Rede der Vorsitzenden

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Rede der Vorsitzenden
Die kursiv, unterstrichenen Zwischenüberschriften dienen nur der Übersichtlichkeit bzw. der
Strukturierung der Rede und sollen nicht verlesen werden.
Rede der Landesvorsitzenden zum Rechenschaftsbericht des
Vorstandes in der Landesdelegiertenversammlung
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Vizepräsidentin Lück,
sehr geehrte Frau Ministerin Hesse,
sehr geehrte Frau Tegtmeier
liebe Delegierte,
als ich mich vor vier Jahren auf der Landesdelegiertenversammlung
zur Wahl gestellt habe, tat ich das mit durchaus gemischten
Gefühlen. Ich wollte etwas bewege. Darauf hatte ich große Lust. Ich
wusste aber auch, dass eine Reihe von Problemen vor mir liegen
würde. Davor hatte ich großen Respekt.
Heute nun muss ich im Namen des ganzen Vorstandes Rechenschaft
ablegen. Rechenschaft über die Erfolge, die Herausforderungen aber
natürlich ebenso über die Defizite und das, was nicht gelungen ist.
Weil niemand einem Rechenschaftsbericht konzentriert eine Stunde
lang folgen kann, werde ich mich auf einige Themen konzentrieren,
die dem Landesvorstand besonders erwähnenswert erscheinen.
Ihnen liegt ergänzend der Geschäftsbericht des Landesverbandes vor.
Dort finden Sie in komprimierter Form wesentliche Aktivitäten und
Aussagen zu unserer Arbeit. Das möchte ich nicht wiederholen, es ist
für Sie alle nachlesbar.
In der Aussprache werden zudem weitere Vorstandsmitglieder meine
Ausführungen ergänzen.
Danksagung
Unabhängig von allen Problemen, die ich nicht verschweigen will,
möchte ich im Namen des Landesvorstandes zu Beginn allen
Mitgliedern und Mitarbeitern der VOLKSSOLIDARITÄT MecklenburgVorpommern für ihr engagiertes Wirken und für ihre Treue danken.
Unsere besondere Wertschätzung und Hochachtung gilt den vielen
ehrenamtlich Aktiven. An den unterschiedlichsten Positionen wirken
sie alle unter unserem Motto „Miteinander – Füreinander“ mit, ob in
Kreisvorständen, in der Ortsgruppe, im Seniorenbeirat oder im
Jugendhilfeausschuss.
Durch Ihr unermüdliches, ehrenamtliches Engagement besteht die
VOLKSSOLIDARITÄT nun bereits seit 70 Jahren. Wir brauchen Sie in
unserem Verband, Sie sind unverzichtbar.
Nicht minder dankbar schauen wir auf die geleistete Arbeit unserer
hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Diensten,
Einrichtungen und Geschäftsstellen. Tagtäglich sind Sie unser bestes
Aushängeschild: durch Ihre gute Arbeit und Ihre hohe
Einsatzbereitschaft. Wir sind stolz auf Ihre Leistungen!
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Delegierte,
zu drei Punkten möchte ich etwas ausführlicher werden.
Ersten will ich über die Entwicklung des Mitgliederverbandes
sprechen. Dann werde ich zweites auf die sozialwirtschaftlichen
Dienstleistungen zu sprechen kommen und als drittes noch einiges
zur sozialpolitischen Interessenvertretung sagen.
1. Entwicklung des Mitgliederverbandes
„Die VOLKSSOLIDARITÄT lebt mit und durch ihre Mitglieder.
Mecklenburg-Vorpommern bleibt mit über 41 000 Mitgliedern ein
starker Mitgliederverband.“
So steht es in unserem Geschäftsbericht. Die Aussage ist
zweifelsfrei richtig.
Nicht zum Ausdruck kommt dabei aber, dass wir in den letzten
Jahren viele Mitglieder verloren haben und diesen Verlust trotz
enormer Anstrengungen nicht ausgleichen konnten. So haben wir
im Jahr 2012 fast 4 500 Mitglieder verloren und 2013 noch einmal
4 200 Mitglieder.
Schaut man sich andere Vereine und Verbände an, so ist ein
Bekenntnis zum Mitgliederverband nicht selbstverständlich. Dort
überwiegt seit langem der sozialwirtschaftliche Bereich.
Doch es ist unser Markenzeichen. Die VOLKSSOLIDARITÄT wird von
ihren Mitgliedern getragen.
Deshalb bedarf es weiterer Anstrengungen und Bemühungen,
neue Mitglieder zu gewinnen. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass
wir dort durchaus Erfolge erzielen können.
Immerhin kamen in den Jahren 2012 und 2013 jeweils fast 1 300
Menschen neu zu uns in den Verband. Dabei können und müssen
wir auf gute Beispiele schauen und lernen. Ich möchte hier die
Kreisverbände Ostvorpommern-Greifswald, Uecker-Randow und
Rostock-Stadt erwähnen, die erfolgreich bei der Werbung neuer
Mitglieder sind. Das liegt sicher an der hervorragenden
Mitgliederarbeit in diesen Kreisverbänden. Hier lohnt es sich,
genauer hinzuschauen und sich das herauszusuchen, was für den
eigenen Kreis anwendbar ist.
Ich weiß durch meine Besuche in den Kreisverbänden, wie
schwierig es ist, ohne stabile Finanzierung oder Förderung, z.B. der
Kommune, die Begegnungsstätten am Leben zu erhalten. Ohne
eine gute Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt haben
Begegnungsstätten kaum noch eine Überlebenschance.
Es bedarf der genauen Analyse, welche Einrichtung, wo sinnvoll ist
und es bedarf der gemeinsamen Anstrengungen die
Begegnungsstätte mit Leben zu füllen. Da reichen der gemütliche
Tanztee oder die Geburtstagsrunde nicht aus. Kreativität ist hier
ebenso gefragt, wie Organisationstalent.
Allen, die sich dieser enorm schweren Herausforderung tagtäglich
stellen, gilt meine Anerkennung und Wertschätzung.
Ich sage aber auch klar, niemand in unserem Verband kann die
Augen vor betriebswirtschaftlichen Realitäten verschließen, denn
dann würden wir den Fortbestand unseres Vereins riskieren. Ich
weiß selbst, wie schwer solche Entscheidungen sind. Sie brauchen
eine genaue Analyse und Abwägung aller Faktoren.
Der Landesverband selbst hat sich entschlossen an einem
bundesverbandlichen Projekt der „Akademie für das Ehrenamt“
mitzuwirken. Wir wollen eine Ehrenamtskoordination aufbauen
und uns mit dem Thema der ehrenamtlichen Arbeit strategischer
auseinandersetzen, als wir das bislang getan haben. Es geht um
neue Formen des Ehrenamtes, Angebote für jüngere oder zeitlich
befristete Projekte im Ehrenamt. Ich hoffe, dass wir dadurch in
Zukunft erfolgreich neue Ehrenamtliche zu uns holen können.
Leider muss ich auch in diesem Jahr wieder über die
Beitragszahlung sprechen. Zwar haben wir es im Landesverband
insgesamt geschafft, den durchschnittlichen Beitrag auf über 2
Euro zu heben. Aber und das ist ein großes ABER! Es gibt immer
noch Kreisverbände, deren durchschnittlicher Beitrag unter
diesem Betrag liegt.
Ich mahne hier nachdrücklich die betreffenden Vorstände an,
endlich zu handeln. Es ist kein Kavaliersdelikt in einem Verein,
wenn man sich nicht an die eigenen Beschlüsse hält. Für jedes
Mitglied gibt es Rechte aber eben auch Pflichten. Diese sind
einzuhalten und es ist Aufgabe der Vorstände, Mitglieder, die sich
nicht daran halten, zu ermahnen und zu einem anderen Handeln
zu bewegen.
Dem Landesverband ist es, in sicher nicht ganz leichten
Auseinandersetzungen, gelungen, diese Beitragsehrlichkeit herbei
zu führen. Alle Kreisverbände leisten ihre Abführungen
entsprechend der Beitragsordnung, bzw. haben Vereinbarungen
mit dem Landesverband zur Zahlung abgeschlossen.
Gerade haben wir die jährliche Spendensammlung beendet. Seit
2010 haben unsere Mitglieder mehr als 2 Mio. Euro gesammelt.
Allein 2013 waren es insgesamt über 483 000 Euro. Auch hier
möchte ich die erfolgreichsten Kreisverbände kurz nennen. Der
Spitzenreiter ist der Kreisverband Ostvorpommern Greifswald mit
fast 66 000 Euro gefolgt von Rostock-Stadt mit fast 53 000 Euro
und Ribnitz-Damgarten mit über 43 000 Euro. Das sind beachtliche
Zahlen. Allen Sammlerinnen und Sammlern gilt man Dank! Ohne
Ihre Tätigkeit wären viele Dinge im Mitgliederverband nicht
möglich, weil sie nicht mehr zu finanzieren wären. Es ist Ihr
verdienst, dass geselliges Leben, kultureller Austausch und sozialer
Ausgleich in der Mitgliederarbeit möglich sind. Haben Sie
herzlichen Dank für diese tolle Engagement!
2. sozialwirtschaftliche Dienstleistungen
Die Zahlung des Beitrages und das Sammeln von Spenden ist ein
Teil der Finanzierung unserer Verbandsarbeit. Doch ohne die
beständige Entwicklung solider sozialwirtschaftlicher Bereich wäre
der VOLKSSOLIDARITÄT keine Zukunft beschert.
3 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den vielen
Einrichtungen und Diensten im Land. Damit haben wir mehr
Beschäftigte als Nordex oder die Helioskliniken. Darauf können wir
stolz sein und es ist ein Pfund mit dem wir alle noch viel mehr
wuchern können.
Es freut mich, wenn ich bei den Besuchen in den Kreisen, die
engagierte Arbeit erleben kann. Immer wieder bin ich überrascht,
was wir alles haben und wie vielfältig die Angebotspalette ist.
Nicht nur, dass wir 68 Kitas betreiben. Gerade ist in Greifswald das
Aktivierungszentrum „Boddenhus“ eröffnet worden, in Torgelow
gibt es seit Anfang des Jahres den ersten ambulant psychiatrischen
Pflegedienst und Ludwigslust veranstaltet zum ersten Mal die
Jugendweihe. Wir haben eine Autismus-Ambulanz in Rostock und
ein Cochlear-Implantat-Zentrum in Güstrow. Das sind nur wenige
Beispiele, das wissen Sie am besten.
Erfolg kommt nicht von allein. Er ist der Arbeit unserer
Geschäftsführungen und ihrer Teams, im Zusammenspiel mit den
Vorständen zu verdanken. Das ist nicht immer reibungslos.
Betriebswirtschaftliche Interessen stehen manchmal im
Widerstreit zu den sozialen Ansprüchen. Doch machen wir uns
nichts vor. Ohne eine solide wirtschaftliche Basis kann unser
Verband in der Zukunft nicht fortbestehen.
Welche Herausforderungen an Vorstände gestellt werden und
welche Verantwortung in ihren Händen liegt, ist uns allen
spätestens mit dem Scheitern der Immobilienfonds klar geworden.
Auch wenn sich unsere Rechtsauffassung durch die
Gerichtsurteile, in denen der Landesverband in allen Fällen frei
gesprochen wurde, bestätigt hat. Glücklich können uns die Urteile
nicht machen. Denn es sind zum großen Teil unsere eigenen
Mitglieder, die um ihre Gelder gebracht worden sind. Es war für
mich eine Selbstverständlichkeit, persönlich bei der Verhandlung
anwesend zu sein. Und es war wichtig, sich den Betroffenen zu
stellen.
Gestern ist das Urteil über einen Manager der Immobilienfonds
gefällt worden. Ich war über den Urteilsspruch erleichtert. Stellte
das Gericht doch damit die persönliche Schuld des Beklagten fest.
Das Gericht hat aber eben auch unmissverständlich deutlich
gemacht, dass so etwas nur in einem „Umfeld von Ahnungslosen“
möglich war.
Als ich vor 4 Jahren als Vorsitzende angetreten bin, stand ich
dafür, die Vorgänge aufzuarbeiten und Konsequenzen zu ziehen.
Dafür stehe ich noch immer.
Deshalb war es mir so wichtig, gemeinsam mit der paritätischen
Akademie die Fortbildung unserer ehrenamtlichen Vorstände zu
organisieren. Wir alle müssen wissen, wofür wir unseren Kopf
hinhalten, wir müssen Fragen stellen und aufmerksam sein.
Der Schaden, der für den Verband entstanden ist, bleibt groß.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns weiter mit den
Konsequenzen befassen und auch nach 5 Jahren nicht einfach zur
Tagesordnung übergehen. Wir haben 2009 einen Beschluss zu
„Grundsätzen von Zusammenarbeit und Transparenz“ gefasst, der
weiter gilt und eingehalten werden muss. Deshalb sind für uns die
Auseinandersetzungen um einen Ehren- bzw.
Unternehmenscodex auf bundesverbandlicher Ebene von großer
Bedeutung.
3. sozialpolitische Interessenvertretung
Lassen Sie mich zur sozialpolitischen Interessenvertretung
kommen. Ohne unseren gemeinsamen humanistischen Werte und
Normen, wie soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Chancengleichheit
kann ich mir die VOLKSSOLIDARITÄT nicht denken. Sie sind der Kit
der unseren Verband zusammenhält. Deshalb ist es für uns
wichtig, dass sich der Verband immer wieder zu den wichtigen
sozialpolitschen Fragen unserer Zeit zu Wort meldet. In den
vergangenen Jahren war es vor allem der Kampf
Rentengerechtigkeit und die Bekämpfung von Armut, die uns
bewegt haben. Es freut mich natürlich, wenn unser
Ministerpräsident sich in der Rentenfrage deutlich für
Rentengerechtigkeit ausspricht und ich sage selbstbewußt, das ist
auch unserer unermütlichen und hartnäckigem Argumentieren zu
verdanken.
Dennoch kommen wir nicht umhin zur Kenntnis zu nehmen, dass
vieles im Argen liegt. Unser Sozialreport aus dem Jahr 2012, der
sich mit der Frage der Einkommensentwicklung in MecklenburgVorpommern befasst, spricht eine deutliche Sprache. Durch die
gebrochenen Erwerbsbiografien nach der Wende müssen wir dem
Thema „Altersarmut“ viel mehr Aufmerksamkeit widmen und wir
dürfen unsere Augen auch vor der „Kinderarmut“ nicht
verschließen. Jedes dritte Kind in Mecklenburg-Vorpommern ist
von Armut betroffen. Das Armutsrisiko von Kindern in MV ist nach
Bremen am höchsten, und liegt bei 33,5 %.
Mit dem Thema „Bekämpfung von Armut“ ist die
VOLKSSOLIDARITÄT ganz bei Ihren Wurzeln und Anfängen. Die
Gründung der VOLKSSOLIDARITÄT liegt inzwischen fast 70 Jahre
zurück. 1948 herrschte im Nachkriegsdeutschland bittere Armut.
Die Menschen mussten hungern. Und die Mitglieder des neu
gegründeten Verbandes gingen los und sammelten Spenden,
Essen, Decken, Jacken eben alles was man zum Überleben
brauchte. In dieser Tradition steht der Verband immer noch.
Deshalb ist die sozialpolitische Interessenvertretung aus der
Verbandsarbeit nicht wegzudenken und wir sind im
Landesverband einen einen guten Schritt vorangekommen.
Die VOLKSSOLIDARITÄT ist ein wichtiger Partner für Politik,
Verwaltung und Organisationen. Ob es der Ministerpräsident oder
die Ministerin sind, die demokratischen Landtagsfraktionen oder
Partner der anderen Sozial- und Wohlfahrtsverbände. Die
VOLKKSOLIDARITÄT ist als starker Sozial- und Wohlfahrtsverband
anerkannt.
Wir halten den Kontakt zu allen demokratischen Fraktionen im
Schweriner Landtag und es freut uns natürlich, wenn Sie so wie
Patrick Dahlemann, Jaqueline Bernhardt oder Helmut Holter
Mitglieder der VOLKSSOLIDARITÄT sind.
Es gibt aber noch Reserven. So ist der Blick nach Berlin oder
Brüssel bzw. Straßburg noch eher zufällig. Dabei treffen beide
Parlamente Entscheidungen, die für uns und unsere Mitglieder
relevant sind. Hier gilt es für den neuen Vorstand tätig zu werden.
Sehr gut hat sich die Zusammenarbeit mit dem Paritätischen
Wohlfahrtsverband entwickelt. Sowohl auf der Ebene der
Vorstände als auch in der tagtäglichen Arbeit gibt es Kontakte und
einen regelmäßigen Austausch. Unser Vorstandsmitglied Herr Dr.
Fähnrich ist als Vertreter der VOLKSSOLIDARITÄT in den Vorstand
des Paritäters gewählt und vertritt dort unsere Interessen. Ich
freue mich, dass er dies weiterhin machen will, obwohl er
beruflich sehr eingespannt ist.
Und wir halten natürlich den Kontakt zu den befreundeten
Vereinen und Verbänden mit denen wir in Bündnissen und bei
Kampagnen und Aktionen zusammenarbeiten und unsere Kräfte
bündeln.
Mir ist es wichtig, noch einmal zu betonen, dass sich der
Landesvorstand zu den Drei Säulen unserer Arbeit
uneingeschränkt bekennt. Uns ging und geht es darum, diese
tagtäglich auszugestalten und sie in einer gesunden Balance zu
halten. Das können Sie an dem Leitantrag zu den Zielen und
Aufgaben des Landesverbandes erkennen, der Ihnen zur
Abstimmung vorliegt.
In unserer Satzung haben wir festgehalten, dass Sie, liebe
Delegierte den Kurs für die nächsten Jahre bestimmen. Deshalb
hat der Landesvorstand Ihnen einen Vorschlag unterbreitet.
Grundlage für den Antrag waren die Überlegungen zur Zukunft der
VOLKSSOLIDARITÄT die der Landesvorstand mit den
Kreisverbänden auf den gemeinsamen Beratungen bzw. Klausur
abgestimmt hatten. Ich hoffe, Sie folgen unseren Überlegungen
und stimmen für den Beschluss.
Einiges gibt es über die Mitarbeit im Bundesverband zu sagen. Das
überlasse ich allerdings Reinhold Sobottka. Er wird in der
Aussprache dazu mehr ausführen.
Lassen Sie mich noch ein paar Worte zu den Aufgaben des
Landesverbandes als Dachverband der 15 eigenständigen Kreis-,
Stadt- und Regionalverbände machen.
Als ich mein Amt als Vorsitzende angetreten bin, gab es eine große
Unzufriedenheit mit der Arbeit auf der Landesebene. Heute
möchte ich einschätzen, dass wir einen wesentlichen Schritt
vorangekommen sind. Im Landesvorstand hat jedes Mitglied die
Patenschaft für einen Kreisverband übernommen, wir sind
regelmäßig vor Ort. Wir tauschen uns zwischen den Ebenen aus,
Vorstände, Geschäftsführungen und Mitarbeiter.
Aber das alles scheint mir noch nicht zu genügen. Ich beobachte
mit Sorge, dass es Kreisverbände gibt, die partiell aus der Arbeit
des Landesverbandes ausscheiden und ihre Mitwirkung aussetzen.
Das ist bedauerlich, wenn die Erfahrungen und natürlich auch die
Kritik nicht für die Entwicklung des Gesamtverbandes eingesetzt
werden.
Diese Einlassung möchte ich keineswegs als Schuldzuweisung
verstanden wissen. Wenn ich sage, Kooperation und
Zusammenarbeit sind keine Einbahnstraße, dann meine ich das
auch so. Der Landesvorstand wird sich mit dieser Frage wieder und
wieder befassen müssen. Wir sind bereit Anregungen
aufzugreifen, neue Wege zu beschreiten und aus Fehlern zu
lernen.
Wenn ich „wir“ sage, dann meine ich den Landesvorstand. Es hat
ein wenig gedauert, bis wir unseren eigenen Arbeitsstil gefunden
haben. Inzwischen gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit,
die den konstruktiven Streit mit einschließt. Mir macht die Arbeit
mit Euch viel Freude, ich kann mich auf Euch verlassen. Ihr bringt
Euch in die Arbeit des Vorstandes mit eigenen Vorstellungen und
Ideen ein. Das ist gut und soll so bleiben.
Liebe Vorstandsmitglieder, ich möchte mich bei Euch für die Arbeit
in den letzten vier Jahren herzlich bedanken. Ich bin eine
berufstätige, ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende gewesen. Das
war sicher nicht immer einfach. Ich danke Euch für Euer Vertrauen
und für die Hilfe und Unterstützung, wenn es bei mir mit der Zeit
mal eng wurde.
Zwei Frauen möchte ich noch besonders herausgreifen: Erika
Godemann und Edeltraud Henke. Beide werden nicht mehr für
den Vorstand kandidieren.
Liebe Erika, liebe Edeltraud,
habt vielen Dank für die letzten Jahre. Es hat sehr viel Spaß
gemacht, mit Euch zusammen zu arbeiten. Ihr habt Euch sehr in
die Vorstandsarbeit eingebracht. Erika vor allem im Bereich der
Öffentlichkeitsarbeit und vor allem im letzten Jahr bei der
Vorbereitung des Landeswandertages. Edeltraud hat mir im
geschäftsführenden Vorstand zur Seite gestanden. Sie hatte immer
den weitesten Weg, was sie kein einziges Mal von ihrer Arbeit
abgehalten hat. Ihr seid mit Herz, Leib und Seele für die
Volkssolidarität unterwegs, wir werden Euch im Landesvorstand
vermissen. Es zeichnet Euch aus, dass Ihr beiden Euch zwar aus der
Vorstandsarbeit auf Landesebene verabschiedet, aber große
Ortsgruppen in Eurer Heimatregion weiterführen werdet.
Edeltraud kann darüber hinaus das Basteln nicht lassen. Ich weiß,
es liegen schon wieder unzählige Anmeldungen für die Anleitung
im November vor. Und Edeltraud, wenn Du dann wieder Perlen in
Schwerin shoppen musst, finden wir hoffentlich Zeit für einen
Kaffee.
Euch beiden noch einmal herzlichen Dank für die geleistete Arbeit
und alles Gute für die Zukunft.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Delegierte,
2015 ist für die VOLKSSOLIDARITÄT ein wichtiges Jahr. Wir werden
unseren 70. Geburtstag feiern. Ich hoffe, dass wir das nicht nur an
einem Tag mit einem Festakt machen, sondern mit vielen
Aktivitäten im ganzen Jahr.
Der Landesverband selbst möchte in „Erzählsalons“ die
Geschichten der Mitglieder und der Mitarbeiter mit „ihrer
Volkssolidarität“ zusammentragen und eine etwas andere Chronik
daraus machen.
Außerdem hoffe ich, dass sich ganz viele an der Wimpelaktion „70
km Wimpel zum 70. Geburtstag“ beteiligen. Wir wollen die
Wimpel an 70 Orten in unserem Verband, vor unseren
Einrichtungen wehen sehen. Aus den Fotos wollen wir eine große
Fotowand für den Geburtstag gestalten. Mal sehen, ob uns das
gelingt. Jedenfalls wird schon fröhlich bemalt und gebastelt. Und
eins sag ich Euch, jeder einen Wimpel bemalen, egal ob groß oder
klein. Ob in der Kita, in der Tagespflege, oder in der
Begegnungsstätte. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie
die Kette wächst.
Lasst uns weiter das Miteinander und das Füreinander leben!
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!