Aufbautipps

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Aufbautipps
Tipps zum Aufbau der SD Chassis
Wie bei jedem Metallchassis sind ein paar Dinge im Aufbau zu beachten, um ein
bestmögliches Resultat zu erzielen. Nachfolgend gibt`s ein paar Tipps, die teilweise allgemein
bekannt sind und teilweise speziell für das SD gelten. Die Anleitung ist recht ausführlich, da
manch einer zum ersten Mal ein Metallchassis zusammenbaut. Solltest Du zu den Cracks auf
diesem Gebiet gehören, kannst Du aus dieser Anleitung auch einen tollen Papierflieger
basteln!
Das nur ein gerades Slotcar ein schnelles Slotcar ist, versteht sich von selbst. Deswegen sollte
man sich die Zeit nehmen, alle Teile einzeln zu kontrollieren und ggf. nachzurichten.
Wichtig: Die Bohrungen des Schwingarmes und der Seitenplatten sowie die
Langlöcher des Chassishauptträgers sind so ausgeführt, das sie ggf. etwas
aufgerieben werden müssen!! Nur so ist später ein spielfreier Sitz der Komponenten
gewährleistet.
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Besonders wichtig ist eine Kontrolle des Chassis zwischen den Arbeitsschritten.
Dabei sollte das Chassis auf einer planen Unterlage kontrolliert und ggf. nachgerichtet
werden.
Die Nase an der Vorderseite sollte bis zum Einbau des Schwingarms bei sämtlichen
Montage-/Richtarbeiten im Schlitz der Richtplatte verschwinden, sie wird später benötigt: (1)
Zuerst werden die Achshalter an die Grundträger geschraubt (der breitere vorne!), leicht
angezogen und auf minimale Höhe gestellt.. Anschliessend werden Lager eingesetzt und
Achsen durchgeschoben.
Die beiden Grundträger schiebt man ineinander und befestigt sie auch nur leicht mit 4
Schrauben. Gut für die Stabilität ist, wenn man eine möglichst grosse Entfernung der
Schrauben voneinander wählt. Das Chassis wird dann auf den entsprechenden Radstand
eingestellt. Mit einer Schieblehre misst man den Abstand der Achs-Enden zueinander und
stellt diesen so exakt wie möglich ein. Falls man die Gewichtswinkel verwenden möchte,
werden diese jetzt an die entsprechende Position gesetzt und mit angeschraubt. Die Winkel
müssen ggf. nach dem anziehen ebenfalls nachgerichtet werden alles natürlich auf einer
absolut planen Unterlage! (2)
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Wer jetzt noch Lust hat, kann die (am besten schon fertig präparierten) Räder anstecken und
die gewünschte Bodenfreiheit einstellen. Nachdem man dann alle Schrauben noch mal leicht
nachgezogen hat, wird der Freilauf der Achsen überprüft.
Zeit für die revolutionären Karosseriehalter!
Diese Haltermethode benutzen wir seit 2003, mit Karosserien aus Lexan und aus Hartplastik,
bei Sprintrennen und bei Langstreckenrennen, ohne das ein Problem auftrat. Unserer
Meinung nach gibt keine einfachere Methode eine Karosserie entkoppelt zu lagern. Nachdem
man die Karosseriebreite innen gemessen hat, werden auf die 4 langen Schrauben die
Kontermuttern aufgedreht. Danach werden die 4 Schrauben an den 4 Höckern ins Chassis
eingedreht. (3) Vorne setzt man bei diesem Arbeitsschritt gleich den Bügel mit ein, das kleine
Loch nach hinten gerichtet. Jetzt werden die Schrauben so weit eingedreht, dass sie in der
Gesamtbreite ca. 4mm schmäler sind, als die Karosserie innen an den entsprechenden
Punkten, danach mit den Muttern kontern. Dabei bleibt`s dann erstmal, bis zur Hochzeit
zwischen Chassis und Karosserie. Manchmal ist jedoch auch eine nicht federnde Variante von
Vorteil. Dazu mehr am Ende der Tipps!
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Jetzt ist das Herzstück dran: Der Schwingarm!
Mit einer Zange biegt man die kleine Lasche am Schwingarm vorsichtig um ca. 90 Grad nach
oben, hier wird später die Feder eingehangen. Der Schwingarm wird dann an die gewünschte
Position gesetzt. Rechts oder links direkt hinter den Schwingarm wird eine der kurzen
Schrauben von innen eingesetzt, um einen Anschlag zu erhalten. Die neuesten Chassis haben
statt dessen eine Nase am Schwingarm, die so gebogen wird, dass sie einen Anschlag an
einer der Schrauben erhält. Jetzt wird die vordere Nase so weit umgebogen wie nötig, sie
stellt später den oberen Anschlagpunkt für den Schwingarm. Als Letztes noch die Feder
einhängen. (4)
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Ein Motor macht sich auch immer gut im Slotcar, also rein damit!
Am besten sind die Kabel schon angelötet, dann kann`s hier weitergehen. Die beiden Laschen
werden mit Schrauben (Achtung: nicht im Lieferumfang enthalten!) am Motor befestigt. Die
vordere Lasche lässt sich beidseitig einbauen, damit das Langloch je nach Übersetzung an der
richtigen Stelle liegt. Danach wird der Motor ins Chassis gesetzt und mit einer kurzen
Schraube und dem Sicherungsring (wichtig!) an der entsprechenden Position fixiert.(5)
Bevor der Leitkiel am Schwingarm befestigt wird, den Schrumpfschlauch drüber ziehen und
die Kabel durchführen. Wenn die Kabel am Leitkiel befestigt sind, kann man den
Schrumpfschlauch mit Heissluft oder Feuerzeug schrumpfen und die Kabel sind auf dem
Schwingarm fixiert. (6)
Endlich steht das fahrfertige Chassis da. Nur noch die Karosserie drauf und es ist… ein
Schwing-Ding!
Die Zellkautschukstreifen werden jetzt auf die erforderliche Länge gekürzt. Sollten diese auf
der Rückseite selbstklebend sein; die Klebfläche entfernen und diese Seite zum einkleben
benutzen. Nachdem man den Abstand der Karosseriehalterschrauben gemessen hat, bohrt
man in diesem Abstand mit einem 3mm Bohrer bei hoher Drehzahl jeweils zwei 5mm tiefe
Löcher in den Zellkautschuk. Hier eignet sich ein Stellring als Anschlag hervorragend! (7) Die
Streifen werden auf das Chassis gesteckt und die Karosserie darüber gestülpt. Alles sitzt
richtig, wenn die Karosserie nicht oder nur minimal gespreizt werden muss und die Karosserie
bündig an den Zellkautschukstreifen anliegt. Jetzt kommt der grosse Moment:
(8) Man sollte auf jeden Fall einen spaltfüllenden 2-Komponentenkleber benutzen. Hier hat
sich bisher Pattex Stabilit hervorragend bewährt, dieser Kleber greift auch von innen lackierte
Lexankarosserien nicht an und haftet sehr gut und dauerhaft auf dem Lack. Die Karosserie
wird von innen ausreichend (ca. 1mm dick) mit Kleber bestrichen, zumindest dort, wo der
Zellkautschuk hin soll. Dann stellt man das Chassis auf eine Platte und setzt die Karosserie
auf. Achtung: Die Karosserie muss beim Aufsetzen so weit gespreizt werden, dass der
Zellkautschuk den Kleber nicht beim Aufsetzen nach oben wegschiebt! Ein paar Minuten Zeit
bleiben, um die Karosserie richtig auszurichten und durch Unterlegen auf die richtige Höhe zu
bringen. Dann aushärten lassen und je nach Kleber ist die Karosserie nach 20 Minuten fertig
fixiert. Zum abnehmen der Karosserie muss man zukünftig einfach nur die Karosserie etwas
spreizen und schon steht das nackte Chassis da. Durch den Zellkautschuk ist eine leichte
Federung der Karosserie vorhanden. Leider wussten wir jedoch nicht, wie wir das nervige
Klappern der herkömmlichen Karosseriebefestigungen imitieren können, werden aber auch
nicht weiter daran arbeiten.
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Hervorragende Arbeit, das Slotcar mit SD Chassis ist fertig! Ab auf die Piste und viel Spass!
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Ein paar Tipps für das Chassis im Betrieb:
Federspannung
Je nach Rennstrecke wünscht man sich mehr oder weniger Federspannung auf dem
Schwingarm. Um dies zu variieren, löst man die beiden Muttern am Bügel und dreht den
Bügel einfach nach vorn oder nach hinten. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, die Feder
mit einem Seitenschneider etwas zu kürzen und mit einer Zange eine neue Öse zu biegen.
Möchte man den gesamten Druck des Fahrzeuggewichts auf dem Leitkiel haben, kann man
dies durch entsprechendes Einstellen der Nase erreichen.
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Kabelbefestigung
Kommt es auf minimale Bodenfreiheit an, stört der Schrumpfschlauch natürlich. Dann können
die Kabel entweder direkt auf dem Schwingarm aufgeklebt werden, oder man klebt einen
Tapestreifen um den Schwingarm, welcher dann die Kabel fixiert.
Motorhalterung
Liegt der Motor mit der Rückseite nicht satt auf dem Chassisrahmen auf, kann man die
Befestigungslasche ganz vorsichtig mit einer Zange ein wenig nach innen biegen. So wird der
Motor nachher im eingebauten Zustand durch die leichte Vorspannung auf der Rückseite auf
das Chassis gedrückt und ist somit fest fixiert.
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Karosserie
War die Hochzeit nur suboptimal, macht das gar nichts. Durch vorsichtiges Biegen der
Karosseriehalterungsschrauben kann man kleine Unzulänglichkeiten in der Position ausbessern
und schon sitzt die Karosserie absolut perfekt.
Alternative Karosseriebefestigung
Sollte eine gedämpfte Karosseriebefestigung unerwünscht sein, geht man nach dem gleichen
Prinzip vor, tauscht den Zellkautschuk aber gegen 8mm dickes Balsaholz aus. Für eine
spielfrei, feste Verbindung bohrt man 4mm Löcher, möchte man einen leichten
Karosseriewackel, bohrt man 5mm Löcher an die entsprechenden Stellen.
Gewichte
Die Seitenplatten haben nur die Funktion, selbst Gewicht zu bringen, sowie zusätzliche
Gewichte aufzunehmen. Wer`s besonders leicht braucht, lässt sie weg.
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