Hamburg-News 04/2013 - Landesbezirk Hamburg
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Hamburg-News 04/2013 - Landesbezirk Hamburg
++ver.di-H S+ E W -N RG BU M HA ir.d e v ++ S+ EW -N +++ver.di-HAMBURG Dumpinglöhne am Hamburger Flughafen Gespart wird an den Löhnen Fachbereich Verkehr Die rund 300 Beschäftigten der Aviation Handling Services GmbH (AHS) am Hamburger Flughafen sind zuständig für den Check-In, die schnelle Abfertigung auf dem Vorfeld und dafür, dass das Gepäck auch dort ankommt, wo es ankommen soll. In der aktuellen Tarifrunde fordern die Beschäftigten eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,50 € bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Doch bei der AHS sind angeblich die Kassen leer. In nunmehr vier Verhandlungsrunden hat der Arbeitgeber am Verhandlungstisch kein einigungsfähiges Angebot vorgelegt. Stattdessen bietet er eine „Atempause“ von sechs Monaten an und stellt für den Fall einer positiven Geschäftsentwicklung eine Einmalzahlung im Jahr 2014 in Aussicht. Das nehmen die Beschäftigten nicht so einfach hin. Mit zwei Warnstreikaktionen im August haben sie ihre Bereitschaft signalisiert, für ihre Forderungen zu kämpfen. In den vergangenen zehn Jahren haben die Beschäftigten Reallohnverluste von etwa zehn Prozent hinnehmen müssen. Die Einstiegslöhne liegen mit 8,25 € im Niedriglohnbereich. Hinzu Warnstreik am HHLA 2. August 2013 Foto: Hasim Bafcari, Mitglied der Tarifkommission: „Ich mache meinen Job sehr gerne. Seit fast 30 Jahren arbeite ich hier und muss auch davon leben können.“ kommt, dass über 80 % der Beschäftigten einen Arbeitsvertrag mit monatlich 40-Stunden haben. Im Jahresdurchschnitt kommen sie gerade mal auf 80-120 Stunden im Monat. „Niemand spricht gerne darüber, aber ich habe viele KollegInnen, die am Monatsende mit Hartz IV aufstocken müssen. Einige sammeln nach der Arbeit Flaschen. Das finde ich unerträglich“, sagt Aynur Dogan, Mitglied der ver.di-Tarifkommission. Es ist nicht zu verstehen, dass die Menschen, die jedes Jahr zu den hohen Gewinnen am Hamburger Flughafen mit beitragen - zuletzt rund 40 Mio. Euro - am Monatsende ihre Miete nicht zahlen können. Mit 49 % Anteilen an der AHS über den Flughafen Hamburg ist auch die Stadt nicht ganz unbeteiligt. Sollte sich die AHS beim nächsten Verhandlungstermin nicht bewegen, werden weitere Aktionen folgen. Wählen, werben – wie geht‘s weiter? Vertrauensleute Konferenz Fachbereich Postdienste, Speditionen und Logistik Unter der Überschrift „Wählen, werben - wie geht‘s weiter?“ fand am 4. September die Vertrauensleute (VL) Konferenz aus den Niederlassungen der Post AG im Norden im CCH in Hamburg statt. Die 200 Vertrauensleute diskutierten gleich zu Beginn darüber, wie wichtig die Wahlbeteiligung einerseits und andererseits auch das Abstimmungsverhalten der Beschäftigten bei den anstehenden Bundestagswahlen ist. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die gezielte Ansprache der Berufseinsteiger sowie die diesjährige Sonderwerbe- aktion. Dabei wurde die besondere Rolle, die den VL bei der Mitgliederwerbung zukommt, eingehend diskutiert. Im Weiteren Verlauf standen die betrieblichen Entwicklungen bei der Post im Fokus. Gabi Gülzau, Betriebsratsvorsitende der Niederlassung Hamburg-Zentrum, hat am Ende der Konferenz die Kernthemen wie folgt zusammengefasst. „Wenn wir es hinbekommen, dass sich viele Beschäftigte an der anstehenden Bundestagswahl beteiligen und wir uns in der Frage der Mitgliederwerbung spürbar bewegen, dann sollte - Landesbezirk Hamburg, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg auch die Sicherung der Arbeitsplätze über das Jahr 2015 hinaus bzw. die Gestaltung der Rahmenbedingungen dieser Arbeitsplätze eine lösbare Aufgabe für uns alle sein.“ V.i.S.d.P.: Wolfgang Abel Ausgabe 04/2013 +++ ver.di-HAMBURG-NEWS +++ v er.di-HAMBURG-NE WS +++ ver.di-HAMBURG-NEWS +++ ve Axel Springers „Funken-Schlag“ Was wird aus den Arbeitsplätzen? Fachbereich Medien, Kunst und Kultur, Druck und Papier Es ist der größte Medien-Deal in der zeitschriften in zwei Funke-Unternehmen bundesdeutschen Pressegeschichte: übergehen. Alles steht unter dem VorAxel Springer trennt sich von seinen behalt der kartellrechtlichen Prüfung. Traditionsblättern „Hamburger AbendAber: Die Funke-Gruppe trägt das „Karblatt“ und „Berliner Morgenpost“, auch tell-Risiko“. Das bedeutet, wenn ein Teil Programmzeitschriften (u.a. „Hörzu“) des Deals nicht genehmigt wird, fallen und Frauenzeitschriften sollen aus dem Konzern herausgenomco m men werden. Käufer ist die Funkelia. o to F il – Mediengruppe, ehemals WAZnra S ca Mediengruppe (Westdeutsche :© o to Allgemeine Zeitung). Beide Unter- F nehmensgruppen werden aber auch kooperieren in Joint-Ventures (Vermarktung und Vertrieb). Durch zahlreiche Geschäftsbeziehungen XXXXXXXXXXXXXXX innerhalb des Springer-Konzerns und zu anderen Unternehmen Foto: www.print-ausverkauf.de dürften noch viel mehr Betriebe (auch der Druckindustrie) mittelbar betroffen sein. Zu Recht spricht man in der Branche von einem Beben, diese Bereiche nicht an Springer zurück, dessen Auswirkungen noch gar nicht absondern Funke muss einen anderen Käugeschätzt werden können. fer finden. Man rechnet damit, dass der Den Standort Hamburg mit seinen Umbau- und Übergangsplan nicht vor Hunderten von Beschäftigten trifft der November beendet ist. Frühestens ab JaDeal besonders: Hier sollen Hamburger nuar ist die Umsetzung geplant. Abendblatt und Programm- und FrauenDer Fachbereich Medien hat zusammen mit dem Deutschen Journalistenverband die Initiative zu Info-Versammlungen und zur Organisierung im Verlag ergriffen. Beide Gewerkschaften erhalten spürbar Zulauf. Vorrangiges gewerkschaftliches Ziel ist: Standort- und Beschäftigungssicherung und natürlich Sicherung der Tarifbindung auch im neuen Funke-Unternehmen. Mindestens zwei Jahre lang, so sieht es die Vereinbarung zwischen Springer und Funke vor, sollen die Synergien zwischen der bei Springer bleibenden „Welt“ und dem „Hamburger Abendblatt“ weiter genutzt werden. Was danach geplant ist? Das bleibt vorerst – wie vieles andere auch – offen, aber die Funke-Mediengruppe hat schließlich gezeigt, wozu sie bereit ist: In Nordrhein-Westfalen wurde die ganze Redaktion der „Westfälischen Rundschau“ entlassen, das Blatt erscheint nur noch mit Fremd-Beiträgen. Umso wichtiger die Orientierung von ver.di und Journalistenverband: selbstbewusst und kollektiv Funke gegenüber zu treten. Beschäftigte im Energiedialog Ja zur Energiewende, Nein zum Netzrückkauf Fachbereich Ver- und Entsorgung 140 Betriebsräte und Vertrauensleute aus der Energiebranche und den energieempfindlichen Betrieben von ver.di, IG Metall und IG BCE haben am 30. August in Wilhelmsburg über die Bedeutung und Folgen der Energiewende beraten. Neben einem ausdrücklichen Bekenntnis zur Energiewende wurde die diesbezügliche Politik der Bundesregierung massiv kritisiert. Kanzleramt und Altmeier tragen, so die Botschaft, die Energiewende auf dem Rücken der Beschäftigten und zu Lasten der Portemonnaies der Bürgerinnen und Bürger aus. Die Rahmenbedingungen müssten schnellstmöglich neu justiert werden, damit der Industrie- und Lebensstandort Deutschland keinen Schaden nimmt. ver.di-Hamburg-News · Ausgabe 04/2013 Gleichzeitig machten die Betriebsräte und Vertrauensleute in der „Wilhelmsburger Erklärung“ einstimmig deutlich, dass sie sich im Grundsatz nicht gegen Rekommunalisierungsmaßnahmen aussprechen, aber aus Verantwortung für die Absicherung der Einkommens- und Arbeitsbedingungen in den besagten Bereichen einen vollständigen Netzrückkauf durch die Stadt Hamburg ablehnen. Fachbereich Finanzdienstleistungen Der Fachbereich Finanzdienstleistungen begrüßt in diesem Jahr mehr als 220 neue Auszubildende in den Banken und Versicherungen in Hamburg. Die Einführungswochen haben stattgefunden und ein erster Erfolg ist bereits verbucht: Die Hälfte der BerufsstarterInnen der Postbank und des Postbankfilialvertriebs und alle Azubis der Hamburger Feuerkasse konnten in den ersten Wochen von einer Mitgliedschaft überzeugt werden. In persönlichen Betriebsbesuchen wurde neben der sachlichen Gegenüberstellung der Vorteile einer ver.di-Mitgliedschaft und unseres Tarifvertrages, vor allem aber auch „Solidarität“ durch ein gemeinsames Spiel erlebbar und erfahrbar gemacht. Denn: Faire Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie eine der höchsten Ausbildungsvergütungen Deutschlands kommen nicht von ungefähr, sondern sind ein Ergebnis der organisierten Beschäftigten. solidarisch · engagiert · mitgliederorientiert er.di-HAMBURG-NEWS +++ ver.di-HAMBURG-NEWS +++ ver.di-HAMBURG-NEWS +++ ver.di-HA Praktiker Aktionstag Pflege Fachbereich Handel Fachbereich Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt & Kirchen Mit Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens für die Baumärkte Max Bahr und Praktiker sind bundesweit ca. 15.000 Beschäftigte von der größten Insolvenz in der deutschen Handelslandschaft betroffen. Viele Beschäftigte bangen um ihre Arbeitsplätze und haben existenzielle Sorgen. Die Ankündigung, 130 Praktiker-Märkte durch Ausverkauf stillzulegen, ist ein weiterer Schlag für die betroffenen Beschäftigten. Für fast 5.300 Beschäftigte, davon rund 200 Beschäftigte in Hamburg, bedeutet dies den drohenden Verlust ihrer beruflichen Existenz. Sie sollen jetzt die Managementfehler der Vergangenheit ausbaden und wegen kurzfristiger Interessen potenzieller Investoren um ihre berufliche Existenz fürchten. Unter diesem Motto hat die ver.di-Fachdes BÜNDNIS FÜR GUTE PFLEGE Stellung. kommission Pflege am 20. August 2013 Herbert Weisbrod-Frey, ver.di-Bereichsdie BundestagskandidatInnen der Hamleiter für Gesundheitspolitik, kritisierburger Parteien im Deutschen Bundeste die Untätigkeit der Regierungsvertag eingeladen. Damit die Kandidatantwortlichen. Es fehle an konkreten Innen wissen, wovon sie reden, hat Reformschritten, z.B. Reform des Pflegever.di über das bundesweite BÜNDNIS bedürftigkeitsbegriffes, der strukturellen FÜR GUTE PFLEGE, ein „Pflegepraktikum“ Reform der Pflegeversicherung und wirkin Einrichtunsamen Beschlüssen. gen der staEs sei notwendig, tionären und an zahlreichen Weiambulanten chenstellungen für Pflege orgabessere Rahmennisiert. Teilgebedingungen in der nommen haPflege zu arbeiten. ben Matthias Es könne auf DauPodiumsdiskussion mit VertreterInnen Bartke (SPD), er nicht angehen, aus Politk und Pflege Katja Husen, dass die Personalbe(Bündnis 90/Die Grünen), Egbert von messung für die stationäre Pflege in den Frankenberg (CDU), Sebastian Liebram Bundesländern unterschiedlich geregelt (FDP) und Kerstin Artus (Die Linke). wird und der Bund sich aus der politiÜber ihre Erfahrungen berichteten die schen Gesetzgebungskompetenz einfach Politikerinnen und Politiker in der anraus hält. Die Beschäftigten erwarten schließenden Podiumsdiskussion. Unter von der künftigen Bundesregierung und der Moderation von Burkhard Plemper, den Parteien konkrete Maßnahmen für Journalist aus Hamburg, nahmen die Kandie Verbesserung der RahmenbedingundidatInnen auch zu den Wahlprüfsteinen gen für die Pflege. Beschäftigung sichern Pflege fragt - Politik antwortet Mindestlohn in der Weiterbildung Foto: Praktiker AG Während die Ausbreitung des Versandhandels weiter fortschreitet, kämpft der traditionelle Einzelhandel zunehmend ums Überleben. Verbunden mit dem Strukturwandel ist der Verlust von tarifgebundenen und gut bezahlten Arbeitsplätzen. Für die Beschäftigten des Praktiker-Konzerns erwarten wir, dass alle Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung im Konzern geprüft werden. Für den Fall, dass eine Weiterbeschäftigung nicht möglich ist, brauchen wir eine Transfergesellschaft, in der die betroffenen Beschäftigten aufgefangen und die erforderlichen Qualifikationen für mögliche Weiterbeschäftigung oder für andere Tätigkeiten erworben werden können. ver.di fordert ein einheitliches Vorgehen der drei Insolvenzverwalter, um eine Zerschlagung des Konzerns zu verhindern. Das Ziel kann nur sein, möglichst viele Arbeitsplätze und Existenzen zu sichern. solidarisch · engagiert · mitgliederorientiert Allgemeinverbindlichkeit bis Ende 2015 Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung Der Mindestlohn in der Weiterbildung ist mit dem 1.7.2013 durch Verordnung durch das Bundesarbeitsministerium (nach Beschluss im Bundeskabinett) verlängert worden. Die Verordnung ist auf der Grundlage des Entsendegesetzes erlassen worden und gilt jetzt bis zum 31.12.2015 – die Allgemeinverbindlichkeit wird somit fortgeschrieben. Damit verbunden sind Tarifsteigerungen mit zwei weiteren Stufen zum 1.1.2014 und 1.1.2015 sowie eine Erhöhung des Urlaubs auf jetzt 29 Tage. Allerdings gibt es weiterhin eine (sich aber mit jedem Schritt verringernde) Ost-West-Differenzierung. Zudem gilt dieser Tarifvertrag nur für das pädagogische Personal; für die Beschäftigten im Verwaltungsbereich gilt eine Tarifbindung nur für die Arbeitgeber, die Mitglied sind in der sog. Zweckgemeinschaft des Bundesverbandes der Träger der beruflichen Bildung und hier nur in der Nachwirkung, da dieser getrennt abgeschlossene Tarifvertrag gekündigt ist. Dieser Tarifvertrag ist im Vergleich aller bisher erstrittenen Mindestlohntarifverträge der mit den höchsten Stundensätzen (€ 12,60 jetzt, € 13,35 ab 1.1.2015) und spiegelt die geforderten Qualifikationen im pädagogischen Bereich wider. Ein Gruppe von Arbeitgebern klagt weiter gegen diesen Mindestlohntarifvertrag mit zum Teil abenteuerlichen Argumenten. Im Frühjahr mussten sie aber im Eilverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin eine kräftige Niederlage einstecken; die gerichtliche Begründung der ablehnenden Entscheidung gab den Gewerkschaften ver.di und GEW in vielen Punkten recht. ver.di-Hamburg-News · Ausgabe 04/2013 +++ ver.di-HAMBURG-NEWS +++ v er.di-HAMBURG-NE WS +++ ver.di-HAMBURG-NEWS +++ 30 Tage Urlaub für BeamtInnen Besoldungserhöhung durchgesetzt raussichtlich Oktober/November 2013). Nun liegt er vor, der Entwurf eines Die Besoldung sowie die Versorgung der Hamburger Gesetzes zur Besoldungsehemaligen BeamtInnen der Stadt werund Beamtenanpassung 2013/2014; den rückwirkend zum 1. Januar 2013 um Drucksache 20/8915 mit dem das Tarif2,45% und zum 1. Januar 2014 um 2,75% vertragsergebnis vom 9. März 2013 für erhöht. Die nominelle Differenz zur tarifdie BeamtInnen angepasst wird. Damit lichen Entgeltanpassung wird die Zusage von Bürgermeister Olaf Scholz 30 TAGE URLAUB 2013/14 in Höhe von 0,2 Prozentpunkten wird der für diese AnpassungsVersorgungsrücklage zurunde abschließend geführt. Des Weiteren soll eingelöst. VoraussgeDI VER. K N A im Hamburgischen Beamsetzt, die ErholungsurD tenversorgungsgesetz die laubsverordnung wird einmalige Unfallentschädemnächst ebenfalls die digung für Beamtinnen 30 Tage Urlaub, wie anund Beamte an die vom gekündigt, verbindlich Bund mit dem Einsatzverfestlegen. Verlässlichkeit sorgungsverbesserungswird von den BeamtInnen gesetz erhöhten Beträge hoch geschätzt, zumal angepasst werden. Betroffen sind Beamdie Wortbrüche anderer Bürgermeistinnen und Beamte, die sich im Dienst eiter bzw. Ministerpräsidenten noch gut ner Lebensgefahr ausgesetzt und infolge in Erinnerung sind. Bedauerlich ist die dieser Gefährdung einen Unfall erlitten erhebliche Zeitdifferenz zwischen dem haben, dessen Folge ein SchädigungsTarifabschluss und der Wirksamkeit der grad von mindestens 50 Prozent ist. Auszahlung der Erhöhungsbeträge (vo- Kein Cut Dialog in ver.di bei unseren Löhnen Droht ein Rentendesaster? Ab dem 1. August 2013 gilt auch in Hamburg der Mindestlohn für die Beschäftigten in der Friseurbranche. Die untere Lohngrenze beträgt somit 7,50 Euro. Ab dem 1. August 2014 wird diese 8 Euro betragen und ab dem 1. August 2015 dann 8,50 Euro. Noch in diesem Jahr wird ver. di die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages beantragen, damit dieser für alle Beschäftigten der Branche gilt. Egal ob sie in einem Innungsbetrieb arbeiten oder in einem Salon ohne Innungsmitgliedschaft. In Hamburg haben die ver.di-Aktiven beschlossen, im Herbst dieses Jahres auf einer Mitgliederversammlung eine Tarifkommission zu wählen. Denn auch für Hamburg sollen wieder tarifliche Regelungen gelten, die über die Mindestlohnvereinbarungen hinausgehen. Die Veranstaltungsreihe „Dialog in ver.di“ ist ein neues Format für interessante Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Den Auftakt dieser Veranstaltungsreihe machte am 4. September Holger Balodis, Journalist und Mitautor des Buches „Die Vorsorgelüge“ unter der Überschrift „Droht ein Rentendesaster?“. ver.di-Hamburg-News · Ausgabe 04/2013 Mit einem kritischen Blick auf die seit Jahren angepriesene private Vorsorge als Wundermittel zur Vermeidung von Altersarmut hat Balodis Wege zur Rückkehr zum alten Rentenniveau, zu mehr Rentengerechtigkeit anhand von fachkundigen Beispielen anschaulich zur Diskussion gestellt. Ein ermutigender Start für eine neue Dialogreihe. 3.000 bis 30.000 Euro dank ver.di Recht & Beratung Nach jahrelangen Prozessen muss die Stadt an knapp 1.500 Rückkehrer des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) teilweise hohe Nachzahlungen leisten. ver.di führte mehrere Musterprozesse gegen die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH). Arbeitsgericht und Landesarbeitsgericht Hamburg vermochten zunächst allerdings die Rechtsauffassung von ver.di nicht zu teilen und wiesen die Klagen ab. Die RichterInnen des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt kamen zu dem Schluss, dass „Wahrung der Lohn- und Vergütungsgruppe“ bedeutet, dass die FHH nicht nur die Höhe der Vergütung zum Zeitpunkt des Stichtags übernehmen müsse, sondern darauf aufbauend auch die nächsten Tariflohnerhöhungen zu zahlen habe. Einer Anrechnung der von der FHH so deklarierten Zulagen, die tatsächlich aber Bestandteil der gesetzlich gesicherten Vergütung waren, erteilte das Bundesarbeitsgericht eine klare Absage. Das musste die Stadt nun akzeptieren, gab sich damit aber noch nicht zufrieden. Jetzt wurde bestritten, dass die nachzuzahlenden Beträge zu verzinsen seien. Das macht auf die Jahre gesehen durchaus nennenswerte Beträge aus. Dazu musste das Landearbeitsgericht erneut entscheiden und bestätigte diesmal die Position der klagenden Beschäftigten. Das Ergebnis mehrerer Prozesse ist: Knapp 1.500 Beschäftigte erhalten Nachzahlungen zwischen 3.000 € brutto und 30.000 € brutto je nach den individuellen Verhältnissen zuzüglich Zinsen. ver.di-HamburgNews: Der Newsletter für Aktive und Interessierte. Mit aktuellen fachbereichsübergreifenden Informationen zu den wichtigsten tarif- und branchenpoltischen Schwerpunkten aus ver.diHamburg. Ab sofort kannst Du die ver.di-Hamburg-News auf unserer Internetseite https://hamburg.verdi.de abonnieren. Druck:05.09.2013 +