St.Galler Tagblatt Online, 20. Juni 2012, 01:04 Uhr «Fussball ist eine

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St.Galler Tagblatt Online, 20. Juni 2012, 01:04 Uhr «Fussball ist eine
 St.Galler Tagblatt Online, 20. Juni 2012, 01:04 Uhr
«Fussball ist eine Lebensschule»
Nebst den ordentlichen Geschäften stand an der Hauptversammlung
der Supportervereinigung des FC Ebnat-Kappel ein Referat des
Schiedsrichter-Ausbildners Reto Rutz im Mittelpunkt. Dieser sprach
über die Anforderungen an Spielleiter.
Die offiziellen Traktanden der FC Ebnat-Kappel-Supporter warfen am Montagabend
keine hohen Wellen, so dass Präsident Willy Brülisauer die Versammlung rechtzeitig
vor Beginn der anstehenden Europameisterschafts-Spiele für beendet erklären konnte.
Referat von Reto RutzIm Zentrum des Anlasses steht traditionell das Referat eines
prominenten Vertreters aus dem Fussball-Business. Dieses Jahr zu Gast war Reto Rutz,
ehemaliger Spitzenschiedsrichter und heute Ausbildner beim Ostschweizer
Fussballverband (OFV). Der Altnauer sprach über die Faszination an der
Schiedsrichterei sowie die gestiegenen Anforderungen an die Spielleiter. «Der Fussball
ist speziell auch für die Schiedsrichter eine Lebensschule», so Reto Rutz. Gelte es doch
nebst der Freude am Spiel die hohen Anforderungen zu erfüllen. Dazu gehören laut dem
Nachwuchs-Ausbildner Regelkenntnisse, eine starke physische und psychische
Verfassung sowie Kommunikationsfähigkeit. «Fussball ist in den letzten Jahrzehnten
schneller und athletischer geworden», erklärt Reto Rutz. Deshalb seien speziell die
physischen Ansprüche an die Schiedsrichter stark gestiegen. Nicht zu unterschätzen sei
der zeitliche Aufwand für das Hobby. Diesen bezifferte der OFV-Funktionär auf bis zu
100 Tage im Jahr für Spielleiter der oberen Ligen. «Ein grosser Effort, welcher nebst
Beruf und Familie zu leisten ist», sagte Reto Rutz.
In der anschliessenden Fragerunde wusste der 46-Jährige, der bis Ende 2006 Partien der
höchsten Spielklasse pfiff, so einige Episoden zu erzählen. Ein Höhepunkt seiner
Karriere sei der Cupfinal 2006 gewesen, ein einmaliges Ereignis für jeden Referee. Des
weiteren sprach sich der im Thurgau wohnhafte Referent gegen den Videobeweis aus,
denn «der Fussball lebe von Fehlern.»
Steigende Mitgliederzahl
Im ersten Teil der Hauptversammlung führte Willy Brülisauer zügig durch die
ordentlichen Geschäfte. Die 37 anwesenden Mitglieder der Supportervereinigung
genehmigten alle drei Unterstützungsanträge des Vorstandes einstimmig. Zum einen
wird ein Betrag von 3000 Franken ans Trainingslager der Juniorinnen und Junioren des
FC Ebnat-Kappel bezahlt. Ferner wurde dieselbe Summe für Weiterbildungen der
Trainer und Schiedsrichter und 3500 Franken für eine neue Homepage des
einheimischen Fussballvereins gesprochen. In seinem Jahresbericht zeigte sich der
Präsident erfreut über die steigende Mitgliederzahl. Aktuell zählt der Verein 128
Supporter. Finanziell steht die Vereinigung auf einer soliden Basis, beträgt das
Vermögen per Ende letzten Jahres doch beachtliche 111 500 Franken. Der
Mitgliederbeitrag wurde bei 200 Franken belassen.
Die Supporter engagieren sich nicht nur zugunsten des regionalen Fussballclubs,
sondern pflegen auch die Kameradschaft untereinander. Im abgelaufenen Vereinsjahr
standen zu diesem Zweck zwei Anlässe auf dem Programm: Der Supporterbrunch am
Bettagsonntag sowie das Jassturnier.
3. Liga bleibt das Ziel
Präsident Marcel Roth bedankte sich seitens des FC Ebnat-Kappel bei den Gönnern für
ihre Unterstützung: «Ohne die finanziellen Mittel der Supporter geht es nicht.» Die 1.
Mannschaft hätte den Aufstieg und damit das Saisonziel verpasst, sagte er. Es bleibe
jedoch der Anspruch des FC Ebnat-Kappel, in der 3. Liga zu spielen. Besorgt zeigt sich
der Präsident über die Schwierigkeit, genügend Trainer für die Juniorenmannschaften
zu finden. Zwar konnten alle Teams zur Meisterschaft angemeldet werden, jedoch seien
zusätzliche Betreuer vonnöten, so Marcel Roth.
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