Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland von

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Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland von
Dresden, 29.04.-02.05.2009:
45. Tagung der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft
Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland von
Schuppenflechte betroffen - DDG stellt neue
Forschungsergebnisse und Therapien vor
Zunehmende Wahrnehmung der Schuppenflechte als entzündliche
Systemerkrankung
Chancen zur Früherkennung der Psoriasis-Arthritis nutzen
Neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie
Weitere Entwicklung neuer Biologics
Berlin / Dresden, 30. April 2009 – Auf der Basis neuer Erkenntnisse zu
Veränderungen im Immunsystem der Haut wurden in den letzten Jahren
Therapien entwickelt, die die Behandlungsmöglichkeiten der Schuppenflechte (Psoriasis) deutlich erweitert haben. Die Deutsche Dermatologische
Gesellschaft (DDG) und der Berufsverband Deutscher Dermatologen
(BVDD) haben Leitlinien zur Behandlung der Erkrankung mit dem Ziel
formuliert, die Versorgung der rund 1,5 Millionen betroffenen Menschen in
Deutschland weiter zu verbessern.
Pressemitteilung
Datum:
30.04.2009
Zeichen (inkl. Leerzeichen):
5.490
Pressekontakt:
Daylight PR
Stefan Lange
℡: +49(0)351 / 563 413 -00
@: [email protected]
Pressebilder:
Die jüngsten Forschungsergebnisse zu Entzündungsmechanismen und
begleitenden Erkrankungen der Psoriasis sowie deren Konsequenzen für
die Praxis werden im Rahmen der 45.DDG-Tagung diskutiert.
Psoriasis als systemische Entzündungsreaktion
Die Psoriasis ist eine systemische Entzündungskrankheit, die neben der
Haut bei etwa jedem fünften Patienten auch zu einem Befall der Gelenke
führt. Der chronische Entzündungsprozess erhöht das Risiko, an Bluthochdruck, Fett- und Zuckerstoffwechselstörungen zu erkranken. Langfristig
kann dies zu Herzkreislauferkrankungen mit Komplikationen wie Herzinfarkt
oder Schlaganfall führen. Die Gefahr an diesen Komplikationen zu versterben ist bei schwer betroffenen Patienten gegenüber Menschen ohne
Psoriasis um mehr als das Doppelte erhöht und ihre Lebenserwartung ist
um insgesamt etwa 3 bis 4 Jahre verkürzt. Es ist davon auszugehen, dass
eine dauerhafte Kontrolle der Entzündungsaktivität bei der Schuppenflechte
im Rahmen der neuen Behandlungskonzepte zu einer Abnahme der Risiken assoziierter Erkrankungen führt. Dies belegt einmal mehr die Notwendigkeit eines individuellen Behandlungskonzepts der Psoriasis, das neben
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den Hautsymptome viele andere Faktoren bis hin zu Begleiterkrankungen
und -therapien berücksichtigt.
Chancen zur Früherkennung der Psoriasis-Arthritis nutzen
Da sich Gelenksymptome in der Regel erst mehrere Jahre nach dem Auftreten der Hautsymptome manifestieren, ist der Hautarzt in einer Schlüsselposition für die erste Stellung der Diagnose und die Einleitung einer entsprechenden Behandlung. Dabei sind detaillierte Kenntnisse über die vielfältigen Ausprägungen der Psoriasis-Arthritis (PsA) von großer Bedeutung.
So zeigt sich in der Frühphase bspw. häufig eine entzündliche Veränderung an den Ansätzen von Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln. Diese
sogenannte Enthesitis kann in entzündliche Reaktion der Knochen und der
Gelenke übergehen, die nicht selten zu bleibenden Schäden hinsichtlich
ihrer Struktur und Funktion führen. Neben den kleinen Gelenken der Hände
und Füße können aber auch große Gelenke oder sogar die Wirbelsäule
betroffen sein.
Das Voranschreiten knöcherner Destruktionen lässt sich mit Hilfe der
modernen Therapien wie den so genannten TNF-Antagonisten verhindern. Dies setzt jedoch eine rechtzeitige Diagnose voraus. Insbesondere beim Vorliegen einer Nagelpsoriasis sollte mit besonderer Aufmerksamkeit nach einer PsA gefahndet werden.
Verbesserte Therapie durch Biologics und neue Therapiekonzepte
Gemäß aktueller Leitlinien und den derzeit diskutierten Therapiezielen sollte durch eine Behandlung der Psoriasis neben einer deutlichen Besserung
der Hautsymptome auch eine signifikante Verringerung der mentalen und
physischen Krankheitslast erreicht werden. Beim Vorliegen einer PsA oder
einer Nagelpsoriasis sind die Behandlungskonzepte so zu wählen, dass
auch hier ein guter Effekt zu erwarten ist. Leidet ein Patient unter einer
mittelschweren bis schweren Psoriasis ist in der Regel eine systemische
Therapie einzuleiten, die bei einem Teil der Patienten mit chronisch aktiver
Erkrankung als langfristige Erhaltungstherapie fortgeführt werden muss.
Seit 2004 steht den Dermatologen neben den so genannten konventionellen Therapien eine wachsende Zahl an Biologics/Biologika zur Verfügung. Diese kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn mit konventionellen Therapien kein ausreichender Behandlungseffekt erzielt werden kann.
Vorteile der derzeit verfügbaren Biologics sind unter anderem ihre gute
Wirksamkeit - auch bei Nagel- und Gelenksymptomen - das weitgehende
Fehlen relevanter Arzneimittelinteraktionen und die verbesserte Möglichkeit
einer Langzeittherapie.
Die Psoriasis wird als Modellerkrankung immunologisch vermittelter
Entzündungen an Grenzflächen des Organismus intensiv weiter untersucht. In diesem Zusammenhang konnte die dermatologische Forschung kürzlich einen wichtigen Erfolg verzeichnen: Mit Ustekinumab
wurde im Januar 2009 ein erster Wirkstoff für die Behandlung der
Schuppenflechte in Europa zugelassen, der gezielt auf den Botenstoff
Interleukin (IL)-23 wirkt. Eine deutlichen Besserung der Schuppenflechte wird mit dieser Behandlung mit Injektionen nur alle 12 Wochen
erreicht.
Interessante Neuerungen gibt es aber auch bei schon bekannten Therapien. So kann nach einer großen positiven Studie das Biologic Etanercept
für die Behandlung der Plaque-Psoriasis seit Dezember 2008 bei Kindern
ab 8 Jahren eingesetzt werden. Zudem erhielt die in Deutschland am
häufigsten eingesetzte konventionelle Therapie, Fumaderm®, im Herbst
2008 eine Zulassungserweiterung für die Behandlung der mittelschweren
Psoriasis.
Über die Deutsche Dermatologisch Gesellschaft (DDG)
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der
deutschsprachigen Dermatologen mit über 3400 Mitgliedern. Sie ist gemeinnützig und fördert Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Dermatologie und ihrer Teilgebiete. Die DDG bemüht sich
zudem um die Förderung der klinischen und praktischen Dermatologie, Allergologie und Venerologie
sowie ihrer konservativen und operativen Teilgebiete. Hierzu dienen z.B. die Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen, insbesondere von wissenschaftlichen Kongressen sowie die Publikation
von Tagungsberichten, die Anschubfinanzierung und Förderung von Forschungsvorhaben. Darüberhinaus fördert die DDG nationale und internationale Wissenschaftler sowie wissenschaftliche Einrichtungen im deutschsprachigen Raum durch die Vergabe von Forschungsgeldern sowie Stipendien. Zu
den Aufgaben der DDG gehört zudem die Verleihung von Preisen und Auszeichnungen an hervorragende Dermatologen und Dermatologinnen in Kliniken, Forschungseinrichtungen und Praxis, die
Vergabe von Forschungsaufträgen, die fachliche und wissenschaftliche Beratung von Einzelpersonen,
medizinischen Gesellschaften, Behörden, Organisationen, Institutionen und Kliniken.
Weitere Informationen über die DDG finden Sie im Internet unter www.derma.de
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(Festnetzpreis 14 ct/min; andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
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