG den Abschluss einer Partnerschaft zur Vermarktung des
jährlich stattfindenden AvD-Oldtimer-Grand-Prix zwischen ihrer
Tochtergesellschaft Highlight Event AG und der in Deutschland ansässigen AvD-Oldtimer-Grand-Prix GmbH & Co OHG bekannt. Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix zählt weltweit zu den
renommiertesten Oldtimer-Rennevents. Vorrangiges Ziel der
Zusammenarbeit, die zunächst für die Jahre 2013 und 2014
gilt, ist der Ausbau und die Weiterentwicklung der bestehenden Marketing- und Kommunikationsplattform.
49
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
Constantin Medien-Konzerns
teil Anteilseigner lag bei 5,0 Mio. Euro und damit deutlich
über dem erwarteten ausgeglichenen Ergebnis Anteilseigner.
2.1 Rechnungslegung und Berichtsstandards
Die Constantin Medien AG erstellt den Konzernabschluss nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie von der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde
um weitere Erläuterungen sowie um den Konzernlagebericht
ergänzt.
Der Umsatz lag im Berichtsjahr mit 520,5 Mio. Euro 11,8 Prozent über dem Wert des Vorjahrs (465,7 Mio. Euro) und deutlich über der Prognose von 460 Mio. Euro bis 480 Mio. Euro.
Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die besser als geplant ausgefallenen Umsätze im Segment Film zurückzuführen.
Der vorliegende zusammengefasste Konzernlage- und Lagebericht der Constantin Medien AG wurde gemäß § 315 HGB
erstellt. Er orientiert sich an den Bestimmungen und Empfehlungen des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 15
(DRS 15) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committees e.V.
2.2 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums
Die Ergebnisentwicklung des Constantin Medien-Konzerns im
Jahr 2012 verlief besser als zuletzt erwartet. Der Ergebnisan-
2012
Das Betriebsergebnis (EBIT) des Constantin Medien-Konzerns
stieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011 (5,5 Mio. Euro)
ebenfalls deutlich um 16,1 Mio. Euro auf 21,6 Mio. Euro. Vor
allem das Segment Sport- und Event-Marketing trug wesentlich
zur Steigerung des Betriebsergebnisses bei. Im Betriebsergebnis sind Sonderaufwendungen aufgrund von akquisitionsbedingten PPA-Abschreibungen und Wertminderungen von 10,9
Mio. Euro (2011: 22,5 Mio. Euro) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2012 belief sich der Ergebnisanteil Anteilseigner auf 5,0 Mio. Euro gegenüber -2,6 Mio. Euro im Vorjahr.
2.3 Segmententwicklung
Segmententwicklung 2012 in TEUR
1.1 bis
31.12.2012
1.1 bis
31.12.2011
Veränderung
Umsatzerlöse
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
Übrige Geschäftsaktivitäten
Sonstiges
Umsatzerlöse gesamt
161.866
293.148
57.577
7.948
0
520.539
154.972
236.717
73.171
803
0
465.663
6.894
56.431
-15.594
7.145
0
54.876
Segmentergebnis
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
Übrige Geschäftsaktivitäten
Sonstiges
Segmentergebnis gesamt
4.936
8.939
14.749
-2.276
-4.748
21.600
4.027
8.945
2.326
-1.200
-8.556
5.542
909
-6
12.423
-1.076
3.808
16.058
50
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
Das Segment Sport verzeichnete im Geschäftsjahr 2012 einen
Umsatz von 161,9 Mio. Euro, eine Steigerung um 4,4 Prozent
gegenüber dem Wert des Vorjahres (2011: 155,0 Mio. Euro).
Insbesondere konnten im Berichtsjahr die Vermarktungserlöse,
hier vor allem im Bereich Online, sowie die Erlöse im Bereich
Pay-TV im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.
gebnis von 24,9 Mio. Euro (2011: 22,1 Mio. Euro).
Das Segmentergebnis für das Geschäftsjahr 2012 belief sich
auf 4,9 Mio. Euro, 22,6 Prozent über dem Segmentergebnis
des Vorjahrs von 4,0 Mio. Euro. Die Ergebnisverbesserung
beruhte im Wesentlichen darauf, dass trotz höherer Erlöse die
Material- und Lizenzaufwendungen in 2012 annähernd auf
dem Niveau des Vorjahres gehalten werden konnten.
Das Ergebnis des Bereichs Sonstiges lag bei -4,7 Mio. Euro
(2011: -8,6 Mio. Euro). Die Ergebnisverbesserung ist im Vergleich zu 2011 vor allem auf niedrigere Rechts- und Beratungskosten sowie niedrigere Reise- und Administrationskosten
zurückzuführen.
Im Segment Film stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2012 um
23,8 Prozent auf 293,1 Mio. Euro (2011: 236,7 Mio. Euro).
Neben höheren Umsätzen in den Bereichen Kinoverleih und
Lizenzhandel, insbesondere aufgrund des Markterfolgs der 3DProduktion „Resident Evil: Retribution“, trugen auch die TVAuftragsproduktion und der Bereich Home Entertainment zu
dieser erfreulichen Umsatzentwicklung bei.
Das Segmentergebnis lag mit 8,9 Mio. Euro auf dem Wert des
Vorjahres (2011: 8,9 Mio. Euro). Im Segmentergebnis sind
planmäßige PPA-Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation
von 0,2 Mio. Euro (2011: 1,3 Mio. Euro) sowie Wertminderungen von 0,5 Mio. Euro (2011: 1,4 Mio. Euro) enthalten.
Bereinigt um diese Effekte belief sich das Segmentergebnis
auf 9,6 Mio. Euro (2011: 11,6 Mio. Euro).
Das Segment Sport- und Event-Marketing erzielte 2012 einen
Umsatz von 57,6 Mio. Euro, ein Rückgang um 21,3 Prozent im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2011 (73,2 Mio. Euro). Der Umsatzrückgang ist durch die geänderte Geschäftsbeziehung mit
der UEFA, unter anderem durch die Übertragung der MatchOrganisation an die UEFA und die Ausgliederung der Musikaktivitäten in das Segment Übrige Geschäftsaktivitäten begründet.
Das Segmentergebnis lag mit 14,7 Mio. Euro deutlich über
dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums (2,3
Mio. Euro). Hierbei wirkte sich der Wegfall der PPA-Abschreibungen ab Beginn des dritten Quartals 2012 positiv aus. Das
Segmentergebnis enthält planmäßige PPA-Abschreibungen von
10,2 Mio. Euro (2011: 19,8 Mio. Euro). Wertminderungen
sind im Jahr 2012 wie im Vorjahr nicht angefallen. Bereinigt
um die PPA-Abschreibungen errechnet sich ein Segmenter-
51
Das Segment Übrige Geschäftsaktivitäten, das seit dem 1. Juli
2011 ausgewiesen wird, erzielte in 2012 einen Umsatz von
7,9 Mio. Euro (2011: 0,8 Mio. Euro) sowie ein Segmentergebnis von -2,3 Mio. Euro (2011: -1,2 Mio. Euro).
2.4 Umsatz- und Ertragsentwicklung des Constantin MedienKonzerns
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von
520,5 Mio. Euro (2011: 465,7 Mio. Euro). Hierzu trugen insbesondere die Markterfolge von Kinoproduktionen, TV-Auftragsproduktionen und der Bereich Home Entertainment im
Segment Film bei.
Der Posten „Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte
Eigenleistungen“ erhöhte sich in 2012 um 5,1 Mio. Euro auf
49,1 Mio. Euro aufgrund des gestiegenen Volumens bei den
Eigenproduktionen im Segment Film.
Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 2,8
Mio. Euro auf 29,3 Mio. Euro (2011: 32,1 Mio. Euro). Der
Rückgang ist im Wesentlichen auf gesunkene Erträge aus der
Auflösung von Rückstellungen und der Ausbuchung von Verbindlichkeiten (-1,8 Mio. Euro) sowie niedrigere Kompensationen
für Urheberrechtsverletzungen (-0,7 Mio. Euro) zurückzuführen.
Der Material- und Lizenzaufwand stieg, im Wesentlichen aufgrund eines im Vergleich zum Vorjahr höheren Produktionsvolumens im Segment Film um 36,7 Mio. Euro auf 249,4 Mio.
Euro (2011: 212,7 Mio. Euro).
Der Anstieg des Personalaufwands um 2,0 Mio. Euro auf
132,0 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2011 (130,0 Mio.
Euro) ist vor allem auf die gestiegene Anzahl an festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 11,6
Mio. Euro auf 76,9 Mio. Euro (2011: 88,5 Mio. Euro). Der
Rückgang ist vor allem auf niedrigere Rechts- und Beratungs-
kosten (-2,7 Mio. Euro), gesunkene Werbe- und Reisekosten
(-2,9 Mio. Euro), niedrigere Aufwendungen für Wertberichti
gungen (-2,4 Mio. Euro) sowie gesunkene Kursverluste (-3,1
Mio. Euro) zurückzuführen.
Der Constantin Medien-Konzern erzielte im Geschäftsjahr
2012 mit 140,6 Mio. Euro (2011: 110,6 Mio. Euro) ein um
30,0 Mio. Euro höheres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA).
Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich auf
119,0 Mio. Euro und lagen damit um 13,9 Mio. Euro über
dem Vorjahreswert von 105,1 Mio. Euro. Der Anstieg resultierte aus der Zunahme der planmäßigen Abschreibungen und
Wertminderungen auf das Filmvermögen um 20,7 Mio. Euro
auf 96,3 Mio. Euro, insbesondere aufgrund der Abschreibungen auf den im September 2012 gestarteten Film „Resident
Evil: Retribution“. Dagegen verminderten sich die planmäßigen
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 7,4 Mio. Euro auf 22,2
Mio. Euro. Dieser Rückgang ist vor allem auf den Wegfall der
PPA-Abschreibungen im Segment Sport- und Event-Marketing
ab Beginn des dritten Quartals 2012 zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich im Vergleich zum
Vorjahr (5,5 Mio. Euro) um 16,1 Mio. Euro auf 21,6 Mio. Euro.
Das Finanzergebnis betrug -5,3 Mio. Euro nach -1,6 Mio. Euro
im Vorjahr. Dabei reduzierten sich die Finanzerträge aufgrund
niedrigerer Wechselkursgewinne um 6,8 Mio. Euro auf 9,9
Mio. Euro (2011: 16,7 Mio. Euro). Die Finanzaufwendungen
lagen mit 15,2 Mio. Euro um 3,1 Mio. Euro unter dem Wert
des Vorjahrs (2011: 18,3 Mio. Euro), vor allem durch niedrigere Wechselkursverluste (-1,7 Mio. Euro) sowie den Wegfall
der in 2011 aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung eines Großteils der Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 anfallenden Aufzinsungsaufwands (-1,2 Mio. Euro).
Der Konzern verzeichnete im Geschäftsjahr 2012 ein Ergebnis
vor Steuern von 16,5 Mio. Euro, das damit um 13,4 Mio. Euro
über dem Vorjahreswert (3,1 Mio. Euro) lag.
Im Geschäftsjahr 2012 fiel ein Steueraufwand von 4,0 Mio.
Euro an, nach 0,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Das Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr (2,3 Mio. Euro) um 10,2
Mio. Euro auf 12,5 Mio. Euro.
Das Konzernjahresergebnis im Geschäftsjahr 2012 verbesserte
sich um 12,1 Mio. Euro auf 12,5 Mio. Euro nach 0,4 Mio.
Euro im Vorjahr.
Der Ergebnisanteil Anteilseigner betrug 5,0 Mio. Euro (2011:
-2,6 Mio. Euro) und lag damit deutlich oberhalb des erwarteten
ausgeglichenen Ergebnisses. Der Ergebnisanteil Anteilseigner
ohne beherrschenden Einfluss betrug 7,5 Mio. Euro (2011:
3,0 Mio. Euro). Das Ergebnis Anteilseigner entspricht einem
Ergebnis je Aktie sowohl auf unverwässerter als auch auf verwässerter Basis von 0,06 Euro (2011: -0,03 Euro je Aktie).
2.5 Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
Konzernbilanz (Kurzfassung) zum 31. Dezember 2012 in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
Veränderung
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
233.962
237.889
248.916
295.555
-14.954
-57.666
Summe Aktiva
471.851
544.471
-72.620
Die langfristigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2012
verminderten sich um 15,0 Mio. Euro auf 234,0 Mio. Euro.
Während das Filmvermögen um 7,0 Mio. Euro auf 135,1 Mio.
Euro stieg (31. Dezember 2011: 128,1 Mio. Euro), vermin-
52
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
derten sich abschreibungsbedingt sowohl die sonstigen immateriellen Vermögenswerte (-10,5 Mio. Euro) auf 32,7 Mio. Euro
(31. Dezember 2011: 43,2 Mio. Euro) als auch die Sachanlagen (-6,1 Mio. Euro) auf 14,7 Mio. Euro (31. Dezember 2011:
20,8 Mio. Euro). Beim Filmvermögen überkompensierte die
Aktivierung neuer Produktionen die im Vergleich zu 2011
gestiegene abschreibungsbedingte Verringerung des Filmvermögens. Die langfristigen Forderungen konnten um 5,1 Mio.
Euro auf 1,2 Mio. Euro (31. Dezember 2011: 6,3 Mio. Euro)
reduziert werden.
Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich um 57,7
Mio. Euro auf 237,9 Mio. Dies ist im Wesentlichen auf den
Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
im Stichtagsvergleich um 59,0 Mio. Euro auf 91,1 Mio. Euro
zurückzuführen (siehe hierzu die Erläuterungen in Kapitel
2.7). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Forderungen verminderten sich im Berichtsjahr um
4,9 Mio. Euro auf 129,0 Mio. Euro. Dabei standen der umsatzbedingten Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen um 4,0 Mio. Euro auf 55,8 Mio. Euro die Verminderung der sonstigen Forderungen um 8,9 Mio. Euro auf 73,2
Mio. Euro gegenüber. Der Rückgang der sonstigen Forderungen
steht vor allem im Zusammenhang mit Filmproduktionen. Neu
unter den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen wurde
im Posten „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte“ die sich im Besitz der Highlight Event & Entertainment AG befindende Liegenschaft in Düdingen/Schweiz.
Es ist beabsichtigt, diese bis spätestens Ende des Geschäftsjahres 2013 zu verkaufen. Der Marktwert abzüglich der erwarteten Veräußerungskosten beträgt 3,4 Mio. Euro.
2.6 Finanzlage des Constantin Medien-Konzerns
Konzernbilanz (Kurzfassung) zum 31. Dezember 2012 in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
Veränderung
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Summe Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
32.766
50.959
83.725
57.552
330.574
27.964
45.906
73.870
66.282
404.319
4.802
5.053
9.855
-8.730
-73.745
Summe Passiva
471.851
544.471
-72.620
Das auf die Anteilseigner entfallende Eigenkapital erhöhte sich
um 4,8 Mio. Euro auf 32,8 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnisses. Der Anteil am Konzerneigenkapital, der auf die Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss entfällt, stieg im Berichtsjahr um 5,1 Mio. Euro auf 51,0 Mio. Euro, im Wesentlichen
ergebnisbedingt (+7,6 Mio. Euro) sowie aufgrund einer Kapitalerhöhung bei einer Konzerngesellschaft (+2,4 Mio. Euro).
Gegenläufig wirkten Dividendenausschüttungen (-5,0 Mio.
Euro). Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital im Stichtagsvergleich um 9,9 Mio. Euro auf 83,7 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2012 17,7
Prozent (Ende 2011: 13,6 Prozent). Die bereinigte Eigenka-
53
pitalquote (nach Saldierung der erhaltenen Anzahlungen mit
dem Filmvermögen sowie der filmbezogenen Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente mit den entsprechenden
Finanzverbindlichkeiten) belief sich auf 21,2 Prozent (Ende
2011: 16,6 Prozent).
Die langfristigen Schulden zum 31. Dezember 2012 verminderten sich um 8,7 Mio. Euro auf 57,6 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der im ersten Quartal 2012 erfolgten Umgliederung der bedingten Kaufpreiszahlung an die UEFA in die
kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten. Die Kaufpreiszahlung
steht im Zusammenhang mit dem 2010 erfolgten Erwerb des
restlichen 20-Prozent-Anteils an der Team Holding AG. Die Zahlung erfolgte im vierten Quartal 2012.
Die kurzfristigen Schulden verminderten sich im Berichtsjahr
um 73,7 Mio. Euro auf 330,6 Mio. Euro. Hierzu haben vor
allem die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beigetragen,
die aufgrund von Tilgungen im Zusammenhang mit abgeschlossenen Filmproduktionen sowie durch Darlehenstilgungen um 56,0 Mio. Euro sanken. Des Weiteren reduzierten sich
die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstigen Verbindlichkeiten im Stichtagsvergleich um 19,4
Mio. Euro auf 117,4 Mio. Euro.
2.7 Liquiditätsentwicklung des Constantin Medien-Konzerns
2.7.1 Cash-Flow
Der Constantin Medien-Konzern weist im Geschäftsjahr 2012
einen Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 127,8
Mio. Euro aus (2011: 93,5 Mio. Euro). Neben dem verbesserten Ergebnis beeinflusste der Anstieg der Abschreibungen auf
das Anlagevermögen den operativen Cash-Flow positiv.
Aus der Investitionstätigkeit resultierte 2012 ein Mittelabfluss
von 117,6 Mio. Euro (2011: Mittelabfluss von 69,2 Mio.
Euro), der wie im Vorjahr vor allem für Produktionen im Segment Film anfiel.
Die Finanzierungstätigkeit des Konzerns brachte einen Mittelabfluss von 69,9 Mio. Euro (2011: Mittelabfluss von 83,2 Mio.
Euro). Dieser resultierte im Wesentlichen aus der Nettorück-
zahlung durch Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe
von insgesamt 57,4 Mio. Euro.
In der Summe ergab sich in der Berichtsperiode ein Mittelabfluss von -59,7 Mio. Euro nach einem Mittelabfluss von -59,3
Mio. Euro im Geschäftsjahr 2011.
2.7.2 Liquiditätslage und -management des Constantin MedienKonzerns
Die Konzerngesellschaften Highlight Communications AG und
Constantin Film AG steuern ihre Liquidität jeweils selbstständig. Die Steuerung der liquiden Mittel für das Segment Sport
erfolgt durch die Constantin Medien AG in Abstimmung mit
den operativen Gesellschaften. Für die Gesellschaften des Segments Sport fungiert die Constantin Medien AG als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige
und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen
sicherzustellen. Die Basis hierfür bildet eine rollierende Liquiditätsplanung mit Abweichungsanalyse auf monatlicher Basis.
Zudem wird der Liquiditätsstatus innerhalb des Konzerns regelmäßig überprüft.
Die Nettoverschuldung des Constantin Medien-Konzerns setzte
sich zum 31. Dezember 2012 und 2011 wie folgt zusammen:
Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2012 in TEUR
Liquide Mittel
Kurzfristige Finanzschulden
Langfristige Finanzschulden
Nettoverschuldung
Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die freien Kreditlinien
der Constantin Medien-Gruppe auf 186,9 Mio. Euro (31. Dezember 2011: 184,1 Mio. Euro).
Bei einem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement
des Konzerns steht die Sicherung der Liquidität im Vordergrund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren Liquiditätsbedarf grundsätzlich aus dem Cash-Flow ihrer betrieblichen
31.12.2012
31.12.2011
Veränderung
91.113
149.033
28.554
-86.474
150.069
204.989
28.421
-83.341
-58.956
-55.956
133
-3.133
Geschäftstätigkeit finanzieren können. Im Falle größerer Investitionen und Akquisitionen werden gegebenenfalls zusätzliche
Finanzierungsmaßnahmen mit der Konzernobergesellschaft abgestimmt.
2.8 Investitionen des Constantin Medien-Konzerns
Im Jahr 2012 betrugen die Zugänge bei immateriellen und
materiellen Vermögenswerten im Konzern 112,7 Mio. Euro
54
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Constantin Medien AG
(2011: 70,5 Mio. Euro). Davon entfielen 103,4 Mio. Euro
(2011: 61,0 Mio. Euro) auf das Filmvermögen. In technische
Anlagen und Maschinen wurden 2,7 Mio. Euro (2011: 5,0
Mio. Euro) investiert, vornehmlich im Segment Sport.
3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der
Constantin Medien AG
Die Constantin Medien AG ist die Muttergesellschaft des Constantin Medien-Konzerns mit Sitz in Ismaning. Als konzernleitende Holding mit den Bereichen Finanzen, Rechnungswesen,
Controlling, Interne Revision, Kommunikation, Investor Relations, Personal und Recht erbringt die Constantin Medien AG
konzerninterne Dienstleistungen. Darüber hinaus besteht mit
den wesentlichen Gesellschaften des Segments Sport eine umsatz- und ertragsteuerliche Organschaft.
Der Lagebericht und der Konzernlagebericht der Constantin Medien AG für das Geschäftsjahr 2012 sind nach § 315 Abs.
3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Constantin
Medien AG entsprechen im Wesentlichen den in Kapitel 1.9
beschriebenen Rahmenbedingungen des Konzerns.
3.1 Umsatz- und Ertragsentwicklung der Constantin Medien AG
Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung) vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 in TEUR
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
Verlustvortrag aus dem Vorjahr
Bilanzverlust
Die Umsatzerlöse betrugen im Geschäftsjahr 2012 2,8 Mio.
Euro, ein Anstieg um 0,6 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Sie beinhalten Erlöse aus konzerninternen Administrationsdienstleistungen und Managementdienstleistungen.
Das Jahresergebnis der Constantin Medien AG war im Wesentlichen durch die Entwicklung der sonstigen betrieblichen
Erträge, der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, des Finanzergebnisses und des Postens Steuern beeinflusst.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 8,9 Mio.
55
1.1 bis
31.12.2012
1.1 bis
31.12.2011
Veränderung
2.808
8.909
-6.001
-248
-6.660
-1.192
10.062
8.870
-221
8.649
2.196
7.975
-4.802
-164
-7.720
-2.515
-13.388
-15.903
619
-15.284
612
934
-1.199
-84
1.060
1.323
23.450
24.773
-840
23.933
-180.771
-172.122
-165.487
-180.771
-15.284
8.649
Euro, ein Anstieg um 0,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Die Kostenweiterbelastungen an verbundene Unternehmen erhöhten sich um 0,7 Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro, die Erträge
aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten betrugen 0,2 Mio.
Euro (2011: 0 Euro).
Gleichzeitig verminderten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 1,1 Mio. Euro auf 6,7 Mio. Euro. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist in erster
Linie auf um 1,2 Mio. Euro auf 0,4 Mio. Euro gesunkene Verluste aus Kursdifferenzen zurückzuführen.
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 23,5 Mio. Euro auf
10,1 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der im Finanzergebnis enthaltenen Zuschreibungen auf Finanzanlagen von
12,0 Mio. Euro (2011: Abschreibungen von 16,7 Mio. Euro).
Gegenläufig wirkten der Rückgang der Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen um 3,4 Mio. Euro auf 1,6 Mio. Euro sowie
der Rückgang der Zinserträge um 2,0 Mio. Euro auf 1,5 Mio.
Euro.
Die Constantin Medien AG weist für 2012 einen Jahresüberschuss von 8,6 Mio. Euro aus, nach einem Jahresfehlbetrag
von 15,3 Mio. Euro im Jahr zuvor.
3.2 Vermögens- und Finanzlage der Constantin Medien AG
Bilanz (Kurzfassung) zum 31. Dezember 2012 in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
Veränderung
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
Finanzanlagen
Anlagevermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Sonstige Wertpapiere
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Umlaufvermögen
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten und latente Steuern
Summe Aktiva
646
184.252
184.898
4.648
17.313
4.989
26.950
3.404
215.252
776
172.294
173.070
7.061
17.298
6.667
31.026
3.543
207.639
-130
11.958
11.828
-2.413
15
-1.678
-4.076
-139
7.613
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
102.626
14.652
97.951
23
215.252
93.978
15.171
98.471
19
207.639
8.648
-519
-520
4
7.613
Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der Constantin Medien AG
hat sich im Berichtsjahr um 7,6 Mio. Euro auf 215,3 Mio. Euro
erhöht.
Das Anlagevermögen erhöhte sich um 11,8 Mio. Euro auf
184,9 Mio. Euro (31. Dezember 2011: 173,1 Mio. Euro), vor
allem aufgrund einer Zuschreibung auf Finanzanlagen von
12,0 Mio. Euro auf den beizulegenden Wert.
Das Umlaufvermögen sank im Berichtsjahr um 4,1 Mio. Euro auf
26,9 Mio. Euro (31. Dezember 2011: 31,0 Mio. Euro). Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gingen um 2,4
Mio. Euro auf 4,6 Mio. Euro zurück, vor allem aufgrund niedrigerer Forderungen aus Ergebnisabführung. Des Weiteren reduzierten sich die liquiden Mittel um 1,7 Mio. Euro auf 5,0 Mio. Euro.
Auf der Passivseite der Bilanz wies die Gesellschaft zum
31. Dezember 2012 ein Eigenkapital von 102,6 Mio. Euro aus
(31. Dezember 2011: 94,0 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote
hat sich per 31. Dezember 2012 auf 47,7 Prozent erhöht
(31. Dezember 2011: 45,3 Prozent).
Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zum 31. Dezember
2012 betrugen 98,0 Mio. Euro, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (31. Dezember 2011: 98,5 Mio. Euro).
3.3 Finanzlage und Liquiditätslage der Constantin Medien AG
Die Constantin Medien AG wies im Einzelabschluss nach HGB
zum 31. Dezember 2012 liquide Mittel (ohne Wertpapiere des
Umlaufvermögens) von 5,0 Mio. Euro aus (31. Dezember 2011:
6,7 Mio. Euro).
56
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Personalbericht
Inklusive der liquiden Mittel betrug das Working Capital der
Constantin Medien AG zum 31. Dezember 2012 -51,2 Mio.
Euro nach -48,2 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verminderung des
Working Capital im Berichtsjahr um 3,0 Mio. Euro ist im
Wesentlichen auf den Rückgang des Umlaufvermögens (-4,1
Mio. Euro) zurückzuführen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten
konnten im Berichtsjahr leicht um 0,5 Mio. reduziert werden,
die kurzfristigen Rückstellungen verminderten sich in Summe
um 0,6 Mio. Euro.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2012
beinhalten unverändert 29,9 Mio. Euro (31. Dezember 2011:
29,9 Mio. Euro) Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der
EM.TV Finance B.V., deren Rückzahlung im Mai 2013 fällig
ist, wenn die von der EM.TV Finance B.V. begebene Wandelschuldverschreibung 2006/2013 zur Rückzahlung fällig ist.
Der Rückzahlung der Darlehensverbindlichkeit steht dann die
Einlösung der unter den Wertpapieren ausgewiesenen, von der
Constantin Medien AG gehaltenen Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 im Nominalwert von 23,8 Mio. Euro zuzüglich
Zinsen gegenüber.
Die Constantin Medien AG verfügte zum 31. Dezember 2012,
wie am Vorjahresstichtag, über freie Kreditlinien von insgesamt
5,6 Mio. Euro. Neben diesen Finanzierungsquellen wird die
Finanzkraft der Constantin Medien AG durch Ergebnisabführungen von Tochtergesellschaften beeinflusst.
3.4 Investitionen der Constantin Medien AG
In der Constantin Medien AG wurden im Berichtsjahr Investitionen in das Anlagevermögen von 0,1 Mio. Euro (2011: 0,5
Mio. Euro) getätigt, die wie im Vorjahr im Wesentlichen auf ITLeistungen (Hardware und Software) entfielen.
4. Personalbericht
Der Constantin Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag
31. Dezember 2012 inklusive der freien Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter insgesamt 1.488 Personen (31. Dezember 2011:
1.470 Personen). Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belief sich zum 31. Dezember 2012 konzernweit auf 1.164 Personen (31. Dezember 2011: 1.150
Personen).
57
Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt im Constantin MedienKonzern beschäftigten festen und freien Mitarbeiter lag mit
1.471 Personen leicht über dem Wert des Vorjahrs (2011:
1.468 Personen). Während sich im Jahresdurchschnitt die
Anzahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
um 36 Personen oder 3,2 Prozent auf 1.159 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter erhöhte, ging die Anzahl der durchschnittlich
projektbezogen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Jahresdurchschnitt 2012 im Vergleich zu 2011 auf 312
Personen (2011: 345 Personen) zurück.
Der leichte Anstieg der fest angestellten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ist insbesondere auf Neueinstellungen im Segment
Film zurückzuführen, wohingegen sich im Segment Sport- und
Event-Marketing die Zahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter reduzierte.
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Constantin Medien AG lag zum 31. Dezember 2012 bei 32 (31. Dezember 2011: 30 Personen).
Professionalität, Kundenorientierung und ein hohes Maß an
Engagement sind Schlüsselqualifikationen und nicht nur bei
externen Kundenbeziehungen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch
im Rahmen der internen Zusammenarbeit wichtige Kriterien
für die Leistungsstärke eines Unternehmens.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Constantin MedienKonzerns zeichnen sich durch Kreativität, Können, persönliche
Leidenschaft und die Bereitschaft zu überdurchschnittlichem
Engagement aus. Mit einer aktiven und wertschätzenden
Personalarbeit fördert die Constantin Medien AG die Identifikation ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen und seinen Zielen. In Anbetracht der dynamischen Entwicklung der Medienbranche und damit einhergehenden Herausforderungen ist eine strategische Personalplanung und -entwicklung von großer Bedeutung. Der Constantin Medien-Konzern
setzt auf transparente Zielvorgaben, die Verwirklichung persönlicher Entwicklungsziele sowie eine leistungsgerechte Vergütung
mit erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten. Das Angebot
an Weiterbildungsprogrammen speziell für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Führungspositionen wurde im Berichtsjahr erweitert, wodurch die Kompetenzen disziplinarischer und fachlicher
Führungskräfte gezielt und nachhaltig gefördert werden.
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Nachtragsbericht | Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
5. Nachtragsbericht
Zwei Bayerische Filmpreise für Constantin Film
Bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises im Januar 2013
gewann die Constantin Film-Erfolgskomödie „Türkisch für Anfänger“ den Publikumspreis; die Koproduktion „Das Haus der Krokodile“ erhielt die Auszeichnung für den besten Kinderfilm 2012.
SPORT1 erwirbt Rechtepaket an der Formel 1 bis 2015
Am 24. Januar 2013 gab SPORT1 den Erwerb umfangreicher
Sublizenzrechte an der Formel 1 bekannt. Für die Berichterstattung aus der „Königsklasse des Motorsports“ hat sich SPORT1
von RTL Television bis einschließlich 2015 die exklusive LiveÜbertragung im Free-TV des 1. und 2. Freien Trainings am Freitag,
ausführliche Zusammenfassungen der Qualifyings und 3. Freien
Trainings am Samstag sowie der Rennen am Sonntag gesichert.
Verlängerung Darlehensvereinbarungen
Mit Vereinbarung vom 13. Februar 2013 wurden die der Constantin Medien AG von einem Privatinvestor gewährten Darlehen bei
gleich bleibenden Konditionen bis zum 30. Juni 2014 verlängert.
PLAZAMEDIA produziert ab der Saison 2013/14 die Bundesliga-Highlight-Clips für BILD
Mitte März 2013 hat BILD die PLAZAMEDIA GmbH TV- und
Film-Produktion mit der Produktion der Highlight-Clips der Spiele
der Bundesliga und 2. Bundesliga, der Relegationsspiele sowie
des DFL-Supercups beauftragt. Die Bundesliga-Highlights werden
bereits 60 Minuten nach Spielschluss auf allen digitalen BILDKanälen angeboten – als kostenpflichtiges Premium-Angebot ondemand. Für jedes Spiel werden dabei Highlight-Clips in einer
Länge von 90 Sekunden bis sechs Minuten produziert. Unter der
redaktionellen Leitung von BILD werden in Zusammenarbeit mit
der SPORT1-Redaktion Fußball-TV-Kommentatoren von SPORT1
die Zusammenfassungen der Begegnungen kommentieren.
SPORT1 erwirbt nationale Audio-Verwertungsrechte für Web
und Mobile von der DFL
Die Sport1 GmbH hat von der DFL Deutsche Fußball Liga die
nationalen Audio-Verwertungsrechte für Web und Mobile (Paket
„Audio Netcast“) an den Spielen der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie des Supercups und der Relegation für die Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17 erworben. Das Paket enthält die
Berichterstattung über die Spiele und Konferenzen – also auch
die 90-minütige Berichterstattung über jedes Einzelspiel und
die entsprechenden Konferenzen in voller Länge.
2012
6. Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289
Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
− Das gezeichnete Kapital der Constantin Medien AG belief
sich zum 31. Dezember 2012 auf 85.130.780 Euro und
war eingeteilt in 85.130.780 auf den Inhaber lautende
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am gezeichneten
Kapital von 1,00 Euro je Aktie.
− Sämtliche Stückaktien sind Stammaktien, die insbesondere
das Teilnahmerecht an der Hauptversammlung gemäß § 118
Abs. 1 AktG, das Auskunftsrecht gemäß § 131 AktG, das
Stimmrecht gemäß § 133 ff. AktG, den Anspruch auf den
Bilanzgewinn gemäß § 58 Abs. 4 AktG und das grundsätzliche Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen gemäß § 186 Abs.
1 AktG gewähren.
− Aus den von der Constantin Medien AG sowie deren verbundene Unternehmen zum 31. Dezember 2012 gehaltenen 7.424.378 eigenen Aktien stehen der Constantin
Medien AG keine Stimmrechte zu. Vereinbarungen zwischen
Aktionären über die Beschränkung von Stimmrechten sind
der Gesellschaft nicht bekannt.
− Die KF 15 GmbH & Co. KG, München, hielt nach eigenen
Angaben zum 31. Dezember 2012 15.880.748 Stückaktien der Constantin Medien AG, was einem Anteil von rund
18,7 Prozent am Grundkapital und einem Stimmrechtsanteil von rund 20,4 Prozent bezogen auf die Aktienzahl im
Umlauf (nach Abzug eigener Aktien) entspricht.
− Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
− Der Aufsichtsrat bestellt gemäß § 7 Abs. 1 der Satzung der
Constantin Medien AG in Verbindung mit § 84 Abs.1 Satz 1
AktG die Mitglieder des Vorstands auf die Dauer von höchstens fünf Jahren. Er legt gemäß § 4 Abs. 1 in Verbindung mit
§ 7 Abs. 1 der Satzung der Constantin Medien AG die Anzahl der Mitglieder des Vorstands fest, wobei nach § 4 Abs.
1 der Satzung der Constantin Medien AG der Vorstand aus
mindestens zwei Mitgliedern besteht. Der Aufsichtsrat hat
außerdem gemäß § 7 Abs. 1 der Satzung der Constantin
Medien AG das Recht, einen Vorstandsvorsitzenden zu ernennen. Gemäß § 84 Abs. 3 Satz 1 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Mitglied des Vorstands und die
58
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen,
wenn ein wichtiger Grund vorliegt.
Ein solcher Grund ist gemäß § 84 Abs. 3 Satz 2 AktG insbesondere bei Vorliegen einer groben Pflichtverletzung, bei Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung oder im
Falle des Vertrauensentzugs durch die Hauptversammlung
aus nicht offenbar unsachlichen Gründen gegeben.
− Gemäß § 179 Abs. 1 Satz 1 AktG bedarf jede Satzungsänderung eines Beschlusses der Hauptversammlung. Für satzungsändernde Beschlüsse der Hauptversammlung ist gemäß
§ 179 Abs. 2 Satz 1 AktG eine Mehrheit erforderlich, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen
Grundkapitals umfasst. Der Aufsichtsrat ist gemäß § 179
Abs.1 Satz 2 AktG in Verbindung mit § 7 Abs. 2 der Satzung
der Constantin Medien AG zur Vornahme von Satzungsänderungen berechtigt, die nur die Fassung der Satzung betreffen.
− Nach § 76 Abs. 1 AktG leitet der Vorstand in eigener Verantwortung die Constantin Medien AG.
− Nach § 3 Abs. 7 der Satzung der Constantin Medien AG ist
der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats dazu ermächtigt das Grundkapital bis zum 27. Januar 2014 um insgesamt
bis zu 20.000.000 Euro durch die ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen
Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital
2009/I). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist zudem ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht unter
bestimmten Voraussetzungen, die in § 3 Abs. 7 der Satzung
der Constantin Medien AG geregelt sind, auszuschließen.
− Die Constantin Medien AG wurde durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ermächtigt,
eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von bis zu 8.513.078 Euro zu erwerben. Die Ermächtigung wurde mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 9. Juni 2010 wirksam und gilt bis zum
9. Juni 2015. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die
erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen
Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr
nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.
59
− Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom
19. Juli 2011 ist das Grundkapital der Constantin Medien
AG um bis zu 20.000.000 Euro durch die Ausgabe von bis
zu 20.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2011/I). Die
bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktienrechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von Finanzinstrumenten (Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechte und
/oder Optionsgenussrechte), die bis zum 19. Juli 2016 von
der Constantin Medien AG oder unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft
begeben werden. Das Bedingte Kapital 2011/I dient nach
Maßgabe der Wandelanleihebedingungen bzw. Wandelgenussrechtsbedingungen auch der Ausgabe von Aktien an
Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen
bzw. Wandelgenussrechten, die mit Wandlungspflichten
ausgestattet sind. Die Ermächtigung bezieht sich auf die
Ausgabe von Instrumenten im Gesamtnennbetrag von bis zu
150.000.000 Euro. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren
Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
− Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom
19. Juli 2011 ist das Grundkapital der Constantin Medien
AG des Weiteren um bis zu 15.000.000 Euro durch die Ausgabe von bis zu 15.000.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital
2011/II). Die bedingte Kapitalerhöhung bezieht sich auf die
Ausgabe von Finanzinstrumenten (siehe bedingtes Kapital
2011/I) bis zum 19. Juli 2016 im Gesamtnennbetrag von
bis zu 112.500.000 Euro. Der Vorstand ist ermächtigt, die
weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten
Kapitalerhöhung festzulegen.
− Gemäß § 14 der Anleihebedingungen der 2006 von der
EM.TV Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der Constantin Medien AG,
begebenen 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013,
die von der Constantin Medien AG garantiert wird, ist jeder
Anleihegläubiger nach seiner Wahl berechtigt, unter bestimmten Bedingungen von der Anleiheschuldnerin die
Rückzahlung einzelner oder aller seiner Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu
verlangen. Dies ist dann der Fall, wenn eine Änderung der
Kontrolle der Constantin Medien AG eintritt. Kontrolle be-
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Risikobericht
zeichnet dabei entweder direktes oder indirektes (im Sinne
des § 22 WpHG) rechtliches oder wirtschaftliches Eigentum
von Aktien, die zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Constantin Medien AG gewähren. Ferner sind im
Falle eines Erwerbsangebots für die Aktien Umstände zu verstehen, in denen die Aktien, die sich bereits in der Kontrolle
des Anbietenden und/oder von Personen, die mit dem
Anbietenden zusammenwirken, befinden, und die Aktien,
für die das Angebot bereits angenommen wurde, zusammen
mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Constantin
Medien AG gewähren.
− Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.
7. Risikobericht
7.1 Risiko-Management
Risiken bezeichnen die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen, die mit einer signifikanten, wenn auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet
werden. Das wirksame und effiziente Risikomanagement des
Constantin Medien-Konzerns sichert einerseits den langfristigen Fortbestand des Unternehmens und unterstützt andererseits die Constantin Medien AG bei der Erreichung der
betriebswirtschaftlichen Ziele. Der Risikomanagement-Prozess
basiert auf einer Risikomanagement-Richtlinie, welche konzernweit gültig ist.
Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Vorstand
regelmäßig über Risiken informiert. Risiken werden dabei frühzeitig identifiziert und bewertet. Die Berichterstattung erfolgt
über alle Gesellschaften, wobei die erfassten Risiken und die
bereits gebildete Vorsorge aufgelistet und bewertet werden. Der
Vorstand verantwortet die Definition geeigneter Risikosteuerungsmaßnahmen. Zudem werden halbjährig die konzernweiten Risiken in Form eines Risikoberichts dem Aufsichtsrat
präsentiert. Wesentliche Einzelrisiken werden unabhängig vom
Turnus aufgenommen und unverzüglich berichtet.
7.2 Integriertes internes rechnungslegungsbezogenes Kontrollund Risikomanagementsystem
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem der
Constantin Medien AG und des Constantin Medien-Konzerns
2012
umfasst im Hinblick auf den Abschluss alle Maßnahmen, die
eine vollständige, korrekte und zeitnahe Übermittlung von relevanten Informationen sicherstellen, die für die Aufstellung des
Jahres- und Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Konzernlage- und Lageberichts notwendig sind. Hierdurch
sollen Risiken der fehlerhaften Darstellung in der Buchführung
und der externen Berichterstattung minimiert werden. Das interne Kontrollsystem des Constantin Medien-Konzerns wird
zudem durch Richtlinien, Geschäftsordnungen sowie Arbeitsanweisungen ergänzt, welche, zur einheitlichen Anwendung
dieser Vorschriften, an die verantwortlichen Stellen kommuniziert sind. Unterstützend sind die wesentlichen Prozesse mit
Kontrollstrukturen und Verantwortlichkeiten in einer Datenbanklösung dokumentiert und werden kontinuierlich angepasst.
Das Rechnungswesen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns ist dezentral organisiert. Während auf den Ebenen der
Teilkonzerne jeweils eigene Abteilungen bestehen, unterstützt
die Constantin Medien AG ihre direkten Tochtergesellschaften
bei spezifischen rechnungslegungsbezogenen Themen. Die
Aufstellung der Einzelabschlüsse der Constantin Medien AG
und deren Tochtergesellschaften erfolgt nach den einzelnen
landesrechtlichen Regelungen. Für die Erfordernisse zur Erstellung eines Konzernabschlusses nach den Vorschriften der IFRS
werden für alle in den Konzern einbezogenen Gesellschaften
Überleitungsrechnungen erstellt und an das Konzernrechnungswesen gemeldet. Die Bilanzierungsvorschriften im Constantin Medien-Konzern regeln einheitliche Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden in Übereinstimmung mit den für das
Mutterunternehmen geltenden IFRS-Vorschriften.
Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung die Analyse und ggf.
Korrektur der durch die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse. Daneben finden bei den Kontrollaktivitäten die
von den Abschlussprüfern erstellten Berichte und die Ergebnisse der Abschlussbesprechungen Beachtung.
Daneben regeln klare Abgrenzungen von Verantwortlichkeiten
sowie prozessintegrierte Kontrollen, wie die Anwendung des
„Vier-Augen-Prinzips", weitere Kontrollmaßnahmen. Die Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit des internen Überwachungssystems wird jährlich durch prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten der Konzernrevision sichergestellt und regelmäßig
an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat berichtet.
60
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Risikobericht
Innerhalb des Constantin Medien-Konzerns wird im Konzernrechnungswesen das Konsolidierungssystem Hyperion eingesetzt. Ziel ist es, durch die Verwendung eines gemeinsamen
Systems, konzernrechnungswesenrelevante Abläufe und Auswertungsmöglichkeiten zu vereinheitlichen. Um weitere Synergien zu heben, werden aktuell in einem konzernweiten HyperionProjekt die im Konzern verwendeten unterschiedlichen ReleaseVersionen des Konzernkonsolidierungssystems aktualisiert.
Daneben unterstützen Vorstandssitzungen, AbteilungsleiterMeetings, Jahres- und Investitionsplanungen, Monats- und
Quartalsberichterstattungen sowie die Einbindung der Rechtsabteilung das Überwachungs- und Steuerungssystem des Constantin Medien-Konzerns.
7.3 Risiken im Segment Sport
Für die Sport1 GmbH ist für den Betrieb des Free-TV-Senders
SPORT1 sowie des Pay-TV-Senders SPORT1+ die Verfügbarkeit attraktiver Sportrechte von großer Wichtigkeit. SPORT1
befindet sich bei der Akquisition solcher Rechte in intensivem
Wettbewerb mit anderen Free- und Pay-TV-Sendern sowie Content-Anbietern wie Telekommunikationskonzernen oder Internet-Unternehmen. Zudem stärken private wie öffentlich-rechtliche Vollprogramme weiterhin ihr Profil im Bereich Sport. Es
ist daher nicht ausgeschlossen, dass sich SPORT1 in Zukunft
einem nochmals intensiveren Wettbewerb ausgesetzt sieht.
Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege schafft
aufgrund zusätzlicher Übertragungsmöglichkeiten neue FreeTV- und Pay-TV-Angebote und damit weitere Mitbewerber beim
Erwerb von Sportrechten und auf dem Werbemarkt. Zudem
besteht durch die wachsende Zahl neuer männeraffiner Anbieter das Risiko der Verringerung des Marktanteils. Die Sport1
GmbH verfügt sowohl für den Free-TV-Sender SPORT1 als
auch sein Pay-TV-Angebot SPORT1+ über wesentliche Verwertungsrechte, wie unter anderem an der Fußball Bundesliga
bzw. 2. Liga bis einschließlich der Saison 2016/17, der Basketball Bundesliga bis einschließlich der Spielzeit 2013/14,
der Handball-Bundesliga bis einschließlich der Saison
2016/17, im Bereich Motorsport mit Formel1-Rechten bis einschließlich 2015 und der MotoGP bis 2014. Die Gefahr eines
kurzfristigen Anstiegs der Lizenzkosten für die oben genannten
Rechte ist reduziert. Allerdings ist eine Erhöhung der Gesamtkosten für Lizenz- und Servicegebühren für zukünftige Lizenzperioden zu erwarten. Durch Eigenformate ist SPORT1
bestrebt, die Anhängigkeit von Rechten Dritter zu reduzieren.
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Die Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland und damit
verbunden die Investitionsbereitschaft der werbetreibenden
Wirtschaft hat, wie bei anderen Free-TV-Sendern auch, auf die
Umsatzentwicklung der Sport1 GmbH signifikanten Einfluss.
Ein weiterhin ausgewogener Umsatzmix soll dabei die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehwerbemarkt begrenzen. Allerdings haben Erlösfelder im Free-TV-Bereich wie zum Beispiel
Call-In ihren Höhepunkt überschritten und entwickeln sich in
Summe rückläufig. Der deutsche TV-Werbemarkt zeichnet sich
nach wie vor durch einen über massive Preisnachlässe geführten Wettbewerb der TV-Sender aus. Sogenannte Trading Deals
beschleunigen diesen Preisverfall. Der aggressive Preiswettbewerb könnte nachhaltige Auswirkungen auf das Preisgefüge
und die Verteilung der Werbeausgaben haben. Das unverändert durch die Politik diskutierte Werbeverbot im Bereich Alkohol sowie die Unsicherheit über die weitere staatliche Werberegulierung im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags oder die
Regulierung des Jugendschutzes könnten das Erlösmodell von
SPORT1 zusätzlich beeinträchtigen.
Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden
Wettbewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an Sättigungsgrenzen. Die Werbekunden von Dauerwerbesendungen in
der Tagschiene unterliegen einem steigenden Margendruck,
der auf rückläufige Resonanz und sinkende Bonität der Kunden
sowie steigende Konkurrenz von Online-Vermarktern zurückzuführen ist. Im Markt für Dauerwerbesendungen in der Nachtschiene sind nur noch wenige Marktteilnehmer aktiv, so dass
einerseits die Verhandlungsmacht der verbleibenden Marktteilnehmer steigt und andererseits eine Risikostreuung
erschwert wird.
Auch die Ausstrahlung von Call-In-Formaten im Free-TV-Programm SPORT1 ist zunehmenden Risiken ausgesetzt. So sieht
die im Februar 2009 verabschiedete Gewinnspielsatzung der
Landesmedienanstalten deutlich strengere Regelungen für die
Durchführung von Call-In-Formaten vor. Zudem kann nicht
ausgeschlossen werden, dass die Landesmedienanstalten oder
der Gesetzgeber weitere Restriktionen zur Durchführung von
Call-In Formaten beschließen. Zudem hat die für SPORT1 zuständige Rundfunkaufsichtsbehörde, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), wiederholt in mehreren Fällen
Verwaltungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnet, in
denen derzeit überprüft wird, ob im SPORT1-Programm ausgestrahlte Call-In-Sendungen gegen die Gewinnspielsatzung
verstoßen. Letztlich besteht aufgrund des Rückgangs der Be-
reitschaft der Zuschauer zur Spielteilnahme das Risiko geringerer Erlöse im Zusammenhang mit der Durchführung von CallIn-Formaten.
Risiken können auch aus einer weiteren Regulierung im
Bereich Werbezeitenverkauf resultieren. Derzeit gehen die Behörden z.B. gegen die Bewerbung von sogenannten „Pokerschulen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man ohne Einsatz
Pokerspielen erlernen kann) vor. So werden nach wie vor gegen
diverse private Medienunternehmen und auch gegen die
Sport1 GmbH Verwaltungsverfahren, die zum Teil bereits
gerichtlich überprüft werden, wegen der Bewerbung vorgenannter Angebote geführt. Zudem ist nicht zu erwarten, dass
durch den seit 1. Juli 2012 geltenden neuen Glücksspielstaatsvertrag Rechtssicherheit hinsichtlich der Bewerbung von
„Pokerschulen“ einkehren wird. Darüber hinaus bringt die derzeitige Bewerbung von Sportwetten, die auf der Grundlage
einer gültigen Lizenz eines EU-Mitgliedsstaates angeboten
werden, Risiken mit sich. So hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) als zuständige Rundfunkaufsichtsbehörde in mehreren Fällen Verwaltungsverfahren gegen
die Sport1 GmbH eröffnet, in denen geprüft wird, ob die Bewerbung von Sportwetten im Free-TV-Programm SPORT1 gegen
Werbeverbote verstößt. In mehreren Fällen liegt bereits eine
Beanstandung bzw. Untersagung der Bewerbung durch die
BLM vor, gegen die die Sport1 GmbH Rechtsmittel ergriffen
hat. Zudem bestehen Risiken darin, dass gegebenenfalls auch
Glücksspielaufsichtsbehörden verwaltungsrechtliche Untersagungsverfahren gegen die Bewerbung von Sportwetten in TV
und Internet durchführen werden. Die Ministerpräsidenten der
Bundesländer haben am 15. Dezember 2011 einen neuen
Glücksspielstaatsvertrag unterzeichnet, der planmäßig am
1. Juli 2012 in Kraft getreten ist. Dieser sieht für die Bewerbung von privaten Anbietern von Sportwetten in TV und Internet ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt vor. Bis dahin besteht
allerdings weiterhin das vorgenannte Risiko, dass Landesmedienanstalten und Glücksspielaufsichtsbehörden verwaltungsrechtliche Untersagungsverfahren gegen die Bewerbung von
Sportwetten in TV und Internet durchführen.
Ein weiteres Risiko im Rahmen des Verkaufs von Werbung
ergibt sich daraus, dass die Landesmedienanstalten derzeit auf
Veranlassung der Kommission für Jugendmedienschutz der
Landesmedienanstalten (KJM) gegen eine Bewerbung von
Erotik-Angeboten in den Teletextangeboten der privaten Rundfunkveranstalter in der Tageszeit von 6 bis 22 Uhr vorgehen.
Dieses Vorgehen wird auf Betreiben der Sport1 GmbH gegenwärtig gerichtlich überprüft.
Mit den in Deutschland maßgeblichen Kabelnetzbetreibern
Kabel Deutschland (KD) und Unitymedia KabelBW bestehen
Verträge zur mittelfristigen Absicherung der analogen und
digitalen Kabelverbreitung von SPORT1. Aufgrund vertraglicher
Kündigungsrechte könnte sich jedoch auch während der Laufzeit dieser Verträge ein Risiko für die analoge Kabelverbreitung
von SPORT1 ergeben. Auch besteht ein Risiko für die vollständige Aufrechterhaltung der analogen und digitalen Kabelreichweite von SPORT1, falls KD und/oder Unitymedia KabelBW
die Einspeiseverträge nach deren Ablauf nicht verlängern. Dieses Risiko verringert sich jedoch dadurch, dass in einer Vielzahl von Bundesländern die analoge Kabelverbreitung von
SPORT1 aufgrund von regulatorischen Vorgaben zwingend vorgegeben ist.
Ein ähnliches Risiko besteht hinsichtlich der Verträge zur Verbreitung des Pay-TV-Programms SPORT1+. Mit maßgeblichen
Netzbetreibern (insbesondere mit der Deutschen Telekom, Unity
media KabelBW, upc cabelcom Schweiz und UPC Austria) über
die Distribution von SPORT1+ geschlossene Verträge enden im
Laufe des Jahres 2013. Die Verhandlungen zur Fortführung
der Verbreitung über diesen Zeitpunkt hinaus laufen. Mit Kabel
Deutschland wurde die Vereinbarung über die Verbreitung von
SPORT1+ bereits langfristig verlängert.
Im Hinblick auf Plattformen speziell mit der Ausrichtung Sport
befindet sich der Online-Markt zwar in einer Phase der Konsolidierung, doch die Tatsache, dass immer mehr General InterestPortale ihre Berichterstattung im Bereich Sport ausbauen, hat
zur Folge, dass sich für SPORT1.de der Wettbewerbsdruck verstärkt hat und sich dies auch auf der Vermarktungsseite auswirkt. Denn mit der Anzahl an Playern im Sportbereich erhöht
sich auch die Zahl der vermarktbaren Flächen. Insofern ist
davon auszugehen, dass die durchschnittlich erzielbaren Tausend-Kontakt-Preise (TKPs) unter Druck geraten und sich die
einzelnen User-Kontakte zunehmend weniger kapitalisieren
lassen. Die Werbeerlöse stellen aber ein zentrales Standbein
für die Finanzierung der SPORT1.de dar.
Nach der im April 2012 erfolgten Vergabe der audiovisuellen
Rechte an der Bundesliga und 2. Bundesliga durch die DFL
wird die Constantin Sport Medien GmbH ab der Saison 2013/14
zukünftig nicht mehr als Veranstalter des Bundesliga-Senders
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2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Risikobericht
LIGA total! tätig sein können. Im Rahmen der Abwicklung des
Senders LIGA total!, für den die PLAZAMEDIA als Produktionsdienstleister tätig ist, können sich bis dato noch nicht
bekannte Risiken ergeben.
Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für
die Einspeisung von LIGA total! in die TV-Plattform Entertain
der Deutschen Telekom und der Verpflichtung zur zeitnahen
Lieferung der non-linearen Programminhalte bestehen bei Ausfällen bzw. Verspätungen Haftungs- und Regressrisiken.
PLAZAMEDIA ist aufgrund seiner Kundenstruktur, überwiegend bestehend aus Fernsehsendern und Produktionsfirmen,
direkt als auch mittelbar abhängig vom TV-Werbemarkt. Dieser
verzeichnete laut Nielsen 2012 im Vergleich zum Vorjahr zwar
ein leichtes Wachstum um 2 Prozent. Dennoch ist der Produktionsmarkt nach wie vor durch Kostenbewusstsein der Kunden geprägt.
Quelle: Nielsen Media Research GmbH, Pressemitteilung, 17. Januar
2013
Nach wie vor besteht das wesentliche Risiko von PLAZAMEDIA in der Abhängigkeit von seinem größten Kunden, dem PayTV-Anbieter Sky Deutschland. Allerdings haben PLAZAMEDIA
und Sky zwischenzeitlich einen neuen Produktionsrahmenvertrag über umfangreiche Dienstleistungen im Bereich der Innenund Außenproduktion abgeschlossen. Die Vereinbarung hat
eine Laufzeit bis 30. Juni 2017.
Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für
den Betrieb des Headends, also eines Knotenpunktes zur Einspeisung von Programmen in die TV-Plattform Entertain der
Deutschen Telekom AG, besteht bei Ausfällen ein Haftungsund Regressrisiko.
7.4 Segment Film
Risiken bei der Filmproduktion
Die Herstellung von Kino- und Fernsehfilmen sowie deren Vermarktung ist kostenintensiv und infolgedessen mit entsprechenden finanziellen Risiken verbunden. Die Produktionskosten eines deutschen Kinofilms mit durchschnittlichem
Budget liegen zwischen 3 und 7 Mio. Euro, während sie bei internationalen Großproduktionen ein Vielfaches davon betragen.
Den größten Teil dieser Kosten muss die Highlight Communications-Gruppe vorfinanzieren, da das jeweilige Budget nicht
63
vollständig durch Mittel aus der Filmförderung und durch
Koproduktionsbeiträge gedeckt werden kann. Aufgrund des
hohen Finanzbedarfs könnte bereits der teilweise oder völlige
Misserfolg einzelner Filmprojekte erhebliche nachteilige Folgen
für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben.
Darüber hinaus kann es im Verlauf einer Produktion zu Budgetüberschreitungen kommen, die von der Constantin Film AG
bzw. der Highlight Communications-Gruppe zu tragen sind.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Filmproduktion
ist es der Constantin Film AG in der Vergangenheit jedoch
meistens gelungen, die entstandenen Produktionskosten aus
den Verwertungserlösen voll abzudecken. Außerdem konnte sie
die Filmproduktionen im festgelegten zeitlichen und finanziellen Rahmen realisieren und die Entstehung außerplanmäßiger Kosten weitestgehend verhindern bzw. durch den
Abschluss entsprechender Versicherungen absichern.
Nach der Konjunkturkrise sind die Werbeeinahmen der TVSender im Jahr 2012 wieder angestiegen, sodass der Werbemarkt mit einem soliden Plus abgeschlossen hat. Dennoch
sind die Sender beim Einkauf und der Produktion von Programminhalten weiterhin sehr kostenbewusst.
Derzeit ist eine Klage gegen das Filmfördergesetz (FFG) beim
Bundesverfassungsgericht anhängig. Dieses regelt unter anderem, dass die Mittel der Filmförderung nach bestimmten
Parametern als Abgabe von den Auswertern von Kinofilmen zu
erbringen sind. Die Kläger argumentieren, dass nicht alle TeilBranchen gleichermaßen bei dieser Abgabe belastet werden
(z.B. würden Kinobetreiber zu hoch belastet im Verhältnis zu
Fernsehsendern oder Download-Portalen). Sollte das Bundesverfassungsgericht deshalb das FFG für unzulässig erklären,
könnte dies dazu führen, dass die gesamte deutsche Filmförderung in Frage gestellt wird. Dies dürfte erhebliche negative
Konsequenzen für die Herstellung deutscher Kinofilme haben.
Bei TV-Auftragsproduktionen kann das Kostenrisiko aufgrund
der Entwicklungskosten hoch sein. Im Fall einer Nichtbeauftragung werden diese Kosten oft nur teilweise vom Sender
übernommen. Auch im Fall einer Beauftragung können sie bei
dem jeweiligen TV-Anbieter nicht zwingend als Vorkosten im
Budget geltend gemacht werden. Die Constantin Film AG bewirbt sich derzeit bei diversen Sendern im In- und Ausland um
Formate und hat Entwicklungsverträge für serielle und nicht
serielle Formate abgeschlossen. Deshalb ist das beschriebene
Kostenrisiko sowohl für sie als auch für ihre Mitbewerber hoch.
Darüber hinaus sind für die TV-Sender – sowohl beim Einkauf
als auch bei der Produktion von Programminhalten – mehr denn
je erfolgreiche Reichweiten- und Marktanteilsentwicklungen
maßgeblich, um zahlungskräftige Werbepartner auch weiterhin an sich binden zu können. Daher behalten sich die Programmanbieter in ihren Verträgen mit Produzenten verstärkt
die Möglichkeit zum Ausstieg aus einem beauftragten Format
vor, falls es die Quotenerwartungen nicht erfüllen sollte. Somit
besteht für Produzenten in zunehmendem Maße das Risiko,
dass Produktionen kurzfristig abgesetzt werden.
Für TV-Produktionen im europäischen Ausland ist das Finanzierungsrisiko infolge der anhaltenden Schuldenkrisen in einigen
EU-Staaten weiterhin hoch.
Risiken beim Einkauf von Filmlizenzen
Beim Erwerb von Auswertungsrechten an erfolgversprechenden Fremdproduktionen konkurriert die Highlight Communications-Gruppe mit zahlreichen anderen Unternehmen. Auch
wenn sich die Situation auf dem Einkaufsmarkt insgesamt
etwas entspannt hat, ist der Wettbewerb um die Rechte an
attraktiven Kinofilmen weiterhin groß. Daraus resultiert einerseits das Risiko relativ hoher Lizenzpreise. Andererseits verbleibt das Restrisiko, ob der betreffende Film die Akzeptanz
eines breiten Publikums findet und damit auch wirtschaftlich
erfolgreich ist. Beide Risiken werden durch die ausgeprägte
und langjährige Erfahrung der Constantin Film AG beim Einkauf von Filmrechten entsprechend gemindert.
budgetierte Event-Filme oder Blockbuster der Hollywood-Studios
setzen, die gute Werbeeinnahmen versprechen. Die Constantin
Film AG steht damit unter einem starken Druck, entsprechende Produkte zur Lizenzierung an TV-Sender zu erwerben.
Dabei unterliegt sie dem Risiko, teuer erworbene Spielfilmlizenzen nicht gewinnbringend weiterverkaufen zu können.
Risiken bei der Auswertung
Die Highlight Communications-Gruppe wertet die Filmrechte
an Eigen- und Fremdtiteln über die gesamte Wertschöpfungskette aus. Infolgedessen steht sie auf allen Auswertungsstufen
im Wettbewerb mit einer Vielzahl von Anbietern. Darüber hinaus
sind die Erlöse in den Bereichen Kinoverleih und Home Entertainment abhängig vom Publikumsgeschmack und – speziell in
konjunkturell schwierigen Zeiten – der privaten Konsumneigung.
Im Segment Film besteht eine Abhängigkeit von allen großen
deutschen TV-Sendern, da durch die Weiterlizenzierung der TVSenderechte an Kinofilmen ein erheblicher Teil der Produktionskosten gedeckt wird. Zudem ist die Constantin FilmGruppe bei TV-Auftragsproduktionen auf eine kontinuierliche
Beauftragung angewiesen. Aufgrund des bestehenden Oligopols im deutschen Fernsehsendermarkt haben die einzelnen
TV-Sender eine starke Marktstellung, die die erzielbaren Margen
der Constantin Film-Gruppe nachteilig beeinflussen. Ferner ist
die Constantin Film-Gruppe insbesondere bei Vertrieb und Produktion von engen Partnerschaften mit unter anderem Filmproduzenten und Lizenzgebern abhängig.
Für die Constantin Film AG wird die Konkurrenzsituation bei
relevanten Lizenzprodukten nach wie vor vor allem durch die
großen deutschen Wettbewerber Concorde Filmverleih (Tele
München-Gruppe), Studiocanal (Canal+ Gruppe) bestimmt.
Darüber hinaus erwerben Major-Studios wie beispielsweise
Warner Bros. verstärkt deutsche Produktionen und treten damit
als starker Wettbewerber auf dem Markt für deutschsprachige
Filme auf.
Der wirtschaftliche Erfolg in der Auswertung ist außerdem mit
einer Vielzahl von branchenspezifischen Risiken verbunden,
deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf die
Ertrags- und Finanzlage der Gruppe nur schwer einzuschätzen
sind. Risiken können z.B. aus einer veränderten Marktsituation bei den Rechteverwertern in allen Auswertungsstufen
resultieren. So können geänderte Mediengesetze, Veränderungen des Werbemarktes oder Änderungen in der Gestaltung der
TV-Ausstrahlungsarten (Pay-TV, TV-on-Demand) die Filmauswahl der Rechteverwerter und die Programmgestaltung von
TV-Sendern sowie deren Einkaufspolitik beeinflussen.
In der Programmgestaltung der relevanten TV-Sender – vor
allem in der Primetime – werden Spielfilme auch weiterhin
eine tragende Säule sein. Seit Jahren ist dabei die Tendenz zu
beobachten, dass die großen Sender weitestgehend auf hoch-
Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht es den Fernsehkanälen, ihr digitales Angebot im Internet immer stärker auszubauen. Mediatheken, Video-on-Demand, Games und OnlineShops sind für den Kunden auf digitalem Weg inzwischen
64
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Risikobericht
einfach zu erreichen. Speziell bei den 20- bis 25-jährigen Konsumenten erfreuen sich diese Vertriebsformen größter Beliebtheit. Dadurch kann mittel- bis langfristig ein Wettbewerb – vor
allem zum Pay-TV – entstehen.
Änderungen des Konsumverhaltens und des Kundengeschmacks
können ebenfalls Marktanpassungen durch die Rechteverwerter
bewirken. Die Kinobranche hat immer stärker mit medialen
Konkurrenzprodukten wie Videospielen und dem ansteigenden
Konsum von Inhalten auf mobilen Endgeräten und/oder sozialen Netzwerken zu kämpfen. Es ist zu erwarten, dass sich diese
Konkurrenzsituation in Zukunft noch verschärfen wird.
Nach wie vor besteht für die Filmbranche auch das Risiko,
erhebliche Umsatzeinbußen durch Filmpiraterie im Internet zu
erleiden. Der Anstieg der illegalen Kopien könnte bewirken,
dass die Zahl der Kinobesucher abnimmt und die Erlöse für
Home-Entertainment- und TV-Auswertungen von Filmen künftig
sinken. Die Sensibilisierung der Zuschauer, die Erweiterung
der legalen Internetangebote sowie die Unterstützung diverser
Interessenverbände sind Maßnahmen, die die Highlight Communications-Gruppe bereits ergriffen hat.
Darüber hinaus hat auch die Strafverfolgung der Täter im Jahr
2012 einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die Piraterie
geleistet. Es fehlen jedoch noch immer rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz geistigen Eigentums im Netz, die
das Risiko finanzieller Verluste der Filmbranche durch
Piraterie oder Rechtsstreitigkeiten mit Filmpiraten mindern
könnten.
7.5 Segment Sport- und Event-Marketing
Im Hinblick auf die Sport- und Event-Marketing-Projekte können Risiken aus der Abhängigkeit der TEAM-Gruppe von dem
Großkunden UEFA bestehen. Allerdings tragen die bisherige
Erfolgsbilanz und die Positionierung des Unternehmens am
Markt sowie die gezielte strategische Ausrichtung auf die UEFA
dazu bei, diese Situation zu relativieren.
Die Aktien, die die Highlight Communications AG an der Team
Holding AG hält, und die Beteiligungen der Team Holding AG
an anderen Unternehmen der TEAM-Gruppe unterliegen einer
Aktienübertragungsbeschränkung gemäß den Bedingungen des
Agenturvertrags, der zwischen TEAM und der UEFA abgeschlossen wurde. Gemäß den Bedingungen dieses Vertrags hat
die UEFA darüber hinaus ein Kündigungsrecht, das im Fall
65
eines Kontrollwechsels – entweder bei der Highlight Communications AG oder der Constantin Medien AG – greift.
Wie sich das derzeitige Wirtschaftsklima auswirken wird, ist
gegenwärtig noch nicht einzuschätzen. Die Übertragungs- und
Sponsorenrechte für die UEFA Champions League und die
UEFA Europa League wurden zwar durchweg an Partner mit
sehr guter Bonität vergeben und die Ausfallraten waren – selbst
während der jüngsten Konjunkturschwäche – bislang sehr gering. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass einzelne TV-Anbieter oder auch Sponsoren in finanzielle Schwierigkeiten
geraten könnten.
Am 4. Oktober 2011 erließ der Europäische Gerichtshof
(EuGH) ein Urteil hinsichtlich der Vergabe von exklusiven TVRechten für Fußballspiele. In diesem Urteil verkündete der
EuGH, dass die Vergabe territorialer Exklusivrechte an Sender
im EU-Wirtschaftsraum, die ein Angebot ihrer TV-Dienste in
anderen EU-Märkten untersagt, gegen den Grundsatz des
freien Dienstleistungsverkehrs in der EU verstößt. Obwohl die
Auswirkungen dieser Entscheidung derzeit noch nicht klar
sind, besteht die Möglichkeit, dass sie sich negativ auf die Vermarktung von TV-Rechten in Europa durch die TEAM-Gruppe
auswirken könnte.
Durch die Tochtergesellschaften mit funktionaler Währung
Schweizer Franken bedingt ein dauerhaft starker Schweizer
Franken eine dauerhafte Erhöhung der Kostenbasis in der Constantin Medien-Gruppe, die möglicherweise nicht vollständig
durch höhere Erlöse ausgeglichen werden kann. Speziell im
Verlauf des Geschäftsjahres 2011 hat der Schweizer Franken
gegenüber dem Euro deutlich an Wert gewonnen. Durch die
Intervention der Schweizerischen Nationalbank, die Anfang
September 2011 einen Mindestkurs von 1,20 Schweizer Franken in Relation zum Euro festsetzte, ist dieses Risiko vorläufig
begrenzt worden.
7.6 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Risikofaktoren im Hinblick auf das wirtschaftliche Ergebnis im
Rahmen der EBU-Projekte (insbesondere im SponsoringBereich) bestehen vor allem in der Abhängigkeit von regionalen Faktoren sowie der gesamtwirtschaftlichen Situation im
Euroraum. Darüber hinaus hat die paneuropäische TelevotingBegeisterung in den vergangenen Jahren nachgelassen. Es ist
zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, was die
Gesamteinkünfte aus dem Projekt beeinträchtigen könnte.
Die Sponsoren-Gewinnung für die neuen Projekte, AvD-Oldtimer-Grand-Prix und Eurovision Young Musicians, ist aufgrund
der wirtschaftlichen Situation im europäischen Raum äußerst
herausfordernd.
Im Gaming-Publisher-Markt führt das Überangebot zu einem
Preisverfall beim Kauf von Spielgeld oder auch bei der LevelErreichung von Spielen. Die Umsätze aus dem Spielbetrieb
werden deshalb voraussichtlich weiter zurückgehen – bei einer
gleichzeitigen Zunahme der Marketingkosten, die erforderlich
sind, um neue Kunden/Spieler zu akquirieren.
7.7 Finanzrisiken
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität
oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können.
Zum Bilanzstichtag 2012 verfügte der Constantin Medien-Konzern unter Berücksichtigung freier kurzfristiger Kreditlinien
über Liquiditätsreserven. Refinanzierungsrisiken ergeben sich
insbesondere auf Ebene der Constantin Medien AG infolge des
Auslaufens eines Privatdarlehens und einer Wandelschuldverschreibung.
In 2012 hat sich die Finanzierungssituation für viele Branchen
und Wirtschaftsunternehmen entspannt. Für die Constantin
Medien AG bleibt es weiterhin erforderlich ihre Finanzierungspolitik zu modifizieren bzw. auf eine breitere Grundlage
zu stellen. Neben der Refinanzierung bestehender Fremdkapitalia kann der Constantin Medien-Konzern auch unter der Berücksichtigung von freien Betriebsmittellinien kurz- bis mittelfristig zur weiteren Aufnahme von Fremdkapital über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute als auch zur Finanzierung
neuer Projekte gezwungen sein.
Daher besteht nach wie vor das Risiko, dass bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des Konzerns
weitere Finanzierungsmittel nicht oder nicht in ausreichendem
Umfang oder nur zu unvorteilhafteren Konditionen zur Verfügung stehen könnten.
Kreditrisiken
Ein Kreditrisiko besteht, wenn ein Schuldner eine Forderung
nicht bzw. nicht fristgerecht begleichen kann. Das Kreditrisiko
umfasst das unmittelbare Adressenausfallrisiko als auch die
Gefahr einer Bonitätsverschlechterung. Kreditrisiken können
auf flüssige Mittel, auf Guthaben bei Finanzinstituten, Wert-
papiere, derivative Finanzinstrumente sowie auf Kundenforderungen oder vertraglichen Ansprüchen bestehen.
Potenziellen Ausfallrisiken auf Kundenforderungen wird durch
regelmäßige Bewertung und bei Bedarf durch Bildung von
Wertberichtigungen kontinuierlich Rechnung getragen. Ferner
sichert der Konzern das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz
eines Gläubigers auch durch Einholung von Bonitätsauskünften ab. Daher beurteilt der Konzern die Kreditqualität für Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind, als
überwiegend gut. Das maximale Kreditrisiko der Constantin
Medien-Gruppe besteht in der Höhe der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte sowie in Höhe künftiger vertraglicher
Ansprüche.
Marktrisiken
Unter Marktrisiken werden die Risiken aus Änderungen von
Marktpreisen verstanden. Für den Constantin Medien-Konzern
sind dies insbesondere die Risiken aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen.
Währungsrisiken
Die Constantin Medien-Gruppe ist im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt – dies
vor allem gegenüber dem US-Dollar, dem CAN-Dollar, dem
Schweizer Franken und durch die Tochtergesellschaften mit
funktionaler Währung Schweizer Franken gegenüber dem Euro.
Wechselkursschwankungen können zu unerwünschten und unvorhersehbaren Ergebnis- und Cash-Flow-Volatilitäten führen.
Jede Tochtergesellschaft ist Risiken im Zusammenhang mit
Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn sie Geschäfte mit
internationalen Vertragspartnern abschließt und daraus in der
Zukunft Zahlungsströme entstehen, die nicht der funktionalen
Währung der jeweiligen Tochter entsprechen. Die Constantin
Medien-Gruppe geht keine Geschäftstätigkeiten in Währungen
ein, die eine überdurchschnittliche Volatilität aufweisen oder
anderweitig als besonders risikoreich eingestuft werden müssen.
Bei wesentlichen Transaktionen, insbesondere in US-Dollar, in
CAN-Dollar und in Schweizer Franken, versucht der Konzern
das Währungsrisiko durch den Einsatz von geeigneten derivativen Finanzinstrumenten zu minimieren. Diese derivativen
Finanzinstrumente werden mit Kreditinstituten abgeschlossen.
Die Sicherungsinstrumente stehen überwiegend in Beziehung
zu zukünftigen Fremdwährungszahlungsströmen für Filmpro-
66
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Risikobericht
jekte und zu Finanzverbindlichkeiten. Im Konzern wird dabei
grundsätzlich darauf geachtet, dass der Betrag des Sicherungsgeschäfts den Betrag des Grundgeschäfts nicht übersteigt.
Zudem werden zur Absicherung von Währungsrisiken aus bilanzunwirksamen festen Ansprüchen in US-Dollar auch Fremdwährungsverbindlichkeiten als Sicherungsinstrumente eingesetzt.
Zinsrisiko
Ein Zinsrisiko besteht grundsätzlich dann, wenn sich Marktzinsen ändern und sich dadurch Einzahlungen bei der Geldanlage bzw. Auszahlungen bei der Geldaufnahme verbessern
oder verschlechtern können. Das Zinsänderungsrisiko im Konzern bezieht sich in erster Linie auf kurz- und langfristige
Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus entsteht aus der Inkongruenz von Fristen ein Zinsänderungsrisiko, welches von
der Gruppe aktiv kontrolliert wird, insbesondere durch Beobachtung der Entwicklung der Zinsstrukturkurve.
Gegenwärtig bestehen im Constantin Medien-Konzern fest und
variabel verzinsliche kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und
festverzinsliche langfristige Finanzverbindlichkeiten.
Feste Zinsabreden bieten in Phasen steigender Zinsen eine
entsprechende Absicherung gegen zusätzliche Aufwendungen.
Sie haben aber den Nachteil, dass die Gesellschaft in Phasen
sinkender Zinsen nicht von dieser Entwicklung profitiert. Bei
Finanzverbindlichkeiten ohne flexible Regelungen hinsichtlich
Inanspruchnahme und Rückzahlung sorgt eine Festzinsvereinbarung für ausreichende Planungssicherheit. Bei Kreditverträgen mit hoher Flexibilität tragen variable Zinsvereinbarungen
dagegen den zukünftigen Schwankungen in der Kreditausnutzung Rechnung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über
Zinssicherungsinstrumente bei Bedarf eine feste Verzinsungsgrundlage zu schaffen.
7.8 Risiken aus gerichtlichen Verfahren
Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen
Knapp 900 Aktionäre haben Klage gegen die frühere EM.TV &
Merchandising AG, jetzt Constantin Medien AG, erhoben. Derzeit sind hiervon noch Klagen von etwa 52 Aktionären nicht
rechtskräftig abgeschlossen. Die in diesen Verfahren insgesamt
geltend gemachten Schadensansprüche belaufen sich zum 31.
Dezember 2012 auf zirka 1,85 Mio. Euro. Die Ansprüche dieser
Aktionäre werden auf unterschiedliche Sachverhalte und
Rechtsgrundlagen gestützt. Hintergrund ist der Kursrückgang
der EM.TV-Aktie in den Jahren 2000/2001.
67
Fast 400 Verfahren sind mittlerweile rechtskräftig abgeschlossen bzw. haben sich durch Klagerücknahmen erledigt.
In sieben Verfahren wurde mit diesen Aktionären ein gerichtlicher Vergleich geschlossen. Im Übrigen ergingen die Entscheidungen der Gerichte in fast allen Fällen zu Gunsten der
Constantin Medien AG. Bislang ist die Gesellschaft lediglich in
vier Fällen zu Schadensersatz verurteilt worden. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass noch weiteren dieser Aktionäre
Schadensersatz zugesprochen wird, wenn die geltend gemachten Ansprüche nicht verjährt sind, die Voraussetzungen für
eine Haftung vorliegen und den Aktionären im Einzelfall insbesondere der Nachweis der Kausalität gelingt. Im Fall einer
Inanspruchnahme jedweder Art wird die Constantin Medien AG
etwaige Regressansprüche gegen frühere Organmitglieder prüfen und gegebenenfalls geltend machen.
Mehrere der Aktionäre haben Anträge auf Feststellung von Tatsachen und Rechtsfragen nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrens-Gesetz gestellt. Diese Anträge sind teilweise im
Klageregister veröffentlicht worden. Bislang hat der zuständige
Senat des OLG München jedoch nur ein Musterverfahren – am
2. April 2012 – im Bundesanzeiger öffentlich bekannt gemacht. Weit überwiegend hat der zuständige Senat des OLG
München die Vorlagebeschlüsse des Landgerichts zurückgewiesen. Die Entscheidungen in dem vorgenannten Musterverfahren haben Bindungswirkung in allen Verfahren, deren Entscheidung von der jeweiligen Tatsachen- bzw. Rechtsfrage abhängt die Gegenstand dieses Musterverfahrens sind. Bisher ist
dieses Musterverfahren noch nicht rechtskräftig abgeschlossen.
Spruchverfahren
Ein aktienrechtliches Spruchverfahren, mit dem verschiedene
Antragsteller im Jahr 2004 die Unangemessenheit des Umtauschverhältnisses im Rahmen der Restrukturierung der
EM.TV & Merchandising AG geltend gemacht und die Festsetzung einer baren Zuzahlung durch die Constantin Medien AG
beantragt haben, war im Dezember 2006 durch das Landgericht München I ausgesetzt worden. Im September 2011 hat
dieses Gericht das Verfahren wieder aufgenommen, das seither
fortgeführt wird. Bisher ist dieses Verfahren noch nicht rechtskräftig abgeschlossen.
7.9 Steuerliche Risiken
Bei der Constantin Medien AG und deren Tochtergesellschaften ist eine steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2001 bis
2006 anhängig. Die Prüfung bei der Constantin Medien AG
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Chancenbericht
dauert noch an. Die Folgebetriebsprüfung für die Jahre ab
2007 hat bei einzelnen Tochtergesellschaften bereits begonnen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es über getroffene Feststellungen hinaus zu weiteren Feststellungen und
zu, von den bisherigen Veranlagungen abweichenden, Steuerfestsetzungen kommt.
7.10 IT-Risiken
Um einen reibungslosen Geschäftsbetrieb zu gewährleisten, ist
die Constantin Medien-Gruppe auf IT-Services und -Systeme
angewiesen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Constantin Medien trotz Sicherheitsmaßnahmen wie Zutrittskontroll-Systeme, Notfallpläne und unterbrechungsfreie Stromversorgung kritischer Systeme, Backup-Systeme sowie regelmäßige
Datenspiegelung nicht hinreichend gegen einen Ausfall ihrer
IT-Systeme gesichert ist. Die Risiken bezüglich unberechtigter
Zugriffe auf Unternehmensdaten werden durch den Einsatz
von Virenscannern- und Firewall-Systemen weitestgehend unterbunden. Darüber hinaus werden im Konzern Maßnahmen
ergriffen, um die vorhandene IT-Service-Landschaft auf aktuellem technologischem Stand zu halten und dem Überalterungsprozess der Geräte- und Programmtechnik entgegenzuwirken. Sollte es zu einem Ausfall von IT-Service und -Systemen oder einem Entwenden von Unternehmensdaten oder
einer Manipulation der Unternehmens-IT kommen, könnte dies
erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Constantin Medien-Konzerns haben.
8. Chancenbericht
8.1 Chancen im Segment Sport
Durch seine hohe technische Reichweite in rund 90 Prozent
der erreichbaren TV-Haushalte in Deutschland sieht sich der
Free-TV-Sender SPORT1 als Spartensender gut aufgestellt, um
dem regen Wettbewerb um attraktive Sportrechte zu begegnen.
Die Sport1 GmbH verfügt mit Erstverwertungsrechten im FreeTV für die 2. Fußball-Bundesliga, für die die Sport1 GmbH am
17. April 2012 von der DFL den Zuschlag für die Rechteperiode 2012/13 bis einschließlich 2016/17 erhalten hat,
über attraktive Top-Rechte, um die Präsenz von Spitzenfußball
auf dem Sender in den kommenden Jahren zu sichern und die
Attraktivität von SPORT1 für die werbetreibende Wirtschaft zu
gewährleisten. Auch bei anderen Sportarten wie Motorsport,
Eishockey, Tennis oder British Sports, Übertragungsrechten an
der Basketball-Bundesliga (bis einschließlich der Saison
2012
2013/14), mit der Handball-Bundesliga (bis einschließlich der
Saison 2016/17), und nicht zuletzt mit der neuen Vereinbarung über umfangreiche Übertragungsrechte an der Formel 1
bis einschließlich 2015 hat sich der Sender langfristig ein
attraktives Rechteportfolio gesichert.
Nachdem der 2008 in Kraft getretene und durch Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September
2010 in wesentlichen Teilen für europarechtswidrig befundene
Glücksspielstaatsvertrag ein staatliches Monopol zur Veranstaltung von Sportwetten sowie ein ausnahmsloses TV- und
Internet-Werbeverbot für diese vorsah, haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer am 15. Dezember 2011 einen neuen
Glücksspielstaatsvertrag unterzeichnet, mit dem diese Vorschriften etwas gelockert werden. Diesem Glücksspielstaatsvertag ist inzwischen auch Schleswig-Holstein beigetreten. Der
neue, am 1. Juli 2012 in Kraft getretene Staatsvertrag enthält
nunmehr die Möglichkeit der Erteilung einer beschränkten Anzahl von Konzessionen auch für private Anbieter von Sportwetten. Zudem ist für die Bewerbung von Sportwetten in TV
und Internet ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt vorgesehen.
Damit verbessern sich die rechtlichen Rahmenbedingungen
zur Bewerbung vorgenannter Angebote im Programmangebot
SPORT1 und der Internetplattform SPORT1.de, sobald und soweit entsprechende Konzessionen und Werbeerlaubnisse erteilt
sind. Dies könnte sich positiv auf die Erlössituation der Sport1
GmbH auswirken.
Neben den bestehenden Vereinbarungen mit Tochterunternehmen von SES Astra, der Deutschen Telekom, Kabel
Deutschland, Unitymedia, Kabel BW sowie Vodafone über die
Verbreitung von SPORT1 in HD-Qualität hat die Sport1 GmbH
mit der Deutschen Telekom, Kabel Deutschland, Unitymedia
sowie Kabel BW Verträge über die Verbreitung des Pay-TV-Kanals SPORT1+ in Deutschland geschlossen. Seit Mai 2011 ist
SPORT1+ zudem über die Kabelnetze von UPC Austria und
upc cablecom erstmals auch in Österreich und in der Schweiz
empfangbar. SPORT1 HD wird darüber hinaus bei Telekom
Austria auch in Österreich und seit Januar 2012 über sunrise
auch in der Schweiz verbreitet. Über diese Vereinbarungen hinaus steht die Sport1 GmbH in aussichtsreichen Gesprächen
mit weiteren Infrastrukturanbietern hinsichtlich der Einspeisung von SPORT1+ und SPORT1 HD. Im Fall von Vertragsabschlüssen mit diesen Infrastrukturanbietern ergibt sich die
Chance zur Generierung weiterer Erlöse für die Sport1 GmbH.
Zudem werden durch die Verwertung der Sportrechte im Pay-
68
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Chancenbericht
TV auch auf SPORT1+ die Effektivität der Auswertung weiter
verbessert und die sich in Zusammenhang mit der Produktion
von SPORT1 ergebenden Synergien besser genutzt.
Erhöhte wirtschaftliche Chancen liegen für SPORT1.de aufgrund der hohen Affinität der Nutzer in der Liberalisierung des
Sportwettenmarkts sowie der Lockerung der Werberestriktionen
durch den Gesetzgeber. Die Lockerung würde zu einem weitgehenden Wegfall der derzeit bei einer Bewerbung von Sportwettangeboten noch bestehenden Risiken führen. Darüber
hinaus liegen Wachstumschancen, sowohl hinsichtlich der
Reichweite als auch der Vermarktung, im eingeschlagenen Weg
der Diversifizierung und zunehmenden Verbreitung der
SPORT1.de-Inhalte – vor allem in den Bereichen Video und
Mobile.
Nach der im April 2012 erfolgten Vergabe der audiovisuellen
Rechte an der Bundesliga und 2. Bundesliga durch die DFL
ab der Saison 2013/14 eröffnen sich aus heutiger Sicht für
die Constantin Sport Medien keine wirtschaftlich relevanten
Chancen mehr, da die Gesellschaft ihren bisherigen Geschäftsbetrieb nach Ablauf der Bundesligasaison 2012/13
größtenteils einstellen und künftig als Projektgesellschaft dienen wird. Konkrete Chancen sind daraus noch nicht absehbar.
Aufgrund der Vielzahl an integrierten Dienstleistungen, Prozessen und seiner technischen Ausstattung und Infrastruktur
sowie der starken Positionierung im Markt, die auf der langjährigen Tätigkeit, Erfahrung und der nachgewiesenen Kompetenz basiert, ist PLAZAMEDIA auch in einem nach wie vor
angespannten Produktionsmarkt sehr gut positioniert. Die zunehmende Digitalisierung und damit verbunden die wachsende
Anzahl an Free- und Pay-TV-Sendern bzw. Verbreitungsplattformen sowie die anhaltend starke Nachfrage von Rechtehaltern
wie Verbänden, Ligen, Infrastrukturanbietern oder Plattformbetreibern nach zukunftsträchtigen und technisch innovativen
Produktionen im High Definition-Standard oder plattformübergreifendem Content-Handling, vor allem bei filebasierten
Produktionen und Live-Streamings bieten dabei gute Wachstumschancen.
8.2 Segment Film
Durch die zunehmende Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten der Constantin Film AG im Bereich Kino besteht über
große englischsprachige Produktionen, wie aktuell „Tarzan“
oder „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“, die Chance
69
internationale Märkte zu erschließen. Darüber hinaus ist die
strategische Partnerschaft zwischen der Constantin Film AG
und dem US-Studio DreamWorks als großer Erfolg zu werten.
Diese Allianz garantiert über mehrere Jahre die Auswertung
erstklassiger internationaler Produktionen im deutschsprachigen
Raum und verbessert gleichzeitig die Position der Constantin
Film AG beim Einkauf von Filmlizenzen in einem starken Mitbewerberumfeld.
Auch im TV-Bereich bieten sich durch die jüngsten unternehmensstrategischen Aktivitäten, mit denen die Constantin Film
AG ihre internationale Produktionstätigkeit forciert, neue Chancen. Über die neu gegründete Tochterfirma Nadcon Film verstärkt das Unternehmen mit internationalen Koproduktionen
seine Position als Programmlieferant deutscher Fernsehsender
und über den neuen Weltvertrieb des Joint Ventures Mister
Smith Entertainment können die eigenen Produktionen nunmehr direkt international verkauft werden.
8.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Aufgrund der erneuten Verlängerung des TEAM-Mandats zur
Vermarktung der kommerziellen Rechte für die UEFA Champions League, die UEFA Europa League und den UEFA Super
Cup (jeweils für die Spielzeiten 2015/16 bis 2017/18) ergeben sich sehr gute Perspektiven zur Fortsetzung der engen
Zusammenarbeit mit dem Europäischen Fußballverband. Wenn
im Rahmen dieses Vermarktungsprozesses vertraglich vereinbarte Leistungsziele erreicht werden, verlängert sich wiederum
der Vertrag zwischen TEAM und der UEFA automatisch um drei
weitere Spielzeiten (2018/19 bis 2020/21). Die enge Verbindung mit der UEFA wird darüber hinaus durch die Tatsache
dokumentiert, dass zwei ihrer Vertreter seit Anfang Dezember
2012 dem TEAM-Verwaltungsrat angehören.
8.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Im Hinblick auf die bereits neu hinzugewonnenen Projekte
(Merchandising des Eurovision Song Contest und Eurovision
Young Musicians) ergeben sich gute strategische Möglichkeiten, die bestehenden Geschäftsfelder noch weiter auszubauen,
insbesondere, da das Eurovision Young Musicians-Projekt die
bestehenden Aktivitäten im Bereich der klassischen Musik mit
denen der EBU verbindet, mit der eine langjährige erfolgreiche
Partnerschaft besteht.
Die Vermarktungsaktivitäten im TV-Bereich des Wiener Philharmoniker-Projekts wurden weiter verstärkt, sodass mit einer
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Risiken und Chancen der Constantin Medien AG | Prognosebericht
weiteren Steigerung der Anzahl übertragender TV-Anstalten ab
dem Jahr 2013 zu rechnen ist.
Die Pokermania GmbH hat mit der Entwicklung der leistungsfähigen Fun Poker-Software großes Interesse bei den Betreibern
von Spielplattformen (Gaming-Publisher) ausgelöst. Das Pokerspiel kann möglichen Lizenznehmern helfen, ihr Spielangebot
mit Fun Poker zu erweitern. Gleichzeitig bietet Fun Poker ihnen
eine weitere Möglichkeit, ihren Kunden/Spielern eine attraktive
Alternative zum Einsatz der Spielwährung anzubieten.
9. Risiken und Chancen der Constantin Medien AG
Der Einzelabschluss der Constantin Medien AG ist im Wesentlichen durch die Risiken und Chancen der Tochtergesellschaften beeinflusst.
10. Prognosebericht
10.1 Konjunkturelles Umfeld
Die meisten Ökonomen gehen von einer weiteren Abschwächung der Weltwirtschaft im Jahr 2013 aus, ohne dass jedoch
die Gefahr einer globalen Rezession gesehen wird. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für 2013 im Oktober des vergangenen Jahres nochmals
nach unten revidiert und rechnet nun mit einem globalen
Wachstum von 3,6 Prozent (zuvor: 3,9 Prozent).
Die Analysten des Bankhauses M.M. Warburg werten als größte
Risiken für die Weltwirtschaft eine mögliche Eskalation der
Schuldenkrise in Europa, die Konjunktur- und Staatshaushaltsrisiken in den USA, eine deutliche Konjunkturabschwächung in den Schwellenländern, einen starken Renditeanstieg
an den Rentenmärkten sowie schwelende geopolitische Risiken,
etwa die nicht enden wollende Krise im Nahen Osten. Die
Schuldenkrise und die schwache wirtschaftliche Entwicklung
in den Ländern der Eurozone bleiben auch 2013 der größte
Unsicherheitsfaktor für die Weltwirtschaft. In vielen anderen
westlichen Industriestaaten sowie in den Schwellenländern
haben sich die Frühindikatoren dagegen zuletzt wieder etwas
verbessert. Angesichts des anhaltenden Konsolidierungsdrucks
aufgrund der Verschuldung der öffentlichen und der privaten
Haushalte bleibt laut M.M. Warburg das konjunkturelle Umfeld in den Industrieländern 2013 jedoch schwierig.
2012
Für die deutsche Wirtschaft geht der IWF im Jahr 2013 von
einem BIP-Zuwachs von 0,9 Prozent und damit vom gleichen
Zuwachsniveau wie 2012 aus. Damit würde sich Deutschland
innerhalb der Eurozone erneut positiv absetzen, für die ein
Zuwachs von nur 0,2 Prozent prognostiziert wird. Die Bundesregierung ist für 2013 dagegen weniger optimistisch und rechnet mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um nur noch
0,4 Prozent, nachdem sie bereits im Herbst 2012 ihre Prognose deutlich gesenkt hatte.
Das ifo-Institut in München erwartet, dass nach einer vorübergehenden Stagnation der Wirtschaftsleistung im Verlauf des Jahres 2013 der private Konsum und die zunehmende Nachfrage
außerhalb Europas nach deutschen Exportgütern wieder zum
Tragen kämen. Grundlage dafür sei, dass es zu keiner weiteren
Verschärfung der Eurokrise komme, was die Fortsetzung der fiskalischen Konsolidierung in den Krisenstaaten voraussetze.
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF): World Economic Outlook, Update Oktober 2012, ifo-Institut, München: ifo-Konjunkturprognose 2012/2013, 13. Dezember 2012, M.M. Warburg & Co.,
Hamburg: Kapitalmarktperspektiven, Januar 2013, Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung, 16. Januar 2013
10.2 Branchenumfeld
10.2.1 Segment Sport
TV- und Online-Werbemarkt
Während die Zenith Optimedia in ihrer Prognose bis zum Jahr
2015 bei den Gesamtwerbeinvestitionen in Deutschland von
einem durchschnittlichen Jahreswachstum von knapp 2 Prozent ausgeht, sieht die Mediaagentur Mindshare bestenfalls
eine Stagnation des Werbemarktes für 2013. Gründe hierfür
werden in der Euro-Krise mit korrespondierenden Auswirkungen
auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland gesehen.
Lediglich der Bereich Online würde hiervon eine Ausnahme
bilden, was in den veränderten Erlösströmen der Marketinggelder hin zu digitalen Kanälen begründet liegt.
Quellen: ZenithOptimedia Pressemitteilung zu „Advertising Expenditure
Forecast”, 3. Dezember 2012; Mindshare Pressemitteilung, 4. Januar
2013
PwC erwartet in seiner im Oktober 2012 veröffentlichten Prognose bei weiterhin stabiler Entwicklung der Wirtschaft in
Deutschland in den kommenden Jahren keinen stark negativen Einfluss auf den Fernsehwerbemarkt. Vielmehr würden
unter anderem die fortschreitende Digitalisierung, die Erweiterung des HD-Angebots sowie die wachsende TV-begleitende
Nutzung von Social Media-Kanälen das Fernsehen als ein Leit-
70
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Prognosebericht
medium nachhaltig stärken und somit dessen Attraktivität für
Werbetreibende steigern. Dies spiegelt sich in den Annahmen
von PwC zur Entwicklung der TV-Werbeerlöse wider, wonach
für das Jahr 2013 im Vergleich zu 2012 von einem Wachstum
um 1,3 Prozent ausgegangen wird, was einem Anstieg von
4,00 Mrd. Euro auf 4,05 Mrd. Euro entsprechen würde. In den
Folgejahren soll jeweils eine geringe Steigerungsrate der Werbeerlöse erfolgen, sodass PwC hier bis zum Jahr 2016 ein
Wachstum auf insgesamt 4,25 Mrd. Euro erwartet.
Interesse würden Kunden vor allem an HD-und Sport-Angeboten zeigen.
Die stationäre Online-Werbung wird laut PwC in 2013 mit
einem Plus von 10,4 Prozent gegenüber 2012 nochmals ein
zweistelliges Wachstum erfahren und sich von 4,386 Mrd.
Euro auf 4,844 Mrd. Euro entwickeln. In den Folgejahren wird
sich das Wachstum jedoch sukzessive verlangsamen und im
Jahr 2016 gegenüber 2015 bei 8,0 Prozent liegen. Treiber wird
nach PwC die Displayvermarktung sein, insbesondere auch
durch weitere Innovationen im Bereich Targeting und Bewegtbildwerbung.
Für die Anzahl der IPTV-Haushalte prognostiziert PwC eine Zunahme von 1,6 Millionen in 2012 auf 2,5 Millionen in 2016.
Pro Jahr würde dies im Schnitt ein Wachstum von knapp 11
Prozent bedeuten. Der Anteil der IPTV-Haushalte an den Fernseh-Haushalten würde entsprechend von 4,3 Prozent in 2012
auf 6,5 Prozent in 2016 steigen.
Die mobile Online-Werbung wird den Prognosen nach 2013
um 32,2 Prozent gegenüber 2012 zulegen – damit von 121
Mio. Euro auf 160 Mio. Euro. Bedingt sei diese Entwicklung
vor allem durch die steigende Nutzung von Smartphones und
damit einem höheren mobilen Medienkonsum. Bis 2016
werde mobile Online-Werbung zwar das am dynamischsten
wachsende Marktsegment bleiben, jedoch wird sich auch hier
eine Verlangsamung des Wachstums einstellen. 2016 sollen
die Umsätze auf 310 Mio. Euro angestiegen sein – nahezu eine
Verdoppelung gegenüber 2013.
Quellen: Zenith Optimedia Pressemitteilung zu „Advertising Expenditure Forecast”, 3. Dezember 2012; Mindshare Pressemitteilung, 4. Januar 2013; Magna Global Pressemitteilung zu „Advertising Forecast
2013”, 3. Dezember 2012; Studie „German Entertainment and Media
Outlook: 2012 – 2016“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Oktober 2012
Pay-TV und IPTV
In der PwC-Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2012 – 2016“ wird bis zum Jahr 2016 mit einer Zunahme des Anteils der Abonnenten-Haushalte auf 61 Prozent
gemessen an den Gesamt-Haushalten erwartet. Die Abonnenten-Haushalte umfassen dabei sowohl Kabel- und IPTV-Haushalte, Satelliten-Haushalte mit Pay-TV sowie Kunden der
Pay-TV-Plattform von Sky. Dieser Aufwärtstrend sei nach PwCAngaben vor allem durch den Anstieg der Nachfrage nach PayTV- und IPTV-Angeboten zurückzuführen. Anhaltend großes
71
Für das Pay-TV werden – ausgehend von 5,9 Mio. Haushalten
in 2012 – für das Jahr 2016 insgesamt 7,6 Mio. Pay-TV-Haushalte erwartet. Dies entspräche einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 7,5 Prozent. Verglichen mit der Anzahl der
Gesamthaushalte läge der Anteil der Pay-TV-Haushalte im Jahr
2012 bei 15,3 Prozent und 2016 bei 19,7 Prozent.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2012 –
2016“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Oktober 2012
Produktionsdienstleistung
Ein wichtiger Indikator für die Entwicklung des deutschen Produktionsmarkts sind die Werbeeinnahmen, die Haupteinnahmequelle der Free-TV-Sender. PwC erwartet in seiner im
Oktober 2012 veröffentlichten Prognose bei weiterhin stabiler
Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland in den kommenden
Jahren keinen stark negativen Einfluss auf den Fernsehwerbemarkt. Vielmehr würden unter anderem die fortschreitende
Digitalisierung, die Erweiterung des HD-Angebotes sowie die
wachsende TV-begleitende Nutzung von Social Media-Kanälen
das Fernsehen als ein Leitmedium nachhaltig stärken und
somit dessen Attraktivität für Werbetreibende steigern. Dies
spiegelt sich in den Annahmen von PwC zur Entwicklung der
TV-Werbeerlöse wider, wonach für das Jahr 2013 im Vergleich
zu 2012 von einem Wachstum um 1,3 Prozent und damit
einem Anstieg von 4,00 Mrd. Euro auf 4,05 Mrd. Euro ausgegangen wird (siehe auch die Erläuterungen unter 9.2.1 TV- und
Online-Werbemarkt).
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2012 –
2016“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Oktober 2012
Die hohe Wettbewerbsintensität im TV-Produktionsmarkt und die
starke Budgetdisziplin der Kunden führen weiterhin zu einem
Effizienzdruck, zum Beispiel immer mehr Programm stunden in
höherer Qualität mit geringerem Aufwand abzuwickeln.
Durch die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege
und der damit verbundenen Möglichkeit für neue (Sparten-)
Programme, z.B. durch die Abschaltung des analogen Satellitenrundfunksignals im April 2012, sowie die steigende Nachfrage nach HD werden sich neue Wachstumsmöglichkeiten
für den Markt von Produktionsdienstleistungen ergeben. Die
zunehmende Digitalisierung, die technischen Weiterentwicklungen und deren multimediale Nutzung stellen an einen
Dienstleister weiterhin hohe Anforderungen, ein breites Angebotsspektrum abdecken zu können.
10.2.2 Segment Film
Für den deutschen Kinomarkt könnte sich – nach den hervorragenden Zahlen des Schlussquartals 2012 und in Anbetracht
einer Reihe von vielversprechenden Kinostarts wie „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“, „Django Unchained“,
„Oblivion“, „Die Monster Uni“, „Hangover 3“, „Star Trek Into
Darkness“ oder „World War Z“ – ein starkes erstes Halbjahr
2013 und damit eine Fortsetzung der Kinobegeisterung
herauskristallisieren. Aus deutscher Sicht könnten auch die
Constantin Film-Produktionen „3096 Tage“, „Fünf Freunde 2“
und „Ostwind“ sowie „Kokowääh 2“ (Warner), „Rubinrot“
(Concorde) und „Schlussmacher“ (Twentieth Century Fox) dazu
beitragen und für einen sehr guten einheimischen Marktanteil
sorgen.
Im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion ist die Prognose noch
verhalten, da viele aktuelle Marktentwicklungen – wie die Auswirkungen der Haushaltsabgabe auf die Produktionsaktivitäten
der öffentlich-rechtlichen Sender, Neuerungen im Produktportfolio der privaten Sender oder auch die Pay-TV-Erweiterung
auf dem Auftragsproduktionsmarkt – abzuwarten sind. Letztlich muss auch das Internet, insbesondere die YouTube-TVKanäle, als mögliche Konkurrenz für das kommerzielle Fernsehen genau beobachtet werden.
Im Bereich der nationalen TV-Auftragsproduktionen ist das
Marktumfeld generell schwer einzuschätzen. Vier Jahre nach
der einschneidenden Werbekrise halten sich die TV-Sender
mit Ausgaben für neue Formate immer noch zurück, auch
wenn Branchenkenner für 2013 einen regen Werbemarkt in
Deutschland prognostizieren. Pay-TV entwickelt sich in
Deutschland derzeit sehr positiv und könnte in nächster Zeit
zu einem interessanten Partner bei TV-Auftragsproduktionen
werden.
Im Geschäftsfeld Home Entertainment ist davon auszugehen,
dass das gute Ergebnis des Jahres 2012 im laufendenden Jahr
nicht unbedingt wieder erreicht wird. Die Umsätze auf dem
deutschen Markt dürften knapp unter dem Vorjahreswert
liegen. Im physischen Geschäft ist beim Verkauf von DVDs ein
Abwärtstrend messbar, jedoch ist gleichzeitig ein stetiger
Anstieg der Blu-ray-Verkäufe zu beobachten.
10.2.3 Segment Sport- und Event-Marketing
PwC prognostiziert in einer Studie, dass sich die weltweiten
Einnahmen aus Übertragungsrechten für Sportveranstaltungen
um durchschnittlich knapp 4 Prozent pro Jahr auf ca. 35 Mrd.
US-Dollar im Jahr 2015 (2010: ca. 29 Mrd. US-Dollar) erhöhen werden. Unter allen Erlösen im Sportsektor (Ticketverkäufe, Sponsoring, Merchandising etc.) werde dies damit der
Bereich mit den zweithöchsten Zuwachsraten sein. Mit einem
Anteil von rund 38,3 Prozent an den Einnahmen aus Übertragungsrechten bleibt die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten
und Afrika) der größte Teilmarkt. Die höchsten Zuwachsraten
erwartet PwC jedoch in Nord- und Südamerika.
Quelle: PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft:
„Changing the game – Outlook for the global sports market to 2015”,
Dezember 2011
Im Bereich Sponsoring werden – nach Auswertungen des Fachverbandes Sponsoring (Faspo) – deutsche Unternehmen bis
zum Jahr 2014 verstärkt in Sportsponsoring investieren. Bei
einem geschätzten Sponsoring-Volumen von insgesamt rund
4,4 Mrd. Euro im Jahr 2012 erwartet Faspo einen Etat von
etwa 2,8 Mrd. Euro für Sportsponsoring-Aktivitäten. Dieser Betrag soll bis 2014 auf rund 3 Mrd. Euro anwachsen. Die dominierende Sportart wird dabei unverändert Fußball sein, bei dem
sich laut Faspo 81 Prozent der Sportsponsoren engagieren werden. Mit deutlichem Abstand folgen Basketball (32 Prozent),
Handball (28 Prozent), Eishockey (23 Prozent) und Reiten (19
Prozent).
Quelle: Studie „Sponsor Visions 2012”, Fachverband Sponsoring
(Faspo)
Der globale Werbemarkt wird laut Prognose von ZenithOptimedia im Zeitraum 2013 bis 2015 wieder schneller wachsen
als in den vergangenen Jahren. Für 2013 erwartet das Unternehmen einen Anstieg von 4,1 Prozent und für 2015 wird
sogar ein Zuwachs von 5,6 Prozent prognostiziert. Als Wachstumstreiber nennt ZenithOptimedia die sich entwickelnden
Märkte, deren Werbeinvestitionen im Jahr 2013 um 8 Prozent
72
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Prognosebericht
ansteigen werden, während die entwickelten Märkte lediglich
um 2 Prozent zulegen können.
Quelle: ZenithOptimedia, Advertising Expenditure Forecast, Dezember
2012
10.2.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
PwC prognostizierte im August letzten Jahres für den Computerund Videospielmarkt in Deutschland ein rasantes Wachstum:
Nach Einschätzung des Unternehmens werden die deutschen
Spieler im Jahr 2016 rund 2,9 Mrd. Euro für Games ausgeben.
Ausgehend von einem Vergleichswert von knapp 2,0 Mrd. Euro
im Jahr 2011 entspräche dies einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 7,7 Prozent. Die mit Abstand stärksten
Zuwächse erwartet PwC dabei in den Segmenten Mobile
Games, mit einer durchschnittlichen Steigerung um 18,6 Prozent pro Jahr, und Online Games, deren durchschnittliches
jährliches Wachstum PwC mit 15,7 Prozent beziffert.
Quelle: PricewaterhouseCoopers AG, Pressemitteilung, 13. August 2012
10.3 Strategische Schwerpunkte
10.3.1 Konzern
Der Constantin Medien-Konzern verfolgt unverändert das strategische Ziel, einen im deutschsprachigen Raum führenden
Medienkonzern zu formen, der stabile positive Ergebnisse erwirtschaftet.
10.3.2 Segment Sport
Für SPORT1 steht 2013 weiterhin die Forcierung der Multimedia-Strategie und der damit verbundenen Ausweitung der
Verbreitung von SPORT1 HD bzw. SPORT1+ oder Sportinhalte
über weitere Infrastrukturanbieter und Plattformbetreiber im
Fokus. Um auf die strukturellen Veränderungen in der deutschen TV-Landschaft und den damit einhergehenden stärkeren Wettbewerb zu reagieren, steht die Weiterentwicklung von
SPORT1 im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Seit Ende 2012
entwickeln wir innerhalb des Sportsegments zahlreiche neue
Formate und Projekte, die einerseits das Profil von SPORT1
als Sportsender schärfen, andererseits die Marke SPORT1 in
seiner multimedialen Ausprägung weiter stärken werden. Vor
dem Hintergrund des zunehmend digitalen und konvergenten
Mediennutzungsverhaltens und der Transformation vom klassischen TV-Zuschauer hin zum User plattformübergreifender
Angebote bilden darüber hinaus auch der konsequente Ausbau bestehender und die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung
neuer Diversifikationsgeschäftsmodelle über den klassischen
Online- und Free-TV-Bereich hinaus einen Schwerpunkt der
73
digitalen Aktivitäten unter der Multimediamarke SPORT1.
Auch im Online-Bereich zielen die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2013 auf eine weitere Verbreitung der Marke SPORT1 ab.
Dabei stehen die Themen Video und Mobile erneut im Mittelpunkt. Daneben wird auch die Erweiterung des Online-Angebots über neue, zusätzliche Portale, die SPORT1.de thematisch flankieren bzw. ergänzen, konsequent vorangetrieben –
unter anderem mit starkem Fokus auf den Bereich Social Media.
Die Realisierung dieser strategischen Schwerpunkte wird 2013
mit erhöhten Investitionen im Bereich der Programm- und Produktionskosten verbunden sein.
Die strategischen Schwerpunkte der PLAZAMEDIA liegen weiterhin auf dem konsequenten Ausbau bestehender Kundenbeziehungen im In- und Ausland und insbesondere auf der
Entwicklung und Weiterentwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Der Ausbau der Technologie-Marktführerschaft im Bereich HD,
die Weiterentwicklung technologischer Innovationen wie interaktive, digitale oder mobile Zusatzangebote sowie die digitale
Archivierung und Distribution von Content werden weiterhin
die Treiber im Produktionssektor und damit auch für PLAZAMEDIA sein. Ziel ist, das anerkannte Know-how der Produktionsgruppe in diesen Bereichen auch auf neue Kundengruppen und Geschäftsfelder zu transferieren.
Im Geschäftsjahr 2013 liegen die Schwerpunkte der Constantin Sport Marketing insbesondere darin, die vorhandene Expertise und das gesamte Leistungsspektrum der Marken des Sportsegments über integrierte Vermarktungsmodelle noch stärker als
bisher als Verbundlösung anzubieten. Darüber hinaus wird eine
intensivere Zusammenarbeit mit Sportverbänden, Sportrechtehaltern und -vermarktern angestrebt. In der Mediavermarktung konzentriert sich die Constantin Sport Marketing weiterhin auf die Erschließung zusätzlicher Geschäftsfelder und neuer
Erlösquellen.
10.3.3 Segment Film
Im Geschäftsfeld Kinoproduktion/Rechteerwerb liegen die strategischen Schwerpunkte der Constantin Film AG auf der Beibehaltung und Optimierung der hohen Standards ihrer nationalen und internationalen Eigen- und Koproduktionen sowie
dem selektiven Einkauf hochwertiger Lizenztitel. Darüber hinaus wird sich Constantin Film künftig noch stärker der Produktion von englischsprachigen Titeln für den Weltmarkt
widmen. Generell wird angestrebt, Filme mit Event-Charakter
herzustellen und auszuwerten.
Für 2013 hat Constantin Film bisher 18 vielversprechende
Filmprojekte in der Pipeline, davon einige englischsprachige
Produktionen, die auf den internationalen Markt zugeschnitten
sind. Dazu zählt insbesondere die aufwendige 3D-Produktion
„Pompeji“, bei der Paul W.S. Anderson die Regie übernehmen
wird.
Nach dem Drehstart der Komödie „…und Äktschn!“ mit Gerhard Polt sollen in den ersten Monaten des Jahres u.a. auch
die Dreharbeiten zur Constantin Film-Koproduktion „Schoßgebete“ nach Charlotte Roches Buchbestseller, sowie der internationalen Eigenproduktion „Love, Rosie“, die auf dem gleichnamigen Liebesroman der irischen Erfolgsautorin Cecelia
Ahern basiert, und der Rat Pack-Produktion „Fack Ju Göhte“
beginnen.
Auch im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion wird sich die
Constantin Film-Gruppe künftig verstärkt englischsprachigen
Großproduktionen zuwenden, die nach Besetzung und Thematik auf den internationalen Geschmack ausgerichtet sind.
Darüber hinaus verfolgt die Constantin Film-Gruppe hier weiterhin die Strategie, die bewährten Partnerschaften mit den
wichtigsten TV-Sendern weiter auszubauen und mit qualitativ
hochwertigen und innovativen Produktionen – wie beispielsweise aktuell dem neuen „Tatort Hamburg“ für die ARD oder
der Ken Follett-Bestsellerverfilmung „Die Pfeiler der Macht“
für das ZDF – zu deren Erfolg beizutragen. Auf internationaler
Ebene sollen durch die Tochterfirma Nadcon Film neue Koproduktionspartner gewonnen und weltweit attraktive Serien
und TV-Filme verwirklicht werden.
Im Geschäftsfeld Kinoverleih verfolgt die Constantin Film AG
weiterhin ihre bewährte Strategie, erstklassige Eigen- und Koproduktionen mit vielversprechenden Lizenztiteln, u.a. aus
dem DreamWorks-Output-Deal, zu kombinieren und sie – aufgrund des sehr wettbewerbsintensiven Umfelds – in besucherrelevanten Zeiträumen auf die Leinwand zu bringen. Die
Verleihstaffel für das Kinojahr 2013 umfasst aus derzeitiger
Sicht 18 Filme (9 Eigen-/Koproduktionen und 9 Lizenztitel).
Der Verleihschwerpunkt wird dabei – wie schon in der Vergangenheit – auf der zweiten Jahreshälfte liegen. In diesem Zeitraum starten u.a. die internationale 3D-CGI-Eigenproduktion
„Tarzan“, die Eigen-/ Koproduktionen „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“ und „Fack Ju Göhte“ sowie die Lizenztitel „Ender’s Game“ – ein Science-Fiction-Thriller mit Harrison
Ford und Ben Kingsley – und „Walking with Dinosaurs 3D“.
Auch im Home Entertainment werden die starken Eigen-/Koproduktionen der Constantin Film AG weiterhin mit hochwertigen Lizenztiteln ergänzt. Zur Strategie in diesem Geschäftsfeld zählen darüber hinaus eine attraktive Präsentation der Produkte in den Multimediahäusern und die Anreicherung der
DVDs/Blu-rays mit ansprechendem Zusatzmaterial. Erfolge im
digitalen Bereich – wie z.B. eine hohe Anzahl bezahlter VideoDownloads von Constantin Film-Neuveröffentlichungen – sollen
künftig weiter ausgebaut werden. Einen erfolgreichen Start in
das Jahr 2013 verspricht bereits das erste Quartal, in dem die
Constantin Film-Kinohits „Step Up: Miami Heat“ und „Resident
Evil: Retribution“ als Neuveröffentlichungen auf den Markt
kommen.
Im Geschäftsfeld Lizenzhandel/TV-Auswertung wird die Constantin Film AG ihre langjährigen und guten Kontakte zu den
großen deutschen TV-Sendern weiter ausbauen und plant darüber hinaus, neue Partner zu akquirieren. Da sich der TV-Markt
laufend weiter fragmentiert, versuchen viele neue Spartensender Marktanteile zu gewinnen. Die Constantin Film-Gruppe
strebt an, auch sie mit relevantem Content zu versorgen.
10.3.4 Segment Sport- und Event-Marketing
Strategisches Ziel der TEAM-Gruppe ist es nach wie vor, ihre
Marktposition als eine der weltweit führenden Sportvermarktungsagenturen für internationale Großveranstaltungen weiter
zu festigen. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind in diesem Zusammenhang das nachweislich große fachliche Know-how des
Unternehmens sowie seine engen und über Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen.
Aus operativer Sicht liegt der Fokus auf der aktiven Unterstützung der kommerziellen Partner in der laufenden Spielzeit und
den Vorbereitungen zum Vermarktungsprozess für den neuen
Verkaufszyklus (2015/16 bis 2017/18) der UEFA Champions
League und der UEFA Europa League, der im Laufe des Jahres
2013 beginnen wird.
10.3.5 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Strategisches Ziel der Highlight Event & Entertainment AG ist
es, ihre Position im Event- und Entertainment-Geschäft noch
auszuweiten. Zu diesem Zweck sollen einerseits die bestehenden Partnerschaften weiter ausgebaut und andererseits neue
Kunden akquiriert werden. Darüber hinaus ist geplant, die
Zusammenarbeit zwischen der Highlight Event & Entertainment AG und der Highlight Communications AG noch zu inten-
74
2012
Zusammengefasster Konzernlage- und Lagebericht
Prognosebericht
sivieren und dadurch die Marktposition beider Gesellschaften
zu stärken.
Im operativen Bereich laufen – nach der erfolgreichen Abwicklung des Neujahrskonzerts 2013 der Wiener Philharmoniker – die Vorbereitungen für die anstehenden Highlights auf
vollen Touren. Der Eurovision Song Contest wird in diesem Jahr
vom 14. bis 18. Mai 2013 in Malmö/Schweden ausgetragen,
und das Open-Air-Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker findet am 30. Mai 2013 statt.
10.4 Finanzielle Ziele
Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den Erwartungen über voraussichtliche Entwicklungen abweichen können, wenn sich die den zukunftsbezogenen Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen sollten.
Auf Basis der Entwicklung in den Segmenten geht der Vorstand
für das Geschäftsjahr 2013 gegenwärtig von einem Konzernumsatz von 440 Mio. Euro bis 480 Mio. Euro aus. Unter Berücksichtigung der Holding-Kosten sowie der Finanzierungsaufwendungen und Steuern erwartet der Vorstand ein auf die
Anteilseigner entfallendes positives Konzernergebnis. Für das
Geschäftsjahr 2014 plant die Constantin Medien-Gruppe im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 mit einem geringeren auf
den Anteilseigner entfallenden Ergebnis.
Das Ergebnis der Constantin Medien AG ist im Einzelabschluss
im Wesentlichen durch die Jahresergebnisse der Tochtergesellschaften beeinflusst, welche sich durch die Ergebnisabführungsverträge bzw. Dividendenausschüttungen niederschlagen. Insgesamt rechnet der Vorstand für den Einzelabschluss
der Constantin Medien AG für die Geschäftsjahre 2013 mit
einem positiven und für 2014 aus heutiger Sicht mit einem
negativen Ergebnis.
Ismaning, 20. März 2013
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
75
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
Versicherung der gesetzlichen Vertreter | Das Unternehmen
2012
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
„Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Constantin Medien
AG vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
der Gesellschaft beschrieben sind.“
Ismaning, 20. März 2013
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
76
2012
Jahresabschluss | Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der
Buchführung und den Lagebericht der Constantin Medien AG,
Ismaning, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst
ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist
es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der
Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht
abzugeben.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
München, 20. März 2013
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss
unter Beachtung der Grund- sätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des
Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
77
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Petra Justenhoven
Wirtschaftsprüferin
ppa. Katharina Deni
Wirtschaftsprüfer
CONSTANTIN MEDIEN AG
Münchener Straße 101g 85737 Ismaning, Germany Tel +49 (0) 89 99 500 - 0 Fax +49 (0) 89 99 500 - 111
HRB 148 760 Amtsgericht München [email protected] www.constantin-medien.de