Printausgabe als PDF - GIT
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30 121 58. Jahrgang | Februar 2014 2 Schwerpunkt: n Laborautomatio stay updated with G.I.T. LaboraTory porTaLs laboRaToRy-jouRNal.com GIT-laboR.dE an rm Ge ition Ed ImaGING-GIT.com Receive all relevant information on the laboratory business and academic research in chemistry and biotechnology with G.I.T. Newsletters Subscribe for free at: www.laboratory-journal.com/user/register www.GIt-labor.de/user/register (German Edition) www.ImaGInG-GIt.com/user/register www.gitverlag.com Vorwort Es lebe der Sport © fotomek - Fotolia.com Nun laufen die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Mario Thevis, der führende Dopinganalytiker Deutschlands und regelmäßiger Autor der GIT Labor-Fachzeitschrift, ist längst in Sotschi und hat alle Hände voll zu tun. Bereits im Vorfeld der Olympiade wurde bekannt, dass ein bisher nicht mit analytischen Methoden erfassbares Dopingmittel, der Mechano Growth Factor (MGF) illegal gehandelt wird. Die Analytik einer neuen Dopingsubstanz kann erst beginnen, wenn die Substanz in diesem Zusammenhang bekannt ist. In Bodybuilderkreisen ist der MGF schon seit einigen Jahren in Umlauf, so ganz neu ist das Mittel also nicht. Wie bei allen anderen Growth Factors (Wachstumsfaktoren) handelt es sich um ein Protein, das gezielt bestimmte Zelltypen zur Teilung und zum Wachstum anregt. Das Mittel wird direkt in den Wirkort, also den zu behandelnden Muskel, injiziert. Die Dosis an zugeführtem wirksamem Wachstumsfaktor ist dabei sehr niedrig und lokal begrenzt, sodass die Analytik schwierig ist, zudem bildet körpereigenes MGF einen Hintergrund. Das körpereigene MGF ist eine Isoform und ein alternatives Genprodukt (Splicevariante) des Insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 (engl.: Insulin-like growth factor 1 (IGF-1)). Endogenes MGF wird bei einer Beschädigung der Muskeln lokal aufreguliert und steuert die Heilung und, um zukünftigen Beschädigungen vorzubeugen, die Vergößerung des Muskels. Was motiviert Menschen dazu sich hochwirksame Substanzen, deren Nebenwirkungen kaum einzuschätzen sind, verabreichen zu lassen? Vor allem vermutlich Ruhm, Preisgeld und Werbeeinnahmen, die aus der veränderten Leistungsfähigkeit resultieren. Allerdings scheint der persönliche Ergeiz zur Verbesserung der eigenen Leistung ebenso groß zu sein, denn Doping findet auch im Breitensport nicht selten statt. Die erwähnten Bodybuilder sind hier ein Beispiel. Bei ihnen wird auch im privaten Bereich viel gedopt und schon mehrfach wurden muskelaufbauende Präparate in dieser Sportart zuerst verwendet. Darunter der Missbrauch von anabolen steroiden ab 1960 bei Bodybuildern. Der Sport, der in Sachen Doping immer wieder genannt wird, der Radsport, ist dagegen nur selten die Quelle neuer Mittel. Im Radsport hilft im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten nur ein höherer Sauerstoffgehalt im Blut. Große Muskeln enstehen nur, wenn die Muskeln viel anaerob arbeiten also in kurzer Zeit viel Leistung erbringen. Radsport läuft ausschließlich aerob ab, denn es wird über lange Zeit eine konstante Dauerleistung erbracht. Viel Muskelmasse ist hier eher unerwünscht. Das ist auch der Grund dafür, dass der Radsport gerne als Negativbeispiel verwendet wird. Eine erhöhte Sauerstoffmenge im Blut ist leicht analysierbar, wirksames Doping im Radsport ist kaum zu verbergen. Viele andere Sportverbände verstecken sich gerne hinter dem Radsport und behaupten, im Vergleich würde ja bei ihnen weniger gedopt. Das entspricht aber nicht der Wahrheit. Gedopt wird überall, wo sich Menschen einen Vorteil davon versprechen. Die berühmte Liste des Dopingarztes Fuentes enthielt die Namen von Sportlern aus allen möglichen Sportarten, inklusive dem oft als Dopingfrei dargestellten Fussball und Sportarten, bei denen man sich fragt, was Doping hier nutzen soll, wie beim Autorennsport. Den größten Profit am Doping haben aber gar nicht die Sportler. Die werden nur in Einzelfällen und in bestimmten Sportarten reich.Den größten Profit im Sport machen die Verbände. Es ist kein Zufall, dass alle großen Sportverbände ihren Hauptsitz in der Schweiz haben. Dort gibt es ein für Verbände sehr günstiges Steuerrecht. Auch die Trainer, die Vereine, Medien, Ärzte, die Pharmaindustrie und natürlich auch der Zuschauer, der das Ganze ja letztendlich bezahlt, profitieren vom Doping. Wie würden wohl die Zuschauerquoten aussehen, wenn man Doping wirksam unterbindet. Man müsste damit rechnen, dass die bestehenden Rekorde bestehen bleiben. Der Ansatz, nur die Sportler zur Verantwortung zu ziehen, ist meiner Meinung nach unverantwortlich. Zumindest die direkten Profiteure wie Trainer, Vereine und Verbände müssten mitverantwortlich gemacht werden. Im Radsport ist fast jeder Fahrer wegen Dopings bestraft worden, soweit ich weiß aber noch kein einziger Trainer oder Funktionär. Verbände in ihrer ursprünglich gedachten Form als Organ zum Bündeln von Interessen mehrerer Menschen zu einem gemeinnützigen Zweck, sind die Sportverbände, ebenso wie manch andere gemeinnützige Organsisation, wie z. B. der ADAC nicht. Sie sollten als profitorientierte Unternehmen professionell geführt und entsprechend ihrer Finanzverhältnisse besteuert werden. Bleiben Sie sauber! Arne Kusserow Chefredakteur GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 3 Inhalt Inhalt QUO VADIS Assay- & Chiptechnologie Seite 28 Bioprozesstechnik Seite 31 | Automatisierte Wasseranalytik Wasser ist das wichtigste Lebensmittel für den Menschen und alle anderen Lebewesen. Die Sicherstellung der Trinkwasserqualität ist daher eine essenzielle Aufgabe, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Allerdings ist sauberes Wasser in Abhängigkeit von der Lage einer Region oft nicht ausreichend oder in ausreichender Qualität vorhanden, weshalb Konflikte um die knappe Resource seit der Entstehung von menschlichen Gesellschaften aufgetreten sind. Die stetig wachsende Zahl an Proben und der rasch ansteigende Bedarf an Trinkwasseranalytik erfordert ein hohes Maß an Standardisierung und Automation. Seite 14 VORWORT Es lebe der Sport 3 Dr. A. Kusserow Qualitätskontrolle Seite 40 6 Dr. M. Follmann Einblick in die Microarray-Technologie 8 9 Seite 44 © Bilder: www.fotolia.com 31 S. Faassen et al. 34 Dr. M. Adamczyk Nachrichten 11 Elektrochemische Prozessanalytik 36 Redoxpotentialmessungen als Kontrollparameter in Sauerteigfermentationen J. Behr et al. 16 K.-H. Bauer, P. Krebs Induziert pluripotente Stammzellen iPS Die vollautomatisierten Herstellung Kalibrierung, Linearität und Korrelation Teil 2 40 W. Gottwald LIMS in sieben Schritten Schritt 1: IST-Analyse SCHWERPUNKT 4 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Fluoreszenzspektroskopie Prozessanalysatoren in der Lebensmittelproduktion 10 Automatisierte Wasseranalytik Qualitätssicherung bei Trinkwasser Seite 47 28 Sicherheit im Labor QUO VADIS Zell- & Biotechnologie Aus Drei mach Eins Multi-Parametererfassung mit siliziumbasiertem Sensorchip Partikel auf’s Korn genommen Strategien zur Optimierung von Prozessen unter Partikelbeteiligung GIT Laborbuch Nachhaltigkeit T. Le Minh, A. Haase Prof. Dr. M. J. Schöning et al. Dr. D. Amaratunga et al. Analytica 2014 – Treffpunkt für Industrie und Forschung 25 FACHARTIKEL MAGAZIN Life Sciences im Verein Deutscher Ingenieure Verfolgen, Überwachen, Analysieren In-situ Partikelmessung im Prozess 22 B. Rudolph M. Kulik et al. Inhalt 43 SCHWERPUNKT | ▶ Induziert pluripotente Stammzellen22 Um induziert pluripotente Stammzellen, sogenannte iPS-Zellpopulationen in einer guten und vergleichbaren Qualität zu erhalten, muss der Herstellungsprozess unter reproduzierbaren und kontrollierten Prozessbedingungen erfolgen. Diesem Ziel hat sich ein Projektkonsortium im Rahmen eines dreijährigen Ziel2. NRW Projektes (www.stemcellfactory.de) verschrieben und unter maßgeblicher Beteiligung des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologie IPT aus Aachen eine vollautomatisierte Produktionsanlage konzipiert. borautomation Schwerpunkt: La Hydrierreaktionen in der chemischen Technik Effiziente Testung hydrieraktiver Edelmetall-Trägerkatalysatoren ▶ Verfolgen, Überwachen, Analysieren25 Sensoren, die die Prozessparameter inline erfassen und unter realen Bedingungen messen und in Echtzeit analysieren, sind für eine gute Prozesssteuerung notwendig. In dieser Arbeit wird die in-situ Messung von Partikeln, Kristallen und Tröpfchen basierend auf der Software-unterstützen, optischen Rückreflexionsmessung vorgestellt. 44 Bekanntgabe unseres Gewinners Das richtige Bild aus unserem Gewinnspiel der GIT Labor-Fachzeitschrift 12/2013 hat gefunden: 47 Klemens Wassermann vom AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Wien. M. Goepel et al. Geheimnisvolle Sphingolipide Komplexes Netzwerk wichtiger Botenstoffe laboratory-journal.com Enter the Enter the world of world of Science && Science Industry Industry D. Vogt, Prof. Dr. H. Stark Rekombinante Proteine für Therapie und Diagnostik Anwendung in Therapie und Praxis Wir gratulieren zum Gewinn: „Bioverfahrensentwicklung“ von W. Storhas. Viel Freude beim Lesen! 50 E. Schwarz und T. Thieme 53 © olly/Fotolia Neue Möglichkeiten für die Strukturbiologie In vivo Proteinkristallisation und Freie-Elektronen-Laser Dr. L. Redecke et al. gang 58. Jahr | Februar 2014 2 30 121 MARKTPLATZ Produktneuheiten 56 15 MINUTEN 60 BUYERS GUIDE 61 Inhalt Der Beitrag von analyticon instruments zur Titelseite erscheint in der Ausgabe 0414 der GIT-LaborFachzeitschrift. t: erpunk ion Schw at utom Labora www.gitverlag.com © [email protected] - Fotolia.com Magazin Life Sciences im Verein Deutscher Ingenieure Medconf 2014: Software zum „Anfassen“ Vom 14.-16. Oktober 2014 findet in München der 7. Kongress „Medconf 2014“ statt. Sein Alleinstellungsmerkmal ist, dass sie sich ausschließlich mit der Softwareentwicklung und dem Systementwurf für medizinische Geräte beschäftigt. Die Veranstaltung adressiert brisante Themen wie das MPG, Auswirkungen gesetzlicher Rahmenbedingungen durch die EU oder die FDA sowie Methoden und Techniken des Software Engineerings. Veranstalter ist das Unternehmen HLMC Events. Die VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences tritt auf dem Kongress wieder als Verbandspartner auf. Mit dem Fachbereich Medizintechnik besitzt sie für die Themengebiete des Kongresses besondere Kompetenz. Insbesondere der Fachausschuss „Qualitätssicherung für Software in der Medizintechnik“ ist auf der Veranstaltung sowohl mit Fachvorträgen vertreten als auch in die inhaltliche Gestaltung involviert. Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/GIT-VDI 6 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Einreichung von Vortragsangeboten Veranstalter und Partner rufen zur Abgabe von Vortragsangeboten zu folgenden Themenschwerpunkten auf: Stand der Überarbeitung von Normen und Gesetzen, Erfahrungen zur Zertifizierung und Validierung von Medizinprodukten mit Schwerpunkt Software, Projektmanagement und Umgang mit medizintechnischen Daten. Weiterhin sind folgende Bereiche als interessante Schwerpunkte ausgeschrieben: Projektmanagement in der Medizintechnik, Software-Architektur für medizintechnische Produkte, Schnittstellen zwischen Herstellern und Krankenhäusern, Software-Plattformen in der Medizintechnik, innovative Technologie für die vernetzte medizinische Versorgung von morgen. Erstmals wird es einen Themenblock geben, in dem ausschließlich Referenten der FDA, des TÜV, von benannten Stellen und Mitglieder aus Normungsgruppen sprechen werden. Themenschwerpunkte dieser Vorträge sind die Anforderungen an die Medizinprodukteentwicklung in Europa und durch die FDA sowie die Zulassung in verschiedenen Ländern. Wunsch-Abonnement wechseln? vdi.de/wunschabo Entsprechende Vortragsvorschläge können bis zum 30. Mai 2014 elektronisch eingereicht werden. Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeiter und Führungskräfte von Forschungs- und Entwicklungs- sowie IT-Abteilungen, an Medizinproduktehersteller und an Dienstleister, die im Bereich der Medizintechnik tätig sind. KONTAKT | Dr. Martin Follmann Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Düsseldorf Tel.: 0211/6214-266 Fax: 0211/6214-177 [email protected] www.vdi.de/tls Mehr Informationen: www.medconf.de VDI L D S R X 2 L(" D Q G ( S H L M 9TEQHDCD )DSYSVDBGRDKMTMC @TE#@TDQRO@QDMm F@Q@MSHDQSÞ LHM Q D 3 N #DL TMC M D Q @ DHMA UDQ h$TQN AHRYT RDKOQ«LHD BG 6D GDQMÞ RHB (NMDMBGQNL@SNFQ@OGHD LHS,DSQNGL mJDHMSDTQDR5DQAQ@TBGRL@SDQH@K %HKSDQJ@QSTRBGDM2OQHSYDMEHKSDQ m)@GQD&@Q@MSHD@TECDM MHNMDMRTOOQDRRNQ mHMSDFQHDQSDUNKK@TSNL@SHRBGD /QNADMUNQADQDHSTMF m OOKHJ@SHNMRF@Q@MSHDVDBGRDKM NGMD1HRHJNà HBLDSQNGLCD Magazin Einblick in die Microarray-Technologie Exploration and Analysis of DNA Microarray and Other High-Dimensional Data: Die neue zweite Ausgabe dieses Buches beantwortet die Nachfrage nach einem umfassenden, aktuellen Überblick über den wichtigen und aufstrebenden Bereich der Microarray-Technologie und der damit verbundenen anspruchsvollen Datenanalytik. Das Buch gliedert effektiv alle Phasen dieser revolutionären analytischen Technik – von der Vorbehandlung bis zur Analysenphase. Mit neuen Erkenntnissen zur Interpretation der Ergebnisse, Klassenvorhersage, ABC-Clustering, Biclustering, Massenspektrometrie, Nachverfolgen von SpearmanKorrelationen und mehr, ist dieses Buch eine gute Referenz für Wissenschaftler, Lehrer und Studenten mit Interesse an der DNA-Daten-Analyse. Sie können dieses Buch auf Seite 60 gewinnen. Ziv Shkedy Wie bewerten Sie die zukünftige gie? Entwicklung der Microarray-Technolo mehr) wird die he ifisc Fragen und Microarray-Analyse mehr auf spez CMAP-Plattform Themen konzentriert werden (z. B. die Teil einer integrierfür Wirkstoffforschung etc.). Es wird roarray-Daten nur ten Daten-Analyse werden, in der Mic enden werden. eine der Datenquellen sind, die wir verw (und Shkedy: In den nächsten fünf Jahren gie ist mittlerweile Amaratunga: Microarraytechnolo - für die Untersu eines der ausgereiftesten Werkzeuge n andere Techchung des Transkriptoms. Auch wen sch sind, zeigen nologien ebenfalls auf dem Vormar dig verstanden diese noch Probleme, die nicht vollstän den können. Ich und angemessen berücksichtigt wer nologie, dass sie erwarte von der Microarray-Tech in Einblicke in auch in den nächsten Jahren weiterh Krankheiten und die molekularen Grundlagen von deren potentielle Therapien gibt. ist außerordentlicher Professor und Berater für statistische Methoden am interuniversitären Institut für Biostatistik und statistische Bioinformatik an der Universität Hasselt, Belgien. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel u. a. über klinische und präklinische Studien, Modellierung von Infektionskrankheiten und Bioinformatik. Dhammika Amaratunga ist Senior Director und JanssenFellow bei Janssen R&D (Johnson & Johnson). Aufgrund seiner bedeutenden Beiträge zur Analyse von Microarray Daten und Bioinformatik im Allgemeinen wurde er Fellow bei der American Statistical Association. Er trägt einen Doktortitel in Statistik von der Princeton University. Javier Cabrera Welche Konzepte versucht das Buch zu vermittlen? auf die Analyse zu dem, was atz ens Geg hochdimensionaler Daten. Im diese Art hat d, wir net heute oft als „Big Data“ bezeich n und öße ngr obe hpr Stic von Daten in der Regel kleine rme eno el Reg der in en viele Variablen (Big Data hab ran Übe der le trol Kon Stichprobengrößen), sodass die te, zep Kon t eib chr bes h passung wichtig ist. Das Buc wendet werden könver die , ren fah Ver und Prinzipien roduzierbare Ergebnisse nen, um zuverlässige und rep zu erhalten. triert sich Amaratunga: Das Buch konzen Leseprobe Unter http://bit.ly/Lesenswert-DA können Sie einen Blick ins vorgestellte Buch werfen. 8 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ist Professor in der Abteilung für Statistik an der Rutgers University, NJ. Er veröffentlichte mehr als 100 Artikel u. a. zu DNA-Microarrays, Data-Mining von biopharmazeutischen Datenbanken und Computer Vision. Er lehrte auch am Cold Spring Harbor Laboratory, an der Universität Hong Kong und der Universität Singapur. Was war der Stein des An stoßes zum Anfertigen einer zweiten Ausgabe des Buches? Shkedy: Die Grundidee war, die erste Ausgabe zu aktualisieren und aktuellere Beispiele sowie Metho den hinzuzufügen. Nach wie vor soll das Buch dem Leser eine Toolbox zur Analyse von Microarray-Daten vom ersten Schritt der Vorverarbeitung bis zum letzten Schritt der Datenanalyse bereitstellen. Amaratunga: Seit der ersten Auflage des Buches gab es vie l Bewegung im Bereich der Analyse hochdimensionaler Daten. Die zw eite Auflage trägt dem Rechnung. Da s Buch setzt ein en Fo ku s au f die Mi cro arr ay Technologie, dem Gebie t, in dem die stärkste Weiterentw icklung in den letzten Jahren stattf and. Viele der beschriebenen Metho den können jedoch auch in anderen Umfeldern genutzt werden, in dene n hochdimensionale Daten generi ert werden. Technische Daten: 2. Auflage, März 2014 Hardcover 344 Seiten ISBN 978-1-118-35633-3 Dhammika Amaratunga, Javier Cabrera & Ziv Shkedy John Wiley & Sons, Hoboken, NJ www.wiley-vch.de Lesenswert Magazin Analytica 2014 – Treffpunkt für Industrie und Forschung Von 1. bis 4. April 2014 wird München erneut zum Dreh- und Angelpunkt der internationalen Labortechnik-, Analytik- und BiotechnologieBranche. Denn die Analytica lädt ein und mehr als 1.100 Aussteller aus aller Welt werden ihre Produkte und Geräte für Labore aus Forschung und Industrie präsentieren. Moderne Analyseverfahren sowie innovative biologische Methoden sind heutzutage in den meisten Bereichen nicht mehr wegzudenken, ob bei der Qualitätskontrolle von Trinkwasser oder bei Prüfverfahren von Funktionsmaterialen. 2014 stellt die Veranstaltung deshalb die Themen Lebensmittel- und Kunststoffanalytik sowie Gen- und Bioanalytik in den Mittelpunkt. Diese spiegeln sich nicht nur im Rahmenprogramm, sondern auch in den Live Labs wider. Hier erwarten die Besucher drei Mal täglich Vorträge und Produktpräsentationen. Zudem findet im Rahmen der Live Labs erstmals die Sonderschau Ar- beitsschutz und Arbeitsicherheit mit experimentellen Vorträgen, auf Deutsch und Englisch, zu Brand- und Explosionsvermeidung statt. Experten erläutern darüber hinaus diverse Maßnahmen für einen bestmöglichen Gesundheitsschutz für Labormitarbeiter. An den ersten drei Messetagen treffen sich internationale Wissenschaftler zur Analytica Conference, um sich über den aktuellen Stand und die Entwicklungsperspektiven der Analytik auszutauschen. Dabei stehen unter anderem Themen wie Lebensmittelsicherheit, Clinical Proteomics, Metabolomics, Sensoren für Nanopartikel sowie Imaging Technologien und Chemometrische Methoden im Mittelpunkt. Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/analytica2014 Mehr Informationen: www.analytica.de Laboranalyse ganz einfach. analyt ica ril 2014 01.-04. Ap 304 ST | AND HALLE A1 Jeder Tropfen zählt. Mit der TwinPower-Technologie wird hohe Effizienz in der Laboranalyse ganz einfach. Weniger Reagenzien werden benötigt, weil das interne Volumen der Magnetventile auf ein absolutes Minimum reduziert wurde. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch geringer, weil sich zwei kleinere Magnetspulen im Ventil die Arbeit teilen und dadurch viel langlebiger und zuverlässiger sind als bisherige Systeme. Das 6624 TwinPower: So viel Cleverness auf kleinstem Raum. Mehr Minimum geht nicht. We make ideas flow. www.buerkert.de Laborbuch Sicherheit im Labor Verhaltensweisen für sicheres Arbeiten im Labor mit G Niemals ✔ ! Immer eigen e Gesundhei t/ Umwelt beac ▪ Bei Unwoh hten lsein sollte man aus Selbstschu anderen nicht tz un im Temperaturen Labor arbeiten. Besondere d zum Schutz der Umstände bei oder starker So ho nn besteht bei eini gen Lösungsm eneinstrahlung beachten. hen Bs itteln Explosio nsgefahr (Perox pw. ide etc.) Immer splittersicher beiten bzugs ar A s e d erhalb hen ffen auß n entweic ubstanze efahrsto rden, chtige) S (leichtflü durchgeführt we sen etc. n e n e d i e a g em Abzu rbeiten, b Säuren, B ▪ Alle A , sollten unter ein Gasen/Dämpfen, können giftigen dere bei insbeson or rinken n im Lab en und T mstände ahrungsmitteln s U s n E e ls in a e it N nter k Niem nde, die m bor dürfen u gsmittel n. Auch Gegenstä noch aus dem La n ru h a N e in ▪ rd r e e d w e rt w konsumie kommen, dürfen t in Kontak erden. w n gebracht verlasse uhe as Labor d n e Handsch h u rwendete erhalb des andsch e H v . it tl v m e sind auß Niemals es Labors nken und rlassen d mination an Kli e V m e d Konta ▪ Vor hen, um auszuzie ermeiden. v Labors zu phone Immer weite re Schutzklei du ng bedenken ▪ Diese sollte : geschlossene s Sc Baumwoll-Ki ttel sowie ggf. huhwerk, lange BaumwollHosen, Handschuhe umfassen. Immer gesun dheitsge undheit s gelangen, soll angefasst werd u keine ges n ▪ Damit r in den Organism mit Handschuhe oder ga de wie möglich n rwenden Gegenstä efäße ve /G n e h c s nete Fla it ennzeich rkieren m k e g n u nd zu ma s Symbol e h c re p Niemals ts e e sind en (Name, chemisch ymbol, ehältniss s ▪ Alle B nung des Inhalts hung), Gefahren es sich um eine Bezeich ndteile der Misc ummer (wenn N ta oder Bes ezeichnung, CASb ). n lt re e hand Gefah Substanz bekannte 10 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 fährd ende Substa ▪ Gesundheits nzen überprü gefährdende St fen of durch weniger gefährlich Subs fe sollten, wo möglich, stets ta Sicherheitsdate nzen ersetzt w nblatt (MSDS) er der Substanz ka den. Ein Blick ins nn hier hilfreich sein. t h / Smar aborbuc L / t h ic s r das Ge n dem Labo Niemals chuhen anfasse toffe aus enig S n e s d d n n e mit Ha sgefährd ten so w en. Weitere Laborbücher: http://bit.ly/GIT-Laborbuch e Sch utzbrille trag ▪ Auch Brill en enträg Schutzbrille m er brauchen eine entsprec hende splitte it Seitenschu rsichere tz. Diesen Beitrag herunterladen: http://bit.ly/Laborsicherheit Immer den A rbeitsplatz sa uber halten ▪ Verspritzt e Substanzen sind sofort du Maßnahmen rch entspreche zu beseitigen nde und Sie können ni cht nur gesund regelgerecht zu entsorgen. heitsgefährde auch zu Verunr nd se einigungen in den Proben fü in, sondern hren. Magazin Chemie-Tarifrunde 2014 wird fortgesetzt Carl Zeiss Meditec baut Geschäft in der Türkei aus Die Chemie-Tarifrunde wird nach dem Verhandlungsauftakt in den Regionen auf Bundesebene fortgesetzt. Gewerkschaft und ChemieArbeitgeber kamen am 15. Januar in Darmstadt zusammen. Die IG BCE fordert für die rund 550.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 % und eine Anhe- Der Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec hat den langjährigen Geschäftspartner Optronik mit Sitz in Ankara übernommen, um Kundenbedürfnisse auf dem schnell wachsenden türkischen Markt für Medizintechnik in Zukunft noch besser bedienen zu können. Das Unternehmen mit rund 60 Mitar- bung der Ausbildungsvergütungen um 60 €. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Außerdem will die Gewerkschaft den Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ fortschreiben und die Übernahmesituation nach der Ausbildung verbessern. www.igbce.de beitern war in der Vergangenheit exklusiver Vertriebspartner. Durch die Integration in das globale Vertriebs-, Service- und Supportnetzwerk von Zeiss können Kunden zukünftig direkt betreut und weitere Wachstumsfelder erschlossen werden. www.zeiss.de Förderung gestartet „Lebende Flüssigkeiten“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der SaarUni, der Universität Bayreuth, der Universität Grenoble und der marokkanischen Universität Rabat, welches von der Deutsch-Französischen Hochschule seit dem 1. Januar 2014 für drei Jahre mit rund 120.000 € gefördert wird: Wie fließt das Blut durch unsere Adern? Wie verformen sich rote Blutkörperchen? Wie bewegen sich Zellen? Wie haften Zellen aneinander? - Fragen wie diese möchten die Forscher des neuen Graduiertenkollegs „Lebende Flüssigkeiten“ in den kommenden Jahren klären. Die Forscher um den Saarbrücker Professor Christian Wagner und den Grenobler Professor Chaouqi Misbah arbeiten bereits seit Jahren eng auf diesem Gebiet zusammen. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Herzinfarkten, Lungenembolien oder Schlaganfällen besser vorzubeugen. Im Graduiertenkolleg werden die Doktoranden intensiv betreut. Das Programm sieht unter anderem vor, dass die Nachwuchswissenschaftler einen Teil ihrer Promotion an einer der Partneruniversitäten verbringen. Während des Semesters werden sie an zwei Lehrveranstaltungen teilnehmen und ihre Arbeit einmal im Semester im Rahmen eines Seminars vorstellen. Darüber hinaus findet einmal im Jahr in Deutschland, Frankreich oder Marokko ein Worksshop statt, bei dem die Jungforscher ihre Projekte präsentieren werden. Deshalb pflegen wir sie ganz besonders gut. Pflanzen und Tiere lieben Memmert-Konstantklima-Kammern. Weil Memmert die Umwelt liebt. Die Peltier-Technologie zum Heizen und Kühlen reduziert den Energieverbrauch im Labor und lässt die Geräte darüber hinaus ungemein leise, vibrationsarm und präzise arbeiten. Mit dem einzigartigen ControlCOCKPIT und modernsten Kommunikationsschnittstellen sind die Konstantklima-Kammern der Generation 2012 fit für die Zukunft. www.dfh-ufa.org www.memmert.com | www.atmosafe.net Nachrichten WÄRMESCHRÄNKE I VAKUUMSCHRÄNKE I BRUTSCHRÄNKE I STERILISATOREN CO2- BRUTSCHRÄNKE I KLIMASCHRÄNKE I FEUCHTEKAMMERN I KONSTANTKLIMA-KAMMERN I KÜHLBRUTSCHRÄNKE I WASSERBÄDER I ÖLBÄDER 100 % ATMOSAFE. MADE IN GERMANY. analytica 2014 1.-4. April, Messe München Besuchen Sie uns: Halle B2, Stand 103 Magazin Chromatographie-Anwenderseminare Bruker kooperiert mit Axel Semrau Im Februar und März dieses Jahres bietet Thermo Fisher Scientific Chromatographie-Anwenderseminare an verschiedenen Standorten in Deutschland und Österreich an. Diese kostenlosen Seminare bieten Informationen über neue technische Lösungen, Applikationen und Erfahrungsberichte von Anwendern. Gestartet wird jeweils mit der Vorstellung der automatisierten Probenvor- Dank einer Kooperation von Bruker und Axel Semrau bieten sich Kunden neue Möglichkeiten für die Konfiguration von Applikationssystemen im Bereich der GCMS. Die Massenspektrometer der Scion-Serie und die applikationsorientierten Systemlösungen von Axel Semrau ergänzen sich. Axel Semrau ist Vertriebspartner zahlreicher Hersteller. Bei der Auswahl von Produkten und Systemlösungen stehen Qualität, Innovationskraft, Verlässlichkeit und Preiswürdigkeit im bereitung und erweiterter Möglichkeiten des neuen Thermo Scientific Dionex Chromeleon Datensystems für die Chromatographie. In den anschließend parallel stattfindenden Vortragsblöcken werden spezifische Themen der HPLC und GC behandelt. Details zu Programm und Anmeldung finden Sie online auf: www.thermoscientific.de/ chromseminar Aus Orbeco-Hellige wird Tintometer Seit der Akquisition durch die Firma Tintometer im Jahre 2006 ist Orbeco-Hellige ein Bestandteil der Tintometer Firmengruppe. OrbecoHellige vertrieb bislang identische Produkte unter der Marke OrbecoHellige und Tintometer unter dem Markennamen Lovibond. Um noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können, fokussiert man sich zukünftig weltweit auf die Marke Lovibond. Hierzu überführt und integriert man den Namen und die Marke Orbeco-Hellige in die Marke Lovibond. Im Laufe der nächsten Monate werden alle Orbeco-Hellige Produkte ausschließlich unter dem Markennamen Lovibond vertrieben. www.orbeco.com/brand Mittelpunkt. Das Unternehmen entwickelt und konfektioniert aus der Kombination der Handelsprodukte und eigener Software Lösungen für die Automatisierung von Applikationssystemen im Bereich der Chromatographie. Als Spezialität werden Applikationssysteme für die Ab- und Trinkwasser-, Lebensmittel- und Pharmaanalytik mit hohen Automatisierungsgrad und on-line Probenvorbereitung für Kunden im GC und GCMS Labor entwickelt. www.axel-semrau.de GIT jetzt auch auf dem Stellenmarkt GIT bietet mit dem Jobnetwork ChemiePharma ab sofort einen Onlinestellenmarkt zur Suche nach hochqualifizierten Fachkräften in der Chemie- und Pharmaindustrie. Der Stellenmarkt bündelt die Expertise und Reichweite der Jobbörse Chemie, der GIT-Branchenzeitung CHEManager und des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), um Arbeitgeber bei der Gewinnung von qualifiziertem Fachpersonal zu unterstützten. Von Auszubildenden, über Berufseinsteiger bis hin zu Fach- und Führungskräften finden Arbeitgeber Fachpersonal für die Bereiche Produktion, Forschung & Entwicklung und Unternehmensführung. Dank eines umfangreichen Partnernetz- werkes hat der Onlinestellenmarkt eine einmalige Reichweite und Marktdurchdringung. Stellenausschreibungen werden unter http:// www.jobnetwork-chemiepharma. de/, auf den deutschsprachigen Partnerplattformen CHEManageronline.com und GIT-Labor.de, im angeschlossenen regionalen Jobbörsen-Netzwerk und optional auf der Jobbörse der Arbeitsagentur veröffentlicht. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachzeitschriften aus dem Verlagshaus Wiley-VCH bietet Arbeitgebern die Möglichkeit, maßgeschneiderte Anzeigenpakete aus digitalen und klassischen Print-Stellenanzeigen zu attraktiven Konditionen zu nutzen. Gewinner der Bluecompetition 2013 stehen fest Bei dem internationalen Wissenschaftswettbewerb, der sich rund um die Gasanalyse von Bioprozessen dreht, erreichte eine Gruppe der Clemson Universität aus den USA den 1. Platz. Matthew Pepper, Li Wang, Ajay Padmakumar, Ass. Prof. Timothy C. Burg, Ass. Prof. Sarah W. Harcum und Ass. Prof. Richard E. Groff aus den Fachbereichen Elektrotechnik und Technische Informatik sowie Bioengineering, entwickelten eine Echtzeit-Bioprozesskontrolle für aerobe Stoffwechselprozesse. Die Arbeitsgruppe erhielt ein Preisgeld von 5.000 €. Auf dem zweiten Platz folgte das Team von Assistant Professor John M. Pisciotta, Joe Mossman, Zehra Zaybak and William Schultz von 12 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 dem Fachbereich Biologie der West Chester Universität in Pennsylvania. Die Wissenschaftler nutzen bei ihrem Projekt Photobioreaktoren, um mit Algen Biogas herzustellen. Den dritten Platz belegten Martina Schedler, Nneka Maryrose Enwena, Dr. Ana Gabriela Valladares Juárez und Prof. Rudolf Müller von dem Institut für Technische Biokatalyse an der der TU Hamburg Harburg mit ihren Untersuchungen zum biologischen Abbau von Rohöl nach der Deepwater Horizon-Katasrophe. Die Jury bestand aus Prof. Dr. Gesine Cornelissen von der HAW Hamburg, Prof. Dr. Lars Blank von der RWTH Aachen und Vertr. Prof. Dr. Eiden von der W-HS Gelsenkirchen. www.bluesens.com Nachrichten Tauchen Sie mit uns in die moderne Laborpraxis ein: HDT Know-how Termine Prüfpflichtige Sicherheitseinrichtungen im Labor: Laborabzüge am 04.03.14 und 24.06.14 in Syke Prüfpflichtige Sicherheitseinrichtungen im Labor: Sicherheitsschränke am 05.03.14 und 25.06.14 in Syke Basiswissen Chemie für Kaufleute und Techniker am 17. - 19.03.14 in Essen und 25. - 27.06.14 in Lindau (Bodensee) Vermittlung der Sachkunde nach § 5 ChemVerbotsV mit Sachkundeprüfung am 17. - 19.03.14 in Essen Einführung in die Kunststofftechnik am 18. - 19.03.14 in Duisburg Interpretation von Massenspektren am 18. - 19.03.14 in Essen Führungstraining für Laborleiter am 20. - 21.03.14 in Essen Lagerung von Gefahrstoffen am 25. - 26.03.14 in Essen Vermittlung der Fachkunde für die Erstellung von Sicherheitsdatenblättern am 31.03. - 02.04.14 in Essen Einführung in die moderne GCMS Analytik und deren Probenaufgabesysteme am 02.-03.04.14 in Essen Anwendung der Infrarot-Spektroskopie in der chemischen Analytik und Qualitätskontrolle am 07. - 09.04.14 in Essen Vom Mitarbeiter zum erfolgreichen Stellvertreter des Laborleiters am 09. - 11.04.14 in Essen Probenvorbereitung für die Chromatographie am 29.04.14 in Essen Masterkurs für den fortgeschrittenen GC-MS Anwender am 06. - 07.05.14 in Essen Basic Principles and Design Criteria of Crystallizations in the Chemical and life-science Industry am 07. - 08.05.14 in Berlin Grundlagen und Auslegung von Kristallisationen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie am 08. - 09.05.14 in Berlin Kapillar-Gaschromatographie für den fortgeschrittenen MS-Anwender: Tipps, Tricks, Problemlösungen am 08.05.14 in Essen Fordern Sie ausführliche Programme an oder besuchen Sie uns im Internet. Ihr Ansprechpartner im HDT: Dipl.-Ing. Kai Brommann Telefon 0201 / 1803-251 E-Mail: [email protected] Infos zu allen Terminen finden Sie hier: www.hdt-essen.de/labor Magazin MENSCHEN Der Geruch von Krebs In einem internationalen Kooperationsprojekt hat eine Forschergruppe um den Konstanzer Neurobiologen und Zoologen Prof. Dr. Giovanni Galizia erstmals nachweisen können, dass Fruchtfliegen über ihren Geruchssinn Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden können. Die Forscher der Universität Konstanz und der Universität La Sapienza in Rom, Italien, stellten dar, wie sich anhand von transgenen Drosophilae eindeutige Muster, der durch die Gerüche aktivierten Duftrezeptoren, zeigen. Für die Versuchsreihe der Wissenschaftler aus Konstanz und Rom wurden die Antennen der Fliegen genutzt, an deren Rezeptorneuronen einzelne Duftmoleküle binden und so die Neuronen ak- durch die Wissenschaftler entwickelten bildgebenden Verfahren verschiedene Muster von aktivierten Neuronen, welche durch eine genetische Veränderung unter dem Mikroskop bei Aktivität fluoreszieren. Im Experiment wurden fünf verschiedene Brustkrebszellinien im Vergleich zu gesunden Zellen ausgewertet und eindeutig divergente Muster erzeugt. Dabei konnte nicht nur klar zwischen den gesunden Zellen und den Krebszellen unterschieden werden, sondern auch innerhalb der verschiedenen Krebszellen Gruppierungen erkannt werden. Abb.: Die Fruchtfliege sitzt in dem „Podest“ in der Mitte des Bildes. Düfte, z. B. von Krebszellen, werden von links durch den Schlauch zugegeben, der auf die Fliege gerichtet ist. Oben ist das Objektiv des Mikroskropes zu sehen, durch das Bilder von der Fliegenantenne aufgenommen werden. www.uni-konstanz.de tivieren. Die unterschiedlichen Duftmoleküle der jeweiligen Geruchsproben erzeugen in einem Originalpublikation Strauch M. et al.: Scientific Reports 4, 3576. DOI:10.1038/srep03576 © fotomek - Fotolia.com Junge Wissenschaftler ausgezeichent BUCHEN SIE JETZT DIE ANALYTICA-AUSGABE | Schwerpunkt: Chromatographie Themen u.a. Prozesstechnik & Sensoren Anzeigenschluss: 28.02.2014 Erscheinungstermin: 17.03.2014 e mehr aktuell … f u a s New git-labor.de 14 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb.: Die Preisträger (von links) Dr. Irène Baccelli, Dr. David Jones und Dr. Dominik Sturm freuen sich über die Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten. Es fehlt: Natalie Jäger. Quelle: DKFZ Gleich vier Nachwuchswissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) durften sich über Auszeichnungen freuen: Dr. Irène Baccelli und Dr. Dominik Sturm teilten sich den Richtzenhain-Preis und damit ein Preisgeld von 4.500 Euro. Zudem erhielt Irène Baccelli die Hälfte des mit 7.500 Euro dotierten Lewenz-Preises. Über die andere Hälfte freuten sich Natalie Jäger und Dr. David Jones. Viel gefährlicher als ein Tumor sind meist von ihm ausgehende Metastasen. Irène Baccelli gelang erstmals der Nachweis, dass Metastasen aus bestimmten stammzellartigen Tumorzellen entstehen können, die über das Blut zu anderen Organen gelangen. Sie entdeckte außerdem mehrere Oberflächenmoleküle, die auf metastasenbildenden Tumorstammzellen vermehrt zu finden sind. Mit Hilfe dieser Moleküle können Forscher möglicherweise Tests zum Nachweis der metastasenbildenden Tumorstammzellen oder neue Medikamente entwickeln. Ein weiteres potenzielles Zielmolekül für zukünftige Krebstherapien entdeckte der Mediziner Dominik Sturm während seiner Doktorarbeit. Es handelt sich um ein Enzym, das die Krebszellen möglicherweise vor dem Zelltod schützt und in gefährlichen kindlichen Hirntumoren übermäßig aktiv ist. Natalie Jäger untersuchte das Erbgut von über 400 Tumorproben verschiedener Krebsarten auf Veränderungen. Sie stellte fest, dass ausgerechnet das in weiblichen Zellen stillgelegte zweite X-Chromosom dafür besonders anfällig ist. David Jones spezialisierte sich auf kindliche Hirntumoren und entdeckte, dass mehrere Erbgutveränderungen bei verschiedenen Patienten an immer den gleichen Genen auftreten. Diese Gene kommen als Angriffsziele für neue Medikamente in Frage. | ▶ Matthias Zachert wird spätestens zum 15. Mai 2014 neuer CEO bei Lanxess. M. Zachert ist der frühere Finanzvorstand von Lanxess und derzeit CFO von Merck. Axel Heitmann wird sein Amt als Vorstandsvorsitzender von Lanxess zum 28. Februar 2014 niederlegen. ▶ Claas-Jürgen Klasen von Evonik ist neuer Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (VDI-GVC). Dr.-Ing. Klasen tritt die Nachfolge von Dipl.-Ing. Achim Noack, Bayer CropScience, an und übernimmt damit den Vorsitz einer der größten Gesellschaften des VDI mit über 15.000 Mitgliedern. ▶ Frank Hils ist seit Ende des vergangenen Jahres neuer Geschäftsführer der deutschen Bürkert-Verkaufsgesellschaft. Damit übernimmt der 49-Jährige die Verantwortung für ein rund 200 Mitarbeiter starkes Verkaufsteam. ▶ James Dumesic Chemiker an der Universität von Wisconsin in Madison (USA), wurde durch die Chemie-Fakultät der Technischen Universität München (TUM) und die Jürgen Manchot-Stiftung Wilhelm die Manchot-Forschungsprofessur 2013 verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt die TUM seine Arbeit zur Aufklärung der Reaktionen auf der Oberfläche heterogener Katalysatoren und seine wegweisenden Arbeiten zur katalytischen Umsetzung von Biomasse zu Energieträgern und Chemikalien. ▶ David Petrosyan vom Forschungszentrum FORTH in Heraklion (Griechenland) erhält den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Er wird für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Quantenoptik ausgezeichnet. www.dkfz.de Nachrichten Magazin Therapie durch Alkaloide? Nadelholz-Duft beeinflusst Klima Nadelbäume geben flüchtige Kohlenwasserstoffe ab, vor allem Terpene, die wir als charakteristischen Duft des Waldes wahrnehmen. In einer komplizierten Reaktionsfolge, an der Ozon und Schwefeldioxid beteiligt sind, sollen sie an der Entstehung von Aerosolen beteiligt sein, die dem Treibhauseffekt entgegen wirken. Deutsche Wissenschaftler haben im Labor jetzt mit Infrarot-Spektroskopie die Reaktion eines Terpens mit Ozon verfolgt. Wie sie in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, konnten sie dabei entscheidende Zwischenverbindungen identifizieren und nachweisen, dass diese sehr effektiv mit Schwefeldioxid reagieren. Malaria, eine der häufigsten Infektionskrankheiten sowie Nahrungsmittelknappheit sind zwei der dringlichsten Herausforderungen für die Menschheit. Leider verlieren sowohl Herbizide zum Pflanzenschutz als auch Antiinfektiva rapide an Wirksamkeit, da die Zielorganismen Resistenzen entwickeln. Um beide Felder zu bearbeiten, testeten Wissenschaftler Leitstrukturen aus der agrochemischen Forschung auch gegen infektiöse Keime. François Diederich und seine Kollegen von der ETH Zürich, der TU München, der BASF SE, der Universität Hamburg, des Schweizerischen Tropeninstituts STPHI in Basel und der TU Dresden haben jetzt neue Hemmstoffe entdeckt und deren Wirkungsweise charakterisiert. www.ethz.ch Originalpublikation Kunfermann A. et al.: Angew. Chem. (2014). DOI: 10.1002/ ange.201309557 onlinelibrary.wiley.com Originalpublikation Ahrens J. et al.: Angew. Chem., 126: 733–737 (2014). DOI: 10.1002/ ange.201307327 PUSH TO OPEN: BEQUEM & ERGONOMISCH Fingerabdruck verrät DNA-Schäden DNA-Schäden in Zellen können durch äußere Einflüsse, aber auch durch Veränderungen des Erbguts bei der Verdopplung der DNA während der Zellteilung entstehen. Welche Faktoren diesen Prozess steuern, ist eine wichtige Fragestellung, da die Anhäufung von DNA-Schäden der Alterung von Zellen und Geweben zugrunde liegt. Forscher des Leibniz-Instituts für Altersforschung (FLI) in Jena haben eine nichtinvasive Methode entwickelt, den highcontent-Microscopy-Assisted Cellcycle phenotyping Assay (hiMAC), mit deren Hilfe ein Fingerabdruck von DNA-Schäden in allen Phasen des Zellzyklus möglich ist. So kann in den Zellen untersucht werden, wo und wann spezifische DNA-Schäden auftreten, ob diese repariert werden und wie die Zelle auf das gesamte Schadensspektrum reagiert. www.fli-leibniz.de Originalpublikation Bruhn C. et al.: Cell Reports 6 (1), 182-195 (2014). doi: 10.1016/j.celrep.2013.12.018 Nachrichten direkter Zugang - video clip DÜPERTHAL SICHERHEITSTECHNIK GMBH & CO. KG Deutschland | Fon +49 6188 9139-0 | E-mail: [email protected] | www.dueperthal.com analytica 2014 | Halle B2, 107 | München | 01.-04.04.2014 GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 15 Quo Vadis Automatisierte Wasseranalytik Qualitätssicherung bei Trinkwasser K.-H. Bauer und P. Krebs W Frankfurter Stadtwald Wasserwerk „Hinkelstein“ © Frank Behnsen asser ist das wichtigste Lebensmittel für den Menschen und alle anderen Lebewesen. Die Sicherstellung der Trinkwasserqualität ist daher eine essenzielle Aufgabe, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Allerdings ist sauberes Wasser in Abhängigkeit von der Lage einer Region oft nicht ausreichend oder in ausreichender Qualität vorhanden, weshalb Konflikte um die knappe Resource seit der Entstehung von menschlichen Gesellschaften aufgetreten sind. Trinkwasserqualität ist lebensnotwendig Zuviel Wasser auf einmal richtet bei Überschwemmungen ebenfalls große Schäden an. Daher wurde bereits bei den ersten zentralistisch organisierten menschlichen Siedlungen und Staaten die Verteilung und der Umgang mit Wasser durch Wasserrechte reguliert. Die Bedeutung von Wasser wird auch durch den Eingang in nahezu alle Religionen verdeutlicht. Sei es in der biblischen Geschichte bei den Wassern von Mara, die Moses durch ein eventuell harzhaltiges Stück Holz trinkbar gemacht haben soll oder durch die vier klassischen Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. In Europa wurde seit dem Untergang Roms die Wasserversorgung und die Qualitätsicherung zunehmend vernachlässigt, mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung. Im späten Mittelalter war keine Trennung mehr zwischen Trink- und Abwässern vorhanden, was die Ausbreitung infektiöser Krankheiten immens verstärkte und beschleunigte. Heute wird man sich der Bedeutung sauberen Trinkwassers wieder zunehmend bewusst. Das hat, inbesondere in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Zuwachs in der Trinkwasseranalytik bewirkt. Durch die zunehmende Empfindlichkeit der eingesetzten Analysenverfahren werden ständig „neue“ Substanzen im Wasser entdeckt und müssen gegebenenfalls toxikologisch bewertet werden. Zusätzlich steigt auch die Anzahl an Proben stetig an. So erzwingt der rasch ansteigende Bedarf an flächendeckender Trinkwasseranalytik bei den Analyselaboren ein möglichst hohes Maß an Standardisierung und evtl. Automatisierung. 16 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Schwerpunkt Quo Vadis Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß. Johann Wolfgang von Goethe (1749 -1832) 1 Hessenwasser Hessenwasser gewinnt Trinkwasser für die Region um Frankfurt aus rund 300 Brunnen, Quellen und Stollen. Die Wasserwerke liegen verteilt über das gesamte Versorgungsgebiet. Vom Hessischen Ried über die Anlagen im Frankfurter Stadtgebiet und den Quellen im Vogelsberg/Spessart bis hin zu den Stollen im Taunus sowie dem Grundwasserwerk in WiesbadenSchierstein. Das gesamte bereitgestellte Trinkwasser stammt damit aus Grund- und Quellwasserleitern. Um die Qualität des Wassers zu gewährleisten, werden jährlich über 200.000 physikalisch-chemische und bakteriologische Analysen im Zentrallabor durchgeführt. Labor-Experten kontrollieren dabei das Wasser auf dem gesamten Weg von den Messstellen im Vorfeld der Brunnen, über die Aufbereitung bis hin zur Übergabestelle an den Weiterverteiler. Kontrolliert wird aber nicht nur das Wasser, sondern auch das Labor selbst. Die analytische Qualitätssicherung ist Teil der täglichen Arbeit im Labor. Der Erfolg wird regelmäßig durch unabhängige externe Gutachter überprüft und bestätigt. Das Zentrallabor ist als amtlich anerkannte Untersuchungsstelle gemäß der Trinkwasserverordnung bestellt und bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkks) nach europäischen Qualitätsnormen akkreditiert. Nachfolgend wird aufgezeigt, welche analytischen Möglichkeiten umgesetzt wurden um die hohe Zahl von Analysen zu bewältigen. Entscheidend ist neben der Qualität der Ergebnisse insbesondere auch ein hoher Automationsgrad. Es wird auf die folgenden Untersuchungsparameter eingegangen, die täglich von Bedeutung sind: ▪▪ Leitfähigkeitsmessung, Fluorid, Chlorid ▪▪ Bestimmung des Permanganatindex ▪▪ Bestimmung des CSB-Wertes ▪▪ Bestimmung der Säurekapazität, Basekapazität, pH-Wert ▪▪ Bestimmung von Fluorid, Chlorid, Nitrit, Nitrat, Sulfat in Trink- und Abwasser ▪▪ Bestimmung von Chlorit, Chlorat, Perchlorat und Bromat in Trink- und Badewasser ▪▪ Bestimmung von Schwermetallen wie Cadmium, Blei, Kupfer, Nickel, Uran und Chrom in Wasser- und Soleproben Schwerpunkt LEBENSLAUF Dipl.-Ing. Peter Krebs absolvierte ein Studium der Technischen Chemie von 1987 bis 1991 an der Fachhochschule Lübeck. Dem schloss sich eine Position im Vertrieb bei Metrohm Deutschland an. In dieser Zeit war Krebs u. a. zuständig für die Bereiche Titration, Ionenchromatographie und Voltammetrie. Seit 2005 ist Krebs Marketingleiter in der Firmen-Zentrale in Filderstadt. GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 17 Quo Vadis Verwendete Analysenmethoden ▪▪ Leitfähigkeitsmessung ▪▪ Direktpotentiometrie (pH-Wert, Fluorid) ▪▪ Titration mit potentiometrischer Indikation ▪▪ Ionenchromatographie mit verschiedenen Detektoren ▪▪ Voltammetrie (DPASV, AdCSV) Leitfähigkeitsmessung, nach DIN EN 27888 Die Messung der Leitfähigkeit erfolgt, soweit nicht schon vor Ort durchgeführt, mit einem Konduktometer mit einer Doppel-PtBlechelektrode. Das Konduktometer ist mit einem Probenwechsler verbunden, sodass Serienmessungen durchgeführt werden können. Die Messzelle lässt sich nach jeder Messung automatisch mit deionisiertem Wasser spülen. Fluorid nach DIN 38405-4 und ASTM D 3868 und Chlorid Fluoridionen werden, falls nicht über die Ionenchromatographie gemessen, mittels ionenselektiver Elektrode direktpotentiometrisch bestimmt. Der Probe wird eine Puffersubstanz (TISAB-Lösung) zugegeben, die zum einen die Ionenstärke konstant hält und den pH-Wert reguliert und zum anderen störende Aluminium- und Eisen(III)-Ionen komplexiert. Auch diese Bestimmung kann vollständig automatisiert werden. Die Bestimmung des Fluorid-Gehaltes kann mittels Standardaddition oder über eine zuvor erstellte Kalibriergerade erfolgen. Auch die argentometrische Bestimmung des Chlorid-Gehaltes in Thermalwässern erfolgt automatisiert, wobei der gleiche Autosampler jedoch ein zweiter Turm Verwendung findet. Die Endpunktserkennung erfolgt potentiometrisch mit einer Silberelektrode. Auf ein und demselben Probenwechsler werden also mehrere verschiedene Analysen durchgeführt. Permanganat-Index nach DIN EN ISO 8467 Der Permanganat-Index bestimmt den leicht oxidierbaren Anteil der organischen Inhaltsstoffe im Wasser und dient im weiteren Sinne als Maß zur Beurteilung der organisch-chemischen Belastung in gering belasteten Wässern. Zur Bestimmung wird die Wasserprobe mit Schwefelsäure und einem Überschuss Permanganatlösung bekannter Konzentration für zehn Minuten in einem siedenden Wasserbad erhitzt. Im Anschluss bestimmt man den Permanganatverbrauch durch Zugabe eines Überschusses an Natriumoxalatlösung und Rücktitration des verbrauchten Oxalats mit Permanganatlösung. Ausgedrückt wird der Permanganat-Index als Menge Sauerstoff in mg/l der für die Oxidation notwendig wäre. Die Bestimmung des Permanganat-Index ist aber nicht ohne Tücken. Insbesondere das zeitkritische Erhitzen der Proben lässt sich manuell bei hohem Probenaufkommen nur schwer reproduzierbar durchführen. Die hier verwendete, vollautomatische Methode löst dieses Problem. Der Schlüssel liegt in einer beheizbaren, externen Zelle, mit der die Proben vollständig automatisiert abgearbeitet werden. Der Transfer der Probe in die externe Titrierzelle sowie alle übrigen Probenvorbereitungsschritte inklusive dem Erhitzen der Probe als auch die Titration selbst werden vom System automatisch durchgeführt. Vergleichsmessungen der Oxidierbarkeit, bestimmt mit der automatischen Methode und der Handmethode, zeigten bei einigen Badewasserproben bei der automatischen Bestimmung erhöhte Werte insbesondere dann, wenn mit einem erhöhten Anteil leicht flüchtiger Verbindungen gerechnet werden musste. Eine genauere Untersuchung zu diesem Effekt dauert an. LEBENSLAUF Prof. Dr. Karl-Heinz Bauer (ohne Bild) widmete sich bereits früh in seiner Ausbildung der Wasseranalytik, die Schwerpunkt sowohl seiner Diplom- als auch seiner Doktorarbeit an der Uni Mainz war. Von 1989 bis 2001 arbeitete er als Laborleiter bei den Riedwerken im Kreis Groß-Gerau und ist nun seit 2001 Fachbereichsleiter bei Hessenwasser. Zudem hält er seit 2009 eine Honorar-Professur an der Hochschule Fresenius, Idstein. Chemischer Sauerstoffbedarf gemäß DIN 38409-44 und ASTM D 1252 Der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) ist eine Kennzahl für die Summe der in einem bestimmten Wasservolumen durch Dichromat oxidierbaren Stoffe. Dichromat ist ein deutlich stärkeres Oxidationsmittel als Permanganat, weshalb es auch die meisten organischen Verbindungen praktisch vollständig zu CO2 oxidiert. In Kläranlagen gilt der CSB als aussagekräftiger Leitparameter zur Beurteilung der Klärleistung und Abschätzung des hierzu benötigten Sauerstoffs. Zur maßanalytischen Bestimmung des CSB-Wertes wird die Wasserprobe über einen definierten Zeitraum mit Kaliumdichromat in halbkonzentrierter Schwefelsäure unter Zusatz von Silber-Ionen als Katalysator erhitzt. Anschließend titriert man die verbliebene Menge Kaliumdichromat mit Ammoniumeisen(II)-sulfat zurück. Die Oxidation der Wasserinhaltsstoffe wird in einer speziellen CSB-Heizvorrichtung unter Rückflusskühlung durchgeführt. Die Titration erfolgt direkt in den Reaktionsgefäßen, ohne dafür den Inhalt in andere Gefäße überführen zu müssen. Dies verhindert Probenverluste und erspart insbesondere bei hohem Probendurchsatz wertvolle Zeit. Abb. 2: Anionenbestimmung in Abwasser; Säule: Metrosep A Supp 5 - 150/4.0 (6.1006.520); Eluent: 3.2 mmol/l Na2CO3, 1.0 mmol/l NaHCO3, 0.7 ml/min; Säulentemperatur: 25 °C; Probenvolumen: 20 μl Abb. 1: Bestimmung der Säure- und Basekapazität 18 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Schwerpunkt Quo Vadis GIT_LVT_Analytica 2014:Anzeige 23.01.2014 Möchten Sie uns kennen lernen? ... dann besuchen Sie uns auf der Abb. 3: Mit modularem Equipment lässt sich fast jede ionenchromatographische Aufgabenstellung lösen. Bei Hessenwasser wird diese Aufgabe ebenfalls mit einem vollautomatisierten System gelöst, von der Probenvorbereitung über die Zugabe der diversen Lösungen bis hin zur Datenerfassung und -archivierung. Die identischen Abläufe garantieren auch hier eine hohe Reproduzierbarkeit. Säure- und Basekapazität und pH-Wert Die Säurekapazität ist ein Maß für die Pufferkapazität des Wassers gegenüber Säuren und damit verantwortlich für die pH-WertStabilität. Die Bestimmung der Säurekapazität nach DIN 38409-7 erfolgt durch Zugabe von Salzsäure, bis der pH-Wert der Wasserprobe auf 4,3 eingestellt wird. Aus dem Säureverbrauch ermittelt sich die Säurekapazität nach DIN 38409 -H7-1-2. Die Basekapazität dagegen ist ein Maß für die Pufferfähigkeit eines Wassers gegenüber Laugen. Zur Bestimmung wird der Natronlauge-Verbrauch bis zu einem pH-Wert von 8,2 ermittelt. Bei Trinkwässern (mit einem nahezu neutralen pH-Wert) werden auf diese Weise die schwachen Säuren wie z.B. Kohlensäure und Huminsäuren bestimmt. Auch die Bestimmung der Säure- und Basekapazität kann voll automatisiert werden. Ein Vorteil besteht darin, dass die Fla- Schwerpunkt schen nach dem Abfüllen am Probenahmeort vor der Analyse nicht mehr geöffnet werden müssen. Das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht wird somit stabil gehalten. Für die Messung werden 100 ml Probe über eine Probenschleife exakt abgemessen und in ein externes Titriergefäß transferiert. An Hand der Probenliste entscheidet die Software ob nur die Säurekapazität oder nur die Basekapazität oder beides bestimmt werden soll. Im letzteren Fall wird zuerst das Volumen zur Bestimmung der Basekapazität entnommen. In CO2sensiblen Proben erfolgt die Basekapazitätsbestimmung getrennt. Hierzu werden vor Ort spezielle Basekapazitätsflaschen gefüllt und nach dem Öffnen direkt titriert. Im Rahmen der Bestimmung der Säurekapazität prüft die Software nach Messung des pH-Wertes ob dieser größer oder kleiner 8,2 ist. Liegt der Anfangs-pH-Wert der Probe über pH 8,2 wird zunächst mit Säure auf diesen Wert titriert und anschließend automatisch der Verbrauch bis pH 4,3 ermittelt. Nach Beendigung der Titration werden alle mit Probe kontaminierten Teile mehrmals mit Reinstwasser gespült, sodass Verschleppungen ausgeschlossen werden können. Während des Abarbeitens einer Probenserie können permanent neue Proben nachgestellt werden. Aufgrund der hohen Probenzahl (ca. 50/Tag) ist eine weitreichende Automation der Säurekapazität analytica 2014 vom 1. bis 4. April Neue Messe München Halle B1 Stand 303 www.carlroth.de mit Neuheiten & Sonderangeboten Laborbedarf - Life Science - Chemikalien Carl Roth GmbH + Co. KG Schoemperlenstraße 3-5 - 76185 Karlsruhe Tel: 0721/5606 0 - Fax: 0721/5606 149 [email protected] - www.carlroth.de GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 19 Quo Vadis eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Fehler durch unreproduzierbares Handling der Proben werden ausgeschlossen. Anionen F-, Cl-, NO2-, Br-, NO3- und SO42- mittels Ionenchromatographie nach DIN EN ISO 10304-1 Die Bestimmung der Standardanionen in den unterschiedlichsten Wasserproben erfolgt bei Hessenwasser mit einem Ionenchromatographen. Das ursprünglich für die elektronische Suppression konzipierte System wurde nachträglich mit einem Suppressor Modul erweitert und kann somit die heutigen Grenzwerte sicher erfüllen. Das System ist äußerst robust. Durch die im System integrierte Inline- Filtration der Proben werden Probleme durch ein „nachträgliches Ausflocken“ eisenhaltiger Grundwässer während der Standzeit im Autosampler vermieden. EPA Methode Oxyhalogenide im Trink- und Badewasser nach DIN EN ISO 10304-4 Chlorat, Chlorit, Perchlorat und Bromat sind Nebenprodukte, die bei der Desinfektion des Trink- und Badewassers durch Oxidation der im Wasser vorhandenen Halogenide entstehen. Aufgrund ihrer vermuteten karzinogenen Eigenschaften muss ihre Konzentration im Trink- und Badewasser kontrolliert werden. Vor der Injektion in den Ionenchromatographen passieren die Proben die installierte Ultrafiltrationszelle. Probenvorbereitung und Analyse laufen voll automatisch ab. Bromat im Trinkwasser (DIN EN ISO 11206 und 15061 (EPA326.0)) Bromat entsteht während der Ozonierung von Trinkwasser. In zahlreichen internationalen Normen sind Grenzwerte und Prüf- Injektionsvolumen µl Nachweisgrenzen Reinstwasser Trinkwasser µg/l Leitfähigkeitsdetektion mit chemischer Suppression 300.1 100 0,130 0,390 IC/MS-Kopplung; MS-Detektion - 100 0,006 0,007 Nachsäulenderivatisierung mit o-Dianisidin; VIS-Detektion 317.0 100 0,210 0,640 1000 0,032 0,066 Nachsäulenderivatisierung 326.0 mit Kl; UV-Detektion Tab. 1: Übersicht zu Prüfmethoden und Nachweisgrenzen (gemäss DIN 32645) der Bromatbestimmung, *Trinkwasser-Matrix: je 100 mg/l Chlorid, Sulfat und Carbonat methoden festgelegt. Je nach geforderter Nachweisgrenze kommen verschiedene Detektionsmethoden zum Einsatz: Die Leitfähigkeitsdetektion mit chemischer Suppression erlaubt die Bestimmung von Bromat im unteren μg/l-Bereich. Für tiefere Nachweisgrenzen lässt sich Bromat mittels IC/ MS-Kopplung oder Nachsäulenderivatisierung mit Kaliumiodid und anschließender UV-Detektion nachweisen. Bestimmung von Schwermetallen mittels Voltammetrie Die voltammetrische Spuren- und Ultraspurenanalytik von Trink-, Grund-, Oberflächen-, Abwasser, Meerwasser, Soleproben und Flockungsmittel (wie z. B. FeCl3) dient der Bestimmung von elektrochemisch aktiven anorganischen Ionen wie Cd2+, Pb2+, Cu2+ und Ni2+. Sie wird häufig zur Ergänzung spektroskopischer Methoden insbesondere für stark salzhaltige Matrices eingesetzt und überzeugt durch geringen apparativen Aufwand, vergleichsweise niedrige Investitionsund Betriebskosten, einfache Probenvorbereitung, kurze Analysenzeiten sowie hohe Genauigkeit und Empfindlichkeit. Ein besonderer Vorteil der Voltammetrie liegt in der Möglichkeit einer Speziationsanalytik: Der Analyt wird nicht in seiner Gesamtheit, sondern in den vorliegenden verschiedenen Oxidationsstufen und Bindungsformen bestimmt. Die Spe ziationsanalytik erlaubt wichtige Aussagen zur Bioverfügbarkeit und Toxizität von Schwermetallen. Eine Anwendung dieser Art stellt bei Hessenwasser die Bestimmung der Chromspezies, Chrom(III) und Chrom(VI) dar. Darüber hinaus kann das Voltammetriesystem bei Bedarf (z.B. im Falle einer Funktionsstörung des ICP-MS Gerätes) ohne große Umrüstung auch für die Ultraspurenbestimmung von Uran eingesetzt werden. Die Voltammetrie kann „stand allone“ oder voll automatisiert betrieben werden. Wie Tabelle 2 zeigt, kann die Voltammetrie für die Spurenbestimmung und zur Speziation einer ganzen Reihe von Schwermetallen verwendet werden. Die Bestimmung von Zink, Cadmium, Blei, Kupfer, Thallium, Nickel und Cobalt wird in der DIN 3840616 beschrieben - für Uran kommt die DIN 38406-17 zur Anwendung. Ausblick Abb. 4: Aufgestockte und nicht aufgestockte Trinkwasserprobe; Säule: Metrosep A Supp 16 100/4.0 (6.1031.410); Eluent: 100 mmol/l H2SO4, 19.3 μmol/l Ammoniumheptamolybdat, 0.8 ml/ min; Nachsäulenderivatisierungsreagenz: 0.27 mol/l KI, Flussrate Nachsäulenreagenz: 0.2 ml/min; Säulentemperatur: 45 °C; Wellenlänge:352 nm; Probenvolumen: 1000 μl 20 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Um der permanent wachsenden Probenzahl, sowie den steigenden Qualitätsanforderungen in der Analytik gerecht zu Schwerpunkt Quo Vadis Element Nachweisgrenze [ng/l] Antimon Sb(III)/Sb(V) 200 Arsen As(III)/As(V) 100 Bismut Bi 500 Blei Pb 50 Cadmium Cd 50 Chrom Cr(III)/Cr(VI) 25 Cobalt Co 50 Eisen Fe(II)/Fe(III) 50 Kupfer Cu 50 Molybdän Mo(IV)/Mo(VI) 50 Nickel Ni 50 Platin Pt 0,1 Quecksilber Hg 100 Rhodium Rh 0,1 Selen Se(IV)/Se(VI) 300 Thallium TI 50 Uran U 25 Wolfram W 200 Zink Zn 50 Tab. 2: Die Voltammetrie ist eine nachweisstarke Analysenmethode, die sich als Ergänzung zu spektroskopischen Verfahren einsetzen lässt. Abb. 5: Probenvorbereitung für die voltammetrische Bestimmung werden ist ein hoher Automationsgrad in den Laboratorien unerlässlich. Die Erfassung von trinkwasserrelevanten Parametern mittels Titration, Ionenchromatographie und Voltammetrie konnte, wie gezeigt, weitestgehend automatisiert werden. Auch in Zukunft wird es weitere Herausforderungen in der automatisierten Trinkwasseranalytik geben. So wird zur Zeit über eine Änderung des Leitwertes für Chrom(VI) sowie über eine neue Norm zur Überwachung von organischen Fluorverbindungen (AOF) mittels Ionenchromatographie nach Anreicherung an Aktivkohle und Verbrennung im Sauerstoffstrom diskutiert. Entsprechend werden neue Aufgabenstellungen zu permanenten Weiterentwicklungen in der Geräte- und Analysentechnik führen. 1 Quelle Zitat: www.aphorismen.de/zitat/64909 Autoren: Dr. Karl-Heinz Bauer, Hessenwasser, Peter Krebs Metrohm KONTAKT | Dipl.-Ing. (FH) Peter Krebs Deutsche Metrohm GmbH & Co. KG Filderstadt Tel.: 0711/77088 213 Fax: 0711/77088 55 [email protected] www.metrohm.de Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/Wasseranalytik Mehr Informationen: http://bit.ly/ Trinkwasserverordnung Sanft verdampft. Vakuum-Konzentratoren von Christ Die SpeedDry Produktfamilie für Vakuumkonzentration Martin Christ Gefriertrocknungsanlagen GmbH Postfach 1713 D-37507 Osterode am Harz Tel. + 49 5522 5007 - 0 Fax + 49 5522 5007 - 12 www.martinchrist.de [email protected] Schwerpunkt Induziert pluripotente Stammzellen iPS Die vollautomatisierte Herstellung M. Kulik. F. Schenk und R. Schmitt U m induziert pluripotente Stammzellen, sogenannte iPS-Zellpopulationen in einer guten und vergleichbaren Qualität zu erhalten, muss der Herstellungsprozess unter reproduzierbaren und kontrollierten Prozessbedingungen erfolgen. Diesem Ziel hat sich ein Projektkonsortium im Rahmen eines dreijährigen Ziel2.NRW Projektes (www.stemcellfactory.de) verschrieben und unter maßgeblicher Beteiligung des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologie IPT aus Aachen eine vollautomatisierte Produktionsanlage konzipiert. Abb. 1: Zentrale Handlingeinheit 22 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Die Anlage wurde vor kurzem beim Projektpartner Life & Brain in Bonn aufgebaut und wird zurzeit biologisch validiert. Motivation für diese Vollautomatisierung kompletter biologischer Prozessabläufe war nicht nur die Tatsache, dass große Mengen an iPS Zellen manuell nur sehr aufwändig zu erzeugen sind, sondern auch die Erfahrung, dass die manuelle Produktion von iPS-Zellpopulationen starken Parameterschwankungen unterliegt und eine hohe Anzahl an undefinierten Einflüssen mit sich bringt. Einflüsse wie Erfah- Laborautomation Geschicklichkeit als auch Verfassung des Personals haben direkte Auswirkungen auf die Qualität der erzeugten iPS-Zellen. Das System Eine Automatisierung in diesem Umfeld ist allerdings sehr anspruchsvoll. Neben einer reproduzierbaren Qualität liegt die besondere Herausforderung in der Etablierung von Hochdurchsatzverfahren zur Isolation und Analyse einer möglichst großen Zahl von patientenspezifischen iPS-Zellpopulationen inklusive einer entsprechenden online Qualitätskontrolle (AICES, RWTH Aachen). Nichtdestotrotz war und ist es das Ziel des Projektes, eine automatisierte Produktion von Stammzellen hoher und gleichbleibender Qualität zu ermöglichen. Dafür arbeiten Biologen und Ingenieure Hand in Hand und realisieren biologische Abläufe rein mit technischen Mitteln. Dabei wird auf industrielle Standards gesetzt. Zu diesem Zweck wurde von Anfang an auf eine Industrie bewährte speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) zurückgegriffen, welche die meisten Anlagenkomponenten verbindet und steuert. Durch die Nutzung einer SPS ist eine hohe Anlagenstabilität erreicht worden, welche Windows basierten Systemen weit voraus ist. Ein 6-Achsen Knickarmroboter (KUKA) stellt die zentrale Laborautomation Handling-Einheit der Anlage dar und bietet Flexibiltät und Robustheit bei der Verbindung aller Prozessabläufe. Der Roboter ist hierfür mit einem flexiblen Universalgreifer ausgestattet, der sowohl Mikrotiterplatten (MTPs) als auch Pipettenboxen und Falcon Tubes greift und positioniert. Ein Greiferwechsel ist daher nicht nötig. Um den Arbeitsbereich des Roboters zu vergrößern, wurde er auf einer Line arachse (Bosch Rexroth) platziert. Alle benötigten Materialien werden über zwei Magazine in die Anlage eingeschleust. Die Magazine sind modular aufgebaut und mit verschiedenen Stellplätzen für MTPs, Pipettenboxen als auch beheizbaren und gekühlten Plätzen für Falcon Tubes versehen. Die Positionierung der Magazine erfolgt über zwei elektrisch angetriebene Drehtische, welche wie derum von der SPS gesteuert werden. Durch die steife Lagerung als auch den exakten Schrittmotor mit integriertem Encoder ist eine hochpräzise Positionierung von einzelnen „Disposables“ möglich. Dies führt zu einem robusten Greifprozess seitens des Roboters. Um einen möglichst hohen Sterilisationsgrad einzuhalten, liegen die Magazine in einem separierten Bereich der Anlage und sind durch den Einsatz von Trennwänden von der Liquid Handling Einheit (LHU) abgeschottet. Die LHU ist eine Entwicklung des Projektpartners Hitech Zang, welche an die speziellen Anforderungen der iPS-Zellgenerierung angepasst wurde. Sie verfügt über mehrere Stellplätze für Mikrotiterplatten als auch für Falcon Tubes und Pipettenboxen. Weiterhin verfügt sie über Sensorik zur Detektion von Füllständen sowie zur Kompensation von Pipettentoleranzen. Die zahlreichen Zwischenspeicher Genomics rung, Geschicklichkeit als auch Verfassung des Personals haben direkte Auswirkungen auf die Qualität der erzeugten iPS-Zellen. Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass die Konzentration an eingeschleusten Keimen durch manuelle Prozesse selbst unter Sicherheitswerkbänken immer höher ist als bei einer geschlossenen sterilen Produktionsumgebung. Beginning-to-end Solutions for A Corning Brand w 96 and 384 Well Storage Microplates w Reagent Reservoirs w PCR plates w Robotic tips w Sealing films w IMAG® separation devices w Magnetic bead-based purification kits w Corning® LSE™ Benchtop equipment Corning invites you to visit us at: Analytica 2014 Beginning-to-end Solutions for Genomics New Munich Trade Fair Centre Munich, Germany 1st to 4th April 2014, Hall A3-Booth 414 Ask the scientist! www.corning.com/lifesciences/solutions [email protected] GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 23 Schwerpunkt Abb. 3: Mikroskop für die automatisierte Zellernte Abb. 2: Hochdurchsatzmikroskop zur Kontrolle Abb. 4: Seitenansicht der Anlage für Medien sind beheizbar und verfügen über Deckel, die einen zusätzlichen Schutz vor Kontamination bieten. Ein automatisierter Inkubator wird vom Roboter beladen und bietet Platz für 400 Mikrotiterplatten. Auch hier werden Para meter wie Einschleusen, Ausschleusen als auch die Werte für Temperatur und CO2 von der SPS geregelt. relevanten Sensoren der Zentrifuge direkt mit den Ein- und Ausgängen der SPS verbunden. Dies erlaubt eine sichere Benutzung der Zentrifuge und schließt Bedienerfehler durch Analyse von sicherheitsrelevanten Signalen aus. Eine übergeordnete Leitebene dient als Kommandozentrale für die gesamte Anlage, die manuell über Benutzereingaben an einem Touchscreen gesteuert werden kann und in Zukunft auch in einem vollautomatisierten Betrieb ohne Benutzerinteraktion laufen wird (WZL, RWTH Aachen). Zentrale Herausforderung ist hierbei ein effizientes Zeitmanagement der einzelnen Prozessschritte, um lange Wartezeiten zu vermeiden sowie eine hohe Parallelität in der Prozessbearbeitung zu erreichen. Das dynamische Zeitmanagement kontrolliert dabei den Ablauf jeder einzelnen Mikrotiterplatte. Hierdurch wird einerseits die nötige Prozessflexibilität, als auch eine Einhaltung von vergleichbaren Prozesszeiten erreicht. Die regelmäßig generierten Mess- und Bilddaten innerhalb der Anlage dienen nicht nur der Dokumenta- Prozesskontrolle Ein ganz besonderes Merkmal ist die integrierte Messtechnik. Dazu zählen ein Zellzählgerät, ein Mikrotiterplatten-Reader zur Kontaminationskontrolle, ein Gerät zur automatisierten Zellernte mit integriertem Mikroskop, ein separates eigens entwickeltes Hochdurchsatz-Mikroskop für die regelmäßige mikroskopische Kontrolle und eine Kamerastation für einen makroskopischen Überblick sowie eine nicht-invasive pHWert Messung. Weiterhin verfügt die Anlage über eine automatisierte Zentrifuge, welche neben Falcon Tubes auch in der Lage ist, Mikrotiterplatten zu zentrifugieren. Diese wird ebenfalls vom Roboter beladen und über die SPS mit Parametern bezüglich Drehzahl und Zentrifugierzeiten vorkonfiguriert. Für einen sicheren Zentrifugierprozess wurden alle 24 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/GIT-Stammzellen tion aller Kultivierungsprozesse, sondern spielen eine zentrale Rolle für die Prozesssteuerung. So werden unter Anderem ideale Zeitpunkte für Aktionen wie z.B. einen Medienwechsel messtechnisch vorgegeben und dann termingerecht durchgeführt. Somit ist eine individuelle Prozessführung für jede einzelne Zellkolonie gewährleistet. Man darf gespannt sein, wie sich dies auf die Qualität der in Kürze weltweit erstmals vollautomatisiert produzierten iPS Zellen auswirken wird. Das Projekt wird von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – Investition in unsere Zukunft) und dem Land NRW im Rahmen des NRW / EU-Ziel2-Programms 2007-2013 gefördert. KONTAKT | Friedrich Schenk Michael Kulik Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie IPT [email protected] www.ipt.fraunhofer.de Webcast zum Beitrag unter: http://bit.ly/Stammzellvideo Laborautomation Schwerpunkt Verfolgen, Überwachen, Analysieren In-situ Partikelmessung im Prozess T. Le-Minh und A. Haase S ensoren, die die Prozessparameter inline erfassen und unter realen Bedingungen messen und in Echtzeit analysieren, sind für eine gute Prozesssteuerung notwendig. In dieser Arbeit wird die insitu Messung von Partikeln, Kristallen und Tröpfchen vorgestellt. Die Messtechnologie Die Messtechnologie basiert auf der Methode der optischen Rückreflexionsmessung. Das System besteht aus einem Laserstrahl, dessen Leistung der Konzentration des zu messenden Mediums angepasst ist. Der Laserstrahl wird durch eine Hochleistungsoptik dynamisch selektiv in das zu messende Medium fokussiert. Die Trennung der ankommenden und abgehenden Signale wird mit einem faseroptischen Abb. 1: Versuchsaufbau im Labor (1) 3DORM Sensor, (2) Rührer, (3) Thermometer, (4) Computer, (5) 500 mL double-layer Kristaller, (6) Thermostat Leitung; Der Sensor hat einen Durchmesser von 18 mm und ist für Kristallreaktoren von 50ml bis zu 500l geeignet. Laborautomation GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 25 Schwerpunkt Abb. 2: Darstellung des Kristallisations- und Auflösungsprozesses von LArginin in Wasser: Zuerst wird eine klare gesättigte Lösung L-Arginin bei 35°C abgekühlt und 100 Minuten lang konstant bei 10°C gehalten. Dann wird die Temperatur wieder auf 35°C erhöht Abb. 3: Zusammenhang der Laserrückrefexionsspektren mit den verschiedenen Phasen des Kristallisationsprozesses der L-Enantiomere der Aminosäure Arginin Abb. 4 : Bestimmung der Löslichkeit und Induktionszeit des Enantiomer von Arginin Koppler realisiert. Ein optisch- mechanisches System führt den Laserstrahl spiralförmig ein. Der kleine Querschnitt der Fasern sorgt dafür, dass nur Partikel direkt im Fokus gemessen werden und Störeinflüsse gefiltert werden. Der Fokus der Sonde ermöglicht ein exaktes Abtasten der Partikel der verschiedenen die Sonde umgebenden Fokalebenen. Die reflektierten Signale werden als Impulse pro Zeit vom Photomultiplier des Messsystems erkannt und an die Analyse Software weitegeben und in Echtzeit ausgewertet. Die Konfiguration der Sensoren richtet sich nach den unterschiedlichen PAT-Anforderungen. Für die verschiedenen Messaufgaben werden 1D; 2D und 3D-ORM Sensoren mit unterschiedlichen Laserleistungen angeboten. Anwendungsbeispiele Kristallisation Alle 3D ORM Sensoren erkennen die Keimbildung und die Auflösung während der Kristallisation. Die Dauer der verbleibenden klaren Lösung einer übersättigten Lösung 26 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 wird als Induktionszeit erfasst. Die Induktionszeit wird mit dem Beginn der Keimbildung auf der Grundlage der steigenden Anzahl der Partikel bestimmt, die von der Sonde in einem Bereich von 0-10 µm erfasst werden. Zudem werden weitere Bereiche aufgezeichnet, um Kristallwachstum und Agglomerationen zu verfolgen. Die hauptsächliche homogene Keimbildung tritt bei Temperaturen unter 10 °C ein. Eine übersättigte Lösung bei 35 °C. Unter den Bedingungen der Sättigung fangen die Kristalle an zu wachsen. Danach wird das ganze System wieder erhitzt und die Kristalle lösen sich wieder voneinander. Abbildung 2 zeigt die signifikante Erhöhung der Anzahl der Counts, die durch das Aufbrechen der Kristalle unter Temperatureinfluss entsteht. Diese Ereignisse werden vom Sensor während der Kristallisation in Echtzeit erfasst und können vom Laser-Rückreflexions-Spektrum abgeleitet werden. Abbildung 3 zeigt die Veränderungen in Form und Intensität der Rückreflexionen während der verschiedenen Phasen der Kristallisation. Es werden unterschiedliche Abb. 5: Versuchsaufbau zur Messung eines Wasser –Öl -Polymersystems. Signale während der Keimbildung, des Kristallwachstums, der Agglomerisation und des Kristallbruchs der Enantiomere der Aminosäure Arginin beobachtet. Abbildung 2 macht deutlich, wie durch die Signale des Sensors, die verschiedenen Phasen während der Kristallisation analysiert werden können. Der Sensor verfolgt den Kristallisationsprozess in-situ und erfasst dabei nicht nur die Kristallgrößenverteilung, sondern auch die Veränderung der Morphologieparameter. In der klaren Lösung wird der Laserstrahl ohne Unterbrechung in das flüssige Medium geleitet und es entsteht eine gerade lineare Linie (Abb. 3a). Bei einem bestimmten Grad der Übersättigung und einer bestimmten Zeitdauer beginnt die Keimbildung. Es entstehen kleine Kristalle sogenannte Keime mit einem Durchmesser von weniger als 5 µm. Der Sensor detektiert den Feinanteil in diesem Bereich (Abb. 3b). Laborautomation Schwerpunkt Test the Best! Zentrifuge testen & belohnt werden Abb. 6: Darstellung der multi-modalen Verteilung des Disperphasensystems Wasser-Öl-Polymer. Die feinen Partikel wachsen unter den übersättigten Bedingungen. Abbildung 3c zeigt größere Teilchen, da stärkere Reflexionen beobachtet werden. Das Reflexionsspektrum in Abbildung 3d zeigt ein starkes Agglomerationsverhalten von L-Arginin in Wasser. Es bilden sich verschiedene Flocken, die die Oberflächenbeschaffenheit und den Durchmesser des L-Arginin verändern. Die Kurven aus Abbildung 4 zeigen die Messung der Löslichkeit und Induktionszeit des Enantiomers Arginin. Polymerisation Diese Messung wird in einem MultiDisperphasensystem durchgeführt. Ein Wasser-Öl-Polymer-System wird in einem Mischer mit unterschiedlichen Frequenzen vorgemischt. Danach wird die Emulsion in eine spezielle Messzelle gepumpt, wie in Abbildung 5 gezeigt. Der Sensor wird in einem Winkel eingeführt, um eine optimale Messung zu gewährleisten. Das Messergebnis zeigt ein multimodales Verhalten des Wasser-Öl-Polymerdispersphasensystems. Große Tröpfchen werden sichtbar in Abbildung 6. Emulsionsmessung und der Analyse von trockenen Pulvern. Die Inline Technologie ermöglicht die Steuerung und Kontrolle von komplexen dynamischen Prozessen durch Ergebnisse in Echtzeit, ohne Verdünnung oder Zwischenschritte. Der Nutzer erhält einen realen Blick in den Prozess und kann zeitnah in die Entwicklung eingreifen. Unterschiedliche Baureihen der Sonden gewährleisten, den optimalen Einsatz für verschiedene Anforderungen. Sensoren für Tracking, – Monitoring – oder Analysing-Aufgaben werden durch modulare Konfiguration mit der entsprechenden Technologie und Laserenergie ausgerüstet und tragen zur Entwicklung neuer Prozesse ebenso bei, wie zur Überwachung und Steuerung von laufenden Anwendungen. Mehr Informationen zum Thema: http://bit.ly/HZkhBd Schreiben Sie eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an: [email protected] Alle weiteren Informationen erhalten Sie in unserer Antwort-Mail. *Aktionszeitraum bis 28.02.2014. Nur solange ausreichend Geräte verfügbar. Referenzen [1] Le Minh T. und Schwartz M. BIWIC 2013, Odense, Denmark, 373-379 [2]Sequip-particle-technology.de Laborzentrifuge SIGMA 4-5L > für einen hohen Durchsatz Zusammenfassung Die Laserrückreflexionsmessung ist eine hochentwickelte Technik zur in-situ Messung von Partikel-, Kristall- und Tropfengrößen in Echtzeit. In Verbindung mit der Analysesoftware können Teilchen von 0,125 bis zu 4000 µm erfasst und verarbeitet werden. Die Technologie wird in vielen Bereichen angewandt, wie in der Kristallisation und Polymerisation, aber auch bei Wir legen Wert auf Ihre Meinung! Testen Sie die Zentrifuge SIGMA 4-5L einen Monat kostenlos.* Als Dank erhalten Sie einen Apple iPod shuffle. > rasante Beschleunigung KONTAKT | Dipl.-Ing. Tam Le Minh Application Manager Sequip S + E GmbH Düsseldorf Tel.: 0203/742140 [email protected] Dissertation zum Thema: http://bit.ly/Rückreflexion > für den Dauereinsatz geeignet > angenehm leise > Zentrifugenkessel aus Edelstahl SIGMA Laborzentrifugen GmbH An der Unteren Söse 50 37520 Osterode am Harz Tel.: +49-5522-5007-0 [email protected] www.sigma-zentrifugen.de Laborautomation Apple ist weder beteiligt noch Sponsor dieser Aktion. „iPod“ ist eine eingetragene Marke der Apple Inc., Cupertino, Calif., USA. Fachartikel Aus Drei mach Eins Multi-Parametererfassung mit siliziumbasiertem Sensorchip M. Bäcker, S. Schusser, M. Leinhos, A. Poghossian und M. J. Schöning © victoria p. - Fotolia.com D 28 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ie Entwicklung miniaturisierter Systeme für die (bio-)chemische Analyse tritt zunehmend auf den Gebieten der Chemie, Biotechnologie, medizinischen Diagnostik, Lebenswissenschaften, Umweltanalytik und Mikrosystemtechnik in den Fokus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen. Solche Systeme integrieren Sensoren zur Erfassung und Kontrolle von (bio-)chemischen und physikalischen Messgrößen, wie beispielsweise pH-Wert, Analytkonzentration, Elektrolytleitfähigkeit, Temperatur, Druck und Flussrate, zu Sensorarrays [1]. Oftmals basieren die eingesetzten Sensoren auf elektrochemischen oder optischen Transducerprinzipien. Ein genereller Vorteil miniaturisierter Systeme im Vergleich zu herkömmlichen Labormethoden ist der geringere Verbrauch an Reagenzien bzw. Bedarf an Probevolumen, die Möglichkeit der Echtzeitmessung sowie der reduzierte Aufwand für Wartung und Kalibrierung. Chipbasierte Sensoren können in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielen und stellen aufgrund ihrer Miniaturisierbarkeit und der Möglichkeit einer kostengünstigen Herstellung eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Laborelektroden dar. In diesem Beitrag wird ein siliziumbasierter Multi-Sensorchip zur Erfassung von drei relevanten chemisch-physikalischen Messgrößen (pHWert, Temperatur, Elektrolytleitfähigkeit) vorgestellt. Die Fabrikation des Chips und dessen Funktionalität wird anhand eines Beispielexperiments erläutert. Assay & Chiptechnologie Abb. 1: Darstellung des Querschnitts des Sensorchips. Die abgebildeten Schichtdicken sind nicht maßstabsgetreu. Abb. 2: Ausschnitt des prozessierten Wafers und Kennzeichnung der einzelnen Sensorkomponenten (links) und einsatzfähiger Multi-Sensorchip (rechts). Design und Herstellung des Sensorchips Der entwickelte Sensorchip kombiniert drei einzelne Sensoren mit unterschiedlichen Transducer-prinzipien zur Erfassung des pHWerts, der Temperatur und der Elektrolytleitfähigkeit. Die potentiometrische pH-Wertmessung erfolgt mit einem kapazitiven Feldeffektsensor, zur Messung von Temperatur und Leitfähigkeit wurden Dünnschichtelektroden aus Platin verwendet. Diese werden als Widerstandsthermometers bzw. konduktometrisch betrieben. Die Herstellung des Sensorchips erfolgt unter Reinraumbedingungen und basiert auf der Verwendung von Siliziumtechnik und photolithographischer Prozesse. Um eine gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Sensoren zu verhindern, wurde auf einem Siliziumwafer gearbeitet, der über eine isolierende Schicht von 5 µm Siliziumdioxid (SiO2) verfügt. Abbildung 1 zeigt schematisch den Querschnitt eines solchen Sensorchips. Zur Erfassung des pH-Werts wurde eine kapazitive Feldeffektstruktur auf Basis von Assay & Chiptechnologie p-dotiertem Silizium eingesetzt. Hierfür wurde in einem definierten Bereich des Sensorchips zunächst durch nasschemisches Ätzen die 5 µm dicke SiO2-Schicht entfernt (siehe auch Abb. 1, linker Bereich), um nachfolgend 30 nm eines qualitativ hochwertigen SiO2 durch thermische Trockenoxidation neu aufzubauen. Anschließend wurde auf den gesamten Wafer 30 nm Tantal mittels Elektronenstrahlverdampfung abgeschieden und zu Tantalpentoxid (Ta2O5) oxidiert, welches überaus gute pH-sensitive Eigenschaften aufweist [2]. Nach Aufdampfen von Aluminium als Kontaktmaterial auf der Rückseite des Wafers besteht das Schichtsystem des pH-Sensors aus Al-p-Si-SiO2-Ta2O5. In einem weiteren photolithographischen Prozessschritt erfolgte die Strukturierung und Abscheidung der Dünnschichtelektroden (20 nm Titan als haftvermittelnde Schicht sowie 200 nm Platin (Pt) als Elektrodenmaterial). Abbildung 2 zeigt einen Ausschnitt des Wafers nach der Prozessierung (links) sowie einen vereinzelten Sensorchip, der zur besseren Handhabung in einen Träger (PCB: Fachartikel printed circuit board) eingeklebt und kontaktiert worden ist (rechts). Die einzelnen Sensoren wurden elektrisch bzw. elektrochemisch anhand von Standardlösungen im temperierten Wasserbad charakterisiert und kalibriert. Für den pH-Sensor wurde eine nahezu Nernst’sche Sensitivität von 57,3 mV/pH bei 25 °C über einen Messbereich von pH 3 bis pH 12 ermittelt. Der Temperatursensor wies einen für Pt-Widerstandsthermometer typischen linearen Kennlinienverlauf im – für biologische Anwendungen relevanten – Messbereich von 20 – 45 °C auf. Durch Betrieb des Leitfähigkeitssensors in Vierelektrodenanordnung konnte dieser erfolgreich für den Einsatz in Lösungen mit Elektrolytleitfähigkeiten von 1 – 50 mS/cm getestet werden. Eine detaillierte Beschreibung von Layout, Herstellungsprozess und Sensorcharakterisierung findet sich in Referenz [3]. Abb. 3: Beispiel einer simultanen Messung von pH-Wert, Leitfähigkeit und Temperatur mit dem Multi-Sensorchip. Das Impedanzsignal entstammt dem parallel betriebenen Sensorchip zur Erfassung der Polymerdegradation (siehe Text). Anwendungsbeispiel: Monitoring der Degradation von Polymerschichten An einem ausgewählten Beispielexperiments soll die Funktionstauglichkeit des Sensorchips zur Multi-Parametererfassung aufgezeigt werden. Nach Kalibrierung der Sensoren wurde über einen Zeitraum von insgesamt sechs Tagen periodisch der pH-Wert, die Temperatur und die Leitfähigkeit von drei Analytlösungen erfasst. Diese unterschieden sich in pH-Wert und Ionenstärke. Die Beispielmessung erfolgte bei 37 °C und zunächst in einer neutralen Pufferlösung mit pH 6,98 und einer Leitfähigkeit von 13,1 mS/cm, um physiologische Bedingungen abzubilden. Abbildung 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der Signale des Multi-Sensorchips in den drei Analytlösungen (Lösung A, Lösung B, Lösung C). Die Signale aller drei Sensoren waren zeitlich stabil und es konnte keine gegenseitige Beeinflussung der Sensoren beobachtet werden. Der Signalabfall des Temperatursensors sind eine Folge des Wechsels der Analytlösungen. Die unterste dargestellte Messkurve entstammt einem zusätzlichen, hybridintegrierten Sensorchip, der zum Monitoring der Degradation eines (Bio-)Polymerfilms entwickelt worden ist [4]. Die Degradation dieser Polymere ist stark von äußeren Einflussfaktoren wie dem pH-Wert, der Temperatur, der Ionenstärke des umgebenden Mediums, etc. abhängig. Um eine aussagekräftige Degradationsmessung durchführen zu können, ist daher die Kontrolle derartiger Parameter unerlässlich. Auf den Degradationssensor wurde eine dünne Schicht (≈500 nm) eines biodegradierbaren Polymers Poly(D,L-lactid) (PDLLA) aufgebracht. PDLLA ist als Biomaterial zugelassen und findet bereits vielfache Anwendung als Medizinprodukt. Es ist bekannt, dass PDLLA in neutraler Lösung langsamer degradiert als in alkalischer Lösung. Während der ersten vier Tage in pH-neutraler Umgebung (Lösung A und Lösung B) ist eine langsame Abnahme des Impedanzsignals zu erkennen. Diese Abnahme wurde durch den Wechsel zu Lösung C (pH 8,84) rapide beschleunigt bis nach etwa 110 h keine Änderung des Signals mehr erkennbar war. Dies lässt vermuten, dass der Degradationsprozess zu diesem Zeitpunkt vollständig abgeschlossen war, was letztendlich auch anhand mikroskopischer Untersuchungen belegt werden konnte. Anhand dieses Beispielexperiments konnte sowohl die Wichtigkeit einer Multi-Parametererfassung als auch die Funktionstauglichkeit Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/Biomaterial 30 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 des Multi-Sensorchips über einen Zeitraum von mehreren Tagen demonstriert werden. Eine Erweiterung der Funktionalitäten des Multi-Sensorchips um zusätzliche Messparameter (z. B. Gelöstsauerstoff) ist denkbar, um weitere Anwendungsfelder zu erschließen. Danksagung Teile dieses Projekts wurden im Rahmen des Interreg EMR IV-A Projekts „BioMIMedics“ durchgeführt und wurden von der Europäischen Union, regionalen Behörden, Forschungsinstituten und KMUs kofinanziert. Literatur [1] Poghossian A. et al.: Sensors and Actuators B 91, 83 (2003) [2] Schöning M.J. et al.: Sensors and Actuators B 111-112, 423 (2005) [3] Leinhos M. et al.: Physica Status Solidi A (2013) eingereicht [4] S. Schusser et al.: Physica Status Solidi A 210 905 (2013) KONTAKT | Prof. Dr. Michael J. Schöning Institut für Nano- und Biotechnologien (INB) FH Aachen, Campus Jülich Tel.: 0241/6009-53215 Fax: 0241/6009-53235 [email protected] www.fh-aachen.de/inb.html Mehr Informationen: http://bit.ly/Sensorik Assay & Chiptechnologie Fachartikel Saccharomyces cerevisiae Zellen mit Fluoreszenzfärbung verschiedener Proteine der Zellmembranproteine © Masur Fluoreszenzspektroskopie Prozessanalysatoren in der Lebensmittelproduktion S. Faassen, A. Hitzemann, B. Grote und B. Hitzmann Einleitung Fluoreszenzspektroskopie als Grundlage für Prozessanalysatoren Die ersten verfahrenstechnischen Prozesse dienten zur Herstellung von Lebensmitteln. Zur Prozessüberwachung nutzten die Betreiber ihre Sinnesorgane, d. h. die Prozess analytik basierte auf Riechen, Schmecken, Tasten, Sehen und Hören. Auch heutzutage kann manch erfahrener Prozessführer den Zustand von Prozesskomponenten über seine Sinnesorgane erfassen. Die verfahrenstechnischen Prozesse sind jedoch inzwischen breiter aufgestellt und ihre Komplexität hat deutlich zugenommen. Die Anforderungen an die Prozessanalytik sind deutlich gestiegen. Dies gilt insbesondere für biotechnische Prozesse, die Mikroorganismen nutzen, um ein Produkt herzustellen. So wird die Hefe Saccharomyces cerevisiae unter anderem zur Bier- und Brotherstellung, aber auch zur Produktion heterologer Proteine verwendet. Zur Überwachung dieser Prozesse eignen sich Fluoreszenzanalysatoren, die bereits erfolgreich zum Monitoring von unterschiedlichen biotechnischen Prozessen eingesetzt wurden. Basierend auf dieser Technik können sowohl Substrate, die Biomasse als auch Produkte simultan bestimmt werden. Bioprozesstechnik Die Fluoreszenzspektroskopie ist verglichen mit der UV/Vis-Spektroskopie deutlich empfindlicher. Ein 2D-Fluoreszenzspektrometer strahlt Licht einer Wellenlänge in eine Probe ein. Bei Absorption des Lichts durch eine fluoreszierende Substanz (Fluorophor) geht diese in einen elektronisch angeregten Zustand über. Aufgrund interner Konversionsprozesse sendet das angeregte Molekül Licht einer geringeren Energie wieder aus, um in den Grundzustand zurückzukehren. Das Emissionsspektrum des ausgesendeten Lichts ist charakteristisch für den Fluorophor. Wird das Anregungslicht variiert und jeweils das Emissionsspektrum registriert, erhält man das charakteristische 2D-Spektrum einer Probe. Jedoch liegt die eigentliche Messinformation verstreut im gesamten Spektrum vor. Die Intensitätswerte unterschiedlicher Wellenlängenkombinationen (Exzitation, Emission) sind zumeist linear abhängig voneinander, so dass multilineare Regressionsmodelle nicht verwendet werden können. Die Messinformation muss mit entsprechenden Auswertungsverfahren extrahiert werden. Hierfür hat sich die Hauptkomponentenana- lyse bewährt. Sie führt eine Transformation der Spektren durch, so dass neue linear unabhängige Daten erhalten werden, mit denen eine multilineare Regression möglich ist. Vor der eigentlichen Hauptkomponentenanalyse sind zumeist noch Verfahren der Datenvorverarbeitung von Bedeutung. Hier kann eine Glättung, Normierung oder Skalierung die Güte der Messdatenauswertung wesentlich verbessern. Die Fluoreszenzspektroskopie eignet sich insbesondere zum Monitoring von biotechnischen Prozessen, da es eine Reihe biogener Fluorophore gibt. Dies sind die Aminosäuren Tryptophan, Tyrosin und Phenylalanin, die Kofaktoren NADH, FMD und FAD sowie die Vitamine Pyridoxin und Riboflavin. Auch die jeweilige Umgebung der Fluorophore beeinflusst das Spektrum. So hängt die Intensitätsverteilung in den Spektren auch vom pH-Wert und der Viskosität sowie von der Temperatur ab. Als Fluoreszenzspektrometer wurde hier der BioView-Sensor (Delta Light & Optics, Dänemark) verwendet. Er nutzt als Lichtquelle eine Xenon-Blitzlampe und zur Wellenlängenselektion Filter. Alle 1,5 min wird ein Spektrum aufgenommen und an einen Computer übertragen. Liegen Kalibrierungsfunktionen für Prozessgrößen vor, können GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 31 Fachartikel Abb. 1: Differenzspektren einer Hefekultivierung und einer Weizensauerteigfermentation Abb. 2: Die aus den Fluoreszenzspektren vorhergesagten Prozessgrößen Glucose-, Biotrockenmasse- und Ethanolkonzentration der Hefekultivierung gegen ihre Offlinemesswerte deren Werte online berechnet und zur Führung des Prozesses verwendet werden. Monitoring einer Kultivierung von Saccharomyces cerevisiae Es wurden insgesamt vier Batch-Kultivierungen von Saccharomyces cerevisiae in einem Bioreaktor mit einem Volumen von 3,7 l durchgeführt. Für jeden Batch-Ansatz wurden 2,5 l Schatzmann-Mineral-Medium mit 15 g/l Glucose verwendet. Die Kultivierung der Hefen erfolgte unter sterilen Bedingungen bei 30°C, einem pH-Wert von 5, einer Rührerdrehzahl von 250 rpm und einer Begasungsrate von 195 l/h. Während des gesamten Prozesses wurden online 2DFluoreszenzspektren aufgenommen. Über den gesamten Verlauf der Kultivierung von 12 Stunden wurde stündlich eine Probe der Kulturbrühe entnommen, um die Biotrockenmasse- und die Glucose- sowie die Ethanolkonzentration zu bestimmen. In Abbildung 1 a ist das 2D-Fluoreszenzspektrum als Differenzspektrum der Kultivierung dargestellt, d. h. von den Intensitätswerten des letzten Spektrums der Kultivierung sind jeweils die Werte des ersten Spektrums 32 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb. 3: Die aus den Fluoreszenzspektren vorhergesagte Prozessgröße Säuregrad gegen ihre Offlinemesswerte subtrahiert worden. Hierdurch sind die Änderungen zu beobachten, die während der Kultivierung auftreten und die zur Prozessbeobachtung genutzt werden können. Deutlich sind zwei intensive Peaks zu erkennen, im Proteinbereich (lex = 290 nm, lem = 350 nm) und in einem Bereich (lex = 330 nm, lem = 440 nm), in dem NADH fluoresziert. Der schwache Peak (lex = 450 nm, lem = 530 nm) liegt in einem Bereich, in dem Flavinmono- und -dinukleotid Fluoreszenz zeigen. Zur Erstellung von Vorhersagemodellen mittels des Hauptkomponentenverfahrens Partial-Least-Squares (PLS) wurden zunächst für alle Spektren die Differenzspektren zum Anfangsspektrum der Kultivierung gebildet. Ferner erfolgte eine Glättung der Fluoreszenzspektren durch den Einsatz eines Medianfilters. Für die Bildung eines PLS-Regressionsmodells zur Vorhersage der Prozessgrößen wurden die online gemessenen Spektren und die offline gemessenen Konzentrationen von Glucose, Biotrockenmasse und Ethanol verwendet. Dabei wurden für die Phasen des Wachstums auf Glucose und Ethanol jeweils unterschiedliche Modelle berechnet. Mit den Daten von drei Hefe-Kultivierungen wurden Kalibrationsmodelle für die Prozessgrößen erstellt. Eine Vorhersage dieser Prozessgrößen aus den Spektren einer neuen Kultivierung durch die erstellten Modelle erfolgte im Anschluss. Ein Vergleich der berechneten Prozessgrößen mit den realen Messwerten (siehe Abb. 2) zeigt die Qualität des Modells an. Der prozentuale Fehler dieser Vorhersage bezogen auf den maximalen Messwert lag bei 4,6 % für die Biotrockenmasse-, 3,3 % für die Glucose- und 5,4 % für die Ethanolkonzentration. Monitoring einer Weizensauerteigfermentation Für die Herstellung von Roggenbrot ist Sauerteig eine wesentliche Komponente. Sie dient der Säuerung, ist aber auch für das Aroma des Roggenbrots mit verantwortlich. Um auch aromatisches Weizenbrot herzustellen, kann auch hier Sauerteig verwendet werden. Die Produktion von Sauerteig erfolgt durch Fermentationen, bei denen neben Hefen vor allem Milchsäurebakterien zum Einsatz kommen. Während des Fermentationsprozesses bilden die Mikroorganismen hauptsächlich Milch- und Essigsäure. Dies führt zu einer Erniedrigung des pH-Werts sowie zu einer Erhöhung des Bioprozesstechnik Säuregrads, der ein Maß für die Pufferwirkung des Teigs ist. Für die Führung dieser Prozesse sind der pH-Wert und der Säuregrad von entscheidender Bedeutung. Onlinemesssysteme sind derzeit nicht verfügbar. Deshalb wurde untersucht, ob diese Größen basierend auf 2DFluoreszenzspektren bestimmt werden können. Der Ansatz von drei Weizensauerteigführungen erfolgte mit jeweils einer Vorkultur, die aus 20 g einer speziellen Starterkultur (Weizen StartGut, IsernHäger GmbH & Co. KG, Isernhagen), 200 g Weizenmehl und 240 g Wasser hergestellt wurde. Die Vorkultur wurde anschließend mit 1.136 g Weizenmehl, 1.364 g Wasser und 3 g Salz vermischt und für 24 Stunden unter konstantem Rühren (60 rpm) in einem Fermenter mit einem Fassungsvermögen von 2,5 l fermentiert. Die Temperatur wurde während der Fermentation konstant gehalten. Über den gesamten Prozess wurden mit dem Sensor kontinuierlich 2D-Fluoreszenzspektren aufgenommen. In Abbildung 1 b ist das Differenzspektrum einer Weizensauerteigfermentation dargestellt. Im Vergleich zur Hefekultivierung ist die Fluoreszenzintensität deutlich geringer, was an dem hohen Feststoffanteil liegt. Nur ein intensiver Peak im Proteinbereich ist zu erkennen. Insgesamt ist auch bei diesem Prozess eine deutliche Änderung der Fluoreszenzintensität zu erkennen, die zur Berechnung des pH-Werts und des Säuregrads verwendet werden kann. Während der Fermentation wurden Teigproben entnommen und auf ihren pHWert und Säuregrad hin untersucht. Aus den originalen Spektren und den interpolierten Messwerten für die Prozessgrößen pH-Wert und Säuregrad zweier Fermentationen wurden PLSRegressionsmodelle berechnet. Diese wurden verwendet, um Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/ Lebensmittelforschung Bioprozesstechnik aus den 2D-Fluoreszenzspektren der dritten Fermentation die beiden Prozessgrößen zu berechnen. Gegenüber den Messwerten wurde für die Vorhersage des pH-Werts ein prozentualer Fehler bezogen auf den maximalen Messwert von 4,1 % berechnet. Der entsprechende Fehler der Vorhersage des Säuregrads lag bei 4,8 % (siehe Abb. 3). Schlussfolgerung Die Vorhersagen der Prozessgrößen Glucose-, Biotrockenmasse-, Ethanolkonzentration, pH-Wert und Säuregrad zeigen, dass die 2D-Fluoreszenzspektroskopie eine Methode darstellt, die zur Entwicklung von Sensoren für unterschiedliche Analyte geeignet ist. In den 2D-Fluoreszenzspektren ist eine große Datenredundanz erkennbar und nur ein geringer Teil der Wellenlängenkombinationen enthält die relevante Messinformation. Um einen Sensor für einen speziellen Prozess zu etablieren, müssen die entsprechenden informationstragenden Wellenlängenkombinationen für diesen ermittelt werden. Basierend auf entsprechenden Photo dioden, LEDs und gegebenenfalls Filtern können Sensoren entwickelt werden, deren Kosten deutlich unter einem multifunktionalem Spektrometer liegen. In naher Zukunft ist zu erwarten, dass eine Vielzahl an speziellen Fluoreszenzsensoren für individuelle Anwendungen und Prozessanalysatoren entwickelt werden. KONTAKT | Kontakt Prof. Dr. Bernd Hitzmann FG Prozessanalytik und Getreidetechnologie Universität Hohenheim Stuttgart Die Auswahl Ihrer Waage war nie so einfach! Cubis® Leistungsfähig Wägen Mehr Effizienz und Sicherheit durch vollständige Integration in Ihre Laborabläufe. Secura® Sicher & Zuverlässig Wägen Senken Sie Ihr Risiko mit den integrierten und intelligenten Sicherheitssystemen. Quintix® Komfortabel Wägen Vereinfachen Sie Ihren Laboralltag mit der revolutionären Bedienoberfläche. Start Weighing Right Practum® Bestmögliches Preis-Leistungsverhältnis, ohne Kompromisse hinsichtlich Präzision oder Zuverlässigkeit. Mehr Informationen: http://bit.ly/ Fluoreszenzspektroskopie www.sartorius.com/laboratory-balances Fachartikel Partikel auf‘s Korn genommen Strategien zur Optimierung von Prozessen unter Partikelbeteiligung M. Adamczyk M oderne in-situ Technologien zur Partikelcharakterisierung sind in der Pharmabranche etablierte Methoden, um Partikelprozesse effizient im Detail zu verstehen und zu optimieren (z. B. PVM, Particletrack). Durch die Weiterentwicklung der Technologie ist diese nun auch kostengünstig für weitere Branchen wie Chemie, Spezialitäten und Food einsetzbar, zum Beispiel bei industriellen Kristallisationen, Fällungen und Emulsionsherstellung. Neben der Hardware ist die systematische Herangehensweise an die Integration der Schlüssel zum Erfolg. In vielen verschiedenen Bereichen industrieller Forschung beschäftigt man sich mit der Ausarbeitung und Verbesserung von Prozessen. Zielgrößen sind dabei typischerweise Ausbeute, Produktqualität und -konsistenz. Ein derartiges Vorgehen gliedert sich unabhängig vom Prozess häufig in drei Abschnitte. Zu Beginn steht die Erlangung von Prozessverständnis im Mittelpunkt. Nachdem die den Prozess bestimmenden Parameter identifiziert sind, folgt die Optimierung, um schließlich den Prozess zu überwachen und sicherzustellen, den gewünschten Zielkorridor nicht zu verlassen und gleichzeitig weitere Kenntnisse zu erlangen. Der entscheidende und zu einem großen Teil die Geschwindigkeit bestimmende Schritt ist der Aufbau von Prozessverständnis. Häufig wird hier ein auf Empirie basierender Ansatz gewählt, welcher voraussetzt, dass man schon im Groben die den Prozess bestimmenden Parameter gut kennt. Will man sich unvorbelastet seinem Prozess nähern, werden auch häufig statistische Methoden wie DoE (= Design of Experiments, Statistische Versuchsplanung) gewählt. Prozesskontrolle in partikulären Systemen Prozesse unter Beteiligung von Partikeln stellen sich sehr häufig als besonders komplexe Systeme dar. Eine Möglichkeit, hier den ersten Schritt des Erkenntnisgewinns so effizient wie möglich zu gestalten, bieten die Durchführung sogenannter datenreicher Experimente mit in-situ Charakterisierung der beteiligten Partikel. Dabei kommt es weniger auf absolute Zahlenwerte, zum Beispiel der 34 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb. 1: Typische Phasen eines Optimierungsprozesses: Mit zunehmender Komplexität des Systems wie bei Partikelprozessen gewinnt die Phase des Aufbaus von Prozessverständnis überproportional an Bedeutung. Abb. 2: Prozesse unter Beteiligung von Partikeln bieten zahlreiche Varianten für Ursachen und Auswirkungen von Abweichungen und Inkonsistenzen. Ohne tiefgreifendes Verständnis aller Teilprozesse ist eine Optimierung wenig effizient und daher zeitraubend und kostenintensiv. Partikelgröße, an sondern vielmehr auf Fragestellungen wie: ▪▪ Wann passiert ein Ereignis in meinem Prozess genau? ▪▪ Wie groß ist der beobachtete Effekt? ▪▪ Mit welcher Geschwindigkeit tritt eine beobachtete Änderung in meinem Prozess auf? Traditionelle Technologien der Partikelcharakterisierung erfordern in der Regel eine Probenahme sowie eine Aufarbeitung der Probe (Verdünnung oder Ultraschallbehandlung). Sie sind in der Regel nicht in der Lage, die Partikel so wiederzugeben wie sie tatsächlich im Prozess existieren. Agglomerate lösen sich beispielsweise auf, Tropfen koaleszieren etc. Das Ableiten eines Prozessverständnisses auf Basis veränderter Proben führt leicht zu falschen Schlüssen und ist sogar bedenklich. Neben dem hohen personellen Aufwand einer Probenahme/ -aufarbeitung birgt die relativ geringe Da- tendichte der Offline-Techniken die Gefahr, den genauen Zeitpunkt oder ein Detail eines entscheidenden Ereignisses zu verpassen. Reflektion fokussierter Laserstrahlung Mit den etablierten in-situ-Partikelmesstechniken Particletrack (basierend auf der Messung der Reflektion fokussierter Laserstrahlen, engl.: Focused Beam Reflectance Measurement, FBRM) sowie PVM (Particle Vision and Measurement) sind Wissenschaftler und Ingenieure heute in der Lage, Partikel und Tropfen bei realer Prozesskonzentration und -bedingungen zu beobachten, so wie sie real im Prozess existieren. Bei der FBRM Methode wird ein Laserstrahl durch eine Messsonde in dem zu vermessenden Medium fokussiert. Eine schnell rotierende Optik lässt den Laserstrahl sehr schnell mit 75 Hz kreisen. Strömt ein Partikel direkt an der Messsonde vorbei, wird es Prozessanalytik & Sensoren Fachartikel vom Laserstrahl erfasst. Der Rückreflex wird durch einen Detektor aufgenommen. Aus der Dauer des Rückreflexes lässt sich auf die Größe (genauer: Sehnenlänge) jedes einzelnen Partikels schließen (s. Abb. 4). Die hohe Rotationsgeschwindigkeit des Lasers ermöglicht die Messung von vielen Tausend Partikeln in kürzester Zeit. So ist die statistische Sicherheit bei der Datenaufnahme gegeben. Auch Systeme mit sehr hoher Konzentration können mit dieser Technologie zuverlässig vermessen werden. Die kontinuierliche Messung der Größenverteilung detektiert sehr sensitiv jede Veränderung der Dimension und Anzahl der Partikelpopulation. Ein Beispiel für eine Anwendung ist in Abbildung 4 gezeigt. Das bildgebende PVM Verfahren liefert dabei hochaufgelöste und brillante Bilder der Partikel. Die qualitative Information – welche Modifikation liegt vor, gibt es Agglomerate etc. – steht dabei im Vordergrund. Die FBRM Methode liefert zu den Bildern die quantitative Information in Form von Verteilungsfunktionen und daraus abgeleiteten zeitlichen Trends z. B. einer mittleren Partikelgröße oder Populationen in bestimmten, den Prozess charakterisierenden Größenklassen. Die hohe zeitliche Informationsdichte mit der beide Technologien arbeiten erlaubt einen Blick auf jedes Detail und ein umfassendes Prozessverständnis ist schon mit einer minimalen Anzahl von Versuchen aufgebaut. Die Versuche können zudem häufig über Nacht und automatisiert durchgeführt werden. Abb. 3: Prinzip der FBRM-Methode Fazit Das auf beschriebenem Wege erlangte Prozessverständnis erlaubt es, die richtigen Entscheidungen in minimaler Zeit zu treffen und sich in der Optimierungsphase auf die entscheidenden Parameter zu fokussieren. Bei industriellen Kristallisationen, Fällungen und Emulsionsherstellung oder der Charakterisierung und Entwicklung von Flokkulations-Hilfsmitteln hilft die in-situ-Technologie von Mettler-Toledo, den Prozess mit geringem Zeitaufwand zu optimieren. Dies ist in der Pharmaindustrie bereits nachweislich belegt. Neue Gerätevarianten wie das Particle track E25 ermöglichen zusätzlich einen Einsatz in den Sektoren Basischemikalien, Spezialitäten und Lebensmittelkontrolle. KONTAKT | Dr. Markus Adamczyk Produktmanager Mettler Toledo GmbH Gießen [email protected] Prozessanalytik & Sensoren Abb. 4: Beispiel einer Lactosekristallisation. Die schnelle Abkühlphase im Originalprozess (Batch 1) generiert bei Zugabe der Impfkristalle eine hohe Anzahl von Keimen und ein sehr feines finales Produkt. Die Folge sind extrem lange Filtrationen und Ausbeuteverluste. Der optimierte Prozess (Batch 3) mit einer längeren und nicht linearen Abkühlkurve führt zu hohen Ausbeuten eines sehr gut filtrierbaren Kristallguts. Die kürzeren Filtrationszeiten wiegen die längere Kühlphase auf mit dem Ergebnis erheblich verkürzter Gesamtzykluszeiten und verbesserter Ausbeute. Weitere Beiträge zum Thema Partikelmesstechnik: http://bit.ly/Partikelanalytik Plus: Mehr Informationen zum Thema Bildgebung: http://bit.ly/Bildgebung GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 35 Fachartikel Elektrochemische Prozessanalytik Redoxpotentialmessungen als Kontrollparameter in Sauerteigfermentationen A. Capuani, J. Behr und R. F. Vogel D as Monitoring von Lebensmittelfermentationen, insbesondere für Sauerteigfermentationen, ist eine große Herausforderung für die Lebensmittelindustrie. Zwar kann durch pH-Wert-Messungen die Säuerungsaktivität bestimmt werden, doch es fehlen einfache Kontrollmethoden für weitere Parameter. In diesem Artikel wird die Anwendung von Redoxpotentialmessungen als Alternative diskutiert. Die Mehle, die für die Sauerteigherstellung verwendet werden, sind normalerweise nicht steril und deswegen ist der Einsatz einer geeigneten Starterkultur für eine erfolgreiche und sichere Fermentation sehr wichtig. In der Backindustrie oder in den Bäckereien ist jedoch eine stetige Überprüfung der Durchsetzung der angewendeten Starterkulturen sehr anspruchsvoll. Die dafür nötigen mikrobiologischen Analysen sind wegen der Kosten und Wartezeit nicht möglich. Deswegen ist pH-Messung die am meisten verwendeten Methode für eine objektive Feststellung des Wachstums der Starterkultur [1]. Allerdings kann mittels der pH-Messung nur die Säuerungsaktivität der Mikroorganismen überprüft werden. Es kann jedoch nicht bestimmt werden, ob sich die verwendete Starterkultur durchgesetzt hat oder ob eine 36 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Kontamination aufgetreten ist. Daher ist die Entwicklung von günstigen und einfachen Kontrollmethoden von großer Bedeutung. Redoxpotentialmessungen in Bioprozessen In den letzten 20 Jahren haben Redoxpotentialmessungen sich in Bioprozessen immer mehr etabliert. Dieser Kontrollparameter wird häufig für Prozessteuerungen verwendet, um die Bildung der mikrobiellen Metaboliten zu erhöhen, z. B. Ethanol, Butanol, Methan und Wasserstoff [2]. Das Redoxpotential beschreibt den Oxidationsstatus eines Systems und dessen Fähigkeit andere Stoffe zu oxidieren bzw. zu reduzieren. Außer von der Konzentration an reduzierten/oxidierten Stoffen wird es sowohl von der Temperatur als auch vom pH-Wert beeinflusst. Während den Fermentationen senken die Mikroorganismen durch enzymatische Aktivitäten das extrazelluläre Redoxpotential des Fermentationsmediums. Dieser Redoxverlauf einer Fermentation besteht aus drei Phasen: die mit der exponentiellen Phase korrelierte Reduktionsphase; die Transitionsphase, in der das Redoxpotential am niedrigsten ist; und die stationäre Phase, die mit der Zunahme des Redoxpotentials verbunden ist [3]. Dabei spiegelt der Redoxverlauf das Wachstum einer Starterkultur wieder und kann zum Monitoring des mikrobiellen Wachstums während des Fermentationsprozesses ohne weitere Berechnungen eingesetzt werden. Darüber hinaus ist dieser Redoxverlauf speziesspezifisch und teilweise sogar stammspezifisch [4]. Daher ist die Detektion mikrobieller Kontaminationen in Lebensmittelfermentationen möglich, wie bereits in Gurkenfermentationen gezeigt wurde [5]. Redoxpotentialmessungen wurden bereits in Lebensmittelfermentationen (in Forschungsstudien) für Prozessüberwachung oder Prozesssteuerung eingesetzt [3,5 – 10]. Im Jahr 2012 wurden Redoxpotentialmessungen in Sauerteig (Buchweizensauerteig) zum ersten Mal am Lehrstuhl für Technische Mikrobiologie (Technische Universität München) durchgeführt [11]. Es konnte gezeigt werden, dass Redoxpotentialmessungen in Sauerteig möglich und reproduzierbar sind. Bei diesen Messungen geht die Reduktionsphase normalerweise mit dem Sauerstoffverbrauch einher und die maximale Bildungsrate von Metaboliten folgt im Anschluss. Es zeigte sich, dass unterschiedliche Milchsäurebakterienstämme in Sauerteigfermentationen unterschiedliche Redoxverläufe aufweisen können [11], was Prozessanalytik & Sensoren Fachartikel in diesem Fall selbst ein stammspezifisches Monitoring der Fermentation erlaubt. Ergebnisse Im Zuge der Forschungsarbeiten wurde die Reproduzierbarkeit weiter untersucht. Dazu wurden die Messungen innerhalb eines längeren Zeitraums wiederholt, um den Einfluss von Oxidationsprozessen im Mehl auf das Redoxpotential des Teiges zu bestimmen. In Abbildung 1a ist die hohe Reproduzierbarkeit der Messungen bei unterschiedlichen zeitlich voneinander getrennten Fermentationen dargestellt. Die vorhandenen Unterschiede in den Verläufen des Redoxpotentials der gleichen Sauerteigansätze sind minimal. Die initialen Differenzen des Redoxpotentials in den Teigen mit Lactobacillus plantarum (blau) könnten von der Sauerstoffmenge, die beim Kneten eingetragen wird, abhängig sein. Darüber hinaus zeigten die Fermentationen mit Weissella cibaria, die 6 Monate später durchgeführt wurden, keine relevanten Unterschiede (Abb. 1a). Da in der Praxis oft gemischte Starterkulturen eingesetzt werden, was zu komplexeren Redoxpotentialverläufen führen kann, wurde dieses ebenfalls untersucht. In Abbildung 1b sind die Redoxverläufe von Sauerteigfermentationen mit Mischkulturen dargestellt. Wie für Fermentationen mit einzelnen Milchsäurebakterienstämmen zeigen die gemischten Starterkulturen unterschiedliche Verläufe und weisen niedrige Standardabweichungswerte auf. Normalerweise ist die Abweichung von Redoxpotentialmessungen deutlich höher als die von pH-Messungen, da die Bestimmung des Redoxpotentials sehr sensitiv ist. Im Vergleich zur aktuellen Literatur bezogen auf Lebensmittelfermentationen, sind die dargestellten Abweichungswerte sehr gering. Die Anwendung reduzierender Starterkulturen ist meist korreliert mit einem hohen Inhalt an freien Thiolgruppen der Natriumdodecylsulfat-löslichen Fraktion [12]. In Abbildung 2 wird dargestellt, wie sich der Redoxverlauf ändert, wenn sich die eingesetzte Starterkultur nicht durchsetzt, abstirbt und eine Kontamination auftritt (rote Linie). Es wird deutlich, dass sich der Redoxverlauf der kontaminierten Fermentation im Vergleich mit der Fermentation der gewünschten Starterkultur (schwarze Linie) komplett verändert. Demnach kann man Redoxpotentialmessungen als Werkzeug für Detektion von Kontaminationen einsetzen. Weitere Einsatzgebiete Des Weiteren können solche Messungen nicht nur für Kontaminationsdetektion eingesetzt werden, sondern auch für mikrobielles Scree- Prozessanalytik & Sensoren ning oder als Qualitätsparameter für BatchFeeding und Reifungskontrolle. Für die Herstellung von Sauerteigen mit einem hohen Gehalt an freien Thiolgruppen, können Starterkulturen über Redoxpotentialmessungen einfach gescreent und ausgewählt werden. Dies hängt damit zusammen, dass das Redoxpotential mit der Menge an freien Thiolgruppen korreliert [12], d. h. niedrigere Potentialwerte entsprechen einer hohen Konzentration an reduzierten Stoffen. Da der Redoxverlauf die mikrobielle Aktivität widerspiegelt, kann hiermit beispielsweise der Zeitpunkt für das Batch-Feeding bestimmt werden. Der optimale Zeitpunkt hierfür würde mit dem Redoxpotentialanstieg nach der Reduktionsphase zusammenfallen, in der die Mikroorganismen in die stationäre Phase übergehen. Außerdem, kann auch die Beobachtung des Redoxpotentials dabei helfen, Teige mit höheren oder niedrigeren Werten an freien Thiolgruppen herzustellen. Insbesondere in Weizenteigen können freie Thiolgruppen die Teigeigenschaften beeinflussen und dementsprechend auf die Brotstruktur wirken. Deshalb ist es wichtig den Thiolgehalt zu beobachten. Die hier gezeigten Fermentationen wurden aus technischen Gründen mit einer höheren Teigausbeute (350) durchführt, können aber auch mit niedrigeren Wassergehalten und somit festeren Teigen durchgeführt werden. Der Einsatzbereich industrieller Redoxelektroden erstreckt sich von Flüssigkeiten bis hin zu Feststoffen. Darüber hinaus können die Messungen problemlos in anderen Teigsystemen, wie z. B. Weizen und Roggen eingesetzt werden. Bei festeren Sauerteigen ist es wichtig, dass die Elektrode direkt in Kontakt mit dem Teig ist. Kontinuierliche Messung Da Redoxpotentialmessungen sehr sauerstoffempfindlich sind und eine gewisse Stabilisierungszeit benötigen sind Einzelmessungen nicht möglich. Vielmehr müssen kontinuierliche Aufzeichnungen während der gesamten Fermentation durchgeführt werden. Um die Redoxverläufe interpretieren zu können, müssen zunächst Kontrollverläufe mit der gewünschten Starterkultur aufgenommen werden, um eine Referenz zu schaffen. In der Folge können diese Kontrollenverläufe mit den aktuellen Redoxwerte der Fermentation verglichen werden. Dadurch können mögliche Kontaminationen, die während der Fermentation auftreten erkannt oder auch der optimale Erntezeitpunkt zum Beispiel bei Erreichen der stationären Wachstumsphase der Starterkultur bestimmt werden. Mögliche Verzögerungen der Fermentation können somit ausgeglichen werden, was zu einer höheren Standardisierung des Fermentationsendprodukts führt. Analytica Halle A2 Stand 307 2 Pumpen Dosieren von Flüssigkeiten nach Maß Pumpen finden vielfältig Anwendung in der Lebensmittel-, chemischen und pharmazeutischen Industrie. Finden Sie die passende Pumpe für Ihren Bedarf, z.B. das Dosieren 2 unter hohem Druck 2 mit großer Genauigkeit 2 von aggressiven Medien 2 bei tiefen Temperaturen und von Flüssiggasen 2 bei hohen Temperaturen 2 von hochviskosen Medien, z. B. Honig Welche Pumpe trifft Ihren Geschmack? www.knauer.net/dosing Fachartikel Abb. 1: Redoxpotentialverläufe (n = 3) in Buchweizensauerteigen (Teigausbeute 350) mit verschiedenen Laktobazillen und unterschiedlichen zeitlich voneinander getrennten Fermentationen (a): Lactobacillus sanfranciscensis TMW 1.1304, Lactobacillus plantarum TMW 1.460 und Weissella cibaria TMW 2.1333. Redoxpotentialverläufe (n = 3) in Buchweizensauerteigen (Teigausbeute 350) mit gemischten Starterkulturen (b): LAB1 (Lactobacillus mindensis TMW 1.1206 + Lactobacillus brevis TMW 1.305), LAB2 (Lactobacillus plantarum TMW 1.1723 + Lactobacillus paracasei 1.1724) und LAB5 (Pediococcus pentosaceus TMW 2.6 + Lactobacillus mindensis TMW 1.1206) Für Redoxpotentialmessungen werden benötigt: Abb. 2: Redoxpotentialverläufe in Buchweizensauerteigen (Teigausbeute 350) von einer Fermentation mit Lactobacillus sanfranciscensis (TMW 1.53) und mit der gleichen Starterkultur bei der eine Kontamination während der Fermentation auftrat. ▪▪ Redoxelektroden für industrielle Anwendungen; ▪▪ Qualitative hochwertige gut geschirmte Elektrodenkabel; ▪▪ pH-Meter mit Aufnahmefunktion oder Datalogger; ▪▪ Erfahrung / Vergleichsaufzeichnungen um die Verläufe zu interpretieren. Eine einfache Ausstattung für Redoxmessugen mit zwei Kanälen liegt im vierstelligen Eurobereich. Dagegen ist ein komplexeres System mit ca. 20 Kanälen im unteren fünfstelligen Eurobereich anzusiedeln. Literatur Arbeitsprotokoll Die Redoxelektroden sollten im Fermenter so positioniert werden, dass sie sich frei von möglichen Störungen (größere Luftblasen, Phasentrennung und stromführende Kabel) in einem möglichst homogen durchmischten Bereich befinden. Anschließend muss eine „Good Manufacturing Practice“ (GMP) während der Sauerteigfermentation eingehalten werden, damit die Messungen reproduzierbar und nachvollziehbar werden. Durch weiterführende Forschungen können produktspezifische Anwendungen in der Industrie eingeführt werden. Das Forschungsvorhaben (AiF 16907 N) wurde im Programm zur Förderung der „Industriellen Gemeinschaftsforschung“ (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (via AiF) über den Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) gefördert. 38 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 [1] Brandt M.J.: Handbuch Sauerteig. Behr’s Verlag, Hamburg, 2006 [2] Liu C-G. et al.: Biotechnol. Adv. 31, 257-265 (2013) [3] Jeanson S. et al.: Int. J. Food. Microbiol. 131, 75–81 (2009) [4]Brasca M. et al.: J. Appl. Microbiol. 103, 1516–1524 (2007) [5] Olsen M.J. und Pérez-Díaz I.M.: J. Food Sci. 74, M149–153 (2009) [6] Martin F. et al.: Lact. Acid Bact. - R D Food, Heal. Livest. Purp. pp 73–94 (2013) [7] Martin F. et al.: J. Dairy. Sci. 94, 614–622 (2011) [8] van Dijk C. et al.: J. Agric. Food Chem. 48, 132–139 (2000) [9] Topcu A. et al.: J. Food. Sci. 73, C198–203 (2008) Weitere Beiträge zum Thema Fermentation: http://bit.ly/GIT-Fermentation [10]Caldeo V. und McSweeney P.L.H.: Int. Dairy J. 25, 16-20 (2012) [11]Capuani A. et al.: Eur. Food Res. Technol. 235, 1063–1069 (2012) [12]Capuani A. et al.: Int. J. Food Microbiol. 165, 148–155 (2013) KONTAKT | Jürgen Behr Technische Mikrobiologie Technische Universität München Freising Tel.: 08161/71-5273 Fax: 08161/71-3327 [email protected] Mehr Informationen zur Prozessanalytik: http://bit.ly/Prozessanalytik Prozessanalytik & Sensoren www.Jobnetwork-ChemiePharma.de © Robert Kneschke / Yuri Arcurs / Serguei Kovalev / yanlev - Fotolia.com Ihr Stellenmarkt für alle Berufsgruppen in der Chemie- und Pharmaindustrie! Aktuelle Jobs finden Sie ab sofort auch unter www.git-labor.de/jobs Jobnetwork ChemiePharma konzentriert sich auf das Wesentliche und bringt die Bewerber und Unternehmen der Branche bestmöglich zusammen. Die Echtzeitsuche führt zu schnellen und effektiven Ergebnissen. Finden Sie noch heute Ihre neue Stelle bei attraktiven Arbeitgebern der Chemie- und Pharmaindustrie! JobnetworkChemiePharma JobnetworkChem Fachartikel Kalibrierung, Linearität und Korrelation Teil 2 W. Gottwald I © fotomek - Fotolia.com m ersten Teil des Artikels in der Ausgabe 10/13 der GIT Labor-Fachzeitschrift wurde gezeigt, dass der Korrelationskoeffizient R ein unverzichtbarer und wichtiger Parameter zur Beurteilung der Kalibrierqualität anlässlich einer Validierung ist, aber er sollte nur mit Vorsicht benutzt und interpretiert werden. Vor allem zu der Unterscheidung, ob systematische oder zufällige Einflüsse die Kalibrierung beeinflussen, müssen andere Kriterien beachtet werden. Im Vordergrund einer Kalibrierung stehen immer die Fragen: ▪▪ Ist das angenommene mathematische Modell (meistens lineare Regression) akzeptabel? ▪▪ Enthält das Datenkollektiv Ausreißer und ▪▪ ist die Qualität der Kalibrierung über den gesamten Arbeitsbereich gewährleistet? Die folgenden Kriterien können, neben dem Korrelationskoeffizient R, zur Beurteilung der Kalibrierqualität sinnvoll angewandt werden. ▪▪ Die optische Residualanalyse mit dem Residuenplot (Streuung, Strategie, Varianzhomogenität) ▪▪ Die relative Verfahrensstandardabweichung Vxo (Streuung) ▪▪ Die Signifikanz des Terms c (Strategie) Vor- und Nachteile Abb. 1: x/y-Diagramm einer Kalibrierung und der dazugehörige Residuenplot. 40 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb. 2: Akzeptable lineare Regression, x/y-Diagramm und Residuenplot. Letztendlich beruhen die ersten beiden Methoden auf einer Untersuchung bzw. Interpretation der Residuengröße und der Lage. Dabei versteht man unter einer Residue den Abstand eines gemessenen Signals und dem eines aus dem gesamten Datenkollektiv berechneten Signals, z. B. nach einer linearen Regression. Für jedes Konzentrationsniveau gibt es daher eine separate Residue. In Abb. 1 sind ein x/y-Diagramm und der zugehörige Residuenplot zu erkennen. Für den Analytiker sind die Größen der Residuen und die Lage der Residuen zur Beurteilung der Kalibrierqualität von Wichtigkeit. Im Idealfall beim richtigen Rechenansatz streuen kleine Residuen „normalverteilt“ um den Wert „Null“, so auch in Abb. 1. Bei einem Ausreißer ragt dessen Residue aus den anderen deutlich heraus (siehe Qualitätskontrolle Fachartikel Der Nachteil des Verfahrens der optischen Residualanalyse besteht darin, dass es subjektiv ist. Ob ein Ausreißer als „zufällig“ oder „signifikant“ bewertet wird, bleibt dem Analytiker überlassen. dazu Abb. 3), bei einem falschen rechnerischen Ansatz gibt es einen Trend in den Residuen (siehe dazu Abb. 4). Eine Varianzeninhomogenität, z. B. durch einen zu großen Arbeitsbereich, kann man daran erkennen, dass die Streuung der Residuen an einem Rand oder sogar an beiden Rändern zunimmt (siehe dazu Abb. 5). Der Nachteil des Verfahrens der optischen Residualanalyse besteht darin, dass es subjektiv ist. Man kann z. B. gut erkennen, dass eine Residue aus den anderen herausragt, aber ab welcher Abweichung die Residue (Ausreißer) als eher „zufällig“ oder als „signifikant“ bezeichnet wird, bleibt dem Analytiker überlassen. Trotzdem können erfahrene Analytiker recht zuverlässig mit dieser Methode die Qualität der Kalibrierung beurteilen, sie sollte Bestandteil jeder Kalibrierungsauswertung sein. Wie bewerte ich meine Kalibrierung? Die meisten Analytiker wollen jedoch noch zusätzlich einen statistischen Beurteilungswert verwenden, der mit einem Grenzwert verglichen werden kann. Genau aus diesem Grund wird bei Kalibrierungen häufig der Korrelationskoeffizient berechnet und verwendet (siehe dazu Teil 1 dieses Artikels). Die Nachteile des Korrelationskoeffizienten R können zum Teil durch die Verwendung der „relativen Verfahrensstandardabweichung V xo“ vermieden werden. Zunächst wird für die Ermittlung dieser Größe die „Reststandardabweichung s y“ berechnet. Dazu werden die Residuen quadriert, die Quadrate aufsummiert und die Quadrat- Qualitätskontrolle summe durch den Freiheitsgrad f (bei Annahme einer linearen Strategie f = N – 2, N = Anzahl der Residuen) dividiert. Aus dem Quotienten wird die Quadratwurzel gezogen. In Excel kann der Wert durch die Funktion =STFEHLERXY (y-Bereich; x-Bereich) berechnet werden. Diese Reststandardabweichung sy be-schreibt die Streuung der Residuen, daraus kann aber z. B. nicht entnommen werden, ob ein Trend in den Residuen enthalten ist. Die Frage, ob die „richtige“ Strategie verwendet worden ist, ist damit nicht zu beurteilen. Ausreißer jedoch, die den Streuungswert sy ungünstig beeinflussen, erhöhen sofort und deutlich die Größe des Wertes. Noch sinnvoller ist zusätzlich zur Reststandardabweichung sy die Einbeziehung der Steigung b (= Empfindlichkeit E) und der mittleren Konzentration des Kalibrierungsumfanges. Dann erhält man nach Gl. (1) die recht aussagefähige Größe „relative Verfahrensstandabweichung Vxo“. Vxo > sy b x 100 % (1) Mit dieser Größe kann man vorzüglich die Streuung der Kalibrierung in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit b = E beurteilen. Werte unterhalb von Vxo = 2 % gelten bei mittleren Konzentrationsverhältnissen als akzeptabel. Bei Kalibrierungen mit niedrigeren Konzentrationsbereichen bis zur Bestimmungsgrenze gelten andere Erfahrungswerte. Den Nachteil der Verfahrenstandardabweichung Vxo, dass damit die Richtigkeit des mathematischen Ansatzes nicht geprüft wird, kann man durch die Berechnung des „Vertrau- ensbereiches des Terms c“ kompensieren. Dazu wird von dem gesamten x/y-Datenkollektiv probeweise eine Regression 2. Grades durchgeführt, man erhält die Gl (2). Y= c ∙ x2 + b ∙ x+a (2) Danach wird mit Gl. (3) der „Vertrauensbereich VB c des Terms c“ in Gl. (2) auf dem Signifikanzniveau P = 95 % berechnet. VBc = t(95%, N-3) ∙ sc (3) Zur Berechnung der Polynomregression 2. Grades und des „Vertrauensbereichs VBc des Terms c“ werden am besten Statistik-Pakete wie z. B. Validat (iCD, Frechen) oder MVA (Novia, Frankfurt) verwendet. Schließt der „Vertrauensbereich VB c des Terms c“ den Wert „Null“ mit ein, dann ist der Wert von „c“ statistisch nicht von „Null“ verschieden. Unter dieser Bedingung kann c statistisch mit „Null“ gleich gesetzt werden, d. h., die Gl. (2) reduziert sich dann auf die einer Gerade: y = b ∙ x + a. Einer linearen Regression kann der Vorzug gegeben werden. Bei dem Einsatz solcher Signifikanztests sollte aber immer DatenManagement Labor - Handel - Produktion HM-LIMS Laborverwaltungssystem HM-QDS Qualitätsdatensystem HM-RDM Rohdatenmanagement HM-OMS Auftragsmanagement HM-CRM ...damit Sie mit Ihren Labordaten nicht baden gehen! 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Nach Ansicht des Autors eignet sich dieser Test nicht so gut zur Beurteilung der Strategie, weil in den meisten Branchen eine zu geringe Anzahl von Datenpaaren verwendet wird. Berechnet werden für jede Kalibrierung unter a. bis d. der Korrelationskoeffizient R, die Verfahrensstandardabweichung Vxo, der „Vertrauensbereich VBc des Terms c (P = 95 %)“, dazu das jeweilige x/y-Diagramm und der Residuenplot. ▪▪ Korrelationskoeffizient R = 0,998; Verfahrensstandardabweichung Vxo = 1,75 % ▪▪ Vertrauensbereich des Terms c: -0,007381 bis +0,01361, schließt „Null“ mit ein. Beispiele Abschließend folgt die exemplarische Auswertung dreier Kalibrierungen. Es liegen vor: ▪▪ eine Kalibrierung mit akzeptabler linearen Regression, ▪▪ eine Kalibrierung, bei der das Datenkollektiv einen Ausreißer enthält, ▪▪ eine Kalibrierung, bei der eine falschen Strategie verwendet wurde und ▪▪ eine Kalibrierung, bei der Varianzeninhomogenität vorliegt. Teil 1 des Beitrags online: http://bit.ly/Novia-Kalibrierung 42 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Beispiel a: akzeptable lineare Regression ▪▪ Korrelationskoeffizient R = 0,999; Verfahrensstandardabweichung Vxo = 0,95 % ▪▪ Vertrauensbereich des Terms c: -0,005331 bis +0,005432, schließt „Null“ mit ein. Beispiel b: Datenkollektiv enthält einen Ausreißer ▪▪ Korrelationskoeffizient R = 0,987; Verfahrensstandardabweichung Vxo = 4,60 % ▪▪ Vertrauensbereich des Terms c: -0,01808 bis +0,0333, schließt „Null“ mit ein. Beispiel c: Verwendung einer falschen Strategie ▪▪ Korrelationskoeffizient R = 0,977; Verfahrensstandardabweichung Vxo = 6,26 % ▪▪ Vertrauensbereich des Terms c: +0,04082 bis +0,07841, schließt „Null“ nicht mit ein. Beispiel d: Vorhandensein einer Varianzeninhomogenität Mehr Informationen zur Qualitätskontrolle: http://bit.ly/Qualitätskontrolle (Die Vertrauensbereiche VBc des Terms c wurde mit MVA 2.1, Novia, berechnet) Fazit Erst durch Berechnung und Beurteilung aller 4 Kriterien erhält man eine Chance, Ausreißer, falsche Strategien und Varianzeninhomogenitäten anlässlich einer Validierungsprozedur zu erkennen. Doch auch dazu benötigt man – wie immer in der Analytik – eine große Portion Erfahrung. KONTAKT | Michael Klosky Novia Chromatographie- und Messverfahren GmbH Frankfurt am Main Tel.: 069/305-43843 [email protected] Novia Workshop im November: http://bit.ly/Qualitätssicherung Qualitätskontrolle Fachartikel LIMS in 7 Schritten Schritt 1: IST-Analyse B. Rudolph LIMS - Jeder im Labor hat von den Laborinformationssystmen gehört. Was sie aber im einzelnen leisten können, wo die Unterschiede zwischen den Angeboten liegen, was man tun muss, um ein solches System zu implementieren, was es am Ende kostet, was es bringt… Das alles ist sehr anspruchsvoll. Umso glücklicher sind wir, Ihnen in sieben Teilen, eine verständliche und konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einführung eines LIMS in Ihr Labor anbieten zu können. Die weiteren Teile werden wir in den folgenden Ausgaben publizieren und auch online zur Verfügung stellen. J edes Labor erreicht irgendwann den Punkt, an dem die klassischen Methoden Excel oder gar Stift und Papier nicht mehr ausreichen, um die Flut an Informationen in einem Labor zu bewältigen. Kostbare Zeit geht dabei verloren, dem Informationschaos Herr zu werden. Die Einführung eines Labor-Informationsund Management-Systems (LIMS) kann Ihnen dabei helfen, das Chaos zu bewältigen. Doch wie jedes Projekt kann auch dieses aus den verschiedensten Gründen in die Länge gezogen werden oder gar scheitern. Diese Artikelreihe soll dabei helfen, die richtigen Fragen zu stellen, um das Projekt LIMS-Einführung zu meistern. Schritt für Schritt, von den ersten Überlegungen, bis zum Abschluss eines erfolgreichen Projektes und darüber hinaus. © coramax - Fotolia.com Abläufe verinnerlichen Jedes Labor arbeitet anders und keine LIMS-Einführung gleicht der Anderen. Die Anbieter werden Ihnen oft die selben Fragen stellen und dafür hilft es, sich seine Abläufe bei der täglichen Arbeit zu verdeutlichen. Oft ist es hilfreich den Durchlauf im Labor einmal visuell darzustellen. So banal wie es klingen mag, aber Abläufe im Labor zu visualisieren kann schon Lücken und Schwachstellen aufzeigen, die man bisher einfach nicht beachtet hat. Schwachstellen erkennen Einen fehlerfreien Ablauf zu erreichen, mag utopisch klingen, dennoch sollte es das Ziel sein, diesen erreichen zu wollen. Nur wer sich seiner Schwachstellen bewusst ist, kann diese auch reflektieren und ausmerzen. Stammdaten analysieren Stammdaten sind die Grundlage Ihres LIMS: Untersuchungen, Prüfumfänge, Kundeninformationen, Informationen zu den Untersuchungsgegenständen und auch zum Beispiel Preise. All diese Daten müssen zu Beginn in das System eingepflegt werden. Wer sich früh genug die Frage stellt, wie er seine Stammdaten strukturiert darstellen kann, der hat es mit den ersten Schritten in einem LIM System einfach. Denn auf den Stammdaten baut das gesamte System auf und am Anfang gemachte Fehler sorgen für Ärger im späteren Arbeitsalltag. Vorhandene Altdaten wie zum Beispiel der Kundenstamm können auch auf Anfrage von den Anbietern in das neue System importiert werden. Voraussetzung hierfür ist eine geordnete Struktur der Daten und ein ähnliches Modell, wie es der Anbieter implementiert hat. Doch Erfahrungen zeigen, dass es manchmal sinnvoll ist, die Chance zu nutzen, die bestehenden Daten zu überarbeiten oder sogar komplett neu aufzubauen. Berichte überprüfen Oft ist das Hauptgeschäft eines Labors das erzeugte Dokument, zum Beispiel ein Prüfbericht, aber auch in allen anderen Laboren möchte man Informationen strukturiert oder in Form von Auswertungen und Statistiken wieder aus dem System bekommen. Überdenken Sie gründlich Ihre bisherigen Dokumente, ob die Menge an verschiedenen Varianten für den Arbeitsalltag wirklich notwendig ist. Oft sind Berichte und Auswertungen eine Stellschraube für Kosten eines LIMS Projektes. Wer hier gründlich aufräumt, erspart sich später viel Mühe bei der Definition von Vorlagen für Berichte aus dem LIMS. SOPs, Analysenvorschriften und weitere Dokumente Viele Systeme bieten die Möglichkeit, Dokumente wie PDF- oder Word-Dateien in den Datenstamm einzubinden. Haben Sie wichtige Dokumente bereits digital? Wenn nicht, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, diese zu digitalisieren um diese in das System übernehmen zu lassen. Wenn das neue System ein Dokumentenmanagementsystem beinhaltet, wäre das hierfür ein klarer Vorteil. Stellen Sie sich vor, auf der Suche nach einer Analysenvorschrift nie mehr den Weg zum immer fehlenden Aktenordner antreten zu müssen, sondern einfach per Mausklick alle Informationen sofort am Platz online verfügbar zu haben. KONTAKT | Björn Rudolph Softwareentwickler Dialog EDV Systementwicklung GmbH Tel.: 0511/985940-10 Fax: 0511/985940-11 [email protected] www.dialims.de LIMS / Labor-IT GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 43 Fachartikel Hydrierreaktionen in der chemischen Technik Effiziente Testung hydrieraktiver Edelmetall-Trägerkatalysatoren M. Goepel, M. Al-Naji, C.F. Carroza, P.C. With und R. Gläser H © Bjoern Wylezich - Fotolia.com ydrierreaktionen spielen eine bedeutende Rolle in der chemischen Industrie. Oftmals werden für die Bestimmung der katalytischen Aktivität von Hydrierkatalysatoren energieintensive Testreaktionen mit hohen Reaktionstemperaturen und -drücken, kostenintensiven Hochdruckapparaturen und langen Reaktionszeiten verwendet [1]. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine schnelle, kostengünstige und experimentell wenig aufwendige Alternative vorgestellt. 44 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Nachhaltigkeit Fachartikel Katalysator Edelmetallprecursor n (Edelmetall-precursor): m(SiO2) / (mmol g-1) Pt / SiO2 a) Tetraaminplatin(II)chlorid Pt(NH3)4Cl2·2H2O 0,476 Au / SiO2 b) Tetrachloridogold(III)säure (Trihydrat) HAuCl4 3H2O 0,102 Pt-Au / SiO2 c) 1,5-(Cyclooctadien)-dimethylplatin(II) Methyl(triphenylphosphin)gold(I) 0,102 0,042 Pt_ Au / SiO2 d) 1,5-(Cyclooctadien)-dimethylplatin(II) 0,102 Au_Pt / SiO2 d) Methyl(triphenylphosphin)gold(I) 0,042 a) Hergestellt mittels elektrostatischer Adsorption b) Hergestellt mittels trockener Imprägnierung c) Hergestellt mittels Reaktivabscheidung aus überkritischem CO2 d) Hergestellt mittels sequentieller Reaktivabscheidung aus überkritischem CO2 Tab. 1: Verwendete Mengen Trägermaterial und Edelmetallvorläufer für die Abscheidung von Pt und Au auf Silikagel mit verschiedenen Abscheidungsmethoden. Abb. 1: Links: Experimenteller Aufbau für die Hydrierung von PNP zu PAP mit NaBH4 Rechts: UV-vis Spektren während der Hydrierung von PNP zu PAP mit zunehmendem Reaktionsverlauf. Hydrierreaktionen finden zum Beispiel im Rahmen der Hydrodesulfurierung als heterogen katalysierte Hydrierreaktion zur Entfernung von Heteroatomen [2] Anwendung. Zudem werden Hydrierreaktionen großtechnisch zur Umwandlung von Alkenen und Aromaten in gesättigte Kohlenwasserstoffe [3] und für das Hydrocracken [4] eingesetzt. Auch die in der Lebensmittelindustrie angewendete Fetthärtung basiert auf einer heterogen katalysierten Hydrierreaktion. Die Hydrierung von p-Nitrophenol (PNP) zu p-Aminophenol (PAP) Die Umsetzung von PNP zu PAP mit Natriumborhydrid (NaBH4) stellt eine attraktive Testreaktion für hydrieraktive Metall-Trägerkatalysatoren dar. Sie wurde bereits für die Testung von suspendierten (und teilweise auch polymerstabilisierten) Metall-Nanopartikeln verwendet [5,6]. Die Testreaktion verläuft innerhalb kurzer Reaktionszeiten (< 1 h) und bei niedriger Reaktionstemperatur (295 K ≈ 22 °C). Sie erfordert nur sehr geringen experimentellen Aufwand (Umgebungsdruck und Wasser als Lösungsmittel). Der Reaktionsfortschritt kann online durch Nachhaltigkeit UV-vis Spektroskopie verfolgt werden. Allerdings erfolgte die katalytische Testung von Nanopartikeln in UV-vis Küvetten als Reaktionsgefäßen. Diese eignen sich aufgrund der unzureichenden Möglichkeit zur effizienten Durchmischung der Reaktionslösung nur bedingt für die Testung fester Trägerkatalysatoren [5,6]. Bislang wurden nur wenige Studien zur Hydrierung von PNP zu PAP an (edel)metallhaltigen Trägerkatalysatoren durchgeführt. Dazu gehören Untersuchungen zur Hydrierung von PNP zu PAP mit Wasserstoff als Reduktionsmittel und bei erhöhtem Druck [7]. Auch wurde die Hydrierung von PNP zu PAP für die katalytische Testung von Palladium auf mesoporösem SBA-15 als Träger genutzt [8]. Allerdings wurde nur ein Katalysatorsystem betrachtet und die Testmethode nicht systematisch z. B. hinsichtlich ihrer experimentellen Grenzen hin untersucht. Wie kürzlich berichtet eignet sich diese Reaktion auch für die Untersuchung von Stofftransportlimitierungen, die häufig bei Hydrierreaktionen an edelmetallhaltigen Trägerkatalysatoren auftreten [9]. In dieser Studie wird besonders auf die Anwendbarkeit der Testreaktion für bimetallische Pt-AuTrägerkatalysatoren eingegangen. Experimentelle Durchführung der Testreaktion Für ein typisches katalytisches Experiment werden 50 ml einer wässrigen Reaktionslösung (c(PNP) = 0,18 mmol l-1, c(NaBH4) = 0,60 mmol l-1) vorgelegt. Die Reaktion wird durch Zugabe von 150 mg des Katalysators zur Reaktionslösung gestartet und im Satzbetrieb in einem Becherglas (V = 150 ml) bei 279 K und einer Rührgeschwindigkeit von 1300 min-1 durchgeführt. Der Versuchsaufbau und der schematische Reaktionsverlauf sind in Abbildung 1 dargestellt. Die für den Versuch benötigte wässrige NaBH4-Lösung wird für jeden Versuch frisch hergestellt. Der Reaktionsfortschritt wird online mittels eines UVvis Spektrometers (AvaSpec-3648, optische Pfadlänge 5 mm) bei einer Wellenläge von 400 nm (charakteristisch für PNP bzw. des unter Reaktionsbedingungen aus PNP gebildeten p-Nitrophenolatanions) verfolgt (Abb. 1). Durch Differenzbildung der Absorbanz bei 400 nm zur Absorbanz bei einer Wellenlänge von 565 nm, die von keinem der Reaktanten absorbiert wird (Untergrundkorrektur), wurde die Konzentration von PNP berechnet. Aus der linearisierten Konzentrationsabnahme lässt sich die Anfangsreaktionsgeschwindigkeit (r0) ermitteln. Diese dient als Maß für die Aktivität der Katalysatoren. Untersuchte EdelmetallTrägerkatalysatoren Es wurden insgesamt fünf edelmetallhaltige Trägerkatalysatoren getestet. Der Katalysator Pt / SiO2 wurden mittels elektrostatischer Adsorption von Pt(NH3)4Cl2 ∙ 2H2O bzw. (99,0 Ma.-%, ABCR Chemicals) auf Silikagel (grade 62, Aldrich, spezifische Oberfläche ABET = 307 m² g-1, Porenvolumen Vpore = 1,11 cm3 g-1, Porendurchmesser dpore = 13 nm) hergestellt. Der Katalysator Au / SiO2 wurde mittels trockener Imprägnierung des Silikagels mit HAuCl4 ∙ 3H2O (50 Ma.-% Au, Heraeus) erhalten. Die Katalysatoren Pt-Au / SiO2, Pt_Au / SiO2 und Au_Pt / SiO2 wurden mittels Reaktivabscheidung aus überkritischem CO2 hergestellt. Hierfür wurde das Trägermaterial in einem Hochdruckreaktor aus Edelstahl (Parr Instruments, Typ 4848) vorgelegt. Dieser wurde bis 102 Pa evakuiert, auf eine Temperatur von 353 K geheizt und bis zu einem Druck von 12 MPa mit CO2 befüllt. Dann wurde der Edelmetallvorläufer (Tab. 1) über eine Probenkammer mit Überdruck (4 MPa) hinzugegeben und der Druck 5 mittels Zugabe von weiterem CO2 auf 1 MPa erhöht. Die Reaktivabscheidung erfolgte durch Zugabe von Wasserstoff (200-facher molarer Überschuss der für die Reduktion des Komplexes benötigten Menge) GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 45 Fachartikel Katalysator Pt / SiO2 a) Pt-Gehalt / Ma.-% Au-Gehalt / Ma.-% r0 / 10-3 (mmol l-1 min-1) 1,9 n.a. 40,2 n.a. 1,0 2,7 Pt-Au / SiO2 c) 1,2 0,1 3,9 Pt_ Au / SiO2 d) 1,5 0,8 5,6 Au_Pt / SiO2 d) 2,0 0,9 10,1 Au / SiO2 b) a) Hergestellt mittels elektrostatischer Adsorption b) Hergestellt mittels trockener Imprägnierung c) Hergestellt mittels Reaktivabscheidung d) Hergestellt mittels sequentieller Reaktivabscheidung aus überkritischem CO2 Tab. 2: Pt- und Au-Gehalt (bestimmt über ICP-OES Analyse) sowie die Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten (r0) für die Reduktion von PNP zu PAP mit NaBH4 (T = 279 K, m(Katalysator) = 150 mg, c(PNP) = 0,18 mmol l-1, c(NaBH4) = 0,60 mmol l-1, 1300 min-1). n.a.: nicht anwendbar Abb. 2: Links: Umsatz-Zeit-Verhalten der Reduktion von PNP zu PAP mit NaBH4 an verschiedenen geträgerten Pt-Katalysatoren (T = 298 K, m(Katalysator) = 150 mg, c(PNP) = 0,18 mmol l-1 c(NaBH4) = 0,60 mmol l-1, 1300 min-1). Rechts: Aus der linearen Konzentrationsabnahme ermittelte Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten (r0) für Reproduzierbarkeitsexperimente. über eine Probenschleife. Die Katalysatoren Pt_Au / SiO2 und Au_Pt / SiO2 wurden über eine sequentielle Reaktivabscheidung von Pt bzw. Au auf einem Trägermaterial, welches bereits mit der jeweils anderen Edelmetallkomponente beladen war, hergestellt. Für den Katalysator Pt-Au / SiO2 wurden Pt und Au durch eine simultane Reaktivabscheidung auf Silikagel abgeschieden. Die Textur des Trägermaterials (ABET, Vpore, dpore) wurden durch die Aufbringung der Edelmetalle nicht signifikant verändert. Katalytische Testung der Edelmetall-Trägerkatalysatoren Der zeitliche Verlauf der PNP-Konzentration während der Reduktion mit NaBH4 zu PAP und die daraus ermittelte Anfangsreaktionsgeschwindigkeit der exemplarisch dargestellten Reproduzierbarkeitsexperimente sind in Abbildung 2 gezeigt. Die Anfangsreaktionsgeschwindigkeit ist innerhalb einer Standardabweichung von < 8 % reproduzierbar. Die Reaktion erfolgt hierbei nicht bis zum vollständigen Umsatz, da der aus NaBH4 gebildete Wasserstoff aus der Reaktionslö- 46 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 sung entweicht und somit nach vollständigem Umsatz von NaBH4 kein Wasserstoff mehr zur Verfügung steht. Die Ermittlung der Anfangsreaktionsgeschwindigkeit ist hierbei jedoch ausreichend, um die katalytische Aktivität zu quantifizieren. Die untersuchten Katalysatoren weisen Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten auf, die sich um bis zu eine Größenordnung unterscheiden. Dies ist auf die unterschiedlichen Edelmetallgehalte und Herstellungsprozeduren zurückzuführen (Tab. 2). Die jeweiligen Trägermaterialien allein besitzen keine katalytische Aktivität. Eine Reduktion der eingesetzten Katalysatormasse zeigt, dass 20 mg (entspricht 0,2 – 0,4 mg Edelmetall) Katalysator für eine eindeutige Bestimmung der Anfangsreaktionsgeschwindigkeit ausreichen. Andererseits kann die Katalysatormenge bis auf 0,6 g erhöht werden, ohne eine verlässliche Detektion der PNP-Konzentration durch die online UV-vis Weitere Beiträge zum Thema Katalyse: http://bit.ly/Katalyse Spektrometrie zu stören. Auf diese Weise können auch weniger aktive Hydrierkatalysatoren verlässlich auf ihre Aktivität hin geprüft werden. Bei weiteren Untersuchungen zum Einfluss der Rührgeschwindigkeit und der Korngröße wurden für sehr aktive Katalysatoren Stofftransportlimitierungen festgestellt [9]. Daher ist für sehr aktive Katalysatoren gesondert die Abwesenheit von Limitierungen durch Stofftransport zu überprüfen. Fazit Zur Charakterisierung der Hydrieraktivität (edel)metallhaltiger Trägerkatalysatoren eignet sich die Reduktion von p-Nitrophenol zu p-Aminophenol als Testreaktion. Sie ist schnell (unter 15 min Reaktionszeit) und mit geringem apparativen Aufwand (Umgebungsdruck, Raumtemperatur, in wässrigen Lösungen) durchführbar. Geringe Mengen an eingesetzten Chemikalien, der geringe energetische Aufwand und die Verwendung von Wasser als Lösemittel machen die Hydrierung von PNP zu PAP mittels NaBH 4 als Reduktionsmittel auch im Sinne der nachhaltigen Chemie als Testreaktion zur Bestimmung der katalytischen Aktivität von festen Hydrierkatalysatoren interessant. Mit Hilfe der Testreaktion kann auch zwischen nach unterschiedlichen Routen hergestellten bimetallischen Katalysatoren unterschieden werden. Bei sehr aktiven Katalysatoren sind allerdings mögliche Stofftransportlimitierungen zu beachten. Danksagung Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Förderung im Rahmen des internationalen Graduiertenkollegs GRK 1056 „Diffusion in porösen Materialien“. Die Literatur ist bei den Autoren erhältlich. KONTAKT | Prof. Roger Gläser + MSc Michael Goepel, Fakultät für Chemie und Mineralogie Universität Leipzig Tel.: 0341/9736-301 [email protected] Mehr Informationen zur Hydrierung in der chemischen Industrie: http://bit.ly/CM-Hydrierung Nachhaltigkeit Fachartikel Geheimnisvolle Sphingolipide Komplexes Netzwerk wichtiger Botenstoffe D. Vogt und H.Stark A ls sich der deutsche Arzt Ludwig Thudichum (1829-1901) Ende des 19. Jahrhunderts intensiv mit der biochemischen Zusammensetzung und Funktion des menschlichen Gehirns beschäftigte, entdeckte er eine neue Lipid-Stoffklasse. Die Eigenschaften dieser Lipide erschienen ihm zunächst so geheimnisvoll wie die Rätsel der Sphinx in der griechischen Mythologie. Noch heute geben die Sphingolipide, wie man fortan die neue Stoffklasse nannte, den Forschern das ein oder andere Rätsel auf. Hintergrund Natürlich vorkommende Lipide wurden über viele Jahre hinweg lediglich als strukturelle Komponenten von Zellmembranen sowie als Energiespeicher des menschlichen Körpers angesehen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich jedoch gezeigt, dass Lipide zusätzlich als wichtige bioaktive Moleküle zahlreiche zelluläre Prozesse steuern. Sie besitzen die Fähigkeit, sowohl physiologische als auch pathophysiologische Vorgänge wie Wachstum, Tod, Differenzierung und Migration von Zellen zu beeinflussen. Bioaktive Lipide werden in der Zelle nach Stimulation durch Wachstumsfaktoren oder Cytokine gebildet beziehungsweise freigesetzt. Bedeutende Vertreter dieser Gruppe sind neben den Sphingolipiden die Triglyceride sowie die Eicosanoide, zu denen Prostaglandine und Leukotriene zählen. Regulationswege der Sphingolipide Der Sphingolipid-Metabolismus ist ein hochkomplexes Netzwerk (Abb. 1), das enzymatisch kontrolliert in verschiedenen Kompartimenten der Zellen organisiert ist (Abb. 2). Zu den wichtigsten Sphingolipiden zählen dabei Ceramid, Sphingosin und Sphingosin-1-phosphat (S1P). Ceramid ist zentraler Baustein sowohl bei der Biosynthese als auch beim Katabolismus der übrigen Sphingolipide. Es kann beispielsweise durch schrittweise Hydrolyse komplexer Zellmembran-Lipide, der Glycosphingolipide, oder aus Sphingomyelin (SM) mittels verschiedener Sphingomyelinasen (SMase) hergestellt werden. Die de novo-Synthese von Ceramid startet mit der Kondensation der Aminosäure Serin und der aktivierten Palmitoyl-CoA-Fettsäure. Es folgt nach enyzmatischer Reduktion die N-Acylierung durch Ceramid-Synthasen (CerS) am Endoplasmatischen Reticulum (ER). Dabei sind Isoenzyme der CerS (CerS1-6) bekannt, die unterschiedliche Acyl-CoAs bevorzugen und daher Ceramide unterschiedlicher Fettsäure-Kettenlänge produzieren. Die Synthese der Sphingolipide wie Sphingomyelin (SM) und der Glycosphingolipide, ausgehend vom Ceramid, ist im Golgi- Zell- & Biotechnologie GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 47 Fachartikel Apparat lokalisiert. Hierfür wird Ceramid vom ER zum Golgi-Apparat mittels Ceramid Transferprotein (CERT) transportiert. Alternativ steht ein vesikulärer Transportmechanismus zur Verfügung. Zur Synthese von Sphingomyelin (SM) nutzt das Enzym Sphingomyelin-Synthase (SMS) Phosphatidylcholin und generiert als Nebenprodukt den physiologisch wichtigen Second Messenger Diacylglycerol (DAG). In der Folge werden SM und komplexe Glycosphingolipide (GSLs) über vesikulären Transport zur Zellmembran transportiert. Ceramid kann des Weiteren enzymatisch katalysiert durch Ceramid-Kinase (CERK) zu Ceramid-1-phosphat (C1P) phosphoryliert werden, ein Prozess der von C1P-Phosphatase (C1PP) rückgängig gemacht werden kann. Ceramid wird von Ceramidase (CDase) in einem Deacylierungsprozess durch Entfernung des Fettsäure-Restes in Sphingosin (Sph) umgewandelt. Auch hier sind verschiedene Isoenzyme der CDase bekannt, die je nach pH-Optimum und subzellularer Lokalisation als saure, neutrale und alkalische CDase bezeichnet werden. Sphingosin (Sph) ist ausreichend löslich, so dass es sich innerhalb des Cytosols frei bewegen kann, ebenso zwischen Membranen. Sphingosin kann durch die beiden Isoenzyme der Sphingosin-Kinase (SphK1, SphK2) zu Sphingosin-1-phosphat (S1P) phosphoryliert werden – ein reversibler Prozess, der durch im ER lokalisierte S1P-Phosphatasen (SPP1, SPP2) umkehrbar ist. Die zellulären S1P-Spiegel sind daher ebenso wie die Ceramid-Konzentration einem ausbalancierten System von Synthese und Degradation unterworfen. Die einzig irreversible Reaktion des komplexen Sphingolipid-Metabolismus stellt die Spaltung von S1P durch S1P-Lyase dar. Das im ER lokalisierte Enzym produziert dabei Ethanolaminphosphat und Hexadecenal über die Inaktivierung von S1P. Extrazelluläre und intrazelluläre Effekte von S1P S1P kann sowohl als extrazellularer Mediator als auch intrazellularer Second Messenger agieren. Die extrazellularen Effekte werden über membranständige G-Protein-gekoppelte S1P-Rezeptoren vermittelt. Derzeit sind fünf S1P-Rezeptor-Subtypen (S1P1 - S1P5) identifiziert, die untereinander etwa 50 % Aminosäure-Sequenzidentität aufweisen, jedoch eine unterschiedliche GProtein-Kopplung mit entsprechender Konsequenz für die sich daran anschließende Signaltransduktion. Kürzlich wurden die Kristallstrukturen des S1P1-Rezeptors und der 48 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb. 1: Schematische Darstellung des Sphingolipid-Metabolismus. In blau sind beteiligte Enzyme hervorgehoben. SMase, Sphingomyelinase; SMS, Sphingomyelin-Synthase; CDase, Ceramidase; CerS, Ceramid-Synthase; GCS, Glucosylceramid-Synthase; GCase, Glucosylceramidase; SPP, Sphingosin-1-phosphat-Phosphatase; SphK, Sphingosin-Kinase; C1PP, Ceramid-1-phosphat-Phosphatase; CerK, Ceramid-Kinase. SphK1 publiziert. Über nachgeschaltete Effektor-Enzyme, wie ERK, AKT, PLC oder AC werden zelluläre Ereignisse wie Migration, Überleben, Proliferation und Genexpression gesteuert. Die Expression der S1P-RezeptorSubtypen ist in den einzelnen Geweben des Körpers sehr unterschiedlich. Eine wichtige Voraussetzung für S1P-Rezeptor-vermittelte Effekte ist der Export von S1P aus der Zelle, das sogenannte Inside-Out-Signaling. Dazu tragen ABC-Transporter (ABCA1, ABCC1 und ABCG2) bei. S1P bindet in der Folge extrazellular autokrin oder parakrin an S1PRezeptoren. Im Plasma wird es gebunden an HDL und Albumin transportiert. Für einige Proteine konnte gezeigt werden, dass sie direkt S1P binden. Dazu zählen TNF-Rezeptor-assoziierter Faktor 2 (TRAF2), eine Schlüsselkomponente des NFκB-Weges, sowie die Histon-Deacetylasen HDAC1 und HDAC2, die für die Regulation der Genexpression verantwortlich sind. Neue Ansätze der anti-inflammatorischen und anti-proliferativen Therapie Innerhalb der Sphingolipid-Familie nehmen Ceramid und S1P, die über Sphingosin ineinander umformbar sind, eine herausragende Rolle ein. Sie stehen in einem Fließgleichgewicht (Sphingolipid-Rheostat), dessen Balance über das Schicksal einer Zelle entscheidet, d. h. ob die Zelle überlebt oder in Apoptose geht. Zellwachstum, Differenzierung, Proliferation, Migration, Seneszenz und Angiogenese werden von den drei Lipid-Mediatoren gegensätzlich beeinflusst. Ceramid und Sphingosin sind in diesem Zu- sammenhang als pro-apoptotische Lipide beschrieben, wohingegen S1P das Zellüberleben fördert. Die zellulären Konzentrationsspiegel der einzelnen bioaktiven Sphingolipide sind großen Unterschieden unterworfen. Die Konzentrationen von Ceramid, Sphingosin und S1P unterscheiden sich deutlich, wobei Ceramid die höchste Konzentration stellt und eine Konzentrationsänderung hier drastische Anstiege an Sphingosin und S1P bedingt. Eine Verschiebung des Fließgleichgewichtes zugunsten der S1P-Konzentration stört die Zell-Homöostase und kann letztlich zu hyperproliferativen und entzündlichen Erkrankungen führen. Gezeigt wurde dies bisher für Tumorerkrankungen, Asthma, Anaphylaxie und Sepsis sowie eine Reihe von Autoimmunerkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen). Somit kann jeder Schritt, der auf die (gestörte) Homöostase der Lipid-Mediatoren direkt Einfluss nimmt, therapeutisch von Interesse sein. Zu den therapeutischen Strategien im Rahmen eines pathogen erhöhten S1P-Spiegels zählen Anti-S1P-Antikörper, S1P-RezeptorModulatoren und Sphingosin-Kinase-Inhibitoren (Abb. 3). Die Neutralisation von systemischem S1P mit einem spezifischen monoklonalen Antikörper, ist das Ziel von Sphingomab sowie seiner humanisierten Version Sonepcizumab. Letzterer Antikörper befindet sich derzeit in Klinische Phase I Studien zur Therapie altersbedingter Macular-Degeneration (AMD) und fortgeschrittener solider Tumore. Seit 2010 ist Fingolimod (Abb. 3, Gilenya) als erstes orales Therapeutikum zur Behand- Zell- & Biotechnologie Fachartikel lung von Patienten mit hochaktiver, schubförmig-remittierender Multipler Sklerose (MS) sowie bei Patienten mit einer rasch fortschreitenden, schweren MS zugelassen. Fingolimod ist ein Sphingosin-Analogon mit Prodrug-Charakter, denn es wird bevorzugt von der SphK2 zu Fingolimod-Phosphat bioaktiviert. Fingolimod-Phosphat ist ein Agonist der S1P1,3,4,5-Rezeptoren mit Ausnahme des S1P2-Rezeptor-Subtyps. Eine Besonderheit des Fingolimod-Phosphat ist, dass es durch persistierende Aktivierung von S1P1-Rezeptoren zu deren Internalisierung und Degradation kommt (funktioneller Antagonismus). Die Down-Regulation der S1P1-Rezeptor-Expression auf der Zelloberfläche von Lymphozyten verhindert deren Auswanderung aus den Lymphorganen. Die dadurch induzierte Lymphopenie und Immunsuppression ist vorteilhaft zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie der Multiplen Sklerose. Neben der Lymphozyten-Migrations-Inhibition in das ZNS, übt Fingolimod einen direkten Effekt auf Astrozyten aus, indem es deren CytokinProduktion inhibiert. Die strukturelle Optimierung führte so zu Ponesimod bzw. Siponimod, die derzeit Phase II- bzw. Phase III-Studien für eine MS- und Psoriasis-Therapie durchlaufen (Abb. 3). Eine transiente Bradykardie, vermutlich vermittelt durch Beeinflussung von S1P3Rezeptoren des Herzens, ist eine der häufigsten Nebenwirkungen der Therapie mit Fingolimod. Weiterhin wurden Makula-Ödeme, aber auch ernsthafte Infektionen, wie beispielsweise eine Leukenzephalopathie, beobachtet. In unseren eigenen Studien haben wir uns sowohl mit Liganden der S1P-Rezeptor-Subtypen als auch mit selektiven Hemmstoffen der SphK und der CerS auseinandergesetzt. Hierbei konnten unterschiedliche Leitstrukturen mit verschiedenen Funktionalitäten verfolgt und optimiert werden (Abb. 3). Ausblick Stetig wachsende Erkenntnisse und zahlreiche klinischen Studien, die aktuell in unterschiedlichen Bereichen der SphingolipidModulation durchgeführt werden, zeigen, welches Potential medikamentöse Eingriffe in diesen komplexen und vielschichtigen Stoffwechsel haben. Wesentlich hat die erfolgreiche Zulassung von Fingolimod dazu beigetragen. Es ist daher zu erwarten, dass in naher Zukunft weitere Wirkstoffe die Marktreife erreichen, die Einfluss auf pathophysiologisch veränderte SphingolipidSpiegel nehmen. In unserer Arbeitsgruppe entwickeln wir neue Leitstrukturen und Synthese-Strategien hierfür. Dies umfasst das Fragment- und Leitstruktur-basierte virtuelle Screening ebenso wie die Umsetzung bioisosterer Wirkstoffkonzepte und Zell- & Biotechnologie Abb. 2: Intrazellulärer und extrazellulärer Sphingolipid-Stoffwechsel mit Darstellung der therapeutischen Optionen zur S1P-Konzentrations-Beeinflussung. S1P, Sphingosin-1-phosphat; Sph, Sphingosin; CERT, Ceramid-1-phosphat-Transporter; Cer, Ceramid; SM, Sphingomyelin; GlcCer, Glucosylceramid; GSL, Glycosphingolipide; SphK, Sphingosin-Kinase. Abb. 3: Verschiedene Struktur-Entwicklungen und pharmakologische Werkzeuge zur Beeinflussung des Sphingolipid-Netzwerks. Die obere Reihe zeigt mit Fingolimod, Ponesimod und Siponimod drei Modulatoren der S1P1-Rezeptoren. In der unteren Reihe sind eigene Entwicklungen mit dem Fingolimod-Analogon ST-968, dem CerS5/6-Inhibitor ST-1060 und dem multimodalen SphK-Inhibitor ST-1366 abgebildet. Strukturoptimierungen in der Synthese. Pharmakologische Werkzeuge stehen damit zur Verfügung, um die molekularen Mechanismen, die komplexen Steuerungen und die Funktionalitäten der einzelnen Enzyme bei diversen Krankheitsbildern zu untersuchen. Die Literatur ist beim Autor erhältlich. Mehr Informationen: http://bit.ly/Biochemie-Sphingolipid KONTAKT | Prof. Dr. Holger Stark Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Düsseldorf [email protected] Webcast zu Sphingolipiden unter: http://bit.ly/Talk_2 GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 49 Fachartikel Rekombinante Proteine Anwendung in Therapie und Diagnostik E. Schwarz und T. Thieme D ie rekombinante Herstellung von Proteinen ist seit Jahren eine feste Wirtschaftsgröße. Obgleich auf den ersten Blick nicht offensichtlich, beruht die Nutzung rekombinanter Proteine für Therapie und Diagnostik vor allem auf Kenntnissen zur Biophysik der Proteinfaltung. Die Zusammenhänge zwischen grundlagenorientierter Proteinfaltung und technischer Herstellung sowie grundlegende Prinzipien der rekombinanten Proteinproduktion sollen hier dargestellt werden. Medizinisch und diagnostisch genutzte Proteine sind aus Kosten- und Risikogründen vor allem rekombinante Proteine: So ist die Herstellung aus heterologen Wirten zum einen sicherer, weil Kontaminationen mit Krankheitserregern nahezu ausgeschlossen werden können und zum anderen wegen der geringen Extraktionskosten günstiger als die Gewinnung aus endogenen Quellen oder Geweben. Zudem stellen rekombinante Proteine hinsichtlich ihrer Eigenschaften häufig „verbesserte“ Produkte dar, die durch gentechnische Methoden, also Mutagenesen verändert wurden. Ziel der Biotechnologie ist es, Proteine zu erzeugen, die eine hohe Stabilität und Spezifität besitzen und für die entsprechende Anwendung besonders gut geeignet sind. Bei der Behandlung von Tumoren beispielsweise sollten die Wirkstoffe © Schlierner - Fotolia.com 50 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 eine gute Gewebepenetration aufweisen. Weiterhin dürfen therapeutische Proteine nicht immunogen wirken, also im Patienten keine Immunabwehr gegen den Wirkstoff hervorrufen. Faltung rekombinanter Proteine Die meisten therapeutisch und viele diagnostisch genutzte Proteine sind sezernierte Pro teine, die im Extrazellulärraum wie z. B. in der Blutbahn ihre biologischen Funktionen erfüllen. In der Regel besitzen diese extrazellulären Proteine mehrere Disulfidbrücken. Die korrekten Verknüpfungen dieser Disulfidbrücken sind für die native Konformation und damit biologische Aktivität der Proteine essentiell. Entsprechend müssen sie in den rekombinanten Proteinen vorliegen, damit die Funktion des jeweiligen Proteins erfüllt wird. Die Oxidation der Sulfhydrylgruppen von Cysteinen zu Disulfidbrücken setzt ein oxidierendes Milieu voraus. Dies ist im zellulären Cytoplasma nicht gegeben, da dort reduzierende Bedingungen vorliegen. Ein oxidierendes Mil ieu liegt in aeroben Bakterien wie Escherichia coli, die am besten für die prokaryotische Protein-Produktion geeignet sind, im Periplasma vor. Das Periplasma ist der Raum zwischen der Cytoplasmamembran und der Zellwand. Bei Eukaryoten werden Disulfidbrücken in sekretorischen Kompartimenten wie dem endoplasmatischen Retikulum oxidiert. Die Oxidation zu Disulfidbrücken bzw. deren Isomerisierung sind katalysierte Reaktionen, die von den entsprechenden „Redox“-Enzymen vermittelt werden. Wie kann nun gewährleistet werden, dass die Proteine die korrekten Disulfidbrücken besitzen? Grundsätzlich kommen für die Produktion in heterologen Wirtszellen zwei Verfahren zur Anwendung: i) die Sekretion in den Extrazellulärraum bzw. Kulturüberstand oder ii) die Herstellung der Proteine im Cytoplasma der Wirtszellen, verbunden mit einem anschließenden „Aufbau“ der Disulfidbrücken. Bei Anwesenheit von Signalpeptiden, welche die Sekretion vermitteln und durch gentechnische Methoden den kodierenden Nuk- Zell- & Biotechnologie Fachartikel Abb. 1: Prinzip der Proteingewinnung aus IBs. A, Escherichia coli-Zelle mit IBs (dunkle Bereiche); B –D, Schematische Darstellung von Protein in IBs (B), von solubilisiertem Protein (C) und einem Gemisch bestehend aus nativen und fehlgefalteten Spezies (rot) (D); E, Reinigung durch Chromatographie-Schritte; F, Gereinigte native Spezies. Erläuterungen im Text. leinsäuren „vorgeschaltet“ werden können, wird ein Transport in sekretorische Kompartimente sichergestellt. Dort faltet das Protein in die native Konformation bei gleichzeitiger, enzymkatalysierter Ausbildung der Disulfidbrücken. Natives Protein kann durch geeignete Techniken wie osmotischen Schock aus dem Periplasma gram-negativer Bakterien erhalten werden. Im Fall der Produktion in Säuger-Zellen, kann das Protein aus dem Kulturüberstand erhalten werden. Nach mehrfachen Reinigungsschritten, die später im Text noch anhand von Beispielen genannt werden, kann das rekombinante Protein schließlich in homogener Form für die Diagnostik oder Therapie eingesetzt werden. Die Nutzung von Säuger-Zellen als Wirtszellen ist vor allem bei der Gewinnung von Antikörpern für die Therapie oder Diagnostik das klassische Produktionsverfahren. Durch Einsatz dieses Wirtssystems ist häufig auch gewährleistet, dass posttranslationale Modifikationen wie Glykosylierungen, welche die Aktivität und Halbwertszeit des Antikörpers beeinflussen, optimal ausgeprägt sind. Zell- & Biotechnologie Inclusion Bodies Aber auch die Herstellung im Cytoplasma von Wirtszellen findet Anwendung. Wie zuvor bereits erwähnt, setzt die Ausbildung von Disulfidbrücken ein oxidierendes Milieu voraus. Die reduzierenden Bedingungen im Cytoplasma führen dazu, dass Proteine, die in der nativen Konformation Disulfidbrücken besitzen, innerhalb der Zellen diese funktionelle, native Struktur nicht annehmen können. Vielmehr lagern sich die Proteine in Einschlusskörpern oder inclusion bodies (IBs) ab. Diese IBs enthalten das rekombinante Protein in inaktiven, fehlgefalteten oder sogar ungefalteten Strukturen. Aufgrund ihrer hohen Dichte können die IBs nach Zellaufschluss durch einfache Zentrifugationsschritte sedimentiert werden. Das in den IBs enthaltene, aggregierte und denaturierte Protein kann durch Denaturierungsmittel oder Detergenzien solubilisiert, also in Lösung gebracht werden (Schema der Gewinnung von Protein aus IBs in Abb. 1). LaborGeräte Wasserbestimmung Selektive und chemikalienfreie Analysen mit easyH2O www.berghof.com Wir stellen aus: Stand A1.415 Fachartikel Rückfaltung von rekombinanten Proteinen Für die Solubilisierung von IBs kommt häufig die Zugabe von Guanidiniumchlorid in einer End-konzentration von 6 M zur Anwendung. Die meisten Proteine werden bei dieser Konzentration des Denaturierungsmittels vollständig entfaltet und liegen deshalb in nicht definierten, unstrukturierten Zuständen vor. Um eine Rückfaltung in die native Konformation zu erreichen, muss das Denaturierungsmittel weitgehend entfernt werden. Dies kann durch Verdünnung oder Dialyse erfolgen. Die Zusammensetzung des Renaturierungspuffers wird oft empirisch ermittelt. Damit nicht zu zahlreiche zeit- und kostenintensive Experimente durchgeführt werden müssen, kann man sich an Standardprotokollen orientieren [1]. Sobald Bedingungen, also eine Zusammensetzung des Puffers gefunden ist, die eine Rückfaltung ermöglichen, kann optimiert werden, damit hohe Ausbeuten an renaturiertem Protein erreicht werden können. Einige der Aspekte, die den Erfolg einer Renaturierung beeinflussen, sind im Folgenden dargestellt. Bei der Konzipierung geeigneter Rückfaltungsbedingungen sind folgende biochemische und biophysikalische Aspekte zu berücksichtigen: ▪▪ 1. Die Konzentration des Denaturierungsmittels muss gering genug sein, damit eine Faltung zur nativen Struktur möglich ist. Als Faustregel kann davon ausgegangen werden, dass bei einer Guanidiniumchlorid-Konzentration geringer als ca. 0,2 M eine Rückfaltung erfolgen kann. ▪▪ 2. Die Proteinkonzentration sollte niedrig sein, da bei hohen Konzentrationen nichtnativer Spezies Aggregationsvorgänge als Reaktionen höherer Ordnung begünstigt werden. ▪▪ 3. Die Renaturierung sollte bei niedriger Temperatur (ca. 4-10 °C) durchgeführt werden um die Aggregation zu unterdrücken. ▪▪ 4. Aggregation kann durch löslichkeitsvermittelnde Zusätze wie L-Arginin reduziert werden. ▪▪ 5. Bei disulfidverbrückten Proteinen muss dem Rückfaltungsansatz ein Redoxsystem zugefügt werden. Punkt 5 soll hier noch näher beleuchtet werden. Prinzipiell könnte eine Oxidation von Cysteinresten durch Einbringen von Luftsauerstoff erhalten werden. Dennoch werden hohe Ausbeuten an korrekt disulfidverbrückten Proteinen fast immer nur durch den Einsatz eines Redoxsystems, bestehend aus einer oxidierenden und einer reduzierenden Komponente, erreicht. Häufige Anwendung finden Gemische aus reduziertem und oxidiertem Glutathion bzw. Cystein/ 52 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb. 2: Verlauf der Herstellung eines humanen Knochenwachstumsfaktors aus IBs. Gezeigt sind die einzelnen Schritte beginnend vom Zellextrakt bis zum homogenen, nativen Produkt, das als disulfidverbrücktes Dimer vorliegt. Die Proben wurden unter nicht-reduzierenden Bedingungen mittels SDS-PAGE aufgetrennt. Cystin. Die Anwesenheit der reduzierenden Komponente bewirkt, dass falsch verknüpfte Disulfidbrücken wieder reduziert und durch die oxidierende Substanz re-oxidiert, also korrigiert werden können. Durch dieses redox-shuffling von Disulfidbrücken wird der Anteil an nativen Verbrückungen erhöht. Reinigung der Proteine Nach der Renaturierung werden die löslichkeitsvermittelnden Substanzen durch Dialyse beseitigt. Bei diesem Schritt fallen viele nicht korrekt gefaltete Spezies aufgrund einer Exposition hydrophober Oberflächen und damit hohen Aggregationsanfälligkeit aus. Dadurch kann ein Großteil der nicht nativen Proteine durch Zentrifugation entfernt werden, die native Spezies wird dagegen angereichert. Allerdings können auch fehlgefaltete Strukturen in löslicher Form vorliegen. Deshalb muss in jedem Fall eine Reinigung der nativen Spezies durch konventionelle ChromatographieSchritte durchgeführt werden. Meistens werden zwei Chromatographie-Schritte wie Ionenaustausch- oder Hydrophobe-Interaktions-Chromatographie gewählt, um natives Protein in homogener Konformation zu erhalten. Reinigungen mittels endständiger tags, wie beispielsweise dem Histidin-tag, sind sinnlos, da diese Affinitäts-Chromatographie Weitere Beiträge zum Thema: http://bit.ly/GIT-Biotechnologie auf einer tag-vermittelten Bindung beruht. Vielmehr muss die Reinigung die spezifischen Eigenschaften des nativen Proteins, also dessen intrinsische biochemische Parameter wie Ladung, Hydrophobizität, Größe, etc. nutzen. Ein Beispiel der Reinigung eines humanen Knochenwachstumsfaktors nach Renaturierung aus IBs ist in Abbildung 2 gezeigt. Nach Vorliegen des nativen Proteins in homogener Form finden die entsprechenden Tests auf Funktionalität statt, die mit biophysikalischen Analysen kombiniert werden können. Da Proteine für die Diagnostik und Therapie entweder enzymatische Aktivität besitzen oder an Zielstrukturen binden (z.B. Antikörper), sind Funktionalitätstests für die Proteine meistens bereits etabliert. Referenzen [1] Rudolph R. et al.: In Protein Function: A Practical Approach (Creighton, T.E., Hrsg.) S. 57-99, Oxford University Press, Oxford. (1997) KONTAKT | Elisabeth Schwarz Technische Biochemie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel.: 0345/55-24946 [email protected] Mehr Informationen zu Glykoproteinen: http://bit.ly/Glykoproteine Zell- & Biotechnologie Fachartikel Neue Möglichkeiten für die Strukturbiologie In vivo Proteinkristallisation und Freie-Elektronen-Laser Dr. Lars Redecke, Universität Hamburg und Universität zu Lübeck Prof. Christian Betzel, Universität Hamburg Prof. Michael Duszenko, Universität Tübingen S eit langem ist bekannt, dass die dreidimensionale Struktur eines Proteins auch dessen Eigenschaften und Funktion bestimmt. Die Aufklärung dreidimensionaler Proteinstrukturen zu atomarer Auflösung ist daher von großer Bedeutung, um z. B. enzymatische Mechanismen zu untersuchen oder geeignete Zielstrukturen für die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe gegen verschiedenste Krankheitsformen zu identifizieren. Strukturanalyse von Proteinen mittels Röntgenkristallographie Insbesondere die Methode der Röntgenkristallographie hat sich in der Vergangenheit erfolgreich etabliert, um Strukturdaten von Proteinen zu generieren. Etwa 90 % aller bisher in der „Protein Data Bank (www.pdb. org)“ hinterlegten Strukturmodelle wurden unter Anwendung dieser Technik bestimmt. Hierbei müssen die zur Homogenität gereinigten Zielproteine zunächst in einen kristallinen Zustand überführt werden, was jedoch gleichzeitig eine Limitation der Methodik darstellt. Fundamentales Prinzip aller in vitro angewandten Kristallisationstechniken ist die langsame Erniedrigung der Löslichkeit des Proteins durch Zugabe von ausgewählten Präzipitanten, um die Proteinmoleküle im Idealfall spontan zu einem Kristallisationskeim zusammenzulagern, der anschließend weiter wächst. Röntgentaugliche Proteinkristalle sollten Abmessungen von mindest 100 µm in allen Raumrichtungen aufweisen. Die Kristallisationsbedingungen eines Proteins sind jedoch bedingt durch die Komplexität der Wechselwirkungen zwischen den Molekülen bisher kaum vorherzusagen. Folglich basieren Kristallisationsversuche meist auf der systematischen Anwendung empirischer Bedingungen, ein teilweise langwieriger und nicht immer erfolgreicher Prozess, insbesondere bei Membranproteinen und post-translational modifizierten Proteinen [1]. Ein einzelner Proteinkristall wird anschließend in einem fokussierten Röntgenstrahl platziert, der an den Elektronen der geordneten Atome des Kristalls gebeugt wird. Die mittels Detektor aufgenommenen Beugungsbilder kodieren folglich die Posi- Zell- & Biotechnologie Vereinigte SFX-Beugungsbilder individueller TbCatB-Kristalle, aus denen das Modell der zugehörigen Proteinstruktur berechnet wurde (im Hintergrund). Vereinfachtes Strukturmodell der TbCatB. Der native Inhibitor, das Propeptid, ist grün, Zuckerstrukturen sind gelb dargestellt (im Vordergrund). tion der Atome eines Proteins im dreidimensionalen Raum, welche durch Anwendung spezieller Rechenprozesse in Form einer Elektronendichteverteilung extrahiert werden kann, in der letztendlich das atomare Modell der Proteinstruktur rekonstruiert wird. Die maximale Auflösung von Strukturdaten ist in der Proteinkristallographie allgemein neben der Kristallqualität auch durch die Strahlenschädigung des Kristalls während der Datensammlung limitiert, ein intrinsisches Problem der Methodik [2]. Je geringer das Volumen eines Proteinkristalls ist, umso höher muss die Energie der verwendeten Strahlung sein, um ausreichend intensive Beugungsdaten innerhalb einer gegebenen Expositionszeit zu erhalten. Zur Minimierung der Strahlenschädigung werden Kristalle während der Datensammlung in einem laminaren Stickstoffstrom bei etwa 100 K positioniert, sodass eine Strahlendosis von bis zu 30 MGy toleriert werden kann [2]. Heutzutage wird in der Regel hochenergetische Synchrotronstrahlung verwendet, die in sog. Speicherringen erzeugt wird, wenn geladene Teilchen, die sich mit relativistischer Geschwindigkeit im Hochvakuum bewegen, GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 53 Fachartikel aus einer geraden Bahn abgelenkt werden. Moderne Mikrofokus-Strahlführungen an Synchrotronquellen der dritten Generation, wie z. B. das ERSF in Grenoble (Frankreich) oder Petra III am Desy (Hamburg), fokussieren mittlerweile 1012 Photonen bei einer Energie von 10 bis 15 keV auf eine Strahlquerschnitt von wenigen Mikrometern und ermöglichen so die Untersuchung von Proteinkristallen auch unter 10 µm Kantenlänge [3]. Diese neuen technischen Entwicklungen erweitern bereits signifikant den Anwendungsbereich der Röntgenkristallographie, da die Herstellung ausreichend großer und hochgeordneter Proteinkristalle für Diffraktionsexperimente mit Strahlung niedrigerer Brillanz oft eine Herausforderung darstellte. Obwohl höhere Strahlungsenergien die Messzeit für einen einzelnen Kristall im mittlern Mikrometer-Maßstab auf wenige Minuten reduzieren, bleibt die Strahlenschädigung jedoch weiterhin ein limitierender Faktor. Freie-Elektronen Laser (FEL) Im Jahr 2009 nahm eine völlig neuartige Röntgenstrahlungsquelle, die Linac Coherent Light Source (LCLS), am Stanford Linear Accelerator Center (USA) ihren Betrieb auf. Dieser derzeit weltstärkste Freie-Elektronen Laser (FEL) erzeugt erstmalig hochenergetische Röntgenpulse mit einer Länge von weniger als 50 Fs (5 ·10-14 s) bei einer Energie von bis zu 10 keV und 1012 Photonen pro Puls, welche die Brillanz der neuen Synchrotronquellen um das 109-fache übersteigt [4]. Das grundlegende Prinzip dieser neuen Lasertechnologie wird in einer Publikation von Magaratondo und Ribic aus dem Jahre 2011 anschaulich erläutert [5]. Bereits im Jahr 2000 postulierten theoretische Berechnungen, dass derart intensive und ultrakurze Laser-Pulse das Problem der Strahlenschädigung in der Röntgenkristallographie überwinden können [6]. Eine Pulslänge von wenigen Femtosekunden unterschreitet die Zeitskala aller Strahlenschädigungsprozesse, sodass die hochenergetische Strahlung an den Atomen des Kristalls gebeugt wird, bevor es zu strukturellen Veränderungen kommt [7]. Somit sollte das zugehörige Beugungsbild die unbeschädigte Probe repräsentieren, was 2007 nach der technischen Realisierung des weltweit ersten FELs, dem Flash am Desy in Hamburg (der allerdings nur weiche Röntgenstrahlung produziert) validiert werden konnte [8]. Basierend auf diesem „diffraction before destruction“-Konzept entwickelten Chapman et al. einen neuen Ansatz für die Proteinkristallographie, die sog. „Serielle Femtosekunden-Röntgenkristallographie“, kurz „SFX“ [9]. 54 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Abb. 1: Schematische Darstellung des Aufbaus eines SFX-Experiments an der Coherent X-ray Imaging (CXI)-Strahlführung des Freie-Elektronen Lasers LCLS. Mit Hilfe eines Flüssigkeitsjets werden hunderttausende von Mikro- oder Nanokristallen in den gepulsten FEL-Strahl eingespritzt. Das individuelle Beugungsbild jedes einzelnen Kristalls in zufälliger Orientierung wird mittels eines hochgradig dynamischen Detektors aufgezeichnet und zu einem dreidimensionalen Datensatz vereinigt, aus dem die zugehörige Proteinstruktur berechnet wird. SFX Der generelle Aufbau eines SFX-Experiments ist schematisch in Abbildung 1 dargestellt. Im Gegensatz zur konventionellen Röntgenkristallographie, bei der ein einzelner Kristall im Röntgenstrahl gedreht wird, um einen dreidimensionalen Datensatz aufzunehmen, werden nun viele Proteinkristalle mittels eines Flüssigkeitsjets in wässriger Suspension in die Interaktionsregion der FEL-Pulse im Vakuum bei Raumtemperatur eingespritzt [10]. Wird ein Kristall in zufälliger Orientierung von einem Puls getroffen, entsteht ein individuelles Beugungsbild, das von einem speziellen und hochempfindlichen Flächendetektor aufgenommen wird. Der zerstörte Kristall wird durch den Jet für den folgenden FEL-Puls durch eine frische Probe ersetzt. Dieser Prozess läuft hunderttausendfach wiederholt ab, sodass Kristalle in unterschiedlichsten Orientierungen vermessen werden. Folglich ergeben die vereinigten individuellen Beugungsbilder final wieder einen vollständigen dreidimensionalen Datensatz. SFX-Messungen mit Nanokristallen des Membranprotein-Komplexes Photosystem II [9] und Lysozym [11] demonstrierten das enorme Potential der neuen Methode, bei Raumtemperatur Strukturdaten bis zu atomarer Auflösung aus Proteinkristallen im Sub-Mikrometerbereich (z.B. 100 nm x 100 nm x 400 nm für Lysozym) zu generieren. Neben dem SFX-Ansatz ermöglichen FELs auch weitere strukturbiologische Anwendungen, wie z. B. die strukturelle Untersuchung individueller nicht-kristalliner Partikel [12]. Diese Anwendung, mit der sich zukünftig z. B. Viren untersuchen lassen, ist derzeit noch in der Entwicklung. Da die gepulste FEL-Strahlung Messungen mit einer Zeitauflösung im Femtosekundenbereich ermöglicht, ist die Strukturbiologie durch die technische Realisierung der FELs dem ultimativen Ziel, molekulare Filme von chemischen Reaktionen aufzunehmen, bereits einen großen Schritt näher gekommen. In vivo-Kristalle sind optimale Proben für SFX-Messungen Seit mehr als einem Jahrhundert ist bekannt, dass die spontane Kristallisation von Proteinen ein nativer Prozess in lebenden Zellen ist, durch den zelluläre Funktionen reguliert werden. So wurden kristalline Zustände in vivo insbesondere für Speicherproteine in Pflanzensamen und für Enzyme in Peroxisomen, aber auch für Insulin in sekretorischen Granula identifiziert [13]. Bereits 1996 wurde erstmalig berichtet, dass auch rekombinante Proteine nach Überexpression in Zell- & Biotechnologie Fachartikel Baculovirus-infizierten Insektenzellen kristallisieren können [14]. Dieses weit verbreitete Expressionssystem basiert auf dem Austausch des Polyhedrin-Gens der Baculoviren gegen das zu exprimierende Zielgen [15]. Da der Polyhedrin-Promotor nach Zellinfektion zum Aufbau einer kristallinen Matrix um die nativen Virionen permanent aktiviert ist, resultieren lokal hohe intrazelluläre Konzentrationen des rekombinanten Proteins, eine Grundbedingung für die Entstehung eines Kristallisationskeims. Allerdings konnten in vivo-Kristalle bedingt durch die geringe Größe, die in der Regel durch das Zellvolumen limitiert wird, bisher nicht für strukturbiologische Untersuchungen verwendet werden. Ein erster Durchbruch gelang Coulibaly et al. 2007 mit der Aufklärung der Struktur der Polyhedrin-Hülle eines Cypovirus durch röntgenkristallographische Analyse von Kristallen mit einem Durchmesser von nur 5–12 µm [16]. Vor kurzem konnten die Autoren dieses Artikels ebenfalls die in vivo-Kristallisation der in Baculovirus-infizierten Insektenzellen überexprimierten glykosylierten Protease Cathepsin B des Parasiten Trypanosoma brucei (TbCatB), dem Erreger der Schlafkrankheit, beobachten [17]. Strukturinformationen dieses Enzyms sind im Kontext der Suche nach neuen, dringend benötigten Wirkstoffen gegen die parasitäre Infektion von großem Interesse, da dieses Protein essentiell für den Parasiten ist [18]. Etwa 70 Stunden nach Infektion der Zellen mit dem Baculovirus, der das entsprechende Gen enthält, werden deutlich nadelförmige, von einer Lipidmembran umgebene Aggregate mit geordneter Gitterstruktur erkennbar (Abb. 2). Diese in vivo-Kristalle mit einer mittleren Größe von 0,9 x 0,9 x 8 µm3 zeichnen sich durch eine ungewöhnliche mechanische Stabilität aus, sodass eine einfache Isolierung nach Lyse der Zellen durch schrittweise Zentrifugation möglich ist. Obwohl bisher in SynchrotronstrahlungExperimenten keine ausreichende Röntgendiffraktion erhalten wurde, erwiesen sich die TbCatB in vivo-Kristalle jedoch als optimal geeignet für die neuartige SFX-Technik. An der Coherent X-ray Imaging (CXI) Strahlführung des Freie-Elektronen Lasers LCLS beugten Röntgenpulse von 40 fs-Dauer bis zu einer maximalen Auflösung von 1,89 Å, was auch die überraschend hohe Ordnung der in vivo-Kristalle beweist [19]. Etwa 180.000 Diffraktionsbilder von einzelnen Kristallen in zufälliger Orientierung wurden zu einem Datensatz vereinigt, mit dem die Proteinstruktur der TbCatB aufgeklärt werden konnte. Obwohl jeder individuelle Kristall eine Strahlendosis von etwa 31 MGy aufnahm, konnten keinerlei Anzeichen für eine Strahlenschädigung erkannt werden. Die Zell- & Biotechnologie Abb. 2: a) Lichtmikroskopische Aufnahme von Baculovirus-infizierten Sf9-Insektenzellen, in denen das überexprimierte Protein Cathepsin B aus T. brucei (TbCatB) spontan Kristalle bildete (Pfeil). b) Raster-Elektronenmikroskopische Aufnahme eines isolierten TbCatB in vivo-Kristalls. Strukturdaten mit nahezu atomarer Auflösung offenbarten bemerkenswerterweise, dass Cathepsin B vor Abspaltung seines Propeptids in vivo kristallisierte, was nicht nur eine detaillierte Analyse der nativen CatBInhibition ermöglichte, sondern auch durch direkten Strukturvergleich mit humanem Cathepsin B neue Ansatzpunkte für die Entwicklung eines TbCatB-spezifischen Inhibitors lieferte [19]. Prozesse untersucht, um die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Kristallisation in vivo für rekombinante Proteine generell zu erhöhen. Die Kombination aus in vivoKristallisation und dem „diffraction before destruction“-Ansatz an Freie-Elektronen Lasern wird folglich die bisherigen Methoden der Strukturbiologie deutlich erweitern. Referenzen Ausblick Der SFX-Datensatz der glykosylierten TbCatB repräsentiert die erste Strukturanalyse zu hoher Auflösung, die je von einem in vivo kristallisierten, rekombinanten, Polyhedrin-freien Protein durchgeführt wurde. Zusätzlich demonstriert diese weltweit erste neue, mit einem FEL generierte biologische Information das Potential der neuen Strahlungsquellen zur Aufklärung von Proteinstrukturen, die bisher mit konventioneller Synchrotronstrahlung nicht zugänglich waren. Daher wurde diese Studie vom Fachmagazin “Science” als einer der zehn wichtigsten wissenschaftlichen Durchbrüche des Jahres 2012 eingestuft. Mittlerweile konnten auch in vivo-Kristalle anderer rekombinanter Proteine nach Überexpression in lebenden Insektenzellen nachgeweisen und teilweise bereits mittels SFX-Technik untersucht werden (in Veröffentlichung). Um diese Vorgehensweisen weiter zu etablieren, werden derzeit die grundlegenden zellulären Weitere Beiträge zum Thema Forschung am Desy: http://bit.ly/GIT-DESY [1] Chayen N.E. und Saridakis E.: Nat. Methods 5, 147 (2008) [2] Owen R.L. et al.: Proc. Natl Acad. Sci. USA 103, 4912 (2006) [3]Rieckel, C.: J. Synchrotron Radiat. 11, 4 (2004) ... [17] Koopmann R. et al.: Nat. Methods 9, 259 (2012) [18] Mackey Z.B. et al.: J. Biol. Chem. 279, 48426 (2004) [19] Redecke L. et al.: Science 339, 227 (2013) Weitere Literatur ist bei den Autoren erhältlich KONTAKT | Dr. Lars Redecke Universität Hamburg und Universität zu Lübeck Gemeinsames Laboratorium für Strukturbiologie von Infektion und Entzündung c/o DESY, Hamburg [email protected] [email protected] Mehr Informationen zur Protein Data Bank: www.pdb.org GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 55 Marktplatz Marktplatz Anzeige Partikelgrößenmessung Die Laser-Partikelmessgeräte Analysette 22 von Fritsch eignen sich in Produktions- und Qualitätskontrolle sowie in Forschung und Entwicklung zur präzisen Messung von Partikelgrößen. Angeboten werden ein Messbereich von 0,01 – 2000 μm, kurze Messzeit, hohe Messgenauigkeit, sichere Reproduzierbarkeit, verlässliche Vergleichbarkeit und benutzerfreundliche Bedienung. Die Variante 22 Microtec Plus ist ein Allround-Laser mit einem Messbereich von 0,08 – 2000 μm für alle gängigen Messaufgaben. Die 22 Nanotec Plus ermöglicht Messungen bis in den NanoBereich – sie bietet Genauigkeit und sehr hohe Empfindlichkeit bei kleinsten Partikeln durch die Messung der Rückwärts-Streuung Mehr als nur eine Vertrauenssache in einem dritten Laserstrahl. Jedes Gerät besteht aus einer kompakten Messeinheit, die schnell und einfach mit unterschiedlichen Dispergiereinheiten zur Trockenbzw. Nass-Messung kombiniert werden kann. Fritsch GmbH Tel.: 06784/70-146 [email protected] www.fritsch-sizing.de Einwegnadeln für die Abfüllung Allegro Single-Use Abfüllnadeln von Pall sind eine sofort einsatzbereite Lösung für die finale Abfüllung von Flüssigarzneimitteln. Sie vermeiden Kreuzkontaminationen und machen eine zeitaufwendige Reinigungsvalidierung überflüssig. Die edelstahlverstärkten Peek-Nadeln lassen sich mit gängigen Abfüllmaschinen einfach und problemlos verwenden. Zudem sind sie als feste Bestandteile gammasterilisierter Allegro Single-Use-Systeme erhältlich. 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Viele Kithersteller vertrauen auf die Qualität. Dunn Labortechnik GmbH Tel.: 02683/4-3094 [email protected] www.dunnlab.de IKA erweitert sein Sortiment um Einhänge- und Umwälzthermostate. Der Einhängethermostat IC ist ein klassischer Brückenthermostat. HBC 5 und HBC 10 sind Wärmebad- und Umwälzthermostate mit maximal fünf beziehungsweise zehn Litern Füllvolumen. Mit der abnehmbaren Funkfernbedienung Wico (Wire less Control) können die Anwender alle wichtigen Parameter auch aus Distanzen bis zu zehn Metern kontrollieren und steuern. IC und HBC sind jeweils in den Varianten „Basic“ und „Control“ erhältlich. Angeboten wird u.a. eine stufenlos regelbare Druck- und Saugpumpe sowie die Anschlussmöglichkeit externer Temperaturfühler. Die Control-Versionen bieten außerdem Platz für zehn Programme, um individuelle Prozeduren durchzuführen. IKA-Werke GmbH & Co. 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Die FDA (Food and Drug Administration, Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln) stellt die oberste Behörde für Verbraucherschutz in den USA dar. Analytik Jena Tel.: 03641/77-9281 [email protected] www.analytik-jena.de dosierte und doppelarmige Studie trägt den Titel „A Phase II Study of MOR00208 in Combination with Lenalidomide for Patients with Relapsed or Refractory Chronic Lymphocytic Leukemia (CLL) / Small Lymphocytic Lymphoma (SLL), Prolymphocytic Leukemia (PLL) or Patients with Untreated CLL/SLL/ PLL“. Morphosys wird den Antikörperwirkstoff MOR208 für die Studie zur Verfügung stellen. Morphosys AG Tel.: 089/89927-122 [email protected] www.morphosys.de Mikrowellen-Laborgeräte CEM vertreibt Mikrowellen-Laborgeräte nun auch mit einem eigenen Beratungsteam direkt in der Schweiz. Dazu gehört auch der technische Service. Das Angebot erstreckt sich auf die Geschäftsbereiche Instrumentelle Analytik, Prozesskontrolle und Life Sciences. Die Produktpalette umfasst folgende Gerätetypen: MikrowellenAufschluss; Mikrowellen-Synthese; Produkte Elcometer Instruments stellt eine Reihe von Geräten für die Prüfung der Belastbarkeit von Produkten vor. Mit dem Elcometer 1615 Kugelschlagprüfgerät können zwei verschiedene Prüfverfahren durchgeführt werden. Bei der direkten Prüfung fällt ein mit einem Gewicht versehener, halbrunder Stempel auf einen beschichteten Blechstreifen. Beim indirekten Test fällt ein Gewicht auf einen halbrunden Stempel, der auf einem beschichteten Blechstreifen liegt. Mit der 1620 Tiefenprüfmaschine wird getestet, welche kontinuierliche Verformung die Beschichtung aushält. Um eine Lackschicht auf Elastizität, Haftfestigkeit und Dehnbarkeit zu prüfen bietet sich das 1510 Dornbiegeprüfgerät an. Mit Hilfe dieses Prüfgerätes lässt sich feststellen, wie weit sich Lackschichten dehnen lassen, ehe Risse in der Beschichtung entstehen. Elcometer Instruments GmbH Tel: 07361/52806-0 [email protected] www.elcometer.de EDRFA-Tischgerät Studie für Krebsantikörper Morphosys gab bekannt, dass die Ohio State University (OSU) eine klinische Studie begonnen hat, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Mor 208 in Kombination mit dem Medikament Lenalidomid (Revlimid) in Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zu untersuchen. Die Studie wurde durch die leitende Prüfärztin Jennifer Woyach, Assistenzprofessor für innere Medizin an der OSU, initiiert, und soll bis zu 20 bisher unbehandelte CLL-Patienten und bis zu 20 mit refraktärer/rezidivierter Verlaufsform einschließen. Die offene, mehrfach Oberflächenprüfung Feuchte-Bestimmer; Schnelle Muffelöfen; Geräte zur Fettbestimmung; Mikrowellen-Trockenschrank; Festphasen-Peptid-Synthese; Hydrolyse und Derivatisierungsreaktionen; Proteomics; Mikrowellenbeschleunigte Lösemittel Extraktion (MASE); Eiweiß-/Proteinbestimmung und -Speziation. Der langjährige Händler, die IG Instrumenten Gesellschaft aus Zürich, bleibt Partner des Unternehmens und wird seine bisherige Kundenbetreuung fortführen. CEM GmbH Tel.: 02842/96440 [email protected] www.cem-mikrowellen.ch Panalytical hat sein Epsilon 1 EDRFAGerät (Energiedispersive Röntgenfluoreszenz Analyse) für vorkali brierte Analysen von Materialien aus dem Bergbau vorgestellt. Entwickelt für die kompakte und kostengünstige Analyse in einer Reihe von Schlüsselindustrien, bietet es eine komplette Lösung für die Element analyse eines weiten Bereiches von Materialien im Bergbau. Das vorkalibrierte EDRFA-Tischgerät eignet sich für die verschiedensten Analysen von Materialien aus dem Bergbau, wie Gesteine, Böden, und einen weiten Bereich von Erzen. Diese Applikationen sind von großem Nutzen bei Exploration, Ressourcenplanung und Mineralaufbereitung. Panalytical Tel.: 0561/5742-200 [email protected] www.panalytical.com Anzeige Polarimeter mit interner Temperierung Rudolph Research Analytical hat sein Basismodell Autopol I aktualisiert. Nach dem Einschalten erscheint auf dem Touch-Screen eine neue Benutzeroberfläche. Wie schon lange bei den großen Brüdern Autopol IV und V gibt es eine Alternative zu externen Wasserbad-Thermostaten. Es ist jetzt auch für das Autopol I eine „trockene“ interne elektronische Temperierung auf Basis des patentierten Temptrol-Systems erhältlich, die die Probenküvette schnell und bequem auf die gewünschte Messtemperatur, z. B. 20 °C oder 25 °C bringt. Beibehalten wurden die langlebigen Prismenpolarisatoren, preisgünstige Halogenlampen, präzise Temperaturfühler und GLP/ GMP-konforme Druckfunktionen. Der rauscharme Lichtdetektor gewährleistet auch bei dunklen Proben stabile Ergebnisse. Das sichere Windows embedded 7 bietet viele Schnittstellen, wie z. B. USB- und Netzwerk-Anschlüsse. Mitgeliefert wird ein kompletter Satz an Zubehör. TEC + + Dr. Volker Schmidt GmbH Tel.: 06154/6230-50 [email protected] www.tecplusplus.de GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 57 Marktplatz Anzeige TOC-Online-Analyzer Metrohm Applikon stellt den ADI 7010 TOC-Analyzer für die Kontrolle der Wasserqualität durch Online-Messung des TOC vor. Der Analysator misst Proben in einem Bereich von 0 – 500 mg/l. Eine Messbereichserweiterung bis 10.000 mg/l ist möglich. Entsprechend der Bestimmungen der DIN, EPA, ASTM sowie NamurRichtlinien arbeitet der Analysator mit der bewährten UV-Persul- Full-HD – GigE & USB3 Vision fat-Oxidation. Der TOC-Analyzer hat die für Metrohm-Prozessanalysatoren typische Trennung von Elektronik- und Nassteil. Die Bedienung erfolgt menügeführt an einem Touchscreen. Analysenprogramm, Validierung und automatische Reinigung können frei verknüpft werden. Die TOCKonzentration wird fortlaufend am Display angezeigt und via analogen Signal (4 - 20 mA) übertragen. Die Fernsteuerbarkeit des Gerätes ist serienmäßig vorgesehen. Deutsche Metrohm Prozessanalytik GmbH & Co. KG Tel.: 0711/77088-900 [email protected] www.metrohm-prozessanalytik.de Ausgezeichnet Das U.S.-amerikanische Wissenschaftsjournal The Scientist zählt den ADCC - Reporter - Bioassay von Promega zu den Top10Innovationen des Jahres 2013. Das Produkt dient der Bestimmung der biologischen Aktivität von Antikörpern unter Einhaltung Die neuen Basler ace Full-HD Kameras acA1920-25 liefern 25 Bilder/s bei 1920x1080 Pixel Auflösung. Sie werden mit GigabitEthernet- oder USB 3.0-Schnittstelle angeboten und sind 100% GigE Vision- bzw. USB3 Visionkonform. Die ace HDTV Kameras liefern ein einzigartiges Preis-Leistungs-Verhältnis und definieren das 2 Megapixel Marktsegment mit dem beliebten HDTV-Format neu. Jetzt können Applikationen, für die bislang aus Kostengründen oftmals auf Kameras aus dem Consumer-Bereich zurückgegriffen werden musste, von den qualitativ und technisch hochwertigen Industriekameras profitieren. Die Kameras eignen sich besonders für kostensensible Anwendungen in der Bildverarbeitung wie Monitoring von Prozessen und Anlagen, Messtechnik, Überwachungstechnik, Broadcasting uvm. Rauscher GmbH Tel.: 08142/44841-0 [email protected] www.rauscher.de Siebmaschinen des ADCC-Wirkungsmechanismus (MOA). Es ersetzt natürliche Killerzellen (NK-Zellen) durch technisch veränderte Jurkat-Zellen, die abhängig von der Expression des FcγRIIIa(V158)-Rezeptors ein Reportergen als Bestimmungssystem nutzen. Bindet ein monoklonaler Antikörper sowohl auf den Ziel- als auch auf den Effektorzellen, führt diese Quervernetzung zu einer Aktivierung des NFAT-Signalweges und nach Zugabe des Bio-Glo- LuciferaseReagenzes zu einem messbaren Lumineszenzsignal. Promega GmbH Tel.: 0621/8501-0 [email protected] www.promega.com Retsch stellt zwei Siebmaschinen vor: Die Luftstrahlsiebmaschine AS 200 Jet ist besonders für die Trennung feiner Pulver geeignet, die eine effiziente Durchmischung und Desagglomeration erfordern. Die Möglichkeit, bis zu zehn SOPs zu speichern, sowie die automatische Unterdruckregulierung (Zubehör) gewährleisten reproduzierbare und aussagekräftige Ergebnisse. Inno- vative Funktionen wie die Open Mesh-Funktion, die variable Düsendrehzahl sowie die optionale Verwendung von Sieben mit 50 mm Höhe perfektionieren die neue Luftstrahlsiebtechnologie. Die Analysensiebmaschine AS 450 Control ist die erste dreidimensional schwingende Siebmaschine des Herstellers für 400 mm- und 450 mm-Siebe. Sie ist für die Nass- und die Trockensiebung geeignet. Der optimierte elektromagnetische Antrieb mit der patentierten CET-Technologie ermöglicht Amplituden von bis zu 2,2 mm, auch bei hohen Beladungen bis 25 kg Siebgut. Retsch GmbH Tel.: 02104/2333-100 [email protected] www.retsch.com Mehrkanal-Datenlogger für Thermoelemente Onset Computer erweitert seine batteriebetriebenen Indoor-Datenlogger um das Modell HOBO UX120-014M. Dieser Logger bietet vier Messkanäle für Thermoelemente der Typen J, K, T, E, R, S, 58 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 B, oder N. Durch den internen 20 Bit-A/D-Wandler werden Genauigkeiten von bis zu 0,6 °C erreicht. Die Serie Hobo UX120 bietet u.a. ein stromsparendes LCD Display und eine auf 1,9 Mio Messwerte erhöhte Speicherkapazität. Weiterhin sind Alarmschwellen einstellbar und die Berechnung von Minima, Maxima und Mittelwerten über einstellbare Intervalle möglich. Ein Burst-Modus erlaubt die ereignisgesteuerte Er- höhung der Speicherrate. Die Beendigung der Aufzeichnung ist auf Tastendruck, zeitgesteuert oder in Abhängigkeit der Speicherkapazität möglich. e mehr aktuelluf … a Produkte git-labor.de Synotech Sensor und Messtechnik GmbH Tel.: 02433/444440-20 [email protected] www.synotech.de Produkte Marktplatz Schläuche aus Elastomeren Reichelt Chemietechnik hat sein Handbuch Thoma fluid-ISchläuche aus Elastomeren neu verlegt und stellt auf 112 Seiten ein breites Spektrum an Schläuchen für fast jede Aufgaben- Infektionsgefahr abwehren stellung im Labor, Technikum und Betrieb vor. Hierzu gehören Schläuche für die Analysentechnik, Chemietechnik, Industrietechnik, Betriebstechnik, Medizintechnik, Pharmatechnik sowie für die Lebensmittelindustrie. Die breite Palette an Materialien bietet für jeden Anwendungsfall eine Lösung, wobei sämtliche Schläuche sowohl für Mikroanwendungen als auch für Makroanwendungen zur Verfügung stehen. Es handelt sich um die Materialtypen EPDM, EPDM/PP, EVA, FPM, Glasgewebe, Polyolefine, NBR, NR, IIR, PVC sowie PUR. Reichelt Chemietechnik GmbH + Co Tel.: 06221/3125-0 [email protected] www.rct-online.de Messgeräte per Webshop Seit 8. Januar 2014 ist der AntonPaar-Webshop online. Dort lässt sich eine Auswahl von Instrumenten sowie Verbrauchsmaterialien und Zubehörteile per Internet bestellen. Darunter finden sich beispielsweise hochwertige Messgeräte für Forschung und Qualitätskontrolle in unterschiedlichen Branchen (Getränke, Lebensmittel und Chemikalien, Pharma und Erdöl). Onlineshopper können z.B. verschiedene Versionen des tragbaren Dichtemessgeräts DMA 35, das kompakte Dichtemessgerät DMA 500, das Refraktometer Abbemat 200 und das hochpräzise Millikelvin-Thermometer MKT 50 erwerben – schon bald sollen weitere Produkte in den Webshop aufgenommen werden. Kunden können sich mit den Messin strumenten durch speziell entwickelte Videos und 360-GradAnsichten vertraut machen oder auch die FAQs (Frequently Asked Questions) lesen. Dazu kommt eine breite Palette von Verbrauchsmaterialien und Zubehörteilen. Anton Paar GmbH Tel.: +43 316257 0 [email protected] www.shop.anton-paar.com Die Beseitigung medizinischer Abfälle auf Schiffen ist problematisch. Auf dem Einsatztruppenversorger (EVG) „Berlin“ der Deutschen Marine werden sie durch ein Abfalldesinfektionsgerät dekontaminiert. Die „Berlin“ bietet Platz für über 40 Patienten. Durch die Installation eines Desinfektionsgerät „Medister 160“ (Meteka) wird der Aufwand für die Beseitigung potentiell infektiösen Abfalls reduziert. Der Abfall wird in „Meditainern“ gesammelt, um zu verhindern, dass Personal mit gefährlichen Erregern in Berührung kommt. Pro Charge können 60 L behandelt werden. Mit einer speziellen Mikrowellentechnologie, der Even-Heat-Methode, wird der Abfall auf etwa 100° Celsius erhitzt. Das Gerät hält die Temperatur 25 Minuten konstant. Nach der Behandlung kann der Abfall mit dem normalen Müll entsorgt werden. Die „Berlin“ hat sich bei der Tsunami-Katastrophe 2004 bewährt. Dort wurden gemeinsam mit einem Rettungszentrum an Land 2.311 Behandlungen durchgeführt, 854 Patienten stationär behandelt und 196 Operationen vorgenommen. Bildquelle: Sophie Fiebeler / Bundeswehr Presse- und Informationszentrum Marine Meteka GmbH Tel.: +43 3572 85166 [email protected] www.meteka.com Labor in der Hand – Handgehaltenes FTIR-Spektrometer Der Trudefender FTX ist ein tragbares, benutzerfreundliches FTIR-Spektrometer aus dem Hause Analyticon Instruments in Rosbach. Seine kleine, handliche Bauweise ermöglicht die schnelle, zerstörungsfreie Vor-OrtAnalytik etwa im Lager, Labor oder an der Produktionslinie. Die Ergebnisse sind innerhalb von Sekunden ablesbar. Dies vereinfacht industrielle Prozesse und beschleunigt Entscheidungen. Das Spektrometer identifiziert eindeutig verschiedene Chemikalien und Gemische, inkl. Sprengstoffe, Betäubungsmittel, toxische oder dunkle Substanzen. Das Gerät ist äußerst robust. Es arbeitet bei Temperaturen von -20 °C bis +40 °C, ist schlag- und wasserfest und entspricht sogar strengsten US-Militärstandards. Eine übersichtliche Spektrendarstellung mit Zoomen, Skalieren, Überlagern und Modifizieren lässt sich direkt im Handgerät durchführen. sind die Spezifikationen von mehr als 150.000 Legierungen gemäß internationaler Normen für Stähle und NE-Metalle hinterlegt. Die Metalldatenbank ist ein universelles Werkzeug mit detaillierten Informationen zu Metalllegierungen und zum Nachschlagen mechanischer Eigenschaften. Die Suche nach geeigneten Legierungen oder die Identifikation unbekannter Le- gierungen anhand der chemischen Zusammensetzung gehört ebenso zu den Möglichkeiten der Metalldatenbank wie der Export von Werkstoffspezifikationen. Analyticon Instruments Tel.: 06003/9355-50 [email protected] www.analyticon.eu Zugriff auf Metalldatenbank Spectro bietet für das aktuelle Modell des Spectrotest (TXC03), auch den direkten Zugriff auf die Daten der Metalldatenbank des Unternehmens an. Mit der optional erhältlichen Metalldatenbank spart der Anwender nicht nur viel Zeit bei der Beurteilung der Analyse, sondern auch die Anschaffung verschiedenster Normenkataloge. In der Datenbank Produkte Spectro Analytical Instruments GmbH Tel.: 02821/8920 [email protected] www.spectro.com GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 59 Sudoku für Dummies 3 6 4 5 1 4 7 1 5 8 2 8 6 5 © pict ri der - Fo t ol i a.c o 1 2 9 3 6 5 7 8 4 4 8 4 © Sudoku für Senioren für Dummies – ISBN 978-3-527-71036-2 15 Minuten 2 1 m Rätsel 60 Science for Kids Das ExploHeidelberg bietet eine interaktive Ausstellung mit naturwissenschaftlichem Bildungsangebot. Kinder und Erwachsene, Schüler und ihre Lehrer erleben hier die Grundphänomene der 94 Naturwissenschaften in gemeinsamen Experimenten und Projekten spielerisch auf neue Weise. Mit interaktiven Exponaten und Versuchen und unterstützt von pädagogischen Programmen werden naturwissenschaftliche Phänomene und Erkenntnisse auf verständliche Weise kreativ vermittelt. c03.indd 94 Welche Farben hat das Licht einer Kerze? Auf solche Fragen, die sie ausschließlich selbst stellen, gibt das ExploHeidelberg nicht nur Antwort, sondern erarbeitet sie mit den Kindern oder Jugendlichen. Die interaktive Ausstellung mit ihren Exponaten zu optischen Täuschungen, Licht- und Schatten sowie zu weiteren Themen wie Akustik und Bionik steht unter dem Motto „Wahrnehmen mit allen Sinnen“. www.explo-heidelberg.de 3 Kuriositäten haft aus der Wissensc heute mehr als doppelt so hoch wie im 19 ng ist ie an tliche Lebenserwartu neverhältnissen sow ☛ Die durchschnit ährungs- und Hygie Ern mit n ht rte nic r sse he be sic ver gt an Seurat wäre heute Jahrhundert. Dies lie ht mit 22 . Der Maler Georges ng nic rgu ch au rso Ve ntë er Bro sch Emily besserer medizini d die Schriftstellerin Halsentzündung un 31 Jahren an einer rben. an Tuberkulose gesto + rd in Form seim-Kation (Li ). Es wi rkstoff ist das Lithiu Wi e r Ionenradius sch ive uti ekt aze eff n arm Sei ☛ Der kleinste ph ssionen angewandt. pre De r che nis ma ndlung -12 ner Salze zur Beha . 76 pm (76 x 10 m) beträgt gerade mal eine von sich. Denn nur etwa werlichen Weg hinter twicklung En Die + einen langen und besch . rkt Ma n de l auf ☛ Somit hat Li t es als Arzneimitte n Substanzen schaff zu 500 Mio US$. bis n 10.000 untersuchte vo r lde Ge gt ren und verschlin dauert bis zu 15 Jah © Chemie Rekorde, 27-29870-3 2. Auflage -ISBN 3-5 60 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Buch zu gewinnen! 03.10.2005 19:29:41 Uhr Finden Sie das Originalbild zu diesem Bildausschnitt im Heft und teilen Sie uns den Titel des Beitrags über ☛ [email protected], Betreff: Lesenswert, mit. Mit etwas Glück gewinnen Sie eine Ausgabe des Buchs „Exploration and Analysis of DNA Microarray and Other High-Dimensional Data“, welches wir auf Seite 8 vorstellen. Viel Glück! 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KG Max-Planck-Str. 1 · 28816 Stuhr Tel.: 0421/56907-0 · Fax: -56 [email protected] · www.gks.eu Laborabzugsprüfungen, Laborabzugs regelungen, Laborabzugsüberwachungen Hermle Labortechnik GmbH Siemensstr. 25 · 78564 Wehingen [email protected] www.hermle-labortechnik.de Kühlzentrifugen, Zentrifugen TINTSCHL BIOENERGIE UND STRÖMUNGSTECHNIK AG Goerdelerstr. 21 · 91058 Erlangen Tel.: 09131/81249-10 · Fax: -19 Laborabzugsprüfungen Buyers Guide 2014 Weitere Anbieter finden Sie unter www.git-labor.de/buyers-guide 2.2 Synthesen Platzieren Sie hier Ihre Formatanzeige! – Sprechen Sie uns an! Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA Boschstr. 12 D-69469 Weinheim Tel.: +49 (0) 6201 606 101 Fax.: +49 (0) 6201 606 790 [email protected] www.git-labor.de ABCR GmbH & Co. KG Tel.: 0721/95061-0 · Fax: -80 [email protected] · www.abcr.de Kundensynthesen 3 Laborbedarf/ HOHENLOHER Spezialmöbelwerk Schaffitzel GmbH & Co. KG 74603 Öhringen · PF 13 60 Tel.: 07941/696-0 · Fax: -116 www.hohenloher.de · [email protected] Laboreinrichtungen 3.1 Chemikalien/Gase ABCR GmbH & Co. KG Tel.: 0721/95061-0 · Fax: -80 [email protected] · www.abcr.de Fluorganische Verbindungen, Forschungs chemikalien, Silane und Silicone CAMPRO SCIENTIFIC GmbH Darser Str. 2a · 14167 Berlin Tel.: 030/6290189-0 · Fax: -89 [email protected] · www.campro.eu Stabile und Radio-Isotope Goodfellow GmbH, PF 1343 61213 Bad Nauheim Tel.: 0800 1000 579 (freecall) Fax: 0800 1000 580 (freecall) Polymere Westfalen AG, 48136 Münster Tel.: 0251/695-0 · Fax: -129 www.westfalen-ag.de Laborgase anamed Elektrophorese GmbH Ringstr. 4 · 64401 Groß-Bieberau Tel.: 06162/80984-0 · Fax: -20 www.anamed-gele.com Fertig-Gele Goodfellow GmbH, PF 1343 61213 Bad Nauheim Tel.: 0800 1000 579 (freecall) Fax: 0800 1000 580 (freecall) Keramiken ROLAND VETTER Laborbedarf OHG PF 47 · 72117 Ammerbuch Tel.: 07073/6936 · www.rvetter.de Laborhilfsmittel Sartorius AG, Göttingen Tel.: 0551/308-0 [email protected] www.sartorius.com Reinstwasser ILA Innovative Laborarmaturen GmbH Tel.: 06258/9495-0 · Fax: -10 info@ila-gmbh · www.ila-gmbh.de Laborarmaturen TKA Thermo Fisher Scientific – Wasseraufbereitungssysteme – Stockland 3 · 56412 Niederelbert Tel.: 02602/10699-0 · Fax: -50 [email protected] · www.tka.de Reinstwasser 3.6 Zellkultur Medicyte GmbH Heidelberg Tel.: 06221/7292-530 · Fax: -531 [email protected] www.medicyte.com Zellkultur OKW Gehäusesysteme GmbH Tel.: 06281/404-00 www.okw.com Drehknöpfe 4 Laboreinrichtung SCHNEIDER Elektronik GmbH Industriestr. 4 · 61449 Steinbach Tel.: 06171/88479-0 · Fax: -99 www.schneider-elektronik.de Lüftungstechnik für Laborabzüge, Laborräume und Gebäude. 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KG 88142 Wasserburg Tel.: 08382/9852-0 · Fax: -32 High-Resolution Melt GKS Klima-Service GmbH & Co. KG Max-Planck-Str. 1 · 28816 Stuhr Tel.: 0421/56907-0 · Fax: -56 [email protected] · www.gks.eu Sterile Werkbänke 3.3 Laborbedarf Verbrauchsmaterial DIE LABORFABRIK GmbH Tel.: 0421/43840-0 · Fax: -33 www.die-laborfabrik.de Laboreinrichtungen 4.1 Einrichtung & Medienversorgung Bense GmbH Laborbau 37181 Hardegsen Tel.: 05505/9452-0 · Fax: -90 [email protected] Laboreinrichtungen CASPAR & CO. LABORA GmbH Rottstr. 19 · 52068 Aachen Tel.: 0241/9464-930 · Fax: -913 Abzüge, Laboreinrichtungen Siemens Water Technologies Fahrenberg 8 · 22885 Barsbüttel Tel.: 040/67086-86 · Fax: -844 [email protected] www.siemens.de/water Laborwasseraufbereitung Systemceram GmbH & Co. KG PF 11 55 · 56425 Siershahn Tel.: 02623/600-10 · Fax: -790 [email protected] www.systemceram.de Laborbecken, Labortischplatten www.voetsch-ovens.com [email protected] Sterilisatoren GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 ▪▪▪ 63 Weitere Anbieter finden Sie unter www.git-labor.de/buyers-guide FRITSCH GMBH – Mahlen und Messen Industriestraße 8 55743 Idar-Oberstein Tel.: 06784/70-0 · Fax: -11 [email protected] · www.fritsch.de Mühlen, Probenteiler 4.2 Reinigungs - und Desinfektionsautomaten Riebesam GmbH & Co. KG Tel.: 03933/9332-39 · Fax: -44 [email protected] · www.riebesam.de Reinigungs - und Desinfektions-Automaten 4.3 Sicherheit B-SAFETY GmbH Grützmühlenweg 46 · 22339 Hamburg Tel.: 040/538092-10 · Fax: -84 Augenduschen ltf-Labortechnik GmbH & Co. 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KG Max-Planck-Str. 1 · 28816 Stuhr Tel.: 0421/56907-0 · Fax: -56 [email protected] · www.gks.eu Laborraum-Lüftungstechnik OKW Gehäusesysteme GmbH Tel.: 06281/404-00 www.okw.com Gehäuse © Marko Subotin - Fotolia.com 5 Laborgeräte 5.1 Laborgeräte/Maschine Avestin Europe GmbH Tel.: 0621/7245-980 · Fax: -813 www.avestin.com Hochdruck-Homogenisatoren Hettich-Zentrifugen Föhrenstr. 12 · 78532 Tuttlingen Tel.: 07461/705-0 · Fax: -1125 www.hettichlab.com [email protected] Brut- und Kühlbrutschränke, Tiefkühlgeräte bis –86 °C SCHNEIDER Elektronik GmbH Industriestr. 4 · 61449 Steinbach Tel.: 06171/88479-0 · Fax: -99 www.schneider-elektronik.de Lüftungstechnik für Laborabzüge, Laborräume und Gebäude. Energieeffiziente Regelungen und Frontschieber-Schließsysteme. 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KG Tel.: 07134/511-0 · Fax: -990 www.hirschmannlab.de www.microglasstubes.de Liquid-Handling GFL Ges. für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Str. 4 30938 Burgwedel Tel.: 05139/9958-0 · Fax: -21 www.GFL.de · [email protected] Hybridisierungsinkubator, Mini-Inkuba toren, Tiefkühltruhen- und Schränke Pragmatis GmbH Tel.: 08165/999-210 · Fax: -218 www.pragmatis.de Laborinformationssysteme Platzieren Sie hier Ihre Formatanzeige! – Sprechen Sie uns an! Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA Boschstr. 12 D-69469 Weinheim Tel.: +49 (0) 6201 606 101 Fax.: +49 (0) 6201 606 790 [email protected] www.git-labor.de 64 ▪▪▪ GIT Labor-Fachzeitschrift 2/2014 Sichern Sie sich Ihren Platz im Buyers Guide und präsentieren Sie Ihr Unternehmen in jeder Ausgabe der GIT Labor-Fachzeitschrift und des BIOforum! Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot. 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Oliver Gerber Tel.: 06201/606-717 [email protected] Dr. Birgit Washburn Tel.: 06201/606-760 [email protected] 7, 16, 58 Tintometer 12 50 Director Corporate Sales PSE Dr. Katja Habermüller Tel.: 06201/606-719 [email protected] Dr. Anja Gaugel Tel.: 06201/606-716 [email protected] 59 Thermo Fisher Scientific 36 Director Roy Opie Redaktion Dr. Arne Kusserow (Chefredaktion) Tel.: 06201/606-732 [email protected] 9 27 TU München Adressverwaltung/Leserservice Yadigar Manav Tel.: 06201/606-752 [email protected] Redaktionsleitung Dr. Martin Friedrich Tel.: 06201/606-715 [email protected] 4.US Bettina Willnow Tel.: 06201/606-770 [email protected] Dipl. Betriebswirt Andreas Zimmer Tel.: 06201/606-763 [email protected] Herstellung Christiane Potthast Kerstin Kunkel (Anzeigen) Ramona Kreimes (Layout / Litho) Elke Palzer (Titelgestaltung) Sonderdrucke Dr. Stefanie Krauth Tel.: 06201/606-728 [email protected] Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. R. van Eldik, Erlangen/Nürnberg Prof. Dr. H. P. Latscha, Heidelberg Prof. Dr. K. K. Unger, Mainz GIT VERLAG Boschstr. 12 Tel.: 06201/606-0 Fax: 06201/606-793 [email protected] www.gitverlag.com Bankkonten Commerzbank AG, Mannheim Konto Nr.: 07 511 188 00, BLZ: 670 800 50 BIC: DRESDEFF670 IBAN: DE94 6708 0050 0751 1188 00 58. Jahrgang 2014 Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 51 vom 1. Oktober 2013 2014 erscheinen 12 Ausgaben von „GIT Labor-Fachzeitschrift“ plus 2 Sonderausgaben „BIOforum“ Druckauflage: 30.000 (IVW-geprüft, 4. Quartal 2013) Abonnement 2014 12 Ausgaben 132,10 € zzgl. MwSt. Einzelheft 15,10 € zzgl. MwSt. und Porto Schüler und Studenten erhalten unter Vorlage einer gültigen Bescheinigung 50 % Rabatt. Abonnementbestellungen gelten bis auf Widerruf; Kündigungen 6 Wochen vor Jahres ende. Abonnementbestellungen können inner- Originalarbeiten: Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stehen in der Verantwortung des Autors. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Abbildungen übernimmt der Verlag keine Haftung. Dem Verlag ist das ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich eingeschränkte Recht eingeräumt, das Werk/den redaktionellen Beitrag in unveränderter Form oder bearbeiteter Form für alle Zwecke beliebig oft selbst zu nutzen oder Unternehmen, zu denen gesellschaftsrechtliche Beteiligungen bestehen, so wie Dritten zur Nutzung übertragen. Dieses Nutzungsrecht bezieht sich sowohl auf Printwie elektronische Medien unter Einschluss des Internets wie auch auf Datenbanken/ Datenträgern aller Art. Alle etwaig in dieser Ausgabe genannten und/ oder gezeigten Namen, Bezeichnungen oder Zeichen können Marken oder eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer sein. Mitglieder der VDI, EGNATON e.V. und AMZ e.V. sind im Rahmen ihrer Mitgliedschaft Abonnenten der GIT Labor-Fachzeitschrift. Der Bezug der Zeitschriften ist für die Mitglieder durch Zahlung des Mitgliedsbeitrages abgegolten. 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