Vietnam 2011

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Vietnam 2011
Erlebnisbericht: Vietnam
1. November 2010 – 23. Dezember 2010
Thái Nguyên University of Technology - Việt Nam
Die Ankunft
Nach einem kurzen Aufenthalt im schwülen und hektischen Bangkok, wurde ich am Flughafen Hanoi
bereits von einem IAESTE Taxi in Empfang genommen. Das
angenehme Klima im nördlichen Vietnam Ende Oktober war
sogleich eine willkommene Abwechslung zur drückenden Hitze in
Bangkok. Der Verkehr war dagegen gewöhnungsbedürftiger. Noch
nie in meinem Leben hatte ich so viele Mopeds auf einer Straße
gesehen. Mit dem Auto ging es zwei Stunden in nördlicher Richtung
im dichten und lauten Verkehr in eine, vom Tourismus
weitestgehend verschont gebliebene, typische nordvietnamesische Stadt. Mein Arbeitsplatz für die
nächsten Wochen sollte die Thái Nguyên University of Technology, ein paar Kilometer südlich des
Stadtzentrums sein. Die eingesessenen IAESTE Praktikanten hatten mich bereits erwartet und zeigten
mir meine Unterkunft.
Die Unterkunft
Ich bekam ein eigenes Zimmer im (alten) Studentenheim. Da die neuen Studentenheime noch in der
finalen Bauphase steckten, kam ich in den Genuss, die typische Lebensweise vietnameischer
Studenten hautnah kennenzulernen. Das Zimmer war für eine Person groß bemessen
(vietnamesische Studenten teilten sich so ein Zimmer zu viert),
Bad und WC war am Gang und typisch für vietnamesische
Standards. Meine Nachbarn waren die scheidenden IEASTE
Praktikanten und die Studenten des Advanced Program der
Universität, die alle gut Englisch sprachen und die mich gleich
herzlich und mit großem Interesse aufnahmen. Nach ein paar
Wochen bekam ich ein Zimmer im mittlerweile fertig
gewordenen neuen Studentenheim mit eigenem Bad/WC.
Leider noch ohne Warmwasser und Internet. Daher zog es mich in das luxuriösere Lehrerheim für
den Rest meines Praktikums. Obwohl mit westlichen Standards ausgestattet, vermisste ich dann doch
ein wenig den Charme meines alten Zimmers und die Verbundenheit mit den vietnamesischen
Studenten.
Die Arbeit
Mein Aufgabenbereich gliederte sich in zwei Bereiche. Einerseits
war ich als Assistent der ankommenden amerikanischen
Gastprofessoren, die im Advanced Program unterrichteten, für
das Tutoring und die Hausaufgaben der Studenten
verantwortlich, unter anderem in den Fächern Statik und
Thermodynamik, andererseits war ich in eine Forschungsgruppe der Division of Electricity Power
System integriert und konnte dort Erfahrungen in deren Spezialgebiete und über die
Elektrizitätsversorgung Vietnams erlangen. Am Ende des Praktikums durfte ich meine
Forschungserkenntnisse den Professoren des Departments in einem schriftlichen Bericht und einer
Präsentation näherbringen.
Die Freizeit
Obwohl mit zwei Arbeitsaufgaben bedacht, gab es natürlich genügend Zeit, um das Land, die Leute
und das Nachtleben Vietnams kennenzulernen.
Da die vietnamesischen Studenten und Lehrer sehr daran
interessiert waren Ausländer kennenzulernen und ihr Englisch
zu verbessern, gab es kaum Momente, in denen ich alleine
war. Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Fußballspielen,
Badminton, Ausflüge mit Motorbikes, stets gab es Einladungen
und Verabredungen mit Studenten und Lehrern, die einem das
Leben, die Umgebung und (mitunter exotisches) Kulinarisches
näherbringen wollten. Als Ausländer ist man in Vietnam etwas
Besonderes.
Da es noch weitere IAESTE Praktikanten in anderen Teilen der
Stadt gab, trafen wir uns regelmäßig zu Veranstaltungen, zum
Tanzen, zum Karaoke, zu kleineren Ausflügen und natürlich auch
zu schmerzlichen Verabschiedungen, wenn wieder ein Praktikant
das Land verließ.
Größere Reisen organisierten die Praktikanten alleine, durch die
gute Infrastruktur des Landes, gab es aber kaum Schwierigkeiten von A nach B zu kommen. Ich
konnte Abstecher nach China und in den Norden des Landes während meiner Praktikumszeit
machen, die große Tour durch Vietnam und Kambodscha nach Thailand sollte sowieso erst nach dem
Ende des Praktikums folgen.
Das Resümee
Vietnam war ein Abenteuer wert. Wer keine Angst vor lautem
Verkehr, exotischem Essen und vor dem Moped fahren hat, mit
freundlichen und fleißigen Menschen zusammenleben und
arbeiten, und atemberaubende Landschaften und Städte
erleben möchte, sollte die lange Anreise auf sich nehmen. Ich
war in Vietnam genau richtig.

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