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BRAINAGENCY NEWSLETTER Insights Oktober 2015 Agenda Insights Oktober 2015 01 Facebooks Target Rating Points 02 Mobile-Rolle in der Customer Journey 03 Schwarze Liste gegen Bots 04 5 Möglichkeiten des Online-User-Trackings Facebooks Target Rating Points So will Facebook an die TV-Budgets ran Seit Jahren verspricht Facebook Werbungtreibenden, dass ihre klassischen Kampagnen erfolgreicher sind, wenn sie mit Facebook-Anzeigen kombiniert werden. Das soll insbesondere für Bewegtbild-Kampagnen gelten, die auf der Plattform eine immer größere Rolle spielen. Damit Werbungtreibende ihre Kampagnen über TV und Facebook hinweg planen, einkaufen und messen können, führt Facebook mit Target Rating Points (TRP) eine plattformübergreifende Buchungs-Option ein. Das neue Feature wurde Anfang Oktober auf der Advertising Week in New York vorgestellt und basiert im Grunde auf demselben Prinzip, nach dem auch TV-Werbung seit jeher geplant und eingekauft wird. Für die Planung und Messung von TV-Kampagnen gibt es die Nielsen-Metrik Gross Rating Point (GRP), die sich aus dem erreichten Anteil der anvisierten Zielgruppe mal der Anzahl der Kontakte pro Person errechnet. Quelle: http://www.horizont.net/medien/nachrichten/Target-Rating-Points-So-will-Facebook-an-die-TV-Budgets-ran-136603 3 Facebooks Target Rating Points So will Facebook an die TV-Budgets ran Mit Target Rating Points führt Facebook nun quasi ein GRP-Äquivalent für Kampagnen ein, bei denen TV-Spots und Facebook-Videos kombiniert werden. Marketiers können eine Kampagne mit einem TRP-Ziel planen und einen bestimmten Teil davon direkt bei Facebook einkaufen. Das funktioniert allerdings nicht automatisiert, sondern nur durch persönlichen Kontakt: Die Werbungtreibenden müssen sich direkt an ihren Sales-Ansprechpartner bei Facebook wenden und ihre anvisierte Zielgruppe sowie die Reichweitenziele nennen. Der Facebook-Vertreter errechnet dann den Preis pro Rating-Point. Die Kampagnen-Kontrolle führt Facebook dann gemeinsam mit Nielsen durch. Wie die Facebook-Videos funktioniert haben, wird von der NielsenEinheit Digital Ad Rating gemessen. Nielsens Total Ad Ratings ermittelt den Erfolg der gesamten Kampagne. Quelle: http://www.horizont.net/medien/nachrichten/Target-Rating-Points-So-will-Facebook-an-die-TV-Budgets-ran-136603 4 Facebooks Target Rating Points So will Facebook an die TV-Budgets ran Bei der Auswertung von 42 US-Kampagnen hat Facebook herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, die anvisierte Zielgruppe zu erreichen, bei Facebook-Werbung doppelt so hoch war wie im TV. Zudem hätten Menschen, die sowohl Facebook-Werbung als auch TV-Spots gesehen haben, eine um 3,2 Prozentpunkte erhöhte Werbeerinnerung gezeigt als Personen, die nur TV-Werbung zu sehen bekommen haben. Facebook erklärt die Einführung von TRP auch mit den schwindenden TVReichweiten. Durch Facebook-Anzeigen könnten Werbekunden auch Zielgruppen ansprechen, die sich im Fernsehen immer schwieriger erreichen lassen - insbesondere Menschen unter 29. Die TV-Vermarkter werden es nicht so gerne hören. Immerhin versucht Facebook mit dieser Argumentation, einen Teil der TV-Budgets der Werbungtreibenden abzugreifen. Und das in mehreren großen Märkten: die TRP-Buchung soll in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien, Australien, Brasilien und auch in Deutschland verfügbar sein. Im ersten Quartal 2016 soll das Modell zudem auch Instagram ausgeweitet werden. Quelle: http://www.horizont.net/medien/nachrichten/Target-Rating-Points-So-will-Facebook-an-die-TV-Budgets-ran-136603 5 Mobile-Rolle in der Customer Journey Geschaut wird per Smartphone, gekauft am Desktop • Das Münchner Technologieunternehmen Intelliad hat über eine Million Onlinekäufe in zehn Branchen zwischen dem 15. Januar und 15. April 2015 untersucht. Ergebnis: • Nur ein Bruchteil der Käufe findet via Smartphone statt. • Smartphones dienen den Online-Surfern überwiegend als Informationsquelle. • Wenn mobil gekauft wird, dann sehr schnell – oder gar nicht. • 50 Prozent der Kaufprozesse dauern weniger als eine Stunde. • Von Branche zu Branche gibt es jedoch große Unterschiede. • Die allermeisten Onlinekäufe, die am Smartphone starten, werden am Desktop abgeschlossen. • Dort finden 83 Prozent der Conversions statt, obwohl der Traffic-Anteil nur bei 70 Prozent liegt. • Nur neun Prozent der Verkäufe erfolgen via Smartphone, obwohl 21 Prozent des Traffics in den untersuchten Webshops von Smartphones stammen. Quelle: http://www.lead-digital.de/aktuell/e_commerce/geschaut_wird_per_smartphone_gekauft_am_desktop 6 Mobile-Rolle in der Customer Journey Geschaut wird per Smartphone, gekauft am Desktop • Die durchschnittliche Conversion Rate via Smartphone liegt branchenübergreifend bei 2,0 Prozent – deutlich niedriger als am PC (5,2 Prozent) und am Tablet (3,7 Prozent). • Im Schnitt sind dabei pro Kauf 3,6 Visits nötig (3,8 Visits an PC und Tablet). • Während bei Tablet und PC Traffic und Conversion Rate im Wochenverlauf stark schwanken, ist die Conversion Rate am Smartphone branchenübergreifend dagegen sehr konstant (1,8 bis 2,1 Prozent). • Aber auch hier gibt es branchenspezifisch deutliche Unterschiede: • Bei Fashion beispielsweise liegt der Absatz über Smartphones am Sonntag 70 Prozent höher als am Freitag, was bei der Werbeplanung und Kampagnenaussteuerung berücksichtigt werden sollte. Grundsätzlich gilt: • Die Customer Journey-Analyse weist einen hohen Anteil unterschiedlicher Endgeräte im Kaufprozess auf. • Cross-Device-Tracking wird dadurch unentbehrlich. Quelle: http://www.lead-digital.de/aktuell/e_commerce/geschaut_wird_per_smartphone_gekauft_am_desktop 7 Mobile-Rolle in der Customer Journey Shopping via Smartphone: vier Branchen im Vergleich Apotheke Fashion Printprodukte Interior Durchschnitt Conversion Rate 5,8% 1,8% 2,7% 0,7% 2,0% Anteil Conversion 4% 3% 12% 7% 9% Anteil Traffic 9% 11% 13% 18% 21% Kaufgeschwindigkeit 55h 141h 71h 106h 121h Quelle: http://www.lead-digital.de/aktuell/e_commerce/geschaut_wird_per_smartphone_gekauft_am_desktop 8 Schwarze Liste gegen Bots Mehr US-Werbedienstleister beteiligen sich am Kampf gegen Online-Werbebetrug • Google, Facebook, Yahoo und weitere amerikanische Werbetechnologiedienstleister unterstützen die Trustworthy Accountability Group (TAG) bei der Bekämpfung von Online-Werbebetrug. • Vor einem Jahr hatten mehrere amerikanische Werbeverbände diese Initiative gestartet. • Ziel ist, mehr Transparenz in das digitale Anzeigengeschäft zu bringen, um betrügerischen Bot-Traffic und andere Betrugsformen bei der Auslieferung von Werbeanzeigen im Web zu unterbinden. • Bots sind kleine Programme, die automatisch Webseiten nach Informationen abgrasen. • Die Quelle von Bot-Traffic sind häufig Datenzentren. • Viele Bots dienen legitimen Zwecken, etwa um Preise zu vergleichen oder für die Suche. • Andere täuschen jedoch vor, Besucher einer Webseite zu sein. • Rufen sie Webseiten auf und wird dort Werbung ausgeliefert, ist das Werbebudget verschwendet. Quelle: Internet World Business No. 16/2015 9 Schwarze Liste gegen Bots Mehr US-Werbedienstleister beteiligen sich am Kampf gegen Online-Werbebetrug • Der US-Online-Werbeverband Interactive Advertising Bureau (IAB) führt schon seit einigen Jahren die „IAB International Spiders & Bots List“. • Mit ihrer Hilfe können Werbetechnologie-Dienstleister „gute“ Bots identifizieren, weil sie sich als Bots zu erkennen geben. • Um betrügerische Bots zu stoppen, hatte die TAG bereits im Mai 2015 angekündigt, eine Datenbank einzurichten, in der Adressen geführt werden, die als Quelle von Bot Traffic bekannt sind. • Jetzt stellt Google der TAG eine „Schwarze Liste“ zur Verfügung, auf der Bots verzeichnet sind, die es darauf anlegen nicht entdeckt zu werden. • Über das Ausfiltern solcher IP-Adressen von Datenzentren soll betrügerischer Traffic, der nicht von Menschen, sondern von Bots stammt, geblockt werden. • Google berichtet in einem Blogeintrag, dass im Mai 2015 mithilfe dieser Blacklist 8,9 Prozent der Klicks im Doubleclick Campaign Manager herausgefiltert wurden. • Ohne den Filter hätte die Klickrate ein falsches Ergebnis angezeigt, so Google. • Zudem beschreibt der Blogeintrag zwei Beispiele, wie Publisher betrügerischen Traffic auf ihre Webseiten gelenkt haben. Quelle: Internet World Business No. 16/2015 10 Schwarze Liste gegen Bots Mehr US-Werbedienstleister beteiligen sich am Kampf gegen Online-Werbebetrug • Zum einen verwendeten sie dafür die Software „URL Spirit“, die den Internet Explorer nutzt, um vorgegebene Webadressen anzusurfen. • 82 Prozent der URL-Spirit-Installationen liefen auf Rechnern in Datenzentren. • Das andere Beispiel ist „Hitleap“, ein Programm, das ebenfalls automatisch Webseiten aufruft. • Mitte Juni verzeichnete Google mindestens 4.800 Hitleap-Installationen mit eigener IP-Adresse, die pro Monat mindestens eine Milliarde betrügerische • Ad Requests aufriefen. • Bis Ende des Jahres will die Trustworthy Accountability Group ein Tool für die Betrugsbekämpfung vorstellen, das dann branchenweit verwendet werden soll. Quelle: Internet World Business No. 16/2015 11 Online-User-Tracking Ohne Cross Device Tracking lässt sich die Customer Journey nicht zusammenführen. • User wechseln während der Customer Journey häufig die Endgeräte. • Wichtige Stationen der Customer Journey finden auf den mobilen Endgeräten statt – und entziehen sich damit allen Tracking-Ansätzen, die auf Cookies basieren. • Wechselt ein User das Gerät, ist das so, als ob er in ein paralleles Universum hüpft. Er wird schlicht nicht wiedererkannt. • Kein Wunder, dass Dienstleister wie Explido, Intelliad oder Refined Labs fieberhaft an Lösungen arbeiten, den User auch auf mobilen Endgeräten nicht aus den Augen zu verlieren und sein Verhalten im Web ohne Cookies zu verfolgen. • Mithilfe von Fingerprinting können Nutzer unabhängig von Cookies erkannt werden, auch beim mobilen Surfen. Mit der kleinen Einschränkung, dass Werbungtreibende natürlich nicht verfolgen können, was ein User in der mobilen Anwendung – kurz App – eines anderen Anbieters macht. • Allerdings sind Datenschützer durch Methoden wie Fingerprinting alarmiert. Denn selbst wenn Nutzer alle Cookies gelöscht und im Browser „Do not track“ aktiviert haben, werden sie über Fingerprinting wiedererkannt und weiter verfolgt. • Für die Identifikation über Devices hinweg gibt es zwei Wege: • Der erste probabilistische Ansatz versucht anhand verschiedener Parameter ein Gesamtbild eines Users zu zeichnen, sodass dieser auf verschiedenen Geräten wiedererkannt wird (Vorhersagemodell). Trefferquote: zwischen 60 und 90 Prozent. • Der andere Ansatz ist deterministisch und funktioniert anhand einer eindeutigen Identifikation, etwa über eine Kundennummer oder ein Login. Quelle: Internet World Business No. 17 S. 24f 93% der User sind auch über Fingerprinting wiedererkennbar. Auf 5,5% der 100.000 weltweit meistbesuchten Websites wurde 2014 Fingerprinting eingesetzt. 12 Online-User-Tracking User wechseln während der Customer Journey häufig die Endgeräte – 5 Möglichkeiten Ihnen zu folgen. Cookies Beim Besuch einer Seite installieren Website-Betreiber oder deren Partner kurze Textdateien (Javascripts) auf dem Computer eines Users. Diese enthalten Informationen zum User, zum Beispiel zu seinem Surfverhalten. Der Anbieter, der das Cookie gesetzt hat, kann jederzeit auf diese Informationen zugreifen. Der Nachteil: Wechselt der User das Endgerät, können seine weiteren Spuren über dieses Cookie nicht verfolgt werden. Zudem lassen sich die Cookies einfach löschen - und damit gehen die Informationen verloren. Flash Tracking Flash Cookies arbeiten im Prinzip genauso wie die normalen Cookies. Allerdings funktionieren sie nur bei Flash-basierter Werbung und werden vom Adobe Flash-Player verwaltet und nicht von den Internet Browsern. Für den Nutzer macht es das etwas komplizierter, sie zu kontrollieren oder zu löschen. Flash Cookies haben damit eine längere Laufzeit als herkömmliche Cookies, aber: Ist Flash nicht installiert, können auch keine Flash Cookies gesetzt werden. Das ist zum Beispiel bei allen mobilen Endgeräten von Apple der Fall. Quelle: Internet World Business No. 17 S. 24f Fingerprinting Beim Browser Fingerprinting - auch Canvas Fingerprinting genannt erstellen Tracking-Dienstleister oder Website-Betreiber einen Fingerabdruck des Users: Informationen zum Computer, zum Browser, zur Zeitzone und anderen Einstellungen. Die Kombination dieser vielen verschiedenen Merkmale ergibt ein spezifisches Bild, das einem Fingerabdruck gleicht. Dieses Bild wird direkt an den Server übermittelt und nicht auf dem Computer des Users gespeichert. User können Fingerprints nicht löschen - und kaum verhindern. LoginDaten Die einfachste Methode, einen User wiederzuerkennen: die Identifikation über ein Login. Nutzt ein User zum Beispiel Dienste wie Facebook oder Skype auf verschiedenen Endgeräten oder loggt er sich bei einem E-MailProvider ein, kann er anhand dieses Logins auf all diesen Geräten identifiziert werden. Allerdings müssen die Anbieter solcher Lösungen gewährleisten, dass der Werbungtreibende das (belegbare) Einverständnis des Users zur weiteren Nutzung der Informationen hat. Sonst ist nur ein anonymes Tracking möglich. BrowserID Diese Technik stellt gewissermaßen eine Verknüpfung von Fingerprinting und Cookies dar: Aus SoftwareMerkmalen, die eng mit dem Gerät eines Users verknüpft sind, wird ein eindeutiges Bild erstellt. Die daraus generierte Geräte-ID wird auf dem Server des Anbieters gespeichert. Darüber kann der User jederzeit wiedererkannt werden, auch wenn er zwischendurch die Cookies im Browser gelöscht hat. Der Vorteil: So steigern Anbieter die Haltbarkeit ihrer Cookies und können mehr Informationen zum einzelnen User sammeln. 13