Artikel in der Thurgauer Zeitung vom Montag, 7

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Artikel in der Thurgauer Zeitung vom Montag, 7
Stadt Frauenfeld 33
Montag, 7. Dezember 2015
TZ SCHENKT
Unterwegs mit
dem Dalai Lama
FRAUENFELD. Der Schweizer
Bild: Andrea Stalder
Die Chläuse treffen mit Ross und Wagen in der Frauenfelder Vorstadt ein – gesäumt von zahlreichen Kindern.
Grosse Augen und dünne Stimmen
Weit und breit kein Flöckchen Schnee – dafür aber spätherbstliches Kaiserwetter: Das Ambiente am Frauenfelder
Chlausumzug war gestern Sonntag etwas gewöhnungsbedürftig, doch hielt das Hunderte nicht von der Teilnahme ab.
CHRISTOF LAMPART
FRAUENFELD. Der Umzug begann
um 14 Uhr. Doch kaum jemand
bekam es mit. Beziehungsweise:
hätte es mitbekommen, wenn
nicht plötzlich der von zwei
Pferden gezogene und einer
Schwarzwald-Blockhütte gleichende Samichlaus-Umzugswagen wie aus dem Erdreich emporgeschossen dagestanden hätte. Und das im buchstäblichen
Sinne.
Denn wo er stand, war er
sofort von Dutzenden von Menschen umringt, welche alle ihre
Hände dem bärtigen Alten entgegenreckten, welcher im Akkord die mit Erdnüssen, Schokolade und Guezli gut gefüllten
Säckchen aus dem Fenster hinausreichte und an die Menge
verteilte. Eine Mandarine und
Wörtlich Die Rösser sind besonders herzig
Livia Schöpfer
Islikon
sieben Jahre alt
Francesco Lima mit Vater Jorge
Pfyn
dreieinhalb Jahre alt
Finja-Luisa Kumli
Thundorf
drei Jahre alt
Ich war schon letztes Jahr hier
am Chlausumzug. Heute ist
mein Grosi mitgekommen. Ein
Sprüchlein kann ich auch. Das
werde ich dem Samichlaus aufsagen, damit ich ein Säckli bekomme.
Ich und mein Papi kommen jedes
Jahr an den Frauenfelder Chlausumzug. Heute bin ich besonders
aufgeregt. Aber ich freue mich
schon auf den Sack, den ich vom
Chlaus für mein Sprüchli bekommen werde.
Ich habe schon fleissig ein
Sprüchlein geübt. Wenn der
Chlaus mich fragt, kann ich es
aufsagen. Hoffentlich kriege ich
dann einen grossen Sack mit
Süssigkeiten. Besonders herzig
sind aber die Rösser.
FRÄULI & LEULI
Der dritte Teller ist gefüllt
Bilder: Margrith Pfister-Kübler
Das Dober-Team mit Clemens und Christa Dober, Mattia Bordino,
Florije Muharemi, Roman Besmer sowie Sandra Keller.
Ueli Gubler und Sybilla Abegg
sind treue Dober-Kunden.
Patrizia de Angeli und Eda Ruch
schwärmen von der Metzgete.
FRAUENFELD. In der Konviktturnhalle lockte am Samstagabend
ein kulinarischer Event der
Extraklasse. «Metzgete à discrétion», freut sich Ueli Gubler
vom Langdorf. Er und Sybilla
Abegg vom Talbachquartier wissen, was sie erwartet: «Dober,
das isch e feini Metzg. Drum
sind mir cho.» Patricia de
Angeli und Eda Ruch schwärmen: «Kleingewerbe bewegt. Da
ist Kompetenz und Leidenschaft.» Das Metzgermeisterpaar Clemens und Christa
Dober und ihr Team werden mit
Komplimenten überhäuft.
Sauerkraut, Kartoffeln, Braten
müssen ratzfatz nachgefüllt
werden. Wegen der Blut- und
Leberwürste kam Markus Bauer
mit Kindern; die 11jährige Bettina bevorzugt Gschnätzlets
und der 14jähriger Oliver die
Zwiebelsauce. Martin Komposch füllt seinen dritten Teller
und lacht: «A discrétion!» Einen
eigenen Metzger mit Berufsstolz
zu haben, das beglückt: «Wir
sind schon vor zwei Jahren diesem Metzgete-Ruf gefolgt», ruft
eine Gruppe.
Margrith Pfister-Kübler
ein Biberli gaben dem Behältnis
zudem einen Anstrich von Vitaminbombe
und
Festtagsschmaus. «Mit allen unseren
Einsätzen haben wir rund 6500
Säckli an die Menschen verteilt»,
erklärt ein Chlaus.
Dass die Marschtabelle, welche für die 700 Meter lange Strecke eingeplant ist, schon lange
nicht mehr stimmt, stört kaum
jemanden. Viele geniessen das
schöne Wetter einfach und verweilen bei einem Schwatz, während wenige Schritte weiter kleine Mädchen und Jungen mit
zumeist geweiteten Augen und
leisen Stimmen den Chläusen
die erlernten Sprüchlein aufsagen. Ein «Nicht bestanden» gibt
es bei dieser Mutprüfung nicht,
wohl aber ganz viele glückliche
Gesichter – nicht anders als in all
den Jahren zuvor.
Fotograf Manuel Bauer ist bekannt für seine fotografischen
Werke über Tibet. In den letzten
Jahren begleitete er immer wieder den Dalai Lama auf seinen
Reisen in der Himalaja-Region.
Dabei entstanden Bilder, die das
religiöse Oberhaupt sehr privat
zeigen. Ausserdem möchte
Bauer auch auf das unterdrückte tibetische Volk und ihre
Kultur aufmerksam machen.
Morgen Dienstag präsentiert
der Fotograf seine bisher unveröffentlichten Werke in einem
Vortrag im Casino in Frauenfeld
(Beginn um 19.30 Uhr).
Für diesen Vortrag im Casino
verlost die Thurgauer Zeitung
zweimal zwei Eintritte. Die
Tickets gehen an die ersten zwei
Anruferinnen oder Anrufer, die
heute um 11 Uhr unter der Telefonnummer 052 728 32 02 durchkommen. (red.)
Von Nazareth
nach Bethlehem
FRAUENFELD. In der Altstadt kann
man sich auf die Reise von Nazareth nach Bethlehem machen.
Auf einem einstündigen Rundgang bietet Regio Frauenfeld
Tourismus die Möglichkeit, die
neue Weihnachtsbeleuchtung in
Frauenfeld anzuschauen. Dabei
werden die Besucher von Stadtführerinnen begleitet. Bei der
Führung können die Teilnehmer
der Weihnachtsgeschichte nicht
nur lauschen, sondern sie auch
in Form von Illuminationen erleben. Die Teilnahme ist auf
25 Personen beschränkt und ist
kostenpflichtig. (red.)
Mehr Informationen unter:
052 721 31 28 oder
www.regiofrauenfeld-tourismus.ch
Konzert Die Lieblingswalliserin der Frauenfelder
Bild: Christian Rupper
«Unsere Lieblingswalliserin endlich wieder im Eisenwerk», hatten die Veranstalter das
Konzert der Mundartsängerin Sina angekündigt. Am Freitagabend wollten sich 250 Besucher ihren ersten Frauenfelder Auftritt nach über vier Jahren nicht entgehen lassen.